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4/09 Das Magazin der Katholischen Jugend der Erzdiรถzese Wien

frieden

kriegen

Wehrdienstverweigerung einst und heute

Thema

Kreative Methoden und New Games

Takeaway


frieden

kriegen

Thema . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Frieden kriegen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 4 Fragen zum Nobelpreis. . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Ich geh in die Berg‘ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Wo traust du dich, Nein zu sagen?. . . . . . . . . . 6 Wehrdienstverweigerung in Österreich. . . . . . 7 Der Zivildiener und das Heer. . . . . . . . . . . . . . 8 Nie allein gelassen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Pionierarbeit für den Frieden. . . . . . . . . . . . . 10 Weg aus der Gewalt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Cover-Foto: © missio.at Das Patronen-Kreuz wird von ehemaligen Kindersoldaten aus Patronenhülsen angefertigt. Missio bietet dieses Kreuz zum Verkauf an. Der Reinerlös kommt Projekten zugute, die ehemaligen Kindersoldaten auf ihrem Weg zurück in ein normales Leben helfen. Das Patronen-Kreuz kommt aus Afrika. Als George Togba gemeinsam mit seinem Schwager George Kollie vor einigen Jahren anfing, Patronenhülsen aufzubiegen und Kreuze zu schneiden, war es eine persönliche Traumabewältigung und öffentliches Bekenntnis zugleich. Der ehemalige Bürgerkriegsrebell, der seine Familienangehörigen in einem Massaker verlor, hatte ein für alle Mal genug vom Morden. „Am unteren Ende des Kreuzes“, sagt Togba, „ist die Patronenhülse noch als Zeichen der Zerstörung zu erkennen. Darüber ist das Zeichen des Lebens und der Rettung sichtbar.“ Das Patronenkreuz kann man über missio.at erwerben (€ 2,50 pro Stück zzgl. Versandkosten). Bestellung (Namen, Adresse und Stückzahl bitte angeben) telefonisch unter (+43) 1 / 513 77 22, Fax: DW 60

Gewaltfreie Kommunikation. . . . . . . . . . . . . 12 Das Nagelkreuz von Coventry . . . . . . . . . . . . 13 Pacem in terris. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 20 Tipps für friedliche Weihnachten . . . . . . . 14

Takeaway . . . . . . . . . . . . . 15 Termine. . . . . . . . . . . . . . . . 23 Diözesan . . . . . . . . . . . . . . 26 Jugendkirche . . . . . . . . . 28 Nord . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Stadt . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Süd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Magazin . . . . . . . . . . . . . . 36 Ehrenamt. . . . . . . . . . . . . . 42

frieden kriegen Nr. 4 / November 2009 Medieninhaberin, Herausgeberin: Erzdiözese Wien – Katholische Jugend, Stephansplatz 6/6/620, 1010 Wien, Tel: +43 1 51 552-3391, Fax: +43 1 51 552-2743, <wien.kjweb.at>, connectu@katholische-jugend.at Layout: Simon Schmidt | Korrektorat: Barbara Andrä, Sandra Szabo | Chefredaktion: Saskia Bellem | Redaktion: Rebecca Frank, Daniel Fürhapter, Elisabeth Hafner, Barbara Holzer, Gregor Jansen, Theresa Kalantzis, Tan D. Nguyen, Wolfgang Paset, Maria Sigert-Kraupp, Darko Trabauer-Cvijic, Petra Wasserbauer | MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Markus Beranek, Gertraud Dangl-Zlabinger, Anita Dinhobl, Viktoria Eckert, Irmgard Ehrenberger, Thomas Haberl, Andreas Haider, Christine Loibl-Zonsits, Gerald Miedler, Steffie Sandhofer, Christine Schmidt, Steffi Springsholz, Caro Thier-Grasböck, Andreas Welich, Martin Weiss, Stephan Zottl | Druck: Fa. Hannes Schmitz, Leystraße 43, 1200 Wien Mit Ökostrom auf 100% Recyclingpapier gedruckt. Offen­legung laut Mediengesetz: ist ein Kommunikationsorgan der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien und ihrer Pfarrgruppen. Die kommende Ausgabe zum Thema „Abschied, Tod und Trauer“ erscheint voraussichtlich Mitte März 2010. Redaktionsschluss für das Einreichen von Beiträgen und Werbeanzeigen ist Mittwoch, 03. Februar 2010. Kontakt: connectu@katholische-jugend.at

Mahlzeit!

Jürgen Maier, Maresi Böhm KJ-Vorsitzende

Wir haben das „alte“ connectU durch den Fleischwolf gedreht, kräftig umgerührt, geknetet, vermischt, neu gewürzt, abgeschmeckt und geformt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Chefköchin Saskia hat mit ihren Küchenlehrlingen ein Menü auf den Speiseplan gezaubert, das einem das Wasser im Mund gehörig zusammenlaufen lässt. Schon bei der Präsentation – neues Layout, durchgehend färbig – isst das Auge mit und macht hungrig auf mehr. Beschnuppern, aufschlagen und verschlingen: Das connectU knallt uns eine bisher ungekannte Geschmacksexplosion an den Gaumen. Unser Kochteam hat dabei besonderen Wert auf eine klare Aufteilung gelegt: Jede einzelne der vielen verschiedenen Zutaten kann jetzt ihre spezifische Würze entfalten. Das Hauben-Menü unterscheidet sich vom Einheitsbrei immer auch durch die Frische der Zutaten. Knackige und aktuelle Artikel sind die Grundlage einer hochwertigen Mahlzeit – deswegen ist das connectU aktueller und schneller denn je; abgestandene Berichte, die in der hintersten Ecke der Speisekammer vor sich hin moderten, wurden gnadenlos aus dem Rezept gekickt. Auch auf die Gehirnnahrung wird vermehrt geachtet, ein fetter Materialteil für Gruppenstunden regt Körper und Geist an. Und damit unser neues Gericht einen gehörigen Touch Bodenständigkeit bekommt, wird den Ehrenamtlichen mehr Platz eingeräumt. Die neu vor uns liegende KJ-Postille zeigt, dass viele Köche eben nicht den Brei verderben, und aus hervorragenden Zutaten bei richtiger Zubereitung und Dosierung ein exzellentes Produkt entstehen kann. In diesem Sinne: Wohl bekomm‘s! 4/09

Das nächste connectU zu „Abschied, Tod & Trauer“ erscheint März 2010!


Thema Frieden kriegen

Irmgard Ehrenberger, Mitarbeiterin im Büro des Versöhnungsbundes

Heiß glüht die Sonne während der Mittagszeit auf das kleine, rund 150 EinwohnerInnen zählende Dorf La Union im Nordwesten Kolumbiens. La Union ist eines der 17 Dörfer, die sich 1997 zur „Friedensgemeinde San José de Apartadó“ zusammengeschlossen haben und gewaltfreien Widerstand gegen ihre Vertreibung und gegen den seit fünf Jahrzehnten andauernden bewaffneten Konflikt leisten. Plötzlich sehen die BewohnerInnen Soldaten, die von einem Hügel kommend auf das Dorf zu marschieren. Einer der Gemeindeführer macht sich in Begleitung von internationalen Freiwilligen auf den Weg zur Grenze des Dorfes. Der Gemeindeführer ersucht die Soldaten höflich, aber bestimmt, das Gebiet der Friedensgemeinde zu verlassen. Eine Weile stehen die Soldaten noch herum und betrachten neugierig das Dorf, dann ziehen sie ihrer Wege. Wie hätte dieser Zwischenfall ohne internationale Freiwillige geendet? Wäre der Gemeindeführer bedroht worden oder wäre ihm ein Leid geschehen, so wie den 182 Mitgliedern der Friedensgemeinde, die von Paramilitärs, Guerilla-Gruppen oder Soldaten ermordet wurden? Seit 2002 unterhält der US-amerikanische Zweig des Versöhnungsbundes ein Unsterstützungsprogramm mit Freiwilligen, die die Friedensgemeinde für ein Jahr begleiten, seit 2006 mit Beteiligung unseres österreichischen Zweiges. Ziel des Programms ist es, die Sicherheit der Friedensgemeinde zu verbessern und ihr Raum für ihr gewaltfreies Engagement zu verschaffen.

Teppich gekehrt werden oder dass sich der/die Stärkere durchsetzt. Um Menschen einen gewaltfreien und konstruktiven Umgang mit Konflikt- und Gewaltsituationen zu ermöglichen, bieten wir vom Versöhnungsbund Bildungsveranstaltungen wie den einjährigen „Lehrgang Gewaltfreiheit“ und spezielle Programme für SchülerInnen und junge Erwachsene wie die „Global Education English Project Weeks“ oder internationale Jugendtrainings an. In diesen Bildungsveranstaltungen legen wir besonderen Wert auf praxisnahe Inhalte und Methoden, in denen Erfahrungen der TeilnehmerInnen aus ihrem Alltag und ihrem gesellschaftlichen und politischen Umfeld im Mittelpunkt stehen.

Nie wieder Krieg Als sich im Oktober 1919 rund 50 ChristInnen aus mehreren europäischen Ländern in den Niederlanden trafen, um nach den Erfahrungen des Ersten Weltkriegs den Internationalen Versöhnungsbund zu gründen, konzentrierte sich ihr Engagement auf die Versöhnung zwischen den verfeindeten Völkern und die Abschaffung des Krieges. Daran hat sich bis heute nichts geändert, auch wenn der Versöhnungsbund inzwischen zu einer weltweiten interreligiösen Bewegung herangewachsen ist. In Österreich versuchen wir, politischen EntscheidungsträgerInnen Mittel und Erfahrungen einer aktiven Friedenspolitik nahezubringen. Besonders setzen wir uns für die Einführung Ziviler Friedensdienste ein. Im Zivilen Friedensdienst steht die Entsendung von ausgebildeten Friedensfachkräften in Krisengebiete, wo sie mit lokalen Partnerorganisationen zusammenarbeiten, im Mittelpunkt. Pilotprojekte wie die Begleitung der Friedensgemeinde San José de Apartadó sollen dafür den Weg ebnen. ©Fotos: Versöhnungsbund

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Friedensarbeit will gelernt sein Ob nun gegenüber einem Soldaten in Kolumbien, einer ungerechten Lehrerin oder einem auf ausländische MitbürgerInnen schimpfenden Passanten hier in Österreich – gewaltfreies Verhalten in Konflikten und Gewaltsituationen ist nicht selbstverständlich. Weder ist es uns angeboren, noch ist es die in der Gesellschaft übliche Umgangsweise. Im Gegenteil: die meisten von uns erfahren, dass Konflikte entweder unter den 4/09

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Thema 4 Fragen zum Friedensnobelpreis Rebecca Frank, ehrenamtliche Vorsitzende Vikariat Süd, connectU Redakteurin

1. Im Friedensnobelpreis-Komitee sitzen großteils Politiker oder politik-nahe Personen. Kann man davon ausgehen, dass deren Entscheidungen politisch motiviert sind? Es stimmt, dass die fünf Mitglieder des norwegischen NobelKomitees vom norwegischen Parlament bestimmt werden und daher auch immer die politischen Verhältnisse dort widerspiegeln. Regierungsmitglieder können jedoch seit 1936 nicht mehr hineingewählt werden. Zu dieser Einschränkung kam es, als das nationalsozialistische Deutschland 1935 die Entscheidung für Carl von Ossietzky als aggressive Außenpolitik Norwegens bezeichnete. Carl von Ossietzky war Pazifist und ein unbequemer Journalist, der unter anderem aufgedeckt hatte, dass Deutschland heimlich die Reichswehr aufrüstete (was laut dem Friedensvertrag von Versailles verboten war). Damals verfügte Adolf Hitler auch, dass kein Deutscher den Friedensnobelpreis entgegennehmen dürfe. 2. Warum wird der Friedensnobelpreis als einziger der Nobelpreise in Norwegen verliehen? Zu Alfred Nobels Lebzeiten (1833-1896) waren Schweden und Norwegen vereinigt, und die Außenpolitik lag im Kompetenzbereich des schwedischen Parlaments. Um den Vorwurf von pro-schwedischen Entscheidungen und Manipulation gar nicht erst aufkommen zu lassen, beauftragte er das norwegische Parlament mit der Auswahl und Verleihung des Friedensnobelpreises. 3. Alfred Nobel war in der Kriegsindustrie tätig. Wie kam er auf die Idee, einen Friedenspreis zu stiften? Alfred Nobel konnte dank des Familienvermögens (sein Vater vertrieb Minen in mehreren Kriegen) an der Herstellung von Sprengstoffen forschen. Er erfand das Dynamit jedoch nicht für kriegerische Zwecke, sondern zur Unterstützung des Bergbaus. Seine Verbesserungen des Schwarzpulvers jedoch setzten neue Maßstäbe in der Waffenindustrie. Obwohl er den Krieg verabscheute, war er der Meinung, eine überlegene Waffe könne als Abschreckung dienen und daher Frieden schaffen. Bertha von Suttner, selbst 1905 für ihr Engagement in der Friedensbewe-

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gung mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, war kurze Zeit Nobels Sekretärin. Als solche regte sie ihn zur Stiftung eines Preises an, der demjenigen verliehen werden solle, der „am besten für die Verbrüderung der Völker gewirkt hat“, wie Alfred Nobel in seinem Testament verfügte.

©wikimedia commons

Aus Anlass der Verleihung des Friedensnobelpreises 2009 an Barack Obama fragt ConnectU, wie friedlich der Friedensnobelpreis ist. Der US-Präsident wird nämlich mit der Auszeichnung für seine Verdienste um die nukleare Abrüstung und die Wiederbelebung der internationalen Diplomatie gewürdigt, zeichnet andererseits aber für Truppenverstärkung in Afghanistan verantwortlich.

4. Manche Friedensnobelpreisträger waren nach der Auszeichnung wieder in kriegerische Handlungen verwickelt. Sollte ihnen nicht der Preis aberkannt werden? Und gibt es Beispiele für „rückfällig“ gewordene Preisträger? Der Friedensnobelpreis kann im Unterschied zu den übrigen Nobelpreisen auch an Personen oder Organisationen verliehen werden, die an Friedensprozessen lediglich beteiligt sind. Eine endgültige Beilegung des Konfliktes ist nicht notwendig, da die Initiative für Frieden, Menschenrechte, Umwelt und nachhaltige Entwicklung gewürdigt werden soll. Dieses Missverständnis führt häufig dazu, dass Preisträger in der öffentlichen Meinung den Preis nicht „verdienen“, da sie keine Ergebnisse zeigen können. Das Friedensnobelpreis-Komitee muss sich für die Wahl nicht rechtfertigen und ist niemandem Rechenschaft schuldig. Der Preis kann auch nicht im Nachhinein aberkannt werden, wenn der Preisträger später vom pazifistischen Weg abkommt. Eines der prominentesten Beispiele dafür, dass die Auszeichnung mit dem Friedensnobelpreis nicht für lebenslanges friedliches Engagement stehen muss, sind wohl die Preisträger des Jahres 1994: Schimon Peres (später für den Bau israelischer Sperranlagen und militärisches Vorgehen gegen palästinensische Selbstmordattentäter), Jitzhak Rabin und Jassir Arafat (später für Waffenschmuggel und gezielte Selbstmordattentate zur Ausschaltung politischer Gegner verantwortlich gemacht) wurden für ihre Beteiligung am Oslo-Friedensprozess ausgezeichnet. Weniger bekannt ist Ernesto Teodoro Moneta, 1907 für sein Wirken in der italienischen Friedensbewegung gewürdigt, der im Ersten Weltkrieg durch journalistische Artikel das italienische Volk für den Krieg zu mobilisieren versuchte.

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Der Nobelpreis wurde von dem schwedischen Erfinder und Industriellen Alfred Nobel gestiftet. In seinem Testament legte er fest, dass mit seinem Vermögen eine Stiftung gegründet werden sollte, deren Zinsen „als Preise denen zugeteilt werden, die im verflossenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen geleistet haben“. Das Geld sollte zu fünf gleichen Teilen auf die Gebiete Physik, Chemie, Physiologie oder Medizin, Literatur und für Friedensbemühungen verteilt werden.

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Thema Ich geh in die Berg‘, aber nicht in den Krieg Barbara Holzer, Regionaljugendleiterin im SiJu, connectU Redakteurin

„Dass mein Vater den Zweiten Weltkrieg überlebt hat, ist eigentlich reines Glück gewesen.“ Irene Schwacha lächelt. „Meine Mutter und ich hatten oft Angst. Angst um ihn und auch um uns. Mein Vater wäre nie für Hitler in den Krieg gegangen und er hat das auch lautstark allen erzählt.“ Heute wundert sie sich, dass alles gut ausgegangen ist. „Leicht war es nicht damals. Vati war sein Leben lang überzeugter Sozialdemokrat und Menschenrechtler und er konnte seinen Mund nicht halten. Jedesmal, wenn es an der Türe geklopft hat, war da diese Angst, es könnte jemand in Uniform draußen stehen und ihn ganz einfach mitnehmen.“ Sie wird nachdenklich: „Eigentlich war ich noch sehr klein, aber dieses Gefühl der Unsicherheit in den Jahren des Hitlerregimes habe ich nie vergessen. Das war für mich schlimmer als die Bombenangriffe später.“ Irene Schwacha ist heuer 70 Jahre alt geworden, sie lebt im Weinviertel. Ihr Vater Karl Zlamalik ist vor sieben Jahren, im Alter von 94 Jahren, gestorben. Karl Zlamalik und seine Familie haben in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg in Wien gewohnt. Karl arbeitete als Nachrichtentechniker. Seine Firma konnte ihn als „unentbehrlich“ immer wieder vom Dienst an der Waffe zurückstellen lassen. Jeder seiner Kollegen wusste, dass Karl nie freiwillig für Hitler Kriegsdienst geleistet hätte. Immer wieder sagte er: „Meine Uniform ist die Lederhose. Ich geh` in die Berg, aber nicht in den Krieg.“ Dass diese Haltung ihn das Leben hätte kosten können, war ihm bewusst. „Vielleicht hat ihn deshalb niemand angezeigt, weil alle gewusst haben, dass mein Vater, wenn es um seine Prinzipien gegangen ist, nie nachgegeben hätte“, überlegt Irene Schwacha. „Der einzige Grund, warum er sich in den Jahren des Hitlerregimes mit seinen Ansichten zumindest gegenüber fremden Personen zurückgehalten hat, war seine Familie. Ohne uns wäre mein Vater sicher verhaftet worden. Wegschauen konnte er trotzdem nicht, und so haben wir – und noch zwei Familien unserer damaligen Hausgemeinschaft in der Hagengasse – eine jüdische Frau und ihren Sohn im Keller versteckt gehalten. Wenn das aufgeflogen wäre, wären wir alle ins KZ gekommen.“

Familienfoto Zlamalik 1948, von links nach rechts: Karl (geb. 1908), Renate (geb. 1943), Irene (geb. 1909), Irene (geb. 1939)

Karl Zlamalik hatte während des Krieges das Glück, nie offiziell als Deserteur aufzuscheinen. „Ganz zum Schluss, als alle zur Heimwehr eingezogen wurden, so hat Vati uns erzählt, hat ihn ein Arbeitskollege vor der Firma abgefangen und gewarnt. Mein Vater ist dann nicht mehr zur Arbeit gegangen, sondern aus Wien geflüchtet.“ Irene Schwacha überlegt kurz: „Trotzdem hat er immer das Gefühl gehabt, er hätte noch mehr machen müssen gegen die Nazis.“ Wegen seiner Kriegsdienstverweigerung habe ihn aber niemand aus seinem Freundeskreis angegriffen oder verurteilt. Irene Schwacha fasst zusammen: „Ich glaube, mein Vater war sich sein ganzes Leben lang treu. Das hat jeder gespürt und ihn daher auch respektiert.“

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Die Autorin porträtiert ihren Großvater.

