connectU 04/10 Mut tut gut

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4/10 Das Magazin der Katholischen Jugend der Erzdiรถzese Wien

Jahresschwerpunkt Zivilcourage

Thema

Zivilcourage in der Bibel Takeaway


EDITORIAL

© Nicole Heiling

Thema . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Zivilcourage – Jahresschwerpunkt. . . . . . . . . . . . . 3 Zivilcourage in der Arbeitswelt . . . . . . . . . . . . 3 Messerattacke im Kloster. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Hallo!

World Press Photo 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Eine leider wahre Geschichte. . . . . . . . . . . . . . 6 Glaube als Risiko. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Mir reicht‘s – Umfrage. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Ein Jahr lang gibt es schon das neue connectU – uns interessiert natürlich, wie es ankommt. Deshalb findest du eine Umfrage zum Heraustrennen auf dem Heftrücken, füll sie doch aus, damit das connectU noch besser werden kann!

Begegnung ist möglich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Takeaway . . . . . . . . . . . . . 11 Termine. . . . . . . . . . . . . . . . 15 Sonderteil 72 Stunden . 17 Diözesan . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Jugendkirche . . . . . . . . . 24 Nord . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Stadt . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Süd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Magazin . . . . . . . . . . . . . . 32 Ehrenamt. . . . . . . . . . . . . . 38

Ebenfalls ein Jahr lang geht es der Katholischen Jugend in ganz Österreich um Zivilcourage. Das Wichtigste daran ist wohl, dass es nach diesem Jahr nicht aus unseren Köpfen verschwindet, sondern uns unser ganzes Leben lang begleitet. Egal, ob wir jugendlich oder irgendwann erwachsen sind – immer gibt es Situationen, in denen wir gefragt sind, Mut zu zeigen. 1200 Jugendliche in der Erzdiözese haben das bewiesen! 72 Stunden lang haben sie sich im Oktober 2010 im Rahmen von Österreichs größter Jugendsozialaktion „72 Stunden ohne Kompromiss“ für einen guten Zweck eingesetzt. Bäume ausreißen oder Berge versetzen, mit Pensionisten ein Theaterstück aufführen oder Obdachlosen eine warme Mahlzeit kochen waren nur einige der Projektaufgaben. Viele weitere könnt ihr euch im 72h-Sonderteil anschauen! Vielleicht ist auch dein Projekt dabei? Sich einmal alle zwei Jahre zu engagieren, ist natürlich nicht genug. Doch wer glaubt, wir Jugendlichen täten in der Zwischenzeit gar nichts, der soll einmal die Augen aufsperren: Jugendliche, die – auch wenn es mal nicht so gut läuft – füreinander da sind Jugendliche, die auch ihrer „nicht-besten“ Freundin helfen Jugendliche, die sich gegen die Abschiebung von Klassenkameradinnen einsetzen; Jugendliche, die gegen unfaire Budgets auf die Straßen gehen. Bleibt so!

Mut tut gut Nr. 4 / Dezember 2010

Medieninhaberin, Herausgeberin: Erzdiözese Wien – Katholische Jugend, Stephansplatz 6/6/620, 1010 Wien, Tel: +43 1 51 552-3391, Fax: +43 1 51 552-2743, <wien.kjweb.at>, connectu@katholische-jugend.at Layout: Simon Schmidt | Korrektorat: Friedrich Bitzan | Chefredaktion: Saskia Bellem | Stv. Chefredaktion: Rebecca Frank | Redaktion: Barbara Andrä, Daniel Fürhapter, Elisabeth Hafner, Barbara Holzer, Gregor Jansen, Theresa Kalantzis, Tan D. Nguyen, Maria Sigert-Kraupp, Darko Trabauer-Cvijic, Petra Wasserbauer | MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Erich Amann, Markus Beranek, Barbara Lindner | Druck: Fa. Hannes Schmitz, Leystraße 43, 1200 Wien Mit Ökostrom auf 100% Recyclingpapier gedruckt. Offen­legung laut Mediengesetz: ist ein Kommunikationsorgan der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien und ihrer Pfarrgruppen. Es erscheint quartalsweise mit einer Auflage von derzeit 1200 Stück. Für ein kostenloses Abonnement sende bitte eine Email mit Namen und Adresse an connectu@katholische.jugend.at Die kommende Ausgabe zum Thema „Behinderung“ erscheint voraussichtlich im März 2011. Redaktionsschluss für das Einreichen von Beiträgen und Werbeanzeigen ist Mittwoch, 9. Februar 2011. Kontakt: connectu@katholische-jugend.at Wir danken für die freundliche Unterstützung von:

Eure KJ-Vorsitzenden Constanze & Bernhard

Neue Öffn ungszeite n KJ-Büro : Mo gesch lossen Di-Do 0 9:00-12: 00, 12:30-16: 30 Fr 09:00 -12:00, 12:30-14: 30 4/10

Trotz intensivster Bemühungen ist es uns leider nicht gelungen, den Urheber des Titelbildes auszumachen. Bei Urheberrechtsansprüchen bitte melden unter connectu@katholische-jugend.at

Trotzdem, wir bleiben! . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Das nächste connectU zum Thema „Behinderung“ erscheint im März 2011


Thema

Zivilcourage – Jahresschwerpunkt der Katholischen Jugend Gelebte Zivilcourage im Alltag wird zunehmend wichtiger, während die Bereitschaft, selbst aktiv zu werden, gleichzeitig abnimmt. Vor Alltagssituationen, wo Einschreiten gefordert ist, verschließen wir oft die Augen – sollen doch „die anderen“ helfen. Hier setzt Zivilcourage an, indem sie unsere Wahrnehmung verändert und an unser Verantwortungsgefühl appelliert, woraus im Idealfall zivilcouragiertes Handeln folgt: Mut zu haben, sich für Menschen, denen Unrecht geschieht, einzusetzen und sich gegen Unterdrückung und Ausgrenzung stark zu machen. Saskia Bellem

Um dieses wichtige Thema aufzugreifen, haben sich die Katholische Jugend Österreich und die Katholischen Jugenden in den Diözesen für das Arbeitsjahr 2010/11 erstmals auf einen landesweiten gemeinsamen Themenschwerpunkt „Zivilcourage“ geeinigt. Er firmiert unter dem provokant-ermunternden Titel „Traust di nie“, um das Bewusstsein für Zivilcourage zu schärfen und zu mehr Mut im Zusammenleben aufzurufen.

Dem Schwerpunkt wird mit Weiterbildungen, Publikationen und vielfältigen Aktionen in allen Diözesen Rechnung getragen, den Abschluss bildet ein großes Fest unter dem Motto „Trau di feiern“ am 22. Juni 2011 in Linz: Jugendliche aus ganz Österreich werden dort die Ergebnisse ihrer Auseinandersetzung mit dem Thema präsentieren. Unser erstes connectU in diesem Arbeitsjahr haben wir daher dem österreichweiten Jahresschwerpunkt gewidmet. Auf den folgenden Seiten präsentieren wir Interviews mit inspirierenden zivilcouragierten Persönlichkeiten, stellen Initiativen und Weiterbildungsmöglichkeiten vor, setzen uns theoretisch und praktisch mit Zivilcourage in der Bibel auseinander und liefern mit Methoden für Gruppenstunden sowie Lieder-, Bücher- und Filmtipps jede Menge Anregung für die Arbeit mit Jugendlichen zum Thema. Das Schwerpunktthema für das Arbeitsjahr 2011/12 steht bereits fest: „Lernorte des Glaubens“, mehr Informationen gibt die Katholische Jugend Österreich auf ihrer Website unter www.katholische-jugend.at/ jahresschwerpunkt

Zivilcourage in der Arbeitswelt: „Whistleblowing“

Rebecca Frank

Genau hier benötigt die Gesellschaft – und hat bereits – die sogenannten „Whistleblower“. Der Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „ins Pfeiferl blasen“ und damit Aufmerksamkeit zu erregen. Whistleblower sind Menschen, die illegales Handeln, Missstände und Gefahren für Mensch und Umwelt nicht schweigend hinnehmen, sondern aufdecken. Sie tun dies innerhalb ihres Betriebes, aber auch gegenüber Behörden und der Presse. Whistleblowing ist dabei nicht mit Anschwärzen oder Betriebsspionage zu verwechseln.

© wikimedia commons

Wenn große Konzerne, politische Organisationen oder staatliche Unternehmen gegen Gesetze verstoßen, so kann es langwierig und mühsam sein, diese auch zu belangen. Denn bei Organisationen ab einer gewissen Größe werden Abläufe undurchsichtig und durch Arbeitsteilung wissen oft nur Wenige Bescheid, dass beispielsweise Schadstoffgrenzwerte bei einer Anlage nicht eingehalten oder gar gefälscht werden.

Leider ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Aufschrei, zu dem sich der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin lange aufraffen musste, nicht gehört wird, weil beispielsweise die Presseabteilung rasch eine Erklärung abgibt, die jedes Misstrauen zerstreut – die Gegenseite sitzt, wie man so schön sagt, „am längeren Ast“. Whistleblower setzen sich bewusst dem Risiko aus, nicht ernstgenommen zu werden. Sie zeigen Zivilcourage, wenn sie aus persönlicher Überzeugung handeln, denn immerhin gefährden sie sich selbst, ihren Arbeitsplatz, ihre Familie und vieles mehr. www.whistleblower-net.de

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Thema

©P. Thomas Lackner

Messerattacke im Kloster Als zwei Franziskanermönche am helllichten Tag von einem aggressiven Bulgaren angegriffen wurden, dachten sie keinen Augenblick an sich, sondern versuchten, dutzende Menschen zu beschützen. Darko Cvijic

Pfarre Maria Enzersdorf (Niederösterreich) ist bekannt für ihre Lebendigkeit, doch mit filmreifen Szenen wie am 8. August 2010 hat wohl keiner gerechnet. Als der 47-jährige Bulgare Dimko V. in den Pfarrhof einbrach, um den Kaffeeautomaten auszurauben, wurde er von Pfarrer P. Thomas Lackner ertappt und zur Rede gestellt. Auf sein höfliches „Grüß Gott, was machen Sie hier?“ erblickte er ein Gesicht voller Hass. „Das wird nicht gut ausgehen“, dachte er und rief zwei Jugendliche, die sich in den Gruppenräumen des Pfarrhofes aufhielten, zu Hilfe. Als er den Einbrecher aufforderte, das Haus zu verlassen, spuckte ihm dieser ins Gesicht und trat mehrmals mit dem Fuß gegen die Ausgangstüre. Messerattacke und Verfolgung Die Situation eskalierte endgültig, als P. Thomas, um den Vorfall zu melden, die Polizei verständigte. Umkreist von zwei Jugendlichen und zwei Priestern stieg der Einbrecher auf sein Fahrrad, zückte das Messer und fuhr auf P. Thomas los. Der Schrei seines Mitbruders P. Franz Müller „Pass auf, er hat ein Messer gezogen!“ und ein Ausweichmanöver retteten ihm das Leben. In einem PKW und via Handy verbunden mit der Polizei nahm er gemeinsam mit einem Haustechniker die Verfolgung auf, bis der Täter von der Polizei überwältigt und verhaftet werden konnte. Selbstloses Handeln Zum Glück wurde bei der gesamten Aktion niemand verletzt. Keiner der beteiligten Helfer dachte an die Gefahr, selbst verletzt zu werden. Auch der Blick auf das Messer machte ihnen keine Angst, denn sie wollten die Öffentlichkeit vor dem Gewaltverbrecher schützen. Die Frage: „Was könnte passieren, wenn er auf unschuldige Passanten trifft? Fährt er mit dem Messer auf sie zu und greift er vielleicht eine Mutter mit einem Kind an?“ wurde zur treibenden Motivation, um couragiert zu handeln.

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Thomas Lackner; P. Franz Müller

Konsequenzen der Zivilcourage „Man wird vorsichtig“ sagt P. Thomas, „im Hinterkopf sitzt diese Erfahrung – es kann sich jederzeit wiederholen.“ Dennoch würde er morgen wieder so handeln, denn für ihn gibt es nur zwei Möglichkeiten: „Entweder davonrennen oder eingreifen.“ Und dass er nicht davonrennt, sondern unter seiner braunen Franziskanerkutte ein Löwenherz trägt, hat er schon bewiesen.

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Nie entmutigt sein. Geheimnis meines Erfolges. Ernest Hemingway (1899-1961), amerikanischer Erzähler

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Thema Den Wahnsinn der Welt einfangen – World Press Photo 2010 Mobbing in der Schule. Ein Streit im Bus. Ausländerfeindliche Äußerungen in der Bar. Alltagssituationen, in denen ganz klar Zivilcourage gefragt ist. Einen Einblick in weniger alltägliche Situationen, die ebenso Zivilcourage verdienen, gewähren internationale FotojournalistInnen: Auf rund 150 Seiten präsentiert der Benteli Verlag eine Reihe preisgekrönter Bilder. Daniel Fürhapter

World Press Photo Foundation Die 1955 in den Niederlanden gegründete Organisation unterstützt durch das Veröffentlichen ausgewählter Bilder professionelle PressefotografInnen bei ihrer Arbeit. Alljährlich wird ein Wettbewerb für Pressefotografie veranstaltet. Die prämierten Werke werden bei einer Wanderausstellung präsentiert. Zusätzlich erscheint jährlich ein Bildband mit den besten Bildern.

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Der Blick geht nach oben – die Augen sind geschlossen. Eine Beschreibung, die auf zwei Fotos gleichermaßen zutrifft. Und doch unterscheiden sie sich grundlegend. Auf dem einen präsentiert der palästinensische Fotograf Mohammed Abed Eindrücke aus dem Gazastreifen. Der Kopf eines toten Mädchens ragt aus dem Schutthaufen eines zerbombten Haus. Das zweite zeigt Barack Obama, wenige Momente vor seiner Vereidigung zum Präsidenten der USA. Auf beeindruckende und zugleich schockierende Weise dokumentiert die World Press Photo Foundation in ihrem Bildband „World Press Photo 10“ und der gleichnamigen Wanderausstellung vom Herbst 2010 Ereignisse und Momente von globaler Bedeutung, eingefangen von internationalen PressefotografInnen. Neben erschütternden Bildern wie dem des toten Mädchens oder denen einer Steinigung in Afrika finden sich ebenso Eindrücke aus Kategorien wie Kunst oder Sport im Bildband. Auch Alltagsmomente wurden mittels Kamera auf Papier gebannt.

World Press Photo im Internet: www.worldpressphoto.org Auf Facebook: www.facebook.com/WorldPressPhoto „World Press Photo 10“, Benteli Verlag (http://www.benteli.ch/)

Vor allem die in Kriegsgebieten entstandenen Bilder wirken surreal und beängstigend. Solche Gräuel bekommen wir normalerweise lediglich im Fernsehen oder in Spielfilmen zu sehen. Nur schwer vorstellbar sind die Situationen, in denen sich die FotojournalistInnen rund um den Globus Gefahren aussetzen und solche Momente zivilcouragiert in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit rücken.

Es gibt im Leben nur eine Sünde, und die ist: den Mut zu verlieren. Johannes Mario Simmel (*1924), österr. Schriftsteller

Mut ist oft nur Vertrauen auf die Angst des Gegners. Honoré de Balzac (1799-1850), franz. Schriftsteller

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Thema

Eine leider wahre Geschichte Ein sonniger Sonntag im August. Ich fahre mit dem Auto, um mich mit meiner Mutter zum Mittagessen zu treffen. Wie üblich ist viel Verkehr auf der Straße und es geht wieder mal nicht viel weiter. Ich denke mir nur: „So viele Ausflügler, was soll das?“ Kurz bevor ich in der Pizzeria ankomme, entdecke ich im Augenwinkel einen Mann auf dem Boden liegen. Erich Amann

Ich drehe beim Pizzeria-Parkplatz um, wo mir meine Mutter schon zuwinkt und sich wundert, warum ich wieder kehrt mache. Ich komme wieder zu dem Mann, wobei ich schon die ersten Schaulustigen entdecke, die nur stehen und schauen. Einer sagt sogar: „Der ist sicher betrunken.“ Ich lasse mein Auto ein bisschen quer über die Straße stehen, was einige Autofahrer mit einem Hupkonzert beantworten. Ich gehe zu dem Mann und habe mein Erste-Hilfe-Paket aus dem Auto schon dabei. Seine Frau steht neben ihm und kann sich vor lauter Schock selber kaum auf den Beinen halten. Aus dem Haus gegenüber sehe ich Menschen bei den Fenstern stehen, um zu schauen. Ich höre nur: „Die Rettung kommt eh gleich.“ Erst jetzt sehe ich, dass der Mann sehr stark aus dem Kopf blutet. Sofort nehme ich all mein Ersthelferwissen zusammen und mache sofort den Notfallcheck. Ich rufe selber noch einmal bei der Rettung an, um mich zu vergewissern, dass diese auch wirklich verständigt wurde. Mit einem stark blutenden und offensichtlich schwer verletzten Mann in meinem Arm sitze ich auf dem Gehsteig und warte und rufe Menschen zu Hilfe, viele fahren vorbei und schauen. Endlich bleibt nach einiger Zeit ein weiteres Auto stehen, und der Fahrer bietet mir seine Hilfe an, die mir sehr entgegen kommt. Langsam beginne ich über die Situation nachzudenken und ärgere mich sehr über alle, die weiterfahren oder nur schauen kommen. Diese Gedanken helfen mir jetzt aber auch nicht weiter, und so konzentriere ich mich wieder auf den Mann, der immer schwächer wird. Jetzt treffen auch endlich der Notarzt und die Rettung ein, die sich sofort um den Verletzten kümmern. Einer der Sanitäter gibt mir Tücher, um mich zu säubern, da ich trotz Handschuhen blutig geworden bin. Jetzt macht sich langsam ein sehr seltsames Gefühl in mir breit. Wie lang mag der Mann hier schon gelegen haben, bevor ich

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Erich Amann, Firmteam Nord

kam? Wieso hat ihm niemand geholfen? Ist es wirklich schon so schlimm bei uns? Leider erfahre ich eine Woche später, dass der Mann nicht überlebt hat. Und wieder diese Gedanken: Hätte ein früheres Handeln diesem Mann das Leben gerettet? Warum hat niemand was getan? Wie kann man diesen Zustand ändern? Kann ich/können wir diesen Zustand ändern? Leider habe ich keine Antwort auf diese Fragen gefunden. Nur eines ist mir klar: Zivilcourage ist nicht selbstverständlich. Sollte es aber sein.

