KJWien_connectU_0210_indieweiteWelthinein

Page 1

2/10 Das Magazin der Katholischen Jugend der ErzdiĂśzese Wien

...in die

weite Welt hinein Auslandsaufenthalte und Reisen Thema

Reisen mit der Jugendgruppe – hier und dort

Takeaway


weite Welt hinein

EDITORIAL

...in die

Thema . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 © Nicole Heiling

Bis ans Ende der Welt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Schwerpunkt Au-Pair. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Wenn mi des Reisebüro net vermittelt hätt‘. . . 5 Zwischen Windmühlen & Holzclogs . . . . . . . . 6

Hallooooooooooooo!

Ein Jahr in den Bergen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Reise-Test. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Reise-Umfrage. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Carpe Diem!. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Takeaway . . . . . . . . . . . . . 13 Termine. . . . . . . . . . . . . . . . 22 Sonderteil Kongress . . . . 26 Diözesan . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Jugendkirche . . . . . . . . . 28 Nord . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Stadt . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Süd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Magazin . . . . . . . . . . . . . . 36 Ehrenamt. . . . . . . . . . . . . . 42

…rufen wir in die weite Welt hinein! Seit Anfang März ist unsere Welt um einiges weiter geworden. Seit dem MyKJ-Kongress „Zsammstehn 2010“ auf der Burg Schlaining sind wir die neuen ehrenamtlichen Vorsitzenden und konnten dort neue Kontakte mit vielen von Euch aus der ganzen weiten Welt der Erzdiözese knüpfen. Und wir freuen uns auch schon, die hunderten connectU- EmpfängerInnen unter euch kennenzulernen, die dieses Jahr nicht auf dem Kongress waren. Auch wenn das Editorial eigentlich begrüßt, so dürfen wir uns heute an dieser Stelle verabschieden: Ein mega-fettes „Danke!“ den bisherigen Editorial-Schreibern und Vorsitzenden Maresi und Jürgen, für die unzähligen Stunden, die sie die letzten Jahre in die KJ investiert haben (und hoffentlich auch in Zukunft werden)! Wenn wir an die Welt (außerhalb der Erzdiözese) denken, so fallen uns Australien, Russland und Amerika ein. In jedem dieser Länder konnte einer von uns beiden extrem tolle Erfahrungen machen: andere Kulturen, andere Denkund Lebensweisen. Dazu gehört für uns auch, sich mit sich selbst und seinen Lebenseinstellungen auseinanderzusetzen. Erst dann kann man über den Tellerrand schauen – und diese Neugierde macht die KJ aus. Wir wollen offen sein für Neues und Anderes. Und so wünschen wir Euch ein paar ruhige Minuten mit diesem connectU, in der Sonne liegend und von der Ferne oder alten Zeiten träumend… Eure KJ-Vorsitzenden Constanze & Bernhard

...in die weite Welt hinein Nr. 2 / Juni 2010 Medieninhaberin, Herausgeberin: Erzdiözese Wien – Katholische Jugend, Stephansplatz 6/6/620, 1010 Wien, Tel: +43 1 51 552-3391, Fax: +43 1 51 552-2743, <wien.kjweb.at>, connectu@katholische-jugend.at Layout: Simon Schmidt | Korrektorat: Friedrich Bitzan | Chefredaktion: Saskia Bellem | Stv. Chefredaktion: Rebecca Frank | Redaktion: Barbara Andrä, Daniel Fürhapter, Elisabeth Hafner, Barbara Holzer, Gregor Jansen, Theresa Kalantzis, Tan D. Nguyen, Maria Sigert-Kraupp, Darko Trabauer-Cvijic, Petra Wasserbauer | MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Erich Amann, Markus Beranek, Anita Dinhobl, Domfalke, Barbara Lindner, Katharina Marshall, Peter Müller, Victoria Pail, Katrin Reichmann, Carola Thier-Grasböck, Moni Völk, Andreas Welich | Druck: Fa. Hannes Schmitz, Leystraße 43, 1200 Wien Mit Ökostrom auf 100% Recyclingpapier gedruckt. Offen­legung laut Mediengesetz: ist ein Kommunikationsorgan der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien und ihrer Pfarrgruppen. Es erscheint quartalsweise mit einer Auflage von derzeit 1200 Stück. Für ein kostenloses Abonnement sende bitte eine Email mit Namen und Adresse an connectu@katholische.jugend.at Die kommende Ausgabe zum Thema „Zivilcourage“ erscheint voraussichtlich im Dezember 2010. Redaktionsschluss für das Einreichen von Beiträgen und Werbeanzeigen ist Mittwoch, 10. November 2010. Kontakt: connectu@katholische-jugend.at Wir danken für die freundliche Unterstützung von:

2/10

Foto & Grafische Bearbeitung: Simon Schmidt, KJ

Ich hab mein Abenteuer daraus gemacht... . . . 9

Das nächste connectU zum Thema „Zivilcourage“ erscheint im Dezember 2010


Thema Bis ans Ende der Erde Krankheit, kaputte Schuhe oder schwierige Wetterbedingungen – zu Beginn der Pilgerreise wären diese drei Ereignisse Grund genug für den Abbruch seines Vorhabens gewesen. Das Ziel, Santiago de Compostela und das Kap Finisterre (lat. finis terrae, „Ende der Erde“), hat Stefan Dinhobl erreicht – trotz Schneefalls und kaputter Wanderschuhe. Daniel Fürhapter

Geplant hatte er es nicht. Und auch die Anderen haben es ihm nicht wirklich zugetraut. Eigentlich wollte sich Stefan Dinhobl auch nur mal eben Österreich ein bisschen näher anschauen. Gelandet ist er dann aber, nach insgesamt rund vier Monaten, in Spanien. Start seiner Pilgerreise war im Oktober 2008. Ohne sich wirklich zu verabschieden, brach der 22-jährige von Gloggnitz aus auf und wanderte ohne Ziel durch Österreich. Geschlafen hat er dabei meist im Freien in seinem Schlafsack.

um so den überfüllten Pilgerherbergen auszuweichen. Die ersten Wochen seiner Reise waren beschwerlich. Immer wieder schweiften die Gedanken ab. „In den ersten 40 Tagen denkst du dauernd an Daheim“, so Stefan. Für viele Pilger ist der Wallfahrtsort Santiago de Compostela das Ziel der Reise. Nicht so aber für Stefan Dinhobl. Er hatte auch nach 2300 gewanderten Kilometern nicht genug und bezwang noch die letzten 90 Kilometer zum Kap Finisterre. „Das Ende am Meer hat mich mehr angesprochen. Am Atlantik ist´s aus. Da geht’s nicht mehr weiter“. Und eigentlich sei ja sowieso der Weg das Ziel.

«

Stefan Dinhobl (Jahrgang 1987) lebt und arbeitet in Gloggnitz. Er pilgerte in 131 Tagen von Gloggnitz nach Santiago de Compostela/Kap Finisterre.

In Salzburg begegnete er dann einem Pilger aus Deutschland. Begeistert von dessen Erzählungen besorgte sich Stefan Dinhobl noch am selben Tag einen Pilgerpass und beschloss den Jakobsweg bis an dessen Ende zu gehen. „Ohne den Deutschen wär in Salzburg Schluss gewesen“, bekräftigt Stefan. Einen Strich durch die Rechnung machte ihm nur der Tiroler Winter. Der Schnee zwang Stefan zu einer Pause und zur Rückkehr nach Gloggnitz. Den Aufenthalt zu Hause nützte er für die Planungen seiner weiteren Etappen und die Arbeit in der Zimmerei seines Vaters. „Damit ich bei der zweiten Etappe versichert bin“. Aber eigentlich, so erklärt Stefan weiter, wollte er damit nur seine Familie beruhigen, die ihn ohne Versicherungsschutz nicht wieder losziehen hätte lassen. Im Juli 2009 bricht Stefan dann zum zweiten Mal auf. Diesmal fährt er mit dem Zug bis Innsbruck. Mit im Gepäck hatte er dabei das Buch „Ich bin dann mal weg“ vom deutschen Komiker Hape Kerkeling. „Nach der Veröffentlichung des Buches trifft man viele Leute aus dem deutschsprachigen Raum am Jakobsweg“ berichtet Stefan. Einige dieser Pilger begleiteten ihn auch ein Stück seines Weges. Ohne diese Gespräche wäre es sonst sehr einsam geworden. An manchen Tagen wanderte Stefan von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, ohne andere Pilger auch nur zu Gesicht zu bekommen. In dieser Einsamkeit legte er bis zu 48 Kilometer täglich zurück. Aber nicht nur untertags pilgerte Stefan gen Westen. Hin und wieder machte er sich auch während der Nacht auf den Weg, 2/10

3


Thema Faszination Au-Pair

Interview mit einem Au-Pair

Rund 22,500 Au-Pairs sind derzeit weltweit im Einsatz. Die Faszination, die diese Form der Auslandserfahrung auf junge Menschen ausübt, ist seit Jahrzehnten ungebrochen. Doch Au-Pair bedeutet mehr als nur ein Auslandsaufenthalt.

Gini (29) aus Ungarn war ein Jahr bei einer österreichischen Familie als Au-Pair, Barbara (20) aus Österreich verbrachte acht Monate in Irland bei einer siebenköpfigen Familie. Für beide eine herausfordernde und lehrreiche Zeit. Dem connectU erzählten sie ihre Erlebnisse und gaben Tipps.

Theresa Kalantzis

«

©Barbara Brandstetter

Theresa Kalantzis

„Das ist doch ein Ammenmärchen.“ Ein oft gehörter Satz. Die Amme hatte bereits im 18. Jahrhundert eine wichtige Bedeutung in wohlsituierten Familien. Ihr folgte die „Bonne“ (frz. „die Gute“) nach, ein französischsprachiges Kindermädchen, das gleichzeitig als Fremdsprachenlehrerin fungierte. Heute suchen sich zwar noch immer vorwiegend gut verdienende Familien eine ausländische Kinderbetreuung in den eigenen vier Wänden, doch die Motivation bei den (meist) weiblichen Bewerberinnen ist eine deutlich andere, als vor 200 Jahren. Schon allein die Bezeichnung „Au-Pair“, französisch für „auf Gegenleistung“, steht dafür, dass es sich nicht nur um eine reine Dienstleistung handelt, die angeboten wird. Die Gegenleistung besteht nicht nur aus neben einem kleinen Gehalt, das in vielen Ländern bereits staatlich geregelt und vereinheitlicht ist, sondern auch aus dem Anbieten von Kost und Logis. Für das Au-Pair bedeutet der Einsatz vielmehr die Möglichkeit, Kultur, Menschen und Sprache eines anderen Landes kennen zu lernen – in manchen Fällen auch, die eigene Muttersprache weiterzugeben; wie damals die „Bonne“. Allen BewerberInnen ist es freigestellt, sich von einer Agentur vermitteln zu lassen oder sich privat eine Familie zu suchen. Die Altersbeschränkung für den Kinderbetreuungsaufenthalt im Ausland, der üblicherweise zwischen zwei und zwölf Monaten dauert, ist mit 18 bis 28 Jahren festgelegt.

Barbara mit zwei ihrer Schützlinge: Darragh (2 Jahre) und Rosin (11 Monate)

Was war deine Motivation, dich als Au-Pair zu melden? Barbara: Meine Ausbildung als Kindergärtnerin und Horterzieherin und das Interesse an einer Auslandserfahrung, bevor ich mein Studium beginne. Gini: Ich wollte meine Deutschkenntnisse verbessern. Wo hattest du deine ersten Informationen her? Barbara: Von meiner Familie. Meine beiden Cousinen waren auch als Au-Pair tätig. Gini: Von der Uni in Ungarn.

Quellen: www.aupair-world.at (Statistik) Maria Orthofer: Au-Pair – von der Kulturträgerin zum Dienstmädchen. Wien: Böllau, 2009. de.wikipedia.org/wiki/Au-pair Infos für Au-Pairs: www.aupairkontakt.at www.aupairaustria.at www.aupairvermittlung.at www.aupair24.com www.interexchange.org

4

Wie wurdest du vermittelt? Barbara: Durch die Agentur „Aupair Austria“. Das war für mich weniger risikoreich. Gini: Privat. Ich habe die Anzeige selbst gefunden. Welche Erwartungen hattest du, als du dich als Au-Pair gemeldet hast? Barbara: Nachdem ich zu einer siebenköpfigen Familie kam, die noch dazu ein Bed-and-Breakfast führt, erwartete ich mir viel Action. Die gab es auch. Ich habe viele Kontakte geknüpft 2/10


©Georgina Szabo

Thema

und neue Freunde gefunden. Und in Irland erwartete ich Regen, aber der war sehr selten. Gini: Mein Deutsch ist auf jeden Fall besser geworden und ich habe neue Freunde gefunden. Aber auf der anderen Seite wird man auch in eine Rolle gedrängt und fühlt sich dabei oft ausgeliefert. Das habe ich so nicht erwartet. Was sind deine wichtigsten Erfahrungen aus deiner Au-PairZeit? Barbara: Es ist wichtig, spontan und flexibel zu sein. Der Plan ist, dass es keinen Plan gibt ;-). Und natürlich das irische Halloween. Das war sehr schön. Gini: Der Umgang mit meinen Schützlingen hat mir eine Vorstellung gegeben, wie ich vielleicht selbst einmal meine Kinder erziehen möchte. Und, dass ich mich trotz der Bürokratie gut integrieren konnte. Was würdest du für einen Au-Pair-Aufenthalt empfehlen? Barbara: Alle Aufgaben gut mit der Familie abzusprechen und aufzuschreiben. Den ganzen Aufenthalt als eine wertvolle, bereichernde Erfahrung zu betrachten. Gini: Selbstbewusst aufzutreten. Wenn etwas für dich nicht passt, musst du es sofort sagen oder dir gleich eine andere

Ungarn trifft Wien – Gini kam als Au-Pair und blieb

Familie suchen. Sich quälen hilft nichts. Arbeitsstunden und -aufgaben sollten schriftlich festgehalten werden. Es ist ganz gut, auch mal Abstand zur Familie zu haben.

«

Zwischen Windmühlen und Holzclogs Josef hat „Wirtschaftsberatende Berufe“ an der die FH in Wiener Neustadt studiert. Im 4. Semester bestand die Möglichkeit, auf freiwilliger Basis ein Auslandssemester zu absolvieren. Auf Anraten eines Mitbewohners bewarb er sich in Utrecht/Niederlande – sein guter Notendurchschnitt gepaart mit etwas Glück bescherte ihm einen Studienplatz in der niederländischen Studentenstadt. Ein Erfahrungsbericht von Josef Mathias

Utrecht hat rund 50.000 Studierende, darunter sind sehr viele internationale StudentInnen. Für mich war das genau das Richtige! In Utrecht angekommen, war zu Beginn alles ungewohnt und schwierig, auch meine Englischkenntnisse waren am Anfang nicht sehr berauschend: Ich hatte zum Glück schon vorab das Quartier organisiert, wir erhielten dabei viel Unterstützung von unserer FH. Ich wohnte in einer WG mit einer französischsprachigen Belgierin, einer Französin und

einem Griechen, nur 5 min von der Uni entfernt. Wir haben uns im Großen und Ganzen gut verstanden und auch einiges gemeinsam unternommen.

2/10

5


Thema Mein Semester war in zwei Blöcke unterteilt. Im ersten Block mussten wir viel lernen, ein Schwerpunkt war dabei das Erarbeiten von betriebswirtschaftlichen Fallbeispielen in multikulturellen Gruppen, die Fälle waren schwierig aufzubereiten. Ansonsten war das Semester deutlich einfacher als in Österreich. Durch einen Tipp von meinem WG-Kollegen in Österreich haben wir uns schon vor Reiseantritt für „Social Business Skills“ angemeldet, wo wir Golf spielen und Weinver-

Diese Party war sehr gut besucht und der krönende Abschluss des Auslandssemesters. Was ist vom Auslandssemester geblieben? Zum einen die Erkenntnis, wie gut es uns in Österreich geht, vor allem im Gegensatz zu StudentInnen, die nicht in Europa geboren wurden. Trotzdem sind wir ÖsterreicherInnen richtige „Raunzer“ und fast nie zufrieden.

kosten erlernten. Beim Weinverkosten bin ich mit Bomben und Granaten durchgefallen, weil ich geglaubt habe, dass ich für den theoretischen Teil nichts lernen muss. Zum Glück konnte ich im 2. Block des Semesters die Prüfung wiederholen, dann war das kein Problem mehr.

Zum anderen die Erkenntnis, dass die kulturellen Unterschiede viel größer sind, als ich mir vorher vorgestellt hatte. Meine Englischkenntnisse haben sich immens verbessert, das freie Reden war am Ende des Auslandssemesters für mich selbstverständlich.

Im 2. Block hatte ich nur mehr einen Tag Unterricht, und der hat erst um 11 Uhr begonnnen. Ich hatte viel Freizeit, bin viel gereist und habe das Partyleben in Utrecht genossen. Ich habe viele multikulturelle Freundschaften geschlossen, z.B. mit StudentInnen aus Afrika, Italien und auch aus Asien. Mit HolländerInnen hatte ich eher wenig Kontakt, ich bin wie andere AustauschstudentInnen mit der holländischen Kultur nicht ganz klar gekommen.

