cU0211_Wasserstoff

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2/11 Das Magazin der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien

Schwerpunkt Wasser

Wasser

STOFF Ökologische, spirituelle & kulturelle Aspekte von Wasser

Thema

Experimente mit Wasser für die Jugendarbeit

Takeaway


STOFF

© Nicole Heiling

Thema . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Gewaltige Wasser, endloses Meer. . . . . . . . . . . . . . 3 Im Wasser werden wir... . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Energieverbrauch frisst Wasser auf . . . . . . . . . . . . 6

Hallo!

Kleines Wasserlexikon. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Wasserpark goes Wasserturm. . . . . . . . . . . . . . 9 Umfrage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Neben vielen großartigen Lebensweisheiten, die jedeR von uns von ihrer/seiner Oma mitbekommen hat, war eine dabei, die grundsätzlich gar nicht so weise klingt, da der Sinn scheinbar offensichtlich ist.

Takeaway . . . . . . . . . . . . . 11

Wovon wir sprechen? „Wasser ist zum Waschen da!“ was sonst…

Termine. . . . . . . . . . . . . . . . 15

Auf den ersten Blick wirkt der Sinn recht einsichtig, „Danke Oma, wir haben’s verstanden… der Schokobart muss weg, die Finger sind klebrig… BITTE NICHT SO GROB MIT DEM WASCHLAPPEN!!!!!“ Aber weit gefehlt! Wasser kann mehr und das wollte uns auch die Oma damit sagen: Wasser schenkt uns auf die eine oder andere Art Energie – durch Wasserkraftwerke, beim Duschen, beim Trinken. Wasser schenkt uns Ruhe – in der heißen Badewanne, durch einen plätschernden Zimmerbrunnen. Wasser schenkt uns Leben – bei einem kühlen Sommerregen, in einer frisch gefüllten Blumenvase, aus dem Feuerwehrschlauch oder durch einen großen Schluck auf einer trockenen Kehle.

Sonderteil f•f•f. . . . . . . . . 17 Diözesan . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Jugendkirche . . . . . . . . . 22 Nord . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Stadt . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Süd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Magazin . . . . . . . . . . . . . . 30 Ehrenamt. . . . . . . . . . . . . . 34

WasserSTOFF Nr. 2 / Juni 2011 Medieninhaberin, Herausgeberin: Erzdiözese Wien – Katholische Jugend, Stephansplatz 6/6/620, 1010 Wien, Tel: +43 1 51 552-3391, Fax: +43 1 51 552-2743, <wien.kjweb.at>, connectu@katholische-jugend.at Layout: Simon Schmidt | Chefredaktion: Saskia Bellem | Stv. Chefredaktion: Rebecca Frank | Redaktion: Barbara Andrä, Marie-Luise Auer, Daniel Fürhapter, Elisabeth Hafner, Gregor Jansen, Theresa Kalantzis, Tan D. Nguyen, Maria Sigert-Kraupp, Darko Trabauer | MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Erich Amann, Viktoria Eckert, Stefan Frühwald, Birgit Hager, Nina Högler, Andreas Huber, Barbara Lindner, Peter Müller, Simon Schmidt, Cornelia Schneider, Martin Weiss, Andreas Welich, Stephan Zottl, domfalke | Druck: Fa. Hannes Schmitz, Leystraße 43, 1200 Wien Mit Ökostrom auf 100% Recyclingpapier gedruckt. Offen­legung laut Mediengesetz: ist ein Kommunikationsorgan der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien und ihrer Pfarrgruppen. Es erscheint quartalsweise mit einer Auflage von derzeit 1200 Stück. Für ein kostenloses Abonnement sende bitte eine Email mit Namen und Adresse an connectu@katholische.jugend.at Die kommende Ausgabe zum Thema „Spiritualität“ erscheint voraussichtlich im Dezember 2011. Anzeigenschluss ist Mittwoch, 9. November 2011. Kontakt: connectu@katholische-jugend.at Wir danken für die freundliche Unterstützung von:

Wasser ist in jeder Hinsicht Grundlage unseres Lebens. Was es noch alles zu bieten hat, bekommt ihr auf den folgenden Seiten zu lesen. Wir beide sind allerdings dabei, an unserem Schreibtisch zu verdunsten, und begeben uns deshalb auf den Weg – richtig! – ans Wasser, zum Chillen an den Donaukanal und das neue ConnectU ist im Gepäck! Auch mit dabei, der Ohrwurm: Wasser ist zum Waschen da. Fallerie und fallera! Auch zum Zähneputzen kann man es benutzen. Wasser braucht das liebe Vieh. Fallera und fallerie! Und die Feuerwehr benötigt Wasser sehr. Eure Vorsitzenden Constanze & Bernhard

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Coverbild: wikimedia commons

EDITORIAL

Wasser

Das nächste connectU zum Thema „Spiritualität“ erscheint im Dezember 2011


Thema Gewaltige Wasser, endloses Meer … * © KJ

Wenn ich am Ufer des Meeres stehe (oder auch eines großen Sees, bei dem das gegenüberliegende Ufer nicht mehr zu sehen ist), dann kann es passieren, dass ich ganz lang einfach nur da stehe und aufs Wasser hinaus schaue. Die endlose Weite überwältigt mich. Gregor Jansen

An Bord eines Segelschiffes, wenn das Ufer außer Sichtweite gerät, bin ich ganz ergriffen von der scheinbaren Unendlichkeit des Meeres, das bis zum Horizont reicht. Wenn dann die Wellen höher werden, sieht man im Wellental nur noch hohe Wasserberge ringsumher – erst auf dem Wellenkamm weitet sich der Blick wieder. Das Wasser trägt dich, aber es kann auch zur Bedrohung werden, in der du untergehen kannst. Die Nachrichtenbilder von Schiffbrüchigen – oft von Flüchtlingen, die nur über das Meer den Weg in eine erhoffte bessere Zukunft sehen – erinnern uns daran, wie bedrohlich das Meer ist, wenn das Schiff nicht mehr trägt oder der Sturm zerstörerisch wird. Der Schiffbruch des Apostels Paulus vor Malta (Apg 27) schildert eine solche dramatische Situation. Ortswechsel: Ein Brunnen im trockenen Land. Eine Frau, die Wasser holt. Ein Wanderer, der sie um Wasser bittet. Die Begegnung Jesu mit der Samariterin am Jakobsbrunnen (Joh 4, 5-43) ist nur eines der vielen biblischen Beispiele, die das Wasser zum Thema haben. Und es ist nicht nur ein praktischer Opener von Jesus, der mit der Frau ins Gespräch kommen will, sondern sie sprechen dann lang über das „lebendige Wasser“. Lebensspender, aber auch tödliche Bedrohung (man denke auch an die Sintflut-Erzählung Gen 6-8) – das spiegelt die Ambivalenz wieder, die in der Erfahrung der Menschen seit jeher und also auch in der Bibel mit dem Element Wasser verbunden ist. Beide Aspekte finden sich in der Symbolik der Wassertaufe wieder, die im Christentum zum Sakrament der Kirchenaufnahme wurde. Im „Bad der Taufe“ wird symbolisch das Alte, Sündhafte und Lebensfeindliche abgewaschen und aus der Taufe steigt ein „neuer Mensch“ heraus. Die Taufsymbolik ist dabei aber nicht nur ein Zeichen des Abwaschens und Rein-Werdens wie die Buß-Taufe des Johannes oder der Essener, aber auch bei vielen rituellen Waschungen in anderen Religionen. Solche Waschungen sind in den alttestamentlichen Kultvorschriften für viele Situationen vorgesehen: Menschen, die aus irgendeinem Grund „unrein“ geworden sind (etwa Frauen durch die Menstruation oder Männer durch den Samenerguss), sollen sich waschen und können erst dann wieder in die Gemeinschaft aufgenommen werden. Muslime waschen sich vor dem Gebet die Füße, die Hände und das Gesicht, um in Reinheit zu beten. Auch in der christlichen Liturgie ist die Geste der Reinigung in der Händewaschung des

Priesters während der Messe erhalten geblieben: „Herr, wasche ab meine Schuld, von meinen Sünden mach mich rein“. Im Sakrament der Taufe geschieht aber noch wesentlich mehr: Hier geht es nicht nur um eine Reinigung, sondern buchstäblich um Leben und Tod. Der/die TaufbewerberIn gibt das alte („heidnische“) Leben auf und nimmt das neue Leben in Christus an. Das Alte stirbt, damit neues Leben möglich wird. Zugegeben: Diese Bedeutungsebene wird heute fast nur noch bei der Taufe von jugendlichen oder erwachsenen TaufbewerberInnen deutlich, bei der Taufe von Säuglingen spielt der Aspekt der Lebenswende und der Grundentscheidung natürlich keine wesentliche Rolle. Das ist eigentlich schade, weil so die Grundkomponente des christlichen Lebens, nämlich eine bewusste Entscheidung für ein anderes Leben – ein Gegenmodell zum „normalen“ Leben – nicht mehr deutlich wird. Paulus bringt die eigentliche Dramatik der Taufe im Römerbrief zum Ausdruck: „Wisst ihr denn nicht, dass wir alle, die wir auf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden sind? Wir wurden mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod [...] Unser alter Mensch wurde mitgekreuzigt, damit der von der Sünde beherrschte Leib vernichtet werde und wir nicht Sklaven der Sünde bleiben. Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde. Sind wir nun mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden. […] So sollt auch ihr euch als Menschen begreifen, die für die Sünde tot sind, aber für Gott leben in Christus Jesus“ (Röm 6,3-11). Ich nehme mir vor: Wenn ich in diesem Sommer hoffentlich das ein oder andere Mal in einem See oder im Meer schwimmen gehe und ins Wasser eintauche, dann denke ich an diese Lebenswende – und versuche, zu begreifen und mit meinem Leben dem mehr gerecht zu werden, was meine Taufe bedeutet.

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* der Titel ist dem Lied „Heilig“ von Albert Frey (CD „Unser Vater“, 1998) entnommen.

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Thema Im Wasser werden wir und ohne Wasser sind wir nicht mehr! In großen Weltreligionen wird das Wasser als eine Kostbarkeit, ein Geschenk der Götter oder Gottes gefeiert. Im Islam ist das Wasser ein Geschenk Allahs an die Menschen und alle anderen Lebewesen und Pflanzen. Ein Zeichen seiner Zuwendung, dass dem Gerechten und Rechtgläubigen reichlich zur Verfügung steht. Der Hinduismus geht noch einen Schritt weiter, das Wasser gilt nämlich als die Urquelle des Lebens und als einziges Element als „unsterblich“. Im Buddhismus wird dagegen dem Wasser, wegen seiner Vergänglichkeit, keine besondere spirituelle Bedeutung zugeschrieben. Dennoch wird es als eines der vier großen Elemente, mit vielen Bildern, als ein Zeichen für eine bessere Welt und als der Strom der buddhistischen Lehre wertgeschätzt. Im Taoismus ist das Wasser Sinnbild wahrer Tugend, denn es schafft viel Gutes, bleibt dabei bescheiden und hat keine Erwartungen auf eine Belohnung. Insofern bietet es dem Menschen einen Orientierungspunkt für sein religiöses Leben. Darko Trabauer

Nicht ein einziger von ihnen blieb übrig.“ (Ex 14,26-28). Das unergründliche Meer galt auch beim Propheten Jesaja (17) als lebensbedrohliche Macht und im Psalm 104 als der Ursprung des Bösen. Für den Jona wird das Meer zum Grab (Jona 2,7). Andererseits wird durch das Wasser Leben ermöglicht, denn erst als Wasser in Form von Nebel die Erde sanft befeuchtet (Gen 2,4b-6), entsteht der Garten Eden (Gen 2,10). Nach der Sinflut schließt Gott mit den Menschen einen Bund, wonach den Menschen die Rettung versprochen wird „Ich habe meinen Bund mit euch geschlossen: Nie wieder sollen alle Wesen aus Fleisch vom Wasser der Flut ausgerottet werden; nie wieder soll eine Flut kommen und die Erde verderben“ (Gen 9,11). In der Exodus-Erzählung werden die Israeliten nur durch den Untergang der Ägypter im Wasser des Meeres gerettet. In der Bibel ist außerdem vom Kampf um das tägliche Wasser die Rede. Die Auseinandersetzungen über die Kontrolle von Brunnen und Quellen sind in der Tatsache begründet, dass die südlichen und östlichen Gebiete Israels in einer wenig fruchtbaren Trockenzone liegen und nur am Jordan, an den Seen und den wenigen Quellen Anbau von Gemüse und Obst möglich war (Schiloach-Teich und Gihon-Quelle; Jes 8,6; Joh 9,7.11). Außerdem gab es für solche Brunnen und Quellen Besitz- und Nutzungsrecht, sie waren nicht jedem zugänglich. Dennoch, einem dürstenden Menschen Wasser zu verweigern galt als schwere Sünde (Ex 2,16-18; Ijob 22,7; Spr 25,21). Besonders anschaulich wird die Bedeutung des Wassers, Brunnen und Quellen in den Worten des Propheten Jeremia: „Denn mein Volk hat doppeltes Unrecht verübt: Mich hat es verlassen, den Quell des lebendigen Wassers, um sich Zisternen zu graben, Zisternen mit Rissen, die das Wasser nicht halten“ (Jer 2,13). Sie gelten als eine Gabe JHWHs, als Zeichen seines Segens.