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Ein Pfund Mut ist mehr wert als eine Tonne Glück. James A. Garfield (1831-81), amerikanischer Politiker, 20. Präsident der USA

Leute mit Mut und Charakter sind den anderen Leuten immer sehr unheimlich. Hermann Hesse (1877-1962), deutscher Dichter

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Thema Glaube als Risiko: Märtyrerinnen und Märtyrer Frauen und Männer, die das Bekenntnis ihrer Glaubensüberzeugung mit dem Leben bezahlen, nennen wir gewöhnlich Märtyrerinnen und Märtyrer. Diese gab und gibt es zu allen Zeiten in allen Religionen, aber auch im nicht-religiösen Bereich. So werden MenschenrechtskämpferInnen und oppositionelle PolitikerInnen in vielen Ländern inhaftiert, hingerichtet oder „verschwinden“ einfach. Denn Mächtige haben schon immer gewusst, dass ihnen Zivilcourage und Mut zum Widerstand gefährlich werden können. Gregor Jansen

Das griechische Wort „martyria“ bedeutet nicht unbedingt „Martyrium“ im landläufigen Sinne von „für den Glauben sterben“, sondern einfach „Zeugnis“. In dieser Bedeutung ist es ein Grundauftrag der ganzen Kirche: Zeugnis zu geben von der befreienden Botschaft des Evangeliums, sei es gelegen oder ungelegen. Dieses Zeugnis fängt oft schon im ganz Alltäglichen an: Wissen meine Klassen- oder ArbeitskollegInnen, dass ich an Gott glaube und katholisch bin? Bete ich auch im Gasthaus vor dem Essen? Wage ich Widerspruch, wenn andere abfällig über den Glauben und die Kirche sprechen? Ein solches „Outing“ kann unangenehm und scheinbar peinlich werden und erfordert Mut. Wer sich dazu überwindet und dafür in Kauf nimmt, ausgegrenzt zu werden, kann in Ansätzen nachvollziehen, was „martyria“ bedeutet. Heikler wird es, sobald ich auf einen attraktiven Karrieresprung verzichte, für den ich meine ethischen Grundsätze aufgeben müsste. Und wenn das Festhalten an Überzeugungen zu einer existentiellen Bedrohung führt, dann werden die meisten zu Kompromissen bereit sein. Schwester Maria Restituta Kafka war nicht bereit, ihre Kritik am nationalsozialistischen Unrechtsregime zurückzunehmen, für Franz Jägerstätter war klar, dass er im NS-Staat nicht zum Militär gehen kann. Viele gut meinende Menschen in ihrer Umgebung wollten beide davon abbringen, aber sie hielten unbeirrt an ihrer Gewissensentscheidung fest und bezahlten letztlich mit dem Leben dafür. Bis heute ist ihre Haltung bei manchen umstritten. Thomas Morus und John Fisher widersetzten sich, gegen ihr Gewissen den Eid auf König Heinrich VIII. von England zu leisten, und wurden hingerichtet.

tärregierung von El Salvador für die Gerechtigkeit eingesetzt hatte. Erst im Herbst 2010 wurden im Irak 50 Menschen in ihrer Kirche überfallen und ermordet. In einigen islamischen Ländern wird ein Übertritt zum Christentum mit der Todesstrafe bedroht. Am Tag nach Weihnachten feiert die Kirche den heiligen Stephanus, der in Jersusalem für sein Bekenntnis zu Christus gesteinigt wurde – ein brutaler Kontrast zur scheinbar friedlichen „Stillen Nacht“, und doch untrennbar mit der Menschwerdung Christi verbunden. In der Apostelgeschichte wird berichtet, dass sich Petrus und Johannes der klaren Anweisung, nicht mehr öffentlich über Jesus zu sprechen (und in seinem Namen Menschen zu heilen), widersetzen. Obwohl man sie dafür schon ins Gefängnis geworfen hatte, setzen sie ihre Verkündigung fort und begründen das mit dem Satz „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen“ (Apg 5,29). Gott – aber genau so: dem eigenen Gewissen, der eigenen Überzeugung – mehr gehorchen als der vorherrschenden Meinung und Haltung einer Mehrheit bzw. der Mächtigen ist immer mit einem Risiko verbunden. Und so werden die beiden Apostel zwar wieder freigelassen, aber erst, nachdem man sie ausgepeitscht und ihnen nochmals ein Redeverbot auferlegt hat – an das sie sich wiederum nicht halten. Klar ist: Das Martyrium – also die Bereitschaft, auch das eigene Leben auf ‘s Spiel zu setzen – bleibt immer die Ausnahme und kann von keinem Menschen erwartet oder gar verlangt werden. Dabei sind christliche Märtyrerinnen und Märtyrer nicht lebensmüde oder sehnen den Tod herbei. Sie sind auch keine furchtlosdraufgängerischen Heldengestalten. In der frühen Kirche wurde es in Verfolgungssituationen sogar ausdrücklich als schwere Sünde bezeichnet, sich nach dem Martyrium zu drängen – also sich vorsätzlich in Lebensgefahr zu begeben. Das heißt: Niemand soll es von sich aus anstreben, für seinen Glauben getötet zu werden. Die Bereitschaft und das Lebenszeugnis vieler Märtyrerinnen und Märtyrer in den ersten Jahrhunderten wurde dennoch zur Grundlage dafür, dass sich der christliche Glaube gehalten und durchgesetzt hat: Weil Menschen dadurch miterlebt haben, dass der Glaube an Gott so wertvoll ist, dafür notfalls sogar das eigene Leben hinzugeben.

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Aber auch die Kirche war mit ihren Gegnern nicht immer zimperlich: Während Martin Luther und andere Reformatoren aufgrund mächtiger Schutzherren halbwegs ungehindert agieren konnten, wurden der Prager Reformator Jan Hus und in Wien der Täufer Balthasar Hubmaier am Scheiterhaufen verbrannt. Erzbischof Oscar Romero wurde von einem Auftragskiller während der Messe erschossen, weil er sich gegen die Mili-

In diesem Leben ist jeder mutig, der nicht aufgibt. Paul McCartney (*1942), englischer Pop-Musiker

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Thema Mir reicht’s Gegenwirken gibt es einiges an Spielraum. „Wann ist für dich der Punkt erreicht, dass du dich gezwungen siehst, zu handeln?“, wollte connectU von jungen Menschen wissen.

Den ÖsterreicherInnen sagt man nach, RaunzerInnen zu sein und die Dinge negativer zu sehen als der Rest der Welt. Doch von der Missbilligung einer Situation zum sprichwörtlichen Auf-den-Tisch-Hauen oder gar

Stefan, 25, Online Development bei domradio.de Ich greife ein, wenn eine Situation mein Herz berührt und ich mich stark genug fühle, einzuschreiten. Dabei ist Einschreiten nicht gleich Einschreiten, manchmal passiert es unbemerkt im Hintergrund und manchmal lautstark aus der ersten Reihe. 4/10

© Daniel Furxer © privat

Teresa, 21, Studentin (Ökologie): Ab dem Punkt, an dem ich merke, dass eine Person Hilfe braucht. Wenn ich das Gefühl hätte, dass meine Hilfe allein nicht genug wäre, würde ich noch andere Leute ansprechen – aber im Fall der Fälle würde ich auch alleine helfen.

© privat

© Babsi Lindner

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Barbara, 25, Gärtnerin: Wenn was zu persönlich wird oder auch, wenn man auf mich losgeht, würde ich aufstehen und was tun. Und wenn jemand über das Aussehen von jemandem schimpft. Das ist so lächerlich. So wird man geboren, das kann man sich nicht aussuchen. Und wenn ich merke, dass sich jemand gar nicht um die Umwelt kümmert, dann kann ich nicht einfach nur zuschauen.

Matthias, 22, Vorsitzender der Katholischen Jugend Österreich: Das ist ganz unterschiedlich. Beim „klassischen“ ZivilcourageBeispiel, wo ich auf der Straße Zeuge einer unschönen Unterhaltung werde, bin ich eindeutig schneller dabei, einzuschreiten. Wenn ich nachdenke, wieviele politische, systematisierte Ungerechtigkeiten man erträgt, bevor man auf die Straße geht oder irgendeine Petition unterschreibt, dauert’s doch oft sehr lang.

© privat © Markus Jüttner

© Markus Jüttner

Julia, 19, Studentin (Medizin): Ich sehe mich gezwungen zu handeln, wenn eine oder mehrere Personen den Eindruck machen, mit der Situation allein nicht mehr zurecht zu kommen. Sei es eine blinde Person, die meine Hilfe im Supermarkt benötigt. Oder ein Mensch, der auf Grund seiner Herkunft, seines Geschlechts oder seiner äußerlichen Erscheinung in der U-Bahn belästigt wird. Matthias, 29, Student (BWL): Zivilcourage ist für mich wichtig. Ich engagiere mich in der Gemeinde und in Vereinen, weil es nicht reicht, sich von Zeit zu Zeit zum Handeln gezwungen zu sehen. Leider nimmt die Bereitschaft dafür in unserer Gesellschaft immer mehr ab. Das ist schade! Ich hoffe auf eine Trendumkehr.

Jonathan, 15, Schüler (HTL): Also bei mir ist die Grenze erreicht, wenn jemand verletzt oder arg beschimpft wird. Wenn ich sehe, dass kein Spaß mehr dahinter ist. Ich würde etwas tun, wenn ich die Situation so einschätze, dass ich selbst stark genug bin, ansonsten würde ich jemanden um Hilfe bitten. Wenn ich selbst betroffen bin, verwende ich die Mädchenmethode: einfach laut schreien.

© Rebecca Frank

Valerie, 19, Schülerin (Gesundheit und Krankenpflege): Der Punkt, an dem es für mich Zeit ist, einzugreifen oder zu helfen, ist, wenn ich finde, dass derjenige Hilfe braucht und/oder ich mich nicht mehr umdrehen kann, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

Rebecca Frank, Markus Jüttner, Barbara Lindner


Thema Begegnung ist möglich

Constanze Moritz, AAI

Peter: geboren in Kenia, Muttersprache: Swahili, Beruf: Medizinstudent, Wohnort: Wien, Hobbys: Fußball, Internet, Leute treffen. Peter ist zum Studium nach Wien gekommen. Mit einem Stipendium vom AAI kann er sich das Studieren in Wien leisten. Außerdem kann er im Studentenheim im AAI wohnen. Peter mag die internationale Atmosphäre im Haus. Fast jeden Tag wird etwas anderes gekocht: einmal türkisch, dann vorarlbergerisch, dann indisch, kenianisch… Und bei den Festen im Haus kommen viele Leute und es gibt coole Musik aus allen Ländern der Welt. Peter studiert gerne in Wien, das einzige, was ihn manchmal stört, ist, wenn er auf Drogen angesprochen wird… Nur weil er Afrikaner ist, dealt er sicher nicht mit Drogen! Dieses Vorurteil ärgert ihn, aber nur weil er anders aussieht, lässt er sich nicht ausgrenzen. Hacer: geboren in Wien, Muttersprache: Türkisch, Beruf: Studentin Islamische Religionspädagogik, Hobbys: lesen, Freunde treffen. Hacer ist in Wien geboren und aufgewachsen. Für sie ist Wien ihr Zuhause, trotzdem fährt sie gern in den Sommerferien zu ihren Verwandten in die Türkei. Sie kommt gut mit den Leuten

in Wien aus. Wenn manche Menschen vielleicht zuerst skeptisch sind wegen ihres Kopftuches, verlieren sie diese Skepsis, sobald sie hören, wie Hacer Wienerisch redet. Hacer ist ihr Glaube wichtig und sie steht dazu. Sie kommt oft ins AAI und betet im muslimischen Gebetsraum. Praktisch ist, dass es auch eine gute Mensa gibt, in der halal gekocht wird. Und man kann auch interessante Leute dort treffen. Ingrid: geboren in Vorarlberg, Muttersprache: Deutsch, Beruf: Pädagogikstudentin, Wohnort: Wien, Hobbys: reisen, tanzen, lesen. Ingrid ist zum Studieren nach Wien gekommen. Am Anfang hat es ein bisschen gedauert, bis sie sich auf der Uni zurechtgefunden hat. Aber mittlerweile kennt sie schon viele Leute. Ingrid reist gerne, weil es für sie spannend ist, neue Menschen und Länder kennenzulernen. Die Österreicher, findet sie, sind oft ziemlich engstirnig: alles, was anders oder fremd ist, wird schnell abgelehnt oder sogar angefeindet. Leider weiß sie oft nicht, wie sie auf solche Vorurteile reagieren soll. Seit sie das AAI in der Türkenstraße entdeckt hat, geht sie oft zu Veranstaltungen oder in die Mensa dorthin: da trifft man immer interessante Leute, mit denen man schnell ins Gespräch kommen kann – fast so, als wär’ man auf Reisen! Seit sie vor kurzem mit Peter und Hacer über Unterschiede und Gemeinsamkeiten diskutiert hat, weiß sie jetzt auch, wie sie das nächste Mal reagiert, wenn jemand in der U-Bahn über eine Frau mit Kopftuch schimpft…

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Nähere Informationen auf dem beigelegten Folder oder unter www.aai-wien.at. Eine Begegnung mit VertreterInnen verschiedener Religionen planen wir derzeit mit dem AAI für Frühjahr 2011.

©Constanze Moritz/AAI

3 Personen – verschiedene Herkunft – verschiedene Religionen – verschiedene Überzeugungen. Kann es da Begegnungsmöglichkeiten, Anknüpfungspunkte, Solidarität geben? Im Afro-Asiatischen Institut (AAI) in Wien gibt es die Möglichkeit, mit VertreterInnen des Islam und des Hinduismus ins Gespräch zu kommen und deren Lebensund Glaubenswelten kennenzulernen. Die Begegnung und das Kennenlernen helfen, Stellung zu beziehen und sich gegen Ausgrenzung von Minderheiten einzusetzen.

