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Eine Stadt der Märchen
Wie man sich Las Vegas vorstellt.
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Las Vegas und seine tausend Lichter feiern 100. Geburtstag
Klipp war Ehe- Stifter. Charles und Marguerita lernten sich durch uns kennen. Nun haben die Beiden in Las Vegas „Ja“ gesagt.
Eine Stadt der Märchen
Manche kommen nach Las Vegas wegen des Glücksspiels, einige zum Heiraten. Wenn man als jahrelang überzeugte Junggesellin in doch ausgereiftem Alter den verwegenen Entschluss fasst, zu heiraten, so gibt es nur einen Ort auf der Welt, der diesem Ereignis gerecht wird: Las Vegas. Mit Texashüten bekleidet betreten Charles und ich den Flughafen in Las Vegas und bereits in der Ankunftshalle reiht sich Spielautomat an Spielautomat, lichterumrankt, Rasseln und Klingeln an den einarmigen Banditen, ein Lichtermeer. Dieses Bild begleitet einen durch die ganze Stadt, jede Hotelhalle, jedes Restaurant ist gespickt mit Chancen zum großen – zumindest materiellen – Glück und manche warten schon lange darauf, das zeigt der müde, resignierte Blick. Gottlob sind aber ja wir beide zu Schönerem hier und erstmal überwältigt von unserem Hotel „Excalibur“, direkt am Las Vegas Boulevard gelegen, dem „Strip“. In Las Vegas hat jedes Hotel sein Thema, unwirklich riesige Komplexe, „New York“, „Venetia“, „MGM“ – alle sind auch durch Rolltreppen und Gänge verbunden. In das „Excalibur“ gelangt man durch einen Gang, aus dem mittelalterliche Musik ertönt, die Zimmer sind gräflich eingerichtet, das Mahl nimmt man an der Tafelrunde ein. Ich bin etwas nervös und versuche, Gisela zu erreichen – sie ist unsere deutsche Kontaktfrau, „Giselas Weddings“ organisiert ganz individuell Hochzeiten für Mutige aus Europa, wie wir es sind. Obwohl jedes Hotel seine eigene „Wedding Chapel“ hat und man von Stretchlimousine über Elvis-Wedding bis Hochzeit im Hubschrauber alles buchen kann, was originell und auffallend ist, haben Charles und ich uns für „ganz einfach“ entschieden, um uns danach gleich ins VegasNachtleben stürzen zu können. Gisela holt uns vom Hotel ab, wir fahren zum Marriage Licence Büro. Hier ist bereits eine ganze Schlange heiratswilliger Pärchen, wir müssen uns ca. 1 Stunde lang anstellen. Ich finde das irgendwie sehr lustig, ein buntes Bild – von saloppen Teenagern über Frack und Hochzeitskleid ist alles vorhanden. Das Pärchen vor uns hat eine
Hotels wie aus dem Märchen: Das „Venezia“, „Cindarella Castle“. Gambeln ist dort das Wichtigste für die Gäste. L a s Ve g a s : H a u p t s t a d t d e s E n t e r t a i n m e n t s
Durchschnittliche Besucherzahl pro Jahr: 33.000, davon 88 % aus den USA selbst Durchschnittliche Spieleinkünfte: $ 7,000.000,– , davon der Großteil aus den einarmigen Banditen Lage: Bundesstaat Nevada, USA. Einwohner: 483.448 (Stadt); 1.425.723 (Clark County). Infos: www.hochzeitlasvegas.de www.vegas-online.de
heftige Diskussion in Englisch und auf einmal rennt der Bräutigam davon ... ich muss lachen, halte Charles aber sicherheitshalber fest. Als wir an der Reihe sind, bin ich froh, dass Gisela dabei ist, sie kennt die Officer schon und weiß, wie wir das Formular für die Lizenz ausfüllen müssen. So schnell es mit den bereits schmerzenden Stöckelschuhen geht, begeben wir uns eine Straße weiter ins Marriage Office, hier sind wir die ersten und es ist ein sehr feierlicher Raum vorbereitet, eine junge Beamtin nimmt die Trauung vor. Ich muss irgendwas in Englisch wiederholen, vertraue Charles blind (kann ja immer noch sagen, ich hätt’ nix verstanden), wir tauschen die Ringe – und sind verheiratet! So schnell kann’s gehen. Wir erhalten eine hübsche, bunte Heiratsurkunde, die endgültige überbeglaubigte bekommen wir in 6 Wochen nachgesandt (die ist noch bunter und hat eine Apostille vom Gouverneur persönlich). Das alles organisiert Gisela. Übermütig stürzen wir uns ins Vegas-Menschengewühl, ein
