KiZ Sonderausgabe

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Spezial 03-2015 I www.kirchenzeitung.at I I Tel. 0732/76 10-39 44 I 1. November 2015 Österreichische Post AG / P.b.b. / Kirchenzeitung / Verlagsort: 5020 Salzburg / RM 13A039658 K

g n e u ab eit g us enZ a er irch d n K So hre Ja

Das herbstliche Laub gibt den Blick auf die Sonne frei.

© SMILEUS - FOTOLIA.COM

70

Über allem: der Himmel

Franz Gruber: Wir brauchen nur unser Bestes tun.

6 Reportage.

Da ist jemand.

Gegen Ende des Jahres, wenn die Laubdächer sich lichten, fällt das Sonnenlicht bis auf den Boden. In ihrer vollen Schönheit leuchtet die Erde dann. Der Herbst mit seinen vielfältigen Stimmungen spiegelt gut wider, was zu Allerheiligen und Allerseelen in den Kirchen gefeiert wird: Leben und Sterben liegen dicht beieinander – und sind beide von einem Himmel umfangen. Seit 70 Jahren trägt die KirchenZeitung der Diözese Linz dazu bei, dass das Licht des christlichen Glaubens den Boden des Alltagslebens erleuchten kann: mit Anregungen für das persönliche Leben und mit Beiträgen zum öffentlichen Leben. Menschen sollen spüren: Über allem leuchtet ein Himmel. M. F.

4 Im Gespräch.

8 Gesellschaft.

Für Flüchtlingskinder ist die Kindheit vorbei.

Interview. Stefanie Eibelhuber (links) erzählt über ihr Engagement in Weibern. Seite 3

10 Bewusst leben. So lass dir doch helfen. 14 70 Jahre KirchenZeitung. Mit Gewinnspiel.


2 Meinung

1. November 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Jah re

Zu den heiligen Zeiten KirchenZeitung Geschätzte Leserinnen und Leser, vor 70 Jahren – am 28. Oktober 1945 – erschien zum e­ rsten Mal die KirchenZeitung. Das ist für uns Anlass, allen Oberösterreicherinnen und Oberösterreichern zum Allerheiligenfest eine Sonderausgabe zukommen zu lassen. Wir wollen Ihnen ein wenig Einblick geben, was Kirche in der Welt von heute bedeuten kann. Und wir möchten Ihnen zeigen, wie eine moderne KirchenZeitung das zum Ausdruck bringt. Über Ihr Interesse freuen wir uns. Die Redaktion

Man muss es sich vorstellen, wie es wäre: Wenn es Allerheiligen nicht gäbe. Weihnachten auch nicht – und kein Ostern. Viele sagen es ja: Kirche, das ist ein alter Hut. Brauchen wir nicht. Wir lassen uns nicht bevormunden, leben gut – auch ohne sie. Wie also wäre es, wenn es sonst nichts zu feiern gäbe als Geburtstage und Betriebsjubiläen, Länderspielergebnisse und dann und wann einen Staatsfeiertag? Man muss kein frommer Katholik sein, um zu spüren: Es ginge etwas ab. Viel sogar. Wie sollte man sich sonst an die Toten erinnern? Jeder privat, für sich? Funktioniert ja nicht wirklich. Gemeinsam, alle zugleich, versammelt auf einem Friedhof. Mit dem Geruch des Menschseins. Das ist etwas anderes. Ja, es hat etwas, und es hat mit Religion zu

tun. Da geht es um das Leben. Wie wir damit zurechtkommen, dass unsere Tage gezählt sind. Zu den heiligen Zeiten, da spürt man es. Religion ist nicht nur Luxus für heilige Zeiten. Christinnen und Christen leben in der Gewissheit, dass Gott alle Tage da ist. Bis ans Ende. Jeder Tag wird zum besonderen Tag. Es lebt sich anders in dieser Zuversicht. Tiefer. Es lebt sich mit Hoffnung.

Matthäus Fellinger Chefredakteur matthaeus.fellinger@ Kirchenzeitung.at

Kirche – ganz persönlich betrachtet Eine Flüchtlingsfrau. Eine Korrespondentin. Ein Künstler. Für sie bedeutet Kirche ganz Unterschiedliches: Zuflucht. Anstoß. Beruflicher Alltag. Kraftquelle. Als ich in Syrien mitten im Krieg war, war Gott meine einzige Zuflucht. Nach der Flucht blieb das so: Fast jeden Tag besuchte ich die Kirche in Zwettl. Dort konnte ich in meiner Traurigkeit still werden. Mein altes Leben und meine Großfamilie fehlen mir sehr. Aber Gott hat sich um mich gekümmert, ein Engel begleitet mich. Ich kann jetzt mit meiner Familie in einer schönen Wohnung leben, habe freundliche Nachbarn. Der Pfarrer hat sich von Anfang an um uns gekümmert. In der Kirche traf ich die Menschen, die jetzt meine Freun­d/innen sind. Die Kirche ist mein Zuhause, meine Mutter, mein Vater. Sie ist die Quelle meiner Kraft. Wenn ich verzweifelt und schwach hinein gehe, komme ich gestärkt, voller Leben und Hoffnung wieder heraus.

Mehr Jesus. Ich bin ein spiritueller Mensch, der mit kirchlichen Dogmen immer Probleme hatte. Ein Christentum, das sich wieder auf den Mann aus Nazareth besinnt, hätte meine volle Zustimmung. Ich weiß, dass es viele engagierte Christinnen und Christen gibt, die sich für ihre Mitmenschen geradezu aufopfern. Ich wünsche mir eine Kirche, die sich wieder mehr auf den Revolutionär Jesus besinnt und den Machtspielen der kirchlichen Würdenträger misstraut. Der neue Papst Franziskus gefällt mir sehr gut. Ein unbestechlicher und bescheidener Mann. Mal sehen, wie lange er durchhält. – Die Palastrevolution hat wie erwartet ja nun auch begonnen. Ich hoffe sehr, dass sich der Papst nicht von reaktionären Kardinälen entmachten lässt.

Beeindruckend. In meiner langjährigen Arbeit für die Religionsabteilungen in Radio und Fernsehen bin ich sehr oft dem sozialen Arm der Kirche begegnet, sei es in Österreich, in lateinamerikanischen Ländern oder am Balkan. Ich habe tolle Männer und Frauen kennengelernt, die vor Ort in schwierigen Situationen wie Krieg und Hungersnöten gelebt und gearbeitet haben. Ich habe zum Beispiel mit einem Priester in der afrikanischen Serengeti gedreht. Er gab den Armen zu essen und zu trinken und sorgte dafür, dass sie medizinische Hilfe bekamen. Dafür, das er „NUR das Evangelium umgesetzt hat“ (wie er sagte), wurde er oft angegriffen. Sie alle haben das vorweg genommen, was Papst Franziskus sagt: Verlasst eure warmen Stuben, geht hinaus zu den Menschen.