Leider ist mittlerweile der Kontakt mit fast allen Leuten abgerissen, trotzdem kann ich es nur empfehlen, im Ausland zu studieren.

«

@Josef Mathias

Ich musste als einer der ersten Holland wieder verlassen und habe zum Abschied eine „time to say good bye- Party“ gefeiert.

6

2/10


Thema

Ein Jahr in den Bergen Statt des Wassers des Bosporus fließt der Inn vor dem Haus vorbei. Die Muslimin Berna Akpinar tauschte vor fünf Jahren ihre Heimat Istanbul gegen die Berge Tirols, um sich ein Jahr lang in einer katholischen Pfarre zu engagieren. Heute arbeitet sie ehrenamtlich bei EU-Jugendprojekten nichtstaatlicher Organisationen in der Türkei.

Jungscharstunden für acht- bis elfjährige Mädchen und Buben. Bei einer dieser Stunden ging es auch um fremde Kulturen. „Da haben mich die Kinder dann über mein Leben ausgefragt. Sonst hat es sie aber wenig interessiert, dass ich nicht aus Österreich komme und über Religion anders denke als sie“, erklärt Berna.

Daniel Fürhapter

© Daniel Fürhapter

Die Jugendlichen im „Zero“ nahmen Berna auch schnell in ihrer Runde auf. „Wie Als ich in Tirol war, haben viele junge Leute mit verschiedenen kulturellen Hintergründen das Jugendzentrum besucht. Auch mit türkischen Wurzeln waren welche dabei“, erinnert sich die 27 jährige zurück.

Berna Akpinar unterstützte ein Jahr lang die Arbeit einer Pfarre in Österreich

Wirklich gewusst, was auf sie zu kommt, hat Berna nicht, als sie sich 2005 für ein Jahr im Rahmen des Europäischen Freiwilligendienstes angemeldet hat. „Ich wollte mit Kindern und Jugendlichen arbeiten und dabei die deutsche Sprache noch besser lernen“, erklärt die Türkin, die bereits in der Schule in ihrer Heimat Deutsch als Unterrichtsfach hatte. „Mit zwölf Jahren bin ich in ein Gymnasium mit deutschsprachigen LehrerInnen gegangen“.“ Dass es sich bei ihrem Einsatzort in Tirol dann um eine katholische Pfarrgemeinde gehandelt hat, störte Berna, die selbst wenig mit Religion zu tun hat, nicht. „Nur die lauten Kirchenglocken haben mich am Anfang genervt“, erzählt Berna schmunzelnd. Sowohl in der pfarrlichen Kinder- und Jugendarbeit der Stadtpfarre St. Paulus als auch im offenen Jugendzentrum „Zero“ konnte sich Berna einbringen. Gemeinsam mit ehrenamtlichen MitarbeiterInnen der Pfarre gestaltete sie wöchentliche

Neben den interessanten und netten Menschen, mit denen sie in ihrer Arbeit zu tun hatte, war auch das Leben abseits der Pfarre etwas Neues für die Türkin aus der Welt-Metropole Istanbul. „Der Job in der Pfarre war nicht wirklich anstrengend. Ich hatte viel Freizeit. In Innsbruck habe ich mich auch sehr wohl und sicher gefühlt. Es war alles so ordentlich“, erinnert sich Berna gerne an die Zeit in den Bergen. „Es gibt in Tirol nicht so viele Autos wie in Istanbul. In meiner Freizeit habe ich auch zu Fuß zu meinen Lieblingsplätzen in der Stadt gehen könne. Das ist in meiner Heimat wegen dem des vielen starken Verkehrs unmöglich.““. Auch sonst hat sie ihre Freiheiten genossen. „In Innsbruck konnte ich das erste Mal meine eigenen Entscheidungen treffen und mit meinem selberst verdienten Geld kaufen, was ich wollte. “ erinnert sich Berna. „Das Europäischenr Freiwilligendienst- Projekt war super und die beste Zeit in meinem Leben.“. Auch fünf Jahre nach ihrem Aufenthalt in Österreich hält Berna noch regelmäßigen Kontakt zu vielen ihrer Tiroler FreundInnen. Zurück in ihrer Heimat hat sie nun ihr Studium der Psychologie abgeschlossen und engagiert sich ehrenamtlich für Kinder und Jugendliche. „Die Arbeit mit jungen Menschen macht mir nach wie vor sehr viel Freude.

«

2/10

7


Thema Ich hab mein Abenteuer daraus gemacht So kommentiert Klaus Langer, 21, aus Breitenwaida im Weinviertel, seinen Auslandszivildienst. Ein Jahr lang arbeitete er in der Agrar-Mikrokredit-Vergabestelle CAAM (Centro Agro Artesanal „Nuestra Señora de las Mercedes“) in Pedro Carbo, Ecuador. Ein Interview von Maria Sigert-Kraupp

Was war Dein Anreiz, Zivildienst im Ausland zu leisten? Globalwirtschaftliche Entwicklungen interessieren mich. Jakob Winkler, vormals Zivildiener in Pedro Carbo, hat mich konkret für den Job begeistert. Er hat mir die Angst vorm Risiko genommen. Zivildienst im Ausland überlegte ich mir gründlich, anerkannt und finanziell gefördert wird er erst, wenn du ihn gesetzlich ordnungsgemäß zwölf Monate absolviert hast. Wieso hast Du Dich für Auslandszivildienst der Pfarre Frastranz entschieden? Ich hatte mich auch nach Zivildienststellen in Weltstädten erkundigt, aber zu teures Wohnen oder nachzuweisende Mitarbeit in der Trägerorganisation verleidete dies. Beim Auslandszivildienst der Pfarre Frastranz hat für mich alles gepasst, Vorbereitungsseminare und dann Betreuung vor Ort durch andere Zivildiener waren sehr gut. Toll finde ich, dass die Pfarre Frastranz selbst das Projekt für Zivis aus ganz Österreich trägt. Welches Resümee ziehst Du von einem Jahr in einer völlig anderen Kultur? Fremde Kulturen kennenzulernen klingt schön als Motiv für Auslandsleben, aber deine eigene Denkweise erschwert dir das Begreifen einer anderen Mentalität. Meine wesentliche

Erkenntnis: Ich kann viel einfacher und mit viel weniger als hier in Österreich gut leben. Schockierend fand ich das Nebeneinander Arm–Reich: Schwerbewaffnete stehen Wache vorm Einkaufszentrum, wo du alles konsumierst wie bei uns, und zwei Busstationen weiter bist du im Armenviertel, ohne Kanal, ohne Wasseranschluss. Kein Wunder, dass die Kriminalität dort arg ist. Land und Offenheit der EcuadorianerInnen gefielen mir. Gegrüßt wirst du, sobald sie dich kennen. Abends bei einem Bier am Kiosk erfuhr ich Neues. Mein Schulspanisch habe ich rasch anpassen müssen. Dein Arbeitsauftrag?

© Klaus Langer

Verwaltung der Buchhaltung im CAAM, Behördengänge nach Guayaquil. In Ecuador ist Unternehmensführung kompliziert, deshalb unterstützt CAAM Bauern und Frauen beim gemeinsamen Ver- und Einkauf von Eigenprodukten. Meine mindestens acht Arbeiststunden am Tag forderten Improvisation: Da kommen fünf Bauern auf einmal mit ihrer Chili-Lieferung, und ich bin als einziger gerade im Büro. Hat dieses Jahr die Weichenstellung für deine persönliche Zukunft beeinflusst? Sehr. Es war nicht bloß Nächstenliebe, sondern ein tolles Abenteuer als Entscheidungsfindung für mein jetziges Studium Umwelt- und Bioressourcenmanagement an der Universität für Bodenkultur in Wien. Danke für das Gespräch!

«

Klaus hat seine Erfahrungen in einem Blog festgehalten: http://klaus-l.blogspot.com

8

2/10


Thema „Wann mi des Reisebüro ned vermittelt hätt‘ …“ Bereits eine der ersten (und vermutlich größten) Reisegruppen der Geschichte machte ihrem Reiseleiter das Leben schwer: Die gerade erst aus Ägypten befreiten Israeliten waren schon recht bald während des Reiseverlaufs unzufrieden und begannen, sich bei Mose über die Unbequemlichkeiten der Reise (vgl. Ex 14,11-14), vor allem über die unzulängliche Versorgung (vgl. Ex 16 u. 17) und die wenig abwechslungsreiche Manna-Kost (Num 11,4-6) zu beklagen. Gregor Jansen

Reisen und Raunzen gehört auch biblisch bereits zusammen – ganz ähnlich dem Herrn Travnicek, der an jedem Urlaubsland etwas auszusetzen hat und eigentlich am liebsten daheim geblieben wäre, wenn ihn das Reisebüro nicht vermittelt hätt‘ … (im Kabarett verkörpert durch Helmut Qualtinger, nachzuhören auf: <youtube.com/watch?v=uRAttwSV_7c>). Dabei hatten die Israeliten eine vielversprechende Destination, zu der sie (wenn auch recht lang – immerhin 40 Jahre) unterwegs waren – das verheißene Land, in dem Milch und Honig fließen. Die Kundschafter, die den Israeliten vorausgehend das Land Kanaan erforschten, sind dabei eine Frühform der Bildungsreisenden: Sie erkunden das Land, schauen sich Städte und Leute an und bringen Früchte des Landes mit von ihrem Ausflug ins Unbekannte. In gewisser Weise kann daher die Exoduserfahrung als die große biblische Zusage gelten, dass Gott mit denen ist, die – aus welchen Gründen auch immer – unterwegs sind. Wobei das Reisen im biblischen Kontext nie ein Selbstzweck ist: Einfach so verreisen, Urlaub machen und darin Erholung zu suchen oder Neues entdecken aus reiner Freude daran ist der biblischen Welt fremd. Reisende in der Bibel haben immer einen existentiellen Grund, sich auf die Reise zu begeben: Flucht vor Bedrohungen (Jakob flieht vor seinem Bruder Esau; vgl. Gen 27,41 – 28,10), die Suche nach der richtigen Frau (Abraham schickt seinen Knecht auf eine Reise, um eine Frau für seinen Sohn Isaak zu finden; vgl. Gen 24,1-67) oder ein besonderer Auftrag Gottes (bei vielen Propheten wird berichtet, dass sie im Land umherzogen). Zu den biblischen Reiseerzählungen gehört das heilige Gastrecht: Fremde, die unterwegs sind, sollen geschützt und beherbergt werden. Und manches Mal erweisen sich die Gäste als etwas Besonderes: Es sind drei unbekannte Reisende, die Abraham als Gäste bei sich aufnimmt und erst im Lauf der Begegnung mit den Reisenden realisiert er, dass Gott selbst zu ihm gekommen ist und ihm übers Jahr die Geburt eines Sohnes verheißt (vgl. Gen 18,1-33). Und die Gäste des Lot, die

er vor den Bewohnern Sodoms in Schutz nimmt, erweisen sich als Engel (Gen 19,1-29). Auch scheinbar Fremde, denen man auf Reisen begegnet, erweisen sich überraschend als alte Bekannte: So begegnen die Söhne Jakobs auf ihrer Reise nach Ägypten ihrem Bruder Josef, den sie Jahre zuvor als Sklave verkauft hatten (vgl. Gen 42 – 45). Von einer abenteuerlichen Reise berichtet das Buch Tobit: Der junge Tobias macht sich zunächst nur auf, um ein Geldgeschäft seines Vaters zu erledigen. Sein Reisegefährte entpuppt sich später als der Erzengel Rafael und die nicht ganz ungefährliche Liaison mit seiner entfernten Verwandten Sara (die immerhin sieben frühere Männer ins Grab gebracht hatte) erweist sich als echte Liebesheirat, die noch dazu mit einem großzügigen Erbteil verbunden ist. Jona ist das Paradebeispiel des reisenden Propheten wider Willen: Weil er vor dem Auftrag Gottes davonlaufen will, begibt er sich auf eine turbulente Reise, die letztlich durch das ständige Eingreifen Gottes doch noch zu ihrem eigentlichen Ziel – nach Ninive – führt. Nachdem er von Seeleuten über Bord geworfen wurde, wird er von einem großen Fisch verschlungen und nach drei Tagen an Land gespien. Jetzt erst lässt er sich von Gott überzeugen, doch nach Ninive zu gehen, um der Stadt den Untergang anzudrohen, wenn sie sich nicht bekehrt. Und ganz gegen seinen Willen erweist sich Jona als einer der wenigen höchst erfolgreichen Propheten: Wider Erwarten hört die Stadt auf seine Botschaft, tut Buße und wird (sehr zum Ärger des Jona) verschont. Ganz in der Tradition der reisenden Propheten steht auch Jesus: Als Wanderprediger ist er während seines ganzen öffentlichen Wirkens im Land unterwegs, pilgert mehrmals nach Jerusalem und reist auch ein wenig in die benachbarten Gebiete wie die Dekapolis. Und er erfährt, dass er nur unterwegs erfolgreich predigt, während er in seiner Heimatstadt Nazareth abgelehnt wird (vgl. Mk 6,4). Schon seine Geburt geschieht auf einer Reise, die seine Eltern anlässlich der Volkszählung nach Betlehem geführt hat (vgl. Lk 2,1-20) – und seine Geburt motiviert weise Sterndeuter aus dem Osten, ihre Heimat zu verlassen und weit zu reisen, um dem neugeborenen König der Juden zu huldigen (vgl. Mt 2,1-12). Und nur wenig später müssen seine Eltern mit ihm nach Ägypten fliehen (vgl. Mt 2,13-23) – eine unruhige und reiseintensive Kindheit. Der fleißigste Reisende der Bibel ist aber unbestritten Paulus, der in großen Teilen des Mittelmeerraumes unterwegs war und dort als Gemeindegründer und Apostel gewirkt hat. Auch, wenn sein Reiseplan nach Spanien nie zustande gekommen ist, 2/10

9


Thema hat er doch in wenigen Jahren die wesentlichen Metropolen Damaskus, Antiochia, Ephesus, Athen, Thessaloniki, Korinth bis nach Rom besucht, er war auf Zypern, Kreta und Sizilien und somit der erste Apostel, der nach Europa gelangte. Und er ist der erste Autor von Reiseliteratur: Seine Briefe, die er auf

den Reisen verfasst bzw. diktiert hat, sind nicht nur wichtige theologische Texte, sondern zeigen in den verschiedenen Grußworten auch, dass er auf seinen Reisen viele persönliche Bekanntschaften und Freundschaften geschlossen hat.

«

Test: Sag mir, wie du reist, und ich sag dir, wer du bist Finde heraus, was für ein Urlauber-Typ du bist und was dich glücklich macht! Ein Selbst-Test. Rebecca Frank

Worin verpackst du deine Habseligkeiten beim Verreisen? O In meinen Hanf- oder Bio-Baumwoll-Rucksack, natürlich! So brauche ich keinen Gepäckstransport. O Prinzipiell in einen, oder besser, zwei oder drei, Koffer oder Trolleys. Ich lasse mich im Urlaub nicht gehen und möchte mich auch nicht einschränken. O Packen ist was für Loser! Ich brauche kein Gepäck, sondern lasse mich überraschen, was ich am Urlaubsort brauchen werde. Wie kommst du an deinen Urlaubsort? O Meine Zeit ist kostbar und ich habe nur einmal im Jahr Urlaub. Deswegen verwende ich für kürzere Distanzen das Auto und wenn ich weiter verreise, das Flugzeug. O Für mich gehört die Anreise schon zum Urlaub dazu. Daher wähle ich auch ungewöhnliche Fortbewegungsmittel oder Routen. Mit dem Kanu ans Schwarze Meer, Autostoppen nach Barcelona – das ist nach meinem Geschmack. O Wenn ich verreise, achte ich auf meinen ökologischen Fußabdruck. Generell kommen für mich nur umweltfreundliche Fortbewegungsarten in Frage. Und wenn ich einmal ums Fliegen nicht herumkomme, dann erkaufe ich mir den Ablass, z.B. bei <www.atmosfair.de>. Welches Urlaubsziel sagt dir am ehesten zu? O Kolumbien oder der Gaza-Streifen – Abenteuer pur! O Die Provence oder Toskana – Essen, Landschaft, Kultur! O Der Wanderurlaub in den Alpen oder ein Arbeitseinsatz in Indien. Was ist dir im Urlaub besonders wichtig? O Entspannung und Genuss O Kennenlernen eines fremden Ortes, rücksichtsvoller Umgang mit dessen Natur und Traditionen O Abwechslung

10

Diese Unterkunft käme für dich nicht in Frage: O Hotels über der Baumgrenze, Urlaubsressorts – das kann ich mit meinem Gewissen einfach nicht vereinbaren. O Eine Jugendherberge, weil ich meine Ruhe will und kein Interesse an Gemeinschaftswaschräumen oder Schlafsälen habe. O Campingplatz – von lauter Spießern umgeben zu sein, das brauch’ ich nicht.

