Kiteboarding Magazin #139 Deutsch

Page 1

#139

LOCKDOWN SESSIONS SCHWEDEN ÖSTERREICH ENGLAND SLOWAKEI

TROTZ CORONA

NEU HEITEN 2021 CORE · DUOTONE · AIRUSH · FLYSURFER · CRAZYFLY D 4,80 € • DK 55,00 dkr • CH 9,50 Sfr • AT 5,60 € • P (cont.) 6,50 € • NL 5,70 € • LUX 5,70 € • IT 6,50 € • ES 6,50 € • B 5,70 €

SEPTEMBER / OKTOBER 2020 — www.kiteboarding.eu

Kitesurfmagazin. Seit 1999


CIT MODES / FREESTYLE - ALLROUND -WAVE 3 STRUT LIGHT FRAME FUTURE-C SHAPE RADICAL REACTION TIPS CORETEX® TRIPLE RIPSTOP CANOPY 6 YEAR WORLDWIDE PARTS & SERVICE AVAILABILITY

NEW

FEEL THE RUSH

Explosiv und radikal, wenn es um knallharten Freestyle oder Megaloops geht. Komfortabel und ausgewogen in anspruchsvollen Bedingungen. Erlebe die neue und vollkommene Präzision des GTS6. 

FOLLOW US ON

corekites.com | facebook.com/corekites | instagram.com/corekites | twitter.com/corekites CORE Kiteboarding / +49(0)4371-88934-0 / info@corekites.com / Fehmarn, Germany


5.0 6.0 7.0 8.0 9.0 10.0 11.0 12.0 13.5 15.0 17.0

+

FREESTYLE WAVE FREERIDE


4

Verrückte Zeiten Dies ist unsere zweite Ausgabe während Corona. SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert, auch die Kitebranche kräftig durcheinander gewirbelt – und Spuren hinterlassen. Im Frühjahr musste die Branche einen Umsatzrückgang von rund 90 % verkraften, Shops und Kiteschulen waren geschlossen. Mit den ersten Lockerungen kam der Aufschwung – den wohl kaum jemand so erwartet hatte. Denn Kiten – wie auch alle anderen Wasser-Board-Sportarten ist Coronakonform. Mannschafts- oder Fitnessstudio-Sportler zog es vermehrt mit einem Board aufs Wasser. Frühere Boardsportler entdeckten ihre Liebe und Leidenschaft neu. Händler haben Kunden in ihren Shops, die entweder wieder mit Boardsport beginnen wollen – oder komplette Neueinsteiger sind. Türmten sich im Frühjahr in den Lagern die Waren bis unters Dach, waren viele Vertriebe bereits Mitte des Sommers ausverkauft. Für zwei Marken hingegen (Liquid Force Kite und BWSurf) bedeutete das Virus das Aus. Verrückte Zeiten. Corona wirft seinen Schatten auch auf die Neuheiten 2021. Waren in den letzten Jahren die meisten Neuerscheinungen der nächsten Saison bereits im August des Vorjahres lieferbar, ist die Anzahl der Neuheiten 2021 deutlich geringer als üblich. Die meisten Hersteller haben ihre Produktlaunches verschoben,

die Anzahl der neuen Produkte reduziert – oder komplett auf Neuerscheinungen verzichtet. Alle Neuheiten 2021 ab Seite 50. Teamrider jetten nahezu das komplette Jahr um den Globus, leben die meiste Zeit aus dem Boardbag. Seit Corona ist das nicht möglich. Wie wir verbringen in diesem Sommer auch sie die meiste Zeit an ihren Homespots – und entdecken nicht selten diese für sich neu. Johanna-Catharina Edin in Schweden. Seite 14 Tom Court auf der Isle of Wright in England. Seite 26 Anja Fuchs am Neusiedler See in Österreich. Seite 34 Laci Kobulsky auf einem Angelteich in der Slowakei. Seite 44 Wie sich die Lage nach dem Sommer entwickeln wird – und wohin die Kitebranche steuern wird, das kann zum heutigen Zeitpunkt seriös keiner prognostizieren. Ob wir im Herbst und Winter unsere Lieblingsspots in Brasilien oder Kapstadt besuchen können, ist ungewiss. Wohl eher nicht. Und ob im Winter warme Wetsuits in ausreichender Anzahl und Auswahl lieferbar sein werden – auch nicht. Im Moment ist das aber auch (noch) nicht so wichtig. Genießt den Sommer. Genießt eure Zeit auf dem Wasser. Und bleibt gesund. Aloha, Dirk Seifert


TWINTIPS

PERFORMANCE AND DURABILITY - INNEGRA MAKES IT POSSIBLE

INCREDIBLE DAMPENING PERFORMANCE, ABSOLUTELY SMOOTH IN ANY CONDITIONS

VERY CONTROLLED AND EXPLOSIVE POP DUE TO LESS VIBRATION

JAIME SLS

SELECT SLS

SOLEIL SLS

SPIKE SLS

U LT R A S P I K E S L S

ADDICTED TO PROGRESS AND INNOVATION. LEARN EVERYTHIN G ABOUT THE TECHNICAL DETAILS HERE: DUOTONESPORTS.COM


DICE

F R E E S T Y L E

/

W A V E

O U R W AY T O M A K E T H E WORLD A BET TE R PL AC E .

D UOTONES P ORTS .C OM


FO L LOW US

D E D I C AT E D T O KITEBOARDING SINCE 2001


INHALT #139

8

26

34

52

14

68

50

92

108


INHALT #139

#139

— 3 ’ 20

LEIDENSCHAFT

10 – 11 14 – 23

44

26 – 31 34 – 41 44 – 47 92 94 – 110 102 – 107 108 – 113

60

114 – 120

Royal Deadman Kombination aus Board Off und Deadman

Schwedischer Sommer Johanna-Catharina Edin im Lockdown Stürmisches Comeback Tom Court auf der Isle of Wright Freiheit in der Luft Anja Fuchs auf dem Neusiedler See Corona-Pfütze Kiten auf einem Angel- und Bewässerungsteich Neue Videos Africa Mixtapes · Wave of Life · Crane Jump 2.0 Leinen los Kelly Bontje auf der ‚Ker Marie‘ Das Alter ist nur eine Zahl Interview mit Paula Villaroel Wie Kiten mein Leben verändert hat Essay von Gabi Steindl Wind für das nächste Video Interview mit Ben Beholz

MATERIAL

Neuheiten 2021

52 – 59

Flysurfer VMG

60 – 67

Duotone SLS Series · Rebel · Dice Twintips · Surfboards

68 – 73

Core GTS6 · Ripper4 · Choice4

74 – 77

Airush Lift

78 – 81

CrazyFly Hyper · Twintips

90

Produktneuheiten KT Surfing · MFC Hydros

REISE

102

84 – 85

BUSINESS TALK

82 – 83 84 – 85 86 – 87 88 – 89

74

Barbados rockt Reisebericht von Almut Otto

4 130 131

TITEL

Neue Ideen und Möglichkeiten Kiteboarding-Events An die Existenz gegangen VDWS Garant für Zuverlässigkeit Surfingbird Theologos

Froh, Löhne zahlen zu können HighTech SportGoods

STANDARDS Editorial Vorschau Kiteboarding-Abo/Impressum Rider Airton Cozzolino

9


LEIDENSCHAFT / AIRSTYLE

10


#139

— 3 ’ 20

RIDER: Lukas Vogeltanz FOTO: Alex Schwarz SPOT: Paje, Sansibar

Royal Deadman Flysurfer ist der Weltmarktführer im Softkitesegment. Gleich mit fünf Linien ist das bayrische Brand am Start: Soul (Freeride), Sonic (High Performance Freeride), VMG (Race) und den beiden Einsteiger- und Touringkites Peak und Viron. Im Unterschied zu Tubekites besitzen Softkites kein aufblasbares Strutgerüst, sondern werden – ähnlich eines Gleitschirms – durch den Staudruck im Inneren der Kappe in Form gehalten. Eine Softkite-Kappe besteht aus Unter- und Obersegel (Doubleskin), das Profil wird durch Querrippen im Inneren der Kappe erzeugt, die zwischen Ober- und Untersegel genäht sind. Ein Tubekite besitzt kein Unter-, sondern nur ein Obersegel (Singleskin), das Profil wird durch die Form der Querstruts und den Schnitt der Bahnen des Spinnakertuches vorgegeben. Softkites sind die leistungsstärksten Foil-, Race- und Leichtwindkites. Die olympischen Kursrennen werden mit Softkites gefahren. Aber auch im Airstyle punkten Softkites. Für Airstyle-Tricks muss ein Kite den Rider möglichst lange in der Luft halten und während des Sprunges stabil im Zenit stehen, damit dieser seine Tricks (z. B. Board Offs, One oder No Footer oder den Klassiker ‚Deadman‘) zelebrieren kann. Softkites liefern eine sehr lange Airtime, liften konstruktionsbedingt nicht ganz so explosiv und oft auch nicht so hoch wie Airtime-Tubekites, segeln aber lange und weit. Der beste Flysurfer-Softkite für Airstyle ist der Sonic. Lukas Vogeltanz zeigt hier einen ‚Royal Deadman‘, eine Kombination aus Board Off und Deadman.

11


CONTACT LIQUID SPORTS GmbH info@liquid-sports.de

SPOT Nouméa RIDER Titouan GALEA PHOTOS Valerie MOUREN

WWW.F-ONE.WORLD fonekites fonekites


Freedom will have never felt this good. THE NEW FOIL COLLECTION IS OUT


LEIDENSCHAFT / INTERVIEW JOHANNA-CATHARINA EDIN

14

Im Vergleich zu den meisten anderen Ländern hat Schweden seine Grenzen offengehalten. Das Leben lief mehr oder weniger normal weiter. Zwar gab es Einschränkungen wie den Mindestabstand – Sport und Aktivitäten im Freien aber waren weiterhin erlaubt.


#139

— 3 ’ 20

INTERVIEW: Anja Fuchs | FOTOS: Felix Mostrom und Simon Lautrup

Schwedischer Sommer Auf der Kite-Surf World Tour der GKA belegte Johanna-Catharina Edin in der letzten Saison den fünften Platz. Vor Kurzem wechselte die Schwedin ihren Sponsor – von Duotone zu Flysurfer und Appletree Surfboards. Was sie zu diesem Wechsel bewegte, wie typisch schwedische Kitebedingungen aussehen und wie die 27-Jährige den Sommer 2020 in ihrer Heimat verbringt, verrät sie hier.

15


LEIDENSCHAFT / INTERVIEW JOHANNA-CATHARINA EDIN

16


#139

— 3 ’ 20

In den ersten Frühlingswochen war es noch extrem kalt. Wasser und Luft hatten gerade mal fünf Grad. Bis ich mich an das Klima und ans Kiten mit Neoprenboots und Handschuhen gewöhnt hatte, dauerte es ein wenig.

17


LEIDENSCHAFT / INTERVIEW JOHANNA-CATHARINA EDIN

18


#139

— 3 ’ 20

Ich bin sehr dankbar, in dieser Zeit überhaupt die Möglichkeit zum Kiten gehabt zu haben. Für viele andere war das während des Lockdowns ja verboten. Was ich dabei gelernt habe? Jede Kitesession zu schätzen, anstatt sie als selbstverständlich zu betrachten. Und das selbst bei den typisch schwedischen, unbequemen Bedingungen – stürmisch, regnerisch und kalt.

19


LEIDENSCHAFT / INTERVIEW JOHANNA-CATHARINA EDIN

20

Vor kurzem habe ich mir zur Abwechslung wieder mal ein Twintip geschnappt, um ein paar neue Oldschool-Tricks zu lernen


#139

— 3 ’ 20

Da gibt es viele Aspekte. Angefangen von der Tatsache, dass Flysurfer eine weibliche Team Managerin hat, über das Gefühl, in einem Team zu sein, das mehr wie eine Familie agiert und in dem es nicht um Wettkampf zwischen den Teamridern geht. Und nicht zuletzt die gegenseitige Wertschätzung. Du hast die letzten Monate daheim in Schweden verbracht. Wie wie waren die Bedingungen an deinem Homespot? Nach einer Woche Lockdown in Spanien habe ich es geschafft, Mitte März zurück nach Schweden zu fliegen. Im Vergleich zu den meisten anderen Ländern hat Schweden seine Grenzen offengehalten und das Leben lief mehr oder weniger normal weiter. Zwar gab es Einschränkungen wie den Mindestabstand, jegliche Art von Sport und Aktivität im Freien waren aber weiterhin erlaubt. In den ersten Frühlingswochen war es noch extrem kalt, Wasser und Luft hatten gerade mal fünf Grad. Temperaturen, mit denen ich ehrlich gesagt zu kämpfen hatte. Bis ich mich an das Klima und ans Kiten mit Neoprenboots und Handschuhen gewöhnt hatte, dauerte es ein wenig. Nach meinen Sessions musste ich jede halbe Stunde eine Pause einlegen, weil ich weder Finger noch Zehen mehr spürte. Also rein ins Auto, Heizung an und dann wieder raus aufs Wasser. Trotzdem bin ich sehr dankbar, in dieser Zeit überhaupt die Möglichkeit zum Kiten gehabt zu haben – für viele andere war das während des Lockdowns ja verboten. Was ich dabei gelernt habe? Jede Kitesession zu schätzen, statt sie als selbstverständlich zu nehmen. Und das selbst bei den typisch schwedischen, unbequemen Bedingungen – stürmisch, regnerisch und kalt. Dein Sponsorenwechsel kam für uns ziemlich überraschend. Warum der Switch von Duotone zu Flysurfer? Teil des Duotone-Teams zu sein, war eine großartige Erfahrung für mich. Eine Zeit, in der ich sowohl als Sportlerin als auch als Mensch viel lernen konnte, viele Ziele erreicht habe und in der viele meiner Träume wahr wurden. Im Laufe dieser Zeit entwickelten sich aber auch neue Ziele, ebenso noch größere Träume. Mir war stets wichtig, meinem Weg treu zu bleiben und Kiten mit meinem persönlichen Style kombinieren zu können. Der Wechsel zu Flysurfer und Appletree Surfboards könnte nicht besser zu meiner aktuellen Lebenssituation passen – und auch zu den Projekten, die ich für die Zukunft geplant habe. Jetzt habe ich sowohl die Möglichkeit, mich selbst auszudrücken als auch mit gegenseitigem Support noch kreativer zu sein. Was zeichnet Flysurfer bzw. Appletree als Marke für dich aus? Da gibt es viele Aspekte. Angefangen von der Tatsache, dass Flysurfer eine weibliche Team Managerin hat, über das Gefühl, in einem Team zu sein, das mehr wie eine Familie agiert und

21


LEIDENSCHAFT / INTERVIEW JOHANNA-CATHARINA EDIN

22

Nichts geht über eine gute WaveSession! Oft sind die Bedingungen aber eher schwierig, der Wind onshore, das Wasser messy, die Welle chaotisch. Dann konzentriere ich mich auf Strapless Freestyle.


#139

— 3 ’ 20

Schon kurz nachdem ich kiten gelernt hatte, versuchte ich es zum ersten Mal mit einem Surfboard. Woraufhin ich gleich dabei blieb, das Twintip mehr oder weniger an den Nagel hängte und mehrere Jahre lang ausschließlich strapless unterwegs war. in dem es nicht um Wettkampf zwischen den Teamridern geht. Und nicht zuletzt die gegenseitige Wertschätzung zwischen Flysurfer, Appletree und mir. Welches Setup fährst du im Moment? War es schwer, sich an neues Equipment zu gewöhnen? Ich fahre derzeit den Stoke, am liebsten in 7.0 bei starkem Wind. Dazu das Malus Domestica, das neueste Board von Appletree. Eine Kombination, die mir schon beim Gedanken daran ein Lächeln ins Gesicht zaubert! Hattest du in den letzten Monaten viel Zeit, um für Competitions zu trainieren? Konzentrierst du dich dabei eher auf Welle oder Strapless Freestyle – und welche Disziplin magst du eigentlich lieber? In den letzten Wochen gab es daheim in Schweden einige gute Wellentage. Und ganz ehrlich: nichts geht über eine gute Wave-Session! Oft sind die Bedingungen aber eher schwierig, der Wind onshore, das Wasser messy, die Welle chaotisch. Weshalb ich mich vorwiegend auf Strapless Freestyle konzentriert habe. Neue Tricks zu lernen macht echt Spaß, und ich freue mich schon auf die nächste GKA-Saison. Glaubst du, dass dieses Jahr noch GKA-Events stattfinden werden? Ich hoffe auf den Stopp in Marokko im Oktober. Aber wir werden sehen … Sicherheit geht natürlich immer vor. Und deine Pläne für die nächste Zeit? Ich werde den Sommer über in Schweden bleiben. Zwar habe ich ein paar kürzere Trips innerhalb Europas angedacht, aber im Moment ist es schwierig, mehr als ein, zwei Wochen vorauszuplanen. Also mal schauen, was sich spontan ergibt. Von Zukunftsplänen zurück zu deinen Kite-Anfängen: Wo hast du überhaupt kiten gelernt und warum der Switch von Twintip zu Strapless? Vermisst du das Twintip-Fahren manchmal noch? Angefangen habe ich vor neun Jahren in Schweden – an einem kalten Herbsttag. Ich war sofort süchtig! Wir hatten in diesem Jahr drei Monate lang durchgehend hammermäßig gute Bedingungen, es war fast jeden Tag windig. Schon damals wurden Directionals an meinem Homespot immer beliebter. Schon kurz nachdem ich kiten gelernt hatte, versuchte ich es zum ersten Mal mit einem Surfboard. Woraufhin ich gleich dabei blieb, das Twintip mehr oder weniger an den Nagel hängte und mehrere Jahre lang ausschließlich strapless unterwegs war. Vor Kurzem habe ich mir dann zur Abwechslung wieder mal ein Twintip geschnappt, um ein paar neue Oldschool-Tricks zu lernen.

23


Feather light Extreme light weight engineering.

The Pure is without a doubt the lightest foil board in the world. In its 77 x 43 cm size, the board with full deck pad weighs an incredible 1 400 grams.


Pure Unique pocket foil deck.

CRAZYFLYKITES.COM


LEIDENSCHAFT / STÜRMISCHES COMEBACK

26

Das war eine meiner ersten Sessions nach dem Lockdown. Und man kann sich vorstellen, wie gierig ich aufs Kiten war.


#139

— 3 ’ 20

27

INTERVIEW: Anja Fuchs | FOTOS: Sam Scadgell

STÜRMISCHES COMEBACK In den letzten Jahren machte Tom Court vor allem durch coole Content-Produktionen – allem voran seinen Vlog ‚Court in the act‘ – von sich reden. Seine Pläne für dieses Jahr musste der 30-jährige Duotone-Teamrider wie viele andere erst einmal auf Eis legen. Aber er macht das Beste draus: so feierte er sein 20-jähriges Kitejubiläum mit stürmischen Sessions in seiner Heimat, der Isle of Wight. Wir haben mit dem Briten geplaudert – über Secret Spots, Daheimsein und Improvisation.


LEIDENSCHAFT / STÜRMISCHES COMEBACK

Ich war in Kapstadt. Heimgeflogen bin ich am 5. März, also gerade noch rechtzeitig, bevor plötzlich die ganze Welt Kopf stand und alles gecancelt wurde.

28


#139

— 3 ’ 20

Hi Tom! Die Bilder von deiner Storm-Session sind ja der Hammer. Wie hat sich das Shooting ergeben? Das war eine meiner ersten Sessions nach dem Lockdown. Und man kann sich vorstellen, wie gierig ich aufs Kiten war. Nichts konnte mich mehr davon abhalten, endlich aufs Wasser zu kommen – nicht mal ein zwielichtiger Forecast. Sam Scadgell ist ein guter Freund von mir und Fotograf. Auch er war mehr als motiviert, wieder seiner Leidenschaft nachgehen zu können. An welchem Spot wart ihr da genau? Hehe, das ist ein Secret Spot auf der Isle of Wight. Einer der besten Flachwasserspots an der Südküste Großbritanniens, der bei mehreren Windrichtungen funktioniert. Ich liebe den Spot für Freestyle und Big-Air-Sessions und habe hier auch schon einige Videos geshootet (zu finden auf meinem YouTube-Channel).

Wie war deine Lockdown-Zeit? Warst du zu Hause, als die Schließungen verkündet wurden? Als ich davon erfahren habe, oder zumindest als langsam absehbar wurde, was da auf uns zukommen könnte, war ich in Kapstadt. Heimgeflogen bin ich dann am 5. März, also gerade noch rechtzeitig, bevor plötzlich die ganze Welt Kopf stand und alles gecancelt wurde. Ich würde sagen, da hatte ich echt Glück. 29

Corona ist definitiv eine schräge Situation, aber wir stecken alle mit drin. Am Ende ist es genau das, was uns gemeinsam durch diese Zeit bringen wird: Einheit.

Wie denkst du über die Coronavirus-Thematik und die weltweiten Folgen? Es ist definitiv eine schräge Situation, aber wir stecken alle mit drin. Und am Ende ist es genau das, was uns gemeinsam durch diese Zeit bringen wird: Einheit. Am schwierigsten für mich war, war, all meine Sportarten nicht ausüben zu können. Und ich denke, da ging es vielen so. Immerhin ist Sport ein wesentlicher Faktor für Gesundheit und Wohlbefinden. So lange daheim zu sein war schon seltsam für dich, oder? Immerhin warst du die letzten Jahre ständig auf Reisen. Ja, ich denke, so lange am Stück war ich seit zehn Jahren nicht mehr zu Hause. Das war natürlich anfangs komisch. Ich habe etwas Zeit gebraucht, um mich daran zu gewöhnen, aber schlussendlich hatte das Ganze auch seine guten Seiten. Nicht zuletzt, dass ich einige meiner Homespots erst jetzt richtig zu schätzen gelernt habe!


LEIDENSCHAFT / STÜRMISCHES COMEBACK

So lange am Stück war ich seit zehn Jahren nicht mehr zu Hause. Aber schlussendlich hatte das Ganze auch seine guten Seiten. Nicht zuletzt, dass ich einige meiner Homespots erst jetzt richtig zu schätzen gelernt habe!

30


#139

— 3 ’ 20

Wie waren die Bedingungen der letzten Monate? Das Gute daran, auf einer Insel zu leben ist, dass du immer von Kitespots umgeben bist. Ganz egal, welche Windrichtung – es findet sich immer ein Platz für eine Session, ob Flachwasser oder Welle. Eine Tatsache, die den Lockdown aber auch noch frustrierender gemacht hat, denn zumindest einen Monat lang war Kitesurfen verboten. Seit der Lockerungen der Regeln haben wir hier aber den perfekten Spielplatz vor der Haustür – und das für viele Sportarten. Auf der Insel gibt es so viel zu entdecken! Wie sieht es im Moment an deinen Homespots aus? Die Spots sind wieder offen, die meiste Zeit über ist es aber relativ leer. Social Distancing ist also kein Problem! Obwohl sich die Kite-Community ohnehin an die Regeln hält. Wie haben sich deine Pläne für 2020 durch Corona verändert? Und hast du bereits neue Pläne oder improvisierst du einfach? Naja, meine ursprünglichen Pläne sind total über den Haufen geworfen worden. Ich hatte einen recht straffen Terminplan, vollgepackt mit Reisedaten für meine ‚Slice of Life‘-Kitecamps mit KiteWorldwide an vier verschiedenen Locations. Dazu die Film- und Videotrips mit Duotone inklusive einem vollen Content-Produktionsplan. Das ist jetzt alles anders. Ich würde mal sagen, 80 Prozent meiner Vorhaben wurden entweder gecancelt oder ich musste sie umändern. Im Moment müssen wir wohl alle eher nach bzw. mit dem Flow leben.

Glaubst du, dass sich die Welt durch den Virus stark verändern wird – und wenn ja, wie? Das ist im Moment noch schwer zu sagen. Ich denke, weltweites Reisen und die Möglichkeit, sich so frei zu bewegen wie bisher werden sehr darunter leiden. Wir sind also gezwungen, viele Dinge von Grund auf zu überdenken. Zweifellos müssen wir nachhaltiger und grüner agieren und globaler planen, um sicherzustellen, diesen wunderbaren (Kite-)Planeten weiterhin in dieser Form genießen zu können. Schauen wir, was 2021 bringt … denn 2020 wurde meiner Meinung nach schon gecancelt.

Wir sind gezwungen, viele Dinge von Grund auf zu überdenken. Zweifellos müssen wir nachhaltiger und grüner agieren und globaler planen, um sicherzustellen, diesen wunderbaren (Kite-)Planeten weiterhin in dieser Form genießen zu können. Schauen wir, was 2021 bringt … denn 2020 wurde meiner Meinung nach schon gecancelt.

31




LEIDENSCHAFT / LOCKDOWN AUSTRIA

LOCKDOWN AUSTRIA

Freiheit in der Luft TEXT: Anja Fuchs | FOTOS: Helmut Fuchs

Die erste Kitesession nach Corona? Unvergesslich! Anja Fuchs über die Rückkehr der Surf-Community an den Neusiedlersee und den Spirit des Kitens während der Pandemie. Plus: Wie die Szene am See den Lockdown erlebt hat.

34

Während ich hier sitze und diesen Artikel schreibe, ist der Sommer bereits voll im Gange. Ich sitze auf dem Balkon unserer Wohnung in Italien und schaue aufs Meer, die Sonne knallt vom Himmel, am Strand ist die Hölle los. Alles wirkt so herrlich normal. Und das Beste: morgen soll es wieder Wind geben! Die Badegäste, die in der Lagune mit Badewannentemperatur herumwaten, werden sich über etwas Windchill freuen. Die Abkühlung ist mir relativ egal, ich liebe Hitze – aber die Aussicht auf eine Morgensession zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht. Ein Lächeln, das vermutlich etwas breiter ist als in den letzten Jahren, wenn es ums Thema Kiten ging. Denn ich muss zugeben: so selbstverständlich, wie Kiten früher für mich war, ist es heute nicht mehr. Ich denke, die Situation rund um Corona hat in vielen von uns etwas verändert. Für mich kam – wie für die meisten, denke ich – alles ziemlich unerwartet. Am Anfang habe ich das Ganze ehrlich gesagt nur am Rande mitbekommen. Während sich die Lage dann in Italien (wo ich einen Teil des Jahres lebe) immer weiter verschlechterte, waren mein Mann Heli und ich gerade in Ägypten. Wir hatten eigentlich vorgehabt, nach unserer Rückkehr direkt in unser Apartment in Italien zu fahren und uns neben Pizza, Pasta und Prosecco die Frühlingsstürme zu gönnen. Mitte März wollte ich dann wieder für zwei Wochen nach Ägypten, alles war bereits gebucht und die Vorfreude groß. Umso größer die Ernüchterung, als plötzlich alles gecancelt wurde. Spätestens in dem Moment, als es weder möglich war, in unsere Wohnung nach Grado zu fahren noch an unserem eigentlichen Homespot – dem Neusiedlersee – zu kiten, dachte ich: okay, jetzt ist es soweit. Wir sind endgültig im falschen Film gelandet.



