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1/10 Das Magazin der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien

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Wiedersehen Abschied, Tod & Trauer bei Jugendlichen

Thema

Methoden für Trauerbewältigung

Takeaway


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Wiedersehen Thema . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Wenn der Tod ans Klassenzimmer klopft. . . . . . . . 3

Auf Wiedersehen

Ostern – Weihnachten für Fortgeschrittene? . . . . . 4 Nix ist fix!. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Sie leben vom Tod. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Nicht der letzte Ausweg. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Wer den Schaden hat... . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Zum Tod lachen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Sag zum Abschied leise Servus. . . . . . . . . . . . 11 Was bedeutet die Auferstehung?. . . . . . . . . . . 11 Die Phasen der Trauer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Tschüss, Baba & Co.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

Takeaway . . . . . . . . . . . . . 15 Termine. . . . . . . . . . . . . . . . 23 Diözesan . . . . . . . . . . . . . . 26 Jugendkirche . . . . . . . . . 28 Nord . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Stadt . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Süd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Magazin . . . . . . . . . . . . . . 36 Ehrenamt. . . . . . . . . . . . . . 42

Nein, nein, bitte nicht gleich wieder Heft zuschlagen und weglegen! Wir wollten uns nicht von dir verabschieden, sondern dich vielmehr im aktuellen connectU begrüßen. „Auf Wiedersehen“, so lautet nämlich der Titel, für den sich unser Redaktionsteam diesmal entschieden hat. Mehr als nur passend zum Schwerpunktthema dieser Ausgabe, wollen wir uns doch diesmal unter anderem einem sehr ernsten und finalen Teil unseres Lebens widmen: dem Tod. Wie umgehen mit dem Tod eines geliebten Menschen? Wie fertig werden mit der Trauer? Wie Abschied nehmen? Auf ein Wiedersehen nach dem Tod dürfen wir ChristInnen uns freuen. Diesem Wiedersehen dürfen wir getrost entgegensehen – diese Hoffnung hat uns Christus im Osterwunder gespendet. Zum immer und immer wieder gerne Sehen und Lesen lud offensichtlich auch unsere letzte connectU-Ausgabe ein. Du erinnerst dich sicherlich daran, dass wir das connectU einem Relaunch unterzogen haben. Die Neugestaltung hat bei den Leserinnen und Lesern offenbar besonders großen Anklang gefunden – sämtliche Ausgaben waren rasch vergriffen und mussten nachgedruckt werden. Ein besseres Zeugnis kann unserem Redaktionsteam für die Neuerungen gar nicht ausgestellt werden. Gratulation! Auch für uns als Vorsitzende heißt es Abschied nehmen. Wir bedanken uns für unzählige schöne Begegnungen, interessante Gespräche, mitreißende Projekte, inspirierende Momente und eine einfach tolle Zeit. Wir freuen uns, natürlich auch weiterhin Teil der Katholischen Jugend zu sein. In diesem Sinne: „Auf Wiedersehen!“ Viel Spaß beim Lesen wünschen Maresi & Jürgen, Eure KJ-Vorsitzenden

Auf Wiedersehen Nr. 1 / März 2010 Medieninhaberin, Herausgeberin: Erzdiözese Wien – Katholische Jugend, Stephansplatz 6/6/620, 1010 Wien, Tel: +43 1 51 552-3391, Fax: +43 1 51 552-2743, <wien.kjweb.at>, connectu@katholische-jugend.at Layout: Simon Schmidt | Korrektorat: Friedrich Bitzan | Chefredaktion: Saskia Bellem | Stv. Chefredaktion: Rebecca Frank | Redaktion: Rebecca Frank, Daniel Fürhapter, Elisabeth Hafner, Barbara Holzer, Gregor Jansen, Theresa Kalantzis, Tan D. Nguyen, Wolfgang Paset, Maria Sigert-Kraupp, Darko Trabauer-Cvijic, Petra Wasserbauer | MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Erich Amann, Markus Beranek, Anita Dinhobl, Domfalke, Florian Faber, Claudia Fischer, Barbara Lindner, Peter Müller, Werner Pirkner, Martha Plößnig, Katrin Reichmann, Carola Thier-Grasböck, Andreas Welich | Druck: Fa. Hannes Schmitz, Leystraße 43, 1200 Wien Mit Ökostrom auf 100% Recyclingpapier gedruckt. Offen­legung laut Mediengesetz: ist ein Kommunikationsorgan der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien und ihrer Pfarrgruppen. Es erscheint quartalsweise mit einer Auflage von derzeit 1000 Stück. Für ein kostenloses Abonnement sende bitte eine Email mit Namen und Adresse an connectu@katholische.jugend.at Die kommende Ausgabe zum Thema „Auslandsaufenthalt & Reisen“ erscheint voraussichtlich Mitte Juni 2010. Redaktionsschluss für das Einreichen von Beiträgen und Werbeanzeigen ist Mittwoch, 28. April 2010. Kontakt: connectu@katholische-jugend.at Wir danken für die freundliche Unterstützung von:

Das Titelbild „Spuren im Sand“ wurde uns freundlicherweise vom Kubanischen Fremdenverkehrsamt www.cubainfo.de in Frankfurt am Main (Deutschland) kostenlos zur Verfügung gestellt. Grafische Bearbeitung: Simon Schmidt, KJ

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Das nächste connectU zu „Auslandsaufenthalten & Reisen“ erscheint Juni 2010!


Thema Wenn der Tod ans Klassenzimmer klopft Der Tod einer Mitschülerin oder eines Mitschülers stürzt junge Menschen in tiefe Trauer und Betroffenheit. Ein Projekt der Katholischen Jugend in der Diözese Innsbruck will sie in dieser schweren Zeit unterstützen. Daniel Fürhapter

Die Schülerin Sabine besuchte mit ihrem Freund eine Party. Mehrere Jugendliche trafen sich in einer Garage, um das bevorstehende Wochenende zu feiern. Bald darauf hat Sabine ohne ersichtlichen Grund die Gruppe alleine verlassen. Nachdem ihre Abwesenheit bemerkt wurde, machte sich die Gruppe auf die Suche nach ihr. Ein verlorener Schuh ließ nichts Gutes erahnen. Ein Teil der Gruppe fand Sabine in einem Bachbett, das Gesicht teilweise im Wasser. Alle Wiederbelebungsversuche blieben letztlich erfolglos, Sabine verstarb Stunden später im Spital. Auszug aus: Plötzlich bist du nicht mehr da. (siehe Blätterwald)

Das Telefon klingelt. Am anderen Ende der Leitung meldet sich eine Religionslehrerin. Den Hörer abgenommen hat Dr. Hannes Wechner, Fachreferent der Katholischen Jugend in der Diözese Innsbruck. Seit bereits sieben Jahren ist der promovierte Theologe die Ansprechperson der Katholischen Jugend bei Todesfällen mit Jugendlichen in Tirol. Auf die Idee, Totenwachrituale anzubieten, kam er bei einem Projekttag mit einer Schulklasse. „Einen Anlassfall gab es nicht direkt, aber während eines Orientierungstages wurden verstorbene KlassenkollegInnen indirekt thematisiert“, so Dr. Hannes Wechner. Gemeinsam mit einem Team engagierter JugendleiterInnen, LehrerInnen und MitarbeiterInnen der KJ organisiert er seither Totenwacherituale in Schulen. Anfragen bzw. Hinweise kommen dabei entweder von den LehrerInnen der betroffenen SchülerInnen selbst, Priestern oder von JugendleiterInnen der Katholischen Jugend. Ausgerüstet mit farbigen Tüchern, Kerzen und viel Nervennahrung (Schokolade) macht sich dann meistens schon wenige Tage nach dem Unglück, aber auf jeden Fall noch vor der Beerdigung, ein kleines Team auf den Weg in die betroffene Schule. „Das funktioniert, auch wenn´s oft stressig ist“, gesteht Dr. Hannes Wechner. Angenommen wird das Angebot der Katholischen Jugend durchschnittlich zwölfmal pro Jahr. Dabei handelt es sich neben tatsächlichen Besuchen in der Schule auch um Telefonberatung und sogenannte „Stuhlprojekte“, bei denen Schulklassen – ähnlich einem Orientierungstag – Zeit mit ReferentInnen der

In einem würdigen Rahmen Abschied nehmen von liebgewonnen Schulfreunden

KJ in einem Bildungshaus verbringen und zum Thema Tod und Trauer arbeiten. Dieses Angebot ist auch das einzige, bei dem für die SchülerInnen selbst Kosten entstehen. Alle sonstigen Angebote werden von der Diözese Innsbruck finanziert. Die Rückmeldungen sind durchwegs positiv. „Hin und wieder wird etwas kritisiert. Zum Beispiel wenn erwachsene Verwandte dabei sind. Gedacht ist das Angebot aber eigentlich für Jugendliche“, erklärt Dr. Hannes Wechner. Jeder Anruf und vor allem jeder Besuch in einer Schule ist belastend. „Die Frage nach der persönlichen Betroffenheit ist so leicht nicht zu beantworten. Aber wir schauen sehr gut auf unsere eigene Psychohygiene“, bekräftigt Dr. Hannes Wechner abschließend. Hinweis: Gestaltungsvorschläge für ein Abschiedsritual findest du im Praxisteil.

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Weitere Infos zu den Projekten der Katholischen Jugend der Diözese Innsbruck: Dr. Hannes Wechner T 0512 2230 4604 | M 0676 8730 4604 E h.wechner@dibk.at | W www.dibk.at/jugend 1/10

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Thema Ostern – Weihnachten für Fortgeschrittene?! „Ich glaube … an die Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen.“ Was am Ende des Glaubensbekenntnisses so rasch ausgesprochen ist und was wir zu Ostern feiern ‒ nämlich die Auferstehung – das führt bei näherer Nachfrage zu einer gewissen Verwirrung. Gregor Jansen

Laut einer 2006 durchgeführten IMAS-Studie glauben 40 Prozent der ÖsterreicherInnen, „dass es ein Leben nach dem Tod gibt“. 31 Prozent glauben, „dass Jesus von den Toten auferstanden ist“, und 28 Prozent, „dass es einen Himmel gibt, in den man kommen kann“ – aber immerhin 24 Prozent rechnen damit, dass „es eine Wiedergeburt gibt, bei der man als eine andere Person neuerlich zur Welt kommt“. Die relativ hohe Zustimmung zu den ersten drei Werten sagt also noch wenig darüber aus, was sich die Einzelnen unter den Begriffen „Auferstehung“ oder „ewiges Leben“ denn nun tatsächlich vorstellen. Eine Umfrage nach unseren Ostergottesdiensten würde daher wohl auch zu recht unterschiedlichen Antworten führen. Positionen, die sagen, dass der Begriff „Auferstehung“ nur als Bild zu verstehen sei und bedeute, dass Jesus (und alle Verstorbenen) eben „in unserer Erinnerung weiterleben“, wären da genauso zu hören wie die Idee, dass sich mit dem Tod die unsterbliche Seele vom sterblichen Körper trenne und der Mensch als reine Seele weiterlebe, bis hin zu der Auffassung, dass alle Verstorbenen nach dem Tod in eine große kollektive Geistexistenz eingingen, also zu einer anonymen „göttlichen Energie“ verschmelzen würden. Alle diese genannten Positionen (und viele Nuancen dazwischen) haben eines gemeinsam: Sie entsprechen nicht dem Glauben der Kirche an die Auferstehung. Was aber ist dann der Inhalt der Glaubensaussage von der Auferstehung? Schauen wir in die biblischen Texte: Entscheidend für die verschiedenen Zeugnisse des Osterglaubens sind die Begegnungen mit dem Auferstandenen. Das leere Grab Jesu am Ostermorgen ist noch nicht der Grund, dass die JüngerInnen an die Auferstehung glauben, sondern erst die Erfahrung, dass sie dem auferstandenen Jesus nach seinem Tod begegnen. Dabei ist die Art dieser Begegnungen immer neuartig und überraschend – und am Beginn verborgen: Die JüngerInnen erkennen Jesus auch bei wiederholten Auferstehungserfahrungen nie direkt, sie erzählen stattdessen von einer Offenbarung im Verlauf der Begegnung. Und Jesus begegnet ihnen nicht als Gespenst oder kollektive Halluzination, sondern leiblich konkret:

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Die Evangelien berichten zwar, dass der Auferstandene unter anderem durch verschlossene Türen in ihre Mitte kommt, aber zugleich betonen sie die Leiblichkeit Jesu: Er isst und trinkt „vor ihren Augen“ (Lk 24,43), er ist Wegbegleiter und spricht sie namentlich an – Auferstehung ist also immer als nicht rein „geistiges“ Geschehen gedacht, sondern wird als leibliche Erfahrung geschildert. Damit geht die biblische Vorstellung von der Auferstehung weit über das hinaus, was in der antiken Geisteswelt als Vorstellung vom Leben nach dem Tod vorherrschte. In der griechisch-römischen Mythologie stellte man sich die Existenz der Seelen nach dem Tod in einem „Schattenreich“ vor. Zeitgenössische Philosophenschulen betonten die Notwendigkeit der Trennung der Seele vom Leib, die sogar als erstrebenswertes Ziel dargestellt wurde: Die reine Geistseele kann sich durch den Tod endlich vom „Gefängnis“ des Körpers befreien. Völlig konträr zu diesem Leib-Seele-Dualismus betonen die Evangelien und die Paulusbriefe die leibliche Auferstehung. Mit „Leib“ ist damit immer der ganze Mensch als Person gemeint mit allen körperlichen und seelischen Aspekten. Paulus geht sogar so weit, den Glauben an die (leibliche) Auferstehung zur Grundvoraussetzung des christlichen Glaubens überhaupt zu machen: „Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, ist auch Christus nicht auferweckt worden. Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos“ (1 Kor 15,13-14). Mit dem Aspekt, dass die Auferstehung leiblich (wenn auch mit einem gewandelten, nicht-materiellen Leib) zu denken ist, setzt der christliche Auferstehungsglaube das konsequent fort, was mit der Menschwerdung Gottes, die wir zu Weihnachten feiern, ausgesagt wird: Das „Ja“ Gottes zum Menschen ist eine Zusage für den ganzen Menschen, nicht nur für einige Teilaspekte der menschlichen Existenz. Zugleich ist die Auferweckung keine „exklusive Belohnung“ für ein paar wenige erleuchtete oder spirituell besonders begabte Menschen, sondern gilt allen Menschen. Weil Gott jedeN liebt und sich in Jesus Christus allen Menschen zuwendet, der für alle gelebt und sich hingegeben hat, ist die Auferstehung die ultimative Zuwendung Gottes jedem Menschen gegenüber. Dabei betont die christliche Tradition, dass Gott derjenige ist, der handelt, und verwendet daher analog die Begriffe „Auferstehung“ und „Auferweckung“. Von welchem „Leib“ ist aber die Rede? Sicher nicht von dem physisch-biologischen Körper, der im Grab liegt und dort zerfällt (daher braucht es auch keinen physikalischen „Ort“, an dem die Toten leben werden – jede naive allzu konkrete Vorstellung von „Himmel“ und „Hölle“ muss sich daran messen lassen). Aber jedenfalls stellt der neue Auferstehungsleib eine 1/10


Thema

Kontinuität zu der menschlichen Person in ihrem ganz einmaligen „irdischen“ Dasein dar. Daher ist auch jede Vorstellung von Reinkarnation mit dem biblischen Auferstehungsglauben inkompatibel. Ich werde also auch nach meinem Tod noch „ich“ sein (und bin mir dessen bewusst) – wenn auch in einer gänzlich gewandelten und für uns (noch) nicht vorstellbaren Existenz. Ostern mit der Betonung der leiblichen Auferstehung ist darüber hinaus eine ganz klare Absage an jegliche „leibfeindliche“ Tendenzen, die immer wieder von außen in die kirchliche Verkündigung eingeflossen sind. Vorstellungen, dass unsere Körperlichkeit etwas Schlechtes sei, das es zu überwinden und zu verlassen gilt, sind mit dem biblischen Zeugnis nicht vereinbar. Und so ist es nur konsequent, dass der Leib Jesu auch nach der Auferstehung die Spuren des Leidens trägt: Er

zeigt den JüngerInnen seine Wunden an Händen und Füßen als „Ausweis“ seiner Identität, und Thomas (der oft vorschnell der „Ungläubige“ genannt wird) legt seinen Finger buchstäblich in die Wunden Jesu (Lk 24,39-40; Joh 20,20.27). Die Auferstehung wird biblisch also nicht als symbolischtheoretische Vorstellung und abstrakte Idee eines „Irgendwieschon-Weiterlebens“ geschildert, sondern als konkrete und wortwörtlich berührende Realität. Und genauso konkret ist die Glaubenshoffnung auf unsere eigene Auferstehung: „Erbarme dich (aller) unserer verstorbenen Brüder und Schwestern und aller, die in deiner Gnade aus dieser Welt geschieden sind. Nimm sie auf in deine Herrlichkeit. Und mit ihnen lass auch uns, wie du verheißen hast, zu Tische sitzen in deinem Reich“ (Drittes eucharistisches Hochgebet).