Die Abenteuererin/der Abenteurer Dich reizt vor allem das Neue und Unbekannte und du schreckst vor nichts zurück. Du möchtest im Urlaub gerne ein Kontrastprogramm zum Alltag. Deine Spontaneität kann dich aber manchmal auch in gefährliche Situationen bringen.

Die GenieSSerin/der GenieSSer Du brauchst deinen Urlaub vor allem zum Ausspannen und Energie-Tanken und legst Wert darauf, ihn nach deinen Bedürfnissen zu gestalten. Die Freiheit, lange zu schlafen, gut zu essen und bequem zu reisen gönnst du dir, denn dein Urlaub ist dir heilig.

Die/der Umweltbewusste Dein Gewissen ist dein wichtigstes Gepäckstück. Du überlegst dir genau, wie und wohin du reist und welche Aktivitäten am Urlaubsort mit Natur und Kultur im Einklang sind. Du lernst die verborgenen Seiten deines Urlaubslandes kennen, aber deine Reisen sind beschwerlich.

«

2/10


Thema Umfrage: Was bedeutet Reisen für dich? Über den Wolken mach ich mich auf und davon in die weite Welt hinein, und bleib dann irgendwann für immer durt oder hab‘ dort wo die Blumen blüh’n Heimweh… Ja, das Reisen kann für jeden ganz unterschiedlich sein und etwas

Unterschiedliches bedeuten. connectU hat im Reisekatalog der verschiedenen Generationen nachgeforscht. connectU Redaktionsteam

Lisa (22), Religionslehrerin: „Ich bin zum Österreich-Fan geworden, nachdem ich mich 2009 durch Österreich aufgemacht habe, um zu sehen, was Gottes schöne Schöpfung hier bereitstellt. Wer das Türkis des Attersees gesehen hat, braucht nicht mehr ans Meer zu fahren. Ich bin ein Fan von erholsamen, nahen Urlaubszielen und Reisen, die die Umwelt nicht belasten.“

Sascha, 15, Schüler: „Für mich bedeutet Reisen, neue Länder kennenzulernen, seine gewohnte Umgebung zu verlassen und sich einmal eine Auszeit zu nehmen.“

Gerlinde, 66, Pensionistin: „Reisen bedeutet für mich eine angenehme Atmosphäre, die einen positiv stimmt. Reisen bedeutet für mich, mir Zeit zu nehmen. Reisen hat für mich auch etwas mit Dankbarkeit zu tun, denn es ist nicht selbstverständlich, dass man reisen kann.“

Richard, 40, Priester: „Reisen bedeutet für mich, sich nach einem gesetzten Ziel auszustrecken und daraufhin unterwegs zu sein. Reisen bedeutet für mich, Altes und Vergangenes hinter mir zu lassen und nach Gegenwärtigem, Neuem und Zukünftigem zu greifen. Reisen bedeutet für mich, Fremdes kennenzulernen – Reisen ist für mich Begegnung mitten im Leben.“

Gaby, 47, Angestellte: „Reisen ist eine Form der geistigen Freiheit, es bedeutet für mich, Neues zu entdecken und zu erlernen, neue Leute zu treffen. Freiheit deswegen, weil man keinen Zwängen unterworfen ist, es obliegt mir selbst, zu entscheiden, wo ich hinreise und wen ich sehen will. Reisen heißt für mich auch, zu entspannen, wie man es im Alltag nicht kann.“

Ulrike, 49, Pfarrsekretärin: „Beim Reisen brauche ich schönes Wetter, sonst genieße ich es nicht. Für mich gehört auf jeden Fall auch dazu, wegzufahren, auf Urlaub zu fahren und sich zu entspannen, aber auch das KofferPacken und das Planen, oder eben manchmal auch nicht (also ganz spontan). Ich mag daran auch, etwas Neues kennenzulernen, eine andere Kultur zu entdecken. Keinen Reiz haben für mich aber exotische Länder.“

Emilie, 90, Pensionistin: „Reisen ist Urlaub. Das heißt für mich: ins Wasser gehen, also ins Meer, sich ausruhen, aber auch neue Menschen kennenzulernen.“

Theo, 18, Zivildiener: „Für mich bedeutet Reisen, irgendwohin kommen, wo ich noch nie war. Das kann aber auch hier in Wien sein. Letztens bin ich zum ersten Mal in den 18. Bezirk gefahren. Im Zug oder im Flugzeug sein oder einfach mal wegzukommen, ist aber auch ein Teil von Reisen.“ 2/10

11


Thema

Carpe diem! Das Reisen ist mehr als nur ein Ortswechsel. Es versetzt dich in eine andere Welt. Darko Trabauer-Cvijic

Mailand, Rom, Barcelona oder Mallorca. Kein Problem, wir fliegen hin! Für alle, die sich mehr leisten können, wird die Wahl eines Urlaubortes zur Qual, denn derzeit gibt es mehr als zehn Millionen Angebote von über 80 Reiseveranstaltern. Die ganze Welt ist auf ein paar Stunden zusammengerückt und fast jeder kann sich beliebig hin und her bewegen. Das Reisen gehört zum Lebensrhythmus und es ist zu einem Statussymbol mutiert. Je exklusiver und extravaganter eine Reise umso wichtiger kommen wir uns vor. Aber, was ist wirklich wichtig, und wer bestimmt, was für uns wichtig sein soll, wenn wir von Urlaub und Wegreisen reden? Ich kann mich an meinen ersten Urlaub ohne Eltern erinnern. Nebenbei gesagt, der Preis dafür war sehr hoch, denn ohne Eltern abreisen hieß, den halben Sommer Schwerstarbeit zu leisten, um ein wenig Urlaubsgeld zu verdienen. Im Zug nach Süden und den Rucksack am Buckel, hatten wir, meine Freunde und ich, nicht einmal einen Sitzplatz und die Reise dauerte über neun Stunden. Geschlafen wurde im Gang am Boden und zum Essen hatten wir nur ein paar Schokoriegel. Dennoch wurde diese Reise für mich zu einer wichtigen Erfahrung von Freiheit und Selbstständigkeit, denn ich konnte selber über mein Glück und Unglück bestimmen.

werden. Eine Welt, die nach unseren Regeln und Vorstellungen funktioniert, in der Zeit keine so wichtige Rolle spielt, denn schließlich hat man Zeit für all das, was sich sonst aus Zeitgründen nicht ausgeht. Es kommt nicht darauf an, wie teuer und wie weit eine Reise ist, sondern wie frei und glücklich wir dabei sind. Ob wir uns aus dem Alltag ausklinken können und aufhören, alles zu planen. Unser Alltag ist vollkommen verplant, eine Reise hingegen kann nicht bis ins letzte geplant werden – denn wer rechnet schon mit einem Vulkanausbruch oder einem Ölteppich im Meer? Reisen bedeutet, sich mit der Spontaneität eines Augenblicks beschenken zu lassen; den Tag so zu nehmen, wie er ist und wie er kommt. In diesem Sinne: Carpe Diem – und vergessen wir nicht, Gott auf die Reise mitzunehmen, denn er könnte die besten Urlaubsplätze kennen!

«

Das Besondere am Reisen ist der Augenblick, in dem wir in eine andere Welt und ein anderes Zeitverständnis versetzt

12

2/10


Takeaway

...in die

weite Welt hinein

2/10

Ich packe meinen Koffer … Wenn wir verreisen, schleichen sich immer unbemerkt blinde Passagiere in unser Gepäck ein, die auch uns zu blinden Passagieren machen können. Was tragen wir mit uns herum, ohne uns dessen bewusst zu sein? Barbara Andrä, Bildungsreferentin, KJ Wien

«

© Barbara Andrä

Ferienzeit ist Reisezeit. Eine gute Gelegenheit, die gewohnte Umgebung hinter sich zu lassen, mal raus zu kommen, abzuschalten und etwas Neues kennen zu lernen. Paradoxerweise wissen wir oft schon, wie es am Urlaubsort sein wird, bevor wir jemals dort waren. Kleines Beispiel: In Italien wohnen Männer überdurchschnittlich lange zu Hause bei ihrer etwas rundlichen Mama, die ihnen jeden Tag Spaghetti kocht, bevor sie sich mit gut gegelten Haaren auf ihrer Vespa durch den wahnsinnigen Verkehr ins Nachbardorf begeben, wo sie ihrem Ruf als unschlagbare Liebhaber gerecht werden. Um das zu wissen, muss man nicht in Italien gewesen sein, und wenn man doch dort war, hat man zumindest den Teil mit den Spaghetti, den gegelten Haaren und der Vespa schon erlebt. Warum eigentlich? Stereotype helfen uns dabei. Sie haben im Wesentlichen drei Funktionen: Sie helfen uns, Ordnung in sonst schwer zu überblickenden Situationen zu schaffen, indem sie es uns ermöglichen, Menschen pauschal in verschiedene „Arten“ einzuteilen (z.B.: laute Südländer und ruhige Skandinavier). Sie rechtferti-

gen unterschiedlichen Zugang zu Ressourcen (US-Amerikaner gewinnen immer bei sportlichen Großveranstaltungen). Und sie grenzen die eigene Gruppe von anderen ab (in Wien ernährt man sich nicht von Spaghetti, sondern von Schnitzel). Eigentlich sind sie also ganz nützlich – und trotzdem mit Vorsicht zu genießen, denn: Wo ist Platz für die ruhigen Südländer und lauten Skandinavier? Wo für Andrea Fischbacher, die schneller war als Lindsey Vonn? Und wo sind die vielen Wiener VegetarierInnen geblieben? Stereotype können unseren Blick also leicht einengen und haben deshalb das Potenzial, als self-fulfilling prophecies zu funktionieren, wenn man am Anderen nur noch das sieht, was man erwartet hat, und dem Gegenüber keine Chance gibt, aus seiner vorgeschriebenen Rolle heraus zu schlüpfen (amerikanische Athleten wissen ja auch, dass bei Olympia alle vor ihnen zittern). Ferienzeit ist Reisezeit. Eine gute Gelegenheit, sich seiner Vorurteile bewusst zu werden und offen zu sein für Neues. Denn wie heißt es in der Bibel so schön: Danach blickte er zum Himmel auf, seufzte und sagte zu dem Taubstummen: Effata!, das heißt: Öffne dich! Sogleich öffneten sich seine Ohren, seine Zunge wurde von ihrer Fessel befreit und er konnte richtig reden. (Mk 7,34-35)

Klischeetouristen: Raus aus dem Bus – Foto – rein in den Bus – weiter geht’s

2/10

13


Mit Sack und Pack – und 15 Jugendliche Die Sonne brennt vom Firmament herab. Das Thermometer zeigt mehr als 30° C an. „Ganz Wien ist wie leer gefegt. Ganz Wien? Nein, nicht ganz Wien. Eine kleine Jugendgruppe sitzt in ihren Räumen und versucht, sich mit kühlen Getränken ein wenig Erleichterung von der Hitze zu verschaffen. Meer, Strand und eine kühle Brise geht allen durch den Kopf - ein Traum, der nicht in Erfüllung geht.“ Tipps für die Reise mit einer Jugendgruppe von Tan Nguyen

So ergeht es vielen Jugendgruppen in Wien und Umgebung. Eine Reise zu organisieren, überhaupt ins Ausland, ist für viele undenkbar. Als große Hürde sind hier die Eltern und die Pfarrgemeinde zu nennen. Es muss ein Vertrauen zu der/dem Jugendleiter/in existieren, oder zu einem/r Begleiter/in, der/die auf die Reise mitfährt. Falls ein gutes Verhältnis zum Pfarrer existiert, wäre es die Überlegung wert, ihn mitzunehmen. Als Alternative würde sich der/die Pastoralassistent/in oder der Kaplan anbieten. Es sollte aber eine Person sein, die die Pfarrgemeinde gut kennt. Mit dieser Ausgangslage wird schon viel Wind im Vorfeld aus den Segeln der Kritiker genommen. Als ebenso wichtig erweist sich die Zusammensetzung der Gruppe. Kleine Reibereien sind gang und gäbe, doch auf einer Reise, wo sich Jugendliche mehrere Tage auf engsten Raum aufhalten, können sie sich zu richtigen Stürmen aufpeitschen. Der/die Gruppenleiter/in sollte sich sicher sein, diese Probleme auch handhaben zu können. Er/Sie muss die Gruppe gut kennen und schon im Vorfeld mögliche Pulverfässer ansprechen. Als Leiter/in einer solchen Reise sollten alle einige Fähigkeiten mitbringen. Einerseits sollte er/sie ein Organisationstalent sein.

14

Organisation Die Hauptaufgabe besteht darin, alle Unterlagen einzusammeln, Zahlungen einzufordern, viel zu telefonieren, einen Zeitplan ausarbeiten, diesen auch einzuhalten und vielem mehr. Meist sind diese Aufgaben eher langweilig und zeitaufwändig, aber sie müssen erledigt werden, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Orientierung Eine weitere wichtige Eigenschaft ist die Ortskenntnis oder gute Orientierung. Dazu ist es gut, sich schon im Vorhinein Stadtpläne anzuschauen und sich ein Bild der Lage zu verschaffen. Natürlich ist es empfehlenswert, persönlich schon einmal am Zielort gewesen zu sein. Sprachkenntnis Für Reisen ins Ausland empfiehlt es sich ebenfalls, die Sprache und Sitten des Landes zu kennen. Dies hilft, viele Missverständnisse aus dem Weg zu räumen und ermöglicht einen angenehmeren Aufenthalt. Reisemöglichkeiten Die Planung einer Reise kann sehr zeitintensiv werden. Pauschalreisen in Reisebüros können vieles verkürzen. Dies ist natürlich mit hohen Kosten verbunden und weniger Wahlmöglichkeiten. Dafür sind diese mit weniger Sorgen behaftet, da ein professioneller Reiseveranstalter die Transportmittel, Unterkunft und meist auch schon die Ausflüge vor Ort koordiniert. Eine individuelle Reiseplanung ist im Gegensatz dazu viel variabler, aber auch komplizierter. Die Wahl der Transportmittel – Zug, Bus oder Flug –, die Abwägung der Kosten von Hotel oder Jugendherberge ergeben schon erhebliche Probleme.

2/10


Dazu kommt noch die Unsicherheit, ob auch alles funktionieren wird. Dies erzeugt eine hohe Belastung für den/die Leiter/ in. Dafür kann aber die Reise komplett auf die Jugendgruppe zugeschnitten werden. Eine weitere Möglichkeit ist es sich, an andere größere Organisationen anzuhängen. Diese haben wie zum Beispiel die KJ viel Erfahrung mit großen Gruppen. Sie bieten hilfreiches Informationsmaterial zum Weitergeben an und haben meist ein gut ausgearbeitetes Programm. Die KJ fährt zum Beispiel zum Weltjugendtag im August 2011 nach Madrid, dies wäre eine Möglichkeit, ohne großes Risiko mit der Jugendgruppe eine Reise ins Ausland zu veranstalten. Eine andere Möglichkeit, um zu verreisen, wäre ein Austausch. Viele Pfarren haben Schwesterkirchen in anderen Ländern oder Pfarrer haben Kontakt zu anderen Priestern im Ausland. Diese Verbindungen können genutzt werden, um einen Austausch von Jugendgruppen zu ermöglichen. Dabei ist es von Vorteil, eine/n lokale/n Reiseführer/in zu bekommen, der/die die Gruppe zum Beispiel Italien zeigen könnte. Zusätzlich wäre eine billige Einquartierung im Pfarrsaal oder in pfarrnahen Familien möglich. Natürlich impliziert dies, dass die eigene Pfarre Jugendliche aus dem Ausland aufnehmen sollte. Dann sollte es heißen: „Ganz Wien ist leer. Nein, nicht ganz Wien. Eine kleine Jugendgruppe aus Italien ist auf Besuch.“

Im Anhang ein Auszug aus den benötigten Informationen: Welche Informationen sollte ich als Leiter von den Jugendlichen einholen? • Adressen der Jugendlichen • Notfalladressen der Jugendlichen • Allergien • Krankheiten • Versicherungsnummer und Gültigkeit derer • Essgewohnheiten der Jugendlichen (z.B. VegetarierIn) Welche Informationen sollte ich als Leiter über das Ziel haben? • Sprache • Währung • Jugendgesetz • Mögliche Aktivitäten und Ausflüge • Transportmöglichkeiten Welche Information müssen die Eltern erhalten? • Haftungsausschluss für Wertgegenstände • Reiseversicherung • Kosten der Reise • Handhabung des Alkoholverbotes • Erreichbarkeit am Urlaubsort • Mögliche Kostenreduktionen • Stornokosten

«

Couchsurfing – eine Online-Reise-Community Privat übernachten bei Fremden: Das Erfolgsrezept des Gastfreundschafts-Netzwerks Couchsurfing funktioniert. Weltweit gibt es schon mehr als eineinhalb Millionen Mitglieder. Elisabeth Hafner

Josef, ein Couchsurfer aus Wien: „“Die eigene Stadt mit den Augen der Touristen erkunden und fremden Städte mit den Augen der Einheimischen sehen.“ Diese Aussage trifft es ziemlich gut. Denn bei Couchsurfing geht es nicht nur um eine gratis Übernachtung, vielmehr zählt der Kontakt zu den lokalen Mitgliedern. Jede Person legt ein Profil an, in dem Fotos, persönliche Daten sowie Hobbys und Interessen erfasst werden. JedeR NutzerIn kann entscheiden eine Couch zur Verfügung zu stellen. Zwingend ist es nicht, einen Schlafplatz anzubieten, es besteht auch die Möglichkeit, nur bei anderen Mitgliedern zu übernachten und oder zu den Veranstaltungen zu kommen..

