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Editorial Petra Wasserbauer, Bildungsreferentin Katholische Jugend Wien

„Die größte Werbekampagne der Menschheitsgeschichte wurde von Jesus Christus lanciert. Sie lief unter dem universellen Slogan »Liebe Deinen Nächsten«. Und sie hatte ein bemerkenswertes Logo: das Kreuz.“ Dieses Zitat stammt von Oliviero Toscani, dem Fotograf der Benetton-Werbekampagne (Clemens-G. Göller nimmt in seinem Artikel auf Seite 10 Bezug auf die Kampagne). Das Zitat zeigt, dass Werbung nicht nur eine Sache von Wirtschaftstreibenden ist, die etwas verkaufen wollen, sondern, dass auch das Wecken des Interesses der Menschen für ein evangeliums-gemäßes Leben und das Bekenntnis zu Christus durch das Tragen eines Kreuzes eine Form der Werbung ist. UnternehmerInnen erkennen den Werbe-Erfolg religiöser Symbole und Chiffren und setzen diese gezielt für ihre Produkt-Vermarktung ein, wie Gregor Jansen in seinem Artikel auf Seite 13 aufzeigt. Stephan Bazalka ermutigt uns dazu (Seite 5), für unsere Anliegen und Veranstaltungen aktiv zu werben. Dazu haben wir viele Möglichkeiten. Vor allem die neuen Medien bieten von vielen noch ungenützte Chancen, haben aber auch Grenzen, so Gregor Jansen auf Seite 15. Haben wir uns entschlossen, eine Werbeoffensive zu starten, gibt es ein paar Dinge zu beachten, damit wir den gewünschten Erfolg erzielen: Clemens-G. Göller erläutert auf Seite 6, warum wir uns unbedingt an die „ABC-Formel“ halten und den „Vampireffekt“ vermeiden sollten und worum es sich dabei eigentlich handelt. Diese und viele andere Beiträge findest du

im Thementeil, der aufgrund der vielen fachlich kompetenten WerberInnen in unseren eigenen Reihen diesmal besonders umfangreich und informativ geworden ist. Das Takeaway bietet (auf den Seiten 19–25) einen Vorschlag für eine Gruppenstunde zum Thema „Werbung und Werte“ (von Barbara Andrä), sowie Tipps, damit der Einsatz von Filmen in deiner Arbeit mit Jugendlichen gelingt. Dazu findest du Hinweise zu den Rahmenbedingungen (von Petra Wasserbauer), Methoden der Vor- und Nachbereitung eines Films (von Gerald Miedler) und eine Linkliste. Außerdem gibt´s Wortgottesdienst-Bausteine zum Thema „Gott ist der Werber“. Die zahlreichen Berichte im Diözesan- und Vikariatsteil zeugen von den gutbesuchten Veranstaltungen der letzten Monate – ein Zeichen für unsere erfolgreiche Werbestrategie. Und die Werbung geht weiter: Alexander Mrvik stellt die 10.000Seiten-starke Bibliothek im Diözesanbüro der KJ am Stephansplatz vor, Andreas Haider lädt zu einer „Erlebniswelt der Sinne“ nach Wiener Neustadt ein, Martha Plößnig bittet im Weinviertel zu Tisch bei Wein und Brot, Verena Horsky und Barbara Holzer motivieren zum Mitmachen bei Jonglierwerkstatt und Friedenslauf in der Stadt. Weitere tolle Veranstaltungen und Angebote der KJ für dich und deine Jugendlichen findest du in diesem .

Neu! Kolumne der ehrenamtlichen Vorsitzenden! Maresi Böhm, Ehrenamtliche Diözesanvorsitzende

Über ein halbes Jahr sind Jürgen und ich jetzt Vorsitzende der Katholischen Jugend der ED Wien. Nach einer Eingewöhnungsphase und ein bisschen Im-Kalten-Wasser-Schwimmen kommen wir schön langsam auch wirklich dazu, unsere Ideen aktiv umzusetzen! Wir suchen immer wieder Wege, mit euch in Kontakt zu kommen, euch von unseren Erfahrungen und unseren Tätigkeiten zu erzählen. Ein Weg dazu ist diese Kolumne. Ich habe die große Ehre euch von den Neuigkeiten zu erzählen, welche uns dieses Jahr erwarten: Vielleicht hat der eine oder die andere schon entdeckt, dass wir jetzt auf unserer Homepage (<www.katholische-jugend.at>) einen Weblog haben. In diesem Weblog werden wir euch von Veranstaltungen erzählen, die wir besucht haben oder gerade besuchen, wir werden natürlich auch die Werbetrommel kräftig rühren! Vorstellen werden wir euch auch jene Personen, die wir inner- und außerhalb der KJ so treffen und kennenlernen. Jürgen und ich 1/09

müssen oft viel Sitzfleisch beweisen, denn manche Sitzungen oder Vertretungsaufgaben können sich schon in die Länge ziehen. Es gibt jedoch Themen, die einen dann so fesseln, dass die Zeit auch wirklich wie im Flug vergeht. Ein ganz spannendes Thema ist die neue Homepage der KJ. Sehr viele fleißige Hände arbeiten und entwickeln ein Konzept für eine neue Homepage. Wie das genau aussieht darf ich euch jetzt noch nicht verraten, aber so viel sei gesagt: das, was ich schon gesehen habe, hat mich echt überwältigt. An dieser Stelle muss ich einmal einen Dank an jene fleißigen Hände richten, die oft stundenlang programmieren, damit auch jede/r es ganz easy verstehen und bedienen kann. Ich hoffe, ich konnte euch neugierig machen und wir sehen uns einmal im World Wide Web! Liebe Grüße von Jürgen, der euch das nächste Mal mit Neuigkeiten versorgen wird! In diesem Sinne: Habt eine schöne Zeit, Maresi


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Nord 34-41

Inhalt

Ein ganz „normales“ Wochenende im Leben der Jugendleiter … . . . 34 Was möchtest du spielen?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 JugendleiterIn im KJUBIZ Großstelzendorf gesucht. . . . . . . . . . . . . . 35 Wish You come here ins KJUBIZ. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

Thema 2–18

More than a smile …. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Oberleis – da ist immer was los!. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

Editorial. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

Cafe SpiritOL. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

Neu! Kolumne der ehrenamtlichen Vorsitzenden! . . . . . . . . . . . . . . . . 2

wein + brot = tisch. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40

Vom Prinzip der Werbung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Termine im Norden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

Nur Mut!. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Was macht gute Werbung aus?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Stadt 42–51

Du liest, du liest,was du nicht siehst!. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Project Musical Part 3 – Presented by Forum Jugend Breitensee. . . . 42

Wie weit darf Werbung gehen?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Für Menschen, die's brauchen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

… verleiht Flügel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Barbaraaktion und Punschstand. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

Thesen zur Mediennutzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

Ski- und Snowboardtag “Just for fun” . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

Das Medium bin ich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

der Pfarre Cyrill & Method . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

Persönliche Erfahrungen mit der KMA. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Das Liesinger Dekanatsjugendteam. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

Mit Praxis, Praxis, Praxis zum journalistischen Erfolg. . . . . . . . . . . . 16

Neue Erfahrungen im Ephata. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

He Chef, gibt`s denn keine zweite Kasse?!. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

DEKX. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

Ich möchte Werbetexterin werden! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Katho: Werfen, Schwingen, Fangen, Fallenlassen … . . . . . . . . . . . . . 48

Ein neues Logo. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

IMpulsLeben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48

Takeaway

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Friedenslauf 2009 – "Ich laufe – Du spendest – Wir helfen". . . . . . . . 49 Spirinights . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

Gruppenstunde zum Thema „Werbung und Werte“. . . . . . . . . . . . . . 19

Wir stellen vor …. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

Rahmenbedingungen f. d. gelungenen Einsatz von Filmen … . . . . . 20

Wir stellen vor …. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

Buchtipp. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

Termine in der Stadt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

Methoden zur Vor- und Nachbereitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 von Filmen mit Jugendlichen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

Süd 52–57

Link- und Literaturtipps. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

Fortsetzung folgt …. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52

Wortgottesdienstbausteine zum Thema „Gott ist der Werber“ . . . . . 24

Workshop Gewaltfreie Kommunikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53

Mein Baby pinkelt blau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

Jugendball St. Valentin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

10.000 Seiten Jugendarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

Fairness, die sich auszahlt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

Medienheilige. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

„Erlebniswelt der Sinne“ on Tour. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55

Diözesan 27–29 Orientierungstage-Grundkurs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Taizé – Auf dem Pilgerweg des Vertrauens in Brüssel . . . . . . . . . . . . 28 find•fight•follow . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Termine in der Diözese. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

Jugendkirche Wien 30–33

Straßenmusik „beat ‘n street“. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Direttissima . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Termine im Süden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57

Sonstiges 58–64 … und sie bewegt sich doch!. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 „Aufbauen statt abhauen“. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Hol dir deinen Schlüssel für über 4.000 Jugendherbergen in der

Schultheater meets Jugendkirche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

ganzen Welt!. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59

überLeben – Adventausstellung in der Jugendkirche. . . . . . . . . . . . . 31

Geschenke zur Firmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60

Jugendkirche Wien geht in die Schule. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

Warum engagierst du dich?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61

Wir stellen vor. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

Neues innerhalb der KJ. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63

Die lange Nacht der rockigen Klänge. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

Lehren und Lernen mit Perspektive. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63

Termine in der Jugendkirche Wien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

Sommerkurs 2009 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64

Medien und das Prinzip der Werbung Nr. 1 / März 2009 Medieninhaber, Herausgeber: Erzdiözese Wien – Katholische Jugend, Stephansplatz 6/6/620, 1010 Wien, Tel: +43 1 51 552-3391, Fax: +43 1 51 552-2743, <www.katholische-jugend.at>, <connectu@katholische-jugend.at> Layout: Clemens-G. Göller | Lektorat: Friedrich Bitzan | Chefredaktion: Petra Wasserbauer | Chefin vom Dienst: Susanne Langer | MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Agnes M.C. Vana, Alexander Mrvik, Theresa Kalantzis, Wolfgang Paset, Markus Bauer, Steffie Sandhofer, Viktoria Hillisch, Andreas Haider, Cornelia Havlicek, Anita Dinhobl, Andreas Haider, Margit Solterer, Stephan Bazalka, Marie-Theres Böhm, Manuel Khittl, Gregor Jansen, Caro Grasböck, Ulli Reich, Viki Eckert, Wolfgang Kutschera, Viola Hajdany, Vernea Horsky, Alfred Chudoba, Barbara Holzer, René Wohlfart, Christian Zacherl, Melanie Wolfers, Katrin Reichmann, Martha Plössnig, Erich Amann, Peter Müller, Maria Sigert-Kraupp, Gerald Miedler, Nina Sevelda, Monika Prüller-Jagenteufel, Stefan Schweinschwaller, Babsi Andrä, Clemens-G. Göller u. v. m. | Druck: Fa. Hannes Schmitz, Leystraße 43, 1200 Wien | Offen­legung laut Mediengesetz: ist ein Kommunikationsorgan der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien und ihrer Pfarrgruppen.

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Thema

Vom Prinzip der Werbung Clemens-G. Göller, Grafiker Katholische Jugend Wien

Im folgenden Artikel möchte ich einen kurzen Einblick in das universelle Prinzip der Werbung geben. Mir ist bewusst, dass viele Aspekte tiefergehende Ausführungen wert wären, doch bitte ich um Nachsicht unter Berücksichtigung der begrenzten Platz-Kapazitäten. Ich konzentriere mich daher darauf, was mir persönlich für ein Grundverständnis des Prinzips der Werbung als wichtig (oder unterhaltsam) erscheint. In meinen Aussagen beziehe ich mich zu großen Teilen darauf, was ich mir im Laufe meines Design-Studiums im Zweig Grafik und Werbung durch ProfessorInnen, StudienkollegInnen oder Bücher an Hintergrundwissen aneignen konnte. Dies gilt im Übrigen auch für meine weiteren Artikel in dieser Ausgabe „Was macht gute Werbung aus?“ (Seite 6­­) und „Wie weit darf Werbung gehen?“ (Seite 10).

und soll von jemand anderem erzählt werden). Darüber hinaus will die Biene mit ihren schwarz-gelben Signalfarben anderen Tieren mitteilen, dass sie gefährlich und nicht gewillt ist, die Blume mit FeindInnen zu teilen. Die FeindInnen der Biene werden von diesen Signalfabren abgeschreckt und kommen ihr nicht zu Nahe. Anhand meiner eher unbeholfenen Beschreibung biologischer Phänomene will ich im Wesentlichen eines klar machen: Im weitesten Sinne ist Werbung ein elementarer Bestandteil jeder Interaktion. Werbung ist jeder Versuch eines Organismus, andere Organismen ohne Zwang im eigenen Sinne zu beeinflussen – auch wenn sich die Biene im Vorfeld nicht überlegt hat, welche Streifenkombination ihr gut stehen könnte oder ihre FeindInnen abschreckt.

Etymologisch betrachtet, kommt das Wort Werbung naheliegender Weise von „werben“, das ist wiederum eng mit „wirbeln“ verknüpft. Die grundlegende Bedeutung kann daher auch soviel wie „sich drehen“ meinen. Seit dem Altertum gab es in vielen Kulturen die Brautwerbung. Die historisch erste neuzeitliche Definition des Begriffs „Werbung“ bezog sich ausschließlich auf Soldatenanwerbung – für das heutige Verständnis des Begriffes verwendete man demgegenüber im deutschsprachigen Raum noch bis in die 1930er Jahre den Begriff Reklame, vom französischen réclame (ausrufen, anpreisen) abgeleitet.

Was für Bienen und Blumen gilt, gilt ebenso für uns Menschen – wir hingegen überlegen manchmal recht genau, welche Streifenkombinationen wir tragen. Auch wir werben ständig für uns selbst oder für andere, wollen uns von anderen Menschen abheben, Entscheidungen beeinflussen, Freundschaften schließen, PartnerInnen finden. Dabei spielt alles was wir tun eine Rolle, unabhängig davon ob der Vorgang bewusst oder unbewusst erfolgt. Das universelle Prinzip der Werbung besteht darin, wahrgenommen zu werden, bei anderen eine Reaktion zu bewirken und nachhaltig im Gedächtnis zu bleiben. Wenn ich einen besonders scheußlich gestreiften Pulli trage, wird mir das möglicherweise gelingen – fraglich ist jedoch, ob das, was im Gedächtnis bleibt, auch das ist, was ich eigentlich bewirken wollte.

Bienen, die sich um Blumen drehen Das Prinzip der Werbung lässt sich recht schön durch das Bild von Biene und Blume veranschaulichen. Das ist auch der Grund, weshalb ich es als Cover für diese -Ausgabe passend fand. Die Blume will mit ihren Farben die Biene anlocken. Die Biene wiederum wird von diesen angezogen und recht bald um die Blume kreisen bis sie tut, worauf es die Blume eigentlich abgesehen hat (doch das ist eine andere Geschichte

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Wie du’s tust ist was du tust „Man kann nicht nicht kommunizieren.“ ist wohl die bekannteste Aussage des als Psychotherapeut und Kunstruktivist weltberühmten Paul Watzlawick (1921-2007). Was man anzieht und auch was man anzuziehen verweigert hat eine Bedeutung. Wie man spricht, wie man steht und geht, wie man sitzt, und selbst die Art das Reden zu verweigern hat einen kommunikativen Wert – vorausgesetzt es ist jemand da, der es bemerkt. Dabei schicken wir mit äußerst hoher Wahrscheinlichkeit wesentlich mehr unbewusste als bewusste Botschaften an unsere Mitmenschen. Wenn ein unglücklich verliebter Mann sich schweren Herzens dazu überwinden kann, seine Angebetete endlich einmal anzusprechen um mit ihr gemeinsam Titanic anzusehen, macht es einen Unterschied ob er ihr „Geh’ mit mir ins Kino!“ sanft ins Ohr flüstert oder sie dabei aus Nervosität anschreit. Obwohl man meinen könnte, der Wunsch ins Kino zu gehen ist die eigentliche und entscheidende Botschaft, wird sich die tatsächlich bei ihr angekommene Botschaft im


Thema ersten Fall möglicherweise stark vom jener im zweiten Fall unterscheiden. Und das wird ausschlaggebend dafür sein, ob besagter Mann an diesem Abend von der Dame seines Herzens begleitet wird oder ob er sich Titanic mit seiner Mutter ansehen muss, die ein großer Leonardo di Caprio-Fan ist. Letztlich zählt nicht, welche Botschaft ich gesendet habe, sondern welche Botschaft bei meinem Gegenüber ankommt. Wie ich etwas tue ist also ein großer Bestandteil dessen, was ich tue. Dies ist wohl auch ein Grund, weshalb die Konzeption und Produktion von Wirtschaftswerbung oft ein schwieriges Unterfangen darstellt. Es müssen alle Elemente der zu empfangenden Botschaft gut durchdacht sein, denn jedes Detail hat

einen kommunikativen Wert und könnte möglicherweise falsch interpretiert werden. Es ist von Bedeutung welche Farben, Bilder, Melodien, Schriftarten und Gerüche in welchem Kontext verwendet werden, wo diese zu welchem Zeitpunkt positioniert werden und – was schließlich das Wichtigste ist – wer damit erreicht wird – also die berühmte „Zielgruppe“, die ich persönlich mehr als eine Hilfestellung für die Ausrichtung meiner Werbung, als eine real existierende Gruppe von Menschen sehen würde – und was mit meiner Botschaft nachhaltig verändert werden kann. Anhand der Art und Weise wie man kommuniziert, wird der Inhalt und letztlich auch der Erfolg von Werbung geformt. Übrigens fällt mir gerade auf, dass ich einen grau gestreifen Pulli trage.

Nur Mut! Stephan Bazalka, Ehrenamtlicher Mitarbeiter Katholische Jugend Wien

Der Wiener Weihbischof Helmut Krätzl hat einmal gesagt: „Als Jesus seinen Jüngern gesagt hat ‚Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium allen Menschen’ meinte er nicht, auf alle Zeit mit Stock und Sandalen um die Welt zu ziehen.“ Eine Zeitreise Trotzdem hat man manchmal den Eindruck, vereinzelt wäre so mancher im vergangenen Jahrhundert steckengeblieben: Letzte Aktualisierung der Homepage? 04. Mai 2005. Unsere Veranstaltungen? Hängen doch ohnehin im Schaukasten. Kontaktaufnahme? Persönlich dienstags und donnerstags zwischen 09:00 und 11:00. Andernfalls schicken Sie ein Fax. Manchmal entsteht regelrecht der Eindruck, die Kirche geniere sich für ihre eigenen Veranstaltungen: Geworben wird zurückhaltend, mit vorsichtigen Floskeln und möglichst gut versteckten Plakaten. Welches Publikum kommt wohl zu einem Adventkonzert, dessen Ankündigungsplakat sich in den letzten 20 Jahren nicht verändert hat? Mag sein, dass das für bereits vorhandene Klientel ausreichend ist – im Gegensatz zum Plakat ist das allerdings älter geworden in den letzten 20 Jahren, eine langfristige Strategie ist es also womöglich nicht. Wer Jugendliche ansprechen will, wird daher nicht daran vorbeikommen, sich mit ihrer Kultur zu beschäftigen – auch wenn’s manchmal weh tut: Plattformen wie Netlog und SchülerVZ, Fernsehsendungen à la „Austria’s next Topmodel“ und SMS-Terror von früh bis spät können für Menschen, die bei „Musik“ noch an Schallplatte oder CD, nicht aber an iPod denken, zugegebenermaßen schmerzhaft sein. Bei aller berechtigter Kritik an Phänomenen der Jugendkultur: SMS-Erinnerungen, YouTube-Videos und soziale Netzwerke gehören zum Alltag der Jugendlichen – wer sie sich nicht selbst zunutze macht, vergibt die Chance, mit jungen Leuten in ihren Medien in Kontakt zu treten.

Wissen, wen man will Große Unternehmen lassen MarktforscherInnen lange analysieren, welches Produkt sie wie „branden“ müssen, um in ihrer Zielgruppe erfolgreich zu sein. Für eine pfarrliche Veranstaltung werden dafür keine Mittel zur Verfügung stehen, die Überlegung ist trotzdem wesentlich: Wen möchte ich eigentlich erreichen? Es gilt hier der Versuchung zu widerstehen, „die Pfarrgemeinde“ oder „alle Jugendlichen“ zu antworten. Je heterogener die Zielgruppe ist, desto schwieriger wird es sein, die Veranstaltung oder das Angebot darauf abzustimmen – und natürlich wird auch Werbung dafür nicht einfacher. Zu wissen, wen man erreichen möchte, ist unglaublich wertvoll und sollte in jedem Fall am Beginn stehen. „Ich hab keine Ahnung wo ich hinfahre, dafür bin ich schneller dort“ (Helmut Qualtinger) ist für eine klare Werbelinie kein hilfreiches Motto. Mehr Mut Selbst wenn das richtige Medium und die richtige Botschaft gefunden wurde: Ohne den persönlichen Kontakt geht’s nicht – alle übrigen Kanäle wirken nur verstärkend. Die Wirksamkeit anderer Werbemaßnahmen ist leicht zu überprüfen: An wie vielen Veranstaltungen hat man selbst teilgenommen, weil irgendwo ein Zettel aufgelegen oder ein Plakat gehangen ist? Eben. Trotzdem scheint es oft eine Überwindung zu sein, Menschen (gerade von „außerhalb“) persönlich einzuladen. Aber: Wer nicht davon überzeugt ist, dass dieses Angebot oder jene Veranstaltung eine wirkliche Bereicherung ist, kann keine authentische Werbung machen. Ein gesundes Maß an Identifikation muss die Grundvoraussetzung für jemanden sein, der/ die ernsthaft werben möchte. Was natürlich bedeutet, solange daran zu arbeiten, bis man selbst wirklich zufrieden damit ist. Was an der ganzen Geschichte mit der Werbung das Anstrengendste sein dürfte.

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Thema

Was macht gute Werbung aus? Clemens-G. Göller, Grafiker Katholische Jugend Wien

Es gibt kaum eine Branche, die so viele Preise und Auszeichnungen für sich selbst ins Leben gerufen hat, wie die Werbung. Dabei geht es einerseits um außergewöhnliche kreative und künstlerische Leistungen und andererseits um effiziente Markenkommunikation. Das Urteil über die besten Arbeiten fällt dabei meist eine ExpertInnen-Jury, die wiederum selbst aus PreisträgerInnen zusammengesetzt wurde. Ob Werbung „gut“ ist, hängt auch von den Werbezielen ab. Will man ein Image verbessern, ein Produkt verkaufen, eine neue Marke vorstellen oder auf soziale Missstände hinweisen? All das sind Ziele, deren Erreichen entsprechende Werbemaßnahmen voraussetzt. Gewisse Mobilfunkanbieter werden es wohl nie schaffen, die Leute in Staunen zu versetzen, aber schaffen es scheinbar dennoch, immer neue KundInnen zu gewinnen. Andere Marken lösen bei uns hingegen durch kunstvolle und sensible Werbung Bewunderung aus, werden uns aber wiederum nicht zum Kauf bewegen. Gut gemeinte Werbung kann auch oft in die Hose gehen, weil sie gewisse Grundregeln nicht erfüllt, aber darauf werde ich später zurück kommen. ABC und Vampire Anhand welcher Kriterien kann man – abgesehen vom eigenen Geschmack – Werbungen beurteilen? Walter Lürzer, Professor für Grafik und Werbung an der Universität für angewandte Kunst in Wien, hat die Gesetze der Werbung kurz und prägnant zusammengefasst: „Wir müssen vom Normalen abweichen, wenn nicht das Produkt selbst von Interesse ist. Wir müssen aufpassen, dass diese Abweichung nicht einen Vampireffekt erzeugt. Werbung muss einen funktionalen und emotionalen Nutzen vermitteln und auf einen Charakter reduziert sein. Das ist alles.“ (Lürzers Archiv 1/2001, S. 5) Was das im Detail bedeutet, möchte ich anhand der sogenannten „ABC-Formel“ erläutern. An dieser Stelle sei auch darauf hingewiesen, dass diese Formel nur im Vergleich mehrerer gleichartiger Medien untereinander sinnvoll ist und sich dabei auf die Form der Werbung und nicht auf deren Inhalt bezieht. A wie Aktivierung: Damit Werbung wahrgenommen wird, muss sie Aufmerksamkeit erregen, indem sie die Menschen interessiert oder amüsiert. Aufmerksamkeit lässt sich erreichen durch physisch intensive Reize (groß, bunt, laut), emotionale Reize (Drama, Kindchenschema, Sex) oder Überraschung (Abweichung vom Gewohnten). Die Abweichung vom Gewohnten ist vor allem wichtig, wenn das Produkt selbst nicht besonders interessant erscheint – das könnten beispielsweise Taschentücher sein. Sitzt man aber mit den Schwiegereltern beim Mittagessen und es tropft einem bereits von der Nase, müssen

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Taschentücher nicht mehr besonders originell sein, um das persönliche Interesse hervorzurufen. B wie Benefit: Was auch immer ich als WerbetreibendeR zu sagen habe – ich muss für die Kundin/den Kunden einen Vorteil kommunizieren. Dieser Vorteil kann rational oder emotional begründet sein. Einen rationalen Benefit vermittle ich beispielsweise mit einer Hose, die wärmt, wenn es kalt ist. Einen emotionalen Benefit würde ich erzeugen, wenn es sich dabei um eine Fair-Trade Hose handelt. Jedes Produkt hat grundsätzlich irgendeine Form von Benefit – dieser sollte auch unbedingt behandelt werden. Hat man ein Produkt mit einem sogenannten USP (Unique Selling Proposition), das heißt einem einzigartigen Produktvorteil, der das Produkt von allen anderen Produkten am Markt unterscheidet, sollte dies auch kommuniziert werden. C wie Charakter: Eine Werbekampagne muss individuell sein und Kontinuität besitzen, das heißt, einen unverkennbaren Stil tragen und diesen kontinuierlich pflegen. Wenn eine Marke jedes Plakat, jeden TV-Spot und jede Anzeige völlig unabhängig davon gestaltet, was bereits zuvor geschalten wurde, wird die Kundin/der Kunde keinen einheitlichen Charakter wahrnehmen können. Wenn eine Firma eine gute Idee hat, bei dieser bleibt und zum Inbegriff des eigenen Unternehmens machen kann, indem sie diese auf vielfältige Weise immer wieder kommuniziert, wird sie damit ein einheitliches Bild erzeugen. Raster bringt Zaster. V wie Vampir: Ein falsches Bild oder eine besonders witzige Headline kann vielleicht für Aufmerksamkeit sorgen, zugleich aber vom Produkt und seinem eigentlichen Nutzen ablenken. Je stärker die Abweichung, desto größer ist die Gefahr eines sogenannten Vampireffekts. JedeR kennt das: Ich erinnere mich an eine Werbung, aber habe keine Ahnung mehr, wofür diese eigentlich geworben hat, oder wer der/die AbsenderIn war. Die Formel lautet:

Man vergibt nun Punkte für die Variablen A, B, C und V in einem Wertebereich von 0 (nicht erkennbar) bis 5 (sehr hoch). Selbstverständlich handelt es sich hierbei auch nur um ein mögliches Hilfsmittel bei der Beurteilung, das nach wie vor ausschließlich vom persönlichen Urteil geprägt ist. Dennoch kann es für jedeN sehr hilfreich dabei sein, wenn eigene und


Thema fremde Werbung verglichen werden soll, um daraus mögliche Stärken und Schwächen abzuleiten. Im Idealfall hätte eine Werbung also 15 Punkte, im schlechtesten Fall bekäme sie keinen. Darüber hinaus gibt es selbstverständlich noch zahlreiche andere Dinge, die bei der Gestaltung von Werbemitteln äußerst wichtig erscheinen, wie beispielsweise eine gute Blickführung, handwerkliche Qualitäten sowie eine kurze und prägnante Botschaft. Man kann immer nur eine einzige Message durchbringen. Einen einzigen Ball zu fangen ist leicht – drei Bälle gleichzeitig zu fangen beinahe unmöglich. Viele Unternehmen haben das Bedürfnis, so viel Information wie möglich in ihre Werbung zu stecken. Immerhin kostet Werbung ja auch etwas, und dieses Geld will gut investiert sein. Dabei setzen sie aber eine extrem hohe Bereitschaft beim Betrachter/bei der Betrachterin voraus, sich mit ihren Anliegen auseinanderzusetzen. Tatsächlich beträgt die Betrachtungsdauer einer Anzeige selten mehr als 3 Sekunden. In diesen 3 Sekunden sollte die Botschaft angekommen sein. Neues über Schmetterlinge Es gibt unzählige Beispiele hervorragender Werbung, eines davon ist die Kampagne über Schmetterlingskinder mit der Botschaft „So fühlt sich die Welt für ein Schmetterlingskind an.“. Die Kampagne wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend mit dem Werbe-Staatspreis ausgezeichnet. In der Jurybegründung wird hervorgehoben, dass in der „Schmetterlingskinder“-Kampagne mit einer überzeugenden Bildsprache ein komplexes Phänomen nachfühlbar gemacht wird. Die Information sei nicht medizinisch abgehoben, sondern vermittle auch dem Laien/der Laiin eine nahezu spürbare Betroffenheit. Ein weiteres Plus seien die durchgängige Gestaltung und der messbare Erfolg der Kampagne aufgrund des hohen Spendenertrags. Darüber hinaus gewann die Kampagne Gold- und Silber-Lion in Cannes, Bronze bei den New York Festivals, Golden Watch Award in Portoroz, mehrere Gold-, Silber-, und Bronze-Veneres beim CCA, Print-Oscar, Top-Spot sowie Gold- und Platin-Effie. Wenn man möchte, kann man das Sujet des Bären anhand der ABC-Formel beurteilen. Man würde wahrscheinlich feststellen, dass es noch Verbesserungspotential gäbe, denn der Benefit und der Auftrag an die BetrachterInnen sind nicht sofort ganz klar, und auch der Vampireffekt ist nicht zu unterschätzen. Vergleicht man die errechnete Punktezahl jedoch mit anderen Werbungen, wird man möglicherweise feststellen, dass die Kampagne insgesamt höchst gelungen ist. Die Regeln der Werbung klingen ja relativ einfach: Ich muss mit meiner Botschaft in die Köpfe der Leute hinein, dort etwas verändern und so lange wie möglich drinnen bleiben. So einleuchtend das auch klingen mag – viele gut gemeinte Werbebotschaften scheitern an diesem Prinzip. Entweder sie kom-

"So fühlt sich die Welt für ein Schmetterlingskind an. Nichts ist so verletzlich wie die Haut von Schmetterlingskindern. Die Ursache dafür ist Epidermolysis bullosa, […]" Anzeige von Ogilvy für <www.schmetterlingskinder.at>

"Deutsch lernen hab ich nicht nötig. Belinda, Studentin, 2. Generation – Wir alle kennen die Vorurteile. Fakt ist aber: Schwarze Menschen sind Menschen wie du und ich. […]" Anzeige für <www.blackaustria.at>