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Thema Trotzdem, wir bleiben! Engagement in Palästina Schwester Hildegard von den Salvatorianerinen lebt und arbeitet in der Westbank (auch Westjordanland genannt) in den Palästinensischen Gebieten. Genauer in Qubeibeh, einem kleinen Dorf ca. 12 km von Jerusalem entfernt. Sie kümmert sich in ihrem Pflegeheim „Beit Emmaus“ – „Haus Emmaus“ – um Menschen, die durch ihr Alter oder auf Grund einer Behinderung Hilfe benötigen. Ihre religiöse Zugehörigkeit ist dabei egal. Tan Nguyen

Auf den Stufen des im 19. Jahrhunderts erbauten St. Josef Krankenhauses im 13. Wiener Gemeindebezirk steht Schwester Hildegard, eine zierliche Frau mit grauen Haaren und einen freundlichen Lächeln. In diesen Mauern verbringt sie die kurze Zeit, die sie in Wien bleibt. Ein schöner Spaziergang an einem sonnigen September Nachmittag durch den eigenen Krankenhauspark ist eine angenehme Abwechslung im Gegensatz zum Staub und der Hitze ihres Wohnortes: 3700 km in südöstlicher Richtung liegt Qubeibeh, wo sie älteren und Menschen mit Behinderung tagtäglich hilft. „Der schnelle Westen und der langsame Orient“, das ist für sie der Unterschied. Sie lebt mit 12 Mitschwestern und vielen VolontärInnen unterschiedlichsten Alters im Haus Emmaus. „Der Mensch steht im Mittelpunkt“, so beschreibt Schwester Hildegard ihre Arbeit. Durch die Unterstützung der Salvatorianerinnen konnte die erste Krankenpflegeschule ins Leben gerufen werden. „Es ist nicht üblich, dass Frauen die Nacht in einem anderen Haus als dem eigenen verbringen“, sagt Schwester Hildegard. Daher war jahrelange Bewusstseinsbildung nötig, die erste Erfolge zeigt. Die Schwestern genießen großes Ansehen, ihre Meinung zu Hygiene ist gefragt. Obwohl sie am Anfang dieser Aufgabe skeptisch gegenüberstand und sie zurücklegen wollte, da es einige Attentate rund um Jerusalem gab, ist sie auf die Worte hin „Du hast eine Entscheidung getroffen, die es nun gilt, zu leben“ trotzdem geblieben.

gungseinschränkungen in der Westbank können viele Studierende nicht einmal zur Universität nach Betlehem fahren, dass lediglich zehn Kilometer entfernt ist. Daher ist die Hochschule für Pflege eine wichtige Institution, um jungen Menschen eine Zukunft zu bieten. Nächstes Jahr werden die ersten AbsolventInnen die Schule verlassen, auf die Schwester Hildegard sehr stolz ist. „Es war ein harter Weg, dies zu ermöglichen.“ Nicht nur auf bürokratischer Ebene mussten viele Hebel in Bewegung gesetzt werden, sondern auch in den Köpfen der Menschen. Als VolontärInnen lebt man in dieser Gemeinschaft, die auch die DorfbewohnerInnen mit einbezieht. Durch die Arbeit wie auch den Kontakt mit den Menschen können viele einen Dieses Lachen ist Lohn genug

Sinn für ihr eigenes Leben gewinnen. Es ist möglich, sich als VolontärIn für drei, sechs oder zwölf Monate für den freiwilligen Dienst zu melden. Bei Fragen steht Schwester Melanie Wolfers von IMpulsLEBEN gerne Rede und Antwort (Kontaktdaten siehe unten): „Es ist nicht möglich die ganze Welt zu verändern, aber in deinem kleinen Umfeld kannst du etwas bewegen.“

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Veranstaltungsbericht zum Vortrag von Schwester Hildegard: S.22/23 IMpulsLEBEN, Melanie Wolfers, Alte Burse, Sonnenfelsgasse 19, 1010 Wien, T 01 5125025, www.impulsleben.at

Die Gefahr ist allgegenwärtig – nicht nur in Palästina, sondern auch hier. „Es ist nicht gefährlicher als in Österreich auf der Autobahn“, ist die Antwort von Schwester Hildegard auf die Frage nach der Gefahr. Die Bewegungsfreiheit ist sehr eingeschränkt durch Checkpoints, Mauern, Graben und Zäune. Kürzlich wurde die einzige Zufahrtsstraße nach Jerusalem gesperrt, was natürlich Auswirkungen auf die Versorgung hatte. Aber all dies lässt sich für ein Lächeln einer der ihr anvertrauten Personen, sei es im Pflegeheim oder in der Hochschule, ertragen.

Das Rechte erkennen und nicht tun ist Mangel an Mut. Konfuzius (551-479 v.Chr.), chinesischer Philosoph

Mut beweist man nicht mit der Faust allein, man braucht den Kopf dazu. Erich Kästner (1899-1974), deutscher Schriftsteller

„Wo ausgebildet wird, da ist auch Hoffnung!“ Durch die Bewe-

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Zivilcourage in der Bibel Barbara Andrä

Dazu brauchst du: Kärtchen mit Bibelstellen, Kärtchen mit Situationsbeschreibungen, Namenskärtchen, evtl. Bibeln. Ziel: biblische Personen kennenlernen, die zivilcouragiert handeln

Mein Mann Nabal war nicht gerade ein angenehmer Zeitgenosse. Durch seine Überheblichkeit hatte er es sich mit David und seinen Männern verscherzt. Sie wollten uns alle umbringen – die Familie, die Knechte, das Vieh. Hinter dem Rücken meines Mannes habe ich mich mit David getroffen und mich bei ihm entschuldigt. Ich habe alle Schuld auf mich genommen um uns vor dem sicheren Tod zu schützen. Ich bin …

Eines Tages kam ich zufällig dazu als gerade eine Frau zur Hinrichtung geführt wurde. Für mich war klar, dass sie unschuldig sein musste, deshalb habe ich versucht, den Verantwortlichen klar zu machen, dass sie ihre Entscheidung nochmal überdenken müssen. Ich bekam eine Chance den Fall aufzuklären und konnte zwei Älteste überführen, die das ganze Volk nach Strich und Faden belogen hatten. Ich bin …

Bibelstellen und Namen: Lk. 10,33-35 (der barmherzige Samariter); Joh. 8,1-9 (Jesus); Apg. 4,18-21 (Petrus und Johannes); 1Sam. 25,23-25 (Abigajil); Dan. 13,46-49 (Daniel) Situationsbeschreibungen:

Auf meinem Weg von Jerusalem nach Jericho sah ich einen verletzen Mann auf der Straße liegen. Ich hatte den Eindruck, dass er überfallen worden war und schon eine Weile da lag. Nachdem ich seine Wunden verbunden hatte, nahm ich ihn mit zur nächsten Herberge und bezahlte den Wirt, damit er für ihn sorgen konnte. Ich bin …

Irgendwann brachte man eine Frau zu mir, die angeblich Ehebruch begangen hatte. Die Menschen wollten sie steinigen. Ich sagte ihnen, dass derjenige, der sich selbst noch nie einen Fehler gemacht hatte, den ersten Stein werfen sollte. Alle waren wohl ziemlich erstaunt darüber. Die Menschenmenge löste sich auf und die Frau und ich blieben allein zurück. Ich bin …

Alles hat damit begonnen, dass wir im Namen Jesu einen Kranken geheilt hatten. Kurze Zeit später wurden wir festgenommen und vor den Hohen Rat zitiert. Dort wurden wir bedroht, man wollte uns verbieten den Leuten weiterhin von Jesus zu erzählen. Wir haben dann klipp und klar gesagt, dass wir das nicht tun werden! Daraufhin wurden wir noch mehr bedroht, aber am Ende musste uns der Hohe Rat doch frei lassen. Wir sind …

Jedes Namenskärtchen entspricht einer Situationsbeschreibung und einer Bibelstelle. Die Jugendlichen bekommen die Kärtchen bunt durchgemischt und sollen sie richtig zuordnen. Diese Methode eignet sich als Einstieg in das Thema „Zivilcourage“. Vorschläge zur Weiterarbeit: in Tageszeitungen Artikel zu ähnlichen Themen suchen und die Bibelstellen ins Heute übertragen, überlegen, welche Arten von Zivilcourage in den Bibelstellen angesprochen wurden und sich fragen: „Wo war ich schon mal zivilcouragiert?“, Steckbriefe zu den biblischen Personen verfassen und sich fragen: „Können diese Personen Vorbilder für mich sein?“

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Hoffnung im Gegenwind Ideen, Methodenbausteine, Ablauf für Euer Jugendgebet, für Eure Jugendmesse. Maria Sigert-Kraupp

Einsingen – Begrüßung – Kreuzzeichen Einstimmung ins Thema: Szenenspiel mit vier Rollen: 2 Intriganten, 1 Opfer, 1 Zuschauer. – Einfrieren der Szene, unterstützt durch Gong oder Trommel – der Reihe nach sagt jede/ jeder ihre/seine Gedanken, zuletzt ZuschauerInnen: „Wenn ich mich da jetzt einmische, was passiert dann? Eigentlich sind die zwei unfair N. gegenüber. Würdest du dich trauen, für N. zu sprechen?“ Lied: Unerhörtes Wagen aus: Liederquelle, Nr.186, KJ Diözese Linz Vorbereitete Impulsgedanken von mehreren Plätzen in den Raum sprechen: Zivilcourage ist… Zum Nachdenken: Was hindert mich daran, meine Meinung zu sagen? Welche Ängste kommen in mir auf? Was könnte mir helfen, mich den Ängsten zu stellen, ohne mich ihnen auszuliefern? Wo kann ich Zivilcourage lernen?

Predigtgespräch: Christliche Glaubens- und Lebenspraxis erfordert Zivilcourage. Ermutigung dazu durch Beispiele von gläubigen Menschen, die Zivilcourage leben, etwa: Dom Erwin Kräutler, Bischof in Xingu: Einsatz für Indios, Regenwald Maria Sofaly und Romy Grasgruber, Organisatorinnen „Lichterkette gegen rechts“ Mai 2009 Gegen-Unrecht – Initiatoren; Jugend und eine Welt: Gegen Kinderprostitution,… Religionsunterricht Hauptschule Ladendorf – Schuhputzaktion für Dritte Welt Projekte Aktion: Vorbereitete Collage mit vielen leeren „Köpfen“, Fotos bekannter mutiger Frauen und Männer mit Namen dazwischen. – Einladung an alle, in leeren Kopf eigenen Namen hinein zu schreiben und wofür man mutig einstehen will. (Leere-Kopf-Karten extra bereithalten) Fürbitten-Lied: Ich singe für die Mutigen aus: God for You(th), Das Benediktbeurer-Liederbuch, Nr. 110, DonBosco-Verlag Zwischen den Strophen alle bzw. einige Namen der Collage nennen je nach Anzahl der beschriebenen Kopf-Karten. Vater unser - Segen

Gemeinsames Gebet nach Psalm 61 aus: Wolfgang Poeplau, Das Meer löscht die Hoffnung nicht aus, S.24, Christophorus 1986 Führe mich auf den Felsen, der zu hoch für mich ist. Lass mich wachsen an den Hindernissen, die man mir in den Weg legt. Lass mich reifen in der täglichen Arbeit, in der Verantwortung für andere, lass mich lernen, Grenzen zu überschreiten, herauszutreten aus dem eigenen Ich. Jenseits aller Sicherheiten, aller Pläne und Berechnungen, dort, wo man nicht leben kann, im Weglosen, im Uferlosen, sei du mir breite Straße und Weg. Lied: Hoffnung im Gegenwind aus: Peter Janssen, Hoffnung im Gegenwind, Musikspiel 1984 Einer harten Probe gleicht heute unser Leben, der Wind bläst vielen ins Gesicht. Komm heraus aus dem Loch deiner Mutlosigkeit, reih dich ein in die Kette der Mutigen! Mag sein, du spürst Hoffnung im Gegenwind, du spürst Hoffnung im Gegenwind.

Lied: Ich will gegen das Geläut der Leute aus: Liederquelle, Nr.100, KJ Diözese Linz Verlautbarungen - Einladung, sich vom Pflückbaum Texte, Gedanken, Karikaturen mitzunehmen. Lied (eventuell tanzen): Finde den Raum Aus: Liederquelle, Nr.56, KJ Diözese Linz Mögliche Pflückbaumtexte Es gibt auf Erden drei Diebe: Der eine ist die Antwort: Ich weiß nicht. Der andere ist die Antwort: Ich bin es nicht. Der dritte ist die Antwort: Das geht mich nichts an. Afrikanisches Sprichwort

Aus: Zivilcourage, Finger, Kurt Der Befehl ist das gefährlichste Element im Zusammenleben von Menschen geworden. Man muss den Mut haben, sich ihm entgegenzustellen und seine Herrschaft zu erschüttern.

Evangelium: Lk 22, 63-71 Verhör Jesu vor dem Hohen Rat

Elias Canetti

Aus: Zivilcourage, Finger, Kurt

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Lied: Einer harten Probe

gegen den strom

Einer harten Probe gleicht heute unser Leben, der Wind bläst vielen ins Gesicht. Komm heraus aus dem Loch deiner Mutlosigkeit, reih dich ein in die Kette der Mutigen! Mag sein, du spürst Hoffnung im Gegenwind, du spürst Hoffnung im Gegenwind.

ist einer nicht schon auf wasser gegangen? das macht ihm keiner nach jedoch dass du eine nichtschwimmerin gegen den strom schwimmst ist kein geringeres wunder Kurt Marti

Aus: Zivilcourage, Finger, Kurt

Ob wir an Gott glauben, der weder mit Waffen noch mit Worten verteidigt werden muss, wird uns prägen. Ob wir die kleinen schleichenden Grausamkeiten im täglichen Umgang miteinander entlarven, wird darüber entscheiden, ob wir weiter fähig sind, die großen Grausamkeiten weltweit durchzuführen. Ob wir die Erde genug lieben, dass wir sie nicht so nutzen, dass sie sich nicht mehr erholen kann, wird bestimmen, ob die Erde uns weiter erhält. Ob der Kampf zwischen Mann und Frau beigelegt wird und der Weg der tiefen, gegenseitigen Würdigung gefunden werden kann, wird über unser Glück entscheiden. Ob wir den Mut zur Originalität haben, wenn Einförmigkeit befohlen wird, können wir jetzt schon an uns spüren. Wie wir jetzt die Worte und Taten wählen, wird bestimmen, wie wir morgen leben werdenUnd ob. Es liegt an mir. Es liegt an dir. Ulrich Schaffer

Einer schweren Arbeit gleicht heute unser Leben, die Macht schlägt vielen ins Gesicht. Komm heraus aus dem Loch deiner Hoffnungslosigkeit, reih dich ein in die Kette der Wachsamen! Mag sein, du spürst Hoffnung im Gegenwind, du spürst Hoffnung im Gegenwind. Einer langen Nacht gleicht heute unser Leben, die Angst springt vielen ins Gesicht. Komm heraus aus dem Loch deiner Ängstlichkeit, reih dich ein in die Kette der Friedensbringer! Mag sein, du spürst Hoffnung im Gegenwind, du spürst Hoffnung im Gegenwind. Einem trocknen Brot gleicht heute unser Leben, die Not grinst vielen Ins Gesicht. Komm heraus aus dem Loch deiner Hilflosigkeit, reih dich ein in die Kette der Helfenden! Mag sein, du spürst Hoffnung im Gegenwind, du spürst Hoffnung im Gegenwind. Einem kargen Lohn gleicht heute unser Leben, Enttäuschung steht vielen im Gesicht. Komm heraus aus dem Loch deiner Wertlosigkeit, reih dich ein in die Kette der Standfesten! Mag sein, du spürst Hoffnung im Gegenwind, du spürst Hoffnung im Gegenwind.

aus: blutvoll leben, Es fehlt diese wirkliche Selbstgewissheit, dieser hohe Mut, wie Meister Eckhart das nannte. „Gott könnte nicht ohne mich sein.“ Solch ein In-Gott-Sein bewirkt eine ungeheure Würde und Kraft. So, wie wenn ich sage: „Du bist zur Liebe fähig! Es ist gar nicht wahr, dass du das nicht kannst oder dass alles verloren ist.“ Das gibt den Menschen Zutrauen zu sich selbst und zu anderen.

Einem kalten Tod gleicht heute unser Leben, das Aus hängt vielen vorm Gesicht. Komm heraus aus dem Loch deiner Leblosigkeit, reih dich ein in die Kette der Lebenden! Mag sein, du spürst Hoffnung im Gegenwind, du spürst Hoffnung im Gegenwind. T + M: Peter Janssen, aus: Hoffnung im Gegenwind, Musikspiel 1984

Dorothee Sölle

aus: Fastenzeitkalender Schenk dir was, Grünewald 2009

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Courage Detektive In den Medien kursieren viele Geschichten von Heldentum und Zivilcourage. Der Held von Manhattan, der ein Flugzeug mit Triebwerksschaden im Hudson River landen konnte, oder der Held von München. All diese Menschen sind außergewöhnlich mutig und haben zur richtigen Zeit das Richtige getan. Doch nicht jede Heldentat kommt in die Zeitung. Viele Millionen Taten von Zivilcourage finden im Kleinen ohne Zeugen und schlussendlich ohne die nötige Anerkennung statt. Doch mit Euch wird sich das ändern. Tan Nguyen

Auf diese Weise könnte die nächste Jugendstunde beginnen. Ziel ist es, aufzuzeigen, dass man nicht – wie beim Beispiel des Piloten – ein Profi sein muss, sondern dass es um den Mut geht und jedeR einE HeldIn sein kann. Die „kleinen“ HeldInnen sind überall versteckt. Man muss nur die Augen richtig aufmachen. In Kleingruppen sollen sich die Jugendlichen austauschen, wo sie Heldentaten gesehen haben. Impulsfragen könnten lauten: • • • • • •

Habt ihr schon einmal einen Helden oder eine Heldin gesehen? Hatte er/sie ein Cape und eine Maske an? Was war so mutig an seiner/ihrer Tat? War es nicht eher unvernünftig? Hättest du dir das zugetraut? Was haben die anderen gemacht, die dabeistanden?

Vielleicht erinnert sich jemand an ein bestimmtes Ereignis in seinem oder ihrem Umfeld. Möglicherweise kennt er/sie den Helden oder die Heldin persönlich. Nun versucht, aus den gesammelten Informationen eine fiktive Person zu kreieren: Was für Eigenschaften hat diese Person? Malt die Person auf ein Flipchart mit Cape und Maske auf und gebt ihr einen Namen. Seid kreativ! Daneben zeichnet ihr eine Person ohne Cape und Maske auf und schreibt die Namen der HeldInnen hinein, von denen ihr es wisst. Falls der-/diejenige namentlich nicht bekannt ist, schreibt einfach ein Stichwort auf. Nehmt für jede Person eine andere Farbe und belebt dieses Bild. Lasst diese beiden Bilder über das Jahr hängen und geht aufmerksam durch Eure Pfarre. Sobald ihr eine Person als Held erkannt habt, schreibt ihr den Namen darauf. Falls ihr die Möglichkeit habt, in den Pfarrbrief oder auf die Homepage zu schreiben, solltet ihr diese beiden Zeichnungen veröffentlichen und euch für ihre Taten bedanken. Vielleicht löst eure Aktion mehr Sensibilität für Zivilcourage aus.