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Nix ist fix! Unser Leben kennt keinen Stillstand, wir sind immer unterwegs und in Bewegung. Wir entwickeln uns beständig und bekommen das auf der eigenen Haut zu spüren. Dazu gehören Begegnungen und Abschiede. ein persönlicher Erfahrungsbericht von Darko Trabauer-Cvijic

Ich kann mich noch genau an meine erste Rasur und die Rasierwasserbäder erinnern. Da habe ich aufgehört, ein Kind zu sein und war glücklich darüber. Die langen Nächte, die ich mit meinen Freunden vor den Schuleingangstüren mit riesigen Fenstern und am Basketballplatz verbracht habe, um Breakdance zu tanzen und Basketball zu spielen. „Hauptsache, cool sein und Mädchen beeindrucken“ war das Motto. Ob wir beeindruckend waren, lässt sich hinterfragen, aber die Zeit gehörte uns und wir waren glücklich. Dann die Ernüchterung. Jeder von uns ging nach der Matura seinen eigenen Weg. Übrig geblieben sind die Erinnerungen an unsere Dummheiten und der Schmerz der Trennung. Es gibt Situationen im Leben, von denen wir uns gerne verabschieden möchten, können aber nicht und umgekehrt. Vor allem wenn das jemanden betrifft, der uns nahe steht, haben wir das Gefühl, durchgeschleudert zu werden. Gleichzeitig zu lieben und hassen, wünschen und verwünschen machen das Leben nicht besonders einfach. Und dennoch ist es notwendig, zu lernen, mit diesem Gefühl zu leben. Jede Beziehung, die wir erlebt haben, ist ein Teil von uns. Wenn dieser Teil fehlt oder sich verletzt fühlt, spüren wir den Schmerz und die Verlassenheit. Bei meiner ersten großen Liebe dachte ich, dass die Welt nur aus uns zwei besteht. Kurz danach

bin ich aufgewacht und draufgekommen, dass ein paar Milliarden Menschen auf der Welt leben und sich wahrscheinlich das Gleiche denken. Nach jeder Trennung und jedem Schmerz kam eine neue Erfahrung der Freiheit und Freude über eine neue Welt, die entstanden ist. Abschied nehmen von alten Liebesbeziehungen, Freunden und Gewohnheiten braucht genug Zeit, um alles Erlebte verarbeiten zu können. Es ist ein Zeichen dafür, dass wir bereit sind, ein neues Leben anzufangen. Dass wir alles losgelassen haben, was uns bis zu dem Zeitpunkt so wichtig und heilig war, es aber trotzdem nicht vergessen haben. All das, was nicht verabschiedet ist, hindert uns daran, das Gute aus vergangenen Zeiten in neue Beziehungen, die entstehen, mitzunehmen. Denn es hat einen bitteren Nachgeschmack und es tut wie eine Wunde bei jeder Erinnerung weh. Wenn ich mich richtig erinnere, hat sich auch Jesus, noch bevor er in den Himmel aufgefahren ist, von seinen Freunden mit den Worten „Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt“ [Mt 28, 20] verabschiedet. Er hat sie losgelassen, aber nicht vergessen.

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„Ich wusste gleich zu Beginn meiner Ausbildung, dass ich auf einer Palliativstation arbeiten möchte. Sterben ist ein Teil des Lebens, trotzdem kommt es immer darauf an, wann es passiert, denn ab einem bestimmten Alter rechnet man damit.“ Offenheit, über Sinnesfragen zu diskutieren; Zu Beginn ist es schwierig auf Fragen wie „Wieso muss ich sterben?“ zu antworten. Man muss auf die Leute zugehen, das lernt man nicht in der Ausbildung! Persönliche Fähigkeiten einzubringen ist wichtig, um mit den PatientInnen Berührungspunkte zu finden.

„Die Ausbildung war ein Zusatz-Angebot der Pastoral-AssistentInnen-Ausbildung. Ich hatte Interesse, deswegen meldete ich mich an. Ich mache gerne Begräbnisse, weil es ein wunderschöner Dienst ist, den die Kirche anbietet: Menschen in besonders schwierigen Zeiten zu begleiten.“ Empathie, fachliche Kompetenz

Andreas Schindler ist zufrieden, wenn die künstlerische Umsetzung aller Wünsche (z.B. speziell angefertigte Kreuze oder eine leuchtende Sonne mit bunten Schatten) gelingt.

Verständnis und Offenheit, Kreativität bei der Umsetzung - Trauernde sehen den Grabstein oft als einzig bleibende sichtbare Erinnerung an die Verstorbenen, deshalb soll der Grabstein zu der Person passen.

ein trauriger Anlass: ein Jugendlicher des Bekanntenkreises verunglückte vor neun Jahren bei der Maturareise tödlich. Die Lücke an HelferInnen und Hilfestellung, mit dem plötzlichen Tod umzugehen, war offensichtlich.

Dasein, zuhören, nicht beschwichtigen oder bewerten, offen sein für alle Gefühle eines trauernden Menschen, sich bei jeder Begegnung, jedem Treffen stets neu einlassen, Zeit geben, Hilfe bieten durch Vertrauen und den Schmerz zulassen können anstelle von ‚Du musst jetzt stark sein!’

Barbara Nebl, Dipl. Kranken­schwester 29 „Am Vormittag steht vor allem die Körperpflege (Waschen und Baden) am Plan. Nach dem Mittagessen werden Aktivitäten wie Physio-, Ergo-, oder Aromatherapie angeboten. Der Nachmittag steht zur freien Verfügung –für Spaziergänge, Massagen – und vor allem die wichtigen Einzelgespräche ist Platz. Man muss darauf achten, dass für alle PatientInnen Zeit bleibt, doch wenn man merkt, ein Gespräch ist nötig, weil der/die PatientIn gerade einen Schritt weitergekommen ist, dann bricht man natürlich nicht ab.“

Eva Schuh, Begräbnisleiterin, 47 Zu Beginn steht zumeist der Kontakt mit dem Bestattungsinstitut. Das erste Gespräch mit Angehörigen ist wichtig, um Persönliches über die verstorbene Person zu erfahren, was die Person ausgemacht hat. Davon ausgehend wird eine Bibelstelle ausgewählt und die Auslegung in Hinblick auf die Auferstehung überlegt. Die Hoffnung, dass Gott uns auferwecken wird als tröstlicher Gedanke ist zentral. Je nach Situation werden Gebete und Fürbitten ausgesucht. Die Seelenmesse hingegen kann nur von einem Priester geleitet werden.

derlei Aufgaben zum Beruf gemacht haben. Tag für Tag sind sie besorgt um die Menschenwürde über den Tod hinaus. Von Maria Sigert-Kraupp und Rebecca Frank.

Andreas Schindler, Steinmetz-Meister, 40 „Vom Sterben anderer lebt unser Betrieb Da-Sein für jene, die durch Krisen und nicht allein. Aufträge für Steinarbeiten Phasen der Trauer hindurch müssen. Viel wie Treppen, Küchenplatten, Stufen oder zu oft war ein Besuch zu wenig, nach Gartendekor halten sich ziemlich die Waage dem Begräbnis blieben die Trauernden mit der Herstellung und Restauration allein gelassen, dabei spürte ich: Die von Grabsteinen, Grabplatten und brauchen noch Beistand. Ob Vorträge Grabeinfassungen“ Einerseits brauchen und Workshops für LehrerInnen und trauernde Angehörige Hilfe, um ein ewiges Schulklassen, mit dem Bildungswerk, Denkmal für ihre vor kurzem Verstorbenen Gespräche mit MitarbeiterInnen der zu errichten. Andererseits sorgen vor allem Bestattung, MinistrantInnenstunde zum ältere Menschen für den Fall ihres Todes Thema Begräbnis oder eine entstandene vor, indem sie ein Grab kaufen und einen Selbsthilfegruppe für Hinterbliebene nach Suizidtod – all das hilft, das Schweigen über Grabstein dazu, denn: „Ohne Grab kein Stein!“ Trauer und Tod zu brechen.

Sissy Hanke, Trauerbegleiterin, 52

Sie leben vom Tod

Motivation?

erforderliche Fähigkeiten

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Über die Tätigkeit

In unserer christlich geprägten Kultur erfordert der Umgang mit Toten Aufgaben, die nicht jedermanns oder jederfraus Sache sind. Hier stellen wir Menschen vor, die sich

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Umgang mit dem Tod

Ausbildung

Jugendliche

Holzbildhauer im dualen System: im Betrieb und in der Berufsschule - oder: 4-jährige Fachschule mit Möglichkeit, nach 2-jährigem Aufbaulehrgang die Matura zu machen - Meisterprüfung (befähigt zum Studium an österreichischen Hochschulen)

- 3-jährige Lehre zum Stein- und

„Arg betroffen bin ich, wenn ein Kleinkind, egal ob bekannt oder nicht, gestorben ist, ansonsten fällt mir das Abschalten gefühlsmäßig nicht schwer.“

… trauern ganz anders als Erwachsene oder … Kinder. Sie suchen Trost bei Gleichaltrigen, holen sich Inputs von Fachleuten, auch via Internet. Verstärkt nutzen sie Chatforen, wo sie anonym ihre eigene Betroffenheit und Traurigkeit ansprechen können

Lehrgang der Trauerbegleitung der Pfarrcaritas Erzdiözese Wien und CaritasLehrgang Hospiz- und Sterbebegleitung, Einsätze beim Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes, Seminare, Literatur, Austausch und Reflexion

Abschalten geht am besten mit dem Pferd, aber aufbauen können am meisten Erlebnisse aus dem Berufsalltag – das erste Lachen eines Kindes in der Kindertrauergruppe, oder Feedback wie ‚Danke, dass Sie für mich da waren‘. „Ich bleibe stets eine Lernende und Beschenkte.“

… habe ich noch nicht beerdigt, aber es stimmt nachdenklich, wenn Jüngere sterben.“

BegräbnisleiterInnen-Kurs, der Teil der Pastoral-AssistentInnen-Ausbildung ist und aus einem Theorieteil, einem Predigtseminar (Was soll man nicht sagen?) sowie einem praktischen Teil mit Probebegräbnis auf dem Zentralfriedhof besteht. 3-tägiger Trauerbegleitungskurs

„Betroffen machen vor allem Gespräche mit Angehörigen, wenn man den Leidensweg der verstorbenen Person erfährt. Ob ich das Begräbnis auch für Bekannte leiten würde, weiß ich nicht, aber es ist eine Ehre, wenn ich darum gebeten werde. “

Wenn junge Menschen sterben, ist es nicht schlimmer, sondern anders. Sie haben noch viel mehr zu regeln als PatientenInnen, die mit 96 auf ein erfülltes Leben zurückblicken und für die eher Streitereien aus der Welt zu schaffen sind.

Auf Hospizstationen kann jede diplomierte Pflegekraft arbeiten. Palliativlehrgang. Lebens-, Trauerund Sterbebegleitungskurs (auch für PflegerInnen und Ehrenamtliche): geht besonders auf die Angehörigenarbeit ein. Spezielle Kurse (je nach Interesse) z.B. Aromapflege, Palliativpflege bei Demenz, …

Die Betroffenheit schwindet nicht mit der Zeit. Was aber hilft, ist auf sich selber zu schauen, zum Beispiel im Rahmen der Supervision oder durch „Therapeutic Touch“ innere Blockaden zu lösen. Alle sechs Monate verabschieden sich die Pfleger und Schwestern von den PatientInnen, die im letzten halben Jahr verstorben sind.

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Thema Nicht der letzte Ausweg Der derzeitige Trend der Suizidraten in Wien ist rückläufig. Im Gespräch mit der Wiener Werkstätte für Suizidforschung und dem Zentrum für Public Health der MedUniWien hat connectU Risiken und Präventionsmaßnahmen ermittelt. Tan Nguyen

„In den allermeisten Fällen kann Suizid verhindert werden. Probleme lassen sich durch Kontakt mit Menschen lösen. Auch professionelle Hilfe ist sinnvoll und verfügbar“, so Dr. Thomas Niederkrotenthaler von der Wiener Werkstätte für Suizidforschung. Seit 1987 wird ein stetiger Rückgang der Suizidraten in Wien verzeichnet. Obwohl es dennoch die zweithäufigste Todesursache bei Jugendlichen ist, kann ein Erfolg der Präventionsmaßnahmen erkannt werden. Durch Behandlung und Früherkennung von psychischen Erkrankungen und durch Schulung von LehrerInnen und ÄrztInnen im Erkennen dieser konnte eine Verbesserung realisiert werden. Ebenso trägt der „Leitfaden zur Berichterstattung über Suizid“ des Wiener Kriseninterventionszentrums dazu bei. Begriff Suizid wird in der Gesellschaft oft Selbstmord oder Freitod genannt. Für Dr. Thomas Niederkrotenthaler sind beide Begriffe unpassend und irreführend. Das Wort Selbstmord beinhaltet Mord, also ein Delikt, etwas Verbotenes. Freitod sagt genau das Gegenteil von Suizid aus. In dem Wunsch, so nicht mehr weiterzuleben, ist meist keine Freiheit zu sehen, sondern ein Gefühl, so nicht weiterzukönnen. Er empfiehlt, die neutraleren Begriffe Suizid oder Selbsttötung zu verwenden. Mythos und Tabu Oft wird gesagt: „ Die, die darüber reden, tun es nicht!“ Dieser Mythos ist falsch. Es ist ein Signal, wenn ein Mensch über Suizid spricht, und daher angebracht, genauer nachzufragen. Das ist oft der Beginn der Bearbeitung des Problems bzw. der Probleme, die diesem Menschen über den Kopf wachsen. Das Beiziehen professioneller Hilfe ist sinnvoll, bis die Situation sich wieder bessert. Suizid ist trotz vieler Bemühungen durch Aufklärung und Schulungen in der Gesellschaft ein Tabuthema, das aber langsam beginnt, aufzubrechen. Im Besonderen im Gespräch mit den Eltern wird dieses Thema noch zu oft gemieden. In Studien konnte festgestellt werden, dass Symptome und Störungen vom gleichaltrigen Freundeskreis oder Bekanntenkreis eher beobachtet werden als von den Erziehungsberechtigten.

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Risikofaktoren Die Ursachen, die zu einem Suizid führen, sind unterschiedlich. Nicht ein einzelnes Ereignis verursacht den Tod. Als Hauptrisikofaktor hat sich die Depression herauskristallisiert, welche bei über 60% der jugendlichen Suizidopfer im Nachhinein diagnostiziert wurde. Weitere Faktoren sind Alkohol- oder Drogenmissbrauch, sexueller Missbrauch und Probleme in der Persönlichkeitsentwicklung. Studien zeigen, dass das Umfeld eines Jugendlichen dabei ebenfalls ausschlaggebend ist. Umfeldbezogene Faktoren wären schulische Probleme (Mobbing, schulisches Versagen), familiäre Probleme und Straffälligkeit. Prävention Obwohl die Trends fallend sind, sind noch viele Präventionsmaßnahmen möglich. Eine einfache und in jedem Haushalt leicht durchzuführende Maßnahme ist der eingeschränkt mögliche Zugang zu Suizidmitteln. Waffenbesitz bei Erwachsenen und unter Jugendlichen ist streng zu prüfen. „Waffen werden in Österreich zum Glück nur selten zum Suizid verwendet, führen allerdings oft zu schweren Verletzungen“, so Dr. Niederkrotenthaler. Ebenso wichtig ist es, die Wahrnehmung von Suizidalität – also der Neigung zu Suizid – in der Gesellschaft durch Schulungen zu schärfen. Professionelle Institutionen wie Die Boje oder das Kriseninterventionszentrum in Wien tragen ebenfalls dazu bei, den fallenden Suizidtrend beizubehalten. Nicht zuletzt sind FreundInnen ein wichtiger Anker und Hilfe. Durch den Kontakt mit Menschen kann Suizidalität erkannt und ein Suizid meist abgewendet werden. Professionelle Hilfe ist dabei oft hilfreich. Suizidversuche kommen zehnmal häufiger vor als der Suizid selbst, die Gedanken daran, einen Suizid durchzuführen, noch viel häufiger. Das belegt deutlich, dass Suizidalität grundsätzlich viele Menschen betrifft, aber fast immer andere Auswege gefunden werden können als der Tod. „Es gibt so viele Menschen, die nachher erleichtert sind, dass sie sich Hilfe geholt haben“, so Dr. Thomas Niederkrotenthaler. „In den meisten Fällen hilft es, gemeinsam Optionen zu erarbeiten. Krisen lassen sich bewältigen.“

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Thema Wie erkenne ich Suizidgefährdete Personen? Schulkind Erzählt, dass es traurig ist Spricht über Suizid Hat Schwierigkeiten in der Schule Fühlt sich von den Eltern vernachlässigt Hat unbegründete Schuldgefühle Hat ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit

JugendlicheR Hat wenig Selbstvertrauen Ist teilnahmslos oder ängstlich Kann sich nicht konzentrieren Die schulischen Leistungen nehmen plötzlich ab Hat Schlaf- und Appetitstörungen Fügt sich Verletzungen zu Hat Suizidgedanken

Kontaktadressen Die Boje - Ambulatorium für Kinder und Jugendliche in Krisensituationen Hernalser Hauptstraße 15 (im Hof rechts) 1170 Wien +43 1 406 66 02-13 www.die-boje.at Kriseninterventionszentrum Lazarettgasse 14A 1090 Wien +43 1 4069595 -0 www.kriseninterventionszentrum.at Kinder- und Jugendpsychiatrisches Ambulatorium Akaziengasse 44-46 1230 Wien +43 1 6992319 www.psd-wien.at

Quellen: 1: Aktuelle Daten und Fakten zur Zahl der Suizide in Österreich 2009, Dr. Nestor Kapusta, Suicidology Online, 2008 2: Depressionen und Suizidalität im Kindes- und Jugendalter, http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/ EMOTION/DepressionJugendliche.shtml, Stand: 28.Jänner.2010 3: Suizidales Verhalten bei österreichischen Kindern und Jugendlichen, Kanita Dervic, Max H. Friedrich, Gernot Sonneck, Psychiatrie & Psychotherapie 3. Jahrgang Heft 4 2007, Springer-Verlag 2007 Im Web: www.suizidforschung.at

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Die heitere Seite des Todes

Thema Wer den Schaden hat... Seit 1994 werden die Darwin Awards vergeben, der vermutlich morbideste Preis der Welt: Das Komitee zeichnet damit – zumeist posthum – Menschen aus, die den Kriterien des Awards gemäß den menschlichen Genpool signifikant verbessert haben, indem sie ihre eigenen Gene erfolgreich eliminiert haben. Die Preise sollen auf ironische Weise derer gedenken, die das „größtmögliche Opfer für den Fortbestand der Menschheit“ bringen. Rebecca Frank

„Dieser Unfall wäre fast einer Nominierung für die Darwin Awards würdig!“ Wer dies zu hören bekommt, hat sich offensichtlich durch besondere Ungeschicktheit oder Dummheit ausgezeichnet. Konkret heißt das, dass sie infolge eines durch fehlenden Hausverstand selbst verursachten Unfalls entweder unfruchtbar oder tot sein müssen. Mit dem Darwin Award Ausgezeichnete verhalten sich so unvorsichtig und idiotisch, dass auch Kinder erkennen können, wie fatal diese Ideen sind. So würde beispielsweise ein Hundebesitzer, der seinem treuen Tier eine Stange Dynamit wirft, die dieses dann apportiert und den Besitzer in die Luft jagt, eindeutig diese Auszeichnung verdienen. Die Darwin Awards sollen nicht schadenfroh oder bösartig sein, sondern stellen auf ironische Art dar, wie Evolution abläuft, indem sie zeigen, was passiert, wenn man nicht mit den

Gefahren der modernen Welt umgehen kann. Zu Redaktionsschluss kam der jüngste Preisträger aus Brasilien: Arthur de Souza Coelho hatte zum Schutz vor Dieben sein Auto mit einem elektrischen Zaun umgeben, vergaß jedoch den Strom abzudrehen, als er zum Auto ging. Er starb an einem Stromschlag. Die Darwin Awards entstanden aus der Sammlung eines Stanford-Studenten, der die Geschichten mittels Newsletter verbreitete. Die Preisträger werden durch Online-Abstimmung ermittelt, wenn sich ihre Geschichte als wahr herausstellt.

