KiZ-ePaper (31/2019)

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Nr. 31 I 1. August 2019 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,30 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 74

3 Im Gespräch. Was die MIVA auf der Welt verändert.

Bischof Manfred Scheuer über die Welt der Berge

4 Oberösterreich. Land der Titel und Medaillen.

14 Bewusst leben. Wibke Mullur gibt Tipps für richtiges Atmen.

21 Kultur. Eva Fischer – eine Betrachtung.

KIZ/JOSEF WALLNER

Dem Himmel nahe Anders als nach Haushalt und Büro riecht es da oben. Ein anderer Wind umweht einen als der des „Das hätte ich müssen“ und „Das hätte ich sollen“. Da atmet man Freiheit, da tankt man Kraft. „Schön ist die Welt“, entdeckt man da oben, aber nicht einfach zu haben. Gespür braucht man oben auf dem Berg, Erfahrung, Geduld – und manchmal den Mut zur Umkehr. Ab dieser Ausgabe: unsere vierwöchige Bergtour mit Bischof Manfred Scheuer. Seite 17


2 Meinung Kommentar

1. August 2019

Angenommen

Wohl überlegte Urlaubsplanung

Es wurde angenommen. So sagte es der Volksmund von einem Kind, das adoptiert wurde. „An Kindes statt“ wurde es angenommen, sagte man, und meinte: so, als wäre es ein eigenes Kind. Wie schön wäre es, wenn man das von allen Kindern sagen könnte – und dass sie sich so in der Welt erlebten: Nicht bloß „leiblich“ auf die Welt gebracht, sondern dann auch angenommen. So etwas ist nicht Ereignis eines Tages oder weniger Monate, sondern eine Lebensangelegenheit. Das Mindeste ist es, das ein Mensch zum Leben braucht – seine Grundsicherung: Angenommen zu sein und gewollt. Und dass dieser Mensch Beachtung findet. Und nicht nur Kinder: Menschen überhaupt brauchen das als ihren Lebensunterhalt, den Lebensboden, der sie von unten her hält. Angekommen und angenommen erfahren sie sich dann im Leben.

Den Arbeitsalltag hinter sich lassen und den Urlaub endlich genießen. Einem Hobby intensiver nachgehen, wandern, einfach nur entspannen und sich verlangsamen oder andere Länder und Kulturen kennenlernen. Dorthin reisen, wo man schon immer einmal hinwollte. Wenn dieses Ziel fern ist, kommt man nicht umhin, sich in Zeiten des Kli-

susanne.huber@ koopredaktion.at

mawandels damit auseinanderzusetzen, wie man seinen Urlaub am besten plant. Um den eigenen ökologischen Fußabdruck möglichst gering zu halten, geht es nicht mehr nur um das eigene Ernährungs- oder Konsumverhalten, sondern auch darum, wie ich mich fortbewege und verreise. Vielleicht doch eher mit dem Zug fahren als mit dem Flugzeug fliegen; nicht jedes Jahr eine Fernreise buchen; auf Hotels achten, die ökologische Zertifikate aufweisen; die Hotelhandtücher mehrmals benutzen. Es gibt Möglichkeiten, achtsam zu reisen und nicht zu Hause bleiben zu müssen. Auch die Jesuiten haben sich darüber Gedanken gemacht und ein tolles Projekt auf die Beine gestellt: Jene, die mit dem Flugzeug verreisen wollen, können mittels eines Rechners ihren CO2-Ausstoß eruieren und diesen Betrag für ökologische Projekte spenden. Ein großartiger Ausgleich.

Wie schlimm das doch ist, dass so vielen Menschen auf der Welt dieser Boden verwehrt wird, dass man ihnen das Angenommensein verweigert, dass man den richtigen Pass dafür verlangt, und dass man die Tatsache, ein Mensch zu sein, nicht als hinreichenden Grund gelten lässt. Menschen wie Findelkinder, die keiner will. Während in einigen Teilen der Welt jeder Blechschaden einklagbar ist, erfahren sich Menschen ausgeschlossen. Auf der Welt zwar, aber nicht angenommen.

Matthäus Fellinger

Chefredakteur matthaeus.fellinger @kirchenzeitung.at

Kopf der Woche: anthony hopkins, schauspieler

In der Rolle eines Papstes Anthony Hopkins spielt Papst Benedikt XVI. Der Film über zwei Päpste feiert beim Internationalen Film Festival in Toronto im September Premiere.

reuters

SUSANNE HUBER

KirchenZeitung Diözese Linz

Anthony Hopkins (81) zählt zu den ganz großen Schauspielern in Hollywood. Für die Rolle des Hannibal Lecter in „Das Schweigen der Lämmer“ gewann er 1992 den Oscar. Im September ist der in Wales geborene britische Starschauspieler in Kanada als Papst Benedikt XVI. zu sehen. Hopkins verkörpert das deutsche Kir-

„Ich glaube, dass wir zu so viel fähig sind.“ anthony hopkins

chenoberhaupt in der Papstserie „The two Popes“, die beim Toronto International Film Festival (5. bis 15. 9. 2019) als Vorab-Premiere läuft, wie die italienische Tageszeitung „Corriere della Sera“ berichtete. Thema des Films sind der Rücktritt von Papst Benedikt XVI. und die Wahl von Franziskus im Jahr 2013 sowie ihr gemeinsames Ringen um den Weg der Kirche. In die Rolle von Papst Franziskus schlüpft der Brite Jonathan Pryce (72), der zuletzt in der Erfolgsserie „Game of Thrones“ den Sektenführer High Sparrow („Hoher Spatz“) gab. Die prominent besetzte Papstserie drehte der brasilianische Regisseur Fer­ nando Meirelles („City of God“, „Der ewige Gärtner“) für den Streamingdienst Netflix. Die Dreharbeiten fanden unter anderem in Argentinien und Italien statt. Vertrauen in Gott. Oscar-Preisträger Hopkins lebt mit seiner Frau, der Schauspielerin Stella Arroyave, in Malibu/Los Angeles. Seine Tochter Abigail Hopkins, die aus erster Ehe stammt, ist ebenfalls Schauspielerin. In einer schweren Phase der Alkoholsucht, die er überwinden konnte, fand er zu Gott. ­susanne huber, kathpress


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Im Gespräch 3

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MIVA-Geschäftsführerin Christine Parzer mit einem Toyota Land Cruiser, der nach Tansania verschickt wird. Toyotas sind die einzigen Fahrzeuge, die ohne Elektronik auskommen und für die es Ersatzteile in aller Welt gibt. Darum arbeitet die MIVA mit dieser Automarke. Die Fahrzeuge sind bis zu 500.000, manchmal bis zu 600.000 Kilometer im Einsatz. kIz/JW

Die MIVA Österreich besteht seit 70 Jahren

Autos voller Leben Was im Jahr 1949 mit zwölf Fahrrädern für die Mission begonnen hat, ist zu einem weltweiten Hilfswerk geworden. Die MIVA mit Sitz in Stadl-Paura versorgt Missionar­ innen und Missionare auf allen Erdteilen mit Fahrzeugen wie Autos, Motorräder, Fahrräder sowie mit Booten und auch Maultieren – sogar ein Elefant war schon dabei. Josef Wallner

„Kein einziges Hilfsprojekt dieser Erde funktioniert ohne Fahrzeuge“, sagt Christine Parzer. Das leuchtet ein, was Transportmittel aber wirklich bedeuten, werde einem vor Ort so richtig klar, erzählt die Geschäftsführerin der MIVA, der Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft. Eine Projektreise führte sie in den südlichen Zipfel der Demokratischen Republik Kongo, zu P. Johannes Kiesling. Der Salesianerpater hat in einem Gebiet von 10.000 Quadratkilometern – das entspricht ungefähr der Größe des Bundeslandes Kärnten – als Einziger ein Auto zur Verfügung. Im Toyota Land Cruiser von P. Kiesling wurden schon Kinder geboren, und es sind auf seinen Sitzbänken schon Menschen gestorben. Der Priester fährt nie leer, einmal ist das Auto voll mit Menschen, dann wieder mit Baumaterial. „Dort habe ich auch gemerkt,

wie sinnvoll eine Seilwinde am Auto ist, damit man sich selbst und andere aus dem Schlamm ziehen kann“, erinnert sich Parzer an eine abenteuerliche Projektreise. Fachwissen und Kreativität. Wie die MIVA-Partner in den Ländern des Südens erfinderisch, kreativ und flexibel sein müssen, um ihre Aufgaben bewältigen zu können, muss es auch die MIVA selbst in ihrer Zentrale sein. „Wir suchen stets mit den Partnern gemeinsam nach den für ihre Situation geeigneten Fahrzeugen, und wir suchen nach der kostengünstigsten Variante für Ankauf und Transport“, erklärt Christina Parzer. „Wir sind unseren Spenderinnen und Spendern verpflichtet, das Maximum aus ihren Beiträgen herauszuholen.“ Es wird genau geprüft, was vor Ort bei den Partnern angekauft werden kann und was aus Kostengründen besser über Stadl-Paura geht. So wäre ein direkt in Tansania eingekauftes Auto dreimal so teuer wie in Österreich, den Transport schon eingerechnet. Wenn man sich nur ein wenig für das Geschäft der MIVA interessiert, merkt man, dass ihre Aufgaben ein enormes Fachwissen verlangen. Mehr als man auf den ersten Blick vermutet. Die MIVA hat ihr Know-how, das sie sich im Laufe der Jahrzehnte erworben hat, in einem eigenen Unternehmen – dem Beschaf-

fungsbetrieb – gebündelt. Dieser garantiert die professionelle Abwicklung der eigenen Projekte und stellt seine Expertise selbstverständlich auch anderen Organisationen zur Verfügung. Ein Auto hilft vielen Menschen. In der MIVA-Zentrale, dem Christophorushaus in Stadl-Paura, gehen die Projektpartner aus aller Welt ein und aus. „Das Schöne an unserer Arbeit ist, dass man ganz unmittelbar den Nutzen sieht“, meint Geschäftsführerin Christine Parzer. Seit ihrer Gründung im Jahr 1949 hat die MIVA knapp 39.000 Transportmittel um rund 157 Millionen Euro finanziert. Jedes einzelne dieser Fahrzeuge kam in den Ländern des Südens nie nur einem einzigen, sondern immer vielen Menschen zugute. Mobilität wurde und wird in den Einsatzländern der Fahrzeuge ganz selbstverständlich geteilt. Um das Teilen bittet die MIVA auch jährlich zum Christophorus-Sonntag im Juli hier in Österreich. „Eine Spende von einem Zehntelcent für jeden unfallfrei gefahrenen Kilometer“ ist die Bitte. Das ist ein Euro pro 1.000 Kilometer. Die Christophorus-Sammlung bildet das finanzielle Rückgrat der MIVA, wofür Geschäftsführerin Christine Parzer allen Spenderinnen und Spendern ganz herzlich dankt. XX Weitere Infos unter www.miva.at

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4 Oberösterreich

1. August 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Land der Titel und Medaillen Es soll nicht unbedankt bleiben, wenn sich jemand für eine Sache besonders engagiert. Land und Staat, aber auch die Kirche danken es mit der Verleihung Der „Groß-Stern des Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich“ ist die höchste Auszeichnung, die der Staat vergibt.

von Titeln und Ehrenzeichen. MATTHÄUS FELLINGER

„Ist ja nur eine Alterserscheinung“, winkt einer ab – und man merkt: Er freut sich doch. Eine Auszeichnung, ein Ehrenzeichen oder einen Berufstitel verliehen zu bekommen, ist etwas zwar nicht exklusiv, aber doch typisch Österreichisches. 21 verschiedene Berufstitel werden in Österreich vom Bundespräsidenten bzw. in dessen Auftrag von Ministerinnen und Ministern oder Landeshauptleuten verliehen, von Hof- oder Schulrat bis hin zur Kammerschauspielerin.

für Verdienste um die Republik Österreich“. Die weitere Rangordnung ist ähnlich der des Landes. In den internationalen OrdensRangordnungen orientierte man sich an der französischen Ehrenlegion. Die Verleihungen. Landes-Ehrenzeichen werden auf Beschluss der Landesregierung an Personen verliehen, die sich Verdienste um das Ansehen Oberösterreichs oder das Wohl seiner Bevölkerung erworben haben. Nur die Person selbst darf das Ehrenzeichen tragen. Missbräuchliche Verwendung oder Herabwürdigung kann mit einer Geldstrafe von bis zu 360 Euro geahndet werden. Für Landeshauptmann Thomas Stelzer sind die Verleihungsfeiern wohl die angenehmeren Termine im Kalender. Im Jahr 2018 hat er 114 Landesauszeichnungen verliehen, dazu stellvertretend für den Bundespräsidenten 89 Bundesauszeichnungen sowie zehn Berufstitel. Heuer gab es schon 105 Landesauszeichnungen, 61 Bundesauszeichnungen und 35 Berufstitelverleihungen. Dazu kommen Rettungs-Dienstmedaillen, Kulturauszeichnungen, Sportehrenzeichen und die Humanitätsmedaille, für die andere Abteilungen zuständig sind.

Titel statt Prämien. Johann Wolfgang von Goethe war wohl der namhafteste unter den Hofräten. Den Titel bekam er für seine naturwissenschaftlichen Leistungen. Ein „wirklicher“ Hofrat war er, denn sein Rat war gefragt. In Österreich haben sich viele Titel als Ehrentitel über die Monarchie in die Gegenwart herübergerettet. Kaiser Franz Joseph wollte die Staatskassen schonen und ließ verdienten Lehrpersonen lieber einen Titel statt Prämien zuwenden. Mit einem Professorentitel war so mancher Gymnasiallehrer auch zufrieden. So gibt es heute besonders im Schulwesen viele Titel, von der Schulrätin, dem Studienrat über die Oberstudienrätin bis hin zu Professorin und Professor. Silber ist manchmal mehr als Gold. Bei den Ehrenzeichen des Landes und des Bundes glänzt Silber oft mehr als Gold. So ist das Silberne Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich höherrangig als das Goldene Verdienstzeichen. Das seit 1982 geltende Gesetz sieht sieben Ordensstufen vor: Die höchste ist das „Große Goldene Ehrenzeichen“, die Verdienstmedaille ist die niedrigste Landesauszeichnung (siehe Spalte rechts). Noch

Der „Hofrat“ in der Zwergengalerie im Schloss Weikersheim (Baden-Württemberg). Hier machte sich schon 1712 der Bildhauer Johann Jakob Sommer mit steinernen Karikaturen über den Hofstaat lustig. WIKIMEDIA COMMONS/SCHORLE

„feingliedriger“ ist die Auszeichnungsordnung des Bundes. Sie sieht gleich 15 Stufen vor. Die höchste Auszeichnung Österreichs ist der „Groß-Stern des Ehrenzeichens

Die Berufstitel. Von den Ehrenzeichen unterscheiden sich die vom Bundespräsidenten verliehenen Berufstitel. Rund 2.000 solche Titel werden pro Jahr in Österreich verliehen. Gewöhnlich muss jemand 50 Jahre alt sein, Ausnahme: Professorentitel. Hauptvoraussetzung: Es muss sich um eine herausragende Vertreterin oder einen herausragenden Vertreter des Berufes handeln. Man kann weder sich selbst noch nahe Verwand-


Oberösterreich 5 Mehr als nur ein Händedruck. Landeshauptmann Thomas Stelzer hat heuer schon 105 Landesauszeichnungen, 61 Bundesauszeichnungen und 35 Berufstitel verliehen, so am 16. Juli unter anderem an Franz Heinz, ehemals Leiter des diözesanen Personalservices, der das Goldene Verdienstzeichen des Landes OÖ erzielt. LAND OOE/LISA SCHAFFNER

gehe um ein Klima und um eine Kultur der Dankbarkeit. Es soll nicht unbemerkt bleiben, wenn sich jemand beruflich oder ehrenamtlich für eine Sache einsetzt.