paar Mal werden wir angesprochen, ob wir heiraten wollen (Sonderangebot, billig … etc.) – tja, zu spät, wir sind schon. Zur Feier verspiele ich ein paar Dollar im Casino – bei so viel Glück in der Liebe kann man ja nicht gewinnen, dafür gewinnen wir den Champagnerbrunch am nächsten Morgen mit Abstand (keiner hat mehr leere Champagnerbecher am Tisch als wir). Wir besichtigen einige der anderen Hotels, wobei mich das „Venetia“ am meisten beeinSiegfried und Roy sind bereits eine Legende – druckt, hier ist der mit eigenem Park. Markusplatz nachgebildet, man kann mit der Gondel fahren und Luciano Pavarotti in Wachs umarmen. Mich jedoch zieht es bereits gespannt ins „Mirage“ –denn was wäre Las Vegas ohne „Siegfried und Roy“. Zwar gibt es seit dem tragischen Unfall von Roy keine Vorstellung mehr, man kann aber immer noch den „Secret Garden“ bewundern. Hier sind einige weiße Tiger und Löwen und sogar ein Elefant untergebracht und man kann per einer Art Phone direkt von Siegfried und Roy Erklärungen erhalten. Aber trotz allem – man spürt beim Durchwandern des „Secret Garden“ das Herz der beiden Entertainer und viele sind der Meinung, Las Vegas ohne „Siegfried und Roy“ sei nicht mehr dasselbe. Aber die „Sin City“, die sündige Stadt, pulsiert weiter, immer neue Hotels, neue Attraktionen, neue Showacts füllen die über 125.000 Hotelzimmer, die durchschnittlich zu 90 Prozent ausgebucht sind. Eine unwirkliche Welt von Illusionen, Imitationen, eine unglaubliche Vielfalt an Shows und Entertainmentideen –ein modernes Märchen, das man gesehen haben sollte. ■
Grazer Opernredoute ist die Ball-Entdeckung der letzten Jahre Skeptiker müssen Abbitte leisten
„Eine Kopie sei eben selten was wert und erfolgreich“, meinten Skeptiker nach der ersten Grazer Opernredoute in Anspielung auf die international wohl berühmteste Tanzveranstaltung – den Wiener Opernball. War doch das Interesse bei der Premiere in Graz vor sieben Jahren enden wollend. Doch die Organisatoren und Befürworter ließen sich nicht – wie das in der Steiermark sonst so oft geschieht – von den Schwarzsehern einschüchtern, sondern machten munter und noch engagierter weiter. Und der Erfolg gibt ihnen Recht: Mittlerweile ist die Opernredoute, mit 2500 Gästen – sie war auch heuer wieder ausverkauft –, der klingendste Ball in der Steiermark. Allmählich kommen auch mehr und mehr Gäste aus den Nachbarländern, weil die Atmosphäre und Stimmung in Graz einfach als gemütlich empfunden wird. Wie begehrt die Tickets sind, lässt sich daran ablesen, dass sich schon jetzt die Interessenten für die Logen vormerken lassen, um ja nicht zu spät zu kommen. In den ersten Jahren bedurfte es noch großer Überzeugungskunst, um die Steirer überhaupt von der Qualität zu überzeugen. Die beiden Organisatoren Bernd Pürcher und Michael Tomec plakatieren bereits den Termin für die 8. Redoute, es ist der 21. Jänner 2006. ■
Ein Hit: Reininghaus Jahrgangspils
Die Philosophie dieses Vintage-Bieres ist sehr an die eines guten Weines angelehnt. Das Reininghaus Jahrgangspils wurde von der Brau Union Österreich AG entwickelt und zählt zu den besten Pilz-Bieren Europas. Die sorgfältige Selektion der Rohstoffe und der behutsame Brauvorgang sind Voraussetzung für die hohe Qualität. Die größte Bedeutung kommt dabei dem Hopfen zu, der ausschließlich aus Leutschach in der Südsteiermark stammt. Daher kann man jedes Jahr auf unterschiedlichste Geschmacksnuancen gespannt sein. Beim heurigen Jahrgang dominieren eindeutig die Hopfenaro-
Aus südsteirischem Hopfen men und die Malzkomponente ist heuer praktisch nicht wahrnehmbar. Das Reininghaus Jahrgangspils ist nicht im Handel, sondern ausschließlich in der gehobenen Gastronomie erhältlich und wendet sich an Gourmets, die auch beim Biergenuss höchste Ansprüche stellen. ■