«

www.couchsurfing.org 2/10

15


Kulinarisch in die weite Welt hinein Ein afghanisches Gericht zum Nachkochen Petra Wasserbauer

Afghanistan ist fast täglich mit Berichten über Gewalt und Krieg in den Schlagzeilen. Wir wollen an dieser Stelle einen anderen Blick auf dieses Land werfen, nämlich einen kulinarischen. Burschen aus Afghanistan, die im Jugendwohnheim Abraham des Don Bosco Flüchtlingswerks leben, haben uns das Rezept einer afghanischen Speise zur Verfügung gestellt, die sie gerne kochen: Hähnchen (Morgh) mit Reis und Kartoffeln (Katschalu) Zutaten für 5 Personen 300g Reis 200g Kartoffeln Hühnerfleisch (halbes Huhn) Salz Pfeffer Chili Zubereitung: Das Hühnerfleisch mit den Knochen im Wasser kochen. Inzwischen Kartoffeln in kleine Stücke schneiden und diese anschließend zu dem Fleisch ins kochende Wasser geben.

Während Hühnerfleisch und Kartoffeln fertigkochen, einen extra Topf mit kochendem Wasser für den Reis aufsetzen. Sobald alles fertig ist, eine große Pfanne mit Öl heiß werden lassen. In dieser werden Kartoffel, Hühnerfleisch und Reis zusammengemischt und noch kurz angebraten. Je nach Bedarf etwas Salz, Pfeffer und Chili hinzufügen. Das Gericht ist nun servierfertig! Wenn ihr Lust habt, das Rezept nicht nur selbst nachzukochen, sondern die Burschen im Jugendwohnheim Abraham mit eurer Jugendgruppe zu besuchen, um gemeinsam zu essen und mehr über die Kulturen voneinander zu erfahren, seid ihr herzlich eingeladen! Im Jugendwohnheim Abraham leben 15 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge zwischen 14 und 18 Jahren, die nicht nur aus Afghanistan, sondern aus vielen verschiedenen Nationen kommen. Die jungen Burschen, die ohne Familie nach Österreich gekommen sind, haben hier ein “neues Zuhause auf Zeit” im Geist Don Boscos gefunden. Sie freuen sich sowohl über Besuch von anderen Jugendlichen als auch über gemeinsame Unternehmungen. Wenn ihr als Jugendgruppe Interesse daran habt, wendet euch an:

© Jugendwohnheim Abraham

Don Bosco Flüchtlingswerk Austria Futterknechtgasse 35 1230 Wien T +43 1 662 84 25 M fluechtlingswerk@donbosco.at W www.fluechtlingswerk.at

«

Als Vorbereitung auf einen möglichen Besuch im Jugendwohnheim Abraham oder wenn ihr euch als Gruppe mit dem Thema „interkulturelles Lernen“ beschäftigen wollt, findet ihr auf unserer Homepage unter <wien.kjweb.at/ jugendwohnheim-abraham> Vorschläge für Gruppenstunden.

Das fertige afghanische Gericht: Hähnchen mit Reis und Kartoffeln.

16

2/10


Auflösung: Litauen – Berg der Kreuze Ghana – Cape Coast Österreich – Klagenfurt (Minimundus)

Wie schaut’s denn da aus?

Jede und jeder von uns hat eine Vorstellung davon, wie die Welt aussieht. Kannst du erraten, woher diese Bilder stammen?

© Barbara Andrä

Barbara Andrä

Polen Litauen

© Barbara Andrä

Kroatien

Ghana Jamaika

© Günter Havlena, www.pixelio.de

Usbekistan

Österreich Syrien Ägypten 2/10

17


Reiseführer mal anders | Gewinnspiel

Tan Nguyen

Die Sehenswürdigkeiten Natürlich hat nicht jeder Ort Sehenswürdigkeiten, die so bekannt sind wie der Stephansdom oder das Riesenrad, aber dennoch gibt es Orte oder Gebäude, die eine Geschichte aufweisen. Geht einmal mit offenen Augen durch. Sucht nach ungewöhnlichen Erscheinungen. Falls es vielleicht nichts Augen¬scheinliches gibt, könnt ihr Anrainer fragen, ob sie Geschichten zu bestimmten Orten kennen. Bei Kirchen könnt ihr sehr oft fündig werden. Sagen von heroischen Taten oder wundersamen Heilungen sind richtig tolle Touristenattraktionen. Vielleicht steht der uralte Lindenbaum genau da, weil damals vor hunderten von Jahren Karl der Große genau dort Wasser verschüttet hat. Oder dass Prinz Eugen genau hier vom Pferd gefallen ist und auf wundersame Weise ein Bach genau dort entsprungen ist, wo sein Kopf aufgeschlagen ist. Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, in jeder Sage steckt ein Fünkchen Wahrheit. Dies solltet ihr nicht vernachlässigen. Versucht, alle Geschichten mit Details auszustatten. Anstatt „im 19. Jahrhundert“ zu schreiben, gebt ein genaues Datum an. „Am 20. Februar 1803, kurz bevor er nach Osten aufbrach, pflückte Johann Strauß Vater hier eine Blume.“ Es ist relativ egal, ob dies wirklich geschehen ist, oder dass Johann Strauß noch nicht einmal geboren war, aber es gibt der Geschichte eine gewisse Glaubwürdigkeit.

und der Tourist ja nicht „Einheimisch“ spricht. Möglicherweise ist es in eurem Ort gang und gäbe, sich an jeder Kreuzung bei einem vorbeifahrenden roten Fahrzeug mit einem Kennzeichen MT zu bekreuzigen, da dies die Zeichen für schlechte Fahrer sind. Natürlich dürfen auch kulinarische Besonderheiten in einem guten Reiseführer nicht fehlen. Der Test Nun ist es Zeit, euren Reiseführer einen Praxistest zu unterziehen. Versucht, einen Fremden zu finden und gebt ihm euer Werk. Er soll nun alle Sehenswürdigkeiten aufsuchen, dabei alle Sitten einhalten und bei einer kulinarischen Spezialität enden. Am Ende der Tour sollte er sich bei euch wie daheim fühlen. Gewinnspiel Sobald euer Reisführer fertig und getestet ist, würde sich die connectU-Redaktion über ein Exemplar freuen. Die besten werden auf der KJ-Homepage veröffentlicht und im nächsten connectU-Heft mit einem Bericht gewürdigt. Bitte schickt euren Reiseführer im PDF-Format an t.nguyen@katholischejugend.at

«

© commons.wikimedia.org

„Jeder war von uns schon einmal auf Urlaub im Ausland. Jeder kennt das Gefühl von Aufregung und doch ein klein wenig Furcht vor der fremden Umgebung. Jeder von uns stand schon einmal an einer Kreuzung und wusste nicht wohin. Fremde Sprache, fremde Menschen und fremde Sitten können schon furchteinflößend sein, doch da kann Abhilfe geschafft werden. Mit einem kleinen Reiseführer in der Hand fühlt man sich schon viel sicherer.“ Mit dieser kleinen Einleitung könnte die Entstehung eures eigenen Reiseführers durch euren Ort oder Bezirk beginnen.

Die Aufmachung Um den Stadtführer vermarkten zu können, sind natürlich Fotos ein absolutes Muss. Geht durch euren Ort und fotografiert eure Sehenswürdigkeiten von allen Seiten. Macht Skizzen von Umrissen und markiert darauf relevante Orte mit einem roten X. Die örtlichen Gepflogenheiten Natürlich interessiert sich ein Tourist auch für die Kultur, die an diesem Ort gelebt wird. Ein kleines Wörterbuch wäre hier sehr hilfreich, da die Sprache sehr unterschiedlich sein kann

18

2/10


wien.kjweb.at

Datum, Uhrzeit

Titel

12.-15. August

Voll Leben

Mariazell, www.jugendwallfahrt.at

31. August bis 5. September

SOL – Sommerkurs Oberleis

wien.kjweb.at/sol

21.-24. Oktober

72h ohne Kompromiss

www.72h.at

4. Dezember 9:00-21:00

Aufbaukurs für FirmbegleiterInnen

Geistliches Jugendzentrum Oberleis, 2116 Oberleis 1

5. Dezember 9:00-16:00

Aufbaukurs für FirmbegleiterInnen

Geistliches Jugendzentrum Oberleis, 2116 Oberleis 1

Termine

Termine in der Diözese Ort und Infos

Termine in der Jugendkirche Datum

Uhrzeit

Titel

27. Juni

19:00

COME2STAY

29. Juni

19:00

CINEMA MEETS CHURCH

11. Juli

19:00

COME2STAY

25. Juli

19:00

COME2STAY

22. August

19:00

COME2STAY

www.jugendkirche.at

Veranstaltungsort, sofern nicht anders angegeben: Jugendkirche Wien, Wiedner Hauptstraße 97, 1050 Wien • http://www.jugendkirche.at

Termine im Norden

wien.kjweb.at/vikariat-nord

Datum, Uhrzeit

Titel

Ort und Infos

13. November 9:00-21:00

Grundkurs für FirmbegleiterInnen

Geistliches Jugendzentrum Oberleis, 2116 Oberleis 1

14. November 9:00-16:00

Grundkurs für FirmbegleiterInnen

Geistliches Jugendzentrum Oberleis, 2116 Oberleis 1

Nähere Infos zu allen Veranstaltungen erhältst du im KJ-Büro: T +43 1 51 552-3382, E nord@katholische-jugend.at, W <wien.kjweb.at>

Termine in der Stadt

wien.kjweb.at/vikariat-stadt

Datum, Uhrzeit

Titel

Ort und Infos

11. September 14:00

DEKX-Opening

1100 Wien, Buchengasse 108

27. Oktober, 3., 10., & 17. November 18:00-21:00 Grundkurs für FirmbegleiterInnen

Jugendkirche Wien, bildung@katholische-jugend.at

20. November 9:30-18:00

Jugendkirche Wien

Grundkurs für FirmbegleiterInnen

Termine im Süden

wien.kjweb.at/vikariat-sued

Datum, Uhrzeit

Titel

Ort und Infos

9. Oktober 9:30-18:00

Grundkurs für FirmbegleiterInnen

Bildungszentrum St. Bernhard Wr. Neustadt

6. November 9:30-18:00

Grundkurs für FirmbegleiterInnen

Bildungszentrum St. Bernhard Wr. Neustadt

2/10

19


Ich bin dann mal weg …

Angebote von IMpulsLEBEN für junge Erwachsene von 18 bis 35 Jahre Spiritueller Pilgerweg auf den Spuren von Franz v. Assisi

Der Berg ruft

Unsere Pilgerroute führt von Spoleto über den „Olivenweg“ durch abwechslungsreiche Landschaften. Nach fünf Tagesmärschen (15-20 km pro Tag) erreichen wir Spello und werden bei Franziskanerinnen zu Gast sein. Von dort aus besuchen wir Assisi. Wir übernachten in Klöstern oder einfachen Quartieren (teilweise mit eigener Isomatte und Schlafsack) und versorgen uns selber.

Höhenwege mit Tiefgang Droht Kurzsichtigkeit, weil der herbstliche Nebel den Tag trübt oder weil der Alltag den Blick ins Weite verstellt? Dem wollen wir vorbeugen, indem es ein Wochenende hoch hinausgeht: Bergwandern von Lunz am See (601 m) auf den Dürrenstein (1878 m) mit Übernachtung in der Ybbstaler Hütte (1343 m), mit Hüttengaudi, netten Leuten und spirituellem Tiefgang.

Spirituelle Elemente unterwegs • Gehen im Schweigen (1 Stunde täglich) • Impulse (z.B. zu Franz v. Assisi) • Gruppenaustausch • Gebetszeiten / Eucharistiefeier Konkrete Daten Leitung: Andreas Knapp, Melanie Wolfers SDS Beginn: Sa., 11.9.2010 Treffpunkt morgens in Florenz Ende: Di., 21.9.2010 Abfahrt abends in Florenz Kosten: 180,00 / 230,00 Euro (Nichtverdienende / Verdienende) Anmeldung bis 28.8.2010 Melanie Wolfers (*1971) ist promovierte Theologin und Mitglied der Ordensgemeinschaft der Salvatorianerinnen. Sie lebt in Wien und ist verantwortlich für IMpulsLEBEN, ein Projekt für junge Erwachsene Andreas Knapp (*1958) ist Priester und Dichter. Er lebt in der Gemeinschaft der Kleinen Brüder vom Evangelium in Leipzig; er ist tätig als Saisonarbeiter und ehrenamtlich in der Pastoral.

Vorbereitungsteam: Margarita und Matthias Kendlbacher, Melanie Wolfers SDS Termin: Abfahrt 2.10.2010 um 10.00 Uhr am Treffpunkt Hütteldorfer Busbahnhof (Endstation der U4); Rückkehr am So., 3.10. am Spätnachmittag Kosten: Anteilig Benzinkosten bzw. – falls Autos gemietet werden müssen – Benzin- und Mietkosten; Übernachtung und Verpflegung in der Ybbstaler Hütte Anmeldung bis Do., 30.9. bei Melanie Wolfers (Melanie. Wolfers@salvatorianerinnen.at; T: 01/5125025) Infos und Anmeldung: Melanie Wolfers SDS, M: Melanie. Wolfers@salvatorianerinnen.at, T: 0043/1/5125025 www.impulsleben.at

ANZEIGE


SOL

Sommerkurs Oberleis 31.8. – 5.9.2010 Geistliches Jugendzentrum Oberleis

Methodische und inhaltliche Grundlagen für die Jugendarbeit Nähere Informationen auf wien.kjweb.at/sol


SONDERTEIL KONGRESS

wien.kjweb.at/kongress2010

zsamm stehn

my kJ Kongress 2010 6. BIS 7. märz Burg Schlaining

© Barbara Andrä

Kardinal Schönborn verspricht Hirtenbrief für die Jugend Unser Ehrenamtlichen-Kongress Zsammstehn 2010 vom 6.-7. März 2010 ist hat eine Liste an konkreten Wünschen an Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn ergeben. Saskia Bellem

Während des MyKJ-Kongresses Zsammstehn 2010 auf Burg Schlaining haben die rund 180 TeilnehmerInnen (davon 130 Ehrenamtliche) in Workshops Erfolge und Mängel der Jugendarbeit in der Erzdiözese ermittelt. Zusammen mit den präsentierten Erkenntnissen aus der KJ-Kontaktoffensive, die im vergangenen Herbst in allen drei Vikariaten die Bedürfnisse der Jugendarbeit in den einzelnen Pfarren erhoben hat, ist eine Wunschliste für Änderungen entstanden, die nach Meinung der TeilnehmerInnen für eine funktionierende Jugendarbeit erforderlich sind, darunter: Mehr hauptamtliche JugendleiterInnen für flächendeckende Betreuung, verbesserte Kommunikation zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen auf allen Ebenen, Lobbyarbeit seitens des Kardinals für Jugendthemen sowie bessere pädagogische Ausbildung für Geistliche. Der Kardinal nahm zu diesen Wünschen Stellung und versprach unter tosendem Applaus einen Hirtenbrief zur Jugendarbeit, den er gemeinsam mit VertreterInnen der KJ Wien erstellen will. Ein weiterer Höhepunkt und zentrales Element des Kongresses war am Sonntag die Wahl der beiden neuen diözesanen Vorsitzenden durch die 124 ehrenamtlichen Wahlberechtigten. Kardinal Schönborn dankte den scheidenden Vorsitzenden Maresi Böhm und Jürgen Maier und bestätigte vor Ort die Wahl von Constanze Huber und Bernhard Skritek für eine Amtszeit von zwei Jahren:

22

Die neuen Vorsitzenden mit Kardinal Schönborn

Die 19jährige Huber ist beheimatet im 22. Wiener Gemeindebezirk und studiert im vierten Semester Kunstgeschichte an der Uni Wien. Die Hobby-Sängerin ist Jugendvertreterin ihrer Pfarre und engagiert sich seit Jahren im Organisationsteam von find•fight•follow. „Ich find es sehr super, dass in der Katholischen Jugend so viele junge Leute an einem Strang ziehen und miteinander für andere Jugendliche arbeiten, dafür möchte ich mich die nächsten zwei Jahre einsetzen – etwa im Rahmen der Vorbereitungen zur Jugendwallfahrt nach Mariazell im August.“ Skritek, 23jähriger Mathematik-Student aus Wien, blickt ebenfalls auf ein langjähriges kirchliches Engagement zurück, das mit Jungscharlagern seinen Anfang nahm und ihn während des Zivildienstes zu find•fight•follow brachte. „Ich kenne dadurch bereits viele Leute, habe ein gutes Netzwerk in der KJ und kenne die Strukturen, und dieses Wissen und die Bekanntschaften will ich künftig nützen, um gemeinsam die KJ in den nächsten zwei Jahren wieder einen Schritt weiterzuführen.“

