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Technisch höchst begabt
Österreichs „Roboter-Fußballer“ an der Uni Graz Technisch höchst begabt
Roboter haben ihren Einsatzbereich in den letzten Jahren erheblich erweitern können. Sie übernehmen Reinigungsarbeiten, prüfen, portionieren und verpacken Le-
bensmittel, sind fixer Bestandteil in den Montagehallen der Automobilindustrie und sie spielen Fußball. Durch die Gründung der RoboCup Federation entstand ein Dachverband, der die Austragung von Turnieren in die Hand nimmt. Seit 1997 gibt es nationale, internationale Veranstaltungen und eine Weltmeisterschaft der „Blechkameraden“. Gespielt wird auf Basis der realen FIFA-Regeln. Nur die AbseitsRegel wurde gestrichen, das Spielfeld misst 12 x 7 Meter. Auch Fouls werden gepfiffen. Zwar sind „Blutgrätschen“ und Tätlichkeiten durch das Fehlen von Armen und Beinen nicht möglich, für das Schieben eines Gegners gibt es allerdings die gelbe Karte.
v o n A l e x a n d e r M a l l y G r a z i s t s e i t 2 0 0 1 v e r t r e t e n
Seit vier Jahren gibt es an der TU Graz das „Mostly Harmless RoboCup Team“, eine engagierte Gruppe aus P r o f e s s o r e n , A s s i s t e n t e n und Studenten verschiedener Fakultäten. Bis heute sind sie damit einzigartig in Österreich. Die eigenen „Robo-Athleten“ hatten beim Treffen mit „Attempto Tübingen“ – die Deutschen waren 1998 immerhin Vizeweltmeister – die Chance, zu beweisen, wie gut sie sind. „Das Fußballspiel ist eine Testumgebung. Was die Roboter am Spielfeld schaffen, können sie
am Institut mit Leichtigkeit“, bringt Stefan Galler, Student der TU Graz und zuständig für Public Relations des Teams, den Sinn und Zweck der Veranstaltung auf den Punkt. Tatsächlich handelt es sich bei den vier „High-Tech-Sportlern“ aus der Steiermark um Service-Roboter. Also „echte Amateure“, die bei montiertem Greifarm Transporttätigkeiten durchführen. Da Kamera, Sensoren und die Räder zur Fortbewegung in beiden Einsatzgebieten vorhanden sind, genügen einige Anpassungen der Technik, um sie zu vollwertigen F u ß b a l l e r n umzurüsten. Um den Ball annehmen und führen zu können, wird eine Vorrichtung an der Front des Roboters montiert, die den Ball an drei Seiten berührt und ihn dadurch in Fahrtrichtung des Ballführenden bewegt. Ein Torschuss wird durch den so genannten „Kicker“ möglich – eine Metall-
Auch das sind Fußballer, allerdings von einem anderen
Stern. Zwei Mitglieder des Mostly Harmless
Robo- Cup-Teams. Arme und Beine fehlen. Blutgrätschen und Tätlichkeiten daher unmöglich. Für das Schieben eines Gegners gibt es die gelbe Karte.
Auch wenn Hans Krankls Mannen im internationalen Vergleich eher dürftig abschneiden, ist Österreichs Ballsport Nummer eins in anderen Bereichen mehr als nur konkurrenzfähig. Im Roboter-Fußball ist das Team der Technischen Universität Graz längst keine Unbekannte mehr und so lud man die Mannschaft der Uni Tübingen am 14. und 15. Jänner zu einem freundschaftlichen Turnier in das Grazer Kunsthaus ein. Österreich gegen Deutschland im Fußball der etwas anderen Art.
platte, die sich in der Mitte dieser Vorrichtung befindet und den Ball bei Bedarf abstößt. Die Robo-Kicker sind zwar kompakt, aber natürlich nicht unverwundbar. Weil es im Spiel immer wieder zu Kollisionen kommt, haben die Teams natürlich auch „Verletzungssorgen“.
