Juni / Juli 2021 The Art of Kitesurfing
KITEBOARDING.EU 5,90 EURO
STAY LOCAL – SHRED LOCAL
#143
SURVIVAL OF THE YOUTH CORE XR7
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KITEBOARDING
NUMMER 143
E D I T O Endlich. Reisen scheint wieder einfacher möglich. Darauf haben wir lange warten müssen. Für Griechenland, Spanien und Italien besteht seit Mitte Mai keine Quarantänepflicht mehr. Auch die Kanaren gelten nicht mehr als Risikogebiet. „Reisen innerhalb Europas wird wohl ähnlich wie im Sommer 2020 möglich sein“, so Julia Bücking, Geschäftsführerin des Kitereiseveranstalters Travel People. Wie es mit den Kapverden, Ägypten, Brasilien und Kapstadt aussieht und welche Tipps die Reisexpertin für den Winter hat, ab Seite 110 Anders als in den Jahren zuvor bringen die Hersteller ihre neuen Produkte nicht mehr nur zu einem Termin neu, sondern über das Jahr verteilt. So kommen wir jetzt zum Saisonstart in den Genuss von mehr Neuheiten als üblich. Darunter der Core XR7, das Flaggschiff des größten deutschen Kiteherstellers. Neuheiten 2021, ab Seite 28 Freerider mit drei Struts sind die beliebtesten Kites des Marktes. Die meisten Hersteller führen gleich mehrere Modelle im Programm. Der erste Kite nach diesem Konzept ist der F-One Bandit, mittlerweile in seiner 15. Generation – und in zwei Varianten. Wir haben die beiden Bandits gegen die drei Dreistruter des Marktführers Duotone getestet – mit interessanten Ergebnissen, ab Seite 40 Wie viele Prokiter hat auch die Britin Hannah Whiteley den Winter in Europa verbracht. Einer der Jobs eines Prokiters ist es, Content zu produzieren. Nachdem ihr Trip nach Kapstadt geplatzt war, hatte sie die Idee zu einem Indoor-Fotoshooting. Herausgekommen ist der Titel dieser Ausgabe. Wie die Fotos entstanden, „Stay Local Shred Local“ ab Seite 104
Aufgrund der Reisebeschränkungen werden unsere Homespots immer stärker frequentiert. Auch und gerade an unseren Binnenspots wird es immer voller. Das führt mancherorts zu weiteren Einschränkungen. Wie die Situation auf den Schweizer Seen aussieht und worauf ihr achten müsst, ab Seite 74
Gelbe Schleife Ist nicht von mir. Habe ich auf deinem FB gelesen. Finde ich sehr passend, denn es drückt sehr genau das aus, was ich fühle. Es ist nicht das erste Mal, dass ich eine Schleife an der Bar mit aufs Wasser nehme. Die Session wird dann ein wenig anders, wenn jemand an deiner Seite fährt, den nur du wahrnimmst. Der Surf bekommt eine andere Qualität. Jeder Augenblick vergeht etwas langsamer, ist intensiver, Gedanken aus der Vergangenheit fliegen zu. Du warst einer unserer ersten Interview-Partner – damals, als mit Kiteboarding alles begann, im Sommer 1999. Wir fuhren Directionals – mit drei Schlaufen. Und Zweileiner an 90 Zentimeter breiten Bars oder Vierleiner an Handles. Seitdem ist viel passiert. Wir haben viel erlebt. Es waren schöne und intensive Jahre. Wir können dankbar sein. Es sollten aber noch mehr werden. Für mich ist es immer noch unbegreiflich. Ich bin immer noch wie gelähmt. Und traurig. RIP. In Peace.
EDITO
I N F O
Laci Kobulsky und Noè Font sind ein eingespieltes Team. Beide sind herausragende Kiter, Filmemacher und Fotografen. In Portugal haben sich beide zu einem Shooting getroffen. Font als Rider, Kobulsky als Videoartist und Fotograf. Das Resultat war unter anderem der Titel unserer letzten Ausgabe. Produziert haben sie auch ein Making-of-Video. Das war zur Drucklegung unserer letzten Ausgabe noch nicht fertig. Wir reichen es jetzt nach. Auch in dieser Ausgabe sind beide mit Beiträgen vertreten. Kobulsky haben wir das Portfolio dieser Ausgabe gewidmet, Font berichtet von seinem Trip nach Mexiko. „Survival of the Youth” ab Seite 94, „Portfolio Laci Kobulsky” ab Seite 10
RIDER
NOÈ FONT
FOTO
LACI KOBULSKY
MAKING-OF TITEL KITEBOARDING #142
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KITEBOARDING
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01
NEUHEITEN 2021
NUMMER 143
REISE
LEIDENSCHAFT
02
110 – 111
Keine Quarantänepflicht
112 – 118 Honeymoon in Dakhla 120 – 124
Jenseits des CoronaWahnsinns
126 – 130 The Islands 10 – 23
Portfolio Laci Kobulsky
32 – 37
Der Focus, sich fest zu beißen
74 – 79
Kitegenossen
80 – 81
Wingkiten
86 – 92
Mehr als 5.000 Tricks
94 – 102
Survival of the Youth
104 – 107 Stay local – Shred local
28 – 31
Core XR7, Fusion 5
57
Cabrinha Twintips
58 – 60
RRD Emotion . Kiatta . Twintips
62 – 63
Flysurfer Soul
68
CrazyFly Elite III
70 – 71
F-One IC6 V3
72
Airwave Koala
B U S I N E S S TA L K
S TA N DA R D S
06
TEST
04
I N H A LT
05
4–5
Editorial
131
Vorschau
131
Kiteboarding Abo
131
Impressum
40 – 49
52 – 56
Viele Türen sind jetzt offen
62 – 66
Neues Tuch
TITEL
07
Rider:
Hannah Whiteley
Foto:
Chris Priestley
F-One Bandits vs. Duotone Neo . Dice . Evo
KITEBOARDING
9
NEW
NEW
Second edition of the BANDIT S, with major improvements to take wave riding, strapless freestyle or even foiling to the next level. + Exceptional stability and control + Total direct control of the steering anywhere on the bar throw + Firm, precise and ultra-light bar pressure + Super smooth power delivery + Homogenous traction and amazing agility
INST. @fonekites FB.
@fonekites
KITE COLL. 2021
Photo - Alex DO ROSARIO
Rider - Mitu MONTEIRO
Spot - Palmeira, Sal, Cabo Verde
WWW.F-ONE.WORLD
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KITEBOARDING
NUMMER 143
Meine Leidenschaft ist Kreativität
SANSIBAR | RIDER: PAULA NOVOTNA Wir hatten wochenlang vor, dieses Foto zu machen. Es war dann tatsächlich schwieriger als erwartet. Wir mussten den Masaai erklären, einen halben Kilometer ins Meer hinauszulaufen und auf ein Mädchen zu warten, das an ihnen vorbeikitet – während sie ein fettes Grinsen im Gesicht haben. Echt schwer zu organisieren. Aber, es hat sich gelohnt! Eines meiner Lieblingsfotos.
I N F O MIT LACI KOBULSKY
NAME LACI KOBULSKY
ALTER 31
NATIONALITÄT SLOWAKISCH
LEBT IN SLOWAKEI
KITET SEIT 2010
LIEBLINGSSPOTS LO STAGNONE, TAIBA, PRASONISI
KITE UND BOARD CRAZYFLY LEGEND UND SCULP
MUSIK SLOWAKISCHER HIP-HOP
LIEBLINGSESSEN PIZZA QUATRO FROMAGGI
KITEBOARDING
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PORTFOLIO
Alby Rondina, Paula Novotna, Youri Zoon, Gisela Pulido, Gianmaria Coccoluto – Laci Kobulsky arbeitet mit einigen der besten Freestyler der Welt. Mit Aaron Hadlow, dem wohl bekanntesten und einflussreichsten Rider im Kitesport, realisierte er TWENTY, das Lebenswerk des Ausnahmekiters. Die Arbeit an diesem Dokumentarfilm nahm 1,5 Jahre in Anspruch. Kobulsky ist nicht nur einer der renommiertesten Fotografen und Filmemacher der Kiteszene, er ist auch ein talentierter Athlet. Im Interview erzählt der 31-Jährige, warum er kein Profisportler geworden ist, keine Hochzeiten fotografiert, ob er lieber kitet oder snowboardet und was er sich für seine eigene Zukunft – und die der Welt wünscht
INTERVIEW DIRK SEIFERT
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UNION ISLAND Eine einsame Insel – nur mit einem Sonnenschirm. Sieht nach dem Traum eines jeden Kiters aus. Aber nur solange, bis du erkennst, dass die Insel mit einem Riff aus messerschaften Korallen umgeben ist. Postkartenidyllen haben auch ihre Schattenseiten
Laci, du bist ein sehr guter Kiteboarder, Snowboarder, Wakeboarder, Filmemacher und Fotograf. Was war zuerst da, der Sport oder die Fotografie? Der Sport kam zuerst, aber kurz danach die Fotografie. Während der Zeit meines Studiums war ich im Winter Snowboarden und im Sommer Kiten. Mein Traum war es, Profi zu werden. Da ich aber nie der Beste bei Wettbewerben war, schnappte ich mir eine Kamera und produzierte Fotos und Videos und eröffnete mir dadurch das Leben, das ich mir gewünscht habe. Ich konnte reisen, kiten und snowboarden. Mittlerweile fotografiere ich mehr, als dass ich auf dem Board unterwegs bin. In den letzten zehn Jahren stand für mich der Sport im Vordergrund, inzwischen ist es der Job.
Du hast einen sehr guten Draht zu den Pro-Ridern. Mit welchen Ridern arbeitest du? Das Kiteboarding-Pro-Dorf ist sehr klein. Am stärksten bin ich im Freestyle verwurzelt. Von daher arbeite ich oft mit Freestylern. Alby Rondina, Aaron Hadlow, Paula Novotna und Gianmaria Coccoluto – aber die Liste ist nicht vollständig.
PORTFOLIO
Ich möchte keinen künstlich wirkenden Rider vor blauem Himmel ablichten. Vielmehr sollen meine Fotos die Geschichte eines Tricks in seinem kompletten Umfang erzählen
BRASILIEN | RIDER: ALBY RONDINA Dieses ist eines meiner ersten „professionellen“ Fotos. Ich war als Instructor in Brasilien und hatte mir eine gebrauchte GoPro gekauft – für 150 Euro. Ich war absolut begeistert, dass einige der Bilder in Magazinen landeten. Cabrinha verwendete eins für eine Anzeige, ein anderes erschien auf dem Cover eines US-Magazins. Ihr seht, der Preis einer Ausrüstung ist nicht alles ...
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SIZILIEN | RIDER: AARON HADLOW Dieses ist einer meiner ersten Drohnenshots und bis heute immer noch eines meiner besten Fotos. Anfängerglück, denke ich. Aaron cruist auf dem butterflachen Wasser der Lagune in Lo Stagnone
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Mit welchen Ridern am intensivsten? Gianmaria Coccoluto ist einer der Rider, der sehr professionell ist, immer an seine Grenzen geht und in jeder Session alles gibt. Mit ihm arbeite ich sehr gerne. Sehr lange und intensiv arbeite ich mit Aaron Hadlow. Aaron ist einer der Rider, die den Sport am stärksten geprägt haben. Das spiegelt sich natürlich auch in meiner Arbeit mit ihm wieder. Aufgrund seines hohen Bekanntheitsgrades hat alles, was wir zusammen produzieren, eine direkte Auswirkung auf die gesamte Branche. Aaron ist sich dieser Wirkung bewusst – und geht mit dieser Verantwortung auch sehr sorgsam um. Er würde nichts veröffentlichen, das dem Sport schadet, nur um persönliche Publicity zu erzeugen. Dieser Anspruch ist heute nicht mehr weit verbreitet in der Szene. In den Anfängen des Sports stand noch stärker im Vordergrund, in erster Linie eine gute Performance abzuliefern und nur wenige – aber gute Videos zu produzieren. Heute ist alles schnelllebiger. Die heutigen Kids müssen möglichst viel Social Media Content produzieren. Da stehen Quantität und Anzahl der Likes oft stärker im Fokus als die Qualität. Das soll keine Kritik sein. Ich verstehe das. Es ist die Welt, in der wir heute leben. Und wer erfolgreich sein möchte, stellt sich darauf ein. Du bist einer der bekanntesten Fotografen im Kitesport. Du fotografierst aber auch in anderen Sportarten. In welchen? Meine Wurzeln und mein Schwerpunkt liegen im Kiteboarden. Aber ich stecke meine Fühler auch im Snow- und Wakeboarden aus.
Und auch Hochzeiten, oder? Was umfasst dein Arbeitsfeld? Nein, keine Hochzeiten! Ich habe zwar die Hochzeiten zweier meiner engsten Freunde fotografiert, aber als Freundschaftsdienst und nicht als Job. Das ist nicht mein Anspruch. Für Geld würde ich höchstens Immobilien und Ferienorte fotografieren – oder Firmenvideos drehen – aber keine Hochzeiten. Welche war deine erste Kamera und wie bist du zur Fotografie gekommen? Tatsächlich habe ich mit Videos angefangen – mit einer GoPro, einer HERO 2, glaube ich. Erst 2016 habe ich mir eine Lumix gekauft – das war vor meiner Reise nach Brasilien. Mit der Lumix habe ich dann ein paar Fotos der Pros in Uruau geschossen. Was mir besonders gefallen hat, ist die Einfachheit der Verwendung von Fotos. Videos müssen erst geschnitten werden, bevor sie veröffentlicht werden können. Fotos können sofort und oft auch ohne Bearbeitung in den Sozialen Medien, auf Webpages und im Print verwendet werden. Mein Gefühl ist, dass meine Arbeit mit Fotos besser gesehen werden kann. Dennoch konzentriere ich mich nach wie vor auch auf Videos. Welcher war dein erster bezahlter Job als Fotograf? Oh, ich weiß noch genau, welcher mein erster bezahlter Job war, haha! Ich war für Bigdays in Ägypten – als Instructor auf einer Kitesafari. Ich war echt begeistert von der Reise – und wollte einen superguten Job abliefern. Also ging ich in meiner freien Zeit nicht nur Kiten, sondern fotografierte mit meiner GoPro auch die Gäste und zeigte jeweils am Abend ein kleines
GARDASEE | RIDER: ANNELOUS LAMMERTS UND ALBY RONDINA Alby Rondina Wir hatten die offizielle Erlaubnis vom örtlichen Tourismusverband, in der Nähe des Schlosses zu kiten
PORTFOLIO
SIZILIEN | RIDER: MATTEO SERRA
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KITEBOARDING
Video mit den besten Pics des Tages. Meinem Chef Marco gefiel das – und er fragte mich, ob ich auf jeder Reise Videos produzieren könne. Ich brauchte dadurch weniger zu unterrichten und konnte auch mehr kiten. Was für ein Traum! Was ist dir wichtig in der Fotografie? Welchen Stil verfolgst du? Ich mag es, wenn meine Fotos realistisch sind und eine Geschichte erzählen. Klar, ich mag es, ein Foto künstlerisch aufzupeppen, aber es sollte den Informationswert nicht überragen. Idealerweise sollte ein Foto von sich aus erzählen, wie der Spot ist, welcher Trick ausgeführt wird, wie gut der Trick ausgeführt wird und welches die Herausforderungen sind. Ich möchte keinen künstlich wirkenden Rider vor blauem Himmel ablichten. Vielmehr sollen meine Fotos die Geschichte eines Tricks in seinem kompletten Umfang erzählen.
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Was an einem Foto ist dir am wichtigsten? Die Perspektive, die Technik, das Motiv oder die künstlerische Gestaltung? Ich denke, dass technisches Wissen ein Muss ist, ohne technisches Know-how kann man keinen guten Job abliefern. Aber das alleine ist noch nicht genug. Es ist schon auch die Haltung – also der künstlerische Zugang, der wichtig ist. Das ist der
DUBAI | Spaß mit Lew
Schlüssel. Du kannst die beste Ausrüstung besitzen – sofern du einen langweiligen Trick in einer langweiligen Umgebung in einer nullachtfünfzehn Einstellung fotografierst, wird daraus nur sehr selten ein gutes Foto. Auf der anderen Seite kannst du mit einer Billigkamera einen Schnappschuss von einem epischen Megamove machen – und die technische Qualität wird nicht ausreichend sein, um es zum Beispiel auf dem Titel eines Magazins zu veröffentlichen. Es muss also alles stimmen: die künstlerische, die sportliche und die technische Qualität. Was war dein wichtigstes Video-Projekt? Ganz klar TWENTY mit Aaron Hadlow. TWENTY ist eine der besten und aufwendigsten Kitesurf-Dokumentationen. Wie lange habt ihr an diesem Projekt gearbeitet? Danke! In 2018 haben wir produziert, die Veröffentlichung war 2019. Gefilmt haben wir an fünf unterschiedlichen Destinationen. Begonnen haben wir im Januar 2018 in Kapstadt, beendet im November in Brasilien. Der Schnitt hat dann noch einmal drei Monate in Anspruch genommen. Insgesamt fünf Monate Content-Erstellung und drei Monate Schnitt in einer Zeitspanne von 1,5 Jahren.
SIZILIEN | Nach einem langweiligen Tag im Büro wollten Alby, Teresa und ich zum Feierabend noch ein wenig Spaß haben. Ich gab ein paar Luftballons aus – und ab aufs Wasser. Wir hatten keine klare Idee, was es werden sollte. Aber, wir hatten Spaß!
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Nein, keine Hochzeiten! Ich habe zwar die Hochzeiten zweier meiner engsten Freunde fotografiert, aber das war ein Freundschaftsdienst – kein Job
Wie war die Arbeit mit Aaron? Super. Aaron ist eine der besten Personen, mit denen man arbeiten kann. Er ist immer gut vorbereitet, weiß, was er will – lässt seinem gegenüber aber immer genügend Spielraum zur eigenen Kreativität. Es gibt Rider, die spulen einfach nur ihre Tricks vor der Kamera ab – oder wissen gar nicht, was sie tun sollen und es ist dann der Job des Filmemachers, die richtige Einstellung zu finden. Aaron arbeitet anders, er entwickelt mit dem Videoartist eine Vision, die dann in enger Zusammenarbeit umgesetzt wird.
SANSIBAR | Paula und ich wollten aufs Wasser. Während wir unsere Kites aufbauten, kamen einige einheimische Kinder zu uns und wollten mit uns spielen. Pure Freude!
SIZILIEN | RIDER: JAMES BOULDING Dieses war das bisher schwierigste Foto meines Lebens. James hatte dieses Monstrocity zwei Kilometer entfernt vom Ufer aufgebaut. Die Teile dafür brachte er mit einem SUP. Ich brauchte eine Stunde, um mit dem Equipment auf dem Rücken den Spot zu erreichen und wir brauchten drei Leute, um die Blitze zu halten. Der Wind war ein Elend, das Licht schwierig. Letztendlich gelang James im letzten Moment dieser FS Boardund Nosepress – und mir dieses eindrucksvolle Foto. Legend
PORTFOLIO
Während der Dreharbeiten zu TWENTY hat Aarons Sponsor, die Boards&More GmbH, den Markennamen von North in Duotone geändert. Ihr konntet einige der Aufnahmen nicht mehr verwenden. Wie habt ihr das gelöst? Oh, mein Gott! Ja, das war wirklich ein riesiger Mist! Der Namens-Change war ja topsecret. Und da ich nicht zum Inner Circle der Boards&More gehöre, habe ich alles erst nach den Dreharbeiten in den USA erfahren. Wir hatten schon so viel im Kasten: Big Air in Kapstadt, Freestyle in der Karibik und Park in Kap Hatteras – mit der falschen Marke. Das Statement war: „Wir verstehen, dass ihr einen Teil des Filmmaterials verwenden müsst, aber könnt ihr es so schneiden, dass die Marke nicht sichtbar ist?“ Haha. Klar konnten wir einiges verwenden, aber vieles musste einfach in die Tonne. Wir haben dann zusätzliche Sequenzen in 2019 mit neuem Material nachgedreht. Alles in allem haben wir das Beste aus der Situation gemacht.
Hast du geplant, noch einmal einen so aufwändigen Dokumentarfilm zu produzieren? Oh ja, sicher! Gerne sogar noch größer. Meine Idee ist ein „Swansong“ – mit den besten Ridern. Das Hauptproblem bei so einem Projekt ist die Finanzierung. Gerade, wenn Rider mit unterschiedlichen Sponsoren teilnehmen sollen, ist die Finanzierbarkeit ein großes Problem. Das Seltsame in der Kite-Branche ist, dass die meisten Brands kein Projekt unterstützen wollen, bei dem sie nicht exklusiv vertreten sind. Das ist beim Snow- und Skateboarden anders. Der Weg wird wohl sein, das Projekt selbst zu finanzieren – und das Video dann auf Vimeo on Demand, iTunes oder einer ähnlichen Plattform zu veröffentlichen. Ich werde das Projekt konkretisieren und – sofern alles gut geht – in 2022 verwirklichen.
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PORTUGAL | Eines meiner Lieblings-Naturfotos. Dieses Foto erschien auf der offiziellen Instagram-Seite von „Visit Portugal“
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Ohne technisches Know-how kann man keinen guten Job abliefern. Aber das alleine ist noch nicht genug. Es ist auch die Haltung – der künstlerische Zugang, der wichtig ist
Deine Mission als Künstler, wie beschreibst du die? Geld verdienen und reich werden. Haha. Nein im Ernst: Ja, es ist mein Job und ich möchte, dass er auch finanziell erfolgreich ist, aber ich denke, der Schlüssel liegt darin, von meiner Arbeit begeistert zu sein. Ich schaue mir meine früheren Arbeiten oft noch einmal an. Sie motivieren mich, weiterzumachen. Ich hoffe, dass ich durch meine Arbeit Menschen dazu inspirieren kann, aufs Wasser zu gehen – oder auch Videos zu produzieren. Kitenboarden, Snowbaorden und Wakeboarden. Als Athlet, welche Sportart reizt dich am stärksten? Im Moment genieße ich tatsächlich Wakeboarden besonders. Im Kite- und Snowboarden versuche ich, mein Niveau zu halten und nicht wirklich, neue Tricks zu pushen. Im Wakeboarden besteht für mich noch mehr Luft nach oben, da ich erst vor zwei Jahren begonnen habe und während jeder Session immer noch etwas Neues lerne. Fortschritt ist der interessante Teil für mich, das, was mich motiviert. Welche Disziplin interessiert dich im Kiteboarden am stärksten? Abgesehen vom Freestyle mag ich auch Wave, Foilen und Big Air. Meine Lieblingsdisziplin aber ist Park. Leider bin ich nicht so oft im Park unterwegs, denn es ist schwierig, einen Park mit guten Bedingungen zu finden. Gute Sessions hatte ich in Cape Hatteras, in Urla/Brasilien und einmal in Hel/Polen – bei meinem einzigen Wettkampf. Ich wurde Zweiter. Dann reizt dich Flachwasser mehr als Welle? Ja, aber ich kann mir vorstellen, dass sich das verschieben kann. Du bist viel auf Reisen. An wie vielen Tagen im Jahr bist du nicht zuhause? Ja, das stimmt. In einem normalen Jahr bin ich rund neun Monate außerhalb der Slowakei. Letztes Jahr natürlich weniger. Es ist schwer zu sagen, was mein Zuhause ist. Ich habe das Gefühl, dass ich immer noch danach suche. KITEBOARDING
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BRASILIEN | Das Kite Park League Event in Brasilien war einzigartig. Schaut euch einfach die Lage dieses Sliderparks an!