Der See Genesareth

Wenn es um das Wasser in der Bibel geht, versuchen die Verfasser auf zwei außergewöhnliche Eigenschaften des Elementes Wasser einzugehen, nämlich als lebenszerstörend und lebensspendend. Einerseits ist das Wasser als Chaosmacht ein Sinnbild für Tod und Unterwelt, Zerstörung und Bedrohung und deshalb auch oft als Strafe Gottes gedeutet. Das zeigt sich besonders in den Geschichten vom Bau der Arche und der Sinflut (Gen 6,5-9,17) sowie in der Exodus-Erzählung (Ex 13,17-15,21) vom Auszug der Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft und dem Durchgang durch das Schilfmeer: „Darauf sprach der Herr zu Mose: Streck deine Hand über das Meer, damit das Wasser zurückflutet und den Ägypter, seine Wagen und Reiter zudeckt…

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Blick ans Meer bei Caesarea Philippi

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Fotos © Darko Trabauer

Thema

Blick von Masada (Israel) an das Tote Meer

Im Neuen Testament durchzieht dieses Bild vom „lebendigen Wasser“ wie ein roter Faden die Bibel bis zum Schluss „Wer durstig ist der komme. Wer will, empfange umsonst das Wasser des Lebens“ (Offb 22,17). Jesus selbst ist die Quelle des Geistes. In der Begegnung zwischen Jesus und der Samariterin am Jakobsbrunnen wird das lebendige Wasser zum Symbol des Geistes „Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser … in ihm zur sprudelnden Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben schenkt“ (Joh 4,13). Die Verbindung zwischen den Begriffen Wasser und Geist begegnet uns vor allem in der Taufe, wo das Wasser mehr als ein bloßes Symbol des Geistes ist. Sie lässt Ihn gegenwärtig und wirksam werden „…Aus seinem Inneren werden Ströme von lebendigen Wasser fließen. Damit meinte er den Geist, den alle empfangen sollten, die an Ihn glauben… (Joh 7, 38-39). Das Wasser des Taufsakramentes und das Wasser, mit dem man den Heiligen Geist bezeichnet, sind zwei verschiedene Dinge. Das erste ist ein sichtbares Wasser, das zweite unsichtbar; das erste weist, indem es den Leib reinigt, auf das hin, was in der Seele passiert, während durch den Heiligen Geist die Seele selbst gewaschen und ernährt wird. Im Johannes-Evangelium findet dieses Bild vom Wasser und Geist seinen Höhepunkt. Es verbindet die von Christus am Kreuz gespendete Gabe des Geistes mit dem Zeichen des Wassers, das aus Jesu Seite hervorkommt: „Dieser ist es, der durch Wasser und Blut gekommen ist: Jesus Christus. Er ist nicht nur im Wasser gekommen, sonder im Wasser und im Blut …“ (1 Joh 5,5-6) mit der Vision des Propheten Ezechiel vom Wasser, das aus dem Tempel hervorströmt und, wohin es fließt, das

Leben zum Erblühen bringt, bis es sich ins Tote Meer ergießt und es in ein Meer voller Leben verwandelt (Ez 47,1-12). Für den Evangelisten Johannes ist Christus am Kreuz der neue und endgültige „Tempel Gottes“ (Joh 2,19); dass Wasser aus seiner Seite hervorströmt, ist die Verwirklichung des Versprechens über die „Ströme lebendigen Wassers“. Der Heilige Geist ist der „Strom des lebendigen Wassers“, der vom Thron Gottes ausgeht und alles zum Leben bringt, entsprechend der Vision des Propheten Ezechiel. Es wäre falsch, die Bedeutung des Wassers im Neuen Testament nur auf die spirituelle Dimension zu beschränken und sie absolut zu setzen. Wenn wir bedenken, dass unser Planet zu rund 70% aus Wasser besteht und mehr als 97% des gesamten Wasserschatzes im Ozean zu finden ist, und damit als salziges Meereswasser für den Menschen nicht genießbar ist. Von den übriggebliebenen 2-3% Süßwassers befindet sich der größte Teil an den beiden Polen und auf den Gletschern, uns stehen somit bescheidene 0,6% des Süßwassers zur Verfügung. Diese 0,6% würden für alle Menschen ausreichen und trotzdem stirbt alle 8 Sekunden ein Kind an einer Krankheit, die mit unzureichender Wasserversorgung zusammenhängt. Dann ergibt sich unsere Aufgabe aus diesem Zusammenhang, denn aus Jesu Munde kamen auch die Worte: „Und wer einem von diesen Kleinen auch nur einen Becher frisches Wasser zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist – amen, ich sage euch: Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen“ (Mt 10, 42).

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www.lippische-landeskirche.de/jsp/docs/Vortrag-Wasser.pdf Komm Schöpfer Geist., Raniero Cantalamessa, Verlag Herda, Freiburg in Breisgau 1999

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Thema

© privat

Energieverbrauch frisst Wasser auf Der aktuell diskutierte Atomstrom-Ausstieg setzt erneuerbare Energien wie Wasserkraft ins Rampenlicht: cU interviewte zwei kontrahierende Experten unabhängig voneinander über Wasserkraftnutzung. Einig sind sich beide: Jeder einzelne von uns muss seinen Energieverbrauch drosseln, um das „weiße Gold“ zu erhalten. Maria Sigert-Kraupp

Interview mit DI Franz Angerer Leiter der Geschäftsstelle für Energiewirtschaft im Land Niederösterreich cU: Das Land NÖ bekennt sich in seiner Wassercharta 2003 zum Schutz des Wassers. Wasser soll für Wasserkraft genutzt werden, zugleich der Wert der Flüsse als Lebensraum erhalten bleiben. Geht das Land NÖ in Richtung Nutzung oder Lebensraumerhaltung? DI Angerer: Soweit es ökologisch vertretbar ist, wollen wir Wasserkraft nutzen. Es gibt ganz klare Vorgaben, was gemacht werden darf, was nicht. Wir haben in NÖ an zwei Flüssen Großwasserkraftwerke, sonst Kleinwasserkraftwerke, damit decken wir 4 ½ Prozent des Strombedarfs in Niederösterreich. Mit der kompletten Ausnutzung könnten es über 7 Prozent werden. Wir haben bei dem Energiebedarf heute nicht mehr die Möglichkeit, diese drei Prozent ungenutzt zu lassen. Der Schwerpunkt liegt laut Information der NÖ-Homepage in der Erneuerung bereits bestehender Wasserkraftwerke. Bringt das wirklich den Gewinn der Hälfte der jetzigen Stromerzeugung? Mit Zahlen ist man lieber vorsichtig, aber es macht Sinn, durch Revitalisierung und Modernisierung die vorhandenen Kraftwerke effizienter arbeiten zu lassen und die Kleinwasserkraftnutzung zu optimieren. Revitalisierung zielt auch auf den Erhalt der Fließgewässer ab. Hierbei gilt es, die EU-Auflagen als auch das Wasserrecht, eins der schärfsten Rechte überhaupt, einzuhalten. Diese Effizienzmaßnahmen allein nützen aber nichts, wenn wir im Gegenzug die Kunden nicht dazu bringen, wesentlich weniger Strom zu verbrauchen! Da ist noch viel zu tun. Also Zusammenhalt und Zusammenarbeit aller ist nötig. - Inwieweit gelingt Ihnen eine Zusammenarbeit mit Umweltverbänden? Bei jedem unserer Projekte wird im Vorfeld versucht, einen Konsens mit allen Betroffenen und Beteiligten zu erzielen, lokale Interessen zu berücksichtigen. Aber Wasserschützern ist

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Franz Angerer

Stromerzeugung nun einmal ein Dorn im Auge. Welchen Umgang pflegen Sie persönlich mit der Ressource Wasser? Ich trinke sehr viel Wasser, ich gehe sparsam um mit Leitungswasser und Warmwasser. Danke für das Gespräch!

Interview mit Christian Übl Ökologe im Nationalpark Thayatal, verantwortlich für Bildungsangebote, Naturraummanagement und wissenschaftliche Forschung Wie umweltfreundlich ist Stromgewinnung aus Wasserkraft? Christian Übl: „Das Bild der ‚sauberen‘ Wasserkraft – im Vergleich zu Atomkraftwerken etwa – stimmt leider nicht. Ökologische Folgeschäden einer Wasserkraftanlage für den Lebensraum „Fluss“ und seine Bewohner sind deutlich sichtbar: Stauhaltung durch Sperren verhindert das freie Fließen des Gewässers und verändert massiv Fischbestände, Gewässersubstrate und Flusssohle. Durch die fehlenden Schwankungen im Grundwasserspiegel leidet auch die Funktionsfähigkeit benachbarter Augebiete.“ 2/11


© privat

Thema

Durchfluss der Thaya. Von einem Mindestwert von 1m³/sec ist ein Anstieg auf 45 m³/sec möglich. Diesen starken Wasserspiegelschwankungen zufolge schnitt bei jüngsten Untersuchungen ausgerechnet die Thaya-Nationalparkstrecke ökologisch am schlechtesten ab: Viele Leitfischarten sind nicht mehr vorhanden, Fischpopulationen wie Bachforelle stark geschrumpft. Anfang der 90er Jahre konnten noch an die 30 Fischarten in der Thaya nachgewiesen werden, nun nur noch acht! Dies hat natürlich Folgen auf das gesamte Ökosystem, z. B. Schwarzstorch und Fischotter. Wie weit kann ein Nationalpark seine Besucher bestärken, sparsamer mit Energie, mit Wasser umzugehen? Wir zeigen Besuchern den Naturschatz, der ohne Einfluss des Menschen entsteht, bzw. Auswirkungen bestehender Eingriffe auf ein Ökosystem. Unsere Bildungsarbeit zielt auf Achtsamkeit und Wertschätzung unberührter Natur. Ebenso informiert eine Ausstellung über nachhaltige Stromproduktion unserer Photovoltaikanlage vor dem Nationalparkhaus. Im Moment überlegen wir, eine Stromtankstelle zu errichten.

Christian Übl

Wie verträgt sich Wasserkraft mit Naturpark?

Wie halten Sie es persönlich mit der Ressource Wasser? Ich mag natürliche Gewässer. Daheim nutze ich Brunnenwasser als Brauchwasser.

Das tschechische Kraftwerk in Vranov stellt unser größtes ökologisches Problem dar. Mehrmals am Tag ändert sich der

Danke für das Gespräch!

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Kleines Wasserlexikon Dass uns Wasser in unterschiedlicher Form begegnet, mag einleuchtend sein. Aber worin genau bestehen die Unterschiede? Ein kleiner Ratgeber für den Weg durch die verworrenen Kanäle des Wassers. Rebecca Frank

Trinkwasser Die Form des Wassers, mit der wir wohl am häufigsten in Berührung kommen. Damit Wasser in unseren Breiten als Trinkwasser klassifiziert werden kann, muss es bestimmten Kriterien entsprechen (durchsichtig, keimarm, geruchlos, geschmacklos usw). Laut Greenpeace (siehe Kasten) kann es sogar im Wasser-Paradies Österreich zu Wassermangel kommen – durch Verbauung kann der Boden weniger Wasser speichern und wenn – v.a. im Osten des Landes – die Niederschläge ausbleiben, kann das zu Trinkwassermangel führen.

Bei Zweifeln über die die Qualität des Trinkwassers rät Martin Angelmaier von der Abteilung Wasserwirtschaft der niederösterreichischen Landesregierung, sich zuerst bei der Gemeinde zu erkundigen. Er beruhigt, das öffentliche Netz liefere zu 99,99 % Trinkwasser guter Qualität und werde je nach Größe des Wasserverbandes bis zu täglich kontrolliert. Problematisch seien nur Hausbrunnen, mit denen abgelegene Haushalte

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Thema versorgt werden. Denn dort könnten kleine Unachtsamkeiten und vermeidbare Fehler die Trinkwasserqualität beeinträchtigen.*)

Weihwasser In der Osternacht wird das Weihwasser für das kommende Jahr geweiht. Dieses wird für Taufen, Segnungen und Weihen verwendet. Beim Betreten einer Kirche erinnert man sich mit dem Eintauchen der Hand ins Weihwasser und dem Bezeichnen mit einem kleinen Kreuz oder Kreuzzeichen an die Taufe. Lourdes-Wasser Dem Wasser aus der heiligen Quelle im Wallfahrtsort Lourdes (Frankreich) werden zahlreiche Wirkungen nachgesagt, u.a. ein reinigender, läuternder Effekt. Weiters soll Lourdes-Wasser entgiftend wirken und bei Entzündungen, Wunden, aber auch unreinen Speisen seine positiven Eigenschaften entfalten. Im Internet kann es in zahlreichen Webshops in Phiolen und Fläschchen erworben werden.