Ritta Makso, gebürtige Syrerin, lebt seit März 2014 mit ihrer Familie in Zwettl/Rodl Privat

Konstantin Wecker, Liedermacher, Sänger, Poet, München Annik Wecker

Mathilde Schwabeneder, Korrespondentin und Leiterin der ORF-AuSSenstelle in Rom Privat


KirchenZeitung Diözese Linz

Menschen 3

1. November 2015

Als Frau engagiert in der Kirche

Mein Einsatz macht mein Leben reich Der Gewinn, den ihr die Mitarbeit in der Pfarre bringt, ist viel größer als die Zeit, die sie dafür aufwenden muss, sagt Stefanie Eibelhuber. Die Betreuerin von sozial benachteiligten Jugendlichen arbeitet ehrenamtlich und begeistert in der Pfarre Weibern mit. Von Josef Wallner

Dass die Botschaft des Evangeliums nicht nur innerhalb der Kirchenmauern bleibt – dafür ist in der Pfarre Weibern Stefanie Eibelhuber verantwortlich. Sie gestaltet mit einem Redaktionsteam das Pfarrblatt und bereitet die Jugendlichen auf die Firmung vor. Das sind zwei Beispiele, wo sie ihre Freizeit, Kreativität und Kraft einbringt. Eine Kraftquelle. Der Firmvorbereitungskurs liegt ihr besonders am Herzen. „Ich möchte die jungen Mädchen und Burschen zur Auseinandersetzung mit Gott und der Kirche anleiten. Das verlangt aber, dass ich mich davor selbst damit auseinandersetze“, erzählt sie. Das macht für sie die Firmvorbereitung persönlich so wertvoll. Wenn Bekannte oft anmerken, wie viel Zeit sie dafür aufbringt, erklärt sie: „Das ist für mich selbst eine Kraftquelle. Die Begleitung der Jugendlichen stärkt meine eigene Beziehung zu Gott und bereichert meinen Glauben.“ Sie gewinnt dabei mehr als sie einsetzt, ist Stefanie Eibelhuber fest überzeugt. Nachdem sie das erste Mal die Firmvorbereitung in der Pfarre verantwortet, und die Jugendlichen beim festlichen Gottesdienst dann zum Empfang des Sakraments vortraten, schoss ihr durch den Kopf: „Wie schön wäre es, wenn ich mich auch nochmals firmen lassen könnte. Denn ich glaube, jetzt habe ich das erste Mal wirklich verstanden, was Firmung bedeutet.“ Stefanie Eibelhuber kann sich ohne Einschränkung über ihren Einsatz für die Pfarre freuen, denn ihre Familie, vor allem ihr Mann, trägt das Engagement voll mit. „Ohne

Dass sich trotz Studium und trotz vielerlei Verpflichtungen immer Jugendliche finden, die Jungschargruppen leiten, ist für Stefanie Eibelhuber (links, hintere Reihe) und die ganze Pfarre Weibern eine große Freude. Eiblhuber

diese Gewissheit wäre es nicht so schön.“ Beim Gestalten des Pfarrblatts unterstützt ihr Mann sie sogar. Er fotografiert gerne, und ansprechende Bilder sind in jeder Redaktion stets willkommen. Im Team für die Pfarre. Da Johannes Blaschek, Pfarrer von Weibern, nicht im Ort, sondern in der Nachbarpfarre Geboltskirchen wohnt und seine Kraft und Zeit sogar auf insgesamt drei Pfarren aufteilen muss, bleibt für die ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen der Pfarre Weibern schon jede Menge an Aufgaben zu erledigen – und zwar in eigener Verantwortung. Die Zeiten, in denen ein Priester für je eine Pfarre zuständig war und dort auch wohnte, sind vorbei. Damit die Pfarre auch in dieser Situation lebendig bleibt, haben sich vier Personen bereit erklärt, ein Seelsorgeteam zu bilden. Stefanie Eibelhuber ist Mitglied dieses Teams.

Das Seelsorgeteam unterstützt den Pfarrer nicht nur bei einzelnen Aktionen, sondern bei der Leitung der Pfarre. „Die Idee von Seelsorgeteams ist sehr gut, denn wir sind wirklich nahe bei den Menschen, näher als es der Pfarrer aufgrund seiner vielen Verpflichtungen sein könnte“, meint Eibelhuber. Mit der Nähe verbindet sie auch den Mut, auf Leute ihres Ortes zuzugehen. „Wir dürfen nicht nur die Insider im Blick haben, sondern alle Getauften. Wir müssen die Kirche weit denken.“ Wenn man ein wenig couragiert ist und offen für Überraschungen, dann ergeben sich tiefe Begegnungen und man stößt auf neue Menschen, die in der Pfarre mitmachen, an die man nie gedacht hätte, weiß sie aus Erfahrung. Darum macht sie sich auch um die Zukunft der Kirche keine Sorgen: „Wenn die Leute nicht bevormundet, sondern beteiligt werden, dann findet sich immer wer, der die Kirche mitträgt.“


4 Zum Nachdenken

1. November 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

„Wir brauchen nur unser Bestes tun“ In klaren Nächten blickt Theologieprofessor Franz Gruber gerne mit dem Teleskop in die Tiefen des Sternen­ himmels. Als Theologe weiß er um den anderen Himmel, der mit Teleskopen nicht zu ergründen ist. Und er macht sich Gedanken, was Religion und Kirchen in der heutigen Zeit bewirken können. Interview: Matthäus Fellinger

Wenn Sie mit den Augen eines Christen auf unser Land schauen: Was gefällt Ihnen?

Dr. Franz Gruber: Mir gefällt eine tief verwurzelte Kultur des Miteinander, des Sinns für Schönheit und Gastfreundschaft. Wir Österreicher können feiern und singen und haben unser Land aus der Katastrophe der Weltkriege erfolgreich aufgebaut. Ich bin beeindruckt von so viel Solidaritätssinn, von ehrenamtlicher Vernetzung im Land – das ist großartig.

tur des Kosmos, die philosophische und theologische Fragen auslösen: Woher kommen wir? Wer sind wir? Wohin gehen wir als Zivilisation auf unserem Heimatplaneten Erde? Es ist ja schon unfassbar, dass 13 Milliarden Jahre nach dem „Urknall“ Geschöpfe auftauchen, die solche Fragen überhaupt stellen können. Aber ich weiß auch, dass diese Fragen nicht die Naturwissenschaften alleine beantworten können. Der „sky“ ist eben nicht identisch mit dem „heaven“. Die Kirchen sollten ein Ort für diese Fragen sein. Sie erlebten in den letzten Jahren Krisen. Muss man sich um die katholi­ sche Kirche Sorgen machen?

Gruber: Ja und Nein. Nein wegen der Zusage Christi, dass er bei uns ist alle Tage. Das ist Entlastung. Wir brauchen nicht Übermenschliches vollbringen, sondern nur nach Kräften unser Bestes tun. Wir dürfen dann alles dem Geist Gottes überlassen, der seine Kirche in ihr Ziel führt. Aber natürlich auch Ja: Denn was der Geist Gottes ist, ist nicht schon auf den ersten Blick deutlich. Da gibt es viel Ungeist in der Kirche und es steht vieles auf dem Spiel. Ich hoffe, dass die katholische Kirche in Europa die epochale Herausforderung des dritten Jahrtausends bewältigt. Es geht um die Spannung von Wahrheit und Freiheit, Zeugnis und Solidarität – und um die Einbindung der Frauen in alle Ebenen der Kirche. Viele sagen, Glaube ist Privatsache. Ist er das?