Das päpstliche Ehrenzeichen „Pro Ecclesia et Pontifice“ wird seit 1888 verliehen. WIKIMEDIA COMMONS/ MANFRED KUZEL

te vorschlagen, und es muss nachweisbare Leistungen geben. Veterinärrätin oder Baurat, Bergrat oder Obermedizinalrätin sind solche berufsspezifische Auszeichnungen aus der reichhaltigen Titelkiste des Staates. Zeitgemäß? Passen Titel in unsere Zeit? Darüber wird seit vielen Jahren diskutiert. Aber wie bei Verleihungsfeiern von den Landeshauptleuten immer wieder betont wurde: Es

Bischöfliche und päpstliche Titel. Das empfand man auch in der katholischen Kirche. Ehrentitel gab es vorwiegend für den Klerus, nicht aber für Laien. Der Bischof ernennt „Geistliche Räte“, „Konsistorialräte“ oder „Ehrendomherren“. Die Zeit nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil erlegte sich mehr Nüchternheit auf, indem zum Beispiel in der Diözesansynode (1970 – 1972) vorgeschlagen wurde, den Bischof nicht mehr mit „Exzellenz“, sondern einfach mit „Herr Bischof“ anzusprechen. Neben den bischöflichen Ehrentiteln gibt es auch die päpstlichen: Ein „Päpstlicher Ehrenkaplan“, sprich „Monsignore“, darf die schwarze Soutane mit violetter Paspelierung und violetten Knöpfen tragen. Auf höherer Stufe folgt – bzw. folgte – der „Päpstliche Ehrenprälat“, auch „Prälat Seiner Heiligkeit“ genannt. Auch ihn zierte die Farbe Violett. Papst Franziskus hat allerdings 2014 die Vergabe des Prälatentitels abgeschafft, auch der Monsignore-Titel wird nur noch selten verliehen. Doch auch Ehrenzeichen und Orden werden im Auftrag des Papstes verliehen, etwa das Ehrenzeichen „Pro Ecclesia et Pontifice“ („Für Kirche und Papst“) oder der „Silvesterorden“. Florian- und Severinmedaille. Die Anzahl der Laien in kirchlichen Berufen und Aufgaben ist stark angestiegen. Wie würdigt man ihre Verdienste? Die Diözese Linz hat die Künstlerin Ulrike Neumaier beauftragt,

ZUM THEMA Landes-Ehrenzeichen Die Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich werden in sieben Stufen verliehen: • Großes Goldenes Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich • Goldenes Ehrenzeichen des Landes OÖ • Silbernes Ehrenzeichen des Landes OÖ • Goldenes Verdienstzeichen des Landes OÖ • Silbernes Verdienstzeichen des Landes OÖ • Verdienstmedaille des Landes OÖ

21 Berufstitel Berufstitel werden vom Bundespräsidenten oder in seinem Auftrag verliehen. Hofrätin, Hofrat (HR) Regierungsrat (RgR) Amtsrat (AR) Kanzleirätin/Kanzleirat (KzlR) Kommerzialrat (KommR) Ökonomierat (ÖkR) Medizinalrätin/Medizinalrat (MedR) Obermedizinalrat (OMedR) Veterinärrat (VetR) Technischer Rat (TR) Baurätin/Baurat honoris causa (h. c.) Bergrätin/Bergrat honoris causa (h. c.), Forsträtin/Forstrat honoris causa (h. c.), Schulrätin, Schulrat (SR) Oberschulrat (OSR) Studienrat (StR) Oberstudienrat (OStR) Universitätsprofessorin/ Universitätsprofessor (Univ.-Prof.) Kammersängerin/ Kammersänger (KSäng) Kammerschauspielerin/ Kammerschauspieler (KSchausp) Professor (Prof.)

eine Florian- und eine Severinmedaille zu gestalten. Seit 2009 werden diese Ehrenzeichen nun jährlich an Persönlichkeiten verliehen, die sich besonders anerkennenswerte Verdienste im pastoralen, sozialen, kulturellen oder gesellschaftspolitischen Bereich für die Diözese (Florian) oder im regionalen Bereich (Severin) erworben haben. 34 Mal wurde so mit der Florianmedaille, 190 Mal mit der Severinmedaille Dank gesagt.

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6 Oberösterreich

1. August 2019

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momente

Kapellen in klein

Stift Kremsmünster. Die Mönche und die Pfarren des Stiftes feiern gemeinsam das Patrozinium der Stiftskirche zum Fest der „Verklärung Christi“ mit einem feierlichen Gottesdienst am 6. August 2019, um 19 Uhr in der Stiftskirche. Die Ministrantinnen und Minis­ tranten aus den Stiftspfarren verbringen bereits vor der Messfeier, bei der alle ministrieren werden, einen Nachmittag bei Spiel, Besinnung und Spaß.

St. Agatha. Die Pfarrkirche und 24 Kapellen des Pfarr- und Gemeindegebiets können nun in Miniaturausführung im Foyer des Gemeindeamts bewundert werden. Der frühere Landesbeamte Josef Haidinger hat die Werke in zweijähriger Arbeit mit tatkräftiger Unterstützung seiner Gattin Maria hergestellt. Kürzlich übergab er die Arbeiten der Gemeinde als Leihgabe für die nächste Zeit. Seit 2011 geht Haidinger bereits dem Bauen von Miniaturen als Hobby nach. Bürgermeister Manfred Mühlböck freut sich, dass diese besonderen Kunstwerke in würdiger Form öffentlich ausgestellt werden können.

Archiv

Karmeliten Linz. Der kirchliche Gedenktag der heiligen Edith Stein – der jüdischen Philosophin, Christin und Karmelitin – wird am 9. August 2019 begangen. Um 17.30 Uhr wird in der Karmelitenkirche Linz (Landstraße) ein Festgottesdienst mit Friedensgebet gefeiert. Edith Stein (siehe Bild) starb 1942 in den Gaskammern von Auschwitz, wurde 1998 heiliggesprochen und 1999 von Papst Johannes Paul II. – zusammen mit Katharina von Siena und Birgitta von Schweden – zur Patronin Europas ernannt.

Nach dem Gottesdienst präsentiert um 18.30 Uhr in der Karmelitenkrypta P. Roberto Maria Pirastu OCD das Buch „Vor Gott für alle“, eine Übersetzung eines Bildbandes über Edith Stein. (Um Anmeldung wird gebeten unter E-Mail: linz@karmel.at oder Tel. 05 013 22 20 70.) Seit einigen Jahren verbinden die Karmeliten das Fest mit einem Gebet um Frieden in Europa in der Form einer Novene zu Edith Stein als Patronin Europas. Wer sich auf der Seite www.anmeldung.karmel.at für die Novene anmelden, bekommt täglich ein E-Mail mit kurzen Impulsen.

Josef und Maria Haidinger mit Bürgermeister Manfred Mühlböck Ferihumer

Neuer Altar und Ambo Niederwaldkirchen. Bischof Maximilian Aichern weihte am Sonntag, 21. Juli 2019 den neuen Altar der Pfarrkirche, den heimische Künstler zum 70. Geburtstag von Pfarrer Karl Arbeithuber angefertigt hatten. Den Altar hat Pfarrer Arbeithuber selbst geplant. Er ist als Marienaltar – mit den Wappen von Nieder­ waldkirchen und St. Ulrich an der Seite – gestaltet und wird künftig als Hauptaltar der Pfarrkirche dienen, in der sich auch ein barocker Hochaltar befindet. Bischof Aichern segnete den Altar und den dazugehörenden Ambo. Unter den zahlreichen Gästen befand sich auch Altlandeshauptmann Josef Pühringer, dem der Pfarrer als seinen persönlichen Dank für die vergangenen zehn Jahre 7.000 Euro für die Renovierung des Mariendoms überreichte.

Bischof emeritus Maximilian Aichern besprengt den Altar mit Weihwasser, den heimische Künstler als Geburtstagsgeschenk für Pfarrer Karl Arbeithuber angefertigt haben. pfarre Niederwaldkirchen

Es begann vor 50 Jahren

Eine Bootsfahrt auf der Schlögener Schlinge war einer der Programmpunkte des Treffens. Huemer

Puchberg. Vor 50 Jahren begann am Klausenhof in Westfalen der letzte Ausbildungslehrgang für Entwicklungshelfer/ innen, der von Deutschland, Belgien und Österreich gemeinsam durchgeführt wurde. Dann errichtete der Österreichische Entwicklungsdienst ein eigenes Ausbildungszentrum in Mödling. Zu Sommerbeginn trafen sich 16 der damaligen Teilnehmenden in Schloss Puchberg zum Erinnerungsaustausch, darunter die gebürtigen Oberösterreicher/innen August Huemer, Rupert Kreinecker, Felix Lametschwandtner, Elli Reisenbichler und Rudolf Strasser.


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Oberösterreich 7

1. August 2019

IN ALLER KÜRZE

Blindenapostolat Österreich

Duftende Glocken zum Jubiläum

„Baustelle Leben“

Das Blindenapostolat Österreich lud zum 40. Mal zur Sommerwoche in das Bildungshaus Greisinghof ein. Im Mittelpunkt standen Bibeltexte, Singen und Tanzen – und eine Gemeinschaft, von der lange gezehrt wird. Wäre da nicht der eine oder andere Blindenstock, es würde nicht auffallen: Fast 30 blinde oder sehbeinträchtigte Männer und Frauen und ihre Begleiter/innen nahmen von 20. bis 27. Juli an der Bibel-, Sing- und Tanzwoche teil. Bereits zum 40. Mal fand sie im Bildungshaus Greisinghof in Tragwein statt. Die meisten kennen die Wege im Haus und im Garten bereits in- und auswendig. So wie Monika Aufreiter. Sie leitet die Blindenpastoral in der Diözese Linz. Seit einigen Jahren ist sie für die Organisation der Woche zuständig. „Ich freue mich jedes Jahr auf diese Gemeinschaft“, sagt Monika Aufreiter, die während der Schulzeit ihre Sehkraft verloren hat. Wenn sie von den Vortragenden, von Tanzlehrerinnen und Chorleitern erzählt, die die Sommerwochen geprägt haben, fallen ihr viele Erlebnisse ein – die sie zum Lachen gebracht oder berührt haben. Einmal standen Malen und Töpfern im Rahmen der Bibelstunden auf dem Programm. Als die Werke erläutert wurden, sei es sehr persönlich geworden, sagt Monika Aufreiter. Es liegt ihr am Herzen, dass sich auch neue Teilnehmende während der Woche wohlfühlen. Bei Fleur Kalser ist das schon gelungen. Eigenes Liederbuch. Fleur Kalser ist heuer das zweite Mal aus Wien angereist. Das meditative Tanzen hat ihr im vergangenen Jahr so viel gegeben, dass sie nun in Wien regelmäßig tanzen geht. „Beim Kreistanz ist immer eine unterstützende Hand da“, sagt sie.

Und vom gemeinsamen Singen habe sie noch monatelang gezehrt. Es wird vom Mauthausener Komponisten Alfred Hochedlinger geleitet. Die Lieder, die er jeweils für die Sommerwoche komponiert hat, sind nun in einem Liederbuch erschienen, auch in Brailleschrift für blinde Sänger/innen. Anlässlich des Jubiläums hat sich ein langjähriger Teilnehmer noch etwas Besonderes einfallen lassen: Herbert Schiefermüller hat die Bibel, Kreistanz und Gesang im Zeichen des Glaubens auf Glocken aus Bienenwachs festgehalten – als Geschenk für alle Mitfeiernden. Sieben Apostolate. Unter dem Dach des Blindenapostolats Österreich sind insgesamt sieben Servicestellen für blinde und sehbehinderte Menschen zusammengefasst. Heinz Kellner ist ehrenamtlicher Leiter des Blindenapostolats in der Diözese Sankt Pölten. Er ist der einzige Mann und der einzige Sehende unter den Leiterinnen und nimmt seit Jahren an der Sommerwoche teil. Heinz Kellner denkt gerne an die Zusammenarbeit mit Max Roßmann, dem 2018 verstorbenen Gründer des Blindenapostolats, zurück. Sie hätten gesellschaftspolitisch viel erreicht, sagt Heinz Kellner. „Doch es sind immer noch viel Zeit und Liebe notwendig, um etwas für Blinde und Sehbehinderte auf die Beine zu stellen.“

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CHRISTINE GRÜLL

Der meditative Tanz ist ein Schwerpunkt der Sommerwoche (Bild links). Im Bibelgarten: Fleur Kalser, Monika Aufreiter und Heinz Kellner (v. l. n. r.). Festgottesdienst zum 40-Jahr-Jubiläum in der Hauskirche des Greisinghofs mit Bischofsvikar Johann Hintermeier. KIZ/CG (2), EDER-CAKL

Die Fassade der Ursulinenkirche in Linz wird zurzeit renoviert. Das nimmt die Citypastoral zum Anlass für ein MitmachProjekt im Innenraum der Kirche. Bis 9. August (täglich außer Montag) sind Besucher/innen eingeladen, sich über die Baustellen im eigenen Leben Gedanken zu machen: Wofür bin ich dankbar? Wie lebe ich mit Unfertigem und Nichtperfektem? Wann feiere ich meine Erfolge? Was sind die wichtigsten Baustellen in meinem Leben und was gibt mir Halt?

Gedanken niederschreiben in der Ursulinenkirche Linz JACK HAIJES

Große Unterschiede bei den Pensionen Der „Equal Pension Day“ markiert jenen Tag, an dem Männer bereits so viel Pension bekommen haben, wie Frauen erst bis Jahresende erhalten haben werden. Heuer war es österreichweit der 29. Juli. Das sei Grund genug, dass Frauen eine gerechte Entlohnung für ihre Leistung fordern und bei Verhandlungen auch selbstbewusst sein müssten, so Frauen-Landesrätin Christine Haberlander. Hauptursache für die Kluft bei den Pensionen ist die weitverbreitete Teilzeitarbeit. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung sei, dass die Karenzzeiten ab August voll angerechnet würden. Auch das „Pensionssplitting“ wird beliebter: Der erwerbstätige Elternteil kann freiwillig seinen Pensionsanspruch „splitten“, also teilen, und der oder dem überwiegend Erziehenden bis zu 50 % abtreten.