Ist Reisen für dich eine reine Notwendigkeit – oder Teil deines Lifestyles? Es ist eine Notwendigkeit. Eigentlich möchte ich mich an einem Ort niederlassen, an dem ich mich wohlfühle, meinen Sport ausüben und meinen Job machen kann und nur ein- bis zweimal im Jahr reise. Aber diesen Ort habe ich noch nicht gefunden. Ich komme aus einer kleinen Stadt im Osten der Slowakei mit sehr begrenzten Bedingungen fürs Kitesurfen und einer noch geringeren Nachfrage nach Action-SportFotografie. Ich weiß, dass ich nur in der Nähe eines Kitespots, einer Wakeboardanlage und mit der Möglichkeit zum Snowboarden leben kann. Und ich muss dort auch arbeiten können. Wenn du eine Idee hast, wo das sein kann, lass es mich bitte wissen. Wie hat Corona dein Leben und deine Arbeit verändert? 2020 war echt verrückt. Wohl für uns alle. Wir alle kennen viele traurige Geschichten. Ich möchte eine glückliche teilen. 2020
war ein gutes Jahr für mich. Anfangs schwer, am Ende aber gut. Die erste Hälfte 2020 war wirklich herausfordernd, alle meine Jobs wurden abgesagt. Ich war zuhause und musste mich neu orientieren. Das führte mich dann zu neuen, spannenden Projekten. Im Frühjahr 2021 flog ich nach Dubai und begann mit meinem Freund Lew, vom Resonate Media House, an einigen echt spannenden Projekten zu arbeiten. Kurz gesagt, auch eine Krise ist das, was man in ihr sieht. Mich hat die Krise dazu motiviert, mich neu aufzustellen und meinen Horizont zu erweitern. Ich bin wirklich dankbar für alles, was geschehen ist und die Freundschaften, die ich neu geschlossen habe. Was wünschst du dir für deine Zukunft? Ich möchte einen Ort finden, an dem ich mich niederlassen, mein Geschäft ausbauen und weiterhin meiner Leidenschaft als Sportler nachgehen kann. Beruflich möchte ich mehr Dokumentarfilme und längere, bedeutungsvollere Projekte realisieren.
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Und was wünschst du dir für die Welt, in der wir leben? Ich wünschte, die Menschen – insbesondere in Europa – würden erkennen, wie gut sie leben und dass sie aufhören, sich miteinander zu vergleichen und sich bei ihren Regierungen zu beschweren. Ich denke, es ist unsere eigene Aufgabe, unser Glück zu finden. Ich bin in viele Länder gereist, in denen die Menschen mit viel weniger leben als wir – die aber ihre Situation wertschätzen und anerkennen, dass sie nur aus sich heraus glücklich werden können. In Europa denken wir gerne, dass es die Aufgabe von Vorgesetzten oder der Regierung ist, uns glücklich und reich zu machen. Ich denke vielmehr, dass die Aufgabe unserer Regierungen nur darin besteht, unsere Freiheit zu schützen und uns die Möglichkeit zu geben, dahin reisen zu können, wohin wir wollen. Es liegt an uns, mit unserem Leben das zu tun, was uns am besten gefällt. Ich hoffe, du verstehst, was ich meine.
TWENTY war meine wichtigste Videoproduktion. Gefilmt haben wir an fünf unterschiedlichen Destinationen. Insgesamt fünf Monate ContentErstellung und drei Monate Schnitt in einer Zeitspanne von 1,5 Jahren
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Status defined
1.65 kg
Elite III FREERIDE/FREESTYLE
CRAZYFLYKITES.COM
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KITEBOARDING
NEUHEITEN ANDERS ALS IN DEN JAHREN ZUVOR BRINGEN DIE HERSTELLER IN DER SAISON 2021 IHRE NEUERSCHEINUNGEN ZEITLICH VERSETZT. IN DIESER AUSGABE PRÄSENTIEREN WIR EUCH: CORE | XR7 UND FUSION 5
SEITE 28
CABRINHA | TWINTIPS
SEITE 57
RRD | EMOTION . TWINTIPS . SURFBOARDS
SEITE 58
FLYSURFER | SOUL
SEITE 62
CRAZYFLY | ELITE III
SEITE 68
F-ONE | IC6 V3
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AIRWAVE | KOALA
SEITE 72
ZUSÄTZLICH ZU DEN PRODUKTINFOS BRINGEN WIR EUCH INTERVIEWS MIT DESIGNERN UND ENTWICKLERN. INTERVIEW
CORE KITEDESIGNER FRANK ILFRICH ZUM NEUEN XR7
SEITE 32
INTERVIEW
FLYSURFER KITEDESIGNER BENJAMIN BÖLLI ZUM NEUEN SOUL
SEITE 62
CABRINHA HAT EINEN NEUEN INHABER, EINEN NEUEN BRAND MANAGER UND EINEN NEUEN SALES MANAGER EUROPE. WIR SPRACHEN MIT DAVE HASTILOW UND OLIVER SPANG, WIE SICH EINE DER ÄLTESTEN MARKEN IM KITEBUSINESS UNTER DER NEUEN FÜHRUNG VERÄNDERN WIRD, WELCHE NEUEN PRODUKTE ES GEBEN WIRD UND WAS DAS FÜR UNS KUNDEN BEDEUTET. INTERVIEW
DAVE HASTILOW
SEITE 52
INTERVIEW
OLIVER SPANG
SEITE 55
TEST F-ONE BANDITS VS. DUOTONE DICE . NEO . EVO
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SEITE 40
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STUFF
NEUHEITEN: 4 neue Kites und 11 neue Boards TEST: F-One Bandit . Bandit S vs. Duotone Dice . Neo . Evo
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Neuer XR7 und neues Fusion 5
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Hangtime-Fans können jubilieren. Core bringt die siebte Generation seiner Hangtime-Ikone. Endlich ist er da, der neue XR7, der Halter des WOO Big Air Weltrekords – mit noch mehr Leistung, höherer Agilität und einem geringeren Gewicht der Kappe. Kitedesigner Frank Ilfrich hat das Core Flaggschiff in zweijähriger Entwicklungszeit nochmals feingetunt, erstmals beim XR7 verbaut Core sein neues Flugtuch (CoreTex 2.0) und leichteres Dacron (ExoTex light). Neu ist auch das Fusion 5, das Core Performance Freerideboard. Auch hier hat Core kräftig in die Entwicklungs-Trickkiste gegriffen. Neue Unibody-RailKonstruktion, ein leichterer Holzkern und ein neues Unterwasserschiff mit einer Doppelkonkave. Ersparnis auch im Gewicht: Durch einen leichteren Kern ist das neue Fusion um bis 250 Gramm leichter als der Vorgänger.
XR7 | BRIGHTWHITE10
XR7 | TECHBLACK10
LEICHTER UND NOCH MEHR LEISTUNG Der XR ist die wichtigste Kitelinie des größten deutschen Herstellers. Seit 14 Jahren ist der XR die absolute Hangtime-Ikone, aktuell der Halter des WOO Big Air Hangtime-Weltrekords. Mehr als 14 Jahre Entwicklung stecken im XR, mittlerweile in seiner siebten Generation. Der XR7 kommt mit einem neuen Materialmix (CoreTex 2.0 und ExoTex light). Er ist leichter als der Vorgänger, besitzt mehr Leistung, eine höhere Agilität und bessere Kiteloop-Eigenschaften. Beim neuen, exklusiv für Core entwickelten Flugtuch CoreTex 2.0 verwendet Core ein neues Coating – mit einem niedrigeren Gewicht, höherer Reißfestigkeit, geringerer Dehnung, stärkerem UV-Schutz und einer längeren Lebensdauer. Durch den neuen Materialmix und gezielt gesetzte konstruktive Veränderungen an Shape und Waage soll der neue XR7 eine bessere Hangtimeleistung, eine höhere Flugstabilität und mehr Kontrolle besitzen und im Flugverhalten spielerischer sein. Ventil (Speed Valve2) und One-Pump-System (Speed Pump) bleiben unverändert. Wie der Vorgänger ist auch der XR7 in einer speziellen Leichtwind-Version (LW, 15.0 und 17.0) erhältlich. Neu auch hier das Flugtuch CoreTex 2.0. Erhältlich sind XR7 und XR7 LW in weiß und schwarz („BrightWhite10“ und „TechBlack10“). Geflogen werden XR7 und XR/LW mit dem Sensor Barsystem (Y auf 4,75 m).
XR7 LW | BRIGHTWHITE10
XR7 LW | TECHBLACK10
1329 €
6.0
1399 €
7.0
1469 €
8.0
1549 €
9.0
1629 €
10.0
1709 €
11.0
1789 €
12.0
1859 €
13.5
1969 €
15.0 (LW)
2099 €
17.0 (LW)
2199 €
BEIM XR7 VERBAUT CORE ERSTMALS SEIN NEUES FLUGTUCH (CORETEX 2.0) UND LEICHTERES DACRON (EXOTEX LIGHT)
NEUHEITEN 2021
5.0
I N F O
SENSOR BAR | AB 599 € (SENSOR 3)
KITEBOARDING
EINSATZBEREICH FREERIDE/BIG AIR KONSTRUKTION DELTA-BOW-HYBRID, 5 STRUTS FOTOS THOMAS BURBLIES, JULIETA PEREYRA
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KITEBOARDING
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Fusion 5 Fusion 5 LW
RIDER: STEVEN AKKERSDIJK
N E U E U N I B O DY- R A I L- KO N S T R U K T I O N Das Fusion (Performance Freeride) ist das erfolgreichste Core Twintip. Sein Einsatzbereich umfasst Freeride, Freestyle und Big Air. Core hat seinen Bestseller komplett überarbeitet. Neu sind die UnibodyRail-Konstruktion, ein leichterer Holzkern und das UnterwasserschiffmiteinerDoppelkonkave.DieneueUnibody-Rail-Konstruktion stammt aus der Rennski-Technologie. „Das schwächste Glied eines Twintips ist der ABS-Streifen, der die oberen und unteren Laminate verbindet“, so Phil Janke, Core Marketing. „Die Lösung fanden wir im Ski- und Snowboard-Rennsport.“ Beim Fusion 5 werden die bisherigen ABS-Kanten durch Verbundstäbe aus ABS und einem bis zu 80-lagigem Laminat ersetzt. Diese erstmals bei Twintips verbaute „Unibody Edge“ soll für eine festere Verbindung der oberen und unteren Karbon-Laminate zu einem „Torsionskasten“ sorgen. Auf dem Wasser soll die neue
Kantenkonstruktion die Torsionssteifigkeit erhöhen und beim Absprung eine höhere Energie – und somit mehr Leistung freisetzen. Der leichtere Holzkern (um 20%) wird über eine sorgfältigere Auswahl der Paulownia-Holzlamellen erreicht. Verwendet werden nur Stablamellen mit einem geringen Volumengewicht. Core verspricht eine Gewichtreduzierung gegenüber dem Fusion 4 um bis zu 250 Gramm. Neu gestaltet wurde auch der Unterboden. Die Multi-Channel Struktur des Vorgängers wurde mit einer Doppelkonkave ergänzt. Ins Deck wurde eine Grab-Section integriert, um Boardoffs zu erleichtern. Das neue Bevel-Konzept reduziert die Dicke der Rails. Lieferbar ist das Fusion 5 in sieben Längen (129 bis 144 cm). Komplett überarbeitet sind auch die beiden Leichtwind-Modelle (LW 154 und LW 159).
NEUHEITEN 2021
FUSION 5 LW
FUSION 5
Beim Fusion 5 hat Core kräftig in die Entwicklungs-Trickkiste gegriffen. Neue Unibody-RailKonstruktion, ein leichterer Holzkern und ein neues Unterwasserschiff. Das neue Fusion ist um 250 Gramm leichter als der Vorgänger
RIDER: ANGELY BOUILLOT
EINSATZBEREICH: PERFORMANCE FREERIDE/ FREESTYLE/BIG AIR
COREKITES.COM
I N F O
GRAB-SECTION AUF DEM DECK
KONSTRUKTION: KARBON-SANDWICH (CARTAN) FOTOS: THOMAS BURBLIES, JULIETA PEREYRA
FINNEN: 4 X 48 MM
129 × 38
133 × 39
135 × 40
137 × 41
139 × 41.5
141 × 42
144 × 43
LW 154 × 46
LW 159 × 47
1.049 € (INKL. GRIFF UND FINNEN) BINDUNGEN: UNION COMFORT P&S (169 €) | UNION PRO P&S (219 €)
KITEBOARDING
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KITEBOARDING
NUMMER 143
I N F O
Leidenschaft und der Fokus, sich festzubeißen INTERVIEW
DIRK SEIFERT
FOTOS
THOMAS BURBLIES, JULIETA PEREYRA
MIT
FRANK ILFRICH, KITEDESIGNER BEI CORE KITEBOARDING
Frank, du bist seit 2005 bei Carved/Core. Seit wann in der Position als Kitedesigner? Zu Beginn meiner Zeit bei Core und Carved habe ich mich zunächst um die Bar und das grafische Design gekümmert. Nach der Veröffentlichung des ersten Core Kites, das war der Riot in 2007, verließ der damalige Kitedesigner das Unternehmen. Seitdem bin ich hauptverantwortlich für die Kite-Entwicklung bei Core. Ihr habt den XR – eure wichtigste Kitelinie – gerade neu präsentiert, mittlerweile in der siebten Generation. Ihr bringt neue Modelle im Zweijahres-Zyklus, der XR ist also bereits seit über 12 Jahren auf dem Markt. Eigentlich basiert der XR ja sogar schon auf dem Riot aus 2007, dem ersten Core Kite überhaupt. Wie viel Riot steckt noch im aktuellen XR7? Bis auf die ursprüngliche Idee, einen einfach zu bedienenden Hochleister für eine große Zielgruppe zu bauen, ist tatsächlich nicht mehr viel Riot im XR übriggeblieben. Die Materialien und das Kitedesign haben sich deutlich weiterentwickelt, auch das Barsystem ist ein gänzlich anderes. Der XR ist euer Flaggschiff. Wie hoch ist der Anteil des XR an euren Kiteverkäufen? Ja, das ist richtig. Der XR ist unser meistverkaufter Kite. Doch er bekommt zunehmend Konkurrenz – vom Nexus. Sieben Generationen des XR. Ab welcher Modellreihe stammt der XR aus deiner Feder? Ab dem Riot stammen alle Core Kites aus meiner Feder. Der GT war der erste vollständig von mir entwickelte Core Kite.
Der XR ist eine der ausgereiftesten Kitelinien des Marktes. Wie haben sich die Ansprüche – und auch die Möglichkeiten – im Kitedesign in den letzten 14 Jahren, also seit der Markteinführung des Riot, verändert? Die grundsätzlichen Anforderungen an den Kite sind jetzt nicht so sehr anders als 2007. Technische Geräte wie die WOO haben dazu beigetragen, dass Leistung und Sprunghöhen messbar geworden sind, dadurch können wir Prototypen besser vergleichen. Und auch unter den Füßen hat sich im Laufe der letzten Jahre viel getan. Weiter entwickelte Boards und Foils erfordern angepasste Kitedesigns. Höchste Leistung – verpackt in einem einfach und komfortabel zu bedienenden Kite, ist aber immer noch der Anspruch. Damals wie heute.
NEUHEITEN 2021
Du arbeitest zwei Jahre an der Weiterentwicklung, bis ihr eine neue Generation auf den Markt bringt. Auf den ersten Blick gleichen sich die letzten Generationen des XR. Wo genau liegt dein Entwicklungsspielraum, wie aufwändig sind die einzelnen Entwicklungsschritte in der Umsetzung und wie viel davon spürt der Kunde am Ende an der Bar – im Vergleich zum Vorgänger? Den Fokus haben wir dieses Mal aufs Material gelegt, da sich in diesem Bereich in den letzten zwei Jahren sehr viel getan hat. Beim XR7 verwenden wir zum ersten Mal das neue CoreTex 2.0 Tuch. Die Entwicklung dieses neuen Tuchs hat drei Jahre in Anspruch genommen. Ganz bewusst haben wir uns auf das Coating konzentriert. Das Coating beeinflusst entscheidend die Haltbarkeit, Dehnung und Reißfestigkeit des Tuchs. Für mich als Designer birgt ein neues Material aber auch immer ein Risiko. Der Charakter des Produktes muss erhalten bleiben und die neuen Materialien müssen sich auch im Dauereinsatz bewähren. Das können nur Langzeittests gewährleisten. Passt dann alles, profitiert der Kunde enorm von den neuen Materialien – durch eine höhere Haltbarkeit, mehr Leistung und mehr Stabilität. Neben der Leistungssteigerung ist aber auch das Handling ein entscheidender Aspekt meiner Entwicklungsarbeit. Ich konnte die Drehgeschwindigkeit und die Lenkpräzision erhöhen. Dazu waren dann schon ein paar mehr Handgriffe notwendig.
Höchste Leistung und einfachstes Handling sind der Anspruch
Wo siehst du das größte Entwicklungspotenzial in der Zukunft? In der Konstruktion, im Material – oder in komplett neuen Kitekonstruktionen? Ich denke, auf allen drei Gebieten sind noch Steigerungen möglich. Wobei der Shape vielleicht weniger Spielraum zulässt. Ein Kite muss ja nicht nur fliegen, auch der Wasserstart ist extrem wichtig.
RIDER: STEVEN AKKERSDIJK UND WILLOW-RIVER TONKIN
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Der XR ist euer leistungsstärkster Kite und der Halter des WOO Big Air Weltrekords. Mehr als 14 Jahre Entwicklung stecken in der aktuellen Generation. Wie wichtig ist das Erbe einer so langen Entwicklungsphase? Das Erbe oder vielmehr der Wissensschatz ist entstanden durch Hunderte von Prototypen und Tausende von Teststunden auf dem Wasser. Das ist einer der Grundsteine für ein hoch performantes Produkt. Hinzu kommen noch die Leidenschaft und der Fokus, sich an Problemstellungen festzubeißen. Trotzdem gehört auch etwas Glück dazu, denn Entwicklungsarbeit ist ein Zusammenspiel von vielen Faktoren. Selbst mit vielen Jahren Erfahrung erlebt ein Kitedesigner immer noch Überraschungen, die auf Anhieb nicht so einfach zu erklären sind.
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Angenommen, ich nähme mir heute ein Jahr Zeit, um einen neuen Delta-Bow-Kite in allen Größen zu entwickeln, wie groß ist dann euer Vorsprung? Das ist schwer abzuschätzen. Dein Erfolg wäre stark abhängig von der möglichen Prototypenanzahl pro Monat, den Testtagen und dem Testteam, das dir zur Verfügung steht. Ganz wichtig sind natürlich die Erfahrung des Designers und die Materialien, die zur Verfügung stehen. Hinzu kommt dann noch, dass wir ja nicht stehenbleiben, sondern permanent weiterentwickeln. Der XR7 ist ein Delta-Bow-Kite mit fünf Struts. Alle anderen Core Kites sind 3-Strut-Open-C (Future C) Kites. Welche Vorteile bietet die Delta-BowKonstruktion für Hangtimekites? Fünf Struts stützen das Profil stärker und erlauben daher mehr Leistung. Der Mix aus Delta und Bow hat den Vorteil einer großen projizierten Fläche in der Mitte der Kappe, das erzeugt mehr Power und Hangtime. Die schmalen Tips sind aerodynamisch effektiv, die Pfeilung begünstigt die Wasserstart-Eigenschaften. Und welches sind die Vorteile des Open-C Shapes für Wave- und Freestylekites? Durch die größere Fläche im Tip drehen Future C-Shapes konstanter und gleichmäßiger, sind agiler und besser im Kiteloop. Hier hat ein Delta-Bow-Kite Nachteile. Der Anspruch in unserer Entwicklungsarbeit ist es, diese zu minimieren. Das ist uns tatsächlich sehr gut gelungen, denn die Big-Air-Boardoff-Kiteloops, die unsere Teamrider inzwischen mit dem XR zaubern, zeugen von seinem hervorragenden Loop-Potenzial. Ihr verwendet beim XR7 neue Materialien. Ein neues Flugtuch (CoreTex 2.0) und neues Dacron (ExoTex Light) für das Strutgerüst. Wo liegen die Unterschiede zwischen den bisherigen und den neuen Materialien? Das neue leistungsstärkere CoreTex 2 und das reduzierte Gewicht des XR7 sind wohl die am deutlichsten spürbaren Neuerungen. Mehr Power und trotzdem spielerischer beim Freeriden, in der Welle und auch bei Big Air und Kiteloops. Das CoreTex 2.0 ist deutlich reißfester und hat weniger Dehnung. ExoTex light verwenden wir bereits beim XLite, Nexus2 und GTS6 – mit sehr großem Erfolg. Da ist es nur konsequent, dieses erprobte, leichtere Dacron auch beim XR einzusetzen.
Ein neuer Materialmix birgt immer auch ein Risiko. Der Charakter des Kites muss erhalten bleiben und die neuen Materialien müssen sich im Dauereinsatz bewähren. Das können nur Langzeittests gewährleisten
RIDER: JOSHUA EMMANUEL
Du hast den Materialmix verändert, welche konstruktiven Veränderungen hast du am XR7 vorgenommen? Neue Materialien bedeuten immer auch Anpassungen ans Kitedesign. Wenn ein Parameter wie das Flugtuch geändert wird, muss man an verschiedenen Stellschrauben drehen, um das Kitedesign an das Material anzupassen. Im Falle von CoreTex 2.0 gewinnen wir durch das neue Coating an Leistung und Flugstabilität, die geringere Dehnung im Flugtuch bedeutet aber auch weniger Verwindung der Kappe beim Lenken. Um das auszugleichen, habe ich den Durchmesser der Struts verringert, was zudem auch eine Gewichtsersparnis brachte. Der neue XR7 hat somit mehr Leistung, Agilität und Drehfreude – und zusätzlich auch ein geringeres Gewicht.
NEUHEITEN 2021
Was hat die Flugleistungen stärker verbessert, die Änderungen an der Konstruktion – oder die neuen Materialien? Das neue CoreTex 2.0 hat den Kite massiv verändert. Uns wurde aber auch schnell klar, einfach das Flugtuch auszutauschen, wird nicht zum gewünschten Ergebnis führen. Wir mussten auch das Kitedesign anpassen. Die Herausforderung war, das Plus an Power und die Kontrolle beizubehalten, ohne Abstriche in der Drehfreude hinnehmen zu müssen. Materialmix und Kitedesign müssen sorgfältig aufeinander abgestimmt sein, um eine tatsächliche Verbesserung zu erzielen. Alle Core Kites sind mit dem „CIT Modes“ ausgestattet. Barkräfte und Reaktivität lassen sich über drei Punkte an der Fronttube individuell einstellen. Wie stark
machen sich die Unterschiede in den einzelnen Modi beim XR7 bemerkbar? Das sind schon deutlich spürbare Einstellmöglichkeiten, die dem Rider mit dem CIT geboten werden. Der eine merkt das vielleicht deutlicher als der andere, das Feedback unserer Kunden ist jedoch eindeutig. Überraschend viele nutzen die Möglichkeit, den Kite noch ein wenig an den persönlichen Geschmack anzupassen. Der XR7 ist auf das Core Sensor Barsystem mit einem hohen „V“ abgestimmt. Ist der XR7 auch mit einem tiefen „V“ zu fliegen? Sofern ja, ändert sich das Flugverhalten? Wir entwickeln unsere Kites auf unser Barsystem mit dem „Y“ auf 4,75 Metern. Damit zeigen unsere Kites die beste Perfor-
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mance in allen Bereichen. Ein entsprechend fein abgestimmter Kite wie der XR7 wird mit einem anderen Barsystem mit einem tiefen „V“ oder einem deutlich höheren „Y“ keinesfalls besser fliegen. Es mag vielleicht vorkommen, dass manche Größen eventuell funktionieren, andere hingegen werden deutlich schlechter fliegen.
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Alle Core Kites sind mit dem „Speed Valve 2“ und dem „Speed Pump System“ ausgestattet, einem der besten und funktionalsten One-Pump-Systeme des Marktes. Das Speed Valve 2 ist seit acht Jahren am Markt. Arbeitet ihr auch an der Weiterentwicklung eures OnePump-Systems? Optimierungen finden ständig statt. Wir bleiben aber zugunsten eines deutlich geringeren Gewichts ganz bewusst bei dem Ventil und den Schlauchdurchmessern, die wir aktuell haben.
Ihr achtet sehr auf einen hohen Werterhalt eurer Produkte. Core Kites sind die wertstabilsten Tubekites des Marktes. Wie lange haltet ihr Ersatzteile für eure Kites parat? Wir garantieren sechs Jahre Ersatzteilverfügbarkeit für jedes Kitemodell. Das ist ein enormer Aufwand, aber wir denken nachhaltig und wollen, dass unsere Kunden lange Freude an ihren Kites haben, auch wenn vielleicht mal ein Bladder undicht werden sollte. Guter Service ist einer der Grundpfeiler unserer Unternehmensstrategie.