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Thema men erst gar nicht an, verändern nichts oder das Falsche und werden letztlich wieder vergessen. Plakatiere ich „Deutsch lernen hab ich nicht nötig.“ neben dem Bild einer schwarzen jungen Frau, will ich damit möglicherweise der Gesellschaft eigene Vorurteile vor Augen halten. Denn die besagte Frau ist ja eine geborene Österreicherin und kann bereits perfekt Deutsch. So gut dies auch gemeint sein mag, Leute mit Vorurteilen gegen AusländerInnen werden sagen „Ja, genau so ist es! Die haben überhaupt kein Interesse sich zu integrieren!“. Weiter werden sie sich mit der Botschaft gar nicht auseinandersetzen. Wozu auch? Sie fühlen sich schließlich in ihrem Denken bestärkt. Und für alle anderen war eh schon immer klar, dass gewisse Vorurteile einfach nicht der Wahrheit entsprechen. Und hier haben wir schon das Problem: Wenn ich nichts Neues zu sagen habe, wird mich keiner beachten. Und um wieder auf die Schmetterlinge zurückzukommen: „Alte Frau fängt großen Schmetterling“ ist keine besonders interessante Schlagzeile – „Großer Schmetterling fängt alte Frau“ hingegen schon. Fazit: Ich kann nichts in den Köpfen der Menschen verändern, indem ich ihnen das selbe erzähle, was sie schon hunderte Male zuvor gehört haben. Medien optimal Nutzen Abschließend möchte ich noch eine Liste der am häufigsten verwendeten Medien mit ihren Vor- und Nachteilen anführen. Um eine Werbebotschaft optimal in Szene zu setzen, sollte sie auf das Medium abgestimmt sein, durch das sie verbreitet wird. Jedes Medium bietet dabei ein einzigartiges Potential, birgt aber auch gleichzeitig Gefahren. Flyer: Zwar sind Flyer selten in Listen üblicher Medien zu finden, stellen aber eine kostengünstige und häufig gebrauchte Form von Werbung dar – vor allem für Veranstaltungen und kleine Unternehmen. Chancen der Flyer bestehen in der hohen Aktualität und im persönlichen Kontakt zwischen Werbenden und KonsumentInnen. Zwar sind diejenigen, die Flyer austeilen, selten MitarbeiterInnen der werbenden Firmen, doch beeinflusst die verteilende Person bereits die Tatsache, ob ich einen Flyer annehme oder nicht. Originell gekleidete Leute können anziehend wirken oder auch abstoßend. Die Nachteile liegen in der Situation der Überbringung der Botschaft. Wer auf der Straße geht, will unterwegs nicht aufgehalten werden und sich mit einer Botschaft auseinandersetzen. Die meisten Flyer landen auf der Straße. In besonderer Erinnerung behalte ich einen Flyer, der darauf aufmerksam machen sollte, nicht unnötig Müll zu produzieren und sehe vor meinem inneren Auge die unzähligen Exemplare eben dieses Flyers, wie sie den Gehsteig bedecken. Zeitungen: Der große Vorteil von Zeitungen ist die hohe Aktualität und die Möglichkeit des exakten Timings. Es gibt

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darüber hinaus einen direkten körperlichen Kontakt zwischen Medium und RezipientIn. Der Leser/die Leserin hält die Zeitung in seinen/ihren Händen und muss agieren, um sich des Mediums zu bedienen – das heißt, er/sie muss umblättern. Dies ermöglicht es beispielsweise, über mehrere Seiten hinweg eine Geschichte zu erzählen oder den Vorgang des Umblätterns zu einem Bestandteil der Botschaft zu machen, z. B.: „Bei jedem Mal umblättern erblindet ein Kind.“ Zeitungen werden von einem breiten Spektrum der Bevölkerung gelesen – ich erreiche damit viele unterschiedliche Menschen, kann jedoch gleichzeitig meine Botschaft nur relativ schwer für eine bestimmte Zielgruppe positionieren. Dieses gelingt beispielsweise bei Fachzeitschriften besser, die ein bestimmtes Publikum mit bestimmten Interessen erreichen sollen. Ein großer Nachteil bei diesen ist jedoch, dass Werbeeinschaltungen zwischen den Artikeln, die eigentlich Wissen vermitteln sollen, von den LeserInnen nicht angenommen, sondern ignoriert werden. TV-Spots: Es gibt im Fernsehen eine beinahe unbegrenzte Vielfalt an Gestaltungsvariationen und Kommunikationstechniken, um eine Botschaft zu transportieren. Man kann eine Geschichte mit Anfang, Mittelteil und Höhepunkt erzählen, einen Sprecher/eine Sprecherin das Produkt vorstellen lassen, Personen zeigen, die das Produkt selbst benutzen, TesterInnen interviewen, die Wirkung oder Anwendung des Produktes zeigen, den Nutzen des Produkts in einen glaubwürdigen, alltäglichen Zusammenhang setzen oder schamlos übertreiben, Life-Style vermitteln, indem man zeigt, wer dieses Produkt nutzt, Analogien herstellen und durch Spezial-Effekte, Comic, Humor und Musik Aufmerksamkeit erregen. Der Fernseher stellt heutzutage ein grundlegendes Basismedium dar, und die Werbung ist geografisch und zeitlich flexibel. Der große Nachteil von TV-Werbung liegt auf der Hand: Sie verursacht extrem hohe Kosten, und es gibt Restriktionen bei der Platzierung der Werbung. Des Weiteren ist das Verhältnis der Spotlänge zur Gesamtwerbezeit problematisch, denn wenn die Spotlänge zur Gesamtwerbelänge zu kurz ist, geht die Werbebotschaft in der Menge unter. Radio-Spots: Radio-Spots verursachen verhältnismäßig niedrige Kosten und verfügen über eine hohe Reichweite. Da Radio aber meist eher nebenher gehört wird, laufen Werbe-Botschaften Gefahr, unter zu gehen. Viele wechseln die Frequenz, sobald der Werbeblock beginnt. Man kann beobachten, dass Radio-Werbung in den letzten Jahren immer hysterischer wurde. Es scheint die Meinung weit verbreitet zu sein, dass am meisten Aufmerksamkeit bekommt, wer am lautesten schreit. Einer der besten Radio-Spots, an den ich mich erinnern kann, bestand aus etwa 20 Sekunden Stille. Leider weiß ich aber nicht mehr so genau, worum es darin eigentlich ging – also wahrscheinlich hatte er irgendetwas mit Vampiren zu tun.


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Du liest, du liest,was du nicht siehst! Theresa Kalantzis, Projektleiterin Jugendkirche Wien

Was Werbesprache alles kann Test: Was fällt dir zu den folgenden drei Sätzen ein? - Frag doch den Inder. - Es gibt immer was zu tun. - Freude am Fahren. Bei den meisten (medientechnisch sehr beeinflussten Leser­ Innen) von uns sind diese drei simplen Sätze nicht einfach nur irgendwelche Statements, sondern lassen in unserem Kopf ganz bestimmte Melodien, Bilder und Produkte aufscheinen. Wie schafft es Werbung uns so im Griff zu haben – bloss so? Gehirnwäsche? Wir fühlen uns von Werbung verfolgt, überall wo wir sind, scheint sie Einfluss auf uns zu haben. Wir können sich ihrer nicht entziehen. Lassen wir unser Hirn von sämtlichen Werbesprüchen nicht nur sauber, sondern rein waschen? Es geht gar nicht darum, dass die Sprache in der Werbung besonders sein muss, um uns zu erreichen. Wir sollten einfach darauf vertrauen, dass unser Gehirn fähig ist, mehrere Reize gleichzeitig aufnehmen zu können. Denn Vertrauen verpflichtet ja bekanntlich und macht uns somit zu pflichtbewussten WerbekonsumentInnen. Déja vu Werbesprache versteht sich als assoziative Kraft, als eine Anregung unserer Fantasie und gleichzeitiger Verknüpfung von Bekanntem. Sie ist haargenau auf die Bedürfnisse der KonsumentInnen ausgerichtet. Was der/die KonsumentIn sucht, findet er/sie in der Werbung – sprich: es wird alles aus Liebe zum/r VerbraucherIn gemacht. Altbekannte Literatur hat hier ebenso Platz, wie präzise eingesetzte Worte, die dem/der RezipientIn mit Sicherheit ein gutes Gefühl geben sollen. „Hier bin ich Mensch, hier kauf ich ein“: ein Satz, der mit Österreichs bekanntestem Drogeriemarkt verbunden wird. Mir persönlich war dieser Satz ausschließlich aus der Werbung bekannt, bis ich in die Schule kam. Als ich zum ersten Mal Goethes Faust gelesen hatte, wusste ich: nichts ist, wie es scheint!

zeigen. So findet man beispielsweise „das reinste Leben“ beim Trinken eines österreichischen Mineralwassers oder kann mit „Deutschlands meister Kreditkarte“ bezahlen. Das Spielen mit der Sprache ist auf jeden Fall ein wichtiger Bestandteil beim Texten eines Werbeslogans, wie kreativ dieser dann ausfällt, ist dem/der WerbetexterIn überlassen. Dass dabei nicht immer auf grammatikalische und orthografische Richtigkeit geachtet wird, nimmt der/die KonsumentIn in Kauf. Englisch geht’s auch I’m loving it to tell you, that you can come in and find out and take what you want. Tja, es würde schon anders klingen wenn wir sagen würden: „ich liebe es“; „komme rein und finde (he)raus“ (klingt nach einem Labyrinth) oder „nimm was du willst“. Durch große englischsprachige (amerikanische) Konzerne verbreitet („drink coke“) haben Unternehmen erkannt, dass auch im deutschsprachigen Raum englische Kurzsätze durchaus Gefallen finden. Sie verhelfen dem Produkt zu einem gehobenen Status, zeigen die Offenheit für den internationalen Markt und unterstreichen somit die Modernität des Unternehmens. „Fashion for living“ macht das Produkt für den/die KonsumentIn sichtlich attraktiver als „Mode zum Leben“. Dennoch ist der Trend, Anglizismen in der Werbung zu verwenden bereits wieder rückgängig. Mit dafür verantwortlich sind teils unverständliche Werbebotschaften („drive alive“ wurde mit „Die Fahrt überleben“ übersetzt) und eine zu große Gleichmacherei. Werbung setzt nun stärker auf Individualismus (créateur d’automobile) und ganz stark auf den persönlichen Bezug zum/r VerbraucherIn (genau, was ich will). Für alle, die mit den meist sehr bekannten Slogans (im Text sind insgesamt 23 davon eingebaut) dennoch nichts anfangen können, empfehle ich Folgendes: Ein Abend vor dem Fernseher, ein kurzer Surf im Internet oder ein gemütlicher Tag vor dem Radio können gegen werbetechnische Isolation schnell Abhilfe schaffen. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie die Autorin oder Ihre/n Medienexperten/in!

Kurz und gut Werbebotschaften mag man eben. Damit sich ein Werbeslogan aber so richtig einprägt, muss er kurz und prägnant sein. Zwar lässt sich kein allgemeiner Stil beschreiben, meist sind Slogans jedoch mit Aufforderungen oder positiven Adjektiven ausgestattet, die sich oft auch in ihrer (über-)gesteigerten Form

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Wie weit darf Werbung gehen? Clemens-G. Göller, Grafiker Katholische Jugend Wien

„Ich habe meiner Mutter immer gesagt, ich wäre Zuhälter, weil ich mich geschämt hätte ihr zu sagen, dass ich in der Werbung arbeite.“ Dieses Zitat habe ich während meines Studiums aufgeschnappt, kann es aber leider nicht mehr genau zuordnen. Jedenfalls drücken sie ein gesellschaftliches Phänomen aus: Wer in der Werbung arbeitet, genießt meist einen eher zweifelhaften Ruf. Aktuelle TV-Spots wie „Wer ist der Werber? Auch nur ein Mensch!“, wollen dem schlechten Image der Werbebranche scheinbar entgegenwirken. Ich möchte im Folgenden eigentlich nicht moralisieren, auch wenn mir das nicht in allen Punkten gelingen mag. Ich will die Werbebranche weder für alles, was sie tut, verteidigen noch dafür anklagen – ich möchte vielmehr versuchen, ein paar grenzwertige Aspekte anzuschneiden, persönliche Denkanstöße zu geben und aufzuzeigen, in welchen Zwickmühlen sich die Werbebranche manchmal befinden kann. Schockwerbung Zigaretten, Drogen und übermäßiger Alkoholkonsum können tödlich sein. Das wissen wir. Doch wer konsumiert diese Dinge aus reinem Unwissen? Handlungen, die auf einer emotionalen Basis aufbauen, lassen sich grundsätzlich kaum mit rationalen Argumenten ändern. Oft kann erst emotionale Betroffenheit in diesen Fällen etwas bewirken – und da erscheint „Schockwerbung“ im ersten Moment als ein vom Zweck geheiligtes Mittel. Am 17. November 2008 lud das NÖ Landes­jugendreferat zum Medientag 2008, wo Gäste, ZuhörerInnen und DiskussionspartnerInnen über das Thema „Jugend & (Schock)Werbung – Schutz oder Bevormundung“ sprachen. Eine neue Studie hat ergeben, dass Kampagnen, die Jugendliche warnen sollen, oft falsch interpretiert werden. Eine offenbar erschreckende Erkenntnis: Aufklärungsversuche übers Rauchen, über den Schutz vor AIDS oder die Gefahren von Drogen, vor allem Schockwerbungen, bleiben langfristig wirkungslos – über die Ursachen herrschte scheinbar Ratlosigkeit.

Woran liegt es also, dass Jugendliche sich von Schockwerbung nicht abschrecken lassen? Der französische Philosoph und Semiotiker (Anm. d. Red.: Semiotik = die allgemeine Lehre von Zeichen, Zeichensystemen und Zeichenprozessen) Roland Barthes (1915-1980) schreibt in seinem Werk „Mythen des Alltags“ über Schockfotografie: „Es genügt für den Fotografen nicht, uns das Entsetzliche zu bedeuten, damit wir es auch empfinden“. Das Grauenvolle, das sich uns darbietet, sei fast immer überkonstruiert. Die intentionale Sprache des Schreckens werde dem Faktum hinzugefügt. Er führt fort: „Keine dieser geschickten Aufnahmen macht uns wirklich betroffen. Das ist darauf zurückzuführen, dass wir ihnen gegenüber jedesmal unserer Urteilskraft beraubt sind. Man hat für uns gezittert, hat für uns nachgedacht, hat an unserer statt geurteilt. Der Fotograf hat uns nicht weiter gelassen als das Recht der geistigen Zustimmung.“ Bilder, die von überdeutlichen Angaben, reinen Zeichen ohne Doppeldeutigkeit versehen sind, haben für den/die BetrachterIn keinerlei Geschichte mehr. „Die wörtliche Fotografie führt zum Skandal des Grauens, nicht zum Grauen selbst.“ Was für Bilder gilt, gilt in bestimmtem Ausmaß auch für bewegte Bilder, den Film. Wenn man nun an vergangene Kampagnen denkt, wie „drink + drive = death“, wo Jugendliche aus ihren Gräbern steigen und sich darüber unterhalten, wie sie betrunken in den Tod gefahren sind, oder ein kleines Mädchen mit Hilfe von Tricktechnik beinahe elegant durch eine Windschutzscheibe fliegt, weil es bei einer Vollbremsung nicht angeschnallt war, kann man Roland Barthes nur recht geben: Die objekthafte Inszenierung von Schrecken schreckt uns nicht wirklich. Engagement und Entgleisung Gelegentlich wird Kreativen ans Herz gelegt, ihre Fähigkeiten doch mehr oder weniger ausschließlich für Sozialkampagnen einzusetzen, weil diese moralisch unbedenklich wären. Abge-

Szenenbild aus der Kampagne "drink + drive = death". Der ganze TV-Spot

Szenenbild aus der Kampagen "Gurte retten Leben". Der ganze TV-Spot ist

ist zu sehen auf <www.promille.at/userupload/movies/death.mpg>

zu sehen auf <www.bmvit.gv.at/video/gurtenrettenleben2005.mpeg>

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sehen davon, dass das nicht stimmt, besteht auch das Problem, dass Sozialwerbung von den Agenturen kostenlos gemacht wird – wer soll also davon leben können? Dafür versuchen die Kreativen sich in diesen Bereichen „auszutoben“ und mit außergewöhnlichen und einzigartigen Ideen Preise zu gewinnen. Das hat nun zwei Auswirkungen: Die Werbung wird äußerst kreativ und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch mit einem Preis ausgezeichnet (was primär der/dem Werbeschaffenden zugute kommt). Und eine ausgezeichnete Kampagne bekommt selbstverständlich auch mehr Aufmerksamkeit. Andererseits besteht die Gefahr, dass die mehr oder minder erzwungene Kreativität zum Selbstzweck verkommt und das Konzept die Botschaft erstickt – inhaltliche Entgleisungen miteingeschlossen. Hierzu fällt mir ein Beispiel aus dem Jahr 2006 ein. Mit einer KinderSexpuppe wollte die Organisation „Die Möwe“ auf Plakaten auf das Thema Kindesmissbrauch aufmerksam machen – mit einer „Schockkampagne“ sollte das Thema enttabuisiert werden. "Die Puppe steht symbolisch für den großen Schmerz, die Angst und die Scham, die missbrauchte Kinder erleben", hieß es bei der Plakatpräsentation. Was sich wohl Kinder zu dem Plakat denken würden, schien kein Thema zu sein. Als der Wiener Kinderpsychiater Max Friedrich die Plakatsujets sah, legte er umgehend seine Funktion im Verein nieder und die Kampagne wurde schlussendlich in Österreich nicht geschaltet. Zigaretten Im Rahmen meiner Arbeit in einer Werbeagentur wurde mir auch eines Tages die Aufgabe zuteil, mir Plakatsujets für

Zigarettenwerbung auszudenken. In meiner damaligen Position sah ich mich nicht im Stande, diesen Auftrag abzulehnen, also machte ich ein paar halbherzige Entwürfe. Wieso macht jemand Werbung für Zigaretten, wenn jeder Mensch weiß, dass Rauchen Lungenkrebs verursacht? Ich habe mir damals Gedanken darüber gemacht, inwiefern ich mit Zigarettenwerbung tatsächlich Schaden anrichten kann. Warum rauchen junge Menschen? Weil irgendwelche Plakate cool sind? Ich bin mir nicht sicher. Die Mundpropaganda ist immer noch die effektivste Form der Werbung. Das Plakat spielt da bestenfalls eine Rolle bei der Wahl der Marke. Die Affinität zum Glimmstängel entsteht eher innerhalb eines sozialen Gefüges, das dieses Verhalten begünstigt und nicht innerhalb der Kreativabteilung einer Werbeagentur. Um Arbeit und Gewissen vereinbaren zu können, bekundet aber mancheR WerberIn auch hin und wieder Zweifel an der tatsächlichen Wirksamkeit der eigenen Werbung – vielleicht bin auch ich davon betroffen. Zigarettenwerbung will ich jedenfalls nicht mehr machen, wenn es sich vermeiden lässt. Schrott verkaufen Oft wird der Werbung vorgeworfen, BetrachterInnen zu blenden und zum Kauf unnötiger Produkte zu verführen, indem sie falsche Tatsachen vortäuscht. Man möge doch lieber mit der Wahrheit werben. Aber Werbung – sind wir uns ehrlich – kann auch keine Wunder wirken. Wenn ich Superkleber bewerbe, der nicht klebt, Waschmittel, das nicht wäscht oder

Umstrittenes Plakat-Sujet, das das Thema Kin-

Der Marlboro-Man sollte ursprünglich dem femi-

Werbung von Doyle Dane Bernbach Inc. für

desmissbrauch enttabuisieren sollte.

ninen Image von Filterzigaretten entgegenwirken.

"Volkswagen of America" aus dem Jahr 1969.

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Thema eine Uhr, die nicht richtig geht, wird sich mein Produkt nicht lange am Markt halten – und da wird auch die beste Markenstrategie nicht helfen. Vielleicht liegt die Lösung dann aber in einer augenscheinlich „schlechten“ Kampagne. Das ‚Hans Brinker Budget Hotel’ in Amsterdam beispielsweise wirbt seit einigen Jahren erfolgreich mit Antiwerbung: „It can’t get any worse. But we’ll do our best!“ Auf den Plakaten, TV-Spots und Anzeigen sieht man, dass Betten nicht gemacht, Handtücher nicht gewaschen werden und die Rezeptionistin meistens schläft – das Hotel wird mit so viel Selbstironie und Understatement vermarktet, dass die gesamte Kampagne zu einem großen Erfolg wurde. Aber das Konzept an sich ist nicht neu, bereits 1969 warb Volkswagen mit dem Slogan „It’s ugly, but it gets you there!“. Manchmal erscheint es auch absurd, mit der Wahrheit zu werben. Aber wie man Feuer mit Feuer bekämpft, bewirbt man „schlechte“ Produkte scheinbar am besten mit „schlechten“ Kampagnen. Als Sozialwerbung getarnte Wirtschaftswerbung Wenn man von Benetton-Werbung spricht, weiß fast jedeR worum es geht: Fotos von zum Tode Verurteilten, Magersüchtigen oder sterbenden AIDS-Kranken erregten weltweit Aufsehen und heftige Proteste. Zugegeben: Benettons Bildsprache ist reißerisch, unkonventionell und auf Aufmerksamkeitswirkung durch moralische Positionierungen angelegt – der Blick soll gefesselt werden. Ist es ein Skandal, solche Dinge der Öffentlichkeit zu zeigen, sie für Wirtschaftswerbung zu missbrauchen? Benetton bringt zwar moralisch behaftete Thematiken, betätigt sich selbst aber nicht karitativ. Es stellt sich die Frage, ob eine Kampagne sozial relevante Themen behandelt, um damit Menschen die eigene Marke näher zu bringen, die sich davon angesprochen fühlen, oder ob das Thematisieren an sich das Anliegen ist. Daraus ergibt sich wiederum die Fragestellung, ob die Intentionen der Werbetreibenden ethisch gesehen wichtiger sind als die Wirkung ihrer Kampagnen. Die Antwort darauf muss wohl jeder für sich selbst finden.

Diverse Benetton-Plakatsujets der vergangenen Jahre.

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Vielleicht besteht der eigentliche Skandal aber in der Tat­ sache, dass eine heile, harmonische Werbelandschaft plötzlich vom Übel der Realität befallen wird. Die bisher stets aufrecht geglaubte Konstruktion einer schimmernden Waren-Welt droht plötzlich in sich zusammenzubrechen. Kaufentscheidungen werden heutzutage bekanntlich zum Großteil ohnehin mehr aufgrund von Image als aufgrund von Fakten getroffen. Möglicherweise kann man es also als Chance der Wirtschaftswerbung sehen, sich von einer „scheinheiligen Welt“ zu verabschieden und sozial relevante Themen einzubringen – selbst wenn sich diese nicht offenkundig im eigentlichen Zusammenhang mit der Marke befinden. Ich lasse das ganz einfach so im Raum stehen …


Thema

… verleiht Flügel Gregor Jansen, Jugendseelsorger Vikariat Stadt und Jugendkirche Wien

Religiöse Symbole und Chiffren in der Medienwelt Im Fernsehen, im Kino und in den Zeitungen wimmelt es von religiösen Motiven. Vor allem Spielfilme kommen kaum ohne sie aus: Vom „Herrn der Ringe“ über „Harry Potter“ bis zu den „Batman“-Filmen – allen voran die „Matrix“-Trilogie – behandeln sie die Messias-Thematik: Die Zukunft bzw. die Rettung der Welt liegt in den Händen eines Helden (seltener, aber manchmal auch einer Heldin wie „Lara Croft“ …), der nicht davor zurückschreckt, in letzter Konsequenz auch sich selbst zu opfern, um das Gute vor dem Bösen zu retten: „Ich verkünde euch eine große Freude … heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren. Er ist der Messias, der Herr“ (Lk 2,10-11). Oder eben Harry Potter im Kampf gegen Voldemort, Neo gegen das blutsaugende System der Matrix und nicht zu vergessen James Bond gegen die gerade aktuellen politischen Feindbilder. Das religiöse (Ur-)Motiv des Erlösers, der sich dem Kampf mit dem ultimativ Bösen stellt, ist aus den Produkten der Hollywood-Traumfabrik nicht wegzudenken. Entscheidend ist, dass er zur Hingabe bereit ist: „Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird“ – Aber das Licht triumphiert (wenigstens meistens) letztlich gegen das Dunkel, es kommt (meist) zum Happy End, und der Held muss sich – im Kino – dann doch nicht selbst opfern. Es soll ja noch ein Sequel gedreht werden. Eine andere ur-religiöse Thematik ist die Suche nach glückendem Leben und der wahren Liebe, die Sehnsucht danach, nicht umsonst zu leben und etwas zu schaffen, das mein Leben sinn-voll erscheinen lässt.: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben“ (Joh 10,10). Und dann ist da noch die Faszination des Bösen und des Grauens – am besten aber „gezähmt“ und mit der nötigen Distanz – man will das Publikum ja nicht verstören. Und irgendwie haben es die Opfer doch meistens „verdient“, dass sie sterben …

Webtipp: Eine sehenswerte Sammlung von Werbesujets mit religiöser Symbolik <www.glauben-und-kaufen.de> „… nicht nur sauber …“ Mit diesen Motiven arbeitet auch der Bereich der Medien, in den die meiste Kreativität und die höchsten Geldbeträge gesteckt werden: die Werbung. Sie hat schon lang nichts mehr mit reiner Produktinformation zu tun sondern lebt vielmehr davon, dass die Produkte mit einem „Mehrwert“ ausgestattet werden, der ein „Mehr“ an Leben, an Erfüllung oder an Glück verheißt. Solche Verheißungsprophetien verwenden immer (auch) religiöse Symbolsprache. Und zwar nicht nur, wenn klar religiös konnotierte Symbole und Situationen (wie das Kreuz, die Krippe, Adam und Eva im Paradies, Engel und Teufel) oder Personengruppen (Nonnen werben für Kreditkarten, Pfarrer für Tiefkühlpizza) eine Rolle spielen. Spielerisch wird auch der Begriff der Sünde wieder entdeckt: Da werden Eissorten nach den „Todsünden“ benannt oder ein kalorienreduziertes Milchprodukt „wirkt wie Fasten“ (auch so ein religiöser Begriff), aber „schmeckt wie Sünde“. Und beim Waschmittel reicht es nicht, dass die Kleidung sauber wird, sie muss „rein“ werden – ein Begriff, der einen Neuanfang verheißt: Das Dunkle, Schmutzige wird abgewaschen und heraus kommt Neues, Unberührtes – selbst wenn es nicht wirklich neu ist, sondern nur mit „Fewa Wolle“ gewaschen wurde … „… sondern rein …“ Werbebotschaften verheißen Glück: durch grenzenlose Attraktivität (ich muss nur das richtige Deo verwenden), Freiheit (mit der richtigen Automarke) und Abenteuer (durch den Energydrink, der Flügel verleiht – oder die Bank mit den V-Flügeln). Oder durch das Wissen, ein besserer Mensch zu sein: Das Glück, das ich mit meiner Caritas-Spende bewirke, kommt zurück und lässt mir Flügel wachsen. Und geradezu liturgisch wird es, wenn das Deutsche Rote Kreuz in einer Kampagne zum Blutspenden aufruft mit dem Slogan: „Mein Blut für dich“.

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Thema

Thesen zur Mediennutzung Gregor Jansen, Jugendseelsorger Vikariat Stadt und Jugendkirche Wien

1. Information geschieht durch Reduktion: „Das, was ich sehe, ist nicht die Wirklichkeit!“

6. „Im Internet suchen“ ist keine Recherche! Da die Quellenlage im Internet oft kaum durchschaubar ist, taugt dieses

Bevor eine Nachricht es in die „ZiB“ oder in die Zeitung schafft, durch-

Medium zwar dafür, einen ersten Eindruck von einer Sachlage zu bekom-

läuft sie viele Stationen: „Das meiste, was auf der Welt geschieht, berichten

men, aber es reicht als ernstzunehmende und seriöse Quelle nicht aus! Das

die Agenturen nicht. Das meiste, was die Agenturen berichten, wird nicht

allen Medien entgegen zu bringende Misstrauen gilt für das Internet noch

gedruckt oder gesendet. Das meiste, was gedruckt und gesendet wird, wird

stärker!

nicht gehört und gelesen. Und das meiste, was gehört und gelesen wird, wird nicht verstanden.“ (W. Schneider, „Unsere tägliche Desinformation“, Hamburg 1984, 11f.). Die Frage ist: Wer bestimmt, was zur Nachricht wird und was nicht? Wer entscheidet, was mich zu interessieren hat?

7. Nur wer Medien versteht, kann sie effektiv nutzen! Wie funktionieren Medien? Welche Vernetzungen (Eigentumsverhältnisse, politische „Färbung“, Netzwerke etc.) gibt es? Welche Bild- und Formsprache wird gewählt? Wie manipulieren Bilder (passen die Bilder

2. JournalistInnen machen Fehler: „Du sollst es dir nicht zu einfach machen.“

zum Kommentar, wird Musik unterlegt, welche Kameraposition wird ge-

Der häufigste Fehler ist wohl das kritiklose Übernehmen von Informa-

sehen und zu verstehen, wie sie funktionieren, muss man zumindest das

tionen/Meinungen, ohne diese selbst nachzuprüfen (aus Zeitdruck, Be-

grundlegende Handwerkszeug verstehen, das angewendet wird. Das macht

quemlichkeit, oder weil ihnen die Möglichkeiten zur direkten Recherche

auch immun gegen Manipulationsversuche.

wählt etc.)? Welche Formen von Zensur gibt es? Um Medien kritisch zu

fehlen). Oft wird so die journalistische Faustregel „Check, Double-Check, Re-Check“ missachtet.

8. Mit Medien arbeiten: wahrnehmen, deuten, urteilen Um die Unterschiede in medialen Darstellungen wahrzunehmen, emp-

3. Jede Darstellung ist Deutung: „Ich sehe durch die Augen anderer.“

fiehlt es sich, einmal die Berichterstattung verschiedener Tageszeitungen

Es gibt keine „Objektivität“. Jede Darstellung ist durch die Subjektivität

in einem Bereich, von dem man selbst Ahnung hat. Die Unterschiede in der

der JournalistInnen beeinflusst. Schon die Kameraeinstellung, die Bild-

Darstellung – und zwar längst nicht nur bei Kommentaren, sondern auch

und Tonauswahl, der über den Filmbeitrag gesprochenen Kommentar usw.

im vermeintlich „objektiven“ Nachrichtenteil – sind (vor allem im innenpo-

lenken die Wahrnehmung der MediennutzerInnen in eine Richtung. Gute

litischen Bereich) teilweise verblüffend.

(und Nachrichtensendungen) zu einem Thema zu untersuchen – am besten

JournalistInnen sind sich dessen bewusst und versuchen, dies durch die Nutzung verschiedener Quellen auszugleichen.

9. Nicht nur nach-denken, sondern selbst denken: Hat meine Meinung wirklich Profil?

4. JedeR NutzerIn stellt sich ihre/seine Welt zusammen: „Mein Bild ist nicht (immer) dein Bild.“

der „Quote“, Vernetzungen, Bilder und Codes, Spracheinsatz …) und die

Aus dem großen Angebot stellen sich alle, die Medien nutzen, ihren indi-

Medien souverän nutze (und nicht nur passiv konsumiere), dann kann ich

viduellen „Informations-Cocktail“ zusammen. Entscheidend ist, was mich

anhand der medial bereitgestellten Informationen selbst denken und zu

interessiert und was mich (direkt oder indirekt) betrifft. Daher muss klar

meiner Meinung gelangen – und bin nicht darauf angewiesen, Meinungen

sein: Meine Medien-Wirklichkeit ist nicht deine Medien-Wirklichkeit, mei-

unhinterfragt zu übernehmen und nur das nach-zudenken, was andere

ne Bilder sind nicht deine Bilder – meine Interpretation (also das, was ich

schon vor-gedacht haben.

