KiZ-ePaper 51/2015

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Nr. 51 I 17. Dezember 2015 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,– I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 70

Um die „Glut“ der Zukunft zu bewahren, braucht es den sorgsamen Umgang mit Energie.

FOTOLIA_ GLASHAUT

Glut für Zukunft Dem Erdöl und der Kohle verdankt die industrialisierte Welt weitgehend ihren Wohlstand. Man genießt die heimelige Atmosphäre zentralgeheizter Räume. Doch bei den Zukunftsaussichten konnte es einem unheimlich werden. Die jüngste Einigung beim Klimagipfel in Paris könnte gerade noch rechtzeitig gekommen sein. Im Mai dieses Jahres hat Papst Franziskus in der Enzyklika „Laudato si’“ einen glühenden Appell an die Staaten der Welt gerichtet, „unser gemeinsames Haus zu schützen“ und „die gesamte Menschheitsfamilie in der Suche nach einer nachhaltigen und ganzheitlichen Entwicklung zu vereinen“. Jetzt verpflichten sich die Staaten tatsächlich zum Verzicht auf fossile Energieträger. Das ist ein Hoffnungssignal – und zugleich eine große Herausforderung an den persönlichen Lebensstil. Seite 12

3 Im Gespräch.

Der Ablass.

6 Reportage.

Erfahrung ließ sie umdenken.

14 Zu Gast. Josef Schicho und „Kirchenroas“. 19 Bewusst leben. Zeit, Kekse zu backen. Interview. Margot Käßmann über Reformation, Barmherzigkeit und Flüchtlinge. Seite 10

29 Kultur. Eine Bildbetrachtung. 22 Impressum.


2 Meinung KOMMENTARE

17. Dezember 2015

Alles nur Kleinigkeiten?

Ein Versprechen Man soll die Sache nicht kleinreden: Dass sich 195 Staaten auf ein ambitioniertes Klimaschutzabkommen zusammenraufen, ist fast ein kleines Wunder. Man muss aber offen aussprechen: Die noch größere Herausforderung wird die Umsetzung. Denn wie andere internationale Übereinkommen hat das Pariser Dokument mehr von einem Versprechen als von einem Vertrag. Wenn sich Staaten nicht daran halten, drohen ihnen keine vertraglichen Sanktionen. Dass freilich die Umwelt reagieren wird, wenn das Abkommen in der Umsetzung scheitert, kann man als sicher annehmen. Deshalb ist es mehr als eine moralische Frage, ob das Pariser Versprechen eingehalten wird: Angesichts der Auswirkungen des Klimawandels geht es für Millionen Menschen ums Überleben. HEINZ NIEDERLEITNER

Wenn man das Kleingedruckte nicht mehr zu lesen vermag, ist es Zeit für eine Brille. Die kleinen Dinge stehen so oft im Schatten der großen. Angesichts der vielen Wichtigkeiten geraten die Kleinigkeiten aus dem Blickfeld – als nebensächlich. Der Advent ist eine Art Sehschule für das Kleine und Unscheinbare. Man braucht ein geübtes Auge – mehr noch ein geübtes Herz dafür. Eine Art Herzensbrille für Aufmerksamkeit. Auf eine Kleinigkeit vergessen – das kann zur Katastrophe führen. Der Fallschirmspringer weiß es. Sein Leben hängt an Kleinigkeiten. Beim Glauben ist es auch so. Da ist nicht nur der allmächtige Gott, der einem im Staunen über die Schöpfung groß erscheint. Noch zuverlässiger begegnet er einem bei den Geringsten“ unter den Menschen.

Das Leben hängt auch an Kleinigkeiten. Das ist eine faszinierende Hoffnung: Eine Kleinigkeit nur, und es wird gut. Wenn etwas gerade erst angefangen hat: Es kann entscheidend und prägend werden. Andererseits: Was gar so mächtig daherstampft: Vielleicht muss man es nicht so wichtig nehmen. Die Geschichte Jesu hat klein begonnen – mit Gottes Vertrauen in Menschenhände. Da darf man doch auch Gott vertrauen.

MATTHÄUS FELLINGER CHEFREDAKTEUR MATTHAEUS.FELLINGER@ KIRCHENZEITUNG.AT

KOPF DER WOCHE: NIKLAS DUMHART, FRIEDENSLICHTKIND

Botschafter des Friedens

„Kino im Kopf“

Auch dieses Jahr empfängt Papst Franziskus das Friedenslicht des ORF. Der zehnjährige Niklas Dumhart aus St. Georgen an der Gusen (Oberösterreich) durfte diese Woche zu ihm nach Rom reisen. Der Volksschüler ist heuer das ORF-Friedenslichtkind. Ausgewählt wurde der junge Oberösterreicher aufgrund seines sozialen Engagements: Er hat einen elfjährigen Freund, der mit seiner Familie aus Afghanistan geflohen ist. Die beiden verbringen viel Zeit miteinander, Niklas hilft seinem Freund bei der Hausübung und beim Erlernen der deutschen Sprache. Zudem teilen die beiden ein Hobby: das

ORF OBERÖSTERREICH

Als Kind habe ich es genossen, wenn mir meine Mutter vorgelesen hat. Das ist zwar nicht oft vorgekommen, aber doch immer wieder. Sie hat die Liebe zum Lesen bei mir geweckt. Mit großer Leidenschaft habe ich mich in die Welt von „Hanni und Nanni“, „Hummelchen“ und Co. begeben, war fasziniert von den Geschichten und Abenteuern, habe mit Hingabe meinen Phantasien freien Lauf gelassen. Lesen ist tatsächlich „Kino im Kopf“. Nicht vorstellbar, dass es in manchen Familien kaum Bücher gibt und das Lesen nicht gefördert wird. Dabei ist es nicht nur ein Genuss, sondern auch so hilfreich – für die Schule und später im Berufsleben. Gerade jetzt, wo das Buch im Zeitalter von Internet, Fernsehen und Handy in den Hintergrund gedrängt wird, wäre es eine gute Idee, das Lesen eines Buches wieder in den Vordergrund zu rücken. SUSANNE HUBER

KirchenZeitung Diözese Linz

„Für mich ist es ganz klar, dann zu helfen, wenn andere Hilfe brauchen. Wo jemand herkommt, spielt überhaupt keine Rolle.“ NIKLAS DUMHART

Fußballspiel im Verein. Niklas lebt zu Hause mit seinen Eltern, seiner Schwester und der Großmutter zusammen und hat mit seinen Chamäleons ganz besondere Haustiere. Dichtes Programm. Darauf, das Friedenslicht selbst aus der Geburtsgrotte in Betlehem zu holen, musste Niklas leider verzichten: Aufgrund der schwierigen Sicherheitslage im Heiligen Land sagte der ORF die traditionelle Reise ab. Das Friedenslicht entzündete heuer deshalb die neunjährige Talen Ihab Msleh, die mit ihrer christlich-arabischen Familie in Betlehem lebt. Doch ansonsten bleibt das Programm für Friedenslichtkind Niklas dicht: Neben dem Papstbesuch und Visiten bei verschiedenen Politikern war er schon in der TVShow „Das Adventsfest der 100.000 Lichter“ bei Florian Silbereisen zu Gast. Vergangenen Samstag übergab er das Licht bei einer ökumenischen Feier in Wien an die Pfadfinderdelegationen aus mehreren europäischen Staaten. Insgesamt hat sich der 1986 vom ORF gestartete neue Weihnachtsbrauch rund um das Friedenslicht bereits in mehr als 30 Länder verbreitet. In Österreich wird das kleine Licht mit der großen Botschaft am Heiligen Abend wieder flächendeckend zum Beispiel in Pfarren, beim Roten Kreuz oder auf Bahnhöfen abholbar sein, um auch in den je eigenen vier Wänden zu leuchten. NIE


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Im Gespräch 3

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Dompfarrer Dr. Maximilian Strasser unter der Heiligen Pforte des Mariendoms (links), Bischofsvikar Dr. Johann Hintermaier in Maria Schmolln.

Dompfarrer Maximilian Strasser: „Das altmodische Wort Ablass hält eine wichtige Frage wach“

„Ablass beten“ steht für Solidarität In jedem Heiligen Jahr gerät der Ablass in Diskussion. Die KiZ sprach mit Dompfarrer Maximilian Strasser über diesen belasteten Begriff, den er mit einem theologisch erweiterten – einem neuen – Verständnis erklärt. Josef Wallner

„Das Wort Ablass erinnert mich an meine Großmutter. Von ihr habe ich Ablassbeten gelernt“, erzählt der 65-jährige Maximilian Strasser. Völlig der kirchlichen Lehre entsprechend haben ihm Großmutter und Eltern erklärt, dass durch den Ablass Sündenstrafen nachgelassen werden, die zurückbleiben, auch wenn die Sünden in der Beichte schon getilgt sind. „Sündenstrafen“ sind am besten mit den Folgen von Sünden zu beschreiben, so der Dompfarrer. Solche Folgen einer Sünde können materielle Schäden, schlechte Gewohnheiten oder eine vergiftete Atmosphäre sein, die durch die Sünde entsteht. „Die Ablasslehre macht mich darauf aufmerksam, dass nach der Vergebung noch an der Auf­ arbeitung der Sündenfolgen gearbeitet werden muss.“ Doch durch Aufarbeitung in Form des Ablasses lösen sich die Sündenfolgen nicht in Luft auf. Hier ist die Ablasslehre nicht recht schlüssig. „Ich möchte dennoch das Wort Ablass nicht aus der Sprache der Kirche tilgen, weil ich befürchte, dass die Frage nach dem Umgang mit den Folgen der Schuld ver-

nachlässigt wird. Das altmodische Wort Ablass hält diese Frage wach.“ Und noch eine andere Überzeugung ist für den Dompfarrer mit dem Ablass verbunden: „Zum Aufarbeiten von Schuld braucht man jemanden, der einem hilft. Das geht nicht so einfach wie bei einem zu Schrott gefahrenen Auto, das man ersetzen kann. Ich brauche dazu andere Menschen, und ich selbst kann anderen dabei helfen.“ Einen „Ablass beten“ ist für ihn gelebte christliche Solidarität. Mit dieser Interpretation von Ablass lässt sich der Dompfarrer nicht auf die Frage nach vollkommenem und unvollkommenem Ablass und dem Fegefeuer ein. Er würde sich auch einen Ablass-Ritus wünschen, der deutlicher die Gemeinschaft zum Ausdruck bringt, als dass die Gläubigen einzeln die Heiligen Pforte durchschreiten. Denn entscheidend ist: „Wir dürfen einander mit unserer Schuld nicht allein lassen und sollen uns in der Hoffnung bestärken, dass bei Gott einmal alles gut wird.

Der Ablass Aus dem Katechismus der katholischen Kirche: Der Ablass ist Erlass einer zeitlichen Strafe vor Gott für Sünden, die hinsichtlich der Schuld schon getilgt sind. Die Bedingungen für den Jubiläumsablass: das Durchschreiten einer Heiligen Pforte, Beichte, Kommunion und Gebet in der Meinung des Heiligen Vaters.

kiz/Pfarre

Zur Sache Muss ich mich um einen Ablass bemühen? Papst Paul VI. hat in der Folge des Zweiten Vatikanischen Konzils das Ablasswesen der Kirche neu geordnet. Das Verrechnen von Ablasstagen war früher eher ein Fall für die höhere Mathematik als für die Theologie, die Grenze zum Aberglauben war nicht nachvollziehbar gezogen. In der Apostolischen Konstitution „Indulgentiarum doctrina“ hat Paul VI. 1967 die bis heute geltenden Regelungen festgelegt. Der Ablass gehört zur Lehre der katholischen Kirche, in dem Schreiben des Papstes findet sich aber der bemerkenswerte Satz: „Die Kirche überlässt es jedem Einzelnen, in der heiligen und rechten Freiheit der Kinder Gottes solche Mittel der Läuterung und der Heiligung zu gebrauchen.“ – Oder auch nicht, wie der Münsteraner Kirchenhistoriker Arnold Angenendt mit Nachdruck betont. Keine Pflicht. „Es besteht keine kirchliche Pflicht, Ablässe zu erwerben. Der Ablass ist nicht heilsentscheidend. Man kann darüber hinweggehen.“ Was Angenendt aber für wichtig hält: „Viel entscheidender ist, dass ich mich selber aufmache, dass ich mir von anderen helfen lasse, auf den richtigen Weg zu kommen.“


4 Oberösterreich

17. Dezember 2015

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Bischof Ägidius Zsifkovics im Linzer Mariendom

Wer Österreich liebt, spaltet es nicht

Hielt die Festpredigt zum DomPatrozinium: Burgenlands Bischof Dr. Ägidius Zsifkovics. Diözese

Linz. Einen eindringlichen Appell richtete der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics beim Festgottesdienst zum Patrozinium des Linzer Mariendoms am 8. Dezember an die Gottesdienstgemeinde: „Wer Europa und Österreich liebt, spaltet es nicht, indem er neue Zäune aufstellt.“ Zsifkovics ist Koordinator der Österreichischen Bischofskonferenz in Flüchtlingsfragen. „Ich bin als Kind am Eisernen Vorhang aufgewachsen und kenne die Tragik des Zauns“, erzählte der Bischof

und fragte: „Ist es nicht ein Armutszeugnis für das wohl­habende Europa und Österreich, wenn wir Zäune aufstellen?“ Christinnen und Christen dürften niemals vergessen, dass auch Jesus, Maria und Josef Flüchtlinge gewesen seien. Nach dem Festgottesdienst am Vormittag fand am Nachmittag im Dom eine Erneuerungsfeier der Weihe an die Gottesmutter Maria statt. Dazu hatten Bischof Ludwig Schwarz und die Legio Mariae eingelanden.

Katholische Aktion lud zum Dialogabend

Zwei Milliarden für Frieden Die Angst vor einer großen globalen Katastrophe wird immer größer. Was richten Christinnen und Christen aus? Die ­Katholische Aktion lud zum Dialog über eine neue Kirchenära – doch die Frage nach der Zukunft der Welt erwies sich als dringlicher. Matthäus Fellinger

„Ich habe Angst vor einem Weltbrand“, sagt Karikaturist Gerhard Haderer. Er gehört keiner Kirche an. Dass aber Papst Franziskus und die Kirchen sich gegen das „Sich-hineinschläfern-Lassen“ in einen Krieg stellen, das hofft er stark – und schätzt es auch. „Gegen dieses Rüsten zum Krieg braucht es kluge Stimmen – wie die des Papstes“, meint Haderer. Beim ökumenischen Ausklang des Projektes LebensZEICHEN am 7. Dezember an der Pädagogischen Hochschule der Diözese stand am Ende vor allem diese Frage im Raum: ob der Friede eine Chance hat. Margot Käßmann, prominente Stimme der evangelischen Kirche in Deutschland, hofft, dass sich die zwei Milliarden Christinnen und Christen weltweit kreativ einsetzen für die Zukunft der Welt. Dieser gemeinsame Einsatz sei wichtiger als alle konfessionellen Unterschiede. „Wir verdienen an den Kriegen, deren Flüchtlinge wir dann nicht haben wollen“, kritisiert sie die doppelbödige internationale Politik. Symbolgestalt Franziskus. Deutlich wurde an diesem Gesprächsabend: Papst Franziskus ist zur Symbolgestalt für die Friedenshoffnung und für Gerechtigkeit auf der Welt

Diskutierten über Kirche und Welt links: Margot Käßmann, Christian Öhler, Moderator Christoph Riedl-Daser, Stefanie Hinterleitner und Gerhard Haderer. KIZ/mf

geworden, doch darf man nicht alles vom Papst erwarten. Die wirkliche Erneuerung – so sieht es Pfarrer Christian Öhler aus Bad Ischl – kommt von unten. Die als Überschrift dem Gesprächsabend vorangestellte Frage, ob eine „neue Epoche der Kirchengeschichte“ beginne, trat da zurück: Ob man überhaupt Hoffnung für die Welt haben kann – darum geht es heute. Ja, wenn Christinnen und Christen das Evangelium ernst nehmen und wenn die moderaten Kräfte aller Religionen zusammenfinden, war man sich auf dem Podium einig. Stefanie Hinterleitner brachte ihre Erfahrung aus der Jugendarbeit ein: Die Ermutigung von Papst Franziskus an die Jugend, Unruhestifterin zu sein, wird von vielen Jugendlichen, von der Katholischen Jugend ganz besonders, aufgegriffen. Speziell das Umweltschutzanliegen, das in der Enzyklika „Laudato si’“ so ve-

hement vorgetragen wird, findet bei vielen Jugendlichen offene Ohren. Glaube lässt hoffen. Bereits vor dem Podiumsgespräch gab es am frühen Abend im Mariendom ein ökumenisches Abendgebet. Eine vom Glauben her mögliche Antwort auf die Sorge um die Welt brachte dort Generalvikar Severin Lederhilger zum Ausdruck: „Wo die Zeichen der Zerstörung übermächtig werden, möchte die Bibel Mut machen.“ So könne man Resignation überwinden und sich von Gott Zukunft zusprechen lassen. Glaube kann etwas in Bewegung bringen, so Pfarrerin Veronika Obermeir, wenn er nicht als Privatsache, sondern Angelegenheit einer Gemeinschaft und der Gesellschaft verstanden und gelebt werde. XX Interview mit Margot Käßmann: Seite 10


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Oberösterreich 5

17. Dezember 2015

Stille ist für viele ein erzwungener, unwillkommener Dauerzustand

„Bei mir klopft nie ein Wachs an“ „Aus der Stille werden die wahrhaft großen Dinge geboren“, lautet ein Spruch. Der Advent ist eine ausgerufene Zeit der Stille. Seminare und Bildungshäuser laden ein, still zu werden. Doch gibt es auch viele Menschen, die immer in einem Haus der Stille leben. Anna K. zum Beispiel. Ernst Gansinger

„Mir ist meine Stille zu viel, gerade in der stillsten Zeit“, sagt die 77-jährige, fast blinde und an Depressionen leidende Anna. Es ist still um sie herum. Besuche sind rar. Alle sind gerade jetzt getrieben, bis Weihnachten getrieben, vollbeladen mit Terminen und familiären Aufgaben. „Da wird mir die Stille zu viel!“ „Freut euch!“ Auch sie war einmal eine Getriebene, erzählt sie. Obwohl sie immer alleinstehend war, sei sie früher gerne in diesem Getriebe gewesen. „Jetzt, da ich behindert bin, keine Sehkraft mehr habe, wache ich am Morgen auf und denke mir: Wie werde ich diesen Tag überstehen?“ Es ist ihr viel zu still. An dem Tag des Gesprächs mit ihr ist Gaudete-Sonntag: Freut euch! „Zum Freuen hat man nicht viel“, greift Anna den Ruf „Gaudete!“ auf. „Schon gar nicht in der sogenannten stillsten Zeit.“ Jetzt vor Weihnachten und dann zu Weihnachten spüre man sehr, dass vor lauter Getrieben-Sein niemand Zeit hat und niemand hört, dass man Hilfe braucht. Etwa, wenn es darum ginge, zur Kirche begleitet zu werden. Oft hört sie: „Mir tut es so leid, dass ich keine Zeit für dich habe!“ Teelicht. In einer Messe in einem Altenheim hat Anna K. die Geschichte vom Baumwollfaden erzählt. Er liegt in einer Schachtel und ist traurig, dass er so einsam ist. Niemand hört sein Klagen, bis ein Wachs kommt, an die Schachtel klopft und dem Faden vorschlägt, gemeinsam Teelicht zu werden. Der Faden könne Docht sein. Als sie diese Geschichte erzählte, begann eine Frau zu weinen. Nach der Messe sagte diese Frau: „Bei mir klopft nie ein Wachs an!“ Zement der Stille „Ihr hetzt euch ab, lasst euch treiben. Und auf einen Schlag kann alles vorbei sein.“ – So denkt Anna oft. Plötzlich kann es sein, das nichts mehr geht. Und dann ist man froh, wenn jemand da ist, der einem die Stille durchbricht, indem er sich einem zuwendet. So hilft er, die Stille zu ertragen. Frü-

Das Wachs, das einlädt, Teelicht zu werden, klopft oft nicht an.