Core Kunden haben die Wahl zwischen drei Freeride-Kites: Nexus 2, XR7 und GTS6. Welcher Kiter sollte zu welchem Kite greifen? Genau, Nexus 2, XR7 und GTS6 gehören alle zur sogenannten Universal Series von Core. Sie eignen sich alle perfekt zum Freeriden und Cruisen, aber auch für alle anderen Disziplinen wie Freestyle und Wave. Darüber hinaus decken sie mit ihren individuellen Stärken und besonderen Ausprägungen manche Einsatzbereiche besonders gut ab. Wer neben dem Twintip gerne mit einem Surfboard in die Welle geht oder sich an Strapless-Tricks probiert, dem empfehlen wir den Nexus mit seinem außergewöhnlichen Drift-Verhalten. Wer gerne Kiteloops macht und bei FreestyleTricks weiterkommen möchte, für den ist der GTS mit seinen dosierbaren Loop-Eigenschaften die beste Wahl. Und wer gerne hoch hinaus möchte, der wird sich über den XR freuen: ordentlich Hangtime und butterweiche Landungen. Für alle, die sich kompromisslos nur einer Disziplin widmen, haben wir mit der Specialized Series drei kompromisslose Spezialkites im Sortiment: den Section für die Welle, den XLite zum Foilen und den Impact für Wakestyle.
RIDER: JANEK GRZEGORZEWSKI
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Den XR7 hast du erfolgreich abgeliefert. Woran arbeitest du zurzeit? Ich teste zwar schon die XR8 Prototypen, aber natürlich liegt der Fokus jetzt verstärkt auf dem Nexus 3 und dem GTS7. Ein paar andere Projekte verfolge ich auch noch, aber dazu kann ich natürlich noch nichts sagen.
Das Erbe und der Wissensschatz sind entstanden durch Hunderte von Prototypen und Tausende von Teststunden. Hinzu kommen die Leidenschaft und der Fokus, sich an Problemstellungen festzubeißen
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Rider Giel Vlugt / Photo Johannes Hohls
ALL NEW. ALL POWERFUL. Von Grund auf neu entwickelt: Der leichtere Holzkern, der doppelkonkave Unterboden und die besondere Unibody-Rail-Konstruktion legen die Basis für außergewöhnliche Performance. Das einzigartige Hochleistungs-Carbon Cartan erweckt sie zum Leben. Die Grab-Section für Board-Offs und das neue Design verleihen deiner Session den Glanz, den sie verdient.
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BANDIT S2
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BANDIT 2021
EVO / EVO SLS
Freeridekites sind die wichtigste Kitekategorie. Jeder Hersteller bietet meist mehrere Modelle zur Wahl, der Weltmarktführer Duotone gleich vier. Freeridekites sind die besten Kites für Freizeit-Kiter. Weiteren Kitekategorien sind Wakestyle-Kites (C-Kites), Racekites und Wavekites. Wakestyle- und Racekites sind reine Wettkampfkites, Wavekites auf den Einsatz in der Welle spezialisiert. Die meisten Freizeitkiter sind Freerider. Für sie sind ein großer Einsatzbereich und ein einfaches Handling die wichtigsten Merkmale. Eigenschaften, die Wakestyle-, Race- und reine Wavekites nicht bieten. Der Kite mit dem seit Jahren größten Einsatzbereich ist der F-One Bandit. Er ist der erste Delta-Kite, seit seiner Markteinführung vor 15 Jahren gilt er als der Allrounder per exellence. Mittlerweile hat F-One seinen Bestseller etwas spezialisiert und die Range zweigeteilt. In den Bandit und den Bandit S. Das „S“ steht für Surf. Neben weitreichenden Allround-Eigenschaften bietet
TEST
DIRK SEIFERT, THORSTEN WOITE, STEVEN BUCHHOLZ
RAMONA RUHNKE FOTOS
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BANDIT . BANDIT S VS. DUOTONE NEO . DICE . EVO
TEXT
NEO / NEO SLS
DICE
der Bandit S eine gute Performance in der Welle, der Bandit richtet sich stärker an Freestyle- und Hangtime-orientierte Freerider. Duotone führt vier Freeridekites im Programm: Rebel (5 Struts), Evo, Neo und Dice, jeweils Kites mit drei Struts. Auch Duotone hat seine Freeridelinien leicht spezialisiert. Als Fünfstruter besitzt der Rebel die höchste Hangtimeleistung, der Neo ist in der Welle am stärksten, der Dice im Freestyle, gleich viel in allen Disziplinen bietet der Evo. In unserem Test sagen wir euch, wo genau sich zwischen Bandit und Bandit S unterscheiden und vergleichen beide Kites mit den drei Duotone Freeridekites mit drei Struts. Alle fünf sind hervorragend am Markt etabliert. Wir sagen euch, wo die Unterschiede liegen und welche Kites das beste Preis-/Leistungsverhältnis bieten. Getestet haben wir auf der Ostsee. An den Spots auf der Insel Poel und auf dem Darß. Das Testteam bestand aus dem Team „On Top“ Berlin und dem Redaktionsteam. Danke besonders an Thorsten Woite, Steven Buchholz und Ramona Ruhnke (Fotos) für die Unterstützung. KITEBOARDING
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ROBERT GRAHAM KITEDESIGNER
4 LEINEN
3 STRUTS
FREERIDE/WAVE
DELTA OPEN-C-HYBRID
KONSTRUKTION
EINSATZBEREICH
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Der Bandit ist mittlerweile seit 15 Jahren auf dem Markt. Er ist das absolute Erfolgsmodell bei F-One. Jedes Jahr überarbeitet das Entwicklertrio um Firmenboss Raphael Salles den Klassiker. Und jedes Jahr überrascht der Bandit mit nochmals feiner abgestimmten Flugeigenschaften. Seit zwei Jahren ist die Range zweigeteilt. In den Bandit und den Bandit S. Als Allrounder bieten beide Kitelinien einen sehr großen Einsatzbereich und sehr weitreichende Allround-Eigenschaften, der Bandit spricht Freestyler stärker an, der Bandit S Wavekiter.
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Bandit 2021 Bandit S
FREERIDE/FREESTYLE
F-ONE
VERÄNDERUNGEN ZUM VORJAHRESMODELL
BANDIT 2021 Gegenüber dem Vorgänger hat F-One den AR (Streckung der Kappe) erhöht, die Fronttube ist im Durchmesser gewachsen (um einen Zentimeter). Die äußeren Querstruts sind weiter zum Tip gewandert, die Tuchbahnen sind neu geschnitten und die Verstärkungen an der Hinterkante reduziert (leichteres 135 g Dacron). Der neue Bandit soll eine etwas höhere Sprungperformance besitzen und besser Höhe laufen. Durch die dickere Fronttube und neue Position der Querstruts soll sich die Kappe geringer verformen. Die 17er Größe ist nicht mehr verfügbar.
Als Allrounder bieten Bandit und Bandit S einen sehr großen Einsatzbereich. Der Bandit spricht Freestyler stärker an, der Bandit S Wavekiter
„S“ steht für Surf, der Bandit S ist für die Welle konzipiert. Der Bandit S ist allerdings kein kompromissloser Wavekite, trotz seiner hohen WaveEignung soll er auch Freerider ansprechen und mit einem Twintip kombinierbar sein. F-One hat den Surf-Bandit in der zweiten Generation massiv überarbeitet. Gegenüber dem Vorgänger sind die Wave-Eigenschaften jetzt deutlich stärker betont. Der Neue Bandit S zeigt einen ausgeprägteren Drift, auch die Strapless-Freestyle-Eignung ist höher. Zudem soll der Bandit S2 auch auf einem Foilboard besser funktionieren. Konstruktiv hat F-One die Outline und den Schnitt der Tuchbahnen überarbeitet sowie Hinterkante und Fronttube neugestaltet. In der Mitte der Fronttube wurde ein zusätzliches Segment integriert, die Enden sind dünner auslaufend, der Bogen der Leadingedge jetzt stärker C-lastig. Die Kappe ist leichter, das Profil stabiler. Die Mittelstrut ist kürzer, die Tips breiter. Gegenüber dem Vorgänger reagiert der neue Bandit S auf Lenkimpulse direkter, depowert linearer, die Barkräfte sind geringer.
BARSYSTEM Beide Bandits werden mit der Linx Bar geflogen, Position des Splitters auf dem oberen „Y“ (Auslieferungszustand). LINX BAR 4 LINES
52/45 ODER 45/38 CM
499 €
GRÖSSEN UND PREISE 4
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BANDIT 2021 BANDIT S
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BANDIT S2
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DUOTONE
Neo/Neo SLS Evo/Evo SLS Dice EINSATZBEREICHE
EVO
FREERIDE/ALLROUND
NEO
FREERIDE/WAVE
DICE
FREERIDE/FREESTYLE
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DELTA HYBRID EVO UND NEO
3 STRUTS 4/(5) LEINEN
KONSTRUKTION
DELTA/C HYBRID DICE
3 STRUTS
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4/(5) LEINEN KITEDESIGNER
NEO: KEN WINNER EVO UND DICE: RALF GRÖSEL
Mit Rebel (5 Struts) und den drei Dreistrutern Evo, Neo und Dice bietet der Weltmarktführer insgesamt vier Kitelinien im Freeride-Segment. Zwei seiner drei Freeride-Dreistruter bringt Duotone in der Saison 2021 zusätzlich in der SLS-Version (strong, light, superior). Die SLS-Kites unterscheiden sich im Materialmix, das Strutgerüst ist aus Penta TX anstatt aus Dacron, auch die Kappenform wurde leicht verändert. Laut Duotone ist Penta TX reißfester (5 ×), leichter (15 %) und dehnungsärmer (50 %) als Dacron. Gegenüber ihren StandardPendants sollen die SLS-Kites bessere Leichtwindeigenschaften und dadurch einen größeren Windbereich besitzen, das Strutgerüst ist steifer, die Kites (wert)stabiler. In der SLS Version sollen Neo und Evo besser Höhe laufen und auch einen höheren Drift und damit eine ausgewogenere Flugbalance besitzen. Penta TX wird drei Jahre lang exklusiv für Duotone produziert. Der Preisunterschied zu den Standardversionen (Dacron) liegt bei rund 250 Euro.
NEO / NEO SLS
Duotone bietet Neo und Evo auch in der SLS-Version. Unterschiedlich ist der Materialmix mit Penta TX anstatt Dacron. Die SLS-Kites sind leichter, stabiler und leistungsstärker – aber auch teurer
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DICE NEO EVO NEO SLS
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EVO / EVO SLS
DICE
EVO SLS
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VERÄNDERUNGEN ZUM VORJAHRESMODELLEN Gegenüber dem Vorjahr laufen Evo und Neo in der Dacron-Version unverändert weiter, seit Frühjahr 2021 in neuen Farbkombinationen. Den Dice bietet Duotone (vorerst) weiterhin nur in der DacronVersion an. Gegenüber dem Vorgänger ist das 2021er Modell des KOTA-Kites nur leicht verändert, Kite Designer Ralf Grösel hat die Bridle überarbeitet. Neu sind die Farben (türkis, lila, anthrazit) und Grafiken.
BARSYSTEME Geflogen werden alle drei Kites wahlweise mit der Trust oder Click Bar. Beide Barsysteme sind vierleinig, eine fünfte Leine kann nachgerüstet werden (39,90 Euro). Duotone bietet für beide Barsysteme unterschiedliche Loops, unsere Empfehlung für den Freeride-Einsatz ist der Freeride-Loop, für Wave der Rope-Loop und für Freestyle der Freestyle- oder Wakestyle-Loop. Ob Trustoder Click Bar ist Geschmackssache. Empfohlene Leinenlänge: 22 Meter von 5.0 bis 9.0 und 24 ab 10.0. TRUST BAR AB 529 EURO, CLICK BAR AB 719 EURO.
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MIT WELCHER BAR WERDEN BEIDE BANDITS GEFLOGEN? PASSEN AUCH BARS ANDERER HERSTELLER? SOFERN JA, WELCHE? Mit der F-One Linx Bar – in der Einstellung mit hohem „Y“, also im Auslieferungszustand. Ja, beide Bandits können problemlos z. B. auch mit der Duotone Click Bar geflogen werden. F-ONE BIETET DIE LINX BAR IN ZWEI BREITEN AN. 52/45 UND 45/38. WELCHE GRÖSSE MIT WELCHER BARBREITE? Das hängt von der Disziplin – z. B. Freestyle oder Wave – und vom persönlichen Geschmack ab. Die 52/45 hat den größeren Einsatzbereich. Mit ihr können alle Größen des Bandit geflogen werden. 4.0 bis 9.0 auf 45 cm, 10.0 bis 14.0 auf der 52er Breite.
F-ONE BANDIT IM VERGLEICH ZUM BANDIT S F-ONE FÜHRT ZWEI VERSIONEN DES BANDIT IM PROGRAMM. WORIN UNTERSCHEIDEN SIE SICH? Optisch gleichen sich beide Modelle, konstruktiv sind sie aber nahezu eigenständig. Rund 95 % der Konstruktion ist unterschiedlich. Der Bandit S besitzt eine dünnere Fronttube, ein tieferes Profil, das Tip ist kastiger (stärkere C-Form), die Waage hängt an vier Punkten an der Fronttube, beim Bandit sind es fünf. Identisch sind Ausstattung (SUP-Ventil, OnePump-System) und Materialmix (Technoforce D2). Beiden Kitelinien sind in den gleichen Farbkombinationen erhältlich. WO LIEGEN DIE UNTERSCHIEDE IM EINSATZBEREICH? Der Bandit ist stärker im Freestyle und in der Hangtime, der Bandit S deutlich besser in der Welle (das „S“ steht für Surf) und zum Cruisen. Er ist einfacher zu fliegen und besitzt den größeren Einsatzbereich. UND IN DEN GRÖSSEN? Der Bandit S ist in sieben Größen von 4.0 bis 10.0 verfügbar, der Bandit ebenfalls in sieben – zwischen 7.0 und 14.0. IM PREIS? In den gleichen Größen sind die Preise identisch.
WIE UNTERSCHEIDEN SICH BANDIT UND BANDIT S IN IHREN FLUGEIGENSCHAFTEN? Unterschiedlich ist besonders das Powermanagement. Der „S“ besitzt einen softeren Kraftaufbau, federt Böen besser ab und ist komfortabler zu fliegen. Unterschiedlich sind auch Drehverhalten und Barfeeling. Der stärker Freestyleorientierte Bandit loopt rund und kraftvoll, der „S“ tellert leicht und erzeugt weniger Querversatz. Für Kiteloop-Einsteiger ist der „S“ die bessere Wahl. Der „S“ hängt deutlich spielerischer, der Bandit kraftvoller an der Bar. Die Barkräfte sind beim Bandit höher. In der Welle und zum Foilen ist der „S“ die bessere Wahl.
TEST
Unterschiedlich ist besonders das Powermanagement. Der „S“ besitzt einen softeren Kraftaufbau, federt Böen besser ab und ist komfortabler zu fliegen. Der stärker Freestyle-orientierte Bandit loopt kraftvoller und bietet die längere Hangtime
WINDBEREICH Der Windbereich ist nahezu identisch. In der gleichen Größe geht der „S“ etwas später los, lässt sich aber weiter in den oberen Windbereich fliegen. HÖHELAUFEN Der Bandit läuft eine bessere Höhe als der „S“. SPRUNGPERFORMANCE Der Bandit besitzt die deutlich höhere Sprungperformance – der „S“ ist aber leichter zu springen. Sprungeinsteiger und leichtere Rider werden dem „S“ die besseren Sprungleistungen entlocken können. FREESTYLE Ganz klar der Bandit. WAVE Ganz klar der „S“. FREERIDE Der „S“ ist im reinen Cruiser-Freeride deutlich entspannter zu fliegen, er ist unkomplizierter im Handling. Der Bandit ist stärker Performance-orientiert. Er läuft besser Höhe und bietet die höhere Sprungperformance. Für Freerider ist unsere Empfehlung eine Zweiteilung der Range: in 14.0 bis 11.0 den Bandit und in den kleineren Größen den Bandit S. EINSTEIGER-EIGNUNG Ganz klar der „S“. Der Bandit setzt höhere Leistungsspitzen frei und benötigt ein höheres Fahrkönnen. IN ZWEI SÄTZEN, FÜR WEN IST DER BANDIT S DER BESSERE KITE UND FÜR WEN DER BANDIT? Der „S“ ganz klar für Wavekiter, Einsteiger, Cruiser und Sprungeinsteiger, der Bandit für Freestyler und Performance-orientierte Freerider.
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BANDIT UND BANDIT S IM VERGLEICH ZU DEN DUOTONE FREERIDEDREISTRUTERN DUOTONE FÜHRT DREI DREISTRUT-FREERIDEKITES IM PROGRAMM. EVO, NEO UND DICE. WELCHER DUOTONE KITE IST VERGLEICHBAR MIT DEM BANDIT S UND WELCHER MIT DEM BANDIT? Der Bandit ist vom Konzept her sehr ähnlich zum Dice, der „S“ zum Neo.
Der Neo liftet kraftvoller, der Bandit S ist leichter zu springen. Beide sind super Wavekites. Der Bandit S baut sehr gleichmäßig Zug auf, der Neo wirkt dynamischer, seine Leistungsspitzen sind höher
IM VERGLEICH BANDIT VS. DICE, WO LIEGEN DIE UNTERSCHIEDE IN DEN FLUGEIGENSCHAFTEN? Der Dice basiert ursprünglich auf der Kappenform des Vegas, also einem C-Kite. Ihm wurden im Laufe seiner Entwicklung zur Leistungssteigerung immer stärker DeltaElemente ins Tuch geschneidert. Beim Bandit war es genau umgekehrt. Er ist der erste Delta-Kite überhaupt. Um sein Barfeeling direkter zu gestalten, entwickelte sich seine Kappenform immer stärker in Richtung C-Shape. Für Freeridekites besitzen Dice und Bandit extrem gute Freestyle-Eigenschaften. Der Bandit ist etwas kraftvoller, der Dice etwas spielerischer. WINDBEREICH Der Windbereich ist nahezu identisch. Der Bandit ist im oberen Windbereich kraftvoller als der Dice. HÖHELAUFEN Leichte Vorteile für den Bandit. SPRUNGPERFORMANCE Der Bandit liftet kraftvoller und bleibt auch länger in der Luft. FREESTYLE Das ist Geschmackssache. Im Freestyle sind beide extrem stark. Der Bandit ist auch hier etwas kraftvoller als der Dice. Unhooked ist der Bandit besser. WAVE Auch hier sind beide erstaunlich stark. Durch seine spielerischere Art und leicht höheren Drift hat der Dice in der Welle die Nase leicht vorn. FREERIDE Geht mit beiden supergut. Der Bandit liefert die bessere Hangtime, der Dice ist spielerischer und agiler. EINSTEIGER-EIGNUNG Der Bandit macht den Einstieg etwas leichter, auch startet er etwas einfacher aus dem Wasser. UND DER BANDIT S GEGENÜBER DEM NEO. WO LIEGEN DIE UNTERSCHIEDE IN DEN FLUGEIGENSCHAFTEN? Neo und Bandit S unterscheiden sich stärker als Bandit und Dice. Der Neo ist kraftvoller, der Bandit S weicher, spielerischer und softer im Druckaufbau.
WENN EUCH JEMAND FRAGT, WELCHEN KITE ER SICH KAUFEN SOLLTE – BANDIT, BANDIT S, NEO, DICE UND EVO – WEM EMPFEHLT IHR WELCHEN KITE? Die beiden F-One Kites sind deutlich günstiger im Preis als die Duotone Kites. Auch die Linx Bar ist deutlich günstiger als die Trust Bar. Alle fünf Kites sind hervorragende Freeridekites. Wavekiter sollten ganz klar zu Bandit S oder Neo greifen und Freestyler zu Bandit oder Dice. Der Evo vereint alle Welten. Ohne eindeutige Spezialisierung ist er für alle Freeride-Disziplinen geeignet; er zeigt eine gute Hangtime, liegt aber im Freestyle hinter Dice und Bandit und in der Welle hinter Bandit S und Neo.
HÖHELAUFEN Machen beide gut. SPRUNGPERFORMANCE Der Neo liftet kraftvoller, der Bandit S ist leichter zu springen. FREESTYLE Im Freestyle liegen beide hinter Bandit und Dice.
DUOTONE BIETET NEO UND EVO AUCH IN DER SLS-VERSION AN. WIE UNTERSCHEIDEN SICH DIE KITES? Neo und Neo SLS und Evo und Evo SLS unterscheiden sich im Materialmix und sind auch im Shape leicht unterschiedlich. Bei den SLS-Kites besteht das Strutgerüst aus Penta TX anstatt aus Dacron. Penta TX ist leichter und dehnungsärmer. Die SLS-Versionen haben mehr Leistung, einen größeren Windbereich und sind leichter – aber auch teurer und schwieriger zu fliegen. Die SLSKites empfehlen wir Kitern, die ein Plus an Leistung wünschen, gut genug kiten können, um das Plus an Leistung auch abrufen zu können – und zudem bereit sind, 350 Euro mehr für einen Kite zu bezahlen.
WAVE Beide sind super Wavekites. Welcher besser gefällt, ist eindeutig Geschmacksache. Der Bandit S reagiert sehr direkt auf Lenkbefehle und gibt eine perfekte Rückmeldung. Er baut sehr gleichmäßig Zug auf. Der Neo wirkt kraftvoller, seine Leistungsspitzen sind höher. FREERIDE Beide Kites sind hervorragende Freerider. Der Zugaufbau des Bandit S ist gleichmäßiger und weicher, der Neo liefert die höheren Leistungsspitzen. EINSTEIGER-EIGNUNG Beide Kites sind supergut für den Einstieg geeignet. Deutlich besser als Bandit und Dice.
Alle fünf Kites sind hervorragende Freeridekites. Wavekiter sollten ganz klar zu Bandit S oder Neo greifen und Freestyler zu Bandit oder Dice. Der Evo vereint alle Welten – ohne eindeutige Spezialisierung
Bandit, Bandit S, Neo, Dice und Evo – alle fünf sind hervorragende Freeridekites. Ihre Verarbeitung und Materialmix gehören zu den hochwertigsten des Marktes. Alle fünf Kites sind hervorragend auskonstruiert – bieten einen extrem hohen Fahrspaß und zudem auch einen hohen Werterhalt. Alle fünf Kites gehören zum Besten, was der Markt zu bieten hat. Welche der fünf Kites gewählt wird, hängt vom Einsatzbereich ab – und auch vom Preis. Die F-One Bandits sind günstiger als die vergleichbaren Duotones.
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DICE
TEST
WINDBEREICH Beide Kites besitzen einen extrem großen Windbereich. In der gleichen Größe geht der Neo früher los als der Bandit S, dafür ist der Bandit S im oberen Windbereich länger entspannt zu fliegen.
KITEBOARDING
13
14 1730
1789
1749
1839
49
J U I C E
F R E E R I D E
/
L I G H T W I N D
/
F O I L
O U R W AY T O M A K E T H E WORLD A BE T T ER PLACE.
DUOTONESPORTS.C OM
FOL LOW US
D E D I C AT E D T O KITEBOARDING SINCE 2001
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KITEBOARDING
Viele Türen sind jetzt offen
Cabrinha hat sich komplett neu aufgestellt. Neuer Inhaber ist Jon Modica, ein früherer Cabrinha-Teamrider. Neuer Brand Manager Dave Hastilow, neuer Kitedesigner Brodie Sutherland, neuer Head of R&D Lars Moltrup und neuer Sales Manager Europe Oliver Spang.
KITEBOARDING
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NEUHEITEN 2021
Die Marke Cabrinha hat sich zur Saison 2021 komplett neu aufgestellt. Personell, in der Inhaberstruktur, räumlich und in den Produkten. Die wichtigste Änderung ist die neue Inhaberstruktur. 2001, kurz nach der Gründung, verkaufte Pete Cabrinha seine Marke an den Wassersport-Konzern Neil Pryde mit Sitz in Hongkong. Nach dem Rückzug des Firmengründers Neil Pryde aus seinem Unternehmen im Jahr 2015 stand die Marke Cabrinha zum Verkauf. Ende 2020 war alles perfekt, zusammen mit dem Investor Water Bound Investments kaufte der Gründer und Waterman Pete Cabrinha seine Marke zurück und verlegte das Headquarter wieder nach Maui/ Hawaii. Inhaber von Water Bound Investments ist Jon Modica, ein früherer Cabrinha Teamrider, sein Firmensitz befindet sich in Miami/Florida. Auch personell ist das Brand neu strukturiert. Neuer Kite- und Foildesigner ist Brodie Sutherland, der bisherige Boarddesigner Lars Moltrup jetzt Produktentwicklungsmanager und neuer Brand Manager, also neuer Kopf der Marke, ist Dave Hastilow. Auch beim deutschen Importeur, der Pryde Group in Taufkirchen, gibt es eine personelle Veränderung. Neuer Sales Manager Europe ist Oliver Spang. Sein Vorgänger Christian May hat nach 19 Jahren die Pryde Group verlassen
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I N F O
NUMMER 143
Neuer Brandmanager bei Cabrinha ist Dave Hastilow. Er lebt seit Jahren auf Maui. „Cabrinha wird viel vielschichtiger“, so Hastilow.