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Thema Wo traust du dich, nein zu sagen? Rebecca Frank, ehrenamtliche Vorsitzende Vikariat Süd, connectU Redakteurin Theresa Kalantzis, Projektleiterin Jugendkirche Wien, connectU Redakteurin Wolfgang Paset, Jugendleiter Dekanat Wr. Neustadt, connectU Redakteur

Auch heute gelangen Menschen in Situationen, in denen gegen ihre Prinzipien verstoßen wird. connectU hat daher Jugendliche befragt, wann sie sich widersetzen und wo es erforderlich ist, dass sie mit ihrem Nein persönliche Grenzen ziehen.

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Agnes (24), Studentin (Fachübersetzen): „Ich sage Nein zu jeder Form der Quälerei und Folter von Lebewesen. Besonders Massentierhaltung und Pelztierfarmen lehne ich ab.“

Christian (18), in Ausbildung zum Dipl. Sozialbetreuer für Altenarbeit: „Ich bin ein offener Mensch. Darum sage ich Nein dazu, wenn jemand einem die Freiheit nimmt, Nein zu sagen. Ich sage Nein zur Unterdrückung eines freien Geistes!“

Sebastian (18), Student (Politikwissenschaft): „Ich habe gelernt, Nein zu sagen, wenn mir oder anderen Ungerechtigkeiten oder Schaden zugefügt würden.“

Dennis (15), Lehrling (Großhandelskaufmann): „Wenn jemand von mir verlangen würde, auf etwas zu fahren, das ganz hoch hinauf geht, also der ‚Admiral‘ im Prater zum Beispiel, dann sag’ ich sicher Nein. Da kann mich niemand dazu zwingen.“

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Stefan (14), Schüler: „Also, wenn es um Suchtmittel geht, also Drogen und so, das würde ich gar nicht wollen – da würde ich Nein sagen!“

Sabrina (18), Schülerin: „Vor allem in meiner Familie versuche ich, Nein zu sagen. Mir ist wichtig geworden, dass ich mich wohlfühle, wenn ich Ja sage, und nicht die anderen. Man sollte Nein sagen können, auch wenn dein Gegenüber sich dadurch gekränkt fühlt.“

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Thema

Wehrdienstverweigerung in Österreich Daniel Fürhapter, Organisationsreferent Vikariat Süd, connectU Redakteur

Österreich ist politisch neutral und militärisch nicht bedroht. Junge Männer können außerdem zwischen Zivil- und Wehrdienst wählen. Kaum jemand desertiert heute noch. Dennoch: Immerhin 32 Männer blieben im Vorjahr „unerlaubt den militärischen Verpflichtungen fern“, wie es im Fachjargon heißt. Im Jahr 2005 waren es noch 69 gewesen, zeigt eine Statistik des Justizministeriums. Gründe Die Gründe dafür liegen laut Christian Mokricky von der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Wehrdienstverweigerung und Gewaltfreiheit vor allem an der Struktur der absoluten Befehlsgewalt beim Bundesheer. „Die Sinnhaftigkeit von Befehlen darf nicht hinterfragt werden. Häufig ist es auch das Unvermögen der jungen Männer, sich in den Kasernenalltag, mit Demütigung, sinnloser Betätigung und Ausschluss vom normalen sozialen Umfeld, einzufügen. Die Flucht aus der Kaserne erscheint daher als einzig sinnvoller Ausweg“, weiß Christian Mokricky zu berichten. Oftmals würden auch Überforderung, früher besonders beim Grenzeinsatz, oder Unterforderung (Langeweile) zum unerlaubten Fernbleiben führen. Auch unklar bleibe, so Mokricky, „warum einige Wehrpflichtige erst nach dem Eintritt in den Kasernenalltag erkennen, dass sie diesen nicht aushalten“. Eine Forderung der ARGE ist daher auch, die Abgabe einer Zivildiensterklärung zeitlich unbefristet zu ermöglichen, „wie es ja auch in anderen Staaten möglich ist. In etlichen sogar noch während der Dienstleistung“, betont Christian Mokricky.

sungen seien sehr wohl hinterfragbar. Das sei in den Allgemeinen Dienstvorschriften auch so festgelegt. „Im normalen Dienstbetrieb darf jeder Soldat eine Anweisung hinterfragen“. Ebenso sei das Heer bemüht, den Soldaten eine harmonische Umgebung zu bieten. Es werde sehr darauf geachtet, sinnlose Betätigungen zu vermeiden. „Bevor jemand etwas Sinnloses macht, schicken wir ihn nach Hause“. Wie Hauptmann Gundl zudem betont, gehört auch das Putzen zur Ausbildung eines Soldaten und stelle keine überflüssige Betätigung dar. Dass einige der jungen Männer mit der Situation beim Heer überfordert sein könnten, kann aber auch der Hauptmann erkennen. „Es gibt sicher einige, die ein Problem haben, mit anderen richtig umzugehen. Auf so engem Raum zusammen zu sein, macht einigen sicher zu schaffen“. Dafür gebe es beim Heer aber Psychologen, so Hauptmann Gundl. Forderungen Für die Abschaffung des Bundesheeres setzt sich die ARGE Wehrdienstverweigerung und Gewaltfreiheit, die seit 32 Jahren besteht, ein. Die Ableistung des Präsenzdienstes fördere, so die ARGE, die generelle Stärkung des Militärs und sei aus diesem Grund zu verweigern. Menschen würden in dieser Zeit lernen, Konflikte mit Gewalt zu lösen. Auch der Zivildienst sei, laut dem Webauftritt der ARGE, ein „Zuvieldienst“. Daher stellt die totale Verweigerung einen möglichen, und von der ARGE unterstützten, Weg dar. Für Hauptmann Gerald Gundl hingegen ist die Wahlmöglichkeit Wehr- oder Zivildienst „eine klasse Sache“.

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„Wir schauen, dass das passt für die jungen Menschen“ Hauptmann Gerald Gundl, Pressesprecher beim Österreichischen Bundesheer, widerspricht der ARGE in einigen Punkten vehement. „In der Form stimmt das sicher nicht.“ Anwei4/09

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Thema Der Zivildiener und das heer

Junge Menschen und ihre Bürgerpflichten Daniel Fürhapter, Organisationsreferent Vikariat Süd, connectU Redakteur

Lukas Fuchs ist nicht hingegangen. Der 21-Jährige hat sich, wie schon sein Vater und die meisten seiner Freunde auch, gegen das Bundesheer entschieden. „Meiner Meinung nach bringt der Zivildienst dem Land mehr“. Österreich sei neutral, und im Kriegsfall würden sowieso auch die Zivildiener, zum Beispiel für Sanitätsdienste, eingezogen werden, erklärt Lukas weiter. Den Zivildienst könne man auch leichter aufschieben und einfacher mit dem Privatleben vereinbaren. „Es ist wie bei einem normalen Job. Ich kann jeden Abend heim gehen“, erklärt Lukas schmunzelnd. Möglichkeiten in Österreich Erst seit 1975 haben junge Männer in Österreich die Möglichkeit, zwischen Wehr- und Zivildienst zu wählen. Laut Innenministerium ist der Zivildienst aber nicht als Alternative zum Wehrdienst, sondern als Ersatzdienst in Ausnahmefällen gedacht. Wehrpflichtige Männer können aus Gewissensgründen den Dienst beim Bundesheer ablehnen. Bis zum Jahr 1991 wurde die Glaubhaftigkeit solcher Gewissensgründe zusätzlich noch von einer Kommission geprüft. Heute genügt das Einreichen einer einfachen Erklärung. Familientradition

Frauen beim Heer Gemeinsam mit Sebastian Mayer haben 3 Frauen beim Bundesheer gearbeitet. Seit 11 Jahren besteht die Möglichkeit, dass auch Damen ihren Dienst beim Heer verrichten. Innerhalb eines Jahrzehnts seien Frauen zu einem unverzichtbaren Teil des Österreichischen Bundesheeres geworden, betonte Verteidigungsminister Norbert Darabos im April 2009 in einer Presseaussendung. Um die verschiedensten Waffengattungen und den Alltag in der Kaserne kennen zu lernen, lädt das Bundesheer einmal im Jahr zum sogenannten Girls Day in eine der heimischen Kasernen.

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©Daniel Fürhapter

Die Frage „Zivildienst oder Bundesheer?“ hat sich für Sebastian Mayer (21) erst gar nicht gestellt. Da sein Vater in der Abteilung Disziplinar- und Beschwerdewesen für das österreichische

Heer arbeitet, war für Sebastian immer schon klar, dass auch er den Grundwehrdienst ableisten wird. Sein Vater treffe auch heute noch Kameraden aus seiner Grundwehrzeit regelmäßig. „Ich denk, dass sich beim Heer, wo alle gemeinsam unterwegs sind und Aufgaben bewältigen, eher als beim Zivildienst tiefergehende Freundschaften entwickeln“, erklärt Sebastian. Ursprünglich wollte er sich überhaupt, über die Grundwehrzeit hinausgehend, freiwillig verpflichten. „Die Zeit beim Heer ist eine Gaudi. Es hat Spaß gemacht, in der Natur unterwegs zu sein. Weil ich aber beim Heer nicht so gut verdient hätte, hab ich mich dann doch wieder anders entschieden“. Der Zivildienst sei auch deswegen nie Thema gewesen, weil „es meinem Vater nicht so getaugt hätte, wenn ich mich gegen das Bundesheer entschieden hätte“, so Sebastian abschließend.

Bei der Musterung haben sich Lukas Fuchs und Sebastian Mayer noch für unterschiedliche Aufgaben und Richtungen entschieden. Heute arbeiten sie gemeinsam für die Katholische Jugend Wien. Lukas als Zivildiener und Sebastian als diözesaner Organisationsreferent.

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Thema „Nie allein gelassen“ Militärseelsorge in Österreich

Gregor Jansen, Jugendseelsorger Vikariat Stadt und Jugendkirche, connectU Redakteur

Alt, aber nicht veraltet versteht sich „die Katholische Militärseelsorge […] als Ansprechpartner in allen religiösen, seelsorglichen, ethischen und persönlichen Fragen“ (Pastoralkonzept der röm. kath. Militärseelsorge). Außerdem bringt sich die Militärseelsorge in die Aus- und Weiterbildung ein und vollzieht die Grundaufgaben Verkündigung, Liturgie und Diakonie. Schwerpunkte, die sich in den letzten Jahren verstärkt gebildet haben, sind Krisenintervention bei Einsätzen oder bei belastenden Erlebnissen, pastoralpsychologische Betreuung im Rahmen der Auslandseinsätze und Notfallseelsorge bei Unglücken. Die Militärseelsorge bietet Besinnungstage, Seminare und Wallfahrten (etwa die jährliche internationale Soldatenwallfahrt nach Lourdes oder die diözesane Romwallfahrt im vergangenen Frühjahr) an. In den letzten Jahren hat sich die Vorbereitung und Spendung der Erwachsenentaufe und der Firmung immer mehr zu einem Schwerpunkt entwickelt. 2008 wurden im Rahmen der Militärdiözese 491 Soldaten gefirmt, im gleichen Jahr gab es 7 Wiedereintritte in die Kirche (gegenüber 0 Austritten!).

Zum Militärbischofsamt gehört auch das Institut für Religion und Frieden, das in Zusammenarbeit mit anderen akademischen und kirchlichen Einrichtungen auf den Gebieten Ethik, Friedensforschung und ökumenischer bzw. interreligiöser Dialog tätig ist.

©mildioz.at

„Militärseelsorge“. Das klingt vielleicht für manche nach Waffensegnung und „Gott mit uns“ – jedenfalls irgendwie heillos veraltet und überholt. Alt ist die Militärseelsorge tatsächlich, denn sie ist der vermutlich älteste Bereich der „kategorialen“ Seelsorge. Die Sorge der Kirche um den Berufsstand der Soldaten geht nämlich bis ins frühe 16. Jahrhundert zurück, in Österreich gibt es heute (anders als in den meisten Ländern) eine eigene Militärdiözese, die nicht territorial, sondern personal organisiert ist. Das bedeutet, dass jedeR katholische Angehörige des Bundesheeres (Präsenzdiener, BerufssoldatInnen, Miliz und Angestellte des Heeres) sowie deren Familien zur Militärdiözese gehören – derzeit sind das rund 100.000 Personen, die in 19 Militärpfarren in Österreich und 3 Militärpfarren bei den Kontingenten im Auslandseinsatz seelsorglich betreut werden.

Militärbischof Christian Werner erläutert sein Grundanliegen der Militärseelsorge: „Niemand darf das Gefühl haben, allein gelassen zu sein – nicht in der Freude, aber schon gar nicht im Leid. Daher ist unsere Arbeit darauf ausgerichtet, die Soldaten in jeder Lebenslage zu begleiten – für sie da zu sein, selbstverständlich auch dann, wenn es gar nicht angenehm ist.“ Schließlich gehe es in manchen Einsatz-Situationen sehr konkret um den Umgang mit dunklen Seiten des Lebens, wie Verwundung, Trauma oder Tod im Einsatz. Und so ist es logisch, dass die Krisen- und Notfallseelsorge ebenfalls Teil der Militärseelsorge sind. Schließlich ist Militärseelsorge auch aktive Jugendseelsorge – ein Großteil der Grundwehrdiener ist ja noch im „KJ-Zielgruppenalter“. Und liefert somit die Anregung, dass die KJ sich hier verstärkt einbringen könnte.

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Militärseelsorge in Österreich www.irf.ac.at www.mildioz.at

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Thema Pionierarbeit für den Frieden ©Theresa Kalantzis

Theresa Kalanzits, Projektleiterin Jugendkirche Wien, connectU Redakteurin

„Wenn jemand zur Gewalt ausgebildet werden kann, kann er auch für den Frieden ausgebildet werden“, mit diesem Leitspruch erklärt Salesianerpater Jerry Thomas sein Engagement für den Frieden in Nordostindien. Jerry Thomas ist Projektpartner der Dreikönigsaktion (DKA) und hat im September Wien besucht. Theresa Kalantzis hat den engagierten Priester getroffen.

Theresa Kalantzis: Sie haben sechs Jahre als Direktor der Jugendkommission in Nordostindien gearbeitet. Können Sie Ihre Arbeit in diesen Jahren beschreiben? Father Jerry: Das Hauptaugenmerk meiner Arbeit lag in der Friedensforschung und Friedenserziehung. Es gibt in Nordostindien viele militante Gruppen, zudem ist die Region schlecht entwickelt und Arbeitslosigkeit stellt ein großes Problem dar. Dadurch kommt es zu vielen Auseinandersetzungen zwischen den mehr als 300 Volksgruppen. Wir dachten uns: wenn jemand zur Gewalt ausgebildet werden kann, kann er auch für den Frieden ausgebildet werden. Wie hat die Friedensausbildung konkret ausgesehen? In den einwöchigen Kursen gab es keinen Stundenplan. Wir nahmen nur die Erfahrungen der jungen Menschen als Grundlage. Viele dachten, dass es in ihren Gebieten gar nicht möglich sei, eine Friedensarbeit zu initiieren und waren überrascht, dass sie selbst sehr viel dazu beitragen können. Außerdem war es wichtig, sie darauf vorzubereiten, mit Gewalt zu leben, ohne selbst gewalttätig zu werden. Die Konflikte werden auch in den nächsten Jahren nicht aufhören. Nach dieser ersten Woche konnten die Jugendlichen drei bis vier Stunden wöchentlich an Gesprächen und Treffen teilnehmen, um ihr Friedensengagement weiter auszubauen. Worauf sind sie besonders stolz im Hinblick auf die Friedensinitiativen? Es gibt in unserer Region bereits zwei eigenständige Friedensprojekte, die ausschließlich von jungen Freiwilligen verwaltet werden. Zum einen ist das ein Bürgerforum für den Frieden, bei dem sich Mitglieder eines Dorfes zusammenfinden, um über Friedensmaßnahmen zu diskutieren. Sie treten auch in Kontakt mit militanten Gruppen, um die Gewalt in ihrer Region einzudämmen. Diesem Forum gehören auch die örtliche Polizei, die Medien und sämtliche Funktionäre der Region an. Zum anderen gibt es ein Theaterprojekt, das von Dorf zu Dorf

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wandert und sogar von den militanten Gruppen akzeptiert wird – nachdem die DorfbewohnerInnen sie dazu gezwungen hatten, es sich anzuschauen. Aus diesem Projekt ist bereits ein weiteres Forum für den Frieden entstanden. Seit Juli 2008 hat das Institut für Sozialarbeit in Jorhat, das Bosco Institute, die staatliche Lehrbefugnis erteilt bekommen. Was lässt sich durch die Ausbildung dort erreichen? Unsere Studierenden absolvieren einen zweijährigen Lehrgang und müssen jeden Monat einwöchige Außendienste absolvieren. Die meisten Studierenden kommen selbst aus Krisenregionen. Es ist wichtig, herauszufinden, was sie bewegt, wenn sie von einem Einsatz zurückkommen. Damit lässt sich etwas entwickeln und in weiterer Folge auch verändern. Ganz nach den Leitworten des Instituts: inspire – innovate – involve (begeistern – verändern – miteinbeziehen).