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Wer den Schaden hat... http://www.darwinawards.com alle Darwin-Awards-Geschichten zum Nachlesen

Zum Tod lachen Picknick am Friedhof mit Musik, Tequila, Zigaretten und Kindern in Hexen- und Teufelskostümen, die sich mit Spielzeug-Skeletten amüsieren – willkommen in Mexiko am „Día de Muertos“, dem Tag der Toten, der jedes Jahr Anfang November begangen wird. Rebecca Frank

Was für WesteuropäerInnen makaber anmuten mag, ist die mexikanische Art, der Verstorbenen zu gedenken und sie zu ehren. Für das Familienfest am Friedhof wird groß aufgekocht und man ist bemüht, für den Gabentisch all jene Dinge vorzubereiten, die den Toten zu Lebzeiten Freude bereitet haben. Man reicht sich Totenköpfe aus Schokolade, Kaugummi oder Zucker als Zeichen der ewigen Freundschaft und lacht dem Tod eins. Der Tag der Toten hat sich aus der Vermischung aztekischer und katholischer Traditionen entwickelt. Die Azteken sahen den Tod nicht als Ende, sondern als Übergang in ein besseres Leben. Jedes Jahr zur Erntezeit im Hochsommer kamen die

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Verstorbenen zurück und feierten ein Wiedersehen mit ihren Lieben. Mit der Kolonialisierung verlegten die katholischen Spanier das Fest auf Allerseelen. Das wichtigste Volksfest Mexikos ist einerseits ein Moment des Innehaltens zum Nachdenken über das eigene Schicksal, nimmt dem Tod aber andererseits auch den Schrecken. Mittlerweile hat sich aus dem Ritual ein prosperierender Geschäftszweig entwickelt: Manche Orte werden Anfang November zu regelrechten Touristenmagneten. So zieht der jährliche Wettbewerb um das schönste Totengeschenk zahlreiche Touristen nach Mixquic (40 km von Mexiko-City). Seit 2003 ist der Día de Muertos ein „UNESCO-Meisterwerk des mündlichen und immateriellen Kulturerbes der Menschheit“.

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Zum Tod lachen http://www.unesco.org/culture/ich/index.php?RL=00054 – UNESCO

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Thema

Eine Parte zu lesen löst im Normalfall Betroffenheit, Schock oder Traurigkeit aus. Aber manchmal darf man auch lachen.

Die heitere Seite des Todes

Sag zum Abschied leise Servus In den folgenden zwei Todesanzeigen erfährt man Genaueres über Gottes Familienkonstellation.

Rebacca Frank

Christian Sprang sammelt seit Jahren auf seiner Website www.todesanzeigensamlung.de ungewöhnliche Todesanzeigen, die - sprachlich misslungen, überraschend demaskierend, aber durchaus auch berührend - mit einem Schmunzeln zu lesen sind. Vor kurzem ist unter dem Titel „Aus die Maus“ ein Auszug seiner Sammlung beim Verlag Kiepenhauer & Witsch (8,20 EUR) erschienen. Hier ein paar Kostproben, die der Website entnommen sind: Zum Tode von Dr. Volker P. fällt mir nur ein Wort ein: Danke Ein Patient

Gott der Herr hat unseren lieben Vater Günther A. nach einem erfüllten Leben im 89. Lebensjahr zu sich und seiner Frau und Tochter heimgeholt. Nach einem arbeitsreichen Leben für die Seinen und geduldig ertragener, schwerer Krankheit hat es Gott dem Allmächtigen gefallen, meinen geliebten Mann, unseren treusorgenden Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel Oskar G. im Alter von 67 Jahren zu sich in die Ewigkeit aufzunehmen.

Die letzte Partie hat er verloren. Schachbuchhändler Hans-Joachim S. Mein Schwiegervater Josef K. ordentlicher Professor der klassischen Philologie Die Personifizierung geistigen Hochmutes und menschlichen Versagens starb am 8. März im 91. Lebensjahr. Im Morgengrauen nach der Nachtschicht hatte Dr. E. für die großen Fragen der Menschheit – Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Was wollen wir? – alle Antworten: Er kam von der Intensivstation, ging nach Hause und wollte nur noch schlafen.

Heinz-Peter J. Rechtsanwalt und Notar a.D. meldet sich ab. Tot! Ilse K. Wir trauern um Uwe D. der unverhofft im Alter von 46 Jahren verstorben ist.

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Thema Was bedeutet für dich Auferstehung und glaubst du daran? Ostern – die Zeit des Osterhasen, der bunten Eier und seit einigen Jahren auch verstärkt der Geschenke. Doch die ChristInnen feiern nicht den Osterhasen, der schon die Technik von Weihnachten bringt. Sie feiern die Auferstehung Jesu Christi. Für manche ist das ein seltsamer Gedanke, für andere wieder ganz normal. Das connectUEva-Maria (22), Studentin: „Ich bin davon überzeugt, dass die Auferstehung Jesu, wie sie in der Bibel beschrieben wurde, nicht wortwörtlich genommen werden darf. Zum einen ist diese Geschichte von Jahrhundert zu Jahrhundert weitergegeben worden und allein dadurch muss sich der biblische Text verfälscht haben. Zum anderen glaube ich, dass die Auferstehung Jesu nur symbolisch gemeint war und als Zeichen für Erlösung nach dem Leid stehen soll.“

Florian, 24, Student: „Auferstehung … naja, die Auferstehung von Jesus ist für mich eine Geschichte in der Bibel. Für mich hat das aber viel eher etwas mit dem Leben nach dem Tod zu tun. So, wie das die katholische Kirche sieht, dass man nach dem Tod in den Himmel kommt, kann ich aber nicht viel damit anfangen.“

Elif, 17, Schülerin: „Ich glaube an die Auferstehung, wie es sie bei uns Moslems gibt: Das Diesseits ist wie ein Testlauf, ob man an Gott glaubt, und nachdem wir gestorben sind, treten wir Gott gegenüber. Dann werden die guten und die schlechten Taten abgewogen. Je nachdem kommt man in die Hölle oder ins Paradies. Wir sollten Gutes machen, damit Gott uns ein schönes Leben im Paradies bietet.“

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Redaktionsteam hat sich darum für euch auf die Suche begeben und sich bei unterschiedlichsten Jugendlichen und jungen Erwachsenen umgehört. Uns interessierte, wie sie sich Auferstehung vorstellen und ob sie daran glauben. Hier die bunten Ergebnisse.

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Vom connectU-Redaktionsteam

Andreas, 23, Student: „Bei der Auferstehung wird das Leben weitergeführt. Das eine Leben endet, das andere beginnt in einer anderen Form. Ich glaube allerdings nicht daran, dass das möglich ist.“

Christopher, 16, Schüler: „Ich denke, Auferstehung bedeutet, eine tote Person wieder ins Leben zurückbringen. Ich kann nicht sagen, dass ich nicht daran glaube. Wenn ich es mit eigenen Augen gesehen habe, glaube ich daran, sonst nicht.“

Michael, 21, Student: „Ich glaube nicht an eine Auferstehung im Sinne eines Lebens nach dem Tod, sehr wohl aber an ein ewiges Element. Dieses Element sind für mich alle Handlungen, welche man in seinem Leben macht. Sie sind ewig, da sie nicht mehr rückgängig gemacht werden können und für immer den Lauf der Geschichte verändern und die Menschen rundherum in ihren Handlungen beeinflussen.“

Thomas, 22, Gas-Wasser-Heizung-Installateur: „Eigentlich glaub’ ich nicht an die Auferstehung und ich glaub’, dass es sicher nie vorkommen wird, dass Menschen auferstehen. Wie soll das funktionieren? Wenn einer tot ist, ist er tot.“

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Thema

Ursi, 22, Studentin: „Durch meine religiöse Erziehung habe ich erfahren, dass die Auferstehung und somit Ostern eine wichtige Zeit ist. Auferstehung bedeutet für mich zu wissen, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Für mich ist dieses Gefühl beruhigend. Ja, ich glaube an die Auferstehung.“

Reinhard, 22, Student: „Auferstehung ist ein schöner Gedanke: Es ist gut zu wissen, dass nicht alles aus ist, nachdem man um die 100 Jahre gelebt hat. Der Körper ist tot, aber es ist nicht alles vorbei und das ist irgendwie beruhigend. Ich glaube deshalb an die Auferstehung.“

Kathi, 17, Schülerin: „Also, glauben kann ich es nicht. Ich finde es ziemlich unwahrscheinlich, dass der Körper aufersteht. Ich glaube eher, dass die Seele wieder aufersteht, aber nicht der Körper.“

Die Phasen der Trauer Daniel Fürhapter

1. Nicht – Wahrhaben – Wollen

• Man „sucht“ den Verstorbenen an vertrauten Orten, am

• Gefühlsschock, Empfindungslosigkeit • Man fühlt sich starr, kann es nicht glauben. • Man wundert sich über sich selbst, wie „kalt“ man sein

• Man spricht mit dem Verstorbenen innerlich, um noch zu

kann.

• Dafür schämt man sich.

2. Aufbrechende Gefühle Viele Gefühle können abwechselnd auftreten: • Tiefe Niedergeschlagenheit und Apathie, Ohnmachtsgefühle, Ruhelosigkeit, Verzweiflung, Angstgefühle, Wut und Zorn, das Suchen von Schuldigen. • Hintergrund ist meist ein versteckter Zorn auf den Verstorbenen, der einen zurücklässt. • Schuldgefühle entstehen oft bei einem plötzlichen Tod, da nichts mehr geklärt werden kann. • Freude, dass die Beziehung existiert hat.

Grab.

klären, was nicht mehr möglich war. • Es wird klar, dass der Tod endgültig ist und es entsteht eine innere „Freundschaft“ mit dem Verstorbenen. • Gefahr: Wenn der Verstorbene stark idealisiert wird oder man an der Vergangenheit klebt, wird es schwer, wieder in die Wirklichkeit zurück zu finden und neue Freundschaften zu schließen.

4. Neuer Bezug zu sich selbst und zum Leben mit anderen Menschen

• Der Verstorbene bekommt eine neue Stellung zum Trauernden: er wird zu einer Art „inneren Figur“.

• Es wird erkannt, dass es sie/ihn nicht mehr in der Gegenwart gibt.

• Dadurch wird die Freude am eigenen Leben wieder entdeckt.

• Man kann sich wieder auf das Leben und neue Partnerschaften einlassen.

3. Suchen und Sich-Trennen

• Der Verstorbene wird vom Trauernden „gesucht“, da er gefühlsmäßig „noch da“ ist.

Quelle: Verena Kast; Anhang beim Handout „Wenn die Seele abstürzt, Umgang mit Krisen und Trauer in der Schule“ Dr. Hannes Wechner, Katholische Jugend, Diözese Innsbruck 1/10

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Thema Tschüss, Baba & Co. Ein kleines Lexikon über die beliebtesten, bekanntesten und ungewöhnlichsten Abschiedsformeln im deutschen Sprachraum. Theresa Kalantzis

Auf Wiedersehen – Auf Wiederschauen höfliche Standardverabschiedung, die die Freude über ein (baldiges) Wiedersehen beinhaltet. Pfiat di (Gott) entstand aus ´s führt di Gott – es führe dich Gott oder auch aus b’hüt di (Gott) – es behüte dich Gott. Vor allem in den Bundesländern wird „Pfiat di“ als die üblichste Abschiedsgrußformel verwendet.

cU – see U – see you wurde vom englischen man sieht sich oder bis bald in den deutschen Sprachraum übernommen. Vor allem oft in chats oder e-mails anzutreffen.

Servus – Servas ist vor allem in Süddeutschland und Österreich, aber auch in Ungarn und Slowenien ein sehr gebräuchliches Abschieds- und Begrüßungswort. Es kommt vom lateinischen Wort für Diener, Sklave und bedeutet so viel wie stets zu Diensten.

Tschüs(s) Dieser Gruß hat sich vor allem in Norddeutschland aus dem bis in die 1940er Jahre üblichen atschüs entwickelt. Es werden zwei Quellen für diesen Abschiedsgruß angenommen: zum einen das spanische adiós bzw. das portugiesische adeus, das – sehr beliebt bei Seefahrern - in den damals spanischen Niederlanden zu atjüs wurde und von dort Verbreitung in den niederdeutschen Raum fand. Zum anderen wird es vom französischen adieu abgeleitet, genauer gesagt von der wallonischen Variante adjuus, aus der schließlich atschüs wurde.

Baba ist das türkische Wort und die Anrede für Vater. Als Gruß ist es vor allem in Nordost-Österreich sehr verbreitet und bedeutet Grüß deinen Papa/Vater von mir.

Hasta la vista (Baby) Ist die spanische Form für Auf Wiedersehen. Dieser Gruß fand durch den Film „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“ starke Verbreitung.

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Hawidere Ein vor allem im Wienerischen bekannter (Abschieds-) Gruß. Auch oft als Ausdruck der Verwunderung eingesetzt „Na, hawidere!“. Kann mit ich habe die Ehre übersetzt werden. Adieu War bis 1914 der am meisten verbreitete Abschiedsgruß im deutschsprachigen Raum. Es kommt aus dem Französischen à Dieu – von Gott befohlen. Ciao – Tschau (mit au) Wird vor allem in der Jugendsprache gerne als Abschiedsgruß verwendet. Es stammt vom italienischen Wort für „Sklave“ schiavo ab und ist daher verwandt mit Servus. Moin Ist ein norddeutscher, niederländischer und dänischer Gruß, der zu jeder Tages- und Nachtzeit verwendet werden kann (nicht nur am Morgen). Er ist eine zusammengezogene Form von Moi’n Dag!, was Schönen/guten Tag! bedeutet.

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Quellen: http://de.wiktionary.org/wiki/Thesaurus:Abschiedsgru% C3%9Fformel http://de.wikipedia.org DUDEN: Das Herkunftswörterbuch – Etymologie der deutschen Sprache. Bibliografisches Institut & F.A. Brockhaus AG. 2001. 1/10


Takeaway

auf

Wiedersehen

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Abschied nehmen, Tod und Leben – Methoden für die Gruppenarbeit Anlässe für einen Gruppentreff zum Thema Tod und Leben bieten Zeiten im Kirchenjahr (Ostern, Karwoche, Allerheiligen, Christi Himmelfahrt) sowie Jahrestage, Gedenktage von Katastrophen, Unglücksfällen, Kriegsgräueln oder Terroranschlägen. Eines vorweg: Es braucht einen geschützten Rahmen seitens Gruppe, Ort, Zeitdauer. Die Thematik erfordert Vertrauen und Offenheit im Übermaß. Es ist für jeden riskant, da etwas von sich preiszugeben, andererseits kann gerade eine derartige Auseinandersetzung eine Gruppe noch mehr zusammenwachsen lassen. Methoden von Maria Sigert-Kraupp

„Sterben und Hoffen“ Mitte gestalten mit Symbolen zum Thema Mögliche Symbole: Kerzenlichter, Kreuz, Weg vom Dunkel ins Helle, Himmelsbilder, schwarzes Tuch, Erde, Samenkörner, gläsernen Krug mit Glasnuggets (gemäß Bibelvers: Du sammelst meine Tränen in deinem Krug, Gott, und verwandelst sie vom Tod ins Leben), Tonscherben, Spiegelmosaiksteine, … Vorbereitung: außerhalb des Kreises Symbole aufbauen, leerer Platz in der Mitte Jede/r Teilnehmer/in wählt zuerst ein-zwei Symbole und nimmt sie zu sich auf seinen/ihren Platz. Reihum folgt die gemeinsam erarbeitete Deutung des gewählten Symbols, das Symbol in die Mitte legen, Variation 1: Das Symbol im Kreis weiterreichen und jene/r Teilnehmer/in, die/der es gewählt hat, legt es dann in die Mitte. Variation 2: Symbol mit Hoffnungstexten oder Bibelsprüchen auswählen.