«

2/10


SONDERTEIL KONGRESS

wien.kjweb.at/kongress2010

Das Interview mit den neuen Vorsitzenden Das connectU hat die beiden neuen Vorsitzenden Constanze Huber, 19 Jahre alt – Kunstgeschichtestudentin, und Bernhard Skritek, 23 – Student der technischen Mathematik, gleich nach ihrer Wahl interviewt.

cU: 130 Ehrenamtliche haben euch zu ihren Vorsitzenden gewählt. Was ist das für ein Gefühl? CH: Arg, so viel Unterstützung von Leuten zu bekommen, die ich vor eineinhalb Tagen noch nicht wirklich gekannt habe. BS: Es ist ein schönes Gefühl, dass man von so vielen Leuten bestätigt wird, die glauben, dass man das kann. cU: Wie bewusst sind dir deine zukünftigen Aufgabenbereiche als diözesane/r Vorsitzende/r? CH: Die formalen Dinge sind geklärt. Die genauen Aufgaben sind noch zu erfahren. BS: Wir werden im Diözesanvorstand vertreten sein. Sonst möchte ich noch offen sein für all die Wünsche, die jetzt am Kongress kommen und nicht meine eigenen Ziele verfolgen. cU: Maresi Böhm hat über ihre größten Herausforderungen in ihrer Zeit als Vorsitzende gesprochen. Was glaubt ihr, werden eure größten Herausforderungen in den nächsten zwei Jahren sein? CH: Das ist noch nicht abzuschätzen. BS: Nein zu sagen. cU: Was muss sich – auch im Hinblick auf die Ergebnisse der Austauschgruppen und der Kontaktoffensive – noch ändern; auch in der Katholischen Jugend? CH: Es ist wichtig, dass in allen Regionen Jugendleiter eingesetzt werden. Die Hauptamtlichen müssen unterstützt werden. BS: Die Leute zu ermutigen, rechtzeitig mit ihren Problemen zu kommen und ihnen konkretere Lösungsansätze zu bieten. cU: Was möchtest du persönlich in den nächsten zwei Jahren in der KJ verändern? CH: Ganz wichtig sind die Verbindungen zu den Bewegungen. Dann geht es darum, verschiedene Projekte zu verwirklichen, die anderen zu vertreten und nicht unseren eigenen Kopf durchzusetzen. BS: Da kann ich nur zustimmen. cU: Wenn jeder von euch drei Wünsche an den Kardinal hätte, was wären diese? BS: Mehr PastoralassistentInnen, die über mehr organisatorisches Talent verfügen und daher eine Gemeinde besser leiten könnten, einzusetzen, statt Priester. CH: Jetzt darf ich mich anschließen.

© Nicole Heiling

Theresa Kalantzis

cU: Die Aufgabe als diözesane/r Vorsitzende erfordert einiges an Zeit. Wo werdet ihr in Zukunft kürzer treten (müssen)? CH: Das Studium sollte jedenfalls nicht allzu sehr darunter leiden. BS: Ich komme jetzt in eine ruhigere Phase des Studiums. Ich werde aber bei find.fight.follow und auf Dekanatsebene ein wenig zurücktreten müssen. cU: Was wären die drei Dinge, die man in zwei Jahren nach deiner (ersten) Amtszeit über dich sagen soll? BS: Es wäre cool, wenn wir so herzlich verabschiedet werden würden, wie Maresi und Jürgen und wenn die Leute sagen würden: „Das war seine Art es zu machen und es war eine gute Art.“ CH: Und das dritte dazu: „Schön war’s!“ cU: Wie erfolgreich war der Kongress für dich? Was nimmst du dir davon mit? CH: Ein ganzes Rucksackerl voll. Wahnsinnig viele Bekanntschaften. Auch, dass es in Pfarren nicht nur schief laufen muss. BS: Viele neue Bekanntschaften, viele neue Ideen, viele neue Sorgen. Viel zu tun. cU: Was machst du heute noch im Anschluss an den Kongress? BS: Jungscharlagersitzung. CH: Ich schlafe. Morgen geht’s dann zur Jugendstunde.

«

Der Kongress findet seit 2006 alle zwei Jahre statt und hat die Vernetzung ehrenamtlich in der pfarrlichen und kirchlichen Jugendarbeit Engagierter zum Ziel. Interview von Rebecca Frank mit Kardinal Schönborn auf KJ-TV : http://wien.kjweb.at/kjtv

2/10

23


SONDERTEIL KONGRESS

wien.kjweb.at/kongress2010

Eindrücke vom Kongress In der kleinen idyllischen Ortschaft Schlaining wurde vom 6. bis 7. März 2010 gequatscht, gebetet, gesungen, gewählt, gelacht und gefeiert. Ca. 200 Jungendliche aus der ganzen Diözese Wien füllten den Festsaal der Burg Schlaining mit Freude und Heiterkeit aus. Es gab Zeiten der Stille und des Gebetes, doch überwiegend wurde hitzig diskutiert, Freundschaften geschlossen oder wieder erneuert und ab und zu geschrien, um seinen Nachbarn etwas zu sagen. Eindrücke vom MyKJ-Kongress „Zsammstehn 2010“. Tan Nguyen

Steffi heraus, um die Massen zu übertönen. „Leider hat es nur nicht mit der Quartiereinteilung geklappt. Sonst wäre es eine super Veranstaltung.“ Die Masse von Jugendlichen erlaubte es nicht, alle an einem Ort unterzubringen. Viele kamen im nahegelegenen Hotel GIP unter, das nur mit dem Auto zu erreichen war. Dies drückte ein wenig die Stimmung, da durch die Trennung, welche auch beim Essen stattfand, das Gemeinschaftsgefühl ein wenig darunter litt. Dennoch: „Ich bin das nächste Mal wieder dabei!“ schrie David, als er durch den Torbogen der Burg huschte.

„So viele kontaktfreudige Menschen auf einen Haufen zu sehen – alleine deswegen ist es wert, auf Kongress zu fahren!“ ruft

Lena Widhalm: „Es ist eine sehr offene Stimmung, und es traut sich jeder, über alles zu reden.“

Philipp Cancura: „Ich hatte wenige Erwartungen, aber alle sind so freundlich hier, das taugt mir voll. Statt der Vitaljause, da sollte es Schnitzelsemmel geben!“

Veronika Fasching: „Diskussionsrunden waren recht wichtig, obwohl sie ein wenig kurz waren. Ich habe den Vergleich zum letzten Kongress, da war der Spaßfaktor höher, da waren so nette Spiele, Rollenspiele usw., das ist bei dem diesjährigen Kongress ein bissl kurz gekommen. Ich habe aber total viele Erfahrungen und Impulse und Ideen von den anderen mitgenommen, die ich in meiner Pfarre umsetzen möchte.“

Claudia Brandstätter: „Man kann sich gut austauschen, über verschiedene Probleme und Erfahrungen sprechen. Beim Kongress ist man nicht alleine, man kann sich Hilfe holen und es gibt auch andere Jugendliche, die manchmal Probleme haben mit der Jugendarbeit.“

Susanne Schiefer-Pichlbauer: „Wir waren mit einer kleinen Partie im Petersbräu und das war sehr, sehr lustig. Von der Predigt hab ich drei Punkte mitgenommen: eins, zwei, drei, drei A und drei B!“

24

Elisabeth Schillinger: „Die Messe war sehr gut, aber die Predigt war ein wenig zu lang, und deshalb ist man ein bissl abgekommen.“

Barbara Puchegger: „Es war nicht verkrampft, und die Vorstellung der Kandidaten war zum Schießen!“

2/10


SONDERTEIL KONGRESS

wien.kjweb.at/kongress2010

SCHNAPPSCHÜSSE

2/10

25


Diözesan

wien.kjweb.at

Toller Erfolg für 2. Wiener Jonglierhimmel Saskia Bellem

In Zusammenarbeit mit dem Don Bosco Haus, dem Verein Artis-Tick und der Sportunion Wien haben wir an den großen Erfolg des ersten Wiener Jonglierhimmels von 2008 angeknüpft und vom 13. – 16. Mai im Don Bosco Haus den Zweiten Wiener Jonglierhimmel ausgerichtet. Über 150 Jonglierbegeisterte aus Österreich und den Nachbarländern waren gekommen, um sich vier Tage ganz dem Jonglieren und verwandten Künsten wie Einradfahren und Seiltanz zu widmen. Das Rahmenprogramm begeisterte mit Workshops zu so vielfältigen Themen wie Akrobatik, Keulen¬schwingen oder „contact-jonglage“ sowie Jonglierspielen und einem Siebenkampf, zu dessen olympisch eher weniger bekannten Disziplinen

Seifen-Jonglage, BeanbagBrückenbauen, WattepustParcours, Diabolo-Bewerb oder Requisiten am Herunterfall-Geräusch Erkennen gehörten. Das Festival-Highlight war die Galashow, ein wahres Feuerwerk der Jonglierkunst mit renommierten KünstlerInnen aus dem In- und Ausland: Jonglage-Acts von 3-Ball-Jonglage in Kombination mit Clownerie oder Breakdance, ein Duo mit Keulen, eine Gruppenperformance mit Ringen sowie ein Diabolo Duo mit live Klavierbegleitung. Die Mit-Organisatorin und KJ-Vorsitzende Vikariat Stadt, Verena Horsky: „Das war ein tolles Erlebnis, und wir sind zuversichtlich, in zwei Jahren den dritten Jonglierhimmel organisieren zu können. Jonglieren ist eine schöne Möglichkeit, Menschen verschiedener Herkunft zusammenzubringen.“

«

Website Jonglierhimmel: jonglierhimmel.at.tf © Klaus Göschl, Clara Graf, Kerstin Stracker, Michael Trojer

KJ-Themenabend „Sexuelle Gewalt und kirchliche Jugendarbeit“ Saskia Bellem

und Probleme (mit)geteilt. Dazu KJ-Vorsitzende Constanze Huber: „Wir werden es uns jetzt verstärkt zum Auftrag machen, die Gesellschaft zum Hinschauen aufzurufen und in der Aus- und Fortbildung weiterhin für dieses Thema zu sensibilisieren. Uns ist wichtig, dass das Thema weiter präsent bleibt.“

«

© Julia Steiner

Rund 30 ehren- und hauptamtliche MitarbeiterInnen in der kirchlichen und pfarrlichen Jugendarbeit haben am 29. April den Themenabend „Hinschauen. Helfen. Verhindern. Sexuelle Gewalt und kirchliche Jugendarbeit“ in der Jugendkirche genutzt, um sich über Ursachen für und Maßnahmen gegen sexuellen Missbrauch im Umfeld kirchlicher Jugendarbeit zu informieren. Referentin Dr. Andrea Lehner-Hartmann, Leiterin des Instituts für praktische Theologie der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien, beschäftigt sich seit vielen Jahren wissenschaftlich mit Gewalt in Familien und beantwortete nach ihrem einstündigen Referat bereitwillig die zahlreichen Fragen der TeilnehmerInnen. Anschließend konnten sich die TeilnehmerInnen in Kleingruppen zu Themen wie „Wie geht es mir als ChristIn im Glauben in dieser Situation?“, „Wie soll unser Wirken als Kirche angesichts der Gescheh-nisse aussehen?“ oder „Wie gehe ich mit konkreten Vorkommnissen um?“ austauschen. Beim gemeinsamen Abschluss wurden Sorgen Video-Dokumentation: wien.kjweb.at/kjtv

Dr. Andrea Lehner-Hartmann bei ihrem Referat

26

2/10


Diözesan

wien.kjweb.at

Weltjugendtag der Erzdiözese Wien 2010 © Barbara Andrä

Katharina Marschall, ehrenamtliche Mitarbeiterin Weltjugendtag

„Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen?“ (Mk 10,17) Es war vor über 20 Jahren, als Papst Johannes Paul II in Rom erstmals Tausende Jugendliche aus der ganzen Welt traf. Ein Erlebnis, das sowohl der Hl. Vater als auch die Jugendlichen nie mehr vergessen, sondern unbedingt wiederholen wollten. Von da an trifft man sich alle drei Jahre in einer Metropole dieser Welt und zusätzlich jedes Jahr zum Diözesanen Weltjugendtag in jeder größeren Stadt. So auch heuer wieder am 20. März in Wien. Dabei trafen sich Wiens katholische Jugendliche (und jung Gebliebene!) mit Kardinal Schönborn, der jeder und jedem seinen Respekt entgegen brachte, „der in den heute oft schwierigen Zeiten zur katholischen Kirche steht.“ Er erinnerte alle daran, weshalb sich diese Treue auszahlt: „Kein anderer blickt auf uns wie es Jesus tut, kein anderer nimmt uns an wie wir sind, ohne jede Verurteilung. Kein anderer ist jederzeit zu einem Neuanfang mit uns bereit. Kein anderer ist wie er, der nie enttäuscht.“ Im Anschluss an die gemeinsam gestaltete Hl. Messe und eine Lichterprozession trafen sich Hunderte von Jugendlichen noch im erzbischöflichen Palais mit ihrem Kardinal und ließen einen gelungenen Tag ausklingen.

«

Die Klatschhände waren der Renner!

710 Meter für den Frieden Elisabeth Hafner

Am Samstag, 24. April versammelten sich zum neunten Mal sportbegeisterte LäuferInnen, SkaterInnen, RadfahrerInnen und RollerfahrerInnen vor dem Wiener Rathaus, um unter dem Moto „Ich laufe - Du spendest - Wir helfen“ für den Frieden ihre Runden zu laufen, zu skaten oder zu rollen. Der Startschuss fiel um 09:00 und bis 12:00 hieß es dann laufen, rollen, skaten oder auch nur spazieren. Wobei nicht nur Menschen mitgemacht haben: Manche TeilnehmerInnen hatten zusätzlich ihren Hund mitgebracht, denn auch diese Runden

wurden gezählt. Die meisten LäuferInnen hatten bereits ihren Sponsor mitgebracht, wer jedoch bis zum Start noch keinen Sponsor für seine Runden gefunden hatte, konnte sich in eine Liste eintragen und wurde so von einem/einer PolitikerIn gesponsort. Welches der vier Projekte die einzelnen Personen unterstützen wollen, konnten sie selbst entscheiden: Projekt 1: Indien, Befreiung aus Kinderarbeit; Projekt 2: Sri Lanka, Home-Care-Zentrum für jugendliche Tsunami-Opfer; Projekt 3: Österreich, Laura-Gatner-Haus für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge oder Projekt 4: Österreich, Förderung junger Menschen mit besonderen Bedürfnissen und Behinderungen in Österreich. Viele ehrenamtliche HelferInnen spendeten ihre Zeit und machten es so erneut möglich, dass alle Spenden zu 100% an die Projekte weitergeleitet werden können.

«

Nähere Informationen zu TeilnehmerInnenanzahl und Spendensumme findet ihr auf der Homepage des Friedenslaufs unter www.friedenslauf.at

2/10

27


Jugendkirche

www.jugendkirche.at

© Jugendkirche

120 Stunden Meine Aufgabe als Studentin der Sozialpädagogik war, 120 Stunden Praktikum zu absolvieren. Mein Ziel, die Jugendkirche Wien dabei besser kennenzulernen, wurde auf jeden Fall erreicht. Nina Högler, Sozialpädagogin Jugendkirche

Was zuerst nach viel Arbeit klingt, war eigentlich nicht so schlimm. Denn die Stundenanzahl während meines Praktikums in der Jugendkirche Wien war nie ein Problem. Irgendwann bei 250 Stunden hab ich aufgehört mitzuzählen, und die Zeit einfach nur mehr genossen. Turbulent und viel zu schnell verging die Zeit zwischen Besprechungen und vielen Abenden in der BlueBox. Neben „Nachhilfestunden“ in Tischfußball oder Skateboard fahren habe ich vor allem gelernt, mich nicht unterkriegen zu lassen und offen auf neue Herausforderungen zuzugehen. Ob Figuren aus Kerzen zu legen oder Papierflieger von der Orgelempore zu starten, jeder Abend brachte neue spannende Aufgaben für mich. Egal ob ich im Armdrücken haushoch verloren hab oder spöttische Blicke erntete, weil ich mich in einigen MusikRichtungen überhaupt nicht auskannte – langweilig war mir in diesem Jahr bestimmt nie! Ich durfte in verschiedenste Projekte hineinschnuppern,

Jugendliche in der BlueBox – Nachhilfe im Skateboarden

come2stay-Gottesdienste gestalten und schließlich beim Fastenzeitprojekt „Hinschauen statt Wegschauen“ und beim Feuerfest Aufgaben übernehmen und so meine Fähigkeiten praktisch erproben. Schlussendlich bleibt mir nur mehr, allen Kollegen und Kolleginnen ein herzliches Dankeschön zu sagen! Danke für all die unschätzbaren Dinge, die ich von Euch lernen durfte, Danke für eure Zeit und Geduld!