Wenn ich die Gesetzmäßigkeiten der Medienprodukte kenne (Jagd nach

für „wirklich“ halte) muss deshalb noch lange nicht mit der „Wirklichkeit“ anderer übereinstimmen!

5. Führen mehr Medien zu besserer Information?

10. Macht Fernsehen dumm? Natürlich! Macht Fernsehen schlau? Aber sicher! Populäre MedienkritikerInnen (etwa Neil Postman, der sagt: „Wir amü-

Es ist auf den ersten Blick absurd: Obwohl es heute eine viel größere Aus-

sieren uns zu Tode.“) gehen davon aus, dass durch die Massenmedien die

wahl an Informationsquellen gibt, sinkt der individuelle Informationsgrad

Menschen wichtige Kulturtechniken verlernen. Und sie behaupten etwa,

der NutzerInnen. Denn die meisten Mainstream-Medienprodukte bringen

dass durch den Einfluss der modernen Massenmedien weniger gelesen

„more of the same“. Und durch die größere Auswahlmöglichkeit beschränkt

werde als früher. Das ist aber nachweislich falsch. Umberto Eco (Semioti-

sich die Mediennutzung oft auf ähnliche Bereiche und Interessensgebiete.

ker und Autor u. a. von „Der Name der Rose“) stellt fest: „Heute lesen die

Medienvielfalt führt zu Informationseinfalt – und die NutzerInnen nehmen

Menschen mehr als in den fünfziger Jahren“ und auch der frühere ORF-

nur noch das zur Kenntnis, was die schon vorhandene Meinung unterstützt

Intendant Gerd Bacher bestätigt: „Nie wurde mehr geschrieben, gelesen,

und bestätigt.

veröffentlicht und produziert als heutzutage.“ Es ist klar, dass Medien die

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Thema 15 Arten der Wahrnehmung und der Kommunikation verändern. Ein Einfluss

Medienprodukte? Wer sich selbst in diesem Bereich als suchtgefährdet er-

der Massenmedien auf die intellektuelle Leistungsfähigkeit ist aber weder in

lebt, kann und sollte professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

die eine noch in die andere Richtung nachweisbar.

12. Viel Vergnügen und gute Unterhaltung! 11. Problematisches Nutzungsverhalten

Medienprodukte dienen oft der individuellen oder gemeinsamen Un-

Massenmedien – hier insbesondere das Fernsehen und das Internet –

terhaltung. Bei aller notwendigen Medienkritik und Selbstreflexion sollte

bergen Risiken. Suchtverhalten und individuelle Abhängigkeiten, die zu ei-

daher festgehalten werden, dass die Nutzung von Medien selbstverständlich

ner kritiklosen KonsumentInnenhaltung führen, werden inzwischen auch

auch Spaß machen darf. Und zwar – sofern ich anderen und mir selbst nicht

als echtes Suchtproblem wahrgenommen. Hier hilft zunächst die Selbst-

damit schade – ganz ohne schlechtes Gewissen ;)

wahrnehmung: Wie viel Zeit verbringe ich täglich vor dem Fernseher, mit Computerspielen oder beim Internet-Surfen? Kann ich abschalten, treffe ich noch meine eigenen Entscheidungen darüber? Treten reale Kontakte und

Gregor Jansen ist Moraltheologe, Dozent bei den Theologischen Kursen und der Katholischen Medienakademie, Schwerpunkt Medienethik

Freundschaften gegenüber der „virtuellen“ Welt zurück? Geht meine ganze Freizeit für den Medienkonsum drauf? Brauche ich den immer stärkeren Kick durch mediale Gewaltdarstellungen oder sexuelle und pornografische

Veröffentlichung: Mensch und Medien. Entwurf einer Ethik der Medienrezeption, Frankfurt/Main 2003

Das Medium bin ich Gregor Jansen, Jugendseelsorger Vikariat Stadt und Jugendkirche

Bis vor einigen Jahren waren die Rollen klar verteilt: Auf der einen Seite der medialen Kanäle standen die ProduzentInnen (JournalistInnen, FernsehmacherInnen etc.), auf der anderen Seite wir – die breite Masse der MedienkonsumentInnen. Die einen waren die SenderInnen einer medialen Botschaft, wir die EmpfängerInnen. Einmal abgesehen davon, dass natürlich auch damals schon die MedienproduzentInnen immer auch KonsumentInnen von Medien waren, hatte sich der/die „einfache NutzerIn“ mit dieser Rolle zu begnügen. So weit, so gut. Heute ist (fast) alles anders: In Zeiten des Web 2.0 kann so gut wie jedeR zum Medienproduzenten bzw. zur Medienproduzentin werden: Mit eigener Website, einem Blog oder meinem Profil auf Portalen wie facebook oder studiVZ bestimme ich, was ich der Welt über mich und meine Gedanken, über mein Freizeitverhalten und meine FreundInnen, meine politischen und religiösen Ansichten mitteilen will. Mit einem Wort: Ich mache Medien. Etwas hymnisch beschrieb der Päpstliche Rat für die sozialen Kommunikationsmittel im Jahr 2002 das Internet: „Es ist sofortig, unmittelbar, weltweit, dezentralisiert, interaktiv, unendlich erweiterbar in seinem Inhalt und seiner Ausdehnung und in beachtlichem Maße flexibel und anpassbar. Es ist egalitär in dem Sinne, dass jeder Mensch mit dem erforderlichen technischen Gerät und eher begrenzter technischer Gewandtheit eine aktive Präsenz im Cyberspace sein, seine oder ihre Botschaft vor der Welt darlegen und Gehör fordern kann“. Google ist mein Freund? Indem ich Teil dieser neuen Medienwelt werde, erfinde ich meine mediale Präsenz und mache mich damit selbst zum

Medienprodukt, zu einer medialen Botschaft. Das merke ich spätestens dann, wenn ich mich einmal selbst google – und (vielleicht) mein blaues Wunder erlebe, was es im Internet alles an Informationen über mich gibt. Dabei fällt auf, wie viele der NutzerInnen sehr leichtsinnig und oft mit einer verblüffenden Naivität persönliche und höchstpersönliche Informationen, Bilder und Videos über sich und andere veröffentlichen. Naiv ist auch der Umgang mit Informationen aus dem Internet zu nennen: Dadurch, dass ich in Sekundenschnelle Informationen über so gut wie jeden Themenbereich abrufen kann, wird die Internetsuche für viele zu einer wichtigen Quelle von Informationen, deren Wahrheitsgehalt oder deren Aktualität ich aber kaum überprüfen kann. Galt früher unausgesprochen der Grundsatz „Was in der Zeitung steht/in den Fernsehnachrichten gesagt wird, ist wahr“ (und das damals schon ein Mythos war), werden jetzt Informationen „gegoogelt“ und die Ergebnisse dieser Suche oft ungeprüft für bare Münze genommen. Generation 2.0 So bequem diese Art der Informationsbeschaffung ist, so unsicher ist sie auch. Wir stehen also vor der paradoxen Situation, dass wir trotz bzw. gerade wegen der Flut medialer Informationsmöglichkeiten heute oft weniger wissen als früher. Wir sind „overnewsed but underinformed“. Die Möglichkeiten des Internet erfordern also eine neue Generation von MediennutzerInnen, die nicht nur im technischen Umgang mit den Medien auf dem Stand der Zeit sind, sondern die auch eine hohe Medienkompetenz haben, die Inhalte der Medien richtig einzuordnen, zu hinterfragen und kritisch zu beurteilen.

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Thema

Persönliche Erfahrungen mit der KMA Monika Jagenteufel, Religionslehrerin und KMA-Absolventin

KMA, diese drei Buchstaben stehen nach drei Jahren persönlicher Lebensprägung selbstverständlich für Katholische Medienakademie, aber auch für unbezahlbare Kontakte, Marktorientierung und Anfangspunkte, also echte Einstiegsmöglichkeiten. KMA kann aber auch für Freundschaft, Freude am Arbeiten, wertvolle Erfahrungen und einprägsame Eindrücke stehen. Das Aufnahmeverfahren in die KMA war – mit all den Profis – respekteinflößend, aber auch interessant. Selbst wenn man es nur in den Sonderkurs schafft, kann dieser perfekt sein, denn er lässt sich neben regulärer Arbeit bewerkstelligen, auch wenn das mit gewisser Anstrengung verbunden ist. Dies bedeutete, für relativ wenig Geld zwei aufeinander aufbauenden PrintJournalismus-Kurse und einen Radio-Kurs. An den Kurswochenenden lernt man andere am Journalismus interessierte StudentInnen ebenso wie alte Hasen der österreichischen Medienwelt persönlich kennen. Die Übungen mit ihnen sind sehr lehrreich, besonders aber, dass man von so vielen verschiedenen Wegen in den Journalismus hört. Denn die Medienakademie baut auf Praxis, das ist ihr großer Vorteil. So wird mit der Zeit immer klarer, was Journalismus bedeutet – mit allen Vor- und Nachteilen – ganz anders als dies ein Publizistikstudium leisten kann, das zwar aus eigener Erfahrung einen spannenden Einblick in die Welt von Kommunikation und Medien bietet, aber alles andere als eine journalistische

Ausbildung ist. Die KMA gibt ihren KursteilnehmerInnen die wertvolle Chance auf Volontariate, die man nicht nur sonst gar nicht bekäme, sondern für die es auch Taschengeld gibt. Dort hat man ebenso wie in der KMA-eigenen Zeitung „Schottengasse“ die Möglichkeit zu eigenen Veröffentlichungen. Praktika mit dem ORF beim Weltjugendtag in Köln und bei „Kathpress“ und „Furche“ brachten lehrreiche Einblicke in den beruflichen Alltag – wie dessen Entmystifizierung. Denn auch, wenn man erkennt, dass der Traum vom Journalistenberuf mit dem dazugehörigen Schreibtischalltag nicht so gut zur eigenen Person passt, so sind die Erfahrung, die Kontakte und die Chance auf Gelegenheitsjobs – aber auch der Spaß – unbezahlbar. Ohne Volontariate ist der Start in einen journalistischen Beruf kaum möglich. In der Generation Praktikum sind diese praktisch unbezahlten Jobs hart umkämpft. Die KMA öffnet nicht nur den fixen Zugang zu APA (Austria Presse Agentur) etc., sondern die äußerst konkret an der Praxis orientierten Kurse bieten auch einen ungeheuren Startvorteil gegenüber der Konkurrenz dort. Es gibt ähnlich aufgebaute Journalismus-Ausbildungen in Österreich, doch die sind nicht nur teurer, ihnen mangelt es auch am christlichen Menschenbild. Denn trotz der Härten der Branche, des jahrelangen Kampfes, bis man wirklich beruflich darin Fuß fassen kann, beweist die KMA, dass es dort Ethik, christliche Werte und Humanität geben kann.

Mit Praxis, Praxis, Praxis zum journalistischen Erfolg Seit 30 Jahren bildet die Katholische Medien Akademie (KMA) erfolgreich JournalistInnen aus. Die KMA bietet auch Schnuppertage an.

Top Berufschancen Rund ein Viertel der Absolventinnen und Absolventen der KMA arbeitet im ORF. Andere sind in kirchlichen und weltlichen Medien oder bei Pres-

Die Katholische Medien Akademie bildet seit 1978 JournalistInnen aus.

sestellen tätig. Tschugguel zeigt sich erfreut: „Die meisten unserer KMA-

Als Österreichs einzige christliche Journalismusausbildungsstätte betont

Studentinnen und Studenten bekommen rasch einen Job. Die Medien neh-

die KMA, dass in ihren Kursen Ethik und christliche Grundhaltungen

men unsere Jungjournalisten gerne, weil sie sagen: KMA-Studierende sind

wichtige Eckpfeiler sind. Neben Einführungen in den Journalismus, wei-

sofort einsetzbar.“ Der KMA-Generalsekretär bekräftigt: „Uns ist es wichtig,

tergehenden Vertiefungen oder speziellen Seminaren für Ordensgemein-

dass die Kirche zu Wort kommt.“ Es seien aber nicht nur pfarrliche Öffent-

schaften, lernen Studierende das Handwerk des professionellen Journalis-

lichkeitsmitarbeiterInnen und kirchliche MedienarbeiterInnen eingeladen,

mus. Alle zwei Jahre beginnt der dreisemestrige Kurs „Beruf Journalist“, der

sondern „auch jeder, der Freude am Schreiben hat und das journalistische

50 Ausbildungstage und mehrere Volontariate bei verschiedenen Medien

Rüstzeug erlernen will“, betont Tschugguel. Die KMA bietet in letzter Zeit

beinhaltet. Der Schwerpunkt liegt auf Hörfunk- und Print-Journalismus,

immer öfters spezielle Kurse für kirchliche Institutionen an. Für diese wer-

sowie auf den Neuen Medien. Bewerben können sich Studierende aller Stu-

den maßgeschneiderte Angebote erarbeitet.

dienrichtungen. Vorteilhaft ist es, vorher an EinsteigerInnenkursen teilzunehmen. JournalistInnen mit Lehrerfahrung vermitteln das journalistische

Präsident der KMA ist „Medienbischof “ Egon Kapellari (Diözese Graz-

Handwerk. Die Methode sei dabei „Praxis, Praxis, Praxis“, erklärt Gerhard

Seckau), als journalistischer Leiter engagiert sich Gerhard Weis, ehemaliger

Tschugguel, Generalsekretär der KMA.

ORF-Generalintendant. Alle Infos unter <www.kma.at>

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He Chef, gibt`s denn keine zweite Kasse?! Hans Högl, Medien- und Bildungssoziologe

Zivilcourage in alltäglichen Situationen und in den Medien Wir alle sind Medien, wir sind personale Medien, und wir nützen Gruppenmedien – also in Sälen und Räumen. Wir begegnen täglich Menschen, also anderen personalen Medien, und unsere Zivilcourage – und sei es nur ein Wort auszusprechen – ist manchmal gefragt. Wenn ich hier einige Anregungen schreibe, so bekenne ich, dass ich nicht immer alles richtig und angemessen durchgeführt habe, aber ich versuche das zu leben, was ich schreibe.

schwieriger, als in den obigen Beispielen, überlegen wir zu zweit oder dritt eine solche veränderungswürdige Situation; reden wir darüber und fragen wir uns dann, wie wir dies auf unserer Werteskala beurteilen, von unseren inneren Leitbildern, Idealen, Werten, Zielen. Wir beurteilen die vorgefundene Situation, später überlegen wir uns, was wir angesichts der Situation und unserer Leitbilder tun können. Und wenn dies auch nur ein kleiner Schritt ist, tun wir das wirklich und reden nicht nur davon. Sehr oft bleiben wir beim Nachdenken und Analysieren stehen und kommen nicht zum Handeln.

Ganz bewusst wende ich mich der Zivilcourage im Alltag zu. Diese gilt es zu trainieren. Sparen wir vorläufig die großen HeldInnen und Heiligen aus. Fragen wir uns, wo der Alltag Mut verlangt, etwas nicht ganz so Wichtiges zu sagen. Ich denke hier an keine großartigen Dinge. Hier ein Beispiel: Es bildet sich eine lange und immer längere Schlange im Supermarkt, die wartenden KundInnen werden ungeduldig. Ich sage zu einem jungen Verkäufer zum Spaß und im Ernst: "He Chef, gibt’s denn keine zweite Kasse?!". Es dauert nicht lange, und die zweite Kasse wird besetzt. Ein anderes Beispiel: Wir schwitzen in der Straßenbahn, der Sommer ist überraschend eingetroffen, und es ist so schwül in der Straßenbahn: Fragen wir doch die in der Nähe Sitzenden, ob Sie dafür sind, dass das Fenster geöffnet wird. Beobachten wir solche Situationen. Es ist erstaunlich, dass sich wenige aufraffen, solch kleine Aktionen zu setzen.

Ein häufiger Fehler ist die Tugend der Tapferkeit – ein selten gebrauchtes Wort – nur dort zu sehen, wo oft ein einzelner Mensch in heldenhafter Art und Weise einem Verbrecherregime widerstanden hat und vielleicht sein Leben hingegeben hat. Nun, niemand wird dies verbieten, im Gegenteil. Aber das ist leider nicht der Normalfall. Mut im Alltag verlangt nicht immer, dass wir unser Leben, die Existenz von Angehörigen oder unseren Beruf aufs Spiel setzen. Gewinnen wir doch eine zweite Person, die so denkt wie wir, vielleicht auch eine dritte Person, und handeln wir gemeinsam und überlegt. Wenn es Anliegen gegenüber Vorgesetzten gibt, hüten wir uns, andere voreilig für eine Situation zu beschuldigen oder gar zu beleidigen. Oft ist einfach Unkenntnis der Situation gegeben. Machen wir Personen mit Entscheidungsbefugnis auf eine Situation aufmerksam, die es uns wert scheint. Bringen wir dies in einem höflichen Ton vor und vielleicht erfahren wir Zusätzliches, das wir vorher nicht kannten.

Warum haben nur wenige Leute selbst zu so kleinen Aktionen den Mut? Setzen wir das um, was uns richtig erscheint! Manchmal ist es ganz klar, dass eine Situation eine Veränderung braucht. Wenn wir dies wirklich klar erkannt haben, zögern wir nicht, es zu tun. Fragen wir nicht nach dem Erfolg. Setzen wir einen kleinen Schritt, aber diesen Schritt setzen wir sichtbar und lassen uns nicht von allen möglichen Bedenken abhalten – von Herr und Frau Hinsicht und Rücksicht. "Es muss was g’scheh’n, aber ändern darf sich nichts." – dieser Satz verweist auf einen interessanten Widerspruch. Das Prinzip "Sehen – Urteilen – Handeln" ist sehr nützlich. D. h. die Situation möglichst klar erfassen; manchmal ist dies viel

Ich könnte nun eine Reihe von Beispielen aufzählen, wo es gelungen ist, kleine Veränderungsprozesse in die Wege zu leiten. Lassen wir uns dann und wann im Alltag auf einen Veränderungsprozess ein. Das lohnt sich für uns und für andere – und für unsere mediale Welt. Hans Högl leitet die Vereinigung für Medienkultur. <www.medienkultur.at> Er lehrte sozialwissenschaftliche Fächer im Bereiche der Pädagogischen Hochschule und am Seminar für kirchliche Berufe (Wolfrathplatz). Autor des Buches: Bin kein Tourist, ich wohne hier, Verlag für Ethik und Gesellschaft.

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Thema

Ich möchte Werbetexterin werden! Viktoria Farda, Werbetexterin für eine der größten österreichischen Agenturen

Die älteren Semester unter euch – zu denen mittlerweile auch meine Wenigkeit zählt – kennen sicher noch Grisu, den kleinen Drachen, der unbedingt Feuerwehrmann werden wollte. Warum ich jetzt mit so einem alten Drachen ankomme? Weil ich finde, dass man sich unter keinen Umständen davon abbringen lassen sollte, seine Träume zu verwirklichen. Ich meine: Was gibt es verrückteres, als einen Drachen, der Feuerwehrmann werden will? Apropos „verrückt“: In der Werbung kann es auch oft ganz schön heiß her gehen! Zum Beispiel, wenn die Anzeige, auf die man vor 10 Minuten „gebrieft“ wurde, am Besten schon vor 5 Minuten hätte fertig sein sollen. Oder wenn man 20 Produktvorteile in einer einzeiligen Headline unterbringen soll. Oder wenn nach nur einem Meeting alles, was man bisher ausgearbeitet hat, mit einer schwungvollen Handbewegung im Mistkübel landet. Aber es gibt mindestens doppelt so viele schöne Seiten! Wenn einem beispielsweise zum ersten Mal die eigene Headline von einer Plakatwand entgegen lächelt oder man zum ersten Mal seinen Radiospot hört oder wenn man seinen selbst ausgedachten Werbespot im Fernsehen sieht!

mit Feuereifer Ideen ausdenkt, gibt es gute und weniger gute – vor allem am Anfang. Dann muss man es auch schaffen, sich von einer Idee zu verabschieden, bevor man sich in eine Sackgasse verrennt. Und vor allem muss man die Kritik, die man bekommt, als Anregung sehen und darf sie auf keinen Fall persönlich nehmen. Sonst nimmt man sich auch die Chance aufs Weiterkommen. Wenn man dann auch noch Feuer und Flamme für Werbung ist, wird aus einer anfänglichen Leidenschaft eine echte Berufung.

Aber zurück zu Grisu, der mich an dieser Stelle an einen besonders wichtigen Punkt bringt: An den Punkt, an dem es darum geht Abstriche zu machen. Denn auch wenn man sich

Und noch ein Tipp zum Schluss: Ein Platz in der Werbung ist heiß begehrt. Trotz allem nicht entmutigen lassen. In Agenturen wird auch nur mit Wasser gekocht.

Ein neues Logo Clemens-G. Göller, Grafiker Katholische Jugend Wien

Eines Tages kommt eine ältere Dame in eine Werbeagentur mit der Bitte: „Ich brauche ein Logo für unseren Beichtstuhl in der Kirche, aber halt nichts altmodisches, sondern irgendwie jugendlich und modern!“ Der junge Grafiker erwidert: „Wozu brauchen Sie in Gottes Namen ein Logo für einen Beichtstuhl?“ Darauf diese: „Die Damen beim Pfarrcafé haben gemeint, das wär doch mal neu und pfiffig. Und die jungen Leute heute sind ja alle so sündhaft aber gehen nicht mehr zur Beichte, wissen Sie! Vielleicht beichten sie lieber, wenn es ein cooles Symbol gibt, nicht? Irgendetwas mit Adam und Eva oder so?“ Nun schweigt der junge Grafiker. Dann zeichnet er schnell etwas auf ein Blatt Papier und reicht dieses der alten Dame: „Ich glaube das wäre perfekt für Ihren Beichtstuhl. Ich fürchte nur, dass Sie rechtliche Probleme bekommen würden!“

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Gruppenstunde zum Thema „Werbung und Werte“ Barbara Andrä, Bildungsreferentin Katholische Jugend Wien

Material - 3 leere Plakate - 3 Bilder von Werbeplakaten - Stifte - Wertekärtchen (15 pro Gruppenmitglied, 15 pro Kleingruppe und 15 für das Plenum) - Papier zum Aufkleben der Kärtchen - Klebstoff - Gebet Ablauf Das blaue Sofa (Variante Werbung) Einen halben Sesselkreis aufstellen und auf der offenen Seite 3 Stühle nebeneinander stellen. Ein Gruppenmitglied (GM) setzt sich auf den mittleren der 3 Stühle und sagt: „Ich bin der Hausverstand. Wer passt zu mir?“ Nun müssen die restlichen GM so kreativ wie möglich sein und sich etwas einfallen lassen, was zum Hausverstand passt (z.B.: ein Billa-Sackerl, der Inder). Die Schnellsten hüpfen auf, setzen sich links und rechts vom Hausverstand und sagen jeweils ihren Einfall.

Arbeitsschritt 2: Die GM bilden Dreiergruppen und erstellen gemeinsam als Gruppe eine Pyramide. Dafür bekommen sie wieder ein leeres und fünfzehn Wertekärtchen. Arbeitsschritt 3: Am Ende wird im Plenum eine Gesamtpyramide erarbeitet, die die Ergebnisse der Dreiergruppen als Grundlage verwendet. Reflexion Zum Abschluss wird die Übung im Plenum mit Hilfe von Impulsfragen reflektiert. Solche Impulsfragen können sein: Bin ich zufrieden mit der Gesamtpyramide? Wie unterscheidet sich die Gesamtpyramide von der eigenen? Wie wird mit den Unterschieden umgegangen? Hinweis für GruppenleiterInnen: Die Wertepyramide wirft nicht nur Fragen zum Thema Werte auf, sondern auch was den Gruppenprozess betrifft. Diese Thematik kann mit folgenden Impulsfragen reflektiert werden: Wie war meine Beteiligung? Wer hat bestimmt? Welche Allianzen sind entstanden?

Jetzt muß sich der Hausverstand entscheiden und sich mit einem der beiden anderen (z.B.: dem Sackerl) wieder in den Sesselkreis zurücksetzen. Das übrige GM (z.B.: der Inder) setzt sich daraufhin auf den mittleren Sessel und sagt: „Ich bin der Inder. We r passt zu mir?“ Damit beginnt das Spiel von vorne.

Abschluss Zum Schluss kann nun die Gesamtpyramide mit den Bildern vom Beginn verglichen werden. Vertritt eines dieser Plakate die Werte der Gruppe ganz oder zumindest teilweise? Welche Werte werden von keinem Bild vertreten?

Plakatdiskussion Im Raum sind drei möglichst unterschiedliche Bilder von Werbeplakaten verteilt. Daneben liegen jeweils ein leeres Plakat und Stifte. Die GM können nun herumgehen und alle Bilder in Ruhe anschauen. Auf die Plakate können sie schreiben, was ihnen spontan zu dem jeweiligen Bild einfällt bzw. daran auffällt. Wenn alle fertig geschrieben haben, werden die Plakate zusammengetragen und im Plenum diskutiert. Impulsfragen können sein: Was haben alle Bilder gemeinsam? Was sind Unterschiede? Welche Werte werden vermittelt?

Zum Abschluss kann z. B. folgendes Gebet gesprochen werden (aus der Gebetsmappe der Burg Altpernstein):

Wertepyramide Arbeitsschritt 1: Alle GM erhalten jeweils 15 Kärtchen mit Werten und ein leeres Kärtchen. JedeR soll nun für sich eine Wertepyramide erstellen, wobei der wichtigste Wert ganz oben, die fünf unwichtigsten ganz unten stehen sollen. Auf die leeren Kärtchen können die GM eigene Werte schreiben. Die Pyramide wird auf Papier geklebt.

Gott, lass mich deine Stimme heraushören aus all den Reden von Ansagern und Werbefritzen, von Schmeichlern und Scharfmachern, Sprechern und Schreiern, von Meinungsmachern und Nachbarn. Aus all dem Geschwätz, dem lauten und leeren und sinnlosen und endlosen Gerede lass mich deine sanfte und eindringliche Stimme heraus hören, Gott.

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Rahmenbedingungen für den gelungenen Einsatz von Filmen in der Jugendarbeit und im Religionsunterricht Petra Wasserbauer, Bildungsreferentin Katholische Jugend Wien

Filmschauen in der Jugendstunde oder im Religionsunterricht – bestens! Man braucht nichts vorzubereiten, sondern schiebt einfach den Film rein. Und niemand regt sich auf, denn schließlich sieht jedeR gerne einen guten Film. Die Auffassung, Filme würden in der Arbeit mit Jugendlichen aus Mangel an Vorbereitungswille gezeigt, hält sich beständig. Und doch braucht es – wie JugendleiterInnen und ReligionslehrerInnen längst wissen – für die sinn- und qualitätvolle Arbeit mit dem Medium Film mehr als bloß eine DVD. 1. Die Vorbereitung Filmauswahl Die erste Überlegung gilt der Frage, warum ich einen Film zeigen möchte. Es gibt viele legitime Antworten auf diese Frage, aber sie muss bewusst gestellt werden. Denn es macht für die Vorbereitung und Durchführung einen Unterschied, ob ich die Jugendlichen zu einem gemütlichen und erholsamen Filmabend einlade, oder ob ich den Film zeigen möchte, um damit inhaltlich weiterzuarbeiten. Ist letzteres der Fall, gibt es die Möglichkeit, den Film in einen größeren thematischen Kontext zu stellen und ihn z.B.: am Beginn oder Ende eines solchen Themenblockes zu zeigen. Vom Ziel der Filmvorführung hängt auch das Genre ab: Erscheint mir eine Dokumentation oder doch eher ein Spielfilm geeignet, um das Thema mit Hilfe des Filmes zu bearbeiten? Eignet sich für die mir zur Verfügung stehende Zeit eher ein langer oder ein Kurzfilm? Bei der Wahl des Filmes ist es außerdem wichtig, das Alter und die Lebenssituation der Zielgruppe im Blick zu haben: Wer sind die Jugendlichen, die den Film sehen werden? Ist der Film für ihr Alter zugelassen? Kann der Film eine für die Lebensumstände dieser Jugendlichen passende Botschaft vermitteln? Hat man all diese Fragen für sich beantwortet und einen geeigneten Film ausgewählt, folgt der nächste Schritt: Filmsichtung Jeder eingesetzte Film muss vorab gesichtet werden. Die Zuordnung und Altersempfehlung, die Einführung in den Film bei der Vorführung und die gute Aufarbeitung nach dem Filmeinsatz werden nur durch die gute Kenntnis des Films gewährleistet. Selbst bei oft gesehenen und scheinbar bekannten Filmen kann im Blick auf die Zielgruppe immer wieder etwas Neues und Unbekanntes, Unverständliches oder Überraschendes gesehen und für die qualitätsvolle Nachbereitung genutzt werden.

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Die Ankündigung Vorausgesetzt, der Film wird nicht als Überraschung für die Jugendlichen eingesetzt, kann er im Vorfeld (in der davor liegenden Jugend- oder Religionsstunde) angekündigt und beworben werden. Die Jugendlichen werden z.B.: eingeladen, in einem zum Thema des Films passenden Outfit zur Vorführung zu kommen. So stellen sie sich bereits auf den Film ein. Technische und räumliche Voraussetzungen Klar ist, dass man zum Filmschauen einen Beamer/Filmprojektor, ein Video- oder DVD-Abspielgerät, sowie eine Tonanlage braucht. Vor der Filmvorführung soll ein kurzer Testlauf durchgeführt werden: Sind alle Verbindungen eingesteckt? Sind Bild und Ton klar und deutlich? Nichts ist ärgerlicher als ein schlechter Ton und unscharfe Bilder. Eine ausreichend große Leinwand oder Projektionsmöglichkeit schafft echte Kinoatmosphäre! Falls es diese Möglichkeit nicht gibt, kann natürlich auch bei kleineren Gruppen ein Fernsehapparat verwendet werden. Ein Raum, der abgedunkelt werden kann, sowie gute Sitzmöglichkeiten und Blickfreiheit auf die Leinwand tragen zu einer gelungenen Filmvorführung bei. 2. Die Durchführung Einstieg Die Jugendlichen werden zu Beginn der Filmvorführung von den VeranstalterInnen (ev. ebenfalls in einem zum Film passenden Outfit) begrüßt. Möglicherweise gibt es eine Art „Eintrittskarte“, z.B.: einen thematischen Handstempel oder ein Kärtchen mit einem Bild und einem Zitat aus dem Film. Es besteht die Möglichkeit, sich gemeinsam mit den Jugendlichen auf den Film vorzubereiten. Dazu stehen eine Menge an Methoden zur Verfügung. Manche davon stellt Gerald Miedler (Seite 22) vor. Andere gibt´s zum Downloaden (siehe LinkTipps, Seite 23). Hinweise Eine kurze Erklärung des Ablaufs der Filmvorführung für alle verhindert, dass die Jugendlichen einzeln nach Pausen oder der Dauer des Films fragen. Nach einer Einführung und möglichen Hinweisen zum Verständnis des Films kann die Vorstellung beginnen. Pause Je nach Filmlänge kann der Film zwecks Pause unterbrochen werden, z. B .: an einer entscheidenden Stelle, um die Span-


Takeaway nung zu erhöhen. Pausenverpflegung (z. B.: Aufstrichbrote, Kuchen) eignet sich auf jeden Fall besser als Popcorn während der Vorstellung, weil diese geradezu dazu auffordern, dass man damit den Vordermann/die Vorderfrau beschießt. Fortsetzung Damit die Jugendlichen nach der Pause den Inhalt präsent haben und dem Fortgang der Handlung folgen können, kann man zum Beginn des zweiten Teils den bisherigen Inhalt gemeinsam zusammenfassen und wichtige inhaltliche Aspekte des Films benennen. Dann geht´s weiter mit der Vorführung. 3. Filmaufarbeitung Für die Filmaufarbeitung gibt es ebenso wie für den Einstieg zahlreiche Methoden (siehe Seite 22f). Falls diese Aufarbeitung

in Kleingruppen geschieht, ist es wichtig, dass alle Gruppen noch einmal zusammenkommen und einander die Ergebnisse präsentieren. Eine Blitzlicht- oder Feedbackrunde, das gemeinsame Anhören oder Singen des Titelsongs bildet einen möglichen Abschluss der Veranstaltung. 4. Auswertung In der Auswertung werden mögliche Erkenntnisse aus der Filmvorführung für den zukünftigen Einsatz eines Filmes festgehalten: Wie war die Durchführung? Was ist besonders gut gelungen? Wo gab es Schwierigkeiten? Entsprach der Film dem Entwicklungsstand der Jugendlichen? Wie gut gelang der Transfer des im Film Erkannten in die eigene Alltagswirklichkeit? War die Filmauswahl entsprechend der Medienerfahrung und Medienkompetenz richtig?