Prof. Dr. Franz Gruber am Teleskop. Gruber ist Rektor der Katholischen PrivatUniversität Linz. Er lehrt Dogmatik und Ökumenische Theologie.

… und wo läuft etwas schief?

Gruber: Unsere Mentalität des Jammerns, des Verklärens der Vergangenheit, des Vorbehalts gegenüber Bildung und Innovativität, eine Politik der Lager und Parteibuchwirtschaft und die tiefsitzende Angst vor Menschen aus anderen Kulturen – das sind Eigenschaften Österreichs, die mir nicht gefallen. Es gibt eine dunkle Seite unseres Landes, deren Schatten immer wieder auftauchen und denen wir uns noch immer nicht gestellt haben.

Kiz/JW

Sie beschäftigen sich privat auch mit Astronomie. Was hat ein „Sterngucker“ mit Theologie gemein?

Gruber: Für mich ist es die Faszination des Weltalls, die unendliche Tiefe und unglaubliche physikalische Struk-

Gruber: Auch hier sage ich: Ja und Nein. Glaube ist in dem Sinn „Privatsache“, als es allein die Entscheidung des Menschen ist, an Gott zu glauben oder nicht. Religionsfreiheit ist ein Menschenrecht, ein Freiheitsrecht – und Glaubende müssen es aushalten, wenn sich Menschen dagegen entscheiden. Aber die Glaubensbotschaft und das Leben aus dem Glauben sind natürlich nichts Privates. Nächstenliebe, Solidarität, Gerechtigkeit, die Sorge um Frieden und Bewahrung der Schöpfung, also Haltungen, die aus dem Gottesglauben entspringen, müssen öffentlich bekundet und vollzogen werden. Auch das ist eine Folge von Religionsfreiheit! Nichtreligiöse MitbürgerInnen müssen es aushalten, dass sich religiöse Menschen öffentlich einmischen. Humanismus lebt nämlich aus beiden Quellen: aus der Quelle der Menschenrechte und aus der Quelle eines wahrhaftigen und gewaltfreien religiösen Glaubens.


KirchenZeitung Diözese Linz

Besinnlich 5

1. November 2015

Andere Töne

Weckerklingeln und Bahnsteigansagen treiben zur Eile. Maschinen am Bau. Man schließt die Fenster vor dem Hämmern und Stampfen. Endlich fort. Jetzt wieder der ganz gewöhnliche Lärm der Stadt. Man misst ihn in Dezibel. Und dann die neuen Geräusche. Jede Nachricht ein Piepton. Vergessen Sie nicht, Ihr Handy auszuschalten. Jemand vergisst. Selbst in den Bergen, ganz oben wenn der Wind still ist, hörst du tief unten das Surren der Erde – wie Stöhnen. Dann: Sonntag. Ganz andere Töne. Aus Orgelpfeifen und Kehlen. Ein Singen und Spielen. Und morgen tragen sie einen hinaus zum Grab, und sie schieben nicht bloß eine CD in den Player. Heimlich wird es und still.

m.f.

XX Die Spanischen Trompeten der Rudigierorgel im Linzer Mariendom. Diese wurde von der dänischen Firma Macussen gebaut und am 8. Dezember 1968 geweiht. www.dioezese-linz.at/rudigierorgel Roland Lengauer


Was brauchen Menschen am Anfang und am Ende des Lebens? – Diese Fragen sind das „täglich Brot“ von Angela Maria Frantal und Jutta Asch-Kieslinger. Die zwei Frauen begleiten Menschen in den ersten und letzten Phasen ihres Lebens. „Dass Menschen einander brauchen, das macht uns als Menschen aus“, sind sich die beiden einig. Sie erzählen im Gespräch mit der KirchenZeitung aus ihrem Arbeitsalltag. Elisabeth Leitner

D

er Kleine weint. Fast Tag und Nacht. Die Eltern sind ratlos, verzweifelt. An der Tür läutet es. Angela Frantal ist endlich da. Sie zieht sich die Schuhe aus, kommt auf leisen Sohlen ins Wohnzimmer. Ein kurzes Kennenlernen. Angela Frantal begleitet als Stillberaterin seit fast 20 Jahren Eltern und ihre Kinder in der ersten Phase ihres Lebens. Die gestresste Mama hält das Baby im Arm. Der kleine Erdenbürger ist erst einige Tage alt und schreit sich die Seele aus dem Leib. Angela Frantal schaut ihn an, studiert sein Gesicht, wendet den Blick nicht ab von ihm. Sie hört ihm zu, lauscht, was er sagen will. „Baby lesen“ nennt sie das. Das dauert einige Minuten. Alle sind ruhig. Es wird still. Der Kleine hört auf zu schreien. Erleichterung. Der nächste Schritt folgt. Auch Stillen geht nicht von heute auf morgen. „Stillen und Stille – das hängt zusammen. Die Stille führt zum Staunen, zur

Halt mich, damit ich Demut, zur Freude über das Wunder des Lebens.“ Angela Frantal will wahrnehmen, was da ist: der kleine Mensch mit seinen Bedürfnissen, die Eltern mit ihren Erwartungen. „Wahrnehmen heißt auch Für-wahr-nehmen“, sagt Angela. Und das bedeutet für Frantal: „So, wie du bist, bist du richtig, kleiner Mensch. Nicht so, wie wir dich ha-

Wer Nähe zulässt und zeigt, tut sich etwas Gutes, meint Angela Frantal. Wichtig sei es, die Hände zu reichen, aber nichts an sich zu reißen. Franz Litzlbauer

ben wollen.“ – In diesem erwartungsfreien Raum kommt vieles in Fluss. Die Kampf-Arena wird verlassen. Sich aufeinander Einlassen und einander Vertrauen wird eingeübt. Durch das Tragen und Gehaltensein entsteht Sicherheit, Geborgenheit und in weiterer Folge Bindung. Babys brauchen die körperliche Nähe der Eltern, um all das zu spüren. Und Bindung ermöglicht Beziehung, die ein Leben lang bestehen bleibt. „Ich wünsche jedem Menschen, dass er von den Mitmenschen mit der gleichen Haltung wie am Anfang des Lebens auch am Ende des Lebens begleitet wird“, formuliert es Frantal. Dasein ohne Erwartung. Letztlich geht es darum, gehalten, geachtet und wertgeschätzt zu werden, egal wie alt, krank, dement man ist, erzählt Jutta Asch-Kieslinger. Sie arbeitet seit 1986 als Krankenhaus- und AltenheimSeelsorgerin in Linz. Menschen brauchen einander: „Das macht uns als Menschen aus“, ist die Erfahrung der beiden Frauen in ihrem Berufsalltag. Es ist berührend zu sehen, wie die Seelsorgerin mit Menschen in Kontakt tritt,