LEIDENSCHAFT / LOCKDOWN AUSTRIA

36

Jeden Morgen während des Lockdowns fragte ich mich nach dem Aufwachen: ist das echt? Passiert das gerade wirklich? Ganz ehrlich: für mich war diese Zeit eine emotionale Achterbahn.


#139

— 3 ’ 20

Mitte März wollte ich dann wieder für zwei Wochen nach Ägypten. Alles war bereits gebucht und die Vorfreude groß. Umso größer die Ernüchterung, als plötzlich alles gecancelt wurde. Spätestens als es nicht mehr möglich war, an unserem Homespot – dem Neusiedlersee – zu kiten, dachte ich: jetzt sind wir im falschen Film gelandet. Passiert das gerade wirklich?

Ich konzentriere mich hier hauptsächlich aufs Thema Kiten und nicht auf Einschränkungen des normalen Lebens – aber ich traue mich mal zu behaupten, dass noch niemand von uns je zuvor eine dermaßen schräge Situation erlebt hat. Jeden Morgen während des Lockdowns fragte ich mich nach dem Aufwachen: ist das echt? Passiert das gerade wirklich? Ganz ehrlich: Für mich war diese Zeit eine emotionale Achterbahn. Sich nicht völlig frei bewegen zu können, wie man es gewohnt ist, nicht zu wissen, wie es jobmäßig weitergeht, ständig von schlechten Nachrichten umgeben zu sein, von denen man irgendwann nicht mehr wusste, was nun stimmt und was nicht – das fand ich schon hardcore. Das Gute war wiederum, auf einmal so viel Zeit zu haben. Zeit für Dinge, die mir sonst fehlt (oder besser gesagt, die ich mir nicht ausreichend nehme): Yoga, Meditation, Bücher, Balkongarten, unangenehme Dinge, die schon lange darauf warten, erledigt zu werden (Steuererklärung und Co.). Langweilig wurde mir kein einziges Mal, und auf die Reihe bekam ich erstaunlich viel. Trotzdem spürte ich mit jeder Lockdown-Woche stärker, wie sehr mir die Zeit auf dem Wasser fehlte. Vor allem die enorme Energie, die mir das Kiten gibt. Bis jetzt habe ich noch keinen anderen Sport gefunden, bei dem ich meine Batterien so aufladen und mich gleichzeitig körperlich so zerstören kann. Ein wunderbares Gefühl, das ich schmerzlich vermisste. Als sich schließlich abzeichnete, dass Kiten in Österreich bald wieder Thema werden würde, konnte ich es erst kaum glauben. Oder besser gesagt: Ich konnte es mir gar nicht mehr vorstellen. Eine dermaßen lange Kite-Zwangspause hatte ich noch nie erlebt. So sehr ich mir am Anfang des Lockdowns die Frage gestellt hatte, wann ich endlich wieder kiten kann, so sehr rückte es im Laufe der Zeit immer weiter weg. Eine Art Schutzmechanismus, denke ich. Umso nervöser war ich, als es schließlich doch ernst wurde – und wir unseren Bus fürs lange Wochenende rund um den 1. Mai vollpackten. Das erste Wochenende, an dem Wassersport am Neusiedlersee wieder offiziell – also nicht nur für Locals – erlaubt sein sollte. Und das bei einem Forecast, der besser kaum sein konnte: Wind, Wind und nochmals Wind.

Post-Lockdown-Sessions

Mein Herz pochte bereits vor Aufregung, als wir in Eisenstadt die Autobahn verließen und in Richtung Neusiedlersee abbogen. Dass die ganze Surfszene Österreichs an diesen Tagen den See stürmte, war kein Wunder. Egal, ob aus Tirol oder Wien – jeder war hungrig nach einer Session, ganz egal, wie viele Kilometer man dafür abkurbeln musste. Hotels und Pensionen waren zu dieser Zeit noch geschlossen, sprich: ganz Podersdorf war vollgestopft mit Bussen, Campern und Menschen in Neoprenanzügen, die emsigst in Richtung Wasser pilgerten. Der Ort glich einem Festivalgelände, die Vorfreude war durch und durch spürbar – und was hier gefeiert werden würde, war klar: unsere gemeinsame Liebe zu Wind und Wasser.

The Stoke is real

Das Freiheitsgefühl, dass ich bei meiner ersten PostLockdown-Session hatte, lässt sich kaum in Worte fassen. Ich denke, mir wurde da erst richtig bewusst, wie eingesperrt ich mich in den Wochen davor gefühlt hatte und wie sehr mir dieses Eins-Sein mit Wasser und Wind gefehlt hatte. Ich atmete die Freiheit, konnte gar nicht genug davon bekommen. Ich gebs zu: bei der ersten Session vergoss ich sogar ein paar Freudentränen ins graue Seewasser. Ganz untypisch für mich ging es mir dabei auch nicht um Tricks. Sondern einfach nur darum, dieses Feeling wieder erleben zu können. Auch endlich wieder gemeinsam mit meinem Mann zu kiten und zu sehen, wie viel Spaß er hat, war unbezahlbar. Ich wusste genau: nie mehr würde ich Kiten als so selbstverständlich ansehen können, wie ich es davor getan hatte. Würde mich beschweren über kabbeliges Wasser, böigen Wind, wenig Platz. Ich vermute, so erging es vielen an diesem Tag. Warum ich das glaube? Nun ja, auf dem Wasser war natürlich die Hölle los, Windsurfer, Kiter, Wingfoiler – jeder genoss die wiedergewonnene Freiheit in vollen Zügen. Normalerweise kann es an solchen Tagen schon mal stressig werden, wenn es eng wird, man sich gegenseitig im Weg ist ... man kennt das ja. Da liegen die Nerven schnell blank. An diesem Wochenende aber war es anders. Alle trugen ein breites

37


LEIDENSCHAFT / LOCKDOWN AUSTRIA

Eine dermaßen lange Kite-Zwangspause hatte ich noch nie erlebt. So sehr ich mir am Anfang des Lockdowns die Frage gestellt hatte, wann ich endlich wieder kiten kann, so sehr rückte es im Laufe der Zeit immer weiter weg. Eine Art Schutzmechanismus, denke ich.

38

Grinsen spazieren, die Vibes auf dem Wasser waren durch und durch gut, jeder steckte den anderen mit seiner Freude an. Ich würde mal sagen: an diesem Wochenende stand der Spirit unseres Sports klar im Mittelpunkt. So, wie es eigentlich immer sein sollte. Auch abends nach den Sessions habe ich selten so viele lächelnde, entspannte, glückliche Menschen gesehen wie am Post-Lockdown-Weekend. Die ganze Community war wieder vereint, man konnte sich endlich wieder live – wenn auch mit Abstand – austauschen. Nichts gegen Facebook, Houseparty und Co. – aber Leute zu treffen, mit denen man seit Monaten nur in digitaler Form Kontakt hatte, tat nach diesen schrägen Corona-Wochen einfach nur gut. Auch zu sehen, wie die Surfshops wieder aufsperren

und sich für die neue Saison rüsten, machte mich richtig happy. Endlich wieder ein Stück Normalität. Alles fühlte sich an wie ein neuer Anfang, als hätte jemand die längst fällige Reset-Taste gedrückt. Ich werde auch nie mehr vergessen, wie wir abends gemeinsam mit Freunden vorm Bus saßen und uns einig waren: Endlich – jetzt geht es bergauf. Fühlt sich das Leben wieder normal an. Zumindest einigermaßen. Dass wir dabei im Wind froren wie verrückt, der Wein zu warm und die mit Maske abgeholte Pizza bereits kalt war, spielte in diesem Moment keine Rolle. Wir hatten unseren Lieblingssport wieder, wir hatten unsere Community zurück, wir hatten die Aussicht auf Wind am nächsten Tag. Und das war alles, was wir gerade brauchten.

Wir wollten außerdem wissen: Wie haben die österreichischen Surfshops, Eventorganisatoren und Neusiedlersee-Locals den Lockdown erlebt und was erwarten sie von der restlichen Saison? Als der Lockdown kam, hatten wir gerade den Shop für die Saison fertig und den Großteil unserer Vororder geliefert bekommen. Und dann auf einmal diese Ungewissheit! Während wir den Shop schließen mussten, fingen wir an, Videos online zu stellen, um unsere Produkte zu präsentieren und mit unseren Kunden in Kontakt bleiben zu können. Daraufhin bekamen wir enorm viel positives Feedback. Die erste Woche nach dem Lockdown war dann der Wahnsinn! So viele Wassersportler haben wir hier noch nie zur gleichen Zeit gesehen. Durch die Grenzschließungen versammelte sich natürlich die gesamte österreichische Szene am Neusiedlersee. Die Stimmung war irgendwie toll – die Parkplätze voller Womos, in der Luft lag Freiheit. Zum Glück stiegen auch unsere Umsätze wieder, und im Moment sieht es danach aus, als wären wir mit einem blauen Auge davongekommen … sofern es so weitergeht! Das Team vom Surfshop Upsidedown/Podersdorf Zu Ostern hatten wir am See 24 Grad und Südwind – dass da alles geschlossen war, tat echt weh. An den ersten Südwindtagen nach dem Lockdown konnte man natürlich auch in Breitenbrunn erkennen, wie ausgehungert die Leute waren! Mittlerweile ist die

Situation am Beach wieder weitgehend normal und die Leute haben die Vereinslösung in Breitenbrunn zum großen Teil akzeptiert. Bei Südwind ist der Spot jetzt nicht mehr so überlaufen wie früher, trotzdem sind wir gut besucht und die Disziplin hat sich merklich gesteigert. Die Westcoastkiters-Kiteschule läuft gut, wir schulen nur noch im 1:1-Modus mit Funkhelm vom Boot aus. Interessant ist, dass der Frauenanteil bei unseren Kiteschülern dieses Jahr 80 % beträgt. Ich denke, dass sich die Saison weiterhin gut entwickelt, da wir in Breitenbrunn deutlich mehr Inlandstouristen haben als früher. Auch beim Thema Wingen sind wir vorne mit dabei und arbeiten mit der lokalen Windsurfschule von Noah Dürauer zusammen. Zusätzlich starten wir mit dem supsurf. center in den Bereichen SUP, Surfpaddeln und SurfFitness voll durch. Ronald Kittag, Westcoastkiters/Breitenbrunn Die Surf Games in Podersdorf hätten Ende Mai stattfinden sollen, mussten aber durch die Corona-Thematik leider gecancelt bzw. auf später verschoben werden. Jetzt freuen wir uns auf die Herbststürme und auf den neuen Termin im September (24.-27.). Da bei den Surf Games ohnehin immer der Sport im Vordergrund stand, können wir auch mit den


Auf dem Wasser war die Hölle los, Windsurfer, Kiter, Wingfoiler – jeder genoss die wiedergewonnene Freiheit. Alle trugen ein breites Grinsen spazieren, die Vibes auf dem Wasser waren durch und durch gut, jeder steckte den anderen mit seiner Freude an. An diesem Wochenende stand der Spirit unseres Sports klar im Mittelpunkt. So, wie es eigentlich immer sein sollte.


LEIDENSCHAFT / LOCKDOWN AUSTRIA

40

Ich wusste: nie mehr würde ich Kiten als so selbstverständlich ansehen, wie ich es davor getan hatte. Würde mich beschweren über kabbeliges Wasser, böigen Wind, wenig Platz. Ich vermute, so ging es vielen an diesem Tag.


#139

— 3 ’ 20

Leute zu treffen, mit denen man seit Monaten nur in digitaler Form Kontakt hatte, tat nach diesen schrägen Corona-Wochen einfach nur gut. Endlich wieder ein Stück Normalität. Alles fühlte sich an wie ein neuer Anfang, als hätte jemand die längst fällige Reset-Taste gedrückt.

notwendigen Maßnahmen leben. Die Beach- und Riderpartys werden momentan in reduzierter Form geplant – ob gegebenenfalls völlig darauf verzichtet wird, hängt davon ab, wie sich die kommenden Wochen entwickeln. Bei den Freestyle-Bewerben werden wir vermehrt mit Video-Judgings arbeiten. Beim Testival werden die vertretenen Hersteller das Testmaterial laufend desinfizieren. Klar wird das Event anders ablaufen als man es gewohnt ist – aber wir sind uns sicher: Der Spirit dahinter bleibt. Das Team von surfevent.at Für die Locals am See war das Kiten zum Glück nie komplett verboten, aber wir haben uns trotzdem vorbildlich an die Regeln gehalten. Nach den Lockerungen sind wir natürlich wieder aufs Wasser – hat man dabei bekannte Gesichter getroffen, wurde stets der Mindestabstand eingehalten und man hat sich mit Winken oder Shaka begrüßt. Um ehrlich zu sein war ich an meinem Homespot noch nie so entspannt kiten. Es war einfach schön, wieder alle zu treffen und mit Freunden gemeinsam kiten zu können. Nach dem Lockdown war ich ungelogen jeden Tag auf dem Wasser. Zwar war das Wetter im Mai durchwachsen, aber abends haben sich die Regenwolken oft verzogen – umso besser war die SunsetSession danach! Solche Sessions geben einem selbst viel Kraft, und besonders in einer so unsicheren Zeit war es für mich wichtig, einfach mal abzuschalten. Dabei habe ich meinen Homespot wieder sehr zu schätzen gelernt. Den See direkt vor der Nase zu haben, war in dieser Situation einfach herrlich Ines Rodlauer, International Marketing- & Event Manager bei Flysurfer Kiteboarding Auch uns erwischte alles sehr unerwartet. Das Move-Surfstore-Team befand sich mitten in den Vorbereitungen für die Saison, als wir den Shop aufgrund der Covid-19-Ausbreitung im März vorübergehend schließen mussten. Während des Lockdowns konnten wir unsere Kunden über den Online-Shop versorgen – obwohl sich die Nachfrage nach Kitematerial in dieser Zeit in Grenzen hielt. Als wir am 1. Mai wieder aufgesperrt haben, war der Ansturm an Wassersportlern groß, nicht zuletzt, weil es an

diesen Tagen viel Wind gab. Endlich wieder aufs Wasser zu können war für alle eine Befreiung! An diesem ersten Wochenende herrschte eine unglaublich entspannte, freundliche Atmosphäre. Dann ging es stetig bergauf: erst machte sich die steigende Frequenz durch die Lokalöffnungen bemerkbar, und als die Hotellerie Ende Mai auch wieder starten durfte, war Podersdorf schon wieder ziemlich gebucht. Wir denken, der Sommer wird gut verlaufen. In Sachen Wind verlief die Saison bisher fantastisch. Viele Gäste werden den heurigen Sommer am Neusiedlersee verbringen. Bei einer solchen Windstatistik und den einzigartigen Sonnenuntergängen hier aber auch kein Wunder! Chris Petz – Team Move Surfstore, Podersdorf Nach mehreren guten Jahren im Surfshop Vorarlberg beschlossen wir Ende 2019: 2020 wird unser Jahr. Zum neuen Namen – Pure Surfshop – kamen ein Umzug plus ein neuer Onlineshop. Und mittendrin in dieser großen Veränderung dann plötzlich der Lockdown … Nach langem Überlegen entschieden wir, die Investitionen trotzdem durchzuziehen. Wir sind ein kleines Unternehmen, arbeiten alle selbstständig, weshalb wir die Fixkosten stark reduzieren konnten. Was klarerweise auch kleinere Gehälter für die Teilhaber bedeutete. Nach Lockerung der Maßnahmen haben wir den Shop neu eröffnet. Der Start lief überraschend gut, im letzten Monat konnten wir sogar eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr verzeichnen. Aktuell machen mehr Leute Urlaub in Österreich, was auch die Kaufkraft im Funsport-Bereich steigern wird. Durch Corona gab und gibt es bei vielen Wassersportprodukten aber noch Lieferschwierigkeiten, im Moment ist die Nachfrage kaum gedeckt. Ich denke, Shops und Lieferanten müssen jetzt Geduld haben, damit es zu keiner Preisschlacht kommt. In der Branche kommt es aber allmählich zu einem Umdenken. Immer mehr Hersteller setzen auf Zweijahres-Zyklen, um die Preisstabilität halten zu können, und sowohl Lieferant als auch Händler können sich mehr Zeit für den Verkauf nehmen. Mike Mayer, Kiteprofi, Airush-Vertriebsleiter Österreich/Schweiz/Italien und Inhaber des Pure Surfshop

41




LEIDENSCHAFT / CORONA-PFÜTZE

44

RIDER: Locals FOTO UND TEXT: Laci Kobulski SPOT: Künstlicher Bewässerungs- und Angelteich in der Hohen Tatra/Slowakei

Corona-Pfütze Den Tipp, hier zu kiten, bekam ich von meinem Freund Erik. Dieser künstliche Bewässerungs- und Angelteich befindet sich – eingebettet zwischen Wiesen und Feldern – in der Hohen Tatra in meiner Heimat, der Slowakei. Vor Corona wären wir nie auf die Idee gekommen, hier aufs Wasser zu gehen. In Zeiten des Lockdowns aber wurde diese Pfütze schnell zum Geheimtipp.


#139

— 3 ’ 20

45


LEIDENSCHAFT / CORONA-PFÜTZE

Bei Wind und ‚guten Bedingungen‘ tummelten sich hier bis zu einem Dutzend Wassersport-Locals. Das Wasser ist knie- bis hüfttief, es sind kein Überlandleitungen in der Nähe. Perfekt auch für Einsteiger. Aber ich bin mir nicht sicher, ob die lokalen Fischer es begrüßen, wenn hier eine Kiteschule eröffnet ;-) An diesem Tag war ich mit ein paar einheimischen Freunden unterwegs und habe ein paar Drohnenaufnahmen geschossen. Wie die Bedingungen waren? Nun ... die Pfütze befindet sich im Binnenland. Der Südwind war eigentlich sehr schön, aber der Nordwind war etwas rau und böig. Das Wasser hingegen war spiegelglatt. Gute Freestyle-Bedingungen! Also keine Beschwerden.

46


#139

— 3 ’ 20

47



Your Ticket to the Wind!


NEUHEITEN 2021

FLYSURFER

52 – 59

VWG

DUOTONE

60 – 67

SLS Series, Rebel, Dice 50

CORE

68 – 73

GTS6, Ripper4, Choice4

AIRUSH

74 – 77

Lift

CRAZYFLY Hyper, Twintips

78 – 81


#139

— 3 ’ 20

NEUHEITEN 2021

(Fast)

Alles ist anders

Traditionell präsentieren die meisten Kitebrands ihre Neuheiten für die neue Saison bereits im August des Vorjahres. Das ist in diesem Jahr anders. Einige Brands haben ihre 2021er Produktlaunches auf unbestimmte Zeit verschoben, andere um mehrere Monate, wieder andere bringen nur einen Teil der geplanten Neuheiten – und das zu meist leicht verschobenen Terminen. Im August, in dem Monat, in dem ansonsten fast alle Neuheiten der nächsten Saison bereits verfügbar sind, präsentieren in diesem Jahr nur Airush seinen neuen Lift und Core den GTS6, Ripper4 und das neue Choice. Bei Duotone startet die neue Saison am 15. September – mit dem Neo SLS und neuen dem Dice. Der Evo SLS folgt 2 Wochen später, der neue Rebel erst Ende Oktober. CrazyFly bringt mit dem Hyper nur eine von geplant drei Kitelinien neu, der Launch des Sculp und des komplett neuen Foilkites Infinity (2 Struts) wurde auf den Winter verschoben. Bei F-One liegen die Nachfolger von Bandit (Bandit 2021) und Bandit S (Bandit S2) ab Anfang September in den Shops. Die Farbkombinationen wurden auf drei begrenzt. RRD hat angekündigt, vorerst bis auf Weiteres keine Neuheiten zu bringen. Auch bei Cabrinha laufen alle Kitelinien unverändert weiter. Aufgelegt haben die Hawaiianer indes eine limitierte Sonderserie (je 250 Stck.) ihres Wavekites Drifter und des Bestsellers Switchblade (Freeride HP). Konstruktion und Materialmix der Sonderserie sind identisch zu den Serienkites, neu sind die Grafiken. Zudem ist jeder Kite von Pete Cabrinha handsigniert. North bringt Orbit und Carve im September neu, ebenfalls später als geplant.

Ende einer Ära Richtig traurige Meldungen gibt es von LIQUID FORCE KITE und BWSURF (Ben Wilson Surf) zu berichten. Beide Brands existieren nicht mehr. „Thanks for the Ride“, Frontman Ben Wilson verkündete das Endes seines Brands am 30.07.2020 auf YouTube. Für LF Kite gab die Muttergesellschaft (Kent Water Sports Holdings) Ende Juni das Aus bekannt. Die Kitemarke LF Kite sollte eigentlich verkauft, also von Liquid Force Wake und den anderen Marken der Kent Water Sports Holdings getrennt werden. Ein potenzieller Käufer sei aufgrund der Corona-Krise zurückgetreten, hieß es. In den USA ist das Headquarter nur vier Tage nach Verkündung des Endes geschlossen worden, die in Padborg/DK ansässige Europa-Vertretung ist noch bis Ende August erreichbar. Die Kent Watersports will aber weiterhin im Kitesport aktiv bleiben, allerdings nur im Foilbereich. Erworben hat die Kent Watersports die Marke ‚Freedom Foil Boards‘. Das Brand wird ausschließlich von Kalifornien aus gesteuert.

51


NEUHEITEN 2021 / FLYSURFER

52

Unser Ziel bleibt, ein neues Produkt erst dann auf den Markt zu bringen, wenn wir auch 100%ig davon überzeugt sind, dass wir unseren Kunden einen Mehrwert bieten können. Produktzyklen bis zu drei Jahren sind bei uns keine Seltenheit. Ines Rodlauer, Flysurfer Marketing


#139

— 3 ’ 20

53

NEUHEITEN 2021 | FLYSURFER KITEBOARDING

Wir wollen das olympische Treppchen Flysurfer ist das zweitgrößte Kitebrand Deutschlands. Der Hersteller mit Sitz im bayrischen Marquartstein ist einer der Weltmarktfüher im Softkitesegment. Brandneu ist der Hochleistungs-Foilkite VMG (Velocity made good), den Flysurfer in seiner zweiten Generation präsentiert. Bereits vor seiner Marktein-

führung bestand der VMG gleich zwei Feuertaufen mit Bravour: Mit ihm dominierten die Flysurfer-Piloten den ersten HFPT (Hydro Foil Pro Tour) Stop in La Ventana/Mexiko im Februar, kurz danach erhielt der Hochleistungsflügel die IKA-Zulassung, wird also einer der Kites bei Olympia sein.


NEUHEITEN 2021 / FLYSURFER

54


#139

— 3 ’ 20

Two Level Bridle Design

Rigid Airfoil

Spezieller Materialmix (Smooth Leading Edge Technology)

Rollen in der Waage (Speed Mode)

Der VMG ist der erste Wettkampfkite mit einer Waage auf nur zwei Ebenen. Im Zusammenspiel mit den dehnungsarmen Edelrid KevlarWaageleinen soll der Luftwiderstand auf ein neues Minimum reduziert worden sein und der VMG unfassbare Amwind-Leistungen zeigen. Bester Winkel bei maximaler Geschwindigkeit auf der Rennstrecke war das Ziel bei der Entwicklung.

Um einen äußerst starren Flügel mit einem für ein präzises Umsetzen von Lenkimpulsen notwendigen geringen Twist zu erhalten, verwendet Flysurfer beim VMG einen perfekt auf den Einsatzbereich abgestimmten Materialmix aus hochwertigen Materialien. Das Ober- und Untersegel besteht aus X-Light, die Rippen aus dem speziell für Flysurfer entwickelten TX-Light, die Anströmkante aus robusterem Skytex32. Die Waageleinen bestehen aus Kevlar.

Um das Profil trotz reduzierter Waage effektiv abzustützen, hat Boelli in der Kappe integrierte Glasfaserstäbe verbaut, die das Profil vorspannen. Flysurfer will beim VMG eine hocheffiziente Aerodynamik erreichen. Die Kappe des VMG soll sich kaum verformen, sauber angeströmt werden und über eine hohe Stabilität in der Luft verfügen. Die Stäbe können ausgetauscht werden.

Pro Flügelseite verbaut Flysurfer beim VMG eine Umlenkrolle (Pulley), ein Mixer ist somit nicht notwendig. Diese Konstruktion soll laut Flysurfer wartungsfreier, das Fluggefühl direkter und die Kappe an der Bar präziser zu spüren sein. Analog zur Kraftentwicklung sollen auch die Haltekräfte zunehmen.