«

Weiter geht’s …

Team der Jugendkirche Wien

Sommerfest - 20. Juni 2010, 19.00 Uhr Danke sagen, miteinander feiern und in gemeinsamen Erinnerungen schwelgen – das Ende des Arbeitsjahres 2009/2010 steht wieder vor der Tür. Neben einem come2stayGottesdienst und gemütlichem Zusammensitzen wird die Band Kreuz & Quer Stimmung machen. Die Mundarttexte der Wiener Band handeln von entscheidenden Fragen des Lebens und von unserer Beziehung zu Gott. Themen, die die Jugendkirche auch im neuen Arbeitsjahr wieder beschäftigen werden.

Startup: Der Auftakt- Die Infos – 10. September 2010, 19.00 Uhr Workshops, Veranstaltungen, Themenabende - das Arbeitsjahr 2010/2011 hat’s in sich! Das 5-jährige Jubiläum der Jugendkirche feiern wir mit euch ein ganzes Jahr. Mit ungewöhnlichen Methoden, guter Laune und einer genussvollen Stärkung starten wir mit euch ins neue Arbeitsjahr. Lasst euch die Kostproben unserer Programmpunkte und das brandneue Halbjahresprogramm nicht entgehen!

«

© Jugendkirche

Im neuen wie im alten Arbeitsjahr warten noch spannende Veranstaltungen auf dich in deiner Jugendkirche!

come2stay , jeweils um 19.00 Uhr Auch im Sommer macht come2stay keine Pause. An folgenden Terminen warten um die gewohnte Uhrzeit wieder moderne Musik, ein cooler Priester und außergewöhnliche Methoden auf die Gottesdienst-Besucher. Sonntag, 11.07.2010 - Sonntag, 25.07.2010 - Sonntag, 22.08.2010 Für genug Erfrischung sorgen die Vorbereitungsteams!

28

StartUp: Info, Spaß und nette Leute

2/10


Jugendkirche © Jugendkirche

www.jugendkirche.at

Hingeschaut und mitgemacht

Caro Thier-Grasböck, Sozialpädagogin, Jugendkirche Wien

Die Tendenz des Wegschauens im alltäglichen Miteinander war der Anlass, das Fastenzeitprojekt der Jugendkirche in den Rahmen von Zivilcourage, Menschenrechten und Mitbestimmung zu stellen. Zwei zentrale Programmpunkte unterstützten die Jugendlichen dabei, ihr Wissen über Demokratie und Menschenrechte zu erweitern und sie in ihrem Handeln im Alltag zu bestärken. Menschenrechte – wozu? Das Ziel des Projekts war es, den Jugendlichen ein Gefühl für die Wichtigkeit und Bedeutung ihrer Stimme und Beteiligung zu vermitteln. Dabei wurde im ersten Teil das Thema Menschenrechte auf plakative Weise behandelt. Eine Bilderwand forderte die SchülerInnen heraus, sich mit Überschreitungen der Rechte von Menschen auseinanderzusetzen und dabei gleich zu überprüfen, wie weit sie selbst über Menschenrechte Bescheid wussten. Eine wichtige Voraussetzung für zivilcouragiertes Handeln. Ob in einer Basisdemokratie…

Willkommen auf Cidadania – die Insel der Entscheidungen

Langer Atem Im Anschluss waren die SchülerInnen beim Planspiel „Ciddadania“ gefordert, dem Hauptteil des Fastenzeitprojekts. Die BlueBox der Jugendkirche verwandelte sich dabei in die entlegene Insel „Ciddadania“, auf der die Gruppe alleine auf sich gestellt war. Durch ihre unterschiedlichen Entscheidungen beeinflussten sie die politische Entwicklung der Insel und somit auch den Verlauf der Geschichte. Dass dieses Mitmischen manchmal auch anstrengend sein kann, dass es mühsam ist, mittels Basisdemokratie zu einer Entscheidung zu kommen, und dass es Ausdauer braucht, ständig etwas zu entscheiden und bei jeder Entscheidung mit dabei zu sein, darüber waren sich die meisten SchülerInnen am Ende des Spiels einig. Doch durch ihre intensive Beteiligung gingen die Jugendliche gestärkt und voll Zivilcourage hinaus in die eigentliche Herausforderung – das alltägliche Leben.

«

Zivilcourage: Das Jahresthema 2010/2011 der Katholischen Jugend Österreich Ciddadania: das Planspiel; zu bekommen im Büro der Katholischen Jugend Österreich, Johannesgasse 16, 1010 Wien

…oder in demokratischen Wahlen – die Gruppe bestimmt den Spielverlauf. © Jugendkirche

Es ist notwendig, einzugreifen, wenn ich Unrecht sehe. Es ist notwendig, dass ich mich beteilige und mitmische in der Gesellschaft. Es ist wichtig, mich zu melden, wenn mir etwas nicht passt. 279 SchülerInnen besuchten das Fastenzeitprojekt „Hinschauen statt Wegschauen“ in der Jugendkirche und haben gelernt, hinzuschauen und zu handeln, wenn etwas nicht passt.

2/10

29


Nord

wien.kjweb.at/vikariat-nord

Abschied in Sicht Mit 1. September 2010 werde ich Pfarrer von Stockerau. Ich freue mich sehr auf diese neue Aufgabe, zugleich bedeutet das auch einen Abschied von einem Bereich, der mir sehr viel Freude bereitet hat. Schön ist es, auf diese Weise weiter im Weinviertel zu bleiben und auch den Kontakt zur KJ Nord zu halten. Bis zum Abschied stehen mit dem großen Schul-fff-Gottesdienst in Wolkersdorf und der Wallfahrt nach Mariazell und der anschließenden Jugendbegegnung noch einige große Projekte an, die ich sehr gerne noch mitgestalte. Meine Zeilen zum Abschied werden dann im nächsten connectU folgen.

«

Markus Beranek, Jugendseelsorger für Weinviertel und Marchfeld

Wie die Zeit vergeht Das Arbeitsjahr neigt sich dem Ende zu und somit auch die ersten zwei Jahre des Vikariatsteams Nord neu. Aus diesem Grund ist es Zeit, zurück zu blicken und Bilanz zu ziehen. Die Fragen wie - „Was haben wir getan?“, „Haben wir unsere Ziele erreicht?“ oder „Wie wird es weitergehen?“ - drängen sich auf.

Kerstin Strahammer & Christian Klotzner, ehrenamtliche Vorsitzende Vikariat Nord

Die letzten zwei Jahre waren geprägt von Selbstfindungsprozessen und Zusammenwachsen. Es gab viel Spaß, viele gute Unterhaltungen und viel gutes Essen. Es stellte sich schon nach sehr kurzer Zeit heraus, dass wir als Team gut miteinander arbeiten können. Und genau das haben wir bei unserer Haupttätigkeit, den Pfarrkontakten, unter Beweis stellen können.

weiter und wir konnten uns in den letzten paar Monaten über einige Neuzugänge freuen. Mittlerweile haben sich aus dem Vikariatsteam noch zwei weitere Unterteams gebildet, die neuen Schwung in die Jugendliturgie und Weiterbildung für ehrenamtliche MitarbeiterInnen im Vikariat bringen. Wir blicken schon sehr motiviert auf das nächste Arbeitsjahr und eine weitere tolle Zeit mit Bernhard, Conny, Desi, Flo, Jürgen, Klaus, Markus, Martin, Motz, Theresa … aber jetzt ab zur Abschlussfeier!

«

Gemeinsam mit den hauptamtlichen MitarbeiterInnen haben wir viele Pfarren durchtelefoniert und besucht. Im Rahmen dieser Kontaktoffensive entstand ein persönliches Verhältnis zu den einzelnen Pfarren. Es wurde nicht nur die Beziehung zu den Ehrenamtlichen vor Ort, sondern auch zu den hauptamtlichen MitarbeiterInnen gestärkt. Die anfängliche Befürchtung, dass den paar übermotivierten Leuten bald wieder die Luft ausgehen könnte, hat sich, Gott sei Dank, nicht bestätigt. Im Gegenteil, der harte Teamkern wächst

30

2/10


Nord

wien.kjweb.at/vikariat-nord

Wusstest du schon , dass am Ostermon tag der Jakob sweg Weinvier tel eröffn et wurde? www.jako bsweg-wei

nviertel.a t

© alle Fotos: KJ Nord

Firmevent Spirit on fire 2010 Liebe Leute groß und klein, wir erzählen ein Geschichtelein. Erich Amann & Peter Müller, Firmteam Nord

80 FirmkandidatInnen fanden bei noch sonnigem Wetter den Weg nach Oberleis zum ersten Firmevent. Nach der Anmeldung im eigens zweimal (Zitat Erich: „I was e wia des geht.“ Peter rettet den Zeltbau beim zweiten Mal!) aufgestellten Zelt, begann auch schon die erste Gruppenphase. Zu den 7 Gaben des Heiligen Geistes waren verschiedene Stationen aufgebaut, von denen insgesamt 4 ausgewählt werden konnten. Fotogeschichte, Irrgarten und auf der Slackline gehen, waren einige davon. Nach dem Abendessen, es gab Wurstsemmeln, die nach nochmaliger Einkaufsfahrt (Zitat Peter: „Des geht si scho aus.“) der mitgereisten FirmbegleiterInnen von eben diesen auch zubereitet wurden, gab es noch eine Gruppenphase, die viel mit Action zu tun hatte. Eine Geisterbahn wurde aufgebaut und die Jugendlichen konnten eine Spezialführung auf den Oberleiserberg machen. Auch das Labyrinth und die Nightline fanden reges Interesse. Bevor es zum Gottesdienst ging, gestaltete noch jedeR sein/ihr

eigenes Kreuz. Um 23.00 Uhr feierten wir dann in der Pfarrkirche Oberleis gemeinsam mit Markus Beranek Gottesdienst. Der Gottesdienst beschloss nicht nur den Tag, sondern auch das Event. Gruppen, die nicht mehr nach Hause fahren wollten, konnten in Oberleis übernachten. Die TeilnehmerInnen haben uns ein sehr gutes Feedback gegeben, und so freuen wir uns schon auf das Event im nächsten Jahr.

«

2/10

31


stadt

wien.kjweb.at/vikariat-stadt

[cross over] – Ökumenischer Jugendkreuzweg

Barbara Lindner, Vikariatsteam Vikariat Stadt

Zum zweiten Mal machten sich 80 junge Christinnen und Christen aus verschiedenen Kirchen gemeinsam auf den Weg und zogen von der Votivkirche zur Kalvarienbergkirche. Aufgeteilt auf sechs Stationen drehte sich dabei am Weg alles um das Kreuz und die verschiedenen Assoziationen, die darauf Bezug nahmen: „Kirche ums KREUZ“, „aufKREUZen“, „KREUZweh“, „KREUZ und quer“ und schließlich „KREUZzeichen“. Verstärkt wurden die Gedanken durch die ausgewählten Orte für die Stationen, wie die Votivkirche, die Nationalbank, das Alte AKH / Uni-Campus, die ehemalige Synagoge, das Allgemeine Krankenhaus, wo eine Station gegenüber der Kinder und Jugendklinik war, die Martin-Luther Kirche und zum Abschluss in der Kalvarienbergkirche. Es wurde gesungen, gedacht, gehört und erlebt. Die Gestaltung war ein Stilmix aus moderner Musik mit neuen christlichen Liedern, und mit der Gruppe NEVAEH war auch HipHop Musik vertreten.

Als Belohnung konnten sich die WallfahrerInnen nach der Abschluss-Station im Jugendkeller der Pfarrgemeinde Hernals stärken. Wie auch schon im vorigen Jahr ist die Veranstaltung des Ökumenischen Jugendrates durch die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Konfessionen zustande gekommen. Die Evangelische Jugend, die evangelisch-methodistische Jugend, die Jugend der Baptisten und die Katholische Jugend Wien haben die Organisation für den Ökumenischen Jugendkreuzweg übernommen.

«

© Ines Hauser; EJÖ

[cross over] war das Thema des zweiten ökumenischen Jugendkreuzweges am 19. Februar 2010. Junge Christinnen und Christen aus verschiedenen Kirchen Wiens zogen dabei gemeinsam durch die Stadt. Das Motto stand für die Vielfalt der unterschiedlichen christlichen Traditionen.

„Kirche um’s Kreuz“ – Wir sind Kirche und durch das Kreuz verbunden.

We´ve got the power © Christine Loibl-Zonsits

Christine Loibl-Zonsits, Jugendleiterin NAIN

Am 27. März wurde ich in die Pfarre Maria Himmelfahrt (Nordrandsiedlung, Wien 21) eingeladen, um einen Nachmittag mit den FirmkandidatInnen zu gestalten. Im Gepäck hatte ich das „KJ-Powerpaket“ – sprich Kulis, Pickerl, Pins, Zündhölzer, Flyer, Jahresprogramm und die neueste connectU-Ausgabe, kurz: alles, was man unter die Leute bringen kann – und den „Tower of Power“. Dieses Spiel wird seit kurzem bei Firmtagen eingesetzt und besteht aus verschiedenen Holzklötzen und einer Art „Kran“, der von allen MitspielerInnen gleichzeitig bedient wird. Ziel ist es, mit allen Bausteinen einen stabilen Turm zu bauen. Neun Firmlinge und zwei Begleitpersonen erwarteten mich im Pfarrheim. Im ersten Teil des Nachmittages ging es um die KJ und was sie alles zu bieten hat. Pickerl, Zünder und Co. fanden großen Anklang. Nach einer Stärkung mit Tee und Zimtschnecken startete

32

der Turmbau. Die Gruppe wollte „hoch hinaus“ und machte sich ohne langes Überlegen ans Werk. Nach einigen Übungsversuchen klappte es auch schon ganz gut, selbst umgefallene Bausteine konnten die Jugendlichen nicht abschrecken. Schlussendlich stand der Turm da! Einig waren sich am Ende alle: „We´ve got the power!“

«

Für nähere Informationen meldet euch bei Tan unter: t.nguyen@katholische-jugend.at

2/10


Stadt

wien.kjweb.at/vikariat-stadt

Katho on Tour! Verena Horsky, ehrenamtliche Vorsitzende Stadt

Akrobatik für einen abwechslungsreichen Abend in der Pfarre Erlöserkirche.

«

© KJ

Neben der bestehenden Jonglierwerkstatt Katho in Hütteldorf gibt es nun auch ein mobiles Workshop-Angebot. Die Jonglierwerkstatt Katho, die regelmäßig in der Pfarre Hütteldorf stattfindet, zieht Artistikbegeisterte von Nah und Fern (von Stockerau bis Baden) an. Jugendgruppen sind ebenso willkommen wie Einzelpersonen. Für Jugendtreffs und Jugendgruppen gibt es nun auch das neue mobile Jonglierworkshop-Angebot „Katho on Tour“: Ähnlich wie bei „Eine Stadt für dich“ kommen wir zu euch in die Pfarre, bringen vielfältiges Material mit und gestalten eine abwechslungsreiche Stunde. Am 18. März fand bereits ein gut besuchter Artistik-Abend in Baumgarten statt und am 07. April sorgten Jonglieren und

Bilder von beiden Events gibt es online auf <wien.kjweb.at/fotos>. Für weitere Infos und Anfragen: v.horsky@katholische-jugend.at

Feuerfest 18.04.2010 Moni Völk, ehrenamtliche Mitarbeiterin Feuerfest

Am Sonntag den 18. April versammelten sich rund 800 Jugendliche in der Jugendkirche Wien, um miteinander Messe zu feiern. Der Gottesdienst war der krönende Abschluss vom „Feuerfest“, dem Firmevent des Vikariats Stadt unter dem Motto „B-Free“. Was bedeutet es, frei zu sein? Sind wir in unserem Tun frei? Dazu machten wir uns während der Messe Gedanken. In der Schriftstelle hörten wir, dass wir Schätze im Himmelreich sammeln sollten. Die GottesdienstbesucherInnen wurden befragt, was solche Schätze für sie sind und was ihnen in

ihrem Leben wirklich wichtig scheint. Dazu stimmten sie mit bunten Knicklichtern ab. Ein Video verdeutlichte, dass uns Dinge, die uns als Freiheit erscheinen, oft sehr einengen und uns unfrei machen. Beim Glaubensbekenntnis riefen wir uns in Erinnerung, woran wir glauben, und dass uns dieser Glaube verbindet. Die gemeinsame Eucharistiefeier schloss die Messe ab.

«

Video auf KJ TV: http://www.youtube.com/watch?v=ysgR48Sr63k

2/10

33


Süd

wien.kjweb.at/vikariat-sued

Direkt in der Einflugschneise des Flughafens Wien Schwechat gelegen, findet sich die kleine Gemeinde Margarethen am Moos. An einem durchschnittlichen Tag brausen gefühlte 100 Flieger pro Stunde im Tiefflug über die idyllisch gelegene Gemeinde und das Salvatorianerkloster Margarethen hinweg. Nicht so aber am Klausurwochenende der KJ Süd. Eyjafjallajökull sei Dank – der Isländische Vulkan verhinderte auch in Österreich den Flugverkehr. So war es möglich, von 16. bis 18. April 2010 in aller Ruhe und ungestört im Gästebereich des Klosters zu tagen. Und das Ergebnis kann sich auch sehen lassen.