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Gerne unterstützt euch die KJ mit einer Veröffentlichung eurer Bilder. Bitte meldet Euch dafür bei Tan unter: t.nguyen@katholische-jugend.at

Kurzfilme von ZARA zum Thema Zivilcourage Ein Erfahrungsbericht über die praktische Verwendung in der Jugendarbeit von Christine Schmidt

Diese Werbespots sind einfach unterhaltsam und machen nachdenklich. Wenn wir oft Fälle durchdenken, miteinander bespielen oder ausprobieren, haben wir viel mehr Handlungsmöglichkeiten, wenn wir einmal tatsächlich gebraucht werden, so wie auch praktische Erste Hilfe Kurse im Ernstfall nützlich sind. Wir haben dazu eine Firmstunde gehabt und einen Abend mit AltministrantInnen. In einem ersten Schritt haben wir Situationen gesammelt, wo Zivilcourage notwendig gewesen ist. Einige haben wir kurz angespielt, um uns anzuschauen, wo es notwendig wäre, dass ein Stopp passiert. Wir haben einfach in Rollenspielen die ganzen Ideen, die wir doch alle so oft „nach“ Vorfällen haben, gespielt, mehrere Möglichkeiten ausprobiert und uns in die Rollen verschiedener Beteiligter versetzt. Am lustigsten waren die Szenen, wo wir versucht haben, die Aufmerksamkeit der ZuschauerInnen auf uns zu lenken (wie in dem Spot in der Straßenbahn).

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So haben wir entdeckt, dass uns Zivilcourage Spaß macht, dass sie unsere Aufmerksamkeit herausfordert, dass sie unsere kreativen Fähigkeiten (Theaterspielen, Querdenken, Wortwitz, . . .) braucht, dass sie uns eine Möglichkeit bietet, unsere Welt mitzugestalten, dass sie nicht nur in großen spektakulären oder sogar lebensbedrohlichen Fällen gefragt ist, sondern auch in ganz vielen alltäglichen Situationen.

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www.filmproduktion.org/zaraspots

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wien.kjweb.at

Datum, Uhrzeit

Titel

Ort und Infos

27. Dezember bis 2. Jänner

Taizé-Treffen

Fahrt zum Europäischen Jugendtreffen in Rotterdam/Niederlande

15. Jänner 9:00-19:00

Zivilcourage in der Jugendgruppe

Bildungszentrum St.Bernhard, Neuklostergasse 1, 2700 Wr.Neustadt

4. bis 7. Februar

PartnerSchafftLeben

Spirituelle Tage für Paare, www.impulsleben.at

25. bis 27. Februar

OT-Grundkurs Teil 2

Ausbildung für OT-LeiterInnen, GJZ Oberleis, 2116 Oberleis 1

13. März 18:30-20:30

find•fight•follow Gottesdienst: Feuerfest Jugendkirche Wien, Wiedner Hauptstraße 97, 1050 Wien

26. März

Weltjugendtag Wien

Termine

Termine in der Diözese

Stephansplatz

Termine in der Jugendkirche

www.jugendkirche.at

Datum

Uhrzeit

Titel

19. Dezember

19:00

come2stay

25. Dezember

19:00

come2stay Weihnachtsspecial

9. Jänner

19:00

come2stay

22. Jänner

14:00-18:00

Gekommen, um zu feiern! Workshop Jugendliturgie

23. Jänner

19:00

come2stay

30. Jänner

19:00

come2stay

13. Februar

19:00

come2stay

20. Februar

19:00

come2stay

27. Februar

19:00

come2stay

6. März

19:00

come2stay

10. März bis 15. April

9:00

Quo vadis? Wohin führt dich dein Weg

18. März

17:00-21:00

Gekommen, um zu feiern! Workshop Jugendliturgie

20. März

19:00

come2stay

27. März

19:00

come2stay

Veranstaltungsort: Jugendkirche Wien, Wiedner Hauptstraße 97, 1050 Wien • http://www.jugendkirche.at

Termine im Norden

wien.kjweb.at/vikariat-nord

Datum, Uhrzeit

Titel

Ort und Infos

2. Jänner 17:00-20:00

Zeit im Glas

AWN

9. Jänner 18:30-20:00

Zündkerze – Jugendgottesdienst

PKGD

13. Jänner 17:00-19:30

Café SpiritOL

GJZO

6. Februar 17:00-20:00

Zeit im Glas

AWN

10. Februar 17:00-19:30

Café SpiritOL

GJZO

13. Februar 18:30-20:00

Zündkerze – Jugendgottesdienst

PKGD

4. März 19:30-21:00

spirit on fire - Die Messe

PKOL

6. März 17:00-20:00

Zeit im Glas

AWN

10. März 17:00-19:30

Café SpiritOL

GJZO

13. März 18:30-20:00

Zündkerze – Jugendgottesdienst

PKGD

28. März bis 2. April

face to face - let´s talk about … God!

HL

HL – Stadt Hollabrunn | MI – Stadt Mistelbach | GF – Stadt Gänserndorf | ST – Stadt Stockerau | DSD – Dekanat Sitzendorf | GJZO – Geistliches Jugendzentrum Oberleis, 2116 Oberleis 1 | AWN – Altes Wirtshaus Niedersulz, 2224 Niedersulz | PFOL – Pfarrkirche Oberleis, 2116 Oberleis | PKGD - Pfarrkirche Gänserndorf, 2230 Gänserndorf | VikN – Vikariat Nord (ohne konkreten Veranstaltungsort, Ort nach Vereinbarung) Nähere Infos zu allen Veranstaltungen erhältst du im KJ-Büro: T +43 1 51 552-3382, E nord@katholische-jugend.at, W <wien.kjweb.at>

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Termine

Termine in der Stadt

wien.kjweb.at/vikariat-stadt

Datum, Uhrzeit

Titel

Ort und Infos

15.+16. Dezember 2010, 15:00 – 19:00

Karitativer Punschstand

Zwettlerhof, Stephansplatz 6

16. Dezember 2010, 17:00 – 20:00

Friends of Naïn – Treffen

Naïn, Gemütlicher Abend

16. Dezember 2010, 19:00 – 21:00

Tanzworkshop

Café Ephata

19. Dezember, 19:00 – 20:00

Ephatamesse in Gumpendorf

Pfarre Gumpendorf-St. Ägyd, Brückengasse 5, Gottesdienst

12. Jänner 2011, 19:00 – 23:00

DEKX-Café

DEKX

20. Jänner 2011, 17:00 – 20:00

Friends of Naïn – Treffen

Naïn, Gemütlicher Abend

22. Jänner 2011, 15:00 – 22:00

Präzisionssportartturnier & Fest Liesing

1230 Wien

2. Februar 2011, 19:00 – 23:00

DEKX-Café

DEKX

14. Februar 2011, 20:00

Katho – die Jonglierwerkstatt

Pfarre Hütteldorf, Jonglierworkshop

17. Februar 2011, 17:00 – 20:00

Friends of Naïn – Treffen

Naïn, Gemütlicher Abend

27. Februar 2011, 15:00 – 19:00

KJ findet Stad(t)t

Jugendkirche Wien, Workshopnachmittag

2. März 2011, 19:00 – 23:00

DEKX-Café

DEKX

13. März 2011, 14:00 – 20:30

FeuerFest

Jugendkirche Wien, Workshopnachmittag für FirmkandidatInnen

17. März 2011, 17:00 – 20:00

Friends of Naïn – Treffen

Naïn, Gemütlicher Abend

25. März 2011, 18:00 – 20:30

Ökumenischer Jugendkreuzweg

Start: Reformierte Stadtkirche, Dorotheergasse 16

Naïn: Pius Parsch-Platz 3, 3. Stock, 1210 Wien | Café Ephata: Garbergasse 14, 1060 Wien | Pfarre Hütteldorf: Hüttelbergstraße 1a, 1140 Wien Jugendkirche Wien: Wiedner Hauptstraße 97, 1050 Wien | DEKX: Antonsplatz 17/K4, 1100 Wien

Termine im Süden

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wien.kjweb.at/vikariat-sued

Datum, Uhrzeit

Titel

Ort und Infos

17. Dezember 20:00

Dekanatsjugendmesse Wr. Neustadt

Familienkirche Schmuckerau

20. Dezember 19:30

Taizé-Gebet

Krypta Pf. Brunn/Gebirge

9. Jänner 18:30

Dekanatsjugendmesse Baden

Frauengasse 3, 2500 Baden

11. Jänner 06:00

JUFRU – Jugendfrühstück Baden

Frauengasse 3, 2500 Baden

22. Jänner 18:00

Jugendmesse „Ladezone“

Waldgasse 18-20, 2601 Siedlung Maria Theresia

30. Jänner 18:00

Jugendmesse „g@gott.komm“

Pfarre Enzesfeld

1. Februar 6:00

JUFRU – Jugendfrühstück Baden

Frauengasse 3, 2500 Baden

19. Februar 18:00

Dekanatsjugendmesse

Pfarre Lanzenkirchen

20. Februar 18:30

Dekanatsjugendmesse Baden

Frauengasse 3, 2500 Baden

21. Februar 19:30

Taizé-Gebet

Krypta Pf. Brunn/Gebirge

1. März 6:00

JUFRU – Jugendfrühstück Baden

Frauengasse 3, 2500 Baden

13. März 18:30

Dekanatsjugendmesse Baden

Frauengasse 3, 2500 Baden

13. März 18:00

Dekanatsjugendmesse Piesting

Pfarre Piesting

14. März 19:00

FirmbegleiterInnen-Austausch

Bildungszentrum St. Bernhard, Wr. Neustadt

18.März 18:00 bis 20. März 14:00

(h)ausbpauern

Jugend am Hof, Grametschlag

19. März 19:30

Nachtgeflüster – Einstimmung auf die Fastenzeit Hauptstraße 31, 2540 Gainfarn

25. März 20:00

Dekanatsjugendmesse Wr. Neustadt

Erlöserkirche Wr. Neustadt

26. März 15:00

Musiktag

Jugendstelle Mödling, St. Gabriel

26. März 18:00

Jugendmesse „Ladezone“

Wienerstr. 8, 2601 Sollenau

27. März 15:00

Jugendkreuzweg

Dekanat Neunkirchen

27. März 18:00

Jugendmesse „g@gott.komm“

Pfarre Himberg

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SONDERTEIL 72 Stunden 2010

www.72h.at

72 Stunden ohne Kompromiss großer Erfolg in der Erzdiözese Am Sonntag, 24. Oktober ist Österreichs größte Jugendsozialaktion „72 Stunden ohne Kompromiss“ zuende gegangen, die von der Katholischen Jugend Österreich in Zusammenarbeit mit youngCaritas und Hitradio Ö3 durchgeführt wird und bereits zum fünften Mal stattfand. Saskia Bellem

Österreichweit haben sich ca. 5000 Jugendliche in rund 400 Projekten von Donnerstag, 21. Oktober 15:00 Uhr bis Sonntag, 24. Oktober 15:00 Uhr für soziale, entwicklungspolitische oder ökologische Projekte „kompromisslos“ – ohne vorheriges Wissen über das ihnen zugeteilte Projekt – engagiert; Schwerpunkt der diesjährigen Aktion waren dabei die Themen Armut und soziale Ausgrenzung. Die Erzdiözese Wien allein stellte 1066 Jugendliche in 86 Projekten, die von der KJ Wien in Zusammenarbeit mit der youngCaritas Wien koordiniert wurden. „Die Jugendlichen haben gezeigt, dass sie fleißig und kreativ sind und sich mit viel Engagement für die Gesellschaft einsetzen wollen und können. Sie haben bewiesen, dass sie trotz all der Negativwerbung über die vermeintlich schlechte Jugend einfach unheimlich viel drauf haben. Zahlreiche Projektpartner waren begeistert, wieviel die Jugendlichen in dieser kurzen Zeit bewegt haben – manche Projekte waren früher fertig als geplant!“, zeigt sich Projektleiterin Nicole van der Klaauw zufrieden. Über den zu erwartenden nachhaltigen Effekt der Aktion freut sich Bernhard Skritek, Vorsitzender der KJ Wien: „Am meisten hat mich begeistert, mit welchem Feuer die Jugendlichen an die Sache herangegangen sind. Es ist ihnen nicht nur gelungen, die Projektpartner mit ihrem Enthusiasmus anzustecken, sondern auch den Erwachsenen zu zeigen, wie wichtig und einfach es ist, zu helfen. Anfängliche Berührungsängste wurden dabei schnell überwunden, und bei einigen

Projekten haben wir so den Grundstein für eine langfristige Kooperation gelegt.“ Vom Einsatz der Jugendlichen selbst überzeugen konnte sich auch Martin Wiesauer, Geschäftsführer der Kategorialen Seelsorge der Erzdiözese Wien, der einige Projekte vor Ort besuchte: „Besonders beeindruckt hat mich die gute Kooperation der Jugendlichen und der ProjektleiterInnen, die sich vorher untereinander gar nicht kannten und dennoch harmonisch zusammengearbeitet haben. Dies hat mein Bild von der Jugend wieder einmal bestätigt: Sie lassen sich motiviert auf neue Dinge ein und übernehmen gerne und mit Stolz Verantwortung.“ Als Dankeschön haben wir nach Abschluss am letzten Abend alle TeilnehmerInnen und ihre FreundInnen zum Feiern in den Wiener Ost Klub eingeladen – natürlich bei freiem Eintritt und Verpflegung, Livebands, Modenschau und Kurzfilmpräsentation. 72 Stunden ohne Kompromiss findet von Mi., 17., bis Sa., 20. Oktober 2012 erneut statt, für 2014 ist eine europaweite konzertierte Aktion geplant » http://72h.eu. Auf den folgenden Seiten präsentieren wir drei eindrückliche Reportagen von connectU-Redakteurinnen, die außerdem im Magazin „Schottengasse“ der Katholischen Medien Akademie erscheinen werden.

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72 Stunden im Internet: www.72h.at wien.kjweb.at/berichterstattung-72h www.facebook.com/72stunden www.kma.at 4/10

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SONDERTEIL 72 stunden 2010

www.72h.at

Die Welt blinder Menschen sichtbar machen Ein Herd, zwei Pfannen mit kochendem Inhalt, eine Tasse mit Tomaten, ein Stück Kohl, eine offene Fasche Öl oder ein Tetra-Pack Milch. All diese Gegenstände erkennt man in der ersten Szene des Kurzsfilms „Fragen nehmen Hürden“. Das Video wurde im Rahmen des 72 Stunden Projektes „Blinder Fleck am Arbeitsmarkt“ gedreht.

Freundin Jonida, Studentin der Anthropologie und Theaterwissenschaften und die beiden Psychologiestudentinnen Doris und Tara im Radio von der Aktion „72 Stunden ohne Kompromiss“ gehört. Sie waren sofort begeistert. Eine Woche vor dem Start erfuhren sie, welche Aufgabe sie haben. „Das Projekt passt super für uns“, war Sophie gleich überzeugt.

Elisabeth Hafner

Den Lebensalltag von blinden Menschen für Sehende begreiflich zu machen, dieses Ziel hat sich das Projekt „Blinder Fleck am Arbeitsmarkt“ gesetzt. Sehbehinderte Menschen sind eine unauffällige und wenig beachtete Minderheit. Etwa einer von 1.000 Österreicherinnen und Österreichern ist blind oder sieht extrem wenig. An Sehfehlern leiden mehr als 40 Prozent der Bevölkerung. Bindet man sehenden Menschen eine Augenbinde um, wird die einfachste Tätigkeit wie ein Glas Wasser trinken nahezu unmöglich. Sie sind auf ihre Augen angewiesen, ja von ihnen geradezu abhängig. In den ersten der 72 Stunden besuchen Sophie Haas, Jonida Laci, Doris Lamplmair und Tara Zarza die Ausstellung „Dialog im Dunkeln“ in der Wiener Innenstadt. Sehen kann man in dieser Ausstellung nichts, vielmehr muss man sich auf die Ohren und die Anweisungen der blinden Guides verlassen. In Gruppen von maximal acht Personen geht es durch völlig abgedunkelte Räume. Dort werden Alltagsbegebenheiten wie zum Beispiel das Überqueren einer Straße nachgestellt. Situationen, welche blinde Menschen Tag für Tag ohne ihr Augenlicht meistern, werden von sehenden Menschen oft nicht als Hürden oder Probleme wahrgenommen. Doch in dunklen Räumen werden schon einfache Aufgaben wie geradeausgehen und sich auf eine Parkbank setzen zu reizvollen Abenteuern. Im August haben die Philosophiestudentinnen Sophie, ihre

Den Vieren war schnell klar: Es wird ein Video gedreht. „Schließlich haben wir alle ein bisschen Erfahrungen mit Videodreh“, lacht Sophie. Für den Filmdreh wurde auch noch Sophies Mitbewohner Johannes Saibel eingespannt: „Er war sofort dabei, schließlich ist er ja nicht gschamig.“ Johannes bekam die Rolle eines jungen Mannes, der Arbeit sucht, aber aufgrund seiner Blindheit eine Absage bekommt. Die vier Studentinnen besuchten auch den Betrieb Transdanubia. In der Firma werden Arbeitsmittel wie Brailledrucker oder Vorlesegeräte hergestellt. Hier erfuhren die jungen Frauen, wie schwer es für blinde Menschen ist, einen Arbeitsplatz zu bekommen und sie bekamen die Funktionsweise einer Braillezeile, ein Computerausgabegerät für blinde MitarbeiterInnen, erklärt. Um auf die Thematik aufmerksam zu machen, hat die Projektgruppe im Rahmen des Projektes das Video „Fragen nehmen Hürden“ produziert. In welchem nicht nur die Schwierigkeit gezeigt wird, als blinder Mensch einen Arbeitsplatz zu bekommen, sondern auch alltägliches wie Kochen oder Freunde treffen.