VMG | RACE (HYDROFOIL) | CLOSED CELL FOILKITE | KITE DESIGNER: BENEDIKT BOELLI

Geboren um zu Racen Fünf Jahre hat hat es es gedauert, gedauert,bis bisKite KiteDesigner DesignerBenedikt BenediktBoelli Bölli mit seinem Racekite zufrieden war und Flysurfer den VMG der Öffentlichkeit präsentieren konnte. Der VMG wurde speziell für den olympischen Hydrofoil-Kitesport entwickelt. Boellis Ziel Zielwar wares, es,einen einenextrem extrem schnellen schnellen undund einfach einfach zu bezu dienenden Racekite bedienenden Racekite zu zu konstruieren. konstruieren. Offizieller Offizieller Verkaufstart Verkaufswar im start war Juli. imBereits Juli. Bereits im Maiimhat Mai derhat VMG derseine VMGerste seineFeuererste taufe bestanden. Feuertaufe bestanden. Er istErIKA istregistriert IKA registriert und und für Olympia für Olympia zugelassen. zugelassen. Der VMG steckt voller Innovationen. Konstruktive Leckerbissen sind eine auf zwei Ebenen reduzierte Waage sowie GFA-Stäbe im Inneren der Kappe zur Aussteifung des Profils. Durch die Reduzierung der Waage auf zwei Ebenen (A,B) soll der VMG seinen Anstellwinkel effizienter verändern können als über eine Änderung der Profilwölbung über die Z-Ebene, wie es bei anderen Racekites der Fall ist. Der komplette Flügel ist neu konstruiert, nochmals modifiziert wurden die Profile. Verbaut werden extrem leichte Materialien, durch Glasfaserstäbe (GFA) wird die Kappe auch bei geringem Staudruck profilstabil in Form gehalten. Die reduzierte Waage beGRÖSSE PREIS (€)

8 2524

steht aus extrem dünnen und dehnungsarmen Kevlarleinen, der Luftwiderstand Luftwiderstandkonnte konntesomit somitauf auf einein neues neues Minimum Minimum rereduziert duziert werden. werden. Bei Beijeder jederGröße Größehat hatBoelli Bölli Zellenanzahl und Aspekt-Ratio individuell angepasst. Hochleistungs-Racekites sind aufwendig aufwändig in der Wartung. Die neue Wage des VMG soll (durch den Wegfall des Mixers) deutlich trimmunempfindlicher und somit wartungsfreier sein. Der VMG soll trotz seiner extrem hohen Leistung durch außergewöhnliche Einfachheit im Handling sowie in der Wartung glänzen und in den Flugleistungen besonders durch unfassbare Amwind-Leistungen hervorstechen. Mit dem VMG will Flysurfer Top Athleten, die eine olympische Goldmedaille holen wollen, den entscheidenden Vorteil verschaffen. Maßgeblich an der Entwicklung beteiligt waren die Flysurfer Teamrider Theo de Ramecourt, Nico Landauer und Florian Gruber. Bar: Race Control Bar Race Control Bar Bar (4 (4 Leinen Leinen(12 (12++33m), m),5555cm cmBreite, Breite, 60 cm 60 cm Depowerweg) Depowerweg) | 458 Euro | 458 Euro 9 2622

10 2719

11 2817

13 2914

15 3070

18 3265

21 3460

23 3655

55


NEUHEITEN 2021 / FLYSURFER

56

Die ursprüngliche Idee ist, den Luftwiderstand auf ein Minimum zu reduzieren, indem 49 % der Leinen im Vergleich zu einem herkömmlichen Softkite-Design entfernt werden


#139

— 3 ’ 20

Klar, die IKA-Zertifizierung des VMG war ein großer Schritt in Richtung Olympia. Dies ist aber erst der Startschuss. Unser Ziel ist Gold bei Olympia.

Motivierter als zuvor

Interview mit Ines Rodlauer (International Marketing- & Event Manager) zum neuen Olympia-Schirm VMG und die Auswirkungen von Corona auf den zweitgrößten deutschen Kitehersteller Flysurfer ist seit 2001 am Markt, ihr seid eine der ältesten Kitemarken. Im Softkitebereich ist Flysurfer eine der Topmarken unter den Weltmarktführern, ihr seid (hinter Core) der zweitgrößte deutsche Kitehersteller. Mit zwei Tubekites und fünf Softkite-Linien seid ihr breit aufgestellt. Wie hat Corona euch erwischt? Wir können uns sehr glücklich schätzen, dass wir uns als Marktführer einer Nische in einer Nischensportart bezeichnen können. Ende Februar haben wir die dritte Generation des Sonic gelauncht, welcher uns vom Zeitpunkt her definitiv in die Karten gespielt hat, noch bevor der Lockdown kam. Unser Ziel bleibt, ein neues Produkt erst dann auf den Markt zu bringen, wenn wir auch 100%ig davon überzeugt sind, dass wir unseren Kunden einen Mehrwert bieten können. Daher sind Produktzyklen von bis zu drei Jahren keine Seltenheit. Im Fall vom Sonic gab es daher bereits schon vor dem Launch eine hohe Nachfrage. Klar ist, für uns als Marke hatte Corona Einfluss darauf, was die Produktion, die Zulieferkette und den Warennachschub betraf. Nach drei Monaten Kurzarbeit ist die gesamte Mannschaft noch motivierter als zuvor. Der Juni war für das gesamte Unternehmen sogar ein Rekordmonat. Man merkt deutlich, dass viele Kiter sich dazu entschließen, anstatt in den Urlaub zu fliegen, lieber in das eine oder andere neue Leichtwindgerät zu investieren oder ihre alten Kites zu verkaufen und in eine neue Range zu investieren. Wie habt ihr auf die Corona-Situation reagiert? Wie bereits erwähnt, arbeitete ein Teil der Mitarbeiter für drei Monate weniger Stunden und Urlaubstage wurden abgebaut. Zum 1. Juli wurde die Kurzarbeit beendet, erfreulicherweise unter anderem aufgrund der hohen Nachfrage. Wir arbeiten noch immer unter Hochdruck daran, die Warenverfügbarkeit trotz Corona für unsere Kunden und Partner sicherzustellen. Um unsere langjährigen und loyalen Vertriebspartner in der äußerst schwierigen und unsicheren Zeit zu unterstützen, haben wir trotz explodierender Luftfrachtkosten alle unsere Partner weltweit für volle zwei Monate versandkostenfrei beliefert. Außerdem konzentrieren wir uns verstärkt auf Onlinemarketing und Social-Media. Wir versuchen unser Bestes zu geben, um unsere Kunden immer auf dem Laufenden zu halten. Ihr habt gerade die neue Version des VMG präsentiert. Welche Neuheiten habt ihr für 2020 noch geplant? Gibt es

Änderungen zur ursprünglichen Planung vor Corona? Natürlich mussten auch wir aufgrund von Corona die Planung anpassen. Wir haben dieses Jahr bereits drei wichtige Produkte gelauncht. Die dritte Generation des Sonic im Februar – unseren High-Performance-Leichtwind- und AirstyleFoil-Kite – und Anfang Juli nun den VMG und das passende Race Control Barsystem dazu. Der VMG ist unser neuer RaceKite, mit einem einzigen Ziel: Gold bei Olympia 2024. In der zweiten Jahreshälfte werden voraussichtlich noch weitere Produkte gelauncht, jedoch kann ich noch nichts genaueres verraten. Ihr habt gerade den VMG präsentiert. Der VMG hat seine IKA-Zulassung erhalten und wird einer der Olympia Kites sein. Welcher Kite außer dem VMG hat bisher eine Olympia-Zulassung? Darauf ist das gesamte Team und ganz besonders unser Foilkite-Entwickler Benni Bölli stolz. Das R&D-Team rund um Beni Bölli hat enorm viel Zeit, Energie und persönliches Engagement in die Entwicklung vom VMG investiert. Grundsätzlich ist es so: die IKA Zertifizierung vom VMG war ein großer Schritt in Richtung Olympia. Gleichzeitig muss man auch sagen, dies ist erst der Startschuss. Der VMG wird nun bis Ende 2021 im Wettbewerb bewertet, wenn World Sailing die olympische Ausrüstung 2024 durch eine separate Vereinbarung mit den erfolgreichen Herstellern lizenzieren wird. Was man jetzt schon von unserer Seite aus sagen kann: bei den letzten Trainings und auch beim ersten HFPT-Stop (Hydro Foil Pro Tour) in La Ventana im Februar hatten die Rider mit dem neuen VMG ganz klar die Nase vorne. Was ist das Besondere am VMG? Der Name ist Programm: Velocity Made Good. Unser Claim trifft den Nagel wohl auf den Kopf: born on the racecourse – der VMG ist auf der Rennstrecke geboren worden. Entwickelt von Benni Bölli mit tatkräftiger Unterstützung von unseren Top-Athleten Theo de Ramecourt, achtmaliger Weltmeister, Florian Gruber und Nico Landauer. Um auf die Frage zurückzukommen, was ihn so besonders macht: der VMG ist weltweit der erste Zwei-Ebenen-Foil-Kite mit einer unterstützten Profiltechnologie, die als Serienausrüstung für die Formula Kite Registrierung zugelassen ist. Die ursprüngliche Idee ist, den Luftwiderstand auf ein Minimum zu reduzieren, indem 49 % der Leinen im Vergleich zu einem herkömmlichen Softkite-Design entfernt werden. Die

57


NEUHEITEN 2021 / FLYSURFER

Immer in Action Kite Designer Beni Bölli. Neben dem VMG zeichnete er auch den Sonic und den Soul.

58


#139

— 3 ’ 20

Kappe wird normalerweise von drei Waageleinen-Ebenen abgestützt und von Bremsleinen kontrolliert die an der Hinterkante angebracht sind. Das komplexe Waage-System wird von mehreren Umlenkrollen angesteuert, um den Anstellwinkel und die Wölbung des Profils zu ändern. Der VMG² ändert nur den Anstellwinkel und verwendet ein Profil mit konstanter Wölbung, das von Glasfaserstäben unterstützt wird, um eine effiziente Luftströmung zu erzeugen. Die hochentwickelte interne Konstruktion ermöglicht das Arbeiten des minimalistischen Systems. Diese Innovation ergänzt unsere zukünftigen Kite-Designs strategisch, um sie an unsere Leistungsanforderungen anzupassen. Das Verhältnis von Power und Depower ist unvergleichbar. Der VMG zeichnet sich besonders dafür aus, dass er dem Rider die beste Performance am gesamten Racekurs bietet – sprich, er gibt dem Rider die Möglichkeit, das Maximum rauszuholen. Seine Stärke ist der Upwind-Kurs – unser schnellster deutscher Fahrer, Florian Gruber und sein französischer Teamkollege Theo de Ramecourt (aktuell der schnellste Mann der Weltrangliste) haben dies schon mehrfach bewiesen und ließen namhafte Mitbewerber hinter sich. Der VMG ist ein reiner Racekite. Er ist konstruiert, um bei Olympia Gold zu holen. Ist der VMG auch für Freizeit-Kiter interessant? Ganz klar: der VMG ist eine pure Racemaschine. Ideal für Top Athleten und höchst ambitionierte sowie professionelle Foiler, die bis ans Limit gehen möchten. Für den Hobby-Racer ist der Sonic definitiv die richtige Wahl – egal, ob auf Schnee oder auf dem Wasser. Freizeit-Kitern und Foilkite-Einsteigern empfehlen wir den Soul und für diejenigen, die schon Blut geleckt haben, ihre Wasserzeit verlängern wollen und auf maximale Hangtime stehen, speziell bei Leichtwind: den Sonic. Dies ist gerade unsere Stärke, was das aktuelle Line-up betrifft: das jeweils passende Produkt für die unterschiedlichen Zielgruppen. Der aktuelle VMG ist in seiner zweiten Generation. Wann kam der erste VMG auf den Markt und was habt ihr gegenüber dem Vorgänger verändert? Der neue VMG verfügt über mehr Stabilität in turbulenten Bedingungen und besitzt eine steifere Konstruktion. Er hat den größeren Einsatzbereich, eine hervorragende Depower, seine Upwind-Performance ist unerreicht. Durch das Skytex-Material an der Anströmkante bietet er eine sehr gute Leistung bei feuchter Luft oder im Regen. Der VMG glänzt mit seinem präzisen Barfeedback. Der Trimmaufwand ist im

Verhältnis zu anderen Racekites auf ein Minimum reduziert worden und bietet in diesem Punkt eine hohe Benutzerfreundlichkeit. Die Haltbarkeit hat sich durch neue Verstärkungen im direkten Vergleich zum Vorgänger verbessert. Mit welcher Bar wird der VMG geflogen? Zusammen mit dem VMG wurde ein völlig neues Race Control Barsystem entwickelt, welches auch mit Soul und Sonic kompatibel ist. Die neue Race Control Bar verfügt über einen 3:1 Adjuster, damit während des Rennens, speziell bei taktischen Wenden, der Kraftaufwand beim Ziehen des Adjusters verringert wird. Somit können die Athleten schneller und präziser ihre Kites steuern. Der ergonomische Barholm ist mit Karbon verstärkt, die Flugleinen sind 12 + 3 Meter (Extensions) lang. In den VMG habt ihr fünf Jahre Entwicklungszeit investiert. Der Kite ist hochspezialisiert und auch teurer und anspruchsvoller in Handling und Wartung als Tubekites. Hohe Stückzahlen im Verkauf sind nicht zu erwarten. Warum engagiert ihr euch so stark im Hydrofoil-Racebereich? Wir sehen den VMG in erster Linie als Technologieträger und ganz klar als Kompetenzprodukt, welches positiv auf das Image der Marke und die gesamte restliche Produktpalette abstrahlt. Ziel ist es, technologische Neuerungen des VMG auch in die übrige Foilkite-Produktpalette miteinfließen zu lassen. Außerdem haben wir uns bei Flysurfer ein klares Ziel gesetzt, Olympia 2024. Das heißt, wir wollen die nächste Olympiasiegerin bzw. den nächsten Olympiasieger stellen. Zusätzlich versuchen wir, unsere Produktionen möglichst effizient auszulasten, Nachfragespitzen abzufedern bzw. Produktionslücken mit Mainsellern, wie z. B. dem Peak4 oder dem Soul zu füllen und somit möglichst on-demand und in-time zu produzieren. Speziell unsere Foil-Kite-Produkte brauchen schlichtweg einfach mehr Entwicklungs-, Konstruktions- und Produktionszeit als Tubekites. Ein ziemlich einfacher Vergleich: ein Tubekite besteht in der Regel aus circa 200 Einzelteilen, wohingegen ein Foil-Kite aus bis zu 1.500 Teilen bestehen kann. Die Mitarbeiter in der Produktion arbeiten unter guten Arbeitsbedingungen und natürlich unter Auflage von möglichst hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandarts. Ein Qualitätsmanager prüft die einzelnen Produktionsschritte, um den eigenen hohen Ansprüchen und natürlich auch denen unserer Kunden gerecht werden. Flysurfer möchte sich neben dem Race-Image zukünftig weiterhin verstärkt in unterschiedlichen Nischen bestmöglich positionieren, die gewohnte Produktqualität garantieren sowie einen ansprechenden After-Sales-Service bieten.

Wir arbeiten unter Hochdruck daran, trotz Corona die Warenverfügbarkeit für unsere Kunden und Partner sicherzustellen. Um unsere langjährigen und loyalen Vertriebspartner in dieser äußerst schwierigen und unsicheren Zeit zu unterstützen, haben wir trotz explodierender Luftfrachtkosten alle unsere Partner weltweit für volle zwei Monate versandkostenfrei beliefert.

59


NEUHEITEN 2021 / DUOTONE KITEBOARDING

Im Fokus der SLS-Produkte stehen vor allem ambitionierte, passionierte und erfahrene Kiter Toni Destino, Head of R&D und Produktmanagement

60


#139

— 3 ’ 20

NEUHEITEN 2021 | DUOTONE KITEBOARDING

SLS – Strong. Light. Superior. „Wir haben uns vom Mercedes-Kürzel inspirieren lassen“, so Till Eberle (CEO Boards&More) während der Präsentation der neuen SLS-Produktlinien. „Bei den SLS -Produkten haben wir genau die Kites und Boards geschaffen, mit denen wir selber gerne aufs Wasser wollen“, Toni Destino, Duotone Head of R&D und Produktmanagement. „Im Fokus der SLS Produkte stehen vor allem ambitionierte, passionierte und erfahrene Kiter.“ Die SLS-Reihe umfasst zwei Kitelinien (Neo und Evo) und 11 Boards: fünf Twintips (Jaime, Select, Soleil, Spike und Ultra Spike), fünf Surfboards (Voke, Fish, Whip, Session und Wam) und ein Foilboard (Hybrid). Die SLS-Produkte sind technisch identisch zu den Standardprodukten, der Unterschied liegt in hochwertigeren Materialien. Im Neo SLS und Evo SLS verbaut Duotone Penta TX (exklusiv für Duotone hergestellt) anstelle von Dacron, in den Twintips eine besondere Karbon-Mischfaser aus dem Automobilbau (Textreme Innegra), die Surf- und Foilboards sind durch ein ‚Innegra Shield‘ merklich stabiler und leichter. Die SLS-Produkte sind hochwertiger im Materialmix – und auch teurer, aber leistungsstärker als ihre Standard-Pendants. Entwickelt wurden die SLS-Produkte für fortgeschrittene und leistungsorientierte Kiter, die mit dem „besten Material aufs Wasser gehen wollen, das der Markt zu bieten hat.“

61


NEUHEITEN 2021 / DUOTONE AIRUSH KITEBOARDING

62

Neu sind die SLS Kites. Fronttube und Center Strut sind aus Penta TX gefertigt anstatt aus Dacron. SLS Kites sind leistungsstärker – aber auch teurer. Vorerst bietet Duotone nur Neo und Evo in der SLSVersion an.


#139

— 3 ’ 20

Duotone Kites 2021

Neo und Evo laufen unverändert weiter, Dice (ab 01.09.2020) und Rebel (ab 20.10.2020) kommen mit neuen Farben und Grafiken. Der Dice ist konstruktiv kaum verändert, beim Rebel hat Kite Designer Ken Winner Wingtips und Strutgerüst überarbeitet. Neu sind die SLS Kites. Duotone fertigt Neo SLS und Evo SLS aus hochwertigeren Materialien (Penta TX anstatt Dacron). Die SLS Kites verfügen über mehr Leistung – sind aber auch teurer (um 250 Euro).

SLS Kites | Neo SLS und Evo SLS

Bei den SLS Kites wird das Dacron durch Penta TX ersetzt. Laut Duotone ist Penta TX reißfester (5 x), leichter (15 %) und dehnungsärmer (50 %) als Dacron. Gegenüber ihren Standard-Pendants sollen SLS Kites bessere Leichtwindeigenschaften und dadurch einen größeren Windbereich besitzen, das Strutgerüst ist steifer, die Kites stabiler. In der SLS-Version sollen Neo und Evo besser Höhe laufen sowie einen höheren Drift und damit eine ausgewogenere Flugbalance besitzen. Penta TX wird drei Jahre lang exklusiv für Duotone produziert. Der Preisunterschied liegt bei rund 250 Euro.

Neo/Neo SLS Freeride/Wave | 3 Struts | 4 (oder 5) Leinen Kite Designer: Ken Winner Der Neo läuft technisch und optisch unverändert bis August 2021 weiter. Der Neo SLS ist technisch identisch zum Neo, besitzt aber keine Trimmoption in der Waage, dafür eine zusätzliche an der Backline, somit jetzt drei Settings: soft, medium, hart. Verfügbar ab 15.09.2020 in sieben Größen (6 bis 12). GRÖSSEN NEO

3 974

4 1052

5 1120

NEO SLS

6 1188 1422

7 1256 1500

8 1334 1578

9 1403 1656

10 1481 1734

11 1559 1812

12 1627 1890

▲ Neo SLS

Evo/Evo SLS Freeride/Allround | 3 Struts | 4 (oder 5) Leinen

63

Kite Designer: Ralf Grösel

Wie der Neo geht auch der Evo technisch und optisch unverändert in die neue Saison. In der SLS-Version wird der Allrounder ab dem 29.09.2020 in den Shops liegen, also zwei Wochen nach dem Neo SLS. Sechs Größen (7 bis 12). GRÖSSEN EVO

4 1052

5 1120

6 1188

EVO SLS

7 1257 1422

8 1334 1500

9 1403 1578

10 1481 1656

11 1559 1734

12 1627 1812

13 1705

14 1793 ▲ Evo SLS

Rebel Freeride/Hangtime | 5 Struts | 4 (oder 5) Leinen Kite Designer: Ken Winner Der Fünfstruter wird in der neuen Version freeridiger und spielerischer. Konstruktiv hat Kite Designer Ken Winner das Wingtip neu gestaltet, der neue Rebel verfügt über ‚Flexstruts‘ und soll leichter sein. Auch will Winner den Windbereich vergrößert haben. „Unangetastet blieb das Konzept als Boosting Machine“, so Winner. Der neue Rebel liegt ab 20.10.2020 in den Shops. GRÖSSEN REBEL

5 1276

6 1344

7 1422

8 1500

9 1568

10 1636

11 1715

12 1793

13 1871

14 1949

15 2027

▲ Rebel

Dice Freeride/Freestyle | 3 Struts | 4 (oder 5) Leinen Kite Designer: Ralf Grösel Der neue Dice hat eine optimierte Bridle erhalten, ansonsten geht der Freestyler und KOTA-Kite technisch unverändert in die nächste Saison. Neu sind die Farben (türkis, lila, anthrazit) und Grafiken. GRÖSSEN DICE

5 1159

6 1227

7 1296

8 1373

9 1442

10 1520

alle Preise in Euro inkl. 16 % MwSt. (gültig 01.07. – 31.12.2020)

11 1598

12 1666

13 1744

▲ Dice


NEUHEITEN 2021 / DUOTONE KITEBOARDING

64

In der SLS-Version bietet Duotone fünf Twintips, fünf Surfboards und ein Foilboard. Die SLS Twintips ersetzen die bisherigen TextremeBoards, die SLS Surfboards die Pro Boards.


#139

— 3 ’ 20

SLS Boards

| Twintips | Surfboards | Foilboard In der SLS-Version bietet Duotone fünf Twintips, fünf Surfboards und ein Foilboard. Die SLS Twintips ersetzen die bisherigen Textreme-Boards. In den SLS Twintips (Select, Soleil, Jaime, Spike, Ultra Spike) verbaut Duotone ein spezielles Karbon-Mischgewebe (Textreme Innegra). Gegenüber der bisherigen Karbon-Bauweise (Textreme) soll Innegra den Boards eine höhere Dämpfung verleihen, die Rückstellkräfte und somit der Popp sollen identisch zur Textreme-Version sein. Die neuen SLS Boards sollen somit einen höheren Komfort bei gleichzeitig identischer Leistung bieten.

Select/Select SLS | Freeride Gleicher Shape, neue Grafiken Select: 132 x 39 | 135 x 40 | 138 x 41 | 141 x 42 661 Euro Select SLS: 132 x 39 | 135 x 40 | 138 x 41 | 141 x 42 1071 Euro

Soleil/Soleil SLS | Freeride Frauen ▲ Select SLS

Gleicher Shape, neue Grafiken Soleil: 128 x 37 | 132 x 38 | 136 x 39 | 662 Euro Soleil SLS: 132 x 38 | 136 x 39 | 1071 Euro

Jaime/Jaime SLS | Freeride/Freestyle

▲ Soleil SLS

Gleicher Shape, neue Grafiken, zusätzliche Größe (128 x 39) Jaime: 128 x 30 | 130 x 39 | 133 x 40 | 136 x 41 139 x 42 | 142 x 43 | 681 Euro Jaime SLS: 133 x 40 | 136 x 41 | 139 x 42 142 x 43 | 1071 Euro

65

Spike/Spike SLS | Leichtwind ▲ Jaime SLS

Spike: 153 x 46.5 | 681 Euro Spike SLS: 153 x 46.5 | 1071 Euro

Ultra Spike SLS | Leichtwind 165 x 47.5 | 1071 Euro

Team Series (Freestyle), Gambler (Wakestyle) und Gonzales (Freeride, Einsteiger) laufen bis Frühjahr 2021

▲ Spike SLS

unverändert weiter.

alle Preise inkl. 16 % MwSt. (gültig 01.07. – 31.12.2020)

▲ Ultra Spike SLS

Textreme Innegra Innegra ist eine Kunstfaser, die weniger steif ist als Kohlefaser, aber bessere Bruch- und Dämpfungseigenschaften besitzt. Die TextremeKohlefaser ist abgeflacht und etwas fransig, sie nimmt somit Harz besser auf als eine runde Faser. Innegra kommt aus dem Automobilbau. In der Kombination Textreme Innegra sorgt die Textreme-Karbonfaser für einen höheren Popp und die Innegra-Faser für eine bessere Dämpfung.


NEUHEITEN 2021 / DUOTONE AIRUSH KITEBOARDING

66

Die neuen SLS Direktionals werden mit einem ‚Innegra Shield‘ auf der Ober- und Unterseite verstärkt Sky Solbach, Shaper


#139

— 3 ’ 20

SLS Surfboards

Die SLS Direktionals (ab 15.09.2020) werden mit einem ‚Innegra Shield‘ auf der Oberseite verstärkt. Gegenüber der bisherigen ‚Light Team Konstruktion‘ sind die SLS Boards etwas steifer und leichter – auf dem Wasser sollen sie sich spritziger anfühlen. Der Hauptvorteil jedoch liegt in der geringeren Bruchempfindlichkeit.

Voke SLS | Strapless Freestyle Neue Rockerlinie und Nose Outline. Durch die symmetrische Outline sollen Spins besser gelingen. 5‘1‘‘ | 5‘3‘‘ | 1071 Euro

Session SLS | große Wellen ▲ Voke SLS

Neuer Shape, wendiger in kleineren Wellen 5‘8‘‘ | 5‘11‘‘ | 1071 Euro

Wam SLS | Allround

Unverändert im Shape 5‘3‘‘ | 5‘5‘‘ | 5‘7‘‘ | 5‘9‘‘ |5‘11‘‘ | 1071 Euro

▲ Session SLS

Whip SLS | kleine Wellen/Strapless Freestyle Gleicher Shape, zusätzliche Größe 4‘9‘‘ | 4‘11 | 5‘1‘‘ | 5‘3‘‘ | 5‘5‘‘ | 1071 Euro ▲ Wam SLS

67

Fish SLS | kleine Wellen/Leichtwind Neue Outline für engere Turns, zusätzliche Größe 5‘1‘‘ | 5‘3‘‘ | 5‘5‘‘ | 1071 Euro

Hybrid SLS |Crossover Surf/Foil

▲ Whip SLS

Unverändert im Shape 5‘0‘‘ | 5‘2‘‘ | 5‘4‘‘ | 1071 Euro

▲ Fish SLS

Die beiden Classic Boards (Wam und Whip CSC, je 925 Euro) in Bambus Sandwich laufen unverändert weiter. Das TT Quest entfällt.