KirchenZeitung Diözese Linz

Reportage 7

1. November 2015

Da ist jemand. Ein Leben lang. Beratung ZOE. Schwangerschaft und Geburt gehören zu den bewegendsten Erfahrungen einer Frau, sind aber nicht immer nur von Liebe und Freude begleitet, sondern auch von Fragen, Unsicherheit und Ängsten. Der fehlende Partner, ein ungewolltes Kind, oder die Aussicht auf ein Kind mit einer Beeinträchtigung lassen die Schwangerschaft oft zur psychischen Belastung werden. Auch ein unerfüllter Kinderwunsch oder die Möglichkeit einer Adoption sind Themen in einer Partnerschaft. Die Beratungseinrichtung ZOE bietet Beratung, Hilfe und Unterstützung für Frauen, Männer und Paare an. XX Info: ZOE-Beratung rund um Schwangerschaft und Geburt, Gruberstraße 15/1, 4020 Linz, Tel.: 0732/77 83 00, E-Mail office@zoe.at, www.zoe.at

franz Litzlbauer

Spiegelgruppen. Ein Kastanienbad nehmen, Laternen basteln oder trommeln: Miteinander spielen, lachen und singen, dazu laden die Spielgruppen des Katholischen Bildungswerks ein. Die „Spiegelgruppen“ finden meist wöchentlich in Pfarrheimen statt. Eltern und Kinder können hier Zeit miteinander verbringen. Spielgruppen gibt es für Kinder ab ca. 6 Monaten bis zum 5. Lebensjahr. Das Katholische Bildungswerk bietet

leben kann leitner

die seit Monaten bettlägrig sind, sich kaum mehr artikulieren können und für ihre Umgebung auf den ersten Blick nicht mehr erreichbar sind. Eine freundliche Begrüßung, beruhigende Worte, eine warme Hand, die vorsichtig die fahrigen Hände der alten Frau berührt – mehr ist es nicht, was die Seelsorgerin anbieten kann: „Ich habe nur mich.“ So kommt sie zu den Menschen, hört zu, fragt nach, ist einfach da. Die Bedürfnisse der alten Menschen anzuerkennen, sich auf ihre Welt einzulassen, ist dabei wesentlich. Angehörige erleben diesen Zugang oft als befreiend, ja hilfreich. „Ich habe kürzlich einen älteren, dementen Herrn besucht, der hat den ganzen Tag vor sich hingepfiffen. Es war seine Art der Kommunikation. Ich habe es auch versucht. Er war total erstaunt, hat mich freudig angesehen und gelacht“, erzählt sie. Genau dieses Hinspüren, was braucht jemand, dieses Dasein ohne Erwartung, ohne Verpflichtung, macht es möglich, dass Nähe passiert, Beziehung möglich wird – und auch, dass jemand am Ende des Lebens in Frieden gehen kann, weil er sich getragen weiß: „Halt mich, damit ich loslassen kann.“

auch Seminare und Vorträge zur Elternbildung an: Eltern können ihre Kompetenzen festigen und das Selbstvertrauen stärken. XX Info: Spielgruppen-Elternbildung der Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Tel.: 0732/76 10-32 18, www.spiegel-ooe.at

Jutta Asch-Kieslinger und Angela Maria Frantal begleiten beruflich Menschen in den ersten und letzten Lebensphasen. Kiz/elle

Altenpastoral. Menschen begleiten, die in Seniorenzentren, Altenheimen leben oder im Krankenhaus sind: das bietet die Seelsorge der Diözese Linz in Krankenhäusern und Altenheimen an. Seelsorger/innen und ehrenamtliche Mitarbeiter/innen besuchen Woche für Woche Bewohner/innen und Patient/innen. XX Info: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Tel. 0732/76 10-35 31, Mail: krankenhauspastoral@dioezese-linz.at bzw. altenpastoral@dioezese-linz.at


8 Thema

1. November 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Heuer haben in Österreich bis einschließlich August 5226 unbegleitete Minderjährige einen Asylantrag gestellt

Noch nicht erwachsen, ist die Kindheit längst vorbei Sie sind auf der Flucht nach Österreich gekommen. Noch minderjährig und ohne Eltern sind sie da. Minderjährige unbegleitete Flüchtlinge heißen sie im „Asyldeutsch“. Halbwüchsig, 14- bis 18-jährig, sind sie und werden in eigenen Unterkünften von Sozialarbeiter/innen betreut. So auch die 18 Burschen, die im Guten Hirten, einer Caritas-Einrichtung in der Linzer Innenstadt, wohnen. ernst gansinger

„Österreich ist ein kleines Land, aber ich mag es. Es ist besser als die Länder, zum Beispiel der Iran, wo ich vorher gelebt habe“, sagt ein Sechzehnjähriger, der aus Afghanistan geflohen ist. Seit Anfang September ist er nun in Linz, kann vorsichtig und begleitet Schritt um Schritt in die unbekannte Zukunft setzen. Hier, wo alles anders ist, wie ein Fünfzehnjähriger erzählt, den die Flucht ebenfalls aus Afghanistan nach Linz geführt hat. „Das Essen, die Straße und auch die Menschen, alles ist anders.“ Schule und Alltag. Alles ist anders und das, was sie bisher erlebt haben, wirkt in vielen Bildern und Ängsten noch nach. Das Team um Mag. Daniela Anzengruber FH, das die Wohngemeinschaft der jugendlichen Asylwerbenden im „Guten Hirten“ begleitet, versucht, die Burschen an das Andere heranzuführen. An den Alltag in einem westlichen Land, an die ungewohnte Sprache Deutsch,

Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge der Wohngemeinschaft im „Guten Hirten“ in Linz mit zwei Mitarbeiterinnen vom Betreuungsteam: Sozialarbeiterin Sarah Wolf (3. v. r.) und Sozialpädagogin Magdalena Döpfner (4. v. r.). Caritas

für manche ist auch das Alphabet ganz neu, manche müssen erst wieder an eine Schule gewöhnt werden. Einige waren noch nie in einer Schule, einige nur wenige Jahre, andere wieder haben acht Jahre Schulzeit absolviert. Vier kirchliche Privatschulen – das Petrinum, das Aloisianum und die Kreuzschwesternschule in Linz sowie das Stiftsgymnasium Wilhering haben die 14- bis 17-jährigen Burschen aus Afghanistan, Syrien, dem Iran und Irak aufgenommen. Staatliche Schulen könnten diesem Beispiel folgen. „Ich geh jetzt hier in die Schule und mache einen Deutschkurs. Bis ich allerdings wirklich Deutsch kann, wird es noch dauern. Es ist eine schwierige Sprache, aber zumindest kann ich Englisch“, sagt der 15-jährige Afghane. Für alle ist der Besuch des Deutschkurses im „Verein Spitze“ ein Fixpunkt im Wochenprogramm. Gemeinschaft und sporteln. In den Schulen wurden die Burschen herzlich aufgenommen. Die Kontakte zu den Gleichaltrigen aus Österreich sind wichtig. Dafür ist der Gute Hirte geradezu ideal, weil er ein Heim für Schülerinnen und Schüler ist. „Es ist nett, hier im Heim auch mit österreichischen Jugendlichen zusammen zu leben“, sagt einer der jungen Asylwerber. Die auf die Bedürfnisse von Jugendlichen zugeschnittenen Räume und das junge Klima im Guten Hirten schaffen ideale Bedingungen, den jungen Flüchtlingen mit einer schweren Vergangenheit und einer Zukunft voller Hoffnung aber auch Angst eine beruhigende Gegenwart zu ermöglichen. Es gibt Musikzimmer, Möglichkeiten zum Billard- und TischfußballSpiel, eine Turnhalle, eine Mensa, wo sie auch frühstücken können. Und es gibt viele Kontaktmöglichkeiten mit österreichischen Jugendlichen. Das Essen kochen die jungen Asylwerber meist selbst in der Gemeinschaftsküche. Sie sind gerne in der Gruppe zusammen. Und sie sporteln gerne, wie es österreichische Jugendliche in dem Alter auch gerne tun. Begeistert nahmen etliche von ihnen zum Beispiel an einem Hip-Hop-Dance-Kurs teil. Einer schwärmt: „Mein schönstes Erlebnis in Österreich war, als ich mit dem Rad zur Donau gefahren bin; ich war vier Stunden unterwegs.“ Der größte Wunsch: arbeiten. Ein Sechzehnjähriger hat Pläne, sportliche Pläne, nicht nur, wenn er sagt, dass er Schwimmen lernen möchte und Volleyball-Spielen. Aber sein größter Wunsch ist, wieder arbeiten zu können. „Ich habe vorher schon am Bau und in der Küche gearbeitet.“ Bis es so weit ist, wird jedoch etliche Zeit vergehen. Das Team der Sozialarbeiter/innen ist bemüht, dem Alltag der Burschen eine Struktur zu geben. Ein wichti-