BillionPhotos.com/Fotolia

her hat Anna K. auch bei Schweige-Exerzitien mitgemacht. Gerne nutzte sie Meditations­ angebote. Aus dem schöpft sie heute noch Zugänge, die Stille zu ertragen. Die Depression macht es ihr schwer, am Leben teilzunehmen. Während die einen draußen hetzen, ist sie drinnen oft sogar zu kraftlos, aufzustehen. Und will sie an Schweige-Tagen teilnehmen, sagt man ihr: nicht geeignet für depressive Menschen. Als Anna das erzählt, muss sie weinen. Die unwillkommene Stille, die einsame, ist ihr aufgedrängt, und zur willkommenen, zur gemeinsamen, ist ihr der Zugang versperrt. „Meine Stille ist jetzt anders, als sie genützt werden könnte“, erzählt sie und erkennt vor allem ihre Depressionen als Zement der Stille.

Kurz notiert

Krippe, Kreuz, Stern. Ihr größter Wunsch, den sie aber gleichzeitig als unerfüllbar einstuft: Freundinnen und Freunde. Als sie selber aktiv war, hat sie viele gehabt. Jetzt sind sie rar. Einige Gleichaltrige sind schon gestorben. Noch lebende Freunde der Kindheit wohnen weit weg. Und jüngere Freunde fehlen. Anna K. hat einen Strohstern gebastelt. Er ist aus zwei anderen Stroharbeiten entstanden: aus einer symbolischen Krippe (zwei halbierte Strohhalme x-förmig übereinander gelegt) und einem symbolischen Kreuz (ein Strohhalm senkrecht, der zweite als waagrechter Balken). Krippe und Kreuz werden, übereinander gelegt, zum Stern. Hoffnungsstern!

Weihnachten ohne dich. In den kommenden Tagen wünscht man sich „frohe Weihnachten“. Doch jetzt vor dem frohen Fest ist manchen Menschen gar nicht froh zumute, weil sie um jemanden trauern oder jemanden vermissen. Es ist nicht einfach, Weihnachten zu feiern, wenn jemand fehlt, der im letzten Jahr noch mitgefeiert hat. Wenn jemand gestorben ist, oder wenn durch Trennung, Scheidung, Streit oder Arbeit an einem fernen Ort einfach in diesem Jahr jemand unterm Christbaum fehlt. Um dieser besonderen Situation gerecht zu werden, lädt die Pfarre Pinsdorf am Samstag, 19. Dezember zu einer besonderen Segensfeier ein. Dabei sollen die unterschiedlichen Gefühle Platz haben. Beginn des Gottesdienstes ist um 18 Uhr in der Pfarrkirche Pinsdorf. Erwachsene und Kinder sind herzlich eingeladen.


„Hoppala, das stimmt so nicht“ Was die Flüchtlingsfrage betrifft, ist Österreich polarisiert, die Fronten sind verhärtet. Aus dem Beispiel des Linzer Ehepaares Krimhilde und Wolfgang Jäche wird klar, dass die Positionen nicht in Stein gemeißelt sein müssen. Was Ummut über die Flüchtlinge verursacht hat, was sie zum Umdenken bewogen hat und wie sie heute helfen, erzählen sie der KirchenZeitung. Interview: paul Stütz

Frau Jäche, Sie engagieren sich für einen Flüchtling, waren im Herbst knapp davor, die FPÖ zu wählen, die Stimmung gegen Asylsuchende macht. Das überrascht.

Krimhilde Jäche: Die FPÖ hat gesagt, sie machen was, weil so viele Flüchtlinge kommen. Das hat mich angesprochen. Ich habe gesagt: „Ich wähle den Strache“, da hat mein Mann mit mir geschimpft. Wolfgang Jäche: Sie war die Skeptikerin. Mich haben die Flüchtlinge auch an mich selbst erinnert. Was meinen Sie damit?

Wolfgang Jäche: Ich war selber Flüchtling. Ich bin in Deutschland 1942 geboren, 40 km nördlich von Berlin. 1945 ist unser Dorf von den Russen okkupiert worden. Mit sieben Jahren hat mich mein Onkel zu meinen Eltern

Die Liebe zum Pferd verbindet. Der Syrer Ahmad und das Ehepaar Jäche aus Linz-Spallerhof. KIZ/PS (2)

nach Linz gebracht. Meine Mutter und mein Vater sind lange vorher nach Österreich geflüchtet. Er hat mir ein Taferl umgehängt, wo draufstand: „Nach Linz“. Ich bin ganz alleine mit dem Zug hierhergekommen zu meinen Eltern. Da habe ich meine Mutter und meinen Vater zum ersten Mal in meinem Leben wirklich kennengelernt. Können Sie sich das vorstellen? Deswegen habe ich Verständnis für die heutigen Flüchtlinge. Die Syrer sind einfach arme Leute, die werden von Assad und der IS bekämpft. Die Flüchtlinge haben uns Fotos von den zerbombten Häusern gezeigt. Das ist einfach nur furchtbar. Sie mussten als Kind flüchten. Wie wurden Sie in Linz aufgenommen?

Wolfgang Jäche: Sie müssen sich vorstellen, dass ich nur Plattdeutsch sprechen konnte.

Das hat in Österreich niemand verstanden. Meine Oma war sehr skeptisch mir gegenüber eingestellt. Glück hatte ich, dass sich meine Tante sehr um mich angenommen hat. Nur ein paar hundert Meter von Ihrer Wohnung entfernt sind vor einigen Monaten syrische Flüchtlinge in den Pfarrhof von Linz-St. Peter gezogen. Über diese jungen Männer haben Sie sich am Anfang geärgert, Frau Jäche. Wieso?

Krimhilde Jäche: Mir ist heuer im Frühjahr aufgefallen, dass vor unserer Schule und ganz in der Nähe der Flüchtlingsunterkunft viele Essenspackerl herumgelegen sind. Mein Hund hat das alles beim Gassigehen aufgestöbert. Semmerl, Wurst und so weiter. Ich war mir sicher, dass es die Flüchtlinge waren. Auch andere Leute im Viertel haben das so gesagt. Ich habe mich total geärgert. Die Asylsuchenden


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Interview 7

17. Dezember 2015

ZUr Sache Flüchtlinge am Spallerhof

Das Reiten tut ihm gut. Ahmad hat jahrzehntelange Erfahrung mit Pferden.

können doch nicht so arm sein, wenn sie alles wegschmeißen glaubte ich. Sie haben auch Pfarrer Franz Zeiger, der sich um die Flüchtlinge kümmert, von Ihrem Unmut berichtet?

Krimhilde Jäche: Ja, er hat gesagt, dass er das nicht glaubt. Tatsächlich hat sich mittlerweile herausgestellt, dass es sicher nicht die Flüchtlinge waren. Gerüchte entstehen sehr schnell. Sie denken über die Flüchtlinge jetzt anders. Woran liegt das?

Krimhilde Jäche: Als ich die Syrer kennengelernt habe, das war kurz vor dem Sommer, da habe ich mir gedacht: Die sind ja gar nicht so, das sind ganz liebe Leute. Mittlerweile engagieren Sie sich beide stark in Ihrer Pfarre Linz-St. Peter in der Flüchtlingshilfe.

Wolfgang Jäche: Im Pfarrheim-Keller habe ich mitgeholfen, einen der Räume als Fitnessstudio einzurichten. Bei diesem Umbau hat auch unser Sohn Walter sehr viel getan. Ist der Glaube für Sie Beweggrund zu helfen?

Krimhilde Jäche: Mit dem Glauben hat das Engagement weniger zu tun. Die Leute sind mir einfach sympathisch. 90 Prozent der Flüchtlinge sind ja in Ordnung. Die Syrer zum Beispiel sind total fleißig und gebildet. Sie haben sich auch um einen der Flüchtlinge, die im Pfarrhof leben, besonders angenommen. Wie ist es dazu gekommen?

Wolfgang Jäche: Pfarrer Franz Zeiger, mit dem wir viel in Kontakt sind, hat uns von Ahmads Schicksal erzählt. Innerhalb von drei Tagen wurden sein Bruder und zwei seiner Schwager

erschossen. Das war der Auslöser, dass wir uns gekümmert haben. Er braucht einfach eine Ablenkung. Seit ein paar Monaten nehmen wir ihn mit zu unserem Pferd und lassen ihn reiten. Ahmad hat seit 30 Jahren mit Pferden zu tun, das passt perfekt. Es sind alle Flüchtlinge so freundlich und so dankbar, wenn man ihnen hilft. Das ist für mich eine große Motivation. Krimhilde Jäche: Eines hat mich bei Ahmad besonders beeindruckt: Er ist ganz unruhig geworden, als mein Mann vor zwei Monaten wegen einer Herzoperation im Krankenhaus war. Da wollte er ihn unbedingt im Krankenhaus besuchen. Wie oft fahren Sie mit Ahmad zum Reiten?

Krimhilde Jäche: Mit dem Ahmad gehen wir zwei bis drei Mal in der Woche reiten. Er braucht nur anrufen, und wir fahren zur Reithalle nach Ebelsberg. Er reitet auf meinem Pferd Mandy, er ist total lieb zum Pferd. Er kann auch richtig gut reiten. Wenn er bei dem Pferd ist, kann er wieder lachen. Und Mandy spürt es, dass Ahmad gut mit ihm umgeht. Sie haben sehr gute Kontakte zu einem Flüchtling. Jetzt gibt es immer noch genug Leute, die Asylsuchenden gegenüber negativ eingestellt sind. Was sagen Sie mit Ihrer persönlichen Erfahrung dazu?

Krimhilde Jäche: Ja, da muss man halt gehen und reden mit ihnen. Wolfgang Jäche: Wenn irgendwer etwas gegen die Flüchtlinge im Pfarrhof sagt, halten wir dagegen, das ist sicher. Krimhilde Jäche: Dem Strache könnte ich erzählen, dass ich zuerst dagegen war und dann gesehen habe: Hoppala, das stimmt so nicht.

Seit dem Frühjahr 2015 leben zwölf junge Männer aus ­Syrien in der Pfarre Linz-St. Peter im Stadtteil Spallerhof. Die Gemeinde hat dafür einen großen Teil des Pfarrheims geräumt. Gemeinsam mit der Caritas betreibt die Pfarre intensive Flüchtlingsarbeit, viele Menschen engagieren sich ehrenamtlich. So wird fast täglich Deutsch-­Nachhilfe angeboten. Dafür wurden Bücher und CDs angekauft, mit denen fleißig gelernt wird und sehr gute Fortschritte erzielt werden. Die Flüchtlinge sind aktiv ins Pfarrleben eingebunden. So haben sie in Linz-St. Peter schon Hollersaft produziert. Auch gemeinsame Ausflüge stehen immer wieder auf dem Programm. Erst kürzlich haben die Flüchtlinge vom Spallerhof mit einer Aktion für Aufsehen gesorgt. Mitte November verteilten sie im Rahmen der ersten Gemeinderatssitzung im Linzer Rathaus und auf der Landstraße 500 Rosen, um der Bevölkerung Danke zu sagen. Konzert für Flüchtlinge. Unter dem Titel „The Magic of Christmas – Welcome Refugees“ findet in der Pfarre Linz-St. Peter ein Weihnachts-Benefizkonzert mit Manuel Ortega und Pfarrer Franz Zeiger statt. Es geht am Samstag, 19. Dezember ab 19 Uhr in der Pfarrkirche über die Bühne und kommt den Flüchtlingen zugute. u Wie Bischof Ludwig Schwarz die Flüchtlinge von Linz-St. Peter besucht: Siehe Seite 9


8 Aus Oberösterreichs Pfarren

17. Dezember 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

momente Die Pforten-Kirchen in der Diözese Zum Beginn des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit wurden in der Diözese Linz am 13. Dezember 2015 in fünf Kirchen Heilige Pforten eröffnet (siehe KiZ 49): in Adlwang, Rohrbach-Berg, Maria Puchheim, Mariendom und Maria Schmolln. Rohrbach-Berg. Abt Martin Felhofer stand dem Gottesdienst in der Wallfahrtskirche Maria Trost vor. In seiner Predigt betonte der Abt: „Der Glaube braucht nicht nur offene Herzen, sondern auch barmherzige Hände!“ hofer

Barmherzigkeit soll auch in die Kirche hineinwirken

Adlwang. Das Jahr der Barmherzigkeit ist eine große Möglichkeit, sein Leben zu ändern und den dringenden Fragen der Gegenwart und Zukunft mit Barmherzigkeit zu begegnen, sagte Abt Ambros Ebhart bei der Öffnung der Pforte in Adlwang. Das Tor an der Rückseite der Wallfahrtskirche wurde vom Liturgiekreis geschmückt, sodass es für die Kirchenbesucher/innen als Pforte der Barmherzigkeit erkennbar wird.

Maria Puchheim. Bischofsvikar Wilhelm Vieböck leitete den Gottesdienst der PfortenÖffnung in der Basilika Maria Puchheim. Direkt beim Haupteingang wurde die Pforte der Barmherzigkeit eingerichtet: unter anderem mit einem Transparent und dem Logo des Jahres der Barmherzigkeit (rechts).

Ein blauer Teppich mit der Aufschrift „barmherzig“ weist den Weg durch die Pforte. Auf der Innenseite des Transparentes befindet sich das Ordensmotto der Redemptoristen: „Bei IHM ist Erlösung in Fülle“, passend zum Jahr der Barmherzigkeit, und das Bild der Mutter von der immerwährenden Hilfe, der die

Kirche geweiht ist. Papst Franziskus habe die Heilige ­Pforte im Petersdom nach innen hin geöffnet, machte Bischofsvikar Vieböck in seiner Predigt aufmerksam. Das heißt für ihn: „Barmherzigkeit soll also nicht bloß aus der Kirche heraus, sondern in die Kirche hinein kommen.“ Fellner

Diözesansportgemeinschaft (DSG) Traun feierte 50-Jahr Jubiläum

DSG ist Säule der Pastoral in der Pfarre

Niederkrottenthaller

Traun. Mehr als 200 Gäste kamen zur Feier des 50-jährigen Bestehens der Diözesansportgemeinschaft Traun. Unter den Ehrengästen war auch Landeshauptmann Josef Pühringer, der als ehemaliges Mitglied der Sektion Tischtennis Anekdoten aus seiner aktiven Sportlerzeit zum Besten gab. Pfarrer Mag. Franz Wild, Präsident der DSG Traun, betonte in seiner Ansprache den hohen Stellenwert des Vereins mit seinen Angeboten und Aktivitäten als wertvolle und aktive Stütze im pfarrlichen Leben in Traun. Besonderen Dank sprach er dabei Obmann Robert Noll für sein langjähriges Engagement aus. Derzeit zählt der Verein mehr als 200 Mitglieder. PFarre

Das Team mit Helga Miko (von links), DSGObmann Robert Noll und Eva Moder organisierte das Jubiläumsfest. dsg Traun


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Aus Oberösterreichs Pfarren 9

17. Dezember 2015

Diözesanbischof Ludwig Schwarz weihte in Kollerschlag neuen Altarraum

Das Holz des Zimmermanns Die Altarweihe am 6. Dezember 2015 war der vorläufige Abschluss der Generalsanie­ rung der Pfarrkirche, die im Jahr 2005 begonnen hat. Mit einem neuen Altar und Ambo hat die Pfarrkirche eine neue Mitte und einen neuen Charakter bekommen. Für die künstlerische Gestaltung waren Michael Lauss und Stefan Mittlböck-Jungwirth-Fohringer zuständig, die beide in der Pfarre aufgewachsen sind. Die Herausforderung dabei war es, neben dem Bestehenden, welches es zu erhalten galt, eine Form der Gestaltung zu finden, die den heutigen Anforderungen entspricht. Das verwendete Hauptmaterial Holz ist dem Kirchenpatron, dem heiligen Josef, dem Zimmermann, geschuldet. Im Altar dominiert die schwarze Mooreiche. Das jahrtausendealte Holz wurde in Form eines liegenden Kreuzes verarbeitet. Darüber hinaus schaffen Materialien wie Bronze, Glas und lichtdurchlässiger Beton einen Brückenschlag zwischen alten und neuen Gestaltungsmethoden. Pfarrer Laurenz Neumüller freut sich, dass die Gestaltung des Altarraums nach intensiven Diskussionen so gut angenommen wird: „Es ist sehr stimmig geworden.“ Diözesanbischof Ludwig Schwarz betonte beim Gottesdienst

Bischof Ludwig Schwarz erklärte bei der Festpredigt die Bedeutung und Symbolik des Altars. Unter den Konzelebranten war auch Abt Martin Felhofer (rechts). pfarre

zur Altarweihe in seiner Predigt, dass der Altar ein Symbol für Christus ist, dessen Name übersetzt „der Gesalbte“ bedeutet. In Erinnerung an die fünf Wundmale Christi wurde an den Ecken und in der Mitte der Altarplatte Weihrauch verbrannt. Bis Sommer 2016 sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein. Dazu gehören u.a. die Renovierung des „Ölbergs“ und des Heiligen Grabes. Josef Wallner

Gut, dass wir Papst Franziskus haben

Weg zum Leben – Weg ins Licht

40 Jahre Kirche im Stadtteil Linz-Oed

Bad Ischl. Die Pfarre Bad Ischl hat zum 79. Geburtstag von Papst Franziskus am 17. Dezember ein Buch gestaltet. Jung und Alt – viele Pfarrmitglieder haben Wünsche und Dank an den Papst geschrieben. Teilnehmer/innen der Friedenslichtreise nach Rom werden am Mittwoch, den 16. Dezember das persönlich gestaltete Buch dem Papst übergeben.

Traberg. Am 13. Dezember 2015 wurde die neue Aussegnungshalle geweiht. Sie besteht aus einem schlichten rechteckigen Grundriss. Das Raumerlebnis in der Aussegnungshalle verinnerlicht den Weg ins ewige Leben. Man betritt den Raum im Gegenlicht einer aus Glas gestalteten Wand. Der Blick ins Licht weist Spuren ins Leben.

Linz. Am 3. Adventsonntag feierte die Pfarre Linz-Hlgst. Dreifaltigkeit mit Bischof em. Maximilian Aichern (Bild Mitte) den 40. Jahrestag der Weihe ihrer Kirche. Die Freude über all das Bunte, was in 40 Jahren im Linzer Stadtteil Oed entstanden ist, stand im Mittelpunkt. Im Kirchenraum sind bis 6. Jänner Fotos aus der Pfarr- und Kirchengeschichte zu besichtigen.

pfarrimpulse Mörschwang – St. Georgen bei Obernberg und Kirchdorf am Inn. Die drei Pfarren Mörschwang (260 Katholiken/ innen), St. Georgen (496) und Kirchdorf (556) sind durch ­einen gemeinsamen Seelsorger, H. Markus Grasl aus dem Stift Reichersberg, verbunden. Deshalb werden sie künftig Feiertagsgottesdienste und Hochfeste gemeinsam, abwechselnd in einer der drei Pfarren feiern. Der Start dieser Form der Zusammenarbeit ist bereits gelungen: Der erste gemeinsame Gottesdienst wurde am Hochfest Maria Empfängnis in St. Georgen gefeiert. Den anschließenden Frühschoppen nutzen viele, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Syrer sagen Bischof Danke. Zwölf junge Männer aus Syrien haben in der Pfarre Linz-St. Peter eine neue Heimat gefunden (siehe auch Seite 6 und 7). Dabei haben die Flüchtlinge einen prominenten Unterstützer gefunden. Bischof Ludwig Schwarz hat einen Duscheinbau in der Unterkunft finanziert. „Sie wissen, dass der Bischof ein großes Herz für Flüchtlinge hat“, meint Franz Zeiger, Pfarrer in Linz-St. Peter. Als die Asylwerber mitbekommen haben, dass Bischof Ludwig in Pension geht, haben sie ihn zu einem Danke-Fest eingeladen. Die Syrer tischten bei der Feier, an der auch die Flüchtlinge aus der Nachbarpfarre Bindermichl teilnahmen, traditionelle syrische Speisen auf und überreichten ihm als Dankeschön Blumen und ein Fotobuch über Syrien.

