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Zeitschrift der benediktinischen Gemeinschaften Einsiedeln und Fahr
SALVE Zeitschrift der benediktinischen Gemeinschaften Einsiedeln und Fahr
6. Jahrgang · Ausgabe 6 Dezember 2014/Januar 2015 Erscheint sechs Mal jährlich Titelbild: Franz Kälin jun.: Engelführung in der Klosterkirche Einsiedeln (S. 4ff.)
Führung Engelführung: Erklärungshilfe für die Kirche als Bilderbuch
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Wallfahrt Gebetserhörungen: «Danke, Bruder Meinrad» Liturgischer Kalender Wallfahrtsinformationen Haben Sie gewusst Liturgisches Grundwissen – «Wort des lebendigen Gottes»
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Kloster Einsiedeln Priesterweihe – «Damit sie mit ihm seien» Gebetsanliegen Jahr des Ordenslebens – In Freude und Freiheit «Heute im Blick», das neue Buch von Pater Martin Die Klosterfreunde auf der Ufenau GeMi 2014 – «Älplerchilbi» Oblatentagung – «Gib mir ein Wort, damit ich lebe» Konventglöckli
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Stiftsschule Schulnachrichten Ecke der Eltern Schulseelsorge – Von Angesicht zu Angesicht Internat – die «Überflieger» Regionale Alteinsiedlertreffen 2015 Personalnachrichten Corvina – Sieben neue Spefuxen Alumni – Was für eine Nostalgiefahrt! In Memoriam Bruno Zumstein
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Kloster Fahr Grusswort Verein Pro Kloster Fahr – Die kreative Seele «Dein Leben will ich singen» – Silja Walter vertont «Ein Stern ist aufgebrochen – das neue Buch von Silja Walter Nachrichten der Ehemaligen Meditation und Bild
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Kaleidoskop www.kloster-einsiedeln.ch www.kloster-fahr.ch www.propstei-stgerold.at www.zeitschrift-salve.ch www.gotteswort.ch www.GOTTsuchen.ch
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Veranstaltungskalender Primin Meier – «Gehorsam ist nicht das Schlechteste» «Die weisse Madonna» – Peter Zeindlers Krimi Neue Bücher Inhaltsverzeichnis 2014 Impressum
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LEITGEDANKE
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ünf Mal in diesem Jahr haben wir Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, das Thema Führung im klösterlichen Zusammenhang näher gebracht. In der Nr. 1 war es der damals noch ganz neue Abt Urban Federer mit seiner Führungsrolle als Klostervorsteher. In der Nr. 2 machte Priorin Irene Gassmann deutlich, was für sie Führung im Kloster Fahr bedeutet. In der Nr. 3 erläuterte Rektor Peter Lüthi kurz vor seiner Pensionierung Führungsaufgaben des Lehrers gegenüber seinen Schülern. Die Nr. 4 war Führung im geistlichen Leben gewidmet und in der Nr. 5 stellten wir das unternehmerische Führen in den beiden Klöstern und in der Propstei St. Gerold vor. Jetzt schliessen wir unser Jahresthema ab mit einer ganz und gar wörtlichen Interpretation des Wortes: Führungen (von Besuchergruppen), wie sie von den Klöstern Einsiedeln und Fahr und von der Propstei St. Gerold angeboten werden. Wir erhielten Gelegenheit, eine Führung der besonderen Art zu dokumentieren – die «Engelführung» in der Klosterkirche Einsiedeln (s. Seite 4 ff.). Jetzt, nach getaner Arbeit dünkt es mich fast, als wäre die Beschäftigung mit den Einsiedler Kirchenengeln so etwas wie eine Zusammenfassung oder vielleicht auch eine spirituelle Deutung unseres Jahresthemas. Eine seit längerem beliebte, aber nichts desto trotz dumme Redensart lautet: «Der Weg ist das Ziel.» Wer sich nach diesem Motto auf den Weg machen würde –meinetwegen von Einsiedeln nach St. Gerold – käme niemals im Grossen Walsertal an. Er würde ziellos in der Welt herumirren bis ans Ende seiner Tage. Die Engel in der Klosterkirche Einsiedeln und ihre «Kollegen» überall sonst lehren uns das pure Gegenteil: Führen ist in Wahrheit immer zielgerichtet. Auch die Sprache weiss das: «Der Weg führt von... nach…», sagt sie. Auch als Christen wissen wir das – und wir kennen das Ziel. Wenn wir Gott «eines Tages» gegenüber stehen, wissen wir: Wir haben unser Ziel erreicht und freuen uns «uusinnig» wie der heimgekehrte «verlorene Sohn» und sein Vater im Gleichnis (Lk 15). Und das bevorstehende Weihnachtsfest erinnert uns daran: Im Gottessohn Jesus von Nazareth ist uns ein – gangbarer – Weg von unserem Hier und Jetzt zu Gott geschenkt. «…und führe uns zum ewigen Leben», beten wir. Nur gehen müssen wir diesen Weg selber – wenn wir wollen.
Erich Liebi
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FÜHRUNG
Engelführung in der Klosterkirche Einsiedeln
Erklärungshilfe für die Kirche als Bilderbuch In dieser letzten Ausgabe 2014 nehmen wir unser Jahresthema «Führung» ganz wörtlich: Führungen für Besuchergruppen. Solche gibt es in Einsiedeln, angeboten vom Kloster selbst (in beschränkter Zahl) und von Einsiedeln Tourismus für Kirche, Barockbibliothek, Marstall, Grosser Saal. Aber auch im Kloster Fahr und in der Propstei St. Gerold sind auf Anmeldung Besucherführungen möglich. Eine Kirchenführung der ganz besonderen Art ist mit der Wahl-Einsiedlerin Kathrin Niederhauser zu erleben. Ihre seit ein vier Jahren angebotene Engelführung erfreut sich nicht zuletzt während des Weihnachtsmarktes (s. Kasten) grosser Beliebtheit. «Salve» hat sich auf das Abenteuer Engelführung eingelassen.
«Die Klosterkirche ist wunderbar», sagt Kathrin Niederhauser einleitend, «ein riesiges Bilderbuch, aber eigentlich eine Überforderung». Dem kann ich von Herzen zustimmen. Der Engelführung von Kathrin Niederhauser beizuwohnen mit dem Ziel, aus dem Gehörten, Gesehenen, Wahrgenommenen einen «Salve»-Artikel zu schreiben, ist in der Tat eine ziemliche Überforderung, was allerdings weder an den Engeln noch an der Führerin, wohl aber an den beschränkten Fähigkeiten des Journalisten liegt: Gleichzeitig zuhören, schauen – nach oben natürlich, weg vom Notizblock –, staunen und auf dem Papier Leserliches hinterlassen... Als die Führung nach neunzig Minuten endet, ist mir klar: das wird nicht einfach werden. Die Engel und ihre «Dolmetscherin» mögen mir also verzeihen, wenn ich hier kaum mehr als eine sehr persönlich gefärbte «Notlösung» abliefere. Über tausend Engel Überfordernd sind die Kirchenengel allein schon wegen ihrer Menge. Ein Student soll
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Aufbruch zu einem Erlebnis der besonderen Art: Engelführung in der Klosterkirche.
FÜHRUNG
Die wichtigste Bildaussage: Wer sich hier in der Klosterkirche – und im Leben – für Engel interessiert, muss nach oben schauen. Der Laserpointer der Engelführerin Kathrin Niederhauser (re.) zeigt, wohin (Fotos: Franz Kälin jun.). sie einmal gezählt haben – gut über tausend, 449 Stuckengel in verschiedenen Grössen, Farben und Positionen, sowie etwa 600 gemalte Himmelsboten. «Warum sind es so viele?», wird Kathrin Niederhauser fragen und natürlich weiss sie die Antwort: «Sie weisen auf ein Wunder hier in der Klosterkirche hin». Aber das kommt erst später zur Sprache. «Das grosse Himmelstheater» Auf den ersten Blick scheinen die Engel mehr oder weniger willkürlich in das überwältigende barock-theatralische «Bilderbuch» platziert worden zu sein. Der Zufall mag tatsächlich da und dort Regie geführt haben, doch im Wesentlichen spielen die wichtigsten Figuren eine durchaus gewollte Rolle im «grossen Himmelstheater». Aber wer hat es geschrieben? Worauf konnten sich die Gebrüder Asam stützen, als sie um 1730 die neu erbaute Kirche ausstaffierten? Jemand muss
das ikonographisch-theologische Programm für die Engel, für die Deckengemälde und alles andere geschrieben haben. «Wahrscheinlich war es der damalige Abt Thomas Schenklin», meint Pater Matthäus Meyer, der das grosse Werk der 1997 vollendeten Kirchenrenovation geleitet hat. Er kennt praktisch jeden Quadratzentimeter Farbe in der Klosterkirche. Aber von schriftlichen Unterlagen, von einem «Engelprogramm» von damals ist ihm nichts bekannt. Selbst erarbeitet Das hat auch Kathrin Niederhauser zu spüren bekommen, als sie die Initiative für das Projekt Engelführung ergriff. Auf Schriftliches zur Rolle der Engel in der Klosterkirche konnte sie sich nicht stützen, sie musste sich aufgrund anderer Quellen und eigener Beobachtung die Deutung der Engel, ihrer Platzierung, ihres Ausdrucks, ihrer Haltung, ihrer Attribute selber erarbeiten. Weil sie
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FÜHRUNG sich dabei auch auf die Heilige Schrift stützte, hat sie «bibelfeste» Argumente zur Hand und braucht ihr Publikum nicht mit «esoterischer» Engellehre zu abzuspeisen. Weil ihr das wichtig ist, betont sie es gleich zu Beginn der Führung. An der ersten Station in der Klosterkirche, auf der Höhe der Kanzel, tummelt sich eine zahlreiche Engelschar. Ein Putto, der direkt in die Kanzel schaut, scheint mit Gesichtsausdruck und Handgeste den (menschlichen) Prediger geradezu ermuntern zu wollen, das «ewige Evangelium» aus dem «Buch des Lammes» zu verkünden, wofür der «Engel der Offenbarung» hoch über der Kanzel steht. Der «Engel des Herrn», von dem in der Bibel häufig die Rede ist, ist der Sprecher Gottes. Sein Botenstab, der von weitem fast wie eine Waffe wirkt, weist ihn aus als Bote Gottes, die eigentliche Bedeutung des griechischen Wortes «angelos», wie Kathrin Niederhauser erklärt. Andere Attribute sind
etwa der Fackelstab als Symbol für das göttliche Licht oder die Schriftrolle für das Wort Gottes. Geistwesen Wir seien uns gewohnt, uns Engel mit Flügeln zu denken, erklärt Kathrin Niederhauser. Aber nicht alle Engel hier in der Klosterkirche sind mit Flügeln ausgestattet, in den ersten christlichen Jahrhunderten wurden sie sogar gänzlich ohne Flügel dargestellt. Aber unserer Phantasie helfen die Flügel vielleicht, uns die Engel im biblischen Sinn als Geistwesen vorzustellen. Als «Person» seien die Engel unwichtig, es gehe ausschliesslich um die zu überbringende Botschaft, habe ich notiert. Da kommt der «Salve»-Journalist ins Grübeln. Vielleicht wäre es für die heutige Medienwelt gar nicht so schlecht, wenn dort Engelsqualitäten zum Zuge kämen, statt dem gegenteiligen «Credo», das Medium selbst sei die Botschaft. Item...
Einer hat sie gezählt: 449 Stuck-Engel in verschiedenster Gestalt gibt es insgesamt in der Klosterkirche, besonders zahlreich sind sie an der Predigerkanzel.
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FÜHRUNG Kinderengel Sogenannte Kinderengel sind sehr zahlreich in der Einsiedler Klosterkirche, auch rund um die Kanzel, von wo aus ja bis zur Installation der Lautsprecheranlage der Priester predigte. Unsere Engelführerin hat eine schelmische Deutung für diese Putti: «Wie Kinder, die sich während der Predigt langweilen.» Aber sie bietet auch eine geistliche Interpretation: Das eine Engelkind schaut in Richtung Kircheneingang und begrüsst die Leute, das zweite geht mit gutem Beispiel für lebendigen Kirchengesang voran und singt mit weit offenem Mund, ein drittes, kniend, mit strengem Gesicht repräsentiert Frömmigkeit, wie sie zur Barockzeit verstanden wurde, und ein viertes gibt dem Prediger ein Handzeichen: «Es sind alle da, du kannst anfangen.» Einen besonders Übermütigen (beim Meinradsaltar) bringt die Engeldeuterin mit dem traditionellen «Osterlachen» in Verbindung. Ich bin beeindruckt, auch und gerade weil sich jemand das alles um 1730 konkret ausgedacht haben muss… Sehr zahlreich, deren 135 allein im Kirchenschiff, sind die rosaroten geflügelten Engelsköpfchen, weiss Kathrin Niederhauser zu berichten. Vier Jahre lang habe eine Restauratorin nur Kinderengel (oder Putti) restauriert. Vor allem die Händchen seien eine Herausforderung gewesen, schliesslich habe die Restauratorin die Kleinen als «meine Kinder» adoptiert. Weil sie sich meist ziemlich hoch oben befinden, bräuchte man für eine nähere Beschäftigung mit den Kirchenengeln eigentlich ein Fernglas. Dann würde man seitlich links des Meinradsaltars ein rosa Putto entdecken mit einem Ehrenkranz in den Händen, der den hl. Meinrad als Märtyrer ausweist. Eher Allegorien als Engel im engeren Sinn «bevölkern» Altäre und die Grabstätten für Äbte und Mönche. Am Benediktsaltar symbolisieren sie Kerntugenden des mönchischen Gelübdes: Das Joch für den Gehorsam, die verbundenen Augen «Amors» und den Bogen, den er fallen lässt,
Selbst nur mit Stummelflügeln ist dieses Engelchen bereits «flügge» und kann sein Amt als Überbringer einer göttlichen Botschaft ausüben (Epitaph der verstorbenen Äbte). für die Keuschheit. Eigentlich ein Evangelium Im «Predigtraum», unter der Abendmahlskuppel, spricht die Engelführerin «von dieser Kirche als Evangelium»: «Das Abendmahl findet am Vorabend des Todes Jesu statt. Der Auferstandene sagt zu seinen Jüngern: ‹Geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern›. In den Seitenaltären ist diese Jesus-Nachfolge dargestellt – der hl. Meinrad, der dieses Kloster ‹gründete› und gegenüber der hl. Bernedikt, der die Klosterregel schuf. Beide sind ‹Nachfolger Jesu›, die weitere ‹Nachfolger› mit sich ziehen.» Jetzt stehen wir unter der Weihnachtskuppel, «dem hellsten Raum im Kirchenschiff», sagt Kathrin Niederhauser. Natürlich bezieht sie auch die Kuppelfreskos in ihre Engeldeu-
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FÜHRUNG
Ein zweiter «Engelberuf» ist das Gotteslob mit allen musikalischen Mitteln: Am Prospekt der Marienorgel hat sich ein ganzer Schwarm von Musizierengeln niedergelassen. tung ein, denn wer immer das theologische «Engelprogramm» geschrieben hat – Aufgabe der Engel ist es, nach dem Vorbild des Weihnachtsgeschehens in Bethlehem, die «Freudenbotschaft», das «Evangelium» zu den Menschen, in den Menschen und damit den Menschen zu Gott zu bringen. Da dämmert mir etwas. Ich bin ja auch hier, weil ich den letzten Beitrag zum Jahresthema «Führung» zu schreiben habe. Und ich nehme es dankbar als günstige «Führung»: Die Engel als Boten, als «Werkzeuge» Gottes, haben eine klare Führungsaufgabe unter und in uns Menschen zu erfüllen. Und an ihrem Wirken, wie es in der Klosterkirche zum Ausdruck kommt, ist klar zu erkennen – Führung hat immer ein Ziel, im Fall der Engel in der Klosterkirche und überall sonst ist es das eine erste und letzte Ziel – Gott. Das grössere Wunder Auch Kathrin Niederhauser hat ihre Engelführung auf ein Ziel hin angelegt. «Warum gibt es in der Klosterkirche Einsiedeln so viele Engel?», lautet ihre Frage. Und die Antwort, auf die die Engelführerin zielstre-
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big hingearbeitet hat: «Weil hier in dieser Kirche ein Wunder geschehen ist. Wir gehen jetzt unter das Oktogon, dort zeige ich es euch – die Engelweihe.» Auch hier barocke Theatralik, und natürlich walten auch hier Engel ihres Amtes. Bischof Konrad von Konstanz schickt sich an, trotz eines warnenden Traumgesichts in der Nacht die Gnadenkapelle zu weihen. Da erscheint ein Engel und präsentiert dem Bischof auf einer Schriftrolle die Botschaft von Jesus Christus: «Halt ein, Bruder!» Kathrin Niederhauser schlüpft jetzt selber in eine Engel-Rolle und erklärt in schlichten Worten den eigentlichen Kern der Engelweihe-Botschaft, wie sie aus dem «Bilderbuch» herauszulesen ist. Der Engel, der vom Meinradsaltar her «Auf dem Bauch» geflogen komme, erzählt sie, zeige auf das Engelweihfresko, als ob er sagen wolle: «Was beim hl. Meinrad geschehen ist, die Erscheinung der Muttergottes, ist noch nicht alles, hier, bei der Engelweihe kommt Jesus selber zu uns nach Einsiedeln». Damit erhalte die Engelweihlegende eine zeitlose Botschaft: «Jedes Mal, wenn ein Bischof eine
FÜHRUNG Die nächsten «Engelführungen» Während des «Weihnachtsmarktes» ohne Voranmeldung: Sa 29. November 2014 Mo 1. Dezember 2014 Di 2. Dezember 2014 Mi 3. Dezember 2014 Do 4. Dezember 2014 Fr 5. Dezember 2014 Sa 6. Dezember 2014 Besammlung jeweils 14.30 Uhr am Marienbrunnen. Kosten: CHF 15.– für Erwachsene, CHF 7.50 für Kinder. Weitere Informationen zu den Engelführungen und Anmeldung für Gruppen: www.wallfahrt-einsiedeln.ch
Einsiedeln nicht um eine barocke Übertreibung handelt. Zum Abschluss der Engelführung, die bei der Fülle des Materials und seiner hochkarätigen Bedeutung eigentlich «nur» eine «Engeleinführung» sein kann, gibt es – meistens – eine musikalische Überraschung. Stiftskapellmeister und -organist Pater Lukas Helg spielt für Kathrin Niederhausers Gäste «Engelmusik», den Chorsatz «Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir» aus dem Oratorium «Elias» von Felix Mendelssohn. An diesem 28. Oktober aber – es muss ein besonderer Tag gewesen sein – gibt es mehr: Charles-Marie Widors mächtige Toccata aus seiner fünften Orgelsymphonie spielt Pater Lukas als zweites Stück. Ich gehe jede Wette ein – auch die Kirchenengel haben sich darüber gefreut. Erich Liebi
Allgemeine Klosterführungen auf Anmeldung für Gruppen: www.wallfahrteinsiedeln.ch Allgemeine Klosterführungen mit oder ohne Anmeldung bietet auch Einsiedeln Tourismus: www.einsiedeln-tourismus.ch/
Er ist der Auferstehungsengel im Chor. Mit der Botschaft der Auferstehung fliegt er hinaus ins Kirchenschiff zu den Menschen: «Ich verkündige euch grosse Freude...»