E i n s t e i n i g e r We g z u m Z i e l
Zugegeben, das Spielgeschehen wirkt teilweise konfus und planlos. Eine Rudelbildung der Roboter rund um den Ball ist die
Regel und technische Probleme während des Spiels gehören dazu. Auch auf ein ausgefeiltes Passspiel muss man derzeit noch verzichten. Zumeist begnügt sich der Ball führende Roboter damit, das gegnerische Tor zu identifizieren und darauf zuzurollen. Trotzdem befindet sich das Team der TU Graz auf dem richtigen Weg. Man hat erst vor wenigen Jahren mit der Entwicklung der Mannschaft begonnen und sich mit dem respektablen Abschneiden bei der RoboCup-WM 2004 in Lissabon einen Namen in der Szene gemacht. Mit der gelungenen Veranstaltung im Kunsthaus hat man auch bewiesen, dass wissenschaftliche Forschung durchaus alltagstauglich ist.
Österreich – Deutschland im Grazer Kunsthaus. Ein Duell der Erzrivalen, allerdings im Robo-Fußball. Mit Glück 1:1.
E i g e n t o r r e t t e t e Ö s t e r r e i c h
Das erste Spiel im Grazer Kunsthaus – eine Partie dauert 2 x 10 Minuten – ging mit 0:1 verloren. Auch im zweiten Spiel sah es lange Zeit nach einem Sieg der Gäste aus, wäre nicht fünf Minuten vor Ende der zweiten Halbzeit ein Tübinger Roboter scheinbar orientierungslos auf das eigene Tor gestürmt. 1:1 hieß es am Ende und die „Fans“ waren zufrieden mit ihren „verkabelten Buam“. ■
Alkotest Alkotest
Ist die Blutabnahme bei Bewusstlosen erlaubt?
KLIPP-Leser Werner Berger* geriet in Konflikt mit den Behörden, weil diese angeordnet hatten, vom bewusstlosen Berger Blut zur Alkoholkontrolle abzunehmen. KLIPP befragte Juristen zur Rechtslage.
Lenker Werner Berger wird von der Gendarmerie angehalten und zum Alkoholtest am Alkomat aufgefordert. Nach dem ersten Blasversuch fällt er in Ohnmacht. Zuvor noch gab er den Beamten die Erlaubnis, einen Bluttest bei ihm durchzuführen. Im Krankenhaus wurde dann am bewusstlosen Werner Berger eine Blutabnahme vorgenommen – übrigens mit dem Ergebnis von 0,88 Promille Alkohol im Blut. Werner Berger ist seither in einem noch laufenden Verfahren im Streit mit den Behörden, ob diese Blutabnahme rechtens gewesen sei. Dr. Karin Clement vom Unabhängigen Verwaltungssenat (UVS), dort zuständig für Verkehrsdelikte, gibt dazu die allgemeine Auskunft: „An einem Bewusstlosen für eine Alkoholkontrolle Blut abzunehmen ist nicht erlaubt, außer es liegen medizinische Gründe vor, die eine Blutabnahme nötig machen. Dann kann dieses Blut auch zur Alkoholkontrolle herangezogen werden. Hat der Lenker der Blutabnahme zugestimmt, dann steht einer Blutabnahme, nichts im Weg. Eine medizinische Indikation zur Blutkontrolle kann auch bei einem Bewusstlosen dann notwendig sein, wenn Ärzte eine Alkoholisierung im Rahmen einer eventuellen Behandlung berücksichtigen müssen.“ Relevante Bestimmungen zu Zwangsmaßnahmen sind im § 5 der STVO geregelt: Das Organ der Straßenaufsicht hat die Atemluft des Lenkers zu überprüfen. Wenn etwa im Fall von Asthma dies nicht möglich ist, besteht die Möglichkeit ihn einem Arzt vorzuführen bzw. eine Blutabnahme anzuordnen. Verweigert dies ein Lenker und ist die Aufforderung der Straßenaufsichtsorgane rechtmäßig erfolgt, dann wird die Verweigerung des Alkomattests, der Vorführung zu einem Amtsarzt und der Blutabnahme gemäß § 99/Abs. 1 b der STVO im Ausmaß von 1.162,– Euro bis 5.813,– Euro bzw. 2 bis 6 Wochen Arrest bestraft. ■