©Andreas Haider

Eyjafjallajökull sei Dank

Den Abschluss des Wochenende bildete ein gemeinsamer Gottesdienst

Die KJ Süd beschloss an diesem Wochenende, in Zukunft Priorität auf die Arbeit mit und für folgende sieben Zielgruppen zu legen:

Zielgruppe – Priorität 2 • Jugendliche , die (nur) über neue Wege erreicht werden • Musikbegeisterte Jugendliche • FirmbegleiterInnen • SchülerInnen & Lehrlinge

Zielgruppe – Priorität 1 • Engagierte Pfarrjugendverantwortliche, unter besonderer Beachtung von Pfarrjugendgruppen • Zukunftshoffnungen • Ex-Firmlinge

Neben diesen neu definierten Gruppen, wird sich die KJ Süd aber auch weiterhin um die in den Statuten der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien festgelegten Zielgruppen kümmern.

«

Gott hält dem Menschen immer die Hand hin Viel moderne Musik und bunte Lichteffekte begleiteten am Sonntag die Suche „nach der Spur Gottes“ in der Pfarrkirche Zwölfaxing. „Gott streckt dem Menschen immer seine Hand entgegen“, predigte Pfarrer Bupe. Mehr als 120 Jugendliche waren begeistert. Thomas Radlmayr

„home sweet home“ lautete der Titel der Messe aus der Reihe „g@gott.komm“, zu der mehr als 120 jugendliche Besucher am Sonntag, 14. März 2010, in die Pfarrkirche von Zwölfaxing kamen. Bei der schon traditionellen Dekanatsjugendmesse stellten sich Jugendliche der Frage „Wie kann ich Gott kennen lernen?“. Dazu wurde in der Vorbereitungszeit extra ein Video mit Heinzi und Manuela (zwei Handpuppen) gedreht, das beim Gottesdienst gezeigt wurde. Der versammelten Gemeinde wurde das Evangelien-Gleichnis vom verlorenen Sohn in die heutige Zeit übersetzt und in einem kurzen Theaterstück präsentiert. In seiner Predigt führte Pfarrer Paul Kalola Bupe die Besucher des Gottesdienstes auf die Spur Gottes: „Gott ist immer für den Menschen da, so wie er schon dem Mose bei der Begegnung beim brennenden Dornbusch versprochen hat. Auch wenn der Mensch einmal nicht so viel mit Gott zu tun haben will, streckt

34

er dem Menschen immer seine Hand entgegen“, betonte Pfarrer Bupe. Im Gottesdienst hatten die Jugendlichen diesmal auch Gelegenheit, Gott per SMS eine Antwort auf dessen bereits bei der Taufe beginnenden Liebeserklärungen zu geben. Viel moderne Musik, gespielt von Schwechater MusikerInnen, und bunte Lichteffekte unterstützten das Vorbereitungsteam (Firmkandidaten aus den Pfarren Rannersdorf und Zwölfaxing) im Gottesdienst bei ihrem Vorhaben, Gott im Alltag erlebbar zu machen. „Für mich hat dieser Gottesdienst gezeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit der Pfarren ist“, meinte Pfarrer Paul Kalola Bupe. Katharina Grasi-Jurik (Firmvorbereitung Rannersdorf) zeigte sich besonders von der Professionalität und dem Engagement der Schauspieler beim Evangelienspiel vom verlorenen Sohn beeindruckt: „War echt ein Wahnsinn, was die geleistet haben. Stellen sich hin und spielen einfach. Echt toll.“ Der nächste Gottesdienst aus der Reihe g@gott.komm findet am Sonntag, 16. Mai 2010, um 18.00 Uhr unter dem Titel „Jesus in me“ in der Pfarrkirche von Moosbrunn statt.

«

2/10


Süd

wien.kjweb.at/vikariat-sued

Neu dabei © Andreas Haider

Mein Name ist Petra Andrea Hainisch. Ich erblickte Ende der 70er Jahre in Wien als Küken unserer Familie das Licht der Welt. Aufgewachsen im 17. und 14. Bezirk habe ich zuerst eine evangelische Volksschule und dann ein katholisches Gymnasium besucht. Die Kirche habe ich erstmals im Rahmen der Gottesdienste unserer Pfarre kennengelernt, an denen wir mit unserer Mama teilgenommen haben, ab meinem 12. Lebensjahr in einer Jugendgruppe der Kalasantiner. Da für mich nach der Schule nicht sofort klar war, was ich studieren möchte, in welche Richtung ich wirklich will, habe ich zu arbeiten begonnen und war im Controlling tätig. Nachdem Geld allein nicht glücklich macht und ich weiter nach dem Sinn meines Lebens gesucht habe, und wozu ich bin, habe ich einige Zeit im Ausland verbracht. Zuerst war ich bei der Comunità Cenacolo in Italien, um Erfahrungen zu sammeln und mir anzuschauen, wie es

möglich sein kann, dass ehemalige Drogensüchtige durch Arbeit und Gebet den Weg aus der Droge finden. Anschließend war ich bei der Gemeinschaft der Seligpreisungen in Medjugorje, Bosnien-Herzegowina. Danach habe ich mich entschieden, das Studium der Theologie zu wählen. Was ich in Mainz und Wien getan habe und bald abschließen werde. Wenn ich gerade nicht arbeite, bin ich viel unterwegs, betreibe mit großer Begeisterung Sport, besonders das Wandern und Klettern hat es mir angetan. Und manchmal chille ich auch einfach nur gern ab. Ob bei einem guten Essen mit Freunden, einem Gespräch, einem Film, was auch immer… Ein Motto, an dem ich mich gerne anhalte, stammt vom Hl. Augustinus: „Liebe und tu, was du willst.“ Das ist es, wie ich leben und arbeiten will. Mit Liebe. Seit 3. Mai bin ich in der KJ Wien als Jugendleiterin für das Dekanat Wr. Neustadt tätig und freue mich auf alles, was mir in diesem Rahmen begegnen wird.

«

Petra Andrea Hainisch, Jugendleiterin Wr. Neustadt

„Verbrechen“ – Skyline in Kirchberg Julia Puchegger, Jugendleiterin Kirchberg

Am 21. April 2010 fand die Vikariatsjugendmesse Skyline in Kirchberg am Wechsel statt. Das Thema, mit dem sich ca. 150 Jugendliche beschäftigten, war „Verbrechen“. Auf bunten Plakaten fanden sich gut sichtbar Aspekte von Verbrechen: Gewalt – Lüge – Drogen – Alkohol – Schläge – Waffen – Mobbing. Die kreative Gestaltung der Lesung und der Fürbitten sowie die ansprechenden Gedanken von

Jugendseelsorger Werner Pirkner brachten uns dieses Thema näher. Auf die Rückseite der Plakate geschrieben und auf unsere Handgelenke gestempelt fand sich schließlich der Schlüssel zu einem guten Miteinander: Respekt! Die inhaltliche Gestaltung und musikalische Umrahmung des Gottesdienstes wurden von Jugendlichen aus Feistritz und Kirchberg übernommen. Danke dafür!

«

Jugendliche aus Feistritz und Kirchberg sorgten für die musikalische Umrahmung

2/10

35


© commons.wikimedia.org

Magazin

Die Aufreißermasche im Sommer Maria Sigert-Kraupp

„Just take my hand, we’re going on a journey!“ (Nimm einfach meine Hand – wir machen eine Reise!). Die Spontaneität Papa Dees in seinem Song „The Journey“ steckt an: Der/die richtige Freund/in und ab geht’s – wohin? Reisen in der Musik versteht sich als Synonym für die eigene Lebens- und Beziehungsreise. In einigen Songs wird Auf Reisen zum Aufreißen oder auch zur Ausreißzeit von Beziehungen. Da wird von Menschen erzählt, die das Herz anrühren und einem zum Lachen bringen, die Erholung erholsam und Abenteuer spannend machen. Menschen, die Träume von Liebe und Glück wecken, das sich fern des Alltagstrotts wiederfinden lässt. Darum: Nicht ans mühsame Kofferpacken, Reisezielauswählen etc. denken, sondern zuerst Kopfhörer auf und musikalisch auf Reisen gehen! Musiktipps zum Verreisen von Maria Sigert-Kraupp

Songs zum Träumen ♫ Griechenland, Georg Danzer, Doppel-CD Sonne und Mond, Lieder und Geschichten aus 30 Jahren, Live, 2002 ♫ Irgendwann bleib ich dann dort, STS, CD Best of STS, 2002 ♪ Die Möwe Jonathan, Neil Diamond, CD – Jonathan Livingstone Seagull – Soundtrack 1991 ♫ Rain Dance, Adiemus, CD Adiemus III, Dances of time, 1998 ♪ A Sound of Silence, Eva K. Anderson, CD Fortune Teller, 2009 ♫ Up where we belong, Jennifer Warnes & Joe Cocker, CD Together-Forever, Top-Hits im Duett, 1993 ♫ I’m Sailing, Rod Stewart, Doppel-CD Some Guys have all the luck – Very Best, 2009 ♪ Midnight Train (Don’t stop believing), The Journey, CD Journey’s Greatest Hits, 1988 ♫ Boat on the River, Styx, Doppel-CD Come Sail away – Styx

36

Anthology (Remastered) 2004 Songs zum Schmunzeln ♪ Strada del Sole, Rainhard Fendrich, CD Das Beste von Rainhard Fendrich, 1992 ♫ Im Flugzeug, Wise Guys, CD Klassenfahrt, 2010 ♪ Jetzt ist Sommer, CD Ganz weit vorne 2001 ♫ Die neue Bahn, Die Vierkanter, CD Von Kopf bis Fuß, 2000 Songs zum Mitwippen ♪ Leuchtturm (Version von 1983), Nena, CD Alles (Box – Set), 2006 ♫ Rückenwind, Thomas D., CD Solo, 1997 ♪ Nimm mich mit, Marius Müller Westernhagen, CD Westernhagen, 2000 ♫ Haben Sie Wien schon bei Nacht gesehen, Rainhard Fendrich, CD Das Beste von Rainhard Fendrich, 1992 ♪ Die Sonne und Du, Udo Jürgens, CD Aber bitte mit Sahne I + II, limitierte Jubiläumsedition 2004 ♫ Griechischer Wein, Udo Jürgens, CD Aber bitte mit Sahne I + II, limitierte Jubiläumsedition 2004 ♪ Ab in den Süden, Buddy, Single CD 2003 ♫ The Journey, Papa Dee, CD The Journey 1996 ♪ Bycicle race, The Queen, CD Jazz,1994 ♫ On the Road again, Canned Heat, CD On the Road again, 2004 ♪ 500 Miles, The Hooters, Doppel - CD 500 Miles, 2003 ♫ Holiday, Madonna, CD Celebration - Best of, 2009 ♪ In the Summertime, Mungo Jerry, CD The very Best of Mungo Jerry, 2007 ♪ Proud Mary, Creedence Clearwater revival, CD Live in Europe, 2001

«

2/10


Frischlinge

Magazin

Name

Petra Andrea Hainisch

Napoleon

Birgit Hager

Alter

knapp die 30 geschrammt

3

29

E-Mail-Adresse

p.hainisch@...

napoleon@hundeleben.at

birgit@jugendkirche.at

...@katholische-jugend.at

Tätigkeit in der KJ

Projektleiterin Jugendkirche

Jugendleiterin Dek Wr. Neustadt Wachhund und Bodyguard

Sonstige Tätigkeiten Ministrantenarbeit

Personal Trainer

(optional) Wohnort

Wien

Gänserndorf

Wien

Freizeit

Wandern, Reisen, Freunde &

Waldläufe

?... ich dabei, sie zu entdecken

Familie, abchillen

Das spiele ich gerne Schach, Mensch ärgere dich

Ballsport

Ligretto

nicht, Activity

Diese Person

Mutter Theresa, Albert Einstein Lassie, Laika (Astronautin 1957), jedeR in ihrer/seiner

beeindruckt mich

Idefix, Rantanplan, Pluto, Odie, Einmaligkeit & Einzigartigkeit

Snoopy, Benji, Kommissar Rex

Wordrap jugendlich offen

Wie ich!

Musik bewegend Bibel immer aktuell

Koh 9,4: Ein lebender Hund ist „... Du weißt, dass ich DICH

besser als ein toter Löwe.

KJ Motivation

liebe.“

Lauter nette OhrenkraulerInnen Kräftiges Jubilieren

Kultur

Snoop Doggy Dog, DogEatDog rhytm is it

und Kaustangen-VerschenkerInnen

(er)wachsen Richtung

jauuuuuuuuuuuul

ein Leben lang

Was ich sonst noch

Wuff!

sagen möchte:

© Nina Sevelda-Platzl

Aber Hallo! Wir freuen uns mit unserer Fachbereichsleiterin (in Karenz) Nina Sevelda-Platzl und ihrem Mann Robert über die Geburt von Elisabeth („Nelli“), die am 10.03. um 20.45 das Licht der Welt erblickte! Hier mal die wichtigsten Daten: Größe: 48cm Gewicht: 3560g

«

2/10

37


Magazin

Ich bin dann mal weg – Meine Reise auf dem Jakobsweg Elisabeth Hafner

Hape Kerkeling, ein aus der katholischen Kirche ausgetretener Komiker, und der Jakobsweg. Über 600 Kilometer durch Spanien bis nach Santiago de Compostela erlebte er die reinigende Kraft der Pilgerreise. Zu Beginn hatte Kerkeling selbst Zweifel, ob er diese Aufgabe bewältigen würde, doch trotzdem machte er sich auf den Weg. In seinem Buch beschreibt er nicht nur den Weg über die Pyrenäen in das ferne Santiago de Compostela, sondern auch Dinge und Menschen, die ihm auf seiner Reise begegnet sind. Mit einer guten Mischung aus Text und Fotos beschreibt das Buch sehr gut die Suche nach Gott und sich selbst

und den unschätzbaren Wert des Sich-auf-denWeg-Machens.

«

Hape Kerkeling. Ich bin dann mal weg. Malik, 2007 ISBN: 9783890293127 320 Seiten. Preis: Euro 19.90 uvP

Molwanien -Land des schadhaften Lächelns Elisabeth Hafner

„Szlengro“ heißt „Willkommen“ und zum Frühstück wird aus Gastfreundlichkeit ein Glas „Zeerstum“, ein traditioneller Knoblauschnapps, angeboten. Molwanien ist ein Land welches aufgrund seiner Landschaft von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Während man in unserere Welt in einer Tagesreise um die halbe Erdkugel fliegen kann und Reisebüros Touren in die entlegendsten Winkel im Regenwald anbieten, sind die Sehenswürdigkeiten und die Landschaft dieses Landes für Touristen nicht immer das interessanteste. Wo dieses Land genau liegt ist nicht bekannt, lassen die Beschreibungen

doch sehr darauf deuten, dass es sich um einen Staat irgendwo in Osteuropa handelt. Mit diesem Reiseführer gelang es den Autoren ein Buch zwischen Parodie und negativen Reiseerlebnissen zu schreiben. Das Buch ist auf jeden Fall eine Reise wert.

Santo Cilauro, Rob Sitch, Tom Gleisner. Molwanien – Land des schadhaften Lächelns. Heyne Verlag, 2007. ISBN: 978-3453811386 200 Seiten. Preis: Euro 9,95 uvP

«

Mit dem Kühlschrank durch Irland Elisabeth Hafner

Kopfweh und die dümmste Wette, die Tony je eingegangen ist, sind das Ergebnis einer durchzechten Nacht. Eigentlich ist es gar nicht Tonys Gewohnheit zu wetten und warum er sich auf die Schnappsidee in 4 Wochen mit einem Kühlschrank um die irische Küste zu trampen eingelassen hat weis er nicht wirklich. Die Reise beginnt an einem verregneten Morgen. Tony hat ein mulmiges Gefühl, doch bald entwickelt sich der Kühlschrank zu einem sympathischen Reisegefährten. Egal wo die beiden hinkommen sie werden mit offenen Armen empfangen und erleben die kuriosesten Situationen. Der Kühl-

38

schrank wird von Oberin Abbey gesegnet und der Besitzer eines Strandpubs nimmt ihm mit zum Surfen. Nachdem die beiden ihr Ziel erreicht haben, ist für Tony der Beweis erbracht, es gibt nichts auf der Welt, das zu unsinnig wäre, als dass es sich nicht lohnen würde, es doch zu tun.

Tony Hawks. Mit dem Kühlschrank durch Irland. Goldmann Verlag, 2000. ISBN: 978-3442446414 384 Seiten. Preis: Euro 8,50 uvP

«

© Fotos: amazon.de

2/10


ANZEIGE

Studentenheimplätze in Wien. Ab Herbst sind zusätzliche Plätze verfügbar!