Foils/Trapeze

Die drei Spirit Flügel GT, Carve und Surf sind jeweils um eine Größe erweitert. Das Spirit Freeride läuft unverändert weiter, ebenso die drei Foilboards Indy, Pace und Free sowie der Hochleister Daytona (bis Frühjahr 2021). Zwei neue Trapeze (Riot Curv, 291 Euro und Apex, 233 Euro) und eine neue Pumpe (für Kite und Wing, 44 Euro) folgen im September 2020. alle Preise inkl. 16 % MwSt. (gültig 01.07. – 31.12.2020)

▲ Hybrid SLS


NEUHEITEN 2021 / CORE KITEBOARDING

68


#139

— 3 ’ 20

69

NEUHEITEN 2021 | CORE KITEBOARDING

FOTOS: Thomas Burblies, Julieta Pereyra

Neuer GTS, neues Ripper, neues Choice Nexus2, Sensor3, GTS6, Ripper4, Choice4 – Core Kiteboarding launcht trotz Corona auch in dieser Saison alle neuen Produkte wie geplant. Im Frühjahr den Nexus2 und

Core GTS6 | GTS6 LW

– mit leichter Verzögerung – die neue Bar Sensor3. Jetzt im Sommer den neuen GTS, das Freeride/Freestyle Twintip Choice4 sowie das Wave-Directional Ripper4.

Einsatzbereich: Freeride/Freestyle | Konstruktion: Open C Hybrid (Future C) | 3 Struts | 4 Leinen | Kite Designer: Frank Ilfrich


NEUHEITEN 2021 / CORE KITEBOARDING

Wir haben dem GTS6 mehr Kontrolle und Power in Loops verliehen Frank Ilfrich, Core Kite Designer

70


#139

— 3 ’ 20

CIT Modes (Core Intelligent Trim System) | Über drei Knoten an der Fronttube. Voreinstellung für Freestyle, Allround oder Wave.

Materialmix Neu am GTS6 ist das leichtere Dacron (ExoTex Light) der Querstruts.

Core GTS6/GTS6 LW

Einsatzbereich: Freeride/Freestyle Konstruktion: Open C Hybrid (Future C) | 3 Struts | 4 Leinen Kite Designer: Frank Ilfrich

Neue Strutkonstruktion Core teilt seine sechs Kitelinien in die Universal+ und die Specialized Series. Die Specialized Series umfasst die stark auf einen Einsatzbereich spezialisierten Kites Impact (Wakestyle), Section (Wave) und Xlite (Foil), die Universal+ Series die drei Freerider XR (High Performance Freeride), Nexus (Freeride/Wave) und GTS (Freeride/Freestyle). Der GTS ist seit 12 Jahren auf dem Markt und nach dem XR die zweitälteste Kitelinie des größten deutschen Kiteherstellers. Core bringt ihn jetzt in seiner sechsten Generation. Das fehmarnsche Unternehmen achtet bei seinen Produkten auf lange Produktzyklen und somit hohen Werterhalt und bringt Nachfolger seiner Kitelinien im Zweijahresrhythmus. Der GTS ist der Sportler der Universal+ Series. Er ist der beste im Freestyle, mit ihm starten die Core Teamrider beim ‚King of the Air‘, dem härtesten Kitecontest der Szene. Konstruktiv basiert der GTS wie Section und Nexus auf einem Open-C-HybridShape (Future C).

Veränderungen zum Vorgänger

Core Kite Designer Frank Ilfrich hat dem neuen GTS ein überarbeitetes Strutgerüst verpasst. Der Shape der Kappe blieb unangetastet. Core fertigt die Querstruts – wie beim Nexus – jetzt aus ExoTex Light. Der neue GTS soll dadurch spürbar leichter als der Vorgänger sein, die Konstruktion aber ähnlich robust. Auch hat Ilfrich den Durchmesser der Struts an das neue Material angepasst (leicht erhöht). Gegen-

GRÖSSE PREIS (€)

5.0 1149

6.0 1199

7.0 1249

8.0 1349

9.0 1399

über dem Vorgänger soll der neue GTS6 eine höhere Profilstabilität besitzen, verwindungssteifer sein und dadurch eine Extraportion Punch in Loops liefern. Auch soll er durch das geringere Gewicht der Kappe besser driften, somit bessere Wave-Eigenschaften besitzen und nach Kiteloops williger wieder aufsteigen.

Leichtwind Modelle (LW) | 15.0 und 17.0

Wie den Vorgänger bietet Core den GTS6 weiterhin in zwei speziellen Leichtwindgrößen an. Gegenüber dem GTS6 besitzt der GTS6 LW eine eigenständige Kappenform mit runderen Tips und einem im Verhältnis geringeren Durchmesser der Fronttube. Gefertigt werden die LW-Modelle aus leichterem Tuch mit nur einem Lastfaden (CoreTex Light) und reduziertem Dacron-Anteil.

Barsystem

Wie alle Core Kites kann auch der GTS6 mit allen Sensor Barsystemen geflogen werden.

Safety

Supported Single-Frontleinen-Safety (SSF), in Verbindung mit einem Sensor Barsystem.

Ausstattung und Materialmix

Ausstattung, Materialmix und Flugtuch (CoreTex, Triple Ripstop) sind identisch zum Vorgänger und auch zu allen anderen Core Kites. Neu am GTS6 ist das leichtere Dacron (ExoTex Light) der Querstruts.

10.0 1499

11.0 1549

12.0 1599

13.5 1699

15.0 (LW) 1799

17.0 (LW) 1899

71


NEUHEITEN 2021 / CORE KITEBOARDING

72

Das Choice ist der sportliche Alleskönner in unserer Universal+ Series. Es verfügt über stärkere Sprungleistungen, tiefere Channels und breitere Tips als das Fusion4. Philip Schinnagel, CEO Core Kiteboarding Choice4 Einsatzbereich: Freeride/Freestyle | Bauweise: Karbon, Snowboardtechnologie

Neue Channels und Kantenstruktur Core hat seine drei Linien umfassende Twintip-Range klar gegliedert: Fusion/FusionLW für Freeride, Choice für Freestyle und Bolt für Wakestyle und Slider. Wie bei seinen Kitemodellen setzt Core auch bei den Twintips auf einen Produktzyklus von zwei Jahren. In seinem Einsatzbereich liegt das Choice zwischen Fusion und Bolt. Es richtet sich an Freestyler und sportlich ambitionierte Freerider, soll aber auch im Wakestyle punkten. Der Rumpf besteht aus einem 3D-gefrästen und mit Karbongewebe (Cartan) ummantelten Holzkern (Paulownia). Gefahren werden kann der Freestyler wahlweise mit Schlaufen (Freeride/Freestyle) oder mit Boots (Wakestyle). Neu am Choice4 sind markantere Bevels, Katana-Channels und eine variierende Kantenstruktur. Die neuen Katana-Channels sollen für eine zusätzliche Versteifung der Tips sorgen. Core will dadurch den Popp erhöht haben, der Absprung soll

bissiger sein. Neu auch die Kantenstruktur. Im Mittelbereich eine Tucked-Under-Kante, die im Bereich der äußeren Inserts in ein Boxrail übergeht und in einer dünnen und scharfen Kante in den Tips ausläuft. Die neue Kante soll mehr Grip, bessere Höhelaufeigenschaften und eine höhere Kontrolle beim Absprung liefern. Die neu gestalteten Bevels sollen das Deck weniger tief im Wasser liegen lassen, die Angleitleistungen sollen somit verbessert worden sein. Ausgeliefert wird das Choice4 mit 42 mm G10 Finnen, aber ohne Pads/Schlaufen. Passend sind Union Pro (209 Euro) und Union Comfort (149 Euro), auch Boots können montiert werden. Ebenso kleinere Finnen (28 mm; 20,90 Euro/Stck.). Größen: 133 × 40 | 135 × 41 | 137 × 41,5 | 139 × 42 141 × 42,5 | 144 × 43,5 Preis: 949 Euro


#139

— 3 ’ 20

73

Das neue Ripper ist im Shape komplett überarbeitet. Die Outline ist bauchiger mit mehr Volumen in der Nose. Ripper4

Einsatzbereich: Allround | Bauweise: Klassische Surfbordbauweise (PU-Kern,Glasfaser, Polyesterharz) Finnensystem: FCS2

Generalüberholt

Nahezu komplett neu konstruiert hat Core sein Allround-Waveboard Ripper. Neu ist der Shape, unverändert nur die Bauweise (Glas). Das Ripper erscheint mittlerweile in seiner vierten Generation (Ripper4). Neu ist die Outline, überarbeitet die Bodenkurve. Inspiriert durch klassische Fish-Shapes wurde die Outline im Bereich zwischen den Standflächen verbreitert und dem Rumpf im vorderen Bereich mehr Volumen verliehen. Trotz der Reduzierung von Länge und Dicke ist das Volumen im Vergleich zum Vorgänger durch die vollere Nose höher. Verbessert haben will Core dadurch die Gleit- und Leichtwindeigenschaften sowie die Kippstabilität.

Das neue Ripper besitzt einen Three-Stage-Progressive-Rocker mit flacher Mittelsektion. Im vorderen Bereich blieb die Kurve nahezu unverändert, im hinteren Teil wurde der Tailkick um sechs Millimeter abgeflacht. Der Ripper4 soll somit in den Turns weniger Geschwindigkeit verlieren. Lieferbar in drei Größen. 5‘4“: 18 1/2“ | 2“ | Volumen: 22,6 l 5‘8“: 19“ | 2 1/8“ | Volumen: 26 l 5‘11“: 19 5/16“ | 2 3/16“ | Volumen: 29 l Preis: 1049 Euro (inkl. Tailpad)


NEUHEITEN 2021 / AIRUSH

NEUHEITEN 2021 | AIRUSH

Airush Lift

Einsatzbereich: Freeride Performance/Hangtime Konstruktion: Delta Hybrid | 5 Struts | 4 Leinen Kite Designer: Mark Pattison

Big Air Maschine Airush bringt im September vier seiner sechs Kitelinien neu. Überarbeitet wurden Lithium (Freeride, V12), Ultra (Freeride/Foil, V4) und Union (Freestyle/Freeride, V6). Nicht nur neu gestaltet, sondern auch mit neuem Namen kommt der Wavekite. Er heißt jetzt Session anstatt Wave. Komplett neu ist der Lift. Einen Kite mit diesem Namen hatte Airush bereits 2002 in der Range. Der Airush Lift ist somit ein alter Bekannter, der 2021er Lift aber ein komplett neuer Kite. Der Lift ist – wie der Name vermuten lässt, ein leistungsstarker Hangtimekite. Zielgruppe sind fortgeschrittene Freerider. Der Fünfstruter hat alles an Bord, was Airush Kites ausmacht: Load Frame, Technoforce D2 Tuch und SPS-Ventil.

74

Load Frame Die Load Frame Technologie wird exklusiv von Airush verwendet. Ähnlich eines Spinnennetzes ziehen sich Polyethylen-Fasern über die komplette Kappe. Dieses Netz verringert die Verformung der Kappe, erhöht die Stabilität und reduziert das Gewicht, indem schwereres Dacron eingespart werden kann. Technoforce D2 Tuch Airush verarbeitet Spinnakernylon mit zwei Lastfäden (D2). SPS-Ventil (Single Point Inflation System) One Pump-System mit Multifunktionsventil (OEM) Beim Lift dreht sich alles um Boosting, Hangtime und Performance. Der Performance Freerider soll eine explosive Kraftentfaltung entwickeln und eine außergewöhnliche Hangtime bieten. Trotz seiner Leistungsspitzen im Big Air soll der Lift einfach zu bedienen sein. Die Idee, dem neuen Hangtimekite den Namen des legendären Hochleisters aus dem Jahr 2002 zu geben, stammt von Sam Medysky. Der Teamrider war auch an der Entwicklung des neuen Lift beteiligt. Das komplette Team bestand neben Kite Designer Mark Pattison aus den Teamridern Oswald Smith, Gijs Wassenaar, Victor Hays, Kyle Cabano, Dave Kay, Su Kay sowie Firmenboss Clinton Filen. Airush wollte, dass der Lift komplett ausgereift auf den Markt kommt und in seinem Leistungsspektrum möglichst viele Rider anspricht. Daher haben an seiner Entwicklung so viele Teamrider mit unterschiedlichen Fahrstilen mitgearbeitet. Der Lift soll nicht nur in der Hangtime punkten, auch zum Foilen soll der Fünfstruter geeignet sein. Und Teamrider Kiko Torres schwärmt, dass ihm mit dem Lift im Strapless Freestyle einige Tricks wie der ‚Front-roll Tic Tac Flip‘ besser gelingen. Geflogen wird der Lift mit einem hohen ‚Y‘, zur Wahl stehen sieben Größen. GRÖSSE PREIS (€)

7 1339

8 1399

9 1449

10 1499

12 1619

14 1749

17 1869

Rider: Gijs Wassenaar | Foto: Kyle Cabano


#139

— 3 ’ 20

Der Lift steht für Boosting, Hangtime und Performance Freeride Sven Grunwald, Airush Deutschland

75


NEUHEITEN 2021 / AIRUSH

Airush besteht seit 2000, ist somit eine der ältesten Kitemarken weltweit. Wir sprachen mit Sven Grunwald von Airush Deutschland über den neuen Lift, die Unterschiede zwischen den Airush Freeridekites, welche Bar für welchen Kite geeignet ist, welche Neuerungen es bei den Bords gibt und welchen Einfluss Corona auf die Produktpalette 2021 hat.

Less is more!

Interview mit Sven Grunwald, Airush Deutschland

Gibt es Unterschiede in Ausstattung und Materialmix? Nein, wir verwenden bei allen Airush Kites den gleichen hochwertigen Materialmix.

Das Besondere an den Airush Kites ist der Load Frame, eine Art Netz, das sich über die komplette Kappe spannt. Welche Vorteile bietet der Load Frame – und warum verwenden ihn nicht auch andere Hersteller? Airush führte den Load Frame in 2012 bei unseren Team Series Kites ein. Zu dieser Zeit konnte man den Razor Wakestyle Kite noch in zwei Ausführungen erhalten, mit und ohne Load Frame. Schnell wurde jedoch klar, dass die Vorteile des Load Frame dermaßen groß waren, dass keiner mehr die Razors ohne Load Frame kaufte. Airush stellte daraufhin alle Kitelinien – mit Ausnahme der Schulungskites – auf den Load Frame um. Der Load Frame ist eine Art Dyneema Netz oder Gitter, das sich über die ganze Kappe des Kites zieht. Er leitet die Kraftspitzen vom Tuch auf die extrem zugfesten Dyneema Fäden und stabilisiert somit den Kite, macht ihn reaktiver, langlebiger und reißfester. Gleichzeitig ermöglicht der Load Frame eine Verringerung des Gewichtes, da großflächige Dacronflächen oder Tuchdoppelungen vermieden werden können. Ich glaube, einer der Hauptgründe, warum andere Hersteller den Load Frame nicht übernommen haben, ist der Preis. Der Load Frame kostet ca. 100 bis 150 Euro pro Kite. Bei Airush konnten wir diese Extrakosten durch eine gute Kalkulation auffangen. Trotz des Mehrwerts, den der Load Frame ohne Frage bietet, sind Airush Kites nicht teurer als Konkurrenzprodukte ohne Load Frame. Mittlerweile haben wir fast 10 Jahre Erfahrung mit der perfekten Auslegung und dem Design des Load Frames. Dieser Vorsprung ist eigentlich kaum noch aufzuholen.

Ihr führt vier unterschiedliche 4-leinige Barsysteme im Programm: Progression Bar, Cleat Bar, Access Bar und Ultra Bar. Wo liegen die Unterschiede und welches Barsystem empfiehlst du für welchen Kite? Die Progression Bar (Pull-Pull Adjuster und IQR Chickenloop) ist unser günstigstes Model, es wird oft in Schulen verwendet. Unser Bestseller ist die Cleat Bar (Clam Cleat Adjuster), sie kann durch das Einfügen von zwei Distanzstücken um bis zu 10 cm in der Breite verändert werden. Die Access Bar wurde speziell für kleinere Kiter und Kiterinnen designet. Durch den kürzeren Depowerweg liegt der Adjuster näher am Körper, auch der Loop ist kleiner. Die Ultra Bar ist eine minimalistische Version der Cleat Bar, sie kommt ohne Adjuster aus und bedient den Wunsch von Foil- und Wavekitern nach einer Bar ohne viel Schnickschnack. Less is more! Alle unsere Bars sind mit allen Kites kombinierbar. Nur unser C-Kite Razor benötigt eine fünfte Leine. Diese kann an allen Bars nachgerüstet werden – oder man nimmt gleich die 5-Line AP-Bar (Wakestyle).

Brandneu sind eure beiden Twintips Apex uns Apex Team und das Mädelsboard Diamond. Was habt ihr gegenüber den Vorgängern verändert? Apex und Diamond wurden für die Saison 2021 nochmals überarbeitet. Das Apex Team kehrt nach einem Jahr Abstinenz wieder zurück in die Range. Abgesehen von Veränderungen im Shape und bei den Grafiken ist auch die Konstruktion neu. Apex und Apex Team sind im Shape identisch, zeigen jedoch aufgrund ihrer Bauweise deutliche Unterschiede auf dem Wasser. Das Apex Team ist steifer und explosiver und verlangt nach einem schnellen und aggressiven Fahrstil. Das Apex ist aufgrund seiner weicheren Abstimmung fehlerverzeihender, bietet einen höheren Komfort und ist einfacher im Handling. Im neuen Diamond sind zwei Boardlinien verschmolzen: das Diamond Team, das hauptsächlich für die Verwendung mit Boots designt war und das stärker Freeride-orientierte Diamond. Das neue Diamond verbindet die Attribute beider Vorgängerinnen.

Sven, mit dem Lift präsentiert ihr einen reinrassigen Big Air und Hangtime Kite. Neben dem neuen Lift führt ihr noch drei weitere Freeride Kites im Programm: Lithium, Union sowie den One-Struter Ultra. Lithium und Union sind Drei-Struter, warum habt ihr euch beim Lift für fünf Struts entschieden? Im Vergleich zu unseren anderen Freeride Kites hat der Lift eine höhere Streckung und ein schlankeres Profil. Um sein Big Air- und Hangtime Potential voll auszuschöpfen, werden viele Rider den Lift auch im obersten Windbereich einsetzen. Hier bieten die fünf Struts die nötige Profilstabilität.

76

Wo liegen die Unterschiede zwischen Lithium, Ultra und Union? Der Lithium ist ein sehr ausgewogener Allround-Freeride-Kite, der dieses Prädikat auch wirklich verdient! Er kann in allen Bereichen eingesetzt werden und punktet mit seiner einfach abzurufenden Performance. Wenn du einen Kite für alles willst, dann ist es der Lithium. Der Ultra ist ein One-Strut-Kite, der speziell fürs Foilen entwickelt wurde. Auch in der Welle macht er Spaß. Mit seiner Leichtigkeit und dem exzellentem Driftverhalten sorgt er für Surffeeling pur. Der Union spricht mit seinem Open C-Shape und dem sehr direkten Fixed-Bridle-System (Waageleinesystem ohne Rollen) versierte Freerider und Freestyler an.


#139

— 3 ’ 20

Produktionsbedingt haben auch wir das Erscheinungsdatum unserer 2021er Produkte um ein paar Wochen nach hinten verschoben, halten aber trotz Corona an unserer grundsätzlichen Planung für die neue Saison fest

Komplett neu ist eure Surfboardrange. Was ist neu gegenüber den Vorjahresmodellen? Die Airush Surfboardrange ist das Steckenpferd von Brand Manager Clinton Filen. Dank mehrerer Wavespots unweit des Airush intl. Office in Südafrika wurde die komplette Palette komplett überarbeitet. Zurück in der Range ist das Cypher (Strapless Freestyle). Alle Boards werden in zwei Bauweisen (Reflex Wood Sandwich und Reflex Carbon Innegra) angeboten. Die RWS-Konstruktion bietet Inserts für Schlaufen, die RCI-Boards sind reine Strapless Boards. Eine Frage zum Schluss: Ihr präsentiert für 2021 fünf neue Kitelinien, drei neue Twintips und sämtliche Surfboards neu. Andere Hersteller haben den Launch ihrer 2021er Produkte verschoben oder komplett ausgesetzt. Hat Corona irgendwelche Auswirkungen auf eure 2021er Produktreleases? Produktionsbedingt haben auch wir das Erscheinungsdatum unserer 2021er Produkte um ein paar Wochen nach hinten verschoben, halten aber trotz Corona an unserer grundsätzlichen Planung für die neue Saison fest. Dieser Entschluss scheint sich nun als richtig zu erweisen, da die Nachfrage nach den Lockerungen der Corona-Einschränkungen extrem schnell angestiegen ist und wir schon jetzt vor den Verkaufszahlen des letzten Jahres liegen. Unsere Produktlaunches sind gestaffelt, die einzelnen Produktlinien erscheinen zu verschiedenen Zeitpunkten. Den Anfang macht der Lift, ab Mitte August – pünktlich zu den Herbststürmen.

Rider: Kiko Torres | Foto: Samuel Cardenas

77


NEUHEITEN 2021 / CRAZYFLY

NEUHEITEN 2021| CRAZYFLY

Krisensicher CrazyFly ist der einzige Hersteller, der seine Kites nicht in Asien, sondern in Europa fertigt. Noch dazu in der eigenen Näherei. Ebenso die Twintips – inklusive Pads und Schlaufen. Das schafft maximale Flexibilität und Unabhängigkeit. Dennoch hat auch CrazyFly auf Corona reagiert und bringt im August nur den Hochleister Hyper neu, der Launch des komplett neu gestalteten Allrounders Sculp und die Präsentation des neuen Foilkites Infinity (2 Struts) sind auf November/Dezember verschoben. Unverändert weiter läuft das Barsystem (Sick Bar). Neu sind die Grafikdesigns aller Twintips, drei der sieben Linien sind komplett neu: das Acton (Freeride) ersetzt das Allround, das Raptor Diva (Frauenboard) das Girls, zusätzlich in der Range ist das Legend (Signature Model, unhooked Freestyle). Das Foil Cruz wurde um zwei Frontflügel ergänzt (1000 und 1200 cm2). Aus dem Programm gefallen ist das Surfboard ATV (5‘10“ und 6‘0“).

CrazyFly Hyper 78

Einsatzbereich: Freeride/Big Air Konstruktion: Delta Hybrid, 5 Struts Leichter, wendiger – und neuer 15er CrazyFly hat seinen Hangtime- und Boosterkite kräftig und mit viel Hingabe im Detail überarbeitet und die Range um den 15er ergänzt. Der neue Hyper ist um 400 Gramm leichter als der Vorgänger. Ein Zwölfer wiegt jetzt 4,0 kg bzw. 0,33 kg pro Quadratmeter, der neue 15er nur 4,2 kg und ist somit sogar noch 200 Gramm leichter als der Zwölfer aus dem Vorjahr (4,4 kg). Ebenfalls neu ist die Waage, die das Strutgerüst effektiver unterstützt, sodass Dacronflächen eingespart werden konnten. Der Naht der Fronttube wurde zusätzlich verstärkt, die Verstärkungen der Querstruts hingegen reduziert. Zudem hat CrazyFly die Anzahl der Paneele verringert und die Hinterkante mit einer leichteren Ripstop-Dopplung verstärkt. Neu auch die Position der Anknüpfpunkte der Steuerleinen. Der neue Hyper soll direkter reagieren, enger und schneller drehen und leichter aus dem Wasser starten. Durch die Gewichtsreduzierung soll er im unteren Windbereich an Leistung zugelegt haben, CrazyFly verspricht zudem geringere Barkräfte. Neu auch das Ventil, das jetzt einfacher zu bedienen ist. Keine Abstriche soll der neue Hyper in seiner Big Air- und Hangtimeleistung bieten, auch Stabilität und Langlebigkeit sollen unverändert hoch sein. CrazyFly bietet drei Jahre Garantie.


#139

— 3 ’ 20

79

CrazyFly bringt den Hyper neu. Der Launch des Allrounders Sculp und des neuen Foilkites Infinity wurden um 3 Monate verschoben.


NEUHEITEN 2021 / CRAZYFLY

Neu sind Acton, Raptor Diva und das Signature Model Legend

80


#139

— 3 ’ 20

CrazyFly Twintips CrazyFly fertigt alle Twintips und auch die Pad-/Schlaufe-Kombinationen in der eigenen Produktion in der Slowakei. Alle 2021er Boards kommen im neuen Grafikdesign, neu sind Acton (Freeride), Legend (Signature Model, unhooked Freestyle) und Raptor Diva (Frauenboard). Etwas später im Jahr folgt eine neue Version des Technologieträgers Elite (EliteIII). Mit diesem High-End-Karbonboard will CrazyFly zeigen, was konstruktiv im TwintipBau möglich ist. Das hat allerdings auch seinen Preis. Mit 1.649 Euro ist das Elite das teuerste Board der Range. Ausgeliefert wird es komplett montiert mit Pads, Schlaufen, Griff, drei unterschiedlichen Finnensätzen, Zertifikat sowie einem hochwertigen Boardbag. ▲ Raptor

▲ Raptor Diva

▲ Raptor LTD

Acton | Freeride

Das Acton ersetzt das bisherige Allround. Wie der Vorgänger bietet es ein besonders gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Neu am Acton sind die Kanten und das 3D-Deck (Step-Cap-Deck-Technologie). Im Vergleich zum Allround soll das Acton besser Höhe laufen und durch den definierteren, mittleren Flex komfortabler und leistungsstärker sein. Vom Vorgänger übernommen wurde die Konkave im Unterwasserschiff. 135 × 40 | 138 × 40 | 138 × 43 | 140 × 42 | 145 × 44 | 145 × 48 | 399 Euro

Legend

▲ Raptor LTD Neon

▲ Raptor Extreme

▲ Acton

| Posito Martinez Signature Model | Unhooked Freestyle Das Legend ist komplett neu in der Range. Es ist das Signature Model des CrazyFly Teamriders und ‚King of the Air‘ Teilnehmers Posito Martinez. Der Dominikaner wird mit dem Legend auf der GKA World Tour im Freestyle starten. Das Legend richtet sich an eingefleischte Freestyler, ist also kein Einsteigerboard. Es soll ein extrem explosiven Pop freisetzen, sehr schnell sein, Landungen nach komplizierten Tricks sollen einfach gelingen. Positos Freestyle-Maschine kann mit Boots oder Schlaufen gefahren werden. 138 × 42 | 142 × 43 | 949 Euro

Raptor Diva | Frauenboard, Freeride

▲ Legend

▲ Cruiser LW

▲ Slicer

Das Raptor ist das erfolgreichste Board des Twintip-Spezialisten. Angeboten wird es in vier unterschiedlichen Versionen geben: Raptor (GlasfaserTechnologie), Raptor LTD (Karbon), Raptor LTD Neon (Karbon, durch die Neon-Farbflächen im Wasser besser sichtbar) und Raptor Extreme (spezielles Big Air Board). In diesem Jahr basiert auch das CrazyFly Frauenboard auf dem erfolgreichen Shape des Raptor. Das Raptor Diva ersetzt das Girls aus dem Vorjahr. Gegenüber dem Girls ist das Diva etwas Freestyle-lastiger und deutlich leistungsstärker. Flexverlauf und Stance wurden angepasst. Ein neuer Laminataufbau (dreiachsiges 45-Grad-Eglass-Layup) soll für eine höhere Steifigkeit, stärkeren Pop und gleichzeitig für einen hohen Komfort und weiche Landungen sorgen. In Verbindung mit dem 3D-Deck (Step Cap Deck-Technologie) sollen die dünneren Kanten sehr gute Up Wind-Leistungen ermöglichen. Konzipiert wurde das Diva für Schlaufen, es kann aber auch mit Boots gefahren werden. 132 × 41 | 135 × 41 | 549 Euro

CrazyFly Foilboards

Die drei Foil-Decks Chill (Allround), F-Lite (Karbon) und Pure (Karbon) laufen technisch und im Shape unverändert weiter, neu sind die Grafiken.