KITEBOARDING
INTERVIEW MIT DAVE HASTILOW, NEUER BRAND MANAGER BEI CABRINHA
Dave, du bist schon sehr lange bei Cabrinha und jetzt in der Position als Brand Manager. Was wird sich ändern bei Cabrinha mit dir als Verantwortlicher für die Marke? Die größte Veränderung war natürlich der Eigentümerwechsel der Marke. Das war eine wirklich aufregende Zeit für uns. Der Eigentümerwechsel bietet uns viele Möglichkeiten, in allen Bereichen, auf allen Ebenen. Viele Türen, die bisher geschlossen waren, sind jetzt offen. Das wird sich auch in unserem Sortiment wiederspiegeln. Cabrinha wird viel vielschichtiger. Einer der Schwerpunkte bei Cabrinha war schon immer die Innovation. Kiteboarden ist immer noch jung, bietet noch immer viele Möglichkeiten in der Produkt- und Weiterentwicklung des Sports. Ein neues Segment ist das Wingfoilen. Auch hier sind wir sehr aktiv. Als Brand Manager bist du verantwortlich für das „Look and Feel“ der Marke. Für welche Werte steht Cabrinha unter deiner Führung? Ja, ein wichtiger Aspekt bei Cabrinha sind die Markenwerte. Ohne in ein Klischee zu verfallen, bei Cabrinha hatten wir schon immer etwas, das wir „Cabrinha Ohana“ nennen. Ohana ist hawaiianisch für Familie, das zählen wir zu unserem wich-
tigsten Markenwert. Egal, ob wir über die Menschen hinter der Marke sprechen oder über unsere Kunden – wir alle sind Teil einer Familie und teilen die gleiche Leidenschaft. Cabrinha Ohana spiegelt sich auch in unserer R&D Abteilung wider. Die Entscheidungen dort werden nicht nur von einer Person getroffen, sondern immer im Team. Es ist ein Team, das hinter Cabrinha steht und die Marke lebt. Was sind eure Ziele in der Produktentwicklung. Welche Schwerpunkte setzt ihr? Beim Großteil unserer Produkte streben wir einen Ein-JahresZyklus an. Der Sport ändert sich immer noch rasant, wir wollen immer unsere besten Produkte am Markt haben. Wir entwickeln immer mit offenem Mind, testen unsere Prototypen sehr ausgiebig im Team – und haben natürlich auch ein Auge auf die Mitbewerber. Eure Produktentwicklung findet vorwiegend auf Maui statt. Wer ist an der Produktentwicklung beteiligt? Der Kern unseres Entwicklungsteams besteht aus unserem Kitedesigner Brodie Sutherland, Lars Moltrup (Produktentwicklungsmanager), Phil Sobolev (Cheftester) und einigen Locals hier auf Maui. Zudem versuchen wir, dass möglichst viele aus dem Cabrinha-Team möglichst viele Prototypen testen, um so ein möglichst breites Spektrum an Meinungen zu haben. Bei Cabrinha haben wir das große Glück, eine äußerst talentierte Mannschaft auch auf dem Wasser zu haben. Jeder im Team bringt seine Meinung ein, ist ein wichtiger Teil bei der Produktentwicklung. Je mehr Feedback wir erhalten, desto besser.
I N F O
OLIVER SPANG, NEUER SALES MANAGER CABRINHA EUROPE
Olli, du bist seit dem 01.04.2021 neuer Sales Manager Europe bei Cabrinha. Dein neuer Job beginnt gleich mit der Markteinführung der ersten Kollektion unter der neuen Führung. Ist der Zeitpunkt ideal für dich? Ja und nein! Ja, weil es sowohl für Cabrinha als auch für mich quasi ein Relaunch ist. Nach dem langen Winter mit weniger Sessions auf dem Wasser geht jetzt die Saison wieder los und wir alle sind natürlich motiviert, die neuen Produkte nicht nur zu verkaufen, sondern auch selbst auf Herz und Nieren zu testen. Und nein, weil wir Corona-bedingt natürlich aktuell mit Herausforderungen zu tun haben, die wir so sonst nicht kannten. Die enorme Nachfrage nach Sportartikeln und im speziellen auch nach Kites und Wings, führt – wie auch in der Fahrradbranche momentan zu beobachten – zu enormen Verzögerungen in der gesamten Lieferkette – von der Produktion bis hin in die Shops. Es ist etwas frustrierend, morgens am Rechner die Bestellungen für die neuen Produkte im Postfach zu sehen, aber zu wissen, dass sich einige Kunden wohl noch etwas gedulden müssen. Da wäre mir ein volles Lager zum Start in den neuen Job deutlich lieber gewesen! Was hat sich bei Cabrinha verändert seit dem Inhaberwechsel? Die meisten Änderungen betreffen eher unsere internen Abläufe und sind für den Cabrinha-Kunden nach außen hin nicht sichtbar. Ich spreche beispielsweise von personellen Zuständigkeiten, Bestellprozessen und Entwicklungszyklen. Der Eigentümerwechsel bot uns die Möglichkeit, alle Abläufe zu hinterfragen und gegebenenfalls auch neu zu strukturieren und zu optimieren.
Switchblade (Freeride/Hangtime) und Drifter (Wave) sind absolute Evergreens und sehr erfolgreich in ihren Segmenten. Im Herbst brachte Cabrinha beide Linien in der Icon Series, einer von Pete Cabrinha signierten Sonderserie, jetzt sind sie im 2021er Design auf dem Markt. Beide Kites haben eine große Fan-Gemeinde. Habt ihr auch für eure beiden erfolgreichsten Kitelinien konstruktive Veränderungen geplant? Getreu dem Motto „never change a winning team“ sind wir vor allem beim Switchblade sehr vorsichtig mit Änderungen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass wir in den Jahren, in denen wir dem Switchblade größere Änderungen verpasst haben, stückzahlenmäßig eher etwas zurück lagen. Die treue Fangemeinde des Switchblades dankt es uns seit Jahren mit der großen Nachfrage nach unserem Topseller. Und auch mit dem Drifter sind wir sehr zufrieden. Er muss nicht hoch springen können oder perfekt für unhooked sein, dafür haben wir andere Kites. Viel wichtiger ist sein legendäres Mitschweben beim Abreiten der Welle und das präzise Turningverhalten, um den Kite immer genau da im Windfenster zu platzieren, wo man ihn haben möchte.
Was wird sich in dieser Saison schon verändern? Water Bound Investments hat kürzlich auch die Rechte für DaKine Wind Produkte erworben. Die Pryde Group wird diese in Europa zwar nicht vertreiben, allerdings arbeitet unser Designerteam bereits mit den neuen Kollegen von DaKine an einer kleinen Accessoires-Kollektion, auf der das CabrinhaLogo prangen wird.
Was habt ihr für den FX geplant? Erst gestern hat mir Todd Greaux (Vice President of Sales), der alles andere als ein bekennender Freestyler ist, von einer Session mit einem Prototypen des neuen FX berichtet und in den höchsten Tönen geschwärmt! Mehr kann ich leider noch nicht verraten. Der Launch der 2022er Kollektion wird auch wie dieses Jahr erst Mitte Januar sein, daher ist es noch zu früh, um schon über die Änderungen für die neue Kollektion zu sprechen.
Wie werden sich die Cabrinha-Produkte verändern? Es wird durch den neuen Eigentümer sicher keinen radikalen Richtungswechsel bei Cabrinha geben! Wir werden allerdings die Chancen, die sich durch die neue Struktur und den kreativen Input der neuen Köpfe in der Company bieten, nutzen, und das ein oder andere Produkt überdenken und auch neu aufstellen.
Wer ist für die Boardentwicklung zuständig? Die meisten der Ideen stammen von Lars Moltrup und werden im Team weiterentwickelt. Auch mein Kollege Alberto Rondina hat viel Einfluss auf die Boards und gibt wichtiges Feedback für die Entwicklung der Freestyleboards. Bei den Surfboards bekommen wir immer mehr Input von Keahi de Aboitiz.
KITEBOARDING
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NEUHEITEN 2021
INTERVIEW MIT
Die aktuellen Kites stammen noch aus der Feder von Pat Goodman, sind seit drei Jahren in ihrer Konstruktion unverändert geblieben. Deutlich verbessert wurde der Materialmix. Zur Saison 2021 habt ihr euren Allrounder Moto überarbeitet, komplett neu ist der One-Strut Contra. Wer hat die beiden neuen Kites designet? Der Moto hat ein Update erfahren. Das Designteam mit Brodie Sutherland, Phil Sobolev und Dave Hastilow haben in etlichen Teststunden auf dem Wasser die Bridle überarbeitet. In Kombination mit unserem Nano Ripstop Canopy erhält der Moto dadurch ein komplett neues Fluggefühl. Und auch der Contra 1S ist keine komplette Neuentwicklung, sondern eher die Evolution des großen Bruders Contra 3S. Im wellenlosen Sommer auf Maui tauschen die Locals die Kite-Surfboards gegen Foilboards. Wer Maui kennt, weiß, dass es dann nicht selten mit 30 bis 35 Knoten ballert – das erklärt die Range von 3.0 bis 11.0.
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KITEBOARDING
Wie werden sich die Twintips – und wie die Surfboards verändern? Wir halten ständig Ausschau nach neuen Konstruktionstechnologien und Werkstoffen und seit der Corona-Pandemie ist es noch wichtiger geworden, sich nach neuen Produktionsstandorten umzuschauen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Allerdings ist es auch hier noch zu früh, um darüber zu sprechen.
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Wird es ein neues Barsystem geben? Nein, nach einigen lieferbedingten Anlaufschwierigkeiten ist nun endlich unser bereits 2020 vorgestelltes Modular-System auf dem Markt. Die Idee dahinter ist, durch verschiedene Connectors zum Trapez die Bar auf die eigenen Bedürfnisse anpassen zu können. Durch einen einfachen Verschluss kann am Strand zwischen einem herkömmlichen Chickenloop, unserem Fireball-System und einem Sliding Connector gewechselt werden. Weiterhin auch im Programm ist unsere breitenverstellbare Overdrive Bar – wahlweise in der Trimlite-Version mit Cleat-Adjuster oder als Recoil-Variante mit Feder auf dem Depowertampen. Kitedesigner Brodie Sutherland entwickelt auch die Foils. Der neue Mantis Wing und der Contra 1S tragen schon seine Handschrift. Wie wird sich Cabrinha auf dem Foilsektor aufstellen? Eine der ersten Aktionen des neuen Inhabers Jon Modica – selbst ein begnadeter Foiler – war, die Entwicklung unserer Foils aus der X-Series voranzutreiben. Wir planen, eine weitere Foil-Serie auf den Markt zu bringen, für deren Entwicklung Keahi de Aboitiz verantwortlich ist. Wer seine Youtube-Videos beim Foilen kennt, weiß, was uns da erwarten wird!
Aus deiner Sicht als Sales Manager Europe, was ist für dich die wichtigste Neuerung bei Cabrinha? Definitiv das Wingsurfen! Wir haben mit dem ersten Crosswing zwar schon vor beinahe zwei Jahren einen Wing auf dem Markt gebracht, sind aber diese Saison mit einer kompletten Wingsurf-Kollektion mit zwei Wings, drei Wingboards und diversen Foils voll am Start in dieser neuen Sportart. Das Wingen erschließt beispielsweise bei uns in Bayern fernab von der Küste völlig neue Spots, an die mit einem Kite entweder aus Platzgründen oder weil es einfach zu böig ist, nicht zu denken gewesen wäre. Erst dieses Frühjahr habe ich den Badesee – fünf Autominuten von meinem Wohnort entfernt – als Wingspot entdeckt! Aber auch die Möglichkeit z. B. auf Nord- und Ostsee selbst bei chaotischen Bedingungen mit dem Foil den Windswell abzureiten, machen aus einem durchschnittlichen Kitetag einen Big Day mit dem Wing! Und wohin wird sich Cabrinha in Europa unter deiner Führung entwickeln, was wirst du anders machen als dein Vorgänger? Die Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Mein Vorgänger Christian, mit dem ich die letzten Jahre bei Cabrinha schon zusammengearbeitet habe, hat aus Cabrinha einen Top-Player auf dem Kitemarkt gemacht. Ich möchte jetzt die Chance nutzen, Cabrinha parallel dazu auch als Wingsurf-Brand zu etablieren. Allerdings hat uns Corona zuletzt gezeigt, dass jegliche Planung von einem auf den anderen Moment komplett über den Haufen geworfen werden kann. Von daher hoffe ich kurzfristig erstmal auf einen windreichen Sommer mit vielen glücklichen Cabrinha-Kunden am Strand!
Neuer Kitedesigner ist Brodie Sutherland. Er entwickelt auch die Foils und Wings
Boardentwicklung Die Twintips werden von Lars Moltrup und Alberto Rondina designet, die Surfboards von Keahi de Aboitiz
NEUHEITEN 2021
CABRINHA TWINTIPS 2021
Digital-Art-Design Alle Kites, Surfboards, Foils und auch die beiden Wings der aktuellen Kollektion #01 hat Cabrinha bereits präsentiert. Etwas zeitversetzt folgen die Twintips. Unverändert zehn Twintip-Linien führt Cabrinha im Programm. Neu im Shape sind XCaliber Wood und XCaliber Carbon, die Karbonversion auch in der Bauweise. Alle anderen Twintips laufen technisch unverändert weiter, neu sind die Grafiken. Hier hat sich Cabrinha etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Alle Twintips (bis auf das Spectrum) tragen auf dem Deck eine Grafik des Digital-Art-Künstlers Patrick Dunne. Neu ist das Karbongewebe des XCaliber Carbon. Verarbeitet wird jetzt ein leichteres Gewebe, das doppelt gelegt wird. Im Gewicht identisch wird durch die Dopplung das Risiko von Blasen im Laminat reduziert und die Haltbarkeit erhöht. Erfreulich ist, dass Cabrinha – ganz entgegen des Branchentrends – bei einigen Twintips den Preis gesenkt hat – um bis zu 50 Euro. Geliefert werden alle Cabrinha Twintips mit Finnen, an Bindungen stehen H2O (230 Euro), H1 (130 Euro) und der H3 Boot (479 Euro) zur Wahl.
AC E W O O D/AC E H Y B R I D FREERIDE HP WOOD
HYBRID
133 × 38,5
135 × 40
135 × 40
138 × 41,5
138 × 41,5
141 × 43
141 × 43 829 € 659 €
133 × 38,5
XO
136 × 39,5
FREERIDE/FREESTYLE | FRAUEN
659 €
SPECTRUM FREERIDE
XCALIBER WOOD/ XCALIBER CARBON
133 × 40 136 × 41 140 × 42
FREESTYLE
CARBON
133 × 40
135 × 41
135 × 41
138 × 42
138 × 42
141 × 43
141 × 43
144 × 43 148 × 44
TRONIC
152 × 44
FREERIDE/WAVE
499 €
CABRINHA.COM
WOOD
Neuer Shape, neues Karbongewebe beim Carbon, neue Grafiken. Neu sind die Quad-Tip-Channels für mehr Grip auf dem hinteren Fuß und verbessertem Pop, Rail-Channels für eine höhere Kantenkontrolle und eine zentrale Doppelkonkave für weichere und besser kontrollierbare Landungen.
137 × 41 141 × 42 689 €
1049 € 699 €
CBL
STYLUS
WAKESTYLE/PARK/ CABLE
LEICHTWIND 150 × 45
139 × 42 142 × 43
160 × 47,5 659 €
679 €
TRONIC SURF S TA N C E FREERIDE/WAVE 149 × 44 689 €
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KITEBOARDING
NEUHEITEN 2021 | RRD ROBERTO RICCI DESIGNS
Y26 mit neuem Surf-Allrounder Kiatta RRD in der Y26 bereits präsentiert, jetzt folgen der Emotion (Onestrut), die Sufboards und die Twintips. Neu in der Y26 Kollektion ist das Kiatta, ein Allround-Surfboard für mittlere und kleine Wellen.
Rider: Adeuri Corniel | Foto: Samuel Tome
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Im letzten Jahr feierte RRD mit der Y25 Kollektion sein 25-jähriges Firmenjubiläum. In diesem Jahr folgt die Y26. Religion (Wave), Passion (Freeride), Addiction (Hangtime) und den Allrounder Vision hat
TWINTIPS Y26 TIEFERE CHANNELS IM POISON Vier Twintip-Linien führt RRD im Programm. Zwei in der Free-Line (Bliss und Placebo) und Juice (Wakestyle) und Poison (Freestyle) in der Pro-Line. Das Bliss bietet RRD in zwei Varianten (Bliss und Bliss Lightwind), das Placebo in drei (Placebo, Placebo Lightwind und Placebo Tandem). Das Juice läuft unverändert weiter, Placebo, Bliss und Poison bringt RRD in der Y26 neu. Neu sind die Channels im Unterwasserschiff des Poison. Bis auf das Placebo werden alle RRD Twintips in Europa gefertigt.
Placebo Y25 Leichter im Gewicht, definierter im Flex, günstiger im Preis
NEUHEITEN 2021
NEUE Y26 OPTIK EMOTION Einsatzbereich: Freeride/Foil | Onestrut Mit einer Strut ist der Emotion der leichteste RRD Kite. Entsprechend ausgeprägt sind seine Leichtwindeigenschaften. Seine Einsatzbereiche sind Foilkiten und Twintip-Freeriden. Flugtuch: Techno Force D2 (Doppel-Ripstop). Die Konstruktion bleibt unverändert, neu ist die Y26 Optik.
GRÖSSEN EURO
3 936
BAR
5
7
9
10.5
12
14.5
17
1092
1222
1356
1489
1590
1724
1882
EMOTION
GLOBAL BAR Y26 (52 ODER 48 CM) | 579 €
BLISS | FREERIDE/ FREESTYLE Identisch im Shape ist die LTD-Version härter im Flex und leichter (20 %) im Gewicht. Preisreduzierung beim LTD um 20 Euro. LTE: 135 × 39 | 136 × 40 | 137 × 41 | 138 × 42 | 139 × 43.5 | 599 € LTD: 135 × 39 | 136 × 40 | 137 × 41 | 138 × 42 | 139 × 43.5 | 779 € LIGHTWIND 145 × 46 | 899 €
BLISS
PLACEBO | FREERIDE ALLROUND In der Outline unverändert ist das Y26 Placebo leichter im Gewicht und im Flex neu definiert (neues 3-D-Topsheet). Erfreulich ist die Preissenkung um 28 bzw. 43 Euro bei LW und Tandem. 136 × 39 | 137 × 40 | 138 × 41 | 139 × 42 | 140 × 43 | 411€ LIGHTWIND 145 × 45 UND TANDEM (47): 565 €
PLACEBO
P O I S O N LT D | F R E E S T Y L E Neu sind die tieferen Channels im Unterwasserschiff, um die Sprungleistungen zu erhöhen. Den Preis hat RRD von 899 auf 799 Euro gesenkt. 135 × 39 | 136 × 40 | 137 × 41 | 138 × 42 | 140 × 43 | 799 €
POISON LTD
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SURFBOARDS Y26
Neuer Allrounder Kiatta
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ROBERTORICCIDESIGNS.COM
Neu ist das Kiatta, ein „One-Board“, das in allen Bedingungen funktionieren soll. RRD empfiehlt das Kiatta für kleine bis mittelgroße Wellen. Square Tail, eine breitere Nose, dünne lange Rails und das Thruster-Setup sollen für eine hohe Kontrolle auch in schnellen Turns sorgen und ein smoothes
Carven ermöglichen. An den Shapes seiner weiteren fünf Surfboard-Linien hat RRD keine Veränderungen vorgenommen. Neu sind die Grafiken (Y26). RRD bietet weiterhin vier unterschiedliche Bauweisen (BLKRBN, UC, Classic PU, LTE). Neu das Maquina 5‘5‘‘ in der PU-Bauweise.
K I AT TA Y 2 6 | K L E I N E U N D MITTLERE WELLEN | THRUSTER 5‘6‘‘ | 5‘8‘‘ | CLASSIC PU | 1132 €
ACE Y26 | ALLROUND/LEICHTWIND |QUAD 5‘2‘‘ | LTE | 1029 € VARIAL Y26 | STRAPLESS FREESTYLE | THRUSTER | 5‘1‘‘ | BLKRBN: 1544€ | CLASSIC PU: 1091 € C.O.T.A.N. Y26 | ALLROUND | THRUSTER/QUAD CLASSIC PU: 5‘0‘‘ | 5‘2‘‘ | 5‘4‘‘ | 1194€ | FLIGHT LTE: 5‘2‘‘ | 1132 € BARRACUDA Y26 | GROSSE WELLEN | THRUSTER CLASSIC PU: 5‘8‘‘ | 5‘10‘‘ | 1132€ | LTE: 5‘8‘‘ | 977 €
KIATTA
MAQUINA Y26 | SURF | THRUSTER CLASSIC PU: 5‘5‘‘ | 5‘7‘‘ | 5‘9‘‘ | 5‘11‘‘ | 6‘1‘‘ | 1173 € UC: 5‘7‘‘ | 5‘9‘‘ | 5‘11‘‘ | 1544 €
AMPLIFY YOUR VISION
VISION
GLOBAL BAR
PLACEBO
5 / 6 / 7/ 8 / 9 / 1 0 . 5 / 1 2 / 1 3 . 5 / 1 5
48 / 52
127-136-137-138-139-140
W W W . R O B E R T O R I C C I D E S I G N S . C O M Pryde Group GmbH Bergstraße 7 82024 Taufkirchen Tel. +49 (0) 89 – 66 50 49 0 info@pryde-group.de
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SOUL 6.0 UND 8.0: DUSTY PINK
SOUL 10.0 UND 12.0: OCEAN
SOUL 15.0 UND 18.0: AMER
SOUL 21.0: WHITE
SOUL
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Neues Tuch Der Soul ist der am einfachsten zu fliegende Flysurfer Freeride-Foilkite – und neben dem Sonic eine der wichtigste Kitelinien des weltweit führenden Softkiteexperten. Der Soul ist leichter zu fliegen als der Sonic und steht stabiler am Himmel. Für Einsteiger und entspannte Cruiser ist er die bessere Wahl gegenüber dem etwas leistungsstärkeren Sonic. Jetzt bringt Flysurfer die zweite Generation seines Bestsellers. Gegenüber dem Vorgänger hat Kitedesigner Benni Bölli den neuen Soul konstruktiv nur leicht überarbeitet und den Charakter des Erfolgsschirms nicht verändert. Neu ist das Flugtuch (TX-Light), nochmals verbessert die Verarbeitung. TX-Light ist
etwas steifer und um 30 % reißfester als das beim Vorgänger verarbeitete Tuch. Ein deutliches Plus im Handling ist das einfachere und schnellere Befüllen der Kappe mit Luft. Grund dafür ist die größere Anzahl an Löchern in den Rippen im Inneren der Kappe, möglich durch das reißfestere Tuchmaterial. Geflogen wird der neue Soul wahlweise mit der Infinity XX (479 Euro) oder der Force Control Bar (549 Euro). Zur Wahl stehen sieben Größen (7.0 bis 21.0) in vier Farbkombinationen: Dusty Pink (6.0 und 8.0), Ocean (10.0 und 12.0), Amer (15.0 und 18.0) und White (21.0). Im Lieferumfang enthalten sind ein Light Bag, ein Sandbag und ein Trim Checker.