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Pionierarbeit für den Frieden www.boscoinstitute.org Jetzt neu! Beiträge zum Nachhören unter wien.kjweb.at/audio 4/09


©DKA

Thema

Auch Theater kann etwas bewirken – aus dem Straßentheater gegen Gewalt entwickelte sich ein Forum für den Frieden

Weg aus der Gewalt Die Bibel und der Krieg

Wolfgang Paset, Jegendleiter Dekanat Wr. Neustadt

Ein Berg in Galiläa. Eine große Menschenansammlung. In ihrer Mitte Jesus von Nazaret, der eine Predigt hält. Er ruft den Anwesenden zu: „Selig, die Frieden stiften“, als sich in der Menge eine Stimme zu Wort meldet: „Aber, lesen wir nicht in der Schrift: Gott ist ein Krieger?“ Diese Szene ist frei erfunden und dennoch könnte sie sich so oder so ähnlich zugetragen haben, denn beide Aussagen stehen in derselben Bibel. Wie ist dieser Widerspruch zu erklären? Wer das Alte Testament aufschlägt, liest dort nicht nur Schönes: Immer wieder findet man Schilderungen von Krieg und Gewalt. Gott, der mit Kriegen in Verbindung steht, und Jesus, der den Frieden als Ideal hinstellt, scheinen für uns unmöglich zusammenzupassen. Zunächst ist die Bibel einfach realistisch. Das menschliche Zusammenleben ist eben nicht nur durch Frieden und Harmonie bestimmt, sondern auch durch Kriege und Blutvergießen. Die biblischen Autoren beschönigen hier nichts. Sie decken Gewalt auf und entlarven sie. „In der Bibel wird so viel Krieg geführt wie überall anders auch“, meint Werner Pirkner, Diözesanjugendseelsorger der KJ Wien. „Hier wird nur schonungslos aufgezeigt, was im Menschen drin steckt“. Eine wichtige Spur zur Erklärung der kriegerischen Anteile in der Bibel liegt in den Bedrohungen, denen das Volk Israel immer wieder ausgesetzt war. Agnethe Siquans vom Institut für Alttestamentliche Bibelwissenschaft an der Universität Wien weist auf den besonderen Blickwinkel dieser Schilderungen hin: „Wichtig ist, dass Israel damals, als es diese grausamen Erzählungen verfasste und neu formulierte, in einer Opfersituation war.“ Die

Grausamkeiten des Kriegsgeschehens würden aus der Perspektive der Opfer geschildert. Ein legitimer Kriegsgrund besteht aus biblischer Sicht nur, wenn Israels Existenz auf dem Spiel steht. Den Hintergrund bildet dabei die Erfahrung dieses Volkes, dass sein Gott es aus Gefährdungen rettet und diese wunderbare Rettung – wie beim Durchzug durch das Schilfmeer – mit der Vernichtung der Feinde verbunden sein kann. Viele Texte im Alten Testament enthalten „kriegskritische Impulse“. Paradoxerweise gehört dazu schon die erwähnte Bezeichnung Gottes als Krieger (Ex 15,3). Dahinter steht nämlich die Idee, Gott würde zugunsten, ja anstelle seines Volkes Krieg führen. „Israel muss gar nicht kämpfen“, erklärt Agnethe Siquans. Am deutlichsten sind jene Stellen, die die Vision eines umfassenden Friedens entwerfen. Der Prophet Jesaja spricht etwa davon, dass die Völker friedlich nach Jerusalem pilgern und Kriegsgeräte zu landwirtschaftlichen Werkzeugen umgeschmiedet werden (Jes 2,1-5). Im Bild vom „Tierfrieden“ (Jes 11,1-9) wird in Aussicht gestellt, dass selbst die schlimmsten Todfeinde in Frieden leben. Letztlich deutet all das auf einen langen Lernprozess hin, in dessen Verlauf die friedfertige Einstellung immer mehr zum Durchbruch kam. Ihren logischen Endpunkt fand diese Entwicklung im Neuen Testament. Einfach auflösen lassen sich die widersprüchlichen Wahrnehmungen also nicht. Die Spannung bleibt und muss letztlich ausgehalten werden, obwohl sie geschichtlich erklärt werden kann. Zentral ist, was auch Jugendseelsorger Werner Pirkner hervorhebt: „In der Geschichte der Menschen mit Gott mündet alles in einen gewaltfreien Jesus.“

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Thema Gewaltfreie Kommunikation Eine Sprache des Herzens Steffie Sandhofer, Jugendleiterin Dekanat Baden

Die Art, wie wir sprechen, ist vielleicht nicht „gewalttätig“. Manchmal führt sie jedoch zu Verletzungen, Leid und Missverständnissen. Die „Gewaltfreie Kommunikation“ (GFK) hilft uns, dass wir uns ehrlich und klar ausdrücken und anderen Menschen unsere respektvolle Aufmerksamkeit schenken. Marshall B. Rosenberg, Gründer der Gewaltfreien Kommunikati-on und des Nonviolent Communication Center, ist internationaler Konfliktmediator. Beein-flusst sind seine Erkenntnisse durch die klientenzentrierte Gesprächstherapie und Überle-gungen Gandhis zur Gewaltfreiheit. Rosenberg unterscheidet 2 Sprachen:

Die „Wolfssprache“ und die „Giraffensprache“. Die Wolfssprache als Symbol für die sehr direkte Sprache, die Giraffe als Symbol für die einfühlsame Sprache. Rosenberg ist auch der Meinung, dass in jedem Wolf eine kleine unauffällige Giraffe steckt. Er hat die Giraffe gewählt, da sie das Landtier mit dem größten Herzen ist. Diese beiden Tiere erleichtern und verdeutlichen das Verständnis der gewaltfreien Sprache. Ein besonderer Aspekt dieser Art zu sprechen ist, von Herzen zu geben. Damit dies gelingen kann, helfen die 4 Komponenten des GFK-Modells.

Die 4 Komponenten der GFK 1. Beobachtung Zuerst beobachtest du eine Situation. Wir beobachten, was wirklich geschieht. Die Kunst ist, unsere Beobachtung ohne Beurteilung und Bewertung mitzuteilen. Wir beschreiben, was jemand macht, und ob wir es mögen oder nicht. Bewertung („Wolfssprache“) die dazugehörige Tatsache („Giraffensprache“) Du bist schlampig! Dein Pullover liegt auf dem Tisch. Du bist unzuverlässig! Du kommst 15 Minuten nach der verabredeten Zeit. 2. Gefühle Wir sprechen unsere Gefühle aus. Fühlen wir uns verletzt, erschrocken, amüsiert usw.? Aussage Ersetzen durch „ich bin“ Ich habe das Gefühl, mit dir stimmt etwas nicht. Ich bin das Gefühl, mit dir stimmt etwas nicht. Ich fühle mich unsicher. Ich bin unsicher.

Echtes Gefühl? NEIN („Wolf “) Satz war sinnlos. JA („Giraffe“)

3. Bedürfnisse In diesem Schritt sagen wir, welche Bedürfnisse hinter diesen Gefühlen stehen. Verantwortung abgeben: („Wolf “) Verantwortung übernehmen: („Giraffe“) Ich bin enttäuscht, weil du nicht angerufen hast. Ich bin enttäuscht, weil mir Kontakt wichtig ist. Er war genervt, weil sie die Verabredung um Er war genervt, weil ihm Verlässlichkeit viel 7 Uhr nicht eingehalten hat. bedeutet. 4. Bitten Wir drücken eine spezifische Bitte aus. Dieser Schritt bezieht sich darauf, was wir vom andern wollen, um unsere Lebensqualität zu verbessern. Verzichte auf abstrakte Äußerungen,… … bitte um machbares Verhalten Sage nicht, was du nicht möchtest,… … sondern was du möchtest Vermeide zu sagen, wie der andere sein soll… … bleibe bei konkretem Verhalten Die Gewaltfreie Kommunikation ist mittlerweile schon sehr weit verbreitet, auch in Österreich werden Seminare angeboten. Diese Sprache ist in allen Lebensbereichen einsetzbar – ob im Schulalltag, in Familie, in Partnerschaften oder in der Jugendgruppe. Diese Sprache erfordert sehr viel Training und fordert uns heraus, genauer hinzuhören, um das zu sehen, das wirklich ist. Rosenberg selbst ist immer wieder in Schulen und Krisengebieten unterwegs, um mit der Gewaltfreien Kommunikation Frieden zu stiften.

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Gewaltfreie Kommunikation www.cnvc.org/de

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Thema Das Nagelkreuz von Coventry Versöhnungsinitiative aus den Trümmern

© Senta Opitz http://www.fotocommunity.de/pc/pc/display/17043725

Gregor Jansen, Jugendseelsorger Vikariat Stadt und Jugendkirche

Im November 1940 und April 1941 zerstörten deutsche Luftangriffe die englische Industriestadt Coventry. Dabei wurden 1.236 Menschen getötet und 1.746 verletzt. Bei dem Angriff wurde neben großen Teilen der Stadt auch die mittelalterliche Kathedrale zerstört. NS-Propagandaminister Goebbels prägte den Begriff des „Coventrierens“ für besonders „effizient“ durchgeführte Luftangriffe. Die Reaktion Englands war eine Verstärkung der Luftangriffe auf deutsche Städte wie Dresden oder Köln, die ebenfalls nahezu vollständig zerstört wurden. Bei den Aufräumarbeiten der Kirchentrümmer in Coventry ließ der damalige Dompropst Richard Howard drei große mittelalterliche Zimmermannsnägel aus dem Dachstuhl, die aus den Trümmern geborgen wurden, zu einem Kreuz zusammensetzen. Das originale Nagelkreuz steht heute auf dem Altar der 1962 nebenan neu aufgebauten Kathedrale und gilt als Symbol der Versöhnung und des Friedens. Heute ist die Kathedrale von Coventry ein internationales Zentrum für Friedensinitiativen unter dem Leitwort „Father forgive“. Das Nagelkreuz von Coventry wird als Anerkennung an Kirchengemeinden verliehen, die sich um Frieden und Versöhnung bemühen. Der so gebildeten „Nagelkreuzgemeinschaft“ gehören weltweit über 160 Gemeinden an, allein in Deutschland – dem ehemaligen Kriegsgegner – 52 Gemeinden in 36 Städten. Als äußeres Zeichen der Verbundenheit wird an jede der Nagelkreuzgemeinden ein Kreuz aus drei Nägeln von Coventry übergeben, das dem originalen Kreuz nachgebildet ist.

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Nagelkreuz in der Berliner Gedächtniskirche

Pacem in terris

Die große Friedensvision von Johannes XXIII. Gregor Jansen, Jugendseelsorger Vikariat Stadt und Jugendkirche

Am Gründonnerstag 1963, wenige Monate vor seinem Tod, veröffentlichte der Konzilspapst Johannes XXIII. seine Enzyklika „Pacem in terris – Friede auf Erden“. Dabei war die weltpolitische Lage alles andere als friedlich: Der „Kalte Krieg“ war an seinem Höhepunkt, zwei Jahre zuvor war die Berliner Mauer errichtet worden, die Kuba-Krise nur wenige Monate vorbei. In dieser aufgeheizten weltpolitischen Situation richtete der Papst einen flammenden Appell zur Abrüstung und zum Verbot von Atomwaffen. Angesichts des herrschenden „Gleichgewichts des Schreckens“ ruft die Enzyklika leidenschaftlich zu allseitigem Verzicht auf Aggressionswaffen auf. Grundlage für den Frieden sei die Wahrung der Menschenrechte. Darum hebt er sie besonders hervor: „Bezüglich der Menschenrechte, die Wir ins Auge fassen wollen, stellen Wir gleich zu Beginn fest, dass der Mensch das Recht auf Leben hat, auf die Unversehrtheit des Leibes sowie auf die geeigneten Mittel zu angemessener Lebensführung. Dazu gehören Nahrung,

Kleidung, Wohnung, Erholung, ärztliche Behandlung und die notwendigen Dienste, um die sich der Staat gegenüber den einzelnen kümmern muss“ (Pacem in terris 11). Ferner betont er die Religionsfreiheit, das Recht auf Eigentum und auf freie Wahl des Lebensstandes. Höchst aktuell klingt das von Johannes XXIII. betonte Recht auf Aus- und Einwanderung: „Jedem Menschen muss das Recht zugestanden werden, […] sofern gerechte Gründe dazu raten, in andere Staaten auszuwandern und dort seinen Wohnsitz aufzuschlagen“ (Pacem in terris 25). 46 Jahre später sind viele der damaligen Forderungen noch immer höchst aktuell und in vielen Teilen der Welt unerfüllt.

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Nagelkreuz von Coventry www.crossofnails.org www.coventrycathedral.org.uk pacem in terris iupax.at/index.php/liste-soziallehre/117-1963-johannes-xxiiipacem-in-terris.html

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20 Tipps für friedliche Weihnachten connectU Redaktionsteam

Nicht schon wieder mit zur Oma! Nein, jetzt ist auch noch Mamas Braten angebrannt! Na super, der freut sich ja gar nicht über mein Geschenk! Weihnachten – die stillste oder die schrillste Zeit im Jahr? Bei einer kleinen Umfrage bekamen wir folgende Tipps für ein friedliches Weihnachtsfest. Da kann dem schönen Feste eigentlich nichts mehr im Wege stehen…

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Für mich ist für ein friedliches Weihnachtsfest eines wichtig: Schnee.

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Das unabsichtliche Anzünden vom Adventkranz war bei uns jahrelang der Renner. Es hinterlässt halt ein paar Brandspuren, das ist schon ein Nachteil.

Ich treffe mich mit meinen Fußballkollegen und ihren Familien und wir gehen in den Wald, um gemeinsam zu feiern. Individualität ist wichtig. Die großen Familienfeiern sind da nicht das Richtige.

Ich bin Muslimin, keine Ahnung, was ein friedliches Weihnachtsfest ausmacht: viel Essen sag ich mal.

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Um Weihnachten friedlich zu feiern, gebe ich den Tipp, das mit der Familie zu tun, ein paar Kerzen anzuzünden und so. Mit Menschen feiern, die man gerne mag!

Einen Tipp den ich euch geben kann ist, einfach zu Weihnachten nichts zu schenken und nichts geschenkt zu bekommen. Das ist ein sehr hartes Los, denn der Drang nach Geschenken ist in dieser Weltsituation sehr groß! Jedoch muss ich sagen, ich betreibe das mit meiner Familie seit Jahren, dass wir uns nichts zu Weihnachten schenken und dafür mehr Zeit für andere Sachen haben.

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Damit das Weihnachtsfest ruhig und besinnlich wird, wird bei uns nichts Aufwendiges und Stressiges gekocht.

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Man sollte sich einfach treiben lassen und nicht dem Konsumrausch folgen.

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Was einen um die Weihnachtszeit am meisten stresst, ist meiner Meinung nach die Suche nach einem passenden Geschenk für jedeN. Ich habe eine einfache Liste mit den Namen der zu Beschenkenden, und wann immer ich irgendwo beim Einkaufen zufällig etwas sehe, was gut zu einer dieser Personen passt und im leistbaren Bereich ist, kaufe ich es und mache danach ein Hakerl mehr auf meiner Liste!

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Weihnachten feiere ich meist allein, da muss man dann nicht mit der Familie streiten und kann ein ruhiges Weihnachten verbringen.

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Ich finde es wichtig, dass man nicht zu viel Wert auf Geschenke legt, dann freut man sich viel mehr auf Weihnachten.

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Damit man von dem ganzen Stress nichts mitbekommt, sollte man ein bisschen Action in die Sache bringen.

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©wikimedia commons

Thema

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Es geht nur ums Geld und um die Wirtschaft. Der eigentliche Sinn von Weihnachten geht verloren und keiner kennt sich mehr aus. Ich versuche, mit meiner Familie das Wesentliche nicht aus den Augen zu verlieren, und das ist die Geburt Christi.

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Für ein friedliches Weihnachten sollte man am besten in sich gehen und mit sich selber Frieden schließen.

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Weihnachten verbringt man am besten auf der Alm, auf der Hütte, im Schnee.

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Kein Um-die-Wette-Schenken, das ist mein Tipp für ein ruhiges Weihnachtsfest.

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Bei uns wird auch gestritten, aber zu Weihnachten muss man das runterschlucken, einfach unterdrücken.

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Damit das Fest ruhig abläuft, sollte man alles rechtzeitig vorbereiten.

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Um ein schönes Fest zu feiern, kann man eigentlich nur hoffen, dass bei der Feier mit der Familie alles friedlich verläuft.

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Für mich beginnt der Weihnachtsfrieden, wenn alles vorbei ist. Dann gibt es keinen Stress mehr.

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Wenn man viel trinkt, klappt`s auch mit dem Familienweihnachtsfest. 4/09


Takeaway

frieden

kriegen

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kreative Ansätze

Christine Schmidt und Gertraud Dangl-Zlabinger, Jugendleiterinnen Dekanat Mödling

Gemeinsames Friedensbild malen Diese Methode ist sehr verlockend, da sie unspektakulär viele Reflexionsmöglichkeiten bietet. Der kreative Teil ist sehr variabel. Die Erfahrungen, Gespräche und Übertragungen auf globale Politik, die diese Aktion eröffnen kann, sind sehr vielfältig. Wir malen als Gruppe ein Bild. Thema ist: „So stelle ich mir Frieden vor“. Eventuell kann als Einstimmung eine Phantasiereise hilfreich sein. Jede und jeder sucht sich eine Farbe aus. Danach malen wir schweigend (ev. Musik im Hintergrund). Als Material eignen sich Keilrahmen und Acryl-Farben, Karton und Ölkreiden, Pastellkreiden, Wasserfarben, Aquarellfarben, für jede Teilnehmerin und jeden Teilnehmer eine Farbe. Wichtig ist, das Bild öffentlich zu präsentieren oder als Wanderbild von einem Künstler zum anderen wandern zu lassen, um so noch weitere Auseinandersetzung mit dem Thema zu ermöglichen. Was bei dieser Arbeit passieren wird, hat viel mit „Frieden kriegen“ zu tun. Ein paar Fragen für die Nacharbeit: • Was kann ich auf dem Bild entdecken? Was fällt mir auf? Wie zufrieden sind wir mit dem Ergebnis? • Wer hat sich welche Farbe genommen? War die

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Lieblingsfarbe noch über? Wie wurden die Farben verteilt? Wie konnte ich meine Ideen mit diesen „Ressourcen“ umsetzen? Wie ist die Farbverteilung auf dem Bild? Wie ist es dazu gekommen? Wie geht es mir damit? Wer gestaltet das Bild mit? Wer nimmt sich wie viel Platz? Wer gibt wem Raum? Fehlt eine Farbe? Welche Kommunikation gab es untereinander? Wie sind wir mit Grenzkonflikten umgegangen? Kenne ich solche Erfahrungen aus meinem Leben? Wir werfen einen Blick über unsere Gruppe hinaus und sammeln Beispiele für Ressourcenverteilung und Grenzkonflikte.

