2 minute read
Ein Plädoyer für die Vorsorge
Darmkrebs liegt auf Platz 3 der häufigsten Krebsarten in Deutschland – bei Männern und Frauen gleichermaßen. Dabei ist diese Krebsform eine der wenigen, die verhindert werden kann. ( bl )
Prof. Dr. med. Alexander Dechêne, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin 6, Schwerpunkte Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, möchte in diesem Zusammenhang vor allem die Angst vor der präventiven Darmspiegelung nehmen. „Die Darmspiegelung ist sehr sicher, die Patienten bekommen dank Kurznarkose nichts mit. Die meisten sind ganz verblüfft, dass die Untersuchung schon vorbei ist, wenn sie wieder aus der Narkose aufwachen“, so Dechêne.
Advertisement
Männer ab 50 Jahren und Frauen ab 55 sollten sich auf jeden Fall dieser unproblematischen Untersuchung unterziehen. Denn bereits bei der Spiegelung selbst können sehr frühe Vorstufen von Darmkrebs erkannt und sofort entfernt werden. Der Krebs kann sich so gar nicht erst entwickeln.
Chirurgische Behandlung gegen den Darmkrebs
Auch Univ.-Prof. Dr. Hubert Stein, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, plädiert für die Prävention:
Darmkrebs ist ein Musterbeispiel dafür, wie man mit Vorsorgeuntersuchungen Krebs tatsächlich verhindern kann.
Ist der Krebs schon entstanden, lässt er sich vergleichsweise gut behandeln, rund zwei Drittel aller Patienten können vollständig geheilt werden. Die chirurgische Behandlung erfolgt dabei im Großteil der Fälle minimalinvasiv und robotisch.
Medikamentös gegen den Tumor
Prof. Dr. Martin Wilhelm, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin 5, Schwerpunkt Onkologie/Hämatologie, geht im Zusammenhang mit der chirurgischen Therapie auf die Möglichkeiten der systemischen Behandlung ein, die die Erfolge weiter erhöhen kann. Mit differenzierter molekularbiologischer Diagnostik mittels NGS (siehe Seite 10) wird dafür die genaue Art des Krebses bestimmt, um die Medikamentengabe individuell und optimal abzustimmen.
Am besten in ein zertifiziertes Darmzentrum
Für eine möglichst erfolgreiche Therapie sprechen sich alle drei Chefärzte für die Behandlung in einem zertifizierten Darmzentrum aus. In diesem Zusammenschluss aus anerkannten Experten und niedergelassenen, spezialisierten Fachärzten sei die patientenorientierte Behandlung nach modernsten Erkenntnissen sichergestellt. „Die Ergebnisse einer solchen abgestimmten Behandlung sind nachweislich deutlich besser als bei Therapien in nicht-zertifizierten Zentren“, zitiert Stein viele Studien.
Bei allen Behandlungsarten geht es vor allem darum, den Krebs möglichst effektiv zu bekämpfen und gleichzeitig die Lebensqualität des Patienten so gut wie möglich zu erhalten. Gerade bei Darmkrebs stehen die Chancen hierfür gut. Denn „man kann mit Darmkrebs leben – auch in guter Lebensqualität – wenn er auf die Therapie anspricht“, so Chefarzt Wilhelm über die durchaus motivierenden Aussichten.
Darmkrebszentrum Nürnberg
Klinikum Nürnberg | Standort Nord Prof.-Ernst-Nathan-Str. 1 90419 Nürnberg Haus 20, EG
Tel.: 0911 398 - 7135 E-Mail: darmzentrum@klinikum-nuernberg.de