8 Thema

1. August 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Die Spannung zwischen Komplexität und Einfachheit Bei den Salzburger Hochschulwochen beschäftigen sich derzeit Theologen, Wissenschaftler und Philosophen mit dem Thema der zunehmenden Komplexität in der Welt und der damit verstärkt auftretenden Sehnsucht nach Einfachheit. Martin Dürnberger, Fundamentaltheologe und Leiter der Salzburger Hochschulwochen, gibt Einblicke in dieses spannende Feld.

Zwischen Komplexität und Einfachheit herrscht ja ein großes Dilemma. Warum steht gerade dieses Thema heuer im Zentrum der Hochschulwochen? Martin Dürnberger: Die Spannung, die zwi-

schen Komplexität und Einfachheit steckt, ist eine, die wir in sehr vielen Bereichen finden. Die Problemlagen im Zusammenhang mit Migration, Klimawandel oder Digitalisierung sind so groß, dass man sie nicht mit einfachen Lösungen bearbeiten kann. Die Welt ist tatsächlich so komplex geworden, dass wir tagtäglich auch in den einfachsten Entscheidungen mit Uneindeutigkeit und Vielschichtigkeit konfrontiert sind. Im privaten Leben stellen wir uns beispielsweise die Frage, welches Essen ist moralisch vertretbar in einer Welt, die so vernetzt ist und das Fleisch und die Futtermittel für die Tiere aus Quellen kommen, die oft gar nicht sauber eruierbar sind. Wie können wir da noch Entscheidungen treffen, die uns in den Spiegel schauen lassen? Was bedeutet dieses Thema konkret für den Glauben, für die Religionen? Dürnberger: Thomas Bauer, einer unserer

spannenden Vortragenden, beschäftigt sich in seinem Vortrag z. B. mit der Frage, was braucht es in einer immer komplexer werdenden Welt, damit wir Uneindeutigkeiten, Ungewissheiten oder andere Sichtweisen im Leben aushalten. Interessant ist hier der Blick auf die Religionen, weil sie im Kern Ressourcen für Uneindeutigkeiten haben, denn nicht alles lässt sich mit Jas oder Neins beantworten. Religionen haben den Umgang mit Uneindeutigkeiten, mit Unwägbarkeiten, mit dem, was nicht kontrollierbar ist im Leben, kultiviert. Ganz klassisch christlich dabei ist: Weil es einen Gott gibt, der letztlich hinter allem steht, kann ich ein bestimmtes Grundvertrauen haben und muss nicht ständig souverän al-

les beherrschen. Als Islamwissenschaftler zeigt Bauer auch das Phänomen des Fundamentalismus auf, der diese Ungewissheitstoleranz nicht aushält. Der Fundamentalismus will in den heiligen Texten, aber auch in der Welt alle Uneindeutigkeiten loswerden. Einfache Antworten sind also auch mit Vorsicht zu genießen ... Dürnberger: Es besteht die Gefahr, wenn man

zu einfach wird, dass man der Komplexität des Lebens, der Menschen und auch der Religion und der religiösen ­Tradition nicht gerecht wird. Aber natürlich braucht es im Leben auch Klarheit und Einfachheit. Komplexität ist wie Einfachheit kein Wert an sich. Es kann auch nicht alles mit dem Verstand erklärt werden. Es braucht auch das Herz, die Intuition, im Glauben, wie schon erwähnt, das Vertrauen ... Dürnberger: Genau. Es braucht das der Ver-

nunft angemessene Gegenüber, würde ich sagen. In unserer christlichen Tradition ist das die Idee von Vertrauen. Es kann auch Schön-

Dr. Martin Dürnberger ist Obmann der Salzburger Hochschulwochen und Professor für Fundamentaltheologie und Ökumenische Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Salzburg. haigermoser

interview: susanne huber

heit oder Kunst sein. Man kann nicht nur auf eine sterile Vernunft setzen. Ich sage, immer mit Vernunft, aber niemals nur mit Vernunft. In manchen Bereichen wie dem Klima, müsste man allerdings einen Gang zurückschalten und zu einem einfacheren Lebensstil kommen ... Dürnberger: Genau. Man muss aufpassen,

dass man die Einfachheit nicht verteufelt und sagt, einfache Lösungen sind per se nicht überzeugend. Im Bezug auf das Klima und den CO2-Ausstoß muss man sich einmal der Idee aussetzen, was es hieße, wenn der europäische Lebensstil weltweit gelebt würde. Es braucht eine Form des Zurücknehmens. Jürgen Habermas hat anlässlich seines 90. Geburtstags am 18. Juni eine Vorlesung gehalten und das Thema Komplexität aufgegriffen. Er meint, der ständige Hinweis darauf, wie komplex die Probleme sind, sei fast schon eine ideologische Ausrede, um nichts ändern zu müssen. Was steckt hinter der Symbolik vom Ei auf dem Plakat und dem Programm der Salzburger Hochschulwochen? Dürnberger: Eine Variante steht für das Essen.

Nichts anderes verkörpert mehr eine Sehnsucht nach Einfachheit, als das Ei am Frühstückstisch. Es ist aber auch deshalb ein guter Werbeträger, weil es etwas bündelt. Das Ei ist von der Form her sehr einfach, zugleich ist aber das, was sich darin ereignet, nämlich die Entstehung neuen Lebens, unglaublich komplex. Im Ei hat man beides abgedeckt. Ein weiterer Gedanke ist der Bezug auf das Ei des Kolumbus. Das, was man auf dem Plakat sieht, gibt es in Wirklichkeit nicht. Kein Ei steht so. Doch man hätte gerne, dass die Dinge einfach sind. Beim Ei des Kolumbus gibt es eine Lösung dafür, das Ei zum Stehen zu bringen – man muss es einfach unten aufschlagen.


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Thema 9

1. August 2019

Das Ei – so einfach und doch so kompliziert. Daumen-Rauf-Emoji bzw. Daumen-Runter – auf Facebook wird Komplexität dadurch verstärkt oder verringert. isabelle rozenbaum/Photoalto/picturedesk.com; Jens Gyarmaty / Visum / picturedesk.com

Oberflächlich gesehen lassen sich mit einer gewissen Grobheit schwierige Dinge einfach lösen ... Dürnberger: In diese Spannung passt meiner

Meinung auch die Strömung des Populismus; denn die Populisten sagen, wir haben für eure Probleme die Lösungen, die funktionieren. Und meistens ist es dann das Ei, das aufgeschlagen wird. Es wird eine bestimmte Rustikalität an den Tag gelegt, die zeigt: So werden wir der Probleme Herr – man muss nur robust genug draufschlagen, dann geht es schon. Was denken Sie, macht diese Komplexität, Kompliziertheit und Verflochtenheit in der Welt, in der Gesellschaft mit uns Menschen? Dürnberger: Was ich wahrnehme ist, dass

Komplexität in der Welt etwas Bedrohliches ist; man hat den Klimawandel nicht in der Hand, das ist kein einfach zu lösendes Problem. Das Gleiche gilt für Migrationsströme. Eine Variante ist, darauf biedermeierlich zu antworten. Und das bedeutet? Dürnberger: Das heißt, wenn die Welt da

draußen nicht mehr souverän beherrschbar ist, uneindeutig ist, komplex ist und mich das überfordert, versuche ich in meinem eigenen Leben Ordnung und Einfachheit herzustellen. Ein Beispiel wäre Marie Kondo, die in ihrer Netflix-Doku-Serie „Aufräumen mit Marie Kondo“ Anleitungen dazu gibt. In den eigenen vier Wänden müssen Ordnung und Einfachheit sein. Da hat man die Dinge im Griff und man reduziert sie auf das Wesentliche. Ein gleicher Impuls steckt hinter der FitnessSzene. Ich kann meinen eigenen Körper formen, wie es mir passt. Das habe ich noch in der Hand. Ein anderes Beispiel: Bei Apple und Google wird Komplexität mit selbstlernenden Algorithmen verarbeitet. Sie sehen unser

Zukunftsproblem, da sie den Kontext, in dem wir uns befinden, scannen – und schon wird mir die Wirklichkeit gefiltert präsentiert. Haben Sie da ein Beispiel? Dürnberger: Früher hat man sich über Mu-

sik unterhalten, Freunde haben gesagt, das oder jenes musst du hören. Das übernehmen jetzt selbstlernend Musik-Streaming-Dienste wie Spotify. Sie wissen in etwa, was mir gefällt und schlagen mir dann passend dazu Musikbeispiele vor. Das heißt, Millionen an Songs, die ständig erscheinen, werden bereits auf meine vermeintlichen Bedürfnisse vorgefiltert. Die Komplexität wird also reduziert. Das Gleiche haben wir bei F­ acebook. Man hat unendlich viele Infos aus unendlich vielen Leben. Um kognitiv oder emotional zu verarbeiten, was mir da begegnet, gibt mir Facebook Smileys bzw. Emojis – mit ­denen ordne ich die Welt. Komplexitätsreduzierend ist hier natürlich der DaumenRunter-Emoji. Und wenn es mir nicht gelingt, Ordnung zu schaffen, wenn Ängste oder Unsicherheiten da sind? Dürnberger: Dieses Grundproblem kann mir

natürlich weder Google noch Apple lösen. Vertrauen wird im Wesentlichen sozial hergestellt oder auch erschüttert. Welche Situationen sind es, die Sie persönlich im Hinblick auf Komplexität herausfordern? Wie gehen Sie damit um? Dürnberger: Die Frage nach dem Essen ist

tatsächlich eine, mit der ich mich in meinem Leben stärker auseinandersetze und ich mich frage: Was soll ich kochen, was darf ich kochen, was ist sinnvoll und ist nicht nur mit Raubbau verbunden. Dieser Faktor hat sicher auch mit meinen Kinder zu tun, die

auch sensibilisiert sind und sich überlegen, welches Fleisch soll man essen und wie viel. Auch mein Alltag ist komplex, wenn es darum geht, die Familie zu organisieren. Was ist für Sie der Unterschied zwischen kompliziert und komplex? Dürnberger: Kompliziert ist eine Schweizer

Uhr. Die macht man auf und denkt sich – schwierig. Komplexe Systeme sind solche, die sich verändern, während ich mit ihnen interagiere. Familien sind z. B. klassische komplexe Systeme. Es ist nicht nur kompliziert, die Kinder in der Früh aus dem Bett zu kriegen, sondern es ist auch komplex, weil sie antworten. Das spielt auch im kirchlichen Bereich eine Rolle. In dem Moment, wo Feedback da ist und Feedbackschlaufen eingebaut werden, habe ich es mit Komplexität zu tun. Und auch die Frage, wie verändere ich eine Gemeindestruktur oder eine Diözese, ist komplex, weil es Feedback gibt. Auf jede Aktion, die ich setze, gibt es eine Reaktion, mit der ich irgendwie klarkommen muss.

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Salzburger Hochschulwochen Thema der „Salzburger Hochschulwochen“ (29. Juli bis 4. August 2019) ist heuer „Die Komplexität der Welt und die Sehnsucht nach Einfachheit.“ Hunderte Teilnehmer, darunter Theologen, Wissenschaftler und Philosophen, werden darüber in der Großen Aula der Universität Salzburg diskutieren. Höhepunkt der Hochschulwochen ist u. a. die Verleihung des „Theologischen Preises“, der heuer an den deutschen Theologen Karl-Josef Kuschel geht. u www.salzburger-hochschulwochen.at


10 Panorama Kurz berichtet Thema Flucht. Die politischen Umbrüche – auf EU-Ebene in Form des Wechsels an der Spitze der EU-Kommission, aber auch in Österreich im Blick auf die kommenden Nationalratswahlen – bieten die Chance, die festgefahrene Asyl- und Flüchtlingspolitik neu auszurichten und dabei vor allem die Ursa-

Michael Landau

michael appelt

1. August 2019

Wien: Fachleute beleuchten Aspekte rund um das Verbrechen an Minderjährigen

Ringvorlesung zum Thema Missbrauch „Sexueller Missbrauch von Minderjährigen: Verbrechen und Verantwortung“: Unter diesem Titel setzen sich hochkarätige Fachleute im kommenden Semester an der Universität Wien mit einem Skandal auseinander, der die katholische Kirche in den vergangenen Jahren erschütterte. Vortragende bei der am 7. Oktober beginnenden Ringvorlesung an der KatholischTheologischen Fakultät sind u. a. Kardinal Christoph Schönborn, der deutsche Kirchenhistoriker Hubert Wolf und der Leiter des päpstlichen Kinderschutzzentrums im Vatikan, Jesuitenpater Hans Zollner. Durch die Reihe soll u. a. verdeutlicht werden: „Starke hierarchische Gefälle neigen dazu, sich der Kontrolle zu entziehen“ und „Die

chen von Flucht stärker vor Ort zu bekämpfen. Das unterstrich Caritas-Präsident Michael Landau in einem „Kurier“-Interview. Gedenken. Kardinal Franz König (1905–2004) hat als Christ, Priester und Bischof „Maßstäbe gesetzt und gelebt, die gerade heute inspirierend und in manchem auch korrigierend sein können“. Das hat der emeritierte Grazer Bischof Egon Kapellari am Sonntag bei einem Gottesdienst in der Basilika von Mariazell betont, der ganz im Zeichen des Gedenkens an den 2004 verstorbenen Erzbischof von Wien stand.

Missbrauch in der Kirche wird im Herbst an der Universität Wien zum Thema gemacht. Unter den Referenten ist Kardinal Christoph Schönborn. Paul Wuthe/Kathpress

Fall Orlandi. Der Vatikan hat die jüngste Spurensuche zum Fall Orlandi am Sonntag eingestellt. Knochen, die zu der seit 22. Juni 1983 verschollenen Vatikanbürgerin gehören könnten, seien nicht gefunden worden, so das Ergebnis forensischer Analysen. Stromloser Gottesdienst. Mit einer ungewöhnlichen Aktion will die steirische Pfarre Vorau auf das „heiße“ Thema Klimaschutz hinweisen und die Menschen in der Region zu einer klimafreundlichen Lebensführung ermuntern: Am 4. August wird dazu in Vorau ein „stromloser Gottesdienst“ gefeiert – ohne Mikrofon, Orgel und Glockengeläut.