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 9

1. November 2015

Mit-Helfen Wohnraumangebote für Asylwerbende. Bei Wohnangeboten ab 15 Personen verweist die Caritas an die Hotline des Landes OÖ: XX Tel: 0732/77 20-152 49 E-Mail: gvs.so.post@ooe.gv.at, Mo. bis Do., 9 bis 15 Uhr.

Quartierangebote für eine kleinere Zahl Asylwerbender. Quartiere für weniger als 15 Asylwerber/innen sowie Einzelwohnungen für anerkannte Flüchtlinge, die hier bleiben dürfen: XX Caritas OÖ, Wohnraumvermittlung: Tel.: 0732/76 10-27 62 wohnraum@caritas-linz.at, 8.30 bis 11.30 und 12 bis 15 Uhr.

18 jugendliche Flüchtlinge aus den Ländern Afghanistan, Syrien, Iran und Irak sind im Caritas-Haus „Guter Hirte“ in Linz untergebracht caritas

XX Hans Schwarzbauer-Haupt, Tel: 0732/76 10-23 60; 0676/87 76 23 60; E-Mail: johann. schwarzbauer-haupt@caritaslinz.at

ges Lernfeld ist die Haushaltsführung: Kochen, Waschen, Putzen und Einkaufen will gelernt sein. 24 Stunden, alle Tage der Woche ist jemand da. Viel Beziehungsarbeit sei notwendig, erzählt Daniela Anzengruber, die Leiterin der Wohngemeinschaft für die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge. Die Pädagog/innen vom Guten Hirten helfen bei den Nachtdiensten unter der Woche und außerhalb der Ferien mit. Auch Ehrenamtliche helfen in der Betreuung mit, etwa beim Deutsch Lernen. Manchmal lädt jemand aus dem Kreis der Ehrenamtlichen einen Jugendlichen zu sich nach Hause ein. So wachsen allmählich auch Freundschaften außerhalb der Begegnungen in den Schulen und im Guten Hirten. Trauer und Freude. Rund um die Uhr sind Sozialarbeiter/innen, Pädagog/innen, Betreuende aus anderen Fachgebieten und Ehrenamtliche um die gute Begleitung bemüht. Die Trauer und das Fragen der Jugendlichen werden aber nur langsam weniger: Die Trauer darüber, dass die Familie nicht da ist, dass oft das Schicksal der nahen Angehörigen gar nicht bekannt ist. Die Fragen, wann die Familie nachkommen kann, wann es endlich zum ersten Interview im Asylverfahren kommt, wann es Arbeitsmöglichkeiten gibt. Zum Warten gezwungen zu sein, die Ungeduld ist schlimm. Gedanken bohren, die jedoch nicht davon abhalten dürfen, das Leben zu leben, was möglich ist, in die Hand zu nehmen. Und dabei auch noch mit sieben Euro am Tag das Auslangen zu finden. Das Leben hier ist so ganz anders. Ungewohnt, schön. „Was mir in Österreich gefällt“, beschreibt es einer: „dass es so sicher ist auf der Straße. Die Menschen sind so entspannt.“

Quartierangebote von Pfarren und Orden. Mag. Hans Schwarzbauer-Haupt koordiniert die Flüchtlingsunterbringung und ist Ansprechpartner für Angebote von Pfarren oder Orden:

„Das sind die größten Hoffnungen: rasch Deutsch zu lernen, eine Ausbildung zu absolvieren und dass die Familie nachkommen kann.“ Daniela Anzengruber, Leiterin der Wohngemeinschaft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge der Caritas in Linz

Caritas am Hauptbahnhof Linz. Dringend benötigt werden für Asylwerbende auf der Durchfahrt Lebensmittel – Bananen, Äpfel, stilles Mineralwasser in kleinen Plastikflaschen, Studentenfutter und Müsliriegel. – Bitte bei der Drehscheibe am Bahnhof abgeben. Was gerade benötigt wird, listet die Caritas auf der Homepage immer aktuell auf. Auch für die Mitarbeit von Ehrenamtlichen am Bahnhof ist die Caritas dankbar. Freiwillige mögen sich in eine Doodle-Liste eintragen. XX www.caritas-linz.at

Caritas-Flüchtlingsquartiere. Aktuell betreut die Caritas in Oberösterreich 85 Flüchtlingsquartiere. Auch dort ist man um Hilfe, insbesondere Sachspenden, dankbar. Bitte fragen Sie direkt vor Ort nach, was benötigt wird.


10 Beratung

1. November 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Hilfe anzunehmen ist für viele Menschen schwierig, für manche ein regelrechtes Tabu

So lass dir doch helfen! Christian hatte eine schwere Kindheit. Sein Vater schlug ihn und seine Mutter war depressiv. Christian fiel in ein „Burn-Out“ und wurde von der Klinik zu BEZIEHUNGLEBEN.AT überwiesen. ANDREA HOLZER-BREID

„Meine Frau Bettina sprach mich immer wieder an, dass ich zu viel arbeitete und mich nicht einmal mehr mit meinen Freunden traf. Sie meinte schon lange, ich solle mir Hilfe holen. Doch das kam für mich auf gar keinen Fall in Frage. Ich war stark und unbesiegbar. Wenn ich nicht körperlich und seelisch komplett zusammengebrochen wäre, würde ich nie zu Ihnen in die Beratung kommen“, erzählt Christian.