Buchtipp Filme … in der Jugendarbeit Landesstelle der Katholischen Landjugend Bayerns e.V. Videoabend in der Jugendgruppe. Bestens! Man muss nicht viel vorbereiten, nicht viel erklären und keiner meckert rum, schließlich sieht jeder gerne einen guten Film. Wenn man jetzt noch den richtigen Film auswählt und im Anschluss eine Gesprächsrunde zum Thema macht, hat man auch gleich noch inhaltlich gearbeitet. So einfach geht das! Doch gibt es einige Dinge, die man beachten sollte, die wissenswert sind oder die einem einfach das Arbeiten mit Filmen in Liturgie und Bildungsarbeit erleichtern. Dieser Werkbrief soll Verantwortliche in der Jugendarbeit fit machen für die qualifizierte Arbeit mit dem Medium Film. Der Werkbrief ist analog eines DVD-Menüs aufgebaut: Film ab! Ein komplexer fundierter Überblick zeigt Parallelen zwischen dem Medium Film bzw. Kino und dem Kirchenbesuch. Weiters werden erste Einblicke und kurze Praxistipps gegeben. Szenenwahl – Hintergründiges Hier gibt es hilfreiche Informationen wie die Katholische Kirche in der Arbeit mit Filmen Unterstützung leistet. Weiters findet man Informationen zur Suche nach geeigneten Filmen und den technischen Anforderungen. Making of – Praxisbeispiele Anhand von mehreren Praxisbeispielen wird gezeigt, wie vielfältig und unterschiedlich mit Kino- bzw. Kurzfilmen in der Liturgie (z. B. Kinoexerzitien und Gruppenstunden) oder z. B. im Religionsunterricht gearbeitet werden kann.

Trailer – Index Der Index verschafft einen Überblick über eine Auswahl von Filmen (ca. 100 Kino- und Kurzfilme), die in der Jugendarbeit bzw. -liturgie eingesetzt werden können. Stichworte zu den Inhalten und der Einsetzbarkeit des jeweiligen Filmes runden den Index ab. Extras – Literatur- und Internettipps Eine Auswahl von Büchern und entsprechenden Internetseiten bietet Unterstützung bei der Arbeit mit Filmen in der Jugendarbeit. Kriemhildenstraße 14, 80639 München, +49 89 178 651-11, Fax + 49 89 178 651-44 | <www.kljb-bayern.de> / werkmaterial@kljb-bayern.de | Bestellung direkt im Internet: <www.kljb-fundus.de> | ISBN 3-936459-15-0, 84 Seiten, DIN A5, München 2004 | € 4,50

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Methoden zur Vor- und Nachbereitung von Filmen mit Jugendlichen Gerald Miedler, Organisationsreferent Vikariat Nord

Vor dem Film Starinterview (ein Vorschlag für ein PartnerInnen-Interview) Stell dir vor du bist RedakteurIn bei der Skip und erhältst die einmalige Gelegenheit, eineN berühmteN SchauspielerIn zu interviewen. Folgende Fragen könntest du ihr/ihm stellen:

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Welche Rolle würden Sie gerne einmal spielen? Was machen Sie in Ihrer Freizeit? Was ist Ihr Lebensmotto? Mit welcher Schauspielerin/welchem Schauspieler würden Sie gerne einen Film drehen? Hatten Sie einmal einen anderen Berufswunsch? Wenn Ihre Filmkarriere vorbei ist, was würden Sie dann gerne tun? Was machen Sie am liebsten? Haben Sie einen Wunsch, den Sie sich noch nicht erfüllt haben? Wenn Sie an die Zukunft denken, was gibt Ihnen da Hoffnung?

Wenn du genug über deinen Filmstar erfahren hast, schreibe einen kurzen Bericht über sie/ihn. Heute Abend gibt es eine Pressekonferenz, in der du die Aufgaben hast, den Star kurz vorzustellen. Die Paareinteilung könnt ihr z. B:. mit Zetteln auslosen, auf denen immer jeweils eine Person eines Filmduos steht. (z. B.: Frodo/Gandalf) Begegnung der Leinwandstars Ein Teil der Gruppe schlüpft in die Rolle eines Leinwandstars. Die Gruppenmitglieder begegnen einander in star-typischen Verhaltensmustern (Sprache, Bewegung, Gesten). Nun soll ein Gespräch in Gang kommen, und vor allem bekannte Zitate der Stars verwendet werden. Der Rest der Gruppe ist Publikum und sieht quasi einen neuen Film live. Symbol zum Film Als Einstieg kann vor dem Film eine Runde mit Symbolen stehen. JedeR hat einen Gegenstand, der für sie/ihn zum Film passt, mitgenommen. Es folgt nun eine Austauschrunde zur Frage: „Was hat der Film mit meinem Alltag zu tun und wie passt das Symbol dazu?“ Nach dem Film „Plumpe Runde“

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Was hat mir an dem Film gefallen? Was erschien mir eher befremdlich? Was waren für mich wichtige/bedeutende Elemente des Films? Wo habe ich mich dabei besonders angesprochen gefühlt? Interessant ist dabei, dass jedeR ihren/seinen eigenen Film sieht.

Themencollage Ihr könnt euch ein Thema herauspicken, das im Film vorkommt, und die TeilnehmerInnen zu diesem Thema eine Collage erstellen lassen. Themensammlung/Plot Hier geht es darum, erst einmal sämtliche Themen zu sammeln, die im jeweiligen Film überhaupt vorkommen. Standbilder Die Gruppe versucht wichtige Szenen in einem Standbild einzufrieren. Kamera für die Dokumentation nicht vergessen! Filmkritik Nach dem Film entstehen in Kleingruppen Kritiken zum gesehenen Film. Filmkritik aus Zeitungen und Internet können als Vorlage dienen. Anschließend Präsentation im Plenum. Filmtitel geben Filme haben nun mal einen Titel. Diese könnten aber auch anderes lauten. Ein Brainstorming bringt Licht in die Gedanken der SeherInnen. Nach dem Film gibt es eine Plenumsrunde mit anschließender Wahl des neuen Filmtitels. Inhaltsangabe zum Nachgehen Mit verschiedenen Gegenständen und Materialien soll der Inhalt des Films in Form eines Weges dargestellt werden. Den Startpunkt bildet der Filmtitel (DVD-Hülle). Danach werden möglichst kreativ die einzelnen Szenen aneinander gereiht. Schon bei der Erstellung erfolgt ein reger Austausch. Denn das Ergebnis soll gemeinsam erdacht und gelegt werden. Ist die Erstellungsphase abgeschlossen, kann der Film abgegangen werden. Personen sichten


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Alle Personen, die im Film eine Rolle haben, werden in alphabetischer Reihenfolge aufgeschrieben. Anschließend können einzelne Fakten herausgearbeitet werden. Wie sieht es mit der Verteilung der Geschlechter aus? Welche Altersschicht ist am stärksten vertreten? Gibt es eine Teilung in Gut und Böse und wie ist diese Verteilung? Gibt es Paare und wie heißen diese? Gibt es GegenspielerInnen und wer gehört zu wem? Trailer hörbar Welches Bild fällt mir als erstes ein, wenn ich die Augen

schließe und mich an den Film erinnere? Dieses Bild gilt es nun zu vertonen. Ein Geräusch, ein kurzer Liedteil – vor allem hörbar. Wenn jedeR ihre/seine Vertonung gefunden hat geht es los. Reihum kommt immer ein weiteres Geräusch dazu bis alle zusammen klingen und den Film lebendig werden lassen. Die Impulse zu den Rahmenbedingungen und Methoden für die Arbeit mit Filmen stammen teilweise aus dem Werkbrief der Katholischen Landjugendbewegung Bayern zum Thema „Filme in der Jugendarbeit“.

Link- und Literaturtipps Zusammengestellt von Petra Wasserbauer, Bildungsreferentin Katholische Jugend Wien

Die interaktive Plattform des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur für die aktive Medienarbeit an der Schule gibt´s unter: <www.mediamanual.at>

Auf der Homepage von WienXtra findet man unter „Medienzentrum“ einige Seminar- und Workshopangebote rund um das Thema Film: <www.wienxtra.at> Ebenso gibt`s auf dieser Homepage unter „Cinemagic“ das Programm des Kinder- und Jugendkinos von WienXtra.

Die Website von filmABC – Plattform für Film- und Medienbildung: <www.filmabc.at>

Diese Projektseite ist für PädagogInnen gedacht, die mit dem Medium Film im Unterricht vertiefend arbeiten wollen. Hier findet man auch das speziell für Schulklassen angebotene Programm im Votiv Kino: <www.kinomachtschule.at>

Die Karl Leisner Jugend beurteilt Filme nach ihrer Eignung für die Jugendarbeit: <www.k-l-j.de/Filme.htm>

Das Internetmagazin des für die Jugend zuständigen deutschen Bundesministeriums bietet eine Empfehlung für den Jugendfilm: <www.top-videonews.de>

Das Institut für Kino und Filmkultur informiert PädagogInnen über aktuelle Kinofilme und bietet Diskussionsansätze auf Grundlage der Lehrpläne: <www.film-kultur.de> und <www.lernort-kino.de>

Auf der Homepage des Katholischen Filmwerks gibt´s Arbeitshilfen und Unterrichtsmodelle zu ausgesuchten Filmen zum Downloaden: <www.filmwerk.de>

Bei der Fachstelle der Evangelischen und Katholischen Kirche München „Medien und Kommunikation“ findet man unter „Publikationen“ die „muk-Reihe“, eine Sammlung medienpädagogischer Zeitschriften mit zahlreichen Hilfestellungen für die Verwendung von Filmen in der Arbeit mit Jugendlichen: <www.muk.erzbistum-muenchen.de> Informationen und Definitionen zur Filmerziehung / Filmästhetik: <www.movie-college.de/index.htm>

Wunder der Leinwand Stephan Sigg Ob „Herr der Ringe“, „Babel“, „Little Miss Sunshine“ oder „Bruce Allmächtig“, in vielen populären Kino-Filmen werden Gott, die Bibel und aktuelle ethische Fragen thematisiert. Doch wie findet man den passenden Film zum jeweiligen religiös-ethischen Thema? Stephan Sigg stellt 50 aktuelle Kino-Filme vor – ein Überblick über geeignete Filme aus den letzten Jahren bis zur Gegenwart. Neben erfolgreichen Blockbustern überraschen auch einige Independent-Produktionen. Die abwechslungsreiche Filmliste beinhaltet alle Genres und lädt ein, bekannte und noch unbekannte Filme kennen zu lernen. So lässt sich der passende Film für die nächste Gruppenstunde oder den nächsten Filmabend spielend leicht finden! 2008 Verlag Katholisches Bibelwerk GmbH, Stuttgart ISBN: 978-3-460-30016-3, € 14,90 TIPP: Dieses Buch ist in der KJ-Bibliothek erhältlich!

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Wortgottesdienstbausteine zum Thema „Gott ist der Werber“ Zusammengestellt von Petra Wasserbauer, Bildungsreferentin Katholische Jugend Wien

1. Text von Oliviero Toscani (siehe Seite25) wird vor­ gelesen. Es ist gut, wenn der/die LeserIn ein schauspielerisches Talent hat und den Text ansprechend vortragen kann. 2. Der/die GruppenleiterIn kommentiert den Text, z. B. mit folgenden Worten: Tja, das ist das Leben, wie es uns jeden Tag in der Werbung begegnet. Das muss man haben und das muss man haben, so muss man sein und so muss man sein, da muss man hin und dort muss man hin. Wer das nicht hat, der/die ist nicht „in“, und kann nicht glücklich sein. Wenn man am Abend vor dem Fernsehapparat sitzt und sieht, was es da für tolle Dinge gibt, die man alle gerne haben möchte, könnte man sich folgende Bibelstelle in Erinnerung rufen: Lukas 12, 22–34 „Leben bedeutet mehr als nur Essen und Trinken, und der Mensch ist wichtiger als das, was er anzieht. Seht euch die Raben an! Sie säen nichts und ernten nichts, sie haben keine Vorratskammern und keine Scheunen; aber Gott versorgt sie doch. Meint ihr nicht, dass er sich um euch noch viel mehr kümmert? […] Seht euch an, wie die Lilien auf den Wiesen blühen! […] Wenn Gott sogar das Gras so schön wachsen lässt, das heute auf der Wiese grünt und blüht, morgen aber schon verdorrt ist, meint ihr wirklich, er könnte euch vergessen? Seid doch nicht so kleingläubig! Hört also auf, ängstlich danach zu fragen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Macht euch darüber keine Sorgen! Wollt ihr denn leben wie Menschen, die Gott nicht als Vater kennen? Er weiß genau, was ihr alles braucht.“ Wir sollen uns keine Sorgen machen. Gott weiß, was wir brauchen. Er kümmert sich um uns – das sind doch gute, beruhigende Nachrichten, oder? An einer anderen Stelle heißt es ähnlich: Matthäus 11, 28–30 „Kommt alle her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Frieden geben. Nehmt meine Herrschaft an und lebt darin! Lernt von mir! […] Bei mir findet ihr, was euerm Leben Sinn und Ruhe gibt.“ Bei mir findet Ihr, was Eurem Leben Sinn gibt – gerade für mich als jungen Menschen ist das eine tolle Nachricht. Auch wenn ich noch nicht weiß, was aus meinem Leben werden soll – mit Gott gemeinsam finde ich den Sinn meines Lebens. Bei mir findet Ihr, was Eurem Leben Ruhe gibt – gerade an Tagen, wo wir von Geschäft zu Geschäft hetzen. Gott will sich

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um uns kümmern, er will uns Sinn und Ruhe geben. Er sagt uns auch, was dafür notwendig ist: Wir sollen „seine Herrschaft annehmen“, also an ihn glauben, ihn als unseren Vater erkennen. Wenn wir das schaffen, dann wird er uns noch mehr schenken: Johannes 10, 10b „Ich bin gekommen, damit ihr das Leben habt und es in Fülle habt.“ Gott will, dass wir glücklich sind. Unser Gott ist kein „NeinGott“, unser Gott ist ein „Ja-Gott“: Er sagt „Ja“ zu einem erfüllten, zu einem fröhlichen, zu einem glücklichen, zu einem spannenden Leben – zu einem Leben in Fülle. 3. Der/die GruppenleiterIn lädt die Jugendlichen ein, ihre eigenen Gedanken zu dem gehörten Text und den Bibelstellen zu formulieren. Dabei gibt es kein „richtig“ oder „falsch“ und keine Diskussionen, sondern es geht darum, die Worte der anderen als Impulse wahrzunehmen. 4. Nach dem Gedankenaustausch werden die Jugendlichen eingeladen, freie Fürbitten zu formulieren, z. B.: mit folgenden Worten: In allen Lebenslagen, wenn unsere Sehnsüchte sich erfüllen, aber auch, wenn unsere Träume den Bach runterzugehen drohen, dürfen wir uns an Gott wenden. Er ist da, wenn wir ihn brauchen, er ist unser Freund. Ich möchte Euch einladen, Eure Wünsche, Eure Bitten auszusprechen. Das dürfen auch ganz kleine Bitten sein, das darf auch ein „Danke!“ sein. 5. Nach den Fürbitten wird gemeinsam das Vater Unser gebetet. 6. Der/die GruppenleiterIn spricht zum Abschluss ein Segensgebet: Ich möchte Gott jetzt in einem kurzen Gebet darum bitten, dass er uns hilft auf dem Weg zu einem erfüllten Leben: Vater, wir haben jetzt so viel von Dir erfahren: Du willst Dich um uns kümmern, Du kannst uns Sinn und Ruhe für unser Leben geben und Du wünscht uns ein Leben in Fülle. Ich möchte Dich bitten, dass wir lernen, in Dir unseren Vater zu sehen, dass wir lernen, auf Dich zu vertrauen. Ich möchte Dich bitten, dass Du uns frei machst von allen Dingen, die unser Leben einengen, dass Du uns führst durch unser Leben – jetzt und jeden Tag in unserem Leben. Gib uns dazu deinen Segen! Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.


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Hinweis: • Im Jugendgottesdienst können – je nach Vorlieben der Gruppe – immer wieder Lieder gesungen oder Stille gehalten werden.

Vorschläge für Lieder, die thematisch dazu passen: „Freude“, „Open the Eyes“, „Live“, „Your Love is Deep“, „Rückenwind“. Alle 5 Lieder findest du auf der find• fight•follow-CD, die du im Büro der Katholischen Jugend Wien (Stephansplatz 6/6/620, 1010 Wien, office@ katholische-jugend.at, + 43 1 52 552-3391) oder auf der

Homepage <www.findfightfollow.at> um € 12,- käuflich erwerben kannst.

ie Jugendgottesdienstbausteine sind Ausschnitte aus D dem diözesanen Jugendgottesdienst „Live“, der im Rahmen der find•fight•follow-Gottesdienstreihe am 08. Dezember 2003 stattfand. Die Unterlagen des gesamten Gottesdienstes inklusive aller Texte, sowie Bilder zum Text von Toscani gibt`s im Service-Bereich zum Downloaden unter <www.findfightfollow.at>

Mein Baby pinkelt blau Oliviero Toscani, italienischer Fotograph, bekannt geworden durch die Benetton-Kampagne in den 80er-Jahren

Treten Sie ein in die beste aller Welten, das Paradies auf Erden, das Reich der Glückseligkeit, des sicheren Erfolgs und der ewigen Jugend. In diesem Wunderland mit immer blauem Himmel trübt kein saurer Regen das glänzende Grün der Blätter, nicht der kleinste Pickel wölbt die babyrosa Haut der Mädchen, und niemals verunziert ein Kratzer die spiegelblanken Karosserien der Autos. Auf leergefegten Straßen fahren junge Frauen mit langen, braungebrannten Beinen in schimmernden Limousinen und gleiten geräuschlos zu geräumigen Altbauwohnungen oder zu luxuriösen Wochenendhäusern mit unbezahlbaren Möbeln. Dort erwarten sie Opapa und Omama – natürlich in Topform – inmitten eines Blumenmeeres und zu den heiteren Klängen eines Violinkonzerts. Die Kinder hüpfen lachend um sie herum. Sie weinen nicht mehr, bekommen nie Läuse oder Scharlach und sie stecken auch niemals die Finger in die Steckdose. Ihre Mami – zwanzig Jahre alt, kein Gramm Zellulitis und ohne einen einzigen Schwangerschaftsstreifen – wickelt singend die strammen Babypopos, die niemals vollgeschissen sind, sondern wunderbar duften. Tja, und dann wischt die hübsche blonde Fee, die sooo gut gebaut ist, tanzend die Fliesen einer Küche und verwandelt mit Hilfe eines Zauberpulvers Berge von schmutziger Wäsche in ordentliche Stapel neuer Kleidung. Und schließlich, o Wunder, wird ihr Regelblut hellblau und hinterlässt keine Flecken mehr auf ihrem Schlüpfer. Blau, blau wie der Himmel, der durchs Fenster lächelt, blau wie das Pipi ihres Babys, das nie in die Hose geht. Ein Refrain mit Ohrwurmcharakter trällert „Das Glück ist da!“

In der Zwischenzeit entwickelt die Welt sich weiter! Gutaussehende, junge Banker empfangen Papi, ihren besten Freund, in ihren Bürolandschaften und versprechen ihm das süße Leben. Aufgeklärt, ach was: erleuchtet geht Papi nach Hause, jetzt ist Schluss mit der Krise, Schluss mit Entlassungen und Arbeitslosigkeit. Mit seiner neuen Kreditkarte gehört ihm die Welt. Begeistert ruft er, Telefonrechnung hin oder her, Mami an, die sich eine ihrer zahllosen Schönheitskuren in den Bergen oder an einem Palmenstrand gönnt. Kurz darauf entschwebt er in einem fliegenden Ohrensessel, lässt sich von verführerischen Stewardessen bedienen, schläft in den Wolken ein und erwacht – ohne Verspätung und frisch rasiert – am anderen Ende der Welt. Mami, das Ebenbild Claudia Schiffers mit stets frisch gewaschenem und seidig glänzendem Haar, wirft sich in Designerrobe in Papis Arme. Dann umschlingt er sie auf aphrodisischen Matratzen und eine neue Melodie säuselt eindringlich „Alles ist gut“ und „AIDS kann uns nichts anhaben“. Nach dem Aufwachen verteilt Mami eine Wundercreme auf ihrem Gesicht. Wie durch Zauberei glätten sich die Falten, ihre Lippen sind glänzend und üppig wie die der Stars, die Zellulitis verschwindet unter ihren Händen, ihr Po wird fest und rund, sie hat wieder den schlanken Körper eines jungen Mädchens und die Beine eines Top-Models. Dank seiner Cowboy-Zigaretten und seines Wikinger-Parfums ist Papi feurig – und begehrt sie wie am ersten Tag. Vergessen sind Stress und Müdigkeit, sie baden in ihrer Liebe, ihre Augen leuchten, und die Kinder machen sich inzwischen mit Feuereifer an die Hausaufgaben.

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10.000 Seiten Jugendarbeit Alexander Mrvik, Bildungsreferent Katholische Jugend Wien

Hurra, die KJ hat eine eigene Fachbibliothek! Seit 17. Februar 2009 stehen allen haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen der KJ von Pfarr- bis Diözesanebene rund 1.600 Bücher und einige CDs zur Verfügung. Literatur und Medien sollen unsere Jugendarbeit auf allen Ebenen der KJ unterstützen. Das gesamte Inventar wird in einer Excel-Datenbank gespeichert und laufend ergänzt. Der Zugriff zu dieser Datenbank ist derzeit nur im KJ-Büro möglich. Zukünftig soll dies auch über die KJ-Homepage möglich sein (mit ausgedehnter Suchfunktion). Wir versuchen mit Neuankäufen den Bedürfnissen der heutigen Jugendarbeit gerecht zu werden und sind offen für Ankaufsvorschläge. Eine Entlehnung ist im KJ-Büro (Stephansplatz 6/6. Stock/ Zimmer 620) zu den Öffnungszeiten möglich. Bücher und Medien können 14 Tage kostenlos entlehnt und für weitere 14 Tage verlängert werden (Verlängerung telefonisch oder per E-Mail). Anfragen bitte an bildung@katholische-jugend.at Church Sound Rockmesse & Workshop für Bands & Chöre, Jugendarbeit & Schule. Die Junge Kirche Vorarlberg hat eine CD samt Workshopmaterial u.v.m. herausgegeben. KU weil ich ein Mädchen bin. Ideen-Konzeptionen-Modelle für mädchengerechten Konfirmationsunterricht. Das Buch verbindet sogenannte klassische Themen wie Segen, Taufe, Passion und Auferstehung mit mädchengerechten Themen wie Körper, Schönheit, Reinheit, Identität und bietet neue methodische Zugänge.

Wunder der Leinwand. Filme mit biblischer Botschaft. Dieses Buch enthält einen Überblick über 50 aktuelle Filme von „Alles auf Zucker“ bis zu „We feed the world“. Zu jedem Film gibt es Leitfragen und biblische Impulse zur Reflexion und Diskussion mit Jugendlichen. Wie ticken Jugendliche. Sinus Milieustudie U27. Der große Schatz dieser Jugendstudie besteht in der vielschichtigen Analyse der einzelnen Milieus. Sie gibt jenen Einblick, die sich für die Zukunft der Jugendpastoral interessieren. Besonders „KJ-relevant“ ist hier die Untersuchung der Altersgruppe der 14-19-Jährigen. Neu und ab sofort in unserer Bibliothek entlehnbar!

Medienheilige Gefunden von Gerald Miedler, Organisationsreferent Vikariat Nord

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Isidor von Sevilla „Zuständig“ für: Internet Gedenktag katholisch: 04. April

Erzengel Gabriel „Zuständig“ für: Fernmelde- und Nachrichtendienst Gedenktag katholisch: 29. September

Klara von Assisi „Zuständig“ für: Fernsehen Gedenktag katholisch: 11. August

Franz von Sales „Zuständig“ für: Presse, Journalisten Gedenktag katholisch: 24. Januar

Jeanne d'Arc „Zuständig“ für: Telegrafie und Rundfunk Gedenktag katholisch: 30. Mai

Maximilian Kolbe „Zuständig“ für: Journalisten Gedenktag katholisch: 14. August


Diözesan | Berichte

Orientierungstage-Grundkurs

Barbara Andrä, Bildungsreferentin Katholische Jugend Wien

every time a good time 07. November 2008, 18:00 Uhr, Don Bosco Haus, SR 1: Gespanntes Warten auf 15 junge Menschen, die sich gerne zu OT-Leitern und OT-Leiterinnen ausbilden lassen möchten. Wo bleiben sie nur? Sie sollten doch schon lange da sein. Na, warten wir noch zwei Minuten. Wo können sie nur sein? Gut, genug gewartet, jetzt gehen wir mal nachschauen! 07. November 2008, 18:00 Uhr, Don Bosco Haus, TR 1: Gespanntes Warten auf 2 junge OT-Gurus, die ihre Erfahrung gerne an die nächste Generation weitergeben möchten. Wo bleiben sie nur? Sie sollten doch schon lange da sein. Na, warten wir noch zwei Minuten. Wo können sie nur sein? Gut, genug gewartet, jetzt gehen wir mal nachschauen! 07. November 2008, 18:10 Uhr, Don Bosco Haus, Gang: Gefunden!

Methoden, dem einen oder anderen Trockentraining und hervorragendem Essen war alles dabei – vor allem viel Spaß. Natürlich war auch die eine oder andere Herausforderung zu bewältigen: Die einen hatten so ihre Probleme mit der 45-minütigen Stille, andere konnten die Flutschis bei deren Rallye nicht so richtig unter Kontrolle bringen und wieder andere haben sich beim Statuentanz ganz schön verspannt. Gut, dass es mit der Partnermassage am Abend eine Möglichkeit zur Entspannung gab. Es waren zwei sehr intensive Wochenenden, die nicht nur eine Fülle an Information und spezifischem Wissen, sondern auch viele neue Freundschaften gebracht haben. 15 engagierte OT-LeiterInnen mehr gibt es jetzt im OT-Team. Wir freuen uns darüber. Herzlich Willkommen! Orientierungstage sind eine interessante Möglichkeit für Schulklassen,

Mit einer kleinen Panne hat er begonnen, der OT-Grundkurs 2008/09. Weitergegangen ist es dann aber in einer anderen Tonart.

ein bis zwei Tage außerhalb der Schule gemeinsam zu verbringen. Im Mittelpunkt stehen die jungen Menschen mit ihren eigentlichen Fragen, Sehnsüchten und Hoffnungen. Abseits des Schulbetriebs und Alltags geben OTs den Jugendlichen mit ihren Fragen und Hoffnungen Raum. Sie

Von Katrin und Andy bestens betreut, wurden die TeilnehmerInnen intensiv auf ihre Aufgabe als OrientierungstageleiterInnen vorbereitet. Von theoretischen Inputs über neue

bieten auf der Basis des christlichen Menschen- und Weltbildes Denkanstöße, ermöglichen neue Erfahrungen und ermutigen, den eigenen Lebensweg zu gehen.