Wir können aus dieser Arbeit – und vor allem aus den miteinander geteilten Erfahrungen – viele Ideen schöpfen, um mehr Frieden zu kriegen: im privaten Leben, aber auch in der Schule, in der Pfarre, … in der Welt. Wie viele Kämpfe gibt es um Ressourcen und Grenzen! Fotoausstellung Wer verschiedene Möglichkeiten kennt, mit Gewalt, die einem begegnet, umzugehen, hat mehr Chancen, Gewalt und Unrecht zu erkennen und zu durchbrechen. Wie reagieren Menschen auf Gewalt? Als Einstieg in das Thema können wir kurze Gewaltszenen aus Filmen, Comics o.ä. zusammentragen.

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Welche Reaktionen können wir entdecken? (Kopf einziehen, Flucht, Kampf, Augen zuhalten, Hilfe suchen, Selbstmord, Solidarität, Verstummen, Tricks, Entmutigung, …)

Pfarrgebiet!) auf die Suche machen, nach Orten und Plätzen, wo sich Jugendliche aufhalten (dürfen) und diese in Bildern festhalten.

In einem zweiten Schritt können wir Reaktionen in pantomimischen Standbildern darstellen und raten. Wenn sich alle danach in diese Haltung begeben, kann jede und jeder nachspüren, welche Gefühle und Gedanken auftauchen.

Austausch im Plenum: Was haben wir entdeckt? • Gibt es Plätze für Jugendliche in unserer Gemeinde – offizielle/selbst gesuchte? • Wie schauen die Plätze aus? – Entsprechen sie den Bedürfnissen Jugendlicher? • Was ist vorhanden?/ Was fehlt?...

Wir sammeln Ideen, wie wir diese Haltungen fotografieren können (Figuren aus Plastilin, wir verkleiden oder schminken uns, …). Zu diesen Bildern können wir jetzt Bibelstellen finden. Ein paar Beispiele: Lk 4,18 (Evangelium am 3. Sonntag im Jahreskreis), Lk 4,29 (4. So), Lk 5,10 (5. So), Lk 6,20ff (6. So), Lk 6,28 (7. So), wenn die Bilder bei Sonntagsmessen vorgestellt werden können; oder Heilungsgeschichten (blind Mk 10,46; stumm Mk 7,13, gekrümmter Rücken Lk 13,10); Geschichten aus dem Alten Testament (David 1Sam17, singen im Feuerofen Daniel 3,51, Judith, Esther Kapitel 7, Exodus, ). Erinnerungstheater Diese Art des Theaterspielens wird begeistert mit SeniorInnen und jugendlichen SchauspielerInnen durchgeführt. Die SeniorInnen liefern den Stoff. Sie erzählen aus ihrer Jugend, und die Jugendlichen bringen diese Geschichten auf die Bühne. Diese Methode stellt immer einen intensiven Kontakt zwischen den Generationen her und hilft, ein tiefes Verständnis füreinander zu bekommen. Nach diesem Vorbild wäre es spannend, zum Thema „Frieden kriegen“ zu arbeiten. Welche Menschen könnten zu diesem Thema eine Geschichte aus ihrem Leben beitragen? Vielleicht die Frau um die Ecke, die aus Kambodscha kommt; vielleicht der Vater einer Schulkollegin, oder die Großeltern von . Das Ergebnis kann dann ein Film, Theater oder eine Fotostory sein. Hauptsache, es sehen viele und können diese Geschichten erfahren und darüber in ein Gespräch kommen. Spurensuche Friede hat viel mit Anerkennung und Einhaltung eigener wie fremder Grenzen zu tun – viel mit der Beachtung und Erfüllung der eigenen Bedürfnisse und die der anderen. Viel mit Sehen und auch Gesehen werden … Vor diesem Hintergrund sollen sich die Jugendlichen, ausgerüstet mit Fotoapparaten, in ihrem Gemeindegebiet (und auch

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Möglichkeiten künstlerischer Umsetzung:

• Bilder ausarbeiten lassen und • eine Fotoausstellung machen (Gemeindeamt, Pfarrzentrum, Schule,…)

• Fotos farbkopieren und – bei der Gemeinde anfragen, ob vorhanden – eine Litfaßsäule damit gestalten (oder eine Säule im Kirchenraum,…) • Mit Pappmaché eine Skulptur bauen und die Fotos daran befestigen oder in die Skulptur integrieren und versuchen, sie im öffentlichen Raum aufstellen zu dürfen (vielleicht an den Plätzen, wo sich die Jugendlichen treffen – eventuell auch mit der Möglichkeit, Ergänzungen vor Ort mit Plakatstiften anzubringen ?!) • Mit einem Beamer die Bilder an öffentliche Plätze projizieren Reise an einen Ort des Friedens Du machst es dir bequem. Schließe deine Augen. Du fühlst deinen Körper ganz bewusst. Du bist jetzt ganz ruhig. Lass deine Gedanken einfach fließen, lass sie kommen und gehen. Alle Geräusche und Sonstiges um dich herum sind dir momentan gleichgültig. Deine Hände und Arme sind ganz schwer – dein Nacken und deine Schultern sind ganz schwer – deine Füße und Beine sind ganz schwer – dein ganzer Körper ist schwer und angenehm warm. Deine Atmung ist ruhig und gleichmäßig. Dein Gesicht ist ganz entspannt und gelöst – dein Kopf ist frei und leicht – deine Stirn angenehm kühl… Stell dir vor, du bist in einer Gegend, an einem Ort, wo es dir ganz gut geht, wo du dich sehr wohl fühlst. Vielleicht warst du schon einmal hier, vielleicht ist dir der Ort sehr vertraut… vielleicht bist auch das erste Mal hier… Schaue dich genau um: Was gefällt dir hier besonders gut? Was riechst du? Hörst du irgendwelche Geräusche? Gibt es eine vorherrschende Farbe?... Sind noch andere Menschen da? Wie sehen sie aus? Kennst du sie? Schenken sie dir Wertschätzung? Oder gibt es ein Tier an diesem Ort, Pflanzen oder Gegenstände? Wie sehen diese aus? Sind sie neu für dich oder vertraut? Was empfindest du für sie? Was wollen sie dir sagen? 4/09


Mache es dir an deinem Ort bequem. Genieße die Zufriedenheit, das wohlige, behagliche Gefühl, die Geborgenheit, deinen inneren Frieden… Verabschiede dich nun von deinem Ort, spüre nochmals nach, was dir hier besonders gut getan hat – dann bewege deine Fingern, deine Schultern, strecke dich, öffne in deinem Tempo deine Augen und komme wieder zurück in diesen Raum! Austausch in Kleingruppen oder im Plenum Methoden künstlerischer Umsetzung: Das „innere Bild“ • auf Keilrahmen mit Acrylfarben malen und einzeln im Raum od. als Gesamtkunstwerk aufhängen • mit verschiedenen Klang- und Orffinstrumenten vertonen • mit Ton oder sonstiger Knetmasse formen • Ytong bearbeiten (und dann bemalen) • Einen Text, ein Gedicht, eine Geschichte, ein Lied,… schreiben • Eine Collage aus Zeitungen, Stiften, Legematerial,… anfertigen

Peace now In dieser Einheit sollen sich die Jugendlichen nun überlegen, wie ihr Treffpunkt – sei es im Gemeindegebiet oder in der Pfarre – aussehen sollte, damit sie sich wohl fühlen können, sie die nötige Anerkennung und Raumangebot erhalten, ihre und viele anderer Bedürfnisse abgedeckt werden und die Grenzen aller bewahrt bleiben… Möglichkeiten künstlerischer Umsetzung: in Kleingruppen eine Architektenskizze anfertigen ein Modell basteln eine Auflistung und Beschreibung (ev. Power Point) eine Reportage (Rollenspiel) mit Videokamera aufgenommen Straßenbefragung: Interviews von Jugendlichen mit Kamera oder Aufnahmegerät • Jugendkunst im öffentlichen Raum/Kirche: eine Skulptur anfertigen (z.B. aus Keramik, Alltagsgegenständen, Müll,…) und aufstellen; Betonwände bemalen; weiße Plakatwände mit jugendrelevanten Themen, die beschriftet werden dürfen („stummer Dialog“!),…

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Präsentation der Ergebnisse:

Anschließend gemeinsam den Gruppenraum zu einem „Ausstellungsraum“ dekorieren und die Werke präsentieren.

• In Form einer Ausstellung (Gemeindeamt, Pfarre,…) • Ein Präsentationsabend (Gemeinde, Pfarre,…) • „Jugendkunstwerke“ im öffentlichen Raum/Kirche aufstellen

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New Games

Andreas Haider, Jugendleiter Dekanat Gloggnitz, Vikariat Süd Theresa Kalantzis, Projektleiterin Jugendkirche Wien, connectU Redakteurin

Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt. (Friedrich Schiller) Können Spiele Frieden schaffen? Die Antwort von Dale Le Fevre lautet: Ja! Le Fevre ist einer der ersten Wegbereiter der New Games in Europa. Ob mit verschiedenen Volksgruppen in Südafrika, KatholikInnen und ProtestantInnen in Irland oder Serben, KroatInnen und MuslimInnen in Kroatien und Serbien: alle konnten gemeinsam spielen und Spaß haben – ganz ohne auf ihre Herkunft, ihre Religion oder ihre unterschiedlichen Traditionen zu achten. Was sind New Games? New Games wurden in den 60er Jahren in den USA im Zusammenhang mit der Bewegung gegen den VietnamKrieg erfunden. Zuerst war ihr Ziel, sich des eigenen Körpers bewusst zu werden. Sie dienten aber ebenfalls dem Aggressionsabbau, der auf kreative, kraftvolle, lustige und

sichere Weise (in einem gesicherten Feld) stattfand. In Form von festgelegten Regeln soll es möglich sein, dass alle ihren Spaß an der Sache haben und niemand in seinen Grenzen verletzt wird. So lautet das Motto der New Games: Play hard, play fair, nobody hurt! Heute stehen New Games für Spiele ohne Gewinner und Verlierer, wobei manche der Spiele durchaus auch Wettbewerbscharakter haben. Der Unterschied zu anderen verbreiteten Wettbewerbsspielen liegt aber darin, dass jeder nur gewinnen kann. Gewinnen ist nur ein Bestandteil des ganzen Spiels, aber nicht der Hauptbestandteil. Statt auszuscheiden, werden die Rollen getauscht, so wird jedeR zum/zur GewinnerIn. Warum New Games in der Gruppe? New Games sind unabhängig von Alter, Geschlecht, Größe oder Leistungsfähigkeit einsetzbar. Sie zielen nicht darauf ab, eine besondere Leistung zu erbringen, sondern einfach

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gemeinsam den Spaß an der Sache zu genießen. Außerdem lassen sich New Games leicht an die Bedürfnisse einer Gruppe anpassen. Mit New Games kann man: • Sich entspannen oder aktiviert werden • Seine geistigen und körperlichen Fähigkeiten fördern • Ein soziales Miteinander erleben • Aktives Handeln bewirken • Einfach Spaß haben Wir haben die besten New Games für euch ausgewählt!

Kluppenfangen » Anfangsspiel oder Auflockerungsspiel Trainiert wird: Schnelligkeit, Reaktionsvermögen, Selbstbeherrschung Material: drei Wäschekluppen pro TeilnehmerIn Alle erhalten jeweils drei Wäschekluppen, die so an der eigenen Kleidung befestigt werden, dass sie von allen anderen gut gesehen werden können. Ziel der ersten Runde ist es, möglicht viele Kluppen von anderen abzuziehen und an die eigene Kleidung zu hängen. Nach etwa drei Minuten ist das Spiel zu Ende. In der zweiten Runde geht es darum, möglichst viele Kluppen wieder los zu werden und diese anderen anzuhängen. Nach drei Minuten ist auch diese Runde zu Ende. Kluppen, die zu Boden fallen, müssen wieder aufgehoben werden. Es darf jeweils immer nur eine Kluppe ab- oder angesteckt werden. Es ist nicht erlaubt, die Kluppen in der Hand zu sammeln und alle auf einmal loszuwerden oder anzustecken.

Zeitung abschlagen » Auflockerungsspiel, Namensspiel Trainiert wird: Reaktionsvermögen, Schnelligkeit Material: eingerollte, zusammengeklebte Zeitung; umgestürzter Papierkorb; Sesselkreis Alle sitzen im Kreis, eine/r steht in der Mitte, er/sie hat keinen Sessel. Der/die SpielerIn in der Mitte versucht nun, mit der Zeitungsrolle eine/n MitspielerIn aus dem Kreis zu berühren (und sagt eventuell auch dessen/deren Namen) und legt danach die Zeitungsrolle auf den Papierkorb in der Mitte. Der/ die Berührte springt auf, holt die Zeitungsrolle und versucht den/die andere/n ebenfalls abzuschlagen, bevor diese/r sich auf

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Beim „Zeitung abschlagen“ wird schnelle Reaktion gefordert

den freien Sessel setzt. Gelingt ihm/ihr das nicht, muss er/sie nun im Kreis bleiben. Das Spiel erfordert rasche Reaktion und Schnelligkeit und ist daher weniger für körperlich eingeschränkte Menschen geeignet.

zuzwinkern » Reaktionsspiel Trainiert wird: Körperkontakt, Reaktionsvermögen, Beobachtungsgabe Material: Sesseln Die Hälfte der Gruppe sitzt im Kreis auf Sesseln, ein Sessel bleibt leer. Hinter jedem Sessel, auch hinter dem leeren, steht ein/e weitere/r MitspielerIn. Derjenige/Diejenige, der/ die hinter dem leeren Stessel steht versucht, eine/n der MitspielerInnen, die auf den Stühlen sitzen, durch Zuzwinkern „anzupeilen“. Diese/r muss aufstehen und sich auf den leeren Stuhl setzen. Der/die hinter ihm Stehende soll jedoch versuchen, ihn/sie festzuhalten. Gelingt ihm/ihr das nicht, ist er/sie mit dem Zwinkern an der Reihe. Nach einer gewissen Zeit werden die Sitzenden zu den Stehenden und umgekehrt.

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Für alle gibt es nette Worte

Blindlauf » Vertrauensspiel Trainiert wird: Gleichgewichtssinn, Zusammenarbeit, Körperkontakt

ihr werden die Augen verbunden. Nun wird der/die Blinde losgeschickt, um zur anderen Markierung zu gelangen. Die SpielerInnen in der Reihe lassen ihre Arme ausgestreckt. Läuft der/die Blinde dagegen, schubsen sie ihn/sie sanft in die richtige Richtung weiter. Die zwei SpielerInnen am Ende der Reihe tupfen den/die blinde SpielerIn an, wenn er/sie das Ziel erreicht hat. Bei diesem Spiel muss vor allem auf Hindernisse im Raum geachtet werden. Sag was Nettes » Abschlussspiel Trainiert wird: Kommunikation, Kreativität, Zusammenarbeit Material: Softball oder etwas Weiches zum Werfen Alle SpielerInnen sitzen oder stehen im Kreis. Ein/e SpielerIn beginnt, den Ball zu einem/r anderen zu rollen oder zu werfen und sagt ihm/ihr ein Kompliment. Man kann dazu den Satz: „Ich mag besonders an dir, dass…“ zur Hilfe nehmen. Kein/e SpielerIn sollte dabei doppelt drankommen. Man kann aber mehrere Durchgänge machen.

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New Games sollen vor allem eines: Spaß machen!

Es werden im Raum (oder noch besser: auf einer großen Wiese) ein Startpunkt und ein Endpunkt markiert. Alle Gruppenmitglieder bis auf eine Person stellen sich in zwei Reihen mit einem gewissen Abstand gegenüber voneinander auf und strecken die Arme aus. Zwischen ihnen sollten ungefähr zwei Armlängen Platz bleiben. Der/die MitspielerIn, der/die übrig bleibt, stellt sich auf die Startmarkierung. Ihm/

Buchtipp: Le Fevre, Dale: Best of New Games. Faire Spiele für viele. Verlag an der Ruhr, 2002.

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Die Pro- und ContraGruppe diskutiert gemeinsam

Rollenspiele mit Konflikt Caro Thier-Grasböck,Sozialpädagogin Jugendkirche Wien Theresa Kalantzis, Projektleiterin Jugendkirche Wien

Rollenspiele sind im Unterricht und in Gruppenstunden sehr beliebt, da man mit ihnen Szenen aus dem Umfeld der Jugendlichen leicht aufgreifen und bearbeiten kann. So kann das Rollenspiel auch dafür eingesetzt werden, sich mit realen und fiktiven Konflikten verschiedenster Art auseinanderzusetzen. Ein geeigneter Ein- und Ausstieg beim Rollenspiel und eine anschließende Reflektion sind dabei besonders wichtig. Man sollte sich auch genügend Zeit für die Vor- und Nachbereitung nehmen.

Mauer abbauen – Vorurteile überwinden Ablauf: Die Jugendlichen bekommen verschiedene Aussagen über Ausländer. Ihre Aufgabe ist es nun, die Aussagen in „Pro Ausländer“ oder „Contra Ausländer“ aufzuteilen (markieren). Wenn das geschehen ist, sollen sich zwei Gruppen bilden, die im Rollenspiel dann jeweils eine Position vertreten. Dann wird eine Mauer aus Polstern (symbolisch für Ziegel) aufgebaut und die Contra-Gruppe gebeten, ein Argument zu nennen. Anschließend soll die Pro-Gruppe das Argument der ContraGruppe versuchen, zu entkräften. Wenn die Contra-Gruppe überzeugt ist, legt sie einen Polster (=Argument) weg und verkleinert somit die Mauer ein Stück. Das wird durchgespielt, bis keine Gruppe mehr ein Argument hat. Das schönste Ende wäre, wenn alle Ziegel abgebaut werden könnten und ein Gespräch zwischen den beiden Seiten zustande käme. Um die Mauer optimal darstellen zu können, sollten mehr Polster verwendet werden, als es Argumente gibt.