Bischof Ludwig Schwarz freut sich über die leckeren syrischen Speisen. KIZ/PS


Papst Franziskus als Reformator Als „Botschafterin für das Reformationsjubiläum 2017“ war Margot Käßmann jüngst in Österreich zu Gast. Was von dem Lutherjahr 2017 in der Ökumene zu erwarten ist, in welchem Bereich sie den Papst schätzt und wie das Christentum Europa prägt, sagt die evangelischlutherische Theologin im Gespräch. Heinz Niederleitner

Sie sind „Botschafterin der Evangelischen ­Kirche in Deutschland (EKD) für das Reformations­ jubiläum 2017“. Was tun Sie genau?

Käßmann: In Deutschland trete ich insbesondere in Kontakt mit Bereichen, die keinen oder wenig kirchlichen Bezug haben. Desweiteren besuche ich die evangelischen Partnerkirchen außerhalb Deutschlands, um das Jubiläum gut zu vernetzen. Denn 2017 soll nicht ein deutsches Lutherjahr, sondern ein internationales Jubiläum im ökumenischen Horizont werden. 2017 löst in vielen Kirchen etwas aus: Die evangelische Kirche in Polen wird wahrscheinlich die Frauenordination einführen, in Frankreich werden sich Reformierte und Lutheraner vereinigen. Zudem bin ich Projektleitungsvorsitzende der „Weltausstellung Reformation“, die 2017 in Wittenberg stattfindet. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ­bereitet sich zehn Jahre lang auf 2017 vor. Das ist eine lange Zeit ...

Käßmann: Es war wichtig, sich Zeit zu nehmen, weil manche Themen diese Zeit auch brauchten, zum Beispiel die Beschäftigung auch mit Schattenseiten der Reformation. Ich denke an die Diskussion um Luthers Judenschriften, von denen sich die Synode der EKD distanziert hat.

und dem Ratsvorsitzenden der EKD, Heinrich Bedford-Strohm, vor. Dort wird festgehalten, dass wir gemeinsam feiern und nicht nur gedenken können, wenn wir von einem Christusfest sprechen. Ich denke, wir können auch feiern, dass wir eine ökumenische Bewegung haben. Auf der Weltausstellung werden wir einen ganzen Bereich diesem Thema widmen, die Beteiligung vieler Katholiken ist absehbar. 2016 findet eine gemeinsame Pilgerreise der katholischen Bischofskonferenz und des Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland nach Israel statt. In der Passionszeit 2017 ist ein Versöhnungsgottesdienst vorgesehen. Wir können heute die gegenseitigen Verletzungen, den Dreißigjährigen Krieg anschauen – auch die Schuld der je eigenen Seite – und um Vergebung bitten. Wir können lernen. So sind Versöhnung und Neuanfang möglich. Papst Franziskus hat der deutschsprachigen evangelischen Gemeinde in Rom einen Abend­ mahlskelch geschenkt. Trotz aller ökumenischen Bemühungen ist die gegenseitige Teilnahme am Abendmahl/an der Eucharistie bisher nicht mög­ lich. Haben Sie Hoffnung, dass das anders wird?

Sie haben den Papst eben einen Reformator ­genannt. Wo braucht es heute „Reformation“?

Jubiläum oder Gedenken: Evangelische und ka­ tholische Kirche bewerten 2017 ­unterschiedlich, je nachdem, ob man die Entwicklung neuen ­Denkens in der Reformation oder die Kirchen­ spaltung ins Zentrum stellt. Wie ist der Kontakt?

Käßmann: Mit der Deutschen Bischofskonferenz läuft das gut. Es liegt ein Briefwechsel zwischen Kardinal Reinhard Marx, dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz,

Käßmann: Zunächst habe ich den Eindruck, dass viele der bisherigen Dokumente wachsender Übereinstimmung noch gar nicht richtig wahrgenommen werden. Auf der Ebene der Gemeinden ist freilich der Wunsch nach dem gemeinsamen Abendmahl ganz stark. Wir hatten da ja bis 1973 auch eine Trennung zwischen Reformierten und Lutheranern. Heute feiern wir trotz unterschiedlicher Auffassungen gemeinsam das Abendmahl. Ich halte das auch für ein denkbares Modell mit der katholischen Kirche. Kardinal Walter Kasper nannte das einmal „Minimalökumene“. Ich sehe darin eine mögliche Einheit in versöhnter Verschiedenheit. Aber Ökumene ist sicher nicht das größte Anliegen von Papst Franziskus, der sich auf das sozial­ politische Engagement der Kirche konzentriert. Das finde ich auch gut, die Kapitalismuskritik dieses Papstes zitiere ich gerne. In diesem Bereich ist er ein Reformator. Und in diesem praktischen Christentum wird Ökumene sichtbar: Wenn es etwa um den Einsatz für Flüchtlinge geht, gibt es keinen Unterschied zwischen evangelischer und katho­ lischer Kirche.

Beim Besuch schenkte der Papst der lutherischen Gemeinde in Rom einen Kelch. KNA

Käßmann: Wichtig ist mir die Bildungsgerechtigkeit. Die Reformation wollte ja Bildung für alle. Wenn heute die soziale Herkunft stark über den Bildungsabschluss entscheidet, dann ist das Anliegen heute noch aktuell. Natürlich geht es auch um den Dialog mit dem Islam. Hier haben wir wenig Erfahrung im Dialog mit den Muslimen – und umgekehrt. Das wäre eine Reformaufgabe auch im staatlichen Interesse. Innerkirchlich müssen wir danach trachten, dass unsere Gottes-


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Interview 11

17. Dezember 2015

Zur Sache 500 Jahre Reformation

Margot Käßmann sieht Barmherzigkeit als Teil der christlichen Kultur Europas.

dienste so lebendig sind, dass die Menschen wieder eine Sehnsucht danach haben. Einmal vom Ablass abgesehen: Wie nehmen Sie denn die Initiative des Papstes für das Jahr der Barmherzigkeit wahr?

Käßmann: Dass das Christentum eine europäische Kultur der Barmherzigkeit und Nächstenliebe hervorbringt, ist mir angesichts der Flüchtlinge besonders wichtig gegenüber ­Pegida (eine rechtsgerichtete, ausländerfeindliche Bewegung in Deutschland, Anm.). Sie behaupten, das christliche Abendland zu verteidigen, aber das spreche ich ihnen ab. Was Pegida tut, hat mit Christentum nichts zu tun. Der barmherzige Samariter im Gleichnis stellt keine Fragen nach Herkunft und Religion: Es sieht den Mann am Boden liegen und fühlt sich zuständig. Dass ist heute aktueller denn je. Zur Barmherzigkeit gehört für mich zudem, dem anderen, aber auch sich selbst vergeben zu können. Den anderen anders sein zu lassen, kann barmherzig sein. Sie sprachen jüngst von einer Gefährdung der Freiheit in der Flüchtlingskrise. Was meinen Sie damit?

Käßmann: Das freie Reisen, die Einführung des Euro, Werte wie Meinungs- und Reli­ gionsfreiheit – Europa ist mehr als eine nur wirtschaftliche Einheit. Im Zuge der Aufnahme von zehn osteuropäischen Staaten 2004 wurden dort Milliarden investiert. Diese Staaten müssen jetzt in die Verantwortung genommen werden. Man kann die Freiheit Europas nicht nur dann loben, wenn sie einem nützt, sondern muss sie auch dann verteidigen, wenn sie herausfordert. Zäune zu ziehen ist ein entsetzliches Symbol. Die osteuropäischen Staaten haben die Pflicht, auch die Las-

epd/M. Uschmann

ten bei der Integration der Flüchtlinge zu teilen – wobei ich mir wünschen würde, dass wir sie nicht nur als Last, sondern als Menschen sehen, die Hilfe brauchen. Zu den prägenden kulturellen Nachwirkungen der Reformation gehört die Bibelübersetzung Luthers, der den Menschen „aufs Maul geschaut“ hat, wie er schrieb ...

Käßmann: Es gab schon vorher Übersetzungen, aber keine hat so eingeschlagen wie jene von Luther. Wir werden zum Jubiläum eine Revision der Lutherbibel mit rund 3000 Änderungen vorstellen – ganz oft gehen d ­ iese zurück auf Luthers Originaltext. Wenn es in Psalm 42 heute heißt: „Der Hirsch lechzt nach frischem Wasser“, wird es dann mit Luther wieder heißen: „Der Hirsch schreit ­ nach frischem Wasser.“ „Lechzen“ ist weniger verständlich. Der Buchmarkt wird ins­gesamt für das Jubiläum 2017 viel zu bieten haben. Ich hoffe, dass viel für Kinder dabei ist. Denn heute wachsen viele Kinder ohne bib­lische Geschichten, Lieder und Gebete auf. Das ist ein Jammer, denn diese sind nicht nur für uns religiöse Menschen wichtig, sondern für alle, die in Europa leben, weil man sonst unsere Kultur nicht begreifen kann.

Am 31. Oktober 1517 soll laut Tradition der Theologieprofessor Martin Luther seine 95 Thesen über den Ablasshandel an die Schlosskirche in Wittenberg angeschlagen haben. Das Datum ist heute Bezugspunkt für die Erinnerung an die Reformation. Die Veranstaltungen rund um diesen Jahrestag starten schon im kommenden Jahr. So plant der Lutherische Weltbund mit dem Päpstlichen Rat für die Einheit der Christen am 31. Oktober 2016 eine gemeinsame Veranstaltung in Schweden. Bereits 2013 war der Text „Vom Konflikt zur Gemeinschaft. Gemeinsames lutherisch-katholisches Reformationsgedenken im Jahr 2017“ verabschiedet worden. 2017 wird es unter anderem in Wittenberg viele Veranstaltungen geben. Am 28. Mai werden rund 250.000 Menschen zum Evangelischen Kirchentag in der Lutherstadt erwartet. Zwischen Mai und September ist dort auch die Weltausstellung ­Reformation zu sehen. Ein weiterer Höhepunkt ist ein Stationenweg, bei dem unter Federführung des österreichischen Bischofs Michael Bünker 69 Tore in verschiedenen Städten – darunter Wien, Graz und Villach – mit heutigen Reformationsanliegen versehen werden. Wichtig ist auch ein gemeinsamer Bußakt der katholischen und evangelischen Kirche in der Fastenzeit. Denn in Folge der Reformation kam es zur Kirchenspaltung und zu Kriegen in Europa.

Margot Käßmann Die Theologin wurde 1958 in Marburg geboren. Sie wirkte unter anderem im Ökumenischen Rat der Kirchen, war Bischöfin der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers und 2009/10 Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland. Seit 2012 ist sie „Botschafterin für das Reformationsjubiläum 2017“.

Luther mit der Bibelübersetzung: Statue in Wittenberg. KNA


12 Panorama stenogramm

17. Dezember 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Kirchliche Reaktionen auf Pariser Klimaschutzgipfel

Neues Klima-Abkommen: Freude und Kritik in der Kirche Helmut Kukacka, Staatssekretär a. D., ist Präsident der Arbeitsgemeinschaft katholischer Verbände. Rupprecht/kathbild.at

n Flüchtlinge. Eine „Flüchtlingspolitik mit Realitätssinn und Augenmaß“ hält die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände Österreichs (AKV) für notwendig. Österreich habe „beispielhaft Humanität und Hilfsbereitschaft bewiesen, aber kein Land kann unbegrenzt Flüchtlinge aufnehmen“, heißt es in der AKV-Grundsatzerklärung. Aufnahmefähigkeit und Akzeptanz der Gesellschaft müssten gewahrt werden, um bei der Bewältigung der großen Zuwanderung gleichzeitig die Integrations­ fähigkeit des Landes auch lang­ fristig zu gewährleisten, sagte AKV-Präsident Helmut Kukacka. Kindergärten. Prinzipiell für eine Rahmenordnung zum Thema „Religion im Kindergarten“ spricht sich Kardinal Christoph Schönborn in der aktuellen Debatte um muslimische Kindergärten in Wien aus. Allerdings solle dies in den österreichweit geltenden ­Bildungsrahmenplan integriert werden. Es könne aber nicht Sache eines solchen Rahmenplans sein, welche Glaubensinhalte die Religionsgemeinschaften vermitteln dürfen. Die Debatte hatte begonnen, als der Islamwissenschaftler Ednan Aslan manchen muslimischen Kindergärten unter anderem vorgeworfen hatte, islamistischen Gruppen nahezustehen. Abschied. Mit einem feierlichen Festakt wurde P. Erhard Rauch als Generalsekretär der ­Superiorenkonferenz der männlichen ­Ordensgemeinschaften verabschiedet. Rauch hatte ­dieses Amt seit 2002 inne. Sein Nachfolger wird mit 1. Jänner 2016 P. Franz Helm.

Das am Wochenende verabschiedete Pariser Klimaschutzabkommen wurde in der katholischen Kirche an sich positiv aufgenommen – aber auch mit kritischen Anmerkungen. Zielgerichtet in die Zukunft blickte Papst Franziskus, als er vor allem zur gewissenhaften Umsetzung des Abkommens aufrief. Die Verwirklichung des Abkommens erfordere von jedem Einzelnen „eine einmütige Anstrengung und eine großherzige Hingabe“. Auch Bischof Ludwig Schwarz (Linz), in Österreichs Bischofskonferenz für Entwicklungszusammenarbeit zuständig, blieb vorsichtig: „Paris als Wendepunkt in der Geschichte zu feiern, wie es manche tun, ist verfrüht.“ Die „richtige Arbeit“ beginne erst. In die Pflicht nahm Schwarz auch Kirche und Gläubige: Konkret gehe es um die Vorgabe der Bischofskonferenz, in jeder Diözese nachhaltige Leitlinien, eine Energiestrategie und ökosoziale Beschaffungsordnungen zu entwickeln.

Ein Kohlekraftwerk: Wird das Pariser Abkommen konsequent umgesetzt, dann hat es spätestens 2050 ausgedient. Reuters

Die Delegierten hatten sich beim Gipfel in Paris darauf verständigt, die Erderwärmung auf unter 2 Grad Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen, möglichst sogar auf unter 1,5 Grad. Das Abkommen sieht einen Mechanismus zur Überprüfung der zugesagter Maßnahmen vor. Ferner wird den besonders bedrohten Ländern Unterstützung im Fall klimabedingter Schäden zugesichert. „Unerreicht“. Für Heinz Hödl, Geschäftsführer der Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission, ist das nicht genug: Es sei zwar ein wichtiger Schritt für den Klimaschutz gemacht worden, aber die globale Klimagerechtigkeit für gefährdete Bevölkerungsgruppen bleibe weitgehend unerreicht. Martin Krenn, Klimaexperte der Koordinierungsstelle, verweist auf notwendige „gewichtige finanzielle Mittel“, die zuverlässig zur Verfügung gestellt werden müssten, damit auch die ärmeren Länder zur Reduktion der Schadstoffe beitragen können. Jakob Wieser, Geschäftsführer der Dreikönigsaktion, erinnert daran, dass die bisher von den Staaten freiwillig zugesagten Maßnahmen noch nicht einmal ausreichen, um das ZweiGrad-Ziel zu erreichen. Ihm fehlen verbindliche Maßnahmen. Die Sprecherin der kirchlichen Umweltreferenten Österreichs, Hemma Opis-Pieber, sprach von einer „Freude“ über das Pariser Abkommen. Aber sie erinnerte daran, dass die Zerstörung der Erde schon weit fortgeschritten ist.

Nach Beratungen des K9-Rates

Vatikan: Nächster Schritt bei Behördenfusion Die von Papst Franziskus betriebene Reform der römischen Kurie, also der Organe des Heiligen Stuhls, dürfte bald einen Schritt weiterkommen: Der zuständige Kardinalsrat (K9-Rat) hat die Beratungen über eine Großbehörde für „Laien, Familie und Leben“ abgeschlossen. Diese soll den päpstlichen Laienrat, den Familienrat und die Akademie für das Leben vereinen und damit Synergien verstärken und den Vatikan-Apparat verschlanken. Was noch fehlt ist die offizielle Schaffung der neuen Behörde durch den Papst.

Noch nicht abgeschlossen sind dagegen die Gespräche über eine große Sozialbehörde im Vatikan, in die die Räte für Gerechtigkeit und Frieden, für Migranten und für Krankenpersonal sowie der Rat „Cor Unum“ (für humanitäre Hilfe) eingehen sollen. Über andere Kurienbehörden wurde zum Teil noch wenig verhandelt. Bereits entstanden sind aber das Wirtschaftssekretariat und der Wirtschaftsrat. Der Terminkalender des K9-Rates legt jedenfalls nahe, dass die Kurienreform über das Jahr 2016 hinaus dauern dürfte.


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Panorama 13

17. Dezember 2015

Heiliges Jahr der Barmherzigkeit

Pforte geöffnet

Papst Franziskus öffnete am Sonntag die Heilige Pforte der Lateranbasilika.

Frauen schließen sich zusammen

Neues VatikanDokument veröffentlicht

Ein internationaler Verein von Frauen in kirchlichen Führungs­ positionen soll künftig das weib­ liche Element in der katholischen Kirche noch weiter stärken. Der Startschuss zur Vereinsgründung erfolgte vor kurzem auf einem in­ ternationalen Bildungskongress in Rom. Initiatorin ist die Präsi­ dentin des Europäischen Komi­ tees für das Katholische Schul­ wesen (CEEC), Christine Mann. Ziel des Vereins sei es, das Be­ wusstsein in Kirche und Gesell­ schaft zu stärken, „dass weib­ liche Leitungskompetenz oft in der Kirche stärker als anderswo bereits geschätzt und genützt wird“, erläuterte die CEEC-Präsi­ dentin gegenüber „Kathpress“.