Die Stelle am Jordan, an der Jesus getauft worden sein soll

Destilliertes Wasser Durch Destillation (Verdampfen und Kondensation) werden dem Wasser sämtliche gelösten Salze und Mineralstoffe entzogen, wodurch es sich für industrielle Verwendung, aber auch zum Bügeln oder für Autobatterien eignet, da es nicht zu Ablagerungen kommen kann. Destilliertes Wasser zu trinken ist aber nicht ratsam, da es im Verdauungsapparat Mineralstoffe aus den Schleimhäuten löst und so den menschlichen Körper schädigt. Friedensreich Hundertwasser Friedrich Stowasser (bürgerlicher Name) war ein österreichischer Maler, Architekt und Denker, der durch den Einsatz intensiver Farben, unregelmäßiger Flächen und dem Integrieren organischer Elemente seinen eigenen typischen Stil prägte und Weltruhm erlangte. Er machte sich unter anderem Gedanken darüber, wie ein Leben und Wohnen mehr im Einklang mit der Natur möglich wäre. Legendär ist seine Skizze des „Baumklos“. Allein in unserer Diözese kann Hundertwasserarchitektur an mehreren Stellen bewundert werden. (siehe Kasten)

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Fotos © wikimedia commons

Grauwasser Wer schon einmal auf einer Berghütte die Toilette genauer betrachtet hat, kennt das Phänomen: Das Wasser ist nicht durchsichtig, sondern gelblich. Das kommt daher, dass das Wasser aus wirtschaftlichen und Verfügbarkeitsgründen im Kreis geführt wird, d.h. Trinkwasser, das beispielsweise von der Küche oder den Waschbecken aus in den Kanal fließt, wird mechanisch und biologisch geklärt und für die Toilettenspülung weiterverwendet. So wird der Bedarf an Trinkwasser gesenkt. Grauwasser ist „gering verschmutztes Wasser“, das bestimmten Mindeststandards entspricht, aber nicht für den menschlichen Genuss vorgesehen ist. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, ein derart getrenntes System in Privathaushalten zu installieren.

Von Hundertwasser gestaltete Autobahnraststätte in Bad Fischau

*) Diese Angaben beziehen sich nicht auf die Stadt Wien.

Lourdes-Wasser in Gottesmutter Maria-Plastikbehältern

Jordan-Wasser Im Judentum hat der Jordan, der die topographische Grenze zwischen Israel und „dem Rest der Welt“ bildet, eine zentrale Bedeutung. Für Christen ist vor allem die Stelle interessant, an der sich Jesus von Johannes dem Täufer taufen ließ. Pilgerscharen und ein florierender Handel mit Jordanwasser zeugen davon. Der Jordan bzw. sein Wasser sind ein Aspekt des Nahostkonflikts, da sowohl Israel als auch Jordanien Ansprüche stellen.

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www.greenpeace.at/uploads/media/Trinkwasser_in_Oesterreich.doc - Bericht von Greenpeace über österreichisches Trinkwasser www.noe.gv.at/Umwelt/Wasser.wai.html - Seite des Land Niederösterreich zum Thema Wasser www.wasser-lexikon.de www1.american.edu/ted/ice/jordan.htm - englischer Artikel der American University über die Jordan-Frage www.hundertwasser.at/deutsch/werk/arch/arch_projekte.php - Hundertwasser-Architektur

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© MA42

Thema

Wasserpark goes Wasserturm Der Wiener Wasserturm im 10. Bezirk ist nicht nur Bezirkswahrzeichen und Baujuwel, das 1898 im Stile des Historismus errichtete Gebäude ist ab 16. Juni 2011 Ausgangspunkt des größten Wasserspielplatzes der Stadt. Theresa Kalantzis

Wasserspeicher Ursprünglich wurde der Wasserturm in Wien für die Wasserversorgung des 10. und 12. Bezirks benötigt. Da diese Bezirke höher gelegen sind als die anderen, konnten sie nicht mit dem wertvollen Wasser der 1. Wiener Hochquellwasserleitung versorgt werden, die Kaiser Franz Josef I. im Jahr 1873 errichten ließ. So wurde es notwendig, einen höher gelegenen Wasserdruckbehälter zu bauen. In nur 18 Monaten wurde der Turm am Wienerberg fertiggestellt und versorgte bis 1910, bis zur Eröffnung der 2. Wiener Hochquellwasserleitung, die „höheren“ WienerInnen mit Wasser. 1956 wurde der Wasserturm endgültig außer Betrieb genommen und dient seitdem als Museum und Veranstaltungsort. Für die Speicherung des Quellwassers stehen nun 30 Wasserbehälter in Wien zur Verfügung. Einer dieser Behälter steht am Wienerberg, gleich am Fuße des historischen Wasserturms. Plantschen und Chillen Im Zuge der Erneuerung des unterirdischen Wasserbehälters entschloss man sich, auch die Oberfläche neu zu gestalten und die 15.000 m2 große Grünfläche für die Bevölkerung zu öffnen. Umweltstadträtin Ulli Sima initiierte die Idee des Wasserparks am Wasserturm: „Wir gestalten eine einzigartige Wassererlebniswelt für Spiel, Spaß und Erholung. Darüber hinaus informieren wir direkt auf dem Behälter umfassend und innovativ über das lebenswichtige Element Wasser.“ Die Idee, durch Wasserspielelemente einer Parkanlage zusätzliche Qualität zu verleihen, existiert seit 2005. Der Wasserspielplatz auf der Donauinsel war das erste Projekt. In den letzen sechs Jahren sind drei weitere dazugekommen. Der Park am Wienerberg ist jedoch der weitläufigste und vielfältigste von allen. Ein Quellberg, Wasserfälle, Bachläufe und Teiche symbolisieren den natürlichen Weg des Wassers. Ein riesiges Rasenmeer lädt zum Entspannen ein. Der Volleyballplatz inklusive Grastribüne und die Chillout-Zone mit Liegen in Bootsform werden mit Sicherheit in diesem Sommer für viele die Alternative zum Freibad-Besuch. Architektonische Besonderheit des Parks ist der Wassererlebnispfad, bei dem der Weg des Wiener Wassers vom Berg in die Stadt nachempfunden wird. Er endet bei einer detailgetreuen Nachbildung des Wasserturms.

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Quellen: www.wien-konkret.at/sehenswuerdigkeiten/wasserturm www.wien.gv.at

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Thema

Wasser(vor)liebe Von der Energiequelle über den Saubermacher bis hin zum meditativen Element – Wasser ist vielfältig. Wie und wo österreichische Jugendliche ihr Wasser am liebsten genießen, verraten sie euch in unserer spritzigen Umfrage.

Boris, 18, Musiker Ich genieße Wasser, wenn es kalklos, sauber und eiskalt ist, damit ich mich nach meinen Kampfsport-Stunden abkühlen kann.

Theresa Kalantzis & Rebecca Frank

Adam, 13, AHS-Schüler: Wenn es ums Duschen geht, dann hab ich mein Wasser gerne warm, zum Trinken aber glasklar und kalt. Wenn ich schwimmen gehe, zum Beispiel im Stadionbad, fühle ich mich bei lauwarmem Wasser am wohlsten.

Magdalena, 16 Jahre, AHS-Schülerin (Schwerpunkt Musik) Ich mag mein Wasser auf jeden Fall blauschimmernd und auf keinen Fall naturtrüb. Und je nach Anlass, also je nachdem, was ich damit mache, soll es warm oder kalt sein. Für mich sind immer Einfühlungsvermögen und Geduld im Umgang mit Menschen wichtig, egal ob bei herausfordernden Kindern/Jugendlichen oder bei Menschen mit besonderen Bedürfnissen.

Sabine, 18, Studentin (Psychotherapiewissenschaften) Ich lausche gerne dem Wasser. Es ist beruhigend, wenn es regnet, im Bett zu liegen und nicht rausgehen zu müssen oder den Wellen am Strand zuzuhören. Und ich liebe Aussichten aufs Wasser, auf Seen, Flüsse und das Meer. Der Geruch von Urlaub hat etwas mit dem Meer zu tun, das ist etwas ganz Tolles.

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Johanna, 17 Jahre, AHS-Schülerin Am Meer mag ich mein Wasser türkis. Sonst soll es sprudelnd sein und beim Trinken gut schmecken.

Lisa, 15 Jahre, AHS-Schülerin Das wichtigste am Wasser ist mir, dass es sauber ist. Zum Trinken hätte ich es gern kalt, naja und flüssig muss es sein.

Andria, 17, HTL-Schüler: Meiner Meinung nach sollte Wasser kühl, sauber und gesund sein. Ich bin froh über die Wasserqualität bei uns.

Hedi, 13, AHS-Schüler: Trinkwasser mag ich lauwarm, mild und sauber, aber nach dem Sport darf es ruhig prickelnd sein. Aber ich genieße das Wasser auch, wenn ich in den Sommerferien in Tunesien im Meer schwimme.

Katja, 30, Englischlehrerin: Zum Trinken ohne Kohlensäure, schön kalt und ohne Chemikalien. Und mein Badewasser mag ich am liebsten schön heiß mit einem leckeren Schaumbad, zurzeit verwende ich gerne „Weißer Tee und Wildrosenduft“.

Felix, 15 Jahre, HAK-Schüler Ich hätte mein Trinkwasser gern kalt. Irgendwie wäre waldquellenmäßig ganz gut. Also es muss frisch sein und mich erfrischen. 2/11

© Fotos: KJ/Privat

Judith, 14 Jahre, AHS-Schülerin Beim Trinken will ich mein Wasser mit Steinen. Ich meine diese Energiesteine, die müssen unbedingt drinnen sein. Zum Waschen genieße ich mein Wasser mit Duschgel.


Takeaway

Wasser

STOFF

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Der Zukunft das Wasser reichen Drei Tage lang beschäftigten sich im Jänner 2011 bei der Werktagung der Katholischen Jungschar Österreich MitarbeiterInnen der Kinder- und Jugendpastoral ausführlich mit dem Thema Wasser. Neben Impulsreferaten, Diskussionen und spirituellen Einheiten zum Thema Wasser, näherten sich die TeilnehmerInnen auch mittels Experimenten den grundlegenden Fragestellungen des nassen Elements an. Daniel Fürhapter

Blauer Zucker; Die Kapillarkraft Material Zuckerwürfel 1 flacher Teller gefärbtes Wasser So geht’s Staple auf dem Teller einige Zuckerwürfel zu einem Turm. Gieße nun ein wenig mit Tinte gefärbtes Wasser in den Teller. Warte kurz ab. Was passiert? Das gefärbte Wasser steigt in dem Turm nach oben. Warum? Die Wassermoleküle füllen die winzigen Hohlräume in den Zuckerwürfeln aus. Das Wasser „wandert“ nach oben. Die Eigenschaft des Wassers, sich in engen Spalten und Röhren auszubreiten, kennen wir schon als Kapillarkraft. Die Wassermoleküle haften an den festen Wänden der Spalten zwischen den Zuckerkristallen.

Dichte des Wassers Wie kann man erkennen, ob eine Flüssigkeit dichter ist als Wasser? Du konntest sicher schon mal beobachten, dass Schlagobers auf Milch schwimmt, oder? Warum versinken manche Gegenstände im Wasser, schwimmen aber in einer anderen Flüssigkeit? Material 1 hohes Glas Sirup (Ahornsirup oder Honig) mit Tinte oder Lebensmittelfarbe gefärbtes Wasser Salatöl 1 Haselnuss 1 Rosine 1 Büroklammer So geht’s Gib als erstes den Sirup in den Becher. Am besten lässt du ihn über den Rücken eines Esslöffels langsam in das Gefäß laufen, bis es zu einem Viertel gefüllt ist. Als nächstes kommt dieselbe Menge gefärbtes Wasser und anschließend das Speiseöl. Lasse nun die Gegenstände ins Glas fallen und warte ab. Was passiert? Die Flüssigkeiten vermischen sich nicht, sondern bilden drei Schichten: der Sirup unten, das Wasser in der Mitte und ganz oben das Öl. Die Büroklammer sinkt ganz nach unten, die Rosine und die Haselnuss schweben ein bis zwei „Stockwerke“ drüber.

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Warum? Das kommt daher, dass manche Flüssigkeiten leichter sind als andere. Man sagt: Sie haben eine geringere Dichte. Eine leichte Flüssigkeit schwimmt über der schwereren oder derjenigen, die eine größere Dichte besitzt. Öl hat also eine geringere Dichte als Wasser und der Sirup. Auch die Gegenstände, die du in das Gefäß wirfst, haben eine bestimmte Dichte. Daher kannst du beobachten, dass einige der Dinge ganz untergehen, während andere in unterschiedlichen Höhen schwimmen. Die Büroklammer besteht aus einem sehr dichten Material, deswegen sinkt sie ganz nach unten. Die Rosine ist dichter als die Haselnuss. Ein Gegenstand schwimmt in einer Flüssigkeit, wenn seine Dichte kleiner ist als die der Flüssigkeit. Aber er geht unter, wenn seine Dichte höher ist als die der Flüssigkeit. Grundwasser Material 1 Krug mit Leitungswasser Knetmasse Trinkhalm 1 Schere 1 großen und 1 kleinen Partybecher (oder auch andere unterschiedlich große Gefäße) aus Papier/Kunststoff (sollen sich gut durchbohren und abdichten lassen) So geht’s Schneide in jeden der beiden Becher in ca. 3cm Höhe ein Loch in die Becherwand. Nun schneide ein etwa 7 cm langes Stück vom Trinkhalm ab. Verbinde die beiden Becher mit dem Stück Trinkhalm. Dichte die Verbindungsstellen außen an der Becherwand rund um den Trinkhalm mit Knete ab. Fülle Leitungswasser in einen der beiden Becher. Was passiert? Das Wasser fließt über den Trinkhalm in den anderen Becher, bis in beiden Bechern gleich viel Wasser ist. Der Wasserspiegel ist in beiden Bechern gleich hoch. Warum? Die beiden Becher sind Gefäße, die oben offen, unten jedoch miteinander verbunden sind. Man bezeichnet sie als kommunizierende Röhren. Auch unterirdische Hohlräume, in denen sich Grundwasser befindet, sind im Prinzip verbundene Röhren. Das Grundwasser verteilt sich so, dass sich in allen Spalten und Rissen dieselbe Höhe, der Grundwasserspiegel, einstellt. Die Höhe des Grundwasserspiegels schwankt: In feuchten Jahreszeiten ist er hoch, in trockenen fällt er.