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Um mehr Argumente zu finden, kann man den Jugendlichen auch Texte, Zeitungen etc., die das Thema „Ausländer“ behandeln, zur Verfügung stellen.

Pro- und Contra-Aussagen über Ausländer: In Österreich leben derzeit rund 500.000 Menschen mit Migrationshintergrund. 280.000 sind GastarbeiterInnen, der Rest sind Familienangehörige, Studierende, DiplomatInnen und Flüchtlinge. Der Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung beträgt in Österreich ca. 5%. Zum Vergleich: in Deutschland sind es 10%, in der Schweiz 15%. Zur Integration gehören immer zwei Seiten: Eine, die sich integrieren will, und eine, die diese Integration zulässt und fördert. Wenn das mit den Ausländern so weitergeht, sind wir bald in der Minderheit – und das in unserem eigenen Land. So genannte „Wirtschaftsflüchtlinge“, die vor Krieg und Hunger flüchten, haben äußerst geringe Chancen, auch nur einen Asylantrag zu stellen. In vielen Klassen stellen die AusländerInnen längst die Mehrheit. Wer kein Türkisch spricht, wird bald zum/zur AußenseiterIn. Die AusländerInnen nehmen uns die Arbeitsplätze weg. Deshalb gibt es nur ein Mittel gegen Arbeitslosigkeit: AusländerInnen raus! Die alljährlich veröffentlichte Statistik des Bundesministeriums für Inneres zeigt, dass die Kriminalitätsrate bei 4/09


GastarbeiterInnen etwas niedriger ist als bei ÖsterreicherInnen. Verbrechen von AusländerInnen werden aber von Zeitungen besonders aufgebauscht. Die meisten AsylbewerberInnen kommen doch nur hierher, um sich auf Kosten der Allgemeinheit ein schönes Leben zu machen. Die rühren keinen Finger, und die österreichischen SteuerzahlerInnen müssen sie durchfüttern. AusländerInnen rotten sich zusammen und haben ganze Stadtteile in ihrer Gewalt. ÖsterreicherInnen können da nicht mehr sicher über die Straße gehen. AusländerInnen sind krimineller veranlagt als ÖsterreicherInnen. Das beweist jede Statistik. Die AusländerInnen spielen sich auf, als ob sie hier zu Hause wären. Sie haben gar kein Interesse, sich uns anzupassen.

In größeren Städten wie Wien sind AusländerInnen häufig in Stadtteilen konzentriert, in denen besonders viele schlechte, abgewohnte, alte Häuser stehen. Das kommt daher, dass die Mittelschicht, die früher dort gewohnt hat, in bessere Gegenden umgezogen ist. Gegenwärtig sind etwa 45.000 „ausländische“ SchülerInnen in der Grundstufe, etwa 38.000 in der Sekundarstufe I und ca. 25.000 in der Sekundarstufe II (was einem Anteil von etwa 12% in der Grundstufe, unter 10% in der Sekundarstufe I und etwa 7% in der Sekundarstufe II entspricht). Quellen: http://no-racism.net/article/2002/ Lanig, J., Schweizer, M. (2005): „Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg!“ Rechtsradikale Propaganda und wie man sie widerlegt. Verlag an der Ruhr.

Die meisten AusländerInnen sind Gastarbeiter. Sie wurden zum Großteil von einer österreichischen Firma als Arbeitskraft angeworben. Sie sind nicht von selbst gekommen.

Friedensgebete

Steffie Sandhofer, Jugendleiterin Dekanat Baden

Du schreibst Frieden auf deine Jacke und machst Krieg mit deinen Eltern. Du schreibst Frieden auf deine Stirn und setzt zum Angriff gegen die Gesellschaft an. Du schreibst Frieden auf deine Hose und läufst Sturm gegen deine Lehrer. Du brennst Frieden in deine Haut und zankst dich mit deinem Bruder. Du möchtest, dass Frieden in deinem Wesen zu lesen ist und führst Krieg mit dir selbst. Auf dem Papier, auf deiner Jacke, auf deiner Hose, auf deiner Haut, überall steht Frieden, doch in deinem Herzen ist Krieg. Schließe Frieden mit dir! Nimm dich an, wie du bist! Lass dich annehmen, wie du bist! Von deinen Mitmenschen, von Gott. Und Frieden wird bei dir einkehren. Frieden, der nicht auf dem Papier steht, sondern Frieden, der da ist. Friedensgruß Erst dann, wenn wir unsere Masken ablegen und einander offen und unmaskiert in die Augen schauen können und wir bei diesem An – blick

den anderen aushalten und er uns dann kann Friede gelebt werden. Der Friede des Herrn sei allezeit mit euch. Selig die Friedensstifter Herr, hilf uns, dass wir vom Frieden nicht nur reden. Hilf uns, dass wir Frieden stiften, wo er fehlt, und ihn erhalten, wo er in Gefahr ist. Hilf uns, unsere Kraft zum Aufbau des Friedens in der Welt einzusetzen. Lass uns Zeugen sein für dein Wort: „Selig die Friedensstifter, denn sie werden Kinder Gottes heißen.“ Schuldbekenntnis Wer morgen erst gut wird, ist heute noch böse. Wer morgen erst Frieden macht, lebt heute noch im Krieg. Wer morgen erst satt macht, 4/09

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kann heute nicht im Recht sein. Wer morgen erst anfängt, zählt heute nicht mit. Herr, verzeih uns, wenn wir in unserer Bequemlichkeit den Schritt zur Veränderung nicht wagen. Wer gestern ein Schuft war, kann sich heute ändern. Wer gestern versagt hat, kann heute etwas tun. Wer gestern geschwiegen hat, schreit heut von den Dächern. Wer gestern schon tot war, lebt heut durch sein Wort. Herr, gib uns Mut zur Veränderung. Nach Psalm 133 Herr, wie wunderbar ist es, wie angenehm und gut, geheilt zu werden von jener zerstörerischen Krankheit namens Rassismus – und als Gottesvolk in Harmonie miteinander zu leben. Dein Geist, Herr, wird Herz und Verstand aller Völker erfüllen. Niemand wird mehr nach seiner Hautfarbe oder seinem Aussehen beurteilt; Alle werden gleich und gerecht und redlich behandelt. Herr, der Krieg wird aufhören und das Volk wird gemeinsam das Land wieder aufbauen. Es wird keine Anspielungen mehr geben auf Hautfarbe oder Herkunft; Denn alle werden deine Kinder sein, der du alle nach deinem Bilde schufst.

Seligpreisungen der Kommunikation SELIG, die von anderen Menschen Gutes denken – denn sie werden Wertschätzung zeigen. SELIG, die das Interesse anderer lieben wie ihr eigenes – denn sie werden Frieden und Einheit stiften. SELIG, die bereit sind, den ersten Schritt zu tun – denn sie werden entdecken, dass die anderen viel offener sind, als sie es zeigen konnten. SELIG, die nie sagen: Jetzt ist Schluss! – denn sie werden den neuen Anfang finden. SELIG, die erst hören und dann reden – denn man wird ihnen zuhören. SELIG, die das Körnchen Wahrheit in jedem Diskussionsbeitrag heraushören – denn sie werden integrieren und vermitteln können. SELIG, die ihre Position nie ausnützen – denn sie werden geachtet werden. SELIG, die nie beleidigt sind oder andere verachten – denn sie werden das Klima prägen. SELIG, die unterliegen und verlieren können – denn der Herr kann dann gewinnen.

Es wird der Anfang dessen sein, was du allen versprachst: Leben, das niemals enden wird.

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Datum, Uhrzeit

Titel

Ort und Infos

28.November - 17.Dezember 2009, 8:00-21:00

Mensch werden die Ausstellung

Ausstellung

06. Dezember 2009, 19:00

come2stay

Jugendgottesdienst

09. Dezember 2009, 19:00

god in the box

Gesprächsabend

13. Dezember 2009, 17:00

Preisverleihung

Mensch Werden Preisverleihung

13. Dezember 2009, 19.00

come2stay

Jugendgottesdienst

20. Dezember 2009, 19.00

come2stay

Jugendgottesdienst

22. Dezember 2009, 19.00

cinema meets church spezial

Kinoabend

25. Dezember 2009, 19.00

come2stay spezial

Jugendgottesdienst

10. Jänner 2010, 19.00

come2stay

Jugendgottesdienst

13. Jänner 2010, 19.00

god in the box

Gesprächsabend

19. Jänner 2010, 19:30

come2stay

Jugendgottesdienst

24. Jänner 2010, 19:00

come2stay

Jugendgottesdienst

26. Jänner 2010, 19:00

cinema meets church

Kinoabend

07. Februar 2010, 19:00

come2stay

Jugendgottesdienst

10. Februar 2010, 19:00

god in the box

Gesprächsabend

14. Februar 2010, 19:00

come2stay

Jugendgottesdienst

17. Februar 2010, 08:00 - 26. März 2010, 23:00

Hinschauen statt wegschauen

Fastenzeitprojekt

21. Februar 2010, 19:00

come2stay

Jugendgottesdienst

23. Februar 2010, 19:00

cinema meets church

Kinoabend

28. Februar 2010, 19:00

come2stay

Jugendgottesdienst

Termine im Süden

www.jugendkirche.at

Termine

Termine in der Jugendkirche

wien.kjweb.at/vikariat-sued

Datum, Uhrzeit

Titel

Ort und Infos

16. Dezember 2009, 19:00

skyline

Vikariatsjugendmesse Bildungszentrum Wr. Neustadt

20. Jänner 2010, 19:00

skyline

Vikariatsjugendmesse Bildungszentrum Wr. Neustadt

24. Jänner 2010, 18:30

find•fight•follow

Jugendgottesdienst Schwechat

17. Februar 2010, 19:00

skyline

Vikariatsjugendmesse Bildungszentrum Wr. Neustadt

07. März 2010, 15:00

Dekanatsjugendkreuzweg Neunkirchen

Höflein an der Hohen Wand

17. März 2010, 19:00

skyline

Vikariatsjugendmesse Bildungszentrum Wr. Neustadt

Termine in der DIÖZESE

wien.kjweb.at

Datum, Uhrzeit

Titel

Ort und Infos

06. Dezember 2009

find•fight•follow

Domplatz, Eisenstadt

28. Dezember - 02. Jänner 2010

Taizé-Treffen

Posen, Polen

24. Jänner 2010

find•fight•follow

2320 Schwechat

06./07. März 2010

My KJ Kongress

Burg Schlaining, Burgenland

20. März 2010

Diözesaner Weltjugendtag

Stephansdom, 1010 Wien

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Termine

Termine in der Stadt

wien.kjweb.at/vikariat-stadt

Datum, Uhrzeit

Titel

Ort und Infos

02. Dezember 2009, 19:00

DEKX-Café

110 Wien, Antonsplatz 17/K4

03. Dezember 2009, 19:00

Leuchtendes Leben (Mandalas gestalten)

Café Ephata, Garbergasse 14, 1060 Wien

04. Dezember 2009, 19:00

Alle Jahre wieder ...? (Diskussion)

Café Ephata, Garbergasse 14, 1060 Wien

09./10. Dezember 2009, 15:00 - 19:00

Trink was G‘scheits! (Punschstand)

Zwettlerhof, 1010 Wien, Stephansplatz 6

12. Dezember 2009, 19:00

Advent-Event

Café Ephata, Garbergasse 14, 1060 Wien

16. Dezember 2009, 18:30

Männer-Jour Fixé

Café Ephata, Garbergasse 14, 1060 Wien

17. Dezember 2009, 19:00

Es glänzt ein Stern (Märchenabend)

Café Ephata, Garbergasse 14, 1060 Wien

18. Dezember 2009, 18:00

Adventspaziergang

1100 Wien, Reumannplatz

02. Jänner 2010, 10:00 - 13:00, 15:30 - 19:30 Schreibend ins neue Jahr (Schreibwoche)

Café Ephata, Garbergasse 14, 1060 Wien

19. Februar 2010, 18:00

Ökumenischer Jugendkreuzweg

neben der Votivkirche; 1090 Wien, Rooseveltplatz

28. Februar 2010, 06:00

Mit DEKX zum Schnee

3345 Göstling/Ybbs, Hochkar *

12. März 2010, 18:30

DEKX Kreuzweg

*Infos unter: m-weiss@katholische-jugend.at

Termine iM NORDEN

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wien.kjweb.at/vikariat-nord

Datum, Uhrzeit

Titel

Ort und Infos

5. Dezember 2009, 06:30

Rorate – Sehnsucht feiern

Pfarrkirche Oberleis

10. Dezember 2009, 17:00

Café SpiritOL

Geistliches Jugendzentrum Oberleis

10. Dezember 2009, 19:30

den Glauben buchstabieren

Geistliches Jugendzentrum Oberleis

12. Dezember 2009, 06:30

Rorate – Sehnsucht feiern

Pfarrkirche Oberleis

13. Dezember 2009, 18:30

Zündkerze – Jugendgottesdienst

Pfarrkirche Gänserndorf

18. Dezember 2009, 19:30

spirit on fire 2010 Die Messe

Pfarrkirche Oberleis

19. Dezember 2009, 06:30

Rorate – Sehnsucht feiern

Pfarrkirche Oberleis

10. Jänner 2010, 18:30

Zündkerze – Jugendgottesdienst

Pfarrkirche Gänserndorf

14. Jänner 2010, 17:00

Café SpiritOL

Geistliches Jugendzentrum Oberleis

14. Jänner 2010, 19:30

den Glauben buchstabieren

Geistliches Jugendzentrum Oberleis

11. Februar 2010, 17:00

Café SiritOL

Geistliches Jugendzentrum Oberleis

11. Februar 2010, 19:30

den Glauben buchstabieren

Geistliches Jugendzentrum Oberleis

14. Februar 2010, 18:30

Zündkerze – Jugendgottesdienst

Pfarrkirche Gänserndorf

20. - 21. Februar 2010

Weiterbildung für Gruppenleiter

Geistliches Jugendzentrum Oberleis

23. Februar - 23. März 2010,

Exerzitien im Alltag, jeden Dienstag 19 – 21 Uhr Geistliches Jugendzentrum Oberleis

11. März 2010, 17:00

Café SpiritOL

Geistliches Jugendzentrum Oberleis

11. März 2010, 19:30

den Glauben buchstabieren

Geistliches Jugendzentrum Oberleis

14. März 2010, 18:30

Zündkerze – Jugendgottesdienst

Pfarrkirche Gänserndorf

21. März 2010

Minibrotaktion 2010

Vikariat Nord

26. März 2010, 16:00

spirit on fire 2010 Das Event

Geistliches Jugendzentrum Oberleis

28. März 2010, 14:00 – 15:00

Dekanats-Jugendkreuzweg

Dekanat Sitzendorf

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KJ WIEN GLOBAL Wusstest du schon, dass die KJ Wien jetzt auch auf facebook, twitter und YouTube zu finden ist?

www.facebook.com/kjwien

www.twitter.com/kjwien

www.youtube.com/kjwien

Eine Ausgabe verpasst?

Ab sofort kannst du alle connectU-Ausgaben der letzten Jahre und viele weitere Drucksorten digital nachlesen unter wien.kjweb.at/presse 4/09

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Diözesan

wien.kjweb.at

Paulus

Live on stage!

Theresa Kalantzis, Projektleiterin Jugendkirche, connectU Redakteurin

Der Apostel Paulus ist auf seinen Reisen viel herumgekommen, um seine Lehre über Jesus Christus, den Sohn Gottes, zu verbreiten. Er war in Ephesus, Jerusalem, Rom, Korinth und Malta – und er war auch in Wien: am 19. September 2009. Zum Abschluss des Paulusjahres, das Papst Benedikt XVI. im Juni 2008 ausgerufen hatte, veranstaltete die Erzdiözese Wien ein großes Fest am Wiener Stephansplatz. Rund um die riesige Bühne neben dem Stephansdom konnten die BesucherInnen mehr über das Leben und Wirken dieses großen Apostels erfahren, der durch seine Missionsreisen nachhaltig zur Verbreitung des Christentums in Europa beigetragen hat. Nicht nur in Workshops und Ausstellungen zu Paulus’ Leben und Texten wurde die Vielfalt der Erzdiözese deutlich: Die Station der KJ, das Spiel „Paulus on Tour“, wurde bereits im Herbst

2008 als Brett¬spiel herausgebracht und lockte Jugendliche und Erwachsene bis zum späten Nachmittag ins große Zelt mit den Lebensstationen des Paulus als Spielstationen. Das Live-Programm auf der Bühne bot neben Interviews von Menschen, die heute die Lehren Paulus’ durch ihren Beruf leben, ein abwechslungsreiches Musikprogramm: Die Band der KJ Wien präsentierte moderne christliche Songs, die durch die Gottesdienstreihe find•fight•follow bekannt sind und die Menge zum Mitklatschen und Mitswingen animierte. Nach Sonnenuntergang, als der Stephansdom in seiner Abendbeleuchtung erstrahlte, beschloss ein stimmungsvoller Nightprayer den Tag.

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Vielstimmig

Saskia Bellem, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, connectU Redakteurin

Tradition und Moderne, Alt und Jung – dies vereinte der Musiktag „vielstimmig“ am 17. Oktober beim erfolgreichen Auftakt unserer Zusammenarbeit mit dem Wiener Referat für Kirchenmusik. In den zwei hochkarätigen Workshops am Vormittag zu „find•fight•follow-Musik für den Pfarrgebrauch“ sowie „Stimmbildung“ teilten die 35 jugendlichen und junggebliebenen TeilnehmerInnen ihre Leidenschaft für Singen und Musizieren.

Am Nachmittag übten sie in der Franziskanerkirche in Wien 1 mit SängerInnen von Wiener Kirchenchören unter Begleitung der Jugendkirchen-Band und unter Leitung von Kirchenmusikreferent Wolfgang Reisinger Stücke ein, die sie anschließend in einem gemeinsamen Gottesdienst in der voll besetzten Kirche erklingen ließen. Die zahlreichen begeisterten Rückmeldungen bestätigen uns darin, im kommenden Jahr eine Fortsetzung zu organisieren.

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KJ bei Diözesanversammlung APG2010 Saskia Bellem, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, connectU Redakteurin

Bei der ersten Diözesanversammlung der Erzdiözese Wien vom 22.-24.10. im Rahmen der „Apostelgeschichte 2010“ war die KJ Wien erfreulich präsent: Zur Auftaktveranstaltung schossen fünf KJ-FotografInnen von den anwesenden 1200 Delegierten am Eingang je ein Foto, das anschließend auf den Leinwänden im Stephansdom zu sehen war.