KirchenZeitung Diözese Linz

Martina Kronthaler vermisst den politischen Willen zur Abtreibungsreduktion. Christina Schön

Täterschaft ist überwiegend männlich“, wie die Fakultät ankündigte. Referate. Ein Höhepunkt der Vorlesungsreihe ist am „dies facultatis“ an der Uni Wien zu erwarten, wenn Kirchenhistoriker Hubert Wolf am 15. Oktober (18 Uhr, Ort: Großer Uni-Festsaal) über das Thema „Machtmissbrauch im Männerbund. Zur Geschichte der vielleicht tiefsten Krise der katholischen Kirche“ spricht. Über die „kirchliche Verantwortung“ für diese Krise und bei deren Bewältigung referiert am 11. November der Wiener Erzbischof, Kardinal Schönborn, der wesentlich dazu beitrug, dass die Österreichische Bischofskonferenz Maßnahmen ergriff, die im Hinblick auf Prävention als internationales Vorzeigemodell gelten. Stark geprägt wird die Ringvorlesung durch Experten aus dem Jesuitenorden: Neben dem genannten Pater Zoller, der am 16. Dezember die Arbeit des von ihm geleiteten „Centre for Child Protection“ darlegt, sprechen weitere medienbekannte Persönlichkeiten der Societas Jesu in Deutschland: Klaus Mertes (21. 10.), Andreas Batlogg (25. 11.) und Ansgar Wucherpfennig (2. 12.), der auf die notwendige Unterscheidung zwischen Homosexualität und Pädosexualität hinweisen wird. Den Abschluss der Ringvorlesung bildet am 27. Jänner 2020 eine Schlussdiskussion mit vier der insgesamt 15 Vortragenden.

„aktion leben“ fordert politischen Willen ein

Briefwechsel mit Bischöfen veröffentlicht

Einen mangelnden politischen Willen, die Zahl der Abtreibungen in Österreich zu senken, hat „aktion leben“ beklagt. Auch fehle eine öffentliche Auseinandersetzung darüber, „was schwangere Frauen in Krisen und Notlagen wirklich helfen“ könne, betont „aktion leben“-Generalsekretärin Martina Kronthaler. Ein wesentlicher Schritt wäre die Erhebung statistischer Daten zum Thema Abtreibung, wie sie „aktion leben“ mit der Bürgerinitiative „Fakten helfen“ fordert. Die Bürgerinitiative liegt derzeit zur Behandlung im Gesundheitsausschuss.

Ende März hatten sich „Wir sind Kirche“, die „Laieninitiative“, „Priester ohne Amt“ sowie die „Pfarrer-Initiative“ in einem offenen Brief an die österreichischen Bischöfe gewendet und auf konkrete Schritte zur Aufarbeitung der Missbrauchskrise und gegen einen „grassierenden Klerikalismus“ gedrängt. In dem nun veröffentlichten Antwortschreiben würdigt der Feldkircher Bischof Benno Elbs im Namen der Bischofskonferenz das Anliegen und Engagement der Reformbewegungen und weist zugleich den Vorwurf der Untätigkeit zurück.


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 11

1. August 2019

Die Wallfahrtskirche Maria Bildstein in Vorarlberg ist mit 18 Grad Celsius eine der derzeit kühlsten Kirchen in Österreich.

basilika maria bildstein

Kirchen bieten Abkühlung bei Hitzewelle Kirchen sind kein heißer, sondern ein ­erfrischender Tipp für all jene, die in ­Österreichs Hitzewelle Abkühlung suchen. Wem Klimaanlage und das kühle Nass eines Sees oder Freibades verwehrt bleiben, dem könnten Österreichs Kirchenräume kühle und zugleich geistliche Labung verschaffen. Zu den kühlsten Kirchen der ­Wiener Innenstadt zählen etwa die Augustiner­ kirche und die Schottenkirche mit jeweils 23 Grad C ­ elsius. Wirkliche Abkühlung bringen die Katakomben oder Krypten der

­ iener ­Kirchen, wo „eisige“ 16 Grad CelsiW us selten überstiegen werden. Aus der Reihe tanzt der Wiener Stephansdom: Mit zurzeit 27 Grad Innentemperatur wartet er mit keiner wirklichen Erfrischung auf. Schuld daran sind die großen südseitigen Kirchenfenster, die offenen Türen und die hohen Besucherzahlen, die für einen permanenten Luftaustausch sorgen. Wer wirklich kalte Kirchen sucht, muss den Osten Österreichs verlassen und nach Vorarlberg oder Tirol fahren: Den kühlsten

Kopf bewahrt man in der jüngst zur Basilika erhobenen Wallfahrtskirche Maria Bildstein in Vorarlberg. Dort herrschen zurzeit „knackig-kühle“ 18 Grad Celsius. Aber auch im Feldkircher Dom sowie in den Kirchen von Dornbirn, Laterns, Bürs und an vielen anderen Orten Vorarlbergs liegen die Temperaturen bei um die 20 Grad. Der Innsbrucker Dom bietet Abkühlung mit vielversprechenden 22 Grad. Zu den wärmsten Domen Österreichs zählen der Eisenstädter Dom mit 25 Grad und der Linzer Dom mit 26 Grad.

Jesuiten bieten CO2-Rechner

Sorge über Kriegsgefahr zwischen USA und Iran

weltkirche

Die Jesuiten wollen Flugreisende dazu bewegen, ihren Kohlendioxidausstoß mit einer Spende für Öko-Projekte in Indien und Kambodscha zu kompensieren. Dazu haben sie auf ihrer Webseite www.jesuitenmission. at/co2-rechner einen Kohlendioxidrechner installiert. Mit einer solchen Spende könnten die Flugreisenden dem Aufruf von Papst Franziskus zu einer „neuen und universellen Solidarität“ folgen, so der Orden. In den Projekten der Jesuiten werden versteppte Flächen wieder begrünt, Wälder aufgeforstet und arme Frauen gefördert.

Der chaldäisch-katholische Patriarch, Kardinal Louis Raphael Sako, ist in Sorge, dass die Spannungen zwischen den USA und dem Iran zu einem Krieg führen, der den ganzen Nahen Osten in eine Katastrophe stürzen würde. In Briefen an die Botschafter der USA und des Iran in Bagdad appellierte der Kardinal-Patriarch an die Verantwortlichen, sich um „Weisheit“ zu bemühen, damit die Region endlich den Frieden erhalte, den sie so dringend benötige. Der Nahe Osten könne keinen weiteren Krieg mehr aushalten. Das berichtete der InfoDienst der Stiftung „Pro Oriente“.

Kardinal Ortega gestorben. Der Alt-Erzbischof von Havanna, Kardinal Jaime Ortega Alamino, ist am 26. Juli im Alter von 82 Jahren in Havanna einem Krebsleiden erlegen. Ortega stand der Ortskirche von Havanna fast 35 Jahre lang vor. Als Erzbischof der Hauptstadt war er eine wichtige Figur im politischen Reformprozess Kubas. Medjugorje. Erzbischof Rino Fisichella, Präsident des Päpstlichen Rates für Neuevangelisierung, leitet am 5. August 2019 die Abschlussmesse eines Jugendfestivals in Medjugorje. Es ist damit der erste offizielle Besuch ­eines ­Kurienverantwortlichen in ­Medjugorje, nachdem Papst ­Franziskus im Mai 2019 Wall­ fahrten dorthin genehmigte.

Rino Fisichella

reuters


Sonntag 18. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr C, 4. August 2019

Was macht mein Leben vor Gott reich? Es gibt tiefschürfende Fragen, die dem Leben Richtung geben. Der Mensch ist bedroht, sich zu „verrennen“ – wer einseitig den Moden des Zeitgeistes nachhängt, macht sich selbst zum Narren.

Evangelium Lukas 12,13–21 „Am Morgen blüht es auf und wächst empor, am Abend

Einer aus der Volksmenge bat Jesus: Meister, sag meinem Bruder, er soll das Erbe mit mir teilen! Er erwiderte ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Erbteiler bei euch eingesetzt? Dann sagte er zu den Leuten: Gebt Acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier! Denn das Leben eines Menschen besteht nicht darin, dass einer im Überfluss seines Besitzes lebt. Und er erzählte ihnen folgendes Gleichnis: Auf den Feldern eines reichen Mannes stand eine gute Ernte. Da überlegte er bei sich selbst: Was soll ich tun? Ich habe keinen Platz, wo ich meine Ernte unterbringen könnte. Schließlich sagte er: So will ich es machen: Ich werde meine Scheunen abreißen und größere bauen; dort werde ich mein ganzes Getreide und meine Vorräte unterbringen. Dann werde ich zu meiner Seele sagen: Seele, nun hast du einen großen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Ruh dich aus, iss und trink und freue dich! Da sprach Gott zu ihm: Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann das gehören, was du angehäuft hast? So geht es einem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber bei Gott nicht reich ist.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart

2. Lesung Kolosser 3,1–5.9–11

1. Lesung Kohelet 1,2; 2,21–23

Windhauch, Windhauch, sagte Kohelet, Windhauch, Windhauch, das ist alles Windhauch. Denn es kommt vor, dass ein Mensch, dessen Besitz durch Wissen, Können und Erfolg erworben wurde, ihn einem andern, der sich nicht dafür angestrengt hat, als dessen Anteil überlassen muss. Auch das ist Windhauch und etwas Schlimmes, das häufig vorkommt. Was erhält der Mensch dann durch seinen ganzen Besitz und durch das Gespinst seines Geistes, für die er sich unter der Sonne anstrengt? Alle Tage besteht sein Geschäft nur aus Sorge und Ärger und selbst in der Nacht kommt sein Geist nicht zur Ruhe. Auch das ist Windhauch.

Seid ihr nun mit Christus auferweckt, so strebt nach dem, was oben ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt! Richtet euren Sinn auf das, was oben ist, nicht auf das Irdische! Denn ihr seid gestorben und euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott. Wenn Christus, unser Leben, offenbar wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit. Darum tötet, was irdisch an euch ist: Unzucht, Unreinheit, Leidenschaft, böse Begierde und die Habsucht, die Götzendienst ist! Belügt einander nicht; denn ihr habt den alten Menschen mit seinen Taten abgelegt und habt den neuen Menschen angezogen, der nach dem Bild seines Schöpfers erneuert wird, um ihn zu erkennen. Da gibt es dann nicht mehr Griechen und Juden, Beschnittene und Unbeschnittene, Barbaren, Skythen, Sklaven, Freie, sondern Christus ist alles und in allen.


Wort zum Sonntag

Was bleibt einmal von mir?

wird es welk und verdorrt.“ Geduckte Mohnblüte in der Judäischen Wüste.

„Die meisten Menschen tun so, als würden sie ewig leben. Aber das ist ein Irrtum“, berichtet der Psychologe Georg Eifert aus seiner Praxis (Zeitschrift Psychologie Heute, Juli 2019). Um zum Wesentlichen zu kommen, rät er seinen Klienten, „den eigenen Grabstein zu visualisieren“. Was sollte dort als Quintessenz des Lebens stehen? Unserer verstorbenen Pfarrer Alois Luisser hat das öffentlich gemacht. Er hat zirka ein Jahr vor seinem Sterben seine Parte verfasst. „Ich war gerne Pfarrer und das Feiern der Liturgie war mir immer ein Herzensanliegen. Einen liebenden und verzeihenden Gott zu verkünden, machte mir große Freude.“ Ein Zitat von Martin Gutl diente ihm als Überschrift: „Fraglos Priester geworden, aber nicht ohne Fragen geblieben.“ So ist er für die Fragen der Menschen stets offen gewesen und hat Seelsorge als Nächstenliebe auf Höhe der Zeit verstanden. Es sind die essentiellen Fragen, die meinem Leben Richtung geben. Bin ich in Gefahr, mich zu verrennen? Mache ich mich selbst zum Narren, weil ich einseitig den Moden des Zeitgeistes nachlaufe? Der reiche Mann aus dem Evangelium handelt mit Hausverstand. Wenn er nicht neue Lagerkapazitäten schafft, wird er die gute Ernte nicht gewinnbringend verkaufen können. Für Jesus ist er trotzdem ein Narr, weil selbst das beste Geschäft letztendlich nicht reichen wird. Habgier ist immer tödlich! Diese Warnung ist eine Einladung zur Zwischenbilanz. Sortieren wir unsere „wahren Schätze“ und nehmen wir den Kontoauszug des Himmels in den Urlaub mit.

kathbild.at / Franz Josef Rupprecht

Z

um Staub zurückkehren lässt du den Menschen, du sprichst: Ihr Menschenkinder, kehrt zurück!

Denn tausend Jahre sind in deinen Augen wie der Tag, der gestern vergangen ist, wie eine Wache in der Nacht. Du raffst sie dahin, sie werden wie Schlafende. Sie gleichen dem Gras, das am Morgen wächst:

Zum Weiterdenken

Am Morgen blüht es auf und wächst empor, am Abend wird es welk und verdorrt.

Wem gegenüber bin ich gerne freigiebig?

Unsere Tage zu zählen, lehre uns!

Was macht mein Leben vor Gott reich?

Dann gewinnen wir ein weises Herz. Kehre doch um, HERR! – Wie lange noch? Um deiner Knechte willen lass es dich reuen! Sättige uns am Morgen mit deiner Huld! Dann wollen wir jubeln und uns freuen all unsre Tage.

Lass gedeihen das Werk unserer Hände, ja, das Werk unserer Hände lass gedeihn! antwortpsalm (aus psalm 90)

Michael Schmidt

Güte und Schönheit des Herrn, unseres Gottes, sei über uns!