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Diözesan | Berichte

Taizé – Auf dem Pilgerweg des Vertrauens in Brüssel Stefan Schweinschwaller, Co-Leiter des Jugendprojekts Chili Concordia und Teilnehmer am Taizé-Treffen

Eindrücke vom alljährlichen Silvestertreffen der Communauté de Taizé aus der „Hauptstadt Europas“ Mit dem Einpacken ist das bei mir immer so eine Sache. Und dann auch noch rechtzeitig zum Bahnhof fahren. Immerhin hab ich heuer nicht innerhalb einer halben Stunde panisch irgendwas in den Rucksack werfen müssen, noch von Steyr nach Wien hetzen, den Pass zu suchen … In den Zug gehechtet fühlte ich mich in der bunten Wiener Gruppe sofort pudelwohl. Es war Raum für Witziges wie auch Tiefsinniges. Danke! Der nächste Morgen dämmerte bereits in Brüssel – schön. Städte sind mir an und für sich egal – interessieren mich doch vielmehr die Menschen, die durch sie ziehen. 40.000 junge Menschen aus ganz Europa: Von Portugal bis Russland, von Irland bis Albanien. Ach, all diese engagiert leuchtenden Augen, die Vorfreude auf die wunderschönen Gebete, die vielen spannenden Gespräche und witzigen neuen Bekanntschaften! Da ich schon Erfahrung mit Taizé hatte, konnte ich mich gleich fallen lassen, trotz Mitverantwortung in der Gastpfarre. Unter vielen berührenden Begegnungen freute ich mich besonders, Olga aus Minsk wieder zu sehen, von Herzen zu plaudern und zu lachen und ihr das gesammelte Geld für einen Kirchenbau in ihrer Heimat zu übergeben. Das Schönste sind am Taizétreffen die Gebete – die wunderschönen, schlichten Gesänge, die einfachen, mit Sorgfalt gewählten Lesungen und Meditationen und die … diese stets unbeschreibbare Stille. Wenn der Gesang in der Mitte des Gebets abbricht und zehntausende Jugendliche sich in Schweigen hüllend beten … dann passiert etwas … meine Worte stocken … lassen wir Frère Roger sprechen: Stille und Liebe Jesus Christus sagte: „Das ist mein Gebot: Liebt einander, wie ich euch geliebt habe“ (Johannes 15,12). Wir brauchen die Stille, um diese Worte zu hören und in die Tat umzusetzen. Wenn wir aufgescheucht und beunruhigt sind, haben wir beliebig viele Argumente und Gründe, nicht ohne weiteres zu verzeihen und zu lieben. Wenn wir aber „unsere Seele in Frieden und Stille“ bewahren, verflüchtigen sich diese Gründe. Vielleicht meiden wir manchmal auch deshalb die Stille und ziehen ihr den erstbesten Lärm, Worte oder Zerstreuungen vor, weil der innere Friede ein Risiko birgt: Er macht uns leer und arm, er zersetzt

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Bitterkeit und Auflehnung und er führt uns zur Selbsthingabe. Ist unser Herz still und arm, zieht der Heilige Geist in es ein, erfüllt er es mit bedingungsloser Liebe. Unmerklich, aber unaufhaltsam führt die Stille uns dazu zu lieben. <http://www.taize.fr/de_article1275.html> Kampf und Kontemplation Was mich bei Taizé auch noch anzieht, ist, dass nicht bei diesem inneren Frieden Halt gemacht wird. Gemäß dem Motto „Kampf und Kontemplation“ sind innere Klarheit und Versöhnung erst Voraussetzung für glaubwürdiges, nachhaltiges Engagement für Frieden und Gerechtigkeit in der Welt. Wie wir selbst der Wandel in der Welt, den wir uns wünschen, sein können (Gandhi), war daher ein wichtiges Thema in den nachmittäglichen Workshops und Gesprächskreisen zu: Muslimisch-Christlicher Dialog, EU, multireligiöse Gemeinschaften, soziales, entwicklungspolitisches Engagement in Europa und der Welt … „Dreimal am Tag beten? Wird dir da nicht fad?“ fragte mich am letzten Abend Laurence, eine gute belgische Freundin, in einem Innenstadtcafé, als ich langsam zum Abendgebet aufbrechen wollte. Dass diese Gebete etwas mit dem Strahlen in meinem Gesicht zu tun hatten, war ihr noch nicht ganz klar … Wir planen in Zukunft ca. alle 3 Monate ein „Abendgebet der Versöhnung“ mit Taizé-Gesängen und Gesprächskreisen zu organisieren. Wenn du interessiert bist oder auch nur bei zwanglosen, lustvollen Liedproben dabei sein willst: taize.wien@gmx.at. Jeden Mittwoch gibt’s um 19:00 ein TaizéGebet in der Ruprechtskirche (U4/U1 Schwedenplatz). Allgemeine Infos: <http://www.jugendtreffen.info/gebete/at/wien/>


Diözesan | Berichte

find•fight•follow Koordinationsteam, find • fight • follow

icebreaker Kardinal Christoph Schönborn feierte den ersten find•fight •follow-Gottesdienst in diesem Schuljahr mit uns in Wolfsthal. Hunderte Luftballons, von Jugendlichen mit ihren Bitten beschriftet, durchdrangen als „icebreaker“ die an die Decke projizierte Eisschicht, die das oft eisige Verhältnis zwischen Jugend und Kirche symbolisierte.

lasse redn Am 08. Dezember war es endlich soweit: find • fight • follow fand das erste Mal außerhalb der Erzdiözese Wien statt! Der bis auf den letzten Quadratzentimeter gefüllte Eisenstädter Dom erstrahlte in buntem Licht und bebte zu den Tönen des ÄrzteHits „lasse redn“. Drei Tratschweiber begleiteten uns durch den Gottesdienst und brachten uns zum Lachen, aber auch zum Nachdenken, wie wir selbst mit Tratsch umgehen.

prime time Schon eine Woche später ging es im 9. Bezirk in Wien weiter. Wie gehen wir mit unserer Zeit um? Was ist uns wichtig, unsere „prime time“? Das give away, eine Uhr die uns nach unserer Zeiteinteilung fragt, erinnert uns immer wieder an diese Frage, genauso wie ein Blick auf ein Foto mit den Zeitsäulen.

lachen geboten Darf man in der Kirche lachen? In der Predigt von Werner Pirkner, unserem Diözesanjugendseelsorger, haben wir gehört, dass „Jesus“ und „Freude“ zwei untrennbare Begriffe sind. Also spätestens da war klar, dass „lachen geboten“ auch in der Kirche gilt. Und so geht’s weiter: 26. April 2009: im 15. Bezirk 14. Juni 2009: Open Air in Klosterneuburg

Termine in der Diözese Datum, Uhrzeit

Titel, Untertitel

18. April 2008

Relaunchparty neue KJ-Homepage room 7, 1010 Wien, Marc-Aurel-Str. 7, Uhrzeit & Infos: <www.katholische-jugend.at>

Details und nähere Infos

26. April 2009

find•fight•follow

01.–03. Mai 2009

Romreise der KJ Wien

Juni

kick'n'pray

interreligiöses Fußballtournier; nähere Infos auf <www.katholische-jugend.at>

14. Juni 2009

find•fight•follow

Open Air in Klosterneuburg, <www.findfightfollow.at>

16. Juli–22. August 2009

MAS – Entwicklungseinsatz

in Ecuador

21.–28. August 2009

Sommerkurs 2009

GJZ Oberleis, bildung@katholische-jugend.at | +43 1 51 552-3374

Region 15, <www.findfightfollow.at>

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Jugendkirche Wien | Berichte

Schultheater meets Jugendkirche Theresa Kalantzis, Projektleiterin Jugendkirche Wien

Das Theaterstück „Interview“ in der Jugendkirche Wien Im November 2008 trat das „Blue Box Ensemble“ in der Jugendkirche Wien auf. Bereits zum zweiten Mal, denn nach ihren ersten Auftritten im Juni 2008 wurde nach einer Wiederholung des Stücks verlangt. 530 SchülerInnen kamen in die Jugendkirche, um diese großartige Inszenierung anzusehen. Das „Blue Box Ensemble“ entstand aus einer Zusammenstellung von SchülerInnen der HTL-Spengergasse, die durch den Regisseur des „Popcorntheaters“ Florian Brüggler und durch den HTL-Lehrer Florian Kerry – der beim „Popcorntheater“ als Darsteller mitwirkt – in ihrem Vorhaben, ein eigenes Theaterstück zu gestalten, unterstützt wurden. Das Ergebnis: „Interview“ – ein spannendes, jugendgerechtes Stück ganz nach dem Motto: Mit Feinden spricht man besser!

mand von ihnen so richtig weiß, was ihn/sie erwartet. Um sich für das Projekt als geeignet zu profilieren, werden die jungen Menschen zu Einzelinterviews gebeten, bei denen ein allwissend scheinender Unbekannter, der Coach, ihnen sehr persönliche Fragen stellt, die bei den Interviewten teilweise heftige Reaktionen auslösen.

Packende Story 12 Jugendliche, die unterschiedlicher nicht sein können, haben sich für ein Projekt angemeldet, bei dem allerdings nie-

Auch für Juni 2009 hat Florian Brüggler eine neuerliche Zusammenarbeit mit der Jugendkirche Wien angekündigt. Wir freuen uns auf ein neues, mitreißendes Stück!

Die Geschichte, die die Lebenswelt der Jugendlichen unverblümt wiedergibt, wurde von den persönlichen Erfahrungen der SchülerInnen ausgehend verfasst. Dadurch wurde eine hohe Authentizität bei der Darstellung erreicht, die bei den BesucherInnen sichtlich Begeisterung auslöste. Diese äußerte sich am Ende jeder Vorstellung durch Standing Ovations und tosenden Beifall.

Die SchulkollegInnen treffen zu Beginn in aggressiver Art und Weise auf-

Auch Maria Santos – die ständig der Meinung ist, ihre Eltern seien an

einander, überzeugt davon, dass nur einer/eine von ihnen die Aufnahme in

ihrem chaotischen Leben schuld – entdeckt, dass es Dinge gibt, die nur sie

das Projekt schafft. Die Konkurrenzhaltung wird durch die Einzelgespräche

selbst in der Hand hat – den Einsatz ihrer Stimme zum Beispiel.

verstärkt. Der Coach bittet die SchülerInnen nacheinander zum Gespräch. Sein provokantes Vorgehen führt zu starken Emotionen bei den Befragten.

Jeder Charakter schafft es schließlich, seine eigenen Qualitäten und auch die der anderen zu erkennen. Durch das gemeinsame, offene Gespräch So muss sich beispielsweise Anna Bergmann – die aufgrund ihrer guten

verspürt die Gruppe einen Zusammenhalt und erkennt schließlich, dass es

Noten und ihres Ehrgeizes als Favoritin unter den TeilnehmerInnen zählt –

nicht darum geht, was die Gesellschaft von ihnen hält, sondern darum, zu

eingestehen, dass ihre Welt doch nicht so perfekt ist, wie sie scheint.

sich selbst und seinen Eigenheiten zu stehen.

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Jugendkirche Wien | Berichte

überLeben – Adventausstellung in der Jugendkirche

Gregor Jansen, Jugendseelsorger Jugendkirche Wien

In den Wochen des Advent sah die Jugendkirche anders aus als gewohnt: Große Transparente teilten den Kirchenraum und verstellten vom Eingang den ansonsten ungehinderten Blick auf den Altar. So konnte niemand, der die Kirche betrat, der Ausstellung „überLeben – Kunst im Konzentrationslager“ – und damit der Thematik des Gedenkjahres 38|08 – ausweichen. Und die Reaktionen der BesucherInnen, aber auch vieler PassantInnen und GottesdienstbesucherInnen in St. Florian zeigten, dass die Thematik interessant und spannend aufbereitet war. Kunst und KZ Die Ausstellung am Ende des Gedenkjahres 38|08 lud Jugendgruppen, Schulklassen und alle Interessierten dazu ein, sich mit einem weitgehend unbekannten Aspekt der Verfolgung durch das nationalsozialistische Regime auseinanderzusetzen: Viele KZ-Gefangene versuchten, mit künstlerischen Mitteln ein Bild des Lebens gegen die drohende Vernichtung zu setzen. Mit ihren spezifischen Mitteln berichteten sie, verarbeiteten sie den KZ-Alltag, legten Zeugnis ab, wie es nur sie als ZeitzeugInnen können. Anhand konkreter Einzelfälle befasste sich die Ausstellung mit den unterschiedlichen Formen und ambivalenten Bedeutungsgehalten von Musik, Kunst und Kultur in den Konzentrationslagern bis 1945. Als Mittel geistigen Widerstands und mentaler Überlebenshilfe diente sie zur Transzendierung des grausamen Lageralltags. Vor allem die von den Häftlingen selbst geschaffenen KZ-Lieder, Malereien, Poesie aber auch konspirative Feiern an Gedenk- und Feiertagen oder von den Bewachern genehmigte Lagerveranstaltungen halfen, sich emotional und intellektuell mit der lebensbedrohlichen Situation auseinanderzusetzen. Kunst und Kultur hatten im Kontext des Konzentrationslagers aber auch eine andere Seite: So wurde das Talent begabter LagerinsassInnen ausgebeutet und vor allem die Musik wurde als Macht- und Foltermittel eingesetzt. Auch dieser Aspekt wurde in der Ausstellung thematisiert.

Ausstellungselemente Der thematischen Einführung in die Materie und in den zeitgeschichtlichen Hintergrund diente die Ausstellung „Widerstand 1938-45“, die bereits zum 7. Oktober und in den Wochen danach am Stephansplatz viele PassantInnen in ihren Bann gezogen hat: Die Großplakate der Ausstellung zeigen anhand ausgewählter Biographien exemplarisch VertreterInnen des österreichischen Widerstands gegen den Nationalsozialismus. Bewusst wurden WiderstandskämpferInnen aus verschiedenen politischen und ideologischen Hintergründen ausgewählt, und die ambivalente Rolle der (katholischen) Kirche im Nationalsozialismus wird dargestellt. Der zweite Teil von „überLeben“, der im rechten Seitenschiff der Jugendkirche zu sehen war, basierte auf der Ausstellung „Kunst und Kultur im Konzentrationslager Mauthausen“ der Gedenkstätte Mauthausen (die 2007 im dortigen Besucherzentrum zu sehen war), und umfasste drei Bereiche: Malerei/Grafik, Kunsthandwerk, Musik (Hörstationen). Ergänzend dazu wurden Gedichte und literarische Texte aus verschiedenen Konzentrationslagern bzw. von Verfolgten präsentiert. Tipp: Die Ausstellung „Widerstand 1938-45“ kann von Schulen oder Pfarren, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen wollen, in der Jugendkirche Wien ausgeborgt werden!

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Jugendkirche Wien | Ankündigungen

Jugendkirche Wien geht in die Schule Theresa Kalantzis, Projektleiterin Jugendkirche Wien

Neue Themen im Reliunterricht Wer hätte das gedacht! Jetzt ist die Jugendkirche gerade erst einmal drei Jahre alt geworden und schon geht sie in Schule. Doch sie, also genauer gesagt ihre MitarbeiterInnen, gehen nicht dorthin, um etwas zu lernen – im Gegenteil, sie wollen interessierten SchülerInnen neue, interessante Themen näher bringen. Module Ein Repertoire aus drei Modulen wurde zusammengestellt, welche folgende Thematiken umfassen: - Jugendträume und Kirchenräume - Musik als Gebet - Versöhnung statt Gewalt

CCM-Lieder und die Möglichkeiten der modernen musikalischen Gestaltung in Messen sind Themen beim Modul: „Musik als Gebet“

Die Thematiken ergeben sich durch die weitreichende Erfahrung des Jugendkirchen-Teams in diesen Bereichen. Die Einheiten sind besonders auf die Bedürfnisse von SchülerInnen im Alter von 14 bis 18 Jahren zugeschnitten und zeichnen sich durch die Anwendung unterschiedlicher Methoden und den Einsatz von besonderem Equipment aus. Zudem fördern sie ein reflektiertes Umgehen mit den Themen Kirche, Gebet und Gewalt und wecken in einem oder anderen Fall das Interesse für das Projekt Jugendkirche Wien. Die angebotenen Schulstunden verstehen sich zum einen als Ergänzung des Regelunterrichts, zum anderen kann ein bekanntes Thema durch diese Module vertieft werden.

Buchung Die Einheiten sind jeweils bis eine Woche vor dem gewünschten Termin von der zuständigen Lehrerin/vom zuständigen Lehrer in der Jugendkirche Wien unter unserer Büronummer + 43 664 824 36 61 zu buchen. Ein Anruf genügt und schon macht sich – mit ausreichend Material ausgestattet – der/die jeweilige SpezialistIn der Jugendkirche auf den Weg, um sein/ihr Wissen an die SchülerInnen weiterzugeben. Natürlich nehmen wir auch gern Buchungen per E-Mail unter kontakt@jugendkirche.at entgegen.

Wir stellen vor Caro(la) Grasböck Alter: 27 E-Mail-Adresse: c.grasboeck@katholische-jugend.at Tätigkeit in KJ: Sozialpädagogin in der Jugendkirche Wien Sonstige Tätigkeit, Beruf: Studentin (Pädagogik), am Erstellen der Diplomarbeit Wohnort: Stockerau Freizeit: Tennis, Volleyball, Klettern, Singen, Lesen, (gute)Musik hören, … Das spiele ich gerne: Die Siedler von Catan Diese Person beeindruckt mich: Bono (U2) Wordrap - jugendlich: „geladen“ (voller Energie und Tatendrang) - Musik: (ent)spannend - Bibel: Ratgeber - KJ: Gemeinschaft - (er)wachsen: Nach den Sternen greifen, aber die Bodenhaftung nicht verlieren Was ich sonst noch sagen möchte: Freu mich auf meine Arbeit in diesem Team! (Jugendkirchen-Team)

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Jugendkirche Wien | Ankündigungen

Die lange Nacht der rockigen Klänge Manuel Khittl, Organisationsreferent Jugendkirche Wien

Cardiac Move und First Aid spielen in der Jugendkirche Wien Die Jugendkirche Wien zeigt wieder, was sie alles kann. Mit einem ausgeklügelten Raumkonzept und den unvergleichbaren technischen Möglichkeiten machen wir die Kirche in der Langen Nacht der Kirchen, die am 05. Juni 2009 stattfindet, nicht nur zu einem Gebäude, sondern zu einem Erlebnis, das man auf keinen Fall auslassen darf. Heuer unterstützt uns die Band „Cardiac Move“, die Gewinner des Ö3-Soundchecks, dabei, dieses besondere Raum- und Musikerlebnis anzubieten. Wir freuen uns schon sehr auf ihren Gig, der ab 22:45 Uhr die Kirche zum Rocken bringt. Cardiac Move, die Salzburger Band bestehend aus: Johnny (Gesang, Piano), Manu (Gitarre), Emi (Bass, Gesang) und Kuri (Drums) begann ihre musikalische Laufbahn im Jahre 2002. Seit September 2004 bringen sie in der aktuellen Besetzung ihren rockigen Sound. Als Teilnehmer des Ö3 Soundchecks, dem größten österreichischen Bandwettbewerb, schafften sie mit ihrem Sieg 2008 den Durchbruch. Wir haben auch eine sensationelle Vorgruppe zu bieten: First Aid, eine Band aus Wien entstand im Jahre 1999 und tritt seit 2001 in angesagten Locations auf. Von ihnen wurden unter an-

derem die Arena, das Planet Music und das U4 bespielt. Die Stimmung bei ihren Konzerten ist jedes Mal ausgelassen und atemberaubend. Wir sind überzeugt, dass beide Bands diesen Abend zu einem unverwechselbaren Ereignis machen und freuen uns schon sehr, euch alle bei diesem musikalischen Event bei uns begrüßen zu dürfen! Ab 21:00 Uhr v erwandelt sich die Jugendkirche in einen Konzertsaal. Ab 21:30 Uhr startet die Wiener Band „First Aid“ mit rockigen Klängen. Ab 22:45 Uhr wird mit „Cardiac Move“ – den Gewinnern des Ö3 Soundchecks – so richtig Party gemacht! Ab 00:15 Uhr runden wir das Programm mit einem Nightprayer ab, der nicht nur musikalisch – durch die Jugendkirchenband unterstützt – eine Kraftquelle sein wird, sondern auch durch Aktionen zum Danken, Nachdenken und Mutfassen motivieren soll. Insgesamt liefert das Programm den richtigen Energieschub, um die letzten Wochen vor den Sommerferien gut zu überstehen. Infos zu den Bands im Internet: <www.cardiacmove.com> <www.firstaid-online.at>

Termine in der Jugendkirche Wien Datum, Uhrzeit

Titel

Art der Veranstaltung

17. April 2009, 18:00

Spirinight

Firmevent

19. April 2009, 19:00

come2stay

Jugendgottesdienst

28. April 2009, 19:00

cinema meets church

Kinoabendabend

04. Mai 2009, 19:00

Monday Music Session

08. Mai 2009, 18:00

Spirinight

Firmevent

10. Mai 2009, 19:00

come2stay

Jugendgottesdienst

15. Mai 2009, 18:00

Spirinight

Firmevent

17. Mai 2009, 19:00

come2stay

Jugendgottesdienst

24. Mai 2009, 19:00

come2stay

Jugendgottesdienst

29. Mai 2009, 18:30

cinema meets church

Filmnacht

05. Juni 2009, 21:00

Lange Nacht der Kirchen

07. Juni 2009, 19:00

come2stay

08. Juni 2009, 19:00

Monday Music Session

21. Juni 2009, 19:00

come2stay

Jugendgottesdienst

28. Juni 2009, 19:00

come2stay

Jugendgottesdienst

28. Juni 2009, 19:00

come2grill

Sommerfest

05. Juli 2009, 19:00

come2stay

Jugendgottesdienst

19. Juli 2009, 19:00

come2stay

Jugendgottesdienst

Jugendgottesdienst

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Nord | Berichte

Ein ganz „normales“ Wochenende im Leben der Jugendleiter mit dem Schwerpunkt Firmvorbereitung Erich Amann und Peter Müller, Jugendleiter Schwerpunkt Firmung

Heute wollen wir euch einmal erzählen, wie der ganz normale Wahnsinn bei uns aussieht. Achtung: Dieser Artikel ist nicht ganz Ernst zu nehmen! Es ist Freitag, 22.00 und in unseren Köpfen schwirrt schon das bevorstehende FirmbegleiterInnenseminar herum. Anstatt sich ins Bett zu legen, wo man um diese Uhrzeit eigentlich auch hingehört, finden wir die Idee gut, uns doch schon heute in Oberleis zu treffen. So werfen wir unsere Autos an und fahren ins Jugendzentrum. Dort angekommen wird noch heftig diskutiert und ein Gläschen Wein getrunken, bevor wir uns zu Bette begeben. Samstag, 08:30: Wir treffen uns wieder beim Versuch, schneller als der andere in die Dusche zu springen. Einer von uns beiden hat dann weniger Glück und landet dabei leider am Türpfosten. Nachdem die morgendliche Körperpflege abgeschlossen ist, trifft man sich beim Frühstück. Bei Kaffee und Marmeladebrot gehen wir noch die wichtigsten Details des Tages durch, wie: „Wann mach ma noch mal Mittag?“ Es werden noch die letzten Materialien hergerichtet und schon trudeln die ersten TeilnehmerInnen ein. Während Erich noch zum Bahnhof fahren darf, um zwei von der ÖBB im Stich gelassene Teilnehmerinnen abzuholen, erklärt Peter den Hausgebrauch in Oberleis. Dann geht es endlich los. Namenspickerl werden beschriftet und geklebt, die KursbesucherInnen dürfen sich unsere geistigen Ergüsse anhören und Flipcharts werden von uns künstlerisch beschmiert. Peter verschwindet irgendwann, auf dass er uns ein köstliches Mittagessen zubereite. Erich ist währenddessen damit beschäftigt, die TeilnehmerInnen mit dem Löffel der Weisheit zu füttern. Danach kommt schon die lang ersehnte Mittagspause. Da wir aber erst um 11:00 begonnen haben, und das Programm eher dicht gedrängt ist, machen wir schon bald weiter. Der Nachmittag hat’s natürlich in sich. Es wird zugehört, geredet, diskutiert und gelitten. Die Diskussionen sind sehr ergiebig, wenngleich sie manchmal abgebrochen und auf den Abend verschoben werden müssen. Zum Abendessen gibt es eine leckere kalte Platte mit Wurst, Käse, Gurkerl, Paradeiser und Brot. Nach einer kleinen Schneewanderung zur Oberleiser Kirche ist der offizielle Teil beendet und wir setzen uns mit den FirmbegleiterInnen noch gemütlich zusammen.

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Sonntagmorgens, nach einer eher kurzen Nacht, richten Peter und Erich das Frühstück für alle her und sind auch schon wieder bestens gelaunt. Während so mancheR TeilnehmerIn noch verschlafen zu uns kommt, rennt unter uns schon wieder der Schmäh. Ein langes:“ Morgeeeeen“ von Peter treibt auch in die müdesten Gesichter ein Lächeln. “Lass mich in Ruh!“ bekommt Peter nicht nur einmal zu hören. Der Arbeitstag beginnt mit einem schönen Morgenlob in der Hauskapelle. Peter hat sich viel einfallen lassen, um dieses schön und feierlich zu gestalten. Im Anschluss geht es mit vielen Inhalten weiter. Gruppendynamik, Gruppenrollen, Kommunikation und Konflikte sind nur ein paar Themen die uns heute beschäftigen. Zu Mittag gibt es – weil wir beide zu faul sind bzw. zu wenig Zeit haben, um selber zu kochen – Pizza frisch von der nächsten Pizzeria. Den Abwasch der Pizzaschachteln :-)) übernehmen Peter und Erich … Nach dem Essen ist wie üblich keine Zeit für eine lange Pause, sondern es geht gleich mit dem Thema „Umkehr und Versöhnung“ weiter. Da an so einem Wochenende natürlich auch der Gottesdienst nicht fehlen darf, kommt Kaplan Bernhard Messer aus Ernstbrunn zu uns und feiert mit uns die Messe. Die Lieder, welche von uns laut, falsch aber mit Begeisterung gesungen werden, begleitet eine Teilnehmerin auf der Gitarre. Feedback, Reflexion und Überreichung der Zertifikate stehen immer am Schluss einer solchen Veranstaltung. Das Haus wird wieder in seinen Urzustand zurück versetzt und die übriggebliebenen Vorräte werden verteilt. Gegen 18:00 Uhr treten auch Peter und Erich die Heimreise an und freuen sich nur mehr auf eines: ihre Betten. Nicht jedes Wochenende von Peter und Erich sieht so aus, manchmal sind statt den FirmbegleiterInnen auch FirmkandidatInnen bei uns und dürfen sich mit uns freuen. Und die Wochenenden, an denen wir wirklich nichts zu tun haben, ist uns furchtbar langweilig und wir warten nur darauf, endlich wieder arbeiten zu dürfen. :-))


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Was möchtest du spielen? Katrin Reichmann, Jugendleiterin Schwerpunktbereich Oberleis

Spiele über Spiele – ein Nachmittag nicht vor dem Fernseher oder dem Computer sondern ein Spielen in der Gruppe Eine traditionelle Veranstaltung ging am Sonntag, den 01. Februar 2009 im Jugendzentrum Oberleis über die Bühne. Das Spielefest ist immer ein Fixpunkt im Oberleiser Terminkalender. Firmlinge, Jugendliche sowie junge Erwachsene hatten einen Nachmittag lang die Möglichkeit, miteinander altbekannte Spiele zu spielen, neue Spiele kennen zu lernen und sich auf die Spieletipps des Oberleisteams einzulassen. Das Angebot reichte von Strategiespielen, Kartenspielen über Spiele des Jahres bis hin zu Aktivspielen.

An diesem Sonntag haben es nur die wirklich Schneeerprobten auf den Berg geschafft. Diese erlebten aber nach dieser Sonderprüfung einen ausgelassenen Nachmittag. Aufgrund der Schneelage wurde ein Teil des Programms ins Freie verlegt. Eine rasante Abfahrt mit der Rodel im verschneiten Oberleis mit anschließender Schneeballschlacht tat allen gut. Das beliebteste Spiel an diesem Sonntag war WIZARD. Wir freuen uns schon auf ein nächstes Mal, um alle Spielbegeisterten in Oberleis zu verzaubern.

JugendleiterIn im KJUBIZ Großstelzendorf gesucht Stellenausschreibung

Aufgabenbereiche

Das KJUBIZ Großstelzendorf sucht eine/n Jugendleiter/in im Ausmaß

Projekte im Umfeld des Hauses initiieren

die Dekanaten/Pfarren im Umfeld des Hauses in den Bereichen Ju-

von 40 Wochenstunden.

gendliturgie, Jugendgruppen, Jugendräume unterstützen Wir bieten

auf Anfragen aus dem größeren Umfeld reagieren

Hohes Maß an selbständigem und eigenverantwortlichen Arbeiten

Kontakte zu den EA, die Sie knüpfen, mit Hilfe des Kontaktma-

Möglichkeit, eigene Ideen und Schwerpunkte einzubringen und

nagements pflegen

kirchliche Jugendarbeit aktiv mitzugestalten

Leitung von Orientierungstagen für Schulklassen

Zusammenarbeit im Team der hautamtlichen JugendleiterInnen

Mitarbeit bei vikariatlichen und diözesanen Projekten

Flexible Arbeitszeit Nähere Informationen

Wir suchen folgende Fähigkeiten

Dr. Markus Beranek, Vikariatsjugendseelsorger

Erfahrung in der kirchlichen Jugendarbeit

2116 Oberleis 1

Kommunikationsfähigkeit

+43 664 212 77 15

Teamfähigkeit

m.beranek@katholische-jugend.at

Christliche Lebenspraxis und Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben

Bewerbungen an Mag.a Nina Sevelda

Ausbildung

Katholische Jugend der Erzdiözese Wien

Theologische oder pädagogische Ausbildung – im Idealfall beides

1010 Wien, Stephansplatz 1

z.B.: Seminar für Kirchliche Berufe, Theologiestudium, Pädago-

+43 1 51 552-3392;

gische Hochschule

n.sevelda@katholische-jugend.at

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Nord | Berichte

Wish You come here ins KJUBIZ Maria Sigert-Kraupp, Zentrumsleiterin KJUBIZ

Denn: Das Haus ist wieder leicht zu finden durch die Leuchtreklametafel mit neuem KJ-Logo und dem Namen "KJUBIZ". Das KJUBIZ konnte 2008 gut haushalten: 2 Partyzelte, Küchenmaschine, Mikrowelle, Küchenradio, Punschkocher, Brotschneidmaschine, Backrohrroste, Schrank und Vitrine für Saal 1 wurden angekauft, Friteuse sowie neues Mobiliar für Saal 2 (Essraum) folgen. Die Zeit des Provisoriums des NÖ. Landeskindergartens Göllersdorf bei uns ist zu Ende – mein Dank gilt den Kindergartenpädagoginnen, ihren Helferinnen, dem Gemeindepersonal, Eltern und Kindern, dass sie dieses halbe Jahr das Haus ständig belebten. Dass der „Wandel“ vom Jugendhaus zum Kindergarten Woche für Woche reibungslos funktioniert hat, verdanken wir besonders auch der guten Seele des Hauses, meiner Mitarbeiterin Roswitha. Das Kinderlachen, Klatschen und Singen vormittags vermissen wir bereits. Auch die Räume sind wieder nüchterner. Das sei nun eine versteckte Einladung: Gestaltet wieder neue Kunstwerke für das Haus und holt Euch somit den Kreativ-Bonus von 5 % auf den Gesamtpreis! Der neue Brennofen steht im Werkstattkeller und ist euch dabei behilflich! Nach Ostern bieten wir Seminare zum Formen mit Ton, Töpfern, an. Ich freue mich, dass die neue Pelletsheizung sparen hilft an Brennstoff, Kosten und an Luftschadstoffen! Einen kleinen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung bedarf es nach wie vor von unseren Hausgästen beim Reinigen, beim richtigen Lüften, beim Abdrehen von Standby– Funktionen und Licht über Nacht, beim regionalen Einkauf und vor allem beim Müll Vermeiden!! Unser Öko–Bonus (bis zu 10 % Ermäßigung) belohnt dies. Da ein Bauvorhaben der Erzdiözese zur Dachübersteigung, Dachrinnen- und Gesimssanierung bereits für das Frühjahr 2009 genehmigt wurde, wird um Ostern herum das ganze Haus eingerüstet werden. Erst wenn diese Arbeiten abgeschlossen sind, kann der Innenhof wirklich fertig gestaltet werden. Ich bitte alle Gruppen, die in dieser Zeit bei uns zu Gast sind, um Verständnis.Wollt Ihr „PatInnen“ für den neuen Hausbaum und die neuen Bäume und Sträucher werden? Klar, dass das heimische Gehölze sein werden und vor allem was zum Naschen für Gäste – Kirschen, Marillen, Äpfel, Himbeeren … Das alles schafften wir nicht allein, sodass ich mich an dieser Stelle einmal bei Stellen und Ämtern der ED Wien bedanke,

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besonders bei Hr. DI Wilfing (Bauamt), Hr. Wolfram (Amt für Rechts- und Liegenschaften), Fr. Baumgärtner (Finanzkammer), Fr. Zaunbauer (Kategoriale Seelsorge), last but not least, Nina und Markus (KJ der ED Wien, zu der das KJUBIZ ja gehört) für Zusammenarbeit, Hilfestellungen, Entscheidungen zugunsten des Hauses. Auch dem Leitungsteam der 5 Pfarren Sonnberg, Breitenwaida, Großstelzendorf, Göllersdorf und Bergau, dem PGR Großstelzendorf und dem Gemeindeamt der Marktgemeinde Göllersdorf sagen wir danke für viele Gespräche und tatkräftige Hilfe. Und ein dickes Busserl unseren Haus- ähm, Ehemännern Rudi und Alex … Ich darf mich im Namen des KJUBIZ Teams, Roswitha Holzer und mir, und des immer wieder gelobten Gemäuers bei Euch Hausgästen bedanken: Für Euer Kommen, Weiterempfehlen, Eure Kritik, einfach Eure Unterstützung und Euer Wohlwollen. Bleibt mir zu wünschen, dass im heurigen Jahr auch alles gut geht mit den Renovierungen, Anschaffungen, – aber vor allem, dass Ihr begeistert seid vom Haus und seiner Atmosphäre, dass es belebt wird von Menschen, die Gutes, Wichtiges, Wegbereitendes, Heil-Bringendes mit Jugendlichen und Kindern leben und weitergeben. Möge Gott dabei erfahrbar und spürbar werden, dass er mit uns unterwegs ist. (Die eigene Bahnstation Großstelzendorf sowie ein hiesiges Freibad mit Beachvolleyballplatz werden wohl weiterhin Wunschdenken bleiben …)


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More than a smile … Maria Sigert-Kraupp, Zentrumsleiterin KJUBIZ

… ist keine neue Erlebniswelt der KJ – Nord, sondern real gelebt beim fff-Gottesdienst „Lachen geboten“ in der Pfarrkirche Göllersdorf am 25. Jänner 2009. Vieles hat die altehrwürdige Kirche von Göllersdorf wohl schon zu sehen und zu hören bekommen in den letzten paar hundert Jahren, aber am letzten Jännersonntag hat auch sie gestaunt: Tolle Lichteffekte tauchten sie in ein ganz neues Licht, rockige Klänge haben sie so fetzig wohl auch noch nie erfüllt und über 800 Leute, 2/3 davon Jugendliche, hat sie wohl auch noch selten beherbergt. Es war eine tolle Erfahrung, diesen Jugendgottesdienst aus der Reihe der find•fight•follow-Messen der Katholischen Jugend hier mitzuerleben. Etliche Jugendliche aus unseren 5 Pfarren und der Region Hollabrunn hatten seit drei Monaten mit Bernhard Skritek (fff-Team) aktiv an der Vorbereitung mitgewirkt, allen voran Désirée Lehner, 15, aus Porrau. Mit Weihnachten dazwischen war es gar nicht so einfach, all die vielen Aufgaben zu bewältigen, die Vorbereitungen waren trotz Anlaufproblemen begleitet von den Probensongs: „I feel good“, „I believe“ … Eines der Hoppalas: Samstag, 09:40 beim Warten auf 4solutions: Sogar die Polizei war angerückt, um mit mir gerade zu beraten, wo der riesige Laster zwecks Ausladen denn parken solle, weil dies beim Kircheneingang verkehrssicherheitstechnisch ziemlich ungünstig ist – da trauen sich Dominik und Co mit einem simplen kleinen Lieferwagen vorfahren … Und dann kam er, Sonntag der 25. Jänner. Vormittags versteigerten wir noch als Sponsoraktion in jeder unserer fünf Pfarren im Anschluss an den Sonntagsgottesdienst kulinarische Schmankerln aus der Region – danach ging’s los mit den letzten Vorbereitungen: Soundcheck, Generalprobe.