© Barbara Lindner auf http://facebook.com/72stunden

Obwohl sie gerne mehr Zeit gehabt hätten, um sich mit der Thematik genauer auseinandersetzen zu können, sind die vier Studentinnen mit dem Kurzfilm sehr zufrieden. „Die Rückmeldungen sind durchgehend positiv“, erzählen die Projektteilnehmerinnen.

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Link zum Video: http://www.youtube.com/watch?v=7k100BxpHyM Link zu Dialog im Dunkeln: http://www.imdunkeln.at/ Link zu Transdanubia: http://www.tsb.co.at/

Alle Videos zu 72 Stunden ohne Kompromiss findest du auf KJTV unter: www.youtube.com/kjwien

v.l.n.r.: Sophie, Jonida, Doris, Tara, (Teilnehmerinnen), Anna Huber (Dialog im Dunkeln, Seminarkoordination und Events)

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SONDERTEIL 72 Stunden 2010

www.72h.at

We are the world „72 Stunden ohne Kompromiss“ gegen soziale Ausgrenzung. Jugendliche haben das Wohnheim „Weiberwirtschaft“ in Wiener Neustadt renoviert. Rebecca Frank

The ones that make a brighter day Kerstin Gorzolla, Lara Plundrak und Tanja Setka haben Holzplanken geschliffen, Fensterrahmen abgeklebt, Vorhänge abgenommen, Möbel getragen, Farbe angerührt und Wände gestrichen. Jetzt hängen sie erschöpft im blumig gemusterten Polsterstuhl. Sie genießen es, die Arbeit abgeschlossen zu haben und sind durch nichts zum Aufstehen zu bewegen. Denn die „drei Burschen“, wie sie sich nennen, weil die Vereinsleitung eigentlich junge Männer als Helfer erwartet hatte, haben fleißig gewerkt, das betont auch die Sozialarbeiterin Christine Kretschmer immer wieder. Im Rahmen der „72 Stunden ohne Kompromiss“ übernahmen die Jugendlichen die Aufgabe, die Wände der „Weiberwirtschaft“ wieder zum Strahlen zu bringen. Das Wohnhaus für Mütter und alleinstehende Frauen in Not steht mitten im Bauland am Stadtrand Wiener Neustadts. Es ist erst ein Jahr jung, wirkt aber an manchen Stellen schon richtig abgewohnt. Da gibt es Tapser rund um die Lichtschalter. Dort haben klebrige Schokoladenhände ihre Spuren hinterlassen. Und im Stiegenhaus ist gar eine Flüssigkeit die Wand heruntergeronnen. So let’s start living Bis zu 20 zuvor obdachlose Frauen wohnen in der „Weiberwirtschaft“, momentan ist die jüngste 18, die älteste 60 Jahre alt. Gemeinsam mit ihren Kindern oder einer weiteren Frau bewohnen sie Zimmer mit großen Fenstern und hellen Möbeln. Tagsüber wird die Zeit genutzt, um jene Probleme zu verringern, die zu der aktuellen Situation geführt haben. Die Damen führen mit den BetreuerInnen intensive Gespräche, erledigen Behördengänge, erhalten Unterstützung bei Berufsorientierung, Jobsuche, Schuldenabbau und der Erziehung ihrer Kinder. Diese auf maximal ein Jahr beschränkte 24 Stunden-Intensivbetreuung ist es, die die „Weiberwirtschaft“ im Vergleich zu den Frauenhäusern zu einer Besonderheit macht.

Das Gebäude der „Weiberwirtschaft“

Wo gemalt wird, da fallen Farbspritzer

Lend a hand „Wir brauchen gute Musik, damit wir arbeiten können“, fordert Tanja Setka und freut sich über das geliehene Radio, aus dem „We are the world“ von USA for Africa ertönt. Mit Musik geht die Arbeit leichter von der Hand, darin sind sich die drei Mädchen einig. Summend montieren sie die Vorhangstangen ab und überkleben die Steckdosen mit Klebeband, damit sie keine Farbe abbekommen. Die beiden Wandschränke verursachen ein wenig Kopfzerbrechen: „Wie bekommen wir die denn aus dem Zimmer?“ Schließlich einigen sich die Teenager darauf, die Kästen mit Plastikfolie zu bedecken.

Was anfänglich noch ein wenig unbeholfen wirkt – so verziert die 15jährige Kerstin Gorzolla von der Stehleiter aus alle anderen mit weißen Farbtupfen in den Haaren, die noch Tage später sichtbar sein werden –, versetzt die kleine Gruppe später in Staunen, denn innerhalb eines Vormittags haben alle vier Wände einen neuen Anstrich bekommen. Am Nachmittag geht es weiter im Stiegenhaus, das sich als große Herausforderung herausstellt, denn das Packpapier, mit dem der Fußboden vor Farbspritzern geschützt werden soll, will und will nicht halten. Doch der Erfolg beim Verschönern der „Weiberwirtschaft“ bedeutet nicht unbedingt, dass die „drei Burschen“ zuhause gleich weiter renovieren werden. „Ich bin müde und werde, wenn ich nach Hause komme, sicher früh schlafen gehen“, erklärt Tanja Setka und fügt hinzu: „Aber 2012 werde ich wieder bei ,72 Stunden ohne Kompromiss’ mitmachen, das hab ich mir schon mit mir selbst ausgemacht.“ We are the children „Komm mit rauf ins Kuschelschloss!“, fordert Marcel, 4 ½, und zerrt an Lara Plundraks Hand. Das Kuschelschloss sei ein Überbleibsel vom Mittelalterfest anlässlich der Grundsteinlegung, so Pamela Fuchs, die Leiterin der „Weiberwirtschaft“. Der mit Schaumgummi, Stoffen und Kuscheltieren gestaltete

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SONDERTEIL 72 Stunden 2010

Lara Plundrak & Kerstin Gorzolla streichen das achteckige „Wohnzimmer“

© Fotos: Rebecca Frank

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Bereich im ersten Stock gehöre ausschließlich den Kindern als Rückzugsort. „72 Stunden ohne Kompromiss war für uns ein willkommener Anlass, die Zimmer wieder so vorzubereiten, dass zukünftige Bewohnerinnen die gleichen Bedingungen vorfinden wie jene, die ganz zu Beginn eingezogen sind“, erklärt Sozialarbeiter Christian Huisbauer die Tätigkeit der Jugendlichen.

Neue Freundschaften

Neben dem Renovieren der Einrichtung war wichtig, dass die Jugendlichen in der Gemeinschaft mitleben, ihr eigenes Zimmer in der „Weiberwirtschaft“ haben und gemeinsam mit den Bewohnerinnen essen. Christian Huisbauer hält die „72 Stunden“ für eine großartige Gelegenheit für Jugendliche, soziale Einrichtungen von innen zu sehen und mit „gescheiterten Menschen“ in Kontakt zu treten. Das sei unendlich wertvoll für eine Gesellschaft, die durch solche Menschen, deren Berührungsängste weggefallen sind, besser mit Vorurteilen umginge. Berührungsängste, die zumindest Marcel nicht kennt, der Lara Plundrak fest umarmt, während sie lächelt: „Am liebsten würde ich da bleiben. Die Leute hier sind echt nett zu uns gewesen.“

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Wir sind Helden

Motorsäge statt Friedhofsruhe „Ist ja keiner mehr da von der Generation, die die Grabpflege übernehmen könnte.“ Die Stimme von Josef Frank, Pensionist und Gemeinderat, wird leiser, während sein Blick über den jüdischen Friedhof Hollabrunn schweift: „Die Nachkommen wurden ja alle umgebracht.“ Jüdische Gräber sind für die Ewigkeit gemacht, denn Jüdinnen und Juden gehen davon aus, dass die Verstorbenen erst dann erlöst werden, wenn der Messias kommt. Und bis zu diesem jüngsten Tag müssen die Gräber gepflegt werden, dürfen auch nicht einfach aufgelöst oder dem Verfall preisgegeben werden. Anreiz genug für die Katholische Jugend, sich im Rahmen der „72 Stunden ohne Kompromiss“ (72hoK) auf einem der 33 jüdischen Friedhöfe Niederösterreichs einzusetzen. Maria Sigert-Kraupp

Den Morgenfrost in Hollabrunn nimmt der jugendliche Gartentrupp locker. Seit 7:30 Uhr werkt Matthias Svolba aus dem elften Wiener Gemeindebezirk gemeinsam mit seinen Freunden, bereits eine Stunde später zieht er wie alle anderen seiner Pfarrgruppe die Jacke aus. Matthias Svolba grinst: „Es

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„Drückeberger“-Pause, um den Laubhaufen zu verdichten

taugt mir, auch wenn einiges nicht gleich funktioniert, wie’s soll.“ Skeptisch nähert sich der 14-Jährige wieder dem Rasenmäher, der erst nach mehreren Startversuchen anspringt; im nächsten Moment rufen ihm die anderen zu, er solle „drüben weitermähen“. Hilfsbereitschaft, die SpaSS macht Die zehnköpfige Jugendgruppe mit der Gruppenleiterin Martina aus der römisch-katholischen Pfarre Kaiserebersdorf in Wien-Simmering hat sich bei 72hoK angemeldet, weil sie Menschen helfen und dabei Spaß haben will. Auf einem

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SONDERTEIL 72 Stunden 2010

verlassenen, verwilderten jüdischen Friedhof im Weinviertel mit Rechen, Harken, Motorsäge, Heckenschneider ins Schwitzen zu geraten, stört sie nicht. Schwitzen drinnen bitte nur mit Kappe Ungewohnt und unbekannt für alle sind die Verhaltensweisen auf einem jüdischen Friedhof, etwa die geforderte Kopfbedeckung. „Weil Gott auf dich schaut, sollst du dein Haupt bedecken. Blumen am Grab gibt’s keine, dafür Steine“, wird in der Gruppe bei der Jause erörtert. Den geschichtlichen Hintergrund zu jüdischer Glaubenstradition liefert Darko Cvijic, Projektleiter. Er hat auch das Quartier im Pfarrzentrum und das Essen, gesponsert von der Stadtgemeinde Hollabrunn, organisiert. „Ich bin begeistert von der Gruppe, sie beten, musizieren, arbeiten miteinander, die sind zusammengeschweißt, unglaublich“, keucht Darko, erteilt Aufgaben und reißt erneut die Motorsäge an. Wieder wird im Fünf-Minuten-Takt eine volle Scheibtruhe Gartenabfall nach der anderen draußen abgekippt. Klar, sie schaffen es bis Sonnenuntergang, denn am Sabbat darf nur außerhalb der Friedhofsmauern gearbeitet werden. Aber auch am Samstag wächst der Berg an Laub, Wurzelwerk, Baum- und Strauchschnitt vorm Friedhof, bis die Friedhofsmauer gelichtet ist. Martin Svolba und Ulli Pochmann in Aktion

erregen die Namen, nun wieder gut sichtbar, auf den etwa 130 freigelegten Grabsteinen Aufmerksamkeit. „Ja, das war der Arzt“, erinnert sich ein Besucher. „Deren Kinder hat man alle deportiert“, ertönt es aus einer anderen Ecke. Ein Grabstein mit goldglänzender Inschrift fällt auf: „Schau, dem seine Tochter hat den Grabstein herrichten lassen, wo die jetzt wohnt?“ Einer der Friedhofsbesucher weiß: „Ja, die Synagoge war in der Spitalgasse.“ Die Besucherinnen und Besucher reden kaum mit den jungen Helferinnen und Helfern, bewundern jedoch ihre geleistete Arbeit. „Religion trennt nicht“, resümiert Ulli Pochmann, 14 Jahre, müde von den Anstrengungen, „wir haben viel geschafft und auch die Freundschaft untereinander gestärkt.“

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© Fotos: Maria Sigert-Kraupp

Dienst der Versöhnung und Wertschätzung „Toll, was die Jugendlichen vollbracht haben“, freut sich der für Friedhöfe zuständige Stadtrat Jakob Raffel tags darauf bei der Schlusspräsentation. Die Aufsicht seitens der Stadtgemeinde Hollabrunn begrenzt sich auf Rasenmähen zwei- bis dreimal im Jahr. Deshalb lobt Bürgermeister Erwin Bernreiter besonders das Gratisengagement der zehn Jugendlichen. Dechant Stadtpfarrer Franz Pfeifer hält allen die Wichtigkeit dieses Projektes vor Augen: „Der jüdische Friedhof ist Teil der Geschichte Hollabrunns; ihn wertschätzend zu erhalten, erinnert an die Geschichte, aus der wir lernen.“ Das geleistete Teamwork stehe für Respekt, Toleranz und Zutrauen, dass der andere gut ist und Gutes tut. Voll Interesse drängen die Besucher nach den Dankesreden zum Friedhofstor. Im Friedhof

Fotosession der Jugendgruppe Kaiserebersdorf mit Gemeinderat Josef Frank, Projektleiter Darko Cvijic und Stadtrat Jakob Raffel (hintere Reihe)

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Diözesan

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SOL – Sommerkurs OberLeis: lerne, lebe, leite © KJ Wien

Marie-Luise Auer, Bildungsreferentin der KJ Wien

Zwischen 31.8. und 5.9.2010 haben wir uns, insgesamt 14 begeisterte junge Menschen, in der kirchlichen Jugendarbeit weitergebildet. lerne: wir haben gelernt, in die Lebenswelt Jugendlicher einzutauchen, uns in gelungener Kommunikation geübt, wir haben die Bibel erkundet, drinnen und draußen gespielt, Jugendarbeit im kirchlichen Kontext reflektiert und einander kennengelernt.

© Constanze Huber

lebe: wir haben gut gegessen, sind unserem eigenen Glauben auf der Spur gewesen und in der Natur gewandelt, haben Tiere gesehen, gemeinsam gefeiert, gebetet und gelacht. leite: wir haben Methoden ausprobiert, Inhalte verinnerlicht, sind uns in Nähe und Distanz gegenübergestanden, haben rechtliche Grundlagen gecheckt, gelernt, Konflikte zu lösen und sind im Projektmanagement geschult worden. Und natürlich hatten wir auch viel Spaß und eine sehr gute Zeit miteinander!

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Ausstellung „einBlick – ausBlick: Fotografische Gehversuche der KJ“ © Saskia Bellem

Saskia Bellem

Im Mai 2010 haben wir am Stephansplatz einen Workshop zum Thema „Gute Bilder machen mit Kompaktkameras“ durchgeführt. Wir wollten zeigen, dass man auch mit kleinen Kompaktkameras künstlerisch ansprechende Bilder machen kann. Fünf Teilnehmerinnen und ein Teilnehmer haben sich dann mit ihren Fotoapparaten auf die Jagd gemacht nach originellen Motiven und ungewohnten Blickwinkeln in den Kategorien Architektur, Bewegung, Dunkelheit, Nahaufnahme und Porträt. Die besten Ergebnisse des Workshops präsentieren wir im Rahmen der Ausstellung „einBlick – ausBlick“, wobei wir die Fotos in ihrem gänzlich unbearbeiteten Originalzustand belassen haben, um den ursprünglichen und unverfälschten Blick der KünstlerInnen widerzugeben.

OR-Süd Daniel Fürhapter im Interview zu seinen Bildern

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Die Ausstellung ist noch bis Ende Jänner kostenlos in den Räumlichkeiten der Kategorialen Seelsorge am Stephansplatz 6/6. Stock zu besichtigen.

Die Jugendseelsorger Werner Pirkner und Gregor Jansen

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Diözesan

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© Tan Nguyen

Trotzdem, wir bleiben! Tan Nguyen

Unter diesem Motto trafen sich 20 junge Menschen zu einem Gebet und Informationsabend über das Leben in Palästina. Während des Vortrages, der von IMpulsLEBEN und der KJ Wien gemeinsam organisiert worden war, gab Schwester Hildegard von den Salvatorianerinnen einen Einblick in das beschwerliche Leben und die politische Lage in vor Ort. „Mauern aus Stein, aber auch Mauern im Geist trennen uns voneinander“, war die Erkenntnis des besinnlichen Abends in der Alten Burse. Schwester Hildegard ist am nächsten Tag wieder „nach Hause“, so bezeichnet sie den kleinen Ort nahe Jerusalem, abgereist, wo sie ein Alten- und Behindertenheim betreut und seit kurzem eine Hochschule für Pflegeberufe mitbegründet hat. „Wo ausgebildet wird, da ist auch Hoffnung“ – mit dieser Hoffnung und Zuversicht endete der Abend mit einem arabischen Buffet.

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Neues Ser vice: kost enloser monatlic her Email Newslette r mit Ter minen und Neu igkeiten aus der ganzen K J Wien! wien.kjw eb.at/new sletter

KMA Zertifikats-Vergabe

Petra Wasserbauer überreicht Sr. Hildegard als Dankeschön ein KJ-Fanpaket

Saskia Bellem

Katholischen Medien Akademie am 3. Oktober 2010 ihre Zertifikate erhalten. Toll gemacht, wir sind sehr stolz auf Euch!