„In der Beratung habe ich gelernt zu erzählen, was mir zu Herzen geht. Ich habe erfahren, dass das nicht gefährlich ist, sondern dass ich nur so meiner Frau und meinen Freunden nahe sein kann.“

Viele Menschen sind zu stolz … „Für mich war es wichtig, dass ich alles alleine schaffe. So fühlte ich mich stark und gut. Wer sich helfen lässt, ist schwach und das wollte ich nie sein. Ich habe trotz meiner schwierigen Kindheit schon so viel geschafft und darauf bin ich stolz“, erzählt Christian. Was einen nicht umbringt, macht einen nur stärker. Menschen, die vieles erreicht haben, verlangen sich selbst einiges ab. Härte haben sie oft in der Kindheit erlebt. Härte zu sich selbst wird auch zu einer Lebenshaltung.

SYMBOLBILD: RIDO@FOTOLIA.COM

Reden macht alles schlimmer. Beim Reden tauchen für manche Menschen „schreckliche Gefühle“ wie Angst, Wut, Hilflosigkeit auf. Da sie nicht gelernt haben, mit ihren Gefühlen umzugehen, wehren sie diese lieber ab und vermeiden das Gespräch über das Problem. Das Problem wird ausgesessen und ignoriert. So wird es natürlich nicht gelöst, sondern taucht ein Weilchen später wieder auf.

Wenn ich Hilfe annehme, bleibe ich etwas schuldig. Christian hat vor einem Jahr das gemeinsame Haus fertig gebaut. „Nachdem wir eingezogen waren, konnte ich nicht mehr. Trotzdem habe ich den Innenausbau alleine geschafft und auch da keine Hilfe angenommen. Ich wollte niemandem etwas schuldig sein. Ich kann nur etwas annehmen, was ich auch wieder zurück geben kann.“ „Geben“ ist seliger denn „Nehmen“. „Geben“ ist etwas Schönes. Man kann damit Menschen erfreuen. Wer gibt, ist in der Position des „Mächtigen“. Er hat etwas zu ver-geben. Etwas annehmen ist auch schön. Der Nehmende ist in unseren Wertekategorien aber in der Position des „Schwächeren“, des „Kleinen“. Das „Geben“ hat nur einen Sinn, wenn die „Gabe“ auch angenommen wird und sich der/die „Nehmende“ darüber freut. So sind „Geben“ und „Nehmen“ in einem tieferen Sinn gleich viel wert. Jesus zum Beispiel meint: „Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.“ Jesus könnte das folgendermaßen gemeint haben: Kinder haben Vertrauen und freuen sich über alles, was sie bekommen. Sie überlegen sich nicht, dass sie etwas schuldig bleiben. Wenn wir uns erlauben, „klein“ wie die Kinder zu werden, werden wir mit dem „Himmelreich“ beschenkt. In dieser Haltung dürfen wir etwas annehmen und uns darüber freuen. Wer viel gibt und viel nimmt, ist ein glücklicher Mensch. Um eine wesentliche Erfahrung reicher. Christian: „In der Beratung habe ich gelernt zu erzählen, was mir zu Herzen geht. Ich habe erfahren, dass das nicht gefährlich ist, sondern dass ich nur so meiner Frau und meinen Freunden nahe sein kann. Ich bin einem veralteten „Männlichkeitskonzept“ nachgelaufen und habe mich dabei fast selbst verloren. Ich fühle mich leicht und beschenkt. Letzte Woche habe ich auch einen Freund gefragt, ob er mir helfen kann, einen Baum in unserem Garten zu fällen. Es hat mich einige Überwindung gekostet. Aber das miteinander Arbeiten war ein Spaß. Ich hatte das Gefühl, das hat auch meinen Freund belohnt.“ w

ERSTE HILFE FÜR DIE SEELE BEZIEHUNGLEBEN.AT bietet Partner-, Ehe-, Familien-

und Lebensberatung an 25 Beratungsstellen in ganz Oberösterreich an – kostenlos oder mit einem freiwilligen Kostenbeitrag. Anmeldung: 0732/77 36 76.

TELEFONSEELSORGE. Unter der Notrufnummer 142

bietet die Telefonseelsorge Beratung an – 24 Stunden am Tag, auch an Sonn- und Feiertagen. Auch das „Elterntelefon“ ist unter dieser Nummer erreichbar.


KirchenZeitung Diözese Linz

Familie 11

1. November 2015

Verdoppelte Zeit „Wenn wir den Alltag der Familien betrachten, so scheint die zur Verfügung stehende Zeit immer knapp zu sein. Aber wer eine Familie hat, lernt schnell, was kein genialer Mathematiker lösen kann: Innerhalb von 24 Stunden bringst du als Familienmensch das Doppelte unter! Das ist doch so, nicht wahr? Eltern, die die Zeit verdoppeln, verdienen den Nobelpreis. Es gibt Mütter und Väter, die dafür den Nobelpreis gewinnen könnten, nicht? Aus 24 Stunden machen sie 48! Ich weiß nicht, wie sie das machen, doch sie bewegen sich und tun es! In der Familie gibt es viel Arbeit!“ PAPST FRANZISKUS RICHTETE DIESE WORTE BEI DER GENERALAUDIENZ AM 28. AUGUST 2015 AN DIE AUF DEM PETERSPLATZ ANWESENDEN ELTERN.

REUTERS


12 Im Alltag

1. November 2015

KirchenZeitung Diözese Linz

Kann Gott alles essen? Wenn Kinder nach Gott fragen, können sie Erwachsene ganz schön ins Schwitzen bringen. Besonders Eltern, die sich in Fragen des Glaubens nicht ganz sattelfest fühlen, ringen nach Antworten. Warum also nicht gleich gemeinsam eine spannende Reise in die Welt des Glaubens unternehmen? brigitta hasch

„Ist der liebe Gott denn überhaupt noch wach?“, fragt der kleine Jakob, als er zum Abendgebet ansetzt. „Ich denke schon“, sagt die Mutter. „Du denkst, aber wissen tust du es nicht!“, ereifert sich der Kleine. „Wie kann er eigentlich allen Kindern gleichzeitig zuhören?“ Und gleich fallen dem Dreijährigen weitere Fragen zu Jesus und zu Gott ein. An ein Schlafen ist jetzt nicht mehr zu denken. Kinder erfragen sich die Welt. „Warum fällt der Mond nicht vom Himmel?“ oder „Papa, warst du auch einmal klein?“ – man hat oft den Eindruck, dass den Kindern die Fragen wohl nie ausgehen. Sie sind eben von Natur aus neugierig. Ihre Fragen kommen aus allen Bereichen des Lebens, je nachdem, was sie gerade gehört oder erlebt haben. Vieles kann man beantworten, manches bereitet Schwierigkeiten. Und manchmal ist das für Erwachsene einfach nervig und anstrengend. Trotzdem: Wer sich für den Wissensdrang seiner Kinder Zeit nimmt, schafft damit eine gute Basis des Vertrauens. Die Kinder spüren: ich werde verstanden, ich werde ernst genommen, ich darf alles fragen. Über Menschen, Tiere, Natur und Gott. Geht es um Fragen, die in den Bereich der Naturwissenschaften gehören, nehmen Erwachsene das gerne zum Anlass, Experimente mit den Kindern durchzuführen. Hitze, Kälte oder Geräusche sind „handfeste“ Dinge, denen man mit einfachen Versuchen gemeinsam auf den Grund gehen kann. Beim Thema Gott und Glaube kann man wenig beweisen. „Gibt es Gott in echt und wo wohnt er?“ – das sind Fragen, deren Antwort man nicht wie das Ergebnis einer Rechnung aus dem Ärmel schüttelt. Oft bringt das Erwachsene auch in Verlegenheit. Zumindest aber in die Situation, selbst über diese Themen nachzudenken. „Gott wohnt in unseren Herzen, in deinem und in meinem!“ — Bei den Antworten spielt die eigene Glaubensüberzeugung eine wichtige Rolle. Wie redet man über Gott? Gerade in Glaubensfragen reicht Kindern ein knappes „Ja“ oder „Nein“ nicht aus. Sie wollen darüber reden. Sie spüren etwas Geheimnisvolles und wollen es ergründen. Dabei erwarten sie keine perfekten Auskünfte, und Erwachsene dürfen in den Gesprächen durchaus eingestehen: „Das weiß ich nicht!“ In der Annahme, das verschüttete Religionswissen aus der Schule reiche nicht aus, vermeiden Eltern aber oft Gespräche über Gott. Dabei wäre genau hier die Chance, gemeinsam auf Entdeckungsreise zu gehen – etwa mit kindgerechten Büchern, Bibellexika oder Kinderbibeln.