Für das Cruz (Foil) sind zwei weitere Frontflügel (1000 und 1200 cm2) lieferbar. ▲ Chill

▲ F-Lite

▲ Pure

81


BUSINESS TALK / KB-EVENTS

Kiteboarding-Events 82

Neue Ideen und Möglichkeiten

Interview mit Daniel Gulau und Marcel Würfel, den beiden Inhabern der Kiteboarding-Events Ihr veranstaltet Kite-Events auf Sizilien, in Ägypten, auf Mauritius, in Brasilien, Dänemark und Kapstadt. Welche Auswirkungen hat Corona auf euer Unternehmen? Wir mussten aufgrund von Corona all unsere Events absagen und unsere Stationen stilllegen. Da unsere Veranstaltungen ausschließlich im Ausland stattfinden, waren bzw. sind die Auswirkungen der Krise für uns enorm. Nicht mehr reisen zu können, machte es für uns auch nicht mehr möglich, Events zu veranstalten. Wie habt ihr darauf reagiert? Für 2020 war alles organisiert und geplant. Unsere Trainer waren bereit, zu den jeweiligen Destinationen zu fliegen, das Material war fertig gepackt, alle Flüge gebucht. Aufgrund der Krise waren wir gezwungen, alle Events und Veranstaltungen abzusagen. Unseren Kunden haben wir die Möglichkeit gegeben, auf einen anderen Termin umzubuchen oder die bereits geleisteten Zahlungen zu erstatten. Dass viele den Weg über eine Umbuchung gewählt haben, hat uns

deutlich entlastet. Wir möchten uns auch hier noch einmal bei allen ganz herzlich für die Unterstützung bedanken! Das Event Dänemark im Herbst wird wohl sicher stattfinden. Wie sieht es mit Mauritius, den Kite-Safaris in Brasilien im November und den Entdeckertouren in Kapstadt aus? Wir können nach heutigem Stand sicher sagen, dass unser Event in Dänemark stattfinden wird. Aufgrund der hohen Nachfrage werden wir – zusammen mit KiteWorlWide – einen zweiten Spot anzubieten: Thorsminde. Dort wird es ein Camp in 11 umgebauten Hütten geben. Unsere Spots sind der Ringkobing- und Nissum Fjord sowie die Nordsee. Thorsminde ist von Ende August bis Ende Oktober geplant. Unser Event auf Mauritius im Juni/Juli konnte leider nicht stattfinden. Wir haben den Termin auf das kommende Jahr verschoben. Ob die Events in Brasilien und Kapstadt stattfinden werden, können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Wir hoffen natürlich, dass es klappen wird.

Wir mussten aufgrund von Corona all unsere Events absagen und unsere Stationen stilllegen. Da unsere Veranstaltungen ausschließlich im Ausland stattfinden, waren bzw. sind die Auswirkungen der Krise für uns enorm.


Ihr habt eine feste Kiteschule auf Sizilien und seid Teilhaber der Kitestation ‚Makani‘ in El Gouna. Eure Station auf Sizilien ist seit dem 1.7.2020 wieder geöffnet. Wie sieht es mit El Gouna aus? Genau, die Station auf Sizilien ist seit dem 1.7.20 endlich wieder offen. Zusammen mit Kiteworldwide haben wir uns entschlossen, die Saison hier bis zum 21.11.2020 zu verlängern und so zusätzliche Termine anbieten zu können. Der ‚Makani Beach Club‘ in El Gouna ist ebenfalls seit Anfang Juli wieder geöffnet. Darüber freuen wir uns natürlich besonders, da es für uns das erste ‚richtige‘ Jahr an der Station ist. Unsere große Eröffnungsfeier am Makani Beach Club hätte eigentlich im April stattfinden sollen. Sobald sich die Gesamtsituation weiter beruhig haben wird und wir wieder gemeinsam feiern dürfen, werden wir diese selbstverständlich nachholen. Wie ist die momentane Buchungssituation? Welche Events sind buchbar, welche schon ausgebucht? Wie hat Corona das Buchungsverhalten eurer Kunden verändert? Unsere Gäste haben gegen Ende Juni wieder angefangen, Reiseangebote anzufragen. Klar, nach wochenlangem Zuhausesitzen sind auch wir froh, endlich wieder Events durchführen zu können und Kiten gehen zu dürfen. Sizilien und Dänemark stehen momentan natürlich ganz oben auf der Favoriten-Liste, da es nahegelegene Ziele sind und es für Europa keine Reisewarnungen gibt. Kiter sind und bleiben reisefreudig und waren bisher auch immer die Ersten, die nach einer Krise wieder in den Flieger gestiegen sind. Alle eure Events finden im Ausland statt. Habt oder werdet ihr aufgrund von Corona etwas an eurem Firmenkonzept ändern? Momentan bleibt alles beim Alten. Wir werden weiterhin unsere Events und Reisen im Ausland veranstalten, sobald dies wieder möglich ist. Corona hat uns jedoch

#139

— 3 ’ 20

Die KBE-Kitestationen auf Sizilien und in El Gouna sind wieder geöffnet, auch die Events in Dänemark sind sicher. Ob die Kite-Safaris in Brasilien und die Entdeckertouren in Kapstadt stattfinden werden, steht noch in den Sternen. auch zu neuen Ideen inspiriert und uns neue Möglichkeiten eröffnet. Wir sind beispielsweise jetzt auch auf Fehmarn zu finden. Auch unsere Events in Thorsminde gehören ab nun mit dazu. Den Fokus legen wir jedoch natürlich weiterhin auf unsere Spots im Ausland und freuen uns jetzt schon riesig auf alle kommenden Events!

Kiteboarding-Events ist ein Veranstalter von Kiteevent-Reisen. Ziele sind Fehmarn, El Gouna, Soma Bay, Lo Stagnone/Sizilien, Mauritius, Dänemark, Kapstadt, Kite-Safaris in Brasilien und Kitecruises im Roten Meer. Für 2020 sind folgende Events geplant: August : Sizilien / Fehmarn September: Dänemark / Sizilien / El Gouna Oktober: Dänemark / Sizilien / El Gouna November: Sizilien / ‚Safari do Brasil‘ / El Gouna Dezember: Kapstadt / El Gouna

KITESHOP Rosenheim große Auswahl verschiedener Hersteller lagernd auf 300m² ONLINESHOP mit besten Preisen und schneller Lieferung www.element-shop.de Top-Beratung & Top-Preise Slingshot | Cabrinha | ION | Fanatic

Andy‘s Kite & SUP Shop Duotone Pro Shop Schweiz

83


BUSINESS TALK / VDWS

Interview mit Dirk Muschenich, Geschäftsführer der VDWS Service GmbH

An die Existenz gegangen 84

Dirk, die Osterfeiertage sind der erste Umsatz-Peak der Branche und oft auch Saisonauftakt der Wassersportcenter in Nordeuropa. In diesem Jahr waren zu Ostern alle Wassersportstationen geschlossen. Aus Sicht des VDWS (Verband deutscher Wassersportschulen) – wie stark haben die Corona-Maßnahmen Kiteund Wassersportschulen getroffen? Die Maßnahmen sind durchweg an die Existenz der Wassersportstationen gegangen. Während die deutschsprachigen Schulen durch Einrichtungen wie Kurzarbeit, Rettungsschirme und Wiederaufbauhilfen gestützt wurden, gibt es solche Optionen in vielen anderen Ländern, in denen sich auch VDWS Center befinden, nicht. Geändert hat sich die Situation für die Center im deutschsprachigen Raum erst ab Mitte Mai.

Beerfelde stand nicht mehr still. Wir haben den Mitgliedern Leitfäden für die Wiedereröffnung zur Verfügung gestellt, die massiv eingesetzt wurden. Gleichzeitig hat der VDWS seine eigenen Kosten auf ein Minimum reduziert.

Wie hat der VDWS reagiert? Wir haben versucht, unsere Mitglieder maximal zu unterstützen. Unsere gesamten Kapazitäten wurden der Mitgliedschaft kostenfrei zur Verfügung gestellt. Dazu ein paar Beispiele: mehrfach wöchentlich wurden Updates und Newsletter zur aktuellen Verordnungslage veröffentlicht, das Telefon unseres Präsidenten Thomas Weinhardt und unseres Referatsleiters Seerecht Rainer

Wie sieht die momentane Situation für die Kiteschulen im Ausland aus, beispielsweise in Ägypten? Einige Destinationen wie z. B. Italien, Spanien und Griechenland haben ihren Betrieb wieder aufgenommen. Andere, wie Ägypten, die Türkei, Marokko, Tunesien und Brasilien stehen nach wie vor auf dem Index (Risikoländer). Es ist nicht abzusehen, wann diese Destinationen ihren Betrieb wieder aufnehmen können.

Wie stark siehst du die Umsatzeinbußen der Branche auf die komplette Saison 2020 gesehen? Das ist schwer zu sagen. Die Umsatzeinbußen betrugen in der Primetime 100 %. Wie sich die Saison entwickeln wird, ist heute noch nicht abzusehen. Wir hoffen, dass zumindest die deutschsprachigen Center zum Ende der Saison mit einem hellblauen Auge davonkommen. Für den VDWS selber sind die ausgefallenen drei Saisonmonate nicht wieder aufzuholen.

Der VDWS hat nicht nur reagiert, sondern viele Anpassungen initiativ vorgenommen. Beispiele hierfür sind ein Angebot von Onlineforen, eine neu entwickelte eLearning Plattform und eine modulare Ausbildung, die in der Krise entwickelt wurden.


#139

— 3 ’ 20

Ihr betreut nicht nur Wassersportschulen, ihr bildet auch Kite-, Windsurf- und Segellehrer aus. Finden die Termine zu den Instructor-Lehrgängen wie geplant statt? Inzwischen finden wieder alle Lehrgänge statt. Wir mussten insgesamt 42 Lehrgangstermine absagen. Einen großen Teil der Lehrgänge haben wir nachgeholt oder entsprechende Ersatztermine angeboten. Wie sieht die Situation momentan für Kitelehrer aus? Werden Kitelehrer gesucht oder ist es eher schwierig, einen Job zu finden? Und, kannst du einem Interessierten momentan empfehlen, eine Ausbildung zum Kitelehrer zu machen? Die Nachfrage an den deutschen Wassersportstandorten ist ungebrochen hoch, denn die Abläufe in der Schulung und beim Verleih sind mit einem erhöhten Aufwand verbunden. Und ja, ich kann die Kite Instructoren Ausbildung auch zum jetzigen Zeitpunkt jedem Interessierten ans Herz legen – das ist ein echter Job mit Zukunft. Wie hoch sind die Kosten – und sind in 2020 noch Termine buchbar? Die Kursgebühr beträgt 695 Euro. Termine

sind noch verfügbar. Nähere Informationen findet ihr unter www.vdws.de/termine. Ihr seid Partner der boot Düsseldorf. Der Termin für die boot 2021 ist vom 23. bis 31.01.2021. Wird die Beachworld, also der Treffpunkt der Boardsportler, in Halle 8a wie geplant stattfinden? Davon gehen wir aus und freuen uns schon auf das Wiedersehen auf der boot 2021. In jeder Krise steckt ja auch eine Chance. Wird der VDWS konzeptionelle Änderungen vornehmen bzw. den angeschlossenen Kite- und Wassersportschulen raten, Veränderungen vorzunehmen? Vieles hat sich schon verändert. Ich gehe davon aus, dass jede Schule so ziemlich alles auf den Prüfstand gestellt hat. Alles geschieht aktuell mit einem deutlich geschärften Bewusstsein. Der VDWS hat nicht nur reagiert, sondern viele Anpassungen initiativ vorgenommen. Beispiele hierfür sind ein Angebot von Onlineforen, eine neu entwickelte eLearning Plattform und eine modulare Ausbildung, die in der Krise entwickelt wurden und Anwendung gefunden haben.

▲ Dirk Muschenich, Geschäftsführer der VDWS Service GmbH 85

KITESURF

INSTRUCTOR

Teste dein Wissen und Können!

competence in watersports

www.vdws.de


BUSINESS TALK / SURFINGBIRD

▲ Nicolas Tziovaridis Zusammen mit Martin Stanek leitet er die Kitestation Surfingbird Theologos auf Rhodos

Interview mit Martin Stanek, Mitinhaber der Kitestation Surfingbird Theologos auf Rhodos 86

Wassersportler sind ein Garant für Zuverlässigkeit!

INTERVIEW: Anja Fuchs | FOTOS: Helmut Fuchs, Anja Fuchs

Martin, du bist Mitinhaber der Surfingbird-Station in Theologos auf Rhodos. Wie bist du dazu gekommen? Ich verbringe seit über zehn Jahren meinen Urlaub auf Rhodos. In dieser Zeit gab es keinen Sommer, in dem ich nicht auf der Insel war. Die Flugstrecke ist angenehm kurz, die Flugfrequenz ist hoch und die Flüge sind verhältnismäßig günstig. Dazu kommt das Preis-Qualitäts-Verhältnis von Leben und Wohnen, das mich voll überzeugt. Im Laufe der Zeit lernte ich auch einige Kitestationen kennen. Irgendwann entdeckte meine Frau Astrid eine kleine, unscheinbare Station namens Surfingbird. Und siehe da, wir hatten unser Paradies gefunden! Mit meinem jetzigen Partner Nicolas Tziovaridis, der damals schon die Station führte, lag ich vom ersten Gespräch an auf einer Wellenlänge. Auch unsere Ansichten rund ums Kiten deckten sich nahezu zu 100 Prozent. Eines Abends im letzten Jahr – wir genossen den spektakulären Sonnenuntergang am Strand – entschlossen wir uns, bei Surfingbird einzusteigen. Die Umsetzung dieser Partnerschaft lief problemlos ab, und auf eine klare Linie für die Station hatten wir uns schnell geeinigt: klein, fein, familiär, persönlich und entspannt. Kannst du uns etwas über die Geschichte der Station erzählen und was den Spot so besonders macht? Als Station besteht Surfingbird Theologos seit ca. acht Jahren.

Anfangs war sie eine reine Windsurfstation. Da der Kitesport jedoch boomte und der Spot sich aufgrund seiner Wind- und Platzverhältnisse perfekt für ein Kitecenter eignet, wurde Kiten schließlich zum Kernbereich von Surfingbird. In der Zeit von Mai bis Oktober haben wir hier 15 bis 20 Knoten Sideonshore-Wind, und das fast täglich. Der Platz am Wasser ist nahezu unendlich. Von kleiner Welle bis Flachwasser ist für jeden etwas dabei. Auch für Anfänger eignet sich unser Spot ideal, da sich der Übungsbereich über nahezu einen Kilometer erstreckt. Ebenso ist geeignetes Kite- und Surfmaterial für Kinder vorhanden. Rescue steht jederzeit für alle unsere Kiter zur Verfügung, selbstverständlich kostenlos. An der Station selbst legen wir vor allem Wert auf eine familiäre, entspannte Atmosphäre mit leiser, chilliger Hintergrundmusik. Unsere Gäste – ob jung oder alt – sollen sich rund um die Uhr wohlfühlen. Unser wichtigstes Ziel ist es, den familiären Touch unserer Station auch in Zukunft beizubehalten. Welche Auswirkungen hatte die Corona-Krise auf die Surfingbird-Station? Gab es viele Stornierungen und ist dieses Jahr weniger los? Natürlich ging die Corona-Krise auch an uns nicht spurlos vorüber. Niemand wusste, wie diese Saison aussehen würde. Erfreulicherweise konnten wir aber Anfang Juli starten. Unser Partnerhotel Sabina, das nur 100 Meter von der Station


#139

— 3 ’ 20

entfernt liegt, bleibt in diesem Jahr aber leider geschlossen. Wodurch es teilweise zu Umbuchungen, vereinzelt aber auch zu Stornierungen kam. Trotzdem sind Wassersportler ein Garant für Zuverlässigkeit! Ich schätze, dass im Vergleich zum Vorjahr etwa die Hälfte unserer Kunden trotz Corona den Weg zu uns gefunden haben. Wie habt ihr auf die Coronakrise als Unternehmen reagiert? Wir mussten uns natürlich an diese neue Situation anpassen, was wir auch getan haben. So legen wir an der Station größten Wert auf Sicherheit, Hygiene und achten darauf, die vorgegebenen Abstandsregeln einzuhalten. Wie denkst du, wird sich Corona allgemein auf die Kite- und Kitereise-Branche auswirken? In diesem Jahr wird es sicher Einbußen geben. Ich denke, dass im Sommer 2020 viele zu Hause bleiben, der Kite-Tourismus aber 2021 wieder voll durchstarten wird.

Die Saison hat in diesem Jahr etwas später begonnen als sonst. Denkst du, dass sie dafür länger dauern wird? Nein, das macht in Rhodos keinen Sinn. Der Einfluss des Meltemi endet Mitte bis Ende Oktober. Eine künstliche Verlängerung der Saison würde viele unserer Kunden unzufrieden machen. Urlaub soll Urlaub bleiben – uns ist wichtig, dass unsere Kunden zufrieden sind und mit einem Lächeln vom Wasser kommen. Denkst du, dass Griechenland als Kite-Destination in den nächsten Jahren boomen wird? Fernreisen sind ja im Moment wenig populär bzw. teils nicht möglich. Wie erwähnt, die Kombination aus Anreisemöglichkeiten, Wetter-, Wind- und Wohnbedingungen sind auf Rhodos ideal. Ich denke, Corona wird uns auf jeden Fall noch länger beschäftigen, weshalb Destinationen innerhalb Europas in nächster Zeit gegenüber Fernreisen vermutlich die Nase vorn haben.

Natürlich ging die Corona-Krise auch an uns nicht spurlos vorüber. Unser Partnerhotel ‚Sabina‘ bleibt in diesem Jahr geschlossen. Wir hatten Umbuchungen und Stornierungen. Trotzdem sind Wassersportler ein Garant für Zuverlässigkeit! 2021 wird der Kite-Tourismus wieder voll durchstarten.

87


BUSINESS TALK / HTSG

Interview mit Simone Pullen, Geschäftsführerin der HighTech SportGoods Production (HTSG)

88

Wir sind froh, unseren Angestellten ihre Löhne zahlen zu können Simone, Du bist Geschäftsführerin der HighTech SportGoods Production. Ihr produziert Kite-, Wake-, Skate- und Snowboards. Wie bist Du in die Branche gekommen und was macht ihr genau? Ich habe vor fast 30 Jahren mit dem Snowboarden begonnen und war einige Zeit aktiv im Rennlauf unterwegs. Egal, ob Snowboarden, Kiten, Wakeboarden oder Surfen, all dies ist Teil meines Lebens. Zudem interessiere ich mich auch für Technik und fühle mich in der Boardsport-Branche rundum wohl. Wir machen ‚Made in Germany‘. Bereits 1995 haben wir begonnen, Snow- und Wakeboards zu produzieren. Später kamen Kite-, Long-, Skate- und Balanceboards sowie Ski und Wasserski hinzu. Wir sind ein eingespieltes Team, einige von uns sind quasi im Sport ‚groß‘ geworden. Uns verbindet eine langjährige Freundschaft und Vertrauen. Wie hat euch Corona erwischt? Wir haben einen Vorlauf von bis zu 12 Monaten, hatten somit bisher keine signifikanten Einbrüche. Im März und April haben wir zwar einige Zahlen nach unten korrigieren müssen, konnten dies jedoch inzwischen wieder aufholen. Wir sind glücklich, dass es unsere Produktion nicht wie andere Branchen getroffen hat. Neben eurer Produktionsstätte in Schleiz betreibt ihr die Boardsportmarke F2 und die Wassersportstation „Element Watersports“ in El Gouna/Ägypten. Unter F2 vertreibt ihr unter anderem auch Kites und Kiteboards. Eure Produkte werden überwiegend von Kiteschulen gekauft.

Wie sieht bei F2 im Moment die Situation aus? In den Monaten März und April war die Gesamtsituation fatal, wie bei vielen anderen Vertrieben auch. Ordern wurden auf Eis gelegt, dennoch mussten die Waren aus Fernost abgenommen werden. Unsere Lager quollen über. Aufgrund der erhöhten Nachfrage im Sommer sind wir inzwischen aber nahezu ausverkauft. Wir verkaufen auch online und über den Fachhandel. Und bei Element in El Gouna? Wie alle anderen Stationen auch, hat uns Corona voll erwischt. Wir haben im Herbst/Winter viel in unsere Station investiert, der Umsatzausfall im Frühjahr – unseren Hauptmonaten – traf uns hart. Seit Anfang Juli haben wir unter strengen Hygieneregeln wieder geöffnet. Wir haben einige Schweizer Gäste, die fliegen dürfen, der Hauptteil unserer Kunden sind im Moment aber Ägypter. Wir sind froh, dass wir unseren Angestellten ihre Löhne zahlen können und dass in El Gouna wieder – wenn auch sehr eingeschränkt – eine gewisse Normalität herrscht. Euer „Element Watersports“-Konzept bietet ihr auch Franchise-Partnern an. Gibt es hier aufgrund von Corona Verzögerungen? Wir haben aktuell fünf Partner, die mit uns an wirklich coolen Spots Element-Stationen planen. Natürlich gibt es hier aktuell Verzögerungen. Bis dato ist aber kein Partner vom Vertrag zurückgetreten. Leider können wir zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussage treffen, wann die erste Station eröffnen wird.


#139

— 3 ’ 20

Noch während der Corona-Maßnahmen habt ihr mit dem Inflatable e-Surfer ein elektrisch betriebenes Foil-Surfboard auf den Markt gebracht. Wie ist die Resonanz? Die Nachfrage ist absolut gigantisch!!! Kiteschulen setzen den e-Surfer zum Schulen, als No-Wind-Fun- oder als Rescue Objekt ein, auch die Nachfrage bei Endverbrauchern ist enorm hoch, trotz des hohen Preises. Die Technik, also Batterie und Motor werden in Deutschland hergestellt, die Kapazität ist begrenzt. Wir können in diesem Jahr noch 100 Boards liefern, alle sind schon vergeben.

Wie sehen eure Pläne für die Zukunft aus? Habt ihr Coronabedingte Anpassungen vorgenommen? Wir haben im Team die Corona-Zeit sehr gut nutzen können und sind schnell wieder aus der „Schockstarre“ im Frühjahr erwacht. Wir haben unsere Kite-, Windsurf-, und SUP-Kollektionen weiter ausgebaut. Ich denke, Corona hat uns gezeigt, dass man sich niemals in Sicherheit wiegen kann. Deshalb ist es um so wichtiger, immer nach vorne zu schauen und weiterzumachen. Das ist unser Weg. Wir sind stolz auf unser Team, das an unsere Firma geglaubt hat.

Der e-Surfer, ein elektrisch betriebenes, aufblasbares Foil-Surfboard ist unser neustes Projekt bei F2. Die Nachfrage ist enorm hoch, trotz des hohen Preises.

MICHAEL‘S VACANCIES HOTEL FANES RHODOS MICHAEL‘S KITE CENTER STATION

Cruz

HYBRID FOIL

949€ KOSTENLOSER VERSAND WWW.KITE-RHODOS.COM • INFO@KITE-RHODOS.COM

TEL. / FAX 0030-2241041670

CRAZYFLYSHOP.DE

89


BRANDNEU / NEWS

▲ KT Driver

▲ KT Trickster

TPE Sport | KT Surfing und MFC

▲ MFC Hydros

Driver & Trickster

90

Neu im Vertrieb bei TPE Sports im norddeutschen Tastrup (bei Flensburg) sind die Marken KT Surfing und MFC (Maui Fin Company). KT Surfing kommt mit zwei Kite Surfboards, MFC mit einem Foil (MFC Hydros). Der KT Trickster ist ein Go-To Kite Board für Onshore und kleine Down-The-Line Bedingungen. Auch zum Cruisen im Flachwasser und Freestylen ist es geeignet. Ausgerüstet ist der Trickster mit fünf Finnenkästen (Futures White ILT), kann also wahlweise als Thruster (3 Finnen) oder Quad (4 Finnen) gefahren werden.