Geburtstagstorten-Kerze, Streichhölzer, Schreibmaterial. Der / die Gruppenverantwortliche entzündet jedem/r Teilnehmer/ in die Kerze, die mit ihrem eigenen Tropfwachs am Karton befestigt wird. Aufgabe: Stell dir vor, du hast nur noch die Brenndauer einer kleinen Tortenkerze zu leben – was würdest du in dieser restlichen Zeit deines Lebens noch machen wollen, dir wünschen? Wer will, hat die Möglichkeit, etwas niederzuschreiben, festzuhalten. Nach etwa 15 Minuten geht der/die Gruppenverantwortliche durch und löscht jede noch brennende Kerze aus und holt die Teilnehmer/innen nach und nach per Handreichung in den Gruppenkreis. Im Gespräch der Reflexion werden anschließend Eindrücke, Gefühle, Erkenntnisse für alle gesammelt, jede/r wird um seinen/ihren Beitrag gebeten. Diese Methode braucht einen gemeinsamen, Mut gebenden Abschluss – etwa im gemeinsamen Singen und Tanzen, im Haltspüren und im Dank für das Leben!

Wenn ich nur noch kurze Zeit zu leben hätte Einzelarbeit und Reflexion mit allen Jede/r Teilnehmer/in erhält ein Blatt Kartonpapier, eine 1/10

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Erzählschatz Als Einstimmung einen Song zum Thema oder meditative Musik anhören. Einladung zum Erzählen, was uns im Innersten bewegt und was ich davon als meinen Erzählschatz weitergeben möchte. Vorbereitete Fragen dienen als Einstiegshilfe, zum Beispiel: Wie stehst du zu Sterben – Tod? Glaubst Du an ein Leben danach? Warst du schon einmal mit Tod und Trauer unmittelbar betroffen? Diese offene Runde erfordert achtsames Zuhören, gleiche Aufmerksamkeit für jede/n. Ist die Gruppe sehr groß, machen Unterbrechungen Sinn nach maximal vier Erzählenden, wie z.B. Bewegung - im Gehen durch den Raum zu Instrumentalmusik das Gehörte nach-denken. Oder indem jeweils einige von vielen im Raum verteilten Kerzen angezündet werden. Am Schluss den Erzählschatz noch einmal gemeinsam heben, sichtbar für alle, durch ein Ritual im Gruppenkreis (eventuell

auch mit meditativer Musik oder einfachen Tanzschritten erweiterbar) Erste Geste: Das, was mir zum Schatz geworden ist, berge ich – es aufheben mit Händen, zur Schale geformt. Zweite Geste: Es war gut so, ein Geben und Nehmen, ein Mitfühlen und Mitbedenken – den Schatz allen zeigen, in die Höhe halten. Dritte Geste: Ihn bewahren – im Herzen, Handschale vor Leibesmitte oder zum Herzen halten. Vierte Geste: Der Runde danken, für das Vertrauen, für den Schutz der Gemeinschaft, dass das unter uns bleibt – rechte Hand auf Schulter des/der vorderen oder sich als Kreis umarmend, Hände auf Schultern, Rücken der beiden NachbarInnen. Jugendliche können bei den folgenden Methoden plötzlich traurig werden, ihre Trauer kann offen ausbrechen in der Konfrontation mit dem Thema „Sterben“. Sie dürfen aber darin nicht allein gelassen werden.

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Good-Bye Abschiede begleiten uns auch im Alltag mit der Jugendgruppe. Ein Jugendlicher kommt nicht mehr zur Jugendstunde, JugendgruppenleiterInnen hören auf oder sogar die ganze Gruppe löst sich auf. Diese Ereignisse empfinden wir als traurig, doch: „Wenn sich eine Tür schließt, dann öffnet sich dafür eine andere.“ Rituale können hier helfen, den Blick auf die neuen Situationen zu richten und sich an den schönen alten Erinnerungen zu erfreuen. Tan Nguyen

Good-bye – Jugendliche Die gesamte Jugendgruppe stellt sich im Kreis um den/die JugendlicheN, der/die mit der Jugendgruppe aufhören möchte. JedeR einzelne hält ein Teelicht in der Hand. Nun dürfen jeweils drei oder vier TeilnehmerInnen die Hand auf die Schulter des/der in der Mitte stehenden Jugendlichen legen und ihm/ ihr Wünsche auf seinen/ihren weiteren Weg mitgeben oder Erinnerungen an die schöne Zeit mit ihm/ihr teilen. Sobald sie damit fertig sind, beginnen sie einen Weg mit den Teelichtern zu legen. Danach kommen die nächsten in die Mitte. Wenn alle im Inneren des Kreises waren, darf der/die sich verabschiedende Jugendliche sich auf den Weg begeben, wo am Ende ein Geschenk der Gruppe auf ihn wartet. Good-bye – Jugendgruppenleiter/INNEN Im Vorfeld schreiben die Jugendlichen auf buntes Papier alles auf, was sie am/an der JugendgruppenleiterInnen mögen, Begegnungen mit ihm, an die sie sich gern erinnern, oder Wünsche für seinen weiteren Weg. Diese Zettel werden in eine Schachtel gegeben und ans andere Ende des Raumes gelegt. Die Jugendlichen bilden zwei Reihen und legen sich Schulter an

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Schulter mit dem Rücken auf dem Boden. Beide Reihen sollten sich verkeilen und die Jugendlichen sollten die Hände in die Luft halten. Mit Hilfe von zwei stehenden Jugendlichen wird der/die GruppenleiterIn vorsichtig auf die Hände der Liegenden gelegt. Er/Sie wird nun von der Gruppe bis an die andere Seite des Raumes weitergereicht. Sobald er/sie bei den ersten in der Schlange vorbei ist, stehen diese auf und legen sich ans andere Ende, damit der/die JugendleiterIn sein Ziel auch erreichen kann. Am Ende helfen ihm/ihr zwei Jugendliche, sicher wieder aufzustehen. Er/sie wird so von der Gruppe in einen neuen Abschnitt getragen. Die genaue Anleitung zu dieser Methode „Förderband“ ist in der Methodenkartei im KJ-Büro zu finden. Achtung: die MindestteilnehmerInnenzahl sollte zwölf nicht unterschreiten! GOOD-bye – Jugendgruppe In der letzten Gruppenstunde wird jeder/m Jugendlichen eine Wegwerfkamera in die Hand gedrückt. Nun ist es die Aufgabe eines/einer jeden, die Stunde zu dokumentieren. Dabei sollte er /sie bedenken, dass es nur ein paar Fotos sind, die nicht verändert werden können. Am Ende der Stunde werden die Kameras in eine wasserdichte und stabile Box gegeben und verschlossen. Falls die Pfarre einen Garten besitzt, kann diese Box dort vergraben werden. (Achtung: Ort genau aufschreiben!) Sonst kann die Schachtel auch bei der/dem JugendgruppenleiterIn aufbewahrt werden. Nach einer vereinbarten Zeit, fünf Jahre ist eine gute Zeitdauer, trifft sich die Gruppe wieder und lässt die Bilder entwickeln. Es wird sicher spannend sein, welche Erinnerungen beim Ansehen wieder zum Leben erweckt werden.

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Beispiele für Trauerrituale Daniel Fürhapter

• Sesselkreis mit einem Tuch in der Mitte und einer Kerze • • • •

für den/die VerstorbeneN Eine Andacht, die das Erfahrene aufnimmt und Worte des Trostes findet Gedenkminuten an dem Ort des tragischen Geschehens (eventuell mit Gebet) Die FreundInnen können etwas für das Grab basteln Briefe an den/die VerstorbeneN schreiben, die zum Inhalt haben, was man ihm/ihr noch sagen wollte. Sie können mit ins Grab gelegt oder den Eltern als eine Art Kondolenzbuch überreicht werden. Zeichen der Hoffnung setzen: Vielleicht gibt es einen Platz, wo man ein Bäumchen zum Gedenken pflanzen kann. Zeichenhaft wird etwas Neues gesetzt, ohne das Alte zu vergessen.

In der Schule Gebt dem/der VerstorbeneN auch im Klassenzimmer weiterhin seinen/ihren Raum. Wie zu Hause tut es auch in der Schule gut, nicht gleich alle Spuren des/der VerstorbeneN zu beseitigen. Oftmals wird von den SchülerInnen gewünscht, dass die Bücher noch am Platz liegen bleiben, erstellte Bilder ausgestellt bleiben, eine kleine Kerze auch an seinem/ihrem Platz in der Klasse brennt. Kommt in der Klasse miteinander ins Gespräch, wie und für welchen Zeitraum dies sein soll. Es ist eine Form der Wertschätzung, wenn derartige Zeichen gesetzt werden. Das Alte wird noch ein wenig festgehalten, damit der Übergang zum neuen nicht zu abrupt ist. Vereinbart mit den Eltern, bis wann die persönlichen Gegenstände zurückgegeben werden.

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„Unsere Feier soll unverwechselbar sein“ Der Begräbnisgottesdienst ist ein wichtiges Ritual im Prozess der Trauer und bei der Verabschiedung von einem geliebten Menschen. Es ist darauf zu achten, dass dieser Gottesdienst einfühlsam und möglichst persönlich gestaltet wird, um es den trauernden Angehörigen und allen Anwesenden zu erleichtern, in ihrem Leid und Schmerz dennoch Trost und Kraft in der gemeinsamen Feier zu finden.

Jes 43,1-3 – Fürchte dich nicht Röm 5,1-5 – Auch die Hoffnung wächst Röm 8,31-33; 34b-3 – Gott auf unserer Seite 2 Kor 5,1.6-7.9a10 – Eine Wohnung bei Gott Lk 7,11-17 – Die Auferweckung eines jungen Mannes in Nain Kohelet 3,1-8 – Alles hat seine Zeit Joh 14,1 f- Im Hause meines Vaters gibt es viele Wohnungen

Barbara Lindner, ehrenamtliche Mitarbeiterin der KJ-Vikariat Stadt

In den Rahmen einer Eucharistiefeier oder eines Wortgottesdienstes können Texte, Lieder und Musik eingebettet werden, die von den Angehörigen und/oder Nahestehenden ausgesucht und auch von ihnen vorgetragen werden. Der Gottesdienst kann unter einem besonderen Thema stehen, dem verschiedene Texte/Lieder zugeordnet werden. Man kann aber auch genauso aus einzelnen Elementen eine Feier zusammenstellen. Hier ein paar Vorschläge für Schriftlesungen, Rituale zu den Fürbitten sowie Kurztexte und Gebete.

Schriftlesungen / Biblische Texte Psalm 121 – Woher kommt Mithilfe? Gen 28,10-13,15-17 – Ich behüte dich, wohin du auch gehst Jes 43,1f.16.18-20 – Beim Namen gerufen

Kurztexte und Gebete Vater unser für Verstorbene Vater unser, der du bist im Himmel Du willst doch, dass alle Menschen zu dir in den Himmel kommen? Geheiligt werde dein Name, Dein Reich komme Deinen Namen haben in verschiedenen Sprachen und Formen alle Völker geheiligt und dein Reich ist offenbar, seit Jesus von den Toten auferstanden ist. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auch auf Erden. Dein Wille ist, dass alle Menschen zu dir gelangen. Befreie du unsere lieben Verstorbenen von dem, was sie hindert, zu dir zu gelangen, weil sie deinen Willen nicht immer erkannt und erfüllt haben. Unser tägliches Brot gib uns heute Unsere Toten durften auf Erden das Brot irdischer Nahrung und 1/10

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das Brot des heiligen Mahles essen. Lass auch uns immer beides erbitten und dankbar empfangen. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unser’n Schuldigern Die Verstorbenen sind an uns und wir an ihnen schuldig geworden. Lass uns über den Tod hinaus miteinander versöhnt und in Freundschaft und Frieden miteinander leben. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen Die Verstorbenen haben die letzte Prüfung abgelegt. Wir vertrauen, dass sie von Bösem und Tod befreit unsere Fürbitter sind, damit wir nicht versagen und verzagen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. AMEN

Abschied nehmen Wir müssen Abschied nehmen, Abschied von N. Wir können es nicht fassen, dass alles zu Ende sein soll: das Gespräch, das schweigende Verstehen, das fröhliche Miteinander, das gemeinsame Tun und das geteilte Leiden. Wir wehren uns, lehnen uns auf, sagen: Das kann doch nicht sein! Hilf uns, Gott der Wahrheit, standzuhalten, hilf uns zu trauern, geduldig Schritt für Schritt. Lass uns dankbar werden für alles, was gewesen ist. Lass uns erkennen, was bleibt. Und hilf uns, zu hoffen auf die Zukunft bei dir.

(Aus: Paolo Brenni, Beerdigungsgottesdienste und Gedächtnisfeiern, 1998, Rex Verlag)

Rituale bei den Fürbitten • Jede/r kann bei der Fürbitte eine Kerze an der Osterkerze entzünden und in eine Schale mit Sand stecken oder als Schwimmkerze in eine Schale mit Wasser legen. • Bei jeder Fürbitte ein paar Weihrauchkörner auf glühende Kohle legen oder eine Blume (Lieblingsblume der/des Verstorbenen) in eine Vase stecken.

Kurztexte Tritt aus dem Schatten heraus, wage dich wieder ins Licht. Streife den Trauer-Mantel ab, zieh die bunten Sachen an, Erwecke die Sehnsucht neu, schenk deinen Träumen Flügel. Heilen will deine Seele, geh mutig nur Schritt für Schritt. Du darfst dein Glück genießen, der Zukunft kannst du trauen.

Segensgebet Gott, lebendige Quelle aller Hoffnung, Kraft und Liebe, segne uns, dass unser Leben reich wird, Frucht bringt und sich erfüllt. Behüte uns, dass wir bewahrt bleiben vor allem Unheil an Leib und Seele. Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns, dass wir uns getröstet wissen und geborgen in jedem Augenblick; und er sei uns gnädig, dass uns auch in dunklen Zeiten Zeichen der Hoffnung aufleuchten. Gott erhebe sein Angesicht auf uns, dass die Strahlen seiner Liebe uns durchwärmen und unserem Leben Richtung weisen; und gebe uns Frieden, dass unsere Zerrissenheit heilt und wir in Einklang leben können mit uns und der Welt. (nach Christa Spilling-Nöker)

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Georg Schwikart

Weiterführende Literatur: Simma, Elmar (Hrsg.): Wenn Gott uns heimführt; Sterben – Begräbnis – Trauer, Anregung und Gebete zur persönlichen Gestaltung. Tyrolia- Verlag, 2. Auflage 2005. Stutz, Pierre (Hrsg.): Gottesdienst feiern mit Trauernden. Neue Modelle. Rex Verlag, 2. Auflage 2006. Schwikart, Georg (Hrsg.): Die Begräbnisfeier. Informationen, Texte, Gestaltungsvorschläge. Butzon & Bercker, 2006.

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Musiktipps Anbei einige Songvorschläge als Tipp beispielsweise für Gruppenstunde, Jugendgebet oder Jugendnacht. Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und kann je nach Musikgeschmack natürlich noch ergänzt werden. Maria Sigert-Kraupp

Das Abschied Nehmen birgt immer auch Gefühle in sich, die oft nicht zu benennen oder tabu sind. Musik als Lebenswelt Jugendlicher schafft eine Brücke über Sprachbarrieren und gleichzeitig einen Schutzwall für die eigene Verletzlichkeit. Oft drückt eine Textzeile in einem Song, eine bestimmte Melodie genau das aus, was Jugendliche fühlen, wenn sie von Verlust und Trauer betroffen sind. Mithilfe der Musik schaffen sie es, sich mit ihrer Traurigkeit und Unsicherheit, ihrer Sinnsuche und ihren Fragen auseinanderzusetzen. Manchmal tut es gut, gemeinsam solche Songs im geschützten Rahmen einer Gruppe zu hören und so darüber reden zu lernen: Welche Gefühle tauchen auf, welche Antworten und Fragen bringt der Text, was macht betroffen?

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Deutschsprachige SongS Abschied nehmen, Xavier Naidoo, Zwischenspiel/ Alles für den Herrn, 2003 Weißt du wohin wir gehen, Christina Stürmer, Soll das wirklich alles sein, 2004 Der Weg, Herbert Grönemeyer, Mensch, 2002 Die Liebe bleibt, Bluatschink, Stunde Null, 1999 Unbewohnt, Herbert Grönemeyer, Mensch, 2002 Die Lebenden und die Toten, Ich + Ich, Gute Reise, 2009 Out of the dark, Falco, Out of the dark into the light, 1998 Komm, großer, schwarzer Vogel, Ludwig Hirsch, Komm großer schwarzer Vogel, 2008 Jeder Tag zählt, STS, Jeder Tag zählt, 1990 Nichts bleibt für die Ewigkeit, Die Toten Hosen, Opium fürs Volk, 1996 Und wenn ein Lied, Söhne Mannheims, Zion, 2004 Träume leben ewig, Christina Stürmer, Lautlos, 2008 Englischsprachige Songs Tears in Heaven, Eric Clapton, Complete Clapton, 2007 Candle in the wind, Elton John, Greatest Hits, 2001 One step closer, U2, How to dismantle an atomic bomb, 2004

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Nicht dem Leben mehr Tage, sondern dem Tag mehr Leben geben © Caritas Wien

(Cicely Saunders)

Unter diesem Motto arbeitet das Tageshospiz der Caritas-Wien im 23. Wiener Gemeindebezirk. Besuch im Hospiz als Methode Tan Nguyen

„Es ist wohl der Wunsch aller Menschen, ihr Leben bis zuletzt in vertrauter Umgebung zu beschließen“, meint Evelin Gössinger, Assistenz Mobiles Caritas Hospiz. Die HospizbegleiterInnen stehen Schwerkranken und ihren Angehörigen in dieser schwierigen Situation zur Seite und begleiten sie bis zuletzt. Die Einrichtung bietet nun die Möglichkeit, sich mit diesem Thema näher auseinanderzusetzen. Einen Nachmittag lang können Jugendliche den Alltag dieser Menschen mit Kreativität und Freude ausfüllen. Jugendgruppen werden eingeladen, ins Tageshospiz zu kommen, um Zeit mit diesen Menschen zu verbringen.

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Falls Du mit deiner Jugendgruppe oder ein paar FreundInnen Interesse hast, einmal das Tageshospiz zu besuchen, um einen Nachmittag zu gestalten, melde Dich bitte bei: Martin Sorge, Pflegeleiter martin.sorge@caritas-wien.at Erlaaer Platz 4, 1230 Wien T +43 1 865 28 60 .