Dr. Manfred Rath
Foto: Nina Krok
Rath · Stingl · Dieter Rechtsanwälte
Verteidiger in Strafsachen Mitglieder der Treuhandrevision der Steiermärkischen Rechtsanwaltskammer
Beim Verkauf von Liegenschaften kommt der Sicherheit der Vertragsabwicklung größte Bedeutung zu. Der Käufer muss die Garantie haben, dass im Rahmen der Kaufabwicklung die Lastenfreistellung der Liegenschaft und die Eigentumseintragung im Grundbuch erfolgt. Der Verkäufer muss die Garantie haben, dass die Grundbuchseintragung erst nach Erlag des Kaufpreises erfolgen kann und dass der Kaufpreis nach Vorliegen der vertraglichen Voraussetzungen verlässlich an ihn ausbezahlt wird. Die Steiermärkische Rechtsanwaltskammer hat mit dem System der Treuhandrevision ein Instrument geschaffen, welches die Sicherheit dieser Abwicklung hundertprozentig gewährleistet. Voraussetzung dafür ist, dass der Anwalt, der diese Treuhandschaft abwickelt, Mitglied der Treuhandrevision ist, was bereits aus dem Briefpapier des jeweiligen Anwaltes ersichtlich ist. Das Treuhandstatut sieht vor, dass jede übernommene Treuhandschaft unverzüglich an die Steiermärkische Rechtsanwaltskammer gemeldet wird, welche die Treuhandschaft in das Treuhandbuch einträgt und hierüber den Vertragsparteien eine schriftliche Bestätigung zustellt. Erst danach darf der Treuhandbetrag durch den Rechtsanwalt übernommen werden. Für jeden Treuhandauftrag wird ein eigenes Konto eröffnet, wobei die Parteien von jeder Kontoverfügung durch die Bank verständigt werden. Bei der Vereinbarung der Treuhandabwicklung mit dem Rechtsanwalt sind die vom Treuhänder zu veranlassenden Geldbewegungen vorweg zu bestimmen. Grundlage ist ein eigener, schriftlicher Kontoverfügungsauftrag, der vom Treuhänder (dem Rechtsanwalt) und den Treugebern (Käufer und Verkäufer) unterfertigt wird. Dieser Auftrag stellt sicher, dass die vom Treuhandkonto zu veranlassenden Überweisungen nur an die im Kontoverfügungsauftrag der Bank bekannt gegebenen Empfänger erfolgen können. Die Einhaltung der Bestimmungen des Treuhandstatutes wird zusätzlich durch Revisionsbeauftragte der Steiermärkischen Rechtsanwaltskammer überwacht, welche gleich dem Treuhänder der absoluten anwaltlichen Verschwiegenheitspflicht unterliegen. Mit dieser Art der Treuhandabwicklung ist automatisch auch ein umfassender Versicherungsschutz, wofür keinerlei zusätzliche Kosten entstehen, für Vertrauensschäden der Vertragsparteien bis zu einem Betrag von Euro 7.267.283,41 verbunden. Der Rechtsanwalt und Treuhänder Ihres Vertrauens steht Ihnen für die Vertragserrichtung im Zusammenhang mit der Abwicklung von Liegenschaftstransaktionen jederzeit gerne zur Verfügung. Dr. Manfred Rath Dr. Manfred Rath Partner der Kanzlei Rath · Stingl · Dieter Rechtsanwälte Friedhofgasse 20, 8020 Graz Tel.: 0316/7085 Fax-DW: 25 E-Mail: law-office@rath-partner.at Internet: www.rath-partner.at