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Kläranlage Material Wasser 1 Esslöffel Öl 1 Esslöffel Brotbrösel 1 Esslöffel Gartenerde Spülmittel Aktivkohle (aus einer Zoohandlung) Vogelsand (aus einer Zoohandlung) feiner Kies 1 Krug, in dem man gut umrühren kann 1 Kaffeefilter mit passenden Papierfiltern 1 Einmachglas, das größenmäßig zum Kaffeefilter passt 3 Über/Blumentöpfe aus Plastik (mit Loch), im Durchmesser etwas kleiner als der Filter So geht’s Rühre in dem Krug Schmutzwasser aus Öl, Bröseln, Gartenerde, Spülmittel und Wasser an. Lege den Kaffeefilter mit dem Filterpapier aus und stelle ihn in das Einmachglas. Bedecke den Boden des ersten Übertopfes zur Hälfte mit Aktivkohle und stelle ihn in den Filter. Fülle den zweiten Übertopf zur Hälfte mit Sand und stelle ihn in den ersten Übertopf. Fülle den dritten Übertopf zur Hälfte mit Kies und stelle ihn in den zweiten Übertopf. Gieße das Schmutzwasser langsam in den mit Kies gefüllten Topf. Was passiert? Das Schmutzwasser läuft durch die drei Töpfe bis in das Glas. Wenn es unten ankommt, ist es sauberer als im Krug. Das Wasser schäumt aber noch.

Warum? Das Wasser wird durch die Kies-, Sand- und Aktivkohleschichten von groben Schmutzteilen befreit. Doch nicht alle Stoffe sind herausgefiltert worden. Spülmittel und Bakterien sind noch immer im Wasser enthalten. Das Wasser ist noch nicht trinkbar! Eine Kläranlage reinigt das Abwasser, bevor es wieder in die Flüsse geleitet wird. Meist durchläuft das Schmutzwasser mehrere Reinigungsstufen. Man unterscheidet zwischen mechanischer, chemischer und biologischer Reinigung. Die erste Stufe ist die Rechenanlage, die den groben Schmutz zurückhält. Dann gelangt das Abwasser in den sogenannten Sandfang. Wie die Sandschicht in deiner Kläranlage filtert er weitere Teilchen aus dem Wasser. Anschließend läuft das Wasser in das Vorklärbecken, in dem Schlamm entfernt wird.

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Die Aktivkohle in unserer kleinen Kläranlage entspricht der biologischen Reinigungsstufe der Kläranlage. Sie nutzt Mikroorganismen und Sauerstoff, um Stoffe im Abwasser abzubauen. Oft werden auch chemische Verfahren eingesetzt, um Phosphate und Nitrate zu entfernen. Im Nachklärbecken setzt sich der bakterienhältige Schlamm ab und wird vom Abwasser getrennt. Der Schlamm aus dem Vorklär- und dem Nachklärbecken wird im Faulturm von Bakterien in Gas, Wasser und

Feststoffe zersetzt. Der entstandene Klärschlamm wird entweder als Dünger genutzt oder entwässert und verbrannt. Das gereinigte Abwasser kann nun wieder in die Flüsse geleitet werden. Damit eine Kläranlage ordentlich funktionieren kann, ist es wichtig, das WC nicht als Mistkübel zu benutzen.

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Morgenlob „Lebendiges Wasser“ Marie-Luise Auer

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Eine Schale mit Wasser füllen und mit Blütenblättern und Schwimmkerzen dekorieren. Verschiedenste Utensilien, die mit Wasser zu tun haben, lose auflegen. Z. B. Schwimmflossen, Taucherbrille, Schwamm, Gartenschlauch,… Bilder (Postkarten, Fotos, etc.), auf denen Wasser zu sehen ist, auflegen. Gläser mit Wasser füllen und in der Mitte verteilen, rundherum Sand verstreuen und mit Muscheln dekorieren.

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© wikimedia commons

• Vorbereitung Das Morgenlob dauert ca. 20 Minuten. Es kann bei Schönwetter auch im Freien stattfinden. Die TeilnehmerInnen (TN) setzen sich dabei in einen Kreis auf den Boden. Daher evtl. Decken oder andere Sitzgelegenheiten vorbereiten. Außerdem sollte in der Mitte des Kreises zumindest eine Kerze stehen. Schön ist es auch, wenn man die Mitte zum Thema passend gestaltet; hier einige Vorschläge:

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Wasser mit Lebensmittelfarbe einfärben und in unterschiedliche Glasgefäße geben.

Materialien • Ablaufplan • Kerze und Zünder • Materialien für die Gestaltung der Mitte • CD mit Meditationsmusik oder Gitarre • Decken und Pölster zum Sitzen • Zettel mit Bibelstelle und Impulsfragen Ablauf Meditation zum Ankommen Der/Die MorgenlobleiterIn (ML) liest untenstehenden Text langsam vor. Zwischen den Zeilen längere Pausen zum Nachdenken machen. Im Hintergrund ruhige, meditative Musik laufen lassen (z.B. eine CD mit meditativen Klängen oder jemand zupft ein Lied auf einer Gitarre,…). Wasser – klar und rein Wasser – warm und sanft Wasser – erfrischend und aktivierend Wasser – beruhigend und erholsam Wasser – unbarmherzig und zerstörerisch Wasser – kalt und hart Wasser – mächtig und stark Wasser – fließend und rasch Wasser – ruhig und getragen Wasser – Anfang und Ende Wasser – lebensspendend und fruchtbringend

zum Essen zu kaufen. Die samaritische Frau sagte zu ihm: Wie kannst du als Jude mich, eine Samariterin, um Wasser bitten? Die Juden verkehren nämlich nicht mit den Samaritern. Jesus antwortete ihr: Wenn du wüsstest, worin die Gabe Gottes besteht und wer es ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, dann hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben. Sie sagte zu ihm: Herr, du hast kein Schöpfgefäß, und der Brunnen ist tief; woher hast du also das lebendige Wasser? Bist du etwa größer als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gegeben und selbst daraus getrunken hat, wie seine Söhne und seine Herden? Jesus antwortete ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zur sprudelnden Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben schenkt. Da sagte die Frau zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, damit ich keinen Durst mehr habe und nicht mehr hierher kommen muss, um Wasser zu schöpfen. Aktion Die TN drehen sich in Gruppen von 3-4 Personen zusammen. Sie sollen sich über die Bibelstelle und folgende Impulsfragen austauschen. Dazu bekommen sie Zettel mit der Bibelstelle und Impulsfragen ausgeteilt. Nach 5-10 Minuten wird wieder der Kreis mit allen TN gebildet. Impulsfragen: Was bedeutet Wasser in dieser Bibelstelle? Was meint Jesus, wenn er vom ‚lebendigen Wasser’ spricht? Wie kann man dieses lebendige Wasser erhalten?

Kreuzzeichen Begrüßung und Einstimmung Der/Die ML begrüßt alle TN und stimmt sie auf das Thema des Morgenlobs ein: Wir haben uns hier zusammengefunden, um den heutigen Tag gemeinsam zu beginnen. Heute beschäftigen wir uns mit dem Thema „Wasser“. Wasser, das ist Quelle des Lebens, Ursprung allen Seins. Es hat gewaltige Kraft und kann auch Zerstörung und Tod bringen. Aber ohne Wasser gäbe es kein Leben. Auch in der Bibel hören wir immer wieder vom Wasser. So auch in der folgenden Stelle aus dem Johannes-Evangelium. Bibelstelle (Johannes 4,6-15) Bibelstelle vorlesen: Jesus war müde von der Reise und setzte sich daher an den Brunnen; es war um die sechste Stunde. Da kam eine samaritische Frau, um Wasser zu schöpfen. Jesus sagte zu ihr: Gib mir zu trinken! Seine Jünger waren nämlich in den Ort gegangen, um etwas

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Lied Gemeinsam das folgende Lied singen (alternativ kann auch ein anderes zum Thema passendes Lied gesungen oder angehört werden): Alle meine Quellen entspringen in dir (Liederquelle Nr. 3) Abschluss und Segen Der/Die ML oder ein/e TN liest den Segenstext vor. Guter und lebensspendender Gott! Du bist das lebendige Wasser, das unseren Durst nach Leben stillt. Deine Quelle versiegt niemals, darauf dürfen wir vertrauen. So segne uns, der dreieinige Gott, der uns sprudelnde Quelle des Lebens ist. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

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Termine

Termine in der Jugendkirche Datum

Uhrzeit

Titel

19. Juni

19:00

come2stay

19. Juni

20:00

Sommerfest

26. Juni

19:00

come2stay

10. Juli

19:00

come2stay

24. Juli

19:00

come2stay

7. August

19:00

come2stay

www.jugendkirche.at

Veranstaltungsort: Jugendkirche Wien, Wiedner Hauptstraße 97, 1050 Wien • http://www.jugendkirche.at

Termine im Norden

wien.kjweb.at/vikariat-nord

Datum, Uhrzeit

Titel

Ort und Infos

18. bis 19. Juni

Survival Wochenende für Gefirmte

GJZO

30. Juli 17:00-20:00

Zeit im Glas – Tanzfest

AWN

31. Juli 17:00-20:00

Zeit im Glas – Messe & Frühshoppen

AWN

GJZO – Geistliches Jugendzentrum Oberleis, 2116 Oberleis 1 | AWN – Altes Wirtshaus Niedersulz, 2224 Niedersulz Nähere Infos zu allen Veranstaltungen erhältst du im KJ-Büro: T +43 1 51 552-3382, E nord@katholische-jugend.at, W <wien.kjweb.at>

Termine in der Stadt

wien.kjweb.at/vikariat-stadt

Datum, Uhrzeit

Titel

Ort und Infos

16. Juni 17:00-20:00

Friends of Naïn – Treffen

Naïn, Gemütlicher Abend

18. Juni 15:00-18:00

Die Speisung der 5000

Lagerkochkurs; Infos: m.solterer@katholische-jugend.at

23. Juni 15:00-20:00

Volleyballturnier mit Grillfeier

Pfarre Rodaun, Schreckgasse 19. 1230 Wien

29. Juni 19:00-02:00

DEKX-Closing

Abschlussfest; Holeyplatz 1, 1100 Wien

Naïn: Pius Parsch-Platz 3, 3. Stock, 1210 Wien | DEKX: Antonsplatz 17/K4, 1100 Wien

Termine im Süden

wien.kjweb.at/vikariat-sued

Datum, Uhrzeit

Titel

Ort und Infos

17. Juni 20:00

Dekanatsjugendmesse Wr. Neustadt

Pfarre St. Leopold, Wienerstr. 61

19. Juni 18:30

Dekanatsjugendmesser Baden

Frauengasse 3, 2500 Baden

20. Juni 19:30

Taizé Gebet

Pfarre Brunn a.G.

23. Juni 18:00 bis 26. Juni 14:00

(h)ausbpauern

Jugend am Hof, Grametschlag

8. Juli 16:00 bis 9. Juli 16:00

Firmsplash 2011

Jugend am Hof, Grametschlag

Termine in der Diözese

wien.kjweb.at

Datum, Uhrzeit

Titel

Ort und Infos

10. August

Fahrt zum Weltjugendtag in Madrid

Infos & Anmeldung: wien.kjweb.at/fahrt-zum-weltjugendtag-in-madrid

28. August 10:00 bis 2. September 15:00 SOL – Sommerkurs OberLeis

Geistliches Jugendzentrum Oberleis, 2116 Oberleis 1; wien.kjweb.at/sol

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Die St. Nikolaus-Kindertagesheimstiftung ist zweitgrößter privater Träger von Kindertagesheimen in Wien: Rund 6.000 Kinder besuchen unsere 78 Kindergärten und Horte. In der Stiftung wird die „Pädagogik der Achtsamkeit“ gelebt: Der Kindergartenalltag wird gemeinsam mit den Kindern und PädagogInnen als Beziehungsalltag gestaltet.

Was uns wichtig ist Unsere PädagogInnen sollen religiöse Inhalte authentisch vermitteln können. Ein hohes Maß an Reflexionsfähigkeit sowie eine positive Einstellung zum pädagogischen Handeln sind Voraussetzung. Was wir bieten • Wertschätzendes Arbeitsumfeld • Zusammenarbeit im multiprofessionellen Team • Regelmäßige Fortbildungen

Wir unterstützen und fördern Kleinkind- und HortpädagogInnen, die gerade Ihre Ausbildung (BAKIP/ Kolleg) absolviert haben und begleiten Sie in den ersten Dienstjahren.

Ihre Bewerbung inkl. Zeugnisse, Lebenslauf und Foto schicken Sie bitte an: bewerbung@kathkids.at, z.H. Susanna Haas, Pädagogische Leiterin.

