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Ein ungewöhnliches Schlemmer-Refugium
Das neue Steirereck im Wiener Stadtpark
Das Zentrum – oft ausgebucht, mittags günstiger Business-Lunch, abends zwei große Menüs.
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Ein ungewöhnliches Schlemmer-Refugium
35Jahre befand sich das wohl bekannteste Restaurant Österreichs – damit auch Wiens –, das Steirereck, in der Rasumofskigasse 2 in Wien. Nun ist das neue Steirereck in den Wiener Stadtpark
übersiedelt. Noch nie wurde ein Restaurant derart mit Spannung erwartet wie das neue Schlemmer-Refugium des GourmetClans Reitbauer. Und es setzt in der Tat wieder neue Maßstäbe, die Österreich kaum noch kennt. Denn gewöhnlich ist dort nichts – wie es auch schon am Pogusch viele Besonderheiten gibt. Eine „Vorliebe“ von Reitbauer ist die kreative Gestaltung der Toiletten. Die bunte „Toiletten-Erlebniswelt“ im neuen Steirereck übertrifft alle bisher gesehenen Dinge.
v o n V e r a L e o n
E i n z i g a r t i g e M i l c h f l a s c h e n I n s t a l l a t i o n
Eine riesige wandgroße Milchflaschen-Installation, sicher ein innenarchitektonisches Highlight, weist darauf hin, dass die Reitbauers dem Thema Milch große Bedeutung im Restaurant schenken. Weil das Haus vor 100 Jahren als Milchtrinkhalle der Stadt Wien gegründet wurde, bieten nun die Reitbauers in der hell und freundlich gehaltenen Meierei alles Erdenkliche aus dem Rohstoff Milch. Zwischen zehn Milchkombinationen –z.B. Milch mit Bitterschokolade und Orangen, Ingwer – kann der Gast wählen; beginnen tut es mit neuen Milcharten, von der Kokosmilch bis zur Stutenmilch. Einmalig ist aber auch das Angebot an Käse, den es in allen möglichen Erscheinungs-
formen gibt. Schon im alten Steirereck war die Auswahl und Qualität auf dem Käsewagen spitze, doch nun stehen in der
Die Reitbauers: Vater und Sohn.
Günther Huber, Landhauskeller-Chef, zum neuen Steirereck der Reitbauers Für mich der Einstein unter den Gastronomen
Er selbst gilt als einer der anerkanntesten, erfolgreichsten Gastronomen in der Steiermark, und was gar nicht so selbstverständlich in seiner Zunft ist, Günther Huber freut sich mit der Familie Reitbauer über das neue Steirereck. „Es gibt dort nix Teures, sondern immer was Gutes und das zu vernünftigen Preisen“, so lautet sein Resümee für das Steirereck. „Wer sonst würde sich trauen, ein Restl-Essen – wie auf dem Pogusch – zu machen. Was besticht, ist einfach auch das ausgewogene Preis-Leistungs-Verhältnis im Vergleich zu anderen Top-Lokalen. Ich kenn’ in Österreich kein vergleichbares Restaurant, das immer im Gespräch war und wegen seiner Qualität so g e s c h ä t z t wird.“ Man hat sowohl im Steirereck in Wien als auch am Pogusch immer das Gefühl, „hier ist etwas besser, du kannst es aber nicht sofort definieren, was es ist.“ „Er ist als guter Fleischhauer immer neugierig gewesen und hat auch nie abgehoben. Natürlich hat er von seinem Beruf her immer seinen Eigengeschmack einfließen lassen in das, was gekocht wird.