Mag. Willibald Brunner ist Pastoralassistent und Diakon in der Stadtpfarre Jennersdorf Den Autor erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


14 Bewusst leben

1. August 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusstes Atmen hilft, den eigenen Rhythmus zu erkennen. adobestock/Antonioguillem

Fühlen Sie sich gehetzt und energielos? Dann ist es Zeit, sich auf einen guten Freund zu besinnen: den eigenen Atem. Marillenzeit! Dazu ein fruchtigleichtes Dessertrezept. stocker verlag

Marillen-Tiramisu 8 Portionen

ca. 40 Minuten

leicht

vegetarisch

ZUTATEN 900 g vollreife Marillen 50 g Zucker 1 P. Vanillezucker 50 ml Magermilch 500 g Magertopfen 6 Blatt Gelatine ca. 60 Biskotten Rum nach Geschmack

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zubereitung Die Marillen entsteinen und pürieren. Zucker, Vanillezucker, etwas Milch, Topfen und aufgelöste Gelatine (lt. Packungsanweisung) zugeben und alles gut verrühren. Rum und restliche Milch vermischen und Biskotten kurz darin tunken. Biskotten in eine Auflaufform schichten, darauf eine Schicht Marillencreme streichen und dann Lage für Lage alle Zutaten aufbrauchen, zuoberst sollte die Creme sein. Vor dem Servieren stellt man das Tiramisu mindestens 2 Stunden kalt. XX Mella Waldstein, Gregor Semrad: Wachauer Marille. Leopold Stocker Verlag, 120 Seiten, mit eigenem Rezeptteil mit ca. 50 ausgewählten Rezepten, € 19,90, ISBN: 978-3-7020-1254-0

christine Grüll

Der Atem, dein Zu einem guten Leben gehört, sich immer wieder die Zeit zu nehmen, zur Ruhe zu kommen. Das fällt oft nicht leicht. Doch es ist ganz einfach, den Weg nach innen und zu sich selbst zu finden: mit dem eigenen Atem. „Gib dich deinem Atem hin, er führt dich zu deiner Mitte und öffnet dich für deine Mitwelt“, sagt Wibke Mullur. Die ausgebildete Atempädagogin aus Telfs arbeitet seit Jahren mit Menschen, die sich in einer atemlosen Zeit wieder auf sich selbst besinnen und etwas für ihre eigene Gesundheit tun möchten, aber auch mit Menschen, die an Lungenerkrankungen, wie zum Beispiel der chronischen Lungenkrankheit COPD, leiden. Dabei geht es nicht um eine Atemtechnik, sondern um die Förderung des natürlichen Atemflusses. Wibke Mullur hat dafür ein besonderes Bild: Der Atem ist wie ein treuer Freund. „Er begleitet uns vom Beginn Wibke Mullur ist akad. Atempädagogin und Yogalehrerin (www.atemaustria. at/mullur-wibke) und hält auch Seminare in kirchlichen Bildungshäusern. Privat

bis zum Ende des Lebens und spiegelt in jedem Moment unsere momentane Befindlichkeit“, sagt die Atempädagogin und erklärt, wie sich dieser Freund verhalten kann: Manchmal zeigt er sich sehr lebendig, dann wieder hält er sich leise im Hintergrund. Wer sich körperlich und emotional gebeugt fühlt, kann sich von ihm aufrichten lassen. Wer sich schwach und energielos fühlt, kann durch ihn Stärke gewinnen. Übungen. Um bewusst atmen zu können, ist es wichtig, den eigenen Körper zu spüren. Dabei spielt unter anderem der sogenannte „untere Atemraum“ eine Rolle. Atemübungen, die das Bewusstsein auf Füße, Beine und Becken richten, stärken das Gefühl der Sicherheit und Standfestigkeit. Wibke Mullur empfiehlt dafür die einfache Übung „Der Boden schmiegt sich an“ aus dem Buch des Atempädagogen Norbert Faller*: • Setzen Sie sich aufrecht auf das vordere Drittel der Sitzfläche eines Hockers oder Sessels. Halten Sie Becken, Brustkorb und Kopf in einer Linie. Schließen Sie die Augen oder richten Sie den Blick auf einen Punkt auf dem Boden. Nehmen Sie einen Moment lang fol* Buchtipp: Norbert Faller, Atem und Bewegung, Springer Verlag.


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 15

1. August 2019

Familie & Unterhaltung

32.089 Kilometer Seeweg Wie weit kann man maximal entlang einer geraden Linie segeln, ohne auf Land zu treffen? Zwei Forscher haben dafür einen Algorithmus gefunden. Allein die Fragestellung mag für viele seltsam klingen. Es wird wohl auch kaum jemand mit einer Weltumseglung den Kurs praktisch nachvollziehen, der am Computer genau errechnet wurde. Dennoch ist die Frage interessant. Ausgangspunkt der rein theoretischen Seereise ist Pakistan. Von dort geht es entlang der Ostküste Afrikas, an Feuerland vorbei, über den Pazifik an die Küste der russischen Halbinsel Kamtschatka. Die Länge der Strecke beträgt

gendes Bild auf: Der Boden schmiegt sich an die Fußsohlen an. Sie müssen nichts leisten, nichts tun. Der Boden arbeitet für Sie, er trägt Sie. Spüren Sie dem Gedanken nach: „Was macht das mit mir?“ – Nehmen Sie ein weiteres Bild auf: Der Hocker schmiegt sich an Ihr Becken, an Ihren Beckenboden an. Wieder brauchen Sie nichts leisten, nichts tun. Der Hocker arbeitet für Sie, er trägt Sie. Als drittes und letztes Bild: Der Boden schmiegt sich an Ihre Fußsohlen und der Hocker schmiegt sich an Ihr Becken an. „Der Atem wird ruhiger und breitet sich im Bauch und Becken aus“, sagt Wibke Mullur. • Eine einfache Form dieser Übung funktioniert auch in Alltagssituationen. Wer zum Beispiel angespannt an der Supermarktkassa wartet, kann unauffällig abwechselnd das rechte und das linke Bein belasten und so die eigene Aufmerksamkeit auf den tragenden Boden richten. „Der Atem folgt der Aufmerksamkeit, weg von belastenden Gedanken“, sagt Wibke Mullur. Dem Atem vertrauen. Ein Aspekt des bewussten Atems ist der Atempädagogin besonders wichtig: das Ausatmen. Bewusstes Ausatmen bedeutet, loslassen zu können, in welchen Situationen auch immer: „Ausatmen stärkt das Vertrauen ins Leben.“

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Was steht auf einem Bein und ist grün? Ein Frosch im Ballett! Ein Weltreisender erzählt: „Ich bin wohlbehalten zurück von meiner Indienreise. Am schönsten war die Tigerjagd!“ – „Hatten Sie denn Glück?“ – „Ja,

32.089 Kilometer kein Land in Sicht. adobestock/Aleksey Stemmer

mir ist Gott sei Dank keiner begegnet!“ Bei der Hundemesse treffen sich ein Schäferhund und ein Mops. Fragt der Schäferhund: „Na, du bist wohl mit mindestens 80 Stundenkilometern gegen einen Baum gerast, oder?“

© Dir. Hausner

Freund

ziemlich genau 80 Prozent des Erdumfangs, und trotzdem trifft man dabei nie auf Land, auch nicht auf die kleinste Insel. Herausgefunden haben dies Rohan Chabukswar vom United Technologies Research Center Ireland und Kushal Mukherjee von IBM im Jahr 2018. B. Hasch

SuchMal (europäische Hauptstädte): Berlin, Bruessel, Bukarest, Dublin, Kiew, Kopenhagen, Lissabon, London, Minsk, Oslo, Paris, Podgorica, Priština, Skopje, Stockholm, Tirana, Vilnius. Sie finden die Wörter, indem Sie die Buchstaben von links oder von rechts, von oben, von unten oder auch diagonal durchsuchen. Die Wörter können sich überschneiden. Kleiner Tipp: Mit einem Lineal suchen.


teletipps Sonntag

4. bis 10. August 2019 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

4. August

9.30  Katholischer Gottesdienst unter freiem Himmel am Falkertsee auf 1800 Metern Seehöhe in den Kärntner Nockbergen. „Dem Himmel nah, die Seele weit.“ ZDF 17.30  Leben nach dem Koma. „Auf einmal ist gar nichts mehr, wie es mal war“ – Diese Erfahrung macht Heike, als ihr Lebensgefährte Stefan nach einem Unfall ins Wachkoma fällt. Der Mann, den sie liebt und der sie ständig zum Lachen brachte, ist bewusstlos, obwohl er die Augen geöffnet hat. Heike entscheidet, Stefan zu Hause zu pflegen und steht vor großen Herausforderungen. Das Erste 20.15  Auf zu wilden Ufern – Leben am Strand (Dokumentation). Für einige ein verlockendes Urlaubsparadies, für andere ein ursprünglicher Lebensraum: Die Küsten sind ein kostbares Refugium für unzählige Tierarten. ServusTV Montag

5. August

13.00  Bulgariens Bergwelten (Dokumentation). Rila, Pirin, Rhodopen und Strandscha sind vier Gebirgszüge im Süden Bulgariens. Hier liegen auch die sieben Rila-Seen: ein Naturphänomen und einer der bezauberndsten Orte des Landes. arte 20.15  Lion – Der lange Weg nach Hause (Spielfilm). Bilderstarkes, emotionales Drama über einen jungen Mann, der auf der Suche nach seiner wahren Herkunft zu sich selbst findet. Nach der Autobiografie von Saroo Brierley (2014). Das Erste Dienstag

6. August

20.15  Universum (Dokumentation). Inn – der grüne Fluss aus den Alpen. ORF 2 23.20  Alltagsgeschichte (Dokumentation). Himmelsboten für den Erdenjammer. Elizabeth T. Spira versucht, die Beziehung der Menschen zu ihren Heiligen zu erkunden. Dabei geht es sowohl um traditionelle Heilige als auch um Märtyrerinnen aus der jüngsten Geschichte wie etwa Schwester Angela Autsch. Sie wurde 1940 in Mötz in Tirol verhaftet und ist in Auschwitz umgekommen. ORF 2 Mittwoch

7. August

15.00  Willi wills wissen. Was entwickelt die Entwicklungshilfe? Wie Entwicklungshelfer in Uganda versuchen, die Not der Menschen zu lindern, möchte Reporter Willi her-

Morgengedanken von Pfarrer Christian Öhler, Bad Ischl. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. Foto: www.fotohofer.at

Di 22.15  Keine Zeit für Tränen. Das Leben von Familien mit krebskranken Kindern gerät in einen Ausnahmezustand. Ein Jahr begleitet das Fernsehteam Eltern, die ihren Kindern auch zwischen Bangen und Hoffen einen Alltag ermöglichen und ihnen zeigen wollen, dass das Leben schöne Momente hat. Auch wenn sie das manchmal selbst nicht glauben. Foto: © ZDF und Anabel Münstermann ZDF

Fr 20.15  Immer die Radfahrer. Drei muntere Herren beschließen, einen Ausflug wie in ihren Jugendtagen zu unternehmen. Mit Fahrrad und leichtem Gepäck strampeln sie auf den Spuren der Erinnerung durch die Landschaft. Der Filmklassiker in Rot-Weiß-Rot aus 1959 mit Heinz Erhardt und weiteren Publikumslieblingen kann selbst zur Erinnerungstour Foto: ORF/Beta Film geraten. ORF III

ausfinden. Er besucht etwa mit Katrin, einer Caritas-Mitarbeiterin, ein Flüchtlingslager. Ungefähr 20.000 Menschen leben dort seit Jahren in einfachsten Hütten. Eine Wissenssendung, nicht nur für Kinder. ARD-alpha

20.15  Die sieben Leben des Elvis Presley (Dokumentation). Er wurde in ärmlichen Verhältnissen geboren und wurde zum „King of Rock ’n’ Roll“. Er hat in mehr als 30 Filmen mitgespielt, wurde mit drei Grammys ausgezeichnet und hat insgesamt mehr als eine Milliarde Platten verkauft. Elvis – eine Ikone der Popkultur. ZDFinfo

Donnerstag

8. august

21.00  Der Rhein – Strom der Geschichte (Dokumentation). Der Rhein ist Europas einziger Fluss, der die Alpen mit der Nordsee verbindet. Schon in der Steinzeit siedelten Menschen an seinen Ufern, heute ist er die bedeutendste Wasserstraße Europas. Die Doku bietet Blicke auf Natur- und Kulturgeschichte von „Vater Rhein“, sie geht aber auch dem Ökosystem Fluss auf den Grund. ZDFinfo 23.35  Anfang Achtzig (Fernsehfilm). Wahre Liebe kennt keine (Alters-)Grenzen: Rosa begegnet Bruno. Zwei Menschen, die sich eigentlich bereits im Abseits wähnten, erleben plötzlich, was es heißt, dem Glück bedingungslos zu folgen. Der einzige Wermutstropfen: Rosa hat Krebs und nur noch ein halbes Jahr zu leben. Hat das Glück ein Ablaufdatum oder zählt nicht auch die Erinnerung an ganz besondere Momente mit einem Menschen, wie man ihn im Leben nur einmal trifft? ORF 2 Freitag

9. august

20.15  Die unheimliche Macht der Berater (Dokumentation). Die vier größten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften der Welt prüfen die Bilanzen nahezu aller multinationalen Konzerne, und sie beraten sowohl diese Großunternehmen als auch die Politik. Kaum jemand sonst hat so viel Einblick wie sie. 3sat

Samstag

10. august

15.55  Unser Österreich – Berggespräche (Dokumentation). Auf Konrad Paul Liessmann trifft Moderator Andreas Jäger bei diesem Berggespräch am Fuß des höchsten Berges Österreichs, des Großglockners. Der Philosoph, Autor, Essayist und Universitätsprofessor erzählt: Als er vor vielen Jahren das erste Mal am Fuß des Pasterzengletschers stand, reichte das Eis noch viele Kilometer weiter ins Tal. ORF III 17.05  Bergwelten – Mythos Gotthard (Dokumentation). Der Pass der Pioniere: An kaum einem anderen Ort in den Alpen liegt so viel High Tech neben Naturgewalt wie am Gotthardmassiv. Der Film erzählt die spannende Geschichte seiner Erschließung – vom kleinen Pfad durchs Hochgebirge bis zum längsten Eisenbahntunnel der Welt. Heute stellt vor allem die Klimaerwärmung seine Anwohner vor große Probleme. Eindrucksvolle Luftaufnahmen zeigen den Pass aus völlig neuen Perspektiven. ServusTV Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Filialkirche St. Francisci am Saalfelde in Gattersdorf (Pfarre St. Margarethen ob Töllerberg), Kärnten. Musik: „Über die Stapflan“, Messgesänge aus „Bildstöcklmesse“ und „Steinfelder Marienmesse“; Lieder aus dem GottesFoto: Wedenig lob u. a. So 10.00, Ö2. Menschenbilder. „Ist das genug? Es ist die Welt“. Doris Mühringer. So 14.05, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Ästhet der Unruhe.“ Wolfgang MüllerFunk über Theodor W. Adorno. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Wanderlust. Eine kleine Philosophie des Gehens. Mo–Do 9.05 (Wh. 2.08), Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Bedrohte Flüsse. Wasserkraftwerke am Mekong. Di 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Dimensionen. Bedrohte Flüsse. Unterwegs im rumänischen DonauDelta. Mi 19.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Vom Leben im ganz Falschen. Zum 50. Todestag des Philosophen und Soziologen Theodor W. Adorno. Mi 21.00, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Wie leben Indianer in Brasilien? Eine Reise zum Amazonas. Do 16.40, Ö1. Carinthischer Sommer 2019. Fantasie für eine Orgelwalze fMoll KV 608 (W. A. Mozart); Chaconne cis-Moll (F. Schmidt) u. a. Do 19.30, Ö1. Logos. Der stille Aufklärer. Zekirija Sejdini, Stimme des europäischen Islam in Österreich. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. Sonntag: Menschen in der Zeit. Louis de Broglie (1892–1987) – Nobelpreisträger in Physik.