Meilenstein für einen intensiven Dialog zwischen Judentum und Christentum war die Konzils­ erklärung „Nostra aetate“ vom 28. Oktober 1965. 50 Jahre spä­ ter hat der Vatikan am Donners­ tag in einem ausführlichen Stu­ diendokument mit dem Titel „Denn unwiderruflich sind Gna­ de und Berufung“ theologische Grundlagen samt offenen Fragen und Streitpunkten vorgestellt. Mit Nachdruck fordert das Doku­ ment eine Intensivierung ­dieses Dialogs und insbesondere der Zusammenarbeit von Juden und Christen. Im Mittelpunkt des Do­ kuments stehen freilich theologi­ sche Fragen, etwa der Stellenwert der Offenbarung.

reuters

Christen werden nach ihrer Barmherzigkeit beurteilt werden. Das sagte Papst ­Franziskus am Sonntag bei seiner Predigt anlässlich der Öffnung der Heiligen Pforte in seiner Bischofskirche San Giovanni in Lateran. Der Ritus verlief etwas anders als am 8. Dezem­ ber auf dem Petersplatz, wo Papst Franziskus mit der Öffnung der Heiligen Pforte am Pe­ tersdom das Heilige Jahr der Barmherzigkeit einleitete: Die Öffnung der Heiligen ­Pforte fand nach dem Bußritus statt, nicht zum Ende der Messfeier. Auch wurden andere Gebete gesprochen. In der Predigt in seiner Bischofskirche sagte der Papst zu diesem Ritual: „Vor der Heiligen Pforte, die zu durchschreiten wir berufen sind, werden wir aufgefordert, Instrument der Barmherzig­ keit zu sein und zwar in dem Wissen, dass wir danach gemessen werden.“ Der Weg, der in der Taufe beginne, dauere ein ganzes Leben lang – nämlich „barmherzig zu sein, wie es der Vater ist“. An die Christen ­ergehe der Auftrag, „die Liebe zu empfangen und zu bezeugen, die weiter reicht als die Ge­ rechtigkeit, eine Liebe die keine Grenzen kennt“. Franziskus weiter: „Und für diese unendliche Liebe sind wir verantwortlich, trotz all unserer Widersprüche.“

weltkirche Jesus würde twittern. Wenn Jesus heute auf die Welt käme, würde er seine Botschaft laut Kurienkardinal Gian­ franco Ravasi (73) auch twittern. Eine Aussage Jesu, die sich gut über den Kurznachrichtendienst versenden ließe, sei etwa seine Aufforderung: „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium“, so Ravasi. Sie sei knapp und habe weniger als die maximal möglichen 140 Zeichen. Der italienische Kardinal hat einen eigenen Twitter-Account und zählt im Kardinalskollegium zu den aktivsten Nutzern des Kurznachrichtendienstes. n Der Vatikan plant für Oktober 2016 eine Weltkonferenz zu Glaube und Sport und sie steht unter dem Leitwort Sport im Dienst der Menschheit. Zur Eröffnung der Konferenz werden u. a. Papst Franziskus und UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon erwartet. kiz/a


14 Zu Gast

17. Dezember 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Josef Schicho in Linz-St. Markus. Hier war die erste Station der Linzer Kirchenroas. kiz/elle

Seit 18 Jahren erleben an die 1000 Besucher/innen Kunst vor der Haustüre mit Dr. Josef Schicho

Heute geöffnet: Kirchenroas Krebse im Taufbecken, Pools im Altarraum der Baptisten, eine Führung mit Altbischof Aichern durch den Bischofshof: das gab es bislang bei der „Linzer Kirchenroas“. 18 Jahre hat Dr. Josef Schicho die Kulturbegegnungen in Linzer Pfarren organisiert. Jetzt übergibt er. Die „Roas“ geht weiter. Elisabeth leitner

Ins Leben gerufen hat Josef Schicho die „Linzer Kirchenroas“ im Jahr 1997. Da war er als Chefredakteur der Linzer KirchenZeitung bereits in Pension. Die KirchenZeitung habe seit den 1970er Jahren versucht, den Kontakt zu den Leserinnen und Lesern zu verstärken, erzählt er rückblickend. Neben dem Solidaritätspreis und den ökumenischen Reisen war die „Linzer Kirchenroas“ damit eine weitere Gelegenheit, Begegnungen zu ermöglichen. Zudem gab es von Seiten der Leserschaft den Wunsch, ausführliche Führungen in den Kirchen zu erleben: mit Informationen über die Entstehungsgeschichte, die Kunst- und Kulturschätze, die Künstler/innen und über das Pfarrleben. Neben der Beschäftigung mit Kunst war auch das Kennenlernen der Pfarrgemeinde ein wichtiger Aspekt, berichtet Josef Schicho: „Die lebendige Kirche vor Ort ist sichtbar geworden. Zu vielen Führungen sind auch die Leute aus der eigenen Pfarre gekommen und haben gesagt: ‚Jetzt schauen wir uns mal unsere eigene Kirche genau an.‘ Oft waren die Pfarrer oder Pfarrassistent/innen auch die Bauherren. Sie haben dann viel über den Kirchenbau erzählen können.“

Von St. Markus bis zu den Baptisten. Die erste Station war vor 18 Jahren in der Pfarre Linz-St. Markus: Nur eine Handvoll Interessierte kamen zunächst. Als Bischof em. Maximilian Aichern 2003 zur Führung durch den Bischofshof einlud, zählte man an die 100 Besucher/innen. Manchmal erklang bei der Kirchenroas die Orgel oder Künstler wie Prof. Jakob Kopp waren anwesend. Besucht wur-

Martha und Josef Schicho mit Prof. Jakob Kopp (Mitte). Rechts: Krippe von J. Kopp. privat

den auch Ordensgemeinschaften, Krankenhäuser – und andere Kirchen und Glaubensgemeinschaften: die evangelische Kirche, die Synagoge, die Baptisten, Methodisten und die Kopten. Insgesamt haben über 1000 Interessierte an den monatlichen Kirchenführungen im Linzer Raum teilgenommen. Durchschnittlich kommen jetzt an die 40 Personen. Die öffentliche Erreichbarkeit ist wichtig: „Nur einmal waren wir in St. Florian, aber das war schon zu kompliziert.“ Neugestaltungen wie die Kirche St. Konrad durch Maria Moser sind auf großes Interesse gestoßen, die Architektur der „Pädak“ (heute: Pädagogische

Hochschule) hat für heftige Diskussionen gesorgt. Die großen Becken im Altarraum bei den Baptisten – mit getrennter Umkleide für Männer und Frauen – sind in Erinnerung geblieben. „In Marcel Callo haben wir drei Krebse bei der Taufstelle gesehen. Da fließt ja ein Bach durch. Da waren die Besucher/innen erstaunt“, sagt Schicho und lächelt. Kripperlroas. Der Name „Kirchenroas“ ist der Kripperlroas im Salzkammergut nachempfunden. Kripperl will man in Zukunft mehr ins Blickfeld rücken: Vielleicht gibt es 2016 bereits eine Linzer Kripperlroas? – Aber das liegt dann schon in den Händen von Maria Leitenbauer vom Kath. Bildungswerk. Sie wird am 18. Dezember die Aufgabe von Josef Schicho übernehmen. Dann hat der engagierte Theologe und Organist wieder mehr Zeit für seine Schwimmleidenschaft, das Seniorenradio, die Lektüre theologischer Bücher sowie seine vier Kinder und neun Enkel, die in alle Welt verstreut sind.

Linzer Kirchenroas Die Veranstaltungsreihe wird vom KBW organisiert. Die Termine finden Sie in der KirchenZeitung. Demnächst: Fr., 18. Dezember, Franziskusschwestern, Losensteinerstr. 8, 15 Uhr. Fr., 15. Jänner 2016, Pfarrkirche Leonding-St.Michael, 15 Uhr.


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Glaube 15

17. Dezember 2015

Vierter Adventsonntag: Maria im Mittelpunkt

Trotz aller Nöte: Wir brauchen uns nicht fürchten I

n der vierten Adventwoche steht Maria im Mittelpunkt. Der Evangelist Lukas hat uns ein wunderbares Bild von Maria gezeichnet. Er schildert uns in der Verkündigungsszene Maria als eine junge Frau, die aus einem unbedeutenden Dorf kommt. Während es von Josef heißt, dass er aus dem Haus Davids stammt, wird Marias Herkunft verschwiegen. Aber zu diesem einfachen Mädchen aus Nazaret sendet Gott den Engel Gabriel. Der gleiche Engel hatte dem greisen Priester Zacharias verheißen, dass seine Frau Elisabeth einen Sohn bekommen wird. Der fromme Priester hatte der Botschaft des Engels nicht getraut. Er hatte seine Zweifel, wie das denn geschehen könnte. Maria, die Jungfrau, die als Verlobte noch keinen Verkehr mit einem Mann hat, traut der Botschaft des Engels. Sie will nur wissen, wie das konkret geschehen kann. Der Engel erklärt ihr, dass der Heilige Geist sie überschatten werde. Für uns klingt das unglaublich. Doch Maria glaubt dem Engel. Sie traut der Zusage: „Für Gott ist nichts unmöglich“ (Lk 1,37). Sie stellt sich Gott zur Verfügung, auch wenn sie noch nicht weiß, was da auf sie zukommt. Ihr Wort: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast“ (Lk 1,38), ist voller Selbstvertrauen.

ADVENT mit P. Anselm Grün P. Anselm Grün OSB ist Benediktiner im Kloster Münsterschwarzach

Teil 4 von 5

Der Knecht Israel (doulos) hat sich Gott gegenüber verschlossen. Die junge Frau versteht sich als Magd (doule), die für das Volk Israel einsteht und gleichsam stellvertretend für das ganze Volk sich auf Gott einlässt. So kann Gott seinen Sohn zur Erlösung des Volkes senden.

M

Heimsuchung Mariens durch Elisabeth, um 1460. Wie damals verbreitet wurden Jesus und Johannes auf den Bauch der Mutter aufgemalt. Aus der Kunstsammlung Stift Kremsmünster. Stift Kremsmünster

aria ist für uns Vorbild und Urbild des Glaubens. Gott schickt seinen Engel auch zu uns. Auch in uns will Gott geboren werden. Aber wir trauen den leisen Impulsen des Engels nicht. Wir trauen uns selbst nichts zu. Und wir glauben nicht, dass Gott in uns geboren werden möchte. Natürlich wird Gott in uns nicht so geboren wie damals bei Maria. Aber die christlichen Kirchenväter haben die Szene des Lukasevangeliums immer als Bild für uns Christen genommen. Auch zu uns sagt der Engel, dass wir voll der Gnade sind, dass wir uns trotz aller Nöte und Ängste, die unsere Zeit kennzeichnen, nicht zu fürchten brauchen. Denn Gott ist mit uns. Gott will in uns geboren werden. Das einmalige Bild, das Gott sich von jedem von uns gemacht hat, soll in uns aufleuchten. Dann werden wir wie Maria zum Segen werden für andere Menschen. Die Adventzeit traut uns zu, dass wir uns wie Maria für Gottes Wort öffnen. Dann wird Gott auch in uns das Unmögliche Wirklichkeit werden lassen.

„Auch zu uns sagt der Engel, dass wir voll der Gnade sind, dass wir uns trotz aller Nöte und Ängste, die unsere Zeit kennzeichnen, nicht zu fürchten brauchen.“


Sonntag

4. Adventsonntag – Lesejahr C, 20. Dezember 2015

Begegnen und mich bewegen lassen „Von Mensch zu Mensch eine Brücke bauen, einander tief in die Augen schauen. In jedem Menschen das Gute sehn, und nicht an ihm vorübergehen“ ist der Text eines Kinderliedes, das die Begegnung von Elisabet und Maria als Beispiel nimmt.

Evangelium

1. Lesung

2. Lesung

Lukas 1,39–45

Micha 5,1–4a

Hebräer 10,5–10

Nach einigen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet. Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.

Aber du, Betlehem-Efrata, so klein unter den Gauen Judas, aus dir wird mir einer hervorgehen, der über Israel herrschen soll. Sein Ursprung liegt in ferner Vorzeit, in längst vergangenen Tagen. Darum gibt der Herr sie preis, bis die Gebärende einen Sohn geboren hat. Dann wird der Rest seiner Brüder heimkehren zu den Söhnen Israels. Er wird auftreten und ihr Hirt sein in der Kraft des Herrn, im hohen Namen Gottes. Sie werden in Sicherheit leben; denn nun reicht seine Macht bis an die Grenzen der Erde. Und er wird der Friede sein.

Darum spricht Christus bei seinem Eintritt in die Welt: Schlacht- und Speiseopfer hast du nicht gefordert, doch einen Leib hast du mir geschaffen; an Brand- und Sündopfern hast du kein Gefallen. Da sagte ich: Ja, ich komme – so steht es über mich in der Schriftrolle –, um deinen Willen, Gott, zu tun. Zunächst sagt er: Schlacht- und Speiseopfer, Brand- und Sündopfer forderst du nicht, du hast daran kein Gefallen, obgleich sie doch nach dem Gesetz dargebracht werden; dann aber hat er gesagt: Ja, ich komme, um deinen Willen zu tun. So hebt Christus das Erste auf, um das Zweite in Kraft zu setzen. Aufgrund dieses Willens sind wir durch die Opfergabe des Leibes Jesu Christi ein für alle Mal geheiligt.


Wort zum Sonntag

Gesegnet bist du

G

ovokuro / photocase.de

Schon Marias Gruß bringt bei Elisabet ­etwas in Bewegung. Etwas verändert sich, sie wird ganz ausgefüllt von Gott, vom H ­ eiligen Geist. „Als Elisabet den Gruß Marias ­hörte, ­hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde ­Eli­sabet vom Heiligen Geist erfüllt“, heißt es im ­LukasEvangelium. Elisabet erkennt, dass sie ­jemand Besonderem begegnet – einem Menschen, der Gott in sich trägt. In diesen Bibelversen liegt für mich eine Auf­forderung für Begegnungen mit meinen Mitmenschen. Ich bin aufgefordert, den Gruß zu hören: Höre ich, was mir der andere über sich und seine Anliegen erzählen möchte? Ich bin ­aufgefordert, mich berühren zu lassen: Lasse ich mich in ­Bewegung bringen, mich verändern? Ich bin aufgefordert, mich bei jeder Begegnung ­erfüllen zu lassen: Was möchte mir Gott mit­teilen? Nehme ich Gottes Botschaft an? „Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.“ (Lk 1,45) Wer aber waren diese zwei Frauen? Für uns sind sie Vorbilder und Auserwählte, ihr damaliges Umfeld hat vermutlich über sie getratscht und gelästert. ­Elisabet war eigentlich schon zu alt für Kinder; Maria war vor ihrer Heirat schwanger, außerdem sei ihr ein Engel erschienen. Zwei Frauen, die nicht der Norm, den Erwartungen entsprechen. Doch Elisabet erkennt sofort: M ­ aria ist ein besonderer Mensch, sie trägt ein Geschenk Gottes in sich. „Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?“ (Lk 1,43) Ich bin also aufgefordert, auch in den Menschen das Besondere und das Geschenk G ­ ottes zu erkennen, die nicht meinen Normen und ­Erwartungen entsprechen, in den Menschen, die mich verletzen, in denen, die auf der Flucht sind, und sogar in den Menschen, die unser ­Leben mit Gewalt bedrohen. Das ist eine echte Herausforderung, eine radikale Botschaft – und das an Weihnachten!

ott der Heerscharen,

Zum Weiterdenken

wende dich uns wieder zu!

Weihnachten als Fest der Begegnung ­fordert mich heraus: Höre ich den Gruß meiner ­Mitmenschen? Lasse ich mich berühren und ­ver­ändern? Höre ich die Botschaft Gottes? Wie begegne ich Menschen, die mich verletzen?

Blick vom Himmel herab,

und sieh auf uns! Sorge für diesen Weinstock und für den Garten, den deine Rechte gepflanzt hat.

Judith Zortea ist regionale Pfarrbegleiterin in der ­Diözese Feldkirch und lebt mit ihrer ­Familie in Lochau am Bodensee. Die Autorin erreichen Sie unter

Antwortpsalm, aus Psalm 80

u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

17. Dezember 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

ZUR SACHE Rituale geben dem Dasein eine Struktur Manchmal muss man Altes loslassen, um gemeinsam neue Schätze zu finden. Rituale greifen auf altbekannte Symbole zurück und vermitteln Halt und Orientierung. Sie leben von der Inszenierung des immer Gleichen. Man weiß, woran man ist. Menschen brauchen Ruhe, Rituale, Takt und Rhythmus, um Sicherheit zu gewinnen und eine emotionale Basis zu entwickeln. Rituale ermöglichen die symbolische Auseinandersetzung mit Grundfragen der menschlichen Existenz, etwa mit dem Bedürfnis nach Liebe und Zugehörigkeit, dem Streben nach Sicherheit und Ordnung, dem Wissen um die eigene Sterblichkeit oder dem Glauben an eine transzendente Wirklichkeit. Rituale schaffen Inseln der Ruhe im hektischen Getriebe, sind wichtige Anker in Krisenzeiten. Rituale, die das Jahr strukturieren. Feste wie Weihnachten, Ostern, Urlaub, Geburtstag schaffen übers Jahr hinweg Anker, auf die sich Kinder und Eltern freuen können. Die Vorfreude auf Weihnachten oder auf den eigenen Geburtstag lässt Kinder spüren, dass es besondere Zeiten gibt, die dem Leben Tiefe geben. Rituale, die den Tag strukturieren:  Der Segenswunsch beim Weggehen  Das Bussi beim Heimkommen  Der Kaffee nach dem Mittagessen  Das gemeinsame Essen  Das Paar-Gespräch am Abend  Die Gute-Nacht-Geschichte am Abend  Ein Ritual (von lateinisch ritualis – „den Ritus betreffend“, rituell) ist eine nach vorgegebenen Regeln ablaufende, oft feierlich-festliche Handlung.

Weihnachten ist ein hochemotionales Ritual. Von der Geburt des kleinen Kindes Jesus fühlen wir uns wie kleine Kinder angesprochen und spüren unsere Sehnsucht nach Geborgenheit, nach Familie, nach Zugehörigkeit, Gemeinschaft und Liebe. GPOINTSTUDIO – FOTOLIA.COM

Der erste gemeinsame Weihnachtsabend kann für junge Paare zur Herausforderung werden

Weihnachten feiern, aber wie? Der Weihnachtsabend ist von Ritualen geprägt – jede Familie feiert ein bisschen anders. Damit junge Paare eine gemeinsame Welt – ein „Wir“ – entwickeln können, müssen sie sich mit ihrer Herkunftsfamilie auseinandersetzen, manches loslassen und bereit sein für Neues. Mario und Laura feiern heuer das erste Mal Weihnachten alleine mit ihrer fünf Monate alten Tochter. Vor einer Woche hatten sie einen großen Streit über die Art und Weise, wie sie Weihnachten feiern sollen. Mario will unbedingt Bratwürstel als Weihnachtsessen, weil es diese in seiner Familie immer gegeben hat, Laura wünscht sich dagegen eine Forelle. Mario möchte nach der Bescherung in der Kleinfamilie noch zu seinen Eltern fahren, Laura dagegen nach der Feier in Ruhe daheim sein. Laura will bei der Bescherung Lieder singen und beten, Mario kann nicht singen. Verschiedene Familienkulturen prallen aufeinander. In jeder Familie gibt es unterschiedliche Rituale und Werte. Ist in der einen Familie ein einfaches Essen wichtig, damit es nicht viel Aufwand am Weihnachtsabend gibt, ist in der anderen Familie genau das besondere Essen, bei dem man lange bei Tisch sitzt, ein Symbol für das weihnachtliche Miteinander. Mario und Laura haben nun die Chance, gemeinsam herauszufinden, wie sie in ihrer kleinen Familie Weihnachten als ihr gemeinsames Ritual gestalten können, um ihrer Sehnsucht Raum zu geben. Das neue Ritual wird nicht so sein wie in der Herkunftsfamilie von Mario und nicht so wie in Laura`s Familie. Mario und Laura beginnen zu planen. Laura erinnert sich, dass sie mit ihren Eltern

und Nachbarn immer Herbergssuchen gegangen ist. Sie würde sich das gemeinsam mit Mario und ihren Nachbarn auch wünschen. Ein paar benachbarte und/oder befreundete Familien treffen sich im Haus einer Familie und bringen ein Marienbild dorthin. Eine Woche später wandern dieselben Familien wieder gemeinsam zur nächsten Familie und bringen dieser das Bild. Mit Liedern, Texten und Gebeten können die Familien jede Woche einmal miteinander Advent feiern. Gestaltung des Heiligen Abends. Mario möchte das Weihnachtsevangelium lesen und wünscht sich, dass Laura singt: „Ich höre dir so gerne zu und unserer Tochter wird das auch gefallen. Wenn sie größer ist, wird sie vielleicht mitsingen.“ Die Gebete und Lieder suchen Mario und Laura gemeinsam aus. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten in die Vorbereitung von Weihnachten eingebunden sind. Je nach Alter der Kinder ist es gut, den Ablauf zu gestalten. Größere Kinder können sich aktiv an der Vorbereitung beteiligen. Jugendliche haben vielleicht Lust, die Eltern mit ihren ausgewählten Liedern und Gebeten zu überraschen. Texte und Lieder dürfen sich verändern und mit den Kindern mitwachsen.

BERATUNG ANDREA HOLZER-BREID BEZIEHUNGLEBEN.AT BERATUNGSSTELLE LINZ

 Bei Fragen und Problemen wenden Sie sich an: BEZIEHUNGLEBEN.AT, Partner-, Ehe-, Familien- und Lebensberatung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Tel. 0732/77 36 76.


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

17. Dezember 2015

Vanillekipferl & Kletzenbrot Backen in der Adventzeit hat in Österreich Tradition. Ob Omas alte Rezepte oder neue Kreationen – nichts geht über die einzigartige Stimmung, wenn im Advent Teige gemischt, Nüsse geknackt und Kekse ausgestochen werden.

Vanillekipferl Zutaten: 280 g glattes Mehl, 200 g zimmerwarme Butter, 100 g geriebene Walnüsse, 80­g Staubzucker. Zum Wälzen: 1 Pkg. Vanillezucker und Staubzucker. Zubereitung: Alle Zutaten rasch zu einem geschmeidigen Teig kneten, in Frischhaltefolie einschlagen und zwei Stunden rasten lassen. Backrohr auf 170 °C Heißluft vorheizen. Den Teig mit der Teigkarte in Stücke trennen, daraus Rollen mit etwa 1 cm Durchmesser drehen. Diese Stränge wiederum in kleine Stücke teilen und daraus Kipferl formen. Etwa 15 Minuten im Rohr backen. Noch heiß in der Zuckermischung vorsichtig wälzen. Fröhliche Weihnacht überall, ein Buch aus der Perlen-Reihe.