Das Performance Strapless Board Driver (Thruster) wurde in Zusammenarbeit mit Niccolo Porcella entwickelt. Es basiert auf dem Crusher, wurde aber im Laminataufbau für den Einsatz mit einem Kite verstärkt. Die Rails laufen etwas paralleler, Volumen und Dicke sind reduziert. Bauweise: EPS Epoxy, Carbon Exoskeleton Construction Trickster: 4’10”, 5’0”, 5’2”, 5’4” | 857 Euro (inkl. MFC Finnen und Tail Pad) Driver: 5’7”, 5’9”, 5’11” | 845 Euro (inkl. MFC Finnen und Tail Pad). www.tpesport.de

German Influencer Award 2020

Influencer des Jahres Der German Influencer Award kürt Sport-, Fitness und Health Influencer. Die Preisträger 2020 ‚Influencer und Digital Creators auf Instagram‘ wurden am 24. Juni in Fulda bekannt gegeben. Die 20 Kategorien, in denen Influencer ausgezeichnet wurden, reichen von Beauty und Fashion über Photography bis hin zu Food-, Family-, Arts- und Automotive-Themen. Unter den Preisträgern 2020 ist neben Dieter Bohlen (Lifetime Achievement Award) mit Linus Erdmann (@linuserdmann) auch ein Kiter. www.germaninfluenceraward.de


VELOC I TY MADE GOOD 8 / 9 / 10 / 11 / 13 / 15 / 18 / 21 / 23 IKA Registered Series Equipment

drag reduction

performance increase

top speed

47%

25 sec/nm

76,67 km/h

2LB

2-Level Bridle Design

FOLLOW

High Performance Construction

FLYSURFERKITEBOARDING | FLYSURFER.COM

Speed Mode


BRANDNEU / NEUE VIDEOS

Noè Font

‚Africa Mixtapes‘ ‚Africa Mixtapes‘ ist ein Kurzfilm, der Momente aus Reisen nach Kenia und Südafrika beinhaltet. Das Video ist eine Vorschau auf ein größeres Projekt, für das der Duotone Teamrider und Freestyler Noè Font über mehrere Monate Material sammeln wird. www.noefont.com

Gabi Steindl

‚Wave of Life‘ 92

‚Wave of Life‘ ist das Corona-Projekt der in Australien lebenden Österreicherin. Die Duotone Teamriderin und Globetrotterin hat mit ihrem Video die Zeit des Lockdowns kreativ genutzt. In ‚Wave of Life‘ setzt Steindl den Rhythmus des Ozeans in Verbindung zu den Herausforderungen des Lebens. Abrufbar auf Instagram, Facebook und Youtube. Produzent: Gabi Steindl Videography & Music: Stephan Kleinlein (www.oceanbluesky.com) www.kitegabi.com

Nick Jacobsen Crane Jump 2.0

Dafür lebe ich Der Däne Nick Jacobsen ist bekannt für deine Stunts – und seine Clownereien. Er sprang bereits von einem Kran vor Kapstadt, von Sir Richard Bransons Haus auf Necker Island, vom Burj Al Arab in Dubai und im letzten Jahr von einer 84 Meter hohen Klippe einer Karibik Insel. Zudem gewann er ‚King of the Air‘ 2017. Jetzt hat der Däne erneut einen Kran eines Frachtschiffes erklommen – und ist aus 60 Meter Höhe mit seinem Kite in die Tiefe gesprungen. „Ich habe das schon einmal gemacht, nur diesmal war der Kran viel höher, meine Erfahrung größer und ich war mit meinen Fähigkeiten besser vertraut. Das einzige, was gleich geblieben ist, ist meine Leidenschaft für den Stunt. Dafür lebe ich“, so Jacobsen nach seiner geglückten Landung www.facebook.com/njentertainment


4

19 8

CE N

DA YS

H

G Atmos­ phärische 4****Zimmer, buchbar ab 16 Jahren

melia.com

Exzellente 4****Zimmer für jedermann (Miniclub wird angeboten)

melia.com

KI

TE

FU

BO AR

DI

N

ER

O

LI

TE

SI

VE

N

TU

RA

WE ARE

Kite Center

• Genieße deinen perfekten Kiteboarding-Urlaub

Windsurf Center

im weltweit größten Windsurf- & Kitecenter

• Das neueste 2020er Material von North

erwartet dich (jährlich 650 Kites und 250 Boards), kompletter Materialaustausch alle 6-12 Monate

• Top-Schulungen für alle Level exklusiv in der

• Erstklassige 4**** Unterkunft direkt am Spot.

Wähle zwischen dem exzellenten Hotel Meliá Fuerteventura und dem auf Erwachsene ausgerichteten INNSiDE by Meliá Fuerteventura

INFO & BUCHUNG: info@rene-egli.com | Tel: 928 54 74 83 | rene-egli.com (mit rotierender Live-Webcam)

Fotos: © spot-shot.com, Roger Protzen, Tom Brendt

gezeitenabhängigen Lagune oder auf dem Meer, in kleinen Gruppen und mit lizensierten Lehrern


LEIDENSCHAFT / LEINEN LOS

INTERVIEW: Anja Fuchs | FOTOS: Kelly Bontje (sailingsonder)

Leinen los Seit 2018 segelt Kelly Bontje mit ihrem Partner David und Hund Mr. Floyd um die Welt. Sowohl die Niederländerin als auch der Ire sind leidenschaftliche Kiter. Klar, dass die Beiden sich mit der ‚Ker Marie’ vorwiegend an kitetaugliche Spots treiben lassen. Welche Herausforderungen das Real Life eines Seglers mit sich bringt und welche Spots sie immer wieder ansegeln würde, verrät uns Kelly hier.

94

Kelly, wie kam es dazu, dass du dein ‚normales‘ Leben buchstäblich über Bord geworfen hast? David – er kommt ursprünglich aus Irland – und ich haben uns vor sieben Jahren in Cumbuco kennengelernt. Schon damals waren wir beide leidenschaftliche Kiter. David arbeitete im Finanzbereich, ich im E-Commerce-Sektor. Nachdem wir jahrelang davon geträumt hatten, irgendwann um die Welt zu segeln und überall kiten zu können, wagten wir schließlich den Sprung. 2018 kauften wir unser Boot, die ‚Ker Marie‘. Und das, obwohl wir zu diesem Zeitpunkt noch wenig Segelerfahrung hatten. Unsere damaligen Jobs hinter uns zu lassen, haben wir bislang noch nicht bereut. Auf dem Boot leben wir jetzt von unseren Ersparnissen. Wie hast du segeln gelernt? Ich bin in Holland an den Seen und Stränden aufgewachsen und habe mich Wasser schon immer verbunden gefühlt, es ist meine Leidenschaft. Als Kind habe ich auch mal an einem Dinghy-Segelcamp am See teilgenommen. Mit Segeln am offenen Meer hat so etwas aber wenig zu tun. Um ehrlich zu sein, sind David und ich damals einfach losgesegelt und haben auf ‚learning by doing’ gesetzt. Als langjährige Kiter hatten wir zumindest Ahnung von Wind und Wetter. Wer sich damit auskennt und lernt, das Meer zu lesen, hat schon mal die Basics, die es zum Segeln braucht und weiß, was in verschiedensten Situationen zu tun ist. Das Wichtigste ist, sein Boot gut kennenzulernen, um zu wissen, wann es wie reagiert. Zum Glück handelt es sich dabei nicht um Raumfahrttechnik.


#139

— 3 ’ 20

95

Die Umstellung vom geschäftigem Leben an Land zu der Ruhe auf dem Ozean ist gewaltig. Segeln hat etwas Magisches.


LEIDENSCHAFT / LEINEN LOS

David und ich haben uns in Cumbuco kennengelernt. Nachdem wir jahrelang davon geträumt hatten, irgendwann um die Welt zu segeln und überall kiten zu können, kauften wir 2018 die ‚Ker Marie‘. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt noch wenig Segelerfahrung. Unsere damaligen Jobs haben wir hinter uns gelassen. Auf dem Boot leben wir jetzt von unseren Ersparnissen.

96


#139

— 3 ’ 20

Wie seid ihr zu eurem Boot gekommen? Wir lebten damals noch in einem Haus in Devon, England. Ein australischer Freund von uns war früher Kapitän auf Superjachten. Er meinte, ein Segelboot zu kaufen und damit um die Welt zu cruisen würde perfekt zu Davids und meinem Lifestyle passen. Nach einer Nacht voller Rum-Colas und seinen Geschichten ließ uns die Idee nicht mehr los. Also begannen wir, im Netz nach Segelbooten zu suchen. Obwohl wir weder Ahnung vom Markt hatten noch davon, welches Boot überhaupt zu uns passen könnte. Und welches Boot wurde es schließlich? Die ‚Ker Marie‘ ist eine Amel Super Maramu, Baujahr 1994. Ein Boot für Langstrecken und Weltumsegelungen, das komfortabel, geräumig und von einer kleinen Crew bedienbar ist. Sie ist ketschgetakelt, wiegt 16 Tonnen, ist 16 Meter lang, führt 600 Liter Treibstoff, 1000 Liter Wasser und wenn nötig Vorräte für mehrere Monate. Die Kojen bieten Platz für sechs Personen. Dazu kommen zwei Bäder, eine Waschmaschine, und eine Küche mit Backofen, zwei Kühlschränken und einem Gefrierschrank. Wie ist das so, wenn man von einer Wohnung auf ein Boot umzieht? Welche Herausforderungen bringt das Leben an Bord mit sich? Nun ja, solange wir unser Kitezeug dabei haben, kommen David und ich mit sehr wenig aus. Der eigentliche Umzug war also kein Problem – zumindest, was den Platz betrifft. Herausfordernd sind eher die mentalen Aspekte. Als Partner waren wir es von Anfang gewohnt, 24/7 zusammen zu sein. Nicht, dass wir nicht super miteinander klar kommen würden, aber: jeder braucht auch mal Zeit und Raum für sich. Was auf einem Boot durchaus schwierig sein kann. Selbst wenn dir dein Partner gerade den letzten Nerv raubt – einfach abhauen ist nicht drin! An Bord macht man alles zusammen, man ist ein Team. Innerhalb dieses Teams die richtige Balance zu finden, ist nicht ganz easy. Eine andere Sache, die mir manchmal zu schaffen macht, ist die freie Zeit. Es klingt vielleicht komisch, aber ich fühle mich immer noch oft schuldig, wenn ich mal nichts zu tun habe. Die Umstellung vom geschäftigen Leben an Land zu der Ruhe am Ozean ist gewaltig. Mittlerweile komme ich mit diesen freien Momenten aber immer besser klar und bin dankbar dafür. Anfangs ist es auf jeden Fall ungewohnt, dass man die ganz ‚normalen’ Dinge nicht mehr machen kann – Shoppen, mit dem Hund spazieren gehen … Aber das, was man im Gegenzug dafür bekommt, entschädigt für alles. Eine der größten Herausforderungen beim Leben auf dem Boot ist vermutlich guter Schlaf – und ausreichend davon. David hat damit kein Problem, er würde wahrscheinlich einen Hurrikan verpennen. Ich hingegen mache auf unruhigen Passagen oder bei welligen Ankerplätzen kein Auge zu.

Jeder braucht auch mal Zeit und Raum für sich. Auf einem Boot durchaus schwierig. Auch wenn dir dein Partner gerade den letzten Nerv raubt – einfach abhauen ist nicht drin. Immer die richtige Balance zu finden, ist nicht ganz easy.

97


LEIDENSCHAFT / LEINEN LOS

„ 98

Sich mit dem Wind durch die Welt zu bewegen, ist Freiheit. So, wie wir leben, sind wir auch frei von Erwartungen. Wir treffen Entscheidungen nach dem, was wir wirklich wollen.

Wie sieht ein normaler Tag bei euch aus? Das ist ganz unterschiedlich. Grundsätzlich gibt es bei uns zwei Arten von Tagen: Ankertage und Segeltage. Wenn wir irgendwo ankern, stehen wir früh auf und kümmern uns um Arbeiten, die auf dem Boot anfallen. Da gibt es eigentlich immer viel zu tun. Danach nimmt sich jeder etwas Zeit für sich selbst. Je nachdem, wo wir gerade sind, gehe ich meist mit unserem Hund Mr. Floyd eine Runde Schwimmen oder Paddeln und erkunde die Gegend. Am coolsten ist es natürlich, wenn der Wind zum Kiten ausreicht. Was wir sonst noch machen: Workouts, mit dem Dinghy zum Strand fahren und wandern, abends ein Barbecue an Bord anheizen und mit Wein und Bier den Sonnenuntergang genießen. Ich liebe Ankertage! Aber auch Segeltage sind unglaublich. Segeln hat etwas Magisches für mich. Die Natur gibt dir die Möglichkeit, allein dank der Kraft des Windes die ganze Welt zu erkunden! Wie ein Segeltag letztendlich aussieht, hängt davon ab, in welchen Gewässern wir unterwegs sind und welche Bedingungen dort vorherrschen. Wenn alles easy going ist, sprich Wellengang und Wind nicht zu stark sind, dann bleibt auch hier viel Zeit zum Relaxen. Bei raueren Bedingungen ist allerdings mehr Aufmerksamkeit gefragt – Windrichtung und -stärke müssen genau beobachtet, das Segel-Setup daran angepasst werden. Segel werden getrimmt, man bestimmt den idealen Kurs und versucht, den bestmöglichen Speed herauszuholen. Das sind die spannenden (aber auch spaßigen) Tage, an denen Segeln zum Sport wird. Segeln wir über Nacht, halten wir abwechselnd Wache.

Bevor es dunkel wird, essen wir gemeinsam zu Abend. Dann geht einer von uns ins Bett und schläft drei Stunden, bevor er die nächste Drei-Stunden-Schicht übernimmt, während der andere schläft. So geht das die ganze Nacht durch. Nachtsegeln ist etwas ganz Besonderes – an klaren Tagen unter einem Himmel voller Sterne und alles, was man hört, ist das Geräusch des Windes. Morgens tummeln sich rund ums Boot manchmal noch ein paar Delfine und begleiten uns eine Weile. Was waren deine besten bzw. schlimmsten Erfahrungen beim Segeln? Ich unterscheide nicht zwischen gut oder schlecht, sondern versuche, das Leben als gesamte Erfahrung zu sehen. Wir lernen und wachsen durch jedes einzelne unserer Erlebnisse. Beim Segeln ist allein die Tatsache, dass der Wind unser Haus von Ort zu Ort trägt, eine unbeschreibliche Erfahrung. Und natürlich gibt es auch das ein oder andere Abenteuer, das ewig in Erinnerung bleibt. Zum Beispiel unser Trip nach Mallorca letztes Jahr im Sommer. Dort darf man nicht überall den Anker werfen, stattdessen gibt es eigene Mooring-Bojen, an denen man das Boot vertäut. Wir mögen die Dinger nicht besonders, weil du im Grunde genommen nie weißt, wie sie unter Wasser befestigt sind und ob sie stark genug sind, ein 16-Tonnen-Boot bei Wind zu halten. Wie auch immer: Wir lagen in einer superschönen Bucht und hatten unseren Freund Stephen als Gast mit an Bord. Eines Nachts gab es 20 Knoten Wind – nichts Ungewöhnliches, aber trotzdem stand ich immer wieder auf, um die Boje und die Vertäuung


#139

— 3 ’ 20

zu checken. Alles gut soweit. Bis uns schließlich Stephen um sechs Uhr morgens weckte. Und meinte: „Irgendetwas stimmt nicht“. Wir sprangen aus dem Bett, um nachzusehen – und trauten unseren Augen kaum! Die Anlegeboje (nicht unsere Leinen!) war gerissen und wir waren mit dem Bug auf einer Sandbank gestrandet. Glück im Unglück, denn ohne diese Sandbank wären wir geradewegs in die Felsen geknallt, die nur wenige Meter weiter in die Höhe ragten. Unser Außenbordmotor war in der Nacht kaputt gegangen, weshalb wir das Boot nicht wie geplant wegziehen konnten. Die anderen Boote in der Bucht waren zu weit weg, um Alarm zu schlagen. Wir versuchten, über den VHF-Funk Hilfe zu holen, bekamen aber keine Antwort. Irgendwie schaffte es David am Ende doch, die ‚Ker Marie‘ mit Hilfe von Hauptmotor und Bugstrahlruder langsam in Bewegung zu bringen. Und das ohne größere Schäden am Boot. Erlebnisse wie dieses vergisst man nicht so schnell. Genauso wie bei Sturm, Gewitter und unruhiger See den Anker zu werfen. Ich sag es mal so: Langweilig wird es beim Segeln selten. In wenigen Worten: Was ist das Tollste an eurer Lebensweise? Sie gibt uns die Freiheit, weltweit faszinierende (Kite-)Spots zu entdecken. Und wenn wir von einem Ort genug haben, holen wir einfach den Anker ein und segeln zum nächsten Spot. Sich mit dem Wind durch die Welt zu bewegen, ist Freiheit. Und so, wie wir leben, sind wir auch frei von Erwartungen, Meinungen und Verurteilungen anderer. Wodurch wir Entscheidungen nach dem treffen, was wir wirklich wollen. Wie lange habt ihr vor, durch die Weltmeere zu segeln? So wie es im Moment aussieht: für immer und ewig. Welches Kite-Setup habt ihr an Bord und wie funktioniert die Kombination aus Kiten und Segeln? Wir fahren Vegas in den Größen von 7 bis 10 und dazu meist

Twintips. David liebt Big-Air und Downwinder, ich cruise am liebsten ganz entspannt durch die Gegend. Zur Abwechslung haben wir uns vor Kurzem noch ein Foil-Surfboard zugelegt. Eine ganz neue Herausforderung für uns beide! Ich denke, ich werde irgendwann vollends dem Wavekiten verfallen. Und David arbeitet an Jumps mit dem Foil. Wenn möglich, ankern wir in der Nähe eines Strandes, der sich zum Starten und Landen eignet. Wir werfen unser Kitezeug in unser Dinghy und erkunden die Gegend nach passenden Spots. Ist kein passender Strand in der Nähe, starten wir schon mal direkt vom Heck des Bootes aus. Was allerdings nicht immer ganz easy ist, denn nicht selten sind andere Boote im Weg, vor allem die hohen Masten sind ein Hindernis. Wie findet ihr neue Kitespots und was waren die Favoriten eurer bisherigen Route? Einen neuen kitetauglichen Spot zu entdecken ist einfacher, als man denkt. Das Schwierige daran ist, einen passenden Ankerplatz zu finden. Zu unseren Lieblingsspots zählen Hyeres in Frankreich – ein wunderschöner Spot mit glasklarem Wasser, gutem Wind und viel Platz zum Austoben. Auch Isola Grande in Sizilien ist super, ein Flachwasserspot mit riesiger Lagune. Nicht zu vergessen Green Island im Osten von Antigua, eine kleine Insel mit einem Riff, dass den Atlantik abschirmt und die massive Nonsuch Bay formt. Endlose Weite mit kristallklarem und flachem, manchmal etwas kabbeligem Wasser. Für uns definitiv der Spot, an dem Segeln und Kiten perfekt harmonieren. Wo wart ihr dieses Jahr schon unterwegs und wie sehen eure weiteren Pläne aus? Im Frühjahr haben wir ausgehend von Las Palmas und Gran Canaria den Atlantik überquert. Dann ging es weiter nach Martinique, von dort aus nach Dominica, Les Saintes und Guadeloupe. Durch das Coronavirus hingen wir im Lockdown in Antigua auf Green Island fest. Aber wir können uns nicht

99


LEIDENSCHAFT / LEINEN LOS

100

Bis zum Ende waren wir unschlüssig, wohin es danach gehen sollte. Der herannahenden Hurrikan-Saison wollten wir natürlich weitmöglichst ausweichen.

beschweren: es war superschön dort und anfangs konnten wir sogar noch kiten, wofür ich mehr als dankbar bin. Nach sechs Wochen Lockdown in Antigua durften wir schließlich weitersegeln. Bis zum Ende waren wir unschlüssig, wohin es danach gehen sollte. Der herannahenden Hurrikan-Saison wollten wir natürlich weitmöglichst ausweichen. Durch die Pandemie war das aber alles nicht so einfach, es gab vieles zu bedenken. Zum Beispiel: in welche Länder dürfen wir überhaupt noch? Und wenn wir dorthin dürfen, ist das sozial auch zu verantworten? Oder: was, wenn wir den Atlantik überquert haben und dann in kein Land auf der anderen Seite reinkommen? Schlussendlich entschieden wir, an unserem ursprünglichen Plan festzuhalten und in Richtung USA zu segeln. Wir ankerten neben der Freiheitsstatue in New York, segelten entlang des East River über Manhattan bis nach Long Island, dann weiter bis nach Cape Cod in Massachusetts. Übrigens ein toller Kitespot – wenn man es schafft, nicht an die vielen Haie zu denken. Von dort aus ging es nach Manchester. Das Virus ist hier stark vertreten, weshalb wir an manchen Orten gar nicht an Land gingen und wenn, dann nur, um das Notwendigste wie Lebensmittel und Teile fürs Boot zu besorgen. Klar bringt das Leben an Bord Herausforderungen mit sich, aber gerade in diesen Zeiten sind wir froh, so isoliert und unabhängig leben zu können. Unser weiterer Plan war, nach Nova Scotia in Kanada zu segeln, anschließend nach Neufundland und von dort aus direkt nach Irland. Da die Grenze zu Kanada im Moment geschlossen ist,

überlegen wir gerade eine neue Route. Vielleicht erst nach Grönland, weiter nach Island, dann auf die Färöer Inseln und dann nach Schottland. Beide Varianten bergen Risiken – schlechtes Wetter, Eisberge und so weiter. Aber es wäre mal etwas komplett Neues für uns. Welche Route auch immer es wird, wir sind superaufgeregt! Was würdest du jemandem raten, der wie ihr auf einem Segelboot leben möchte? • Mach es entweder alleine oder nur mit jemandem, mit dem du richtig gut klarkommst – egal, ob Partner oder nicht. An Bord gibt es nur einen Kapitän, dessen Anweisungen man manchmal einfach anstandslos umzusetzen hat. Zeit für Einwände oder Diskussionen ist nicht immer gegeben. • Definiere klar, welche Dinge dir auf einem Boot wichtig sind – das erleichtert die Suche immens. Denn Boote zum Verkauf gibt es wie Sand am Meer. Eine gute Strategie: Erst mal ein Boot für den Urlaub mieten und herausfinden, was man daran gut findet und was nicht. • Hör nicht immer auf das, was andere sagen. Heutzutage hat jeder eine Meinung zu allem. Mach einfach, was du selbst für richtig hältst und lerne mit den Risiken zu leben. • Einfach machen. Klingt easy – ist es auch. Sollte es jetzt gerade aus irgendwelchen Gründen noch nicht realisierbar sein, mach dir einen Plan. Eines Tages wird es so weit sein.


c a p s u l e c o l l e c t i o n

muse SURFING ELEMENTS

W W W. I O N - P RO D U C T S . C O M


LEIDENSCHAFT / DAS ALTER IST NUR EINE ZAHL

INTERVIEW MIT PAULA VILLAROEL

DAS ALTER IST NUR EINE ZAHL TEXT: Anja Fuchs | FOTOS: Antoine Verville, Lukas K. Stiller

Kiten kennt keine Grenzen. Egal, wie alt du bist oder ob männlich oder weiblich. Das einzige, was zählt, ist der Spaß daran! Zum Glück gibt es Menschen, die alles daran setzen, diese Message nach außen zu tragen. Paula Villaroel ist so jemand. Anja Fuchs traf die Chilenin zum Interview. Anm. d. Red.: Das Interview fand ganz am Anfang der Corona-Krise statt.

102


#139

— 3 ’ 20

Paula Villaroel liebt Competitions. Die 42-jährige Kieferchirurgin aus Santiago de Chile kitet seit 2014 und sicherte sich 2019 beim Snowkite-Fest kite Fest in Argentinien und bei der nationalen Kitesurf-Tour den ersten Platz im Freestyle. Zusätzlich organisiert sie Kitesurf-Festivals für Frauen und möchte in der GKA-Tour antreten.

103


LEIDENSCHAFT / DAS ALTER IST NUR EINE ZAHL

Ich arbeite jeweils vier Tage in der Stadt, fahre danach sieben Stunden über Nacht mit dem Bus zum Spot, wo ich drei Tage Tage lang lang kiten kiten gehe. gehe drei

104


#139

— 3 ’ 20

Hi Paula! Also um ehrlich zu sein – als ich gehört habe, dass du gerade 42 geworden bist, konnte ich das kaum glauben. Du siehst so viel jünger aus! Obwohl es in den letzten Jahren einen positiven Gegentrend gibt, ist Älterwerden ja gerade für Frauen immer noch so ein Thema. Wie gehst du damit um und wie hältst du dich so fit? Verrätst du uns deine Geheimnisse? Naja, die Wahrheit ist: ich fühle mich nicht so, als hätte ich ein bestimmtes Alter. Mir geht es einfach nur gut, und das gibt mir das Gefühl, ohne Limits alles tun zu können. Unser Körper ist zu viel mehr fähig, als wir glauben. Grenzen, die uns einschränken, existieren meist nur in unserem Kopf. Ich habe ehrlich gesagt auch kein Geheimnis, um fit zu bleiben. Ernährungstechnisch setze ich vorwiegend auf gesunde Lebensmittel – Junkfood versuche ich zu vermeiden. Ich hasse Routinen (weshalb ich keine habe), schwimme aber oft und mache viele Workouts, um Verletzungen vorzubeugen.

Unterzahl waren, wurden sie bei Competitions auch immer etwas vernachlässigt. Es gab zum Beispiel immer nur eine Kategorie für weibliche Teilnehmerinnen, und das Preisgeld war – im Vergleich zu dem, was die Männer bekamen – einfach inakzeptabel. Mir war klar, dass viele Frauen deswegen nicht an den Meisterschaften teilnahmen. Auch, weil diese am offenen Meer ausgetragen wurden, an einem Spot mit riesigen Wellen und starker Strömung. Ziemlich einschüchternd, sogar für erfahrene Kiter. Der Kitegirl Day startete damals als eine Art Meeting – ich wollte den Mädels einfach nur zeigen, dass es eigentlich ganz schön viele von uns gibt. Und ich wollte vermitteln, dass Competitions Spaß machen können und nicht zwangsläufig stressig sein müssen. Im ersten Jahr waren es 20 Teilnehmerinnen, im zweien Jahr 40 und im Vorjahr bereits 80 Frauen. Alles im Rahmen eines ‚freundlichen‘ Wettbewerbs für alle Levels inklusive verschiedener Disziplinen von Race über Freestyle bis hin zum Queen-of-the-Air-Contest in Chile. Zu sehen, wie viel Spaß all diese Frauen letztendlich an der Competition haben und Teil einer großen weiblichen KiteCommunity (mit mittlerweile mehr als 100 Mitgliedern allein in Chile!) zu sein, ist super motivierend. Die größte Challenge bei solchen Events ist es, genügend Sponsoren zusammenzubekommen. Vivida Lifestyle hat uns zum Glück von Anfang an unterstützt. Aber bei der Vielzahl an Kosten, die zu decken sind, reicht ein Sponsor natürlich nicht aus.