Und dann kam auch sie, die Gewissheit: Das wird überdrüber! Innerhalb einer halben Stunde war die Kirche voll. Die tolle Band mit Petra, Tamara, Flo, Dominik, Lukas, Christian (Grafenwörth), Lukas (Langenzersdorf), Anna, Feli, Vera, Luzia, Christian und Judith brachten die alten Mauern zum Brodeln. Freude und Lachen gehören zu unserem Glauben und gehören deshalb auch in die Kirche, in der es lange genug geheißen hat: “Lachen verboten!”, meinte Diakon Herbie. Es wurde tatsächlich viel gelacht, bei der Videoeinspielung oder beim Versuch, nach böse schauen einander anzulachen, auch bei der Predigt, in der Werner der Kirche wünscht, „von Jesus das Lachen wieder zu lernen“. Désirée gab uns die Aufgabe mit, in der kommenden Woche SMS mit mindestens einem Smiley zu verschicken –  Die Freude war auch groß über den Erhalt von Buttons (Martin, dein Muskeltraining beim Button-machen hat sich ausgezahlt!) und Schoko beim Ausgang. Hoffentlich wirkt all diese Freude in den Alltag hinein im lachenden, fröhlichen Christ sein. Ich konnte danach viel lachen: Das Feedback war toll, der Einsatz, die vielen auch noch so kleinen Dienste 100 %, Stimmung und Musik grandios. Und ich musste mich nicht die nächsten Wochen von den restlichen Hot Dogs ernähren. Es bleibt ein riesengroßes, schlichtes DANKE – vor allem an alle ehrenamtlichen jugendlichen HelferInnen (über 90!), an alle SponsorInnen und an alle, die zum Gelingen dieser Heiligen Messe beitrugen. Ihr habt 800 Leute, hauptsächlich Jugendliche, zum Gottesdienst, zu Gott gebracht, sie zwei unvergessliche Stunden junge Kirche erleben lassen, sie lachen erleben und spüren lassen: Jesus und Freude, das passt, das „zieht“, das schafft Be-zieh-ung.

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Nord | Allgemeines

Oberleis – da ist immer was los! Gerald Miedler, Jugendleiter Geistliches Jugendzentrum Oberleis

Auch wenn es nicht möglich war jede Tätigkeit zu erfassen, so wagen wir doch einen Blick in das Geschehen an einem ganz normalen Donnerstag im Geistlichen Jugendzentrum Oberleis. 08:00 08:35 08:40 09:00 09:01 09:02 09:03 09:05 09:06 09:07 09:10 09:13 09:14 09:15 09:16 09:20 09:21 09:26 09:27 09:30 09:35 09:40 09:41 09:45 09:55

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Messe Claudia tauscht Kerze für Ewiges Licht in der Kapelle Frühstück Birgit verständigt Elektriker weil der Strom im Pfarrsaal ausgefallen ist Kati ändert die Kapellendekoration Claudia befreit die Gehwege vom Schnee Gerald tauscht die Plakate und Flyer Markus fährt zur Besprechung mit Bischofsvikar nach Großrußbach Irene entsorgt die ausgebrannte Opferkerzen Daniela erstellt die Etiketten für den Aussand Gerald aktualisiert den Schaukasten bei der Kirche Daniela aktualisiert die Homepage Gerald erstellt die HAT-Tagesordnung Kati schreibt einen -Bericht Birgit bestellt Putzmittel Birgit entkalkt die Kaffeemaschine Irene schneidet Zeitungsmeldungen über Oberleis aus Irene rechnet die EZA-Produkte ab Birgit schaltet die Waschmaschine ein Gerald kontaktiert die OT-ReferentInnen bezüglich einer neuen Schulanfrage Elektriker wird von Birgit empfangen Claudia reinigt die Fenster im Zwischenbau Gerald leitet die OT-Fragebögen Christa weiter Gerald erstellt die nächsten OT-Datenblätter für die Abrechnung Kati telefoniert mit dem Kaplan von Ernstbrunn

09:56 10:00 10:01 10:02 10:09 10:10 10:20 10:25 10:26 10:28 10:30 10:31 10:32 10:35 10:40 10:45 10:50 10:51 10:52 11:00 11:02 11:05 11:10

Gerald trägt Kontakte ins KM ein Problem behoben – Strom ist wieder da Irene beantwortet eine Anfrage einer Pfarre bezüglich Saalbenützung Birgit holt die Post aus dem Briefkasten und verteilt diese Birgit wartet dem Heizöllieferant Kaffee auf Daniela schickt die Daten für die Minibrotplakate an die Druckerei Daniela widmet sich der Buchhaltung Irene telefoniert mit der Pfarre Ernstbrunn bezüglich eines Termins in der Kirche Gerald aktualisiert die Zeitschriftenablage Daniela telefoniert mit der Finanzkammer Bundesheer baut im Pfarrsaal die Feldküche auf Kati aktualisiert ihre Kontakte Birgit fährt auf die Bank und Lebensmittel einkaufen Gerald telefoniert mit Margot bezüglich Express Yourself! Claudia arbeitet an einer Aussendung Daniela schreibt Gerd ein Mail bezüglich Anzahlungen für Irgendwie Mysterie Irene bespricht mit Daniela und Claudia die Einteilung der Wochenenddienste Kati bereitet eine Jugendstunde für Ladendorf vor Gerald macht die Basilika-Abrechnung Gerald koordiniert einen Termin mit den Vorsitzenden Irene bestätigt eine Anfrage für einen Orientierungstag Daniela erstellt einen Entwurf für den Oberleiser Grean-Flyer Birgit kocht das Mittagessen


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Gerald sammelt Punkte für die Hausteambesprechung Irene muß leider einer Gruppe für eine Sommerwoche absagen Gerald schreibt einen -Artikel Irene nimmt eine Anmeldung einer Firmgruppe entgegen Daniela überlegt die Gestaltung des Express Yourself!-Flyers Irene fährt nach Hause Daniela fährt nach Hause Birgit bespricht die Bewirtung in den nächsten 2 Wochen mit Gerald Mittagessen Claudia kontrolliert die Mülltrennung und Reinigung der Küche Claudia fährt nach Hause Gerald verabschiedet OT Gruppe Gerald organisiert eine Klausurbegleitung Bundesheer hat geputzt und wird von Birgit verabschiedet Gerald sammelt Projektideen für „72 Stunden ohne Kompromiss“ für 2010 Birgit verabschiedet OT-Referentin Isi Kati plant einen Orientierungstag mit Peter Gerald widmet sich dem Konzept für „Freunde von Oberleis“ Markus führt ein Mitarbeitergespräch mit Erich Birgit putzt die Küche Birgit reinigt den Wohnbereich Birgit kocht das Abendessen fürs Basilikateam Gerald plant das Abendgebet fürs Basilikateam

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Gerald bereitet das Morgenlob vor Gerald bearbeitet seine Post und Mails Birgit fährt nach Hause Irene leitet ehrenamtlich die Erstkommunionstunde Pfarrer kommt mit Priesterstudenten um das Haus anzuschauen Kati plant eine Firmstunde für Ernstbrunn Markus telefoniert mit Kleinregionsbüro Markus telefoniert mit Pfarrer bezüglich Aushilfen Gerald klärt mit Markus die Arbeitsaufteilung für das Café SpiritOL Gerald arbeitet am Programm für das Café SpiritOL Markus führt ein Gespräch mit stv. PGR-Vorsitzenden Karin bringt EZA Schokolade und Kaffee Markus bearbeitet die Post und schreibt Mails Kati fährt zur Jugendstunde nach Ladendorf Gerald und Markus decken den Tisch Michi, Roland, Kerstin und Juliane kommen Abendessen mit Basilikateam Irene geht zur Kirchenchorprobe Abendlob mit Basilikateam Basilika-Vorbereitung im Besprechungsraum Martin bringt Getränke fürs Gästehaus Kaffeepause beim Basilikateam die nächsten Termine werden ausgemacht Irene fährt nach Hause Ende der Basilika-Vorbereitung Michi, Roland, Kerstin und Juliane fahren nach Hause Gerald fährt nach Hause Kati kommt zurück und geht schlafen Markus geht schlafen

Cafe SpiritOL jeden 2. Donnerstag im Monat 16:00 – Kaffee & Kuchen 17:00 – Angebote rund ums Haus 18:30 – Imbiss 19:00 – Gebet Auftanken, Austauschen, ins Gespräch kommen, gemeinsam beten und Oberleis erleben. An diesem Tag sind wir für dich da, um aktuelle Fragen zu klären, Tipps zu geben und einfach zuzuhören. Eingeladen sind alle, die sich in der pfarrlichen und überregionalen Jugend- und Firmarbeit engagieren und alle die das Haus kennen lernen wollen. Termine: 14. Mai 2009, 11. Juni 2009 Ort: Geistliches Jugendzentrum Oberleis <www.katholische-jugend.at/oberleis>

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Nord | Ankündigungen

wein + brot = tisch Martha Plößnig, Jugendleiterin Kunstdünger

Fragen auf den Tisch legen, wie auf den abschließenden großen profanen Mahltisch, umspielt von Musik, Literatur und Bildender Kunst. Was ist (uns) Wein, was ist (uns) Brot? 04. Juli 2009, 05:00 Projektstart/Gottesdienst und Frühstück über den Feldern und Weingärten/Kettlasbrunn „ExpertInnen“: Liturgie: Markus Beranek, Annemarie Graf, Martha Plößnig, Manfred Linhart | Musik: Judith Reither, Bratsche | Jugendliche aus der Region

Ein appetitliches Angebot zwischen Feldforschung, Kursangebot und Aktionismus im Rahmen des Weinviertelfestivals 2009 | Projektleitung: kunst.dünger Die Symbolik von „Brot und Wein“ ist eine der bedeutendsten und meistreflektierten Bildnisse im Christentum. Auch für KünstlerInnen und LiteratInnen gilt „Brot und Wein“ als zentrale Chiffre für eine mögliche Beziehung zum Göttlichen und für einen (verlorenen) Welt-Zusammenhang. Genauso eignet sich das Begriffspaar „Brot + Wein“ plus deren Austragungsort „Tisch“, um Kernelemente menschlichen Alltags zu beschreiben. Das Weinviertel als Land, das sowohl Brot als auch Wein wachsen und gedeihen lässt, ist ein guter Ort, um dieses Bild in den Mittelpunkt zu stellen und von verschiedenen Seiten zu betrachten … So tischen wir in vier Weinviertler Haushalten Wein und Brot auf. Das klingt banal, wird es aber nicht. Denn Bekannte, NachbarInnen und auskunftsfreudige ExpertInnen (KünstlerInnen, Hausfrauen und –männer, PhilosophInnen, ArbeitnehmerInnen, …) sollen sich die Seelen aus den wohlstandsgesättigten Leibern diskutieren. Frei nach dem Motto:„Die Vergänglichkeit fängt heute an, denken wir (nicht) an morgen!“ „Brot“ steht dabei z.B.: für die Mühen des täglichen Lebens, für Arbeit, für soziale Gerechtigkeit, „Wein“ symbolisiert das Darüber, das Mehr im Leben, für die Brücke zur Transzendenz. Dabei wollen wir an festgefahrenen Sichtweisen solange drehen, bis sie uns eine neue Auskunft über Sinn und Zusammenhang von Brot und Wein liefern. Wir wollen dem Ganzen einen Rahmen geben: einen liturgischer Akt zu Beginn, eine Fest als Abschluss. Wir werden einen frühmorgendlichen Gottesdienst feiern und dort dieselben

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10. Juli 2009, 19:30 Symposium bei Familie Breyer-Reuter, Neusiedl/Zaya | „Brot + Wein als Lebens- und Heilmittel“ „ExpertInnen“: GastgeberInnen: Monika Breyer-Reuter, Horst Reuter, Marie Christine Schweighofer, Viktoria Tatzber, MSE, M artina Marschall, „G+T“, Gusl Maderer u. Gerhard Rieder, Umschaid Friedl | Moderation: Manfred Linhart 17. Juli 2009, 19:30 Symposium bei Ursula Nimmervoll, Bernhard Spachinger, Erdpreß | „Brot, Wein und die liebe Arbeit“ „ExpertInnen“: GastgeberInnen: Ursula Nimmervoll, Bernnard Spachinger, A ndrea Kulisev, Martin Neid, Leo Wiesinger | Moderation: Martha Plößnig 14. August 2009, 19:30 Symposium bei Annemarie Graf, iKu-Keller, Kettlasbrunn | „Feiern + Brauchtum rund um Wein + Brot“ „ExpertInnen“: Frau des Hauses: Winzerin, Erwachsenenbildnerin, Rosa Faber-Stadlbacher, Ernst Steindl, Michael Staribacher, SängerInnen aus Kettlasbrunn: Kellerlieder | Moderation: Martha Plößnig 15. August 2009, 19:30 Symposium bei Fam. Wolfgang Krebs, Traunfeld | „Brot + Wein in Kunst + Literatur“ „ExpertInnen“: G astgeberInnen: Andrea Krebs, Wolfgang Krebs, H einz Janisch, Karin Maria Pfeifer, Josef Regner, Gustav Schörghofer, Susanne Schwelle | Moderation: Manfred Linhart 21. August 2009, 18:30 Abschlussfest im Himmelkeller, Kronberg „ExpertInnen“: Hannes Bauch, Michael Kos, Trionysos, Julia Schreitl, Judith Reiter, Werner Angerer, Maria Schmidt, Johann Zillinger, Veranstalter: kunst.dünger, Martha Plößnig und Manfred Linhart, <www.kunstduenger.und-so.at>


Nord | Ankündigungen 41

Termine im Norden Datum, Uhrzeit

Titel, Untertitel

Ort

13. April 2009, 14:00

Oberleiser Grean

Geistliches Jugendzentrum Oberleis

17. April 2009, 19:30

Firmbasilika

Pfarrkirche Oberleis

23. April 2009, 08:15

TröpfchenWeise, ein Wasserfall für Oberleis

Geistliches Jugendzentrum Oberleis

24. April 2009, 19:30

Basilika, Jugendmesse

Pfarrkirche Oberleis

25. April 2009, 19:30

Kreistanzabend

Pfarrsaal Obersulz

25. – 26. April 2009, 16:00

Firmrendezvous

Geistliches Jugendzentrum Oberleis

25. – 26. April 2009, 10:00

Express yourself! Theaterworkshop

Geistliches Jugendzentrum Oberleis

14. Mai 2009, 16:00

Cafe SpiritOL

Geistliches Jugendzentrum Oberleis

21. Mai 2009, 12:00

Irgendwie Mysterie

Geistliches Jugendzentrum Oberleis

29. Mai 2009, 19:30

Basilika, Jugendmesse

Pfarrkirche Oberleis

11. Juni 2009, 16:00

Cafe SpiritOL

Geistliches Jugendzentrum Oberleis

26. Juni 2009, 19:30

Basilika, Jugendmesse

Pfarrkirche Oberleis

26. Juni 2009, 20:00

Nachtwanderung zu kraftvollen Orten

Wetzelsdorf

31. Juli 2009, 19:30

Basilika, Jugendmesse

Pfarrkirche Oberleis

28. August 2009, 19:30

Basilika, Jugendmesse

Pfarrkirche Oberleis

Nähere Infos zu allen Veranstaltungen erhältst du im KJ-Büro (Tel: +43 1 51 552-3382 bzw. nord@katholische-jugend.at) bzw. auf unserer Homepage: <www.katholische-jugend.at>

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Stadt | Berichte

Project Musical Part 3 – Presented by Forum Jugend Breitensee Wolfgang Kutschera, Jugendverantwortlicher Pfarre Breitensee

3 x Klingel, Vorhang auf, Licht an Bereits zum dritten Mal startete die Jugendgruppe in Breitensee den Anlauf einer Reise durch Musicals, sowohl gesanglich als auch choreographisch. Auf vielfachen Wunsch wurde das Projekt wieder aufgerollt. „Wer einmal von hundert Leuten Beifall bekommen hat, muss immer wieder raus auf die Bühne.“ Harte Vorbereitungsstunden fanden im Zeitraum von Anfang 2008 bis zu unserer Aufführung im Oktober 2008 statt. Angefangen hat alles mit der Liederauswahl. Auch die Überlegung einer neuen Darbietungsweise, die Lieder blockweise den einzelnen Musicals zugeordnet und nicht wie bei den vorangegangenen Aufführungen durcheinander darzubieten, stellte uns vor schier unlösbare Probleme: Wie gestaltet man den Wechsel zwischen zwei Liedern? Reicht die Zeit für den Bühnenumbau? Was wird an Bühnenbild benötigt? Wie schaut es mit den Kostümen aus? Das alles wurde Dank der tollen Unterstützung jedes/r einzelnen Mitwirkenden von der unlösbaren Aufgabe zu einem überschaubaren, aber dennoch harten Stück Arbeit. Jeden 2. Donnerstag trafen sich sämtliche Beteiligte des „Project Musical Part 3“, um ihre Lieder zu proben und ihre Choreographien einzustudieren. Die Liederauswahl gestaltete sich durchwegs schwierig. Nicht jedes Lied konnte, auch wenn es noch so gefiel, umgesetzt werden. In 7 Blöcken gestalteten wir kurze Einblicke in die Geschichten von Elisabeth, Mozart, Tanz der Vampire, 3 Musketiere, Dracula, Jekyll & Hyde und Rebecca. Alleine die Vielzahl an Musicals bereitete der Kostümbeschaffung und den BühnenbildbastlerInnen schlaflose Nächte. Ebenfalls schwierig stellte sich die Herausforderung des Kostümwechsels zwischen den einzelnen Akten für die DarstellerInnen dar. Jedoch wurden diese dank monatelanger – teils ewig scheinender – Proben einstudiert und perfektioniert (dem Lieferchinesen sei Dank). Schon zwei Mal hatte alles geklappt. Project Musical Part 1 und 2 waren, wie auch der dritte Teil, ein voller Erfolg. Jede der gebotenen Darstellungen war im Schnitt mit 110 Leuten besucht. Ein unglaubliches Gefühl, wenn der Vorhang sich öffnet und 220 Augen auf einen blicken und die Musik beginnt. Das ist genau der Punkt, wo bei fast allen der Herzschlag auf das Maximum hinaufschnellt und die Nerven blank liegen. Ist alles klar, funktionieren die Lichter, gehen die Mikrofone, werde ich mich versingen? Alles Fragen, die einem scheinbar in 1/1.000 Sekunden durch den Kopf schießen. Doch kaum begonnen, ist

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es auch schon wieder vorbei. Alles hat geklappt. Und die Menge applaudiert. Ein unbeschreibliches Gefühl, was wohl auch dazu führte, dass die DarstellerInnen von Teil 1 bis Teil 3 immer mehr wurden. Auch hinter der Bühne wurden aus anfänglich 3 HelferInnen für Musik, Licht und Bühnenbild fast 10, die sich hinter den Kulissen um alles kümmerten. Auch die tolle Unterstützung der Volksschule Josefinum und deren Direktor sei Dank, dass wir auf ein breitgefächertes Repertoire an Bühnenequipment zurückgreifen konnten. Genau diese Erfahrung verleitete auch einige Mitwirkende dazu, ihre FreundInnen einzuladen, bei unserem dritten Teil mitzuwirken. Auch wenn in der Schlussphase des Projektes viel Stress und Hektik bezüglich einiger Dinge aufkamen – wie zum Beispiel das Programmheft gestalten oder wer denn jetzt das Buffet einteilt oder wer die Kostüme organisiert – konnte mit Hilfe der geballten Kraft der gesamten Jugendgruppe alles fast problemlos geschafft und erreicht werden. Und wieder wurde nach einer kurzen Phase des Erholens die Frage laut: Wann beginnen wir mit unseren Proben für unser nächstes „Project Musical Part 4 presented by Forum Jugend Breitensee“?! <http://fjb.jsbreitensee.com>


Stadt | Berichte

Für Menschen, die's brauchen Viola Hajdany, Jugendleiterin SiJu und DEKX

In Österreich leben knapp 500.000 Menschen, die von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen sind. Im Bezirk Landstraße lässt die Lebensqualität (Kriterien dafür sind u.a. Kaufkraft, Arbeitslosigkeit und Migrationsanteil) vor allem in Erdberg zu wünschen übrig. Daher fand im Dezember 2008 schon zum dritten Mal das Projekt „Für Menschen, die`s brauchen“ statt. Organisationen wie Gebietsbetreuung, Lokale Agenda, Jugendzentrum come2gether, Wiener Hilfswerk, Verein Juvivo, VHS Landstrasse, die Wiener Kinderfreunde, die Bezirkspolitik und nicht zuletzt die KJ beteiligten sich engagiert an der Durchführung dieses Projekts. Die ersten Vorbereitungen dafür begannen schon im Februar 2008, als ca. 30 Firmen schriftlich um Warenspenden gebeten wurden. Darüber hinaus sammelten einige Beteiligte vor großen Kaufhäusern haltbare Waren, so auch Yasmin Danzl, 14 Jahre alt, Jugendliche aus der Pfarre Maria Geburt am Rennweg. Auf die Frage, wie es ihr beim Engagement für bedürftige

Menschen ergangen sei, antwortete sie: „Ich fand`s lustig und es hat Spaß gemacht!“ Dieser Einsatz hat sich wirklich ausgezahlt. Es konnten Waren und Gutscheine im Wert von ca. € 12.000,- an über 400 Menschen „die`s brauchen“ verteilt werden. Dieses Jahr gab es sogar frische Backwaren, Obst und Gemüse, Babynahrung und Hygieneartikel im Gratisangebot. Im Vergleich dazu konnte im Jahr 2007 „nur“ 250 Personen geholfen werden. Trotz Wirtschaftskrise gibt es also immer noch Menschen, die bereit sind, ihren Wohlstand zu teilen und Jugendliche, die sich für mehr Gerechtigkeit in Wien einsetzen. Übrigens findet das Projekt „Für Menschen, die`s brauchen“ auch 2009 statt. Wer Lust hat, mitzuhelfen ist herzlich dazu eingeladen! Gesammelt wird ca. ab Mitte November bis Mitte Dezember! Kontakt und Informationen: Jugendzentrum Erdberg, Baumgasse 75, 1030 Wien, Tel.: + 43 1 713 47 26

Barbaraaktion und Punschstand Margit Solterer, Organisationsreferentin Vikariat Stadt

Man nehme den 04. Dezember, 4 Leute aus dem Vikariatsteam, einige Stücke Stoff, ca. 20 kg Äpfel, 3 kg Erdnüsse und einige Kirschzweige – fertig ist eine Barbaraaktion. An diesem Tag machten sich Verena Horsky, Barbara Holzer, Gregor Jansen und Margit Solterer auf, um in ziemlich allen Dienststellen der Erzdiözese Wien am Stephansplatz mit ihren Präsenten und der Einladung zum traditionellen Punschstand im Zwettlerhof vorbeizuschauen. Was in den letzten Jahren immer als Nikolausaktion stattfand, wurde 2008 aus termintechnischen Gründen – der 6. Dezember war ein Samstag, als Krampus wollten wir am 5. Dezember nicht auftauchen – zur Barbaraaktion. Dank der guten Recherche von unserer Ehrenamtlichen Vorsitzenden Verena wurden wir in traditionelle Gewänder gehüllt, um die heilige Barbara möglichst authentisch zu vertreten. Der Punschstand, der mittlerweile auch schon zur bekannten und vor allem beliebten Tradition geworden ist, fand 2008 am 10. und 11. Dezember statt. Gut geschützt durch ein auffälliges gelbes Zelt ging es daran, Punsch, Kinderpunsch und Glühwein

an die Frau bzw. den Mann zu bringen. Der Erlös ging auch, wie bereits 2007, an ein Trinkwasserprojekt für Schulkinder in Ecuador, das im Sommer eine Gruppe der Katholischen Jugend besuchen wird. Alle haben fleißig und aufopferungsvoll das warme Getränk geschlürft, sodass wir über € 1.000,- nach Ecuador überweisen konnten. Keine Sorge – auch heuer wird’s im Dezember den Punschstand geben, Termin ist nachzulesen unter <www.katholische-jugend.at> oder im Jahresprogramm.

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Ski- und Snowboardtag “Just for fun” der Pfarre Cyrill & Method Alfred Chudoba, PGR d. Pfarre Cyrill & Method

Am 11. Jänner 2008 fand in der Pfarre Cyrill & Method der 5. Ski- und Snowboardtag statt. Bereits um 06:45 Uhr machten wir uns mit einem vollen Reisebus auf den Weg zum Stuhleck am Semmering. Wettermäßig (Minus 5 Grad) und schneemäßig (80 – 90 cm) war alles 1A, und es konnte gleich mit dem 1. Lift losgehen … Als „Veranstalter“ der Pfarre habe ich dazu den 16-jährigen Alexander (kurz Alex) befragt. Alfred: Hallo Alex – wie hat dir unser Ski- und Snowboardtag gefallen? Alex: Voll leiwand. Jedes Jahr freue ich mich schon darauf, da es neben viel Spaß und Action auch eine Möglichkeit bietet, neue FreundInnen kennen zu lernen. Wie läuft das konkret ab? Schon im Bus wird natürlich gescherzt, geblödelt und ein bisschen ausgemacht, wer mit wem fahren kann, damit möglichst was weitergeht. Dadurch entstehen oft neue Freundschaften, die sich auf den „Alltag“ übertragen. Wir laden sie dann natürlich zu unserem Jugendkeller in die Pfarre ein, und so entstehen neue Freundschaften. Ist der offen für alle und vor allem wann? Ja, wir treffen uns jeden Freitag ab 19:30 Uhr, und der Jugendkeller ist altersmäßig für Firmlinge und darüber gedacht. Kommt es dadurch auch zu einer Bindung an die Pfarre und ans Pfarrleben? Natürlich. Viele hatten schon durch die Firmvorbereitung Kontakt zur Pfarre, und durch Aktionen dieser Art verstärkt sich das natürlich. Einige machen bei den Jugendaktionen mit oder landen in der Pfarrband oder …

Würdest du dir mehr Veranstaltungen dieser oder ähnlicher Art wünschen? Da in unserer Pfarre so alle 6–8 Wochen etwas für die Jugendlichen angeboten wird, halte ich das neben Schule und Arbeit (manche von uns sind schon Lehrlinge) für ausreichend. Man sucht sich halt aus, was einem taugt und macht je nachdem, ob man will oder nicht, mit. Wie informierst du dich über die Angebote? Meist über die Homepage unter <www.pfarre-cyrill-method.at>, oder man erfährt im Jugendkeller, was läuft. Danke für das Gespräch.

Jugendstelle Westend hat ein neues Büro Steffie Sandhofer, Jugendleiterin Westend

Die Jugendstelle Westend hat nach längerer Suche wieder einen neuen Standort gefunden. Wir konnten das Zimmer im 2. Stock der Pfarre Reinlgasse im Dekanat 14 beziehen. Ende Jänner war es soweit: Wir borgten uns zwei Heinzelmännchen – Mario Ulm (Webmaster) und Markus Jüttner (Jugendkirche Wien) – aus und es konnte losgehen. Wir packten unser Hab und Gut in

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der Pfarre Kaasgraben zusammen und lieferten mit 2 Autos unsere Möbel und Materialien zur neuen Destination. Nach 4-stündiger Arbeit, einem kaputten Kofferraumdeckel und schmerzenden Händen war es geschafft und wir konnten positiv gestimmt nach Hause gehen. Komm zu uns: Westend Büro, Reinlgasse 25, A-1140 Wien, <www.katholische-jugend.at/westend> Wir freuen uns auf deinen Besuch!