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© Ursula Unterberger/KMA

Einige unserer connectU-RedakteurInnen haben nach ihrer einjährigen berufsbegleitenden Journalismus-Ausbildung bei der

v.l.n.r.: Tan Nguyen, Saskia Bellem, Rebecca Frank, KMA-Leiter Gerhard Tschugguel, Barbara Holzer, Darko Trabauer-Cvijic, Daniel Fürhapter, Elisabeth Hafner

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Jugendkirche

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© Fotos: Jugendkirche

Mittendrin statt nur dabei Gregor Jansen & Birgit Hager, Projektleiterin Jugendkirche

DIE JUGENDKIRCHE FEIERTE IHREN 5. GEBURTSTAG Am 09.10.2005 weihte Kardinal Christoph Schönborn die erste Jugendkirche Österreichs ein – in Wien. Er betitelte sie damals als ein „heiliges Experiment“. Vieles ist seitdem geschehen und „experimentiert“ worden in der Wiedner Hauptstraße 97 im 5. Wiener Gemeindebezirk, dem Sitz der Jugendkirche: Umbauarbeiten, Musicals, Weltrekordversuche, Diskussionsrunden, Gottesdienste, Symposien, Ausstellungen, Projekte verschiedenster Art mit und für Jugendliche, die BlueBox, der Jugendraum der Jugendkirche „in der Kirche“ hat sich als Jugendtreff etabliert und vieles mehr. Dieses „heilige Experiment“ hat nun mit einem Festwochenende Anfang Oktober sein fünfjähriges Bestehen gebührend gefeiert. GRAFFITI – AKTION Was zieht Jugendliche an? Wie kann Kirche Jugendkultur aufgreifen? Wie drücken sich Jugendliche aus? Diese und viele andere Fragen stehen zu Beginn aller Projekte der Jugendkirche. Graffitis sind in diesem Zusammenhang eine der sichtbarsten Ausdrucksformen von jugendlicher Kultur. Diese Ausdrucksform wurde am Samstag 9.10.2010 zu Beginn des Festwochenendes aufgegriffen: Unter fachkundiger Anleitung verwandelten Jugendliche beim Museumsquartier einen weißen Würfel mit zwei Metern Kantenlänge in ein buntes Kunstwerk. Jugendliche PassantInnen wurden motiviert, einen Beitrag zum Thema Geburtstag, Kirche, Jugendkirche zu sprayen. Währenddessen kamen wir ins Gespräch, haben vom Projekt „Jugendkirche“ erzählt und ein positives Bild von Kirche vermittelt: junge Kirche, die zu den Menschen geht, „coole“ Sachen macht und sich nicht hinter Mauern versteckt! Der Würfel fand am darauffolgenden Tag beim Festgottesdienst seinen Platz in der Jugendkirche neben überdimensionalen Glückwunschkarten, ebenfalls mit Spraydosen am Nachmittag des 10.10.2010 vor der Jugendkirche gestaltet wurden.

MITTENDRIN STATT NUR DABEI Viele „alte Bekannte“ wie auch zahlreiche neue junge Gesichter feierten während des Festwochenendes mit der Jugendkirche

ihren Geburtstag. Höhepunkt fand dieser bei einem find•fight•follow-Gottesdienst „Mittendrin statt nur dabei“. „Ich freue mich sehr darüber, dass es die Ju gendkirche jetzt schon seit fünf Jahren gibt. Ich freue mich sehr, dass es die find•fight•follow- Gottesdienste gibt. Ihr habt Impulse in der ganzen Erzdiözese gesetzt“, so Hauptzelebrant Generalvikar Msgr. Franz Schuster in seiner Predigt. „Beide Initiativen sind ein wichtiges Zeichen dafür, dass Jugendliche mittendrin sind in der Kirche. Dafür bin ich euch sehr dankbar.“ Roter Faden des Gottesdienstes war das Evangelium der Emmausjünger, die sich nach dem Tod Jesu enttäuscht vom Jerusalemer Jüngerkreis abwandten. Der auferstandene Jesus kommt unerkannt in ihre Mitte und begleitet sie auf ihrem Weg, bis sie ihn beim Brotbrechen erkennen. In dieser Begegnung holt Jesus sie vom Rand wieder zurück in die Mitte. Im Gottesdienst unterstrich ein 50 Meter langes weißes Tuch das zentrale Geschehen der Eucharistie und Kommunion, indem es vom Altar aus durch die ganze Kirche bis hinaus auf den Kirchenvorplatz entrollt wurde und damit verdeutlichte, dass das, was am Altar geschieht, mitten in unser Leben hinein und über den Gottesdienst hinaus wirkt. Generalvikar Schuster betonte als ehemaliger langjähriger Jugendseelsorger, dass Jugendliche einen Platz in der Kirche haben sollen: „Denn Jugendliche sind nicht nur die Zukunft der Kirche, sondern bereits ihre Gegenwart – was heute wieder eindrucksvoll gezeigt wurde“, sagte er nach dem Gottesdienst begeistert, während die find•fight•follow-Band eine Zugabe

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Jugendkirche

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nach der anderen spielte und viele der 800 Mitfeiernden beim Geburtstagskuchen-Essen noch lange vor der Kirche blieben. Die vielen positiven Rückmeldungen an diesem Wochenende sind uns Ansporn, auch in den nächsten Jahren mit Initiativen, innovativen Ideen, Veranstaltungen und vielem mehr Kirche für Jugendliche positiv erleb- und erfahrbar zu machen, so dass wir in 5 Jahren zum 10jährigen Jubiläum einladen können.

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ist immer was M Cinema me Mittwochs- M

B L U E B O X

ei uns, in der Jugendkirche os! sic session (jeden 1. Dienstag im Monat) ts church (jeden 4. Dienstag im Monat) lue Lounge mit viel Zeit für spontane Ideen… nats-Specials mit speziellem Programm. -Steht hier für alles, was ihr euch noch wünscht!-

jeden jed Jeden D Hier kannst du eigene Idee

D E I N

onnerstag: 18:00 bis 21:00 Uhr n Mittwoch: 18:00 bis 21:00 Uhr enstag: 18:00 bis 21:00 Uhr und Vorstellungen verwirklichen.

Weiche Sof D

R A U M

uhe gibt’s bei uns fast nie… s, Internet, Wuzzler und noch vieles mehr erwarten dich. stehst im Mittelpunkt! ach doch mit und schau vorbei!

Nina Högler Sozialpädagogin Jugendkirche Wien

Vienna’s next BürgermeisterIn Birgit Hager, Projektleiterin Jugendkirche

und politischem Engagement wurde dabei immer wieder von den JungpolitikerInnen hervorgehoben. Eine gelungene Veranstaltung der Jugendkirche im Rahmen des Schwerpunktes Zivilcourage der Katholischen Jugend.

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Am Mittwoch, 22. September fand in der BlueBox, dem Jugendraum der Jugendkirche, ein spezieller Abend statt. Termingerecht vor der Wien-Wahl diskutierten drei junge politische VertreterInnen der kandidierenden Parteien „die heißen Eisen“, stellten sich den Fragen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen und bezogen Standpunkt. Nach einer anfänglichen „Streichelrunde“ wurde dann doch noch hart über bestimmte Themen wie Migration, Bildung und Finanzen diskutiert. Martina Wurzer, Eugen Hammer und Stephan Stüger standen zwar nicht für das Bürgermeisteramt der Stadt Wien zur Wahl; sie sind jedoch alle seit längerer Zeit in ihren jeweiligen Parteien engagiert und kandidierten heuer für ein Gemeinde- oder Bezirksamt. Interessant war die Frage einer Jugendlichen, woraufhin sich herausstellte, dass alle drei VertreterInnen durch ein Schlüsselerlebnis aus innerer Betroffenheit damit begonnen haben, sich parteipolitisch zu engagieren. Die Wichtigkeit von Zivilcourage

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Nord

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Auf‘klaubt und pick‘nbliebn! – Der Norden hat gewählt! © Fotos: KJ Wien

Kerstin Strahammer & Theresa Zand, ehrenamtliche Vorsitzende Vikariat Nord

Ich, Theresa Zand, bin sozusagen als Vorsitzende aufgeklaubt worden. Seit mittlerweile zwei Jahren bin ich ehrenamtliches Mitglied im Vikariatsteam Nord und seit September dessen Vorsitzende. Hier noch eine kurze Beschreibung von mir: Ich bin 23 Jahre alt und komme aus der Pfarre Hanfthal. Wenn ich mich nicht gerade für unsere Jungschar oder in der Katholischen Jugend engagiere, arbeite ich als Sekretärin in Laa.

Ich, Kerstin Strahammer, bin sozusagen picken geblieben. Für diejenigen, die mich noch nicht kennen, möchte ich mich kurz vorstellen: In den letzen zwei Jahren war ich bereits als Vorsitzende im Vikariat Nord tätig. Ich bin 26 Jahre alt und arbeite als Hauptschullehrerin in Wien. Ich lebe in der Pfarre Großweikersdorf und betreue dort einige Firmlinge. Gemeinsam sind wir die neuen (alten) ehrenamtlichen Vorsitzenden der Katholischen Jugend im Vikariat Nord. Wir freuen uns auf die nächsten zwei Jahre und hoffen auf produktive Sitzungen, spannende Begegnungen, wertvolle Gespräche, interessante Projekte und viele gemütliche Abende.

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Mut zum Reden Maria Sigert-Kraupp

Hast Du genug Mut, um einzugreifen, wenn einer deine Hilfe braucht? Zivilcourage in verschiedenster Form wurde bei der zweiten Jugendmesse „Mut zum Reden“ in Breitenwaida am 07.11.2010 aufgezeigt. Das Vorbereitungsteam überraschte mit der Aufforderung, auch innerkirchlich Zivilcourage zu zeigen, „heiße Eisen“ anzusprechen und sich gesellschaftlich wie auch innerkirchlich für mehr Gerechtigkeit einzusetzen. Eine volle Kirche und anregende Diskussionen beim anschließenden ersten Glühwein der Wintersaison bestätigten den Erfolg der zweiten großen Jugendmesse der Göllersbachpfarren.

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Nord

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Ein Sämann ging aufs Feld... Markus Beranek © privat

Besonders freut es mich, dass es sowohl im Kreis der hauptamtlichen Jugendleiterinnen und Jugendleiter als auch im Kreis der Ehrenamtlichen im Vikariatsteam gelungen ist, inmitten aller Veränderungen, die wir gerade im Bereich der Jugendarbeit erleben, Lust und Neugierde am Ausprobieren und Experimentieren zu entwickeln. Es gab für mich in diesen Jahren immer wieder mühsame Phasen, wenn mir so gar nicht klar war, wo wir in der Arbeit jetzt wirklich ansetzen sollen, wenn mir die Abgeschiedenheit von Oberleis, trotz aller Reize die der Ort hat, mitunter zu eng geworden ist. Und zugleich war ich oft stolz, zu dieser KJ zu gehören, im Vikariat und in der Diözese engagiert Kirche aus einer kritischen Loyalität zu gestalten. Unsere regelmäßigen Sitzungen im KJ Vorstand haben mitunter schon Sitzfleisch gebraucht; gelohnt hat sich´s, wenn wir große Projekte wie 72 Stunden, find•fight•follow, Rosenkranzfest, KJ Kongress, Pfarrkontakte etc. dort ein wenig begleiten oder mitunter auch initiieren konnten.

Für meine Abschiedsmesse als Jugendseelsorger in Oberleis habe ich Juliane Ott, die lange im Basilikateam engagiert war, gebeten, eine Evangelienstelle auszuwählen, in der sie einen Bezug zu meiner Arbeit in den vergangenen sieben Jahren sieht. Sie hat sich für das Gleichnis vom Sämann im 4. Kapitel des Markusevangeliums entschieden. Mich hat das sehr berührt, rückblickend mit dieser Stelle meine Arbeit als Jugendseelsorger zu deuten. Oft habe ich mich erlebt als einen, der in den Weiten des Weinviertels und Marchfeldes unterwegs ist – zu einem Gottesdienst, einer Schulbeichte, einer Besprechung, einem Projekt mit Jugendlichen. Oft habe ich nur schwer abschätzen können, was ich da wirklich bewegen und aufbauen kann, weil sich viele Begegnungen nicht messen lassen. Die Feier in Oberleis zum Abschied war auf diesem Hintergrund so etwas wie ein persönliches Erntedankfest. Da waren viele der Menschen anwesend, mit denen ich in diesen Jahren intensiver zu tun hatte. Da ist Beziehung entstanden. Da haben wir gemeinsam gelernt und einander im Glauben gestärkt.

Für mich, der aus der Großstadt kommt, haben diese Jahre völlig neue Einblicke in das Leben der kleinen Ortschaften und Pfarren in unserem Vikariat ergeben. Ein besonderer Dank gilt hier der Pfarre Oberleis, die mir im Laufe der Zeit zu einer lieben Heimat geworden ist. Bei allem Unterwegssein als „Wanderprediger“ war es mir immer wichtig zu wissen, mit welchen Menschen und an welchem Ort ich die großen kirchlichen Feste feiern kann und wo ich selber kirchlich auch ein Stück zu Hause bin. So bin ich dankbar, zu merken, dass ich in diesen Jahren durch Gespräche, Predigten, Planungen und Projekte manche Impulse aussäen konnte, wo Menschen von Gott berührt worden sind. Und ich bin ebenso dankbar für die vielfachen Samenkörner, die ich aufgefangen habe. Das Wohlwollen, die vielen Rückmeldungen im Zuge des Abschiednehmens haben mir selber gut getan und mich in einen intensiven und zugleich sehr lebensfrohen Start als Pfarrer von Stockerau begleitet.

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markusberanek@pfarrestockerau.at 02266/62771; 0664/212 77 15 2000 Stockerau, Kirchenplatz 3

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stadt

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Ephata – nun auch mein Raum der Begegnung Anja Floh, Jugendleiterin Café Ephata

Seit meiner ersten Begegnung mit dem Café Ephata war ich von Beginn an von der Atmosphäre des Cafés fasziniert. Von außen wirkt es unscheinbar, aber wenn man das Café betritt, bemerkt man schnell die Wärme, die jedem das Gefühl gibt, willkommen zu sein. Als Gast habe ich nicht recht verstanden, wo dieser Eindruck herrührt. Jetzt als Mitarbeiterin weiß ich, dass er durch die Menschen entsteht, die in diesem Café wirken. In der kurzen Zeit, in der ich nun selbst hier arbeite, fühle ich mich schon sehr zu Hause und konnte viele interessante Menschen kennenlernen. Ob es sich um MusikerInnen handelt, die sich für koptische Familien in Ägypten einsetzen; Jugendliche, die gemeinsam Brettspiele spielen; Firmlinge, die sich auf das Sakrament der Firmung vorbereiten; eine Künst-

lerin, die mit ihrer Kunst versucht, Kindern zu helfen; Damen, die einen Abend lang tanzen wollen; Männer, die sich treffen, um Käsekrainer zu essen, Bier zu trinken und über das Leben in der Pension zu sinnieren oder Paare, die einfach einen Abend gemeinsam im Ephata verbringen und dadurch ihre Beziehung stärken – ich konnte so vielen Menschen begegnen, die ich ohne das Café Ephata als Raum der Begegnung nicht kennengelernt hätte. Ich freue mich auf viele weitere Begegnungen und lade alle ein, sich selbst von der Atmosphäre im Café zu überzeugen.

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„more than stones“ – Kirche ist mehr als ein Gebäude aus Steinen Christine Loibl-Zonsits, Jugendleiterin NAIN

Anmeldung oder Informationen kontaktiere deineN zuständigN JugendleiterIn oder Jugendseelsorger Gregor Jansen (g.jansen@katholische-jugend.at).

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© Christine Loibl-Zonsits

Seit diesem Arbeitsjahr wird „more than stones“ auch im Vikariat Stadt angeboten. „mts“ – das sind spirituell-erlebnisorientierte Kirchenerkundungen für Jugendliche und junge Erwachsene. Es geht darum, den Kirchenraum mit allen Sinnen zu erkunden, liturgische Orte und ihre Bedeutung zu be-greifen, Kirche als heiligen Raum zu verstehen und sich selbst und das eigene Leben in Beziehung dazu zu bringen bzw. seinen eigenen Platz zu finden. Eingeladen sind besonders Schulklassen, Firmgruppen und pfarrliche Jugendgruppen, dieses kostenlose Angebot zu nutzen, wahlweise für eine oder zwei Stunden. Auf Anfrage wird die eigene Pfarrkirche oder eine geeignete Kirche in der Nähe ausgewählt. Derzeit läuft „mts“ sehr erfolgreich in der Region Naïn an, aber wir freuen uns auch auf Anfragen aus anderen Dekanaten – für

Vergangene und zukünftige Highlights in den Jugendstellen SIJU & DEKX Viola Steiner-Hajdany, Jugendleiterin SIJU & DEKX

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Rückblickend waren die Highlights im DEKX für mich persönlich das angenehme und entspannende Jugendwochenende im Jugendgästehaus KJUBIZ. Die Räumlichkeiten dort kann ich wärmstens weiterempfehlen! Außerdem die Firmung von St. Anton, bei der die Jugendband wieder ihr Können unter Beweis stellen durfte. Es war ein gediegenes Fest mit vielen coolen Liedern. Lichtblick für die Zukunft der Jugendband: die amtierende Chorleiterin von St. Anton übernimmt vielleicht die Leitung der Jugendband. Mein persönliches Highlight: Nachwuchs! Das bedeutet, ich werde am 11.2.2011 in Mutterschutz gehen und die KJ für ca. zwei Jahre verlassen.