Wirst du oft gefragt, warum du nicht schon früher mit dem Kiten begonnen hast? Glaubst du, dass sich der Zugang zu diesem Sport mit dem Alter verändert? Ich habe 2014 angefangen, hauptsächlich deshalb, weil ich davor keine Gelegenheit dazu hatte. Ich wollte zwar schon früher kiten lernen, aber ich konnte es mir damals einfach nicht leisten. Als sich schließlich die Möglichkeit ergab, deckte ich mich mit Kitematerial ein und machte mich schnurstracks auf den Weg nach Venezuela, um Unterricht zu nehmen. Bezüglich des Alters denke ich, Ich habe habe die die Mädels Mädels gefragt, gefragt, warum warum sie sie nicht nicht an an Competitions Competitions Ich dass jedes Alter seine Vor- und aus Angst, nicht gut teilnehmen. Die Antwort war immer ähnlich: Aus Nachteile hat. Am Ende kommt es drauf an, diese anzunehmen und genugzu zusein. sein.Da Dafrage frageich ichmich: mich:Gut gut genug genug wofür? wofür und genug undden den das Bestmögliche daraus zu maZweck unserer Handlungen. Konzentriert man sich auf seinen chen. Ein Beispiel: wenn du noch jung bist, hast du wahrscheineigenen, ganz persönlichen Lernpfad, muss man sich mit lich weniger Angst, steckst voller niemandem vergleichen – außer mit sich selbst. Energie, und wenn du stürzt, tut es vielleicht weh, aber weniger lang. Bist du schon älter, hast du im Gegensatz dazu mehr Erfahrung, bist vernünftiger, weißt Welcher Trick war für dich am schwierigsten zu lernen? mit deiner Energie besser hauszuhalten und bist vermutlich Definitiv der Railey to blind!!! Diese ersten Handlepasses hanicht so schnell frustriert, wenn du scheiterst. Freestyle ist ben mich unzählige Faceplants, Backedges, blaue Finger und so oder so eine herausfordernde Disziplin – egal, wie alt man heftige Nackenschmerzen gekostet. ist. Ob man sich auf seine Stärken und Fortschritte konzentriert, liegt immer an einem selbst. Du möchtest zukünftig auch an der Freestyle-Tour der GKA teilnehmen. Wie trainierst du dafür und was magst du an Was machst du beruflich und wie vereinbarst du die Kombi- Wettkämpfen? nation aus Arbeit und Kite-Training? Competitions machen mir riesigen Spaß – auch, wenn ich Ich bin Kieferchirurgin und Zahnärztin. Ich arbeite jeweils weiß, dass ich keine Chance auf den Sieg habe. Ich genieße vier Tage lang in der Stadt, fahre danach sieben Stunden das Training, wie es sich anfühlt, Progress zu machen, aber über Nacht mit dem Bus zum Spot, wo ich drei Tage lang auch die Show beim Wettkampf selbst. Ich fordere mich dakite. Natürlich würde ich gerne noch mehr Zeit mit Kiten bei ausschließlich selbst heraus, möchte in diesem Moment verbringen, aber in dieser Konstellation kann ich zumindest alles geben. Wenn ich es schaffe, meine beste Performance noch ein paar Mal pro Jahr zum Trainieren verreisen. Derzeit ever abzurufen, fühle ich mich als Siegerin. Vor einiger Zeit arbeite ich in zwei Kliniken, mein Terminplan ist also relativ habe ich mit Fabio Ingrosso trainiert. Mir ist schon klar, dass voll. Meine Arbeitgeber wissen aber auch, dass Kiten meine es noch ein langer Weg ist, um eine dementsprechende PerLeidenschaft ist – und das respektieren sie. Eine der Kliniken formance abzuliefern, aber ich genieße den Weg dorthin. Faist mittlerweile sogar mein Sponsor. bio war super geduldig und hat mir eine Menge beigebracht. Nicht nur in Sachen Technik, sondern auch hinsichtlich KörDu bist sehr engagiert darin, auch andere Frauen fürs Kiten perkontrolle und mentaler Aspekte. zu begeistern und organisierst z. B. Events wie den Kitegirl Day in Argentinien. Wie ist das Feedback und was sind die Frauen tendieren oft dazu, sich ständig mit anderen zu größten Herausforderungen bei der Organisation solcher vergleichen und fühlen sich dadurch oft nicht gut genug. Veranstaltungen? Kennst du dieses Gefühl bzw. wie gehst du damit um? Als ich damals damit begonnen habe, waren weibliche Kite- Als der Kitegirl Day ins Leben gerufen wurde, habe ich die Mäsurfer noch dünn gesät. Dadurch, dass Frauen stark in der dels gefragt, warum sie nicht an Competitions teilnehmen.

105


LEIDENSCHAFT / DAS ALTER IST NUR EINE ZAHL

106

Kiten Kiten ist ist ein ein Lebensgefühl. Lebensgefühl. Eine Eine Möglichkeit, Möglichkeit, sich sich frei frei zu zu fühlen, fühlen, Ziele Ziele zu zu setzen, setzen, Fortschritte Fortschritte zu zu machen, machen, gleichzeitig gleichzeitig Spaß Spaß zu zu haben haben und und unsere unsere Welt Welt zu zu genießen. genießen.


#139

— 3 ’ 20

Ich fühle mich nicht so, als wäre ich 42. Mir geht es einfach nur gut, und das gibt mir das Gefühl, ohne Limits alles tun zu können. Unser Körper ist zu viel mehr fähig, als wir glauben. Grenzen, die uns einschränken, existieren meist nur in unserem Kopf. Ich habe kein Geheimnis, um fit zu bleiben. Ich Ich schwimme schwimme oft oft und und mache mache viele viele Workouts, Workouts, um Verletzungen vorzubeugen. um Verletzungen vorzubeugen. Die Antwort war durch die Bank ziemlich ähnlich: aus Angst, nicht gut genug zu sein. Da frage ich mich: gut genug wofür? Es geht am Ende immer nur um die Perspektive und den Zweck unserer Handlungen. Vergleicht man sich mit der Weltmeisterin, wird man vermutlich nicht gut genug sein bzw. man wird sie nicht schlagen können. Konzentriert man sich hingegen auf seinen eigenen, ganz persönlichen Lernpfad, muss man sich mit niemandem vergleichen außer mit sich selbst. Wer das nicht versucht, bringt sich um eine wertvolle Erfahrung. Für mich ging es immer bloß nur darum, mich selbst zu schlagen. Ich will gegen niemanden kämpfen, ich möchte nur mich selbst herausfordern. Bin ich von herausragenden Konkurrenten umgeben, sehe ich das als Ehre, diesen Weg mit ihnen teilen zu dürfen. Was bedeutet Kiten für dich? Kiten ist ein Lebensgefühl. Eine Möglichkeit, sich frei zu fühlen, Ziele zu setzen, Progress zu machen und gleichzeitig Spaß zu haben, zu relaxen, zu meditieren, dieses Gefühl zu teilen und unsere Welt zu genießen. Was gibt dir am meisten Energie bzw. wie lädst du deine Batterien auf? Aus Sorge, nicht schnell genug Fortschritte zu machen, vergessen wir beim Kiten oft auch die Erholung. Mal ein, zwei Tage auszusetzen, beeinflusst meine Performance enorm. Nach einer Pause fühle ich mich viel freier im Kopf und habe mehr Kraft für meine Tricks. Durch das Corona-Virus machen wir alle gerade eine schwere Zeit durch – auch Kiten ist aus Sicherheitsgründen oft nicht erlaubt. Wie gehst du mit der Situation um? Ich denke, nun ist die Zeit, um in uns zu gehen, um runterzukommen. Dankbar zu sein für das, was wir haben und für das Glück, am Leben zu sein. Eine Zeit, um neue Fähigkeit zu entwickeln und die Verbindung zu unseren Lieben zu stärken. Gerade, wenn man viel auf Reisen ist, ist der Kontakt zu Familie und Freunden ja oft eingeschränkt. Im Moment muss man kreativ sein: auch, wenn man zu Hause bleiben muss, kann man viel machen. Zum Beispiel Workouts oder sich Kitevideos ansehen, seine Tricks visualisieren oder mental an neuen Moves arbeiten. Ich nutze die Zeit, um mir neue Ziele zu setzen und meinen Körper auf die nächsten Sessions vorzubereiten. Deine fünf wichtigsten Tips für Kiterinnen? » Du bist stark genug! » Der Crash ist nie so schlimm wie erwartet. » Mach den Trick mit vollem Einsatz. » Bei harten Trainings mehr tragen als nur einen Bikini. » So wenig wie möglich in die Sonne gehen.

107


LEIDENSCHAFT / WIE KITEN MEIN LEBEN VERÄNDERT HAT

108

Wenn Du Dich auf den Weg deiner Träume begibst, wirst Du Wunder erleben. Das Leben ist voller Überraschungen. Es liegt an Dir, Dich aufzumachen, um diese für Dich zu entdecken.


#139

— 3 ’ 20

TEXT: Gabi Steindl | FOTOS: Stephan Kleinlein/oceanbluesky.com

Wie Kiten mein Leben verändert hat Seit fast zwei Jahrzehnten ist Gabi Steindl Kiteprofi. Geboren und aufgewachsen ist sie in Wien. Mit Mitte 20 kündigte die Österreicherin einen gut bezahlten Job in Hongkong – und entschied sich, Kiteprofi zu werden. In dieser Kolumne beschreibt die Kite-Globetrotterin, wie Kiten ihr Leben verändert hat – mit einem esoterischen Augenzwinkern. Sieben Lektionen, die es in sich haben. „Der Kitesport hat mein Leben in eine Reise verwandelt, auf der ich mehr Träume wahr werden sah, als ich es mir jemals hätte wünschen können“, so lautet meine kurze Antwort auf die Frage, wie Kiten mein Leben verändert hat. Die Wahrheit jedoch ist: ich könnte ein Buch zu diesem Thema schreiben. Schon als Kind träumte ich vom Windsurfen, Wellenreiten und einem Leben nach dem Rhythmus des Ozeans. Doch mein Weg sollte zuerst anders verlaufen. Mit Anfang Zwanzig hatte ich eine Top-Management-Position in London und kurz danach in Hongkong, eine Sekretärin (doppelt so alt wie ich), ein super Einkommen, ein imposantes Büro in der Hongkong-Skyline, reguläre Businesstrips und ein Apartment im 25. Stock eines modernen Wolkenkratzers mit fantastischer Aussicht. In Hongkong lebt man um zu arbeiten und die Arbeit ist das Leben. Mein Leben war intensiv und aufregend. Nach einigen Jahren aber begann ich mich trotz meines Erfolges leer und unerfüllt zu fühlen. Ich entschied mich, einen anderen Lebensweg einzuschlagen. Kitesurfen steckte zu dieser Zeit noch in den Babyschuhen, doch dieser Sport wurde der Impulsgeber, der Stimme meines Herzens zu folgen.

109


LEIDENSCHAFT / WIE KITEN MEIN LEBEN VERÄNDERT HAT

1

Lektion

Erlaube dir zu träumen und folge deinem Herzen

Als ich meinen Job in Hongkong kündigte, hatte ich keinen Plan B. Ich wusste nur, ich musste raus aus dem ‚Rat Race‘ – und dass ich Kitesurfen lernen wollte. Ich buchte ein Ticket nach Marokko, wo ich sechs Wochen blieb sehr schnell Fortschritte im Kiten machte. Ich schmiedete einen Masterplan: ich wollte im Folgejahr am Weltcup teilzunehmen. Sechs Monate verbissenes Training in Venezuela folgten – und der siebte Platz auf meinem ersten PKRA-Event. Meinem Herzen und meiner Leidenschaft zu folgen, war das Wagemutigste und gleichzeitig auch Beängstigendste, was ich je getan habe. Aber es war auch der erfüllendste Schritt in meinem Leben, der mir Türen zu Erfahrungen eröffnete, die ich nie für möglich gehalten hätte.

Wage es, deine ‚Komfortzone‘ zu verlassen

Viele glauben, Sicherheit ist die Top-Priorität. Denn außerhalb der sicheren Komfortzone wird das Leben riskant und ungewiss. Aber lohnt es sich wirklich, Sicherheit über persönliche Erfüllung und das eigene Lebensglück zu stellen? Zweifelsohne, Veränderungen und das Unbekannte sind beängstigend — manchmal sogar lähmend. Jedoch genau in diesen ungewissen, neuen SituaLektion tionen entsteht die Magie des Lebens. Jeder, der einmal den Schritt ins Ungewisse gewagt hat, kann dies bestätigen. Menschen jedoch, die nicht den Mut aufbringen, ihre sichere Komfortzone zu verlassen, empfinden diesen Schritt als eine schlechte Idee. Überlege demnach, bei wem du Rat suchst!

2

110

3

Lektion

Lass dich von Angst nicht stoppen

Angst ist lähmend, Angst hält einen zurück. Angst kennt viele Gesichter: Angst zu Scheitern, Angst vor Veränderung und die Angst vor dem, was andere über einen denken werden. Angst aber ist immer eine Illusion — eine emotionale Reaktion auf Gedanken, etwas, das einem wichtig ist, zu verlieren oder nicht bekommen zu können. Sich von seinen Ängsten zu befreien, ist ein entscheidender Schritt im Kampf für die Verwirklichung der eigenen Träume. Jeder, der Großes erreicht hat, wird bestätigen, es war kein einfacher Weg. Also, sehe Probleme, die sich dir in den Weg stellen, als Motivation weiterzumachen anstatt aufzugeben.


#139

— 3 ’ 20

4

Lektion

Glück bringt dich nicht ans Ziel — harte Arbeit schon!

„Oh wow, du hast so ein Glück!“, bekomme ich oft zu hören, wenn ich gefragt werde, was ich beruflich mache. Ich bewerte Glück nur als weit untergeordnet im Mix aller Faktoren, die zum Erreichen von Zielen beitragen. Mein Glück ist, dass ich gesund in einem Erste-Welt-Land wie Österreich geboren wurde — für alle anderen Faktoren meiner Karriere habe ich hart gearbeitet. Nichts wurde mir auf einem Silbertablett serviert. Ich musste große Risiken eingehen, war die meiste Zeit auf mich allein gestellt und kämpfte mit Entschlossenheit dafür, meine Träume zu verwirklichen. Ich musste Niederlagen und Verletzungen überwinden, aber Aufgeben war nie eine Option für mich. Unzählige Male wurde ich als ‚verrückt‘ erklärt – für meine Handlungen und meinen Lebensweg. Später dann als ‚lucky‘ – für die Ergebnisse meiner Entscheidungen.

111


LEIDENSCHAFT / WIE KITEN MEIN LEBEN VERÄNDERT HAT

5

Lektion

Akzeptiere kein ‚Nein‘. Beharrlichkeit ist der Schlüssel zum Erfolg!

Bei meinem allerersten Weltcup-Event war ich fest entschlossen, meine Lieblings-Kitemarke als Sponsor für mich zu gewinnen. Kite-technisch hatte ich inzwischen echt was drauf. Ich produzierte ein Promovideo (auf VHS-Kassette) in Venezuela, hinzu kamen meine Verkaufsund Marketing-Erfahrung – da konnte doch nichts schiefgehen! Dachte ich. Doch leider lief es nicht wie erhofft. Die Kitefirma lehnte ab, denn sie hatten schon die Weltmeisterin (Cindy Mosey) im Team. Doch ich ahnte, dass der Anteil an weiblichen Kitern wachsen würde. Mit bombenfesten Argumenten ersuchte ich um ein weiteres Meeting. Das Resultat: der so ersehnte Sponsorvertrag. Drei Faktoren, die meiner Meinung nach der Schlüssel zum Erfolg sind: Beharrlichkeit, harte Arbeit, Engagement. Nicht die Motivation führt zu Resultaten — sondern das Handeln und die Entscheidung, weiterzumachen, auch wenn es mal nicht ideal läuft.

112

Es ist unmöglich, von allen gemocht zu werden

In meiner ersten Saison im Weltcup waren die Mädels, die schon länger auf der Tour mitfuhren, eine eingefleischte Gruppe. Allzu herzlich wurde ich nicht empfangen. Mädchen können echt fies sein, hey ;) Im Profisport, wie auch im Leben oder im Beruf, können Menschen sich ziemlich taktlos verhalten. Je früher Du von der Illusion ablässt, von allen gemocht werden zu können, umso besser. Akzeptiere diese Tatsache einfach, sei Lektion die beste Version von dir selbst — und konzentriere dich auf die Menschen, mit denen du gut auskommst. Auf den Beifall aller anderen kannst du verzichten. Lass nicht zu, dass dein Glück und dein Selbstwertgefühl vom Urteil anderer über dich abhängt.

6


#139

— 3 ’ 20

Manchmal ist eine Katastrophe die Chance für etwas Besseres

Als ich mir im Training in Tarifa in 2005 das Kreuzband im linken Knie riss, hatte ich Angst, dies könne das Ende meiner Karriere bedeuten. Damals gingen die Dinge im Kitesurfen blitzschnell voran. Fast jeden Tag wurden neue Tricks erfunden und jeden Monat stieg das Fahrkönnen der Rider ein paar Level. Die Nachricht: „mindestens sechs Monate Pause vom Wasser und ein Jahr, bis ich wieder im Weltcup starten kann“, zerschmetterten mich. Heute betrachte ich diese Verletzung als eine der besten Dinge, die mir in meiner Karriere widerfahren sind. Denn die Wahrheit war, dass ich zu dieser Zeit viel zu verbissen meinen sportlichen Erfolg im Auge hatte. Ich stand kurz davor, vom Druck, den ich mir selber machte, erdrückt zu werden. Meine Verletzung zog die Handbremse und brachte mich zum Stillstand. Was ich während meiner Reha lernte, war für mich von unschätzbarem Wert. In Zusammenarbeit mit einer Sportpsychologin analysierte ich meine Herangehensweise an Training und Wettkampf. Mir wurde klar, dass nicht der sportliche Erfolg der Grund dafür war, meine Geschäftskarriere zu beenden – sondern meine Leidenschaft für das Meer und mein Kindheitstraum vom Surfen. Am Ende meiner Reha war ich nicht nur so fit wie nie zuvor, ich sah auch mein Leben und meine Ziele klarer denn je. 15 Monate nach meinem Kreuzbandriss nahm ich wieder an einem Weltcup-Event teil – und gewann! Nach diesem Erfolg hing ich meine Wettkampfkarriere an den Nagel. Als ‚permanent Resident of Australia‘ lebe ich heute meinen ultimativen Kindheitstraum in Margaret River, an einer der schönsten Küsten der Welt, zusammen mit meinem Soulmate (einem Aussie Big-Wave Windsurfer) und dem Indischen Ozean fast vor unserer Haustür. Ich kite viel — und schreibe unter anderem Artikel für fühLektion renden Magazine über meine Explorer-Kite-Trips an die entlegendsten Ecken der Welt. Jeder von uns hat die Kraft, seine Träume zu verwirklichen. Die Formel dafür lautet: träumen, ganz fest daran glauben, sich der Sache voll verschreiben – und sie somit Realität werden lassen. Wenn Du Dich auf den Weg deiner Träume begibst, wirst Du Wunder erleben. Das Leben ist voller Überraschungen. Es liegt an Dir, Dich aufzumachen, um diese für Dich zu entdecken.

7

113

Meinem Herzen und meiner Leidenschaft zu folgen, war das Wagemutigste und gleichzeitig auch Beängstigendste, was ich je getan habe. Zweifelsohne, in neuen Situationen entsteht die Magie des Lebens.


LEIDENSCHAFT / INTERVIEW BEN BEHOLZ

Wir machen‘s doch alle, weil‘s Bock macht. Ich hab keine Aufgabe. Ich bin der kleine Störenfried, der die anderen vom Shooten abhält. Jeder soll ja das tun, was er am besten kann.

114

Name: Ben Beholz Alter: 28 Nationalität: Deutsch Wohnt in: Kein fester Wohnort – im Womo Kitet seit: 10 Jahren


#139

— 3 ’ 20

INTERVIEW MIT BEN BEHOLZ

Wind für das nächste Video INTERVIEW: Dirk Seifert | FOTOS: Leo Drees und Lisi Jurenka

Moin Ben, seit wann kitest du? Ich habe ca. 2010 angefangen. Nach meinem Zivildienst im Altenheim. Kiten war für mich der Türöffner für die große, weite Welt, das Reisen und für meinen jetzigen Van-Lifestyle. Du kommst aus Konstanz am Bodensee, also einem der südlichsten Zipfel Deutschlands. Verstehst du eigentlich unseren norddeutschen Gruß? Moinsen? Sicher versteh‘ ich das. Ich habe lange Zeit in Oldenburg studiert und war viel im Norden unterwegs. Der Sommer hier oben ist absolut geil – auch wenn man jedes Jahr etwas Glück haben muss, dass er auf einen Sonntag fällt ;). Du bist Teamrider bei Core, aber kein Contest Rider. Was genau machst du? Joaaa – die Bezeichnung ‚Teamrider‘ sehe ich etwas kritisch. Ich bin Kitesurfer und habe mich recht früh auf die Video- und Fotoproduktion spezialisiert. Seit 2015 habe ich das Glück, mit Core und einigen anderen Brands zusammenzuarbeiten. Bin aber nach wie vor völlig frei in dem, was ich tue und wie ich es tue. Das möchte ich mir auf jeden Fall erhalten. Nur so kann ich authentisch Content produzieren und den Spaß daran behalten. Ah, okay. Videos. Die laufen auf YouTube, oder? Ja, genau – unter anderem. Ich nutze im Grunde alle Social Media Plattformen, um meinen Content zu veröffentlichen. YouTube gibt uns ‚Kreativen‘ super Möglichkeiten, unseren Content zu

veröffentlichen – aber macht nicht unbedingt für alle Arten an Content gleichviel Sinn. So habe ich neben Fiesbock und Instabäng auch verschiedene YouTube-Kanäle mit unterschiedlichen Inhalten. So können sich meine ‚Kitebuddys‘ da draußen gezielt aussuchen, welchen Content sie gerne sehen wollen. Und mir wird aufgrund der Vielseitigkeit beim Produzieren auch nicht so schnell langweilig. Erzähl uns von deinen Videos. Wovon handeln die, was willst du uns mitteilen? Wie ist deine Idee hinter deinen Projekten? Auch das ist wieder ganz stark davon abhängig, welchen Kanal man abonniert hat. Ich habe im Grunde 3 Kanäle: 1 – KITESURFING by Ben Beholz 2 – FREISTIEL by Ben Beholz 3 – WINGSURFING by Ben Beholz Auf Kanal 1 lass ich meiner Kreativität und meinem Fahrkönnen freien Lauf. Hier geht es für mich rein um den Sport Kitesurfen und diesen will ich maximal pushen. Dieser Content ist aus diesem Grund auch englisch und für alle gleich verständlich. Kanal 3 ist im Grunde gleich wie Kanal 1 – aber eben auf das Wingsurfen bezogen. Kanal 2 hingegen ist mein Leben. Hier haben meine ‚Kitebuddys‘ die Möglichkeit, mir in meinem Alltag zu folgen. Um das ganze so authentisch wie möglich zu machen, ist dieser Kanal auch auf deutsch. Ich habe ein recht ‚intensives‘ und ‚abwechslungsreiches‘ Leben. Da ich in meinem Auto lebe und quasi immer on Tour bin. Stets auf der Suche nach Wind für das nächste Video.

Der Sommer hier oben ist absolut geil – auch wenn man jedes Jahr etwas Glück haben muss, dass er auf einen Sonntag fällt

115


LEIDENSCHAFT / INTERVIEW BEN BEHOLZ

116

Ich habe neben Fiesbock und Instabäng auch verschiedene YouTube-Kanäle mit unterschiedlichen Inhalten. So können sich meine ‚Kitebuddys‘ gezielt aussuchen, welchen Content sie gerne sehen wollen.


#139

— 3 ’ 20

Ich habe vorhin dein Video Freistiel Series#50 geschaut. Nicht so ernst und getragen wie andere Kitevideos. Eher Kite Comedy. Auch die Musik. Sind alle deine Videos so? Hahaha – geil! Cool, dass es dir auffällt, dann habe ich ja schon mal etwas richtig gemacht. Ja voll – ich versteh nicht, warum Kiten so verbissen sein muss. Ich habe immer dann den geilsten Fortschritt gemacht, wenn ich Spaß am Fahren hatte. Das will ich auch transportieren. In FSS #50 geht es für mich genau darum, Fahrkönnen auf witzige Art und Weise zu transportieren. Für einige Stunts in dem Video haben wir mehr als 50 Anläufe gebraucht. Das Shooting ging über 4 Wochen – jeden Tag. Glaubt man gar nicht, wenn man das Video so sieht, oder? Aber genau das gilt auch für meinen anderen Content. Wir machen‘s doch alle, weil‘s Bock macht. Du hast so einen schicken Reise-Yoghurtbecher. Wie oft im Jahr bist du mit dem Teil unterwegs? Hahah – aka Wohnklo ;) Ja, ist‘n echt geiles Moped – und eine der besten Entscheidungen, die ich bisher getroffen habe, war, das Teil zu kaufen. Nix mehr mit Hippie-haftem Dasein und Sand im Auto. Nein, alles immer blitz blank und geleckt. Als ich mich entschieden hatte, meinen festen Wohnsitz aufzugeben, wollte ich überall den maximalen Komfort haben. Dazu gehört für mich Strom, Heizung, Dusche mit warmen Wasser und einen getrennten Stauraum für nasses Kitezeug. Eigentlich wollte ich mir das Moped selber bauen, bin dann aber beim Durchrechnen etwas ins Stocken gekommen. Deshalb ist es dann das Rentnermobil geworden. Wo findet man dich? Also deine Lieblingsspots. Am liebsten bin ich in den Bergen unterwegs. Comer See, Silvaplanersee, Walensee, usw. usf. Der Wind am Comer See ist thermisch und weht quasi jeden Tag von Ende Februar bis Ende November. Zehn Monate Wind im Jahr und das bei tropischen 25 Grad zwischen Orangen und Kakis.