6.0
8.0
10.0
12.0
15.0
18.0
21.0
1499 €
1599 €
1749 €
1899 €
2099 €
2299 €
2499 €
INTERVIEW MIT BENJAMIN „BENNI“ BÖLLI, KITEDESIGNER DES NEUEN SOUL
Benni, ihr habt gerade die zweite Generation des Soul gelauncht. Du bist der Kitedesigner des neue Soul. Der Soul ist einer eurer drei Softkitelinien. Wo steht der Soul innerhalb der Range im Vergleich zu VMG und Sonic? Na, der neue Soul ist eine unserer fünf Foilkite-Linien. Der Soul ist unsere benutzerfreundlichste Produktlinie und ist direkt „unterhalb“ des Sonic angeordnet. Wo genau liegen die Unterschiede zwischen Sonic und Soul? In Bezug auf die Konstruktion, den Einsatzbereich und der Leistung? Konstruktiv haben Soul und Sonic nur sehr wenig gemeinsam – außer unseren Standard-Designfeatures wie dem
KITEDESIGNER BENJAMIN BÖLLI
KONSTRUKTION CLOSED-CELL FOILKITE, 4-LEVEL RAM AIR
EINSATZBEREICH FREERIDE/BIG AIR
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I N F O Automatic Drainage System, 3D-shaped Leadingedge und dem „Bridle Check Tool“, auch bekannt als der lange MixerTest. Unterschiedlich sind die Outlines. Der Soul hat eine geringe Streckung und auch weniger Zellen. Das Profil ist deutlich fehlerverzeihender und langsamer. Das hat den Vorteil, dass der Schirm den Fahrer nicht so sehr „überfliegt“ und dadurch eine höhere Sicherheit bietet. Beide Schirme besitzen einen sehr großen Einsatzbereich, der Soul ist deutlich einfacher zu fliegen und steckt auch Lenkfehler besser weg. Durch den Loop dreht der Soul enger, der Sonic ist deutlich explosiver und springt – besonders im unteren Windbereich – höher. Den Soul kann bedenkenlos jeder Einsteiger zur Hand nehmen, der Sonic braucht mehr Erfahrung.
Werden beide Kites mit der gleichen Bar geflogen? Ja. Entweder die Infinity XX oder die Force Control Bar. Hast du eigentlich auch den ersten Soul designet? Ja, auch der erste Soul stammt aus meiner Feder. Wo genau liegen die Unterschiede zwischen dem neuen Soul und seinem Vorgänger? Was hast du verändert und wie wirken sich die Veränderungen auf Flugverhalten, Leistung und Handling aus? Das Designziel war, den Charakter nicht zu ändern. Das ist für mich als Designer natürlich nicht einfach. Ich will immer mehrere Sachen an einem Schirm verbessern, um dem Kunden
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maximal viel Mehrwert zu bieten. Bei der zweiten Generation des Soul ist weniger mehr. Hauptaugenmerk war definitiv das Material, die Verarbeitung und das Befüllen während des Starts. Das neue Material (TXLight) ist etwas steifer und um rund 30 % reißfester. Durch die erhöhte Reißfestigkeit konnte ich im Inneren des Schirmes mehr Löcher in die Profile schneiden, wodurch sich das Befüllen verbessert. Die höhere Steifigkeit des Tuchs ergibt ein etwas sportlicheres Feeling an der Bar. By the way, sagt man eigentlich Softkite, Closed Cell Foilkite oder Ram Air Kite? Da gibt es keine richtige oder falsche Bezeichnung. Ich persönlich spreche von einem Foil- oder Softkite. Softkites sind aufwändiger in der Materialpflege als Tubes. Sie benötigen von Zeit zu Zeit den „Mixer-Test“. Was genau ist der Mixer-Test, wie oft ist er nötig, was passiert, wenn man ihn nicht macht und gibt es auch die Möglichkeit, diese Wartung bei euch oder einem Flysurfer-Händler durchführen zu lassen? Der Mixer-Test ist eine Methode, um das Verhältnis der einzelnen Ebenen zueinander vergleichen zu können. Das ist wich-
tig, um die Wölbung des Profils auf dem richtigen Niveau zu halten. Wenn man den Mixer-Check nicht macht, kann der Schirm instabil werden oder früh in den Backstall gehen. Daher ist sehr wichtig, sobald der Schirm nicht mehr so fliegt wie am Anfang, einen Mixer-Check zu machen. Das geht schnell und ist extrem effizient. Im Lieferumfang ist ein Trim Checker enthalten. Was ist das, wie wird er angewendet und wie häufig muss ich das machen? Der Trim Checker vereinfacht den Mixer-Test. Er ist die helfende Hand, um die Anknüpfungspunkte der Flugleinen auf die richtige Länge zu bringen. Um den Mixer-Check richtig auszuführen, ist es essenziell, zuerst die A-Ebene und die Z-Ebene auf die gleiche Länge zu bringen. Danach werden die B- und C-Ebenen angepasst. Wichtig ist, dass mit der C-Ebene begonnen wird und am Ende alle Ebenen auf gleicher Länge sind. Ihr seid weltweit der führende Softkite-Produzent. Neben euren fünf Softkitelinien führt ihr mit Boost (Freeride Hangtime) und Stoke (Freeride Allround) auch zwei Tubekites im Programm. Ihr nennt sie L.E.I. Kites. Wofür steht diese Abkürzung? Leading Edge Inflatable.
NEUHEITEN 2021
Wo liegen aus deiner Sicht die Unterschiede zwischen Soft- und Tubekites? Wo liegen die Vorteile der Softkites gegenüber den Tubes – und welchen Kitern empfiehlst du einen Softkite und welche sind deiner Meinung nach mit einem Tube besser beraten? Ein Softkite bietet ein ganz anderes Flugbild als ein Tubekite. Ein Softkite hat definitiv eine bessere Hangtime und eine bessere Am-Wind-Performance. Ein Tubekite hingegen dreht
enger und schneller im Loop. Beim Hydrofoilen ist der Softkite durch das sehr frühe Fliegen bei wenig Wind und einem konstanten Zug im Vorteil. Daraus ergibt sich ganz klar die Zielgruppe für einen Softkite: Kiter, die gerne hoch und lange springen oder mit dem Hydrofoil unterwegs sind, sind mit einen Softkite besser beraten als mit einem Tube. Wer bei sehr starkem Wind Kiteloops springt oder in der Welle kitet, für den ist ein Tube der besserer Kite.
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Der Mixer-Test ist eine Methode, um das Verhältnis der einzelnen Ebenen zueinander vergleichen zu können. Das ist wichtig, um die Wölbung des Profils auf dem richtigen Niveau zu halten
Können – bis auf den VMG – alle Flysurfer Kites mit der selben Bar geflogen werden? Grundsätzlich ja. Ich empfehle die neue Infinity XX Bar und auch die Force Control Bar. Unsere Race Bar kann sowohl mit dem VMG auch als mit dem Sonic geflogen werden. Extrem wichtig ist, dass die verwendete Bar ausreichend Auslöseweg hat, da ansonsten die Gefahr besteht, dass der Schirm nicht ganz auswehen kann und zu loopen beginnt. Ihr bietet vier unterschiedliche Barsysteme: Race Control Bar, Force Control Bar, Infinity XX Control Bar und die Connect Control Bar. Wo liegen die Unterschiede und welche Bar funktioniert mit welchem Kite am besten? Infinity XX und Force Control Bar sind unsere Freeride-Bars. Wir empfehlen sie für alle unsere Freeridekites, unabhängig, ob Soft- oder Tubekites. Die Unterschiede liegen im Barholm, dem Adjuster, den Floatern und der Leinenlänge. Identisch sind das QR 4.0 (AFNOR zertifiziert) und die Safety über die Frontleinen. Die Infinity XX ist mit einem kleinen Loop ausgestattet, in zwei Breiten erhältlich (M/50 cm und L/60 cm), die Leinenlänge beträgt 20 Meter (17 + 3). Die Force Control Bar ist in drei Ausführungen erhältlich: S (40 cm Depowerweg), M (50 cm) und L (50 cm). Unsere Race-Bar kann mit dem VMG oder auch dem Sonic eingesetzt werden. Sie besitzt einen mit Karbon verstärkten
Barholm und wird über einen 3:1 umgelenkten Race-Adjuster getrimmt. Leinenlänge: 15 Meter (12 + 3). Die Connect Bar ist abgestimmt auf den Peak. Sie ist fünfleinig, Leinenlänge 21 Meter (14 + 7) mit hohem „Y“. Ihr arbeitet mit sehr langen Produktzyklen. Wie lange wird die zweite Generation des Soul unverändert am Markt bleiben? Solange, bis ich mit dem Nachfolger zufrieden bin. Flysurfer Softkites gelten als die wertstabilsten Kites des Marktes. Woran liegt das? Die langen Produktzyklen sind mit Sicherheit einer der Gründe – und natürlich unsere Qualität. Zudem unterliegt ein Softkite einem geringeren Verschleiß als ein Tube, denn er flattert nicht so sehr im Wind, wenn er am Strand liegt, das schont das Material. Nach dem Launch ist vor dem Launch. Wie sehen deine weiteren Projekte aus? Woran arbeitest du zurzeit? Wann wird dein nächster Kite auf den Markt kommen – und welcher wird das sein? Ich arbeite meist an vielen unterschiedlichen Projekten gleichzeitig. Je nach Entwicklungsfortschritt und Finalisierung werden dann neue Produkte gelauncht. Es gibt einen Produktions- und Produktlaunchplan, an dem wir uns orientieren. Im Herbst kommt auf jeden Fall etwas Neues, Spannendes. Was genau, darf ich aber jetzt noch nicht verraten.
T HE NE W F RE E RIDE C OL L EC T ION
PHOTO: MIRIAM JOANNA | RIDER: LUKE MCGUILLEWIE
W W W.FLYSURFER.COM
BOOST
FLOW
PROGRESSION, FREERIDE 5 STRUT, L.E.I KITE 9 / 11 / 13 / 15 / 18
PROGRESSION, FREERIDE TWINTIP 132X40.5 / 137X42 / 142X43 / 148X44
# B O O S T Y O U R S E L F
# G O W I T H T H E F L O W
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KITEBOARDING
ELITE III
EINSATZBEREICH PERFORMANCE FREERIDE KONSTRUKTION VOLL-KARBON (COMPFLEX 4T5 UND HMX-CF2), HOLZKERN (TEILWEISE HOHL)
VIDEO
SCHLICHT UND EDEL. MIT 1600 GRAMM IST DAS ELITE DAS LEICHTESTE TWINTIP
Schlicht, edel, leicht. CrazyFly präsentiert die dritte Generation seines Technologie-Trägers Elite. Das Elite ist ein absolutes Prestige-Board. Mit dem Elite will CrazyFly zeigen, was im Kiteboardbau möglich ist. Gefertigt wird das Elite III aus zwei unterschiedlichen Karbonarten (HMX-CF2 und CompFlex 4T5 Carbon) und einem zum Teil hohlen Kern. Teile des Holzkerns wurden entfernt und bilden Hohlräume. Das Lay-Up besteht aus jeweils zwei Karbonschichten auf der Ober- und Unterseite. Jeweils eine Lage CompFlex 4T5 Carbon mit 45 Grad abgewinkelten Fasern (höherer Torsionsflex) und einer aus HMX-CF2-Carbon (höhere Festigkeit über die Länge des Boards). CrazyFly verwendet ein kohlenstoffnanoröhrenverstärktes Harz (gleichmäßigere Verteilung, bestmögliche molekulare Bindung). Das neue Elite besitzt eine um 30 % höhere Bruchfestigkeit und ein um 180 Gramm geringeres Gewicht gegenüber dem Elite I. Ausgestattet ist es mit eine Doppelkonkave. Mit 1,6 kg (Rumpf 132, komplett: 2,79 kg) soll das Elite das leichteste Serienboard des Marktes sein. Für ein Karbonboard besitzt das Elite III einen vergleichsweise weichen Flex. Ziel ist ein hoher Komfort, gepaart mit viel Pop und Dynamik. Zielgruppe sind leistungsorientierte, ambitionierte Freerider und Airstyler. Geliefert wird das Elite III komplett montiert, inklusive Boardbag (gepolstert), drei weiteren Finnensätzen, T-Shirt und Zertifikat. 132 ×
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136 ×
41
140 × 42 1649 € (KOMPLETT, INKL. BOARDBAG)
ELITE III
C R A Z Y F LY K I T E S . C O M
NUMMER 143
Sinnlichkeit im Highend Design
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KITEBOARDING
IC6 V.3
NUMMER 143
Mehr Auftrieb und einfacher zu fahren
Rider: Maxime Chabloz
Mit dem IC6 V.3 präsentiert F-One sein FreerideFoil neu. Das IC6 ist Einsteiger-geeignet, das neue Modell soll einen größeren Einsatzbereich bieten und einfacher zu fahren sein als der Vorgänger. Frontflügel und Stabilizer bestehen aus Karbon (Injected), Rumpf, Mast und Fuselage aus Aluminium. Die Montage am Board geschieht über eine 4-Loch-Platte, die kompatibel mit allen Doppelschienensystemen sein sollte. KF, DeepKF oder Tuttle ist ebenfalls erhältlich. Überarbeitet hat F-One den Frontflügel (965 cm²), er soll jetzt mehr Auftrieb besitzen und einfacher zu fahren sein.
FLÄCHE 965 CM²
VIER FRAGEN ZUM NEUEN IC6 V.3 AN THORSTEN WOITE, INHABER „ON TOP“ BERLIN (F-ONE PRO SHOP) UND SELBST BEGEISTERTER FOILER Thorsten, F-One führt vier Kite-Foils im Programm: IC6 V.3, Mirage Carbon 800, Mirage Carbon 1000 und das Escape. Welche Zielgruppe hat das IC6? Ein- und Aufsteiger und Kiter unter 85 kg. Ein Vorteil des IC6 ist, dass der Frontwing einzeln sehr günstig (169 Euro) erhältlich ist und bei Beschädigung zum Beispiel durch eine Grundberührung ausgetauscht werden kann.
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Sechs Foilboards bietet F-One: Pocket, Pocket Carbon, Stig, Mitu Foil, Slice Foil und Race Pro Carbon. Ist das IC6 mit allen Boards kompatibel? Ja, denn alle F-One Foilboards haben ein Doubletracksystem.
Mit welchem am besten, mit welchem gar nicht? Das IC6 ist ein preisgünstiges Freeride-Foil. Da machen Raceboards wie das Race Pro keinen Sinn, Raceboards sollten mit dem Espace 530 kombiniert werden. Ich persönlich bin auch kein Freund von Convertibles wie dem Mitu Foil und Slice Foil. Meine Empfehlung für das IC6 ist ganz klar das Pocket (ab 529 Euro). F-One bietet den Alumast für das IC6 in sechs Längen zwischen 45 und 95 Zentimetern. Welche Länge empfiehlst du für den Einstieg – und welche für einen fortgeschrittenen Rider? Ausgeliefert wird das IC6 mit einem 85 cm Mast. Sofern euer Shop auch Masten in anderen Längen auf Lager hat, kann problemlos ausgetauscht werden. Fürs Cruisen und flachere Reviere ist der 65er Mast ideal, ich persönlich mag längere Masten – und empfehle diese auch für den Einstieg, auch wenn sie weniger fehlerverzeihend sind.
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72 KITEDESIGNER BRUCE GOLDSMITH UND TOM LOLIES
KONSTRUKTION CLOSED-CELL FOILKITE
EINSATZBEREICH FREERIDE/SNOW
Farben, die sich abheben
AIRWAVE.AERO
NUMMER 143
KOALA
KITEBOARDING
Airwave ist seit über zehn Jahren in der Gleitschirmbranche tätig. Jetzt bringt der renommierte Gleitschirmproduzent mit dem Koala seinen ersten Kite. Konsequenterweise ist das Erstlingswerk ein Softkite. „Zwei Jahre Entwicklungsarbeit stecken im Koala“, so Mario Koller, Sales Germany. Das Airwave Headquarter sitzt in Österreich. Die Belegschaft des Gleitschirmherstellers ist absolut Kite-begeistert. Chefdesigner Bruce Goldsmith, sein Sohn Tyr Goldsmith sowie der Juniordesigner Tom Lolies sind begeisterte Kiter. „So war es naheliegend, unser Angebot auf Kites auszudehnen“, erklärt Koller. Den Koala entwickelte Airwave mit der Spezial-Software „Alula“. „Diese Software ist hochspezialisiert“, so Koller, „die Arbeit mit Alula sparte uns viele Prototypen.“ In der zweijährigen Entwicklungszeit wurden dann alle Größen in unzähligen Testfahrten auf dem Wasser und auf Schnee weiter modifiziert und feinjustiert.
Das Markenzeichen der Koala ist seine auffällig gestaltete Kappe. „Die Schönheit unserer Kites soll sich von der Masse abheben“, betont Koller. Einsatzbereiche des Koala sind Freeride mit dem Twintip, Foilen und Snowkiten. Airwave will den Koala nicht speziell für Leichtwind entwickelt haben, das zeigt auch der Aufbau der Range mit vier Größen zwischen 4.0 und 12.0. Hauptgröße ist der 8.0. „Unser Achter entspricht einem 10er Tube, unsere Kites besitzen den Windbereich von zwei Tubekite-Größen“, verspricht Koller. „Wir wollen besonders auch Tube-Kiter animieren, auf den Koala zu wechseln. Die Vorteile sind bessere Upwind-Leistungen, ein größerer Windbereich, beste und einfach abzurufende Sprungleistungen, kleines Packmaß, keine Pumpe – und natürlich die Farben, die sich vom Himmel abheben.“ Zwei Farbvarianten stehen zur Wahl: Sunrise und Sunset. Airwave versendet kostenlos Testkites. Alle Infos auf airwave. aero/de/kites/free-demo
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RIDER: RAMONA STUDER Silvaplanersee
NUMMER 143
KITEG E N 74
KITEBOARDING
KITESPOTS SCHWEIZ
DIRK SEIFERT
LUKAS PITSCH
INTRVIEW
FOTOS
SPOTBERICHT | SCHWEIZER SEEN
N O S S E N I N F O
Aufgrund der immer noch eingeschränkten Reisebedingungen gewinnen unsere heimischen Spots immer mehr an Bedeutung. Gerade auch unsere Binnenspots. Mit nicht immer positiven Folgen. Wir sprachen mit dem Schweizer Fotografen und Kiter Lukas Pitsch über die besten Spots in der Schweiz, welche Auswirkungen Corona auf die Schweizer Binnenseespots hat und worauf ihr achten solltet, wenn ihr auf Schweizer Seen kiten wollt KITEBOARDING
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KITEBOARDING
Der Silvaplanersee braucht Thermik und gleichzeitig keinen starken Nordwind, Neuenburgersee und Bodensee funktionieren am besten bei SüdWestwindlage oder starker Nordbiese und der Urnersee bekommt Wind bei starker SüdföhnLage oder leichter Nord-Thermik
RIDER: JULIAN MEISTER Comersee
Lukas, welches sind die wichtigsten Spots in der Schweiz? Natürlich unsere bekannten Flachwasser-Lagunen mit konstanten 25 Knoten Wind, grossen Stränden und weissem Sand. Okay, kleiner Scherz – ganz so ist es natürlich nicht, Kiten in der Schweiz ist komplett anders als zum Beispiel in Ägypten oder Brasilien. Unsere Spots bekommen nur bei bestimmten Wetterlagen oder bei grösseren Wetterveränderungen für ein paar Stunden kitebaren Wind. Jeder Spot hat nur eine oder maximal zwei Windrichtungen, die funktionieren und nicht in der Abdeckung irgendeines Berges liegen. Der Silvaplanersee braucht Thermik und gleichzeitig keinen starken Nordwind, Neuenburgersee und Bodensee funktionieren am besten bei Süd-Westwindlage oder starker Nordbriese und der Urnersee bekommt Wind bei starker Südföhn-Lage oder leichter NordThermik. So hat jeder Spot seine spezielle Eigenschaft und wir üben uns Woche für Woche im Lesen und Interpretieren der Meteodaten. Welcher ist dein Lieblingsspot – und welcher dein Homespot? Zurzeit lebe ich am Zürichsee, der aber nicht sehr oft kitebaren Wind abbekommt, und wenn, dann ist er meist sehr böig. Nichtdestotrotz gibt es mehrmals im Jahr die Möglichkeit für
RIDER: JULIAN MEISTER Urnersee
SPOTBERICHT | SCHWEIZER SEEN
tolle Sessions. Wenn eine richtige Wetter-Front im Anmarsch ist, gerne auch mal 9er und Twinttip. Auch hatte ich dort schon einige wunderschöne After-Work-Foilsession – direkt vor der Haustür. Für mich weniger als 30 Fahrminuten entfernt ist der Sihlsee, der bei schönem Wetter sehr konstante 8-12 Knoten Wind bekommt. Ideal zum Foilen. Viele Wochenenden oder Ferien verbringe ich am Silvaplaner- oder Comersee, die beide definitiv zu meinen Favoriten zählen. Urnersee und Walensee sind aufgrund des Panoramas, der steilen Felswände und der Wasserfarbe einzigartige Kiteseen, für mich innerhalb von 60 Fahrminuten erreichbar. Wo finde ich gute Spotberichte über die Schweizer Spots? Sehr hilfreich ist www.unhooked.ch mit täglichen Windvorhersagen und Spot-Beschreibungen. Oder die Seite des KitesurfClub Schweiz www.kitesurfclub.ch Dort sind auch alle Regeln und Verbote aufgelistet. Worauf muss ein Einsteiger oder ein Nicht-Local achten? Kiten auf den Schweizer Binnenseen unterscheidet sich signifikant vom Kiten auf dem Meer oder an Revieren mit konstanten Windbedingungen und Stehbereich wie z. B. in Ägypten
Kiten in der Schweiz ist komplett anders als in Ägypten oder Brasilien. Unsere Spots bekommen nur bei bestimmten Wetterlagen oder bei grösseren Wetterveränderungen für ein paar Stunden kitebaren Wind
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KITEBOARDING
oder Brasilien. Die Wetterbedingungen ändern sich viel schneller als am Meer, es gibt nur ganz wenig Platz zum Starten, viele Bäume, Bahngeleise, Hochspannungsleitungen etc., oft kein Rettungsboot, einige Spots sind „Off-Shore“. Zudem sind viele Spots aufgrund der Badegäste im Sommer fürs Kiten gesperrt, auf dem Bodensee hingehen ist Kiten im Winter verboten. Und auf dem Silvaplanersee geht man im Winter lieber Snowkiten, da er ist über vier Monate hinweg zugefroren ist.
UNHOOKED.CH
SWISSKITESAILING.CH
In der Schweiz gibt es den „Kitesurf Club Schweiz e. V. “, zuvor „Kitegenossen e. V.“. Welche Aufgabe hat der Verein? Der Verein vertritt die Interessen der Kitesurfer*innen, informiert über neue Regelungen, verhandelt mit den Behörden und anderen Interessengemeinschaften über Kitezonen auf den Schweizer Seen, fördert die Sicherheit des Kitesurfspots, organisiert Wettkämpfe und ist in der Jugendförderung aktiv.
KITESURFCLUB.CH
NUMMER 143
Hat sich die Lage an den Schweizer Spots durch Corona verändert? Ja, leider. Viele, die ansonsten überwiegend im Ausland und im Urlaub kiten, wollten während der Zeit der Reisebeschränkungen aufs Kiten nicht verzichten. Es gab viel Gedränge, überfüllte Spots, Wildparken, Missachten von Regeln – und auch tragische Unfälle. Leider wurden in den letzten 12 Monaten aufgrund von Regelmissachtungen und Ähnlichem einige Spots geschlossen oder stärker reguliert, unter anderem durch die Einführung von Leibchen mit Nummern. Die Stimmung an den Spots ist spürbar angespannt.
RIDER: MATTHIAS LARSEN Zürichsee
Jeder Spot hat seine speziellen Eigenschaften. Wir üben uns Woche für Woche im Lesen und Interpretieren der Meteodaten Können sich Newbies und Urlauber in der Schweiz bei den „Kitegenossen“ über die Besonder- und Geflogenheiten an den Schweizer Spots informieren? Ja, dafür ist der Verein sicher eine gute Anlaufstelle. Auf der Webseite gibt es wichtige Informationen z. B. zur obligatorischen Zusatzhaftpflichtversicherung (die auch über den Kitesurfclub abgeschlossen werden kann), wo man aufgrund von Naturschutzgebieten nicht kiten darf und welche Regeln und Vorschriften auf den Seen gelten. Auf Social Media finden sich unzählige Communities oder auch Kiteschulen, die ebenfalls eine gute Anlaufstelle sind. Eine empfehlenswerte aber nicht ganz günstige Möglichkeit ist es, mit einem Boot-Shuttle auf dem Urnersee zu kiten.