200 °C backen, ein Gefäß mit Wasser dazustellen. Nach ca. 15 Minuten die Hitze auf 180 °C reduzieren. Backdauer: 50 bis 60 Minuten. XX Österreichische Bäuerinnen decken den Weihnachtstisch, Löwenzahn Verlag.

Tiroler Zelten

Gefüllter Lebkuchen

Husarenbusserl

Zutaten: 400 g Rosinen, je 200 g Feigen, Dörrbirnen und Dörrpflaumen, 300 g Walnüsse und Haselnüsse, 100 g Pignoli, Aranzini, Zitronat, 1 Pkg. Lebkuchengewürz, 125 ml Rum, 1 Ei zum Bestreichen, 500 g Roggenmehl, 500 g Weizenbrotmehl, 40 g Germ, 1 Prise Zucker, ca. 500 ml lauwarmes Wasser, 1 EL Kümmel, Fenchel und Koriander gemischt, 1 EL Salz. Zubereitung: Für die Früchtemischung Rosinen heiß waschen und abtropfen. Feigen, gekochte Birnen und Pflaumen in feine Streifen schneiden und mit den Rosinen mischen. Die Nüsse bleiben im Ganzen, alle anderen Zutaten werden gehackt. Alles mit Rum und Gewürzen gut durchmischen und über Nacht ziehen lassen. Für den Brotteig die Mehle mischen, ein Grübchen machen und Germ hineinbröseln. Mit Zucker und lauwarmem Wasser ein Dampfl anrühren. Gehen lassen. Gewürze, Salz und Wasser zumischen, gut kneten (bis der Teig nicht mehr klebt), wiederum aufgehen lassen. Den Brotteig gut mit der Früchtemischung verkneten, Wecken formen, mit Ei bestreichen. Nochmals etwa 10 Minuten gehen lassen. Vor dem Backen mit einer Gabel mehrmals anstechen. Im vorgeheizten Rohr bei

Teig: 560 g Roggenmehl, 360 g Rohrzucker, 4 Eier, 4 TL Honig, 1 TL Zimt, 2 TL Natron, 1 P. Lebkuchengewürz. Fülle: 250 g Marmelade, 50 g Aranzini, 50 g Rosinen, 50 g Nüsse, 4 bis 5 Feigen, 1 Ei zum Bestreichen. Zubereitung: Aus den Zutaten einen Teig kneten. Die Hälfte des Teiges ausrollen, auf ein befettetes, bemehltes Backblech legen. Marmelade mit den zerkleinerten bzw. zerhackten Früchten und Nüssen vermischen und auf den Teig streichen. Mit der zweiten Teighälfte abdecken und mit Ei bestreichen. Ca. 30 Minuten bei 160 bis 180 °C backen und noch warm in kleine Würfel schneiden. XX Das Bäuerinnen WeihnachtsBackbuch, Leopold Stocker Verlag.

Für den Teig: 180 g glattes Mehl, 25 g feine Semmelbrösel, 50 g Feinkristallzucker, 1 TL Vanillezucker, 1 TL geriebene ­Zitronenschale (ungespritzt), 1 Ei, 70 g weiche Butter, 60 g Butterschmalz. Zum Füllen: Etwa 150 g Ribisel- oder Himbeermarmelade, Staubzucker zum Bestreuen. Zubereitung: Das Mehl mit den Semmelbröseln, dem Feinkristallzucker, dem Vanille­ zucker und der Zitronenschale in einer Schüssel mischen. In die Mitte eine Mulde drücken und das Ei hineingeben. Butter und Butterschmalz in Stücke schneiden und auf dem Mehl verteilen. Alles zu einem Mürbteig kneten, zu einer Kugel formen und in Folie gewickelt eine Stunde kalt rasten lassen. Aus dem Teig knapp walnussgroße Kugeln formen und auf ein befettetes Blech legen. Einen Kochlöffelstiel in Mehl tauchen, in jede Kugel eine Vertiefung eindrücken und diese mit Marmelade füllen. Die Husarenbusserl im vorgeheizten Rohr bei 200 °C etwa 15 Minuten backen, bis sie leicht gebräunt sind. Auf dem Kuchengitter abkühlen lassen und zum Servieren mit Staubzucker bestreuen. Vanillekipferl und Hausfreund, Die

Mühlviertler Kokoskekserl Zutaten: 1/4 kg Margarine, 1/4 kg Zucker, 1/4 kg Mehl, 1/4 kg Kokosflocken, 1 Eidotter, 1 Pr. Salz, 1 Msp. Backpulver. Zubereitung: Die Zutaten rasch zu einem Teig verarbeiten. Eine halbe Stunde rasten lassen. Dünn auswalken und beliebige Formen ausstechen. Rasch backen. XX Rezepte aus dem Pfarrhaushalt, Band 1, Ennsthaler Verlag.

victoria p. – fotolia.com

gute österreichische Küche, Weltbild Verlag.


DAS FIND ICH TOLL

KK

Die KirchenZeitung für Kinder 17. Dezember 2015

Wir geben die Hoffnung nicht auf Ein Löwe legt sich neben ein Lamm und schläft. Alles ist friedlich. Kein Fauchen, kein Kampf. Ein Stern leuchtet. Jesus ist geboren.

 Christkind in der Schuhschachtel. Seit über zehn Jahren sammeln die Schüler der VS Ebensee mit Feuereifer für die Kinder in den Landlerdörfern Rumäniens. Jährlich kommen immer zwischen 50 und 100 Packerl, die liebevoll mit den Eltern verpackt werden, zusammen. Dass Schenken Freude macht, sieht man in den Gesichtern der Schüler/innen der VS Ebensee. REINHARD HÖRMANDINGER

Stell dir vor: Ein wilder Löwe liegt neben einem kleinen Schaf – und nichts passiert. Sie kämpfen nicht, sie streiten nicht. Friede herrscht ringsum. So wird die Nacht be-

LACH MIT PIEPMATZ  Welches Tier kann am schnellsten essen? – Der Hase, denn er hat zwei Löffel.  Thomas kommt heim. Fragt die Mutter: „Und, warst du heute brav in der Schule?“ Thomas antwortet: „Was kann man denn schon groß anstellen, wenn man in der Ecke stehen muss!“  Der Lehrer fragt: „Was ist die Zukunft von ,Ich stehle‘?“ – Max: „Ich komme ins Gefängnis!“  Lisa malt in der Schule ein Bild. Die Lehrerin fragt: „Was malst du denn da?“ Lisa antwortet: „Ich male eine Katze.“ Darauf die Lehrerin: „Und wo sind die Ohren und der Schwanz?“ Lisa: „Die sind noch im Bleistift.“

BAUER

Warten ist doch so schwierig. Und Geduld haben oft nicht einmal die Erwachsenen. Auf etwas warten und sich darauf freuen, das kann man im Advent üben. Mit einer leeren Krippe zum Beispiel. Jeden Tag kommt etwas zur bereits aufge-

din oder einen Brieffreund? Ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI

BALDUIN BAUM

Schlaukopf oder Wünsche an KiKi? Suchst du eine Brieffreun-

 Nach dem Buch von Rose Lagercrantz und Jutta Bauer: „Das Weihnachtskind“, Verlag Moritz.

Die leere Krippe

KIKI-KONTAKT  Schick deine lustigsten Witze an: piepmatz@kirchenzeitung.at oder an PIEPMATZ, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.  Hast du Fragen an den

schrieben, in der Jesus geboren wurde. Was seine Eltern auf sich genommen haben, um Jesus in einer warmen, ruhigen Umgebung zur Welt zu bringen, wird immer wieder erzählt. Menschen auf der ganzen Welt erinnern sich daran: wie der Engel Maria die Geburt ihres Sohnes ankündigte, wie sie von zu Hause aufbrechen mussten nach Bethlehem. Wie wunderbar die Nacht war, in der Jesus das Licht der Welt erblickte. Die Hirten, die Engel waren so glücklich. Ja, es war eine außergewöhnliche Nacht. Das sagten auch die weisen Männer, die Jesus suchten und nicht an König Herodes verrieten. Denn dieser fühlte sich von Jesus bedroht. Die Eltern flüchteten nach Ägypten. Herodes brachte viel Unheil über die Menschen. Erst als er gestorben war, kehrten Josef, Maria und Jesus zurück. Und jedes Jahr erinnern sich Menschen auf der ganzen Welt daran, dass Jesus den Frieden gebracht hatte. Auch wenn immer wieder Kriege ausbrechen. Wir geben die Hoffnung auf Frieden nicht auf. Die Geburt Jesu erinnert uns daran. ELLE

bauten Krippe dazu: ein Schaf, ein Ochs, ein Esel, ein Hirte, Josef und Maria, die drei Weisen. Aber erst am 24. Dezember wird das Jesuskind in die bis dahin leere Krippe gelegt. Und dann ist Weihnachten.

FOTOLIA_SUSANSANTAMARIA


17. Dezember 2015

Janira Jesus Souza de Franca besuchte den Ritzlhof (Bild Mitte). Sie setzt sich für die Rechte und Bildung der Kleinbauern ein.

Gartenbauschule Ritzlhof baut Brücken nach Brasilien Eine mutige brasilianische Direktorin lässt sich von ihrem Kampf um mehr Gerechtigkeit nicht abbringen. Hilfe kommt auch aus der Gartenbauschule Ritzlhof in Ansfelden. Janira Jesus Souza de Franca setzt sich für die Rechte der Landlosen, Kleinbauern und indigenen Völker in Brasilien ein. Dieser ständige Kampf ist ihr Lebenswerk. Sie ist Lehrerin und Direktorin der Landwirtschaftsschule Margarida Alves und bildet junge Menschen aus den Dörfern der ehemals Landlosen aus. Sie lernen ihr Land so zu bearbeiten, dass sie sich selbst versorgen und ein kleines Einkommen erwirtschaften können. Besuch in Oberösterreich. Erst kürzlich war Janira Jesus Souza de Franca auf Einladung der

cd-tipp

Projektpartner „SEI SO FREI“ zu Gast in Oberösterreich (siehe KirchenZeitung Nr. 50). Station machte sie auch an der Gartenbauschule Ritzlhof in Ansfelden. „Es besteht eine geschwisterliche Beziehung zwischen Ritzlhof und Margarida Alves. Ich bin dankbar über diesen Kontakt.“ Mit diesen Worten leitete die Schulleiterin ihren Vortrag an der Gartenbauschule ein. Bereits zum vierten Mal war sie Gast in Ansfelden. Das erste Mal kam sie 2006 mit einer brasilianischen Tanzgruppe. Seither ist der Kontakt aufrechtgeblieben. Praktikum in Brasilien. Beachtlich ist, was dieser Austausch in den letzten Jahren bewirkt hat. 24 Jugendliche vom Ritzlhof durften bereits jeweils ein zehnwöchiges Praktikum bei Margarida Alves in Brasilien erleben. Zu-

aufgeschnappt

Katholische Jugend bot Flüchtlingen eine Herberge Mitte November bis 6. Dezember bot die Katholische Jugend OÖ (KJ OÖ) 14 Flüchtlingen, die in Österreich einen Asylantrag gestellt haben, eine Bleibe im Selbstversorgertrakt „Joe’s Hinterhof, Linz“. Denn ohne Hilfe aus der Zivilgesellschaft wären sie – trotz gestelltem Asylantrag – obdachlos. Die vorwiegend jungen Männer hatten so für einige Wochen ein Bett zum Schlafen sowie eine Dusch- und Kochmöglichkeit. Ein Freiwilligenteam des KJ-Arbeitskreises Gesellschaftspolitik koordinierte die Unterbringung. Die Leiterin des Arbeitskreises,

dem konnte die Schule 15.000 Euro nach Brasilien überweisen. Auch heuer waren wieder Schülerinnen und Schüler der 2. Klasse aktiv. Sie kochten Marmelade ein, gossen und zogen Bienenwachskerzen, buken Kekse, verzauberten mit ihrem handwerklichen Geschick Birkenäste zu besinnlichem Adventschmuck. Geld direkt übergeben. 2.000 Euro brachten sie so für die Partnerschule zusammen. Beim Besuch der Direktorin konnten sie das Geld nun direkt übergeben. Auch ehemalige Schülerinnen und Schüler, die das Praktikum in Brasilien absolviert hatten, nahmen an diesem Treffen teil und freuten sich, Janira – ihre brasilianische Mama, wie sie sie liebevoll nennen – wieder zu treffen. P. S.

PRIVAT, SEI SOF FREI (2)

MEIN TIPP Engelfotos. Wer sich als Engel fotografieren lassen will, hat im Advent eine besondere Gelegenheit dazu. Die JugendKirche Linz veranstaltet am Samstag, 19.12 auf vor der Ursulinenkirche, in der Linzer Landstraße ein Engel-Fotoshooting. Von 10 bis 17 Uhr.

KONTAKT

Schreib an die FORYOU-Redaktion: paul.stuetz@ kirchenzeitung.at

szene

Stefanie Hinterleitner, bedauert: „Aufgrund von Umbauarbeiten ist es uns leider nicht mehr möglich, ,Joe’s Hinterhof‘ weiterhin als Herberge anzubieten.“ Man hoffe aber darauf, dass Bund und Land ihrer Verantwortung zur Unterbringung bald nachkommen würden.

Nun ist ein Baustellencontainer zum Schaufenster für die pädagogische Arim be ei beit der Volksschule Bl ne ei nden Flüchtlinge fa kt „Joe‛s Hin und der Neuen Mitra rt ge or rs Selbstve Ö telschule in Steinerterhof“. KJO kirchen adaptiert worden. Dieser multifunktionale Präsentationsraum befindet sich am zentralen Kreuzungspunkt zwiKunstcontainer für die Schule schen Schul- und Kindergartenareal. Die gesamte Breite der pädagogischen Projekte, aber In Steinerkirchen an der Traun entstand über auch der alltäglichen Arbeit, hat somit eine Proden Sommer aus dem alten Hallenbad der jektionsfläche, die zur Interaktion einlädt. Hauptschule ein einzigartiges Schulatelier.


22 Anzeigen & Hinweise KLEINANZEIGEN BAUERNHOF / SUCHE Familie mit 3 Kindern (alle begeisterte Jungzüchter) sucht Bauernhof auf Leibrente. Erfahrung in Milchviehhaltung und Zucht ausreichend vorhanden. Kontakt 0676/627 64 44. KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner/Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732/79 77 10 www.kunststopferei.com PARTNERSCHAFT 61-jähriger Mann, verwitwet, NR, möchte Partnerin fürs Herz und gemeinsame Zukunft kennenlernen. Zuschriften an KirchenZeitung, Chiffre 32/2015, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. VERKAUF Muttergotteskalender mit den schönsten Mariendarstellungen unserer Heimat, Papst-FranziskusZitaten und Text über Angelusläuten. € 15,–; 0676/466 53 24; c.schaumberger@aon.at VERSCHIEDENES Räumlichkeiten (2 bis 3 Zimmer) für Psychotherapiepraxis in Linz gesucht. Tel. 0650/330 48 30.

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Verlagsleiterin: Ursula Schmidinger. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Katharina Kocheim, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 0662/88 44 52-4, E-Mail: office@koopredaktion.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 47,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

17. Dezember 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Glücksspiel ist kein Kinderspiel! Die Österreichischen Lotterien unterstützen während der Vorweihnachtszeit die internationale Jugendschutz-Initiative „Holiday Campaign“. Mit dem Slogan „Glücksspiel ist kein Kinderspiel – Mitdenken, verantwortungsvoll schenken“ setzen sich die Österreichischen Lotterien in der Vorweihnachtszeit wieder für den Schutz von Kinder und Jugendlichen vor frühzeitigem Kontakt mit Glücksspielen ein. Internationale Studien belegen einen Zusammenhang zwischen dem Alter beim Erstkontakt mit einem Glücksspiel und der Wahrscheinlichkeit, im späteren Leben glücksspielbezogene Belastungen zu erfahren. Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse sowie die Sorge über problematisches Glücksspiel bei Jugendlichen waren der Anstoß für die Entstehung der „Holiday Campaign“ im Jahr 2008, die seither Jahr für Jahr international ausgerufen wird. Die Botschaft: Lotteriespiele sind unterhaltsame und spannende Geschenke, und die Zielgruppe dafür sind ausschließlich erwachsene Personen.

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Menschenrechtspreis des Landes OÖ

Bild links: LH Dr. Josef Pühringer übergab den Preis für das Projekt „Miteinander in Großraming“ an Amtsleiterin Hermine Riegler, MA, Bürgermeister Leopold Bürscher und Pfarrer Mag. Thomas Mazur. Bild rechts: Mitarbeiter/innen der Gefangenenseelsorge mit Justizbeamt/innen. LAND OÖ/GRILNBERGER, KIZ/EG

Am 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, hat Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer wieder die Menschenrechtspreise des Landes Oberösterreich verliehen. Die diesjährigen Preisträger sind das Gemeinde-Projekt „Miteinander in Großraming“ sowie die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gefangenenseelsorge Oberösterreich in den oö. Justizanstalten aus der katholischen und evangelischen Kirche. Der Landeshauptmann wies in seiner Würdigungsrede darauf hin, dass das Großraminger Projekt stellvertretend für alle steht, die in den letzten Monaten in einer

Welle der Hilfsbereitschaft für Menschen gesorgt haben, die als Flüchtlinge zu uns gekommen sind. Er dankte allen Engagierten für ihre Solidarität mit den Flüchtlingen. Vorbildlich werde in Großraming Integration gelebt. Die öffentliche Hand sei gerade im Sozialbereich auf das Engagement aus der Zivilgesellschaft angewiesen. Dieses werde zum Beispiel in der Gefangenenseelsorge sichtbar. In der Anteilnahme der Seelsorger/innen am Leben der Gefangenen und durch ihre Wertschätzung stärken die Seelsorger/innen auch die Hoffnung auf ein gelingendes Leben innerhalb der Gesellschaft nach der Entlassung.


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

17. Dezember 2015

BILDUNG – SPIRITUALITÄT – KURS

Leondinger Weihnachtssingen

Tragwein, Greisinghof  07263/860 11  Marianistisch leben, eine charismatische Marianistische Familie, So., 3. 1., 16 Uhr bis Di., 5. 1., 12 Uhr, Ltg.: P. Mag. Hans Eidenberger SM.  Das neue Jahr gut beginnen, Dank dem Vergangenen, Ja zum Kommenden, Di., 5. 1., 16 Uhr bis Do., 7. 1., 12 Uhr, Ltg.: Gertrude Pallanch.  Einführung in eine wachsame Lebenshaltung und in das Jesusgebet, Gastseminar, Do., 7. 1., 19 bis 21 Uhr, Information, Anmeldung: Tel. 0664/917 25 26, gerhard. lehrner@dioezese-linz.at.

Hirtenlieder. Es waren die Hirten, die vom Engel zuallererst begrüßt wurden. Sie erhielten als Erste die freudige Botschaft von der Geburt des Herrn. – Hirtenlieder spielen beim Leondinger Weihnachtssingen seit über 50 Jahren eine bedeutende Rolle. Beim 52. Leondinger Weihnachtssingen in der Kürnberghalle wird heuer eine Hirtenweise von Hans Dieter Mairinger in der Vertonung von Alfred Hochedlinger zu hören sein: am Sonntag, 20. Dezember, um 17 Uhr, mit Chorgemeinschaft Leonding, Leitung: Uwe Christian Harrer.