Gemeinsam „Danke“ sagen. Auch Rituale sind ein sehr gutes Mittel, gemeinsam mit Kindern Religion spürbar zu machen. Kleinen Kindern macht man noch gerne ein Kreuzzeichen auf die Stirn, bevor sie einschlafen. Mit dem Gute-Nacht-Gebet tun sich viele schon schwerer. Doch man kann sich Hilfe holen: Für ein persönliches Gebet zum Tagesausklang und für andere Situationen gibt es viele Anleitungen in Kinderbüchern.

„Ist Gott aus Luft, weil man ihn nicht sieht?“

Kommen auch Tiere in den Himmel? Zu ihren Haustieren, ob Hunde oder Katzen, haben Kinder meist eine sehr intensive Beziehung. Da wäre es doch naheliegend, auf die Suche nach Tiergeschichten in der Bibel zu gehen.

Schon in der Schöpfungsgeschichte erfährt man von der engen Beziehung zwischen Mensch und Tier. Und die Bibel spricht den Tieren eine grundlegende Würde zu. Für den Alltag eines Kindes bedeutet das, dass sie Tiere als Geschöpfe achten lernen. Instinktiv reagieren Kinder ja ohnehin sehr sensibel, wenn Tieren Leid zugefügt wird. Zu den besonders schlimmen Erfahrungen zählt der Tod eines geliebten Haustieres. Dann ist es doch tröstlich, wenn es auch einen Himmel für Tiere gibt. XX www.behelfsdienst.at Eine große Auswahl an religiösen Kinderbüchern inklusive fachkundiger Beratung gibt es beim Behelfsdienst der Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84. XX Elternbrief-App. Verlässliche Orientierungshilfen am Smartphone bietet BEZIEHUNGLEBEN.AT (www.elternbriefe.at)

Gott ist durchsichtig, findet Anna (6 Jahre). Und selbstverständlich kann Gott alles essen. Darüber kann der Engel herzlich lachen. privat


KirchenZeitung Diözese Linz

Religion 13

1. November 2015

Die andere Stunde Für viele Kinder und Jugendliche ist der Religionsunterricht der einzige Ort, an dem sie über ihren Glauben sprechen können. Was Religion betrifft, fehlt es Kindern oft an Gesprächspartner/innen. Manche Eltern fühlen sich dem religiösen Interesse ihrer Kinder nicht gewachsen – weil sie selbst kaum Erfahrungen sammeln konnten. Über den Glauben zu reden ist in den letzten Jahrzehnten zum Tabuthema geworden, bedauert Religionslehrerin Andrea Preundler aus Vöcklabruck. Im Unterricht erlebt sie die andere Seite: dass nämlich das Fragen nach Gott, dem Sinn des Lebens oder wesentlichen Glaubensinhalten der Kirche ein grundlegendes Bedürfnis der Schülerinnen und Schüler darstellt. Und: Viele Eltern sind froh, dass es für ihre Kinder einen Ort dafür gibt. Religion ist eben doch ein wichtiger Lebensinhalt. Das Interesse der jungen Menschen am Religionsunterricht ist seine Stärke. Dafür sprechen die erstaunlichen Zahlen an Oberösterreichs Schulen: 92

Umfrage

Prozent der katholischen Schülerinnen und Schüler nehmen am Religionsunterricht teil, das obwohl Eltern ihre Kinder bis zum 14. Lebensjahr vom Religionsunterricht abmelden könnten, ältere Schüler und Schülerinnen könnten dies selbst tun. Im Religionsunterricht lernen die Schüler/ innen nicht nur die eigene Glaubenstradition kennen. Sie begegnen hier den Weltreligionen. Und: An vielen Schulen gibt es ökumenische konfessionsübergreifende Projekte. Die Grundfragen des menschlichen Lebens und der Ethik werden im Religionsunterricht – den Alterstufen entsprechend – erörtert. In Österreich findet der Religionsunterricht in den öffentlichen Schulen statt. Auch an den 56 katholischen Privatschulen in Oberösterreich gelten diese Kriterien. Und auch die Religionslehrer/innen-Ausbildung entspricht den staatlichen Vorgaben.

Kiz/mf

Gute Noten für den Religionsunterricht Zahlen & Fakten

n 126.289 Schüler/innen besuchten 2014/15 in OÖ den Religionsunterricht. n Am Religionsunterricht nahmen auch 1307 Schüler/innen ohne religiöses Bekenntnis teil. n 1352 Religionslehrer/innen unterrichteten an den 977 Schulen in Oberösterreich.

XX www.dioezese-linz.at/religionsunterricht www.dioezese-linz.at/schulamt

Der Religionsunterricht ist gut zum Entspannen vom stressigen Schultag. Man kann seinem Geist Ruhe schenken und lernt viel fürs weitere Leben. Und man lernt, die Dinge, die man hat, zu schätzen.

Schülerinnen und Schüler erzählen, was ihnen der Religions­unterricht bedeutet.

An unserer Schule ist Religion deshalb so besonders, weil wir viel Freiraum haben und kreativ sein können. Außerdem lernen wir nicht nur über Gott, sondern sprechen auch über größere Weltprobleme, wie zum Beispiel den Krieg in Syrien. Oder: Wir schreiben die Seligpreisungen aus der Bibel in die heutige Sprachweise um. Jeden Tag am Anfang der ersten Stunde sprechen wir ein Gebet. Florentina Fischer, Valeria Resch, Adalbert Stifter Praxismittelschule der Diözese Linz

Die Religionsstunden sind ein guter Ausgleich zum „normalen“ Unterricht, da sie sehr abwechslungsreich sind. Man hat außerdem eine sehr gute Verbindung zum Lehrer und der Lehrer auch zum Schüler. Und der Unterricht ist sehr „gmiadlich“, deswegen kann man mal etwas entspannen und trotzdem etwas lernen.