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Das Liesinger Dekanatsjugendteam Christian Zacherl, Jugend-PGR der Pfarre Atzgersdorf

Hast Du schon einmal in deiner Pfarre eine Jugendmesse vorbereitet und warst dann enttäuscht, dass trotz viel Arbeit die Kirche fast leer geblieben ist? Oder wolltest du schon einmal einen tollen Videoabend veranstalten und, obwohl du fast alle Jugendlichen in deiner Pfarre persönlich angesprochen hast, seid ihr nur zu dritt gewesen und die geplante Partystimmung war damit zu vergessen? Die Lösung für dieses Problem heißt Vernetzung. Man nehme mehrere gute Kontakte zu den Nachbarpfarren und eine Idee. Das ist eigentlich auch schon der Schlüssel zum Erfolg. Wenn sich viele Köpfe und Hände auf die Vorbereitungsarbeiten stürzen, kann man sich einiges an Arbeit sparen. Die Qualität ist höher und es werden auch mehr Jugendliche (weil auch mehr Pfarren beteiligt) beim Event sein. Was natürlich die positiven Eindrücke, sowohl bei den Gästen, als auch bei den VeranstalterInnen steigern wird. Und schon sind beim nächsten Mal wieder neue Personen (Pfarren) dabei und die Zahl der Gäste wird ebenfalls steigen. Zumindest bei uns im Dekanat hat das so funktioniert. Ausgehend von den Pfarren Atzgersdorf und Erlöserkirche mit der ersten gemeinsamen Jugendmesse ist die Zahl der beteiligten Pfarren immer größer geworden. find•fight•follow war dann der große Durchbruch. Abgesehen vom halben Dekanat waren auch noch Pfarren aus der weiteren Umgebung eingebunden. Seitdem gab es noch viele weitere gemeinsame Jugendmessen, wie auch die am Foto gezeigte. Es entstand auch eine Jugendband aus mehreren Pfarren, die sehr erfolgreich ihre jugendgerecht gestaltete Musik dargeboten hat. Mitte letzten Jahres entstand dann der Wunsch, eine Struktur für diese Zusammenarbeit zu finden. Das klingt ein bisschen nach Bürokratie, hat aber gewaltige Vorteile gegenüber einer losen Zusammenarbeit.

Die großen Pluspunkte einer Teamstruktur sind: • Die einzelnen Aufgaben definieren sich nicht über die Vorlieben einzelner Personen, sondern werden über den Bedarf ermittelt und festgelegt. Wenn also jemand ausfällt oder aufhört, dann ist klar, welche Funktionen offen sind. • Eine klare Aufgabenteilung und die verantwortlichen Personen kann man auch leichter den Jugendverantwortlichen in den Pfarren bekannt geben. Dies soll eine Koordinierung von Terminen und auch den Informationsaustausch über Materialien zwischen den Pfarren ermöglichen. • Es ist möglich eine Infrastruktur aufzubauen. Dazu gehören eine Homepage, Newsletter und nicht zuletzt auch Finanzmittel, denn so manches Material kostet ja auch etwas. Nach dem die Dekanatskonferenz uns Unterstützung für unser Vorhaben zugesagt hat, wurden die Planungen konkreter. Beim Kick-Off Treffen im Oktober konnten Jugendverantwortliche aus den Pfarren Wünsche und Ideen einbringen. Unser Dekanatsjugendteam besteht aus ehrenamtlichen MitarbeiterInnen und ist ein offenes Team. Es gibt also keine Beschränkung der Anzahl. Je nach laufendem Projekt (wir werden natürlich auch über die aufgezählten Punkte hinaus weiterhin selbst Events veranstalten) kann das Team beliebig ergänzt werden. Das Team wird wie bisher Entscheidungen über Vorhaben gemeinsam treffen. Für kurzfristige Entscheidungsnotwendigkeiten und die Letztverantwortung der Entscheidungen gibt es das Dekanatsjugendleitungsteam das die Aufgaben „Vorsitz“, „Öffentlichkeit“ und „Finanzen“ wahrnimmt. Die Personen, die diese Funktionen bis 2010 übernehmen sollen, wurden von den Jugendverantwortlichen des Dekanats gewählt, das Wahlergebnis ist allerdings noch ausständig.

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Neue Erfahrungen im Ephata Ulli Reich und Vicki Eckert, Jugendleiterinnen Café Ephata

Seit Anfang Oktober sind wir zwei (Ulli und Vicki) nun schon im Ephata-Team. Seither hat sich vieles, auch in unserem Leben, verändert und wir haben schon viel erlebt. Das Ephata ist für uns ein Ort der Begegnung und des Austausches. Man wird mit vielen verschiedenen Menschen konfrontiert, die alle ihre eigene Geschichte haben und diese immer wieder gerne zum Besten geben. In diesem Sinne wollen wir uns anschließen und ein bisschen erzählen, wie wir das Ephata erleben und wie wir in das tolle Team hineingewachsen sind: VICKI: Meinen ersten Kontakt mit dem Ephata hatte ich, als ich noch Ministrantin war; im Zuge der Jugendgruppenstunde sind wir in das Café gegangen und es hat mir von Anfang an gefallen. Ich habe gar nicht gewusst, dass es da war (obwohl ich gleich ums Eck wohne). Einige Jahre später veränderte sich meine Rolle in der Pfarre und ich wurde Firmbegleiterin. Ich hatte immer relativ kleine Gruppen, was recht angenehm war, aber unsere Pfarrräume waren für diese Anzahl einfach zu groß. Aus diesem Grund bin ich mit „den Meinen“ alle zwei Wochen ins Ephata gepilgert und habe meine Firmstunden kurzerhand ins Ephata verlegt. Den Jugendlichen hat’s gefallen, ich hatte meinen Gemüsestrudel und alle waren selig … Im Sommer erhielt ich dann einen Anruf (direkt göttliche Eingebung, weil ich schon kurz davor war meine Bewerbung für einen Samstagsjob bei H&M einzuschicken) von Anna Czaby, ob ich denn nicht für ein paar Stunden im Ephata arbeiten wolle … und der Rest ist Geschichte … ULLI: Ich habe das Ephata, bevor ich dort zu arbeiten begann, nicht

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wirklich gekannt. Ich habe zwar davon gehört (natürlich nur Gutes), aber so richtig ist es nicht zu mir durchgedrungen. Bis – und darüber bin ich sehr froh – mein alter Studenten-Job mir keinen Spaß mehr machte, mich nicht mehr erfüllte und ich mich einfach nur noch von diesen elenden Callcenter-Verkaufsdienst-Ausnutz-Studentenjobs entfernen und etwas machen wollte, das mich und meine Interessen vertritt. Warum ich darüber froh bin? Weil ich aufgrund meiner Situation bzw. meiner „Notlage“ bei Nina Sevelda, die ich schon vor längerer Zeit bei einer find•fight•follow -Messe in meiner Heimatpfarre (Pfarre Neuerdberg Don Bosco) kennen gelernt habe, angerufen habe, um mich zu erkundigen, ob die Katholische Jugend nicht eine Beschäftigung in diesem Rahmen für mich hätte. Kaum waren Bewerbung und Lebenslauf hingeschickt, schon kam die Nachricht, dass das Ephata eine Stelle frei hätte. Ich bin sehr froh, dass ich hier so gut aufgenommen worden bin und dass ich diese Chance bekam, denn das Ephata ist für mich nicht nur ein Nebenjob, sondern auch ein Ort, an dem ich gerne etwas von mir gebe. Nun, denn: ALLE WEGE FÜHREN INS EPHATA!!! VICKI: Die erste Zeit im Ephata war ziemlich ungewohnt, weil ich ja immer davor „auf der anderen Seite“ Platz genommen hatte. Aber dank des netten Teams bin ich ziemlich schnell in die Aufgabe hineingewachsen. Ich habe viele Feiern hier erlebt und auch selbst hier meinen 21. Geburtstag gefeiert. Aber die schönste Erfahrung, die ich im Rahmen des Ephatas (bis jetzt!) gemacht habe, war das Ephata-Wochenende: Wir waren in der Nähe von St. Pölten bei den englischen Fräulein untergebracht und besprachen größtenteils verschiedene organisatorische Dinge. Für mich aber wesentlicher wa-


Stadt | Allgemeines ren unsere Gottesdienste in kleiner Runde. Wir haben hauptsächlich gesungen – das Schöne daran war, dass ich mich nicht wie sonst immer sehr zurückhalten musste, wie in der Gemeindemesse meiner Pfarre St. Ägyd (denn ich zweifle nach wie vor an der Qualität meiner Stimme). Es hat unglaublich gut getan einfach loszuträllern ohne entsetzte Gesichter links und rechts zu sehen, und das hat mich so fröhlich und euphorisch gemacht, dass ich selbst heute noch gerne an diese Momente zurückdenke … ULLI: Die erste Zeit im Ephata war für mich eine große Überraschung. Der erste Eindruck der Menschen, die sich mit dem Ephata beschäftigen und die ich kennen lernte (Anna Czaby und Gerti Stagl) war für mich schon sehr positiv. Dass ich allerdings so gut in das Ephata aufgenommen werde, das hätte ich mir nicht gedacht. Ist man im Ephata, entsteht eine Art familiäre Atmosphäre und ist man noch dazu im Ephata-Team, hat man das Gefühl, absolut zur Familie dazuzugehören. Eine meiner besten Erfahrungen (bis jetzt!) war mein erstes Ephata-Frühstück: Da habe ich viele Menschen, die auch im

Ephata-Team sind (die eben auch zur Familie gehören) kennen gelernt. Ich habe mich darauf auch schon sehr gefreut. Ich wurde zu Beginn des Frühstücks sehr herzlich begrüßt, ich durfte aufstehen, mich vorstellen, es wurde geklatscht … das war einfach ein Wahnsinn. Dazu kam dann, dass sich jedeR Einzelne des Ephata-Teams, die/der am Tisch saß auch noch mir vorgestellt hat. Ich habe schon viele Studentenjobs verrichtet und hinter mich gebracht, aber nie, wirklich nie habe ich so eine absolut geniale und freundliche Atmosphäre erlebt wie hier. Für die Zukunft habe ich mir vorgenommen, dass ich die Jugendgruppe, die MinistrantInnen – beides Gruppen, welche ich leite – und die Firmlinge meiner Heimatpfarre auch einmal das Ephata-Feeling spüren lasse und sie mal reinschnuppern lasse, wie es hier so ist. Ich denke, das wäre genau das richtige für sie. Die Möglichkeit, hier auch Gruppenstunden abhalten zu können würde eine gelungene Abwechslung bieten und wäre eine Chance, aus den heimischen Gefilden hinaus zu kommen und etwas Neues kennen zu lernen. Und jetzt mal ganz abgesehen von dem, was ich hier ohnehin schon zum Besten gegeben habe: Der Gemüsestrudel im Ephata ist ja wirklich ein Wahnsinn …

DEKX René Wohlfart („Zwerg“), Ehrenamtlicher Mitarbeiter DEKX

Hello Leute, Mein Name ist René Wohlfart, im Dekanat bekannt unter „Zwerg“. Ich werde euch über das DEKX (Dekanat 10) erzählen, was wir alles machen und wie diese einzelnen Veranstaltungen eigentlich so sind. Fangen wir mit unserem monatlichen DEKX-Café an: es ist ein Treffen der Jugendlichen und Junggebliebenen aus dem Dekanatsbereich, bei dem man gemütlich beisammensitzen und einfach über alles Mögliche reden kann. Außerdem haben wir jedes Jahr am Anfang des Schuljahres eine kleine Veranstaltung, die sich DEKX-Opening nennt. Dazu finden sich einfach einige Leute zusammen, weil sie sich freuen, wieder ein neues Arbeitsjahr zu beginnen. Für das Dekanat ist das die Eröffnung eines weiteren schönen Jahres nach der zweimonatigen Pause. Und wenn wir jetzt schon bei der Sommerpause sind, natürlich verabschieden wir uns auch mit einem kleinen Grillfest (DEKX-Closing). Denn es macht uns jedes mal Spaß mit den Jugendlichen, beziehungsweise Junggebliebenen zu feiern. Es gibt aber nicht nur diese drei Veranstaltungen, da kommen dann auch unsere Wochenenden dazu, wir nennen sie „Have a Break with DEKX“, was übersetzt heißt „Mach eine

Pause mit DEKX“. Bei diesen Wochenenden schalten wir ab, um neue Kräfte für die nächste Zeit zu schöpfen. Einmal im Jahr findet eine Filmnacht statt, in der jeweils drei unterschiedliche Filme gespielt werden, über die zuvor in einem Voting auf unserer Homepage abgestimmt wurde. Vorschläge sind immer herzlich willkommen. Zu Ostern feiern Jugendliche und Junggebliebene miteinander „After Easter“ und lassen so die Fastenzeit hinter sich. Jedes Jahr gestalten wir auch einen Kreuzweg mit vier bis fünf Stationen, bei dem die einzelnen Jugendgruppen aus den Pfarren in unserem Dekanat eine Station gestalten. „Mit DEKX in den Schnee“: Wir fahren auch ein bis zweimal im Jahr zum Skifahren auf den Hochkar!

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Katho: Werfen, Schwingen, Fangen, Fallenlassen … Verena Horsky, Ehrenamtliche Vorsitzende Vikariat Stadt

Die Jonglierwerkstatt startet jetzt neu ins 5. Jahr! „KATHO – die Jonglierwerkstatt, am 24. Oktober, 21. November und 12. Dezember 2005 im Penzinger Pfarrheim |Wer: Jugend- oder JungscharleiterInnen bzw. FirmbegleiterInnen und aktive Pfarrjugendliche im Westend und Vikariat Stadt | Ziele: Jonglieren lernen für die Jugend- und Jungschararbeit. Jonglieren erlernen zum Spaß bis hin zur eigenen Show. Katholische Jonglierszene aufbauen. | Initiator: Erwin Traxler, Jugendstelle Westend, Jongliererfahrung als Straßenkünstler | Als Kostenbeitrag ist gute Laune mitzubringen.“ Es folgten weitere Treffen in Hütteldorf, Penzing und Baumgarten. Die Zeit verging wie im Flug und so kam der Tag, an dem Erwin Traxler das Westend als Jugendleiter zwar verließ, doch der Jonglierwerkstatt trotzdem treu blieb. Im vergangenen Jahr wurde dann der „Jonglierhimmel“ Realität:

Aus einer kleinen Idee geboren, hatte sich daraus ein großes viertägiges Festival mit zwei Abendshows und internationalen Gästen entwickelt. In den folgenden Monaten war es ruhig geworden, doch da sich die Anfragen mehrten, kam es zwei Tage vor Weihnachten zu einem Wiedersehen in Hütteldorf. Im Zuge des Umbaus wurde der Pfarrsaal mittlerweile mit extra jonglierfreundlicher Beleuchtung ausgestattet und so wurden wieder Gegenstände geworfen und Objekte manipuliert, als ob es nie eine Pause gegeben hätte. Für das Jahr 2009 sind schon weitere Treffen geplant, bei denen – vom Jonglierneuling bis zum Profi – alle willkommen sind. Auch ganze Jugendgruppen sind nach vorheriger Absprache gerne gesehen. Aktuelle Informationen und Terminerinnerung gibt es über einen Email-Newsletter, Anmeldung dazu ist auf der KJ-Homepage <www.katholische-jugend.at> möglich.

IMpulsLeben Melanie Wolfers, Leiterin von IMpulsLEBEN, Theologin und Seelsorgerin

IMpulsLEBEN • bietet ein Programm, dass für und mit jungen Leuten zwischen 18 und 35 Jahren gemacht ist: spirituelle Angebote, Pilgern nach Assisi, Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Entwicklungen, soziales Engagement und vieles andere, was noch kreiert werden will … • hat vor vier Monaten zu leben begonnen. Sprich: Wir (ver)suchen gerade unsere ersten Schritte … • ist initiiert von der Ordensgemeinschaft der Salvatorianerinnen. Konkret bin ich vor Ort: Melanie Wolfers

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Ich freue mich, wenn Ihr Lust habt • unsere Homepage zu besuchen: <www.impulsleben.at> • vorbei zu kommen: IMpulsLEBEN in der Alten Burse, Sonnenfelsgasse 19, 1010 Wien (gegenüber vom INIGO) HERZLICH WILLKOMMEN!


Stadt | Ankündigungen

Friedenslauf 2009 – "Ich laufe – Du spendest – Wir helfen" Barbara Holzer, Jugendleiterin SiJu

Am 25. April ist es wieder soweit: Zwischen 09:00 und 12:00 werden LäuferInnen, GeherInnen und RollerInnen aller Altersstufen ihre Runden um das Rathaus drehen. Der Sinn dieser Aktion ist es, mit möglichst vielen Runden, möglichst viel Geld für einen guten Zweck zu erlaufen. Aber nicht nur das Geld zählt, auch der Gedanke der dahintersteht: Friede und Gewaltfreiheit für unsere Welt. "Wer Frieden will, muss in Bewegung bleiben, muss mit anderen mitgehen können und wollen, muss auch bereit sein, sich einen anderen Standpunkt anzuhören. Wer Frieden will, muss Ausdauer zeigen und auch Konsequenz im Training. Ich unterstütze daher diesen zeichenhaften Friedenslauf." Dr. Michael Landau, Direktor der Caritas Wien

Um in Frieden zu leben müssen aber Grundbedingungen wie Freiheit und Menschenwürde erfüllt sein. Daher engagieren sich alle Hilfsprojekte des Friedenslaufs für ein besseres Leben von Kindern und Jugendlichen, egal ob in Indien, Rumänien oder in Österreich. Da Firmen die Kosten der Veranstaltung tragen, kommen alle Sponsorengelder zu 100 % Kindern zugute, die unter Ausbeutung und Gewalt leiden. Wenn du dich über die einzelnen Projekte informieren willst, schau auf <www.friedenslauf.at> vorbei.

Am Rathausplatz wird es wieder ein buntes Rahmenprogramm geben. Müde Läufer können sich bei einem Buffet stärken und eine Band wird für gute Stimmung sorgen. Wenn du aktiv ein Zeichen für den Frieden setzen willst, dann komm am 25. April zum Rathausplatz. Für Firm- und Jugendgruppen gibt es die Möglichkeit in einer Gruppenstunde Infos zum Friedenslauf zu bekommen. Bitte bei mir melden: b.holzer@katholische-jugend.at oder 0664/610 11 16. "Im Laufschritt für den Frieden. Da möchte ich gern dabei sein". Michael Walchhofer, Ski-Weltmeister und Weltcupsieger In diesem Sinne „SiJu“!

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Spirinights Margit Solterer, Organistationreferentin Stadt

Nach zwei Jahren „Feuerfest“ finden in diesem Jahr zum ersten Mal in Wien die „Spirinights“ statt. Firmlinge können einen Abend in der Jugendkirche Wien verbringen und erleben, wie wichtig und bereichernd Gemeinschaft und der gemeinsame Glaube sind. Ein vielfältiges Workshopangebot, von sportlich über kreativ bis thematisch firmspezifisch, steht dabei zur Auswahl und bildet die Basis jeder Spirinight. So erwarten die Firmlinge beispielsweise Workshops mit den Namen „Stark wie David“, „traurig-lustig-ernst“, „Geschmacksache Bibel“, „Picture it“, „Music Session“ und noch viele mehr. Zeitgleich werden auch Workshops für die FirmbegleiterInnen angeboten. Den Abschluss bildet ein gemeinsames Nightprayer. Termine: • 08. Mai 2009, 18:00–23:00 Anmeldefrist: 09. Februar 2009–28. April 2009 • 15. Mai 2009, 18:00–23:00 Anmeldefrist: 16. Februar 2009–05. Mai 2009

Am 15. Mai 2009 besteht auch die Möglichkeit in der Jugendkirche zu übernachten (inkl. Frühstück- Ende: 08:00 Uhr).Die Firmlinge sind vor Ort in Kleingruppen mit einem/einer selbstorganisierten BegleiterIn unterwegs (max. 10 Firmlinge/Begleitperson). Diese hat während der gesamten Veranstaltung die Aufsichtspflicht. Anmeldung Entweder per E-Mail an stadt@katholische-jugend.at oder online auf <www.jugendkirche.at> unter „Spirinights“. Kosten € 3,- pro Firmling für Materialaufwand und Verpflegung!

Wir stellen vor … Ulli Reich Alter: 21 E-Mail-Adresse: u.reich@katholische-jugend.at Tätigkeit in KJ: Jugendleiterin Café Ephata Sonstige Tätigkeit, Beruf: Studentin der Politikwissenschaft und der Theologie an der Uni Wien Wohnort: Wien Landstraße Freizeit: Radfahren, Musik hören, Fitness Center, Kino, lesen, chillen, gmiatlich beisammen sitzen Das spiele ich gerne: Scrabble, Wizard, Tischfussball Diese Person beeindruckt mich: Johannes Don Bosco Wordrap - jugendlich: ist man, wenn man auch im Herzen nicht altert. - Musik: Eines der wichtigsten Dinge in meinem Leben. - Bibel: öffnet mir immer wieder die Tore des Glaubens - KJ: Eine bunte, liebenswerte, freundliche Organisation, die absolut Sinn macht - (er)wachsen: ist man nur dann, wenn man verlernt, auch mal Kind zu sein. Was ich sonst noch sagen möchte: Zitat Don Boscos: "Es genügt mir zu wissen, dass ihr jung seid, um euch zu lieben."

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Stadt | Ankündigungen

Wir stellen vor … Vicki Eckert Alter: 21 E-Mail-Adresse: v.eckert@katholische-jugend.at Tätigkeit in KJ: Jugendleiterin Café Ephata Sonstige Tätigkeit, Beruf: Studentin der Anglistik und der Vergleichenden Literaturwissenschaft Wohnort: Wien Mariahilf Freizeit: Lesen und Freunde treffen Das spiele ich gerne: Das wäre eine lange Liste, aber ganz knapp zusammengefasst: Zug um Zug, Ligretto, Rage, Sequence, … Diese Person beeindruckt mich: Ich finde, jeder Mensch der mir begegnet, hat beeindruckende Eigenschaften … Wordrap - jugendlich: Spaß-Sorgen-Spaß-Sorgen - Musik: tanzen und chillen - Bibel: Leider hatte ich noch nie die Ausdauer, sie ganz zu lesen… - KJ: Ich bin stolz, dabei zu sein - (er)wachsen: Spaß-Sorgen-Sorgen-Spaß-Sorgen-Sorgen Was ich sonst noch sagen möchte: Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen!!!

Steffie Sandhofer Alter: 21 E-Mail-Adresse: s.sandhofer@katholische-jugend.at Tätigkeit in KJ: Jugendleiterin Region Westend Sonstige Tätigkeit, Beruf: Studentin PH Baden Wohnort: Wien Freizeit: Musik, Lesen Das spiele ich gerne: Brettspiele und Kartenspiele Diese Person beeindruckt mich: Marshall B. Rosenberg Wordrap - jugendlich: unter 30 - Musik: Jamie Lidell, Albert Frey - Bibel: Alles hat seine Zeit - KJ: Jung, verrückt und katholisch

Termine in der Stadt Datum, Uhrzeit

Titel, Untertitel

Ort

13. April 2009, ab 19:30 Uhr

Jonglierwerkstatt Katho

Pfarrsaal Hütteldorf, Hüttelbergstr. 1a, 1140 Wien

18. April 2009, 20:30

DEKX-AfterEaster – unser Fest nach Ostern

Buchengasse 108

06. Mai 2009, 19:00–23:00

DEKX-Café

Antonsplatz 17/K4

08. Mai 2009, 18:00–23:00

Spirinight

Jugendkirche Wien, Wiedner Hauptstraße 97, 1050 Wien

15.–16.Mai, 18:00–08:00

Spirinight (mit Übernachtungsmöglichkeit)

Jugendkirche Wien, Wiedner Hauptstraße 97, 1050 Wien

15.–17. Mai 2009

Have a Break, ein gemeinsames Wochenende in Platt

genauere Informationen auf <www.dekx.at>

15. Juni 2009, ab 19:30 Uhr

Jonglierwerkstatt Katho

Pfarrsaal Hütteldorf, Hüttelbergstr. 1a, 1140 Wien

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Fortsetzung folgt … Wolfgang Paset, Jugendleiter Dekanat Wiener Neustadt

Das Firmstartfest „I WILL“ der Katholischen Jugend im Vikariat Süd lockte auch heuer wieder über 200 Firmkandidatinnen und Firmkandidaten ins Bildungshaus St. Bernhard. Seine Fortsetzung findet dieses Event im Rahmen der Firmvorbereitung in den Pfarren. Am Sonntag, den 23. November 2008, fand im Bildungshaus St. Bernhard in Wiener Neustadt wieder das traditionelle Firmstartfest der Katholischen Jugend Süd unter dem Titel „I WILL“ statt. 230 Jugendliche, die sich für 2009 in einer der 17 teilnehmenden Pfarren zur Firmvorbereitung angemeldet haben, verbrachten mit ihren 30 Firmbegleiterinnen und Firmbegleitern einen spannenden, lustigen und informativen Nachmittag. Gleich zu Beginn durften sie sich in der Funstreet im Kreuzgang des Neuklosters austoben. Dann konnten sie aus 20 Workshops den für sie passenden auswählen. Es wurde getanzt, gebastelt und gekocht oder man tauschte sich über religiöse und gesellschaftspolitische Themen aus. Den Abschluss bildete ein jugendgerechter Gottesdienst in der Neuklosterkirche.

Bei seiner Predigt betonte Diözesanjugendseelsorger Werner Pirkner die Bedeutung der pfarrlichen Firmvorbereitung: „Das Firmstartfest hat nur deshalb Sinn, weil es eine Fortsetzung gibt, weil sich in den nächsten Monaten auch in euren Pfarren etwas tut.“ Den Firmbegleiterinnen und Firmbegleitern dankte er für ihr Engagement für die Jugendlichen. Rundum zufrieden mit dem Startfest war Andreas Haider, Jugendleiter der Katholischen Jugend im Dekanat Gloggnitz und Koordinator der Veranstaltung: „Fast 50 ehren- und hauptamtliche Helferinnen und Helfer haben ihr Know-How, ihr Engagement und ihre Zeit zur Verfügung gestellt, damit dieses Fest so gut gelingen konnte. Bei ihnen möchte ich mich ganz herzlich bedanken! Und auch das Bildungshaus St. Bernhard und die Pfarre Neukloster haben durch ihre Unterstützung einen wichtigen Beitrag geleistet.“ Der Auftakt zu einer erfolgreichen, „geist-reichen“ Firmvorbereitung ist damit geschehen. Nun liegt der Ball bei den Pfarren, damit das Event die notwendige Fortsetzung findet …

Firmlinge beim Nagelstock in der Funstreet

Workshop zum Thema „Fairer Handel“

Workshop „Biblisch Kochen“ bei der Rezeptsuche

Workshop „Musik und Tanz“

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Workshop Gewaltfreie Kommunikation Steffie Sandhofer, Ehrenamtliche Mitarbeiterin Vikariatsleitungsteam Vikariat Süd

Rosenberg nennt die GfK auch „language of the heart“ oder „Giraffensprache“, mit der Giraffe als Symboltier für die GfK, denn sie ist jenes Landtier mit dem größten Herzen. Gewaltfreie Kommunikation bezieht sich gleichermaßen auf eine Haltung wie auch auf eine Methode, wobei die Methode ihre Wirkung am besten entfalten kann, wenn sie mit der besagten Absicht genutzt wird.

Das Wochenende Die zertifizierte TrainerIn der GfK, Susanna Mader, brachte den TeilnehmerInnen viele neue Methoden bei und half bei der Entdeckung von neuen persönlichen Sichtweisen. Was am ersten Tag noch ungewohnt und schwierig war, konnte am darauf folgenden Tag nochmals ausführlich erprobt werden. In teilweise lustigen und abwechslungsreichen Gruppensituationen lernten so die TeilnehmerInnen die Methoden der GfK anhand von praktischen Beispielen kennen. Immer tiefer wurde in die GfK eingetaucht und neue Dinge wurden entdeckt. Doch auch die Theorie durfte nicht fehlen. Die Trainerin reagierte sehr gut auf die „Durchhänger“ und schaffte es, auch bei den eher trockenen Theorieeinheiten die Gruppe geistig munter zu halten. Vor allem die einprägsamen Symboltiere Wolf und Giraffe schafften neue Sichtweisen auf verschiedene Alltagssituationen. In „Wolfssprache“ und „Giraffensprache“ wurde geredet, „Wolfsohren“ und „Giraffenohren“ wurden aufgesetzt, „wölfisch“ bzw. „giraffengerecht“ wurde kommuniziert. Die TeilnehmerInnen waren begeistert und möchten demnächst einen weiteren Fortbildungsworkshop zur Gewaltfreien Kommunikation besuchen. Ein herzliches Dankeschön an die kompetente Workshopleiterin Susanna Mader.

Wolf und Giraffe

Wir sprechen „wölfisch“.

Im „Wolfscafé“ – alle gegen einen

Susanna spricht nicht „wölfisch“ genug.

Von 10. – 11. Jänner 2009 fand der Workshop zur Einführung der Gewaltfreien Kommunikation (GfK) in St. Gabriel statt. 14 ehrenamtliche und hauptamtliche KJ–MitarbeiterInnen lernten eine neue Form der gemeinsamen Kommunikation kennen. Allgemeines zur GfK Die Gewaltfreie Kommunikation (GfK) ist eine von Marshall B. Rosenberg entwickelte Kommunikations- und Konfliktlösungsmethode, die zur Absicht hat, in einen empathischen Kontakt mit anderen beziehungsweise sich selbst zu kommen, in welchem Geben und Nehmen ein fließender Prozess ist und freiwillig geschieht. Es geht also nicht (nur) darum, andere dazu zu bringen, zu tun, was man selbst will. Ziel ist, die Anliegen aller Parteien aufzuspüren und zu berücksichtigen.

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Jugendball St. Valentin Markus Bauer, Ehrenamtlicher Katholische Jugend St. Valentin

Der diesjährige Jugendball stand unter dem Motto „Ab ins All“. Zahlreiche Jugendliche und jung Gebliebene tummelten sich unterm Sternenhimmel im neu gestalteten Pfarrsaal. Auch in der Asteroiden-Bar, in der Alien-Bar und in der intergalaktischen Cocktailbar hatte man jede Menge Spaß. Unter der Führung von Christoph Weinzetel und Markus Bauer gelang es der Katholischen Jugend St. Valentin auch dieses Jahr, die Ball-BesucherInnen zu begeistern. Alles in Allem war der Jugendball 2009 wieder ein voller Erfolg.

Fairness, die sich auszahlt Wolfgang Paset, Jugendleiter im Dekanat Wiener Neustadt

Zwölf Teams kämpften beim Fußballturnier „Play ’n’ Pray“ der Katholischen Jugend im Vikariat Süd um den Sieg. Dennoch wurde Fairness groß geschrieben. Am Samstag, den 14. Februar, fand in Wiener Neustadt „Play ’n’ Pray“, das Fun-Fußballturnier der Katholischen Jugend Süd, statt. Zwölf Teams von Jugendlichen aus neun Pfarren kamen in die Arena Nova, um gegeneinander anzutreten. Auf sie und die mitgereisten Fans warteten ein buntes Rahmenprogramm mit Tischfußball, Tischtennis, Darts und dem KJ-Standl sowie ein biofaires Buffet mit „Bionossis“ und naturtrübem Apfelsaft von Jugendleiter und Biobauer Ernst Trenker. Beim Turnier ging es dann ordentlich zur Sache, die Mädchen und Burschen legten sich kräftig für ihre Teams ins Zeug. Das Rennen machte schließlich – trotz des nicht gerade vielversprechenden Namens – der „FC Haudaneben“ aus der Pfarre Enzesfeld. Auf dem 2. Platz landete das Team aus Grimmenstein, die Plätze 3 und 4 belegten die „Weikersdorfer Halogens“ und die „Gloggnitzer Spirits“. Besonderer Wert wurde auf die Fairness gelegt. Das kam auch im anschließenden Gottesdienst zum Ausdruck, der den programmatischen Titel „Fairplay“ trug. Gefeiert wurde direkt neben dem Spielfeld, um die Zusammengehörigkeit von „Play“ und „Pray“, von Leben und Glauben zu betonen. Die musikalische Gestaltung übernahm die Band „PK Project“ aus der Pfarre Neukloster. Bei der Siegerehrung im Rahmen des Gottesdienstes wurden nicht nur die Gewinnerteams sondern auch die zwei fairsten Teams prämiert. Und die Fairness hatte sich ausgezahlt, denn beide waren mit dieser Taktik unter die besten drei gekommen.