Führungen im Kloster Fahr: www.kloster-fahr.ch Führungen in der Propstei St. Gerold: www.propstei-stgerold.at
heilige Handlung vollzieht, ist Jesus selbst der Handelnde.» Das alles ist im Oktogon über der Gnadenkapelle in üppigstem Barock bildlich dargestellt. Da könnte man ins Zweifeln kommen. Doch die Engelweihe selbst und die Überlieferung des liturgischen ParallelGeschehens im Sichtbaren und im Unsichtbaren sind wesentlich älter als Barock und Gegenreformation. Deshalb dürfen wir getrost davon ausgehen, dass es sich bei der Darstellung des Engelweih-Wunders von
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WALLFAHRT
Gebetserhörungen
«Danke, Bruder Meinrad!» Danke Bruder Meinrad, du hast mir eine grosse Bitte abgenommen. Du hast unserem Sohn sehr geholfen. H.R., E. 35 638 Bruder Meinrad hat durch seine Fürbitten für unsere Familie schon so viel Gutes getan. Seit vielen Jahren nehmen wir immer wieder Zuflucht zu ihm. Ich hatte eine Operation, vor der ich grosse Angst hatte. Meine Gebete und die meiner Familie wurden erhöht. Dank der Fürbitte der Gottesmutter und Bruder Meinrads ging alles gut. T.S., Z. 35 639 Bruder Meinrad gibt mir immer wieder Hoffnung und Vertrauen. Dafür danke ich ganz herzlich. J.B., S. 35 640 Seit meiner Jugendzeit verehre ich Bruder Meinrad Eugster sel. Mit meiner lieben Mutter bin ich oft nach Einsiedeln gereist. Dieses Jahr hatte ich einen unglücklichen Stolpersturz mit schlimmen Folgen. Notfallmässig wurde ich ins Kantonsspital transportiert und medizinisch betreut. Der leitende Unfallarzt empfahl eine Operation mit künstlichem neuem Schultergelenk. Im Spital und in der Reha-Kur betete ich Novenen. Der Untersuch drei Monate nach der Operation: Die Fortschritte seien grossartig und mehr als erwartet. Schon wieder 85% Beweglichkeit im rechten Arm und Schulter! Ganz selten hätte er so gute Werte! Bruder Meinrad Eugster hat ein kleines Wunder gewirkt und mir geholfen. Er bleibt mein Beschützer. B.M., W. 35 641
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Bruder Meinrad Eugster OSB (Foto: zvg).
Mein Mann hatte eine Blasenoperation (bösartig). Er hatte Chemotherapie. Bei der Kontrolle hatte ich grosse Angst, was es anzeigte. Welch ein Wunder! Mein Mann spricht gut an, die Krebszellen haben sich zu 50% zurück gebildet. Ich werde weiterhin zu Bruder Meinrad beten. Auch die jüngste Tochter habe ich Ihrer Fürbitte anvertraut. Ihr Sohn hat überraschend eine passende Lehrstelle gefunden! Wir sind so dankbar und erleichtert. P.S., H. 35 642
WALLFAHRT Mehrmals schon erfuhr ich grosse Hilfe auf die Fürbitte des ehrwürdigen Bruders Meinrad Eugster. In einer schweren Krankheit durfte ich Linderung und Heilung erfahren. Auch das fürbittende Gebet zu ihm um eine gute Heu- und Emdernte wurde erhört. Danke lieber Bruder Meinrad für alles! M.H., K. 35 643
Juni waren die Beschwerden soweit verschwunden, treten fast gar nicht mehr auf. Ich muss zwar verschiedene Medikamente weiter einnehmen, aber das Leben ist wieder lebenswert und ich bin sehr dankbar. Ich wende mich immer wieder an Bruder Meinrad, das gütige Gesicht gibt mir Trost. I.H., H. 35 644
Im April bekam ich eine Gürtelrose, die äusserst schmerzhaft und unangenehm war. Ich habe sofort mit der Novene begonnen und inständig um Besserung oder sogar Heilung gebetet. Ende Mai hatten sich die Schmerzen soweit gebessert, dass ich weniger Medikamente nehmen konnte. Mitte
Bruder Meinrad Eugster hat mich wieder ein weiteres Jahr von einer Krankheit verschont und damit die Einnahme von Kortison. Dafür bin ich ihm sehr dankbar. Seit über 40 Jahren darf ich immer wieder seine Hilfe erfahren in verschiedenen Anliegen. V.N., N. 35 645
Gregorianik–Perlen Choral aus dem Kloster Einsiedeln Die tausendjährige Tradition des Chorals in Einsiedeln hat Pater Roman Bannwart, langjähriger Choralmagister des Klosters, für das Tonstudio Zürich in den 60er- und 70er-Jahren zusammen mit der klösterlichen Schola aufgenommen. Diese CD macht seine Begeisterung für die Gregorianik einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich. Lassen Sie sich mitnehmen auf die faszinierende Reise des Gregorianischen Chorals, der am Wesentlichen unseres Lebens rührt. Finanziell ermöglicht hat die Herausgabe dieser CD die Vereinigung der Freunde des Klosters Einsiedeln.
Die CD ist im Klosterladen Einsiedeln (www.klosterladen-einsiedeln.ch/ 055 418 64 71) zum Preis von CHF 30.– erhältlich.
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WALLFAHRT
Liturgischer Kalender für den Dezember 3. Mi
Hl. Franz Xaver († 1552) Ordenspriester, Glaubensbote
5. Fr Herz-Jesu-Freitag 11.15 Feierliches Konventamt 20.00 Feierliche Komplet Eucharistische Aussetzung
7. So 2. Adventssonntag 09.30 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper
8. Mo
Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria 09.30 Pontifikalamt 16.30 Pontifikalvesper
13. Sa
Einsiedler Gebetstag für geistliche Berufe 13.00– Eucharistische Anbetung 16.00 in der Unterkirche
14. So
3. Adventssonntag (Gaudete) Adelheidsonntag 09.30 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper
13. Di
Hl. Adelheid († 999) Kaiserin
21. So 4. Adventssonntag 09.30 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper Aussetzung des Allerheiligsten Prozession und Salve Regina Rosenkranz Eucharistischer Segen
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24. Mi Heiliger Abend 20.00 Weihnachtsmette im Unteren Chor 23.00 Mitternachtsamt. Pontifikalamt 25. Do
Hochfest der Geburt unseres Herrn. Weihnachten 10.30 Pontifikalamt 16.30 Pontikalvesper
26. Fr
Fest Hl. Stephanus, erster Märtyrer 09.30 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper
27. Sa
Fest Hl. Johannes, Apostel, Evangelist 11.15 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper
28. So
Fest der Heiligen Familie 09.30 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper
Gebetsmeinungen Weltkirche Die Geburt des Erlösers bringe allen Menschen guten Willens Frieden. Für die Eltern, die ihren Kindern die Frohe Botschaft weitergeben. Kirche Schweiz Der Beginn des liturgischen Jahres, die Adventszeit lässt uns Ankündigungen des Messias hören: dass diese Ankündigungen zur Hoffnung für Jede und Jeden von uns werden.
WALLFAHRT
Liturgischer Kalender für den Januar 1. Do
Hochfest der Gottesmutter Maria Neujahr, Weltfriedenstag 09.30 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper Monatsprozession
21. Mi
2. Fr Herz-Jesu-Freitag 11.15 Feierliches Konventamt 20.00 Feierliche Komplet Eucharistische Aussetzung
24. Sa
2. Sonntag nach Weihnachten 4. So 09.30 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper Hochfest Erscheinung des Herrn (Epiphanie) Dreikönige 09.30 Pontifikalamt 16.30 Pontifikalvesper
6. Di
Hochfest Hl. Meinrad († 861). Mönch, Einsiedler, Märtyrer, Patron des Ortes 09.30 Pontifikalamt 16.30 Feierliche Vesper, Prozession mit dem Haupt des hl. Meinrad, Salve Regina Hl. Franz von Sales († 1622) Bischof, Ordensgründer, Kirchenlehrer
3. Sonntag im Jahreskreis 25. So 09.30 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper 28. Mi
Hl. Thomas von Aquin († 1273) Ordenspriester, Kirchenlehrer
31. Sa
Hl. Johannes Bosco († 1888) Priester, Ordensgründer
Fest Taufe des Herrn 09.30 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper
11. So
Gebetsmeinungen 15. Do
Hl. Maurus und Plazidus Schüler des hl. Benedikt
17. Sa
Hl. Antonius († 356) Mönchsvater in Ägypten
18.-25.
Weltgebetsoktav für die Einheit der Christen
18. So 2. Sonntag im Jahreskreis 09.30 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper
Weltkirche Friede: Für den gemeinsamen Einsatz aller Religionen Die Berufung zum Ordensleben: Für die Freude in der Nachfolge Christi und im Dienst an den Armen Kirche Schweiz Gebetswoche für die Einheit der Christen: dass die Ökumene in der Schweiz sich weiterentwickle in der gemeinsamen Suche und der gegenseitigen Anerkennung.
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WALLFAHRT
Wallfahrtsinformationen Seelsorge
Öffnungszeiten
Beichtzeiten Sonn- und Feiertage: 08.30 – 09.15 / 10.45 –11.00 / 15.00 –16.00 / 17.00 –18.00 Uhr Montag bis Samstag: 09.00 –10.45 / 15.00 –16.00 / 17.00 –18.00 Uhr
Kirchenpforte Montag bis Samstag: 08.30 –11.00 / 13.30 –16.15 / 17.00 –18.15 Uhr Sonn- und Feiertage: 08.30 – 09.15 / 10.30 –11.45 / 13.30 –16.15 / 17.15 –18.15 Uhr
Das «Goldene Ohr» das.goldene.ohr@kloster-einsiedeln.ch Klosterkirche Ostern bis Allerheiligen: 6.00 – 21.00 Uhr Allerheiligen bis Ostern: 6.00 – 20.30 Uhr Segnung von Andachtsgegenständen Montag bis Samstag: 12.00 / 14.45 / 16.15 / 17.00 Uhr Sonn- und Feiertage: 10.45 / 12.00 / 14.45 / 16.15 / 17.00 Uhr
Wallfahrtsbüro Sie erreichen uns telefonisch von Montag bis Freitag 09.00 –11.00 / 13.30 –17.30 Uhr November bis Februar sowie während der Sommerferien: 09.00 –11.00 Uhr Telefon: +41 (0)55 418 62 70 Fax: +41 (0)55 418 62 69 wallfahrt@kloster-einsiedeln.ch www.wallfahrt-einsiedeln.ch Klosterladen Sonn- und Feiertage: 10.45–16.30 Uhr Montag–Freitag: 10.00 –12.00 Uhr / 13.30 –17.30 Uhr Samstags: 10.00 –16.30 Uhr Telefon: 055 418 64 71 www.klosterladen-einsiedeln.ch
Gottesdienste in der Klosterkirche
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Sonn- und Feiertage
Werktage
17.30 Uhr 06.15 Uhr 07.15 Uhr 08.00 Uhr 09.30 Uhr
Vorabendmesse (Hauptaltar) Kapellmesse (Gnadenkapelle) Laudes Kapellmesse (Gnadenkapelle) Konventmesse (Hauptaltar)
06.15 Uhr 07.15 Uhr 08.30 Uhr
Kapellmesse (Gnadenkapelle) Laudes Kapellmesse (Gnadenkapelle)
11.00 Uhr
Pilgermesse (Hauptaltar)
16.30 Uhr 17.30 Uhr 20.00 Uhr
Vesper/Salve Regina Kapellmesse (Gnadenkapelle) Komplet
09.30 Uhr 11.15 Uhr 12.05 Uhr 16.30 Uhr 17.30 Uhr 20.00 Uhr
Kapellmesse (Gnadenkapelle) Konventmesse (Hauptaltar) Mittagsgebet Vesper/Salve Regina Kapellmesse (Gnadenkapelle) Komplet
Haben Sie gewusst, dass ... ... ein Wecker ein Freund werden kann? Wahrscheinlich denken Sie jetzt an einen phantasievoll gestalteten runden Wecker auf zwei oder drei Beinen mit einem grossen Zifferblatt, der laut tickt, auf der hinteren Seite zwei Hebelchen hat, mit denen man die zwei Federn aufzieht, die eine für das Laufwerk, die andere für das Läutwerk und dazu das Hebelchen zum Stellen des Läutwerkes und das andere zum Abstellen, wenn am Morgen der durchdringende Weckton ertönt. Ein solcher Wecker ist ohne Zweifel ein wertvolles Stück, von dem man sich nicht gerne trennt, auch wenn man schon lange einen kleinen Wecker mit Batterie oder ein elektrisches Modell hat. Doch ich meine jetzt nicht diese Art von Freundschaft, die zwischen einem alten Wecker und seinem Besitzer erwachsen kann. Ich empfinde den Wecker, unabhängig von seiner Form, als guten, geduldigen Freund meiner Nacht, ja als eines entscheidenden Teils meines Lebens. Ich kann ihn durch Knopf- oder Hebeldruck veranlassen, mich auf die Minute genau zu wecken, aber ich kann ihm auch die Ruhe gönnen, sich still zu verhalten und mich am Morgen schlafen zu lassen. Denn am Morgen zu bestimmter Zeit geweckt zu werden oder ohne den Ton des Weckers lange schlafen zu können, ist für meinen Tag entscheidend. Am liebsten ist mir aber, dass ich ein paar Minuten vor dem Ertönen des Weckrufs aufwache. Dann greife ich mit einem sanften Druck auf die Sperre, damit er nicht ertönen muss.