SPOTBERICHT | SCHWEIZER SEEN
RIDER: LUKAS PITSCH Walensee FOTO: RAMONA STUDER
Okay, das alles gilt fürs Kitesurfen. Die Schweiz hat auch hervorragende Snowkitespots zu bieten. Was muss ich beim Snowkiten in der Schweiz beachten? Für Snowkiter ist die Schweiz ein Paradies. Es gibt viele Orte und auch einige Snowkiteschulen, wo man Snowkiten in der Fläche lernen kann, aber auch unendliche Möglichkeiten, mit dem Kite durchs Gebirge und auf Gipfel hochzukiten. Für Einsteiger sind die Schulen sicherlich die beste Anlaufstelle. Viele Informationen über die Spots und ihre Eigenschaften findet man auch im Netz. Doch auch hier gilt der gesunde Menschenverstand, also nicht vor Hochspannungsleitungen, auf Privatgeländen und in Natur- und Wildschutzgebieten zu kiten. Eine Lawinen- und Tourenski-Ausrüstung sind je nach Gelände ebenfalls Pflicht. Doch dann steht einem die ganze Alpenbergwelt für Erkundungstouren offen. Jeden Herbst freue ich mich auf die ersten Schneefälle und die ersten Snowkitesessions der Saison. Und jeden Frühling kann ich es kaum erwarten, wieder aufs Wasser zu gehen.
Leider wurden in den letzten 12 Monaten aufgrund von Regelmissachtungen einige Spots geschlossen oder stärker reguliert, z. B. durch die Einführung von Leibchen mit Nummern. Die Stimmung an den Spots ist spürbar angespannt
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Wingkiten
KITEBOARDING
I N F O
Springen und Landen ist mit einem Wing einfacher als mit einem Kite
INTERVIEW
DIRK SEIFERT
SPOT
EL GOUNA/ÄGYPTEN
RIDER
FINN FLÜGEL
FOTOS
SIMONE PULLEN
Einen Wing kombiniert man am besten mit einem speziellen Foilboard. Doch Wingen funktioniert auch mit einem Twintip – zumindest, wenn man ein Fliegengewicht wie der junge Prorider Finn Flügel ist. Wie haben den 11-Jährigen gefragt, wie man mit dem Wing aufs Kiteboard kommt
LEIDENSCHAFT | WINGKITEN
Wind und Kraft! Kiten ist viel relaxter. Man muss definitiv die richtige Technik mit dem Wing haben, sonst klappt keine einzige Halse SPOT
KAPSTADT / SA
BOARD
AIRUSH WING-WAVEBOARD, DAS MIT UND OHNE FOIL EINGESETZT WERDEN KANN (PROTO)
Rider: Florian Jung | Foto: Samuel Tome
Finn, du kannst richtig gut Wingfoilen und Kiten. Wie bist du auf die Idee gekommen, mit einem Twintip zu wingen? An dem Tag, an dem ich es das erste Mal ausprobiert hatte, war ich zuvor mit meinem Wingfoilboard unterwegs. Als der Wind dann zunahm, schnappte ich mir ein Twintip, das am Strand lag. Ich fand die Idee einfach nur witzig – und wollte sehen, ob es überhaupt funktioniert. Wingfoilen ist ja schon im untersten Windbereich möglich. Wie viel Wind braucht Wingkiten? Der große Unterschied liegt im Board. Da ein Kite-Twintip kaum Auftrieb hat, brauchst du schon ordentlich Wind, um ins Gleiten zu kommen. Selbst für mich sind das schon mehr als 20 Knoten. Welche Boardgröße nimmst du zum Wingkiten? 137, mein größtes Kiteboard. Okay, du bist ein Fliegengewicht. Ab wann geht Wingkiten für einen 75-Kilo-Rider los – und mit welcher Wing- und Boardgröße? Spaß macht es ab 30 Knoten aufwärts. Die Größe des Wings ist natürlich abhängig vom Wind. Größen um fünf Quadratmeter funktionieren gut. Mit ein wenig Übung sollte es bei 25 Knoten mit einem 160er Board funktionieren. Bei mehr Wind gelingt der Start einfacher.
Kannst du einen Tipp zum Start geben? Ja, man darf auf keinen Fall im Wasser liegen, in beiden Schlaufen stehen und hoffen, dass es los geht. Ich machen mich immer „leicht“, steige erst mit dem vorderen Fuß in die Schlaufe und schiebe mich mit dem Hinteren etwas an, damit ich los komme. Und dann – zack, rein und mit dem Wing wie beim Windsurfen anpumpen. Hast du lange gebraucht, bis du es drauf hattest? So zehn Minuten. Sobald ich die Technik drauf hatte, war es echt einfach. Aber ich winge ja auch mit dem gleichen Foilboard, das ich zum Kiten nehme. Deswegen war es wohl nicht so schwierig. Wo siehst du den großen Unterschied zum Kiten? Wind und Kraft! Kiten ist viel relaxter. Man braucht Kraft in den Armen und muss definitiv die richtige Technik mit dem Wing haben, sonst klappt keine einzige Halse. Du säufst halt einfach ab mit dem Board. Aber wenn es dann erst einmal läuft, bist du superschnell. Das Springen und Landen ist einfacher als mit einem Kite. Das Coole am Wingkiten ist, dass man auch Tricks wie Darkslides machen kann, das geht mit einem Wing-Foilboard ja nicht. Was meinst du, ist Wingkiten nur ein Pausenspaß oder ist es vielleicht sogar der Beginn einer neuen Sportart? Das kann man nie wissen! Noch vor einem Jahr wusste ich nicht, wie Wingen funktioniert – und jetzt finde ich es mega! Die Entwicklung im Boardsport ist schnell, die vielen guten Rider erfinden ständig neue Tricks. Warum also nicht daran glauben, dass immer mehr Leute mit einem Kiteboard wingen werden. Also, wenn du mich fragst, ich würde mich über Wingkiten als neue Sportart freuen.
KITEBOARDING
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MOTO
VERSATILE FREERIDE / CROSSOVER Größen: 5m / 6m / 7m / 8m / 9m / 10m / 12m / 14m
James Boulding
WWW.CABRINHA.COM
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KITEBOARDING
Was wäre Kiteboarden ohne Leidenschaft. Was wäre ein Leben ohne Leidenschaft. Was wären wir ohne Leidenschaft. Leidenschaft ist das, was uns antreibt. Leidenschaft ist das, wofür wir brennen. Leidenschaft ist unabhängig vom Material, vom Style, von der Disziplin und vom Alter. Ohne Leidenschaft ist unser Sport nicht das, was er ist. Leidenschaft hat viele Gesichter. Abhängig von dem, wofür wir brennen. Möge die Art, wie wir unseren Sport leben und betreiben, möge das, wofür wir brennen, unterschiedlich sein – die Leidenschaft für den Kitesport ist, was uns eint. In KITEBOARDING widmen wir Leidenschaft ab dieser Ausgabe eine eigene Rubrik. In dieser Ausgabe bringen wir Porträts, Interviews und ein Essay von drei Kitern, die ein hohes Maß an Leidenschaft für unseren Sport entwickelt haben. Leidenschaft, die uns anstecken und inspirieren kann. Jede auf ihre Art und Weise. Denn auch wenn die Begeisterung alle drei eint, könnte das, was alle drei begeistert, unterschiedlicher nicht sein. Diversity. Auch das ist es, was unseren Sport ausmacht. Allen voran Toby Bräuer. Der Hamburger ist Kiter der ersten Stunde. Seine Leidenschaft fürs Kiten und das Erfinden neuer Tricks ist auch nach über 20 Jahren Kiten ungebrochen. Bräuer hat sich dem Oldschool verschrieben, mittlerweile treffender bezeichnet als „Airstyle“. Bekannte Begründer des Oldschools sind Marcus „Flash“ Austin, Martin Vari und Mark Shinn, allesamt Weltmeister der Nullerjahre. Bräuer ist der unumstrittene „King of Oldschool“, in der Szene ist er allerdings alles andere als unumstritten. Seine Tricks polarisieren. Seine Leistung für den Sport hingegen ist beachtlich – und verdient unsere Wertschätzung. Bräuer betreibt nicht nur das größte internationale Kiteforum (kiteforum.com), sondern auch strictlyhooked.com. strictlyhooked.com ist seine Leidenschaft.
L
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RIDER
AARON HADLOW, NOÈ FONT, GIANMARIA COCOLUTTO
FOTO
TOBY BROMWICH
SPOT
CAPE HATTERAS
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KITEBOARDING
NAME CHAPTER
Mehrmals pro Woche geht der in Cumbuco/Brasilien lebende fast 50-Jährige auf die Cauipe Lagune und filmt sich, während er einen Airstyle-Trick nach dem anderen abspult. Viele davon hat er selbst erfunden. Diese Tricksammlung stellt er allen interessierten Kitern zur Verfügung. Kostenlos, zur Inspiration. Damit auch andere ihre Leidenschaft leben können. Sofern es „Oldschool“ ist. Vertreter einer anderen Generation an Kitern sind Noè Font und Xander Raith. Sie wurden geboren, als Kiten begann. Sie sind Parkrider, haben mit Oldschool nichts am Hut. Für sie sind Pioniere des Sports das Freeride-Project und die NA Blend-Crew. Für sie sind es Rider wie Aaron Hadlow, Brandon Scheid, Craig Cunningham, Sam Light, Sam Medysky, Alex Fox, Tom Court und James Boulding, die dazu beitrugen, Sliderparks aufzubauen und Parkstyle in der Szene zu etablieren. Für Font und Raith ist es nicht erstrebenswert, ein Publikum mit hohen Airs zu begeistern, ihre Leidenschaft ist es, Kiteboarden als „Core“-Boardsport anerkannt zu wissen. „Core“ definiert für sie die begehrten, angesehenen, unausgesprochenen Prinzipien, für die sowohl Surfen als auch Skate- und Snowboarden in den Anfängen standen. Dafür stehen sie mit Leidenschaft. Wie viele Freizeit- und Profikiter saß auch Hannah Whiteley im letzten Winter an ihrem Homespot fest. Der Job eines Teamriders ist es, Content zu produzieren. Kiten für Fotos im Bikini war nicht möglich. Nachdem ihr geplanter Kapstadt-Trip abgesagt wurde, machte auch Whiteley aus der Not eine Tugend, ging in das Fitnessstudio ihres Freundes und initiierte ein Fotoshooting der besonderen Art. Das ultimative Lockdown-Shooting. Ihr Motto: „Es ist der Kampf, der Größe hervorruft, nicht der Triumph.“ Hier spricht Leidenschaft.
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KITEBOARDING
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MEHR ALS
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TRICKS
I N F O
Toby Bräuer ist der unangefochtene King of Oldschool. Auf seiner Homepage strictlyhooked.com hat er mittlerweile mehr als 5.000 Videos mit Airstyle-Tricks veröffentlicht. Im Interview spricht der im Kitemekka Cumbuco/Brasilien lebende gebürtige Hamburger, was ihn am Oldschool fasziniert, welche Tricks gerade angesagt sind, was der Unterschied zwischen Oldschool und Airstyle ist und wohin sich die älteste Stilrichtung im Kitesport in Zukunft entwickeln wird
LEIDENSCHAFT | AIRSTYLE
KITEBOARDING INTERVIEW DIRK SEIFERT
MIT TOBY BRÄUER | THE KING OF OLDSCHOOL
FOTOS DIDIER KELLY, LISANDRO CUCCO, THOMAS BURBLIES
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KITEBOARDING
oby, du bist der unangefochtene King of Oldschool. Was genau ist Oldschool? Oldschool sind alle eingehakten Tricks mit einem Twintip. Das geht von Transitions über OneFoots und Board Offs bis hin zu den ganzen Surface-Tricks wie Darkslide, Jesus Walk oder Barefoot Slide. Welche Rider siehst du als Begründer des Oldschools? Marcus „Flash“ Austin, Martin Vari und Mark Shinn. Allesamt Weltmeister ihrer Zeit.
NUMMER 143
Zu den Begrifflichkeiten: Es gibt Oldschool, Big Air und Airstyle. Alles Begriffe für die gleiche Disziplin, oder gibt es Unterschiede? Geschichtlich gesehen ist Oldschool die falsche Bezeichnung. Bereits 1998 haben einige Rider wie z. B. Lou Wainman und Mauricio Abreu auf Hawaii ausgehakte, also unhooked Wakestyle-Tricks gemacht, da ihre Wurzeln im Wakeboarden liegen. OneFoots und Board Offs kamen erst ein paar Jahre später. In den ersten Freestyle-Wettbewerben (um 2000) wurden nur eingehakte Tricks gezeigt. Die Entwicklung zum unhooked Freestyle – oder Wakestyle – setzte erst später ein. Als eingehakte Tricks in Freestyle-Wettbewerben nicht mehr angesagt waren, brauchte die Disziplin einen Namen. So entstand Airstyle. Der Unterschied zwischen Airstyle und Big Air ist, dass im Big Air auch ausgehakte Tricks gezeigt werden.
Ich bin sehr froh, dass es Rider wie Janek Grzegorzewski gibt. Die sind jung und scheuen kein Risiko.
Welches sind die grundlegenden klassischen Airstylebzw. Oldschool-Tricks? Deadman (kopfüber, die Armen nach unten gestreckt), OneFoots, Board Offs, Darkslides, Jesus Walks and Barefoot Slide. Du betreibst die Webpage strictlyhooked.com. Wie lautet das Konzept der Seite, welche Inhalte stellst du bereit? Das Konzept ist ganz einfach: Alle meine Tricks, die ich gefilmt habe, werden dort hochgeladen und kostenlos zur Inspiration zur Verfügung gestellt. Hinzu kommen Erklärungen zu den wichtigsten Basics aller Trick-Kategorien. Nach jeder Session lade ich neue Tricks hoch. Du betreibst ja noch mehr Webpages. Welche sind das? kiteforum.com. Das weltweit größte internationale Forum seit 2001 für Kitesurfer. Eine fantastische Quelle für alle Informationen über den Sport. Die internationale Community hat immer Antworten auf alle Fragen, die den Sport betreffen. Dazu die weltweit größte Spot-Datenbank. Welche der beiden liegt dir emotional am meisten am Herzen? Man kann das nicht vergleichen. kiteforum.com ist meine Einnahmequelle, die es mir ermöglicht, die ganzen Tricks zu machen und zu filmen. Ich bin immer wieder glücklich, wie mein Kiteforum Menschen weltweit hilft. Das ist die Leistung der weltweiten Community. strictlyhooked.com hingegen ist meine persönliche Leistung, sie hilft Menschen weltweit, inspiriert zu werden, neue Tricks zu machen.
Auf strictlyhooked.com hast du gerade deinen 5.000sten Airstyle-Trick veröffentlicht. Ende Oktober 2020 warst du noch bei 3.000. Wie schaffst du es, in so kurzer Zeit so viele Videos mit unterschiedlichen Tricks zu produzieren? Corona ist schlimm, aber in diesem Fall war es für mich ein großer Vorteil, da die Cauipe Lagune hier bei Cumbuco recht leer war und zudem der Wind bis in den März mit 20 bis 25 Knoten geblasen hat. Dadurch konnte ich nahezu ohne Unterbrechung Trick nach Trick produzieren. Mein Rekord liegt bei 114 neuen Tricks in 3 Stunden. Da ich immer extrem motiviert bin, wenn ich filme, gebe ich auch immer Vollgas, bis der Akku der Kamera leer ist (max. 3 Stunden) oder die Speicherkarte voll (128 GB). Wenn alles passt, bin ich wie ein Verrückter. Ich mache Trick nach Trick. Das muss man sich mal vorstellen – nach 20 Jahren Kiten – immer in derselben Disziplin. Das geht nur, weil ich in jeder Session etwas anderes mache. Das pusht mich extrem! Bei wie vielen Tricks bist du jetzt? 5.227 gefilmte Tricks.
LEIDENSCHAFT | AIRSTYLE
RIDER: JANEK GRZEGORZEWSKI BRÄUER: Megaloops kombiniert mit Airstyle-Elementen sind eine große Show!
Und welche Anzahl ist dein Ziel? 5.000 war ein großes Ziel, was ich erst in ein paar Jahren erwartet hatte. Nachdem ich meine DVD mit 666 Tricks veröffentlicht hatte, hätte ich nie gedacht, dass 1.000 möglich sein werden. Es ist einfach unglaublich, was alles möglich ist – und welche Kombinationen. Das nimmt eigentlich fast kein Ende. Von daher denke ich, dass es kein Limit geben wird, was die Anzahl der Tricks angeht. Sondern eher, wie lange ich auf meinem heutigen Niveau kiten kann. Denn in diesem Jahr werde ich 50. Hey, herzlichen Glückwunsch. Woher bekommst du die Ideen zu deinen Tricks? Sobald ich eine Trick-Kombination gelandet habe, mache ich mich an die Variationen. Es gibt einige Basics, die ich kombiniere und auf die ich weitere Tricks aufbaue. Tricks, die mit einer Vorwärtsdrehung funktionieren, funktionieren auch mit einer Rückwärtsdrehung. Erst einfach, dann zweifach, dreifach usw. Dazu kommen dann Elemente wie z. B. Flips. Die dann auch einfach, zweifach, dreifach usw. Mein neuster Trick ist der „No Handed OneFoot Spin“, das Board wird um den Fuß
in der Schlaufe gedreht. Supercooler Trick, der durch einen Crash entstanden ist, während ich einen OneFoot machen wollte. Dann denke ich, hey, es wäre doch auch möglich, wenn ich das so und so mache. Dann probiere ich es, und es klappt! Und mit jedem neuen Element habe ich gleich ein paar hundert Kombinationen. Ab und zu sehe ich Videos von anderen Kitern, die mich inspirieren. Das setze ich dann um und kombiniere die Tricks mit meinen Elementen. Was bedeutet für dich Oldschool bzw. Airstyle? Was macht für dich die Faszination gegenüber Newschool und Wakestyle aus? Die vielen Variationen, verbunden mit einer gewissen Leichtigkeit. Ich habe den Sport begonnen, weil mich die Big Airs mit sanften Landungen faszinierten. Ausgehakte Tricks sehen nicht so entspannt aus, damit ist viel Aggressivität verbunden. Das passt für mich nicht zu einem Sport in der Natur. AirstyleTricks haben für mich einen Flow, Newschool-Tricks nicht. Im Airstyle wird für mich die Verbindung zwischen Wasser und Luft hergestellt. Zudem will ich mich nicht verletzen. Das Verletzungsrisiko ist beim Airstyle deutlich geringer als beim sehr
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schnellen und aggressiven Wakestyle, mit den knallharten Landungen. Machst du eigentlich auch irgendetwas anderes außer Airstyle? Wave zum Beispiel? Nein. Das wäre für mich vergeudete Zeit. Ich habe so viele TrickIdeen, ich will da weiterkommen. 2006 habe ich Race gemacht, als es die erste Welttour gab. Ich wurde Sechster. Alle vor mir hatten Directionals, ich ein Twintip. Ich bin kein Fan von Directionals. Ich wollte aber eigentlich nur die Erfahrung sammeln, damit ich meinen Usern auf kiteforum.com Infos über die Disziplin geben kann. Aber ich wusste, dass die Zukunft im Race den Directionals gehört, und ab da war ich raus. Die Grundtricks werden immer weiter variiert. Wie ist die Entwicklung im Airstyle gerade? Welche Tricks sind aktuell angesagt? Der Darkslide ist ein sehr beliebter Trick. Ich habe aus dem einfachen Darkslide mehr gemacht, indem ich ihn mit anderen Elementen kombiniere. Man sieht jetzt mehr Kiter, die ihren
Darkslides z. B. eine Rotation oder einen OneFoot hinzufügen. Aber die größte Entwicklung gibt es bei den Big Air-Kitern, die ihre Megaloops mit Airstyle-Elementen kombinieren: Boardoffs, Boardoffs mit Drehungen, Board Flips oder Board Spins. Ich habe jahrelang drauf gewartet, dass die jungen Kiter den Airstyle mit Megaloops verbinden. Aufgrund meines Alters (49) und meines großen Kites (18.0) ist mir dies nicht möglich. Ich freue mich immer sehr, neue Tricks der Jungs zu sehen, weil ich weiß, was alles noch möglich ist. Ab und zu helfe ich auch mit Ideen, was sie machen könnten. Auf renommierten Wettbewerben wie dem King of The Air (KOTA) und auch auf der GKA Tour, der Freestyle-Weltmeisterschaft, werden auch Oldschool-Tricks gewertet. Welches Potenzial steckt im Airstyle? Und wohin wird sich Airstyle deiner Meinung nach in der Zukunft entwickeln? KOTA ist Big Air. Ein bisschen Unhooked wird gezeigt, aber mittlerweile wird das Format überwiegend von Megaloops bestimmt. Airstyle ist alles, was eingehakt ist. Also auch die Megaloops. Das Potenzial ist riesig, weil so viele Tricks möglich sind. Besonders
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das! Dazu noch coole Transitions und alle möglichen Big AirKombinationen in der Luft. Meine Vision eines Wettbewerbs ist ein Strictly hooked-Format, der bei weniger Wind mit Hydrofoils gefahren wird und bei mehr Wind mit Twintips. In diesem Format wäre es dann den Ridern überlassen, welche Tricks sie zeigen wollen. Die Show für die Zuschauer wäre unglaublich, und das Event könnte in einer weiten Windrange stattfinden – ein wichtiger Punkt für den Veranstalter und Sponsoren. Der Core Teamrider Janek Grzegorzewski ist ein junger, bekennender Airstyler. Welche jungen Rider siehst du noch im Airstyle? Es gibt noch einige weitere Kiter, die auf sehr hohem Niveau Airstyle-Tricks machen, z. B. Andrea Principi, Edgar Ulrich und Cohan van Dijk.
auch Kombinationen mit Megaloops. Allerdings gewinnen bei Events, auf denen Hooked mit Unhooked kombiniert wird, fast immer die Rider mit den besseren unhooked Tricks, HookedSpezialisten haben auf diesen Events geringere Chancen. Die Big Air Kite League (BAKL) ist im Moment die einzige internationale Airstyle-Eventreihe. Welche Airstyle-Wettbewerbe gibt es noch – und glaubst du an eine Renaissance des reinen Oldschools als Wettbewerbsform? Lange gab es nur den KOTA. Zum Glück gibt es jetzt auch die BAKL, die hoffentlich viele Events weltweit organisieren wird. Aber ich würde gern einen Wettbewerb sehen, der mehr hooked Variationen zeigt. Auf den BAKL werden Darkslides oder Jesus Walks nicht gezeigt. Doch die Zuschauer lieben
Wie stehst du zum Stil der jungen Rider? Gibt es Unterschiede zum Oldschool der Nullerjahre? Die Megaloops machen den großen Unterschied zu damals. Ich bin sehr froh, dass es Rider wie Janek gibt, die jung sind, kein Risiko scheuen und sich von meinen Tricks inspirieren lassen. Megaloops kombiniert mit Airstyle-Elementen sind eine große Show! Und begeistern mich sehr. Wie steht die Kiteindustrie zum Airstyle? Welcher Hersteller hat spezielles Airstyle-Material im Programm und fördert auch Airstyle-Teamrider? Das ist etwas komplizierter. Airstyle, wie ich ihn fahre, hat tatsächlich Probleme mit dem Material. Den Microloop z. B. gibt es nicht mehr. Der Microloop ermöglicht es, länger in der Luft zu bleiben und zudem die Hände von der Bar zu nehmen. Für Rider in meiner Gewichtsklasse ist es zudem schwierig, einen geeigneten Kite zu finden. Ich fliege immer nur einen 18.0. Für leichtere Rider ist die Auswahl an Kites, mit denen Airstyle möglich ist, größer. Richtig groß hingegen ist die Auswahl an Big Air Kites, die gut loopen. So gut wie jeder Hersteller hat einen guten Big Air-/Kiteloop-Kite im Programm.
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Airstyle ist alles, was eingehakt ist. Also auch die Megaloops. Das Potenzial ist riesig, weil so viele Tricks möglich sind
Wenn jemand heute mit Airstyle beginnen möchte, welchen Tipp gibst du ihm? Welches Material ist geeignet und wo bekommt er Infos zu den Tricks, zur Fahrtechnik und zu den Events? Druck ist der entscheidende Faktor. Vorausgesetzt, der Rider hat Erfahrung und eine ausreichende Kitekontrolle, rate ich immer zu größeren Kites. Ihr solltet euch aber langsam ran tasten, also euch bei weniger Wind an das Flugverhalten des Kites gewöhnen. Erst danach solltet ihr euch in den oberen Windbereich wagen und mehr und mehr ans Limit gehen. Druck ist der Schlüssel! Oft versuche ich zigmal einen Trick, aber es fehlt Druck. Sobald ich mehr Wind habe, stehe ich den Trick sofort. Druck macht viele Tricks erst möglich. Je älter ihr seid, desto weniger solltet ihr an Kiteloops denken. Denn das Verletzungsrisiko ist einfach höher. Auch ist es ein größeres Risiko, Tricks bei starkem Wind mit kleinen Kites zu probieren. Kleine Kites sind einfach zu schnell. Infos gibt es überall im Netz. Klar, auf strictlyhooked.com gibt es die größte Trick-Datenbank. Auf kiteforum.com findet ihr viele How to do-Videos von anderen Kitern in der Videosektion. Oder mal auf Youtube suchen, was es gibt. Für Events und bei Fragen zu Tricks könnt ihr gerne auf kiteforum.com posten, um mehr zu erfahren und um Hilfe zu bekommen, wenn ihr bei einem Trick nicht weiterkommt.