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Am Ende ging niemand mit leeren Händen nach Hause. Alle Mitfeiernden erhielten als Give Away eine Trillerpfeife geschenkt. „Ganz Wiener Neustadt soll hören, dass wir alle Gewinnerinnen und Gewinner sind, weil wir hier heute Spaß gehabt haben“, forderte Diözesanjugendseelsorger Werner Pirkner die Jugendlichen auf, die Pfeifen gleich lautstark auszuprobieren. Jedes Team bekam außerdem einen Fußball von der EURO 2008, zur Verfügung gestellt von der Diözesansportgemeinschaft. Zu danken gilt es an dieser Stelle allen ehren- und hauptamtlichen Helferinnen und Helfern, die ihren Beitrag geleistet haben, dass dieses Event so gut über die Bühne gehen konnte.


Süd | Ankündigungen

„Erlebniswelt der Sinne“ on Tour Andreas Haider, Jugendleiter Dekanat Gloggnitz

Mach eine Reise zu den eigenen Sinnen und zu dir selbst! Im Bildungshaus St. Bernhard findet von 20. bis 24. April 2009 eine Ausstellung zu den fünf Sinnen des Menschen statt. Diese Ausstellung der Katholischen Jugend lädt in fünf spannenden Stationen zum Mitmachen ein. Als BesucherIn bist du aufgefordert, deine eigene Wahrnehmungsfähigkeit zu erproben! Als Menschen wollen wir doch immer wieder Gott begreifen. TheologInnen und PhilosophInnen haben dies auf ihre Art getan. Kann es möglich sein Gott mit den eigenen fünf Sinnen zu erfahren? Gibt es Möglichkeiten um die eigenen Sinne so zu sensibilisieren, dass auch sie dieser anderen Wirklichkeit teilhaftig werden? Was kann nun die Ausstellung dazu beitragen? Sie soll eine Schulung der eigenen Sinneswahrnehmung sein. Es ist spannend zu erfahren, was wir nur durch Tasten von einem Gegenstand mitbekommen. Oder wie verwirrend es ist, wenn wir Bilder sehen, die uns an unserem Sehsinn zweifeln lassen, wo wir doch oft sagen: „Das muss ich sehen, um es zu glauben“. Oder wie ist es um unser Gehör bestellt? Es heißt doch, dass Gott fortwährend zu den Menschen spricht, nur unser Hinhören vom Lärm der Welt betäubt ist. Auch wenn es in unserer Sprache oft vorkommt, wir können etwas oder jemanden sehen, riechen, schmecken, spüren, hören oder auch nicht! Ist uns wirklich bewusst wie sehr unser Denken und Fühlen von unseren Sinnen abhängig ist? Welche Gefühle verbinde ich mit Gott? Woher kommt diese Verbindung? Die Erlebniswelt wird von der Katholischen Jugend des Vikariates aufgebaut und betreut. Vormittags ist der Besuch der Ausstellung nur für vorangemeldete Gruppen möglich. Nachmittags ist sie auch für EinzelbesucherInnen öffentlich zugänglich. Also: Brich auf – zu den eigenen Sinnen und zu dir selbst! Info und Anmeldung von Gruppen Andreas Haider, +43 676 337 10 43 Unkostenbeitrag: € 2,- pro Person Dauer: ca. 1,5 Stunden Ort: Bildungshaus St. Bernhard, Neuklosterplatz 1, 2700 Wiener Neustadt

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Süd | Ankündigungen

Straßenmusik „beat ‘n street“ Viktoria Hillisch, Ehrenamtliche Mitarbeiterin Vikariat Süd

die etwas andere Art, Musik zu machen … Wer hat noch nicht davon geträumt, auf der Straße Musik zu machen? Bist du auch schon einmal an einem Straßenmusiker vorbei gegangen und hättest dich am liebsten sofort dazu gestellt? Ja? Dann ist das Projekt „beat ’n street“ genau das Richtige für dich! Mit großen Kanistern und selbst gemachten Trommeln entsteht ein toller

Wenn man nun aber genauer über das Sujet Straßenmusik sinniert, fällt auf, dass es gar nicht so einfach ist, sein Lieblingsinstrument auf die Straße zu stellen. Was passiert, wenn es anfängt zu regnen? Woher bekommt man den eventuell benötigten Strom? Aber da können wir Abhilfe schaffen. Wir werden Perkussioninstrumente der besonderen Art verwenden: es wird ausschließlich mit Dingen, die andere Menschen wegwerfen würden, musiziert werden. Durch große Kanister, Alurohre, Blechdosen und gefüllte Plastikflaschen soll jedeR TeilnehmerIn Zugang zu Musik bekommen und anderen zeigen, dass die KJ auch an den ungewöhnlichsten Orten zu finden ist.

Direttissima Cornelia Havlicek, Jugendleiterin Dekanat Schwechat

Was das ist? Na ja, wenn du die Orte Maria Enzersdorf/St. Gabriel und Kirchberg am Wechsel auf einer Landkarte mit dem Lineal verbindest, und entlang dieser Linie querfeldein wanderst. Das ist Direttissima! Mit wenig Gepäck auf den Schultern Natur erleben, Grenzen austesten und spirituelle Erfahrungen sammeln. Ob durch Flüsse, auf Straßen oder über Berge: gemeinsam wollen wir alte, ausgetretene Pfade verlassen und neue Wege finden. Pack deinen Rucksack, melde dich an und erlebe auch du Direttissima.

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Klangteppich. Foto: Andy Alte

Wenn auch du nun auf den Geschmack gekommen bist, melde dich und deine Jugendgruppe gleich per E-Mail an. Mitzunehmen sind gute Laune, Spaß am Musizieren, der Wille und Mut etwas Neues auszuprobieren, eventuell selbstgemachte Instrumente aus „Müll“ und andere motivierte Leute. Fragen und Anmeldung an: strassenmusik09@gmx.at Datum, Uhrzeit: Samstag, 13. Juni 2009, 09:00 Treffpunkt: Wiener Neustadt, Bildungshaus St. Bernhard, Neuklosterplatz 1


Süd | Ankündigungen

Termine im Süden Datum, Uhrzeit

Titel,

15. April 2009, 19:00 skyline

Ort und Infos Kapelle im Bildungshaus St. Bernhard, 2700 Wr. Neustadt

Vikariatsjugendgottesdienst mit anschließender Agape

20.–24. April 2009

Bildungshaus St. Bernhard, 2700 Wiener Neustadt

„Erlebniswelt der Sinne“ on Tour

20. Mai 2009, 19:00

skyline

22.–24. Mai 2009

Direttissima

Ausstellung; Info und Gruppenanmeldung bei Andreas Haider, +43 676 337 10 43 Kapelle im Bildungshaus St. Bernhard, 2700 Wr. Neustadt Vikariatsjugendgottesdienst mit anschließender Agape Start: Missionshaus St. Gabriel / Mödling – Ziel: Kirchberg am Wechsel Wanderung entlang einer geraden Linie; Info und Anmeldung: Cornelia Havlicek,

c.havlicek@katholische-jugend.at, +43 664 621 69 86

11.–14. Juni 2009

Jugend am Hof, 2852 Grametschlag 11

(h)aus(b)pauern

72 Stunden mit Kompromiss; Anmeldung bei Ernst J. Trenker,

e.trenker@katholische-jugend.at, +43 664 610 11 19

13. Juni 2009, 09:00

beat ’n street

17. Juni 2009, 19:00

skyline

03.–05. Juli 2009

If I had a hammer

Hauptplatz, 2700 Wr. Neustadt; Straßenmusikprojekt Info und Anmeldung bei Viktoria Hillisch, strassenmusik09@gmx.at Kapelle im Bildungshaus St. Bernhard, 2700 Wr. Neustadt Vikariatsjugendgottesdienst mit anschließendem Grillen Jugend am Hof, 2852 Grametschlag 11

Methodenwochenende, Info und Anmeldung bei Andreas Haider,

a.haider@katholische-jugend.at, +43 676 337 10 43

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Sonstiges | Kolumne

… und sie bewegt sich doch! Das Szenario erinnerte an die Zeit der österreichischen Kirchenkrise in den 1980er-Jahren. Damals tobte die Auseinandersetzung zwischen "konservativen" und "progressiven" Kirchenkreisen, angeheizt durch einige umstrittene Bischofsernennungen in Wien und andernorts. Wüste gegenseitige Beschimpfungen der Kirchenflügel waren an der Tagesordnung, es kam zur Gegenbewegung des "KirchenVolksBegehrens" (mit weltweit über 2 Millionen UnterstützerInnen!), aus dem später die Bewegung "Wir sind Kirche" entstanden ist. Es gab "manche Ältere werden sich erinnern" den groß angelegten "Dialog für Österreich", der letztlich im Sande verlaufen ist. Die kirchenpolitischen Entscheidungen wurden wieder moderater, statt Polarisierern wurden wieder Brückenbauer bevorzugt. Ruhig war es geworden in der Kirche Österreichs. Aber gerade in dieser "Ruhe" entstanden neue Initiativen: Die Wiener Kirche entdeckte, dass sie (auch) missionarisch wirken kann "Stadtmission“ und "Lange Nacht der Kirchen" wurden mehrfach kopierte Erfolgsmodelle. Das Kirchenklima war ruhig und konstruktiv – bis Ende Jänner 2009. Anfang Februar hob der Papst die Exkommunikation von vier illegal geweihten Bischöfen der Pius-Bruderschaft auf – offensichtlich ohne jegliches Entgegenkommen dieser extremkonservativen Gruppe und, was wohl noch schlimmer wiegt: Ohne Rücksprache mit den Bischöfen und mit einer katastrophalen Informationspolitik selbst innerhalb der römischen Kurie. Das von einem der Bischöfe ganz offensichtlich in der Absicht, die Annäherung mit Rom zu torpedieren und den Papst zu beschädigen, gegebene "Holocaust-Leugnungs"-Interview wurde lange Zeit nicht einmal zu Kenntnis genommen, und erst als eine weltweite Empörung medial transportiert wurde, sah sich Rom zu "vorsichtigen" Äußerungen gezwungen, dass solche Positionen in der Kirche nichts verloren haben. In diese bereits aufgewühlte Stimmung hinein wird die Bestellung eines als sehr konservativ bekannten Pfarrers zum Linzer Weihbischof bekannt gegeben, der mit pointierten und wie er selbst sagt "bewusst provozierenden Äußerungen" von sich reden gemacht hat. Enttäuschung, Ratlosigkeit, Entsetzen herrschten nicht nur bei KirchenkritikerInnen, sondern auch bei höchst aktiven Kircheninsidern und sogar bei Bischöfen. Selbst in Kerngruppen der Pfarren und Organisationen dachten viele laut über den Kirchenaustritt nach. "Es reicht – endgültig" war oft zu hören. Vor allem in Linz kam es zu einem Sturm der Entrüstung unzähliger "braver" ChristInnen. In dieser Situation entwarfen ein paar kreative Wiener KJ-Köpfe die Kampagne "trotz-speibenbleiben", die sich in kürzester Zeit zu einem unglaublich er-

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folgreichen Projekt entwickelte. Zunächst von einigen Bischöfen noch sehr kritisch beäugt, nutzten viele unter dem Motto "Innovativ statt Retro-Mief " dieses Ventil, um dem Ärger und der Enttäuschung Luft zu machen, aber auch, um Statements abzugeben: "Ich bleibe, weil …". Parallel zu dieser kreativen Kampagne gegen den Kirchenaustritt und den Kirchenfrust entwickelten sich die Dinge rascher als erwartet: Der ernannte Weihbischof erklärte seinen freiwilligen Amtsverzicht und alle österreichischen Bischöfe schrieben einen an Deutlichkeit nicht zu überbietenden Hirtenbrief. Ein innerkirchliches Erdbeben: Die Bischöfe mauerten nicht mehr in unkritischer Gefolgschaft des Vatikan, sondern stellten deutlich fest, welche Fehler und Versäumnisse stattgefunden haben. Der Hirtenbrief wurde von vielen KatholikInnen als Befreiung wahrgenommen und als Zeichen, dass sich die Geschichte doch nicht wiederholt: Linz wird nicht St. Pölten, die Neuauflage der Krisen vergangener Jahrzehnte bleibt der Kirche erspart. "Genug gespieben, drin geblieben": Auch die Aktion engagierter KJlerInnen nahm diese Entwicklung konstruktiv auf und wurde zu <www.aufbauen-statt-abhauen.at>. Das öffentliche Echo und die Beteiligung an der Aktion zeigen, dass vielen engagierten Menschen in Österreich die Zukunft der Kirche nicht egal ist. Dass sie sich kreativ und innovativ in dieser Kirche einsetzen wollen. Hier ist ein Kapital an aktiven KatholikInnen vorhanden, das die Bischöfe nutzen sollten, um das erschütterte Vertrauen neu zu gewinnen. Erste Schritte wurden gesetzt, nun muss es konstruktiv weitergehen. Damit nicht nur die akute Krise abgewendet wird, sondern sich die Kirche als wirklich zukunftsfähig erweist. Es besteht Grund zur Hoffnung.


Sonstiges

„Aufbauen statt abhauen“

Nicht hinters Konzil zurück – Jetzt unterschreiben! "Für die uneingeschränkte Anerkennung der Beschlüsse des II. Vatikanischen Konzils" Mit einer Petition fordern zahlreiche Theologinnen und Theologen sowie Christinnen und Christen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz die uneingeschränkte Anerkennung der Beschlüsse des II. Vatikanischen Konzils (1962-65). Damit reagieren wir auf die äußerst problematische Aufhebung der Exkommunikation von Bischöfen der traditionalistischen

Diese und weitere T-Shirts mit kreativen Sprüchen findest du auf der Homepage <www.aufbauen-statt-abhauen.at>. Dort kannst du auch eigene Sprüche kreieren. Durch ein OnlineVoting wurden die drei bisher besten Sprüche ausgesucht, mit denen nun T-Shirts bedruckt werden, die du auf der Homepage bestellen kannst.

Bruderschaft Pius X. Setze auch du ein Zeichen und unterschreibe die Petition unter: <www.petition-vaticanum2.org> Yes, wen can! Wir können etwas bewegen in unserer Kirche!

Hol dir deinen Schlüssel für über 4.000 Jugendherbergen in der ganzen Welt! Gratis Jugendherbergsausweis für das Jahr 2009 Das NÖ Jugendherbergswerk hat zahlreiche Projekte abgeschlossen, die die Häuser noch attraktiver und interessanter machen. Das Service für die Gäste wird in den Jungen Hotels ständig verbessert. So stehen für Gruppen Obst, Saft und Wasser ganztags kostenlos zur Verfügung, der Frühstückskaffee wurde auf Fair Trade umgestellt. Einziges Kriterium um in einem der 4.000 Häuser weltweit günstig nächtigen zu können, ist nicht das Alter, sondern nur ein internationaler Jugendherbergsausweis und den gibt es jetzt für Mitglieder der Katholischen Jugend Wien für das Jahr 2009 gratis! Auch in den Folgejahren kostet die Member-Card lediglich € 10,- (statt € 15,-), bis zum 18. Geburtstag ist der Aus-

weis sogar noch kostenlos! Anfordern kann man den Jugendherbergsausweis beim NÖ Jugendherbergswerk (3430 Tulln, Marc Aurel-Park 1) unter office@noejhw.at (bitte „Gratis Ausweis 2009“ in das Betreff-Feld schreiben) oder +43 2272 651 65-13 <www.noejhw.at> und <www.hihostels.com>

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Sonstiges

Geschenke zur Firmung Helmut Krätzl Glauben Sie an Gott, Herr Bischof? Fragen über Gott und die Welt – Gedanken zur Firmung Firmlinge schreiben ihrem Bischof. Es geht um Fragen zu Freundschaft und Freizeit, Schule und Zukunft(sangst), Leben und Glauben, auf die Bischof Krätzl ebenso präzise und lebensnah eingeht. Durchgehend farbig illustriert, Klappenbroschur | ISBN 978-3-70222929-0 | ca. 144 Seiten, € 12,95

Stephan Sigg Treibstoff Wenn der Funke überspringt – 50 moderne Gebete für junge Menschen. Vom Brot-Rap bis zur jenseitstrunkenen Performance sind in diesem topaktuellen Gebetsbuch alle Themen versammelt, die den Jugendlichen in unserer Zeit unter den Nägeln brennen. Durchgehend farbig illustriert mit zahlreichen farbigen Abbildungen, Broschur | ISBN 978-3-7022-2821-7 | 96 Seiten, € 7,90

Stephan Sigg FORM MICH, FIRM MICH, jetzt entscheide ich! Das Geschenk zur Firmung Ganz klar. Die alten Märchen sind passé. Jetzt schreiben Jugendliche ihre eigene Story. Abschied vom Kinderglauben, Abreise aus dem Hotel Mama, Aufbruch in die Eigenständigkeit. Doch die Lebensstraße ist kein Highway ins Paradies. Dass da Firmung vielleicht gar nicht so uncool wäre, wenn einem erst einmal wirklich der Knopf aufgeht, zeigt dieses Buch. Durchgehend farbig illustriert, 6 Blatt farbiges Transparentpapier, gebunden | ISBN 978-3-7022-2903-0 | 64 Seiten, € 14,90

Mit Gott on Tour

Katholische Jugend Erzdiözese Wien (Hrsg.) Mit Gott on Tour Jugendgebete und Meditationen Dieses handliche und ansprechend gestaltete Gebetsbuch will Jugendliche auf Wanderungen und Wallfahrten, aber auch auf ihrem Weg zum Erwachsensein, begleiten. Neben Gebeten zu den Tageszeiten ergänzen meditative Texte, ausgewählte Bibelstellen, kurze Geschichten und Impulsfragen dieses Buch

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Helmut Krätzl, Mit Beiträgen von Lene Mayer-Skumanz und Martin Gutl Begeisterung kennt keine Grenzen In diesem Buch wird die Firmung lebensnah zum Thema macht. Es geht um den Heiligen Geist und den Zeitgeist, um Lieben und Geliebtwerden, um Zukunftsangst und Lebensfreude, aber auch um Träumen, Beten und Zeuge sein. Neuauflage 2008 | 42 farbige Abbildungen, Broschur | ISBN 978-37022-2447-9 | 152 Seiten, € 17,90

Alle 4 Bücher sind im Tyrolia Verlag erschienen und können dort auch bestellt werden: Tyrolia Verlag, Exlgasse 20, A-6020 Innsbruck | Tel. +43 512 2233-211, Fax +43 512 2233-206 | EMail: buchverlag@tyrolia.at, Internet: <www.tyrolia.at>

und machen es zu einem passenden Geschenk für junge Menschen, die unterwegs sind, um ein erfülltes Leben zu finden. Werdet Vorübergehende | Schnitz dir einen Wanderstab, | aber zimmere dir keinen Dachbalken. | Wozu eine Vorratstasche? | Liebe empfängt man nicht aus Konserven. | Hoffe auf frisches Brot unterwegs. | Du darfst Sandalen tragen, | aber lerne auch barfuß zu gehen. | Zu viel Geld dabei beunruhigt, | Sonne und Regen gibt es gratis. | Nimm ein zweites Hemd mit | für das Fest | und für das Grab. Andreas Knapp (in Mit Gott on Tour) ab 12 Jahren | Verlag Herder | 128 Seiten | durchgehend zweifarbig gestaltet, mit Illustrationen von Hans G. Weigel | erhältlich im Büro der Katholischen Jugend Erzdiözese Wien, Stephansplatz 6/6/620, 1010 Wien oder zu bestellen unter office@katholische-jugend.at bzw. +43 1 51 552-3391 | € 9,90


Sonstiges

Warum engagierst du dich? – Ehrenamtliche MitarbeiterInnen berichten über Chancen und Erfahrungen Stephan Bazalka, Ehrenamtlicher Mitarbeiter Katholische Jugend Wien

Viele kennen die Frage von Eltern, KollegInnen oder FreundInnen: Warum investierst du soviel Zeit in deine ehrenamtliche Tätigkeit? Warum machst du das eigentlich? Da kann man ganz schön ins Schwitzen kommen: Es macht Spaß, man macht es gerne, hat seine Freunde dort, möchte etwas zur Gemeinschaft beitragen, der Kirche ein menschliches Gesicht geben. Noch nie habe ich jemanden sagen hören: Weil ich dabei viel lernen kann. Chancen über Chancen Überlegen wir mal kurz: Einer Jugendlichen/einem Jugendlichen mit 15 Jahren vertraut man üblicherweise gerade mal ein Nachhilfekind an – mit etwas Bauchweh, am besten noch in der eigenen Wohnung. Andererseits leiten Gleichaltrige schon Jungschargruppen: Weitgehend ohne „erwachsene“ Aufsicht, nach kurzer Einschulung, oft jahrelang und mit großem Einsatz. Wer für ein Kinder- oder Jugendlager verantwortlich ist, darf plötzlich mit einigen Tausend Euro jonglieren: Budget erstellen, Ein- und Ausgaben überwachen und rechtlich verbindliche Anmeldungen formulieren. Hat man schon von einer Maturantin/einem Maturanten gehört, der/dem in einem klug handelnden Unternehmen solche Verantwortung übertragen wurde? Raum für Erfahrung Es ist überaus beeindruckend, was man alles an Kursen und Weiterbildungen in Lebensläufen finden kann: Arbeiten im Team, Konfliktlösungsstrategien, Moderation und Rethorik,

Personalentwicklung, Stressmanagement und vieles andere mehr. Wann hatten die Leute nur Zeit, alle diese Kurse zu besuchen? Unerklärlich. Aber ist es nicht so, dass man einen Großteil dieser Dinge viel konkreter am richtigen Tun erlernt und erfährt? Nicht umsonst liest man ständig in der Zeitung, dass ehrenamtliche Tätigkeiten bei Personalverantwortlichen hoch im Kurs stehen. Tatsächlich wird noch immer unterschätzt, welches enorme Potenzial sich für denjenigen entwickeln kann, der dieses „Amt“ übernimmt: Man bekommt unkompliziert Verantwortung übertragen – egal ob für eine Gruppe von Kindern, einen großen Gottesdienst oder die Renovierung des Jugendkellers. Und man muss für seine Ideen einstehen: Wer vor einem kritischen Pfarrgemeinderat oder einer angespannten Runde von GruppenleiterInnen einen ungewöhnlichen Vorschlag durchgebracht hat, hat (wohl ohne es zu merken) eine Menge gelernt. Wer eine Woche lang mit gereizten und ausgeschlafenen KollegInnen auf Lager war, lässt sich nicht mehr so schnell aus der Ruhe bringen. Ein besonderer Rahmen Etwas Besonderes ist auch der Rahmen dieser Tätigkeit: Eine Pfarre kennt (zumindest bei Ehrenamtlichen) üblicherweise keine Einsparungs- und Umstrukturierungsmaßnahmen. Wer seines „Amts“ enthoben werden möchte, muss sich schon etwas anstrengen. Hier ist Raum zum Ausprobieren, zum Experimentieren, ja sogar zum Scheitern. Wer durch diese Schule gegangen ist, wird anders hinausgehen. Und sie hoffentlich in bester Erinnerung behalten.

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Sonstiges | Kolumne

Kinotipps Beni Metz, Ehrenamtlicher Mitarbeiter Katholische Jugend Wien und Barbara Andrä, Bildungsreferentin Katholische Jugend Wien

Dieses Mal präsentieren wir nur zwei Filme in den Kinotipps. Nachdem Kino ja auch ein Teil der Medien ist, könnten wir zu diesem Thema so gut wie jeden Film als Tipp abgeben, sei es nur um Gewalt, Sex, Werbung oder was auch immer „in den Medien“ zu thematisieren. Diese beiden Empfehlungen spiegeln aber zwei ganz besondere Seiten der Medien wider: die für uns alle sichtbare (in Danny Boyles „Slumdog Millionär“

spielt die indische Version der „Millionenshow“ eine zentrale Rolle) oder die unsichtbare, teilweise fast sogar „verleugnete“ Seite (ebenfalls in Boyles Film die indischen Slums, bzw. bei Tina Leisch ein Frauengefängnis in Österreich). Viel Spaß wünschen, Barbara und Beni

Gangster Girls

Slumdog Millionaire

Dokumentation | Österreich 2008 | Regie: Tina Leisch

Drama | USA 2008 | Regie: Danny Boyle | Filmstart: 19. März 2009

Filmstart: 27. März 2009

Ein Dokumentarfilm aus dem Frauengefängnis Schwarzau. Blau geschminkte junge Frauen pendeln zwischen Heroinkick und Spielzeugpistolenüberfall, zwischen Kaufrausch und heulendem Elend. Sie lernen Englisch und Gefängnisjargon. Sie warten auf hereingeschmuggeltes Ersatzglück und den nächsten Ausgang. Im einzigen österreichischen Frauengefängnis Schwarzau teilen Drogenkurierinnen, Räuberinnen und Betrügerinnen Zellen und Liebessehnsucht, Wuzzeltabak und Duschgel. Sie träumen von ihren fernen Kindern oder von einem der jugendlichen Häftlinge aus der Justizanstalt für männliche Jugendliche Gerasdorf, die einmal in der Woche zu einem koedukativen Theaterworkshop ins Frauengefängnis gebracht werden. Was brachte sie hinter Gitter und was macht das Gefängnis mit ihnen? Wie ist das mit den Drogen und wessen Wahrheit ist die mächtigste? Warum?

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Während der Sendepause der indischen Version von «Wer wird Millionär?» wird der achtzehnjährige Waise Jamal (Dev Patel) festgenommen. Es scheint zu unwahrscheinlich, dass ein Jugendlicher aus den Slums von Mumbai so weit kommen konnte. Vier Erklärungen stehen zur Auswahl: A) Er hat betrogen. B) Er hatte Glück. C) Er ist ein Genie. D) Das Schicksal spielt mit. Im Bemühen, Antwort A aus Jamal herauszuprügeln, entlockt der Sergeant dem Jugendlichen in Rückblenden eine Lebensgeschichte, in der die Mutter als Muslimin vom Mob gelyncht wird, Bruder Salim zum Killer heranwächst und seine Jugendliebe Latika auf immer verloren scheint. Danny Boyle kreiert die Elemente des Abenteuer-, Liebesund Gangsterfilms zu einem berauschenden Mix und verliert dabei niemals den Blick für die humorvollen Seiten, die das Leben zu bieten hat.


Sonstiges | KJ-Intern

Neues innerhalb der KJ Margit Solterer, Organisationsreferentin Vikariat Stadt

Wir gratulieren Alexander Mrvik (Bildungsreferent Katholische Jugend Wien) und Jeannette Emmenegger-Mrvik (Jugendleiterin im Café Ephata) zur Geburt ihrer zweiten Tochter, Mirjam, die am 05. Jänner 2009 das Licht der Welt erblickt hat.

Uschi Mroczkowski (Jugendleiterin im Naïn) und Agnes M.C. Vana (Öffentlichskeitsarbeiterin) verabschieden sich von der KJ: Uschi hat die KJ bereits mit Jahreswechsel verlassen, um sich stärker auf ihr Studium zu konzentrieren, Agnes M.C. Vana wird im Frühjahr ihre Tätigkeit beenden. Wir wünschen euch für eure neuen Aufgaben und neuen Lebensabschnitte alles Gute und Gottes Segen!

Lehren und Lernen mit Perspektive Dem Leben Perspektive geben Religionslehrer/innen gesucht • sechssemestriges Bachelorstudium für das Lehramt „Katholische Religion an Pflichtschulen“ • Abschluss mit dem akademischen Grad Bachelor of Education (BEd) • Vollzeitstudium bzw. Teilzeitstudium (individualisierte Studienpläne mit erhöhtem Fernstudienanteil und verlängerter Studienzeit) • Wahlweise Kombination von zwei der folgenden Schultypen: • Volksschulen, Hauptschulen und Polytechnische Schulen, Sonderschulen oder Religion an Hauptschulen in Kombination mit D/E/M • Neue Perspektiven für Ausbildung und Beruf: Anschlussfähigkeit zur UNI (Master, Doktorat), internationale Anerkennung, Einsatzmöglichkeit bereit gefächert

Information <www.kphvie.at/religion> Tel.: +43 29 108-208 (Frau Baron) Aufnahmeinfo <www.kphvie.at/information> Eignungsberatung Termine Wien Strebersdorf: 16.o4., 12.o5., 17.o6., 22.o6., 25.o9. Termine Krems-Mitterau: 21.o4., 26.o5., 16.o6., 15.o9. Standorte Campus Wien-Strebersdorf Mayerweckstr. 1, 1210 Wien, Tel.+43 1 29108 308 Campus Krems-Mitterau (nur Kombinationsstudium) Dr. Gschmeidler-Str. 22-30, 3500 Krems, Tel. +43 2732 83591

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Sommerkurs 2009

Eine Schulung für GruppenleiterInnen und alle, die’s noch werden wollen. 21.–28. August 2009 Der Kurs bietet Der Sommerkurs ist für alle, die mit kirchlicher Jugendarbeit zu tun habe, die methodische und inhaltliche Grundlagen suchen, die in die kirchliche Jugendarbeit neu einsteigen wollen, die bereits in der Jugendarbeit engagiert sind, … Kosten € 195,- (inkl. Vollpension und Kursunterlagen) Mindestalter 17 Jahre Ort Geistliches Jugendzentrum Oberleis, 2116 Oberleis 1 Anmeldeschluss ist der 10. August 2009

P.b.b. GZ 02Z034286 Verlagspostamt: 1010 Wien Erscheinungsort: Wien

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Grundlagen für die Jugendarbeit eine Basis für NeueinsteigerInnen einen Ideenpool für bereits Engagierte Möglichkeiten, Neues auszuprobieren und neue Leute kennen zu lernen praktische und theoretische Inputs eine Plattform zur Vernetzung und zum Erfahrungsaustausch ein Abschlusszertifikat die Berechtigung, KJ-Behelfe ermäßigt zu beziehen

Ehrenamtliches Engagement ist unbezahlbar und bedeutet den Einsatz von persönlichen Ressourcen wie Freizeit, Kreativität, und Energie. Darum ist es ein Zeichen von Anerkennung und Unterstützung, wenn der Kursbeitrag nicht von der/dem TeilnehmerIn selbst, sondern von der Pfarre getragen wird. Der Beitrag deckt einen Teil der Kurskosten ab. Der andere Teil wird von der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien getragen. Information und Anmeldung Katholische Jugend der Erzdiözese Wien, Bildungsteam Stephansplatz 6/6/620, 1010 Wien Tel.: +43 1 51 552-3374 E-Mail: bildung@katholische-jugend.at <www.katholische-jugend.at>

Medieninhaber, Herausgeber: Erzdiözese Wien – Katholische Jugend, Stephansplatz 6/6/620, 1010 Wien Tel: +43 1 51 552-3391, Fax:+43 1 51 552-2743, <www.katholische-jugend.at>, connectu@katholische-jugend.at | Layout: Clemens-G. Göller | Chefredaktion: Petra Wasserbauer | Chefin vom Dienst: Susanne Langer | Druck: Fa. Hannes Schmitz, Leystraße 43, 1200 Wien | Bilder: KJ-Sammlung | Offenlegung laut Mediengesetz: ist ein Kommunikationsorgan der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien und ihrer Pfarrgruppen


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