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Adressen und Links zum Thema Maria Sigert-Kraupp & Barbara Holzer

Adressen RAINBOWS für Kinder in stürmischen Zeiten www.rainbows.at RAINBOWS – Wien 1160 Wien, Richard-Wagner-Platz 3 Tel.: 0680/316 91 92 KONTAKTSTELLE TRAUER Hier gibt es Auskünfte über • Gottesdienste, Rituale, Angebote in Pfarren • Möglichkeiten von Einzelbegleitung • Vermittlung von Trauergruppen • Referent/innen zum Themenkreis Trauer, Behelfe, Folder • „es geht immer weiter“ Wandertage für trauernde Menschen Poli Zach-Sofaly, Tel.: 0664/848 25 17 E-Mail: poli.zach-sofaly@caritas-wien.at www.caritas-wien.at/hilfe-einrichtungen/pfarr-caritas/trauerbegleitung Trauernde Kinder – Trauer um Kinder Beratung, Begleitung, Information Mag. Ines Pfundner, Tel.: 0664/842 76 34 E-Mail: ines.pfundner@caritas-wien.at

„DIE BOJE“ Ambulatorium für Kinder und Jugendliche in Krisensituationen 1170 Wien, Hernalser Hauptstr. 15/3/11 Tel.: 01/406 66 02-13 E-Mail: ambulatorium.die-boje@chello.at www.die-boje.at IGSL Internationale Gesellschaft für Sterbebegleitung und Lebensbeistand 1160 Wien, Thaliastraße 159/1/R2 Tel.: 01/969 11 66 www.igsl-hospizbewegung.at INFORMATIONSABENDE FÜR TRAUERNDE Bestattung Wien, 4xjährlich, kostenlos 1041 Wien, Goldeggasse 19 Tel.: 01/501 95-0 E-Mail: office@bestattungwien.at RAT AUF DRAHT – Ruf uns an Tel.: 147 http://rataufdraht.orf.at

TELEFONSEELSORGE Rund um die Uhr ein offenes Ohr Tel.: 142 E-Mail: telefonseelsorge@edw.or.at

Links http://nicolaidis.kh-netzwerk.de/ http://www.kinder.trauer.org/ http://www.trau-dich-trauern.de/infojugendliche.html http://www.allesistanders.de/ http://www.trauernde-kinder.de/ http://www.erzbistum-koeln.de/bildungswerk/bergheim/dochetwasbleibt/ Links für trauernde Kinder und Jugendliche

• www.alles-ist-anders.de

Diese Seite galt als Vorbild für www.doch-etwas-bleibt.de und richtet sich an Kinder und Jugendliche in Trauer. Jeden Mittwoch von 20 - 22 Uhr gibt es hier einen Chat. • www.trau-dich-trauern.de Diese Internetseite des Malteser Krankenhaus Bonn-Hardtberg richtet sich an trauernde Kinder und Jugendliche.

• www.trauernde-kinder.de Seite des Zentrums für trauernde Kinder e.V. Bremen. Links für (Halb)waisen

• www.elternlos.de

Diese Seite ist speziell für Kinder und Jugendliche, die einen oder beide Elternteile verloren haben. Links für verwaiste Eltern und Geschwister • www.fuer-geschwister.de Diese Seite richtet sich an Geschwister von verstorbenen oder schwerkranken Kindern. Links zum Thema Trauer und Tod • www.hospiz-erft.de Internetseite des Hospiz Bedburg-Bergheim. • www.deutscher-kinderhospizverein.de Internetseite des deutschen Kinderhospizvereins. 1/10

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Sonstige Links • www.verwitwet.de Diese Seite richtet sich vor allen Dingen an verwitwete Väter und Mütter und deren Kinder. • www.youth-lifeline.de Onlinejugendberatungsseite für alle Lebenslagen. Mail- und Chatberatung von Jugendlichen für Jugendliche. • www.trauerseelsorge.de Internetseite der Trauerseelsorge aus dem Raum Darmstadt, die sich u.a. die Begleitung von trauernden Jugendlichen in Einzelgesprächen zur Aufgabe gemacht hat.

• www.freio-ev.de Kontakt-, Informations- und Präventionsstelle gegen sexualisierte Gewalt an Mädchen und Jungen im Rhein-Erft-Kreis. • www.u25-freiburg.de Die Homepage richtet sich an suizidgefährdete Jugendliche und Hinterbliebene. Neben allgemeinen Informationen gibt es auch eine Emailberatung.

Das Licht besiegt die Finsternis. Eine Oster-Nachtwanderung Mich fasziniert das größte Fest der Christenheit, die Feier von Tod und Auferstehung, dieser Sieg über die Finsternis. Immer wieder hat mich die Frage beschäftigt, wie diese gewaltige Osterbotschaft erlebbar werden kann – zusätzlich zur Osternachtsliturgie oder vielleicht auch stattdessen, wenn viele Jugendliche der liturgischen Feier leider fernbleiben.

bei einem Bahnhof nach 23:00 Uhr, so dass alle gerade noch mit dem Zug hinfahren können. Wir gehen eine ganze Nacht hindurch bis zu einem Ort, an dem man zum Sonnenaufgang einen herrlichen Ausblick Richtung Osten hat. Variante 1: Rekawinkel – Troppberg – Sonnenaufgang vor Purkersdorf – hinunter nach Purkersdorf

Werner Pirkner, Jugendseelsorger Vikariat Süd und Diözesanjugendseelsorger

In einer Oster-Nacht-Wanderung habe ich schon mehrmals intensive Erfahrungen machen dürfen, gemeinsam mit Jugendlichen und Junggebliebenen: Eine ganze Nacht durchmachen, durchgehen, miteinander unterwegs sein.

Variante 2: St. Andrä-Wördern – Hagenbachklamm – Windischhütte – (leider sehr steil bergauf) – Sonnenaufgang bei der Cobenzlwiese – hinunter nach Wien Variante 3: Bad Vöslau – am Waldrand nach Norden – Richtung Sooßer Lindkogel – Vöslauer Hütte – Sonnenaufgang auf der Aussichtswarte Harzberg – zurück nach Bad Vöslau

Entscheidend sind zwei Elemente: Ich lade ein, etwa eine halbe Stunde ganz allein zu gehen. Eine Herausforderung. Allein in einer düsteren Umgebung, die all meine Unsicherheit, Verletztheit, Trauer, die Dunkelheit meines eigenen Lebens hochkommen lässt. Kein Ostern ohne Karfreitag. Es braucht Mut, sich dem zu stellen. Und schließlich der Sonnenaufgang. Die Welt und auch mein Leben wird neu erhellt. Meine Finsternis wird nicht verdrängt, aber sie wird erleuchtet, von der Sonne, von Christus. Bei hoffentlich schönem Wetter dürfen wir die leuchtende gelb-orange Sonne aufgehen sehen. Das Licht besiegt die Finsternis. Ich erlebe Auferstehung!

DREI Weg-Beispiele

Konkrete praktische Tipps Gute Schuhe, denn im Dunkeln sehe ich Gatsch und Lacken nicht. Die Nacht wird kalt. Daher kann es keine langen Pausen geben. Trotzdem braucht es warme Kleidung. (Ich hab jedes Mal zusätzlich Mützen, Handschuhe und dicke Pullover zum Herborgen mitgenommen, meistens wurde es gebraucht.) Taschenlampen für Pausen und, im Notfall, auch ein 1.-Hilfe-Set. Die Strecke vorher unbedingt abgehen und die Zeit aufschreiben! In der Nacht braucht es einen häufigen Blick auf die Uhr, um genau kurz vorm Sonnenaufgang am „AuferstehungsPlatz“ anzukommen. Als dunkler Einzelweg eignet sich nur eine Strecke ohne Abzweigungen. Ein Frühstück kann die Wanderung abrunden, danach sollten sich alle Zeit zum Schlafen reservieren.

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Auf insgesamt drei verschiedenen Wegen, die ich auch empfehlen kann, habe ich schon mehrmals mit Jugendlichen solch eine Oster-Nacht-Wanderung unternommen. Jeweils in der Nacht von Ostersonntag auf Ostermontag. Treffpunkt

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www.jugendkirche.at

Datum

Uhrzeit

21. März

19:00

Ort und Infos COME2STAY

23. März

19:00

CINEMA MEETS CHURCH

28. März

19:00

COME2STAY

04. April

19:00

COME2STAY SPECIAL: OSTERN

11. April

19:00

COME2STAY

14. April

19:00

GOD IN THE BOX

18. April

14:00

FEUERFEST

18. April

19:00

COME2STAY >> Entfällt!

25. April

19:00

COME2STAY

27. April

19:00

CINEMA MEETS CHURCH

02. Mai

19:00

COME2STAY

08. Mai

16:00

COME IN & WIIN

09. Mai

19:00

COME2STAY

12. Mai

19:00

GOD IN THE BOX

16. Mai

19:00

COME2STAY

23. Mai

19:00

COME2STAY >> Entfällt!

24.-30. Mai

08:00-23:00

SINN-VOLL-SINN

25. Mai

19:00

CINEMA MEETS CHURCH

30. Mai

19:00

COME2STAY

06. Juni

19:00

COME2STAY

09. Juni

19:00

GOD IN THE BOX

13. Juni

19:00

COME2STAY

20. Juni

17:00

SOMMERFEST

20. Juni

19:00

COME2STAY

27. Juni

19:00

COME2STAY

29. Juni

19:00

CINEMA MEETS CHURCH

Termine

Termine in der Jugendkirche

Veranstaltungsort, sofern nicht anders angegeben: Jugendkirche Wien, Wiedner Hauptstraße 97, 1050 Wien • http://www.jugendkirche.at

Termine im Süden

wien.kjweb.at/vikariat-sued

Datum, Uhrzeit

Titel

Ort und Infos

17. April18:30

Dekanatsjugendmesse

Pfarre Katzelsdorf, Mühlgasse 2, 2801 Katzelsdorf , Dekanat Lanzenkirchen

21. April19:00

skyline unterwegs

Vikariatsjugendmesse

19. Mai19:00

skyline

Bildungszentrum St. Bernhard, Neuklostergasse 1, 2700 Wr Neustadt

03.-06. Juni 18:00

(h)ausbpauern

Jugend am Hof, Biohof Ernst J. Trenker, Grametschlag 11, 2852 Gschaidt

16. Juni19:00

skyline

Bildungszentrum St. Bernhard, Neuklostergasse 1, 2700 Wr Neustadt

Termine in der Diözese

Kirchberg am Wechsel

wien.kjweb.at

Datum, Uhrzeit

Titel

Ort und Infos

20. März

Diözesaner Weltjugendtag

http://wien.weltjugendtag.at/

16. Mai

find•fight•follow Mariaschnee

www.findfightfollow.at

24.-30.Mai

APG 2010 Missionswoche

www.apg2010.at

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Termine

Termine in der Stadt

wien.kjweb.at/vikariat-stadt

Datum, Uhrzeit

Titel

Ort und Infos

24. März 18:00

Glasperlenschmuck (Workshop)

Café Ephata, Garbergasse 14, 1060 Wien, www.ephata.org

25. März, 29. April, 27. Mai, 24. Juni 19:00 Tanzworkshop

Café Ephata

Mai April 19:30

Jonglierwerkstatt

Pfarre Hütteldorf, Hüttelbergstraße 1a, 1140 Wien

10. April 20:30

DEKX-AfterEaster

Buchengasse 108, 1100 Wien

11. April

Stadtflucht – ein Wandertag

Sulz im WeinviertelInfos unter: ephata@katholische-jugend.at

14. April 18:30

Kreativabend Mandala

Café Ephata

18. April 14:00

FeuerFest (Workshopnachmittag +

Jugendkirche Wien

Gottesdienst für FirmkandidatInnen)

24. April 09:00

Friedenslauf rund ums Wiener Rathaus

Rathaus, 1080 Wien

07.-09. Mai 19:00

Have a break (Wochenende zum Auftanken

PlattInfos unter m.weiss@katholische-jugend.at

08. Mai 19:00

Cor Dare (Konzert)

Café Ephata

21. Mai 18:30

Schon wieder Liebe (Lesung)

Café Ephata

29. Mai 19:30

… als Liebe zu singen (Konzert)

Café Ephata

18. Juni 18:00

Sommerfest

Café Ephata

21. Juni 19:30

Jonglierwerkstatt

Pfarre Hütteldorf, Hüttelbergstraße 1a, 1140 Wien

23. Juni 19:00

DEKX-Closing

1100 Wien, Holeyplatz 1

Termine im Norden

wien.kjweb.at/vikariat-nord

Datum, Uhrzeit

Titel

Ort und Infos

21. März

Minibrotaktion

Vikariat Nord (Ort nach Vereinbarung)

26. März 16:00 – 02:00

spirit on fire – das Event

Geistliches Jugendzentrum Oberleis, 2116 Oberleis 1

28. März 14:00 – 15:00

Dekanats-Jugendkreuzweg

Dekanat Sitzendorf

05. April 10:00 – 18:00

Eröffnung Jakobsweg Weinviertel

BHGR

08. April 17:00 – 19:30

Café SpiritOL

Geistliches Jugendzentrum Oberleis, 2116 Oberleis 1

08. April 19:30 – 21:00

den Glauben buchstabieren

Geistliches Jugendzentrum Oberleis, 2116 Oberleis 1

09. April 19:30 – 21:00

spirit on fire Die Messe

Pfarrkirche Oberleis, 2116 Oberleis

11. April 18:30 – 20:00

Zündkerze – Jugendgottesdienst

Pfarrkirche Gänserndorf, 2230 Gänserndorf

12. April 19:30 – 21:00

Kreistanzabend

Gemeindesaal Obersulz, 2224 Obersulz 21

19. April 19:30 – 21:00

Kreistanzabend

Gemeindesaal Obersulz, 2224 Obersulz 21

26. April 19:30 – 21:00

Kreistanzabend

Gemeindesaal Obersulz, 2224 Obersulz 21

09. Mai 18:30 – 20:00

Zündkerze – Jugendgottesdienst

Pfarrkirche Gänserndorf, 2230 Gänserndorf

13. Mai 12:00 – 24:00

Irgendwie Mysterie- Live-Rollenspiel

Geistliches Jugendzentrum Oberleis, 2116 Oberleis 1

13. Mai 17:00 – 19:30

Café SpiritOL

Geistliches Jugendzentrum Oberleis, 2116 Oberleis 1

13. Mai 19:30 – 21:00

den Glauben buchstabieren

Geistliches Jugendzentrum Oberleis, 2116 Oberleis 1

21. Mai 17:00 – 22:00

FirmbegleiterInnendankefest

Geistliches Jugendzentrum Oberleis, 2116 Oberleis 1

10. Juni 17:00 – 19:30

Café SpiritOL

Geistliches Jugendzentrum Oberleis, 2116 Oberleis 1

10. Juni 19:30 – 21:00

den Glauben buchstabieren

Geistliches Jugendzentrum Oberleis, 2116 Oberleis 1

13. Juni 18:30 – 20:00

Zündkerze – Jugendgottesdienst

Pfarrkirche Gänserndorf, 2230 Gänserndorf

19.-20. Juni

Survival Wochenende für Gefirmte

Geistliches Jugendzentrum Oberleis, 2116 Oberleis 1

BHGR:

Bildungshaus Großrußbach, 2114 Großrußbach, Schloßbergstraße 8 • www.jakobsweg-weinviertel.at

Nähere Infos zu allen Veranstaltungen erhältst du im KJ-Büro: T +43 1 51 552-3382, E nord@katholische-jugend.at, W <wien.kjweb.at>

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KJ WIEN GLOBAL Wusstest du schon, dass die KJ Wien jetzt auch auf facebook, twitter und YouTube zu finden ist?

www.facebook.com/kjwien

www.twitter.com/kjwien

www.youtube.com/kjwien

Der Verein zur Förderung freiwilliger sozialer Dienste ermöglicht dir einen Sozialeinsatz bei Kindern und Jugendlichen, bei Menschen mit Behinderung oder in der Altenpflege. Du wirst pädagogisch begleitet, kannst dich bei Seminaren mit anderen austauschen.

Schenk dir ein Jahr! Freiwilliges soziales Jahr

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Du Du Du Du

willst dich sozial engagieren? interessierst dich für einen Beruf im Sozialbereich? willst dich persönlich weiterentwickeln? willst ein Wartejahr sinnvoll überbrücken?

„Das FSJ war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Ich habe viel gelernt, bin reifer, selbständiger und selbstbewusster geworden. Das FSJ hat mich fürs weitere Leben geprägt.“ (Rückmeldung einer Teilnehmerin) Interessiert? Dann klick dich rein auf www.fsj.at! 1/10

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Diözesan

wien.kjweb.at

Personalwechsel in der Führungsspitze der KJ Wien © KJ

Saskia Bellem

Mag. theol. Wolfgang Paset ist seit Ende Jänner 2010 neuer Fachbereichsleiter der KJ Wien. Wolfgang (Jahrgang 1977) übernimmt bis mindestens März 2012 die Karenzvertretung für Nina Sevelda-Platzl und blickt „positiv angespannt“ in die Zukunft: „Dieser interne Wechsel beinhaltet für mich zahlreiche neue Herausforderungen und neue Begegnungen, auf die ich mich sehr freue. Die größte Herausforderung wird dabei sicher sein, eine gute Zusammenarbeit mit dem Büroteam, anderen Dienststellen der Kategorialen Seelsorge sowie den AkteurInnen in der Jugendarbeit sicherzustellen.“ Der gebürtige Niederösterreicher und studierte Theologe war bisher Jugendleiter der KJ Wien im Dekanat Wiener Neustadt. Er hat die Ausbildung zum Pastoralassistenten absolviert und wohnt in Enzesfeld-Lindabrunn im Bezirk Baden. Mit seiner Frau Ulrike, einer Lehrerin, hat Paset zwei Kinder und engagiert sich in seiner Freizeit in der Pfarre Kottingbrunn in der Firmvorbereitung sowie in der Organisation der monatlichen Jugendmesse.