Der Wecker ist der Begleiter über die Schwelle der Ruhe zur Bewegung. Er entlässt aus der Welt des Un- und Unterbewussten in den Bereich des bewussten Denkens und Handelns. Er wacht darüber, dass sich diese zwei wichtigen Seiten unseres Lebens in gutem, wohltuendem Rhythmus abwechseln. Darum ist der Wecker ein Freund: Er wirkt genau dort, wo sich in uns zwei Welten treffen, die für unser Wohlbefinden entscheidend sind. Pater Alois Kurmann
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WALLFAHRT
Weihnachtliche Kirchenmusik in der Klosterkirche Einsiedeln Die CD enthält die beiden Weihnachtsmessen von Karl Kempter (1819–1871) (Missa pastoritia in C op. 114 und Pastoralmesse in G op. 24), welche jeweils in den Weihnachtsgottesdiensten in der Klosterkirche vom Stiftschor gesungen werden. Dazu kommt der Weihnachtshymnus «Christe redemptor omnium» von Pater Basil Breitenbach (1855–1920), ohne den sich viele Einheimische und Gäste Weihnachten gar nicht vorstellen können. Ergänzt wird die CD durch eine Bearbeitung des «Stille Nacht» und das umrahmende Glockengeläute der Klosterkirche. Neben dem Stiftschor und dem Einsiedler Orchesterverein wirken die Solisten Gabriela Bürgler, Bettina Weder, Lukas Albrecht und Roman Walker mit. Die CD kann im Klosterladen, an der Kirchenpforte und in der Buchhandlung Benziger zum Preis von CHF Pater Lukas Helg 30.– erworben werden.
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Verkaufsorte: Klosterladen, Buchhandlung Benziger; Verkaufspreis: 30 Franken.
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Allen unseren Leserinnen und Lesern wünschen wir
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frohe und gesegnete Weihnachten
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WALLFAHRT
Liturgisches Grundwissen
«Credo» Das Glaubensbekenntnis oder Credo (lat. «ich glaube») zählt zu den wichtigsten Zeugnissen des Christentums. Es existiert in zwei Versionen und fasst in konzentrierter Form die wesentlichen Glaubensinhalte zusammen. In Gottesdiensten wird meist die Form verwendet, die in den ersten christlichen Jahrhunderten als Taufbekenntnis entstanden ist. Bedeutsam ist das Credo nicht «Credo in unum deum…», Text- und Notenbeials Text auf Papier, sondern erst, spiel des christlichen Glaubensbekenntnisses in lateinischer Sprache (Foto: zvg). wenn Christen es im Gottesdienst sprechen oder singen, sich damit zu Gott bekennen und ihr Leben danach ausrichten. Der christliche Glaube wird so von Generation zu Generation weitergegeben. Bevor eine erwachsene Person sich taufen lässt, spricht ihr die Gemeinde in einer liturgischen Feier das Glaubensbekenntnis vor und vertraut es ihr an: «Nehmen Sie diese Worte in sich auf, damit sie eine Quelle der Freude und ein fester Halt in Ihrem Leben sind.» Im Rahmen der Taufvorbereitung befasst sich der Bewerber bzw. die Bewerberin mit dem Credo und lernt es (auswendig), um es unmittelbar vor der Taufe in der liturgischen Versammlung selber vorzutragen. Die Getauften wiederholen das Credo jeden Sonntag im Gottesdienst. Sie sagen Ja zur Frohbotschaft, die sie in den Lesungen und in der Predigt vernommen haben, rufen sich das Fundament ihres Glaubens in Erinnerung und bestärken sich darin gegenseitig. So können sie im Alltag fragenden Menschen Rechenschaft geben über die Hoffnung, die sie erfüllt ( 1 Petr 3,15). (Quelle: Gunda Brüske / Josef-Anton Willa (Hg.), Im Namen … Amen. Liturgie in Stichworten. Paulusverlag, Freiburg Schweiz, 2012).
Mit freundlicher Genehmigung des Liturgischen Instituts der deutschsprachigen Schweiz, Fribourg, www.liturgie.ch
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Priesterweihe in Einsiedeln
«Damit sie mit ihm seien…» «... und damit er sie sende zum Verkündigen.» Dies ist nach dem Markusevangelium der Sinn und die Aufgabe jener Menschen, die Jesus in besonderer Weise ruft und beauftragt. Diese zwei Seiten der Berufung kamen gut zum Ausdruck, als am 4. Oktober in der Klosterkirche die zwei Patres Mauritius Honegger und Philipp Steiner zu Priestern geweiht wurden.
Die Feier in der Kirche, die von Bischof Amédée Grab geleitet wurde, gab vielen Menschen Zeit, um «mit ihm» zu sein. Denn die Schar der Gäste war gross: Die Angehörigen der beiden Neupriester, ihre Gäste aus vielen Ländern, Klöstern und Schulen, in denen die beiden studiert haben, eine grössere Zahl Mönche aus dem Kloster Disentis, die einen Ausflug zum Bestehen ihres Klosters
seit 1400 Jahren hierher machten, und die Klosterkirche voll von Menschen, die zur Weihe gekommen waren. Im Geheimnis der Gottesgegenwart Alle diese Menschen konnten erfahren, welches Geschenk es ist, «mit ihm» zu sein. Denn die Feier war lang und gab Gelegenheit, auf verschiedene Weise im Geheimnis der gött-
Bereit, als Priester gesendet zu werden: Pater Mauritius Honegger (links) und Pater Philipp Steiner.
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KLOSTER EINSIEDELN lichen Gegenwart zu verweilen: Im Hören der lateinischen Gesänge des Chores, im aktiven Mitsingen deutscher Lieder, im meditativen Verweilen während den Anrufungen der Allerheiligen Litanei und vor allem während dem einfachen Höhepunkt der Weihehandlung, als der Bischof und alle anwesenden Priester den Weihekandidaten schweigend die Hände auflegten. Dieser ergreifende Gestus drückt mehr als alle Gebete, Gesänge und Worte aus, was es bedeutet, zum Priester geweiht zu werden: Menschen werden hineingenommen in die Gemeinschaft anderer, die schon Jahre und Jahrzehnte «mit ihm» sein dürfen und sich nun senden lassen, um zu verkündigen, dass sich Gott in Jesus allen Menschen zuwendet und sich ihnen als heilendes und Leben spendendes Geheimnis schenken will. Gott ist bei den Menschen Diese zweite Seite des Priesteramtes, nämlich sich senden zu lassen zum Verkündigen, kam im zweiten Teil der Feier zum Ausdruck. Die grosse Zahl der Gäste kam in der Gartenhalle der Stiftsschule und auf dem anliegenden Platz zusammen und feierte bei einem Apéro Riche das, was Jesus selber immer wieder gefeiert hat: das frohe, dankbare Zusammensein mit Menschen bei Essen und Trinken. Was Priester im Auftrag Jesu zu verkündigen haben, ist nicht in erster Linie eine Lehre von Gott und der Kirche, sind nicht Vorschriften und Regeln für gutes Benehmen und Frömmigkeit: was Jesus verkündet hat, und was Priester weitergeben dürfen, ist die Botschaft, dass Gott bei den Menschen ist, dass es keine Situation und keinen Augenblick gibt, wo er nicht als rettende Gegenwart da ist. Die Verkündigung, die den Priestern anvertraut ist, geschieht in der Feier des Gottesdienstes, in der Predigt, in Belehrung, im verständnisvollen, einfühlsamen Begleiten bei Leiden und Trauer, in Auseinandersetzungen und Gesprächen um Fragen von Leben und Tod, im frohen Zusammensein und im gemeinsamen Feiern.
Eine eindrucksvolle Gestaltung der Weihe (Fotos: Jean-Marie Duvoisin). Die zwei Neupriester und die Klostergemeinschaft zusammen mit vielen Mitarbeitenden haben durch die eindrucksvolle Gestaltung der Weihe, die ergreifenden Gesänge und Gebete, den ruhigen Vollzug der ganzen Handlung, den Einbezug vieler Menschen und die festliche Stimmung bei Essen und Trinken spürbar verständlich gemacht, dass Priester «mit ihm» sein dürfen und aus dieser Gemeinschaft mit ihm auf vielfältige Weise Gottes Liebe verkünden können. Die Arbeitsfelder der zwei Neugeweihten drücken die Vielfalt der Arbeit der Klostermitglieder aus. Pater Philipp ist bereits auf verschiedenen Gebieten im aktiven Einsatz: Mitarbeit in der Sakristei und im Wallfahrtsbüro sowie Religionslehrer an der Stiftsschule. Pater Mauritius arbeitet in Tübingen an einer Dissertation in neutestamentlicher Bibelwissenschaft. Pater Alois Kurmann
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Gebetsanliegen Eine Frau bittet die Gemeinschaft um das Gebet für ihren schwer erkrankten Mann und um die Kraft, die sie braucht, um ihn pflegen so können. So ist es oft: Eine Krankheit betrifft nicht nur denjenigen, der von ihr ergriffen wurde, sondern belastet auch die Angehörigen. Auch ihnen gilt unser Gebet. Ähnlich ist es beim Sterben. Wenn wir ums Gebet für einen Sterbenden gebeten werden, so kann das sehr unterschiedlich gemeint sein. Manchmal geht es um Genesung, manchmal um einen guten Tod, manchmal auch um die Gnade des Sterbenkönnens bei einem langen Leiden. Und immer betrifft ein Sterben in vielfacher Weise jene Menschen, die mit dem Sterbenden verbunden sind.
Weiheformel der Marianischen Sodalität In Nomine Patris et Filii et Spiritus Sancti. Amen. Sancta Maria, mater Dei et Virgo! Ego (nn) te hodie in Dominam, Patronam, Advocatam et Matrem eligo fimiterque statuo ac propono, me numquam Te derelicturum neque contra Te aliquid umquam dicturum aut facturum neque permissurum, ut a meis subditis aliquid contra tuum honorem umquam agatur. Obsecor Te igitur: Suscipe me in servum et filium perpetuum, adsis mihi in actionibus meis omnibus nec me deseras in hora mortis meae. Amen.
Im Namen des Vaters und des Sohnes des Heiligen Geistes. Amen. Heilige Maria, Mutter Gottes und Jungfrau, ich wähle dich heute als Herrin, Patronin, Fürsprecherin und Mutter. Ich nehme mir fest vor, nie von dir zu lassen, und auch nie irgendetwas gegen dich zu sagen oder zu tun. Ich werde auch nie zulassen, dass von meinen Untergebenen je etwas gegen deine Ehre getan wird. So bitte ich dich nun inständig: Nimm mich an als deinen Knecht und als deinen dir immer treuen Sohn. Sei mit mir bei all meinem Tun und verlasse mich nicht in der Stunde meines Sterbens. Amen. Buntglasfenster mit Einsiedler Muttergottes und Pilgersteg im Rathaus zu Rapperswil (Foto: Bruder Gerold Zenoni)
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Jahr des Ordenslebens 2014/2015
In Freude und Freiheit Im 20. Jahrhundert haben sich in der Katholischen Kirche, besonders während des Pontifikats des hl. Papstes Johannes Paul II., kirchliche Themenjahre etabliert. So initiierte der polnische Pontifex unter anderem ein Jahr der Familie, ein Jahr des Rosenkranzes oder auch ein Jahr der Eucharistie. Papst Benedikt XVI. setzte diese Tradition fort mit einem Paulusjahr, einem Priesterjahr und zuletzt 2012/2013 mit dem Jahr des Glaubens. Papst Franziskus hat nun für 2014/2015 sein erstes Themenjahr ausgerufen, und dieses ist für uns als Klostergemeinschaften in Einsiedeln und im Fahr von besonderer Bedeutung, denn es handelt sich um ein Jahr des Ordenslebens. Die verschiedenen kirchlichen Themenjahre haben jeweils den Zweck, bestimmte Aspekte des Glaubens oder des kirchlichen Lebens besonders herauszustellen und zur Auseinandersetzung mit ihnen anzuregen. Dabei haben diese Themenjahre immer eine zweifache Dimension: eine weltkirchliche und eine lokale (in den Ortskirchen oder den einzelnen Sprachregionen). Diözesen, Ordensgemeinschaften und Pfarreien sind jeweils eingeladen, parallel zu den Veranstaltungen mit weltkirchlicher Ausstrahlung, auch eigene Anlässe vor Ort zu initiieren. Das Jahr des Ordenslebens begann in Rom offiziell am Ersten Adventssonntag, dem 30. November, mit einem Gottesdienst im Petersdom und wird Ende Januar 2016 seinen Abschluss finden. In der Schweiz wurde dieses Themenjahr von der Bischofskonferenz und der Konferenz der Vereinigungen der Orden und der Säkularinstitute aufgegriffen. Als Motto dieses Jahres wurden die beiden Begriffe «Freude» und «Freiheit» gewählt (siehe Logo). Eröffnungsanlass in Einsiedeln Kurz nach der Ankündigung des Jahres des
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Ordenslebens durch Papst Franziskus gab Abt Urban der klösterlichen Liturgiekommission den Auftrag, sich Gedanken zu einer Einsiedler Version dieses Themenjahres zu machen. Es war klar: Einsiedeln sollte als Schweizerisches Nationalheiligtum und als Heimat einer lebendigen Klostergemeinschaft ein Ort der Begegnung für die Schweizer Ordensleute sein. So ging man daran, die diversen Ordensgemeinschaften und Klöster in der Deutschschweiz anzuschreiben und sie zu einem Eröffnungsanlass am 29. November einzuladen. Man plante ein Pontifikalamt mit Abt Urban und es wurde ein geeigneter Gastreferent für einen Vortrag am Nachmittag gesucht, der idealerweise auch die Predigt im Gottesdienst halten sollte. In der Liturgiekommission war man sich schnell einig, dass man dafür Pater Dr. Heiner Wilmer SCJ anfragen wollte, dessen Buch «Gott ist nicht nett. Ein Priester fragt nach seinem Glauben» (Herder 2013) vor einiger Zeit als abendliche Tischlesung im Refektorium vorgetragen worden war und die Mitbrüder begeistert hatte. Die Freude über seine spontane Zusage war entsprechend gross.
KLOSTER EINSIEDELN Mega-Event Kurze Zeit später gelangte die Konferenz der Vereinigungen der Orden und der Säkularinstitute der Schweiz mit der Bitte ans Kloster, den Eröffnungsanlass am 29. November auf die ganze Schweiz auszuweiten, das heisst, auch französisch- und italienischsprachige Gemeinschaften dazu einzuladen. Diesem Wunsch kamen wir natürlich gerne nach und so begann sich der ursprünglich in bescheidenen Ausmassen geplante Eröffnungsanlass zu einem richtigen Mega-Event zu entwickeln. In der nächsten Nummer des SALVE wird über den Eröffnungsanlass ausführlicher berichtet werden. Präsenz durch das Jahr hindurch Das Jahr des Ordenslebens wird – abgesehen vom nationalen Eröffnungsanlass – im Kloster vor allem am 13. jeden Monats präsent sein. Damit greift man eine Tradition auf, welche schon vor vielen Jahren ihren Anfang genommen hatte: der Einsiedler Gebetstag für geistliche Berufungen. In diesem Jahr soll der Fokus am 13. besonders auf das Gebet um Berufungen zum Ordensleben gelegt werden. So wird an diesem Tag jeweils das Konventamt als Votivmesse um Ordensberu-
fungen gefeiert und am Nachmittag in der Unterkirche von 13.15 bis 16.00 Uhr Eucharistische Anbetung gehalten. Um 16 Uhr folgt dann eine spezielle Segensandacht, ebenfalls zum Thema Ordensberufungen. In der Zeitschrift «Salve» wird das Jahr des Ordenslebens durch eine Artikelreihe ebenfalls präsent sein. Doch auch in der Klostergemeinschaft selber wird das Anliegen des Themenjahres durch gemeinschaftsinterne Anlässe wachgehalten werden. Auf diese Weise soll versucht werden, der Aktualität der Berufung zum Ordensleben nachzuspüren und in uns Ordensleuten eine neue Sensibilität für die Schönheit und den Wert unserer Berufung zu fördern – in Freude und Freiheit. Pater Philipp Steiner
Zum päpstlichen «Jahr des Ordenslebens 2014/2015 in der Schweiz: Logo mit Bekenntniskraft (Grafik: KOVOSS).