Wir freuen uns über die gewonnen wie vertieften Kontakte, über viele Impulse – manches zum Neu-Denken – und auf eine Fortsetzung alldessen beim zweiten Teil der Diözesanversammlung im März 2010!

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Unter den Delegierten waren von KJ-Seite 14 ehren- und hauptamtliche MitarbeiterInnen vor Ort, um sich insbesondere mit anderen Pfarrjugendverantwortlichen auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen. Diese Kontakte konnten sie am Abend beim viel umjubelten KJ-Fruchtcocktail und beim gemeinsamen Mittagessen der Jugendinteressierten am folgenden Tag weiter intensivieren.

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Diözesan

wien.kjweb.at

Voll motiviert Sommerkurs 2009

Steffi Springsholz, Teilnehmerin am Sommerkurs

Von 21. bis 28. August 2009 fand im geistlichen Jugendzentrum Oberleis der Sommerkurs der Katholischen Jugend Wien statt. Hier erfuhren wir TeilnehmerInnen viele interessante Infos, die man als Jugendgruppenleiter/in braucht. Vom Anfangen, Gruppendynamik, Konflikte und deren Lösungen, Projektmanagement bis Jugendliturgie, Bibelarbeit oder Kirche erleben reichte das Programm. Und natürlich lernten wir ganz viele Methoden kennen – sowohl für drinnen wie auch für draußen, die wir selbst ausprobieren konnten. Wir speisten auch köstlich und konnten uns selbst beim Biblisch kochen am Herd unter Beweis stellen. Auch der Spaß und die Gaudi kamen nicht zu kurz, unter

anderem beim gemeinsamen Singen oder dem Ausflug ins Urgeschichte-Museum. Voll motiviert starten wir nun ins neue Arbeitsjahr!

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KJ TV wächst weiter

Saskia Bellem, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, connectU Redakteurin

Was einmal KJ News war und von Projektleiterin Eva Seidl zwei Jahre lang quasi im Alleingang gestemmt wurde, hat jetzt ein Redaktionsteam aus sechs taufrischen Video-ReporterInnen bekommen! Künftig unterstützen Kathi Steiner, Basti Fellner, Erich Amann, Konrad Khittl, Mario Ulm und Peter Petrus unser Internetfernsehen und berichten von Veranstaltungen aus der gesamten Erzdiözese. Ausgebildet wurden die filmenden ReporterInnen in einem KJ TV Workshop vom 24. bis 26. Oktober im Geistlichen Jugendzentrum Oberleis. Dort haben sie in Zweier-Teams drei Filme gedreht:

„Making of: Der Workshop“ „Ankündigung für find•fight•follow am 8.11.“ sowie „Imagefilm über das Geistliche Jugendzentrum Oberleis“.

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Du findest KJ TV unter: www.youtube.com/kjwien

„Schreiben ist leicht

Man muss nur die falschen Wörter weglassen“ Das Zitat von Mark Twain (1835-1910) bringt es auf den Punkt: Die richtigen Fragen stellen, die richtigen Antworten bekommen, und alles schön in knappe, knackige Sätze packen. Das kann man lernen, und das haben neun ehren- und hauptamtliche MitarbeiterInnen der KJ getan: An drei Wochenenden im September und Oktober haben sie im „Grundkurs Print“ an der Katholischen Medien Akademie journalistische Grundlagen wie Interview oder Reportage geübt, immer unter Anleitung professioneller ReferentInnen – allesamt ausgewiesene JournalistInnen von namhaften Medien wie Kleine Zeitung & ORF. Und damit es nicht bei trockener Theorie bleibt, werden die TeilnehmerInnen ab dieser Ausgabe das neue connectU-Redaktionsteam stellen und künftig gemeinsam Schwerpunkte erarbeiten, Themen recherchieren, Artikel schreiben, Interviews führen. Wir finden: Das Ergebnis kann sich sehen lassen!

©Foto:KMA

Saskia Bellem, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, connectU Redakteurin

(v.l.n.r.): Darko Trabauer-Cvijic, Maria Sigert-Kraupp, Elisabeth Hafner, Saskia Bellem, Theresa Kalantzis, Daniel Fürhapter, Tan D. Nguyen, Rebecca Frank, Barbara Holzer, Wolfgang Paset, Sandra Szabo (ORF, Referentin)

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Jugendkirche

www.jugendkirche.at

Hingeschaut und was bewegt Caro Thier-Grasböck, Sozialpädagogin Jugendkirche Wien

„Ich weiß noch nicht, welche Partei ich wählen soll.“ „Soll ich nun der alten Frau, die gestürzt ist, aufhelfen?“ „Ich mag keine Zigarette rauchen, aber meine Freunde tun es alle.“ Ein bisschen Zivilcourage zeigen. Die Möglichkeit, endlich mitzubestimmen. Den Mut haben, sich einzumischen und seine Meinung zu sagen. – All das wollen wir von Jugendlichen. All das wollen Jugendliche. Hinschauen Beim Fastenzeitprojekt „Hinschauen statt Wegschauen“ wird jungen Menschen der Raum und die Zeit geboten, diese wichtigen Dinge des Lebens auszuprobieren. Sie sollen den Mut finden, sich gegen Ungerechtigkeiten zu äußern. Sie können erfahren, wie gut es sich anfühlt, die eigene Meinung zu sagen. Sie werden erkennen, wie wichtig es ist, Entscheidungen zu

treffen – in der Gesellschaft, der Politik und im täglichen Leben – und dazu zu stehen. Vom 17. Februar bis 26. März 2010 sind SchülerInnen ab 14 Jahren eingeladen, sich auf eine dreistündige Reise durch die Welt der Zivilcourage, der Mitbestimmung und der Entscheidungsfindung zu begeben. Und danach? Werden sie selbstbewusste und selbstbestimmte Menschen sein, die wissen, was zu tun ist – oder sind zumindest auf dem besten Weg dazu. Was ihnen zu tun bleibt: hinzuschauen.

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Fastenzeitprojekt „Hinschauen statt Wegschauen“ Wann: 17. Februar – 26. März 2010 Wo: Jugendkirche Wien, Wiedner Hauptstraße 99, 1050 Wien Kosten: EUR 1,- pro Jugendlicher/m Anmeldung (ab 18. Jänner 2010) und Info bei: caro@jugendkirche.at

Ihr Kinderlein, come2stay-t … Gregor Jansen, Jugendseelsorger Jugendkirche Wien und Vikariat Stadt

Die Heilige Nacht ist vorbei. Gans oder Karpfen, Kekse und Punsch wurden halbwegs gut verdaut und das nervige Weihnachtsliedergedudel hat ein Ende: Weihnachten ist vorbei. Am 25. Dezember. Stimmt aber nicht ganz. Im Gegenteil: Eigentlich fängt’s dann erst an. Deshalb starten wir heuer am Christtag in der Jugendkirche so richtig durch: kitschbefreit und punschlos glücklich mit einem Weihnachts-specialcome2stay! Oft wurde bedauert, dass wir die beiden höchsten Feste im Kirchenjahr nicht in der Jugendkirche feiern – deshalb ändern wir das heuer! Und feiern am Christtag, 25. Dezember, um 19:00 Uhr eine Weihnachts-come2stay-Jugendmesse, wobei die

Jugendkirche garantiert Stille-Nacht-freie Zone bleibt – dafür sorgt schon die Jugendkirchen-Band. Und jetzt schon zum Vormerken: Auch am Ostersonntag (04. April 2010) gibt es um 19:00 Uhr ein Oster-special-come2stay.

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god in the box

Gregor Jansen, Jugendseelsorger Jugendkirche Wien und Vikariat Stadt

Seit September gibt es den „Gesprächsabend über Gott und die Welt“ – jeden zweiten Mittwoch im Monat in der BlueBox. Hier sprechen 17- bis 27-Jährige über ihren Glauben, ihre Fragen an Gott (und die Welt). Ohne vorgefertigte Antworten oder Katechismus-Sätze zum Auswendiglernen, dafür mit Respekt und Offenheit gegenüber den ganz unterschiedlichen Zugängen zum Glauben. „Glaubst?“, „Gottesbilder“ und „Ist das nicht egal – christlich oder sonst was?“ waren die bisherigen Themen, die zu spannenden Gesprächen führten. Das aktuelle Thema wird immer einen Monat vorher auf der Jugendkirchen-Homepage angekündigt. Jedes Mal finden sich in der grünen Box neue Methoden, Bilder und Symbole, die

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unser Gespräch anregen und strukturieren sollen. Was aber letztlich herauskommt, liegt allein an den TeilnehmerInnen. Der Abend schließt mit einem Gebetsteil, der Offenes zulässt, das Besprochene abrundet und noch einmal Gott ins Wort (oder auch ins Schweigen) kommen lässt. Wir freuen uns darauf, dich beim nächsten Mal bei uns zu begrüßen!

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Jugendkirche

www.jugendkirche.at

Es werde Mensch

Theresa Kalantzis, Projektleiterin Jugendkirche Wien, connectU Redakteurin

Was vor Kurzem noch auf der Schulbank gekritzelt, im Pausenhof gedreht oder mit dem Fotoapparat schnell festgehalten wurde, ist vom 26. November bis 17. Dezember 2009 exklusiv in der Jugendkirche Wien zu sehen. Das Thema der diesjährigen Adventausstellung „Mensch werden“ wird den BesucherInnen der Jugendkirche Wien wieder einen erfrischenden Anblick bieten, denn die Beiträge wurden von SchülerInnen beigesteuert, die im Herbst dem Aufruf zum Kreativwettbewerb gefolgt sind. Im Vorfeld hat bereits eine Fachjury eine Vorauswahl der Beiträge getroffen. Die Fotografen, Grafiker und Filmemacher waren von der Kreativität der 14- bis 20-Jährigen begeistert. Bei der Ausstellung können auch unsere BesucherInnen ihre Favoriten bestimmen. Am 13. Dezember wird um 17.00 Uhr die große Siegerehrung gefeiert.

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Anmeldung für Gruppen im Jugendkirchenbüro: 0664/824 36 61 oder unter kotankt@jugendkirche.at Ausstellung „Mensch werden“: 26. November – 17. Dezember 2009 Jugendkirche Wien Wiedner Hauptstraße 99, 1050 Wien

Öffnungszeiten Jugendkirche Dienstag 18:00 - 21:00 Uhr Mittwoch 14:00 - 16:00 Uhr Donnerstag 18: - 21:00 Uhr Gruppen / Schulklassen nach Vereinbarung

Bluebox

Caro Thier-Grasböck, Sozialpädagogin Jugendkirche Wien

Neue Angebote im gemütlichsten Raum im Kirchenraum lassen aufhorchen: Komm spiel! 22 neue Männer: und alle an einem Tisch. Bei unserem Wuzzler (Tischfußballtisch) ist es nicht nur für unsere weiblichen Besucher eine Freude, auch einmal zu verlieren (und oftmals zu gewinnen). Danke an die aktuell - Raiffeisen Versicherungs-Maklerdienst Gesellschaft m.b.H. für dieses sportliche Sponsoring. Komm jam! Music Session: Die BlueBox wird jeden ersten Dienstag im Monat mit eurer Musik gefüllt. Eine Portion Freude am Musikmachen gehört bei unserer monatlichen Jam-Session natürlich schon dazu – eigenes oder geborgtes Instrument inklusive. Komm schau! cinema meets church: klassisches, actionreiches und romantisches Kino – gute Filme „fußfrei“ in einer gemütlichen Atmosphäre. Auch heuer jeden letzten Dienstag im Monat in der blauen Box.

Wusstest du schon, dass Nina Högler neues Mitglied im rTeam der Jugendki

Komm in die BlueBox! Und sonst ist’s in der BlueBox gemütlich, warm, immer nette Leute dort. Das Programm bietet von Spieleabenden über kreative Bastelsessions bis zum gemeinsamen Play Station Spielen alles, was euer Herz begehrt.

che ist?

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Nord

wien.kjweb.at/vikariat-nord

Kontaktoffensive

Markus Beranek, Jugendseelsorger für Vikariat Weinviertel und Marchfeld

Nachdem ich schon einmal in der Pfarre bei einer Messe mit den Firmlingen war, werde ich einige Monate später zu einer Jugendmesse eingeladen. Ich staune nicht schlecht, als ich beim ersten Vorbereitungstreffen bemerke, wie groß der Kreis der ehrenamtlich engagierten Jugendlichen in der Pfarre ist. Ich erfahre, dass sich diese Gruppe auch als Verein „Katholische Jugend“ konstituiert hat. Bisher haben sie nicht viel von der vikariatlichen und diözesanen Jugendarbeit mitbekommen und wir nicht von ihnen – und das ist schade. Eigentlich sehen wir unsere Aufgabe auf Vikariats- und Diözesanebene darin, die Gruppen vor Ort zu unterstützen und sie miteinander in Kontakt zu bringen, weil es dann für alle Beteiligten spannender wird, wenn es mehr Jugendliche gibt, die sich in der Kirche engagieren, wenn man nicht jede Idee neu erfinden muss und wenn es eine Menge an Know-how zur Jugendarbeit und Firmvorbereitung gibt, auf das man zurückgreifen kann. Deshalb haben wir uns von Seiten der hauptamtlichen Jugendleiterinnen und Jugendleiter und des ehrenamtlichen Vikariatsteams vorgenommen, Jugendverantwortliche aus

mindestens 30 Pfarren vor Ort zu besuchen. Wir werden sie persönlich zum nächsten KJ Kongress im April 2010 einladen, ihnen berichten, was wir an Service zur Verfügung stellen und vor allem hinhören, was sie am Ort für Erfahrungen und Herausforderungen erleben. Denn gemeinsam können wir kirchliche Jugendarbeit im Weinviertel und Marchfeld ein Stück lebendiger werden lassen.

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Weiterbildung

Markus Beranek, Christian Klotzner, Martin Mayer und Theresa Zand, 24h Team

Wie alles begann … Projektstart war am 04.09.2009 beim Heurigen im westlichsten Weinviertel. Am Programm stand die Ausarbeitung eines neuen Bildungsprogramms für JugendgruppenleiterInnen und alle Interessierten aus dem Vikariat Nord. In zwei 24-Stunden-Workshops wollen wir gemeinsam diverse Themen – vom Gründen und Leiten einer Gruppe bis zum konkreten Projektmanagement und Hilfestellung bei rechtlichen Fragen – genau unter die Lupe nehmen. Die Wochenenden sollen auch eine Plattform für Kennenlernen und gemeinsamen Austausch sein.

Auftakt wird im Februar 2010 sein, genauere Infos werden noch zeitgerecht bekanntgegeben. Wir werden euch mit frischer Motivation, Fachwissen und neuen Inputs versorgen und freuen uns schon jetzt auf eure Teilnahme!

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, du schon Wusstest ero Trabau k r a D s s da zt im Cvijic jet arbeitet KJUBIZ t mehr im und nich Baden? Dekanat

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Nord

wien.kjweb.at/vikariat-nord

Jugendmesse Neu Gerald Miedler, Organisationsreferent Nord

Nach dem Ende der Vikariatsjugendmesse Basilika im August dieses Jahres startet das Projekt „Jugendmesse neu“ im Vikariat Nord. Wir unterstützen Pfarren vor Ort, Jugendmessen mal anders zu gestalten. Mehrere Pfarren werden gemeinsam planen und durchführen. Die konkrete Arbeit am Projekt ermöglicht ein Experimentieren und gemeinsames Lernen für weitere Jugendmessen.

Über ein Glaubensthema ins Gespräch kommen und mit dem Alltag verknüpfen; nicht Vortrag sondern unser persönlicher Zugang soll dabei im Mittelpunkt stehen. davor Möglichkeit zur Teilnahme am Café SpiritOL

Unterstützung bekommen die Gruppen von einem Team aus haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen der KJ, und das vor Ort. Dieses Service steht allen Pfarren im Vikariat Nord zur Verfügung. Kontakt: g.miedler@katholische-jugend.at

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Auftanken, Austauschen, ins Gespräch kommen, gemeinsam beten und Oberleis erleben. Ab 17.00 Uhr Kaffee & Kuchen, ab 18.30 Uhr Imbiss, 19.00 Uhr Gebet; anschließend Möglichkeit zur Teilnahme an „den Glauben buchstabieren“

10. September 2009 | 8. Oktober 2009 | 12. November 2009 10. Dezember 2009 | 14. Jänner 2010 | 11. Februar 2010 11. März 2010 | 8. April 2010 | 13. Mai 2010 | 10. Juni 2010

10. September 2009 | 8. Oktober 2009 | 12. November 2009 10. Dezember 2009 | 14. Jänner 2010 | 11. Februar 2010 11. März 2010 | 8. April 2010 | 13. Mai 2010 | 10. Juni 2010

Geistliches Jugendzentrum Oberleis 2116 Oberleis 1

Geistliches Jugendzentrum Oberleis 2116 Oberleis 1

19.30-21.00 Uhr

17.00-19.30 Uhr

für Jugend- und Firmverantwortliche

für Jugend- und Firmverantwortliche

W wien.kjweb.at E oberleis@katholische-jugend.at T +43 2576/80244

W wien.kjweb.at E oberleis@katholische-jugend.at T +43 2576/80244

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stadt

wien.kjweb.at/vikariat-stadt

NAIN – Alles Neu!