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„respect unlimited“ - unser Beitrag zum Tag der Vielfalt Saskia Bellem

Beim Tag der Vielfalt am 03. Dezember 2009 im Wiener Rathaus waren wir mit einem eigenen Stand vertreten. Dort konnten die jugendlichen BesucherInnen beim Spiel Tower of Power ihren Gemeinschaftssinn ausprobieren: sie bauten dabei einen Turm aus Holzklötzen, die durch gemeinsames Ziehen an 12 Schnüren manövriert werden. Hier sind Koordination und Teamgeist gefragt, wobei auch der Spaß nicht zu kurz kommt. Der Tag der Vielfalt wird seit 2007 jährlich von der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) in Kooperation mit der Stadt Wien – MA 13 und dem Stadtschulrat für Wien organisiert. Er richtet sich vorrangig an Jugendliche, LehrerInnen, NGOs und Vereine.

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Video auf KJ TV zum Nachleben: http://www.youtube.com/KJWien#p/a/u/2/wfmS78asc6Y

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Diözesan

wien.kjweb.at

Tosen in Posen! Stefan Schweinschwaller, ehrenamtlicher KJ-Mitarbeiter

Das Taizé-Treffen in Polen am Silvester 2009/2010: 30 000 Menschen, die gemeinsam beten, mal singend, mal in der Stille. Eine bunte Gruppe aus Wien, in der über alles gesprochen und über vieles gelacht werden kann. Workshops, die Lust machen, anders auf die Welt zu schauen und sich zu engagieren. Einfaches, aber gutes Essen. Und das Gerücht, dass es wieder mal ein Europäisches Jugendtreffen in Wien geben wird…

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Der „Pilgerweg des Vertrauens auf der Erde“ geht weiter: 18. April: Ein Nachmittag wie in Taizé, Alte Burse, Sonnenfelsgasse 19 3.-5. September: Regionaltreffen in Sarajevo

Spendenaktion für Haiti Saskia Bellem

Im Jänner haben wir eine Spendenaktion des Vereins 2getthere und der Katholischen Jugend und Jungschar Burgenland zugunsten „Nachbar in Not“ unterstützt. Ehrenamtliche MitarbeiterInnen der beiden Einrichtungen hatten mit Hilfe des Vereins „Einkaufstreffpunkt“ über 200 Spendengläser in Geschäften der Bezirkshauptstädte

Mattersburg, Eisenstadt und Oberpullendorf (Bgld.) sowie in Wr. Neustadt (NÖ) aufgestellt. Nun liegt das Ergebnis der Spendenaktion vor: Insgesamt wurde ein Reinerlös von 2142,40 Euro erzielt, der komplett und umgehend an „Nachbar in Not“ weitergeleitet wird!

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Jugendliche der KJ mit P. Philipp-Neri Gschanes OCist. (li.) und Melina Petrovic (Filialleiterin Tally Weijl, Mitte li.)

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Jugendkirche

www.jugendkirche.at

Ausstellung in der Vorweihnachtszeit „Two Souls“ heißt das Siegerbild der 17-jährigen Julia Schalkhammer aus Weinburg in Niederösterreich. Die Nachwuchskünstlerin ist im Herbst dem Aufruf der Jugendkirche Wien gefolgt, ihre Gedanken, Ideen und Vorstellungen zum Thema „Mensch werden“ in Gemälden, Fotos oder Videos auszudrücken. Sie gewinnt damit den Hauptpreis des Wettbewerbs: Filmprojekttage der Firma Freiraum für sich und ihre FreundInnen. Insgesamt waren 14 Einsendungen bei „Mensch werden“ ausgestellt, die mit den Werken etablierter KünstlerInnen thematisch in Dialog traten. Collagen, Zeichnungen, Kurzfilme, Fotos und sogar ein Lied wurden zwischen 28. November und 12. Dezember 2009 von den BesucherInnen und einer Fachjury bewertet. Den zweiten Platz erreichte Katja Bagyra (13) mit ihrer Fotocollage „Hier bin ich Mensch, hier kann ich leben“, auf den dritten Platz wurde Dominik Fasching (14) mit der Zeichnung

© Jugendkirche

Theresa Kalantzis

Julia Schalkhammer, die Siegerin der Ausstellung

„Generationen“ gewählt. Sie dürfen sich über Kinogutscheine des Raiffeisenclubs freuen.

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come2stay – Osterspecial: s(EI) dab(EI)! Gregor Jansen

Ein besonderes Angebot für alle, die auch zu Ostern nicht auf gute Jugendgottesdienste verzichten wollen: Nach der weihnachtlichen Premiere eines „Hochfest-specials“ gibt es auch zu Ostern wieder eine come2stay-Jugendmesse. Am Ostersonntag, 04.04.2010, um 19:00 Uhr feiern wir das höchste Fest des Jahres ganz Jugendkirchen-like mit guter Musik,

kreativen Ideen und garantiert ohne Osterhasen … Wenn du ein Instrument spielst oder gern singst bzw. mit deiner Pfarrband dabei sein willst, dann melde dich bitte bei Manuel, der für den Ostergottesdienst eine Kombination aus „alten und neuen Hasen“ formieren will: m.khittl@katholische-jugend.at

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Schulstunden – Jugendkirche im Klassenraum Carola Thier-Grasböck, Sozialpädagogin Jugendkirche Wien

Kein Platz für soziales Lernen, kein Raum für spielerische Methoden, keine Abwechslungsmöglichkeit im Unterricht – das sind Probleme, mit denen viele Lehrerinnen im eng strukturierten Schulalltag konfrontiert sind. ExpertInnen sind oft sehr kostenintensiv und zeitlich unflexibel. Und auf Lehrausgang zu gehen ist auch mit großem Aufwand verbunden. Deshalb bietet die Jugendkirche eine Lösung für abwechslungsreichen Unterricht mit ExpertInnen. Uns ist es ein Anliegen, den SchülerInnen mit lebendigen und anregenden Methoden die Möglichkeit zu geben, sich auszuprobieren, ihre Teamfähigkeit zu erproben und sich gemeinsam einer Aufgabe zu stellen – ganz nebenbei lernen

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sie so auch einiges über die Arbeit in der Jugendkirche kennen. Und das alles im eigenen Klassenraum und ganz ohne Kosten. Vier thematische Module werden daher das ganze Jahr über von uns kostenlos angeboten: • Jugend MACHT Kirche • Musik als Gebet • Versöhnung statt Gewalt • AußenseiterIn sein? Jedes Modul dauert eine Schulstunde und ist zwei Wochen vor dem gewünschten Termin buchbar. Anmeldungen und Infos bei theresa@jugendkirche.at

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Jugendkirche

www.jugendkirche.at

Come in and wiin - das Sportevent in der Jugendkirche © Jugendkirche

Claudia Fischer, ehrenamtliche Mitarbeiterin

Reinkommen und gewinnen? – Nein, es ist kein Fehler in der Überschrift. Denn welche Disziplinen euch an diesem sportlich-kreativen Nachmittag in der Jugendkirche erwarten, lässt der Titel schon ein wenig erahnen. Teamwork Der Kampf wird hart zwischen den Teams – doch es geht nicht (nur) um Leistung, viel mehr um den gemeinsamen Spaß. Beim Basketball, Darts, Schispringen oder ähnlichem könnt ihr euer sportliches Geschick unter Beweis stellen – und, dass ihr im Team richtig zusammenhaltet. Bei jeder Disziplin ist ein anderes Talent gefordert, je nach Austragungsart ob „live“ oder „virtuell“. Es wird also für jeden und jede was dabei sein, egal welche Körperform, Größe oder Haarfarbe. Auch die ganz großen Sportmuffel wollen wir dabei haben: ihr schafft die Stadionstimmung, denn unsere SportlerInnen brauchen auch ganz viele Fans. Jubeln, Tröten und Klatschen ist bei uns herzlich willkommen. Am Ende dieses actionreichen, außergewöhnlichen Tages erwarten euch ein gemütlicher Ausklang mit Musik und einer kräftigen Stärkung. Ganz nach dem Motto: „Spiel und Chill!“

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Wann: 8. Mai 2010 von 14 bis 21 Uhr Wo: in und um die Jugendkirche (1050 Wien, Wiedner Hauptstraße 97) Wer: Jugendliche ab 13 Jahren Anmeldung: kontakt@jugendkirche.at Du kannst dich alleine oder im Team (max. 5 Leute) anmelden! Anmeldeschluss: 30. April 2010

Eine Ausstellung mit Sinn: sinn-voll-SINN in der Jugendkirche Im Dunkeln sieht man nichts, im Lärm hört man nichts und im Gestank riecht man nichts. Das sind Erkenntnisse, die nahezu jedeR von uns schon einmal gemacht hat. Anknüpfend an diese Alltagserfahrungen will die Jugendkirche Wien vom 24.5. – 2.6.2010 zeigen, dass in der Welt der Sinne noch viel mehr steckt, als das, dass einem der Sinn einmal abhanden kommt. Sinn kann keine Sünde sein. Vor allem dann nicht, wenn es darum geht, alle Sinne einmal so richtig herauszulocken aus unseren Nasen, Zungen, Fingern und Ohren. Und aus den Augen – die spielen dabei nämlich eine ganz besondere tauschund täuschbare Rolle. Zum Beispiel, wenn man schmecken soll, was man sieht – oder eben nicht sieht. Auch sonst ist Körpereinsatz gefragt. Zum Beispiel, wenn man sich mit nackten Füßen auf unterschiedliches Terrain begibt, die Nase einmal in alles reinstecken darf und mit den Fingern mal so richtig was begreifen soll. Bei der Ausstellung sinn-voll-SINN begibt man sich auf eine wahrlich sinnvolle Entdeckungsreise. So wird einem auf der eineinhalbstündigen Führung vielleicht ganz nebenbei auch ein bisschen der Sinn des Lebens näher gebracht.

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© Jugendkirche

Theresa Kalantzis

Wenn das für dich Sinn macht, melde dich mit deiner Klasse oder Gruppe an. Oder besuche unser Ausstellungsspecial in der Langen Nacht der Kirchen am 28.5.2010. Ausstellung sinn-voll-SINN Zeitraum: 24.5. – 2.6.2010 Dauer der Führung: 1,5 Stunden Anmeldung für Gruppen: ab 12. April 2010 Info und Anmeldung: theresa@jugendkirche.at

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Nord

wien.kjweb.at/vikariat-nord

Dekanatsjugendball 2010 Florian Faber, KJ Dekanat Wolkersdorf

Unter dem Motto „Des Räubers Schatzkiste“ wurde der Dekanatsjugendball Wolkersdorf von über 60 Jugendlichen der KJs Pillichsdorf, Wolkersdorf und Obersdorf wie seit fast 40 Jahren am 5.1. organisiert. Nach dem Auftakt der 32 EintänzerInnen zu Klängen aus „Fluch der Karibik“ eröffneten Dekanatsjugendseelsorger Helmut Scheer und Jürgen Maier (EA Vorsitzende der KJ Wien und Präsident der Dekanatsjugend Wolkersdorf) den Ball. Die 350 BesucherInnen (darunter auch KJÖ-Vorsitzender Stephan Bazalka, Vik.Vorsitzender Christian Klotzner und Vik. Jugendseelsorger Markus Beranek) konnten sich von da an, an der Wein- und Cocktailbar, in der Casinobar und im Ballsaal stärken, unterhalten, tanzen, flirten, feiern und mehr.

Nach der lustigen Mitternachtseinlage kam es zur spannend erwarteten Auflösung der Tombola, bei der es sagenhafte 14 Haupttreffer zu gewinnen gab. Der ausgelassene Ball dauerte bis in die frühen Morgenstunden.

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Welcher Gegenstand ist Ihnen „heilig“? Katrin Reichmann, Jugendleiterin Bereich Oberleis

Mit diesem Satz eröffneten wir am Sonntag den 17. Jänner 2010 eine kleine Ausstellungsreihe in der Kapelle des Geistlichen Jugendzentrum Oberleis. In einer Vitrine präsentierten Jugendliche der Pfarre Oberleis IHRE Heiligen Gegenstände und erklärten in kurzen Texten, warum gerade dieses Ding, für ihr eigenes Leben bedeutsam ist. Mit dem Projekte „Heilige Gegenstände“ laden wir Jugendliche sowie Persönlichkeiten aus dem öffentlichen und kirchlichen

Leben ein, ihre Gegenstände für jeweils drei Wochen auszustellen. „Heilig“ meint hier, etwas ausdrücken, was für das eigene Leben und auch den eigenen Glauben bedeutsam ist. Nicht nur Kruzifixe, Rosenkränze, Andachtsgegenstände, etc. sondern auch Alltagsgegenstände verweisen auf eine Facette Gottes und lassen uns etwas von diesem oft so fernen Gott erahnen.

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Spirit on fire 2010 Erich Amann & Peter Müller, Firmteam Nord

Eine Veranstaltungsreihe nimmt ihren Anfang. Am 18. Dezember fand „Spirit on fire 2010 die erste Messe“ im Vikariat Nord statt. 60 FirmkandidatInnen fanden bei Schnee den Weg nach Oberleis.

Wusstest d u schon, dass Kerstin Strahamm er (EA Vorsitzend e) die KJ im Vikariatsr at vertritt ?

In der Pfarrkirche feierten wir mit unserem Jugendseelsorger Markus den Gottesdienst zum Thema Engel. Eine kleine, aber feine Band begleitete die Messe. Bei Tee und Keksen konnten sich danach alle Mitfeiernden im und um das Jugendgästehaus stärken und wärmen.

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Nord

wien.kjweb.at/vikariat-nord

Nachtwanderung zu kraftvollen Orten – „am ende eines weges“ Martha Plößnig, kunst.dünger

…so lautete der bezeichnende Titel der letzten von zwölf „Nachtwanderung zu kraftvollen Orten“, die in den vergangenen fünf Jahren in regelmäßigen Abständen auf vielen Wegen im Weinviertel durchgeführt wurden. Zusammen mit Erika Weigl-Überall (Pädagogin und Erwachsenenbildnerin) konnte ich zu verschiedensten Jahreszeiten solche Rundwege finden, kraftvolle Plätze und Räume aufspüren und erkennen, welch diesbezügliche Kostbarkeiten sich in unserer unmittelbaren Nähe befinden; ortskundige Menschen halfen uns dabei. So entstand mit der Zeit ein immer reicherer Erfahrungsschatz eines „äußeren und inneren Wegenetzes“. gaben zusätzlich Anlass zu manchem Ritual. Das grundsätzliche Erleben, dass durch Bewegung etwas in Bewegung kommt, durften im Laufe der Jahre ca. 350 WanderInnen machen, die einander auf diesen Wegen begleiteten. Die besondere Qualität der Nacht – das aufmerksame Gehen in der Dunkelheit, eine veränderte Außenwahrnehmung – prägten diese Wanderungen wesentlich. Jahreszeitliche Qualitäten, Wende- und Höhepunkte im Jahreskreis und unsere aktuelle Verfasstheit

Die für mich persönlich intensivsten Eindrücke im Rahmen dieser Wanderungen waren immer verbunden mit dem unmittelbaren Ausgesetztsein mit der Natur (v.a. dem Wetter) und dem Unterwegssein. Und ich hab auch gelernt zu gehen, wenn nichts mehr geht.

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Weihnachten in Oberleis Markus Beranek, Jugendseelsorger für Vikariat Weinviertel und Marchfeld

Wer erstmals mit dem Auto nach Oberleis fährt, ärgert sich wahrscheinlich über den Routenplaner, wo Oberleis nicht aufscheint. Das Geheimnis besteht darin, dass man als Ort die politische Gemeinde und Oberleis als Straße eingeben muss, dann funktioniert es. Hier angekommen sind die meisten ja dann tatsächlich überrascht, dass die „Ortschaft“ aus der Kirche, dem Geistlichen Jugendzentrum, der ehemaligen Volksschule und dem Friedhof besteht. Den meisten Leuten in der Umgebung ist Oberleis dennoch ein vertrauter Platz – als Ausflugsziel und vor allem auch als kleiner regionaler Wallfahrtsort. Das bescherte uns dann zu Weihnachten 2009 eine volle Kirche und die Christmette war wahrscheinlich zugleich die größte Jugendmesse, die wir in diesem Jahr hier gefeiert haben. Weihnachten bringt Menschen in Bewegung – damals die Hirten und heute die, die sich auf den Weg herauf auf den Berg machen. Irgendwie hat die Abgeschiedenheit des Ortes auch einen Hauch vom Stall von Betlehem und die Gottesdienstgemeinde ist eine bunt zusammengewürfelte Schar von alteingesessenen Pfarrleuten, Menschen aus der

Umgebung, jungen Erwachsenen, die über die Feiertage aus der Großstadt zu den Eltern heimkehren, Kindern, die die Feier teils mit großen Augen und teils schlafend am Schoß der Eltern verfolgen. Singkreis, Bläser und Jugendliche aus der Pfarre bringen sich bei der musikalischen Gestaltung mit ein. Und so war es auch 2009 wieder eine schlichte, ansprechende Feier wo etwas vom Lächelnd des Kindes in der Krippe spürbar geworden ist.

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stadt

wien.kjweb.at/vikariat-stadt

Wusstest Du schon , dass Chris toph Fuch s unser Ve rtreter im Kernteam um den Zukunft sprozess d er Katholisch en Aktio n ist?