Vöcklabruck, Geistl. Zentrum  07672/726 67  Berufungsexerzitien, Auf dem Weg: Wohin?, Sa., 2. 1., 18 Uhr bis Mi., 6. 1., 13 Uhr, Anmeldung bis

28. 12., Vorgespräch ist erforderlich, sr. stefana@franziskanerinnen.at, Begl.: Sr. Stefana Hörmanseder und Sr. Ruth Summer. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 37  Kontemplation – der christlich-mystische Weg, Meditationsund Schweigeseminar für AnfängerInnen und Fortgeschrittene, So., 3. 1., 18 Uhr bis Mi., 6. 1., 13 Uhr, Ref.: Mag. Susanne Gross.  Öffentlich auftreten und reden, Rhetorikseminar für AnfängerInnen und Fortgeschrittene, So., 3. 1., 10.30 Uhr bis Di., 5. 1., 17.30 Uhr, Trainer: Dr. Wilhelm Achleitner und Dr. Adi Trawöger.  Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

Text und Lied für Heiligabend Festprogramm zum Ausdrucken. Für alle, die Texte und Lieder für einen besinnlichen Weihnachtsabend nicht selbst zusammenstellen möchten, steht auf der Website der KirchenZeitung ein Festprogramm zum Ausdrucken bereit. Es umfasst Gebete, Fürbitten und das Weihnachtsevangelium sowie Noten zu den Liedern „Kommet, ihr Hirten“, „Ihr Kinderlein, kommet“, „Es ist ein Ros’ entsprungen“, „Leise rieselt der Schnee“, „O du fröhliche“, „O Tannenbaum“ sowie „Stille Nacht, heilige Nacht“. REBEL – FOTOLIA.COM

 www.kirchenzeitung.at/kultur

ANGEBOT DER WOCHE

KinderkunstKalender 2016 Bereits seit zehn Jahren veröffentlicht der im Eigentum der Caritas stehende Fachverlag UNSERE KINDER einen beliebten Ringbuchkalender für all jene, die Kinder mögen, mit ihnen leben oder arbeiten. Er enthält ein übersichtliches Kalendarium mit den Festdaten mehrerer Religionen, kluge Zitate und ästhetische Kinderbilder – für 2016 zum Thema „Tiere“. Der gemeinsam mit dem deutschen Partnerver-

lag „das netz“ herausgegebene stabile Farbkalender im ebenso sympathischen wie praktischen Format 16 x 15 cm passt in jede Schul- und Handtasche. KirchenZeitungs-LeserInnen erhalten bei Bestellung bis 31. Jänner 2016 mit dem Kennwort „Club KirchenZeitung” den Kalender zum ermäßigten Preis von € 8,– (Normalpreis € 9,80) zzgl. Porto. Und selbstverständlich liegt der Sendung ein kostenloses Probeheft von „UNSERE KINDER – Österreichs Fachjournal für Bildung und Betreuung in der frühen Kindheit“ bei.

Diese Zeitschrift wurde 1924 in Linz gegründet und richtet sich in erster Linie an KindergartenpädagogInnen, ist jedoch auch für (Groß-)Eltern und Lehrkräfte interessant. Bestellungen bis 31. Jänner 2016 bitte an den Verlag UNSERE KINDER, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Tel. 0732/76 10-20 91, Fax-DW 20 99, E-Mail: unsere.kinder@caritas-linz.at


24 Termine namenstag

Eva Brandstätter ist Pastoralassistentin in der Pfarre Walding. Privat

Eva (13. Dezember) Als mich mein Vater am Fest der Bekehrung des hl. Paulus zur Taufe trug, bekam er von meinem Taufpriester etwas abschätzig zu hören: „Schon wieder eine Eva!“ In meiner Volksschulzeit waren wir viele Evas und ich hatte mit meinem Namen nie ein Problem! Im Gegenteil! „Eva als Mutter aller Lebenden“ fand ich ziemlich gut! In meiner Familie waren Geburts- und Namenstage nichts Besonderes. Am Hl. Abend Namenstag zu haben, war für mich schon etwas Besonderes. An meinem Namenstag bekamen alle ein Geschenk. An dem Tag, an dem wir den Geburtstag von Jesus feiern! In meiner Ausbildung habe ich mit einer Juliana mein Zimmer geteilt. Da habe ich von der hl. Juliana und ihrer Freundin, der hl. Eva, erfahren. Die beiden haben sich für die Einführung des Fronleichnamsfestes engagiert, das ich sehr mag. Seitdem sind mir beide Evas wichtig: die „Mutter aller Lebenden“ und die hl. Eva von Lüttich! Eva Brandstätter

17. Dezember 2015

freitag, 18. 12. 2015 XX Bad Zell. Frank Sinatra – unplugged, swingin‘ and dreamin‘, Konzert, Hotel Lebensquell, 20 Uhr. XX Feldkirchen a. d. D. ­Weih­nocht‘n gspian, Oase im Advent, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, mit Cantus toccare, Ltg.: Hermi Aichinger. XX Linz. Linzer Kirchenroas, Kapelle und Seniorenheim der Franziskusschwestern, Losensteinerstr. 8, 15 Uhr. XX Linz. Mozarts Nightmare ... about the music and the letters of Amadeus, The upper Austrian Jazz Orchestra, Musiktheater BlackBox Lounge, 20 Uhr. XX Linz, St. Magdalena. Abendmusik, AVE, Vokalmusik zur Weihnachtszeit, Gesangs- und Ensembleklasse Andreas Lebeda, Anton Bruckner Privatuniversität, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Ried im Innkreis. Musik und Texte im Advent - Hoffnung, Frauenensemble der Kantorei, Stadtpfarrkirche, 18 Uhr. samstag, 19. 12. 2015 XX Leopoldschlag. Altarweihe, Pfarrkirche, 16.30 Uhr, mit Diöze­ sanbischof Ludwig Schwarz. XX Linz. Fasten- und Schweigetag, Krypta der Karmeliten (Eingang Landstr. 33 oder Harrachstr. 2), 9.30 bis 17 Uhr, mit P. James und Ronald Spreitzer, keine Anmeldung nötig. XX Linz. EngelPhotoShooting, Weihnachtsfotos einmal anders, lassen Sie sich als Engel fotografieren, Landstraße (vor Ursulinenkirche), 10 bis 17 Uhr. XX Linz, Ursulinenkirche. Orgelstationen im Advent, Orgelmusik von Johannes Sebastian Bach, Jesus, meine Freude, 17 bis 17.30 Uhr, mit Peter Paul Kaspar. XX Offenhausen. Jugendvesper zur Adventzeit, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Pinsdorf. Weihnachten ohne Dich!, Segensfeier, Pfarrkirche, 18 Uhr. XX Pöndorf. Laternenwanderung, Treffpunkt Ortnerkapelle, 15.30 bis 17.30 Uhr. XX Puchkirchen. Roratewander­ ung, Treffpunkt Pfarre, 5.30 Uhr, Wortgottesdienst, ca. 7 Uhr, Pfarrkirche, anschließend gemeinsames Frühstück im Gasthaus Kienast, bitte wenn möglich L­ aterne oder

Fackel für die Wanderung mitbringen. sonntag, 20. 12. 2015 XX Adlwang. Singen um Frieden auf Erd´, Adventkonzert der Chorgemeinschaft Bad Hall, Kirche St. Blasien, 17 Uhr, musikalische Leitung: Mária Pap-Kern, Sprecher: Josef Heinzelmann. XX Bad Zell. Adventkonzert, Pfarrkirche, 16 Uhr, mit der Liedertafel Unterweißenbach. XX Baumgartenberg. Träume unterm Christbaum, Weihnachtkonzert mit CD-Präsentation, Pfarrkirche, 19 Uhr, Ltg: Josef Waidhofer, Sprecher: Franz Asanger. XX Ebensee. 2. Rorateamt, Pfarrkirche, 7 Uhr. XX Kremsmünster. Kirchenmusik, Missa super „Dixit Maria“ von Hans Leo Hassler, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Leonding. Weihnachtssingen der Chorgemeinschaft Leonding, Kürnberghalle, 17 Uhr, Ltg.: Uwe Chris­tian Harrer. XX Linz, Alter Dom. Kirchenmusik, Sonaten von G. Ph. Telemann, 10.30 Uhr, mit Evelyn Renner, Oboe, Gerhard Raab, Orgel. XX Linz, Mariendom. Dommusik, Missa Dixit Maria, Vokalensemble der Dommusik, 10 Uhr, Ltg.: Josef Habringer, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel. XX Linz, Minoritenkirche. Vierter Advent, Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach, 17 Uhr, Ltg.: Michi Gaigg. XX Schlägl. Stiftsmusik, Barocke Sonatensätze für Oboe und Orgel, 10 Uhr, adventliche Bläsermusik im Stiftshof, 17.30 Uhr, Stiftskirche. XX Traberg. Festgottesdienst, Pfarrkirche, 8.45 Uhr, Adventsammlung der Kath. Männerbewegung, mit dem Volksliedchor miteinand‘. XX Weichstetten. Adventandacht zum Ruhigwerden und Einstimmen auf das Weihnachtsfest, speziell für Jugendliche und junge Erwachsene, Pfarrkirche, 19 Uhr.­ montag, 21. 12. 2015 XX Bad Ischl. Es wird scho glei dumpa, Volksmusikabend zur Weihnachtszeit, Kalvarienbergkirche, 19 Uhr. XX Kremsmünster. Weihnachtliches Musizieren mit Schülerinnen

KirchenZeitung Diözese Linz

und Schülern der LMS Kremsmünster, Kulturzentrum Kino, 18 Uhr. XX Linz. Swinging Christmas, Konzert mit Tbones, Saiten, Stimmen, Orgelpfeifen, Abendmusik im Krankenhaus, Landes-Nervenklinik, 18.30 Uhr, Ltg.: Hermann Miesbauer. XX Pettenbach. Weihnachtliches Musizieren mit Schülerinnen und Schülern der LMS Pettenbach, Vortragssaal Landesmusikschule Pettenbach, 18 Uhr. XX St. Leonhard. Mit Liedern beten, zuhören, still werden, willkommen sein, rhythmische Lieder und Texte laden zum Nachdenken ein, Meditationsraum, 20 Uhr. dienstag, 22. 12. 2015 XX Linz, Ursulinenkirche. Kirchenmusik, Adventmotetten aus dem Frühbarock, Vokalensemble SoloCantus, 20 Uhr, Ltg. und Orgel: Anton Reinthaler. XX Pregarten. Adventkonzert, Pfarrkirche, 18 Uhr, mit dem Adalbert Stifter Gymnasium Linz. XX Steyr. Abend der Barmherzigkeit, hl. Messe, Gebet und Anbetung, persönlicher Segen, Lichter entzünden für persönliche Anliegen, Sakrament der Versöhnung, Beichte, Aussprache, Heilungsgebet, Krankensalbung, Wort Gottes, Lieder zum Mitsingen oder Zuhören, Haus Betanien, Josefgasse 1–3, 18.30 Uhr. XX Wels, St. Josef. Rorate, 6.30 Uhr. mittwoch, 23. 12. 2015 XX Mondsee. Sternwanderung zur Basilika Mondsee, Kirche Oberwang, 13.30 Uhr, Dorfwirt, 15 Uhr, Kirche Zell am Moos, 15.15 Uhr, Aichingerwirt, 15.30 Uhr, Kirche St. Lorenz, 16 Uhr, Egger Mondseeberg, 16 Uhr, Treffpunkt aller Gruppen im Pfarrhof, Prozession zur Herbergssuche, 17.30 Uhr. donnerstag, 24. 12. 2015 XX Bad Leonfelden. Mettenamt, Reimann Pastoralmesse, Transeamus von J. Schnabel, Pfarrkirche, 23 Uhr. XX Bruckmühl. Christmette, Pastoralmesse in G, op. 43, Herz Jesu Kirche, 22 Uhr.

ausstellungen – basar – Theater XX Attersee am Attersee. Linz am Attersee, im Rahmen von Perspektiven Attersee präsentieren Studierende der Kunstuniversität Linz, Bereich Fotografie, eine Auswahl ihrer Werke, Kunstatelier Haus Miglbauer, Haus Baresch, Haus Bauer, bis 16. April, beleuchtete Schaufenster zwischen 6 und 22 Uhr. XX Bad Hall. Die Weihnachtsgeschichte, Kinder-Theater, Schüler/innen der 3a-Klasse der VS Gunskirchen laden Groß und Klein ein, Di., 22. 12., Seniorenwohnheim Schloss Hall, 15 Uhr.

XX Gmunden. Franz Josef Altenburg, Evelyn Gyrcizka & Druckgrafik von Attersee bis Z ­ itko, Galerie 422, Öffnungszeiten: Mi., Do., Fr., 14 bis 18 Uhr, Sa., 10 bis 16 Uhr, Sonn- & Feiertage geschlossen, bis 9. 1. 2016. XX Linz. Fantasien in Acryl, Natascha Schmid, Konvent der Elisabethinen, bis 15. 1., Öffnungszeiten: Mo. bis Fr., täglich 14 bis 18 Uhr. XX Linz. Vor Ort – sinnliches Fluidum, Albert Wimmer, Ausstellung, Galerie-halle Linz, bis 29. 1. 2016, Mi., Do., 10 bis 18 Uhr, Fr., 10 bis 14 Uhr.

XX Linz. Die kleine Hexe, Theater von Otfried Preußler, mit dem Theater Tabor, So., 20. 12., 15 Uhr, Theater Maestro. XX Linz. Sprachenvielfalt, Fotoausstellung, bis Mi., 23. 12., Wissensturm, Foyer Erdgeschoß, Öffnungszeiten: Mo. bis Fr., jeweils 8 bis 18 Uhr. XX Linz, Karmelitenkirche. Frommes Vorbild, freie Nonne, Sonderausstellung zum 500. Geburtstag, Eine Heilige für die Moderne: die heilige Teresa von Avila, Krypta, bis 24. 12., Öffnungszeiten: Mo. bis Sa., 9 bis 18 Uhr.


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Termine 25

17. Dezember 2015

XX Ebensee. Weihnachtsvesper, Werke von Josef Schnabel und Steininger, Pfarrkirche, 16 Uhr, Mettenamt, Werke von R. Führer und Josef Schnabel, Ebenseer Krippen- und Hirtenlieder, Pfarrkirche, 24 Uhr. XX Gampern. Feierliches Hochamt, Lleine Orgelsolomesse von Josef Haydn, Pfarrkirche, 9 Uhr. XX Kremsmünster. Kirchenmusik, Pastoralmesse in A-Dur von Robert Führer, Stiftskirche, 24 Uhr. XX Linz, Alter Dom. Kirchenmusik, Christmette, 22 Uhr, vorher weihnachtliche Musik, ab 21.30 Uhr, Gestaltung: Werner Hebeisen und Norbert Kirchner. XX Linz, Ursulinenkirche. Kirchenmusik, Weihnachtslieder und Orgel­ improvisationen, 23.30 Uhr, ­Mette mit Weihnachtsliedern von J. S. Bach, 24 Uhr, Karl Brandstötter, Tenor, Peter Paul Kaspar und Anton Reinthaler, Orgel. XX Linz, St. Franziskus. Orgelmusik zur Weihnacht, Werke von JeanJacques Charpentier, P. Felix Bass, Domenico Zipoli, Friedrich Smetana und Improvisionen über alte Weihnachtslieder, Pfarrkirche, 21 Uhr. XX Schlägl. Stiftsmusik, Weihnachtsmatutin im gregorianischen Choral, Stiftskirche, 17.30 Uhr, C ­ hristmette, 24 Uhr. XX Ungenach. Morgenlob, frühmorgendliches Treffen und jugendlich-ansprechendes Gebet, Pfarre, 5 Uhr, anschließend gemeinsames Frühstück im Pfarrheim. XX Vöcklamarkt. Kirchenmusik, Pastoralmesse in D, Opus 6, Weihnachtlich-festliche Bläsermusik, Originalfassung von Stille Nacht, Chorsätze zur Weihnacht, Vokalquartett und Bläser der Pfarre Vöcklamarkt, Pfarrkirche, 22.30 Uhr, Ltg.: Chris­ tian Köpfle. XX Wels, Stadtpfarre. Rorate in der Marienkirche, anschließend Frühstück im Pfarrheim, 9 Uhr. XX Wilhering. Christmette, Missa Pastoritia in D, Edmund Angerer, Kirchenchor und Instrumentalisten, Stiftskirche, 23 Uhr. freitag, 25. 12. 2015 XX Bad Leonfelden. Missa brevis in F, Kommet, ihr Hirten, Stille Nacht, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, Ltg.: Birgit Hofbauer. XX Bruckmühl. Festgottesdienst, Pastoralmesse in G, op. 43, Christus natus est, Transeamus usque ad Bethlehem, Herz Jesu Kirche, 19 Uhr. XX Ebensee. Hochamt zum Christtag, Pastoralmesse in D, K. Kempter, Ebenseer Krippen- und Hirtenlieder, Pfarrkirche, 9.45 Uhr. XX Gaspoltshofen. Weihnachtsgottesdienst, Jakub Jan Ryba, Pastoralmesse in C, Joseph Schnabel, Transeamus, Kirchenchor, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, Ltg.: Sepp Söllinger. XX Kremsmünster. Kirchenmusik, Missa brevis in B-Dur, KV 275, von W. A. Mozart, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Leonding. Kirchenmusik, W. A. Mozart, Missa solemnis C-Dur, KV

257, Josef Schnabel, Transeamus, Chorgemeinschaft Leonding, Leondinger Symphonie Orchester, Pfarrkirche St. Michael, 10 Uhr, Ltg.: Uwe Christian Harrer. XX Linz. Hochamt, Missa pastoritia, E. Frauenberger, Chor der Barmherzigen Brüder, Konventkirche, 9.15 Uhr. XX Linz, Alter Dom. Kirchenmusik, Hochfest der Geburt des Herrn, W. A. Mozart, Missa in G, 10.30 Uhr, Bernhard Prammer, Orgel, Ltg.: Robert Staudinger. XX Linz, Christkönig. Weihnachtsfestgottesdienst, Weihnachtskantate für Soli, Chor und Orchester von Claudia Federspieler, 19 Uhr. XX Linz, Karmelitenkirche. Kirchenmusik, Werke von W. A. Mozart, Michael Stenov, 10 Uhr, Ltg.: Michael Steinhuber-Novacek. XX Linz, Mariendom. Pastoralmesse, op. 72, Linzer Domchor, Orchester und Solisten der Dommusik Linz, 10 Uhr, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. XX Linz, Mariendom. Lieder und Chorsätze zur Weihnacht, Vokalensemble der Dommusik, Linz, 24 Uhr, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Haringer. XX Linz, St. Konrad. ChristkindlMesse von Josef Kronsteiner im Gedenken an das Kriegsende vor 70 Jahren, Pfarrkirche, 10 Uhr, Maria Lotz, Orgel, Ltg.: Harald Wurmdobler. XX Linz, St. Peter. Ökumenisches Friedensgebet, 15 Minuten für den Frieden, Pfarrkirche, 18.45 Uhr. XX Neuhofen a. d. Krems. Hochamt mit Kirchenchor und Orchester, Missa in C, Spatzenmesse, KV 220, W. A. Mozart, Pfarrkirche, 10 Uhr. XX Urfahr, Stadtpfarrkirche. Pastoralmesse in G, op 24, Karl Kempter, Hl. Nacht, Klaus Heinzmann, Transeamus, Josef Schnabel, 9.30 Uhr, Ltg.: Eui-Kyoung KolmhoferKim. XX Schärding. Weihnachtshochamt, W. A. Mozart, Missa brevis et solemnis in C, Spatzenmesse, Josef Schnabel, Transeamus, Johann Pachelbel, Allein Gott in der Höh´ sei Ehr, Kirchenchor und Orchester der Stadtpfarre St. Georg, Stadtpfarrkirche, 9 Uhr. XX Schlägl. Stiftsmusik, Proprium Puer natus und Ordinarium im gregorianischen Choral, Bläsercanzonen von Melchior Franck und Valentin Haußmann, Stiftskirche, 10 Uhr, Pontifikalvesper im gregorianischen Choral an zwei Orgeln, Stiftskirche, 17 Uhr. XX Schwanenstadt. WeihnachtsHochamt, W. A. Mozart, Piccolomini-Messe, Chor und Orchester der Stadtpfarrkirche, Stadtpfarrkirche, 10 Uhr, Gerhard Hofer, Orgel, Ltg.: Ernst Kronlachner. XX Spital am Pyhrn. Kirchenmusik, Weihnachtshochamt, Ch. Gounod, Missa brevis, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, Ltg.: Otto Sulzer. XX Timelkam. Feierliches Hochamt, Missa in C, Orgelsolomesse, KV 259, für Soli, Chor, Orgel und Orchester, W. A. Mozart, Pfarrkirche, 8.30 Uhr.