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Das neue Buch von Abt em. Pater Martin Werlen
Schlagworte – Schlagzeilen «...Schlagzeilen. Sie genügen nicht. Keinesfalls. Sie wollen vielmehr überraschen, herausfordern, anregen» S. 15). Wen überraschen sie? Wahrscheinlich solche, die Aussagen von einem Kirchenmann als langweilig, nichtssagend, lebensfern erleben. Wen fordern sie heraus? Sicher solche, die von der Kirche, vor allem vom Papst erwarten, dass die ewigen Wahrheiten «ob es gefällt oder nicht» in unanfechtbarem Ton gegenüber der gottlosen Welt, der Zeitströmung und den linken Theologen und Gemeindeleitern zum hundertsten Mal wiederholt werden. Wen regen sie an? Es geht um Schlagzeilen eines Wiederholungstäters. Zum Jahr des Glaubens 2012/ 2013 hatte er die 40-seitige Schrift «Miteinander die Glut unter der Asche entdecken» herausgebracht. Jetzt erscheint von ihm – natürlich handelt es sich um Pater Martin Werlen, den emeritierten Abt des Klosters Einsiedeln – eine längere Schrift mit dem Titel «Heute im Blick. Provokationen für eine Kirche, die mit den Menschen geht». Dem Text liegen persönliche Erlebnisse, Erfahrungen, Gespräche und Reflexionen zugrunde, die er nach seiner Demission als Abt während eines längeren Aufenthaltes in Ungarn und in Jerusalem verarbeitet hat. Der Text ist in 100 «Schritte» gegliedert. Vieles erscheint in der «Ich»-Form, aber nicht das Ich steht im Vordergrund, sondern Wahrnehmung, Deutung, Kritik, Anregung, Hoffnung und Freude, die aus dem hervorgehen, was festgestellt wird. Geblieben ist die klare Benennung von kirchlichen und kirchenamtlichen Tatsachen und Verhaltensweisen, die Menschen den Zugang zum
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Herder Verlag, 192 S., ISBN: 978-3-45133752-9, CHF 21.90, erhältlich im Buchhandel und im Klosterladen. Abenteuer des Glaubens verschliessen, geblieben ist aber ebenso der Mut, Visionen zu haben. Die Schrift will begleiten, einen Prozess einleiten; sie besteht nicht aus Kapiteln, sondern enthält Schritte, die ärgern und Freude machen, die in Geduld abgeschritten werden wollen. Pater Alois Kurmann
S A LV E
5·2013
S A LV E Zeitschrift der benediktinis Gemeinscha chen ften Einsiede ln und Fahr
Zeitschrift der benediktinischen Gemeinschaften Einsiedeln und Fahr SALVE gewährt sechsmal im Jahr einen facettenreichen Einblick in das Leben hinter den Einsiedler und Fahrer Klostermauern (das Kloster Fahr gehört seit 1130 zum Kloster Einsiedeln), das geprägt ist von Gebet, geistlicher Lesung, manueller Arbeit und vielfältigem Engagement in Erziehung, Bildung und Seelsorge.
In verschiedenen Rubriken informiert die Zeitschrift unter anderem umfassend über die Klostergemeinschaften Einsiedeln und Fahr, die Stiftsschule, die Wallfahrt, die Klosterbetriebe sowie über religiöse und kulturelle Anlässe in den Klöstern Einsiedeln und Fahr.
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Vereinigung der Freunde des Klosters Einsiedeln
«Ein stiller Friede in der Seele» Strahlendes mildes Herbstwetter und 37 gutgelaunte «Inselfreunde» fanden am Gedenktag des Inselheiligen Adelrich zusammen, um den besonderen Ort und einzigartigen Besitz aus frühester Zeit des Klosters – dem 10. Jahrhundert – aufzusuchen und zu entdecken. Obwohl die Ufnau mit über 11 Hektaren die grösste Insel der Schweiz ist und sich in allernächster Nähe stark besiedelter Gebiete, so auch der Städte Zürich und Rapperswil befindet, sind es verblüffend Wenige, die dieses stille Fleckchen Erde kennen. Nur mit dem Schiff erreichbar, ohne Hotel und Campingplatz, lässt sich die Insel auch nur zu Fuss auf dem (rollstuhlgängigen) Inselweg umrunden. Immerhin kann man im einfachen Gasthaus «Zu den Zwei Raben» bestens speisen, verständlicherweise aber nur im Sommer. Der «Zufall» führte Regie Eine kurze Fahrt von Rapperswil zur Insel und ein gemächlicher Spaziergang dem Wasser entlang führte zur Kirche St.Peter & Paul, wo Pater Martin Werlen mit uns Gottesdienst feiern wollte. Abt Urban, dessen Agenda als neu gewählter Abt beim letztjährigen Festlegen eines Datums für diesen Ausflug mit den «Freunden» nur diesen 28. September erlaubte, musste zur Weihe des neuen Bischofs nach Sitten und sich von Pater Martin vertreten lassen. Und – Pater Martin wusste zu berichten – genau dieser 28. September gilt als Gedenktag des hl. Adelrich, dem ersten Bewohner der Ufnau. Geschichtsträchtiger Gedenktag Der hl. Adelrich – nach der Legende der Sohn von Reginlinde, dieser an Aussatz erkrank-
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ten, mildtätigen einstigen Laienäbtissin des Zürcher Fraumünsters – lebte als Klausner auf der Insel. Sein Bildnis und auch dasjenige von Reginlinde finden wir an den Chorbogenpfeilern der Kirche St. Peter und Paul. Das leere Grabmal des Inselheiligen Adelrich wurde in späteren Jahren umplatziert in die Kapelle St. Martin und seine Gebeine nach Einsiedeln. Reginlinde liess für sich die Martinskapelle mit Wohnhaus bauen und stiftete die erstmals um 970 erwähnte Pfarrkirche St. Peter & Paul, die fortan als erste Pfarrkirche für Anwohner des rechts- und linksufrigen Seeufers dienen sollte. Reginlindes Enkelin, Adelheid, war die zweite Frau von Kaiser Otto I. Gemeinsam vergabten diese dem jungen Kloster reiche Güter, so auch die Ufnau. All dieses Wissen um wichtige Personen und Familien rund um die Ufnau und das Kloster im «Finsteren Wald», wie auch den Hinweis auf die beiden Gedichte von C.F. Meyer – «Der römische Brunnen» und «Huttens letzte Tage» – vermittelte uns Pater Martin. «Wie im Paradies» Nach einem köstlichen Mittagessen unter den Bäumen mit Blick auf das verwunschene, einsam am gegenüberliegenden Hang sich präsentierende «Arnhäuschen», führte uns Prof. Peter Ziegler, Vorstandsmitglied der
KLOSTER EINSIEDELN «Freunde der Insel Ufnau», den Reben entlang durch die Geschichte der Insel und seiner Menschen, der unterschiedlichen Baustile und Epochen, auch sich immer wieder verändernden Ansichten und Meinungen der Restauratoren und jeweiligen Möglichkeiten zum Erhalt und der Sanierung der Gebäude und deren kostbaren Ausschmückung. Der Inselasylant In St. Peter & Paul sind es wertvolle, allerdings eher schwer zu deutende Malereien aus dem 12. bis 17. Jahrhundert – in der Kapelle St. Martin die farbenfrohen Darstellungen der törichten und klugen Jungfrauen, reizende musizierende Engel und die gut erkennbaren und symbolträchtigen Marienblumen. Nicht nur den Standort des geheimnisvollen Lichtschalters für das (von Medizinstudenten einst eifrig geplünderte!) Beinhäuschen auf der Rückseite von St. Peter und Paul,
verriet er uns, auch sein Vortrag über die abenteuerlichen Geschehnisse rund um die sterblichen Überreste des Humanisten Ulrich von Hutten verblüffte und erheiterte uns. Dieser todkranke Flüchtling, von Kaiser Maximilian 1517 einst zum Dichter gekrönt, erhielt 1523 dank Zwinglis Beziehungen zum Kloster Einsiedeln auf der Insel Asyl. Beim Verweilen auf dem Eiland, ungestört von jeglichem Motorengeräusch und inmitten üppiger Natur wohl geborgen in der Gemeinschaft mit anderen Mitgliedern der «Freunde», senkt sich ganz unbemerkt ein stiller Friede in die Seele. Gerne stimmten wir am Ende des Tages den Verszeilen zu, die uns Pater Martin aus dem Gedicht «Die Ufnau» von C.F. Meyer so passend vorgetragen hatte: «Hier waltet Friede wie im Paradies…» Margarethe Graf
Ungewohnter Blick auf die Insel Ufnau: Aufnahme mit Teleobjektiv vom Pfäffiker Naturschutzgebiet «Frauenwinkel» aus (Foto: Roland/zh, Wikimedia).
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GeMi 2014
«Älplerchilbi» für Klostergemeinschaft und Mitarbeiter Am 19. September wurde gefeiert im Kloster Einsiedeln und zwar nicht ein kirchliches Fest, sondern ein Fest, bei dem die Klostergemeinschaft mit allen Mitarbeitenden feierte, ein Fest für alle. Es wurde zum zweiten Mal nach 2011 durchgeführt und soll nun regelmässig in einem Turnus von etwa drei Jahren stattfinden. Es soll die Zusammengehörigkeit fördern und dazu beitragen, sich besser kennenzulernen. Aus diesem Grund ist auch der Name Ge (Gemeinschaft) Mi (Mitarbeiter) entstanden.
Schon ein Jahr vorher, im Dezember 2013 traf sich das OK, um Ideen für das Fest im Herbst 2014 zu sammeln. In den darauf folgenden Sitzungen kristallisierte sich heraus, dass ein Fest unter dem Motto «Älplerchilbi» stattfinden sollte und entsprechend wurde geplant und organisiert. Das Fest begann wie beim letzten Mal mit der Vesper. Abt Urban und die Klostergemeinschaft konnten viele dem Anlass entsprechend gekleidete Mitarbeitende begrüssen. Zusammen liessen alle zuerst die Andacht und die Besinnlichkeit der Stunde auf sich wirken. Alphorn und Ländlerkapelle Danach ging es gemächlich zur Gartenhalle, wo zwei junge Alphornbläser die muntere, in Trachten, Dirndl und Sennechuteli etc. gekleidete, sehr farbenfrohe Gesellschaft mit ihren Klängen zum Apéro in Empfang nahmen. Bei prächtigem Wetter, wie gemacht für eine Älplerchilbi, einer Dekoration mit Heuwagen, Strohballen und vielen Blumen wurde geplaudert, angestossen und sich kennengelernt. Einige testeten ihre Muskelkraft beim «Hau den Lukas» und erzielten dabei ein paar mehr oder weniger imponierende Resultate. Die anderen haben ganz einfach den urchigen Klängen der Ländler-
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musik mit Ottilia Schnyder, unserer Mitarbeiterin in der Pflegeabteilung, und ihrer Kapelle gelauscht. Dazwischen ertönten immer wieder die Klänge der Alphornbläser, was die schöne Stimmung des Spätsommerabends unterstrich. Um sich einen Eintritt für den Abend in der Turnhalle zu sichern, zogen die Gäste eine Jasskarte aus den Körben von zwei Damen, Sarah Holdener vom GeMi-OK und «Annelies Schönbächler» alias Esther Schaudt. Die bekannte Komikerin war der Überraschungsgast und begleitete das Fest durch den ganzen Abend mit ihrer Moderation. Schon bald dislozierte die muntere Gesellschaft zur Turnhalle, liebevoll zum Alphüttli umdekoriert. Nach einem kurzen Intermezzo von «Annelies Schönbächler» als Putzfrau begrüsste Abt Urban nochmals alle herzlich und leitete über zum Nachtessen. Es wurde vom Hotel «Drei Könige« ganz köstlich zubereitet und von Stiftsschülerinnen und -schülern gekonnt serviert. Jodelworkshop Nach dem Essen gingen die Mönche zur Komplet. Jetzt war für die Mitarbeitenden ein Jodelworkshop mit zwei Profi-Jodlerinnen angesagt. In zehn Minuten sollte ein
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Eine der Attraktionen des GeMi-Festes: Die «Zieschtigsmusig vom St. Meinrad» mit Ottilia Schnyder, Wisi Nauer und Werni Kessler am Schwyzerörgeli, Martina Beeler am Bass. (Foto: Jean-Marie Duvoisin). Jodellied ohne Vorkenntnisse einstudiert werden, um es nach der Rückkehr der Klostergemeinschaft als Überraschung zu präsentieren. Die beiden Workshopleiterinnen machten das wunderbar und alle hatten ihren Spass dabei, so dass das Resultat dann tatsächlich der Gemeinschaft präsentiert werden konnte, ohne dass ihr Gehör allzu sehr strapaziert wurde. Die neue «Assistentin» des Abtes «Albana» (Esther Schaudt) präsentierte sich danach als die neue «Assistentin» von Abt Urban und leitete zu den Unterhaltungsteilen über, welche von den verschiedenen Abteilungen des Klosters einstudiert worden waren. Der Bereich Konvent machte den Anfang. Pater Aaron erzählte eine wunderbare Geschichte, die von einigen Mönchen und Damen aus der Pflegeabteilung mit ganz subtilen, passenden Klängen untermalt wurde. Das Ganze zog alle Anwesenden in ihren Bann, es war einfach wunderbar. Abrupt wurden alle dann von der zweiten Prä-
sentation, vom Beitrag der Werkstätten wieder in die Realität zurückgeholt. Ein lauter Trichlerumzug marschierte durch die Turnhalle. Der dritte Bereich, die Verwaltung gab das bekannte Mythenlied mit abgeändertem Text ihren Funktionen entsprechend zum Besten und zu guter Letzt machte die Schule mit dem einem «etwas anderen Preisausschreiben» den Schluss der Präsentationen. Es war einfach toll zu sehen, wie kreativ und einfallsreich alle auch neben ihren gewohnten Tätigkeiten im Alltag sein können. Danach mussten sich alle beim Dessert noch einmal stärken für den nächsten Teil. Nun brachte uns Esther Schaudt nochmals als «Albana» zum Lachen und wurde mit herzlichem Applaus verabschiedet. Zum Schluss spielte das Ländlertrio Bründler-Gyr auf zum Tanz. Kurz nach Mitternacht ging das Fest offiziell zu Ende, inoffiziell wurde aber bis in die Morgenstunden weiter gefeiert. Es war ein gelungenes Fest und wir freuen uns auf das nächste… Angela Kälin hoffentlich 2017.
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Herbsttreffen der Oblatengemeinschaft
«Gib mir ein Wort, damit ich lebe!» «Was haben die Wüstenväter und -mütter uns heute zu sagen?», war das Thema des Referates der Oblatin Renate Francesca Köbeler an diesem Herbsttreffen. Zuvor stand jedoch im Konventamt die Erneuerung des Oblationsversprechens an, die den Oblaten jedes Jahr von neuem Möglichkeit gibt, zu prüfen, ob das Oblate-Sein nach wie vor der richtige Weg für sie ist. Oblaten sind Männer und Frauen, die in Verbindung mit dem Kloster nach der Spiritualität des heiligen Benedikt in der Welt leben. Sie sind in Einsiedeln entsprechend der Ordensregel eigentlich nur zu einer Aufgabe verpflichtet – dass sie wahrhaft Gott suchen. Dies tun sie in ihrer normalen weltlichen Umgebung. Die Weisung der Väter Die Gottsuche von Renate Köbeler hatte sie zu den Wüstenvätern geführt, konkret zum Buch: «Weisung der Väter – Apophthegmata Patrum» (Literaturhinweise siehe unten). Über diese Begegnung berichtete sie in ihrem Vortrag. Vor mehr als 1500 Jahren zogen Männer und Frauen aus der Gesellschaft in die Einsamkeit der Wüste Ägyptens, um dort radikal das Evangelium zu leben. Von ihnen ging eine so starke Ausstrahlung aus, dass bald Scharen von Ratsuchenden bei ihnen um Hilfe baten. Als Antwort erhielten sie manchmal nur Schweigen, eine Geste oder auch eine kurze Empfehlung. Diese verbalen Hinweise wurden gesammelt und nummeriert in einem Buch zusammengefasst: Apophthegmata Patrum – Weisung der Väter. Abbas und Ammas Das Buch enthält über tausend kurze Weisungen der frühen Mönche. Es sind Ratschlä-
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ge von weisen Altvätern und -müttern, so genannten Abbas und Ammas, an suchende Menschen, die sich in ihren existentiellen Nöten an die erfahrenen Eremiten wandten. Im Leben in der Einsamkeit waren diese Abbas und Ammas zuallererst sich selbst begegnet. Durch die unmittelbare Auseinandersetzung mit ihrem Menschsein, ihren Gedanken und Begierden, mit ihrer Angst und ihrem Stolz waren sie geistlich gereift und konnten diese existentiellen Erfahrungen nun an andere weitergeben. Ihre gesammelten Ratschläge waren immer an einen bestimmten Menschen gerichtet. Sie wurden nicht erklärt oder diskutiert. Der Ratsuchende nahm die Antwort entgegen und machte seine Erfahrungen damit, wie Renate Köbeler erklärte. Das Thema der Apophthegmata ist Leben und Tod, der Umgang mit Herausforderungen und Ängsten oder auch das Verhalten gegenüber dem Nächsten. Es sind allgemein gültige Aussagen, wie das menschliche Leben gelingen kann. Ohne Moralisieren Im Vortrag war zu erfahren, wie man sich diese Ratschläge vorstellen muss: «Weit davon entfernt, zu moralisieren oder zu reglementieren und dadurch den Ratsuchenden zu beschämen, begegnen die Wüstenväter dem Gegenüber offen, frei von Vorurteilen,
KLOSTER EINSIEDELN che wieder entdeckt hatte. Davor war deren Lektüre eher verpönt gewesen. In Münsterschwarzach begann Pater Fidelis zusammen mit zwei Mitbrüdern die Apophthegmata zu erforschen und fand zu seiner Überraschung in diesen Worten eine praktische, gesunde Spiritualität, die sich ganz am Leben orientiert und zudem mit Erkenntnissen der modernen Psychologie korrespondiert. Hochaktuell
Amma Syncletica (die Zusammenrufende) von Alexandrien (4. Jh.): Aus dem illustrierten Kirchenkalender «Menologion» von Basil II.