Sie sollen selbstständig, engagiert und kreativ ihre Stärken und Interessen in den gelebten Beziehungsalltag einbringen.

Mehr Informationen zur St. Nikolaus-Kindertagesheimstiftung gibt es unter www.kathkids.at und unter www.facebook.com/nikolausstiftung.


www.findfightfollow.at

find•fight•follow

n r e d l i B n i e 3048 Tag

Nach acht Jahren und 56 Veranstaltungen hat am 29. Mai 2011 der letzte find•fight•follow Gottesdienst stattgefunden. 54 Gottesdienste und zwei Nightprayer geprägt durch mitreissende Musik, belebende Aktionen, farbenprächtiges und lautstarkes Equipment sowie gedankenreichen Inhalt liegen nun hinter uns. Jede Veranstaltung hatte eigene Besonderheiten und bleibt unterschiedlich in Erinnerung - wir möchten mit diesen Bildern noch einmal Danke sagen für jede einzelne find•fight•follow Veranstaltung!


find•fight•follow

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find•fight•follow

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Diözesan

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Seminare für FirmbegleiterInnen Die ideale Vorbereitung auf den Einsatz als FirmbegleiterIn! • Theologische und methodische Grundlagen für die Firmvorbereitung • Praktische Tipps für die thematische Arbeit mit den Firmlingen • Eine Plattform zur Vernetzung und zum Erfahrungsaustausch • Seminar-Begleitung durch ein kompetentes Team Auch heuer finden wieder im Herbst in jedem Vikariat Firmbegleitseminare mit jeweils unterschiedlichen Terminangeboten statt. Die TeilnehmerInnen können sich frei für eine Kursvariante entscheiden und müssen nicht in ihrem eigenen Vikariat bleiben. Neben den Grundkursen wird auch ein Aufbaukurs für FirmbegleiterInnen, die den Grundkurs schon absolviert haben, angeboten.

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Termine und nähere Informationen unter: wien.kjweb.at/firmbegleitseminare

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Diözesan

wien.kjweb.at

SOL—Sommerkurs Oberleis 2011 Luise Auer

Von 28.8. bis 2.9. findet im schönen Oberleis SOL, der Kurs für Jugendgruppen-LeiterInnen der KJ Wien, statt. Unter dem Motto „lerne—lebe—leite“ erwirbst du inhaltliche und methodische Grundlagen für die Jugendarbeit, Leitungskompetenz und hast Zeit, dich mit Glaubensfragen auseinanderzusetzen.

Außerdem sorgen das besondere Ambiente, leckeres Essen und nette Leute für das unvergleichbare SOL-Feeling.

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Nähere Informationen und Anmeldung unter: wien.kjweb.at/sol

„Wir müssen bleiben“. Workshop zu Frauenhandel Fotos © KJ Wien

Saskia Bellem

Anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März haben die Katholische Jugend der Erzdiözese Wien, das Salvatorianerinnen-Projekt IMpulsLEBEN sowie die Österreichische Kommission Iustitia et Pax am Sonntag, 6. März den Workshop „Wir müssen bleiben! Frauenhandel und Zwangsprostitution“ veranstaltet.

Vertreterinnen der Internationalen Organisation für Migration IMO sowie des Vereins EXIT, die Einblick in ihre Tätigkeitsfelder boten und das brisante Thema somit greifbarer machten.

Referentin Sr. Silke-Andrea Mallmann, die als Pädagogin und Psychologin die Beratungs- und Betreuungsstelle „Talitha“ der Caritas für Opfer von Menschenhandel in Kärnten leitet, machte mit konkreten Beispielen aus ihrem Arbeitsalltag das Problemfeld Frauenhandel und Zwangs-prostitution greifbar. „Menschenhandel entmenschlicht“, so die Expertin. „Die psychologischen Folgen von Verschleppung gepaart mit Drohungen und Gewalt sind schwer abschätzbar. Manche Frauen sind stark und können das verarbeiten. Andere zerbrechen daran und brauchen Hilfe beim Wiedereinstieg in ein geregeltes Leben.“ Hier setzt Talitha an, das Unterstützung – etwa durch Schutzwohnungen – und Rechtsberatung bietet. „Meist werden solche Frauen Opfer von Menschenhandel, die in Armut leben oder ihre Familien unterstützen. Dies gilt aber ebenso für gebildete Frauen, die gezielt getäuscht werden.“ Eine gängige Methode zur Täuschung ist das Anwerben durch Verwandte oder Bekannte für vermeintlich attraktive Jobs im Ausland, das so das Vertrauen der Frauen missbraucht. Unter den zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren auch

Menschenhandel ist die drittgrößte Einnahmequelle durch organisiertes Verbrechen nach Waffen- und Drogenhandel mit einem Umsatz von ca. 32 Mrd. Dollar jährlich (Quelle: ILO).

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Weitere Informationen IMpulsLEBEN www.impulsleben Iustitia et Pax iupax.at Talitha

caritas-kaernten.at/hilfe-einrichtungen/nothilfe/menschen-

handel/

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Jugendkirche

www.jugendkirche.at

© Fotos: Jugendkirche

Florianijünger in der Jugendkirche Nein, nicht was die Überschrift vermuten lässt: die Jugendkirche hat zwar immer ein sehr feuriges Programm und ist sogar in der Kirche St.Florian beheimatet, aber gebrannt hat es Gott sei Dank nicht in der Jugendkirche.

Birgit Hager, Projektleiterin Jugendkirche

Dennoch musste die Feuerwehr Wien, mit sechs Mann Besatzung, am Freitag, den 8. April zu einem Einsatz in die Jugendkirche ausrücken. Wer schon einmal in der Jugendkirche war, kennt sicher unser tolles Riesen-Transparent an der Fassade der Kirche. Bis jetzt war die Jugendkirche so sehr schnell zu identifizieren. In der Nacht vom 7. auf den 8. April war es allerdings in Wien wieder einmal sehr windig – mehr als gewohnt. Und so fanden wir am darauffolgenden Morgen unser Transparent nur mehr teilweise an der Kirche hängend. Was also tun? Wie bekommen wir es runter, damit nicht noch mehr Schaden angerichtet wird? Kurzerhand haben wir uns Unterstützung bei den Florianijün-

gern geholt! Innerhalb von 10 Minuten waren sie samt Löschfahrzeug, ausfahrbarer Leiter und Blaulicht am Einsatzort. Da das Jugendkirchen-Transparent in fast zehn Metern Höhe hängt – also wo man/frau nicht so schnell hinaufkommt – dauerte der Einsatz dann doch über eine halbe Stunde. Wir danken der Berufsfeuerwehr Wien und dem Hl. Florian für die Rettung unseres Transparentes und versprechen, dieses so bald wie möglich wieder an der Kirche anzubringen (vielleicht wieder mit Unterstützung unserer Helfer in der Not – wer weiß)!

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Planungsklausur der Jugendkirche Wien Von 8. bis 10. April waren die „JugendkirchlerInnen“ gemeinsam auf der Suche. Das Quartier in Ernstbrunn mussten wir zum Glück nicht lange suchen, doch mit GPS-Geräten wurde nach kleinen Doserln im Wald ebenso gesucht wie nach neuen Lösungsmöglichkeiten für alte und neue Herausforderungen, spannende Ideen und neue Projekte fürs nächste Arbeitsjahr.

Im Folgenden einige Eindrücke der TeilnehmerInnen: Valerie: Ein Wochenende voller innovativer neuer Ideen, produktiven Diskussionen und netten Leuten. Birgit: entspannend arbeitsreich | nette Umgebung | lustige und zuvorkommende Klosterschwestern (auch wenn wir wieder einmal zu spät zum Abendessen waren) | ressourcen- und zukunftsorientiert.

Birgit Hager und Nina Högler

Bei einem gemeinsamen Geocaching-Spiel im finsteren Wald zu Beginn der Planungsklausur „stolperten“ wir in den Caches über einen Satz, der sehr gut zu dieser Planungsklausur und dem, was wir uns dafür vorgenommen hatten, passte: „Wir bestimmen oft Schwerpunkte, starten Aktionen, ergreifen Initiativen. (…) es läuft eh schon so viel, noch etwas dazu geht einfach nicht mehr. Aber geht nicht doch immer neu das eine: jemanden in den Blick nehmen? Nicht mit dem anderen dieses und jenes anfangen, nicht ihn zu dem und jenem bringen wollen, nicht dieses und jenes Programm abwickeln, sondern einfach ihn wahrnehmen, ihn ernst nehmen, ihn an sich heranlassen? Das ist anspruchsvoller – und doch leichter, befreiender, menschlicher. Den anderen in den Blick nehmen (…).“ 1 Den anderen – also die Jugendlichen – in den Blick nehmen, das versuchten wir an diesem Wochenende, an welchem wir uns intensiv mit der Einrichtung Jugendkirche, und vor allem dem nächsten Arbeitsjahr, auseinandersetzten.

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Steffi: Großartige Waldaktion + frühlingshaftes Wetter + Rückblick auf die ersten 5 Jahre + produktive Gespräche + Mut zu Neuem = Beginn einer neuen Jugendkirchen-Ära Maria: Bei viel Sonnenschein probierten wir Neues, ließen manches Bewährte beim Alten und lauschten den Klängen der Westminster-Uhr Gregor: Auf der heurigen Planungsklausur der Jugendkirche Wien haben sich haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen, ausgehend von einem Blick in die 5- jährige Vergangenheit der Jugendkirche, mit Plänen für die Zukunft beschäftigt. Bewährte Projekte wurden neu gedacht und neue Ideen entwickelt, damit die Jugendkirche auch im 7. Jahr ihres Bestehens jung und immer neu bleibt. Was wir so alles gefunden haben? Eine ganze Menge! Vieles davon könnt ihr im kommenden Jahr in der Jugendkirche er- und mitleben!

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Klaus Hemmerle: Brief an die Verantwortlichen für die Jugendarbeit in

den Pfarrgemeinden, März 1988. www.klaus-hemmerle.de

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Jugendkirche

www.jugendkirche.at

Fastenzeitprojekt 2011 – Quo Vadis? Um Lebenswege, Entscheidungen und Hinweise ging es im diesjährigen Fastenzeitprojekt der Jugendkirche mit dem Titel „Quo Vadis“. Nina Högler, Sozialpädagogin Jugendkirche

Gleich zu Beginn machten sich die Jugendlichen auf Wegsuche in einem überdimensionalen Labyrinth, wo neben Selbsterfahrung und Reflexion auch eine Partnerübung zum Thema „Führen und geführt werden“ auf dem Programm stand. Dabei wurde n immer einem Jugendlichen die Augen verbunden und seine/r jeweilige PartnerIn musste sie/ihn mit Worten durch das Labyrinth führen. Dabei konnten sie am eigenen Körper spüren, welche Eigenschaften und Fähigkeiten hilfreich oder eher hinderlich sind. Ausgerüstet mit GPS-Geräten ging es danach in Kleingruppen auf die Suche nach Hinweisen, die in kleinen Dosen im 5.Bezirk in Wien versteckt waren. Von einem Hinweis zum nächsten ging es nicht immer der Luftlinie nach, wie vom Gerät angezeigt, sondern die Jugendlichen mussten auf geraden oder auch auf Um-Wegen durch den Bezirk ihre persönlichen Wege suchen. Von den Jugendlichen beschriebene Hindernisse bei der Suche waren „gefährliche Gangs“ am Spielplatz oder widrige Wetterbedingungen: wie soll man sich auch bei strahlendem Sonnenschein auf die Bedienung eines GPS-Gerätes konzentrieren?

Am Schluss gemeinsam den „Schatz“ zu finden, führte bei Jugendlichen wie auch bei Begleitpersonen zu freudigen Überraschungen und philosophischen Debatten über „versteckte Geheimnisse“ und „geheime Verstecke“. Mit Spraydosen und Handschuhen ausgerüstet rückten wir anschließend den (viel zu weißen) BlueBox-Tischtüchern zu Leibe. In Kleingruppen überlegten sich die Jugendlichen Symbole für den eigenen Lebensweg und verewigten diese als Graffiti. Die jetzt bunten Tischtücher sind ein abwechslungsreiches und kreatives Zeugnis der individuellen Auseinandersetzung Jugendlicher mit dem Thema „Weg“. Insgesamt nahmen 350 SchülerInnen aus 20 Klassen bzw. Pfarren an dem Projekt teil. Sie konnten sich dabei bewusst auf die Suche nach „ihrem Lebensweg“ machen und erfahren und ausprobieren, was ihnen persönlich hilft und was nicht, denn dafür gibt es leider kein allgemeingültiges „Rezept“.