Die Universitätsseelsorge - Katholische Hochschulgemeinde (KHG) Wien bietet rund 250 Studierenden deutlich mehr als einen Platz zum Wohnen. Derzeit werden im Haupthaus in der Ebendorferstraße 8 – gleich hinter der Universität Wien – über 30 neue Heimplätze in TopLage durch eine Generalsanierung und Ausbau geschaffen. „Ab Anfang Oktober stehen auch diese Zimmer im modernsten Wohnstandard neben den bereits verfügbaren Plätzen in anderen Heimen bereit“, freut sich Harald Mühlberger, Geschäftsführer der KHG Wien –„insgesamt

können wir etwa 60 neuen Bewohnern einen Heimplatz anbieten“. Im Programm der KHG gib es viele soziale, kulturelle und sportliche Freizeit-Angebote. Wichtig ist das Zusammenleben verschiedener Nationen, Kulturen und Religionen - deshalb kommen etwa 60% der Bewohnern aus dem Ausland, die anderen Studenten kommen meist aus den Bundesländern außerhalb Wiens; neben Katholiken haben wir auch einen beachtlichen Anteil anderer Konfessionen und Religionen. Die Heimpreise (Stand WS 2010/11) liegen zwischen EUR 189,- und 255,- für Doppel- und zwischen EUR 225,- und 285,- für Einzelzimmer und decken Miete, Betriebskosten, Gemeinschaftseinrichtungen, Telefon- und Internetkosten ab.

Bache lorstudium

6-semestriges für das Lehramt katholische

r e ligion a n Pflichtsch u le n Abschluss mit dem akademischen Grad Bachelor of Education (BEd)

die wesentlichen fragen des lebens stellen – und daraus einen Beruf machen ...

n o i g i l e ... r n e t h c i u nte r r 2/10

ligion e r / t a . e hvi w w w.kp

Vollzeitstudium bzw. Teilzeitstudium (individualisierte Studienpläne mit erhöhtem Fernstudienanteil und verlängerter Studienzeit) Ausbildung für die Schultypen: Volksschulen, Hauptschulen und Polytechnische Schulen, Sonderschulen oder Religion an Hauptschulen in Kombination mit D/E/M Neue Perspektiven für Ausbildung und Beruf: Anschlussfähigkeit zur UNI (Master, Doktorat), internationale Anerkennung, Einsatzmöglichkeit bereit gefächert

8 9 108/30 Tel. 01/2ron) : n o ti a inform formation (Frau Ba hvie.at/in p .k w w /w http:/ g: sberatun ersdorf: eignung ien-Streb W s u p m a C e 39 in Term .6., 20.9. : 17.5., 16 u ra te rems- Mit Termine K 14.9. ., .6 5 18.5., 1


Magazin

DOMFALKE Einfach raus? Es fällt auch dem Domfalken derzeit nicht leicht, seine Kolumne über die aktuellen Kirchenereignisse zu schreiben. Das Thema dieser connectU-Ausgabe spiegelt (vielleicht aus Zufall) die Stimmung durchaus wider: Einfach weg, alles stehen und liegen lassen – das haben sich in den letzten Wochen und Monaten angesichts der anhaltenden Nachrichten über die

Seminare für FirmbegleiterInnen

erschreckenden Fälle sexueller und körperlicher Gewalt in der Kirche sicher auch manche Kirchenverantwortliche gedacht. „Es gibt Tage, da will ich einfach nur raus ...“ - und nicht wenige KatholikInnen haben aus diesem verständlichen Impuls die Organisation der Kirche verlassen. Aus Erschütterung, Entsetzen und Wut über so viele Vertuschungs- und Verharmlosungsversuche. Die jahrzehntelangen Fehler der Kirche, das Problem sexueller Gewalt zu ignorieren bzw. wegzuschauen, ist aber nur die eine Seite der Medaille: Die andere ist die Problematik kirchlicher Strukturen bis hinauf in höchste Kreise der römischen Kurie, ein Machtsystem zu etablieren und aufrechtzuhalten, das derartige Verbrechen erst ermöglicht hat. Und das die vermeintliche „Heiligkeit“ und „Makellosigkeit“ der Kirche höher geschätzt hat als die Schicksale der Menschen, die in diesem System zu Opfern gemacht wurden. Umso bemerkenswerter ist, wie der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn mit der Krisensituation umgeht: Glasklar Position beziehend gegen jede Vertuschung und Verharmlosung stellt er sich in allen seinen Äußerungen auf die Seite der Opfer. Nicht die Probleme einer medial (oft auch einseitig ungerecht) angeprangerten Kirche sind für ihn wesentlich, sondern das Schicksal derer, die durch Kirchenvertreter – und damit auch durch die Institution der Kirche – Gewalt erfahren haben. Dies hat er (nicht nur) im Klage- und Bußgottesdienst „Ich bin wütend, Gott“ im Stephansdom eindrucksvoll getan. Aber der Kardinal geht noch weiter: Frontal greift er Vertreter der römischen Kurie an, die Aufklärung verhindern wollten – nachdem er im Vorjahr schon die Praxis der Bischofsernennungen und das Vorgehen in Bezug auf die Exkommunikation der Pius-Bischöfe scharf kritisiert hat. Er fordert ein Umdenken in Fragen des Umgangs mit der bislang rigorosen kirchlichen Sexualmoral, indem er die Haltung zu Wiederverheirateten und zu gleichgeschlechtlich Liebenden in Frage stellt und klar fordert, die Qualität dieser Beziehungen anzuerkennen.

Unser Angebot für die ideale Vorbereitung auf den Einsatz als FirmbegleiterIn: • Theologische & methodische Grundlagen für die Firmvorbereitung 40 • Praktische Tipps für die thematische Arbeit mit den Firmlingen • Seminar-Begleitung durch ein kompententes Team • Eine Plattform zur Vernetzung und zum Erfahrungsaustausch

Die Wahrheit macht euch frei – und die wohltuende Ehrlichkeit von Kirchenvertretern, wie sie der Wiener Erzbischof ohne falsche Rücksicht auf Kontroversen jetzt mehrfach gezeigt hat. Das könnte der Beginn eines neuen kirchlichen Selbstverständnisses und bischöflichen Selbstbewusstseins sein. Damit macht man sich zwar in römischen Kurienkreisen nicht gerade beliebt. Aber es könnte ein Schritt zu einer echten Kirchenerneuerung sein. Darauf hofft zumindest der Domfalke.

«


Magazin

Filmtipps

Komödie, Drama USA, 2010 Regie: Jason Reitman Mit: George Clooney, Vera Farmiga Verleih: Paramount; http://www.paramount.de

Saint-Jacques – Pilgern auf Französisch Die drei Geschwister Clara, Claude und Pierre gehen sich schon seit längerem aus dem Weg. Als ihre Mutter plötzlich stirbt, werden sie vor eine unvorstellbare Aufgabe gestellt: Das Erbe der Mutter wird erst ausbezahlt, wenn sie sich gemeinsam auf den Weg nach Santiago de Compostela machen. Schlimmeres können sich die drei kaum vorstellen, denn sie können sich gegenseitig nicht riechen, und wandern geht ihnen gegen den Strich, aber auf das Geld wollen sie nicht verzichten. Sie schließen sich einer Reisegruppe an. Der Fußmarsch wird zur erwarteten Tortour – und schweißt sie zusammen.

Terminal Viktor Navorsky passiert das, wovor wohl jedeR Reisende Angst hat: Als er auf dem Flughafen von New York ankommt, kann er nicht mehr in seine Heimat Krakozhia zurück, wo in der Zwischenzeit Krieg ausgebrochen ist. Da er kein Visum besitzt und sein Pass und seine Papiere durch den Zerfall seines Heimatstaates ungültig geworden sind, darf er nicht in die USA einreisen und damit auch keinen amerikanischen Boden betreten – die Ausreise ist jedoch ebenso unmöglich. Somit sitzt er im Flughafengebäude fest und richtet sich kurzerhand dort häuslich ein.

Komödie Frankreich 2005 Regie: Coline Serreau Mit: Muriel Robin, Jean-Pierre Darroussin;.. Verleih: Luna Filmverleih; http://www.lunafilm.at

©kinomorgen.de

Drama Frankreich 2009 Regie: Philippe Lioret Mit: Vincent Lindon, Audrey Dana Verleih: Polyfilm, http://www.polyfilm.at

©cinefreaks.com

Up in the Air Ryan Bingham ist Motivationslehrer im Business-Bereich. Er arbeitet für ein Unternehmen, das ihn an Firmen verleiht, um deren Mitarbeiter möglichst schmerzfrei über ihre Entlassung zu informieren. Das Ziel des ausgesprochenen Vielfliegers: Die ZehnMillionen-Meilen-Marke zu knacken und „Meilenkönig“ zu werden. Doch bis dahin ist es eine lange Reise, auf der er zunächst mit Natalie eine Partnerin an die Seite gestellt bekommt und schließlich auf den Boden der Tatsachen zurück geholt wird.

©niobraracountylibrary.org

Welcome Welcome erzählt die Geschichte einer grenzenlosen Liebe: Der Jugendliche Bilal will nach London, wo sein Freundin Mina auf ihn wartet, und hat es schon zu Fuß vom Irak bis nach Calais geschafft. Da die Überfahrt auf der Fähre wegen der Grenzkontrolle nicht möglich ist, will Bilal das Meer schwimmend durchqueren. Da lernt er den Schwimmlehrer Simon kennen, der getrennt von seiner Frau Marion lebt, sie aber immer noch liebt. Um sie zu beeindrucken und zurückzuerobern, beschließt Simon, Bilal zu helfen.

©new-video.de

Barbara Lindner

Drama USA, 2004 Regie: Steven Spielberg Mit: Tom Hanks, Catherine Zeta Jones Verleih: Paramount; http://www.paramount.de 2/10

41


Ehrenamt … und plötzlich ist man dabei! Viele Jahre, an die 22, verbindet mich mein ehrenamtliches Engagement mit der Katholischen Jugend – vor allem über die Musik.

immer jene Menge an Verantwortung zu bekommen, die man bereit ist zu tragen, und vor allem Freude bereitet, wenn man diese Aufgaben meistert. Das durfte ich schon recht oft erleben.

von Christoph Lehner

Unser damaliger Jugendleiter und Pastoralassistent, Heinz Stadlbacher, gründete eine Musikgruppe, die ursprünglich zur Aufgabe hatte, den einen oder anderen Gottesdienst der Pfarre mit neuen geistlichen Liedern musikalisch zu gestalten. Nach einigem Herumtelefonieren war die Gruppe komplett und einsatzbereit. Ein angehender Jugendleiter, Robert Morauf, verbrachte auch zu dieser Zeit sein Praxisjahr in unserer Pfarre, war im damaligen Basilikateam, entdeckte meine Freude am Musizieren und lud mich ein, den einen oder anderen Gottesdienst in Oberleis musikalisch mit anderen Musikern zu begleiten. Anfänglich waren mir die dort feiernden Jugendlichen ein wenig fremd, die KJ erschien recht anders zu sein – hatte aber doch einen gewissen Reiz. Durch die vielen Jahre hindurch wurde es zu einer Gewohnheit, regelmäßig der Basilika beizuwohnen und auf diesem Weg viele andere ehrenamtliche KJlerInnen kennenzulernen. Besonders schön waren da die großen Jahresfeiern, wo viele ehemalige und aktive MitarbeiterInnen der KJ einander trafen und dieses Fest so richtig feierten. Es war auch eine große Chance, im Sinne des ehrenamtlichen Engagements über den eigenen Pfarrtellerrand hinauszuschauen und Ideen und Anregungen für die eigenen Gottesdienste mit nach Hause zu nehmen.

Ab der dritten Staffel von find•fight•follow kam die Anfrage, den musikalischen Part des fff-Gottesdiensts, damals in Korneuburg, mit meiner Musikgruppe zu übernehmen. Wieder eine neue Herausforderung, den professionellen Vorgaben des dort arbeitenden Teams als Teilgruppe zu entsprechen. Das scheint Eindruck hinterlassen zu haben, bis heute freu‘ ich mich immer, bei den verschiedenen fff-Messen unterstützend dabei zu sein. Großen Einsatz forderte auch das Projekt Jugendkirche mit den beiden Musicals „Im Netz“ und „Godspell“, schön, was einem da die verantwortlichen KJlerInnen zutrauen! Auch als ehrenamtliches Mitglied im diözesanen Vorstand durfte ich ein wenig mitmischen – war spannend und interessant, auf diese Weise das Kernteam unserer KJ kennenzulernen. Was ich besonders erfreulich empfinde, dass der ehrenamtliche Einsatz anderen und dem KJ-Team Freude bereitet, welche man auch in Form ehrlicher Dankbarkeit als Feedback bekommt – das stärkt und motiviert zum Weitertun! Und es stimmt, dass wir durch dieses gestärkte Miteinander, wie es in einem KJ-Lied heißt, „Ewig jung, als Kirch’n unterwegs“ sind und nie daran denken, im gemeinsamen Tun müde zu werden!

«

42

© Saskia Bellem

Mit dem Jugendseelsorgerwechsel im Vikariat Nord von Ernst Steindl zu Markus Beranek lernte ich erst so richtig das Netzwerk innerhalb der KJ der Erzdiözese kennen. Aufforderungen, bei verschiedenen Vorbereitungsteams mitzumachen, prägten die folgenden Jahre. Eine Menge an Einsatz forderten anfänglich die Vorbereitungen zum Weltjugendtag in Köln und die zu den Weltjugendtagen der Erzdiözese Wien. Viele neue Freundschaften konnten auf diesen Wegen geschlossen werden. Schön ist es, bei diesen ehrenamtlichen Aufgaben 2/10


Ehrenamt

connectU begleitet Anita Dinhobl während ihres Einsatzes in Äthiopien: Ein Jahr verbringt sie als Englischlehrerin und Betreuerin in einem Kindergarten- und Schulprojekt der Salesianer Don Boscos in Mekanissa, einem der Armenviertel der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba. Ende August 2010 wird sie wieder nach Österreich zurückkehren. Von Anita Dinhobl

450 betreute Kinder und Jugendliche sind eine ganze Menge und jetzt, wo ich mir ihre Namen und Gesichter endlich einigermaßen gemerkt und einen Zugang zu den meisten von ihnen gefunden habe, wo ich Durchblick in diesem großen Projekt habe und meine Arbeit am produktivsten wäre, neigt sich mein Jahr hier dem Ende zu und wird mir zu kurz. An den Abschied von meinen Kindern möchte ich noch gar nicht denken. Zu vielen hat sich eine intensive Beziehung aufgebaut und ich bin für sie zu einer Bezugsperson geworden. Wie zum Beispiel Yeshi, 14, mit der ich während ihrer Lungenentzündung im Jänner viel Zeit verbracht hatte und für sie da war, als sie solche Angst davor hatte, dass es wieder Tuberkulose sein könnte. Bevor ich im Februar für die Visumserneuerung für zwei Wochen ausgereist bin, hat die tränenreiche Verabschiedung von ihr mehr als 20 Minuten gedauert. Natürlich ist es auch oft eine riesige Herausforderung, mit

unseren Kindern und Jugendlichen zu arbeiten. Manchmal ist es schwierig für mich, Erziehungsperson zu sein, streng sein zu müssen und Regeln einzufordern, obwohl es das Beste fürs Funktionieren des Projektes und somit auch für diese jungen Menschen selbst ist. Das Sozialverhalten vieler Kids lässt Rückschlüsse auf die zerrütteten Familienverhältnisse und ihre oft unwürdigen Lebensbedingungen zu. Gewalt, Lügen und Stehlen sind für sie so normal, dass es mich oft traurig macht. Mit der Zeit wird diese Lebenswelt so gewohnt und da bin ich froh, dass ich immer wieder Erlebnisse habe, die mir bewusst machen, dass sich die Kids deshalb auch an kalten Regentagen auf den Weg zu uns ins Projekt machen, weil es hier trockene Räume gibt, die noch immer wärmer sind als ihre Hütten und Häuser und weil hier Menschen auf sie warten, die für sie da sind. Gerne würde ich länger im Projekt „Don Bosco Mekanissa“ mitarbeiten, für die Kinder da sein, Zeit mit ihnen verbringen, ihnen Aufmerksamkeit schenken, lehren. Doch in gut zwei Monaten werde ich zurückkehren in meine alte Lebenswelt. Und so bin ich dankbar für die lange Zeit, die ich hier verbringen darf und die Erfahrungen, die ich hier machen kann. Viel habe ich dazugelernt, viele neue Eindrücke bereichern mein Leben und viele junge Menschen haben einen Platz in meinem Herzen bekommen. Mein Volontariat hier findet vielleicht sein Ende, aber bestimmt nicht mein Einsatz für dieses Projekt und für eine gerechtere Welt.

Fotos: © Anita Dinhobl

Volontärin in Äthiopien #3: Verschiedene Lebenswelten

«

Volontärin in Äthiopien anita-in-ethiopia.jimdo.com www.jugendeinewelt.at Spendenmöglichkeit für „Donato‘s children“ PSK-Konto-Nr.: 92.083.767 BLZ: 60.000 Kennwort: Weiterleitung „Anita Dinhobl“ Äthiopien Mekanissa Donato‘s children 2/10

43


VOLL

LEBEN! www

llfah .jugendwa

Jugend

t r h a f l l Wa ell z a i r a M

0 1 0 2 5. August 13. - 1

Ve ra ns ta lte t vo n:

P.b.b. GZ 02Z034286 Verlagspostamt: 1010 Wien Erscheinungsort: Wien

r t.at


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.