SchülerInnen des Schulschiffs malten wir zwei große Räume der Notschlafstelle des Roten Kreuzes aus und gestalteten sie sehr fröhlich und Energie versprühend. Alle fanden es toll, dass es so eine Aktion der KJ überhaupt gibt.

In der Jugendstelle SIJU gab es im Oktober 2010 im Dekanat 3 ein gelungenes 72h-Projekt mit mir als Gruppenleiterin. Mit

Jetzt bleibt mir nur noch übrig, euch allen zahlreiche Highlights für die kommende Zeit zu wünschen!

Zu Beginn dieses Arbeitsjahres ein eher negatives Highlight: Barbara Holzer, Jugendleiterin, verließ die KJ, somit musste ich ihre Bereiche übernehmen. Ich plane, in nächster Zukunft einen der traditionellen Checkpoints einzuberufen und hoffe auf rege Teilnahme der Jugendverantwortlichen im Dekanat 11. Einladung folgt per E-Mail.

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Stadt

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DEKX – ein Team stellt sich vor Martin Weiss, Jugendleiter DEKX

Michael Kreinz, Monika Klosiewicz, Astrid Krampl, Rene Wohlfahrt

DEKX steht für DEKanat X (10) und betreut seit fast zwei Jahrzehnten die kirchliche Jugendarbeit in Wien-Favoriten. Hauptaugenmerk legen wir auf die Vernetzung der einzelnen Pfarren und deren Jugendgruppen im 10. Bezirk. Damit dies funktioniert, gibt es ein Team aus haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, welches sich um die Anliegen und Bedürfnisse unserer AnsprechpartnerInnen kümmert. Derzeit hauptamtlich tätig sind Viola Steiner-Hajdany mit dem Schwerpunkt Musik und Martin Weiss mit Schwerpunkt Organisatorisches. Auf der ehrenamtlichen Seite arbeiten engagierte

Frauen und Männer mit unterschiedlichen Begabungen im Team mit: • Michael „Herr Bär“ Kreinz, der Senior unter den MitarbeiterInnen. Seit Anbeginn dabei und immer noch aktiv, wenn es darum geht, etwas auf die Beine zu stellen. • Monika Klosiewicz, ebenfalls seit vielen Jahren fürs DEKX tätig, kümmert sich um Ausarbeitungen • Sandra Nadymacek steckt voller Ideen für die Begleitung einer neuen Jugendgruppe. • Rene „Zwerg“ Wohlfart, derzeit Präsenzdiener, weiß als Technikgenie mit Tonanlagen umzugehen • „Newbee“ Astrid Krampl, eine junge Frau voller Tatendrang, die alles auf den Kopf stellen möchte und „bewährte“ Traditionen hinterfragt und aufbricht. chon,

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st du s Wusste eue r eine n dass wi : e haben l l e t s d n Juge ariat im Vik e t k je o „Pr Stadt“?

www.dekx.at

v.l.n.r.: Sandra Nadymacek, Viola Steiner-Hajdany, Martin Weiss

Dekanatsjugendmessenflop? Stephan Zottl, Jugendleiter Region Westend

Am 26. September fand in der Pfarre Oberbaumgarten eine Dekanatsjugendmesse statt. Mit einigem Aufwand wurde der Kirchenraum in anderes Licht geworfen, eine fetzige Band auf die Beine gestellt und mit dem Vikariatsjugendseelsorger ein „entsprechender“ Zelebrant gefunden. Insgesamt eine gelungene, runde Sache also; wäre da nicht noch zu erwähnen, dass wohl kaum mehr als 20 Personen den Gottesdienst mitfeierten und auch „Dekanat“ eher ein fragwürdiger Teil der Betitelung bleiben sollte. Wie kommt es, dass ich so – für connectU eher ungewohnt – ungeniert von meinem vermeintlichen Misserfolg berichte? Ein Hauptbeweggrund ist für mich der Versuch, einmal bewusst aus dem „sich-ja-keine-Blöße-geben“-Denken auszubrechen, das oft unser Leben prägt, es dadurch aber auch einengt und unter Druck setzt. Das ist unangenehm und nicht ganz leicht. Und es ist ein Drahtseilakt, weil man in vielerlei Hinsicht falsch verstanden werden kann. Aber ich bin überzeugt, es ist bringt uns weiter, der Realität so unverzerrt wie möglich ins Auge zu blicken: Gutes wie Schlechtes.

Es wäre vorteilhaft, verstärkt ein gesamtgesellschaftliches Klima anzustreben, in dem man als ganzer Mensch leben darf und nicht so tun muss, als wäre man eine fehlerfrei funktionierende Maschine. Auch das würde mehr der Realität entsprechen und uns vielleicht aus den manchmal erdrückenden Scheinwelten herausholen. Und wenn ich als Christ von einem Gott spreche, zu dem ich mit der Ganzheit meines Lebens (unverzerrt und unvollkommen) kommen kann, sollte sich das auch in meinem Leben widerspiegeln.

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Altarraum: Lichtvoll in Szene gesetzt

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Süd

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Firmsplash Daniel Fürhapter

twenty-four hours – all inclusive 8. und 9. Juli 2011, Jugend am Hof Die Katholische Jugend im Vikariat Süd möchte sich in Zukunft vermehrt auf die Arbeit mit gefirmten Jugendlichen konzentrieren. Aus diesem Grund wurde bei der Jahresplanung für das laufende Schul-/Arbeitsjahr beschlossen, I WILL, das Startfest der KJ Süd, nicht mehr anzubieten. Stattdessen soll Firmsplash – das Fest für Gefirmte im Vikariat Süd jetzt einen Akzent setzen für bereits gefirmte Jugendliche, um nachhaltig eine Vernetzung untereinander und mit der KJ zu erreichen. Firmsplash bietet Firmgruppen die Möglichkeit, nach der Firmung gemeinsam zu feiern, zu lachen, zu chillen – und das twenty-four hours – all inclusive.

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Nähere Information und Anmeldung: Daniel Fürhapter sued@katholische-jugend.at 01 51552 3346

…so schön, schön war die Zeit… Gertraud Dangl-Zlabinger, Jugendleiterin Mödling

die „Kontaktstelle für Alleinerziehende“. Vielen Dank euch allen, die mich begleitet haben und die ich begleiten durfte. Die vielen Begegnungen werden immer ein Teil von mir bleiben. So wünsche ich euch noch viel Freude, Ausdauer, Kreativität und Lebendigkeit im Unterwegs-Sein mit all den jungen Menschen!

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© Fotos: KJ Wien

Als ob´s erst gestern gewesen wäre - und doch war´s bereits im vorigen Jahrtausend, dass ich im Dekanat Mödling als Jugendleiterin begonnen habe. Viele ereignisreiche, spannende, prägende, lehrreiche, belebende, herausfordernde und auch verändernde Momente und Jahre liegen hinter mir. Ab 1. 12. 2010 stelle ich mich neuen Herausforderungen und wechsle in

als m a « d te » heu

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Süd

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Ein Sommermärchen Rebecca Frank

Es war einmal im Juni im Reich des Südens (Vikariat Süd), dass die jungen und jung gebliebenen Menschen aus allen Teilen des Reiches zusammenkamen, um aus ihrer Mitte die Fähigsten, Mutigsten und Engagiertesten zu wählen. Diese sollten für die nächsten zwei Jahre freiwillig im Namen der Jugend werken und wirken. Das abzulösende Vikariatsleitungsteam hatte große Schwierigkeiten gemeistert und war merklich geschrumpft, so dass ein Wind der Veränderung not tat. Aus der Runde der Tapferen wurden gewählt: Stefan Dinhobl, der weitgereiste Abenteurer aus Gloggnitz, der sich besonders bei Jugend am Hof in Grametschlag engagiert, Thomas Haberl, der lustige Net-Worker aus Scheiblingkirchen, auf den man sich einfach verlassen kann, Barbara Puchegger, kreative und vielbeschäftigte Theater spielende HAK-Schülerin aus Wiesmath,

Peter Petrus, Gainfarner Genussmensch, Rugby-Spieler und Sänger mit viel Kampfgeist, Sabine Pilz, kritische Studentin aus Baden mit viel Humor und Begeisterungsfähigkeit, Stefan Frühwald und Rebecca Frank, die später zu ehrenamtlichen Vorsitzenden des Vikariats Süd erkoren wurden. Stefan Frühwald aus Guntramsdorf geht begeistert klettern und setzt sich nun auch über seine Heimatpfarre hinaus für Jugendprojekte und eine Begegnung mit jungen Menschen auf Augenhöhe ein. Gemeinsam mit Rebecca Frank, Sprach- und BergFanatikerin aus Theresienfeld, wird dieses Team noch viele Abenteuer bestreiten, von denen aber an späterer Stelle erzählt werden wird.

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Das ganze Team v.l.n.r.:Stefan F., Markus Jüttner, Michaela Zmek, Thomas, Daniel Fürhapter, Sabine, Peter, Barbara, Rebecca, Werner Pirkner

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Frischlinge

Magazin

Name

Anja Floh

Markus Jüttner

Michaela Zmek

Indiana „Indy“ Schmidt

Alter

27

100:4

26

2 Monate

E-Mail-Adresse

a.floh@...

m.juettner@...

m.zmek@...

indy@hundeleben.at

...@katholische-jugend.at Grafiker-Azubi

Tätigkeit in der KJ Jugendleiterin im Café Ephata Jugendleiter für Projekte im

Jugendleiterin Dekanat

Vikariat Süd

Kirchberg und Kirchschlag

Sonstige Tätigkeiten Studentin (Lehramt Englisch,

PGR, Firmbegleiter

(optional) Psychologie, Philosophie),

Schlafen (untertags), Spielen (nachts)

Kinderbetreuung am Landgut Wien-Cobenzl, Nachhilfe- betreuung bei biv-integrativ Wohnort

Groß-Enzersdorf

1160 Wien

Wien

Freizeit Lesen, Haustiere, Reisen

1130 Wien

Fotografieren, Freunde &

Tanzen, Filme, Kochen,

Springen, Laufen, Schnüffeln

Familie

Freunde treffen

Das spiele ich gerne Kartenspiele

Gitarre, Siedler von Catan

Activity

Abfangen

Simon *schmacht*

Diese Person

Viktor Frankl

Johannes XXIII, Josef Hader,

Jeder Mensch ist etwas ganz

beeindruckt mich

Ute Bock

Besonderes und Einzigartiges

Wordrap jugendlich Chancenreich

Lebensgefühl

war ich mal

ich

Musik Am besten live. Bibel Sollte jeder einmal lesen.

Inspirierend

Stimmung

Rock‘n‘Roll

DAS Buch

Wegweiser

kann man anknabbern

KJ Viele engagierte, interessante

vielseitig & kreativ

Raum für Ideen

Menschen

(er)wachsen You live, you learn...

sollt ich auch mal werden ;-)

werd ich vielleicht mal

Lauter nette Menschen und Ohrenkrauler nicht ich

Was ich sonst noch Ich freue mich, bei der KJ mit- Du bist nicht allein!

Ich freue mich sehr auf das

sagen möchte: arbeiten zu dürfen. Was mich

Umsetzen kreativer Ideen mit

besonders beeindruckt, ist das

euch.

freundliche Arbeitsklima und die Vielfalt der Projekte und Ideen.

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Napoleon stinkt.


Magazin

Name Heidi Ehrenhofer

Marie-Luise Auer

Bernhard Messer

Terézia Ovčaríková

Alter 26

27

47

25

E-Mail-Adresse h.ehrenhofer@...

l.auer@...

b.messer@...

t.ovcarikova@...

...@katholische-jugend.at

Tätigkeit in der KJ Jugendleiterin im Café Ephata Bildungsreferentin

Jugendseelsorger

Jugendleiterin

Vikariat Nord

Projekte im Vikariat

Sonstige Tätigkeiten Lehramtsstudentin der

Kaplan in Ernstbrunn

Studentin der Katholischen

(optional) Theologie, Philosophie &

Religionslehre und Deutscher

Psychologie

Sprache und Literatur

Wohnort 1060 Wien

Wien

Ernstbrunn

Wien

Freizeit Kino, Tanzen und Diskutieren Camping, Lesen, Kochen, was Literatur, Gespräche, Kochen

Rad fahren, Lesen, Musik, Kino,

unternehmen, auf der Couch

Wandern

liegen

und Berge (leider selten)

Das spiele ich gerne Mensch, ärgere Dich nicht!

Texas Hold‘em, Tabu, Trivial

Pursuit, Ligretto, Tischtennis,

Volleyball, Planspiele

spiele gar nicht gerne

Mensch, ärgere Dich nicht!

Diese Person Verschiedene WegbegleiterInnen Martin Luther King

Ratzinger/Papst Benedikt, ein

beeindruckt mich

faszinierender, echter „Theo“-loge

Wordrap jugendlich Unbeschwerte Jugendzeit

Musik Die Seele baumeln lassen

jugendlich, spontan, unter-

ist wenn man‘s ist, später

nehmungslustig, kritisch,

wirkt‘s peinlich

Bibel Wort Gottes

KJ

(er)wachsen Lernprozess

Viele Träume

engagiert, unangepasst 80er Jahre!

Oper v.a. Verdi, gregorianischer Therapie

Pater Pio

Choral, Elvis, Beatles

Ihr seid das Salz der Erde. Ihr

DAS WORT, Leben in Fülle

Leben

seid das Licht der Welt (Mt 5,13+14) kompetent, katholische, politisch, lerne ich grad erst kennen, nachhaltig, kritisch, loyal, mitten

Spaß und Arbeit

spannend

im Leben Sich über Dinge Sorgen machen, sollte ich allmählich wirkich

in der Liebe

die einem früher sowas von

werden

wurscht waren.

Was ich sonst noch Das Café Ephata ist für mich ein

STAUNEN: wie komme ich

sagen möchte: Ort der Begegnung, des Gesprächs,

dazu, dass Gott mir so nahe sein

des Dialogs, des „Miteinanders“.

will, immer wieder?

Immer gute Laune haben.

Diese pastorale Einrichtung der Erzdiözese Wien hilft, dem Alltag eine „spirituelle Gestalt“ zu verleihen!

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Mutige Menschen. Frauen und Männer mit Zivilcourage Elisabeth Hafner

Zu jeder Zeit gab es Menschen, die sich nicht abfinden wollten mit den gegebenen Verhältnissen, die ihr eigenes Wohl zugunsten anderer vernachlässigten – ob im Widerstand gegen herrschendes Unrecht, bei der Bekämpfung von Armut oder der Verteidigung der Freiheit. Und es gibt sie auch heute – mutige Menschen. Es wäre ein Verlust, wenn wir vergessen würden, was sie getan haben. „Mutige Menschen“ ist ein Buch mit ungewöhnlichen Geschichten. Denn heute wissen nur noch wenige, dass Elisabeth Selbert 1948 den Satz „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ im Grundgesetz verankern konnte

oder dass 14- bis 16-Jährige im Widerstand gegen Hitler aktiv waren. Es gibt viele Facetten, Mut zu zeigen, einige davon werden in diesem Buch genannt. Eine Zusammenfassung von Texten und Bildern von Persönlichkeiten aus Politik und Kultur über Mut und Entschlossenheit.

Ulrich Kühne: Mutige Menschen. Frauen und Männer mit Zivilcourage. Elisabeth Sandmann Verlag, 2006 ISBN: 3-938045-13-2 192 Seiten. Preis: Euro 7,30 uvP

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Wer mutig ist, der kennt die Angst Elisabeth Hafner

Zivilcourage statt Opportunismus – denn nur wer Stellung bezieht, ist wirklich frei. Zivilcourage ist die Tugend für nachhaltiges seelisches Wohlergehen, auch wenn sie mit kurzfristigen Nachteilen verbunden sein kann. Der Autor, Johannes Czwalina, ehemals Großstadtpfarrer in Basel, heute Leiter einer Consulting-Agentur, macht diesen Zusammenhang deutlich anhand von Szenen aus Wirtschaft, Geschichte und Privatleben. Er zeigt auf, wie man aus den eigenen Ängsten heraustreten und couragiert auftreten kann. Er nennt Beispiele dafür, welchen Schaden bloßes Zuschauen für den Einzelnen und

die Gesellschaft hat. Durch die prophetische Weisheit der Bibel inspiriert, hält der Autor ein Plädoyer gegen Feigheit und Charakterlosigkeit, weil nicht weniger als die Unverwechselbarkeit der eigenen Persönlichkeit und das Wohlergehen einer Gesellschaft auf dem Spiel stehen.

Johannes Czwalina. Wer mutig ist, der kennt die Angst: Zivilcourage statt Opportunismus – denn nur wer Stellung bezieht, ist wirklich frei . Brendow, 2008. ISBN: 978-3-86506212-3 190 Seiten.