Kaum erstaunlich, dass Renate Köbeler in der neueren Literatur über die Wüstenväter auch Autoren aus diesem Berufsstand entdeckte: Daniel Hell, der Schweizer Psychiater und Psychotherapeut, schrieb gleich zwei Bücher zum Thema. Hell findet bei den Wüstenvätern Antworten auf die Fragen und Nöte moderner Menschen, die zwar in einer hochtechnisierten Welt leben, aber immer weniger wissen, wer sie eigentlich sind und vielfach keinen Sinn im Leben sehen. Verena Huber-Halter
nicht richtend oder verurteilend, sondern die Würde des Anderen achtend und seine Not ernst nehmend.» Einige Beispiele brachten den Zuhörern den Charakter dieser Altvätersprüche näher: «Ein Mönch wollte von einem Abba wissen: ‹Warum urteile ich eigentlich so häufig über meine Brüder?› Und er antwortete ihm: ‹Weil du dich noch nicht selbst kennst. Denn wer sich selber kennt, der sieht die Fehler der Brüder nicht›.» (1011) Von Amma Syncletica ist folgende Aussage überliefert: «Was hassest du den Menschen, der dich gekränkt hat? Hasse die Krankheit, aber nicht den Kranken.» (904) Gib mir ein Wort 2008 hielt Pater Fidelis Ruppert OSB aus der Abtei Münsterschwarzach eine Tagung mit dem Titel: «Gib mir ein Wort, damit ich lebe – Die Weisheit der Wüstenväter für heute erschlossen». Dort erfuhr die Referentin, dass man in den Klöstern erst in den 1960er Jahren die christliche Tradition der frühen Mön-
Literaturhinweise Weisung der Väter, Apophthegmata Patrum, übersetzt von Bonifaz Miller, Paulinus Verlag, Trier Die Sprache der Seele verstehen. Die Wüstenväter als Therapeuten. Daniel Hell, Herder Verlag, Freiburg im Breisgau Leben als Geschenk und Antwort. Weisheiten der Wüstenväter. Herder Verlag, Freiburg im Breisgau Der Weg durch die Wüste. 40 Weisheitssprüche der Wüstenväter. Pater Anselm Grün, Vier Türme Verlag, Münsterschwarzach
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KONVENT GLÖCKLI
30. August Mit etwas weniger Teilnehmerinnen und Teilnehmern als im Vorjahr fand die 4. Wallfahrt der Afrikaner in der Schweiz zur Schwarzen Madonna in Einsiedeln statt. Der Eucharistiefeier stand der Bischof von Lugano, Valerio Lazzeri, vor. Farbenprächtig und engagiert gestalteten die Pilgerinnen und Pilger den Gottesdienst mit.
rung des Fürstentums und ein Besuch des Landtagsgebäudes, wo uns der Bruder des Fürsten über das Verhältnis von Kirche und Staat im Fürstentum informierte. Nach der Vesper in der Kathedrale ging‘s dann auf einen Bio-Bauernhof in Eschen, wo Pater Cyrill den neu errichteten Stall einsegnete. Darauf wurden wir mit einem reichhaltigen Nachtessen gestärkt – und damit im offenen Stall niemand zu frieren brauchte, versorgte uns die Bauernfamilie mit warmen Jacken. Voll von schönen Erlebnissen kehrten wir zu später Stunde müde nach Einsiedeln zurück. Ein Kompliment unseren ältesten Mitbrüdern Pater Luzius, Bruder Ephrem und Bruder Klemens, die dem ganzen Programm stramm zu folgen vermochten. Bruno Jehle, einem Cousin unseres Verwaltungsdirektors Reto Krismer, sei für die tadellose Organisation des Tages herzlich gedankt, ebenso den verschiedenen Sponsoren, die uns den ganzen Tag hindurch verwöhnt haben.
5. September Gleich zwei Fernsehsender wollten heute eine Auskunft aus dem Kloster. «Schweiz aktuell» wollte wissen, wie es im Kloster Einsiedeln mit Opferstockdiebstählen steht; Pater Lorenz gab kurz Antwort; und für «TeleZüri» beantwortete Pater Thomas Fragen zu den Postkarten, die während des 2. Weltkrieges nach Einsiedeln geschickt wurden und die kürzlich per Zufall entdeckt worden sind.
7. Oktober Während uns zurzeit fast täglich Nachrichten von im Mittelmeer gekenterten Flüchtlingsbooten erreichen, können wir in Einsiedeln etwas für afrikanische Flüchtlinge tun. Durch Vermittlung des Amtes für Migration nehmen wir heute im Holzhof 25 asylsuchende Menschen auf. Diese kommen aus Eritrea und sind orthodoxen und muslimischen Glaubens. Sie werden von einer Betreuungsperson stundenweise begleitet.
23. September Der diesjährige Konventausflug führte 14 Mitbrüder mit dem Schulbus ins Fürstentum Lichtenstein. Dort erwartete uns ein reichhaltiges Programm: Nach der gemeinsamen Eucharistiefeier in der Schlosskapelle in Vaduz waren wir zum Apéro und einem Mittagessen eingeladen. Anschliessend stand ein Besuch bei der Firma Hilti auf dem Programm, wo uns ein Einblick in die Produktionsanlagen gegeben wurde. Es folgte ein Besuch der Weinkellerei des Fürsten, ein Empfang durch 3 (!) Mitglieder der Regie-
24. Oktober Heute machte ein Team des Westschweizer Fernsehens Aufnahmen von Einsiedeln, insbesondere vom Kloster (Kirche, Marstall, Holzhof, Umgebung). Die Sendung erscheint in einer Reihe, deren Zielsetzung es ist, durch Informationen aus der Deutschschweiz den Brückenschlag über den «Röstigraben» zu verbessern.
RÜ C K BLI C K
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30. Oktober Diesen Donnerstag fand wiederum ein Einführungstag für neue Mitarbeiterinnen und
KLOSTER EINSIEDELN Mitarbeiter der verschiedenen Betriebe unseres Klosters statt. 29 Personen haben daran teilgenommen. Nach der Diavision, einer Einführung ins Klosterleben durch Pater Cyrill und in die verschiedenen Betriebe durch Reto Krismer gaben ihnen der Werkstättenchef Jeronimo Barahona und Pater Lorenz auf einem Rundgang durch das Gebäude Einblick in verschiedene Räume des Hauses. Abgeschlossen wurde die Begegnung auch dieses Mal durch die Teilnahme am Mittagsgebet, am Mittagessen im Konvent und am Kaffee am Hof.
PER SO N ELLES 8. September An Mariä Geburt dürfen viele Mitbrüder auf ihre Profess zurückschauen, Pater Karl gar auf 73 Jahre. Ein Professjubiläum feiern Pater Matthäus mit 65 und Pater Odo mit 55 Jahren. Herzliche Gratulation und Gottes Segen auf dem weiteren Weg dem Herrn entgegen.
4.–13. September Pater Theo weilt in Moskau, wo er das Präsidium der Jury eines Orgelwettbewerbs übernimmt und sowohl eine Masterclass als auch ein Konzert hält. Das Vorspielen der Kandidaten fand in der römisch-katholischen Kathedrale statt. Die dortige Orgel stand übrigens bis vor etwa zehn Jahren im Basler Münster. Als dieses ein neues Instrument erhalten sollte, entschloss man sich, die nicht sehr alte Vorgängerorgel in gutem Zustand nach Moskau zu verschenken. Der Jury gehören auch die Organistin der St. Patricks Kathedrale, New York, und der Organist von St. Peter, Rom, an. 16.–17. September Pater Daniel absolviert die Abschlussprüfung in Essen-Werden (D) im Rahmen des dreijährigen Winterkurses Gregorianik. 10. Oktober Pater Thomas darf in Bern sein Masterdiplom entgegennehmen.
Die 4 Einsiedler Klosterorganisten in Concert Erstmals erscheint eine CD, auf der alle vier Klosterorganisten zu hören sind: Pater Ambros Koch, Pater Lukas Helg, Stiftsorganist Pater Theo Flury und Pater Basil Höfliger. Diese aussergewöhnliche CD ist ein wahres Hörvergnügen und wurde durch die Welttheatergesellschaft Einsiedeln ermöglicht. Die schönen Orgeln der Klosterkirche Einsiedeln sind darauf nicht nur einzeln zu hören, sondern auch im Duo. Wo gibt es schon den Luxus, dass im gleichen Kloster gerade vier Konzertorganisten tätig sind? Und dass diese auch menschlich harmonieren, wird hier hörund spürbar: Es lohnt sich, mit dieser CD in die Klangwelt der Einsiedler Orgellandschaft einzutauchen!
Die CD ist im Klosterladen Einsiedeln (www.klosterladen-einsiedeln.ch / 055 418 64 71) zum Preis von CHF 33.80 erhältlich.
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STIFTSSCHULE 16. September: Am Netlife Balance Day werden unsere 1. Klassen vom Team «ckt» – Gesundheitsförderung und Prävention – für den verantwortungsbewussten Umgang mit den virtuellen Welten sensibilisiert. 24.–26. September: Die 1. Klassen verbringen ihre Einkehrtage in Engelberg. Unter der Leitung von Pater Cyrill und den beiden Klassenlehrpersonen Martina Graf und Florian Frischherz machen sie sich Gedanken zum Zusammenleben in der Klasse. Zwischendurch gibt es Zeit für besinnliche Momente, z.B. bei Bruder Klaus im Flüeli Ranft. 24. September: In Küssnacht erreicht das Mixed-Team der Stiftsschule mit Coach Reto Brunner am Kantonalen Leichtathletik-Tag in den Disziplinen 80 Meter-Lauf, Weitwurf, Weitsprung und 1000 m-Lauf den hervorragenden 2. Rang: Giulia Buscaglia 2a, Leonie Beano 2a, Nadine Woolley 3c, Kobi Hess 3a und Elias Rothlin 3c. 27./28. September: Am 18. Iron Bike Race in Einsiedeln nehmen von der Stiftsschule Gian-Luca Leuzinger 1b (4. Platz), Elias Rothlin 3c, Alessia Sidler 4b, Severin Zurbuchen 6a, Gidon Eberle (M 2014) und Olivier Anken (M 2014) sowie Reto Brunner (Sportlehrer) mit guten Leistungen teil.
+++ nachrichten +++ nachrichten +++ 27. September–8. Oktober: Kultur, erlebt vor Ort. Die 5./6. Klassen mit sprachlichem Schwerpunkt (Englisch, Italienisch und Griechisch) fahren zusammen mit ihren Schwerpunktfachlehrern Valerie Ochsner, Stephanie Gnekow und Bernhard Diethelm in den Herbstferien auf mehrtägige Bildungsreise nach Dublin, Rom und Griechenland (Peloponnes, Athen, Kap Sunion, Aegina und Delphi). 18. Oktober: An den Schweizermeisterschaften im Skisprung erreicht Tobias Birchler 5c auf der Einsiedler Schanze den 4. Rang bei den Junioren, im Teamspringen zusammen mit Andreas Schuler, Benjamin Ernst und Pascal Kälin sogar den ersten Platz! 20. Oktober: Am Informations- und Elternabend lernen die 2. Klassen und Interessierte für den Übertritt in die 3. Klasse das breite Schwerpunktfachangebot der Stiftsschule kennen. Der anschliessende Apéro bietet Gelegenheit für Begegnungen und Gespräche mit den Lehrpersonen. 21. Oktober: Die 4. Klassen informieren sich am Präventionstag «Jugend & Suchtmittel» unter Leitung von Claudia Kälin-Treina über die Gefahren von Suchtmitteln und deren negative Auswirkungen auf Gesundheit, Familie und Gesellschaft. Bester Präventiv-Slogan: «Luegsch z’tüüf is Glas, gisch gschider nümme Gas!» 28. Oktober: Auf dem Studienwahlparcours werden die 5. Klassen von der Kantonalen Studienberatung auf ihre nächste Ausbildungsphase nach dem Stift vorbereitet. Sie erkunden ihre individuellen Interessen, Neigungen und Wünsche im Hinblick auf die Studienwahl. Dass laufend neue Studienrichtungen entstehen und traditionelle Berufsbilder immer kurzlebiger sind, macht die Wahl nicht einfacher, aber spannender. 29. Oktober: Die Klassen nehmen bei schönstem Wetter die traditionelle Herbstwanderung unter die Füsse. Die Wanderziele reichen vom Zugerberg über die Region Einsiedeln Johannes Eichrodt bis zum Schnebelhorn.
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ECKE DER ELTERN Liebe Eltern unserer Schülerinnen und Schüler Mein Herz schlägt Purzelbäume Wieder liegt frisches Laub, die Bäume haben ihr buntes Kleid angezogen, es duftet wundervoll nach Herbst. Ein unverwechselbarer Geruch. Auf der Herbstwanderung des Stifts war es wieder da, dieses starke und überwältigende Gefühl in meinem Inneren: die grosse Freude über den goldenen Herbst in seinen vielen Farben und mit dem besonderen Licht. – Mein Herz schlug einen kleinen Purzelbaum. Ich habe in meiner Zeit in Südostasien drei Jahre ohne Jahreszeiten erlebt. Es war zwar meistens schönes Wetter und immer angenehm warm, aber das gewisse Etwas fehlte. Wir spürten es jeweils dann, wenn wir uns beim Gedanken daran ertappten, welche Jahreszeit denn nun wohl gerade in der Schweiz herrsche. Eine Bekannte schickte uns einmal ein kleines Paket aus dem europäischen Herbst – trockenes Herbstlaub, einige Tannenzweiglein, etwas Erde, Kieselsteinchen und Lärchenzapfen. Wir steckten die Nasen tief in die Schachtel und es kam uns ganz wunderbar an: Alles roch nach der Fülle von Bäumen, Erde, Wald und Heimat. Inmitten der tropischen Hitze stand uns plötzlich der leuchtende Herbstwald vor Augen und unsere Herzen schlugen Purzelbäume vor Freude. Es wurde uns einmal mehr bewusst, wie wenig es braucht, um sich ganz fest freuen zu können. Erlebnisse wie dieses prägen uns. Wir werden aufmerksamer, die schönen Augenblicke im Leben wirklich wahrzunehmen und zu geniessen, Freude zu empfinden, auch über unscheinbare Dinge, die aber
oft die wichtigsten sind. Sich in aller Ruhe ein innig gespieltes Musikstück anhören, von einem hoch gelegenen Aussichtspunkt aus den Blick über eine Bergkette in der Ferne schweifen lassen, die frische Einsiedler Morgenluft in vollen Zügen einsaugen, das sind Dinge, die mein Herz hüpfen lassen vor Freude. Die Vorfreude auf den ersten Schnee, auf die besinnliche Jahreszeit vor Weihnachten, ist beinahe ebenso gross und lässt manches Herz weitere Purzelbäume wagen. Einer unserer ehemaligen Schüler, der längst eine erfolgreiche Karriere als Schauspieler begonnen hat, sagte kürzlich, wenn er nur schon die Front des Klosters Einsiedeln erblicke, mache sein Herz einen Purzelbaum, so viel habe ihm «der Stift» in seiner Jugendzeit bedeutet und fürs ganze Leben gegeben. Gerade seine Lehrer seien damals für ihn besonders wichtige Bezugspersonen gewesen und hätten ihm mit ihrem Rat über manche schwierige Situation hinweggeholfen. Daran denke er immer sehr gerne zurück, denn es sei eine der wichtigsten Phasen in seinem Leben gewesen. Diese sehr persönlichen Worte haben mich gerührt, denn sie kamen von ganzem Herzen. Für unsere heutige Stiftsschule wünsche ich mir dasselbe, nichts mehr und nicht weniger: dass sich unsere Schülerinnen und Schüler von uns ernst genommen und im Stift aufgehoben fühlen, dass wir Lehrerinnen und Lehrer ihnen das mitgeben können, was über die schulische Bildung hinausreicht, wie sie an vielen anderen Schulen auch vermittelt wird. Etwas, was von uns selbst kommt, was wir aus uns schöpfen können, weil wir es auch einmal geschenkt erhalten haben und es gerade deshalb an unsere Jugendlichen weitergeben dürfen – mehr als Bildung eben – Herzensbildung: toto corde, tota anima, tota virtute! Johannes Eichrodt
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Schulseelsorge
Von Angesicht zu Angesicht Mit meinen Drittklassen spreche ich als Religionslehrer zurzeit über Gottesbilder. Ein Schüler meinte: «Welchen Sinn hat die ganze Diskussion überhaupt, wenn es Gott sowieso nicht gibt? Geben Sie mir zwanzig Minuten und ich werde alle in der Klasse davon überzeugen, dass Gott nicht existiert!»