Solange ich mir bei dem, was ich tue, nicht zu sicher bin, befinde ich mich vermutlich auf dem ,richtigen‘ Weg

117


LEIDENSCHAFT / INTERVIEW BEN BEHOLZ

Das Thumbnail für ‚Life In Boots‘. Wenn man sich den Film dazu ansieht, macht das ganze Sinn. Der im Baum ist übrigens ‚Hugo‘. Ein Charakter, den wir bei einem Bier zuviel kreiert haben.

Wovon lebst du eigentlich? Vom Videos produzieren und Architekturbilder malen. Ich habe Architektur studiert und helfe meinem Dad immer mal wieder aus, seine Ideen in 3D-Modelle zu transferieren. Gar nicht so einfach manchmal. Wie bist du zu Core gekommen? Thomas Burblies aka Beany hat mich angehauen. Er war und ist quasi immer noch sehr entscheidend für mein Tun. Da er tief bei Core verwurzelt ist, kam quasi eins zum anderen.

118

Außer Kiten, welche Sportarten noch? Wingfoilen, Windsurfen, Fahrradfahren und meinem Hund hinterherrennen, weil er mal wieder irgendeinen Hasen in der Nase hat. Du betreibst die Pages Freistiel-shop.de und benbeholz.com. Man findet dich auf Instagram, Facebook und YouTube. Wo noch? Das bringt‘s eigentlich ziemlich genau auf den Punkt. Manchmal noch in dem ein oder anderen Magazin, wenn jemand Bock auf meinen Blödsinn hat. Ich wollte etwas Mode produzieren, um meinen ,Kitebuddys‘ die Möglichkeit zu geben, das, was ich tue und wofür mein Leben quasi steht, greifen und anfassen zu können. So ist dann der Shop ‚freistiel-shop.de‘ entstanden. Hier verkaufe ich im Grunde diese Freistiel-Mode. Meistens kaufen bei mir Freundinnen für ihre Freunde zu bestimmten Anlässen ein Geschenk. Ist doch geil sowas, oder? Auf dem Foto rechts hängst du mit einem Kite im Baum. Warum? Hahaha – das war das Thumbnail für ‚Life In Boots‘. Wenn man sich den Film dazu ansieht, macht das ganze Sinn. Der, der da im Baum hängt, ist übrigens ‚Hugo‘ und nicht ich. Ein Charakter, den wir bei einem Bier zuviel kreiert haben und der meine Videos seither stets treu begleitet.


#139

— 3 ’ 20

119

Ich bin völlig frei in dem, was ich tue und wie ich es tue. Das möchte ich mir auf jeden Fall erhalten.


LEIDENSCHAFT / INTERVIEW BEN BEHOLZ

120

Für einige Stunts in dem Video haben wir mehr als 50 Anläufe gebraucht. Das Shooting ging über 4 Wochen – jeden Tag. Glaubt man gar nicht, wenn man das Video so sieht, oder?

Mal ganz was anderes: Corona. Wie hast du die Zeit des Lockdowns verbracht? Ziemlich gut. War am Silvaplana in der Schweiz quasi ‚gefangen‘. Der See ist auf 1840 Meter Höhe, war aber zum Glück nicht komplett zugefroren. So konnte ich wenigstens einen kleinen Teil des Sees bekiten (die Videos dazu findet ihr selbstverständlich auf meinem 1. YouTube-Kanal). Von Corona an sich habe ich da oben nicht viel mitbekommen, außer, dass ich in meiner Reisefreiheit etwas eingeschränkt war. Aber das tut ja auch mal ganz gut. Hat Corona irgendwie dein Leben verändert? Nö – oder ja. Im Grunde ändert sich das Leben doch die ganze Zeit. An meiner Einstellung zum Leben hat sich auf jeden Fall nicht viel geändert. Ich hab nach wie vor Bock aufs Leben und das, was ich tue. Du bist gerade auf Fehmarn zum Fotoshooting für Core. Was ist deine Aufgabe hier? Ja, genau. Ich hab keine Aufgabe hier. Ich bin im Grunde der kleine Störenfried, der mit seiner GoPro die anderen vom Shooten abhält, um seine nervigen Flogs zu drehen. Jeder soll ja das tun, was er am besten kann ;)

Wie sehen deine weiteren Projekte 2020 aus? Puhhh ... wenn ich das wüsste, würde ich mir direkt einen anderen Job suchen ;) Und wie dein weiteres Leben? Auch darauf habe ich keine Antwort. Solange ich mir bei dem, was ich tue, nicht zu sicher bin, befinde ich mich vermutlich auf dem ‚richtigen‘ Weg. Schaut aber gerne mal auf meinen Kanälen vorbei. Vielleicht ist da ja was Spannendes für euch am Start.

1 – KITESURFING https://www.youtube.com/channel/ UCnxcB7exxjdc3MQcB9rybJA 2 – FREISTIEL https://www.youtube.com/channel/ UC12Xw--cF_SNbAlb6FhlcOA 3 – WINGSURFING https://www.youtube.com/channel/ UC2RWiUEMfD9tUm63nzAeu_g

Ben Beholz


DEINE ZIELE + + + + + + + + +

FEHMARN EL GOUNA SOMA BAY KITECRUISE ROTES MEER SIZILIEN MAURITIUS DÄNEMARK BRASILIEN KAPSTADT

NEUE TERMINE SIZILIEN: September bis November EL GOUNA: September bis Dezember


REISE / BARBADOS

Ganzjährig mildes, tropisches Meeresklima. Temperaturen um die 30 Grad. Wassertemperaturen nie unter 25 Grad. Von Dezember bis August konstanter Passat zwischen 15–22 Knoten. Zum Kiten reichen Lycra und Boardshorts.

122

▲ Lonesome Long Beach Am Silver Rock Beach geht es nachmittags meist zu, wie auf einem Jahrmarkt. Am Long Beach hingegen sind auch dann nur vereinzelt Kiter anzutreffen. Doch der meterhohe Shorebreak hat es in sich. Selbst erfahrene Kiter werden hier gerne mal wieder ans Ufer zurückgespült


#139

— 3 ’ 20

Text: Almut Otto | Fotos: Tobi Deckert, Almut Otto

WELLENPARADIES IN DER KARIBIK Manchmal ist man einfach reif für eine Insel. Auf Barbados am besten von Dezember bis Mai. Denn dann bläst der Passat ungebremst über den Atlantik. Und beglückt im Südosten der Insel auch Wellenfreaks. Doch das karibische Eiland hat noch einiges mehr zu bieten: Calypso-Musik, Rum, britische Höflichkeit und eine angenehm gechillte Atmosphäre. „Yes!“, endlich habe ich die Fahrerlaubnis. Ich meine, die lokale. Klar bin ich im Besitz eines Führerscheins, doch wer als Tourist auf Barbados mobil sein möchte, muss sich für zehn Barbados-Dollar bei der örtlichen Polizei registrieren lassen. Erst dann kommst du hier offiziell in den Genuss, ein Auto fahren zu dürfen. Und dieses sollte am besten ein Moke sein – ein Bajan Strandbuggy. Very britisch lassen die Einheimischen mir die Vorfahrt, nachdem ich mich zum x-ten Mal frage, ob nun links vor rechts ist. Blinken: linker oder rechter Hebel? Das ist nicht bei jedem Leihwagen gleich. Schon wieder den Scheibenwischer erwischt! Egal: Hauptsache, ich komme irgendwie unfallfrei über die Insel. Mein Equipment liegt im Font – schnell griffbereit für die nächste Wavesession. Und davon mache ich mindestens zwei pro Tag.

123


REISE / BARBADOS

▲ Silver Rock Beach hat knapp 350 Meter Strand

124

Silver Rock Beach ▶ 5er und Waveboard – nur ab und zu kommt der 7er dran

▼ Recycling Fast jeder Kiter nutzt hier seine Pausen, um Müll zu sammeln. Wer ihn nach Beschaffenheit trennt, ermöglicht sogar Recycling durch örtliche Betriebe


#139

— 3 ’ 20

Very britisch lassen die Einheimischen mir die Vorfahrt. Links vor rechts? Egal: Hauptsache, ich komme irgendwie unfallfrei über die Insel.

▲ Long Beach Autorin Almut Otto genießt die leeren Wellen am Long Beach

▲ ‚De-Action-Man‘ Am Silver Rock liegt auch die Station des ehemaligen Windsurfpros und Locals Brian Talma, bekannt als ‚De-Action-Man‘

Wo ‚de Action‘ ist Wofür ein Jetlag alles gut ist. Fünf Stunden Zeitverschiebung schmeißen mich früh raus. Gemeinsam mit Gitti und Helmut vom Windcastle Barbados starte ich in aller Früh zum Silver Rock Beach. Der Strand ist fast menschleer und die satten Wellen gehören nur uns allein. Im Uferbereich wartet ein meterhoher, aber durchaus machbarer Shorebreak auf uns. Dann gehts mit sideshore von links in Richtung Riff. Ab hier werden die Wellen immer höher. An die vier Meter soll es derzeit weiter draußen haben. Die spare ich mir lieber. Ich schnappe mir mein Waveboard und meinen 5er – nur ab und zu kommt im Moment auch der 7er dran. Aber okay, die derzeitigen Windstärken von rund 30 Knoten sind hier die absolute Ausnahme. Am Silver Rock liegt auch die Station des ehemaligen Windsurfpros und Locals Brian Talma, bekannt auch als ‚De-ActionMan‘. Action ist sein Lebenselixier. Kiten, Windsurfen, Wingfoilen – und bei Flaute kreatives Schaffen. Lonesome Long Beach Nachmittags kite ich oft am knapp zwei Kilometer langen Long Beach. Denn am Silver Rock Beach geht es dann meist zu wie auf einem Jahrmarkt. Am Long Beach hingegen sind nur vereinzelt Kiter anzutreffen. Obwohl hier Kiteschulen ihren Anfängerunterricht abhalten, solltet ihr euch nicht täuschen lassen: der meterhohe Shorebreak hat es in sich. Selbst erfahrene Kiter werden gerne mal wieder ans Ufer zurückgespült. Auch mich erwischt es. Und das Kitebergen ist kein Vergnügen, denn das im Wasser treibende Sargassum-Seeweed verhängt sich unweigerlich in den Leinen. Auch den portugiesischen Galeeren wurde die vermehrte Braunalgenblüte zum Verhängnis. Sie verloren in dem Gestrüpp ihre meterlangen, giftigen Fangarme. In dieser Saison war die Braunalgenplage eher harmlos. In der letzten Saison mussten fast 40 Schildkröten ihr Leben lassen, da sie durch den mitunter meterdicken Teppich nicht mehr auftauchen konnten. Klimawandel und Umweltverschmutzung hautnah Der Ursprung des Seetanges wird in klimatologischen und meteorologischen Verschiebungen vermutet. Die Algen entstehen in einem ovalen Band von Brasilien bis nach Westafrika und treffen vor Brasilien gehäuft zusammen. Durch die Strömung werden sie gen Karibik getrieben. Barbados ist hier der erste Anlandeplatz, nicht nur für Algen. Auch Müll aus dem Meer − vor allem Plastik – wird am Long Beach abgefangen.

◀ Der Mietwagen sollte am besten ein Moke sein – ein Bajan Strandbuggy. Den lokalen Führerschein gibt es für zehn Barbados-Dollar bei der örtlichen Polizei

125


REISE / BARBADOS

▼ Batsheba ist das wichtigste Fischerdorf in der Gemeinde Saint Joseph mit rund 5.000 Einwohnern an der Ostküste von Barbados. Die Stadt hat eine Reihe von malerischen Kirchen. Gesehen haben solltet ihr auch die Soup Bowl. Dabei nehmt ihr auf dem Weg dorthin gleich die traumhafte Aussicht vom 800 m hohen Felsen der St. John´s Parish Church mit

126


#139

— 3 ’ 20

▲ Secret Freestyle Spot

Fast jeder Kiter nutzt hier seine Pausen, um Müll zu sammeln. Wer ihn nach Beschaffenheit trennt, ermöglicht sogar Recycling durch örtliche Betriebe. Die Müllabfuhr ist auf Cleanup-Aktionen eingestellt und nimmt neben Mülleimern deponierte Mülltüten zusätzlich mit. Auch gibt es gemeinsame Müll-Sammel-Aktionen, bei denen alle mit anpacken. Nach so einer Aktion offenbart sich die Schönheit dieses naturbelassenen Sandstrandes. Dank seiner Länge bietet er reichlich Platz zum Kiten und jede Menge Raum zum Anlanden. Aber Achtung: treibt ihr zu weit nach Lee, lasst den tückischen Surfers Point aus und geht erst in Silver Rocks wieder an Land. Inselrundtour mit Sundowner Gesehen haben solltet ihr die Soup Bowl in Batsheba. Dabei nehmt ihr auf dem Weg dorthin gleich die traumhafte Aussicht vom 800 m hohen Felsen der St. John´s Parish Church mit. An Flautentagen lohnt sich das Hiken im Coco Hill Forest sowie der Besuch der einzigartigen Höhlenformation Harrison’s Cave. Und wer mag, besucht auf dem Rückweg Sandy Lane, den ‚Place to be‘ der Reichen und Schönen. Ebenfalls einen Besuch wert ist die Hauptstadt Bridgetown mit ihren herrschaftlichen Kolonialbauten, dem Trafalgar Square mit der Lord Nelson Statue, der jüdischen Synagoge Nidhe Israel sowie den beeindruckenden Affenbrotbäumen (Baobab Trees) im Queen‘s Park. Architekturliebhaber besichtigen das jakobinische Herrenhaus St. Nicholas Abbey in St. Peter. Einmal im Norden unterwegs, könnt ihr auch die Trails des mit seiner Artenvielfalt und dem Aussichtspunkt Windy Hill lockenden Regenwalds Turner Hall Wood mitnehmen sowie die spektakuläre Meereshöhle Animal Flower Cave. Den krönenden Abschluss der Tour bildet mit Mount Gay die älteste Rumdestillerie der Welt. Hier lädt der über Jahre in Eichenfässern gereifte Rum zur Degustation. Fürs Nachtleben ist das St. Lawrence Gap mit seinen zahlreichen Restaurants, Bars und Clubs die richtige Wahl. Außer am Freitagabend: da trifft man sich am Fish Market von Oistins. Hier gibts nicht nur richtig guten, frischen Fisch, ihr könnt auch ein paar Souvenirs kaufen und das bunte Treiben mit Tanz und Musik auf den Straßen genießen. Romantische Dinner mit Sundowner bietet das Cabane in St. James (an der Ostküste). Wer den weiten Weg scheut, sucht sich in der Freights Bay einen schönen Platz. Kurzum: Langeweile kommt auf Barbados nie auf.

127


REISE / BARBADOS

Karibisches Meer

Barbados

Sandy Lane Beach (Sundowner)

Batsheba (The Soup Bowl)

Bridgetown WindCastle

Apartments Ocean Spray Appartements

Venezuela

128

Barbados gehört zu den West Indies und ist die östlichste aller Karibikinseln. Streng genommen liegt die Insel teilweise im Atlantik. Die Ureinwohner waren Barrancoiden, die 1600 v. Chr. aus Venezuela kamen. 350 n. Chr. folgten die Arawaks – ebenfalls aus Venezuela – die vermutlich später von den Kariben vertrieben wurden. Seinen Namen erhielt das Eiland vom portugiesischen Entdecker Pedro a Campos. Für ihn sahen die Luftwurzeln der Feigenbäume aus wie Bärte – entsprechend nannte er die Insel ‚Los Barbados‘ (die Bärtigen). Die ersten 80 Bewohner aus Europa (und ihre 10 Sklaven) gingen am 17. Februar 1627 an Land. Mittlerweile fühlen sich Barbadianer (auf Barbados Gebürtige) als die echten Einheimischen und nennen sich stolz ‚Bajans‘. Seit 1966 ist Barbados mit seiner parlamentarischen Monarchie ein unabhängiger Staat des Common Wealth. Hauptstadt ist das 1628 von den Briten gegründete Bridgetown. Während die Einwohner (294.560) früher von der Zucker-, Rum- und Sirup-Produktion lebten, ist seit den 1990ern der Tourismus die Haupteinnahmequelle. Insbesondere die karibische Westküste gilt als das ‚Mallorca für gut betuchte Briten‘. Kiter halten sich im Südosten, also der Atlantikseite mit ihrer rauen und zerklüfteten Küste, auf. Anreise Ankunftsort ist Bridgetown, Grantley Adams International Airport (BGI). Die Flugzeit von Mitteleuropa beträgt ca. 10 Stunden. Der Flughafen BGI ist ca. 15 Minuten vom Windcastle Barbados entfernt. Einreise- und weitere Bestimmungen Gültigkeit des Reisepasses: sechs Monate über die Ausreise hinaus. Für einem Aufenthalt von bis zu 90 Tagen ist kein Visum notwendig. Nachweis eines Weiter- oder Rückflugtickets sei empfohlen. Achtung: das Tragen von Tarnkleidung, das unbekleidete (bei Frauen auch ‚oben ohne‘) Sonnenbad sowie Rauchen in öffentlichen Bereichen ist verboten. Infrastruktur, Sprache & Co. Zeitunterschied zur MEZ: -5 Stunden, zur MESZ -6 Stunden. Landessprache: Englisch. Als Zahlungsmittel werden US-Dollar akzeptiert, besser sind Barbados-Dollar (BBD). Adapter für nordamerikanische Stecker (115V/50Hz) mitnehmen. Autofahrer müssen bei Autovermietungen oder der Barbados Licensing Authority die lokale Fahrlizenz für 10 BBD erwerben. ÖPV: Für 2 BBD gehts per Bus über die Insel. Einfach an der Straße auf den nächsten Bus warten. W-LAN ist gut ausgebaut und in vielen Unterkünften kostenlos.

Sandy Beach/St. Lawrence Gap Long Beach Oistins (FishMarket) Surfer´s Point Silver Sands Beach Silver Rock Beach

Beste Reisezeit Ganzjährig mildes, tropisches Meeresklima mit Temperaturen um die 30 Grad Celsius. Wassertemperaturen erreichen nie unter 25 Grad. Zum Kiten reichen Shorty oder Lycra und Boardshorts. Von Dezember bis August weht konstanter Passat zwischen ca. 15-22 Knoten aus nordöstlicher bis östlicher Richtung. Tipp: Im Mai ist´s leer & windig. Kite-Reviere Silver Rock Beach hat knapp 350 Meter Strand. Bei Flut (Tidenunterschied ca. 50 cm) bricht am Beach ein unangenehmer Shorebreak. 250 Meter weiter draußen am Riff läuft eine saubere, meist 2 bis 3 Meter hohe Welle. Bei Südswell kann diese bis zu 5 Meter erreichen. Die Wassertiefe am Riff beträgt 1 bis 2 Meter. Achtung vor Strömung gen Lee und Felsen zwischen Silver Sands und Silver Rocks. Im Vergleich zu Silver Rocks laufen in Silver Sands Beach größere und druckvollere Wellen. Übers Riff führt ein Channel. Wer abtreibt, kann sich nur noch an den Rescue Beach retten. Sehr anspruchsvoll ist Surfer´s Point zwischen Long Beach und Silver Rock. Hier ist nur ein kleiner Channel vorhanden. Böiger Wind und felsiger Untergrund sind Materialfresser. Mit 2 Kilometern reichlich Platz bietet Long Beach. Am besten am nördlichen Ende starten. Achtung: tückischer, bei Flut gnadenloser Shorebreak. Draußen hats manchmal etwas kabbeliges Wasser. Dafür gibts bei Nord-Ost-Wind und mittlerer Flut perfekte Wavebedingungen. Ausgangspunkt für einen Downwinder zum Silver Rock Beach. Eine Alternative bei südlicherem Wind ist Sandy Beach/Bridgetown (Flachwasser). Nachteil: Sonnenbadende am Strand, leewärtige Boote auf dem Wasser und Windlöcher in Häusernähe. Bei Flut wird im Wasser gestartet. Draußen gibt es ein Riff mit kleinen, sauberen Wellen. Tipp: Kiten mit Bootsbegleitung, so vermeidet ihr den Strand. Kite-Schulen De Action World vom ehemaligen Windsurf-Pro Brian Talma. www.briantalma.pro Endless Kiteboarding vom Local Roland Boyce, bietet auch Kiterepair. www.endlesskiteboarding.com KiteSirens von Carolina Dickensen, unterrichten auch per Boot. www.kitesirens.com Upwind Kitesurfschool vom Kitesurf-Pro Simon Joosten und seinem Vater Rolf. www.upwindkitesurfschool.com



VORSCHAU / WAS KOMMT & WAS WIRD

VORSCHAU

NEU AB

DIESE UND VIELE WEITERE SPANNENDE THEMEN IN DER NÄCHSTEN AUSGABE

16. OKTOBER 2020

Neuheiten 2021 – Part 2 Alles ist anders in diesem Jahr. Waren bisher die meisten Neuheiten für die nächste Saison bereits im August des Vorjahres verfügbar, kommen die 2021er Produkte in diesem Jahr später in die Shops. Wir bringen den zweiten Part der 2021er Neuheiten: Core, Cabrinha, F-One, Airush, North und die beiden neuen Kites von CrazyFly: Sculp und Infinity.

130

KITEBRANCHE INSIDE

WING FOILEN

Ausverkauft trotz Krise?

Easy oder überflüssig?

Die Kitebranche hat es im April heftig erwischt. Im Schnitt 90 % Umsatzrückgang hatten die Hersteller und Vertriebe zu verzeichnen, Surfshops und Kiteschulen waren geschlossen. Doch Wasser-Board-Sport ist Corona-konform. Sofort nach den ersten Lockerungen schossen die Verkaufszahlen in die Höhe. Viele Vertriebe waren den Sommer über ausverkauft. Wir haben mit Herstellern gesprochen, wie sie die Entwicklung für das Jahresende und die nächste Saison einschätzen – und was das für uns Verbraucher bedeutet.

Wing Foilen wird als der neue Wasser-Boardsport-Trend gehypt. Hat Wing Foilen eine Zukunft? Wie schwer ist der Einstieg? Welches Material braucht man wirklich? Wir haben Experten gefragt.

REISEBERATUNG

Dieses Jahr Brasilien oder Kapstadt? Der Nordosten Brasiliens und die Mutterstadt sind die beliebtesten Reiseziele der europäischen Kiter im Herbst und Winter. Brasilien ist im Moment hinter den USA das Land mit den zweithöchsten Corona-Zahlen, in Südafrika wurde der strenge Lockdown bisher nur leicht gelockert. Internationale Flüge sind im Moment nicht möglich. Wie steht es um unsere Kiteurlaube, wie hoch ist das Risiko und was ist zu beachten, sofern Flugreisen wieder möglich sein sollten? Wir haben bei Kite-Reiseexperten nachgefragt.


#139

im

Kitesurfmagazin. Seit 1999

ABO

— 3 ’ 20

PRINT ABO Print 6 Ausgaben jährlich plus Kiteboarding Shirt

inklusive Digitalausgabe und Zugang zum Archiv mit älteren Ausgaben

29 Euro* ABO-Antrag auf www.kiteboarding.eu *Ausland: plus Porto, ohne Shirt

EE

FR

DIGITAL Kostenlose Digitalausgabe/App

www.kiteboarding.eu

auf kiteboarding.eu im Apple App Store im Google Play Store und bei Readly

IMPRESSUM

Chefredakteur Dirk Seifert Grafik und Produktion Caroline Naumann

Verlag, Redaktion CONPEP Verlag Ltd. Rönkweg 9a D-23611 Bad Schwartau Mail: info@kiteboarding.eu Web: www.kiteboarding.eu Tel.: +49 (0) 45 18 10 39 357 © Conpep Verlag Ltd. ISSN 1865-5556

Lektorat Lale Ünlü, Anja Fuchs

Anzeigen

Abonnements

Vertrieb

Dirk Seifert Rönkweg 9a D-23611 Bad Schwartau Mail: dirk@kiteboarding.eu

KITEBOARDINGLeserservice D-65341 Eltville

VU VERLAGSUNION KG Meßberg 1 D-20086 Hamburg

Mail: abo@kiteboarding.eu Web: www.kiteboarding.eu

Web: www.verlagsunion.de

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 22 vom 1.1.2020

Autoren dieser Ausgabe: Anja Fuchs, Laci Kobulski, Gabi Steindl, Almut Otto Fotografen: Max Matissek, Toby Bromwich James Boulding, Damea Dorsey, Alex Schwarz, Felix Mostrom, Simon Lautrup, Sam Scadgell, Helmut Fuchs, Laci Kobulski, Thomas Burblies, Kyle Cabano, Anja Fuchs, Kelly Bontje, Antoine Verville, Lukas K. Stiller, Stephan Kleinlein, Leo Drees, Lisi Jurenka, Almut Otto

Redaktionelle Mitarbeit Die Autoren dieser Ausgabe werden bei den Artikeln genannt. Die Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung von Verlag oder Redaktion wieder. Unverlangt eingesandte Beiträge sind immer willkommen. Der Verlag kann jedoch keine Haftung übernehmen. Verlag, Redaktion und Autor haften auch nicht für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden. Bestehende Patente, Warenzeichen, Gebrauchsmuster und ähnliches sind nicht immer als solche gekennzeichnet, und das Fehlen eines solchen Hinweises lässt nicht den Schluss zu, dass Warennamen, Konstruktionen u. ä. frei sind. Reproduktionen des Inhalts oder Auszüge des Inhalts bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Verlags.

131


D

P

U

O

T

O

R

N

E

O

C E N T E R

DPC FEHMARN | D PC TENERIF E | D PC TORBOL E | D PC KA L PI T I YA | D PC EL G OU NA MORE TO COME

B O O K I N G W I T H T R AV E L P E O P L E W W W .T R AV E L P E O P L E 2 4 . C O M | I N F O @ T R AV E L P E O P L E 2 4 . C O M | + 4 9 ( 0 ) 8 8 2 1 6 1 8 9 0 0

FOLLOW US

MORE DPC EXPERIENCES

DUOTONESPORTS.COM

F E H M A R N


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.