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Kultur für die Elbvororte und die Stadt
KULTURKIRCHE Sina Nossa: Fado in Altona
Die Leidenschaft für den Fado, die musikalische Seele Portugals, brachte Sina Nossa 2005 zusammen: sieben portugiesisch-, brasilianisch- und deutschstämmige Musikerinnen und Musiker, die ihr aktuelles und drittes Album „Concreta Utopia“ in der Kulturkirche Altona vorstellen werden. Fado bedeutet im Portugiesischen „Schicksal“. Die Texte des Fado handeln daher auch oft von unglücklicher Liebe, sozialen Missständen, vergangenen Zeiten und der Hoffnung auf eine schönere Zukunft – verpackt in wunderschöne Melodien. Die meist poetischen, aber auch politischen und humorvollen Texte stammen aus der Feder des in Portugal und Deutschland lebenden brasilianischen Komponisten, Sängers und Instrumentalisten Marcelo Penna. Seine Komposition Canção Postal („Postkarten-Song“) dringt z. B. in die Tiefen Lissabons vor und wandelt durch Straßen, die sich auf die koloniale Vergangenheit der Stadt beziehen. Karten im Vorverkauf für 15 Euro, an der Abendkasse 19 Euro, ermäßigt 10 Euro.
Mo., 13. Juni, 20 Uhr, Bei der Johanniskirche 22, Altona
Sina Nossa spielen den Fado Portugals
LESUNGEN 6. Sülldorfer Lesenacht
Bei Wein, Wasser und Gebäck heißt es wieder lesen und klönen. Es werden abwechselnd von Anwesenden eigene „Wörter, Listen oder Texte“ gelesen. In den Pausen wird geklönt. Vorgelesen werden kann und soll wirklich alles: Schulaufsätze aus der 2. Klasse, Haikus, Einkaufslisten, Beschwerdebriefe, Arztbriefe, Gedichte oder Liedtexte aus der Jugend, Fahrten- oder Tagebucheintragungen, Sitzungsprotokolle, politische Pamphlete, Klageschriften, wissenschaftliche oder pseudowissenschaftliche Texte (auszugsweise), alte Beiträge für die Schülerzeitung, Liste mit Urlaubszielen für die nächsten zehn Jahre, Geschichten, Erzählungen … Es wird ca. 15 bis 20 Leseplätze geben. Wer lesen möchte, melde sich mit Namen und Telefonnummer unbedingt bis spätestens 10. Juni an. Bitte geben Sie auch an, wie lang Ihre Lesung dauern wird. Die Vorlesezeit beträgt maximal zehn Minuten. Kontakt: benthackct@t-online.de oder Tel./WhatsApp 0151/2708 1706 Es gelten die dann aktuellen Infektionsschutzbedingungen. Eintritt frei.
Fr., 24. Juni, 19 Uhr, Goßlerhaus, Goßlers Park 1, Blankenese
CD Songs of Rain
Ein wolkenverhangener Himmel, Regentropfen, die ans Fenster klopfen: Das ist schon beinahe Musik, und seit Jahrhunderten inspiriert das Nass aus den Wolken nicht nur die Maler, sondern auch Dichter und Komponisten. Die Bratschistin Karolina Errera präsentiert auf ihrer GENUIN-Debüt-CD gemeinsam mit ihrer Klavierpartnerin Lilit Grigoryan eine Auswahl hochemotionaler Musik von John Dowland bis Benjamin Britten. Die mehrfache Preisträgerin internationaler Wettbewerbe hat Originalwerke und Bearbeitungen auf das Programm dieser CD gesetzt, die einen weiten Bogen spannen. Und der warme Klang von Bratsche und Klavier sowie die Spielkultur der beiden Interpretinnen kommen diesen bewegenden Werken sehr entgegen.