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 17

1. August 2019

Manfred Scheuer (links) war schon als Bischof von Innsbruck immer in den Bergen unterwegs. In seiner jetzigen Diözese Linz hat er die Begeisterung fürs Bergsteigen nicht abgelegt. Im Bild ist er mit Diakonen am Feuerkogel unterwegs. Hörmandinger

Neue Serie

Schauen und staunen Gott ist Schöpfer der sichtbaren und der unsichtbaren Welt. Zur sichtbaren Welt gehören die Berge, die zur Erfahrung der Schöpfung einladen, wie der begeisterte Bergsteiger und Bischof Manfred Scheuer (Linz) in unserer neuen Serie schreibt. Erlebnis ist ein zentrales Stichwort der gegenwärtigen Gesellschaft. Im Bereich des Bergsteigens spricht man vom Gipfelerlebnis, vom Erlebnis der Weite oder vom Erlebnis des Sonnenaufgangs. Die Welt wird in der Werbung als Erlebnisraum vorgestellt. Dabei spielt das Auge bzw. das Sehen eine herausragende Rolle. Die vielen optischen Reize und Angebote sind freilich ambivalent. Wird die Wahrnehmung nur auf einen reduzierten Blickwinkel des Glatten und Schönen geschaltet, werden Lebensinhalte auf Unterhaltungsergiebigkeit getestet, dann entstehen neue Formen der Abstumpfung und der Unempfindlichkeit. Erlebnissucht ist mit einem Verlust an Wahrnehmungsvermögen verbunden. Wer sich ständig berieseln lassen muss, kann nicht mehr zuhören. Wir haben das Sehen verlernt und können stattdessen – nach einem Wort von Bert Brecht – nur noch glotzen.

Dem Himmel nahe Die Spiritualität der Berge Teil 1 von 4 von Bischof Manfred Scheuer, Linz

Wie sehr jedoch die Natur einlädt, in und mit ihr Wesentliches zu betrachten, drängt sich jedoch wieder stärker in unser Bewusstsein. Briefe Gottes. Der nicaraguanische Priester und Dichter Ernesto Cardenal bringt das lyrisch zum Ausdruck: „Die Abende und die Nächte sind ruhig und einsam, weil Gott sie für die Kontemplation geschaffen hat. Die Wälder und die Wüsten, der Sternenhimmel und die Berge sind geschaffen, damit wir uns in sie versenken. ... Die ganze Schöpfung schreit uns durchdringend, mit einem großen Schrei, von der Existenz und der Schönheit und der Liebe Gottes. An jeder Straßenecke finde ich Briefe Gottes. ... In der ganzen Natur finden wir die Initialen Gottes, und alle erschaffenen Wesen sind Liebesbriefe Gottes an uns.“ Bei Ernesto Cardenal finden wir eine Synthese von Lobpreis des Schöp-

fers und Herrschaftskritik. Die Beschreibung der Größe Gottes und die Widerstandspraxis gegen irdische Götzen gehen zusammen. Natur, Berge sind eine Gegenwirklichkeit zu Geldwirtschaft und politischer Macht. Beim Versenken in die Berge geht es jedoch nicht bloß um eine ethische oder politische Frage; es geht um die Gottesfrage. Gott ist in der Schöpfung. Biblisch ist der Gott unserer Hoffnung (Röm 15,13) auch der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs (Ex 3,6; Mt 22,32), der „Himmel und Erde geschaffen hat“ (Ps 121,2). Auf dem Berg zu sein, das bedeutet eine Aufforderung zum Schauen und Staunen. Die Berge lehren das Schauen und Verweilen. „Wer vom Glanz der geschaffenen Dinge nicht erleuchtet wird, ist blind; wer durch dieses laute Rufen der Natur nicht erweckt wird, ist taub; wer von diesen Wundern der Natur beeindruckt, Gott nicht lobt, ist stumm; wer durch diese Signale der Welt nicht auf den Urheber hingewiesen wird, ist dumm. Öffne darum die Augen, wende dein geistiges Ohr ihnen zu, löse deine Zunge und öffne dein Herz, damit du in allen Kreaturen deinen Gott entdeckest, hörest, lobest, liebest..., damit nicht der ganze Erdkreis sich anklagend gegen dich erhebe!“ (hl. Bonaventura).

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18 Termine namenstag

Sr. Lydia Süss, Benediktinerin des Unbefleckten Herzens Mariens vom Kloster Steinerkirchen an der Traun, seit 1973 im Abteisekretariat des Stiftes Kremsmünster Orden

1. August 2019

aussaattage 5. 8.: Wurzel 6. 8.: Wurzel bis 23 7. 8.: ab 00 bis 13 Blatt, ab 14 Blüte 8. 8.: Blüte bis 15, ab 16 Blatt 9. 8.: Blatt 10. 8.: Blatt 11. 8.: Blatt bis 4, ab 5 Frucht Aus: Aussaattage 2019, M. Thun.

bildung

Lydia (3. August) Wie es bei einem Klostereintritt üblich war, wurde der Kandidatin bei der Einkleidung ein neuer Name gegeben. Ich habe den Ordensnamen Lydia erhalten. Meine beiden leiblichen Schwestern, die vor mir ins Kloster gegangen sind, haben diesen Vorschlag gemacht. Meine neue Patronin, die hl. Lydia, war eine Purpurhändlerin. Ihr Name bedeutet „die aus Lydien Stammende“. Lydia war eine „Gottesfürchtige“, d. h., sie war nicht jüdischer Abstammung, sondern der jüdischen Religion zugetan. Über ihre Bekehrung zum Christentum durch die Predigt des Paulus wird uns in der Apostelgeschichte 16,14 ff. berichtet. Sie ließ sich taufen und nahm die Glaubensboten in ihrem Haus auf. So kann man sagen, dass am Beginn des Christentums in Europa eine Gott suchende, aufgeschlossene und gastfreundliche Frau gestanden ist. Da ich selbst durch meine Aufgabe im Stift Kremsmünster mit Priestern und ihrem Einsatz zu tun habe, passt diese Patronin gut für mich. Sr. Lydia Süss

Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37 XX Ikebana, Der japanische Blumenweg, für Lehrer/innen, Mi., 21. 8., 19 Uhr bis So., 25. 8., 12.30 Uhr, Ref.: Christine Lener. Engelhartszell, Haus Betanien  0664 597 93 01 XX Heil sein, heil werden an Leib und Seele, Heilungsseminar, Fr., 16. 8., 18 Uhr, bis Sa., 17. 8., ca. 21 Uhr, Ref.: Hans Gnann und P. Florian Parth.

Freitag, 2. August XX Bad Ischl. Seidendblicke – Ein Bussical, ein neues Klavierkabarett von und mit Roman Seeliger, Museum der Stadt Bad Ischl, 19.30 Uhr. XX Bad Mühllacken. Meditation, geh in deinen innersten Raum, werde still im Angesicht Gottes und finde Beheimatung, Heilung, inneren Frieden und Neuausrichtung, Meditationsraum, Kurhaus, 1. Stock. XX Geiersberg. better2gether, Chrisma Chor meets Voicegarden, Dorfplatz, 20.15 Uhr, Ltg.: Claudia Grasl. XX Gmunden. Lesung mit Musik im Rahmen der Salzkammergut-Festwochen, Stadttheater, 19.30 Uhr, mit Tamara Metelka und Nicholas Ofczarek, Thomas Bernhards „Der

österreichische Staatspreis für Literatur“. XX Maria Schmolln. Barmherzigkeitsrosenkranz, Pfarrkirche, 15 Uhr, Beichte und Anbetung, 17.30 Uhr, Herz-Jesu-Messe, 18 Uhr. XX St. Thomas am Blasenstein. Abend der Barmherzigkeit, Pfarrkirche, Anbetung, Rosenkranz und Lobpreis, 18.30 Uhr, hl. Messe mit Einzelsegen und Beichtmöglichkeit, 19.30 Uhr. XX Windhaag bei Perg. J. S. Bach und Wegbereiter, Konzert, Filialkirche Altenburg, 20 Uhr, Werke von J. S. Bach, H. I. F. Biber u. v. m., Violine: Annegret Siedel. Samstag, 3. August XX Attnang-Puchheim. Monatswallfahrt nach Maria Puchheim, Wenn keiner geht, gehe ich! (Abt Franz Pfanner), Rosenkranz, 14 Uhr, Eucharistiefeier mit Predigt, 14.30 Uhr, Anbetung und Information, 15.30 Uhr, Schlusssegen mit eucharistischem Segen, 16.30 Uhr, Autobus um 12.30 Uhr von der Herz-Jesu-Kirche weg, mit den Missionsschwestern vom Kostbaren Blut. XX Bad Hall. Mein Glaube in Bildern, Ausstellung mit Symbolen und Texten, Stadtpfarrkirche, 9 Uhr, mit Mag. Wolfgang Hingerl. XX Grein. L‘incontro improvviso, die unverhoffte Begegnung, Hob. ­XXVIII:6, Oper, Schloss Greinburg, L´Orfeo Barockorchester, Ltg.: Michi Gaigg. XX Ohlsdorf. Lesung mit Musik im Rahmen der Salzkammergut-Festwochen, Thomas-Bernhard-Haus, 19.30 Uhr, Michael Maertens liest aus „Der Keller“ und „Der Atem“ von Thomas Bernhard. XX Waldneukirchen (nahe Bad Hall). Leben im göttlichen Willen – das Leben der Seligen, Einkehrtag, Gebetshaus Guter Hirte, Rosenkranz, 8.30 Uhr, Luisa Piccarretta und die Gabe des göttlichen Willens, 9 Uhr, hl. Messe, 16.30 Uhr, Ref.: Dr. Gertraud Pflügl. Sonntag, 4. August XX Aigen-Schlägl. Orgelkonzert, Stiftskirche, 16.30 Uhr, mit Albrecht Koch. XX Gallneukirchen. Fußwallfahrt auf den Pöstlingberg, Start: Euro-

KirchenZeitung Diözese Linz

spar, 4 Uhr, Abschluss mit einem Gottesdienst, Basilika, 9.05 Uhr, findet bei jedem Wetter statt, Ltg.: August Wolfsegger. XX Grein. L‘incontro improvviso, die unverhoffte Begegnung, Hob ­XXVIII:6, Oper, Schloss Greinburg, L‘Orfeo Barockorchester, Ltg.: Michi Gaigg. XX Kremsmünster. Jubiläumsmesse 1777 (Missa Sancti Nonnosi von F. Kramel, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Linz, Mariendom. Aller guten Dinge sind drei!, Orgelkonzert, 10.45 bis 11.15 Uhr, Werke von J. S. Bach, F. Mendelssohn Bartholdy, M. Reger, mit Lukas Hasler, Orgel. XX Maria Schmolln. Hl. Messe mit Kinderliturgie, Pfarrkirche, 8.30 Uhr und 10.30 Uhr. XX St. Leonhard bei Pucking. Zeitzeugen erzählen, Lesung unterm Sternenhimmel, Traudi Friedhuber liest und erzählt ihrem Enkelkind in einem Interview aus ihrem bewegten Leben, Musik: „Windspiel“ mit Karin Edlinger u. a. XX Schwanenstadt. Hl. Messe, Übersetzung in Gebärdensprache, Pfarrkirche, 10 Uhr. XX Steyr, St. Ulrich. Laurenzifest, Prozession, Treffpunkt bei der Pfarrkirche, 8 Uhr, Festgottesdienst, Laurenzikapelle, 9.30 Uhr, mit dem Primizianten MMag. Leopold Baumberger vom Stift Wilten, Tirol, nach der Messe wird der Primizsegen gespendet, anschließend ist Frühschoppen. XX St. Florian. Brucknerorgel international, Orgelsommer, Der frühe Bach, Stiftskirche, 17 Uhr, Jürgen Wolf, Orgel. XX St. Wolfgang. Perlen des Barock, Werke von Isabella Leonarda, Philipp Friedrich Böddecker, Johann Heinrich Schmelzer, Diego Ortiz u. a., Pfarrkirche, 20.30 Uhr, Austrian Baroque Company, Michael Oman, Blockflöte, Wolfgang Heiler, Barockfagott, Daniel Oman, Barockgitarre, Martina Schobesberger, Cembalo. XX Wolfern. Festgottesdienst zum 80. Geburtstag von Pfarrer Mag. Rudolf Jachs, Pfarrkirche, 9 Uhr, mit Bischof em. Dr. Maximilian Aichern OSB. Montag, 5. August XX Linz, Karmelitenkirche.

Ausstellung – Flohmarkt – Jägerstätter-Gedenken – Vorankündigung XX Gmunden. Attersee, Bilder 2014 bis 2019, Christian Ludwig Attersee, Ausstellung, Galerie 422, Margund Lössl, bis Sa., 24. 8., Öffnungszeiten: Mi., Do. und Fr., 14 bis 18 Uhr und Sa., 10 bis 16 Uhr und nach tel. Voranmeldung: 07612 62 66 80. XX Linz, Ursulinenkirche. Baustelle Leben, nehmen Sie sich Zeit für Ihre Gedanken und Emotionen, interaktive Ausstellung, bis Fr., 9. 8., Öffnungszeiten: Di. bis Fr., 14 bis 16 Uhr und Sa. sowie So., 14 bis 18 Uhr. XX Neufelden. Wo Blumen blühen, Aus-

stellung, Tanja Boukal, Galerie HeimART, bis So., 4. 8., Di., Fr., Sa., So., 13.30 bis 15 Uhr, 16.30 bis 19 Uhr. XX Maria Trost in Brünnl. Hochfest Mariä Himmelfahrt, Vorbereitung auf das hl. Messopfer und Beichtgelegenheit, 13.30 Uhr, feierliches Hochamt, 14 Uhr, anschließend gemütliches Beisammensein, Lichtbildervortrag, 17.30 Uhr, Andacht mit eucharistischem Segen, 18.30 Uhr, Bus aus NÖ: Anmeldung bei Maria Heilig: Tel. 0664 544 20 24 oder bei Florian Hohenegger, Tel. 0664 390 97 96, Busse aus OÖ: Anmeldung bei Rupert Bin-

der, Tel. 0660 341 69 27 oder bei Busreisen Glas, Tel. 07717 71 71. XX St. Martin im Mühlkreis. Textilkunstausstellung – 100 Werke aus 34 Nationen, Schloss Neuhaus, bis So., 4. 8., Di. bis So., 10.30 bis 13 Uhr und 16.30 bis 19 Uhr, ist nicht barrierefrei zu besichtigen. XX St. Radegund/Tarsdorf. Provokateurin des Glaubens – Die selige Restituta Kafka im Widerstand, Int. Jägerstätter-Gedenken, Do., 8 .8., 18 Uhr, Pfarrkirche St. Radegund, bis Fr., 9. 8., bis ca. 21 Uhr, Info: Tel. 0732 76 10 32 53.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 19

1. August 2019

Jugend­gebetskreis, Krypta, Lobpreis, 19.30 Uhr, eucharistische ­Anbetung, 20 Uhr, anschließend Agape. XX Schärding. Die grüne Kraft der Kräuter, Wildkräuterführung, Treffpunkt Schiffsanlegestelle, 15 Uhr, mit der Kräuterexpertin Renate Wimmer, Anmeldung: Tel. 07712 430 00. Dienstag, 6. August XX Kremsmünster. Christi Verklärung, Patrozinium der Stiftskirche, Ministrantentreffen ab 15 Uhr, Festgottesdienst, Stiftskirche, 19 Uhr. XX Wels, St. Johannes. Anbetungstag, Stadtpfarrkirche, 9 bis 19 Uhr. Mittwoch, 7. August XX Kopfing. praySing, Jugendgebetskreis, Festsaal Kopfing, 20 Uhr. Donnerstag, 8. August XX Vorchdorf. Gegen den Strom, Sommerkino, Kitzmantelfabrik, 20 Uhr. XX Zwettl an der Rodl. Griechisches Tanzen, Pfarrsaal, 20 bis 22 Uhr, mit Dr. Hanni Schneitler.