“ „Was er sehr früh erkannt hat, dass man mit diesen Restaurantführern auch an die Öffentlichkeit kommt als Lokal, das hat ihn gereizt und damit ist es auch zu diesem Werbeeffekt gekommen. Die Familie Reitbauer hat Lebensqualität immer auch über den Beruf verstanden, die leben wirklich für ihren Beruf. Was ihnen gelungen ist, dass sie den Produzenten klargemacht haben, dass man im selben Boot sitzt. Er spricht mit den Bauern, die die Erdäpfel bringen, oder mit jedem anderen, sodass diese sich mehr angestrengt haben und auch erkennen haben können, dass es für sie ebenfalls von Vorteil ist. Reitbauer war einer der Ersten, der stark darauf geachtet hat, dass er Produzenten aus der Umgebung als Lieferanten hat. Ich denke da nur an die steirischen Weine, die er wirklich gefördert und gepuscht hat. 90 Prozent der Weine und des Käses kommen aus dem eigenen Land, das hat es früher überhaupt nicht gegeben. Da glaubte man, nur mit ausländischen Produkten höchste Qualität zu liefern. Er ist ein Gastronom, der ein Sendungsbewusstsein hat, und er hat – ich kenne ihn schon seit vielen Jahren – damals nicht anders gesprochen als heute. Die Reitbauers haben immer versucht, sich weiterzuentwickeln, Neues zu lernen. Ich denke, wenn er 14 Tage seinen Betrieb nicht betreten dürfte, dann würde er sterben. Er arbeitet sehr puristisch, das sieht man auch jetzt in der Meierei in Wien. Für mich ist er der Einstein unter den Gastronomen.“
Ein Glanzstück auch die Meierei mit der riesigen Milchflaschen-Wand – Rund 150 Käsesorten, alle Milcharten, Mehlspeisen, Butterbrot und Wienerschnitzel. Ein überdimensioniertes Gästebuch am Eingang.
Meierei unvorstellbare rund 150 perfekt gereichte Käse-Varianten bereit. Zu diesen gibt es natürlich eine eigene Speisekarte mit reichlichen Informationen und man kann sich dort sicher zum Experten für Käse „ausbilden“.
P a r a d i e s f ü r N a s c h k a t z e n
Naschkatzen haben von Montag bis Freitag, von 14:00 bis 24:00 Uhr, in der Meierei jede Möglichkeit, ihre Neigung zu befriedigen. Es gibt jede Menge Mehlspeisen – vom Grießschmarren bis zum Topfen-Souflee –, sowie drei Mal am Nachmittag –das ist das wirkliche Highlight –zur vollen Stunde Apfelstrudel, Buchteln und knusprigen SchafTopfen frisch aus dem Ofen. Wer nur schauen will und dennoch nicht unangenehm auffallen, der kann sich auch ein einfaches Bauernbutterbrot mit Schnittlauch für 2,– Euro bestellen. Das Steirereck ist nicht nur ein teurer Gourmettempel für Gut-Verdiener und Spesen-Ritter. Denn das Wiener Schnitzel –Reitbauer behauptet, es wird das beste der Stadt werden – erblickt man bereits für 12,50 Euro auf der Karte. Wer groß ausgehen will, der muss für das 6-gängige Menü am Abend 95,– Euro auf den Tisch legen. Was man ja schon vom alten Steirereck kennt: Hinzugehen und zu glauben, ohne Reservierung einen Tisch zu bekommen, es sei gesagt, ist ein großer Irrtum. Das Restaurant im neuen Steirereck ist bereits bis zum Frühjahr hin ausreserviert. Aber wer dennoch zum Essen ohne Voranmeldung hin will, der kann das. Denn es gibt auch eine ess.bar. Ab 17:00 Uhr können hier Gäste, die nicht reserviert haben, an einem langen GoldTisch Platz nehmen und die Atmosphäre genießen. Das eigentliche Steirereck mit den Küchenchefs Helmut Österreich und Heinz Reitbauer jun. sperrt ja erst am Abend auf und ist von 19:00 bis 22:00 Uhr geöffnet. Im „Steirereck Light“ gibt es preisgünstige Business- und LunchMenüs mit Gerichten wie „Sweet Banana Paprika mit Hüttenkäse und Sardellen“, „Sellerie mit Germ und Powidl“, „Karamellisiertes Spitzkraut mit Nudeln und Krebsen“. Also dann, guten Appetit! ■
Für besondere Anlässe – das Theater. ess.bar – am langen Goldtisch ist Platz für jene, die nicht reserviert haben und schnell etwas essen wollen.