BLURRED EDGES Fließende Musik
Beim blurred edges Festival 2022 treten 180 nationale und internationale KünstlerInnen der freien Musikszene in 55 Veranstaltungen auf. Das Event, das in diesem Jahr wieder live und vor Ort stattfinden kann, zeigt Kompositionen, und Konzept- Improvisationen, Klanginstallationen und Performances, monomedial oder multi- medial, solo oder in größeren Ensembles.
www.facebook.com/ blurred.edges/
BÜHNENPRACHT
LESE-FESTIVAL Literatur in den Häusern
FOTO: ©STEFANIE KULISCH/SUHRKAMP
Autorin Magdalena Schrefel
Vom 8. bis zum 12. Juni 2022 laden Gastgeberinnen und Gastgeber zu Lesungen in ihren Privaträumen, Büros, Ateliers und Gärten ein. So entsteht für die Gäste ein außergewöhnliches Literaturerlebnis zwischen privater Atmosphäre und dem Austausch mit Künstlern, Publikum und Gastgebern. Das Festival will den Salongedanken stärken und fördert zugleich Literaten und das private Engagement für Literatur. Der Vorverkauf ist bereits gestartet.
www.kunstsalon.de/ festival/literatur-in-den- haeusern-der-stadt
FOTO: ©HENNING HEIDE
Theaterschiff Hamburg Das Ziel ist im Weg
Ein kabarettistischer Hüttenkoller von Philipp Schaller und Michael Frowin – ein Unwetter, drei Aussteiger, kein Handynetz, keine Hoffnung, alles offen.
Die Suche nach dem Sinn des Lebens ist nicht mehr nur etwas fürs Philosophiestudium, sondern auch für Stars, C-Promis, und eigentlich jeden. Die neue Produktion des Theaterschiffs Hamburg nimmt sich genau dieser Sache an und so ist hier nicht der Weg das Ziel, sondern „Das Ziel ist im Weg“. Die Geschichte: Drei Aussteiger befinden sich während eines Unwetters eingeschlossen in einer Hütte auf dem Jakobsweg, ohne Handynetz, ohne WLAN, aber mit viel Zeit. Sie suchen? Genau: den Sinn des Lebens und finden feuchte Socken. Sie hassen sich, sie lieben sich, sie streiten über vegane Kindererziehung, Klimawandel und Gendersternchen, den perfekten Rollkoffer und die neue Normalität nach Corona. In diesem furiosen Kabarettstück, das für das Theaterschiff komplett überarbeitet und aktualisiert wurde, werden Elisa Pape, Michael Frowin und Daniel Heinz unter der Regie von Hans Holzbecher aufeinander losgelassen. Ohne Notarzt, aber mit Musik und bis an die Zähne mit Pointen bewaffnet. Ab dem 3. Juni gibt es wieder Termine für diese furiose Aufführung.
www.theaterschiff.de
FOTO: ©HENNING HEIDE
ALTONALE Kultur in den Straßen
vom 17. Juni bis zum 3. Juli findet die altonale statt. Sie versteht sich als Festival der kulturellen Vielfalt. Zwar werden nicht mehr so viele Straßenzüge wie noch vor Corona bespielt, aber der Vielfalt tue das keinen Abbruch, so die Veranstalter. Rund um das Festivalzentrum auf dem Platz der Republik erwartet die Besuchenden ein aktuelles Programm aus allen altonale Kultursparten. Am ersten Wochenende findet außerdem der altonale Flohmarkt statt.
https://www.altonale.de/altonale-festival
Privattheatertage
Im Juni finden die 10. Privattheatertage statt. Die Jury hat erneut unter vielen Bewerbungen die zwölf besten Leistungen ausgesucht. Vom 21. Juni bis 3. Juli 2022 werden zum zehnten Mal die bundesweiten Privattheatertage in Hamburg ausgerichtet. Zwölf Inszenierungen von Privattheatern aus dem gesamten Bundesgebiet stehen auf dem Programm. Diese haben sich für den Wettbewerb mit ihren Produktionen beworben. Eine neunköpfige Jury hat diese Theater besucht und unter den vielen Bewerbungen die Produktionen für die Monica Bleibtreu Preise nominiert. Zum zehnjährigen Jubiläum melden die Organisatoren einen Bewerbungsrekord: Insgesamt haben sich die Pri-
vattheater mit 119 Inszenierungen in den drei Kategorien „(Moderner) Klassiker“, „(Zeitgenössisches) Drama“ sowie „Komödie“ beworben – damit sind 26 Bewerbungen mehr eingegangen als im Vorjahr. Über 147.000 Kilometer hat die neunköpfige Expertenjury daraufhin zurückgelegt, um die zwölf besten Produktionen auszuwählen. Diese werden im Rahmen der 10. Privattheatertage präsentiert.