Eine andere Schülerin meinte: «Im Mittelalter gab es viel Unerklärliches und deswegen hat man sogenannte Hexen beschuldigt. Heute kann die Wissenschaft vieles erklären und deswegen brauchen wir keine Hexen zu erfinden. Gott als Erklärung für alles Unerklärliche ist überflüssig oder wird überflüssig werden, weil die Wissenschaft in allen Bereichen Fortschritte machen wird.» Ein anderer meinte, dass Gott Energie sei. Wenn also die ganze Masse des Universums letztlich Energie sei, wie Albert Einstein sagt, dann stecke Gott als Energie «in allem drin.» Gottesfrage als Lebensfrage Die Schüler spürten, dass die Gottesfrage eine wesentliche Frage für das menschliche Leben ist. Man kann sie nicht leichthin als überfällig abtun, denn sie hängt eng mit der Sinnfrage des Lebens zusammen. Die Frage nach Gott gehört zum Leben des Menschen. Sie ist ein Bestandteil des Reifens und Entwickelns, egal ob am Ende einer Gottes Existenz annimmt oder ablehnt. Wir müssen um unser Gottesbild ringen während des ganzen Lebens. Dieser Meinung sind auch die beiden reformierten Theologen Ella de Groot und Matthias Zeindler. Unter dem Titel «Ist es Zeit für neue Gottesbilder?» erschien 2013 in der Zeitschrift «reformiert.info» ein Interview, das wir in
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der Schule lasen. Ella de Groot ist reformierte Pfarrerin in der Gemeinde Muri-Gümligen. Sie vertritt eine pointierte Gottesvorstellung. Für sie ist Gott eine Lebenskraft, die in den menschlichen Beziehungen und im Dasein füreinander aufscheint. Gott ist für sie kein personales Wesen, kein Schöpfergott. Matthias Zeindler arbeitet als Theologe der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn und ist Professor an der Universität Bern. Er nimmt Gott als den Schöpfer dieser Welt an. Gott offenbart sich in Jesus Christus, der für uns gestorben und auferstanden ist. Im Interview sagt Ella de Groot, dass die Auferstehung ein Symbol für die Kraft sei, die in den Menschen wirkt. Der Auferstandene ist eine Wahrnehmungsgestalt. «Wo stehen Sie?» Offenbar habe ich während der Besprechung des Interviews so objektiv die theologischen Positionen dargestellt, dass die Schüler mich am Schluss fragten, auf welcher Seite ich stünde. Damit war der Moment gekommen, vom eigenen Gottesbild zu sprechen, davon, dass sich die Gottesbilder ständig entwickeln müssen, dass die abgelegten Gottesbilder aber deswegen nicht falsch seien, dass kein Gottesbild den Benannten ganz erfassen könne. So wie sie als Jugendliche habe auch ich einmal meinen kindli-
STIFTSSCHULE chen Gottesglauben abgelegt und gar an der Existenz Gottes gezweifelt. Zu welchem Glauben oder Unglauben wir auch kommen, wir dürfen nicht unhinterfragt auf dem gleichen Stand verharren. Mit dem Glauben ist es wie mit der Liebe. Diese muss sich stets erneuern und aktualisieren oder sie ist einmal nicht mehr. In die Augen schauen Meine Gottesvorstellung leitete ich mit der Frage ein, ob es Personen in ihrem Umfeld gebe, denen sie fünf Sekunden lang ehrlich in die Augen schauen können. «Schaue einmal wahllos jemanden drei Sekunden an und er wird irritiert sein oder umgekehrt Gottesbild aus der Zeit um 1400: Jesus-Ikone des russischen Künstlers Andrei Rubljow (Foto: Wikimedia)
ebenso. Jemandem offen in die Augen schauen zu können, ist ein Glück. Zurzeit erfahre ich Gott als jemanden, der mir in die Augen schauen möchte, ich aber eher irritiert wegschaue. Gott möchte mir auf Augenhöhe begegnen.» Die Schüler haben sofort begriffen, dass ich das im übertragenen Sinn verstehe, denn sie fragten: «Sie meinen aber nicht wirkliche Augen?» Meine Antwort: «Gott sucht in mir einen Partner, auf den er sich verlassen kann. Gott nimmt mich ernst, wie er ernst genommen werden möchte.» Der Apostel Paulus beschreibt in seinem ersten Korintherbrief eine ähnliche Erfahrung. Wir gelangen nur prozesshaft zu einer Gotteserkenntnis. Diese erfasst uns alsdann durch und durch: «Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin» (1 Kor 13,12). Kein Kuscheltier Während ich erzähle, beobachtet eine Schülerin meine Handstellung: «Warum machen Sie die Faust, wenn Sie das sagen?» Die Faust hatte offensichtlich ohne Worte vom inneren Ringen gesprochen: «Es ist nicht leicht, mit Gott auf gleicher Augenhöhe zu sein und seinen Blick auszuhalten!» Plötzlich merkt man, dass Gott Verbindlichkeit und einen verlässlichen Partner sucht. Gott ist kein Kuscheltier. Er wirft mich hinaus aus dem Adlerhorst, damit ich selber fliege und auf eigenen Füssen stehe. Ich merke, dass Gott mich nur ernst nehmen kann, wenn ich mich selber ernst nehme und ganz annehme. Das alles zusammen ist eine riesige Herausforderung und ein heftiger Kampf. Ich glaube, dass die Atmosphäre im Klassenzimmer selten so aufmerksam und intensiv war, wie während dieser Schulstunde. Pater Cyrill Bürgi
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«Überflieger» im Internat
Leistungssport und Ausbildung unter einem Dach 1986 wurde unter viel persönlichem Engagement und in Zusammenarbeit mit Sportbegeisterten wie Pater Kassian und den Turnlehrern, allen voran Werner Küttel, das Skisprung- und Nordischkombinations-Zentrum «Airsport» gegründet. Mit den Einsiedler Schanzen, den Turnhallen der Schule und dem Wohnangebot im Internat sollten Trainingsbedingungen von nationalem Charakter geboten werden.
Auf Beschluss der Lehrerkonferenz wurde das Trainingszentrum ab 1994 auch für Nachwuchssportler der Stiftsschule geöffnet: der spätere Skisprungweltmeister und heutige Sportlehrer Andreas Küttel war ein Schüler dieser ersten Stunde. In den folgenden Jahren beherbergte das Internat bis zu zwölf «Airsportler». 2010 waren von den neun beherbergten Athleten neun Stiftsschüler. Die Koordination von Sport und Schule erforderte von Anfang an viel Rücksichtnahme und Mehrarbeit für beide Seiten: der Stoff ausgefallener Stunden musste organisiert und aufgearbeitet und Prüfungen nachgeholt werden. Das Selbststudium erforderte viel Eigendisziplin und auch Hilfe von Mitschülern und Lehrern war oft nötig. Vier Skispringer Heute, bald 30 Jahre nach der Gründung des NLZ beherbergt das Internat der Stiftsschule Einsiedeln vier Skispringer. Zwei sind auch Schüler im Haus: Tobias Birchler und Kobi Hess. Die erfolgreichen Welschschweizer Killian Peier und Gabriel Karlen machen ihre Ausbildung ausserhalb der Schule. Gabriel hat inzwischen abgeschlossen. Trotz der grossen Doppelbelastung sind auch Nachwuchssportler, welche nicht an der Stifts-
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schule sind, im Alltag des Internats präsent: Sei es bei Abendveranstaltungen, wie dem «Spirit» (monatlich stattfindender Abend mit Pater Cyrill), beim gemeinsamen Abendund Morgenessen oder an speziellen Abenden. Im Gegensatz zu unseren «regulären» Internen kommen die Sportler mit Ausbildung, Training und Auslandaufenthalten oft über Wochen nicht nachhause. Früh schon werden sie auf Selbständigkeit geprüft, und sei es nur, um zu lernen, ihre Wäsche selbst zu waschen. Für Stiftsschul-Skispringer besteht die Möglichkeit, das Maturajahr auf zwei zu verteilen. Um auf die Doppelbelastung in diesem oft entscheidenden Zeittraum Rücksicht zu nehmen, werden die diversen Maturafächer auf zwei Jahre verteilt abgeschlossen. Dies Entgegenkommen wird Spitzensportlern und übrigens auch Spitzenkünstlern gewährt. Die Internatsleitung steht besonders eng in Kontakt mit Trainern des NLZ. Betreuung bedeutet hier regelmässiger Austausch über den mentalen und physischen Zustand der Athleten und viel Koordinationsarbeit, um die oft vollen Terminpläne zu optimieren. Grosses Vorbild Die Schule unterstützt talentierte Nachwuchsportler und Begabte in den Bereichen
STIFTSSCHULE Kunst und Musik aus Überzeugung. Ein Reglement «Sport und Kunst an der Stiftsschule» bekennt sich dazu und regelt praktische Alltagsfragen. Athleten und Künstler können ein grosses Vorbild für junge Menschen sein und aufzeigen, wieviel mit Motivation, Freude und Selbstdisziplin möglich ist. Gute Noten für Schule und Internat Wie steht es für die Skispringer in der Schweiz oder allgemein hier im Alpenraum mit Möglichkeiten für Training, Unterkunft und Ausbildung? Darüber befragt, meint Killian Peier, dass die Situation für sie im Gegensatz zu den Angeboten für Ski-Alpin-Athleten nicht einfach sei. Mit der Nähe zu Zürich, wo er in der Minerva das letzte Handelsschuljahr belegt, dem Training und der Unterkunft im Internat ist er mehr als zufrieden. «Perfekt», kommt es wie aus der Kanone geschossen. Dabei erwähnt er auch gleich, dass er nach seinem Ausbildungsende wohl hier wegund in eine WG ziehen wird. Nahe der Grenze in Österreich oder Frankreich an eine Sportschule zu gehen, betrachtete auch Gabriel Karlen nicht als Lösung. Man wolle ja schliesslich für die Schweiz starten. Gabriel hat kurz vor dem Eintritt ins Internat seine Lehre abgeschlossen und
sucht weiterhin nach einer Möglichkeit, Beruf und Spitzensport zusammenzubringen. Also alles tip-top? Ja, nur die Glocken und die Musik morgens, die die Schüler weckt, seien echt gewöhnungsbedürftig. Kobi Hess ist im September neu in die 3. Klasse der Stiftsschule eingetreten und gilt als Nachwuchstalent. Er wird kommendes Jahr vermutlich vom Regionalen Leistungszentrum mit einem weiteren zukünftigen Internen ins NLZ wechseln. Wie anfangs alle Internen hat auch er sich aber schon gut eingelebt und arrangiert sich mit dieser Doppelaufgabe «Schule und Spitzensport» recht gut. Tobias Birchler ist als Fünftklässler schon ein alter Hase und macht seinen Weg hier vorbildlich. Das Internat habe ihn sehr gut betreut und unterstützt und so habe er sich schnell heimisch gefühlt. Im Gegensatz zu externen Trainingskollegen habe er durch die Erfahrungen im Internat weniger Mühe gehabt, wettkampfbedingt länger von zuhause wegzubleiben. Hervorheben möchte er auch das grosse Verständnis, das die Lehrerschaft ihm als Spitzensportler entgegenbringe. Für ihn ist das Angebot Internat, Schule und NLZ «einfach optimal». Simone De Tomasi/Roland Burgener
Die «Überflieger»: (v.l) Kobi Hess, Killian Peier, Gabriel Karlen und Tobias Birchler (Foto: Damian Henniger, 5c.)
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Regionale Treffen 2015 ehemaliger Stiftsschülerinnen und Stiftsschüler BASEL
OSTSCHWEIZ
Notker Egger Anton von Blarerweg 7, 4147 Aesch Telefon 061 751 56 85 E-Mail (egger@intergga.ch) Donnerstag, 22. Januar 2015 17.30 Uhr Eucharistiefeier Kapelle des Kath. Studentenhauses, Herbergsgasse 7, Basel 18.30 Uhr Essen im Restaurant «zur Mägd», St. Johanns-Vorstadt 29, Basel, Tel. 061 281 50 10 Gast: Pater Lorenz Moser
Alois Schaller und Sepp Koller Herisauerstrasse 5, 9200 Gossau Telefon 071 388 18 43 Fax 071 388 18 40 E-Mail sepp.koller@kathgossau.ch Freitag, 23. Januar 2015 17.00 Uhr Messfeier in der Andreaskirche, Herisauerstrasse (Chorraum) 18.00 Uhr Apéro und Nachtessen im Rest. Zunftstube (Andreaszentrum), Bahnhoftrasse 7 Gast: Pater Cyrill Bürgi, Dekan
BERN
OBERER ZÜRICHSEE
Dr. Anton Thalmann Giacomettistrasse 35, 3006 Bern 031 351 39 89 bzw. 079 893 68 06 Telefon E-Mail: antonthalmann1@gmail.com Sonntag, 25. Januar 2015 18.00 Uhr Messefeier in der Krypta der Dreifaltigkeitskirche 19.00 Uhr Aperitif und 19.30 Nachtessen im Hotel Bern, Restaurant Volkshaus, Zeughausgasse 9, 3011 Bern Gast: Pater Christoph Müller
Mily Samaz Weidstrasse 1, 8808 Pfäffikon SZ Telefon 055 410 69 55 E-Mail mily.samaz@bluewin.ch Freitag, 23. Januar 2015 19.00 Uhr Messe in der Schlosskapelle Pfäffikon SZ 20.00 Uhr Nachtessen im Restaurant Schiff Pfäffikon SZ Gast: Pater Alois Kurmann
LUZERN, URI, UNTERWALDEN, ZUG, BEZIRK KÜSSNACHT, FREIAMT Walter Schawalder, lic. oec. HSG Hirtenhofstrasse 70, 6005 Luzern Telefon 079 215 69 88 E-Mail w.schawalder@bluewin.ch Sonntag 18. Januar 2015 16.30 Eucharistiefeier in der St. Peterskapelle 17.30 Nachtessen: Hotel Wilder Mann Luzern Bahnhofstrasse 30 Gast: Pater Georg Liebich
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ZÜRICH, AARGAU Werner Hollenstein Grundacherstr. 4, 8317 Tagelswangen Anmeldungen an Max Haselbach: E-Mail max.haselbach@mails.ch Freitag, 23. Januar 2015 18.30 Eucharistiefeier: Klosterkirche Fahr 19.30 Nachtessen im Restaurant «Zu den Zwei Raben» Gast: Abt Urban Federer An der Orgel: Pater Ambros Koch
STIFTSSCHULE Venerabile Monasterium Am 28. Oktober 2014 ist Lisa Kathriner-Enz, geb. Trinkler, die Schwester von Bruder Karl Trinkler, gestorben. Vitae merita An einem Kongress an der Peking-Universität vom 28. August bis 8. September 2014 hat Harro von Senger (1955–M 1963) einen Vortrag über seinen chinesischwissenschaftlichen Weg und die Entwicklung der internationalen sinologischen Forschung gehalten. Während seines Studiums in Peking von 1975 bis 1977 hat er den Übergang von Mao in die Nach-Mao Zeit persönlich erlebt. – Viviane Stebler (2007–M 2013) hat nach der Matura ein Jahr in Bolivien ein Praktikum in einem Waisenhaus gemacht und die Palapagos-Inseln besucht; sie beginnt diesen Herbst das Studium der Sonderpädagogik in Luzern. – Notker (Martin) Bärtsch, (1961–M 1967), Pfarrer von Flüelen und Sisikon, ist am 19. September 2014 zum Präsidenten des Verbandes Pfarreiblatt Urschweiz gewählt worden. – Martina Roth (1996–M 2000) hat im März 2014 den Doktortitel in Zahnmedizin erworben. – Pascal Kälin (2001–M 2007) hat am 13. Oktober 2014 das Staatsexamen in Medizin gemacht. – Gabriel Landolt (1998–M 2004) hat im September 2014 das Doktorat auf dem Gebiet der Festkörperphysik erworben.
Penates Martina Roth (1996–M 200) hat am 24. Juni 2014 Stefan Niederer geheiratet (und seinen Namen angenommen; sie heisst heute also Martina Niederer-Roth). Am 27. August 2014 hat sie ihren ersten Sohn Sohn, Lian Miro, zur Welt gebracht. – Zoe Kirchhofer (2000– M 2004) und Christian Weber melden voll Freude die Geburt ihres Sohnes Ohrmz, geboren am 21. Oktober 2014. In pace Am 26. September 2014 ist Bruno Zumstein (1953–M 1960) gestorben; Hildegard Zumstein, Grundstrasse 46, 8405 Winterthur. – Johann Felber-Schmid (ehemals Pater Josef von Einsiedeln und zweiter Prior Los Toldos) (1934–M 1942) ist am 9. Oktober 2014 gestorben. – Gestorben ist am 5. Oktober 2014 Alfons Hasler (1937–M 1944); er war von 1971-1986 Generalsekretär des EVD.