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Sommerpause? Nicht so in der Jugendkirche! Wir starten in den Sommer, indem wir noch einmal alle MitarbeiterInnen, FreundInnen und alle, die sich der Jugendkirche verbunden fühlen, zu einem Sommerfest einladen. Am Sonntag, den 19.Juni gibt’s um 19:00 Uhr einen come2stayGottesdienst und danach genügend Möglichkeiten zum gemeinsamen Feiern in der BlueBox mit sommerlicher Musik, kühlen Getränken und heißer Verpflegung vom Grill. Komm doch vorbei und feiere mit uns! Damit ihr uns in den darauffolgenden Ferienwochen nicht allzu sehr vermisst wollen wir – zwar nicht jede Woche, aber in regelmäßigen Abständen – gemeinsam come2stay-Gottesdienste feiern und Gott so auch an unseren Ferien teilhaben lassen. Die Termine dafür sind: 26.Juni; 10.Juli; 24.Juli; 7.August jeweils um 19:00 Uhr in der Jugendkirche. Im Büro ist zumindest eine/r aus dem Team an folgenden Tagen für euch auch im Sommer erreichbar: im 14-TagesRhythmus jeweils Mittwoch von 12:00 bis 14:00 Uhr. Das sind genau 6.Juni; 20.Juni; 3.August; 17.August; 31.August. Wenn du

dazwischen ein besonders dringendes Anliegen - auch kein Problem: melde dich einfach telefonisch bei uns und wir sind für Dich da. Am 1.Juli wird die BlueBox nach dem intensiven vergangenen Jahr einmal richtig geputzt und dann für den Sommer ausgeräumt. Alle Putzwütigen sind dazu herzlich eingeladen. In den Ferien findet kein Programm in der BlueBox statt. Mit Ferienende werden wir aber alles wieder herrichten und zusammenbauen und sind dann mit einem abwechslungsreichen Programm zurück. Was es sonst noch so gibt? Erfahrt ihr immer aktuell auf unserer Homepage: www.jugendkirche.at. Wir wünschen euch ERHOLSAME FERIEN und freuen uns auf ein Wiedersehen im September. ☺

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Euer Jugendkirchen-Team.

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Nord

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Danken – Jesus Bleifrei Erich Amann, Firmteam Nord

Am 3. April war es nach langen wieder so weit. Eine Jungendmesse unter dem Motto „Danken – Jesus Bleifrei“ wurde in Probstdorf, unter der Leitung von Patrick Michna und Nikolaus Pesl gefeiert. Eine fast einenhalb stündige Messe mit Theaterstück, Gesang und Technischen Hilfsmittel wurde den Jugendlichen geboten. Sogar eine Zapfsäule wurde eigens für das Theaterstück gebastelt. Mit Hilfe der FirmkandidatInnen und den ehemaligen, die ebenfalls bei der Gestaltung mitgeholfen haben, wurde es ein frohes Fest. Alle waren froh und zufrieden dass alles geklappt hat und zum krönend Abschluss gab es für die fleißigen Helfer Pizza.

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Spirit on fire – Das Event Peter Müller, Firmteam Nord

Am 15.4. trafen sich 130 FirmkandidatInnen und deren FirmbegleiterInnen in Oberleis. Es waren wieder Workshops rund um den Heiligen Geist vorbereitet. In einer ersten Phase wurden die 7 Gaben behandelt. Man konnte die eigene Stärke und Geschicklichkeit testen oder die eigenen Sinne erfahren, aber auch Kekse, die Ratschläge enthielten, wurden gebacken. Nachdem 4 Workshops besucht wurden, gab es eine Stärkung für alle. Die ca. 290 gekochten Frankfurter und die 320 Semmeln wurden fast zur Gänze verspeist. Danach konnte man Oberleis im Dunkeln erleben. Es gab eine Nightline, der Kreuzweg auf den Oberleiser Berg konnte mit Fackeln erkundet werden, oder man konnte sich auch musikalisch betätigen und Lieder singen. Um Mitternacht feierten wir mit unserem Jugendseelsorger Bernhard Messer Gottesdienst. Am Ende des Gottesdienstes bekam jedeR TeilnehmerIn ein Keks mit einem Ratschlag und erfreut sich hoffentlich noch heute an diesem Rat.

www.youtube.com/KJWien#p/a/u/2/tQsDjf3eHIA

Fotos © KJ Vikariatsteam Nord

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Video zum Event:

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Nord

wien.kjweb.at/vikariat-nord

Fotos © Maria Sigert-Kraupp

Zeit für’s Zelt Das Pilotprojekt „Face to face – let’s talk about God“ der Katholischen Jugend im Vikariat Nord ging mit Sonntag, 15. Mai 2011 erfolgreich zu Ende. Je eine Woche in vier Schulstädten, Gänserndorf, Hollabrunn, Mistelbach und Stockerau, knüpften KJ-MitarbeiterInnen und Mitglieder des ehrenamtlichen KJ-Vikariatsteams im Weinviertel und Marchfeld über 2.500 Kontakte in der Kirche oder bei Essen, Trinken, Reden im Zelt. Maria Sigert-Kraupp

„Die haben Zeit“, der Gedanke drängt sich auf beim gemütlichen Zusammensitzen im Sonnenschein vor dem KJ-Zelt im Park mit jugendlichen Gästen. Neugierige Passanten bleiben stehen, schauen, gehen weiter oder näher heran. Gerald Miedler, KJ-Organisationsreferent, zieht Resümee: „Jugendliche fragten, was face to face soll; da anzuknüpfen, zuzuhören und ganz da zu sein, ist uns gelungen. Martin Bubers Aussage ‚Ohne Du ist keine Gotteserfahrung möglich‘ ist für mich real geworden.“

Das Zelt entpuppt sich als Büro, Wohnzimmer, Küche und Schanigarten in einem. Wesentlich ist der Standort dafür, ob außerhalb der Programmangebote jemand vorbeikam. Bischofsvikar Dr. Mathias Roch betont bei seinem Zeltbesuch: „Gerade in diesen Schulstädten ist es wichtig, mit Initiativen wie dieser zu zeigen: Wir als Kirche sind da für euch. Letztlich aber muss vor Ort in den Pfarren etwas entstehen.“ Hier auftanken, sich begeistern und daheim etwas daraus machen – dieser zündende Funke soll überspringen, wünscht sich der Bischofsvikar, der mit einer Stockerauer Gymnasialklasse an der Kirchenerkundung teilnimmt.

wo man normalerweise nicht hinkommt, hat mir gefallen.“ Die Kirchenerkundungen nach der Methode von „more than stones“ erzielen in allen Städten bei den SchülerInnen positive Feedbacks. Mag. Inge Zeinziger, Religionsprofessorin am BG Stockerau, nützt das KJ-Projekt als Chance für ihre Klassen und freut sich: „Eine Mutter kam extra zu mir: ihre Tochter, die nie von sich aus irgendwas von Schule preisgibt, erzählte begeistert, sie haben gestern bei face to face ihren Ort der Ruhe entdeckt, die Kirche.“ Trotz spärlicher Rückmeldungen dieser Art machen die Veranstalter insgesamt die Erfahrung, Jugendliche lassen sich ein, der Inhalt kommt an, Kirche selbst zu erkunden und er-spüren. Ob beim Suchen des persönlichen Kraftplatzes oder beim Befühlen des Altars, Jugendleiter Darko Trabauer gibt weiter, „was das für den Glauben bedeutet“. Darauf hinzuweisen ist wichtiger als auf das, was im Kirchenführer zum Nachlesen steht.“ Für ihn hat face to face einen nachhaltigen Effekt: „Das Projekt war absolutes Neuland, dabei habe ich sehr viele Adressen erhalten mit dem Wunsch nach Weiterarbeit mit der KJ.“ Die Mischung, (vormittags Kirchenerkundung oder OutdoorSchulstunde mit Schulklassen, nachmittags und abends Zeltbetrieb, Abendangebote wie Talkrunden, Kino im Kirchturm oder Jugendmesse) wurde unterschiedlich angenommen. Caro Thier-Grasböck, Projektmitverantwortliche, meint in einem ersten Gesamteindruck: „Mein großes Dankeschön gilt allen Helfern und Sponsoren in allen vier Städten und Stadtpfarren für die unerlässliche Hilfe. Wir haben viel Energie reingesteckt, und das war gut so. Der Schulklassenbesuch war toll. Im Zelt waren wir leider auch witterungsabhängig. Viele Erkenntnisse sind da, aber Reflexion und Auswertung im Team folgen erst. Generell würde ich face to face wieder machen.“

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Video zum Event: www.youtube.com/KJWien#p/u/3/417zu357e9M

Stephanie Sarma, 16 Jahre, meint dazu: „Normalerweise sitzt man in einer Kirche da, wartet, schaut auf die Uhr – aber das heute war ganz anders, gut anders. Vieles kennenzulernen,

Fotos & Berichte: wien.kjweb.at/face-to-face-let-s-talk-about-god

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stadt

wien.kjweb.at/vikariat-stadt

© Jakob Frank

Alles hat einmal ein Ende…

Vier Jahre. 40 Gottesdienste. Sechs Mitglieder. Das sind nur die Zahlen, die unsere Ephata-Jugendgruppe beschreiben. Entstanden ist sie ursprünglich aus der Firmgruppe 2007 von Anna Czaby. Bald wurde das Ephata ein neuer Treffpunkt für zwei Burschen, Michi und Tiago, und vier Mädels, Hertha, Anna, Claudia und Barbara. Vicki Eckert, Projektkoordinatorin

Das Ephata als „das etwas andere Café“ hat Raum geboten für Spaß und Freu(n)de, aber auch für ernste Themen und ehrenamtliches Engagement. Viele aus der Ephatagruppe haben ab ihrem 15. Lebensjahr einen monatlichen Dienst übernommen, bis heute. Ich selbst bin im Herbst 2008 Teil dieser Gruppe geworden, habe seitdem viel gelernt und Spaß gehabt und die Gruppe dann auch mit übernommen. Jetzt heißt es aber Abschied nehmen. Die meisten Mitglieder haben jetzt einen Lebensabschnitt abgeschlossen – die meisten maturieren diesen Sommer – und werden im Herbst mit Studium und Arbeit beginnen. Trotz allem wollen sie dem Ephata treu bleiben, weiter Dienste übernehmen und vielleicht sogar die nächste Generation der Ephatagruppe betreuen, die – wie es aussieht – gerade am entstehen ist, aus Firmlingen von 2011. Einer der letzten Auftritte der Ephatagruppe war im Rahmen

der Osternacht der Pfarre Gumpendorf St.Ägyd. Die Verbindung zu der Heimatpfarre, in der sie gefirmt wurden, besteht bis heute, nicht zuletzt, weil dort auch die Gottesdienste stattgefunden haben. Diese Gruppe war es, die einen Hauch von find•fight•follow in diese Kirche gebracht hat (dementsprechend auch gemischte Reaktionen von der Gemeinde…bis zuletzt gab es Leute, die die Kirche nach Beginn des Gottesdienstes verlassen haben) und viele begeistert hat. So wurde mit einer Laser- und Lichtshow die vierte Lesung von uns gestaltet. Und jetzt wird Platz für neue Ideen, neue Verrücktheiten und frischen Wind – an dieser Stelle aber ein herzliches DANKE an die erste Ephatagruppe – es war super mit Euch!

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Jugendgottesdienst „Unplugged“ „Eine Akustikversion (auch Unplugged-Version) beinhaltet Musik, bei der ausschließlich oder primär der Klang mit akustischen Instrumenten erzeugt wird, ohne den Einsatz von elektrisch verstärkten Instrumenten. Stephan Zottl, Jugendleiter, Region Westend

Bei Akustikversionen versuchen die Künstler, mit demselben Lied eine andere Stimmung, eventuell auch eine andere Klangfarbe, zu erzeugen.“ (Quelle: de.wikipedia.org, Stand: 10.5.2011). Jugendgottesdienste sind oft mit einem enormen Maß an Aufwand verbunden. Man ist bemüht, die Liturgie ansprechend und mitreißend zu gestalten; und das zu Recht! Andererseits kann der Druck, kreativ und innovativ sein zu müssen, vieles an Freude und Motivation zerstören. Auch der Wunsch nach „cooler“ Musik bringt die Mühsal mit sich, MusikerInnen, Probentermine und passendes Equipment zu finden und aufzutreiben. Bei so viel Vorbereitung besteht die Gefahr, so voll mit Dingen zu sein, dass für Gott einfach kein Platz mehr bleibt. Aus dieser Erfahrung und einigen Diskussionen entstand die Idee, „einfach und bewusst“ Eucharistie zu feiern, auf großen technischen Aufwand und ins kleinste Detail ausgeklügelte Aktionen zu ver-

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zichten und dem Geschehen in der Hl. Messe Raum zu geben. Wichtig war uns, von jeglichem „Quotendruck“ frei zu werden; einer der Mitinitiatoren hat im Vorfeld immer wieder zu mir gesagt: „Toll, wenn viele kommen, aber so oder so wird es lässig: Wir zwei sind ja auf jeden Fall da!“ Eh klar, welches Bibelzitat sich da aufdrängt ;-) (vgl. Mt 18,20) Zweimal hat es bisher in der Seitenkapelle der Pfarrkirche Breitensee im 14. Bezirk einen solchen „Unplugged“-Gottesdienst gegeben und man darf wohl eine Fortsetzung erwarten. Für mich war es wirklich toll, und ich denke, es ist den meisten Mitfeiernden ähnlich gegangen.