Ein Up-Date für deinen Glauben Andreas Welich, Pastoralassistent Pfarre Floridsdorf und Bildungsreferent NAIN

Unter diesem Motto versammelt sich die Katholische Jugend der Pfarre St. Johann Nepomuk in 1020 Wien sieben Mal im Jahr. Die Idee dazu entstand schon vor drei Jahren: eine monatliche Auffrischung und Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben, der eigenen Spiritualität, mit Themen, die im Leben eine tragende Rolle spielen. Die Themen werden zu Beginn jedes Arbeitsjahres von der Jugend festgelegt, gestaltet werden die Abende von ihnen jeweils gemeinsam mit einem externen Referenten bzw. einer Referentin. So waren bereits interessante Persönlichkeiten, wie etwa der bekannte Jesuitenpater Georg Sporschill, zu Gast, der über das Thema „Jugend und Politik“ berichtete und darüber, was es heißt, christliche Nächstenliebe zu leben. Ein Up-Date widmete sich aktuellerweise unserer Verantwortung gegenüber der Schöpfung: unter dem Titel „Der Letzte räumt die Erde auf “ wurde im Anschluss auch der gleichnamige Film im Jugendkeller präsentiert. Wichtig ist dem Leitungsteam, dass alle Themen Platz haben können. So lautete der Titel des letzten Up-Dates am 15. Jänner: „ZuMUTung Maria – intim mit Gott“. Keine leichte Angelegenheit, ist die Gottesmutter Maria doch durch jahrhundertelange Überhöhung vielen Menschen von heute

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völlig fremd geworden. Sr. Gudrun (SSM) schaffte es auf ansprechende Weise aufzuzeigen, welch große Rolle Maria als Mensch für das eigene Leben spielen kann: Als Beispiel dafür, was es heißt, verfügbar zu sein, für das, was ich an Gottes Willen erkannt habe. Und darauf zu vertrauen, dass Gott für jeden von uns – wie für Maria – die Voraussetzungen dafür schafft, dass ich meinen Auftrag verwirklichen kann. Zu wissen, dass für Gott Dinge möglich sind, die sonst unmöglich erscheinen. Den Rahmen für den 20minütigen Impuls bilden Lobpreis und Gebet in der nur mit Kerzenlicht erleuchteten Pfarrkirche. Nach dem Impuls gibt es die Möglichkeit zum Austausch in Kleingruppen. Anschließend an das Up-Date sind alle herzlich in den Jugendkeller eingeladen, um den Abend in gemütlicher Runde ausklingen zu lassen.

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Übrigens: dieses tolle Angebot ist für alle offen! Immer wieder kommen Jugendliche und junge Erwachsene aus anderen Pfarren dazu. Alle Termine und Themen gibt’s unter: www.jugend-nepomuk.at/UpDate

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Stadt

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Weihnachtszeit für Obdachlose: unser Traum von Kirche Andreas Welich, Pastoralassistent Pfarre Floridsdorf und Bildungsreferent NAIN

Bereits seit 10 Jahren veranstaltet die Katholische Jugend der Pfarre Floridsdorf am 24. Dezember den – mittlerweile traditionellen – Weihnachtsempfang für Obdachlose und bedürftige Menschen in den Räumen ihres Pfarrzentrums. Jedes Jahr ist es den Jugendlichen ein besonderes Anliegen, wieder neue Ideen einfließen zu lassen, den Empfang noch herzlicher gestalten zu können. So dauert die Vorbereitung Wochen. Zum zweiten Mal organisierten sie in diesem Jahr eine Kleidersammlung. Dazu wurde eine kleine Weihnachtsüberraschung gebastelt, haltbare Lebensmittel besorgt und als Geschenke verpackt, Kuchen, Torten und Kekse gebacken, schließlich der Raum festlich geschmückt. Wir schaffen damit eine Atmosphäre des Willkommens und Angenommenseins. An einem Tag im Jahr, der ein ganz Besonderer ist. Ein Fest, an dem die Welt ein Stückchen zusammenrückt, Familien zusammenkommen, Liebe erlebt und geschenkt wird. Wie geht es jenen an Weihnachten, deren Leben ein Stück aus dem Lot geraten ist? Vielleicht ist es für sie ein Tag, an dem alte Wunden wieder besonders schmerzen, verheilt geglaubte Narben wieder aufzureißen drohen …

35 Menschen kamen in diesem Jahr zu ihrem persönlichen Weihnachtsfest. Männer, Frauen, sogar zwei Kinder. Ihnen allen konnten wir ein Lächeln ins Gesicht zaubern, sie wurden behandelt wie ganz normale, nein mehr: wie ganz besondere Menschen, bekocht, beschenkt. Es entstanden tolle Gespräche, es wurde zusammen gelacht, es wurde zusammen geweint. JedeR konnte zudem mit einer warmen Winterbekleidung ausgestattet werden. Man spürte förmlich die große Bewegtheit und Dankbarkeit. Eine Dame, die nichts weiter besaß als eine kleine Goldkette am Armgelenk, wollte uns zum Abschied diese schenken, denn „etwas anderes habe ich nicht, aber ich möchte mich bedanken, ihr seid so großartig!“ Und so wurde uns allen, die wir in diesem Jahr mitgeholfen hatten, bereits Stunden vor der traditionellen Weihnachtsmette der Sinn, die eigentliche Botschaft von Weihnachten bewusst. Sie war gleichsam an diesem Vormittag lebendig geworden. Unsere christliche Überzeugung, unsere Vision einer gerechteren Welt, in der jedeR einen Platz und gleiches Recht hat, wurde für einen Tag in unserem Pfarrheim Wirklichkeit.

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Eine Stadt für dich! Elisabeth Hafner, ehrenamtliche Mitarbeiterin im Vikariatsteam

Stellt euch vor, ganz Wien ist leer. Kein einziges Gebäude steht. Nicht einmal die Donau fließt mehr durch Wien. Was würdest du tun? Wien neu aufleben lassen? Oder eine ganz neue Stadt bauen? Oder einfach nur zurück zur Natur? Die KJ Wien Vikariat Stadt bietet ein einzigartiges Projekt an, indem Sie euch und eure Jugendgruppen besucht und mit euch Häuser,

Brücken, Straßen, Wolkenkratzer, Parkanlagen, Wälder, Industriegebiete und alles was euch noch einfällt, das eine Stadt brauchen könnte, erstehen lässt. Werde StadtgründerIn.

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Für nähere Informationen meldet euch bei Tan unter: t.nguyen@katholische-jugend.at

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Süd

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©Ernst Trenker

(h)ausbpauern Gaude und Hackln, Gemeinschaft erleben und Spaß haben! Plaudern, Spielen, Lachen, Arbeiten & Faulenzen... Singen, Beten, Messe feiern... Bauer, bauen, Power, ausbauen, auspowern, Hausbauen... Wir bauen Jugend am Hof aus! Sei auch du mit dabei und gestalte mit! Nächster Termin: 03.06.2010 18:00 Uhr - 06.06.2010 14:00 Uhr | Jugend am Hof Grametschlag 11, 2852 Gschaidt

Kontaktdaten Ansprechperson: Ernst J. Trenker Telefon: 0664/6101119 e.trenker@katholische-jugend.at

Wir wachsen Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das Rückgrat der Katholischen Jugend. Seit Oktober 2009 sind wir im Vikariat Süd personell wieder gewachsen. Barbara Puchegger arbeitet ehrenamtlich im Vikariatsleitungsteam mit. Dafür ein herzliches Dankeschön!

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Name

Barbara Puchegger

Alter

18

E-Mail-Adresse

b.puchegger@katholische-jugend.at

Tätigkeit in der KJ

Firmtag-Referentin, VLT-Mitglied

Sonstige Tätigkeiten Schülerin HAK Wr. Neustadt Wohnort

Wiesmath

Freizeit

Lesen, Zeichnen, Volleyball

Das spiele ich gerne Tabu, Activity, Jolly, Solitar

Wordrap jugendlich Leben!

Musik Ablenkung

Bibel Rätselbuch

KJ undurchschaubar (er)wachsen Losgelassen werden / loslassen

können

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Süd

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I will – das Firmstartfest der Katholischen Jugend in Wr. Neustadt „Wir hoffen, der Nachmittag wird nicht dumm. Es soll nicht fad werden wie in der Schule“, erklären Valentin und Dominik, zwei Firmkandidaten aus Maria Ellend, während sie durch die sogenannte Funstreet gehen und die Workshop-Beschreibungen studieren. Mit dieser Hoffnung sind sie nicht allein – und werden beim Firmstartfest I Will auch nicht enttäuscht. Rebecca Frank

Rund 240 Firmlinge samt Firmbegleiterinnen und Firmbegleitern aus dem Vikariat Süd tummeln sich am 15. November 2009 gegen 14 Uhr im Kreuzgang des Wiener Neustädter Neuklosters, um mit dem Firmstartfest „I will“ den Auftakt ihrer Firmvorbereitung zu erleben. In der Funstreet geht es vorrangig um den „Fun“, den man beispielsweise beim Stelzen-Gehen oder Button-Basteln suchen kann. Außerdem informieren sich die TeilnehmerInnen über das Workshop-Angebot und versuchen oft, einen Kompromiss zwischen eigenen Interessen und jenen der FreundInnen aus der Firmgruppe zu finden. Sigrid und Melanie aus Bad Fischau etwa planen, „entweder in den Bodypainting-Workshop oder zu ‚Let’s dance‘ zu gehen.“ Benedikt aus Katzelsdorf hingegen ist schon überzeugt: „Ich versuche, in den ‚Feuer und Flamme‘Workshop zu kommen. Ich finde es nämlich eine nette Idee, für meinen Paten etwas zu basteln.“ Und Lukas aus Seebenstein freut sich schon aufs Naschen: „Ich möchte zu „Grenadine und die Schokolade [ein Workshop über den Fairen Handel, Anm.], weil ich Schokolade mag.“ Und Julia aus Brunn am Gebirge? Möchte zu „Glasklar in alle Netze“, „weil es um Kommunikation geht - und meine Freunde wollen auch hin.“ Gegen 15 Uhr werden die Jugendlichen im Bildungszentrum St. Bernhard durch die Vorsitzenden der Katholischen Jugend feierlich begrüßt. Dann geht es darum, beim gewünschten Workshop einen Platz zu ergattern. Das Angebot ist groß, vom biblischen Kochen über Berufsorientierung bis hin zu einem

Workshop zu „Clean Clothes“ [umwelt- und sozialverträglich hergestellter Kleidung, Anm.] können die Firmlinge wählen. Die Workshop-LeiterInnen, hauptamtliche JugendleiterInnen und zahlreiche Freiwillige, bieten Aktivitäten und Diskussionen zu Themen, die sie selbst bewegen, um für die Jugendlichen eine Vielfalt an christlich motiviertem Engagement erfahrbar zu machen. Während der folgenden eineinhalb Stunden zerstreuen sich die Firmlinge in zahlreiche Räume des Bildungszentrums und des angrenzenden Neuklosters. In der Zwischenzeit gibt es Tipps für ihre FirmbegleiterInnen in einem eigenen Workshop. Bei der anschließenden Jause teilen die Firmlinge ihre Erlebnisse in den Workshops. „Ich war beim Bodypainting. Es war sehr lustig […] mit meinen Freundinnen […].“, ist Fabienne aus Scheiblingkirchen zufrieden und deutet auf Spuren roter Farbe im Gesicht und einen bunt gestreiften Unterarm. Die Wiener Neustädterinnen Carmen und Katha sind froh, dass „die Workshop-Leiter nicht schimpfen, wenn man etwas nicht weiß. Wir waren bei ‚Clean Clothes‛ und haben einige Länder auf der Karte nicht gefunden. Es war lustig und ein guter Workshop.“ Den Schlusspunkt des Firmstartfestes bildet ein Wortgottesdienst mit Diözesanjugendseelsorger Werner Pirkner, musikalisch unterstützt von einer dreiköpfigen Truppe aus Kleinmariazell. Es geht um die Suche nach dem „Schlüssel des Lebens“ den man für ein erfülltes Leben tunlichst verwenden sollte. Als Symbol bekommt jeder Firmling einen Schlüssel an einem Band überreicht. Dann werden die Jugendlichen gesegnet und verabschiedet. „Cool, ja lustig“, „hilfreich“ und „interessant“ – so lauten einige Resümees über den gesamten Nachmittag. Und Barbara, Workshopleiterin, ist „überrascht, dass die Jugendlichen so motiviert waren.

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Stimmungsvolle Atmosphäre herrschte bei dem abschließenden Gottesdienst in der bis zum letzten Platz gefüllten Kirche der Stiftspfarre in Wr. Neustadt

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Magazin

STEHT JEDER!

36 Fotograf: Severin Wurnig Fotoproduktion: Renate Kluss

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Frischlinge

Magazin

Name

Elisabeth Schillinger

Georg Sabransky

Nina Högler

Wolfgang Paset

Alter

20

28

25

33

E-Mail-Adresse

elisabeth.schillinger@gmx.at

g.sabransky@...

nina@jugendkirche.at

w.paset@...

...@katholische-jugend.at

Tätigkeit in der KJ

Fachbereichsleiter

Ausbildung zur Bürokauffrau

Sonstige Tätigkeiten Ministrantenarbeit

Webmaster

Praktikantin in der Jugendkirche

Mann der 1000 Handwerke

Hortpädagogin, Sozialpädagogik-

(optional)

studentin

Wohnort

Wien

Wien

Enzesfeld-Lindabrunn

Freizeit

Mini-JS-Stunde, mit Freunden Meine Tochter, Sport

verbringe ich am liebsten mit

Familie, Laufen

treffen

Bowling, Wandern oder Lesen

Wien (Snowboard, Mountainbike,

Laufen, ...)

Das spiele ich gerne Gesellschaftsspiele

nix am Computer!

Siedler von Catan

Wer war‘s (mit meiner Familie)

Diese Person

Peter Kai (Leiter des

beeindruckt mich

Sterntalerhofes)

Wordrap

jugendlich Schöne Zeit

Weihbischof Helmut Krätzl

Man ist so alt, wie man sich

heißt manchmal, alle Regeln

fühlt

über Bord zu werfen & einfach

Musik entspannend und beruhigend

Bibel Ein Buch, in dem schöne

KJ Nette & freundliche Leute,

Jung & kritisch

anzufangen

Hören & machen

Entspannung

meistgedrucktes Buch

gibt manchmal Antworten, aber Schatzkiste

Texte & Geschichten sind

Hl. Theresa von Avila, Hl. Thomas Morus

Entspannung

meistens nur noch mehr Fragen

Gefällt mir

endlich gehör ich auch dazu!

bunte Vielfalt, jung & katholisch

Man sollte immer ein

werde ich jeden Tag ein

Reifer werden

„Kind bleiben“

Stückchen mehr

gute Atmosphäre

(er)wachsen Es geht viel zu schnell

Was ich sonst noch

Ich möchte mich bei allen

Lieber auf neuen Wegen stolpern, Alles hat seine Stunde. (Koh 3,1)

sagen möchte:

bedanken, die es möglich

als in alten Bahnen auf der Stelle

gemacht haben, dass ich in der

treten ... also los!

Erzdiözese (KJ) meine praktische Ausbildung machen kann.

Aber Hallo!

Das erste Baby im Arbeits- und Kalenderjahr: Jakob Paset, geb. 02. Jänner 2010. Wir gratulieren ganz herzlich den stolzen Eltern, unserem Fachbereichsleiter Wolfgang und seiner Frau Ulrike, sowie der großen Schwester Sophie!

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Magazin

Das Evangelium nach Pilatus Gregor Jansen

Die Geschichte darf als bekannt vorausgesetzt werden. Und auch die Rollen sind klar verteilt: Judas, der Verräter – Pontius Pilatus, der Henker – Jesus, das Opferlamm. Aber der Autor von „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“ (erfolgreich verfilmt mit Omar Sharif) erzählt die Ereignisse rund um den Tod und die Auferstehung Jesu neu: Als Kriminalgeschichte rund um ein leeres Grab, als Intrigenspiel zwischen den einflussreichen Gruppen in Jerusalem, während Pilatus an den Fall herangeht wie ein moderner CSIAgent. Schmitt verhilft zu spannenden neuen Blickwinkeln auf an sich altbekannte Situationen. Dabei ist „Das Evangelium nach Pilatus“ kein üblicher Jesus-Roman: Mit erstaunlich guter Detailkenntnis und großem Respekt entwickelt der Autor eine Passionsgeschichte voller Suspense und Spiritualität. Vielleicht noch spannender als das eigentliche „Evangelium nach Pilatus“, das den zweiten Teil des Romans darstellt, ist aber der – bescheiden „Prolog“ betitelte – erste (immerhin fast 80 Seiten umfassende) Teil, der den Untertitel „Beichte eines zum Tode Verurteilten am Abend seiner Verhaftung“ trägt. Hier schlüpft der Autor in die Rolle Jesu und erzählt so das Leben des Jeschua aus Nazareth aus dessen Perspektive nach. In gewisser Weise formuliert er (s)ein – natürlich fiktives „Jesus-Evangelium“. Mehr als sieben Jahre hat Eric-Emmanuel Schmitt an diesem verhältnismäßig kurzen (als Taschenbuch nur knapp 300 Seiten umfassenden) Roman geschrieben. Er selbst schreibt dazu: „Es

gibt Worte, die brennen. ‚Ich, Jesus von Nazareth‘ zu schreiben, ist eine Überschreitung, die mich jahrelange Grübeleien gekostet hat. Ein Atheist hätte dabei keine Probleme […] für einen Christen jedoch ist das Vorhaben, im Namen dessen zu sprechen, den er als transzendenten Gott betrachtet, erschreckend, weil im Grunde ein Sakrileg. Das war sicher der Grund dafür, dass ich diese Arbeit ständig verlegt und verschoben habe… nicht aus Angst vor dem Roman. Sondern aus Angst vor diesem Roman.“ Das Ergebnis seiner Arbeit ist ein – nicht nur zu Ostern – höchst lesenswertes Buch.

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Schmitt, Eric-Emmanuel: Das Evangelium nach Pilatus. Fischer Taschenbuch Verlag. 2007. ISBN 978 3 596 17400 3. 304 Seiten. 9,30 Euro.