Im Unterricht beschäftigen wir uns mit wichtigen philosophischen Fragen, auf die wir nicht immer zufriedenstellende Antworten finden, wie dem Sinn des Lebens. Da ist unsere eigene Meinung gefragt. Wir werden angeregt, selber zu denken und nicht nur vorgefertigte Denkschemen zu übernehmen. Das ist zwar anstrengender als einfach nur Ja und Amen zu sagen, doch es bildet unser Gewissen und macht uns zu eigenständigen Menschen, die unsere Gesellschaft in diesen Krisenzeiten dringend braucht.

Maximilian Schneeberger, BORG Linz, HonauerstraSSe

Katharina Reichart, Gymnasium der Abtei Schlierbach

Fotos: Privat

Stefan Dominikus, Brucknerschule

Der Religionsunterricht ist eines der besten Fächer in der Schule, da man sehr viel gemeinsam macht. Dadurch wird die Klassengemeinschaft gestärkt. Man lernt viel dazu, wie zum Beispiel über Gott, die Umwelt, den Tod, Franziskus und vieles mehr. Der Unterricht macht Spaß und man hat immer etwas zu tun. Eva Obermair, Brucknerschule Linz


Für Leute mit Lust auf mehr

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m 28. Oktober 1945 erschien die erste Ausgabe des „Linzer Kirchenblattes“. Nach sieben Jahren nationalsozialistischer Herrschaft durfte sich die Kirche endlich selbst zu Wort melden – und sie tat dies kräftig. Mit dem Konzil wandelte sich das Kirchenblatt zum „runden Tisch“ der Diözese. Aus dem Kirchenblatt wurde die moderne KirchenZeitung. Jede und jeder ist an diesem Tisch willkommen, vom Bischof bis zum Volksschulkind. Hier kann offen über die Fragen der Zeit diskutiert werden. Über die KirchenZeitung kommen die Grundanliegen der katholischen Kirche in der Gesellschaft zum Tragen. Und: Die KirchenZeitung ist eine ökumenisch offene Zeitung.

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ie Kirchenzeitung bietet viel. Wöchentlich berichtet sie vom Geschehen der Kirchen in Oberösterreich und von den weltweiten Vorgängen. Sie bringt Reportagen, die zu Herzen gehen. In der Mitte der KirchenZeitung finden sich die Lesungstexte zum Sonntag. Und sie gibt Anregungen zu einem bewussten Leben.

 Die Homepage. Auf www.kirchenzeitung.at können Sie die Inhalte auch nachlesen. Bezieher/innen der KirchenZeitung können kostenlos die Zeitung als E-Paper lesen. Praktisch, wenn man einmal auf Urlaub ist.  Der KiZ-Webclub. Clubmitglieder erhalten regelmäßig vergünstigte Angebote zu Veranstaltungen, Publikationen und anderem. Zum Club kann man sich über die Homepage der KirchenZeitung anmelden.

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70 Jahre nach der Gründung: Die aktuelle Ausgabe vom 29. Oktober 2015.

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s gibt Leute, die sich nicht mit der allgemeinen Nachrichtenlage begnügen. Für sie sind Neuigkeiten mehr als willkommene Abwechslung im Alltag. Sie bleiben nicht stehen beim schaurigen Entsetzen über Katastrophen und menschliche Tragödien. Sie hoffen nicht nur auf eine bessere Welt, sie tun auch etwas dafür. Dazu braucht es solide Information. Für solche Menschen mit einer Wertschätzung auch sich selbst gegenüber ist die KirchenZeitung gemacht. Sie erzählt von dem, was Menschen bewegt und was sie bewegen, wie sie ihr Leben meistern, woran sie Freude haben, worunter sie leiden und wie sie aneinander Anteil nehmen. Das wertvollste an der KirchenZeitung ist ihre Leserschaft. Seit 70 Jahren schon. Die KirchenZeitung ist eine MutmacherZeitung.

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Kirchliche Angebote in Ihrer Nähe

Die Kirche war unser Sprungbrett Die Poxrucker Sisters haben die heimische Musikszene in den letzten Jahren ordentlich aufgemischt. Stefanie, Christina und Magdalena machen kein Geheimnis daraus, wie sehr sie die katholische Kirche geprägt hat. Egal, welches Medium eine Geschichte über die Schwestern aus St. Ulrich im Mühlkreis macht, der kirchliche Hintergrund wird nicht ausgespart. Stefanie Poxrucker findet das gut. Nicht zuletzt, weil sie der Kirche viel zu verdanken hat. „Die Kirche bietet Heimat. Sie hat mich sehr gefördert “, erzählt sie der KirchenZeitung. Bevor sie als Poxrucker Sisters berühmt wurden, hatten die drei ihre Stefanie Poxrucker: In der ersten Bühnenauftritte in ihrer Kirche beheimatet. Privat

Mühlviertler Heimatpfarre. Die Kirche war quasi das Sprungbrett zur Musikkarriere. So erfolgreich ist die, dass Stefanie Poxrucker ihren Job als kirchliche Jugendleiterin derzeit deutlich reduziert hat. Doch aus dieser Erfahrung weiß sie, was die Kirche den Jugendlichen bieten kann. Zuerst einmal Freiraum zur Entwicklung, meint sie. „Wir haben vor Kurzem das 10-Jahr-Jubiläum unseres Jugendzentrums in Aigen-Schlägl gefeiert. Die Jugendlichen haben dabei selbst moderiert. Man muss den Jugendlichen einfach was zutrauen.“ Sie selbst hat sich als Teenager für die Katholische Jugend entschieden, weil sie hier die besten Chancen sah, sich frei zu entfalten. Die Nachwuchsarbeit in der katholischen Kirche biete den Jungen viele verschiedene Zugänge, von Benefizsportveranstaltungen über Sozialprojekte bis hin zum Jugendchor. „Die Katholische Kirche steckt sehr viel personelle und finanzielle Ressourcen in die Jugendarbeit. Das ist schon einzigartig.“

Kennen Sie das auch? Sie wollen „nur schnell mal“ was im Internet nachschauen – und suchen ewig, weil Sie eine Fülle von Antworten erhalten, die für Sie nicht relevant ist? Wer im World Wide Web nach Infos sucht, will rasch fündig werden. Dieses Service bietet Ihnen die Website der Katholischen Kirche in Oberösterreich. Ob Sie Fragen zu Hochzeit, Taufe oder Begräbnis haben, nach Beratungsangeboten suchen oder sich einfach für Kirche und Religion interessieren – Antworten, die wirklich weiterhelfen, finden Sie auf www.wirindeinernaehe.at Mit der Umkreissuche auf der diözesanen Website können Sie ganz gezielt Nachrichten, Termine, Pfarradressen und kirchliche Einrichtungen in Ihrer ­Umgebung abrufen. Kirche und Seelsorge ganz in Ihrer Nähe – werden Sie fündig!

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Domspatz

Impressum

Frauen in der Landesregierung haben sie keine mehr. Sie werden doch nicht von der Kirche auch noch das Zölibat übernehmen.

KirchenZeitung Diözese Linz. Sonderausgabe in Kooperation mit der Abteilung Kommunikation der Diözese Linz. Medieninhaber: Diözese Linz. Herausgeber: Wilhelm Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Verlagsleiterin: Ursula Schmidinger. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Salzburg.


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