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Bauen für die Zukunft

Krankenhäuser gehören zu den aufwändigsten und komplexesten Gebäuden unserer Zeit. Dabei unterliegt kaum ein Gebäude so sehr einem ständigen Wandel wie ein Krankenhaus.

Das Klinikum Nürnberg hat bereits in der Vergangenheit auf einen strukturellen Rahmenplan gesetzt. Darauf aufbauend wurde in 2016 - ausgehend von einem medizinischen Zukunftsgutachten - eine neue bauliche Zielplanung erstellt. Diese bildet die Grundlage für die nächsten großen baulichen Veränderungen.

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Auf dem Areal des Klinikums Nürnberg Süd entsteht südlich zum bestehenden Gebäude und entlang einer neuen, großzügigen Magistrale der Neubau des Kinderklinikums mit Geburtshilfe und neuem Wirtschaftshof (Bild rechts). Die Projektkosten werden nach aktuellem Stand über 130 Millionen Euro betragen, woran sich der Freistaat Bayern mit weit mehr als 100 Millionen Euro beteiligen wird. Der Spatenstich ist noch in 2022 geplant; wenn alles glatt läuft, wird 2026 die Eröffnung gefeiert.

Das Vorhaben ist eines der größten Neubauprojekte rund um die Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Süddeutschland und wird Spitzenmedizin und erstklassige Versorgung vom ersten Lebenstag bis ins späte Jugendalter unter einem Dach vereinen – Tür an Tür mit der Geburtshilfe. In dem Neubau mit rund 30.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche werden vier Kliniken eng zusammenarbeiten: die Klinik für Neugeborene, Kinder und Jugendliche, die Klinik für Kinderchirurgie und Kinderurologie, die Klinik für Frauenheilkunde mit dem Schwerpunkt Geburtshilfe sowie die Abteilung für Psychosomatik der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter (KJP).

Dies ist aber nur ein Baustein der baulichen Weiterentwicklung des Klinikums Nürnberg Süd. Es wird bereits am nächstem Neubau - dem Notfallzentrum - gearbeitet. In diesem sollen die Notaufnahme, Intensivstationen und der OP-Bereich sowie ein Hubschrauberdachlandeplatz neu errichtet werden. Für diesen Neubau haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen involvierten Bereichen ihre Vorstellungen und Konzepte formuliert, die in die weiteren Planungen übernommen werden.

Doch nicht nur in Langwasser wird gebaut. Auch für den Standort Nürnberg Nord laufen Planungen. Hier wird bspw. ein Zentrum für seelische Gesundheit entstehen (Bild links), das auf rund 25.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche die Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie, für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter sowie für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie unter einem Dach vereint. Mit dem Neubau eröffnet sich für das Klinikum Nürnberg die Chance, die Versorgung von Menschen mit psychischen sowie psychosomatischen Erkrankungen über alle Altersgruppen hinweg weiter zu entwickeln. Die Kosten für eines der größten Bauvorhaben im Bereich der Psychiatrie in Bayern werden voraussichtlich über 90 Mio. Euro betragen; auch hier wird sich der Freistaat Bayern mit über 80 Mio. Euro beteiligen.

Derzeit laufen die Detailplanungen gemeinsam mit den künftigen Nutzern. Im neuen Zentrum soll unter anderem eine gemeinsame Notaufnahme der Kinder- und Jugend- sowie der Erwachsenenpsychiatrie entstehen. Auch werden die Kliniken dann noch enger diagnostisch und therapeutisch zusammenarbeiten. Die Therapiekonzepte werden sich noch stärker an den individuellen Krankengeschichten der Patientinnen und Patienten orientieren und die Behandlungsangebote noch stärker vernetzt.

Doch nicht nur die Funktion eines Gebäudes steht im Fokus, auch der Umgang mit Energie und Ressourcen wird betrachtet. Schließlich sollen Räume entstehen, in denen Menschen gesund werden und sich gleichzeitig sicher und gut fühlen.

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