Plötzlich bist du nicht mehr da Daniel Fürhapter

Tipp: Das Werkbuch für die Jugendarbeit • Hilfe in der Krise durch (religions-)pädagogische Kompetenz • Erprobte Praxismodelle • Jugendorganisation der katholischen Kirche Österreich

Magdalena Reinthaler | Hannes Wechner

Plötzlich bist du nicht mehr da

Wenn ein junger Mensch in der Gemeinde stirbt, herrscht immer große Betroffenheit und Trauer. Seelsorger/innen, Jugendleiter/innen und Lehrpersonen sind besonders gefordert, Emotionen wie Schock, Angst, Wut und Schmerz aufzufangen.

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Tod und Trauer im Jugendalter

Tyrolia

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Dieses Werkbuch macht sensibel dafür, dass Jugendliche anders als Erwachsene oder Kinder trauern. Es stellt bewährte Projekte und Methoden der Trauerbegleitung und trostreiche Rituale, Texte und Gebete vor.

agoge, als Projektleiter in der Trauerbegleitung von Jugendlichen tätig

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Die Autoren: MAG.A MAGDALENA REINTHALER, geb. 1983, Theologin, Bildungsreferentin der Katholischen Jugend Österreich im Netzwerk Jugendpastoral DR. HANNES WECHNER, geb. 1963, Theologe, Erlebnispäd-

Magdalena Reinthaler, Hannes Wechner: Plötzlich bist du nicht mehr da – Tod und Trauer im Jugendalter Herausgegeben von der Katholischen Jugend Österreichs ca. 128 Seiten, ca. 15 sw. Abb., 16 x 20,5 cm, zweifarbig, Broschur ISBN 978-3-7022-3059-3 WG 1481 EUR 14,95

Oskar und die Dame in Rosa Barbara Lindner, ehrenamtliche Mitarbeiterin Vikariat Stadt

Der zehnjährige Oskar hat Leukämie und weiß, dass er nur noch kurze Zeit zu leben hat. Seine Eltern sind Feiglinge und meiden das Thema. Nur die ehemalige Catcherin Oma Rosa hat den Mut, mit Oskar zusammenzusitzen und über seine Fragen nachzudenken. Sie rät ihm, sich jeden verbleibenden Tag wie zehn Jahre vorzustellen, und so erlebt Oskar in kürzester Zeit ein ganzes Menschenleben. Glücklich, erschöpft und manchmal auch enttäuscht erstattet er dem lieben Gott davon Bericht und kann schließlich erfüllt mit seinem Schicksal versöhnt sein Erdendasein beenden.

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Schmitt, Eric-Emmanuel: Oskar und die Dame in Rosa. Fischer Taschenbuch Verlag. 2007. ISBN 978 3 596 16131 7. 104 Seiten. 7,20 Euro.

PS: Ich liebe Dich Barbara Lindner, ehrenamtliche Mitarbeiterin Vikariat Stadt

Es war die große Liebe. Doch nun ist Gerry tot, ein Gehirntumor. Holly weiß nicht, wie sie alleine weiterleben soll. Eines Tages entdeckt sie, dass Gerry ihr während der letzten Tage seines Lebens kleine Briefe geschrieben hat, in welchen sich jeweils eine kurze Botschaft und das abschließende „P.S. Ich liebe dich“ befindet. Mit der Bewältigung jeder Aufgabe, die er ihr in jedem Brief stellt, schafft sie es ein Stück weiter, in ihr Leben zurückzukehren. Sie lernt, über Probleme zu sprechen und trotz des schlimmsten Verlustes Spaß am Leben zu haben.

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Ahern, Cecilia: P.S. Ich liebe Dich. Fischer Taschenbuch Verlag. 2007. ISBN 978 3 596 51083 2. 586 Seiten. 9,30 Euro.

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Magazin

DOMFALKE Zumindest aus Filmen kennen wir Begräbnisse aus dem Süden der USA, wo die Trauermusik spontan in fröhlich-beschwingte Jazzklänge ausbricht. Trauergäste, die kurz zuvor noch weinten und wehklagten, beginnen zu tanzen. Tanzmusik beim Begräbnis - das wäre in Europa natürlich völlig undenkbar. Völlig? Nun ja: Am 8. November 2008 wurde zum Abschluss des feierlichen Requiems für den Wiener Altbürgermeister Helmut Zilk, während der Sarg aus dem Dom getragen wurde, von den Symphonikern der „Donauwalzer“ gespielt. Und dazu schlug die Pummerin. Eigentlich ein Kontrast: Die leichten Walzerklänge und der schwere Glockenton. Aber trotzdem irgendwie passend. Pummerin und Donauwalzer – das sind auch zwei wesentliche Bestandteile der alljährlichen Silvesterfeiern: Im Dreivierteltakt

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wird getanzt, während die größte Glocke des Landes das neue Jahr einläutet (beides allerdings wohl nur via TV hörbar, weil es am Stephansplatz eher zugeht wie im Trommelfeuer einer Frontlinie). Die Totenmesse endet mit der gleichen Symbolik, in der jedes neue Jahr begonnen wird. Nicht das endgültige Aus wird betont, sondern der Übergang zu etwas Neuem. Bei aller Trauer und Schmerz wird nicht der Tod zelebriert, sondern das Leben gefeiert: Dankbar zurückschauend, aber auch hoffnungsfroh, dass etwas Neues beginnt. Nicht (nur) ein Abschied, sondern zugleich die Hoffnung aufs Wiedersehen. Auch, wenn es sich wohl kaum durchsetzen wird, dass bei österreichischen Begräbnissen getanzt wird, findet der Domfalke diesen Gedanken doch sehr sympathisch.

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Magazin Filmtipps

©concorde-film.de

Rendezvous mit Joe Black Der Großunternehmer William Parrish hört nach einem Herzinfarkt eine seltsame Stimme, die ihn an den nahenden Tod erinnert. Gleichzeitig lernt seine Tochter Susan in einem Café einen jungen Mann kennen, der kurz darauf bei einem Verkehrsunfall stirbt. Davon bekommt Susan jedoch nichts mit. Es stellt sich heraus, dass die Stimme dem Tod gehört, der den Körper des jungen Mannes nutzen will, um eine unbestimmte Zeit unter den Menschen zu weilen. Parrish soll ihm als Führer dienen und darf so lange weiterleben, wie der Aufenthalt des Todes auf der Erde interessant bleibt. Im Kreis der Familie des Großunternehmers lernt Joe Black das Leben und die Liebe kennen. Eine persönliche Begegnung mit einem sehr menschlichen Tod und eine gefühlvolle Auseinandersetzung mit dem Sterben.

Drama O.m.d.U. Großbritannien 1997 ab 16 Jahren Regie: Carine Adler Mit: Samantha Morton, Claire Rushbrook, Rita Tushingham Verleih: Kairos-Film, www.kairosfilm.de

©download.f60s.com

Under the Skin Der Tod der Mutter ist für die Schwestern Rose und Iris nur schwer zu überwinden. Während die ältere Rose glücklich verheiratet ist und ihr erstes Kind erwartet, führt Iris ein flippiges Leben. Sie hat sich schon von klein auf im Schatten der Schwester gefühlt. Die 19jährige zieht aus der Wohnung ihres Freundes aus und schmeißt ihren Job. Mit Perücke und Pelzmantel der Mutter streift Iris rastlos durch die Straßen. Sie sucht vergeblich Nähe und Zuneigung in flüchtigen Bekanntschaften. Nach einer Auseinandersetzung zwischen Rose und Iris merken die beiden Schwestern, wie sehr sie aufeinander angewiesen sind. Under the Skin ist ein wilder und zugleich sensibler Film.

Drama Frankreich 2002 ab 12 Jahre Regie: Patrice Chéreau nach einem Roman von Philippe Besson Mit: Eric Caravaca, Bruno Todeschini Verleih: Concorde Film, www.condorde-film.de

Wie im Himmel Der weltberühmte Dirigent Daniel Daréus kehrt nach einem schweren Kollaps in sein schwedisches Heimatdorf zurück. Eigentlich wollte er der Welt den Rücken kehren, doch als er das Amt des Kantors beim örtlichen Kirchenchor antritt, findet er über seine Leidenschaft für die Musik auch zu den Menschen zurück. Bei seiner Arbeit mit dem bunt zusammengesetzten Chor der kleinen Gemeinde entfaltet sich vor ihm allmählich ein ganzer Mikrokosmos menschlicher Sorgen und Nöte, und er ist überglücklich, als er erkennt, dass er mit Hilfe der Musik einen Weg in die Herzen der anderen findet. Das ist die Erfüllung seines Traums, mit dem er vor Jahrzehnten aus dieser Gegend aufgebrochen war... Ein sehr stimmungsvoller Film über Abschied und Neuanfang, der zum Nachdenken anregt. Drama Schweden 2004 ab 12 Jahren Regie: Kay Pollak Mit: Michael Nyqvist, Frida Hallgren Verleih: Polyfilm, http://www.polyfilm.at

©djfl.de

Romantisches Drama USA 1998 ab 12 Jahren Regie: Martin Brest Mit: Brad Pitt, Anthony Hopkins, Claire Forlani Verleih: UIP, http://www.uip.de

Sein Bruder Thomas leidet an einer schweren Bluterkrankung. Obwohl er mit seinem jüngeren Bruder Luc seit langer Zeit kaum noch Kontakt hatte, bittet er ihn um Hilfe. Luc, der zu Beginn über das Erscheinen seines Bruders nicht begeistert ist, besucht Thomas regelmäßig im Krankenhaus. Durch die leidvolle Erfahrung der Krankheit kommen die beiden sich wieder näher, und es entwickelt sich eine neue Intimität zwischen den Brüdern. Als klar ist, dass Thomas nicht geholfen werden kann, entschließen sich die beiden, eine letzte Reise ins Haus der Familie am Meer zu unternehmen. Ein Film über Liebe, Freundschaft und Sterben eines Familienangehörigen.

©filmstarts.de

Barbara Holzer & Elisabeth Hafner

Weitere Filmtipps unter www.tod-und-trauer.de www.bestattungen-kraus.de www.trauernetz.de 1/10

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Ehrenamt Wie machst du das bloß? „Ist dir das alles nicht manchmal zu viel?“ Diese Frage kenne ich nur zu gut. Ich höre sie gerade dann, wenn ich über mein vielfältiges Engagement rede, und es gibt die Momente, wo ich zu mir sage: „Da hast du wieder einmal nicht nein gesagt, weil etwas wieder so interessant und herausfordernd klang, um hier mitzuarbeiten.“ von Barbara Lindner

Für mich ist Ehrenamt ein Nehmen und Geben und die Chance, sich selber zu entdecken. Das erfahre ich auch in der KJ, wo ich mich ganz nach meinen Möglichkeiten einbringe; mich für andere oder für eine Sache einsetze. Konkret, indem ich aktiv Kirche mitgestalte oder mich dafür einsetze, dass Jugendliche in der Kirche, aber auch in der Gesellschaft, Platz finden und Raum haben. Es ist schön, Jugendliche auf ihrem Glaubens- und Lebensweg zu begleiten. Dieses Miteinander gibt persönlichen Gewinn: Anerkennung und Wertschätzung voneinander, neue Kontakte und Beziehungen werden geknüpft, persönliche Weiterentwicklung wird möglich.

Ministrantin in meiner Pfarre. Von Ministranten- über Jugendgruppenleiterin bis hin zum „Mädchen für alles“ wurde die Pfarre ein zweites Zuhause. Doch mit dem Älterwerden kam das Gefühl auf, ein bisschen über den Tellerrand schauen zu müssen, was es noch alles in der Erzdiözese gibt.

Wesentlich für mich ist, dass Menschen mir zutrauen, ich könne eine Aufgabe übernehmen, und mir ihr Vertrauen schenken. Durch dieses Miteinander, etwas von sich selber herzugeben, von und mit anderen zu lernen, wird Gemeinschaft erfahrbar. Man hat Spaß dabei.

Zu diesem Zeitpunkt lernte ich „find•fight•follow“ kennen. Mein erster Gottesdienst war „macht:liebe“ (Minoritenkirche), wo ich auch zum ersten Mal von der „Jugendkirche“ hörte. Voller Begeisterung für die beiden Projekte wusste ich: da will ich mitarbeiten.

Meine kirchliche Karriere begann mit 7 Jahren als

So kam es dann auch, und ich wurde bei dem einen oder anderen Gottesdienst selber aktiv. In der Jugendkirche plane ich seit dem „Supporttreffen“ (Mai 2005) bis heute mit. Über diese beiden Projekte kam ich immer mehr mit der „Organisation“ KJ in Kontakt, bis ich dann im Vikariatsteam der KJ Wien-Stadt saß, wo ich heute noch mitarbeite. In den letzten Jahren habe ich viele Menschen mit den verschiedensten Charakteren kennen gelernt, Freunde fürs Leben gewonnen und viele schöne Erlebnisse gehabt. Ich habe mit vielen begeisterten Menschen zusammengearbeitet, die mir Motivation gaben, weiterzumachen.

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Foto: © Theresa Kalantzis

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Ehrenamt

Fotos: © Anita Dinhobl

Volontärin in Äthiopien #2: Von Farben und Flaggen connectU begleitet Anita drei Ausgaben lang während ihres Einsatzes in Äthiopien. Ein Jahr verbringt sie als Englischlehrerin in einem Kindergarten- und Schulprojekt der Salesianer Don Boscos in Mekanissa, dem Armenviertel der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba. Vieles hat sich seit ihrer Ankunft im August 2009 verändert und entwickelt. Von Anita Dinhobl

Ich kann bei meinen Amharisch-Kenntnissen endlich einen echten Erfolg verzeichnen: Ich habe es geschafft, alle Schriftzeichen zu lernen, und kann jetzt lesen und schreiben. Dadurch hat sich auch meine Aussprache deutlich verbessert und ist beim Unterrichten sehr von Vorteil. Im Kindergarten lerne ich meinen Kindern das englische Alphabet, und wenn sie ein englisches Wort nicht aussprechen können, dann schaffen sie das, wenn ich es in amharischer Lautschrift an die Tafel schreibe. Die Kids freuen sich, wenn ich ihren Namen lesen kann, und ich freue mich, wenn sie ein „s“ als solches erkennen.

Da es im Amharischen eigene Schriftzeichen gibt, ist die englische Schrift die zweite, die meine Kinder lernen. Oft brauchen sie dabei, wie hier Sisay, 7, beim „m“, noch Unterstützung.

Manchmal ist das Unterrichten mühsam, weil das Level der SchülerInnen so unterschiedlich ist und einige LegasthenikerInnen darunter sind. Dennoch macht es mir Freude, und jeder noch so kleine Lehrerfolg zählt. Und es ist auch nett zu sehen, wie manche Kinder sich einfach auf die Englischstunden freuen, weil es eine Abwechslung bietet. Godada zum Beispiel: Sie ist sechs Jahre alt und kann keinen geraden Strich machen. Sie beherrscht daher auch keinen einzigen Buchstaben - weder in Englisch noch in Amharisch. Jede Frage an sie wird zum Ratespiel. Aber sie sitzt jeden Tag freudestrahlend in der ersten Reihe und beobachtet alles ganz genau. Und jeden Nachmittag fragt sie mich „Nägär anglisenia astämari näsch?“ – „Bist du morgen wieder Englischlehrerin?“. Wenn ich am Wochenende diese Frage mit „Aidelem“ – „Nein“ - beantworte, ist sie ganz enttäuscht und fragt, wann wieder Montag ist. Beim Flagday im Oktober wurde sehr deutlich, wie wichtig in Äthiopien der Nationalstolz ist:

Hier verbringe ich die Pause mit zwei meiner Schülerinnen, Getenat, 6, (links) und Beti, 5.

Jeder Schüler und jede Schülerin hat eine kleine Flagge bekommen. Neben der Bundeshymne, die zur täglichen Morgenversammlung beim Hissen der Flagge gesungen wird (im Kindergarten gibt’s so was glücklicherweise nicht – ich kenn die Hymne also noch nicht auswendig, sehe das Ganze immer nur vom Fenster aus), wurde nach der Vormittagspause die Bedeutung der Flagge erklärt. Da haben alle Kinder ihre kleinen Flaggen geschwenkt und gejubelt. Das war cool anzusehen, denn immerhin haben wir drei Schulen mit insgesamt 1600 SchülerInnen – ein ganzes Meer an Flaggen also. Leider verstehe ich den Sinn solch eines Flaggentages nicht, denn hier kennt eh jedes Kind die äthiopische Flagge. Wann immer wir in „Kreatives Lernen“ oder im Englischunterricht etwas malen oder zeichnen, will mindestens die Hälfte der Kinder die Farben arranguardi, bidscha und g‘ai (= grün, gelb, rot). Löwe, Haus, Mandala, der Buchstabe „s“ – alles arranguardi, bidscha, g‘ai. Und während dem Malen wird dann noch „arranguardi – bidscha – g‘ai“ gejohlt. Die Kids in meinen Klassen sind zwischen 3 und 8. Ich glaube, an Patriotismus fehlt es diesem Land nicht.

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Im Juni geht es weiter mit den bunten Eindrücken und Erlebnissen Anitas aus Äthiopien!

Volontärin in Äthiopien anita-in-ethiopia.jimdo.com www.jugendeinewelt.at Spendenmöglichkeit für „Donato‘s children“ PSK-Konto-Nr.: 92.083.767 BLZ: 60.000 Kennwort: Weiterleitung „Anita Dinhobl“ Äthiopien Mekanissa Donato‘s children 1/10

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Das Magazin der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien

Endlich der passende Rahmen für unsere praktischen Tipps und Methoden für Gruppenstunden – hol Dir den kostenlosen Takeaway-Sammelordner! Als Postzustellung oder zum Abholen in unseren Jugendstellen in Wr. Neustadt und Oberleis oder im Büro in Wien. Bestellung an connectu@katholische-jugend.at


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