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Interessiert? Dann bleib am Laufenden: www.facebook.com/kj.westend

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Stadt

wien.kjweb.at/vikariat-stadt

© DEKX

Mit einem Kuss verrätst du mich

Ein lauer Abend und ein „langer“ Weg, der vor allen Anwesenden liegt, und ein besonderer Gast, der uns begleitet. Martin Weiss, Regionaljugendleiter, DEKX

Wie in jedem Jahr, so machten sich auch heuer wieder mehr als 160 Menschen jeden Alters mit dem Kreuz auf den Weg quer durch Favoriten, und gaben dadurch ein kräftiges Lebenszeichen gelebten Christentums von sich. Warum gerade das Thema „Mit einem Kuss verrätst du mich“ gewählt wurde, liegt an den letzten Erfahrungen der ehrenamtlichen MitarbeiterInnen der Regionaljugendstelle DEKX. Fünf Jugendliche aus den Pfarren Favoritens haben sich dem Thema angenähert und die verschiedenen Aspekte und Bedeutungen eines Kusses zum Ausdruck gebracht. Begleitet wurden die TeilnehmerInnen des Kreuzweges im Jahr der Visitation des Dekanats Favoriten von Kardinal Christoph Schönborn. Im Rahmen der letzten Station, die den Titel Verletzung und Heilung trug, sprach Kardinal Schönborn über den Kuss, der nicht Verrat, sondern Liebe ausdrückt, über den Kuss der Mutter, an den viele von uns sich oft nicht mehr erinnern.

Den Abschluss unseres Weges durch Favoriten feierten alle, die gemeinsam unterwegs waren, mit einer Agape. Bei dieser gab es neben Speisen und Getränken auch die Möglichkeit, mit unserem Kardinal ins Gespräch zu kommen.

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Aufbruch in ein neues Leben – Umgang mit Krankheit, Leid und Tod Up-Date der Pfarre St. Johann Nepomuk: Thema des monatlichen up-dates, einer Mischung aus Gebet, Impuls und Austausch der Katholischen Jugend St. Johann Nepomuk stand am Freitag vor dem Palmsonntag ganz im Zeichen von Krankheit und Tod.

Andreas Welich, Bildungsreferent, Region Nain

Andreas Welich, Bildungsreferent im NAIN, gab den Impuls und erzählte ausgehend von seinen eigenen Erfahrungen vom Umgang damit. Im März 2008 erkrankte er schwer an Krebs. Der Tumor seiner Lunge wurde erst viel zu spät entdeckt, längst hatten sich Metastasen im Oberkörper ausgebreitet und der Tumor die unvorstellbare Größe von 15 cm mal 18 cm. Die schwierigste und härteste Zeit seines Lebens begann, er verlor 25 Kilo, war in schlechten Zeiten auf den Rollstuhl angewiesen, die Chemotherapie wirkte nicht im erhofften Ausmaß, zahlreiche lebensgefährliche Nebenwirkungen und Komplikationen begleiteten die Therapie, wie etwa eine beidseitige Lungenembolie mit Lungeninfarkt. Nur mit großem Glück überlebte er diese Krankheit und kann nun – zurück im Beruf – seine Erfahrungen weitergeben und in seiner Tätigkeit als Pastoralassistent der Pfarre Floridsdorf

selbst Kranken und Trauernden beistehen. Er machte während seiner schweren Erkrankung trotz allem Leidens die – wohl paradox klingende – Erfahrung des puren Lebens. In einer Zeit, als ihm alles, wovon wir glauben, dass es das Leben ausmacht, genommen war, er „nur mehr sein Leben hatte“, bekam er eine Ahnung davon, was Jesus meinte, wenn er vom Leben in Fülle sprach. In dieser Zeit hatte er tiefste Begegnungen und Gespräche und reichste Erfahrungen von Leben, wie er sie zuvor kaum gekannt hatte. Heute beschäftigt ihn dieses Paradoxon weiterhin. Er hat aber den Grund dafür herausgefunden. Er spricht von Schlüsseln, welche die Türe zum Leben in Fülle zu öffnen vermögen. Diese Schlüssel zeigte er im zweiten Teil seines Impulses auf. JedeR der TeilnehmerInnen hatte ein persönliches kleines Faltblatt erhalten. Auf der Vorderseite war eben jener blühende Löwenzahn abgebildet, ein für Andreas Welich prägend gewordenes Bild für das Tor zum neuen Leben, wie er erzählt. Dieses Tor auch im eigenen Leben zu entdecken, dazu waren die ZuhörerInnen eingeladen. Damit auch sie die österliche Erfahrung machen dürfen: Aufzubrechen in ein neues Leben.

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Bei Interesse an einem Vortrag: a.welich@katholische-jugend.at

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Süd

wien.kjweb.at/vikariat-sued

Firmsplash Daniel Fürhapter

twenty-four hours – all inclusive 8. und 9. Juli 2011, Jugend am Hof Die Katholische Jugend im Vikariat Süd möchte sich in Zukunft vermehrt auf die Arbeit mit gefirmten Jugendlichen konzentrieren. Aus diesem Grund wurde bei der Jahresplanung für das laufende Schul-/Arbeitsjahr beschlossen, I WILL, das Startfest der KJ Süd, nicht mehr anzubieten. Stattdessen soll Firmsplash – das Fest für Gefirmte im Vikariat Süd jetzt einen Akzent setzen für bereits gefirmte Jugendliche, um nachhaltig eine Vernetzung untereinander und mit der KJ zu erreichen. Firmsplash bietet Firmgruppen die Möglichkeit, nach der Firmung gemeinsam zu feiern, zu lachen, zu chillen – und das twenty-four hours – all inclusive.

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Nähere Information und Anmeldung: Daniel Fürhapter sued@katholische-jugend.at 01 51552 3346

g@gott.komm – Jugendmesse „Guckst du?!“ Besonders gut sichtbar war der Heilige Geist beim „stagediving“ in der Kirche, bei dem Jugendliche bewiesen, wie wichtig gegenseitiges Vertrauen ist. Mit farbenfrohen alkoholfreien Cocktails, bunten Lichteffekten und blinkenden Herzen wurde diese Messe zu einem einzigartigen Erlebnis.

Am Sonntag, den 29. Mai erstrahlte die Pfarre Rannersdorf in buntem Licht. Kurz vor den Sommerferien setzten Jugendliche unter dem Motto „Guckst du?!“ ein Zeichen und feierten gemeinsam Jugendmesse. Jugendliche aus Rannersdorf überlegten sich wochenlang, wie sie eine geniale und lebendige Jugendmesse auf die Beine stellen können. Videos wurden gedreht, Lieder und Texte gesucht und Ideen aus dem Alltag eingebracht. Cornelia Schneider

Lara Foller, Jugendliche aus Rannersdorf, und Czeslaw Duda, Pfarrer aus Himberg, führten gemeinsam durch die Messe und zeigten wie wichtig das Einbeziehen des Heiligen Geistes in unser Leben ist. In der Predigt erklärte Pfarrer Duda: „Wenn wir bereit sind, Gott in unser Leben zu lassen und seine Liebe anzunehmen, dann kann der Funke des Heiligen Geistes überspringen und uns begeistern. Dann kann unser Leben hell und bunt werden.“

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g@gott.komm ist die Jugendmessereihe im Dekanat Schwechat, die Jugendliche mit dem Heiligen Geist anstecken und ihr Leben bunt machen will. Die nächste Jugendmesse aus der Reihe findet am Sonntag, den 9. Oktober 2011 um 18.00 Uhr in der Wallfahrtskirche Maria Lanzendorf statt.

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Weitere Infos und Fotos: www.getgott.com Video zur Messe: www.youtube.com/embed/e5Ugrcr98BU

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Süd

wien.kjweb.at/vikariat-sued

Auto putzen für einen guten Zweck! Fotos © Stefan Frühwald

Stefan Frühwald

Den „Tag der Arbeit“ am 1. Mai haben die Firmlinge aus der Pfarre Neu-Guntramsdorf wortwörtlich genommen und einen ganzen Tag lang Autos geputzt. Gegen eine freie Spende konnte man sich den Innenraum des Autos komplett reinigen lassen. Von der Idee bis zur Durchführung hatten die Firmlinge alles selbst in der Hand. Sie mussten Plakate gestalten und aufhängen, Material auftreiben, Getränke und Essen organisieren und vieles mehr. Aber am wichtigsten: Sie mussten sich entscheiden, wofür das Spendengeld verwendet wird. Dazu wurde Christian Loidl von der Selbstbesteuerungsgruppe Neu-Guntramsdorf eingeladen, welche sozial bedürftige Familien in Guntramsdorf und Umgebung unterstützt. Christian Loidl hat den Firmkaditaten drei Projekte vorgestellt und ihnen selbst die Entscheidung überlassen, welches der Projekte sie unterstützen wollen. Am 1. Mai wurde dann von 11 bis 16 Uhr ein Auto nach dem anderen gereinigt. Nicht nur die Jugendlichen waren mit Begeisterung, dabei sondern auch die Erwachsenen wurden von der Freude angesteckt. Insgesamt wurden 36 Autos gewaschen und über 700€ eingenommen. Damit konnten schlussendlich zwei der Projekte vollständig finanziert werden.

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Moch moi Pause

© KJ Mödling

Neuigkeiten auch in unserer Jugendstelle im Dekanat Mödling: Die neuen, lässigen und urbequemen Doppelboppel!

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Magazin Fotos © KJ Wien

Bis die Tage

Komisch, wenn man seinen eigenen Abschied auf diesen Seiten arrangieren darf. Ich hab mir zwar die letzten zwei Jahre immer wieder andere Abschiedsbriefe durchgelesen und mir gedacht „Mensch, wie würdest du das machen?“ oder „Der is cool...“, aber wenn‘s dann soweit ist, kommt erst nix Sinnvolles raus. Ich kann nur sagen, dass die KJ die bestmögliche erste Arbeitgeberin für mich war. Das liegt sicher auch an den coolsten Kollegen, die man sich wünschen kann. Ganz speziell danke ich meinen Spezis im Büroteam, auf die ich mich auch immer privat verlassen konnte. Leider habe ich viel zu wenige von euch anderen da draußen besser kennengelernt. Die, mit denen ich öfter mal auf der Terasse gestanden bin (oder die mich von selbiger werfen wollten), werden mir aber auf jeden Fall abgehen. Macht‘s es gut, ich wünsch euch nur das Beste! Simon

Der KJ-Babyboom geht weiter! Mit diesen beiden Prachtexemplaren wächst der KJ-Nachwuchs auf zehn Babys seit Jänner 2010 an. We proudly present:

Moritz Steiner, *15.04.2011 Sohn von SIJU-Jugendleiterin Viola Steiner-Hajdany

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Franziska Zonsits, *15.05.2011 Tochter von NAIN-Jugendleiterin Christine Loibl-Zonsits 4/10


Frischlinge

Magazin

Name

Philipp Hieß

Hannelore Mayer

Richard Schallerbauer

Alter

25

fast 30

35

E-Mail-Adresse

p.hiess@...

h.mayer@...

r.schallerbauer@...

...@katholische-jugend.at Jugendleiter SIJU

Tätigkeit in der KJ Jugendleiter Nain

Jugendleiterin im Dekanat

Mödling

Sonstige Tätigkeiten Konditormeister

Mama & Toningenieurin

(optional) Wohnort

Wien

Freizeit

Wien

1150 Wien

selten aber schön

Schitouren, Biken, Lesen,

Das spiele ich gerne

Student der katholischen Religionspädagogik

Aktivitäten mit Freunden

Sternenfahrer von Catan, Viola Volleyball, Fußball, Tabu,

Activity, UNO

Diese Person

Henri J. M. Nouwen,

beeindruckt mich

Mirjam (‫ )םָיְרִמ‬

jugendlich Kreativität

Musik In the Mood Bibel Matthäus 22, 34-40 KJ Bester Arbeitgeber ever

Ja Und GENau Das LIeb

(-keit) steht für geballte

iCH an meiner Arbeit

Ladung und ich suche Halt

Mag ich gern & mach ich gern zu gegebener Zeit das Genialste

meine Freunde

Wordrap

Schwere Kost & doch

liebster Gegenstand meines

beflügelnd

Studiums

Steht auf meiner Jacke –

voll gut drauf

„Nein, ich bin nicht Kommunistin“

(er)wachsen Bin ich noch nicht ganz. Hab

Erwachsen bin ich wohl, den

sein, nur so weit, dass ich

aber noch Zeit.

interessanten Dingen ent-

(mit)tragen kann

wachsen sicher nicht.

Was ich sonst noch

Ein Wiesel saß auf einem

sagen möchte:

Kiesel inmitten Bachgeriesel.

Das raffinier-te Tier tats um

des Reimes willen.

-Christian Morgenstern

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Freu mich drauf...

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Magazin

Schiffbruch mit Tiger „Schiffbruch mit Tiger“ ist ein modernes Märchen für Erwachsene des wunderbaren kanadischen Autors Yann Martel, der mit seiner Geschichte von Schiffbruch, Mut, Erwachsenwerden und Einsamkeit Weltruhm erlangte. Pi, ein indischer Jugendlicher von 16 Jahren, findet sich nach dem Untergang des Schiffes, das ihn und seine Familie mit ihrem gesamten Zoo von Indien nach Kanada bringen sollte, alleine auf einem Rettungsboot mit einem Tiger wieder. In den folgenden Wochen und Monaten bis zu seiner Rettung dreht sich sein Leben einzig um die essenziellen Dinge wie Trinkwasser, Nahrung und Überleben – und sich den Tiger vom immer dünner werdenden Leib zu halten. Eine berührend-komisch-nachdenklich stimmende, bisweilen religiöse Themen anschneidende Erzählung, die vermeintlich ereignislos dahinplätschert

und gleichzeitig so in ihren Bann zieht, dass man beim Lesen unweigerlich Durst bekommt. Knapp 400 Seiten, zahlreiche Lacher und einige Tränen später steht das Buch an einem Ehrenplatz im Regal.