Freitag, 9. August XX Bad Mühllacken. Meditation, geh in deinen innersten Raum, werde still im Angesicht Gottes und finde Beheimatung, Heilung, inneren Frieden und Neuausrichtung, Meditationsraum, Kurhaus, 1. Stock. XX Grein. L‘incontro improvviso, die unverhoffte Begegnung, Hob. ­XXVIII:6, Oper, Schloss Greinburg, L‘Orfeo Barockorchester, Ltg.: Michi Gaigg. XX Linz, Karmelitenkirche. EdithStein-Fest, Festmesse und Friedensgebet, 17.30 Uhr, Vortrag und Buchvorstellung, Edith Steins Leben und Botschaft, 18.30 Uhr, mit P. Roberto Maria Pirastu OCD, Anmeldung: Tel. 050 13 22 20 70. XX Maria Schmolln. Barmherzigkeitsrosenkranz, Gnadenkapelle, 15.30 Uhr. XX Zell an der Pram. Sommerkino, Innenhof des Gasthauses Wohlmut, 20.30 bis 23 Uhr, bei Schlechtwetter im Pfarrzentrum.

Ltg.: Michi Gaigg.

Samstag, 10. August XX Grein. L‘incontro improvviso, die unverhoffte Begegnung, Hob. ­XXVIII:6, Oper, Schloss Greinburg, L‘Orfeo Barockorchester,

AUFleben – freie Zeit mit Jesus. Unter diesem Motto steht die heurige Sommerwoche der Charismatischen Erneuerung. Auf dem Programm stehen Lobpreis, Vorträge, Austausch, Gebet, Zeugnisse, hl. Messe, Theater, Musical, Oasen der Begegnung, Seelsorge und Kinder- sowie Jugendbetreuung. Referenten: P. Karl Wallner, Christof Hemberger, Elmar Otto.

Jubiläumswallfahrt nach Alt-Maria Schnee Am Sonntag, 11. August, findet die Windhaager Wallfahrt zum 30. Mal und im Gedenken an 30 Jahre Fall des Eisernen Vorhangs statt. Sie führt entlang des „Grünen Bandes“ nach Alt-Maria Schnee in Böhmen/Svatý Kámen, mit ca. 2 Stunden Gehzeit. Treffpunkt Steinbrücke Mairspindt: 7.20 Uhr, Gottesdienst: 11 Uhr, mit Altbischof Maximilian Aichern OSB, GR Franz Mayrhofer und Pf. Pavel Šimak. u Informationen unter Tel. 0664 323 86 12.

Sonntag, 11. August XX Grein. L‘incontro improvviso, die unverhoffte Begegnung, Hob. ­XXVIII:6, Oper, Schloss Greinburg, L‘Orfeo Barockorchester, Ltg.: Michi Gaigg. XX Kremsmünster. Tabula Benedicti, Stiftskirche, hl. Messe, 19 Uhr, anschließend lockeres Beisammensein in der Stiftsschank, wo Glaubensthemen besprochen werden. XX Linz, Mariendom. Bachs Garten, Orgelkonzert, 10.45 bis 11.15 Uhr, Werke von J. Alain. und J. S. Bach, mit Theresa Zöpfl, Orgel. XX St. Wolfgang. Orgelkonzert, Pfarrkirche, 20.30 Uhr, mit Katelyn Emerson, Boston, Werke von G. Dufay, J. P. Sweelinck, D. Buxtehude, F. Mendelssohn Bartholdy u. v. m.

XX Von So., 18. 8., ab 16 Uhr, bis So., 24. 8., Windischgarsten, www.aufleben.erneuerung.at

Lesejahr C Lesereihe I Sonntag, 4. August 18. Sonntag im Jahreskreis. L1: Koh 1,2; 2,21–23 L2: Kol 3,1–5.9–11 Ev: Lk 12,13–21

Montag, 5. August Weihetag der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom. L: Offb 21,1–5a Ev: Lk 11,27–28 L: Num 11,4b–15 Ev: Mt 14,13–21 Dienstag, 6. August Verklärung des Herrn. L: Dan 7,9–10.13–14 oder 2 Petr 1,16–19 Ev: Lk 9,28b–36 Mittwoch, 7. August Hl. Altmann, Bischof von Passau. L: Num 11,4b–15 Ev: Mt 14,13–21 oder Mt 14,22–36 oder L: 2 Tim 4,1–5 Ev: Mt 10,22–25a Donnerstag, 8. August Hl. Dominikus, Priester, Ordensgründer. L: Num 20,1–13 Ev: Mt 16,13–23 oder L: 1 Kor 2,1–10a Ev: Lk 9,57–62 Freitag, 9. August Hl. Theresia Benedicta vom Kreuz (Edith Stein), Jungfrau und Märtyrin, Schutzpatronin Europas. L: Est 4,17k.17l–m.17r–t Ev: Joh 4,19–24

KiZ-Angebot

Schlägler Bier Das wertvollste Bier Öster­ reichs: Seit mehr als 400 Jahren wird im Stift Schlägl Bier gebraut. Nicht nur Nachhaltigkeit, Verantwortung gegenüber Mensch und Umwelt, Ehrlichkeit und Vertrauen haben für Seelsorge und kulturelle Aufgaben des Stiftes Gültigkeit, auch Tradition und Weitblick prägen die einzige Stiftsbrauerei Österreichs. Dies sind Werte, die man schmeckt – damals wie heute. Es sind Naturgaben aus

Liturgie

der Region, die das Schlägler Bier so einzigartig machen. Naturbelassenes, besonders weiches Wasser aus dem Urgestein des Böhmerwaldes, Malz aus österreichischen Mälzereien, Schlägler Bio-Roggen und 100 % Mühlviertler Hopfen vollenden die Schlägler Bierspezialitäten. Die Stiftsbrauerei Schlägl pflegt ihre Traditionen und führt diese für kommende Generationen in

eine sichere Zukunft, Stift Schlägl auch mit der Einführung neuer, schmackhafter Bierspezialitäten. Echte Bierkenner/innen dürfen sich immer wieder auf neue Kreationen freuen. Die KirchenZeitung verlost drei Schlägl-Genussrucksäcke. Schreiben Sie bis Fr., 30. 8. (Kw.: „Bierkorb“) an: KirchenZeitung ­Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Samstag, 10. August Hl. Laurentius, Diakon, Märtyrer in Rom. L: 2 Kor 9,6–10 Ev: Joh 12,24–26 Sonntag, 11. August 19. Sonntag im Jahreskreis. L1: Weish 18,6–9 L2: Hebr 11,1–2.8–19 Ev: Lk 12,32–48

XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


20 Anzeigen & Hinweise KLEINANZEIGEN KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner, Linz, Bischofstraße 3 a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732 79 77 10 www.kunststopferei.com PRIVAT / KAUF Familie Fröhlich kauft hochwertige Pelze, Porzellan, Bleikristall, Streichinstrumente, Schmuck, Münzen, Uhren, Dekoratives. Tel. 0676 362 51 46. VERKAUF Fertigteile für URNEN-Friedhöfe Pic-Stein.at

1. August 2019

„Tankstelle“ Chorsingen Wels-Puchberg. Über 80 Sangesfreudige brachten vom 21. bis 26. Juli das Bildungshaus Schloss Puchberg zum Klingen: Bei der 41. Chorsingwoche für Kirchenmusik wurde Chorliteratur von der Renaissance bis zur Gegenwart einstudiert. Das erworbene Können wurde im Rahmen eines Festgottesdienstes und eines Abschlusskonzertes präsentiert. Diese Woche wird vom Referat für Kirchenmusik der Diözese Linz organisiert. Leiter Andreas Peterl sieht sie als „Tankstelle“ – als eine Möglichkeit, Motivation und Kraft zu tanken für die vielfältigen kirchenmusikalischen Aufgaben in der eigenen Pfarre im Laufe des Jahres. Die Hauptwerke der heurigen Chorliteratur waren Georg Friedrich Händels „Jubilate für den Frieden von Utrecht. Der 100. Psalm“ (HWV 279), „O Be Joyful in the Lord“ von John Rutter und „Evening Prayer“ von Ola Gjeilo.

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IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Praktikum: Lisa-Maria Langhofer. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth König, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 53,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

Chorsingwoche: Einmal in einer großen Gruppe singen

CLAUDIA PREINSTORFER

 Volkskultur als Dialog. Die Sommerakademie des Österreichischen Volksliedwerks lädt unter dem Motto „Volkskultur als Dialog“ zur Sommerakademie von Mittwoch, 21. bis Samstag, 24. August nach Gmunden ins Hotel Magerl. Die Vorträge reichen vom Wienerlied über das jiddische Volkslied bis hin zum Singen als Zeichen des Protests.  www.volksliedwerk.at,

 Pilgerbroschüre. In Oberösterreich laden 13 Pilgerwege und elf spirituelle Wanderwege zum Gehen ein. Sie sind in der kostenlosen Broschüre „Pilgern in Oberösterreich“ kurz zusammengefasst, erhältlich beim OÖ Tourismus in Linz, Freistädter Straße 119 bzw. beim Behelfsdienst der Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84 oder online auf www.oberoesterreich.at/pilgern.

Tel. 01 512 63 35.

 Frauen-Helpline. Heuer wurden bereits 14 Frauen in Österreich vom eigenen Partner oder von einem männlichen Familienmitglied ermordet. Der Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser bietet Frauen professionelle telefonische Beratung bei häuslicher Gewalt, kostenlos, anonym und rund um die Uhr.  Tel. 0800 222 55,

 Ausbildung Fach-Sozialbetreuer/in. Im Juli beendeten 35 Schüler/innen an der Schule für Sozialbetreuungsberufe in Gallneukirchen erfolgreich ihre zweijährige Ausbildung zum/zur Fachsozialbetreuenden Altenarbeit. Der nächste Ausbildungsstart ist am Montag, 9. September. Anmeldungen sind noch möglich: www.zukunftsberufe.at

www.frauenhelpline.at

KirchenZeitung Diözese Linz

FÜR SIE GELESEN Festschrift für Rupert Klieber Der Kirchenhistoriker Rupert Klieber aus Wien ist ein geschätzter Gesprächspartner, auch der Kirchenzeitungen. Zuletzt hat er zum Thema „Ende des Ersten Weltkriegs 1918“ ein Interview gegeben. Zum 60. Geburtstag Kliebers hat Markus Holzweber, einer seiner Schüler, nun eine Festschrift herausgegeben. Aus oberösterreichischer Sicht besonders interessant ist ein Beitrag von Helmut Wohnout über Franz Fellinger. Der Priester der Diözese Linz – er stammt aus St. Thomas (Bezirk Grieskirchen) – war von 1900 bis 1906 im österreichischen Hospiz in Jerusalem tätig und von 1913 bis 1940 dessen Rektor. Seine umgängliche Art haben ihn zu einem Brückenbauer zwischen den rivalisierenden nationalen und kirchlichen Gruppierungen des Heiligen Landes gemacht. Als die Engländer im Dezember 1917 Jerusalem einnahmen und der Lateinische Patriarch, das Oberhaupt der katholischen Kirche der gesamten Region, die Stadt verlassen musste, wurde Fellinger die Leitung des Patriarchats übertragen. In den folgenden Monaten nahm er mit großem Geschick seine Aufgabe wahr. Dass das Hospiz in den Wirren der Nachkriegszeit im Besitz der österreichischen Kirche blieb, ist Rektor Fellinger zu verdanken, der 1929 auch zum Weihbischof des Lateinischen Patriarchats ernannt wurde. Die Festschrift spannt einen weiten Bogen an Themen, der vom frühchristlichen Mönchtum bis zum Umgang von Österreichs Bischöfen mit (ehemaligen) Nationalsozialisten nach Kriegsende reicht.  Von der Kunst der Sprache. Aus dem Alltag eines Kirchenhistorikers. Festschrift für Rupert Klieber. Markus Holzweber (Hg.), 516 Seiten, ISBN 978-3-902752-60-4.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 21

1. August 2019

Kulturland n Lehár-Festival Bad Ischl. Operettenliebhaber/innen kommen dieser Tage in Bad Ischl in den Genuss dreier Werke: Beim Lehár-Festival stehen „Im Weißen Rössl“, „Pariser Leben“ und ab 10. August „Clo-Clo“ von Franz Lehár auf dem Programm, begleitend dazu gibt es Konzerte und ein Programm für Kinder. Infos: www.leharfestival.at n Konzert im Stift Wilhering. „Lasst uns erfreuen Herz und Sinn mit Musik und Wort“ – so lautet der Titel des Konzerts unter den Platanen im Stiftspark Wilhering, das Balduin Sulzer zu Ehren am 11. August um 16.30 Uhr stattfindet. Eva Fischer, SatzBild

„Satzbilder“ von Eva Fischer

Wenn Sätze zu sprechen beginnen Elisabeth Leitner

Viele sind jetzt unterwegs, erobern fremde Welten, betreten neue Strände oder gar Kontinente und verlassen die alltäglichen Pfade. Das tut gut. – Nahrung braucht auch der Geist. „Willst du besser fahren, tanke Spirit!“, meint dazu Eva Fischer. Und schon rattern die Gedanken. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. „Spirit“ – der lebendige Geist – sollte unbedingt mit ins Reisegepäck. Ein zweites Mal hinschauen, noch einmal lesen und nachdenken. Das erfordern die ­Arbeiten von Eva Fischer. Was mit großer Leichtigkeit daherkommt, hat seinen Ursprung im vielen Nachdenken über Gott und die Welt. Erfrischend und erheiternd sind ihre Zugänge zur Welt, so schafft sie ihre eigene Wirklichkeit und hinterfragt ganz nebenbei alltägliche Abläufe, Gewohnheiten und Lebensweisheiten. Der frische Strich bringt die Lebendigkeit des Gedankenflusses gut zum Ausdruck. „Andere stehen gerne im Mittelpunkt, ich sitze lieber“, sagt sie mit Augenzwinkern in einem anderen Satzbild. Unverkennbar ist ihre Handschrift, die grafische Gestaltung ihrer Werke: schwarze oder rote Schrift, ein schneller Strich, oftmals verstärken Symbole und Grafiken den Gedanken. Seit knapp zwei Jahren gestaltet die Künstlerin Eva Fischer diese „Satzbilder“: „Obwohl ich die Sätze selbst gemacht habe, bleiben sie auch für mich immer wieder interessant und neu. Deshalb habe ich mich entschlossen, Bilder zu machen, damit man mit den Sätzen ins Gespräch kommen kann.“ Bei jeder Betrachtung sprechen die Sätze etwas anderes. Die Gedanken werden auf Reisen geschickt. Und das geht überall.