XX Vöcklamarkt. Hochfest der Gebrut des Herrn, Missa Sancti Nicolai G-Dur, XXII:6, Nicolaimesse, Joseph Haydn, Pfarrkirche, 10.15 Uhr. XX Wels, Hl. Familie. Festgottesdienst, Chor der Pfarre singt Gospels und neue geistliche Lieder, 10 Uhr. XX Wels, St. Franziskus. Christtaggottesdienst mit dem Chor „FranzSingers“ und den Bläser-Kids, 9.30 Uhr. XX Wilhering. Pontifikalamt, Stiftskirche, 10 Uhr, Zelebrant und Prediger: Abt Dr. Reinhold Dessl. samstag, 26. 12. 2015 XX Schärding. Musik in Liturgie, Franz Joseph Haydn, Missa in tempore belli ex C, Paukenmesse, Hob. XXII:9, Transeamus, Kurhauskirche, 17.45 Uhr, Cantorey der Kirche der Barmherzigen Brüder Schärding, Wolfgang Skala, Orgel, Ltg. Johannes Dandler. XX Schlägl. Stiftsmusik, Fest des Hl. Stephanus, Joseph Haydn, Jugendmesse, M. Schürz, A. Schürz, Stiftskirche, 9 Uhr. sonntag, 27. 12. 2015 XX Linz, Alter Dom. Kirchenmusik, Fest der Hl. Familie, Uns ist ein Kind geboren, Werke von Christian Dedekind, Heinrich Schütz, Andreas Hammerschmidt, 10.30 Uhr. XX Linz, Mariendom. Dommusik, Weihnachtliche Chormusik, Collegium Vocale Linz, 10 Uhr, Heinrich Recknagel, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. XX Linz, Ursulinenkirche. Fröhliche Weihnacht!, Werke von Moritz Hauptmann, Robert Stolz, Robert Pappert, Johannes Menkens, Hildegardt Eckhardt, Die Lautmaler, Kammerchor Perg, 17 Uhr, Ltg.: Josef Waidhofer. XX Linz, Ursulinenkirche. Weihnachtliche Orgelmusik von César Franck, Robert Führer und Louis Lefeébure-Wély u.a., 20 Uhr, Anton Reinthaler, Orgel. XX Schlägl. Stiftsmusik, Chormotetten zur Weihnachtszeit, Stiftskirche, 10 Uhr.

Ehevorbereitung Ehe.wir.heiraten.aktiv XX Grieskirchen. Pfarrheim, Sa., 23. 1., 9 bis 18 Uhr. XX Linz. Haus der Frau, Sa., 23. 1., 9 bis 18 Uhr. XX Linz, Marcel Callo. Pfarrheim, Sa., 23. 1., 9 bis 18 Uhr. XX Wels. Schloss Puchberg, So., 24. 1., 9 bis 17.30 Uhr. XX Ried i. Innkreis. Bildungshaus St. Franziskus, So., 24. 1., 9 bis 18 Uhr. Anmeldung: beziehung­­­­leben.at

Liturgie Lesejahr C Lesereihe II Sonntag, 20. Dezember 2015 4. Adventsonntag. L1: Mi 5,1–4a L2: Hebr 10,5–10 Ev: Lk 1,39–45 Montag, 21. Dezember 2015 L: Hld 2,8–14 oder Zef 3,14–17 Ev: Lk 1,39–45 Dienstag, 22. Dezember 2015 L: 1 Sam 1,24–28 Ev: Lk 1,46–56 Mittwoch, 23. Dezember 2015 Hl. Johannes von Krakau, Priester. L: Mal 3,1–4; 4,23–24 Ev: Lk 1,57–66 Donnerstag, 24. Dez. 2015 Am Morgen: L: 2 Sam 7,–5.8b–12.14a.16 Ev: Lk 1,67–79 Vigilmesse am Heiligen Abend: L: Jes 62,1–5 oder Apg 13,16–17.22–25 Ev: Mt 1,1–25 (oder 1,18–25) Am Heiligen Abend: L1: Jes 62,1–5 L2: Apg 13,16–17.22–25 Ev: Mt 1,1–25 (oder 1,18–25) Freitag, 25. Dezember 2015 Hochfest der Geburt der Herrn. Weihnachten. In der Heiligen Nacht: L1: Jes 9,1–6 L2: Tit 2,11–14 Ev: Lk 2,1–14 Am Morgen: L1: Jes 62,11–12 L2: Tit 3,4–7 Ev: Lk 2,15–20 Am Tag: L1: Jes 52,7–10 L2: Hebr 1,1–6 Ev: Joh 1,1–18 (oder 1,1–5.9–14) Samstag, 26. Dezember 2015 Hl. Stephanus, erster Märtyrer. L1: Apg 6,8–10; 7,54–60 Ev: Mt 10,17–22 Sonntag, 27. Dezember 2015 Fest der Heiligen Familie. Sonntag in der Weihnachtsoktav. L1: Sir 3,2–6.12–14 oder 1 Sam 1,20–22.24–28 L2: Kol 3,12–21 oder 1 Joh 3,1–2.21–24 Ev: Lk 2,41–52


teletipps Sonntag

20. bis 26. Dezember 2015 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

20. Dezember

9.00  Cultus (Dokumentation). Im Mutter-Kind-Heim der Caritas Socialis Wien hat die junge Mutter Isabella auf ihrer persönlichen Herbergsuche Zuflucht gefunden. – Whg. 19.15. ORF III 9.30  Evangelischer Gottesdienst aus der Heiliggeistkirche in Güstrow, mit Margot Käßmann. ZDF 11.45  Schätze der Welt (Dokumentation). Petäjävesi, Finnland. Blockhaus des Glaubens. (ARD-alpha) 12.30  Orientierung (Religion). Religion im Kindergarten. – Der Religionssoziologe Paul M. Zulehner über das Weihnachtsfest. – Christliche Bildwelten bei den Minoriten in Graz. – Sri Lanka: Schicksal der buddhistischen Kindermönche. ORF 2 19.40  Schätze der Welt (Dokumentation). Betlehem, Palästina. Heiliger Ort zwischen Mauern und Tourismus. 3sat 20.15  Laurel & Hardy – Im wilden Westen (Spielfilm, USA, 1937). Ein Klassiker des Burlesk-Films. Einer der gelungensten Langfilme mit Laurel und Hardy. 3sat 20.15  Das Geheimnis des Weihnachtssterns (Dokumentation). Was genau war der der Stern von Betlehem? Steckt hinter dem Weihnachtsstern nur ein Mythos, oder fand dieses astronomische Ereignis wirklich statt? ServusTV

Morgengedanken von Generalvikar Jakob Bürgler, Innsbruck. So, Fr, Sa 6.05, Mo–Do 5.40, Ö2. Mo 20.15  Die Ferien des Monsieur Hulot (Komödie, F, 1953). Tati der Regisseur glänzt in seinem zweiten Spielfilm mit vielen komischen Einfällen, die durch Tati den Schauspieler meisterhaft interpretiert werden. Wie eine Perlenschnur sind die Gags aufgereiht, verbunden von einer überaus liebenswerten Intelligenz und romantischem Charme. arte

Foto: ARTE France/Les Films de Mon Oncle

20.15  So weit die Füße tragen (Spielfilm, D, 2001). Neuverfilmung des Mehrteilers aus dem Jahr 1959, der nach einem erfolgreichen Tatsachen-Roman die drei Jahre dauernde Flucht eines deutschen Kriegsgefangenen vom Ende Sibiriens bis in die Heimat schildert. 3sat 22.30  Christmas in Vienna (Kultur). Das traditionelle Adventkonzert im Wiener Konzerthaus. ORF 2 HL. ABEND

24. dezember

21. dezember

8.00  Cultus (Dokumentation). Heiliger Abend. Geschenkeberge, die Krippe und das Christkind, Christbaum, Weihnachtslieder ... Woher kommen diese Traditionen, und welche Bedeutung haben sie noch für uns? – Whg. 17.30. ORF III

18.05  Donauklöster (Dokumentation). Die Stadt ist das Kloster: Jesuiten in Wien. ORF III

19.00  Evangelische Christvesper aus dem Toleranzbethaus in Agoritschach/Arnoldstein. ORF 2

Montag

Dienstag

22. dezember

20.15  Eine Frage des Vertrauens (Fernsehfilm, D, 2009). Gut gespieltes, weitgehend unaufdringlich und spannend konzipiertes Drama um Lebenslügen und zerplatzte Lebensträume. 3sat 21.10  Hat Gott nicht aufgepasst? (Dokumentation). Kinder, die an Krebs leiden, wollen nur eins: Überleben. Das psychosoziale Team des St.-Anna-Kinderspitals hilft mit Psychotherapie, Musik und Seelsorge aus der Krise und weiß Kindern wie Angehörigen zu helfen. ORF III Mittwoch

23. dezember

19.00  Stationen (Religion). Himmlische Blicke auf das Heilige Land. BR

19.50  FeierAbend (Religion). Friedensbringer. „Shalom! Music Between Friends“ heißt die interreligiöse Promi-Band, bei der u. a. der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker und der Oberrabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde Paul Chaim Eisenberg mitwirken. ORF 2 21.25  Heilige Nacht in Rom. Übertragung der Christmette mit Papst Franziskus. (Zeitversetzt um 23.55, ORF 2). BR 21.45  Die neuen Heiligen (Dokumentation). Die Päpste Johannes XXIII. und Johannes Paul II. ARD-alpha 23.15  Christmette aus der Pfarrkiche St. Sebastian in Püttlingen. Das Erste

Fr 19.52  FeierAbend (Religion). Die Unbeugsame. Nach fast drei Jahren Haft ist die 85-jährige USOrdensfrau und Anti-Atom-Aktivistin Megan Rice aus einem New Yorker Gefängnis entlassen worden. Sie war in eine staatliche Urananreicherungsanlage eingedrungen, um gegen Atomenergie und die Herstellung von Atomwaffen zu demonstrieren. ORF 2 Foto: Fotolia CHRISTTAG

25. dezember

8.30  Cultus (Dokumentation). Christtag. ORF III 10.45  Katholischer Weihnachtsgottesdienst live aus dem Dom St. Stephan in Passau, mit Bischof Stefan Oster. ORF 2 12.00  Weihnachtssegen „Urbi et Orbi“ live aus Rom, mit Papst Franziskus. ORF 2 20.15  Der ganz große Traum (Spielfilm, D, 2011). Ein junger Englischlehrer muss sich im Jahr 1874 in Braunschweig mit seinen fortschrittlichen, auf Fairness und Respekt fußenden Lehrmethoden gegen die strenge preußische Denkweise durchsetzen. Gefühlvoller Film, der Solidarität preist. arte 22.15  Schätze der Welt (Dokumentation). Die Peterskirche und die Vatikanstadt in Rom. ARD-alpha STEFANITAG

26. dezember

15.50  Cultus (Dokumentation). Stefanitag. Wir begeben uns auf die Spuren von Franz Jägerstätter nach St. Radegund. Wofür stehen Märtyrer? ORF III 21.45  Das Jahr der drei Päpste (Dokumentation). Martin Posselt rekonstruiert, wie es zur sensationellen Wahl des polnischen Papstes kam. ARD-alpha Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf von Bischof Michael Bünker, Wien. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Erfüllte Zeit. Lebensweisen – Glaubenswelten. So, Fr, Sa 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus Schwaz, Tirol (Foto). Lieder aus dem Gotteslob. So 10.00. • Mette aus dem Dom zu Klagenfurt. J. C. Aiblinger: Missa Advocata Nostra („Harfenmesse“). Do 23.45. • Aus Straßwalchen, Salzburg. J. Haydn: Missa brevis in F“; Lieder aus dem Gotteslob. Fr 10.00. Ö2. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag von Bischof Manfred Scheuer. „Leere und die Fülle der Tage.“ Gedanken zu und rund um Weihnachten. Mo–Do 6.56, Ö1. Radiokolleg. Herbergsuche. Koordination der Flüchtlingsunterbringung. Mo–Do 9.30, Ö1. Religion aktuell. Mo–Mi 18.55, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.00, Ö1. Aus dem Konzertsaal. J. S. Bach: Erfüllet, ihr himmlischen göttlichen Flammen; M. Reger: Uns ist geboren ein Kindelein; Christkindleins Wiegenlied aus „Zwölf geistliche Lieder“ u. a. Mi 19.30, Ö1. Konzert am Vormittag. Weihnachtsmusik von Buxtehude, Bach, Schütz. Do 10.05, Ö1. Apropos Musik. „O Heiland, reiß die Himmel auf.“ Das Beste vom „EBU Christmas Day 2015“, mit Vokalmusik von Helsinki bis Bukarest“, Fr 15.05, Ö1. Memo – Ideen, Mythen, Fest. „Wie Weihnachten wirklich war.“ Die Ruprechtskirche, die frühen Christen und die Geburt Christi. Fr 19.05, Ö1. • „Blut, Knochen und Kreuzessplitter.“ Reliquienkult und -handel. Sa 19.05, Ö1. Georg Friedrich Händel: Messiah. Fr 19.30, Ö1.

Radio Vatikan

Täglich 20.20 Uhr. – Dienstag: Die Dokumente des Zweiten Vatikanums. Dignitatis humanae: Erklärung über die Religionsfreiheit.


KirchenZeitung Diözese Linz

Aus Oberösterreichs Pfarren 27

17. Dezember 2015

IMPULSE Wenn wir vollkommen wären Wenn wir vollkommen wären, hätten wir einander nicht nötig. Weil wir schwach sind, brauchen wir Anerkennung. Weil wir Fehler haben, brauchen wir Verständnis. Weil wir unsicher sind, möchKommt und freut euch gemeinsam – Weihnachten ist Zeit dafür!

ten wir akzeptiert werden. YVONNE WEIS/FOTOLIA

Weil wir wandelbar sind,

Bei Familie Wagner steht am Tag des Heiligen Abends die Tür offen für Gespräche

können wir einander verwandeln.

Ein Fest der Gemeinschaft

Weil wir unvollkommen sind, können wir einander lieben. Wenn wir vollkommen wären, hätten wir einander nicht

Seit 1999 ist bei Familie Wagner* am 24. Dezember Tag der offenen Tür. Das Beispiel einer befreundeten Familie und die Kritik der Kinder an der Hektik der Weihnachtsvorbereitungen: „Wisst ihr, dass ihr zu Weihnachten jedes Jahr die gleiche Streiterei habt?“, gaben den Anstoß dazu. ERNST GANSINGER

Im Herkunftsland der Frau jener befreundeten Familie ist, wenn Weihnachten gefeiert wird, Sommer. Dort ist es üblich, Weihnachten als Fest mit Freunden am Pool oder in anderer sommerlicher Gemeinschaft zu verbringen. Als die Frau nach Österreich kam, ist ihr das abgegangen. Das heimelige Weihnachten war ihr zu klein. Und die Familie machte Weihnachten zu einem Tag der offenen Tür. Menschen treffen. Dieses Beispiel gefiel den Wagners. Ihre offene Tür am 24. Dezember ist nun schon Tradition. Freunde, Nachbarn und Bekannte kommen ab 9 Uhr Vormittag und verbringen ein paar Stunden gemeinsam, bleiben ein Stück Zeit da. Immer wieder kommen Neue dazu, früher Gekommene gehen wieder. Alle genießen die Gastlichkeit, freuen sich, Menschen zu treffen. „Nicht wir werden besucht, sondern der Besuch gilt untereinander“, sagt das Ehepaar Wagner. Kein Fest der Ausschließung. Frau Wagner weist darauf hin, dass es die weihnachtliche Familienidylle in vielen Fällen nicht gibt.

„Das hat mir am christlichen Weihnachten gefehlt. So ist Weihnachten auch zum Fest der Ausschließung geworden, wenn man es nur als Fest der Familie denkt!“ Viele Menschen leben nicht in einer Familie, sind alleinstehend, werden von keiner Familie weihnachtlich getragen. Und Herr Wagner weist auf das Lukasevangelium hin. Da machten sich die Hirten vom Feld auf den Weg zur Krippe, kamen auf Besuch, schauten, was dort los ist. Chili con Carne. Schauen, was dort los ist. Ins Gespräch kommen. Miteinander ein einfaches Essen genießen, das Frau Wagner schon am Tag davor vorbereitet, traditionell gibt es Chili con Carne und für die Vegetarier Linsensuppe. Viele bringen auch Essbares mit, teilen es mit den anderen. So stimmen sich die Gäste mit der Gastgeberfamilie auf ein gemeinschaftlich entstresstes Weihnachtsfest ein. Spätestens zur Christmette leert sich das Haus, die Menschen gehen beschenkt heim. Sie haben einander mit sich selbst beschenkt. Ins Gespräch kommen. Ist das aber wirklich so ein entstresstes Weihnachten für die Gastgeber? Geschirr fällt an, nicht wenig, manches muss vorbereitet werden. „Wir schauen, dass wir etwa zum 4. Adventsonntag hin schon mit den weihnachtlichen Vorbereitungen inklusive Christbaumaufputzen fertig sind“, erzählt Frau Wagner. Nein, es sei dann kein Stress. Solange sie mit den Menschen ins Gespräch kommen kann, ist es gut. * Name von der Redaktion geändert

nötig.

JOSEF DIRNBECK

Der Himmel ist offen. Meditationen und Gebete, Josef Dirnbeck, Tyrolia 2015, 111 Seiten, € 12,95.

Religiöse Lyrik, die ermutigt und Hoffnung macht – das sind die Gedichte, Gebete und Meditationen des Schriftstellers Josef Dirnbeck in seinem neuen Band „Der Himmel ist offen“. Seine Texte sind Nahrung für die Seele. Dirnbeck nimmt seine Leser/innen mit zu den Festen des Kirchenjahres und er macht das Lebensende zum Thema. Darüber schreibt er den berührenden Satz: „Du gehst nicht zugrunde, wenn du stirbst, sondern du gehst zu deinem Grund“. DIRNBECK


28 Kultur für sie gelesen Andere Wesen „Ich gehöre zu den anderen Wesen, ohne mich als solches zu fühlen oder aus beruflichen Gründen als solches fühlen zu müssen.“ Das andere Wesen ist Frau, heißt Theresia Heimerl und ist Religionswissenschaftlerin in Graz. Heimerl sieht nicht die Kirche allein im Defizit, was die Haltung zu Frauen betrifft. In Film und Werbung – bei James Bond zum Beispiel – begegnet sie einem Frauenideal, das die männliche Oberhoheit einfach voraussetzt. Die Fundstellen zum Thema „Frau“ in Konzilstexten sind äußerst rar. In großem Stil, meint die Autorin, wird „das Wesen der Frau in den lehramtlichen Dokumenten erst dann entdeckt, als es verloren zu gehen droht“. Erfrischend ist das Buch, weil es Humor hat – und das Augenmerk auch auf oft nicht bedachte Aspekte lenkt. Und was die Frage der Weihe von Frauen in kirchliche Ämter betrifft: Heimerl wünscht sich Ehrlichkeit: dass es um Macht geht und dass man sich „in den letzten Refugien des männlichen Klerus nicht auch noch mit Frauen herumstreiten will“. M.F.