Christine Loibl-Zonsits, Jugendleiterin Region NAIN Andreas Welich, Bildungsreferent Region NAIN

Gegründet wurde unsere Jugendstelle im Jahr 1989, somit besteht sie seit mittlerweile 20 Jahren. Um den sich ständig verändernden Rahmenbedingungen gerecht zu werden, haben wir zu unserem 20. Geburtstag ein neues Organigramm entwickelt: Seelsorge geschieht vor allem im „Da sein“. Wir sind da. Als Kompetenzzentrum (Kompetenz kommt übrigens vom Lateinischen „competentia“ und bedeutet „Zusammentreffen“) für Jugendpastoral im 21. und 22. Wiener Gemeindebezirk sind eure AnsprechpartnerInnen Christine Loibl-Zonsits und Andreas Welich. Christine arbeitete bereits sechs Jahre im Vikariat Nord, seit 2008 verstärkt sie NAIN als Regional­jugendleiterin überwiegend in Wien Floridsdorf mit 40 Wochenstunden. Andreas ist seit mittlerweile fünf Jahren als Pastoralassistent in der Pfarre Floridsdorf tätig und seit 01.09.2009 mit 20 Wochenstunden als Bildungsreferent im NAIN, mit Schwerpunkt in Wien Donaustadt. Alles Neu bedeutet vor allem, noch besser auf die Bedürfnisse in der Pastoral eingehen zu können: Durch eine Präzisierung

der Arbeitsschwerpunkte gründend in unserem Ursprung, dem Jüngling von Naïn: Jesus schaut auf den Jugendlichen, er spricht ihn an und richtet ihn wieder auf. Damit kirchliche Jugendarbeit heute gelingen kann, braucht es Menschen, die ihren Blick weiten, ihr Herz öffnen für die Anliegen und Bedürfnisse junger Menschen, an sie glauben, ihnen Raum geben zur Entwicklung und Entfaltung. Solche Menschen gibt es auch heute. Dich zum Beispiel. Solche Menschen gibt es in den Dekanaten 21 und 22. Für sie wollen wir da sein. Hinhören auf das, was sie brauchen, gemeinsam entdecken, was sie (auf)leben lässt, miteinander auf der Suche nach jenem Bild, das Gott sich von jedem Einzelnen gemacht hat. Zwei konkrete Angebote: Für Hauptamtliche in der Jugendpastoral veranstalten wir ein monatliches Treffen zur Intervision, zum Austausch, zur Vernetzung. Ausschließlich Ehrenamtliche können zu „friends of NAIN“ werden. Das bringt ihnen exakt 13 Vorteile. Warum wir die hier nicht auflisten? Wir wollen sie dir persönlich sagen.

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Ephatanacht

Viktoria Eckert, Jugendleiterin Café Ephata

Nach unserer ewig langen Sommerpause haben wir das offizielle „Stell-dich-ein“ unserer Jugendgruppe am 2. Oktober gefeiert… mit der traditionellen Ephatanacht. Wie die Male zuvor, haben wir unser Beisammensein mit einer Portion Ephatatoast gestartet. Unsere achtköpfige Truppe studiert mit vollen Bäuchen aber besonders gerne – am liebsten Terminkalender – von Hawaiiparties über Wellnessabende bis zu unseren monatlichen Ephatagottesdiensten ist unser neues „Arbeitsjahr“ durchgeplant. Nachdem wir uns in unsere Schlafsäcke und Decken gekuschelt hatten – der Kampf um die Couch ist schon direkt legendär – , begannen wir unsere Nacht mit einem schaurig-schönen Horrorfilm. Danach war jede quietschende Tür ein Killer und jedes Ächzen des Bodens gruselig. Damit wir aber nicht vollkommen entnervt in der Dunkelheit ausharren mussten (gemeint sind die Mädels), wendete unser Hahn im Korb das Blatt und entschied, dass nun seine Auswahl (Forrest Gump) an der Reihe sei. Danach war das Leben wieder wie ein Schachtel Pralinen … Die Nacht verlief soweit ganz ruhig – am nächsten Morgen wurde gefrühstückt und (zumindest als alle ihren ersten Kaffee bzw. Kakao intus hatten) geplaudert. Bis zum nächsten Mal …

Wusstest d u schon, dass Andr eas Welich nach einem Jahr Pause jetzt wiede r da ist un d im NAIN arbeitet?

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Stadt

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Nicht nur nebeneinander

Treffen der Jugendverantwortlichen des Dekanats 14 Stephan Zottl, Jugendleiter Region Westend

Ungeachtet des winterlich-stürmischen Wetters machten sich am 14. Oktober zehn junge Menschen aus dem Westen Wiens auf den Weg in das Pfarrheim der Pfarre Penzing. Grund dafür war ein Treffen der Jugendverantwortlichen der Pfarren des 14. Bezirks, bei dem erfreulicherweise der Großteil der Pfarren des Dekanats vertreten war. In „couch-gemütlicher“ Atmosphäre lernten die Anwesenden einander (besser) kennen und tauschten sowohl positive als auch negative Erlebnisse aus. Es wurden Termine für diverse Jugendveranstaltung ausgetauscht und auch für das Spinnen von Ideen nahmen wir uns ausgiebig Zeit.

„Was bringt denn so ein Treffen?“, war eine Frage, die im Vorfeld aufgetaucht ist. Ziel ist sicherlich nicht, dass in der Kirche engagierte Leute durch zusätzliche Besprechungen oder Veranstaltungen noch mehr zu tun bekommen. Es kann allerdings sehr bereichernd und ermutigend sein „über den pfarrlichen Gartenzaun hinaus zu schauen“, Kontakte zu knüpfen und so den eigenen Horizont zu erweitern. Was sich daraus konkret ergibt, liegt schließlich an allen Beteiligten. Ich glaube, Pfarrvernetzung kann sich sehr positiv auswirken, so dass Mut entsteht, Neues zu wagen, was man alleine nicht geschafft oder sich vielleicht auch nicht zugetraut hätte.

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DEKX & have a break in Platt Martin Weiss, Jugendleiter DEKX

Das Arbeitsjahr ist schon einige Wochen alt. Manche von uns – so auch das Team von DEKX – haben schon vieles leisten müssen und in nächster Zeit noch so einiges vor. Was liegt also näher, als gemeinsam ein wenig auszurasten und neue Kraft zu tanken?

den Überlegungen zur bevorstehenden Visitation Favoritens durch Kardinal Schönborn, welche mit der Fastenzeit 2010 beginnen soll. Welche Rolle soll DEKX dabei übernehmen, wo wollen wir uns in den einzelnen Pfarren einbringen? Der Sonntag selbst stand im Zeichen des gemütlichen Ausklanges.

Also nichts wie auf in den Norden unserer schönen Diözese in den alten Pfarrhof von Platt, um dort bei Sonnenschein und in herbstlichen Nächten das Weinviertel für ein Wochenende zu genießen, erlebtes aus der nahen und der ferneren Vergangenheit zu besprechen und Neues zu entwickeln und zu planen.

Bei netten und anregenden Gesprächen, bei Spielen und beim Ausprobieren von Methoden wurden an diesem Wochenende Ideen geboren.

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Angekommen sind wir am Freitagabend, 16.10. gegen 19.00 Uhr. Nach einer kurzen Zeit des Quartierbeziehens ging es zum gemeinsamen Abendessen und in weiterer Folge zum gemütlichen Gespräch am Kamin. Der Samstag galt vor allem 4/09

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Süd

wien.kjweb.at/vikariat-sued

©Wolfgang Paset

Your Job

Wolfgang Paset, Jugendleiter Wr. Neustadt, connectU Redakteur

Einen spannenden und lehrreichen 3. Oktober mit kreativen Methoden, interessanten Gesprächen und vielen Informationen rund um das Thema Beruf verbrachten die 14 TeilnehmerInnen des Methodentags YourJob der KJ Süd im Bildungszentrum St. Bernhard in Wiener Neustadt. Sie alle sind nun bestens gerüstet, die Jugendlichen in ihren Klassen oder Gruppen in der Berufsorientierung zu unterstützen.

Als besonderen Service bietet die KJ Süd in Zukunft die Möglichkeit an, ReferentInnen zu diesem Thema in die Jugendgruppe einzuladen.

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Info und Kontakt: Wolfgang Paset, 0664/6217157, w.paset@katholische-jugend.at

Brechreiz?

Thomas Haberl, Ehrenamtlicher Mitarbeiter Vikariatsleitungsteam Süd

Unter dem Jahresthema „Brechreiz?“ feiern wir im Vikariat Süd monatlich bis Juni 2010 die Jugendmesse „skyline“. Außer im April 2010, da machen wir in Kirchberg am Wechsel Station und feiern im Bildungszentrum St. Bernhard in Wiener Neustadt. Auch schon im Oktober machten wir uns mit der „skyline“ auf den Weg („skyline unterwegs“) und reisten durch das Vikariat, wo wir in Scharndorf (Dekanat Hainburg) zu Gast waren. Bei jeder Messe werden verschiedene Worte mit „-brechen“ Thema sein. Es gibt auch ein durchgängiges Symbol. Welches das ist, seht ihr bei der nächsten „skyline“ am 16.12, und auch danach jeden 3. Mittwoch im Monat um 19.00 Uhr im Bildungszentrum St. Bernhard in Wiener Neustadt.

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Süd

wien.kjweb.at/vikariat-sued

Dekanatsjugendmesse

KJ Büroeröffnung / Neue Jugendleiterin Steffie Sandhofer, Jugendleiterin Dekanat Baden

Hallo, ich bin Steffie Sandhofer und seit September Jugendleiterin im Dekanat Baden. Ich bin für 18 Pfarren verantwortlich und Ansprechperson der Jugendlichen, JugendleiterInnen in den Pfarren und Pfarrer im Dekanat. Mein nigelnagelneues eingeweihtes Büro befindet sich in der Frauengasse in den Räumlichkeiten der Frauenkirche. Die Öffnungszeiten sind unter http://wien.kjweb.at/baden zu finden. Aber alleine kommt man doch nicht so weit, und deshalb möchte ich auch das Dekanatsteam Baden, das mich unterstützt, besonders vorstellen. Das Dekanatsteam Baden trifft sich monatlich, um die 4 Dekanatsveranstaltungen zu planen. Es besteht aus 10 ehrenamtlichen, top engagierten Personen, die mich sehr gut in das Team aufgenommen haben. Ich freue mich auf schöne Jahre, viele tolle Veranstaltungen, die ohne dieses Dekanatsteam nicht möglich wären. Am 11. Oktober fand die erste Dekanatsjugendmesse des heurigen Schuljahres in der Frauenkirche statt. Rund 70

Alle feiern mit

Jugendliche und Junggebliebene sind gekommen. Die Jugend der Frauenkirche bereitete diese Messe vor. Die Band riss alle BesucherInnen mit und trug dazu bei, dass der Abend ein tolles Erlebnis wurde. Rund um das Tagesevangelium beschäftigten wir uns mit Dingen, die uns besonders wichtig sind, und damit, wie sehr uns diese Dinge auch belasten. Im Anschluss wurde das neue Dekanatsjugendstellenbüro feierlich eingeweiht. Danach haben wir gemeinsam bis in die Nachtstunden weitergefeiert.

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Das Dekanatsteam Baden

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Magazin Filmtipps

Darko Trabauer-Cvijic, Jugendleiter KJUBIZ, connectU Redakteur

©Universal Pictures

Inglourious Basterds Neben Hollywoodstar Brad Pitt macht die gesamte Erste Liga der deutschsprachigen Schauspieler-Szene – allen voran ein grandioser Christoph Waltz – im besetzten Frankreich Jagd auf NaziSkalps. In einem Pariser Kino sollen die führenden Nazis getötet werden. Die Kinobetreiberin, eine junge Jüdin, hat eigene Pläne für den Abend: Sie will Rache. Ein waschechter Tarantino mit einer Mischung aus makaberem Humor, Spannung und der Extra-Prise historischer Tragödie. KRIEGSDRAMA/THRILLER: USA/D, 2009 Regie: Quentin Tarantino Mit: Brad Pitt, Christoph Waltz, Melanie Laurent

©Noé Productions

No man’s Land Der Bosnien-Krieg 1993. Ein bosnischer und ein serbischer Soldat stehen sich im Schützengraben, im sogenannten No man’s Land, gegenüber. Zwischen ihnen ein Verletzter, der auf einer Sprengmine liegt, die jeden Augenblick explodieren könnte. Dazu kommt ein UNO-Offizier, um den beiden gegen die Anweisungen seiner Vorgesetzten zu helfen. Als die Medien davon erfahren, wird aus einem unwichtigen Vorfall eine international verfolgte Publikumsshow. Humorvoll und doch zu Tränen rührend zeigt der Film die Sinnlosigkeit des Krieges. KRIEGSDRAMA Frankreich/Großbritannien/ Belgien/Slowenien 2001 Regie: Danis Tanovic, DVD 98min

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©Goldkind Film

Sophie Scholl – Die letzten Tage München im Februar 1943. Die Geschwister Sophie und Hans Scholl planen gemeinsam mit ihren Freunden eine Flugblatt-Aktion, in der sie zum Widerstand gegen das Nazi-Regime aufrufen. Mitten in der Aktion werden sie entdeckt und von der Gestapo verhaftet. Es folgen tagelange Verhöre bis hin zur Hinrichtung. Packend wird hier die Geschichte einer 21-jährigen Frau erzählt, die sich ein Psycho-Duell mit dem vorsitzenden Vernehmungsbeamten liefert. Und obwohl das unvermeidliche Ende des Films die ganze Zeit als dunkler Schatten über dem Film schwebt, hofft man doch bis zuletzt. SPIELFILM Deutschland 2005, 116 Min. Regie: Marc Rothemund Mit: Julia Jentsch und Fabian Hinrichs

Die Fälscher Es war die größte Geldfälschungsaktion aller Zeiten. Um die leeren Kriegskassen zu füllen bauten die Nazis ausgerechnet in einem KZ eine Fälscherwerkstatt. Unter spektakulären und tragischen Umständen werden Häftlinge gezwungen für die Nazis Geld zu fälschen. Eine wahre Story über die unbekannten Kapitel deutscher Geschichte. Der Regisseur hat den Oscar nicht gefälscht, der ist voll verdient und echt. Auf der DVD befinden sich zudem Unterrichtsmaterialien als PDF-Datei. DRAMA Österreich/Deutschland, 2006 Regie: Stefan Ruzowitzky Mit: Karl Markovics, August Diehl, Im Verleih beim Filmladen: http://filmladen.at

http://friedenskooperative.de/katalog.pdf www.ikf-medien.de www.film-kultur.de www.lernort-kino.de www.kinomachtschule.at 4/09

©UFA

Weiches Ledersofa, Cola und Popcorn in der Hand. In den Ohren toben die Schreie von Menschen, vor deinen Augen fließt literweise Blut. Ein Held wird gefeiert, die Verlierer werden gedemütigt. Das Licht geht an. Die Vorstellung ist zu Ende. Wenn man Kriege so einfach beenden könnte wie einen Kinofilm, würde es heute keine mehr geben. Zumindest nicht real. Unglaublich emotional und treffend zeigen Brad Pitt, Christoph Waltz und Co. in den folgenden Filmtipps die Absurdität des Krieges auf.


Frischlinge

Magazin

Name

Daniel Fürhapter

Sebastian Mayer

Simon Schmidt

Nicole van der Klaauw

Alter

29

21

26

24

E-Mail-Adresse

d.fuerhapter@...

s.mayer@...

s.schmidt@...

n.vanderklaauw@...

...@katholische-jugend.at

Tätigkeit in der KJ

Organisationsreferent

Organisationsreferent

Projektmanagerin

Vikariat Süd

Diözese

Sonstige Tätigkeiten connectU Redakteur

Grafik Designer

Spielleiter

Kleinstbaumgärtner

(optional)

Psychologie- und Mathematikstudentin

Wohnort

Gänserndorf

Groß-Enzersdorf

Wien

Wien

Freizeit

Lesen, faulenzen, träumen

Bogenschießen, Angeln,

viel

Musik hören, ein Buch

Radfahren, Schwertkampf,

lesen, (vorerst) Europa erkunden

Jungschar

und mit Freunden etwas

unternehmen

Das spiele ich gerne Carcassonne (Brettspiel)

Live-Rollenspiel, Munchkin,

die verschiedensten

Warhammer Online,

Gesellschaftsspiele, am liebsten

Rollenspiele (Gurps,

bei gemütlichen Spieleabenden

Warhammer Fantasy)

mit Freunden

RPGs (Rollenspiele)

Wordrap jugendlich Frei und ungebunden Musik entspannen

Vergangenheit &Zukunft

Ich

-es Engagement ist sehr viel wert

Könnt nicht ohne

Cool

bei guter Musik muss ich mich

Bibel spannend KJ Mein Zuhause in der

einfach bewegen

Firmung

Dick

auf den Kopf gefallen

Geborgenheit

Rot

hat so manches verändert :-)

Verantwortung

Auch ich leider

katholischen Kirche

(er)wachsen Verantwortung übernehmen

„ich will nie erwachsen sein“

von den Schröders – ui, das

hab ich oft gehört und mitgegrölt

Und Tschüss!

Nach 3 Jahren und tausenden Stunden unermüdlicher Arbeit wird sich Mario Ulm künftig wieder vermehrt seinem Studium widmen. Er hat die KJ daher mit Ende Oktober verlassen, bleibt uns aber als Ehrenamtlicher erhalten. Zeit für uns, DANKESCHÖN zu sagen für drei wunderbare Jahre mit Dir als Mitarbeiter, Kollege und Freund – wir wünschen Dir alles Gute für Deine Zukunft! 4/09

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Magazin

Man kann nicht alles wissen. Aber man kann wissen wo man nachsieht.

Die KJ-Bibliothek

Bücher hatte die Katholische Jugend immer schon, sie waren jedoch nie geordnet. Seit Mitte Februar gibt es sie, die neue KJ-Bibliothek. Im Sinne unseres Leitbildes ist die Bibliothek eine Serviceeinrichtung. Literatur und Medien sollen unsere Jugendarbeit auf allen Ebenen der KJ unterstützen. Bücher und Medien sollen allen ehren- und hauptamtlichen MitarbeiterInnen zur Verfügung stehen. Wie komme ich zu meinen Büchern? Was muss ich tun? • Recherchenanfrage zu bestimmten Themen an <bibliothek@katholische-jugend.at> • Du bist fündig geworden und willst ein Buch entlehnen? Bücher sind für 2 bis maximal 4 Wochen im KJ-Büro entlehnbar! Alle Neuankäufe werden auf unserer Website unter News gepostet und/oder im Bildungs-Newsletter vorgestellt. Das Bibliotheksteam

Weitere Informationen zur Bibliothek Barbara Andrä Stephansplatz 6/6.620 1010 Wien +43 1 51 552-3378 bibliothek@katholische-jugend.at

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Magazin

Zum Thema in unserer Bibliothek Gewaltfreie Kommunikation Eine Sprache des Lebens Rosenberg, Marshall B. 2007. Paderborn: Junfermann Verlag. Die Gewaltfreie Kommunikation ist die verlorene Sprache der Menschheit, die Sprache eines Volkes, das rücksichtsvoll miteinander umgeht und die Sehnsucht hat, in Balance mit sich selbst und anderen zu leben. Mit Geschichten, Erlebnissen und beispielhaften Gesprächen macht Marshall Rosenberg in seinem Buch alltägliche Lösungen für komplexe Kommunikationsprobleme anschaulich. Miteinander reden Schulz von Thun, Friedemann 2008. Reihe. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag. Band 1: Störungen und Klärungen Analysen typischer Störungen und Anleitungen zur Selbstklärung, zur Sach- und Beziehungsklärung.