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Preis: Euro 15,95 uvP

Zivilcourage lernen: Analysen – Modelle – Arbeitshilfen Elisabeth Hafner

Das vorgestellte Buch ist eine Veröffentlichung der Bundeszentrale für politische Bildung in Bonn. Ziel dieser Publikation ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse und erprobte Modelle aus der gesellschaftlichen Praxis sowie aus dem Bereich der politischen Bildung zum Thema Zivilcourage allen Interessierten zugänglich zu machen. Angesichts der schwindenden Anzahl an Personen, die couragiert handeln, werden hier die Erfahrungen in der Förderung von Zivilcourage dargestellt.

Den gesamte Band „Zivilcourage lernen“ gibt es auch im PDF-Format zum kostenlosen Download auf bpb.de.

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Gerd Mexer, Ulrich Dovermann, Siegfried Frech, Günther Gugel. Zivilcourage lernen: Analysen – Modelle – Arbeitshilfen. Bundeszentrale für politische Bildung, 2004. ISBN: 3-89331-537-3 448 Seiten. Preis: Euro 4,90 uvP

© Fotos: amazon.de, xlurl.de

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Little Brother Martina Schlösinger

Ein Terroranschlag auf die Bay Bridge in San Francisco ändert das Leben des siebzehnjährigen Marcus von einem Moment auf den anderen. Unter dem Deckmantel der Sicherheit wird seine Heimat zum Überwachungsstaat und Privatsphäre ein Fremdwort, jeder ein potentieller Terrorist. Marcus kann das nicht akzeptieren. Als M1k3y – gesprochen „Mikey“, nicht gesprochen “Emm eins kaa drei ypsilon“ – organisiert er via Internet den Aufstand. Er muss feststellen, dass seine Freunde seine Ideen zur Sabotage der staatlichen Überwachung nicht immer gutheißen. Und dennoch weiß er: „Du kannst nichts

bewegen, indem du nichts tust.“

Cory Doctorow: Little Brother. rororo, 2010 ISBN: 978-3-499-

Das mehrfach preisgekrönte Buch kannst Du unter der Signatur JU/4.016 kostenlos bei uns in der KJ-Bibliothek ausborgen.

21550-6 473 Seiten. Preis: Euro 14,40 uvP

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Wider die Feigheit „Dass da Mensch a Kretzn is, hinterlistig, feig und mies,… traurig, aber wahr“, bekennt der vor drei Jahren verstorbene Georg Danzer in einem seiner Lieder – wobei das eigentlich Traurige daran die bewusste Unterlassung, die Trägheit und Feigheit, etwas zum Guten zu verändern, sei. Musiktipps zu Zivilcourage von Maria Sigert-Kraupp

Dem etwas entgegensetzen kann John Farnhams Aufruf: „You’re the voice, …and make it clear“ (Du bist die Stimme,… trag zur Wahrheit bei!). Musikerinnen und Musiker zeigen Zivilcourage, indem sie Songs schreiben und ihre Konzerte nutzen, um Kriege, Terrorismus, Diktaturen, Sklaverei, (Macht-) Missbrauch, Gewalt, Schöpfungsraubbau oder Unterdrückung anzuprangern. Songs spiegeln stets auch Zeitgeschichte wider, sogar eigene Musikgenres wie Spirituals, Rock’n Roll, Punk entstanden aus der Rebellion gegen gesellschaftliche Zwänge und Missstände. connectU empfiehlt diesmal Lieder, deren Texte aufschreien, aufrütteln – und die Mut machen, selbst aktiv ohne Gewalt, aber nicht kampflos, für Leben in Würde einzustehen. Songs zum Träumen ♪ Alles OK in Guantanamo Bay, Reinhard Mey, CD !Ich kann, 2006 (Doppel-CD) ♫ All I Really Want, Alanis Morrisette, CD Jagged Little Pill, 1996 ♪ Another Day in Paradise, Phil Collins, CD Boxset The Platin

Collection, 2008 ♫ Beds Are Burning, Midnight Oil, CD Diesel and Dust, 2008 ♪ Biko, Gabriel Peter, CD Hit - The Definitive Two CD Collection (Doppel-CD), 2003 ♫ Bruder, Reinhard Mey, CD Flaschenpost, 1998 ♪ Dear Mr. President, Pink, CD I’m not dead, 2008 ♫ Der alte Wessely, Georg Danzer, CD Austria3 – Die Dritte, 2000 ♪ Do they know it’s Christmas time at all, Band Aid 20, Single CD 2004 ♫ Eight Easy Steps, Alanis Morrisette, CD So-Called Chaos, 2004 ♪ Heaven is on earth, Tracy Chapman, CD New Beginning, 1995 ♫ Ich versteh, Herbert Grönemeyer, CD Zwölf 2007 ♪ If Everyone Cared, Nickelback, CD All the Right Reasons, 2007 ♫ Krieger des Lichts, Silbermond, CD Nichts passiert, 2009 ♪ Pride – in the name of love, U2, CD Rattle & Hum, 1988 ♫ Sei wachsam, Reinhard Mey, CD Leuchtfeuer, 1996 ♪ Stadt, Steen Cassandra, CD Darum leben wir, 2009 ♫ Talking Bout a Revolution, Tracy Chapman, CD Collection, 2001 ♪ Traurig, aber wahr, Georg Danzer, CD AUSTRIA3 Live Vol.2, 1998 ♫ You’re the Voice, John Farnham, CD Greatest Hits, 2009 ♪ Yuppie-Du, STS, CD Auf a Wort, 1992

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Magazin ©privat

Aber Hallo! Marilena Christina Kalantzis geboren am 14.08. um 14.54 Uhr, 50 cm groß und 2866g schwer Magdalena Miedler geboren am 01.09. um 00.23 Uhr, 50 cm groß und 2970g schwer Weiters noch dazugekommen: Paulina Pichlbauer (13.10.) und Paula Wasserbauer (7.12.)

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Magdalena

Marilena Christina

Weiterbildung und Workshops zum Thema Zivilcourage Rebecca Frank

Zivilcourageworkshop Veranstalter ZARA (Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit) Ziel Das Zivilcourage-Training beschäftigt sich mit dem Mut des/der Einzelnen in der Öffentlichkeit in „unangenehmen“ Situationen einzugreifen. Methoden Die Trainings setzen sich aus interaktiven Übungen, Rollenspielen, Diskussionen und Arbeiten in Kleingruppen zusammen. Die Bedürfnisse und Erfahrungen der Gruppe werden dabei besonders berücksichtigt. Rassismus, Diskriminierung und Zivilcourage werden verständlich gemacht und sollen Eigeninitiative fördern. Basierend auf den eigenen Erfahrungen der Gruppe den persönlichen Handlungsspielraum erweitern, eigene Grenzen ausloten und körperliche wie verbale Selbstbehauptung trainieren. Zielgruppe Gruppen ab 8 Personen Weitere Informationen www.zara.or.at Zivilcourage-Trainings Veranstalter Mauthausen Komitee Österreich Ziel Aus ZuschauerInnen HelferInnen machen Methoden In einem geschützen Rahmen werden neue Verhaltensweisen ausprobiert, um mit unangenehmen Situationen umgehen zu lernen. Zentrale Punkte des Trainings sind die Sensibilisierung auf demokratische Werte, die Förderung sozialer Fähigkeiten und die Schulung der Selbstsicherheit. Zielgruppe Die Zivilcourage-Workshops werden österreichweit für Schüler- und Lehrllingsgruppen ab der 10. Schulstufe angeboten. Max. 15 Personen.

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Weitere Informationen www.zivilcourage.at/zivilcourage-trainings Ausbildung zum/zur Zivilcourage-TrainerIn Veranstalter Mauthausen Komitee Österreich Methoden Die Ausbildung erfolgt durch ExpertInnen für Zivilcourage, Psychologie und Sozialpädagogik. Mit Jugendlichen wird in oben genannten Trainings Argumentationsfähigkeit und produktive Konfliktfähigkeit trainiert. Weitere Informationen www.zivilcourage.at/zivilcourage-trainerinnen Wahlfachkorb Diskriminierungsschutz 2010/2011 Veranstalter Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte Ziel Diskriminierung erkennen, Antidiskriminierungsrecht anwenden, an rechtspolitischen Diskussionen zur Weiterentwicklung der Gesetze mitwirken Methoden Lehrveranstaltungen zu Diversity, Grundlagen des Diskriminierungsschutzes, konsumentenschutzrechtlichen Aspekten uvm. Die Vortragenden kommen aus dem universitären Bereich, Kammern und Nicht-RegierungsOrganisationen. Zielgruppe Jus-Studierende und Studierende anderer Studienrichtungen (einführende Rechtsvorlesung empfohlen). Bei Absolvierung aller 12 Lehrveranstaltungen wird eine Spezialausbildung anerkannt. Weitere Informationen bim.lbg.ac.at

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Magazin

Sophie Scholl – Die letzten Tage

Barbara Lindner

Barbara Lindner

Jonathan Trotz ist schon von acht Internaten geflogen. Als er in Leipzig ans Internat des berühmten Thomanerchors kommt, glaubt er nicht, dass er dort lange bleiben wird. Doch der Internatsleiter Dr. „Justus“ nimmt sich seiner an. Die Jungs aus seinem Schlafsaal werden seine Freunde. Sie zeigen Jonathan ihren Geheimtreff, einen alten Eisenbahnwaggon. Plötzlich werden sie von einem mysteriösen Mann, dem „Nichtraucher“, überrascht, der ebenfalls einen Schlüssel zu ihrem Eisenbahnwaggon besitzt... Der „Nichtraucher“ ist aber nicht der einzige, der Jonathan und seine Freunde in Atem hält. Und schließlich ist da noch der Text zu einem Theaterstück namens „Das fliegende Klassenzimmer“. Sie lösen eine Kette turbulenter Ereignisse aus, die am Ende aber eine für alle versöhnliche Überraschung bereithält.

Februar 1943: Bei einer FlugblattAktion gegen die Nazi-Diktatur wird die junge Studentin Sophie Scholl zusammen mit ihrem Bruder Hans in der Münchner Universität verhaftet. Tagelange Verhöre bei der Gestapo entwickeln sich zu Psycho-Duellen zwischen der Widerstandskämpferin und dem Vernehmungsbeamten Robert Mohr. Sophie kämpft zunächst um ihre Freiheit und um die ihres Bruders, stellt sich schließlich durch ihr Geständnis schützend vor die anderen Mitglieder der „Weißen Rose“ und schwört ihren Überzeugungen auch dann nicht ab, als sie dadurch ihr Leben retten könnte...

©new-video.de

Das fliegende Klassenzimmer

Deutschland 2003 Regie: Tomy Wigand Darsteller: Ulrich Noethen, Sebastian Koch; Hauke Diekamp Verleih: Constantin Film AG

©schilfgewaechs.de

Filmtipps

Deutschland 2005 Regie: Marc Rothemund Darsteller: Julia Jentsch, Alexander Held, Fabian Hinrichs Verleih: X-Verleih

In dieser wahren Geschichte stöckelt Julia Roberts als die alleinerziehende Mutter Erin Brockovich mit großer Klappe und keiner Rücksicht auf Verluste, aber einem ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn, von einer Katastrophe zur nächsten. Als Mitarbeiterin einer Anwaltskanzlei deckt sie einen gigantischen Umweltskandal auf – ein Gas- und Elektrowerk hat das Grundwasser mit giftigem Chrom verschmutzt, was bei den betroffenen MitarbeiterInnen und AnrainerInnen tödliche Krankheiten verursacht. Erin Brockovich, die hier ihre Berufung findet, nimmt sich jedes einzelne Schicksal zu Herzen, weigert sich, aufzugeben und erwirkt schließlich, dass das Unternehmen hunderte Millionen an Schmerzensgeld zahlen muss.

Deutschland. Heute. Der Gymnasiallehrer Rainer Wenger startet während einer Projektwoche zum Thema „Staatsformen“ einen Versuch um den Schülern die Entstehung einer Diktatur greifbar zu machen. Ein pädagogisches Experiment mit verheerenden Folgen. Was zunächst harmlos mit Begriffen wie Disziplin und Gemeinschaft beginnt, entwickelt sich binnen weniger Tage zu einer richtigen Bewegung. Der Name: „Die WELLE“. Bereits am dritten Tag beginnen Schüler, Andersdenkende auszuschließen und zu drangsalieren. Als die Situation schließlich eskaliert, beschließt der Lehrer das Experiment abzubrechen. Zu spät. Die WELLE ist längst außer Kontrolle geraten. Deutschland 2008 Regie: Dennis Gansel Darsteller: Jürgen Vogel, Frederick Lau, Max Riemelt Verleih: Constantin Film AG

©cine-kritik.de

Rebecca Frank

Barbara Lindner

©kingpic.net

Erin Brockovich Die Welle

USA 2000 Regie: Steven Soderbergh Darsteller: Julia Roberts, Albert Finney, Aaron Eckhart Verleih: Jersey Films

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Ehrenamt Von Flechten, Firmvorbereitung und Fotoshootings Désirée Lehner, Vikariatsteam Nord

Ich bin 17 Jahre alt, gehe ins BG/BRG Hollabrunn und in diesem Schuljahr steht die Matura vor der Türe. In meiner Heimatpfarre Bergau habe ich mein Engagement in der Kirche begonnen, indem ich bei Messen und sonstigen kirchlichen Aktivitäten mithalf, von der musikalischen Begleitung bei Familienmessen bis zum Adventkranz-Flechten. Vor zwei Jahren stand die Frage im Raum, ob Jugendliche der fünf Göllersbachpfarren eine find•fight•follow Messe machen wollen und ob wir uns den Aufwand zutrauen. Drei Jugendliche sagten zu und die f•f•f-Messe „Lachen geboten“ ging mit mehr als 70 MitarbeiterInnen und 900 BesucherInnen erfolgreich über die Bühne. Durch diese Messe, bei der ich die Funktion der Moderatorin innehatte, bin ich zur KJ gekommen. Seit zirka eineinhalb Jahren gehöre ich dem Vikariatsteam Nord als Mitglied an. Durch die KJ erlebte ich bereits ein spannendes Fotoshooting für die KJ. Bei der ersten Versammlung der APG 2010 vertrat ich die KJ mit einem Statement zum Thema Jugend und Kirche. Die anderen beiden Versammlungen besuchte ich als Delegierte meiner Pfarre.

Da mir voriges Jahr die Firmvorbereitung getaugt hat, werde ich im kommenden Jahr wieder als Firmhelferin tätig sein. Neben all den Aktivitäten haben einige Jugendliche und ich schon zwei Jugendmessen organisiert, die wirklich gut besucht waren. Obwohl die Firmvorbereitung erst anfängt, ist mir trotzdem nicht langweilig, weil ich in der Arbeitsgruppe der KJ-Nord „Projekte“ dabei bin. Was die Zukunft für mich bei der KJ, Pfarre und auch schulisch bringt, wird man in den nächsten Monaten sehen ☺.

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Ein frohes Weihnachtsfest und Gottes Segen im Neuen Jahr!

Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. 38

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Lk 2,12


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An die Katholische Jugend der Erzdiözese Wien z. Hd. Saskia Bellem Stephansplatz 6/6.620 A-1010 Wien

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01/10 „Auf Wiedersehen“ 04/10 „Mut tut gut“

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Vielen Dank!

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4 mal im neuen Gewand!

Was sagst du dazu? Dies ist bereits das vierte connectU, das in der neuen Aufmachung erscheint. Mit Beginn des Arbeitsjahres 2009/10 haben wir den Aufbau geändert und feste Rubriken eingeführt: Doppelseiten für Neuigkeiten aus Vikariaten, Diözese und Jugendkirche; Doppelseite für Ehrenamt; Terminseite zum Heraustrennen; Magazinteil mit u.a. Film-, Bücher- und Musiktipps. Neu ist auch das Farbschema – Rubriken haben zugeordnete Farben zur leichteren Orientierung. Um das connectU auch inhaltlich für Euch noch attraktiver zu machen, haben wir ein fixes Redaktionsteam aus haupt- und ehrenamtlichen KJ-MitarbeiterInnen zusammengestellt, die ein Jahr lang berufsbegleitend bei der KMA in den Grundlagen des Printjournalismus ausgebildet wurden. Wir hoffen natürlich, dass diese Bemühungen bei Euch Anklang finden. Um einschätzen zu können, was von unseren Umstrukturierungen schon fruchtet und wo wir noch besser werden können, möchten wir Euch sehr herzlich um eine Eure Mitarbeit bitten: Bitte füllt die umseitige Umfrage aus, dafür braucht Ihr nur ein paar Minuten Zeit, eine Schere und ein wenig Klebeband. Das Porto aus Österreich übernehmen natürlich wir! Unter allen EinsenderInnen verlosen wir 10 Fanartikel-Pakete bestehend aus unseren neuesten Merchandising-Produkten: 1 Notizblock, 1 Block Post-its, 1 Kugelschreiber, 1 Multifunktionstuch, 1 USB-Stick, 1 Taschenlampe. Alle umweltfreundlich produziert und mit dem stylischen KJ-Logo versehen.

Vielen Dank im Voraus für Eure Unterstützung! P.b.b. GZ 02Z034286 Verlagspostamt: 1010 Wien Erscheinungsort: Wien

Kategoriale Seelsorge


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