PERSONAL NACHRICHTEN
Wenn nicht aktuellste Nachrichten vorliegen, die die Seite füllen, mache ich in Zukunft gerne ein Kurzcurriculum. Philipp Lothenbach (1989–M 1996) machte im Dezember 2007 das Gymnasiallehrerdiplom (HLM) an der Uni-versität Zürich. Er unterrichtet seit Februar 2006 an der Kantonsschule Willisau Deutsch und Spanisch. Er hat am 16. Dezember 2005 Otilia López Nunez aus Lima/Peru geheiratet. Ihre Kinder: Sebastian Philipp, geboren am 28. Juni 2005; Dominik Javier, geboren am 3. August 2007.
Um liebe Angehörige trauern: Am 8. September 2014 ist Adolf Habelt-Baur, der Vater von Peter Habelt-Pattison (1980–M 1986), gestorben. – Beat Abegg (1969–1972) trauert um seine Mutter Anna Abegg-Nötzli, gestorben am 18. September 2014. – Am 8. Oktober 2014 ist Paul Anton BrandenbergGrätzer, der Vater von Lucia Brandenberg (1985–M 1992), gestorben. – Urs LeuthardKindermann (1976–M 1983) trauert um seinen Vater, Leo Leuthard-Hunkeler, gestorben am 9. Oktober 2014; Fam. Leuthard, Zwirnerstr. 288, 8041 Zürich. – Stefan Götschi (2000–M 2006) trauert um seinen Vater Walter Rudolf, der am 18. Oktober 2014 durch einen tragischen Unfall gestorben ist; Margrit Götschi, Eichweidstr. 13b, 8820 Wädenswil Pater Alois Kurmann
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Corvina
Sieben neue Spefuxen Am diesjährigen Zentralfest in Sarnen war auch die Corvina wieder zahlreich vertreten. Wir besuchten unter anderem den Mittelschulanlass unserer Patenverbindung AKV Neuromania und natürlich auch den alljährlichen Fackelumzug mit anschliessender Brandrede.
An unserem Schlusseröffnungskommers im September wurde Laura Kälin v/o Kipp burschifiziert und das diessemestrige Komitee nahm seine Arbeit auf. Es besteht aus dem Senior Julia Merz v/o Trojka, dem Consenior Colin Gross v/o Stau, dem Aktuar Felix Schmidt v/o Passiv und dem Fuxmajor Laura Kälin v/o Kipp. Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal recht herzlich bei Mario Rada v/o Stürmi bedanken, der die Mühe auf sich nahm, in seinem Maturajahr zweimal das Amt des Seniors auszuüben. Die Zubereitung des diesjährigen Krambambulis (Foto: zvg).
Ende September besuchte die Corvina die AV Orion aufgrund einer Kreuzkneipe. Eine Woche später ging es dann schon wieder nach Zürich, wo einige unserer Fuxen am Kaderseminar teilnahmen. Unser Krambambuli fand dieses Jahr wieder im Oktober statt. Der höchstgeschätzte CP Atom und andere Mitglieder des CC waren anwesend. Atom empfahl uns, andere Verbindungen häufiger zu besuchen, vor allem GVs. Wir freuten uns auch sehr über den Besuch von unserem Vereinspapa Abt Urban Federer v/o Kolumban, der sich die Zeit nahm, wieder einmal vorbeizuschauen. Die Fuxen verfassten ein Gedicht als Produktion, in dem sich alles ums Zentralfest drehte. Am 24. und 31. Oktober fanden Interessentenstämme statt und wir freuen uns, sieben neue Spefuxen in der Corvina begrüssen zu dürfen. Felix Schmidt
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Alumni
Was für eine Nostalgie-Fahrt! Für einen Anlass kann man sich immer Ziele setzen und ihn mit Vorstellungen verknüpfen. Nicht immer jedoch tritt dann das gewünschte Resultat ein. Im Falle des «RhB-Anlasses» wurden aber alle Erwartungen spielend übertroffen. Unsere Nostalgiefahrt am 21. September von Landquart nach St. Moritz war ein würdiges Alumni-Ereignis im Jubiläumsjahr der Stiftsschule.
Wir waren uns im Vorstand der Alumni schnell einig, dass wir für das Jubiläumsjahr der Stiftsschule auch einen aussergewöhnlichen Anlass beisteuern, der Generationen von ehemaligen, aktuellen und wenn möglich zukünftigen Stiftsschülern zusammenführen sollte. Das hiess aber zugleich auch, dass auf zahlreiche Bedürfnisse bezüglich Mobilität, Verpflegung, Unterhaltungswert etc. Rücksicht genommen werden musste.
Zudem wollten wir auch in unseren Reihen die Organisation des Anlasses in die Hände einer jungen Generation von Alumni übergeben. Mit dem neuen Vorstandsmitglied Stefan Feusi (M11) war das «Opfer» schnell gefunden. Gleich vorneweg: Er hat die Aufgabe mit Bravour gelöst und uns allen einen fantastischen Anlass beschert und zwar «Alumni-Style» (das heisst mit viel Improvisation, Sitzungen, an denen zwar vieles disku-
Verschnaufpause für das «Krokodil» und seine Fahrgäste in Tiefencastel.
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STIFTSSCHULE tiert wurde, aber kaum je etwas zum eigentlichen Thema. Genau so, wie wir es eben lieben). Von vier- bis neunzigjährig
Die Nostalgie-Komposition der RhB aus der Zeit der Dreiklassenbahn und die Reiseverpflegung aus unseren Tagen: Alles andere als drittklassig (Fotos: Helmut Fuchs)
Am Bahnhof in Landquart fanden sich dann die rund 90 Teilnehmenden ein. Von vier bis neunzig Jahre waren alle Generationen vertreten. Der Nostalgiezug zog sogleich alle in seinen Bann. Die Dampflok musste kurzfristig durch das «Krokodil» ersetzt werden (die Lieblingslok meiner Kindertage), was aber die Begeisterung der Teilnehmer nicht schmälerte. Fantastische Details der Handwerkskunst und Bahngeschichte wohin man auch blickte. Kurz nachdem die Komposition den Bahnhof verlassen hatte, wurde in den verschiedenen Salons Kaffee und Gipfeli serviert. Unterstützt vom unglaublich hilfsbereiten Zugspersonal packten auch die Vorstandsmitglieder an und machten ihre Service-Erfahrungen auf einer bewegten Plattform. Als alle bedient und keine Verbrühungsopfer zu beklagen waren, konnte die einmalige Fahrt auf der RhB-Strecke «UNESCO Weltkulturerbe» bei herrlichem Wetter genossen werden. Die absolut besten Plätze dazu waren die Plattform hinten auf dem letzten Wagen und vorne in der Lok. Beide immer völlig ausgebucht. Unvergesslich In St. Moritz stand ein kurzer Spaziergang hinauf zum Waldhaus auf dem Programm, wo uns das Mittagessen serviert wurde (Suppe, Capuns, Dessert. Lecker und genau die richtige Menge). Spontan gesellte sich auch die Zugs-Crew zu uns und alle konnten in Gesprächen mit ihnen den Wissensdurst zur aussergewöhnlichen Zugskomposition und ihrer Geschichte stillen. Mit vielen spannenden Gesprächen, neuen Kontakten, Pflege von alten Bekanntschaften und Zeit mit Familienmitgliedern verlief auch die Rückfahrt äusserst kurzweilig. Mit den letzten Sonnenstrahlen und den ersten Regentropfen beendeten wir den unvergesslichen Jubiläumsanlass in Helmuth Fuchs (M–1981) Landquart.
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STIFTSSCHULE
In Memoriam
Bruno Zumstein (M 1960) In der Todesanzeige stand schlicht «Dr. Jahre gab es nämlich im Raume Ostschweiz med». Dies entspricht seiner Bescheidenheit, eine Häufung an schweren Verkehrsunfällen mit begleitendem Schädelhirntrauma. ein Charakterzug, der ihn auszeichnete. Es (noch kein airbag/Ausbau der Nationalstrahätte ebenso gut «Neurochirurg» stehen ssen nicht vollendet). können, denn dieser Beruf ist meines Erachtens eine Auszeichnung. Der chirurgische Bruno Zumstein wurde mit der Aufgabe beauftragt, die neurochirurgische Versorgung Umgang mit den hochsensiblen neuralen der Schädelhirntraumata zu organisieren Strukturen des Gehirns und des Rückenmarks stellt speziell hohe Anforderungen an und durchzuführen. Es war ihm zweifelsohne klar, dass er bei Annahme die Ausübenden dieser Tätigkeit. Entsprechend lange daudieses Auftrages, durch den ert die Ausbildungszeit zum Weggang vom Zentrum, auch FMH-Titel, geprägt durch eine die Möglichkeit einer akademischen Karriere aufgab. spezielle Beharrlichkeit und Dank seiner Initiative und Frustrationstoleranz. Zudem seiner steten Beharrlichkeit gesind die Ausbildungsstellen lang es ihm, am Kantonsspital alle auf universitäres Niveau Winterthur ein eigentliches beschränkt. neurochirugisches BehandDank den weltweit bekannten Pionieren Professor lungszentrum zu schaffen, das Krayenbühl und Professor Jasheute als eigenständige neuzargil kommt unter den Neurorochirurgische Klinik funktioBruno Zumstein chirurgischen Kliniken dem niert. † 26. September 2014 Standort Zürich eine spezielle Dabei darf nicht unerwähnt Bedeutung zu. Durch das Einführen des bleiben, dass Bruno Zumstein während mehreren Jahren praktisch permant neurochirOperationsmikroskops wurde die minimal urgischen Pikettdienst leistete. Heutzutage invasive Operationstechnik ermöglicht. kaum mehr vorstellbar! Die neurochirurgiAuch Bruno eignete sich diese spezielle Technik an und praktizierte sie. Das Operieren sche Abteilung stand später zudem als zusätzliche Ausbildungsstätte für angehende unter dem Mikroskop bedingt eine sehr gezügelte Dynamik der Hände und höchste Neurochirurgen zur Verfügung. Bruno Zumstein war auch ein gefragter Gutachter. Konzentration. Absolute emotionale Selbstkontrolle sind dabei zwingende EigenschafKollegiale Achtung und hohe menschliten, die auch Charakter und Persönlichkeit che Wertschätzung prägten die Zusammenarbeit mit Bruno. prägen. Eigenschaften die auch für Bruno Ich bedaure es sehr, ihm nicht mehr beZumstein typisch waren. gegnen zu können. 1981 anerkannte der Regierungsrat das Anton Marty, ehemals Chefarzt Chirurgie Bedürfnis nach einer neurochirurgischen KSW Winterthur Versorgung im Spital Winterthur. Ende 70er
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en meine Seele liebt, der ist das Licht! Er spricht: «Ich bin das Licht der Welt!» Wir stehn darin. Halleluja.
(Foto: Verena Huber-Halter)
So lautet die erste Strophe eines neuen Liedes, das die Deutsche Komponistin Barbara Kolberg zum Text von Schwester Hedwig (Silja Walter) komponiert hat. Es war diese endlose Liebe zu Gott, ihrem Schöpfer, die es Schwester Hedwig ermöglichte, Worte zu finden, die andere so tief berühren können. Aus ihrer Leidenschaft heraus fand sie die Kraft, jeden, der ihr Werk lesen möchte, mitzunehmen auf ihren geistlichen Weg, der von unbändiger Freude und Freiheit erzählt, aber auch von inneren Kämpfen und Verzweiflung. Wenn ihre Texte, von Barbara Kolberg so zauberhaft vertont, in der Klosterkirche im Fahr erklingen, kann man erahnen, was es heisst, in diesem Licht zu stehen. Das ist es, was die Komponistin meinte, als sie im Interview erklärte, viele Menschen würden spüren, dass im Kloster Fahr «mal etwas anderes zu erfahren sei». Ähnlich äussert sich in dieser Ausgabe auch Katharina Stockmann, die als Vorstandsmitglied des Vereins Pro Kloster Fahr bei grossen Anlässen für die Koordination der Helfer zuständig ist. Ihrer Ansicht nach packen die Vereinsmitglieder immer gern mit an, weil die Fröhlichkeit der Schwestern so ansteckend ist. Sogar bei der Arbeit kann man hier also erfahren, wie es ist, im Licht zu stehen. Auch wenn es unter den Schwestern heute keine gibt, die es so meisterhaft wie Silja Walter versteht, ihren inneren Frieden und die Freiheit aus der Begegnung mit Gott auszudrücken – die Erfahrung teilen sie alle mit ihr. Vielleicht war es ihnen deshalb ein Bedürfnis, der Schriftstellerin den Freiraum zu lassen, den sie brauchte, um ihre Kreativität zu entfalten, damit jemand davon erzählen und die Welt daran teilhaben lassen konnte. Das Werk der Autorin ist bestimmt geprägt von den Gebeten, die die Jahrhunderte alten Mauern in sich tragen und von den Geschichten aus der Stadt, die der Fluss zum Kloster führt. Aber ein erheblicher Einfluss hatte zweifellos die Ausstrahlung der Gemeinschaft, das gemeinsame Beten und Arbeiten und die vereinte Suche nach Gott. Diese Ausstrahlung ist mit dem Hinschied von Schwester Hedwig nicht verschwunden. Sie bereichert auch heute noch sämtliche Besucher, denn jede einzelne Schwester nimmt andere auf die ihr einmalige Art und Weise mit in dieses Licht, das ihre Seele liebt. Dafür, liebe Schwestern vom Fahr, sind euch viele Menschen «da draussen» sehr dankbar.
Verena Huber-Halter
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Verein Pro Kloster Fahr
Die kreative Seele des Vereins Katharina Stockmann ist Mitglied im Vereinsvorstand. Ihr Zuständigkeitsbereich ist das leibliche Wohl der Gäste an Vereinsanlässen. Sie macht das mit Kreativität und Engagement, so dass neben kulinarischen Höhepunkten auch die Präsentation derselben äusserst attraktiv ist. Nachdem ihre Talente erkannt worden sind, arbeitet sie jetzt auch immer mit, wenn das Kloster grosse Anlässe plant, wie beim Tag der offenen Türen, beim Abschlussfest der Bäuerinnenschule, am Flohmarkt oder beim Umzug der Schwestern nach «Subiaco». Bei den Grossanlässen des Klosters ist Katharina Stockmann jeweils dafür zuständig, dass die Helfer verköstigt werden. Sie ist aber auch federführend, wenn es um die Planung der Anzahl und des Einsatzortes der benötigten Personen aus dem Verein Pro Kloster Fahr geht. Wenn sich die Mitglieder am vereinbarten Treffpunkt zur Arbeit melden, werden sie zuallererst von Katharina Stockmann begrüsst, die zusammen mit Priorin Irene alle nötigen Informationen zum Ablauf des Tages verkündet und den Einsatzort bekannt gibt. Bei jeder Begrüssung mahnt Katharina Stockmann die Helfer, selber immer wieder Pause zu machen und etwas zu trinken und lädt alle zu einer bestimmten Zeit zur gemeinsamen Pause ein. Dafür stellt sie jeweils ein Buffet mit allerlei süssen und salzigen Leckereien und verschiedenen Getränken bereit. Gestärkt gemeinsames Ziel erreichen «Es soll den Leuten gut gehen. Es muss ihnen wohl sein während der Arbeit, die Einsätze im Kloster Fahr sind oft enorm streng. Nur so können wir unsere Ziele gemeinsam auch erreichen», meint sie. Dekorieren eines Buffets oder Raumes ist ein grosses Talent von Katharina Stock-
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mann, so hat sie mit einfachen Mitteln schon am «Tag der offenen Türen» und dann auch am Abschlussfest der Bäuerinnenschule lauschige Ecken eingerichtet, wo die Gäste fern der Hektik ein paar ruhige Worte wechseln konnten. Unter ihren Fittichen wurde die «Remise» – eine Traktorengarage – zum gemütlichen Partyraum und das riesige Zelt zum gediegenen Ballsaal. «Sensationelle Helfer» Katharina Stockmann ist unverkennbar kreativ veranlagt und hat scheinbar für alle diesbezüglichen Anforderungen tolle Ideen. Beim Flohmarkt war die Präsentation der Verkaufswaren ausschliesslich ihre Aufgabe gewesen. Immer fröhlich und gut gelaunt stand sie in den Räumen und dirigierte die voll beladenen Helfer an den Bestimmungsort der Waren. Ihre Fähigkeiten haben entscheidend zum Erfolg von verschiedenen Anlässe beigetragen. Aber das hört sie selber nicht so gern: «Im Vereinsvorstand bringen alle ihre Fähigkeiten mit, die wir jede einzelne benötigen. Ausserdem haben wir natürlich sensationelle Helfer», wehrt sie in aller Bescheidenheit ab. Katharina Stockmann ist es wichtig, dass die Helfer die Besonderheiten
KLOSTER FAHR dere Lebensform der Schwestern respektieren und schätzen. Ich denke, ihre Motivation ist es dann auch, im Kontakt mit den Schwestern Kraft zu tanken. Manchmal, wenn ich von der Arbeit komme, bin ich ganz nervös und eigentlich zu müde, um noch in der Küche zu stehen. Wenn ich jedoch von einem Einsatz im Kloster komme, ist das nie so. Ich bin einfach zufrieden, die Fröhlichkeit der Schwestern ist ansteckend», meint Katharina Stockmann. Energie tanken bei der Arbeit
Katharina Stockmann (Foto: Verena HuberHalter). des Klosters kennen und respektieren. So hat sie beim Umzug der Schwestern zusammen mit der Priorin den Helfern erklärt, dass in der Klausur Stillschweigen herrscht und sie war erfreut, wie gut das eingehalten wurde.