Du lebst in Cumbuco/Brasilien. Dein Homespot ist die Cauipe Lagune. Du bist nahezu jeden Tag auf dem Wasser. Hast du auch Ambitionen, auf Wettbewerben zu starten? Naja, nicht jeden Tag, weil ich das körperlich nicht schaffe. Meistens so dreimal die Woche. Einen Tag zwischen den Sessions zur Erholung und zum Bearbeiten der Videos brauche ich schon. Ich habe einige Wettbewerbe bestritten, und auch einige gewonnen, auch Worldcups. Aber da ich keine Megaloops mache, habe ich heute keine Chance mehr. Dafür habe ich bei jeder Session einen Wettbewerb mit mir selbst. Und da gewinne ich jedes Mal, wenn ich einen neuen Trick lande. Welche(s) Ziel(e) hast du dir persönlich noch gesetzt? So lange zu kiten und neue Tricks zu filmen, wie es geht! Und damit auch andere Kiter zu inspirieren, etwas Neues auszuprobieren.
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Die Zeit ist reif für etwas Neues! Wingfoilen verbindet das Windsurfen mit dem Kiten und kreiert eine völlig neue Sportart mit großem Potenzial. Unser Spot in Theologos / Rhodos bietet perfekte Voraussetzungen dafür – ganzjährig angenehme Wassertemperaturen, ideale Windverhältnisse, ausreichende Wassertiefe und grenzenlos viel Platz.
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Wie in allen Sportarten streben auch im Kitesport Jugendliche danach, Profis zu werden. Und von den wenigen Ausnahmetalenten, die es schaffen, sind es wieder nur eine Handvoll, die es schaffen, den Sport mitzugestalten und ihm eine Richtung zu geben. Das sind für mich die Legenden des Kitesports. Die definieren den in meinen Augen höchsten erreichbaren Standard – allerdings nur so lange, wie sie sich mit zunehmendem Alter gegen die in ihrem Rücken sich aufbauende Welle jungendlicher Evolution behaupten können. Diejenigen, die es dennoch schaffen, diesen Spitzenstatus länger beizubehalten und den Sport wesentlich zu prägen, hinterlassen in der Branche nachhaltigen Eindruck und werden zur Legende – bis sie schließlich den progressiven Weg verlassen. Das ist die Welle und die Evolution des Fortschritts, bei kaum einer anderen Sportart ist sie so relevant wie im Kiteboarden
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Ein Beispiel sind die wahren Pioniere des Park-Ridens – unter anderem Andre Phillip und Jason Slezak, die einst die Basis für eine zweite Welle von Ridern schufen, auf der ich dann aufbauen durfte. Diese Jungs der zweiten Welle definierten nicht nur die Standards ihrer Vorgänger neu – sie waren auch meine Inspiration. Als ich jünger war, waren das Freeride-Project und die NA Blend-Crew quer durch die ganze Branche bekannt. Eine Elite-Truppe an Ridern, die als kollektive Kraft sowohl die Richtung des Kitens als auch die höchsten Standards vorgab. In meinen Augen waren sie es, die Kiteboarden aus seinen Kinderschuhen hoben, aus dem Schatten des Segelns hervorholten und es der Welt als neuen Boardsport präsentierten – auf Augenhöhe mit legendären Boardsportarten wie Surfen, Skate- und Snowboarden. „Core“ als Begriff wird oft inflationär verwendet, womit er seine authentische Definition verliert. Oft wird der Terminus sogar vorgeschoben, um sich von seiner eigentlichen Bedeutung abzugrenzen zu können. In der Boardsport-Branche vereint der Core die begehrten, angesehenen, unausgesprochenen Prinzipien, für die sowohl Surfen als auch Skate- und Snowboarden in den Anfängen standen. Dazu gehört der „Lokalism“ beim Surfen, die Aggression, die beim Skaten durch die Adern pumpt und die Dualität im ursprünglichen Snowboarden. Zweifellos die drei Sportarten, die den Begriff Core nachhaltig definieren.
Die Chancen fürs Kiteboarden, irgendwann auch als CoreBoardsport anerkannt zu werden, standen anfangs schlecht – denn immerhin war der Kitesport ja aus dem Segeln hervorgegangen. Auf der einen Seite die Kiter mit ihren Schirmen in strahlend leuchtenden Farben, auf der anderen Seite die Segler mit ihren betuchten, nach Nervenkitzel suchenden Rentnern. Das passte so gar nicht zusammen! Kein Wunder, dass Kiten damals als Gegenpol zu den Core-Boardsportarten galt – nahezu lächerlich, es mit Surfen, Skaten oder Snowboarden zu vergleichen. Nichtsdestotrotz blieben Innovatoren wie das Freeride-Project und die NA Blend-Crew hartnäckig, schlugen ihre eigene Richtung ein, fügten sich trotz aller Unterschiede in die Mentalität des Boardsports ein und teilten ihre Art, sich zu artikulieren, mit der Welt. Die Existenz und Darstellung dieser Unterschiede waren der einzige Grund, warum Kiten mich überhaupt interessierte. Sie halfen mir, motiviert zu bleiben und meine Motivation am Leben zu erhalten.
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Nichtsdestotrotz schlugen Innovatoren wie das Freeride-Project und die NA Blend-Crew ihre eigene Richtung ein, fügten sich trotz aller Unterschiede in die Mentalität des Boardsports ein und teilten ihre Art, sich zu artikulieren, mit der Welt. Für mich der Grund, Kiten interessant zu finden
SPIELPLATZ Bewaffnet mit zwei Schaufeln, Reifen vom Straßenrand und Palmenholz verwandelten wir uns in zwei menschliche Bagger, getrieben von unserem ehrgeizigen Vorhaben. Mit dem ganzen Sand, den wir von hier nach dort schaufelten, hätte man vermutlich jedes Schlagloch in Baja füllen können
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Will man etwas komplett Neues erschaffen, muss es sich von allem bisher Dagewesenen unterscheiden. Inmitten einer globalen Pandemie entpuppte sich unsere Vorstellung jedoch schnell als Illusion
Alles andere als ein türkisfarbenes Paradies – aber ein Spot, der uns genau die Bedingungen bot, die wir gesucht hatten
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Als die Welt im Frühjahr 2020 durch Corona zum Stillstand kam, war plötzlich Isolation angesagt. Ein Zustand, der es vielen Pionieren des Kitesports – darunter auch den Idolen meiner Kindheit – ermöglichte, ihren Fokus neu zu definieren und in den Businessbereich der Branche einzusteigen. Rider wie Aaron Hadlow, Brandon Scheid, Craig Cunningham, Sam Light, Sam Medysky, Alex Fox, Tom Court und James Boulding trugen einst dazu bei, Sliderparks aufzubauen, Parkstyle in der Szene zu etablieren und fest in der Geschichte des Kitesports zu verankern. Nun halten sie die Industrie von innen heraus am Laufen. Durch ihre neuen Rollen schufen die ursprünglichen Pioniere Platz für jüngere Rider, die nun wiederum ihren Schwung und Progress einbringen und mit Stolz das Überleben der Jugend im Kitesport sichern. Noè Font, Colleen Carroll, Lucas Arsenault und mir war es schon immer ein Anliegen, Kiteboarden unter den Boardsportarten noch stärker zu etablieren. Deshalb kreierten wir idealistische Pläne für eine lang ersehnte Reise und bereiteten diese auch vor. Denn will man etwas komplett Neues erschaffen, muss es sich klarerweise von allem bisher Dagewesenen unterscheiden. Vor allem die Top-Rider sind mehr als übersättigt vom Reisen – um sie zu begeistern, muss etwas Unkonventionelles her. Ein Trip an einen abgelegenen, fernen Spot, eine neue, unbekannte Destination, die ihren Anforderungen entspricht. Inmitten einer globalen Pandemie entpuppte sich unsere Vorstellung jedoch schnell als Illusion. Die Reise musste an einen Ort führen, an dem sich alle treffen können. Noè aus Spanien, Lucas aus Kanada und Colleen und ich aus den USA – unsere Anreise war geplant aus drei Ländern, das machte alles nicht einfach. Nach wochenlanger Planung mit ständig wechselnden, weltweiten Reisebeschränkungen und Regelungen, blieb schließlich La Ventana als realistische Option übrig. Natürlich waren wir uns der Geschichte
und der Medienverseuchung dieser kleinen, mexikanischen Stadt bewusst. Trotzdem bot sie uns eine Nische, die aufstrebende Kitesurf-Community unter einer neuen, noch unbekannten Perspektive zu präsentieren. Eine Woche vor unserer Abreise machte uns die kanadische Regierung dann leider doch einen Strich durch die Rechnung: Die Reiserichtlinien wurden geändert, Lucas musste seinen Trip stornieren und stattdessen das Beste aus Kanadas kalten Spots machen. Somit machten sich nur Noè, Colleen und ich auf den Weg nach La Vantana. Für Noè und mich war es die erste Reise nach Mexiko. Sofort nach unserer Ankunft erlagen wir dem Flair in Baja. Die Gastfreundschaft der Locals, die köstliche, günstige mexikanische Küche und die beeindruckende Landschaft aus Kakteenfeldern und sandigen Wüstenbergen, soweit das Auge reicht. Im Gegensatz zu Noè und mir, die fleißig den Tourismus der Stadt unterstützten – Quads mieteten und Sehenswürdigkeiten besuchten, war Colleen bereits eine La-Ventana-Veteranin. Sie war schon mehrere Male vor Ort gewesen. Vor unserer Abreise hatte sie Noè und mich gewarnt: In La Ventana ist mit Leichtwind zu rechnen – also packten wir auch unsere größten Kites ein. Wie der Zufall es aber manchmal so will, startete gleich nach unserer Ankunft der berühmt-berüchtigte „El
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Norte". Ein Drucksystem, das den Wind durch die Region zirkulieren lässt und das uns bis zum Ende unseres Trips mit seiner Anwesenheit beehrte. Die einzigen Kites, die die Bags verließen, waren somit unsere altvertrauten 8er und 9er. Für diejenigen, die La Ventana noch nicht erlebt haben: Der Wind ist konstant und das Wasser in der Bucht türkisblau – quasi die perfekte Winterdestination für Wassersportler. Jedoch waren weder Noè, Colleen noch ich sonderlich daran interessiert, uns den Spot mit den Massen zu teilen. Stattdessen verbrachten wir fast jeden Tag in einer kleinen Lagune namens Choco Lake – die man allerdings auch als stehende Schlammpfütze beschreiben könnte. Alles andere als ein türkisfarbenes Paradies – aber ein Spot, der uns genau die Bedingungen bot, die wir gesucht hatten. Das flache, nur wenige Zentimeter tiefe Wasser war perfekt, um einen kreativen Spielplatz mit verschiedensten Features zu bauen. Dank des Engagements einiger Locals gab es in der Lagune bereits ein paar runde PVC-Pipes und eine lange, gerippte Tube. So genossen wir an den ersten Tagen dieses bestehende Setup mit der Local-Crew. Auch filmten wir so viel wie möglich mit Colleen, da sie eine Woche vor uns abreisen musste. Wir hatten einige geniale Sessions zusammen und setzten alles daran, so produktiv wie möglich zu sein und so viele Fotos und Videos wie
Wir verbrachten fast jeden Tag in einer kleinen Lagune namens „Choco Lake“ – die man allerdings auch als stehende Schlammpfütze beschreiben könnte
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möglich zu shooten. Nach Colleens Abreise war Noè und mir danach, in der Lagune etwas Einzigartiges zu zaubern – etwas, das unserer Vision von etwas völlig Neuem entsprach. Wir saßen am Rande der Lagune und fantasierten über unsere Ideen, von denen wir hofften, dass sie unseren Ambitionen gerecht werden würden. Schließlich beschlossen wir, dafür bereits vorhandene Ressourcen zu nutzen. Bewaffnet mit zwei Schaufeln, Reifen vom Straßenrand und Palmenholz verwandelten wir uns in zwei menschliche Bagger, getrieben von unserem ehrgeizigen Vorhaben. Mit dem ganzen Sand, den wir von hier nach dort schaufelten, hätte man vermutlich jedes Schlagloch in Baja füllen können.
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Am Ende haben sich unsere Bemühungen, die Flamme des Parkstyle am Brennen zu halten und die Disziplin als eigenständigen Boardsport zu stärken, mehr als gelohnt. Als ich kürzlich mit Noè darüber sprach, brachte er es elegant auf den Punkt: „Einige Leute riden ihr Board, andere hängen an ihrem Kite.“ Das beschreibt genau den Unterschied, den wir und einige Wenige leben und aufrechterhalten wollen. Viele haben Spaß daran, unter ihrem bunten Kite zu baumeln – einen Schirm zu bedienen ist jedoch etwas komplett anderes, als ein Board zu fahren. Das Bewusstsein für diesen Unterschied zu stärken, ist unserer Meinung nach essentiell für den Fortschritt und das Wachsen dieser neuen Sportart. Sowohl Noè als auch Colleen und ich sind stolz darauf, unsere diesbezügliche Arbeit zu teilen. Unser Plan ist, das Engagement legendärer Wassersport-Pioniere, die einst den Grundstein für das Kiten als Boardsport legten, weiter auszubauen. Wir nennen es „the survival of the youth“ – das Überleben der Jugend.
Am Ende haben sich unsere Bemühungen, die Flamme des Parkstyle am Brennen zu halten und die Disziplin als eigenständigen Boardsport zu stärken, mehr als gelohnt. „Einige riden ihr Board, andere hängen an ihrem Kite.“ Das beschreibt genau den Unterschied, den wir leben und aufrechterhalten wollen
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Wie alle Kitesurfpros ist auch die Britin Hannah Whiteley nahezu das gesamte Jahr auf Reisen. Neben Contests zu bestreiten, sind die Hauptjobs eines Kitesurfpros Fotoshootings und Contentproduktion. Seit Corona ist Reisen nur eingeschränkt möglich. Nachdem auch ihr für Januar geplanter Trip nach Kapstadt gecancelt werden musste und der diesjährige KOTA nicht stattfand, entschloss sich die Britin, in ihrem
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CHRIS PRIESTLEY
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Heimatort im Nordwesten Englands ein Fotoshooting der besonderen Art zu realisieren. Zusammen mit Freunden und Familie richtete sie in einem Fitnessstudio ein provisorisches Fotostudio ein und anstatt in einem 6-Millimeter-Wetsuit auf der Nordsee entstanden stylische Fotos im Bikini. Das ultimative Lockdown-Shooting. Die Big Air Queen schildert, wie die Shots entstanden sind KITEBOARDING
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Am Set Mein Vater entwarf das provisorische Studio. Wir hängten Wände und Boden schwarz ab und montierten seine Seilkonstruktion an der Decke. Chris Priestley stand als Fotograf bereit, mein Bruder Joseph bediente die Rauchmaschine, mein Vater den Laubbläser und Sara und Rebecca sprühten Wasser auf mich
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Ich hatte eine Reise nach Kapstadt gebucht. Ich war aufgeregt und motiviert wie lange nicht mehr. Leider wurde mein Flug gecancelt
Kreativität neu motiviert. Eine davon ist das ultimative Lockdown-Fotoshooting. „Stay Local Shred Local“ ist das Motto, das wir nicht nur während der Pandemie beherzigen müssen – sondern danach auch stärker beibehalten sollten. Anstatt in Kapstadt ging ich im Januar an meinem Homespot in Lytham St. Annes im Nordwesten Englands kiten. Im 6-Millimeter-Wetsuit – mit Kapuze, Boots und Handschuhen. Dass Kapstadt nicht geklappt hat, motivierte mich, über den Tellerrand hinaus zu denken. Wie schaffe ich es, das perfekte Kite-Shooting im Winter in Großbritannien stattfinden zu lassen? Wie #StayLocalShredLocal auf die nächste Stufe! So kam uns die Idee zu einem Indoor-Fotoshooting. Im Fitnessstudio meines Freundes richteten wir ein provisorisches Studio ein. Wir hängten Hintergrund, Seitenwände und auch den Boden schwarz ab, und montierten eine Seilkonstruktion an einen der Dachbalken. Mein Vater Pete Whiteley entwarf die Konstruktion. Chris Priestley stand als Fotograf bereit, ihn habe ich über Instagram kennengelernt. Doch das Team musste noch größer sein. Mein Bruder Joseph bediente die Rauchmaschine, mein Vater den Laubbläser und ein weiterer sprühte Wasser auf mich. Es dauerte wirklich lange, bis alles perfekt arrangiert war. Auch für mich war das Shooting alles andere als einfach. Ich baumelte an der Decke wie ein Jojo, alle zehn Sekunden musste ich eine Pause einlegen. Es war echt kräftezehrend, die Moves zu halten, bis die Aufnahmen im Kasten waren. Es war zweifellos das härteste Krafttraining, das ich je gemacht habe. Und glaubt mir, ich habe einige Workouts hinter mir. Dieses Shooting in meiner Heimatstadt hatte definitiv etwas ganz Besonderes. Es war das erste Shooting, bei dem meine Familie involviert war. Danke euch und Danke an Pretty Strong Fitness, es war einfach unglaublich.
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Ich glaube, es ist der Kampf, der Größe hervorruft, nicht der Triumph. Als Athletin bin ich es gewohnt, mich aus meiner Komfortzone herauszubewegen. Sich im Unbequemen wohlzufühlen, ist immer eine Herausforderung. Ich denke, wohl niemand hatte erwartet, dass die Pandemie auch ein Jahr nach Beginn noch anhält. Wohl jeder von uns hat eine Achterbahnfahrt der Gefühle durchgemacht. Am Anfang genoss ich es, nicht mehr so häufig zu reisen. Von Spot zu Spot, über mehrere Kontinente, durch verschiedene Zeitzonen – einzupacken, auszupacken, an Contests und Fotoshootings teilzunehmen – ständig unterwegs zu sein, kann auch sehr anstrengend sein. Ich liebe, was ich tue. Aber es war auch schön, eine Pause zu haben. Anfangs. Denn mit der Zeit vermisste ich es natürlich, beschäftigt und auf Reisen zu sein. Seit meiner Kindheit habe ich nicht mehr so viel Zeit zuhause verbracht. Die Zeit des Lockdowns fiel mir zusehends schwerer, besonders im Winter. Es ist 10 Jahre her, seit ich einen vollen Winter in Großbritannien verbracht habe. Anfang Januar dann der Hoffnungsschimmer. Ich hatte eine Reise nach Kapstadt/Südafrika gebucht. Ich war aufgeregt und motiviert, wie lange nicht mehr. Leider wurde mein Flug gecancelt. Zudem kündigte die britische Regierung an, dass jeder, der aus Südafrika zurückkehrt, nach seiner Einreise in Großbritannien eine 10-tägige Hotelquarantäne einhalten muss. Somit war Kapstadt für mich ein No-Go. Doch all die Schwierigkeiten – und das kalte Wasser an meinem Homespot – haben mich auch kreativ werden lassen. Ich hatte auf einmal so viele Ideen im Kopf, was ich alles machen kann. Manchmal, wenn alles zum Stillstand kommt, wird die
Ich denke, wohl niemand hatte erwartet, dass die Pandemie auch ein Jahr nach Beginn noch anhält
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REISEN WIEDER EINFACHER SEIT MITTE MAI GELTEN GELOCKERTE QUARANTÄNEREGELUNGEN. REISEN SCHEINT AB SOFORT WIEDER EINFACHER MÖGLICH ZU SEIN. DOCH BISHER GELTEN DIE LOCKERUNGEN NUR FÜR EUROPÄISCHE LÄNDER WIE GRIECHENLAND, SPANIEN UND ITALIEN. WIE DIE SITUATION UND PROGNOSEN FÜR INTERKONTINENTALE KITE-REISEZIELE WIE MAURITIUS, BRASILIEN, SÜDAFRIKA, DOMINIKANISCHE REPUBLIK UND DIE KAPVERDEN SIND, ERFAHRT IHR IM INTERVIEW MIT JULIA BUCKING, GESCHÄFTSFÜHRERIN DES KITE-REISEVERANSTALTERS TRAVEL PEOPLE GMBH. INTERVIEW MIT JULIA BÜCKING
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KROATIEN BEN BEHOLZ LEBT IN SEINEM VAN. WIE EIN ZUGVOGEL BEREIST ER EUROPÄISCHE KITESPOTS. IN DIESEM FRÜHJAHR MUSSTE ER UMDISPONIEREN, DENN AN VIELE SPOTS, DIE ER IN DEN LETZTEN JAHREN BEREIST HAT, KOMMT MAN IM MOMENT NICHT. ER MACHTE AUS DER NOT EINE TUGEND UND ERKUNDETE FÜR IHN NEUE SPOTS. GELANDET IST ER IN KROATIEN, ENTDECKT HAT ER EINEN TRAUMSPOT. JENSEITS DES CORONA-WAHNSINNS
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DAKHLA/MAROKKO RITA ANAUS UND MANEL ARPA WAREN IM MAROKKANISCHEN DAKHLA, HONEYMOON MITTEN IN DER WÜSTE – PERFEKTE KITEBEDINGUNGEN AUF DER BERÜHMTEN LAGUNE. DAS PAAR GIBT AUSKUNFT ÜBER DIE SITUATION VOR ORT, DIE CORONA-MASSNAHMEN UND WIE DIE EINREISEBESTIMMUNGEN WAREN. HONEYMOON IN DAKHLA
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HOUTMAN ABROLHOS-INSELN DIE IN AUSTRALIEN LEBENDE WIENERIN GABI STEINDL HAT VERWIRKLICHT, WOVON DIE MEISTEN EUROPÄISCHEN KITER IM MOMENT NUR TRÄUMEN. KITESESSIONS ZWISCHEN DEN HOUTMAN ABROLHOS-INSELN VOR DER KÜSTE WESTAUSTRALIENS. TRAUMHAFT – UND AUCH FÜR UNS HOFFENTLICH BALD WIEDER EINFACHER MÖGLICH DIE INSELN
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INTERVIEW MIT JULIA BÜCKING, GESCHÄFTSFÜHRERIN T R AV E L P E O P L E G M B H
Keine Quarantänepflicht für Griechenland, Spanien und Italien
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Seit Mitte Mai besteht für Griechenland, Spanien und Italien keine Quarantänepflicht mehr. Die Reiserückkehrer, die geimpft, genesen oder ein aktuelles, negatives Testergebnis (Schnelltest 48 Stunden und PCR-Test 72 Stunden vor Rückflug) vorweisen können, müssen bei der Rückkehr nach Deutschland nicht mehr in Quarantäne. Wir haben mit Julia Bücking, Geschäftsführerin der Travel People GmbH, einem Spezial-Reiseveranstalter für Kite-, Windsurfund Bikereisen, gesprochen, welche Ziele in dieser Saison (voraussichtlich) bereisbar sein werden
Welche Kiteziele kannst du für den Sommer empfehlen? Das Reisen innerhalb von Europa wird wohl ähnlich wie im Sommer 2020 möglich sein. Zumindest scheint es momentan so. Deswegen werden Spanien, Italien und Griechenland sicherlich wieder beliebte Reiseziele sein. Das ist auch eine klare Tendenz bei unseren Kunden. Wie schätzt du die Entwicklung für den Rest des Jahres, also Herbst und Winter ein? Wie wird sich die Situation für Brasilien und Kapstadt darstellen? Ich habe mir in den letzten Monaten angewöhnt, mit persönlichen Einschätzungen zurückhaltend zu sein. Für uns als Veranstalter und Agentur sehe ich Fernreiseziele wie Südafrika und Brasilien eher skeptisch. Als individual Reisender werden diese Ziele im kommenden Winter eventuell wieder möglich sein, wenn man gewisse Risiken in Kauf nimmt.
Hallo Jule, Für Griechenland, Spanien und Italien besteht keine Quarantänepflicht mehr. Wie sieht es für die Kanaren und die Kapverden aus? Können wir im Sommer wieder nach Fuerte oder Sal fliegen? In der Tat hat die Veränderung der Quarantäneregelung bei der Rückkehr nach Deutschland, aber auch in den Zielgebieten wie Italien bessere Reisebedingungen geschaffen. Jedoch ist das Testen und die damit verbundenen Kosten ein deutlicher Mehraufwand, den man berücksichtigen und einplanen muss. Außerdem sind die Anforderungen an die Tests in den Zielgebieten unterschiedlich. Für die Kanaren sehe ich eine gute Entwicklung, da sie derzeit auch nicht mehr als Risikogebiet zählen, während die Kapverden wohl noch schwierig sind.