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Zur Künstlerin Eva Fischer ist mit ihren Arbeiten im künstlerisch-literarischen Bereich seit dem Jahr 2000 in Oberösterreich vertreten. Engagements haben sie auch an die Katholische Privat-­ Universität geführt, für den „Kunstbaukasten“ von Prof. Monika Leisch-Kiesl hielt sie Vorträge und Workshops. Die Wahrnehmung der Welt, die andere Sicht auf die Wirklichkeit und den Alltag, der schräge Blick auf die vermeintlichen Tatsachen: All das ist Thema ihrer künstlerischen Auseinandersetzung in Wort und Bild. Vom Klupperl als Gesprächsleitfigur bis zu den Satzbildern, vom ersten Buch „Das Rosa rennt um sein Leben“ bis zu Textbeiträgen in „Die Rampe“ und den „Facetten“ reicht ihr künstlerisches Schaffen. Im Jahr 2016 erschien ihr Buch „Im Oberstübchen“. Eva Fischer ist Mitglied der Vereinigung Kunstschaffender Oberösterreichs und zeigte in deren Galerie ihre Arbeiten. In der Galerie in der Schmiede waren heuer im Frühjahr ihre Satzbilder zu sehen.


22 Personen & Dank

1. August 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Dank n Schardenberg. Ein Rekord im Dienste des Nächsten: Der gelernte Schardenberger Zimmerer Siegi Kasbauer (liegend) hat dieser Tage zum 150. Mal Blut gespendet. Das ist Österreichrekord. gruber

n Mattighofen. Die Katholische Frauenbewegung (kfb) von Mattighofen unter der Leitung von Maria Albustin feierte den 99. Geburtstag von Eva Vogl. Sie war maßgeblich an der Gründung der kfb Mattighofen beteiligt und hat bis vor einigen Jahren immer am Familienfasttag die Predigt gehalten. Die kfb und Propst Walter Plettenbauer bedankten sich mit einer Feier, die mit einer Andacht begonnen hatte, für die jahrzehntelange Arbeit von Eva Vogl. kfb

Dank

geburtstage

n Kronabittedt – Kirchschlag bei Linz. Rosemarie Kaiser von der FF Kronabittedt (im Bild mit Kommandant Christoph Pirngruber) wurde kürzlich nach fast zweijähriger Ausbildung in Notfallseelsorge und Trauerbegleitung und mit bischöflicher Beauftragung zur Feuerwehrseelsorgerin befördert. Sie absolvierte bereits 2015 die SvE-Ausbildung (Stressverarbeitung nach belastenden Einsätzen) an der Landesfeuerwehrschule Linz und leitet auch das SvETeam des Bezirks Urfahr-Umgebung. ff

n Am 1. August 2019 feiert KonsR Mag. Rudolf Jachs, Pfarrer in Wolfern, seinen 80. Geburtstag. Er wurde in Leopoldschlag geboren und empfing 1964 die Priesterweihe. Nach Kooperatorsposten in Mauerkirchen, Enns-St. Laurenz und Linz-St. Peter ist er seit 1976 Pfarrer in Wolfern. Neben seiner Seelsorgetätigkeit schloss er 1978 in Graz das Theologiestudium ab. Rudolf Jachs war ab 1976 auch Religionsprofessor in Steyr und Losensteinleiten und ist seit 1978 außerdem Pfarrprovisor von Maria Laah.

63.000 Euro und sind für die Pfarre ein großer finanzieller Brocken. Aber nun erstrahlen die Fenster wieder in neuem Glanz. privat n Natternbach. Bereits vor längerer Zeit wurde Alois Oberhumer für seine jahrzehntelange Tätigkeit als Zechpropst der Pfarre Natternbach geehrt. Den Dank überbrachten Kaplan Mag. Dirk Laurentius Hahn und Hilde Probst von der Pfarrgemeinderatsleitung, und sie überreichten Oberhumer eine Ehrenurkunde und ein Heiligenbild. pfarre

n St. Aegidi. Mit einer Spende von 500 Euro für die Sanierung der Kirchenfenster stellte sich die Goldhauben- und Kopftuchgruppe St. Aegidi bei der Pfarre St. Aegidi (bei Prälat Dr. Franz Breid und Hermann Glas vom Pfarrkirchenrat) ein. Für die Sanierung wurden von der Glasmalerei Schlierbach alle Fenster ausgebaut und gereinigt, und die gesprungenen und kaputten Scheiben wurden mit Originalscheiben ausgebessert. Die Kosten für die Arbeiten betragen

n Am 7. August 2019 vollendet GR Mag. Thomas Rörig CanReg, Augustinerchorherr des Stiftes Reichersberg, sein 65. Lebensjahr. Er stammt aus Tübingen (Deutschland), trat 1990 ins Stift Reichersberg ein und wurde 1994 zum Priester geweiht. 1995 wurde er Kooperator in Bromberg und Thernberg (Erzdiözese Wien), war ab 2010 Pfarrer in Thernberg und ab 2012 zusätzlich Pfarrprovisor von Scheiblingkirchen. Seit 2016 ist H. Thomas Kooperator in Kirchdorf am Inn, Mörschwang und St. Georgen bei Obernberg.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen am Wort 23

1. August 2019

Ein Papst-Machtwort Zum Interview mit Bischof Kräutler, Nr. 28, S. 10.

Da doch unser hochgeschätzter Papst Franziskus aus Südamerika kommt und er Brasilien gut kennt, könnte er vielleicht ein Machtwort sprechen, um die weitere umweltschädliche Abholzung des Regenwaldes zu stoppen. Dies wäre auch ein Anliegen der Kirche, sind doch dort viele Menschen von dieser Thematik negativ betroffen.

würden sie längst etwas ändern. Ich glaube auch nicht mehr daran, dass es noch mutige Bischöfe und Kardinäle gibt, die in Rom einmal ordentlich „auf den Tisch hauen“, um die dortigen „theologischen Träumer“ aus ihrer Lethargie herauszureißen. Es tut mir leid, dass ich als alter Mann feststellen muss, dass sich die Kirche durch Untätigkeit von den Menschen immer weiter entfernt. WOLFGANG ORTNER, WELS

ALOIS LITZLBAUER, WALDZELL

Zu unterstreichen

Kein Reformwille

Ich lese die KirchenZeitung immer mit einem Kugelschreiber in der Hand, weil ich die wichtigen Stellen unterstreiche. Im Beitrag „Vom Ausheilen der Schuld“ (Nr. 29, vom 18. Juli) hatte ich am Ende viele Passagen dick (!) unterstrichen. Dem Herrn Fellinger vielen Dank für diesen Beitrag!

DR. HEINZ SCHLUDERMANN, WELS

HANS MADERTHANER, RIED IM TRAUNKREIS

Radikalkur ist nötig Zu: „Nicht gegen die Diözese“, Nr. 28, S. 4.

Pfarrer Josef Michal äußert die Meinung, längerfristig müsse jede Kirche „so gesund sein, dass aus den eigenen Reihen die nötigen Dienste wachsen können“. Sonst kann es nur werden wie beim Fußball, wo die Vereine Leihspieler anmieten. Das Publikum muss dort schreien, wenn etwas ge- oder missfällt. Diese Funktion des Call-and-Response-Prinzips ist mir unlängst bei einem Begräbnis aufgefallen. Die Zwiesprache mit dem Priester funktioniert nur, wenn zumindest einer der Trauergäste noch den Ritus kennt – und das ist schon fast vorbei. (...) Wenn man sich die Alterspyramide der Kleriker anschaut – in 20 bis 30 Jahren kann

Foto: Franz Litzlbauer

In der KirchenZeitung Nr. 28 finden wir auf Seite 1 das Bild vom Fußabdruck im Mondstaub mit dem Titel „Spuren der Hoffnung“ und auf den Seiten 10 und 11 das Interview mit Bischof Kräutler, in dem er unter anderem erwähnt, dass der „Zugang zum Weihepriestertum nicht länger auf zölibatäre Männer beschränkt bleiben“ darf. Als über 70-Jähriger kann ich mich noch gut an die Mondlandung erinnern, genauso gut an die damalige nachkonziliare Aufbruchsstimmung in der katholischen Kirche. Seit mindestens 50 Jahren wird über die Aufhebung des Pflichtzölibates und das Frauenpriestertum gesprochen. Seit 50 Jahren hören wir die gleichen Schlagworte: „Jesus hatte nur männliche Jünger“, „Das muss mit der Weltkirche im Einklang stehen“, „Für Änderungen ist es noch zu früh“, „Papst Woityła hat das so entschieden“. Ich glaube nicht mehr an die „Spuren der Hoffnung“, ich glaube nicht mehr an die Erleuchtung der alten Männer im Vatikan, ich glaube nicht mehr, dass unserer „Amtskirche“ die Menschen noch wichtig sind, sonst

es ja rechnerisch gesehen nur mehr eine Handvoll Nachlassverwalter geben, die die Immobilien versilbern, bis alles auf einige Oligarchen übergeht. Vorher gibt es dann vielleicht noch ein Ende mit „Diensten“ per Internet und Facebook, mit Callcentern aus Nigeria und Indien. Wahrscheinlich hilft nur eine lokale Radikalkur, wie man es von der Wirtschaft lernen kann, wenn die Nachfrage wegbricht: Überdenken der Geschäftsphilosophie und der Personalpolitik.

Tag oder Nacht Ein gewisser Wernher von Braun, ein hochintelligenter Deutscher und ehemaliger Scherge Hitlers, wird da als Pionier bezüglich Mondlandung genannt. Nach dem Niedergang des Naziregimes holten ihn sich die Amis als Schergen im Wettrüsten für die Vorherrschaft im All. Es ist jedoch höchst interessant, wenn ein Mensch mit seinen Leistungen nicht großsprecherisch triumphiert, sondern sie hinter andere Werte reiht. Wernher von Braun soll diesbezüglich gesagt haben, „dass die Reichweite des Gebetes größer ist als die der Raketen“. Eine solche Erkenntnis, wie ich meine, ist die eigentlich wirkliche Krönung seiner Leistungen, die ihn auch zu einem „Schergen Gottes“ machte. Raketen – so oder so – können blitzschnell – so oder so – das Antlitz der Erde verändern: in Tag oder in Nacht! JOSEF LITZLBAUER, NEUKIRCHEN AM WALDE

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. An: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@kirchenzeitung

Buch von Sr. Melanie Wolfers „Trau dich, es ist dein Leben“

Kreuz aus Olivenholz von Veritas by Melanie Hofinger Geschenkset von Bergkräuter „Für den Feierabend“ Weihbrunnkessel Keramik, 14 x 13,5 cm

KirchenZeitung mit Geschenk KirchenZeitung abonnieren und Geschenk auswählen! Tel. 0732 76 10-39 69 = www.kirchenzeitung.at/jahresabo


unter uns Ein neues Zuhause für meine Kräuter

Denkmal

Die Hausbank Ist es ein Zeichen der Zeit, dass sie selten geworden sind? Eine Hausbank gehörte früher zum Fixinventar eines Hauses am Land. Matthäus Fellinger

und spürt, ob man willkommen ist. Auf eine Person mehr oder weniger kommt es nicht an. Man kann zusammenrücken. Vor Häusern sind Hausbänke selten geworden, dafür finden sich hinter den Häusern oft aufwendig gestaltete Gartenhäuschen und Pergolen. Sie signalisieren Privatbereich, wo jemand ungestört sein möchte und wo man extra hereingebeten werden will. Die Hausbank: Man müsste sie wiedererfinden.

Hausbank. Alois Litzlbauer

Machen Sie mit: Auf der Hausbank lässt sich über vieles reden. Welche Begriffe entdecken Sie im Wort „HAUSBANK“? Einsendungen bis 11. August an KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

brigitta hasch brigitta.hasch@kirchenzeitung.at

Domspatz

merk-würdig

Die Politik hält ihre Versprechen. Einen so billigen Wahlkampf hätte man ihr gar nicht zugetraut.

„Es lohnt sich, mit ganzer Kraft gegen die Bedrohungen unseres Ökosystems zu arbeiten – in der festen Gewissheit, dass das seinen guten Sinn hat.“ Prof. Michael Rosenberger, in „Denken+Glauben“ der KHG Graz

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Das Hausbankerl, das ist der Platz zwischen drinnen und draußen – der Ort für den kleinen Besuch zwischendurch oder für die besinnliche Stunde an der Neige eines arbeitsreichen Tages. So viel Zeit zum Sitzen hatte man ja nicht, dass eine aufwendig gestaltete Sitzgelegenheit nötig gewesen wäre. Eine Bank genügte vollkommen. Man ist daheim, aber doch auch ein wenig fort, wenn man auf der Hausbank sitzt. Jedenfalls ist man offen für die Leute, die vorüberkommen. Ältere, die nicht mehr recht weiterkonnten, sind oft gerne auf der Hausbank gesessen. Da ist die Welt zu ihnen gekommen. Man muss so einen ZwischendurchHausbankbesuch nicht lange vereinbaren. Es kommt jemand – oder auch nicht. Man grüßt

Kürzlich bewunderte ich auf dem Balkon einer Freundin ihr neues Kräuterbeet. Angelegt in angenehmer Höhe, also fast in einem Hochbeet, wachsen die Pflänzchen dort der Sonne entgegen. Bei diesem Anblick dachte ich insgeheim an meine eigenen Kräuter, die seit Jahren ganz unten auf dem Boden des Balkons stehen. Trotz des italienischen Charmes, den diese alten Tontöpfe versprühen, verspürte ich nach über 20 Jahren den akuten Wunsch nach Veränderung. „Man wird ja auch nicht jünger“, dachte ich „und da könnten einem die Kräuter doch etwas mehr entgegenkommen – also rein von der räumlichen Distanz her.“ Diesen Geistesblitz gab ich sofort meiner besseren Hälfte weiter. Wohl wissend, wie viel Arbeit da auf ihn zukommen würde, bremste er meine Euphorie aber vorerst. Der Balkon sei schön, wie er ist, und es solle ja alles zusammenpassen – Argumente, die ich teilte und daher nur schwer entkräften konnte. Dann kam die Renovierung unseres Wohnhauses. Die Bepflanzung musste den Malern Platz machen. Dabei entpuppten sich so manche Tröge als Daheim altersschwach und brüchig. So und doch ein wenig kam unerwartet Schwung in die Sache, und zu meiner grofort. Begegnung ßen Freude übersiedelten die Kräuter nun in sonnige Höhen. auf der


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