Behelfe der KJ

Feuer & Flamme (Neuauflage 2009 der erfolgreichen Erstauflage von 2005) Die Grundlage für diesen Behelf sind die FirmbegleiterInnenSeminare der Katholischen Jugend. Im Laufe der Zeit haben sich zahlreiche aus der Praxis stammende Materialien angesammelt, die nun hier überarbeitet und übersichtlich geordnet vorliegen. Damit bietet Feuer & Flamme für alle FirmbegleiterInnen eine gute inhaltliche und methodische Unterstützung – kompetent, umfangreich und trotzdem kompakt. Feuer & Flamme bietet… • Tipps für das eigene Firmkonzept • Grundlagen für den Umgang mit Gruppen • einen allgemeinen Methodenpool • Hintergrundinformationen zu Themen, die häufig in der Firmvorbereitung vorkommen • umfangreiche Methodensammlungen zu den Themen Verkaufspreis: 21,- € More than Stones Dieser Behelf ist etwas außergewöhnlich, weil er zwei Anliegen miteinander verknüpft: die Dokumentation des Projektes „More than Stones“ und die Schaffung einer Grundlage für pädagogisches Arbeiten in Kirchen­räumen. Der Dokumentationsteil gibt einen Einblick in die Entstehung und in die Durchführung des Projekts “More than Stones”. Der umfang-

Band 2: Stile, Werte und Persönlichkeitsentwicklung Die unterschiedlichen Kommunikationsstile verschiedener Menschen und auf sie abgestimmte Möglichkeiten der Persönlichkeitsentwicklung. Band 3: Das „innere Team“ und situationsgerechte Kommunikation Das Modell des „Inneren Teams“ bestimmt Sprechen, Handeln und Aufbau der Persönlichkeit: Wie lernen wir, unsere innere Vielstimmigkeit zu verstehen und kommunikativ auszudrücken?

Frage auch nach unseren Neuanschaffungen zum Thema Medienarbeit!

reichere Praxisteil setzt sich mit grundsätzlichen Fragen der Kirchenpädagogik auseinander und hilft, sich selbst auf Kirchenräume einzulassen und Jugendlichen diese “Heiligen Räume” näher zu bringen. Anhand von praktischen Beispielen, Ideen und Methoden wird dargestellt, wie eine Kirchenraumerkundung aussehen kann und welche Methoden sich dafür eignen. Verkaufspreis: ca. 9,90 € uvP. Welt fair-ändern mit Methode Eine umfangreiche, detaillierte und anschaulich bebilderte Methodensammlung zu den Themen Güterverteilung, Welternährung, Fairer Handel und Clean Clothes, die außerdem eine Fülle an liturgischen Elementen, die etwa bei Jugendgottesdiensten verwendet werden können, eine Bücher-, Film- und Materialliste sowie ein Kapitel über den Umgang mit belastenden Gefühlen enthält. Vierfarbdruck, hochwertiger Kunststoff-Ordner, 192 A 4-Seiten (einzeln zum Kopieren herausnehmbar) zum Selbstkostenpreis von 29 €. Anfragen & Bestellungen bitte an Bildungsteam KJ Wien Barbara Andrä +43 1 51 552-3378 b.andrae@katholische-jugend.at Petra Wasserbauer +43 1 51 552-3374 p.wasserbauer@katholische-jugend.at

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Magazin

DOMFALKE Ein Drittel weniger, Konzentration auf das Kerngeschäft, klarere Strukturen und auf jeden Fall bunter als vorher. Das ist nicht der feuchte Traum des Generalvikars von einer allfälligen Neuauflage des diözesanen Einsparungskurses „KfZ“ („Kirche für Zukunft“), sondern die Grundzüge des connectURelaunches, dessen Ergebnis der/die geneigte LeserIn gerade in Händen hält. Diesem ersten „neuen“ connectU gingen Überlegungen voraus, was bisher schon die Stärken des KJ-Magazins waren und wo es Verbesserungsbedarf gab. Wo Schwachstellen liegen und was jedenfalls unverzichtbar ist. Das ist sicher aufwändiger, als fröhlich mit dem Kurzhaarschneider alles gleichmäßig um ein Drittel wegzuschneiden. Aber nur so können Kürzungen zu Verbesserungen und damit letztlich zur Stärkung führen.

Solange aber jeder seinen und jede ihren Bereich für den absolut wichtigsten und unverzichtbarsten hält, wird es nie zu einer Stärkung kommen können. Das gilt auch für – aus Sparzwang notwendige – diözesane Strukturreformen: Empfindliche Veränderungen werden nicht vermeidbar sein – dies sehen mittlerweile selbst höchste Kirchenkreise so. Vieles muss sich in den nächsten Jahren ändern. Das wird für manche schmerzhaft werden, weil Gewohntes nicht mehr möglich sein wird. Aber vielleicht gelingt der Diözese im Großen das, was das connectU im Kleinen vormacht: Zwar ein Drittel weniger, aber klarer, kompetenter und jedenfalls bunter zu werden! Das hofft zumindest der Domfalke, der sich dafür gern halbieren lässt.

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Hochzeiten in der KJ

Seit Erscheinen der vorigen connectU-Ausgabe haben diese Kolleginnen und Kollegen JA gesagt:

18.07.2009: Cornelia Schneider (geb. Havlicek, Jugendleiterin Dekanat Schwechat) und Stefan Schneider

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20.06.2009: Nina Sevelda-Platzl und Robert Platzl

27.06.2009: Benjamin und Claudia (geb. Schnabl) Metz

18.07.2009: Christine LoiblZonsits (Jugendleiterin NAIN) und Thomas Zonsits

25.07.2009: Susanne SchieferPichlbauer (Jugendleiterin Dekanat Kirchschlag) und Manfred Pichlbauer

25.07.2009: Darko TrabauerCvijic (Jugendleiter KJUBIZ) und Monika Trabauer

08.08.2009 Carola ThierGrasböck (Sozialpädagogin, Jugendkirche) und Martin Thier

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Magazin

Nach fünf Jahren KJ steht nun ein neues, umfangreiches Projekt ins Haus: gerade 20 cm groß, produziert momentan 1000 Nervenzellen pro Tag, macht jetzt schon einen Salto nach dem anderen und wird sich um den 10. März herum wohl lautstark zu Wort melden  Zeit für einen vorübergehenden Abschied; Zeit, auch mal kurz innezuhalten und zurückzublicken. Fünf Jahre lang durfte ich in der und für die KJ Wien arbeiten, Erfahrungen sammeln, mitgestalten, Grenzerfahrungen machen, lernen. Ich habe die unglaubliche Vielfalt im Bereich Jugendpastoral erlebt. Vieles hat mich beschäftigt und beeindruckt: Chilli für 100 Jugendliche kochen, die Dreifaltigkeit in einem Satz erklären, orange Scheibtruhen organisieren, T-Shirts aufbügeln, 200 Segenstexte in 4 Stunden ordnen, hunderte Goldmedaillen anbohren, dem Papst Rosen überreichen, Hektoliter an Grenadine-Sirup verbrauchen, Finanzpläne erstellen, SponsorInnen auftun,

Anträge für Anträge schreiben, Hafengebühren von Singapur durchblicken, spirituelle Kompromisse finden, Wachsflecken vom Heldenplatz schrubben, Marienhymnen einstudieren, halal-Eissorten herausfinden, mit Bischöfen Psalmen malen, kreative, spannende und manchmal auch verrückte Ideen spinnen, arbeiten in einem Team von zuverlässigen, kompetenten und äußerst engagierten Leuten! Eine spannende, erfüllte Zeit liegt hinter mir und wohl auch vor mir. Danke Euch für fünf prägende Jahre! Alles Gute fürs weitere jugendpastorale Werkeln, bewahrt Euch den Spaß an dieser Arbeit, lasst Euch nicht entmutigen, erschließt Eure Kraftquellen und verlasst Euch auf Gottes Beistand! Auf Wiedersehen nach der Babypause, Eure

Nina

Alles hat seine Stunde

Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit. Kohelet 3,1 Mein Name ist Wolfgang Paset und ich werde mit 1. Februar die Karenzvertretung von Nina als Fachbereichsleiter der KJ Wien antreten. Ich tue das mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits freue ich mich auf eine interessante Aufgabe und darauf, neue Gesichter in- und außerhalb der KJ kennen zu lernen. Andererseits fällt mir der Abschied aus meiner bisherigen Tätigkeit als Jugendleiter im Dekanat Wiener Neustadt nicht leicht. Vor allem die guten Kontakte zu liebgewonnenen Menschen, die ich hier in den vergangenen drei Jahren geknüpft habe, machen das Weggehen schwer. Aber alles hat eben seine Zeit. Zu meiner Person: Ich wohne in der Gemeinde EnzesfeldLindabrunn im Bezirk Baden (NÖ), bin verheiratet und erwarte mit meiner Frau Ulrike bald unser zweites Kind.

In meiner Freizeit engagiere ich mich in der Pfarre Kottingbrunn in der Firmvorbereitung und im Vorbereitungsteam für die monatliche Jugendmesse. Außerdem bemühe ich mich, mir viel Zeit für meine Familie und ein wenig zum Laufen zu nehmen. Auf gute Zusammenarbeit freut sich

Wolfgang

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Ehrenamt Duy Tan

Ungewöhnlich neu

Tan D. Nguyen, connectu Redakteur

Mein Name sagt mehr als tausend Worte. Er stammt aus Vietnam, genau wie meine Eltern. Ihren Erzählungen zufolge hätte ich ganz anders heißen sollen, aber mein Vater war so aufgeregt bei der Geburt, dass er den Willen meiner Mutter einfach umging und sich einen ganz anderen Namen einfallen ließ. Als er mich sah, fielen ihm zwei Adjektive ein: „neu“ und „ungewöhnlich“ – „Duy Tan“. Neu war ich damals auf jeden Fall; wie er auf ungewöhnlich kam, weiß ich leider nicht. Aber diese zwei Eigenschaftswörter passen sehr gut zu mir. Würde man mich fragen, wie ich mich selbst beschreibe, könnte ich einfach antworten: „Ich bin Duy Tan“. Ich gehe gerne ungewöhnliche Wege und versuche, alte Traditionen neu zu entdecken. Laut Harald Mally, unserem ehemaligen Kaplan, bin ich „die Synthese zwischen dem vietnamesischen und dem wienerischen Lebensgefühl, wobei beides Platz hat“. Meine kirchliche Karriere startete ich mit sechs Jahren. Als einer der wenigen Buben in unserer vietnamesischen Pfarre wurde ich kurzer Hand als Ministrant ausgebildet. In der Christmette 1986 hatte ich meinen ersten großen Einsatz. Und gleichzeitig eines meiner unerfreulichsten Erlebnisse: Es war 20:35 Uhr, unser vietnamesischer Priester begann mit seiner Predigt, und nach den ersten zwei Sätzen krachte es laut – der kleine Tan lag am Boden. Bei dem Versuch, nicht einzuschlafen, ist er vom Sessel gefallen. Großes Gelächter, Tan hat einen knallroten Kopf. Einen Vorteil hatte die Aktion wenigstens: unser damaliger Priester hat nie wieder seine ewig langen Predigten gehalten. Ich blieb noch 20 Jahre lang Ministrant in der Pfarre Kaiser Ebersdorf am Rande von Wien. Dort habe ich Harald Mally kennengelernt, der mir eine Art von Zuversicht und Gottvertrauen vorlebte, so dass ich begann, das „Christ zu sein“ besser zu verstehen. Er hat mich auch zum Grundkurs der Jungschar gebracht. Mit Kindern arbeiten, ihre leuchtenden Augen sehen, wenn sie durch den Garten tollen oder einfach spielen: Genau deshalb habe ich begonnen, Jungscharleiter zu werden.

Gespräch mit dir über seine Wünsche, Erwartungen, Probleme führen will oder dir einfach erzählt, wie sein Wochenende war. Für diese Momente hat es sich gelohnt, Zeit in die Arbeit mit Jugendlichen zu stecken. Nach zehn Jahren aktiver Tätigkeit in der Pfarre beschloss ich, meinen Hut zunehmen. Eine der schwersten Entscheidungen meines Lebens – die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen war ein Teil von mir geworden. Nun engagiere ich mich im Vikariatsteam Stadt. Die Arbeit hier ist kaum mit der in den Pfarren zu vergleichen: Entscheidungen werden langsamer getroffen, die ganze Organisation ist träger. Doch hier kann ich weiter meinen freiwilligen Einsatz für die Jugend leisten. Ich bin zwar im Vikariatsteam nicht mehr neu, aber noch immer ungewöhnlich.

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Zur KJ kam ich drei Jahre später. Am Anfang konnte ich mir nicht vorstellen, mit Jugendlichen zu arbeiten. Ich war nie besonders cool oder leiwand, habe nie Nächte durchgezecht oder durchgetanzt. Trotzdem sind mir die Jugendlichen sehr schnell ans Herz gewachsen. Ich glaube, es ist das größte Gefühl, wenn ein Jugendlicher kommt und ein normales

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Ehrenamt Volontärin in Äthiopien

Freiwilligendienst unter dem Leitgedanken „Bildung überwindet Armut“ Anita Dinhobl, Volontärin in Äthiopien

Fotos: © Anita Dinhobl

Vor über einem Jahr fiel meine Entscheidung, über die Organisation „Jugend eine Welt – Don Bosco Aktion Österreich“ als Volontärin für ein Jahr ins Ausland zu gehen, um aktiv an einer gerechteren Welt mitzubauen. Damals habe ich noch im KJ Büro in Wien als Organisationsreferentin fürs Vikariat Süd gearbeitet. Seit Ende August 2009 lebe ich nun in Mekanissa, einem Armenviertel der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba, wo ich in einer Niederlassung der Salesianer Don Boscos wohne. Hier arbeite ich gemeinsam mit Br. Donato, vier anderen Volontärinnen und einem Sozialarbeiter in deren Oratorium und dem Teilprojekt „Donato’s children“ mit.

Ich gemeinsam mit zwei meiner Schüler: Tadeson und Broke

sprechen nur Amharisch und lernen gerade das Schreiben in ihrer Muttersprache. Bei dieser Herausforderung bereitet jeder noch so kleine Lernerfolg ihnen und uns große Freude. Das Oratorium und das Projekt „Donato’s children“ bezwecken, dass viele junge Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen gemeinsam spielen, beten, arbeiten und aufwachsen. Und ich bin glücklich darüber, dass ich sie dabei ein Stück begleiten und unterstützen darf.

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Kreatives Lernen: Yayesch beim Zusammenbauen eines Puzzles. Eine Möglichkeit, das logische Denkvermögen der Kinder zu fördern.

Als das Projekt vor elf Jahren eröffnet wurde, war das Mekanissa ein Flüchtlingslager für Familien, die ihr Zuhause wegen des Krieges zwischen Eritrea und Äthiopien verlassen mussten. Br. Donato nahm sich neben seiner Arbeit im Jugendzentrum speziell der Kinder der ärmsten dieser Familien an. Er sicherte ihnen tagsüber einen Platz zum Spielen, eine warme Mahlzeit, medizinische und hygienische Versorgung und den Zugang zu Schulbildung. Seitdem ist Mekanissa stark gewachsen und ein Armenviertel geworden. Anfänglich waren es 20 Kinder und Jugendliche, die Donato so intensiv versorgte – mittlerweile sind es 443, darunter viele Waisen, Halbwaisen, HIV-Positive oder Leprainvaliden. Und sie alle haben niemanden, der sich tagsüber um sie kümmern kann.

Das gemeinsame Singen stößt immer wieder auf Begeisterung und gehört zum täglichen Morgengebet im Kindergarten dazu.

Volontärin in Äthiopien anita-in-ethiopia.jimdo.com www.jugendeinewelt.at

Die 110 jüngeren Kinder besuchen den eigens für sie eingerichteten Kindergarten, wo sie in Vorbereitung auf die Schule Unterricht erhalten, etwa in Amharisch oder Sachkunde. Meine oberösterreichische Volontärskollegin Barbara Schwalsberger und ich unterrichten hier Englisch und Kreatives Lernen. Unsere Kinder – drei bis sieben Jahre alt –

Spendenmöglichkeit für „Donato‘s children“ PSK-Konto-Nr.: 92.083.767 BLZ: 60.000 Kennwort: Weiterleitung „Anita Dinhobl“ Äthiopien Mekanissa Donato‘s children

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zsamm stehn

my kJ Kongress 2010 6. BIS 7. märz Burg Schlaining

ERFAHRUNG nütz en – KIRC H E ge s ta lt en – I m pu l s e se t z en Was ist DER KONGRESS?

Die Katholische Jugend Wien lädt Verantwortliche aus allen Pfarren der Erzdiözese Wien zum gemeinsamen Kongress ein. Du bist gefragt – als offizielle Stimme deiner Pfarrjugend. Gemeinsam werden wir in gemütlicher und stilvoller Atmosphäre unser Knowhow und unsere Erfahrungen austauschen.

Wann findet DER KONGRESS statt?

6. März 2010 | 14.00 Uhr Treffpunkt, 15.00 Uhr Beginn 7. März 2010 | 17.00 Uhr Abschluss

Was schaut für dich dabei heraus?

Du bekommst dort Ideen, Impulse, Kontakte für dich und deine Pfarrarbeit.

Wer wird dabei sein?

200 junge, engagierte Menschen, die in der Pfarrjugend Verantwortung tragen, überpfarrlich engagierte Ehren- und Hauptamtliche sowie unser Kardinal.

Wie kommst du hin?

Mit einem Autobus, der in deiner Nähe stehen bleiben wird. Genauere Details folgen 3 Wochen vor dem Kongress.

Wie meldest du dich an?

Online <wien.kjweb.at/kongress>. Anmeldeschluss ist Sonntag, 31. Jänner 2010. Bei Fragen zur Anmeldung: Nicole van der Klaauw, 0664 610 11 09, kongress@katholische-jugend.at Nur schnelles Anmelden sichert deinen Platz!

Wo findet DER KONGRESS statt?

In und um die Burg Schlaining | 7461 Stadtschlaining, Burgenland

Wieviel kostet es?

Für dich keinen Cent! Anreise, Nächtigung, Programm, Essen, Trinken, Abreise: alles inklusive!

Noch Fragen?

Wende dich einfach an Saskia Bellem: s.bellem@katholische-jugend.at 0664 610 11 26


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