© amazon.de

Saskia Bellem

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Yann Martel 2004: Schiffbruch mit Tiger Taschenbuch, 384 Seiten Verlag: Fischer (Tb.) ISBN-10: 9783596156658 Preis ca. 10 Euro uVP

Unter Wasser atmen Kurzgeschichten funktionieren nur, wenn sie die LeserInnen augenblicklich in ihren Bann ziehen. Als LeserIn muss man ab der ersten Silbe die ProtagonistInnen kennen, das Essen schmecken, das Wasser auf der Haut und den Rasen unter den Füßen spüren können, sonst ist die Geschichte verloren, bleibt unwiederbringlich zwischen den Buchdeckeln gefangen. Darauf wartend, in ferner Zukunft aus dem Kerker der Ungelesenheit befreit zu werden. Ein Schicksal, das „Unter Wasser atmen“ niemals ereilen wird, denn Julie Orringer gelingt mit ihren Kurzgeschichten ein Geniestreich im Format einer Alice Munro. Sie fasziniert mit ihrer ganz eigenen, subtilen Sprache, die bildgewaltig mit nur wenigen Worten Landschaften, Gebäude, Menschen zum Leben erweckt. Der/die LeserIn wird dabei – gleichsam dem Denkarium bei Harry-Potter – unter anderem in das Leben der 14jährigen Maddy gesogen, die bei einem Autounfall beinahe ertrank und nun mithilfe

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ihrer Familie versucht, ihre Todesangst vor Wasser zu überwinden. Eine klassische comingof-age-Sammlung, deren neun Kurzgeschichten das Älterwerden junger Mädchen und Frauen porträtieren – leicht verständlich auch im englischen Original („How to Breathe Underwater“).

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Julie Orringer 2005: Unter Wasser atmen Taschenbuch, 288 Seiten ISBN-10: 3-462-03484-7 Verlag: Kiepenheuer & Witsch Preis ca. 9,20 Euro uVP

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© thalia.at

Saskia Bellem


Magazin Bücher zum Thema in unserer Bibliothek Referat für Weltanschauungsfragen (Hg.): Jesus Christus – der Spender lebendigen Wassers. Überlegungen zu New Age aus christlicher Sicht; Verein zur Förderung der christlich-pastoralen und kulturellen Öffentlichkeitsarbeit 2003. SP/4.059

In unserer Bibliothek im KJ-Büro am Stephansplatz 6, 1010 Wien haben wir hunderte Bücher, Behelfe, Materialien, Magazine, CDs und Spiele für Euch gesammelt, katalogisiert und verschlagwortet. Während der Öffnungszeiten könnt Ihr vorbeikommen und kostenlos für zwei Wochen ausborgen, was Ihr für Eure Arbeit oder Jugendgruppe verwenden könnt. Zum Themenschwerpunkt dieses Heftes findet Ihr unter anderem die folgenden Bücher in unserer Bibliothek:

Robert Jungk: Und Wasser bricht den Stein. Streitbare Beiträge zu drängenden Fragen der Zeit; Herder 1986. GP/8.041

Liturgische Institute Luzern, Salzburg und Trier (Hg.): Getauft – und dann? Gottesdienste mit Kindern und Jugendlichen auf ihrem Glaubensweg; Herder 2002. SP/6.034

Wolfram Mauser: Wie lange reicht die Ressource Wasser? Vom Umgang mit dem blauen Gold; Bundeszentrale für politische Bildung 2007. GP/1.009

Anselm Grün: Das Sakrament der Taufe; Vier-Türme-Verlag 2008. SP/6.062

KJ-Bibliothek Mo geschl., Di-Do 9-16.30h, Fr 9-14.30h, Mittagspause 12-12.30h bibliothek@katholische-jugend.at http://wien.kjweb.at/bibliothek

Filmtipps Über Wasser Saskia Bellem

The Story of Bottled Water

Ein wunderbarer Film über Wasser, seine Wichtigkeit und das Leben mit und ohne diese Lebensgrundlagedieses Lebensmittel. Aus der offiziellen Synopsis: „‚Über Wasser‘ erzählt in drei Geschichten von der existentiellen Bedeutung des Wassers für die Menschheit. Im überfluteten Bangladesch, wo aus Häusern Boote werden, in der Steppe Kasachstans, wo Fischerdörfer nach dem Verschwinden des Aralsees plötzlich in einer Wüste stehen, und in den dichtbesiedelten Slums von Nairobi, wo Trinkwasser zur Ware und zu einer Frage von Leben und Tod wird. ‚Über Wasser‘ ist ein eindringlicher Film, der die Selbstverständlichkeit und Vertrautheit unseres Alltags mit Fragen, Ahnungen und Zweifeln erschüttert, eine spannende Erzählung vom alltäglichen Kampf ums Überleben in der Gegenwart und in der Zukunft, die zeigt, dass das Wasser direkt vor unserer Haustür nicht mehr nur Lebensgrundlage, sondern Gefahr geworden ist.“

Saskia Bellem

©movies.yahoo.com

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© www.ueber-wasser.de

Über Wasser Österreich / Luxemburg 2007 35mm, Farbe, 82 Minuten, Dolby Digital, OmU Regie: Udo Maurer Verleih: www.neuevisionen.de

Dieser animierte Kurzfilm von 8 Minuten Dauer aus dem Jahre 2008 zeigt anschaulich den Produktionsprozess von in Plastikflaschen abgefülltem Trinkwasser und die Umweltbelastung, die daraus entsteht. Sehenswert!

Vom Wald über Fabrik und Haushalt zurück zur Müllverbrennung.

storyofstuff.org/bottledwater/ www.youtube.com/watch?v=Se12y9hSOM0

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Ehrenamt Eigenartig – aber im Positiven

Ich weiß nicht, ob ihr das kennt, wenn man mal etwas ganz anders machen will als die Anderen. So geht es mir gerade. Jetzt sind wir auch schon bei dem eigentlichen Thema. ICH. Es klingt vielleicht etwas narzisstisch [1], aber in den Bericht geht es nur um MICH. Andreas Huber

Um auch gleich die erste Frage zu beantworten: Ich bin der Andreas (Huber), aus Neu Guntramsdorf. Der Grund, warum ich diese Vorstellung schreibe, ist recht einfach, ich wurde frisch ins Vikariatsleitungsteam (VLT) (des Südens) gewählt. Außerdem konnte ich mich nicht so gut verstecken, wie die Frage war, was wir ins ConnectU schreiben. Ich schreib eigentlich nicht gerne so Vorstellungen, aus dem einfachen Grund, dass ich nicht gut bin, mich selbst vorzustellen. Ihr kennt wahrscheinlich das Beschreibe dich mit einen Wort. Mein Wort wäre: Eigenartig – aber im Positiven. Ich bin ein Mensch mit vielen Interessen, zum einen spiele ich extrem gerne Computerspiele, E-Bass und höre laut Musik. Auf der anderen Seite liebe ich es, in der Sonne zu liegen und auf meiner Klampfen rumzuzupfen.

haben, egal welches Projekt oder welche Veranstaltung. Falls ihr grade nachdenkt welches Alter ich habe, dass ich so einen Stuss zusammenschreibe, beantworte ich die Frage mit: 18. Ich bin mit meinen 18 Jahren der Jüngste in meiner Familie. Bis zu meiner Firmung war ich stark in der Kirche aktiv und war auch Ministrant. Danach war ich drei Jahre lang halb Heide und habe zeitweise auch recht auf die Kirche geschimpft. In meinen Abschlussjahr (2010/2011) habe ich wieder zu Gott gefunden und hab auch wieder begonnen, sonntags in die Kirche zu gehen. Mit der Zeit habe ich auch die Jugendarbeit für mich entdeckt und wollte nach einem Besuch im VLT auch irgendwie da rein. Wie einige Leute erfahren haben, dass ich in das VLT will, haben sie sich nur gedacht „Der Andreas und Kirche? Wie geht das denn?“. Mittlerweile habe ich schon zwei VLT-Sitzungen hinter mir und bin froh, dass ich nachträglich reingewählt wurde und möchte an der Stelle auch gleich Stefan Frühwald und Sabine Pilz für ihre Bemühungen danken. Aber natürlich auch, dass ich so herzlich aufgenommen wurde durch die anderen VLTMitglieder.

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© KJ Wien

In der Regel bin ich gut drauf, wenn man mich antrifft, zumindest bemühe ich mich, so zu wirken und bin auch für alles zu

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Domfalke find•fight•follow: KEIN Nachruf Wenn diese Ausgabe des connectU bei euch gelandet ist, wird der letzte find•fight•follow-Gottesdienst in Langenzersdorf bereits Geschichte sein. Die Art, Jugendgottesdienste zu feiern, wurde in Wien und weit darüber hinaus revolutioniert. Am Anfang stand eine Vision: „Wir wollen Gottesdienste haben, die von Jugendlichen als echte Feier erlebt werden – in knallvollen Kirchen, mit aktueller Musik, guten Bands und entsprechender technischer Unterstützung.“ Selbstbewusst wurde auf den ersten Flyern mit „1000 Jugendlichen“ geworben. Bis heute hält sich das Gerücht, dass zum ersten Gottesdienst „find“ nur so viele Menschen gekommen sind, weil etwa die Hälfte sehen wollte, dass die 1000 Mitfeiernden nie erreicht würden … Jetzt – acht Jahre und über 50 Gottesdienste später – wurde das Projekt beendet, wie es begonnen hat: Weder „von oben“, noch aus Geldmangel (es gibt noch immer Sponsoren, die sich für Jugendprojekte begeistern lassen) und schon gar nicht, weil

„die Luft raus“ wäre – sondern weil die damals in Maria Treu begonnene Reise an ein natürliches Ende gekommen ist. Und weil find•fight•follow in vielen Pfarren und in der Jugendkirche in der erneuerten Form der Jugendliturgien weiter lebt. In anderen Dimensionen vielleicht, aber mit derselben Vision. Es wird Platz gemacht für neue Ideen, neue Visionen: für Initiativen und Projekte, die heute „dran“ sind und die jetzt gebraucht werden. Ganz anders, ganz neu. Aber visionär. Und einmal soll es gesagt werden: Danke den „VeteranInnen“, die 2003 in Maria Treu die Genialität und den Mut hatten, ihre Idee umzusetzen, und allen, die sich in den Jahren seither von find•fight•follow haben anstecken lassen – ihr habt dazu beigetragen, dass viele Jugendliche Kirche ganz neu erleben konnten. Dass sie mit Gott in Berührung gekommen sind. Das bleibt. We found, we fought (with and for) and we followed GOD. Danke dafür!

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Leserbriefe

Uns erreichen immer wieder Zuschriften mit positiven wie negativen Rückmeldungen zu unseren Heften. Wenn auch Du ein Lob oder eine Kritik aussprechen möchtest, dann schreib einfach ein Mail mit Betreff „Leserbrief “ an connectu@katholische-jugend.at. Wir freuen uns immer über Feedback zu unserer Arbeit! Ich bin zwar nicht mehr das Zielpublikum der connectU, schreibe aber trotzdem einen Leserbrief. Meines Erachtens fehlen im letzten connectU beim Beschreiben des Themas „Behinderung“ ganz wesentliche Themen, die ganz leicht von der Caritas recherchierbar sind. Ein großes Thema ist, dass die Republik Österreich die UN-Konvention über die Rechte der behinderten Menschen unterzeichnet hat. Diese Rechte, wie Barrierefreiheit, das Recht der freien Arztwahl, das Recht, dass eine Zeitung oder ein Befund so geschrieben wird, dass es ein behinderter Mensch lesen kann etc. Diese Rechte erklären fundamental, was es heißt, behindert zu sein oder – besser gesagt – zu werden. Zu diesem Thema gehören auch die Schlagwörter „Inklusion“ und „Diversität“. Diese Themen aufzugreifen, zu erklären, ist nicht nur gesellschaftspolitisch von Bedeutung. Die Kirche hat hier auch einen großen Auftrag, darum wäre es wichtig, dieses Thema wirklich zu behandeln. Mit enttäuschten Grüßen Alexander Kraupp

Ich krieg ja die Zeitschrift schon seit vielen Jahren, und immer wieder dachte ich, ich muss mich mal positiv äußern über die Gestaltung. Dann hab ich immer wieder vergessen, es schriftlich zu tun... Bis dann vor einiger Zeit Eure schriftliche Umfrage kam, die ich gerne lobend beantwortete und dann mit vollem Erstaunen und großer Freude das Packerl erhielt. Ich war sehr gerührt und hab mich ur gefreut über all die Sachen. Die jetzige Ausgabe mit dem Behinderungs-Thema hat mich – da ich in einem Unfallkrankenhaus arbeite – besonders angesprochen und ist hervorragend gestaltet. Viel Spaß an Eurer Arbeit. Mit lieben Grüßen Elisabeth Konczer


ER S S O GR E F L E BEH T K R A M H O L F

bholung im k. Zur Selbsta rkt 端c St ro p ro Eu a m 1 ahme oder umfos auf wien.kjweb.at/floh In zur freien Entn n. fe ie el W eh 0 B 1 0 he 1 6, Zahlreic Stephansplatz

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KJ-B端ro,

Kategoriale Seelsorge


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