17. Dezember 2015

Zu Besuch beim Verein Krippenfreunde Hausruck Geboltskirchen

„Der Josef darf sich am Türstock nicht stoßen“ In der Landeskrippenbauschule in Geboltskirchen erfüllen sich viele den Traum von der selbst gebauten Krippe. Was fasziniert so am Krippenbau? Christine Grüll

Ein Hochwasser zerstört nicht nur. Es lässt auch Schätze zurück. Zumindest für Krippenbauer. Im Hochwassergebiet finden sie Wurzeln, in denen der geübte Blick sofort einen Stall erkennt. Eine Menge solcher Wurzeln lagert in den Regalen der Oö. Landeskrippenbauschule in Geboltskirchen. Hier oben, unter dem Dach der Volksschule, werden seit bald zehn Jahren Krippenbauer ausgebildet. Vom Hobby zum Unterrichtsfach. „Es freut uns, dass auch Junge eine Krippe im Haus haben wollen“, sagt Wolfgang Seiringer. Der Leiter der Krippenbauschule – eine von sieben in ganz Österreich – streicht über einen kleinen hölzernen Dachstuhl, der in der aufgeräumten Werkstatt steht. Um die 50 Krippen im orientalischen oder heimatlichen Stil entstehen hier jährlich in den Kursen, erzählt der Krippenbaumeister. Hier erfüllen sich Frauen und Männer zwischen 20 und 60 Jahren ihren Traum von der selbst gebauten Krippe. Manche steigen die Karriereleiter hinauf, vom „Helfer“ über den „Lehrer“ bis zum „Meister“. Wolfgang Seiringer hat sich die Freude an der Krippe seit seiner Kindheit bewahrt. Nun koordiniert er die Kurse und prüft in den Lehrgängen, ob die geschnitzten Dachschindeln oder der Einblick in den Stall gelungen sind.

Theresia Heimerl, Andere Wesen. Frauen in der Kirche, Verlag Styra, Graz 2015, 170 Seiten, € 24,90.

Glaube unter imperialer Macht Mitri Raheb, Pfarrer der Weihnachtskirche und Gründer des Internationalen Begegnungszentrums in Bethlehem, ist nicht nur ein palästinensischer Christ. Er ist auch einer der profiliertesten Befreiungstheologen Palästinas. In seinem jüngsten Buch setzt er sich mit der Person Jesu aus der Perspektive der Unterdrückungsgeschichte des palästinensischen Volkes auseinander. Ein persönlicher Zugang, der der Hoffnung auf eine Zukunft in Freiheit eine zentrale Bedeutung einräumt. M. F. Mitri Raheb, Glaube unter imperialer Macht. Eine palästinensische Theologie der Hoffnung, Gütersloher Verlagshaus, 2014, 224 S. ISBN: 9783579085111.

KirchenZeitung Diözese Linz

„Beim Bauen kann ich abschalten.“ Die Grundplatte der Krippenlandschaft ist 60 Die heimatliche Krippe. Mit Lehmwasser behandelte Wurzeln und getrockneter Hirschheiderich sind Teil der Landschaft.

Krippenfreunde: Karl Groiß (l.) und Wolfgang Seiringer. KiZ/CG (2)

mal 80 Zentimeter groß. Das Gelände hat verschiedene Ebenen. Die Krippe besteht aus einem Wohntrakt mit Stall. Die Figuren sind acht Zentimeter hoch. Anhand dieser Vorgaben weiß ein angehender Krippenbaumeister genug, um sein Meisterstück zu gestalten. Die Proportionen sind wichtig. Haut sich der Josef den Kopf am Türstock an, tut das der Prüfungskommission weh. Grundsätzlich aber fühlen sich alle in ihrer Begeisterung verbunden. Und die hat mehrere Gründe. „Mich fasziniert, dass die Krippe das Geschehen, dass der Herrgott in unsere Mitte gekommen ist, im Vordergrund hält“, sagt Karl Groiß. Der Obmann des Vereins Krippenfreunde Hausruck Geboltskirchen hat sich im gemütlichen Aufenthaltsraum dazugesellt. Die Begegnungen mit Krippenfans weltweit, der Umgang mit verschiedenen Materialien, auch das schätzt Karl Groiß. Ein Kursteilnehmer hat es einmal auf den Punkt gebracht: „Beim Bauen kann ich abschalten.“ Neues Krippenmuseum. Karl Groiß und Wolfgang Seiringer laden schließlich noch ins „Ölerhaus“ ein. Das alte Haus an der Einfahrt des Ortes wird mit vielen Freiwilligen renoviert. Im Juni 2016 wird es eröffnet. Dann haben die 190 Mitglieder der Krippenfreunde ein neues Vereinshaus – und der ehemalige Bergbauort mit 1400 Einwohner/ innen ein eigenes Krippenmuseum.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

17. Dezember 2015

Kulturland Preis an „Stollen der Erinnerung“ Im Jahr 2013 wurde das ­Museum „Stollen der Erinnerung“ in Steyr zum Gedenken an die NS-Zeit, an Zwangsarbeit, Verfolgung und Befreiung eröffnet. Nun wurden Architekt Bernhard Denkinger und das Mauthausen Komitee als Auftraggeber dafür mit dem German Design Award 2016 ausgezeichnet. Die Preise werden seit 2012 vom international besetzten Rat der Formgebung in Frankfurt verliehen. n Abendmusik in Linz-St. Magdalena. Die ­Abendmusik in der Kirche St. Magdalena wird nun in Kooperation mit der Anton Bruckner Privatuniversität fortgesetzt. Unter dem Titel „Ave“ lässt die Gesangs- und Ensembleklasse Andreas ­Lebeda am Freitag, 18. Dezember, um 19 Uhr geistliche Vokalmusik zur Weihnachtszeit erklingen. franz Litzlbauer

Alltagskultur: Was Hausschlapfen erzählen

Auf den Weg machen elisabeth Leitner

Man sieht es ihnen an: Sie haben schon viele Kilometer zurückgelegt. Diese Hausschlapfen auf der Stallstiege. Sie sind nicht mehr die neuesten – und tun dennoch noch gute Dienste. Die Winter sind oft kalt, da helfen warme Einlagen. Liebevoll zurechtgeschnitten, schnell hineingelegt. Das Provisorium ist zur Dauereinrichtung geworden. Da stehen sie: die Hausschlapfen und erzählen aus ihrem Leben. Viele Jahre schon gehen ihre Besitzer mit ihnen treppauf, treppab. Holen das Holz, tragen den Müll hinaus, gehen in den Stall und stellen sie hier ab. Anziehen, ausziehen. Dazwischen die Arbeit erledigen. Arbeit gibt es genug. Sie liegt am Weg. Man muss ihr manchmal bewusst ausweichen. Einhalt gebieten. Man muss ab und zu eine Pause einlegen. Sich dann erst wieder auf den Weg machen. Ohne Hast. Stufe für Stufe hinaufgehen. Einatmen, ausatmen. Sich wieder aufrichten. Den Blick heben. Schritt für Schritt weitergehen. Um einmal anzukommen.

n Adventkonzert in der Pfarrkirche Langholzfeld. Der Sing- und Spielkreis Pasching mit Stub’nmusi und dem Kinderund Jugendchor lädt am Sonntag, 20. Dezember, um 17 Uhr zu einem Konzert mit Liedern zur „Stillsten Zeit“. Kurt Mathauer liest besinnliche Texte. n Weihnachtskonzerte in der Pfarrkirche ­Mauthausen. Am Donnerstag, 24. Dezember, 23 Uhr bringt der Chor der Pfarre Mauthausen musica viva und das Orchester die Weihnachtsmesse „Kommt, wir eilen nach Betlehem“ von Komponist Alfred Hochedlinger zur Uraufführung. Am Samstag, 26. Dezember, 9.30 Uhr, ist die Messe in B von Franz Schubert mit den Solist/innen Brigitte Guttenbrunner, Gerda Reiter, Wolfram Igor Derntl und Johannes Giesser zu hören. n Christmette in der Stiftskirche Schlägl. Am Donnerstag, 24. Dezember, um 24 Uhr bringt der Chor Cantoria Plagensis die Missa Pastoritia II von Marianus Königsberger und Transeamus von Joseph Schnabel zu Gehör.


30 Personen & Dank Linzer wurde zum Diakon geweiht

17. Dezember 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Im gedenken

Stift Seitenstetten. Der aus der P ­farre Linz-St. Michael, Bindermichl, stammende P. Matthäus Kern wurde zu Adventbeginn in der Stiftskirche Seitenstetten zum Diakon geweiht. Die Weihe spendete der Linzer Diözesanbischof Ludwig Schwarz. Der Neugeweihte hat sein Theologiestudium 2014 abgeschlossen und unterrichtet seither am Stiftsgymnasium Religion. Weiters ist er in der Seelsorge an der Pfarre Seitenstetten tätig. Andreas Kern trat nach dem Besuch der dreijährigen Fachschule für wirtschaftliche Berufe und nach einem dreijährigen Aufbaulehrgang zur Matura 2007 als Fr. Matthäus in das Benediktinerstift Seitenstetten ein und absolvierte sein Studium der Theologie und Religionspädagogik an der Universität Salzburg.

Der neugeweihte Diakon P. Matthäus Kern (links) mit Bischof Ludwig Schwarz. bubenik

Dank n Mörschwang. Mit dem Bischöflichen Wappenbrief wurde Vroni Wiesbauer (rechts) für 30 Jahre Mesnerdienst geehrt. Ihr Einsatz für die Pfarre geht aber weit über ihren Aufgabenbereich als Mesnerin hinaus. Stiftsdechant Klemens Pillhofer (links) vom Stift Reichersberg überreichte ihr im Rahmen des Gottesdienstes zum 1. Adventsonntag die hohe Auszeichnung. n Traberg. Kaspar ist glücklich, dass sein Weihnachtspackerl einem Kind, das er zwar nicht persönlich kennt, von dem er aber weiß, dass es arm ist, Freude machen wird. Wie Kaspar füllten in den vergangenen Wochen Kinder der Spielgruppen, des Kindergartens und der Volksschule Traberg 60 Pakete. Die Geschenke werden im Rahmen der Schuhschachtelaktion mit der Fundatia Waldburg nach Rumänien geschickt. Foto: Thumfart-Atzmüller Pfarre

geburtstag n Am 19. Dezember 2015 feiert KonsR Mag. Johann Hammerl, Pfarrer in Bad Goisern, seinen 60. Geburtstag. Er stammt aus Mondsee und wurde 1980 zum Priester geweiht. Nach Kooperatorposten in Schwertberg, LinzChristkönig und Bad Ischl war er ab 1987 Pfarradministrator und Pfarrer (ab 1988) in Bad Ischl. Seit 2010 ist Hammerl Pfarrer in Bad Goisern. Darüber hinaus betreut er seit 2012 auch die Expositur Obertraun.

n Vöcklabruck. Die Partner-, Ehe-, ­Familien- und Lebensberatungsstelle BEZIEHUNGLEBEN.AT in Vöcklabruck (Pfarrhofgries 1) feierte kürzlich ihr 30-jähriges Bestehen. In diesem Zeitraum wurden beinahe 30.000 Beratungen durchgeführt. Ein Team von sechs Berater/innen steht Menschen in unterschiedlichen Problem- und Krisensituationen als Ansprechpartner zur Verfügung. Im Rahmen des Jubiläumsabends wurden auch personelle Veränderungen bekannt gegeben: Mag. Gerlinde Poimer geht nach 26-jähriger Tätigkeit an der Beratungsstelle in Pension und DSA Angela Parzer übergibt nach 24- jähriger Stellenleitung diese Verantwortung an Andrea Reisinger, BEd.

n Oberstudienrat KonsR P. Mag. Ferdinand Karl Kinsky OSB, Benediktiner des Stiftes Kremsmünster, ist am 5. Dezember 2015 im 82. Lebensjahr verstorben. Karl Graf Kinsky von Wchinitz und Tettau wurde in Mährisch-Kromau geboren. Die Kriegsereignisse führten die Familie in die Heimat der Mutter nach Grünau. Von 1945 bis 1952 besuchte Kinsky das Stiftsgymnasium Kremsmünster und trat dann in das Stift ein. Nach der Priesterweihe 1957 war P. Ferdinand bis 1959 Kooperator in Thalheim und studierte anschließend in Wien Geschichte und Geografie. Ab 1966 bis 1992 unterrichtete er am Stiftsgymnasium Kremsmünster Geografie, Geschichte, Deutsch und Leibesübungen, parallel dazu war er von 1966 bis 1984 Präfekt im Internat. Von 2002 bis 2009 war er Pfarrprovisor von Eberstalzell, bis 2011 dann noch Kurat. Der Verstorbene wurde am 12. Dezember am Klosterfriedhof beigesetzt.

Jubiläum n Am 17. Dezember 2015 feiert GR Adolf Völkl, emeritierter Betriebs- und Gefangenenseelsorger, wohnhaft in Linz, sein goldenes Priesterjubiläum. n Am 19. Dezember 2015 begeht KonsR P. DI Gotthard Schafelner, emeritierter Abt des Stiftes Lambach, das 50 Jahr-Jubiläum seiner Priesterweihe. Er ist Pfarrmoderator in Offenhausen und Pennewang.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leserforum 31

17. Dezember 2015

Wo sind die Frauen? Zum Bericht über Florian- und Severinmedaillen, Nr. 50, S. 27

In der letzten KirchenZeitung habe ich gelesen, dass die Florian- und Severinmedaillen an engagierte Christen verteilt wurden. Ich frage Sie: Gibt es in der Kirche von Oberösterreich nur engagierte Männer? Oder doch auch Frauen? (...) Aus Erfahrung in unserer Pfarre weiß ich, dass es sehr viele engagierte Frauen gibt.

Weihnachtsgeschenk!

RUDOLFINE WALTENBERGER, EBENSEE

Ratlos Zu Berichten über das Heilige Jahr, Nr. 50, S. 4 und 11

Geschmunzelt habe ich über ein Hoppala des Redakteurs: Ich habe nicht gewusst, dass es möglich ist, „von Sünden loszusprechen, die normalerweise dem Apostolischen Stuhl vorbehalten sind“. (...) Auch diözesan geplante Aktionen zum „Jahr der Barmherzigkeit“ lassen mich eher fragend den Kopf schütteln. Da wird im Mariendom erst zum Taufbecken und dann auf den roten Teppich eingeladen; hernach folgt auf dem Weg ein Beichtstuhl und ein massives Holzkreuz, lese ich. Ist das die Logik des Gleichnisses vom verlorenen Sohn? Trauen wir Gott eigentlich wirklich die Barmherzigkeit zu? Dann könnte man auch von den Ablässen endlich ablassen. (...) MARIA PRIELER-WOLDAN, LINZ

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Glockenschläge Bestellen Sie bis 16. Dezember und das Geschenk-Abonnement beginnt bereits mit der Weihnachtsausgabe!

Kirchenglocken sollten sinnvollerweise zu besonderen Anlässen läuten – und da durchaus laut und kräftig – wie etwa zur Eucharistiefeier, Taufe, Firmung, Hochzeit oder als Sterbeglocke. Aber doch nicht als viertelstündliche (!) Zeitangabe während der Nacht. Das ist völlig unnötig. Jeder hat heute eine Uhr bzw. ein Handy zur Zeitbestimmung. Selbst der Islam begnügt sich mit fünfmaligem öffentlichem Gebetsaufruf durch den Muezzin am Tag (und lässt die Menschen in der Nacht schlafen). Das christliche Abendland wird an einer Verringerung der nächtlichen Glockenschläge bestimmt nicht zu Grunde gehen.

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MAG. EWALD KREUZER OFS, STEYR

Ampelpärchen

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(...) Es geht zwar „nur um Ampelpärchen“, aber das Entfernen der kleinen Symbole ist ein Zeichen von einem Geist, der unter Ordnung Gleichmacherei und Ausgrenzung Andersdenkender versteht. Wir wollen aber keine Ordnung, die bedeutet, dass alle im Gleichschritt marschieren und in einer Volksmasse untergehen. Wir leben in einer Gesellschaft, in der es vielfältige Menschen gibt. (...) All diese Menschen tragen unterschiedliche Kleidung und Kopfbedeckungen, sie haben auch unterschiedliche sexuelle Orientierungen. Sie sind Frauen und Männer und Transgender-Menschen. (...) Menschen sind vielfältig und gestalten ihr Leben kreativ. Alle eint, dass sie sich nach Geborgenheit, Freiheit, Liebe und Anerkennung sehnen. Mit wertschätzender Sprache und mit Symbolen kann man der Vielfalt Zeichen setzen. Diese dürfen auch zum Schmunzeln anregen, keinesfalls aber dürfen sie verhöhnen oder diskriminieren. Mit der Sprache und den Symbolen fängt es an, mit Taten geht es weiter. Wir werden nicht wieder im Gleichschritt marschieren!

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unter uns Fertig werden

DENK mal

Dann sind wir quitt Ist die Quitte mit quitt verwandt? – Wenn wir quitt sind, ist niemand etwas schuldig. Dann ist die Sache ausgeglichen. Macht die Quitte ausgeglichen? Vielleicht. Jedenfalls schmeckt sie in zubereiteter Form sehr gut. Quittenkäse, in Zucker gewälzt.

Quitten gelten als Symbol für Liebe, Glück, Fruchtbarkeit, Klugheit, Schönheit, Beständigkeit und Unvergänglichkeit, nicht aber für Ausgeglichenheit. Geduld braucht es, will man Quittenkäse für den weihnachtlichen Süßigkeitsteller herstellen. Geduld, denn der „Käse“ braucht Zeit. Geduld und Unausgeglichenheit sind schwer vereinbar. Also doch: Quitte und quitt sind verwandt. Kaum ein Obst, das sich so variantenreich verarbeiten lässt wie die Quitte. Zu Mus, Suppe, Chutney, Likör, Marmelade, Käse, Kompott. Es gibt Gänsebraten in Rotweinsauce mit Quitten-Rotkraut und Knödel, Entenbrust mit Vanillequitten und Haselnuss-Spätzle,

Quitten-Huhn, Leber mit karamellisierten Quitten, Orientalisches Quitten-Lamm-Gulasch, Wildschweinbraten mit Quitten ...

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Machen Sie mit. Wenn Sie uns jetzt ein Quittenrezept schicken, sind wir quitt. – Nicht ganz, denn Sie können noch ein Quitten-Kochbuch gewinnen, wenn Sie uns bis 28. Dezember das Rezept schicken. Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: service@kirchenzeitung.at

Beim Denk Mal Nr. 49 (wir baten um ein kurzes Apfelgedicht) hat Cäcilia Sattleder aus Vöcklabruck gewonnen.

Paul Stütz paul.Stuetz@kirchenzeitung.at

Domspatz

merk-würdig­­

So mancher vorweihnachtliche StressHaushalt könnte auch eine Klimakonferenz brauchen. Allerdings eine, die sofort wirkt.

„Man nimmt die Verbrechen von morgen hin, um die Verbrechen von gestern wiedergutzumachen, wenn man die Vertriebenen aufnimmt, aber die Vertreiber nicht verfolgt.“ Lord George Weidenfeld, Publizist, in „Welt am Sonntag“.

KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz P.b.b. GZ 02Z031277 W – Nicht retournieren

ernst Gansinger

Ich bin wieder in der Schule und schreibe Schularbeiten. Nicht nur eine, sondern gleich mehrere hintereinander. Ich schaue ständig auf die Uhr und kaue nervös am Bleistift. Während ich noch die letzten Rechnungen kontrolliere und an Formulierungen feile, verzweifelt einige Fehler entdecke, mir aus den letzten Winkel des Gehirns verstecktes Wissen raussage, sagt die Lehrerin: „In fünf Minuten müsst ihr abgeben. Denkt ans Fertig werden“. Ich schaffe es dann knapp doch nicht. Ende des Traums. Vielleicht bin ich Journalist geworden, um das Trauma des Fertig-werden-müssens in der Wiederholungsschleife abzuarbeiten. Der Redaktionsschluss bietet dazu reichlich Gelegenheit. Wenn ich jetzt nach meinen Schularbeiten-Träumen nicht total erleichtert aufwache, ist aber nicht mein Beruf schuld. Viel eher liegt es am nahenden Weihnachtsfest. Das ist auch so ein Anlass, wo das Fertig-werden-müssen ständig Thema ist. Die Liste an Dingen, die zu erledigen sind, ist denkbar lange. Geschenke besorgen, Christbaum kaufen, meine Adventfeiern, die der Kinder, oder mich um die Weihnachtsbeleuchtung kümmern. Die Nachbarn haben viel mehr, ermahnt mich mein Sohn. „Bald“, sage ich zu vielen Dingen schon leicht genervt. Zu Weihnachten werde ich fertig sein. Fix und fertig.


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