Welche Ziele empfiehlst du nach heutiger Sicht für den Herbst und Winter? Auch im Herbst würde ich noch europäische Ziele wie die Kanaren auf jeden Fall bevorzugen, wobei ich hoffe und auch guter Dinge bin, dass auch Ägypten wieder einfacher bereist werden kann. Gute Aussichten gibt es für Mauritius. Die mauritischen Behörden zeigen sich zuversichtlich, dass die nationale Impfkampagne auf dem richtigen Weg ist und das Land innerhalb der angestrebten Frist Herdenimmunität erreichen wird. Dies wurde als Bedingung für die Wiederaufnahme des Tourismus festgelegt. Die Dominikanische Republik zählt nicht mehr als Risikogebiet und durch den Direktflug nach Puerto Plata wird Cabarete sicher auch ein interessantes Reiseziel für den Winter sein.
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KITET SEIT 201 2009
HOMESPOT SANT PERE PESCADOR EMPURIABRAVA
ERSTER WETTBEWERB 2014 SPANISH NATIONALS, EJKC
ERSTER WORLD CUP PKRA GERMANY 2024 PKRA LEUCATE 2013
LIEBLINGSSPOT CUMBUCO/BRASILIEN RIU FLUVIÀ (HOMESPOT)
LIEBLINGSTRICK HEART ATTACK ANY TRICK WITH POWER AND AIR
LIEBLINGSESSEN SUSHI PIZZA
LIEBLINGSSONG HOUSE VON BLUES BIS ZU PSYTRANCE
REISE | HONEYMOON IN DAKHLA
KITEBOARDING
Rita Anaus und Manel Arpa haben 30 Tage in Dakhla verbracht. Im Frühjahr, als es auch in Südeuropa noch kalt war. Honeymoon in perfekten Kitebedingungen zu Corona-Zeiten. Wie haben das Paar gefragt, warum gerade Dakhla, wie die Einreisebestimmungen waren und wie die Bedingungen und Stimmung vor Ort. Außerdem erzählen beide, ob es schwierig ist, als Prokiter eine Beziehung zu führen, was sie sich von der Kiteindustrie wünschen und welche Pläne sie für die Zukunft schmieden
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INTERVIEW
DIRK SEIFERT
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SVETLANA ROMANTSOVA
Hi Manel und Rita, ihr wart gerade in Dakhla, Marokko. Warum habt ihr euch für Dakhla entschieden? Dakhla ist perfekt um diese Zeit. Wir konnten sicher sein, dass wir gute Bedingungen haben werden. Und es war eine gute Möglichkeit, den Corona-Restriktionen in Europa entfliehen zu können. Wir kennen Dakhla, wir lieben es für das Wetter dort, das Essen und die Kultur. Zudem wollte Rita mit Wingen starten, und wir dachten, Dakhla ist ein guter Ort dafür. Für uns war es nicht unbedingt ein Honeymoon-Trip, denn Rita war dort zum Fotoshooting der neuen Brunotti Kollektion und wir haben eine weitere Folge von „Meet Rita“ produziert. Wie waren die Einreisebestimmungen und wie die Flugverbindung? Musstet ihr einen COVID-Test vorweisen? Ja, mussten wir. Wir brauchten einen PCR-Test, sowohl bei der Einreise als auch für den Rückflug. Wir waren sehr froh darüber, dass alles reibungslos geklappt hat. Das Hotel hat uns mit Informationen über die notwendigen Unterlagen sehr geholfen, um nach Marokko einreisen zu können. Wie waren die Bedingungen vor Ort? Hatten Restaurants und Bars geöffnet? Die Bedingungen auf der Lagune waren großartig – wie immer. Wir lieben den Speed Spot wegen der hervorragenden Freestyle-Bedingungen. Wir waren aber auch mehrmals an den umliegenden Wavespots.
REISE | HONEYMOON IN DAKHLA
Die Bars und Restaurants hatten geöffnet, während wir dort waren. Wir hatten somit nicht mehr das Gefühl, in einer weltweiten Pandemie zu leben. Musstet ihr Masken tragen? Nein, im Camp nicht. Nur am Flughafen. Es war schon ein seltsames Gefühl, während der Rückreise wieder eine Maske tragen zu müssen. Wie lange wart ihr dort? Eigentlich hatten wir 18 Tage geplant, aber der Forecast war vielversprechend für die weiteren Tage. Wir haben uns wirklich sehr wohlgefühlt in Dakhla – und verspürten wenig Motivation, ins winterliche Spanien zurückzufliegen. Also haben wir verlängert. Das war eine gute Entscheidung, denn die Bedingungen waren großartig – wie versprochen. Honeymoon in der Abgeschiedenheit der Wüste – mit perfekten Kitebedingungen. Hat euch irgendetwas gefehlt in Dakhla? Haha! Ja, so hört es sich an wie ein Traum. Und nein, wir haben nichts vermisst. Aber es war schon ein Unterschied zu spüren zu unseren vorangegangenen Trips nach Dakhla. Es waren deutlich weniger Kiter und andere Urlauber vor Ort. So hatten wir eine intensivere Zeit mit den Locals und konnten die Annehmlichkeiten des Hotels entspannter genießen. Rita hat sich über die ruhigere Atmosphäre im Gym und im Spa gefreut,
auch die Chilling Areas und der Pool waren leerer als üblich. Also, nach unserer Zeit auf dem Wasser gab es nichts, was wir vermisst haben. Ihr kommt beide aus Spanien. Wo habt ihr euch kennengelernt? Das erste Mal getroffen haben wir uns 2011 in Sant Pescador während eines Windsurf-Events. Wir waren damals 15 und 16 Jahre alt. Es war Liebe auf den ersten Blick, wir hatten uns viel zu erzählen. Wie lange seid ihr schon ein Paar und wo und wann hat es gefunkt zwischen euch? Ein Paar sind wir jetzt seit etwas über einem Jahr. Wir haben uns Silvester 2020 in Tarifa wiedergetroffen, nachdem wir drei Jahre keinen Kontakt hatten. Wir mussten bemerken, dass wir beide nicht mehr die Kinder von damals waren. Während der Pandemie verbrachte Rita mehr Zeit zuhause, wir trafen uns öfter – und die Liebe kam zurück.
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Was in eurem Leben vereint euch – was trennt euch? Uns vereint vieles, die gleiche Leidenschaft und die Art, das Leben zu genießen. Wir lieben beide die Natur und OutdoorAktivitäten. Und natürlich das Kitesurfen. Der Sport ist das, was uns am stärksten verbindet. Dabei spielt es für uns keine Rolle, in welcher Disziplin. Solange wir auf dem Wasser sind, ist alles gut. Es gibt tatsächlich nicht viel, was uns auseinanderbringen kann. Okay, eins vielleicht – wenn ich Pizza essen will und Rita nicht. Wie sieht es beim Kiten aus? Gibt es bei euch den Streit, an welchen Spot es geht, Welle oder Flachwasser? Nein, normalerweise nicht. Rita ist viel gereist in den letzten Jahren. Sie war an den besten Freestyle-Spots weltweit. Wenn sie zuhause ist, verbringt sie gerne viel Zeit mit ihrer Familie und Freunden. Und wenn wir an unseren Homespots kiten gehen, nehmen wir es einfach so, wie es kommt. Wenn wir reisen, versuchen wir Spots auszusuchen, an denen beides möglich ist – Freestyle und Wave. Ritas Ziel ist es, im Freestyle weiterzukommen, und ich unterstütze sie dabei.
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Ist es schwierig, als Profikiter eine Beziehung zu führen oder macht der gemeinsame Sport es einfacher? Ich denke nicht, dass es schwierig ist. Ich denke vielmehr, dass es einfacher ist, denn wir teilen ja die selbe Leidenschaft. Wir verstehen einander, sind ja beide Competition-Kiter und wir pushen uns gegenseitig. Rita fährt im Freestyle-Worldcup unter den Top 5. Prokiter sind viel auf Reisen – zumindest, in NichtCorona-Zeiten. Könnt ihr viel gemeinsam reisen oder reist ihr öfter getrennt? Ja, wir reisen meist zusammen. Ich bin Filmemacher, und so können wir unsere Jobs perfekt kombinieren. Es gibt aber auch Trips, auf denen Rita alleine unterwegs ist, denn manchmal habe ich Aufträge, die ich zuhause erledigen muss. Aber, das ist nicht dramatisch. Über den Winter werden wir wieder viel gemeinsam reisen, das ist schon mal sicher. Gibt es weitere gemeinsame Pläne für die Zukunft? Ja, definitiv. Wir werden zusammen Videoprojekte realisieren. In Brasilien sind wir mit „Meet Rita“ gestartet, wir werden weitere Sequenzen produzieren. Und wir wollen zusammen eine Kiteschule eröffnen und Kitereisen und Clinics organisieren. Ihr habt unterschiedliche Sponsoren. Soll das so bleiben? Wird Rita zu Core wechseln? Ja, klar haben wir darüber gesprochen. Ein gemeinsamer Sponsor ist mit Sicherheit der Plan für die Zukunft. Das macht vieles einfacher – auch das Reisen. Im Moment wird es aber erst einmal so bleiben, wie es ist. Ich bin absolut happy bei Core. Ich habe so viel ausprobiert bisher, die Core Produkte gefallen mir am besten. Rita ist mit ihrem Sponsor ebenfalls zufrieden. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt.
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Ihr seid beide Freestyler, richtig? Wie oft seid ihr mit dem Waveboard unterwegs? Ja, sind wir. Rita ist allerdings stärker auf Freestyle fokussiert als ich es bin. Aber beide lieben wir auch andere Disziplinen. An unseren Homespots ist es nicht leicht, gute FreestyleBedingungen zu ergattern und sofern es Wellen hat, sind wir mit dem Waveboard unterwegs und bei weniger Wind mit dem Hydrofoil. Welche Kites benutzt ihr für Freestyle, welche in der Welle? Für Freestyle nehme ich den Impact und in der Welle die Sections. Auf Reisen, wenn das Gepäck limitiert ist, ist es der Nexus, denn der kann beides. Rita nimmt RPX und SST. Welche Entwicklung wünscht ihr euch von der Kiteindustrie? Wir sehen ein großes Potenzial im Kitesport. Der Sport wird weiter wachsen, und dadurch, dass Kiten jetzt olympisch ist, werden auch mehr Familien in den Sport einsteigen. Das ist die Chance für die Kiteindustrie, junge Talente stärker zu unterstützen und sich für gute Meisterschaften einzusetzen – in
allen Disziplinen. Und auch Kiteorganisationen stärker zu unterstützen, mit dem Ziel, Kitespots zu sichern und gute Kiteschulen überall auf der Welt zu haben. Gerade hier in Spanien haben wir damit zunehmend Probleme. Wünschenswert wäre es, wenn Kiteboarden den Stellenwert wie andere Sportarten erhält. Wir brauchen größere und mehr Kitespots und auch eine ausgedehnte Struktur an Kiteschulen und Wassersportstationen. Jeder, der kiten möchte, sollte einen guten Spot finden können und jeder, der Kiten erlernen möchte, eine gute Infrastruktur an Kiteschulen. Die Kiteindustrie ist auf dem richtigen Weg. Wir sehen für den Sport eine große Zukunft und – so hoffen wir – irgendwann wird unser Sport den Stellenwert haben, den wir uns wünschen. Was wünscht ihr euch für euer weiteres Leben? Wir wünschen uns, in einem großen Haus direkt am Meer zu leben – mit einer riesigen Garage voller Kites und Boards. Wir wollen nachhaltig leben, unsere Umwelt schützen und erhalten, damit wir möglichst lange das tun können, was wir heute machen. Wir wollen uns gegenseitig bei unseren Projekten unterstützen, die Zeit mit dem Kite auf dem Wasser genießen und die mit unseren Familien und Freunden. Und wir wollen zu den besten Kitespots weltweit reisen – vielleicht mit einem Segelboot. Wer weiß ...?
DEINE ZIELE + FEHMARN + EL GOUNA + SOMA BAY + KITECRUISE ROTES MEER + SIZILIEN + MAURITIUS + DÄNEMARK + BRASILIEN + KAPSTADT
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WIE AUS DEM CORONABLUES EINE REISE AN EINEN TRAUMSPOT WIRD
JENSEITS DES CORONAWAHNSINNS
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Vlogger Ben Beholz (Freistiel) lebt in seinem Van. Wie ein Zugvogel reist der gebürtige Konstanzer das Jahr über durch Europa – von Kitespot zu Kitespot. Immer auf der Suche nach den besten Bedingungen für seine Videos. In Corona-Zeiten ist das nicht mehr so uneingeschränkt möglich. In seinem Essay schildert der 29-Jährige seine Corona-bedingten Erfahrungen dieses Frühjahrs – und schildert, wie aus dem Corona-Blues eine Reise an einen Traumspot wird
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BEN BEHOLZ
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SARAH MISSIAEN
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Als meine Freundin Sarah und ich unsere Pläne für einen kleinen Frühlingstrip schmiedeten, wurde uns schnell und schmerzlich bewusst, dass die Luft zum Reisen sehr dünn geworden ist. Nahezu ganz Europa befindet sich im Lockdown. An fast alle Orte, an die ich bisher jedes Jahr im Frühjahr mit meinem Van wie ein Zugvogel reiste, kommt man zurzeit nicht. Also mussten wir uns etwas anderes überlegen. Wir entschlossen uns, aus der Not eine Tugend zu machen und neue Kitespots zu erkunden. So fiel uns auf, dass Liznjan in Nordcroatien von unserer Homebase aus näher liegt als Hyeres in Frankreich, wo ich in den letzten Jahren im Frühjahr immer war. Also, auf nach Kroatien! Unsere Route führte von Deutschland durch die Schweiz, über Italien und Slowenien nach Kroatien. Also drei Transitreisen auf 900 Kilometer Autofahrt. Während unserer vier Grenzübertritte wurden wir nur einmal kontrolliert, was uns doch überrascht hat.
ABGESCHIEDENHEIT Das einzige, was wir hin und wieder mal sahen, war ein Fischerboot
Kroatien ist mir nicht ganz neu, bereits 2018 war ich zum Roadtrippen dort, hatte mich aber auf den Süden konzentriert. Ich war – aus welchem Grund auch immer – der Überzeugung, dass der Süden die besseren Kitespots haben muss. Ganz nach dem Motto: Umso Süden – umso besser. Wir waren damals an der Flussmündung der Neretva hängengeblieben und hatten dort eine ziemlich fette Zeit. Dieses Mal sollte es aber anders laufen. Wir wollten uns auf den Norden konzentrieren, da wir diesmal nicht ganz so viel Zeit hatten. So landeten wir – nach ein paar verregneten Tagen auf Premantura – in dem nur wenige Kilometer entfernten Liznjan. Die absolute Geilheit des Kitespots in Liznjan fällt einem schon beim Blick auf die Landkarte auf: Eine kleine Lagune mit einer schmalen Öffnung zum Meer. Der um diese Zeit vorherrschende Bora-Wind (deutsch: „kalter Windstoss“) weht konstant und trifft perfekt über die Landzunge in die Lagune. Hinter der Landzunge befindet sich eine absolut perfekte Flachwasserpiste. Bei nordisch kalten Temperaturen kiteten wir im türkisblauen kristallklaren Flachwasser – ein absoluter Gaumenschmaus für die Sinne. Ihr kennt sicherlich das Gefühl, wenn der Sound des Sprays vom Board zu einem gleichmäßigen „tssssssch“ wird. Dann weißt du, dass du alles richtig gemacht hast. Verblüffenderweise hatten in Kroatien alle Restaurants geöffnet. Es war möglich, das „normale“ Leben in vollen Zügen zu genießen. Shoppen und an der Promenade einen Kaffee trinken – wie ein Throwback in die guten alten Zeiten. Doch, wir verzichteten. Ihr glaubt doch nicht ernsthaft daran, dass ich auch nur eine Sekunde Kitespaß in solchen Bedingungen für 'nen Kaffee auf 'ner Promenade opfern würde.
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Shoppen und an der Promenade einen Kaffee trinken. Es war möglich, das „normale“ Leben in vollen Zügen zu genießen. Doch ihr glaubt doch nicht ernsthaft daran, dass ich auch nur eine Sekunde Kitespaß in solchen Bedingungen für 'nen Kaffee auf 'ner Promenade opfern würde
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So parkten wir unser kleines Zuhause irgendwo an der Küste von Liznjan. Und die Tage vergingen friedlich – jenseits des ganzen Corona-Wahnsinns in den anderen Teilen der Welt. Das einzige, was wir hin und wieder mal sahen, war ein Fischerboot, das – von hunderten Möwen verfolgt – durch die Meeresöffnung in die Lagune einfuhr. Um abzuladen, aufzutanken und dann wieder erneut in See zu stechen. Als wir mit unserem Van und unseren zwei Hunden wochenlang irgendwo in der Natur am Wasser standen, wurde mir nochmals bewusst, wie verrückt wir in den letzten Jahren das Reisen konsumiert hatten. Mal eben mit dem Flieger tausende von Kilometern an einen Surfspot, um ein paar Tage im Warmen Kiten zu gehen. Wenn man solch eine Kitelocation aber mit dem Van bereist, spürt man die Distanz, die man zurücklegt, einfach intensiver. Die Reise wird dann zum Ziel – und die geilste Shredderei in super Bedingungen zum Höhepunkt.
Während unserer vier Grenzübertritte wurden wir nur einmal kontrolliert. Das hat uns schon überrascht HIER DAS VIDEO, DAS WIR AN DIESEM TRAUMSPOT GEDREHT HABEN:
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DIE INSELN
REISE | DIE INSELN
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Als ich das nördliche Ende von Half Moon Reef erreichte, hämmerten dicke Dünungslinien auf das 22 Kilometer lange, gänzlich unter Wasser liegende Riff, das sich sprichwörtlich mitten im Nirgendwo befindet TEXT
GABI STEINDL
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SCOTT BAUER
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BOOTSTARTS sind nervenaufreibend – die Mühe aber hat sich gelohnt
60 Kilometer vor der Küste, mitten auf offener See, konnte ich weder das Festland noch eine andere Insel sehen. Der Wind blies mit böigen 25 Knoten, es war stark bewölkt und Regen im Anmarsch – die Sicht sehr begrenzt. Unser Boot ankerte eine gute Seemeile entfernt, ich hatte es aus den Augen verloren. Eine unheimliche Einsamkeit hing in der Luft. Ich war völlig alleine. Eine feine Linie trennt „Hardcore“ von „Sich-wie-ein-totaler-Idiot-verhalten“. Vor der Küste Geraldtons in Westaustralien, am Rande des Kontinentalshelfs, liegt das Houtman-Abrolhos-Archipel. Es besteht aus 122 Inseln, die sich über rund 100 Kilometer Länge erstrecken und sich in drei Inselregionen unterteilen: Wallabi, Easter und Pelseart Group. Bekannt sind sie auch als „Friedhof der Schiffe“. Es ist das südlichste echte Korallenriff im Indischen Ozean. „The Islands“ – wie viele West-Aussies die Abrolhos nennen – sind das Resultat der heftigen Einwirkungen von Dünung, Wind und Strömung. Niederländische Seeleute entdeckten die Inseln 1619 versehentlich auf ihrem Weg nach Indonesien. Die Abrolhos zu erkunden ist eine komplizierte Mission. Alle 122 Inseln sind unbewohnt. Die einzigen vorübergehenden Locals sind rund 120 lizenzierte Fischer und ihre Familien. 22 Inseln dienen als temporäre Basis für den kommerziellen Hummer-Fischfang. Es gibt keinerlei Unterkunftsmöglichkeiten für Touristen auf den Inseln und Kampieren ist verboten.
Die Abrolhos sind nur per Boot oder Kleinflugzeug erreichbar – wir entschieden uns fürs Boot. Die Crew bestand aus „Salty Dog“ Mick als Kapitän, ein lebenslanger Surfer, Bootsbauer und Zimmermann, meinem Ehemann Corey (Windsurfer) und dem legendären Surffotografen Scott Bauer. Da die Inseln vom Festland komplett isoliert sind, muss man völlig autark sein, also genügend Nahrung, Frischwasser und Treibstoff für die gesamte Dauer des Aufenthalts mitbringen. Geraldton ist unser Ablegeort. Wir hatten einen ruhigen Tag ohne Wind für die Überfahrt, nach gut zwei Stunden sichteten wir die erste Insel am Horizont. Wie die Gezeiten, kommen und gehen Hummerfischer mit den Jahreszeiten. Schon seit mehreren Jahrzehnten haben sie ihre Hütten auf diesen entlegenen Inseln. Die Dünung, die sich aus Tiefdruckgebieten im Indischen Ozean bildet, trifft mit voller Wucht auf die Abrolhos, meist mit starkem Wind von durchschnittlich 25 bis 30 Knoten. An unserem heutigen Tag hingegen ist der Ozean wie ein Spiegel, nicht ein Hauch von Wind. Am späten Nachmittag erspähe ich ein paar Schaumkronen. Ich schnappe meinen 12er und starte vom Boot aus. Bootstarts sind nervenaufreibend – die Mühe aber hat sich gelohnt. Ich bin ganz alleine auf dem Wasser und wahrscheinlich auch der einzige Kiter in einem Radius von 100 Kilometern.
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GESCHÜTZT Wir ankern in der Lagune, eine gute Seemeile vom Riff entfernt
Vor der Küste Geraldtons in Westaustralien liegt das Houtman-AbrolhosArchipel. 122 Inseln, die sich über rund 100 Kilometer Länge erstrecken. Bekannt sind sie auch als „Friedhof der Schiffe“
HALF MOON REEF Ich surfte eine der waghalsigsten Sessions meines Lebens
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Unser Boot ankerte eine gute Seemeile entfernt, ich hatte es aus den Augen verloren. Eine unheimliche Einsamkeit hing in der Luft. Ich war völlig alleine. Nur eine feine Linie trennt „Hardcore“ von „Sich-wieein-totaler-Idiot-verhalten“
Ich kite von Insel zu Insel. Es ist fantastisch, die kleinen Hütten der Fischmänner aus der Nähe zu begutachten, jede einzelne in ihrem eigenen skurrilen Stil und in leuchtenden Farben bemalt: pink, gelb oder türkis. Ich bin mir sicher, ich bin der erste Kiter, den die Fischer sehen. Am nächsten Tag soll laut Wettervorhersage die Dünung einsetzen. Wir beschließen, das Half Moon Reef anzusteuern. Die starke Dünung macht es unmöglich, das Boot in der Nähe des Riffs zu verankern, wir wählen eine Lagune, eine gute Seemeile vom Riff entfernt. Zusammen mit meinen Mann surfte ich eine der waghalsigsten Sessions meines Lebens in den Wellen des tückischen Half Moon Reef. Ich will unbedingt noch weitere Ecken der Easter Group erkundschaften, um hoffentlich noch ein paar weitere Plätze zum Kiten zu finden. Wir lichten den Anker und steuern gen Westen. Es folgen weitere, grandiose Sessions zwischen weißen Postkarten-Koralleninseln, die von magisch gemusterten Riffformationen umgeben sind. Okay, das Houtman-Abrolhos-Archipel ist von Europa aus nicht gerade um die Ecke gelegen. Solltet ihr allerdings in Australien verweilen, die Inseln sind auf jeden Fall eine Kite-Erkundung wert. Dieser Bootstrip in die Abgeschiedenheit der Weite des Ozeans hat mir eine neue Wertschätzung für mein Leben gegeben. Das war sehr wichtig für mich, in einer Zeit, in der die Welt mit den Turbulenzen und Konsequenzen der Pandemie kämpft.
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AUTOREN DIESER AUSGABE: Laci Kobulsky, Lukas Pitsch, Xander Raith, Hannah Whiteley, Gabi Steindl, Thorsten Woite, Steven Buchholz
FOTOGRAFEN: Chris Priestley, Laci Kobulski, Thomas Burblies, Julieta Pereyra, Ramona Ruhnke, Miriam Joanna, Lukas Pitsch, Simone Pullen, Lisandro Cucco, Didier Kelly, Noè Font, Svetlana Romantsova, Sarah Missiaen, Scott Bauer, Ramona Studer, Toby Bromwich Special thanks an Hannah Ma und The People United
Mail: dirk@kiteboarding.eu Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 23 vom 01.01.2021
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