Für sie ist auch immer ganz wichtig, dass alle Helfer verstehen, dass man den Schwestern nicht erklären muss, wie sie leben oder etwas besser machen sollten: «Das wissen die Schwestern selber, sie stehen mit beiden Füssen auf dem Boden und wissen ganz genau, was sie brauchen und wollen.» Für Katharina Stockmann ist es beeindruckend, welche Veränderungen die Schwestern in den letzten Jahren mitgemacht und mitgetragen haben. Mit der Vereinsgründung nahm ihr ruhiges, zurückgezogenes Dasein ein jähes Ende: «Sie sind alle vollkommen ‹up to date›, auch geistig frischer als die meisten Menschen in ihrem Alter und immer für Neues zu haben, was ganz und gar nicht jedem gegeben ist. Ja, im Kloster kann man ganz eindeutig Energie tanken. Das geht nicht nur mir so, das ist bestimmt die Motivation jedes Vereinsmitgliedes, das sich zum Helfen meldet.» Verena Huber-Halter
«Perlen in diesem Verein» Sie überlegt allerdings, wie sie die Neigungen und Talente der Helfer besser nutzen könnte. So wäre es für sie wichtig zu wissen, welche Fähigkeiten die einzelnen Helfer dem Verein am liebsten zur Verfügung stellen würden. «Wir haben Perlen in diesem Verein, die arbeiten können, selber auch kreativ sind in der Erfüllung ihrer Aufgaben und die beson-
Möchten Sie Mitglied werden? Das Anmeldeformular zur Mitgliedschaft im Verein Pro Kloster Fahr erhalten Sie im Klosterladen oder in der Klosterkirche. Eine Online-Anmeldung ist über www.kloster-fahr.ch möglich.
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Vertonte Gebete von Silja Walter
«Dein Leben will singen» Die freischaffende Kirchenmusikerin und Pädagogin für Kirchenmusik und Liturgie, Barbara Kolberg aus Freiburg i.Br. vertont seit einiger Zeit Texte der verstorbenen Ordensfrau Schwester Maria Hedwig (Silja Walter). Die Fahrer Schwestern haben vor zwei Jahren damit begonnen, diese Lieder einzuüben. Damit auch grössere Kreise an diesem Ereignis teilhaben können, lädt das Kloster Fahr zusammen mit Barbara Kolberg die Öffentlichkeit zu verschiedenen Veranstaltungen ein. Der erste dieser Anlässe fand am letzten Sonntag im Oktober statt. Barbara Kolberg reist fünfmal jährlich aus dem deutschen Freiburg ins Kloster Fahr, um mit den Schwestern die neuen Lieder einzuüben. Das ist für die Klostergemeinschaft eine Gelegenheit, den Schatz, der ihnen Schwester Hedwig hinterlassen hat, neu zu entdecken. Die Komponistin findet es wunderbar, dass ihre Lieder dort erklingen können, wo sie hingehören – am Entstehungsort des Werkes von Silja Walter. Am letzten Sonntag im vergangenen Oktober erklangen die Worte von Schwester Hedwig gleich mehrfach in der Klosterkirche: zunächst in der morgendlichen Eucharistiefeier, am Nachmittag im «Offenen Singen und Vertiefen von Gesängen» und gegen Abend in der Vesper. Gefesseltes Publikum Das Einüben der Lieder am Nachmittag war nicht nur unterhaltsam und anrührend, sondern sehr gehaltvoll. Die rund dreissig Personen, die der Einladung gefolgt waren, hatten die einmalige Gelegenheit, von der Komponistin persönlich zu hören, welche Gedanken ihr beim Text von Schwester Hedwig gekommen sind, wie sie die Worte verstanden hat und was sie allenfalls von der Autorin direkt noch darüber in Erfahrung
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bringen konnte. Das war ungemein spannend und bereichernd. Denn Barbara Kolberg kann nicht nur komponieren, sie kann auch erzählen und hat das Publikum problemlos zu fesseln vermocht. Ihre AusführunSchwester Hedwig (Silja) Walter († 2011) in einer Aufnahme aus dem Jahr 2009 (Foto: Liliane Géraud, † 2012).
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Organistin, Komponistin und und Pädagogin für Kirchenmusik und Liturgie Barbara Kolberg (Foto: zvg) gen waren mitunter auch humorvoll, und ihre lebhafte Art machte das Zuhören zum Vergnügen. Kein Fastfood Barbara Kolberg führte auch aus, wie die Melodie zum Lied entstanden ist und sprach offen über die Schwierigkeiten, die sich bei einem solchen Vorhaben so oft stellen. «Die Texte von Schwester Hedwig sind kein Fastfood und oft auch nicht zum Vertonen gedacht», erklärte sie. Doch wenn ein Text die Musikerin anspricht, dann möchte sie ihn auch vertonen. Das ist ihre Art der Meditation und der Vertiefung des Gelesenen. Die Gesänge sind daher zum allergrössten Teil nicht zum Zweck der Veröffentlichung entstanden. Dass sich jedoch auch andere darüber freuen können, erachtet Barbara Kolberg als grosses Geschenk und ist daher gerne bereit, ihr Werk einem grösseren Publikum zugänglich zu machen. Die Entstehung der Melodie zum «Gebet in der Nacht» war eine besonders spannende Geschichte: «Die Texte von Schwester Hed-
wig sind nicht einfach, mathematisch, quadratisch, praktisch gut und gehen auf. Da kann’s schon vorkommen, dass das von mir komponierte Lied in der zweiten Strophe noch zwei Takte hätte, aber keine Worte mehr zur Verfügung stehen. Ganz speziell schwierig war’s beim ‹Gebet in der Nacht›. Diesen Text hielt ich ursprünglich für nicht vertonbar. So landete er erst einmal auf meinen Nachttisch. Da lag er monatelang ganz gut. Irgendwann hatte ich wieder das unbändige Bedürfnis, etwas zu vertonen. Das überkommt mich manchmal, dann muss ein Text her. Also habe ich das ‹Gebet in der Nacht› wieder zur Hand genommen und ausprobiert. Die ersten beiden Strophen gingen auch ganz gut. Aber den Rest des Textes konnte ich einfach nicht in diese Melodie zwängen. Ich sass da und rief: ‹Schwester Hedwig! Du lässt mich einfach zurück mit deinen Texten. Jetzt hilf mir wenigstens!›» Das kann nicht allein von mir sein Mit einem Augenzwinkern fügte sie hinzu: «Und sie war folgsam: sie hat offenbar mit
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KLOSTER FAHR dem Heiligen Geist gesprochen. Auf einmal fand ich einen Weg, wie es passen könnte. Und wenn ich heute auf das Werk schaue, denke ich tatsächlich manchmal: ‹Das kann nicht allein von mir sein›.» Die anschliessende Vesper hatte eine etwas freiere Form als üblich. Natürlich blieb die liturgische Grundstruktur erhalten, aber sie wurde so gestaltet, damit ein Gedanke aus einem Text oder einem Gesang vertieft werden konnte. «Wenn ich verstehe, welche Bedeutung einzelne Elemente in einem Gottesdienst haben und warum sie an welcher Stelle stehen, dann gewinne ich den Spielraum, mit Elementen sinnvoll freier umzugehen und ich kann auch etwas ändern, zum Beispiel einen Text hinzufügen, einen Gedanken durch weitere Gesänge vertiefen oder auch etwas hinausnehmen. Das Grundwesen einer Feier wird dadurch aber nicht verändert», erklärte Barbara Kolberg. «So kann nicht nur ein Gedanke vertieft werden, die Teilnehmer können ihr persönliches Leben mit hinein nehmen. Die Leute sollen merken: die Feier der Liturgie hat etwas mit mir und mit meinem Leben zu tun. Wenn man das nicht spürt, hat die Liturgie keinen Sinn.» In diesen freieren Gottesdienstformen kommen neben Silja Walter und der Heiligen Schrift immer auch andere geistliche Autoren zu Wort. Neue Formen des Gottesdienstes Barbara Kolberg, die ehemalige Münsterorganistin aus Freiburg, betritt mit diesen neuen Formen von Gottesdiensten kein Neuland. Sie spielte nicht nur die Orgel in Freiburg, sie arbeitete auch in der City-Pastoral in Freiburg mit, die neue Angebote entwickelte für Menschen, die mit Problemen beladen oder auch in ihrer Suche nach Gott eher zufällig ins Münster kamen. Ihre Erfahrungen erklärte sie folgendermassen: «Heute gehen nur noch wenige Menschen einmal die Woche in die Kirche. Aber viele besuchen gerne gut vorbereitete, durchdachte Anlässe, bei denen man einfach dazu stossen und danach möglicherweise ein paar
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Das Liederbüchlein mit Gebetstexten von Schwester Maria Hedwig (Silja Walter), vertont von Barbara Kolberg (erhältlich im Klosterladen). Wochen vom Gehörten zehren kann. Gerade für solche Angebote ist ein Ort wie das Kloster Fahr sehr gut geeignet. Die Leute spüren: ‹Hier kann man etwas anderes erfahren.› Und die Schwestern haben kein Problem damit, neue Wege zu beschreiten. Sie haben eine besondere innere Frische. Das Durchschnittsalter im Kloster Fahr ist zwar dasselbe, wie in anderen Klöstern auch, aber wenn die Schwestern singen! Wie junge Mädels und dies mit grosser Lebendigkeit. Es ist einfach toll. Ich bin jedes Mal wieder überrascht. Sie strahlen etwas aus, was diesen Ort für andere Menschen anregend werden lässt.» Vom Arbeits- zum Freundschaftsverhältnis Heute ist Barbara Kolberg freiberuflich tätig. Sie bietet auch andernorts ähnliche Anlässe
KLOSTER FAHR an. Ausserdem ist vor kurzem ein Gesangsheft mit 18 ihrer Silja Walter-Lieder inklusive Tastensätzen im Carus Verlag erschienen. Erhältlich ist das Heft im Klosterladen Fahr. Es gibt auch eine Druckversion, die nur die Gesangsnoten beinhaltet sowie eines mit acht Liedern mit Chorsätzen. Die Komponistin in Barbara Kolberg steht jedoch nicht still. Ihr Werk wächst stetig. Silja Walter hat knapp zwanzig der Vertonungen selber gekannt. Mittlerweile existieren schon etwas über vierzig. Dabei war es eher ein Zu-Fall, dass sich die beiden Künstlerinnen kennen gelernt haben. Barbara Kolberg kommentierte in einem Mail an einen Freund einen Text von Silja Walter. Da dieser in Kontakt mit Schwester Hedwig war, leitete er ihren Kommentar kurzerhand an die Autorin persönlich weiter. Einige Zeit später erhielt Barbara Kolberg ein Mail von der Ordensfrau mit der Frage: «Sind sie die Münsterkomponistin?» So entstand zunächst eine Arbeitsgemeinschaft zwischen den beiden Frauen, aus der ein Lied zum hl. Lambertus, dem Stadtpatron von Freiburg i.Br., und später zum hl. Tarzisius hervorging. Nachdem sich die beiden persönlich kennen gelernt hatten, entwickelte sich schnell eine geistlich-musikalischen Freundschaft. Zum Rest der Klostergemeinschaft hatte Barbara Kolberg damals gar keinen Kontakt.
Gottesdiensten zu reflektieren. Später erst kam die Idee auf, auch öffentliche Anlässe anzubieten. Der erste derartige Zyklus «Dein Leben will singen» begann am letzten Sonntag im Oktober und umfasst fünf weitere Angebote in den nächsten Monaten. «Einen Raum öffnen» Priorin Irene beschrieb das neue Angebot folgendermassen: «Untrennbar ist das Werk von Silja Walter mit unserem Kloster verbunden. Sie hat Jung und Alt hineingenommen in ihren ganz persönlichen Weg des Fragens und des Suchens, des Zweifelns und des Ringens – und hat sie teilhaben lassen an der tiefen Freude, dem inneren Frieden und der Freiheit aus der Begegnung mit Gott. Durch ihre Texte hat sie unzählige Menschen angerührt und angeregt. Wir wollen einen Raum öffnen, indem wir ihre vertonten Texte in einen Gottesdienst freier Form einfliessen lassen. Es werden aber auch immer andere geistliche Autoren gelesen, die, wie Schwester Hedwig, versucht haben, in Worte zu fassen, was sie im Innersten bewegt. Die Zeit der Vertiefung in diese Texte kann ein wertvoller Raum der Ruhe und Ausrichtung sein, erst recht, wenn man sich ihnen singend nähert.» Verena Huber-Halter
Für das Kloster Fahr geschaffen Da das Fahr jedoch eigentlich der Ort ist, wo ihre Gesänge hingehören, nahm Barbara Kolberg einige Zeit nach dem Tod von Schwester Hedwig Kontakt mit Priorin Irene auf und teilte ihr mit, dass es Gesänge zu den Texten ihrer Mitschwester gäbe und fragte, ob es nicht schön wäre, wenn diese auch im Kloster Fahr erklingen würden. Man traf sich und so entstand zunächst das Projekt, in dem Barbara Kolberg fünfmal jährlich für ein paar Tage ins Kloster Fahr kommt, um dort in Gesangsproben mit den Schwestern diese Gesänge einzustudieren und mit ihnen zusammen das Feiern von
Dein Leben will singen Donnerstag, 11. Dezember 2014 7.00 Uhr Roratemesse mit anschliessendem Frühstück Samstag, 13. Dezember 2014 19.00 Uhr Abendlob Sonntag, 14. Dezember 2014 9.30 Uhr Feier der Eucharistie 14.30 Uhr Chor-Workshop 17 Uhr Adventsvesper anschliessend Apéro
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KLOSTER FAHR Geburten: Zu Gott heim gegangen 12. August 2014, Lenny Selim, Anita und Ehemalige Schülerin: Roland Stutz-Meyer, Kirchdorf (FK 2004). – Rita Binder-Spuhler, Baldingen (SK 1958). 27. August 2014, Luk, Michaela und Remo Annen-Loretz, Unterägeri (FK 2013). – 9. SepMutter von: tember 2014, Edwin, Beatrice und Gregor Vreni Ledergerber-Rüegg, Gossau (SK 1982). Scherrer-Zwingli, Wattwil – Gisela Binder, Einsiedeln (HK 2005/06). – 14. Septem(WK 1986/87) NACHRICHTEN ber 2014, Lukas, Silvia und Patrick Schneider-Hauser, DER EHEMALIGEN Vater von: Freienwil, (FK 2007). – Priorin Irene Gassmann, 30. September 2014, Jérémie, Nadine und Kloster Fahr, (SK 1986). Maurice Amgarten-Mühlemann, Wettingen (HK 2011/12). – 1. Oktober 2014, Emil, Marlen Gatte von: und Silvio Ritschel-Brunner, Züberwangen Elisabeth Baumgartner-Feer, Hünenberg (SK 1966). (HK 2010/11). – 14. Oktober 2014, Sarina, Sandra und Stefan Tschumper-Küng, Wattwil FK 2012). Sohn von: Bernadette Scherrer-Stillhard, (WK 1960/61). Schwester Michaela Portmann
Die Schwestern Daniela Laube, Franziska Bernhardsgrütter und Petra Müller (v.l.) geniessen die Rekreation (Erholung) im Aufenthaltsraum ihres provisorischen klösterlichen Zuhauses – «Subiaco» (Foto: Priorin Irene Gassmann).
Zum Buchhinweis links nebenan: Silja Walter, Ein Stern ist aufgebrochen. Ein Begleiter durch Advent und Weihnachten, 96 Seiten, gebunden, CHF 19.80, ISBN 978-3-72280861-1, erhältlich im Klosterladen Fahr.
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Weihnachts-Hymnus Gott, dein Wort ist ausgegangen und die Himmelsonnen sangen, als es nachts zur Erde kam. O Gloria Hosanna! Gottes Wort ist eingedrungen in die tiefsten Niederungen, bis es unser Fleisch annahm. O Gloria Hosanna! Gottes Wort, mit Sein und Leben wollen wir dir Antwort geben wie die Engel und die Stern. O Gloria Hosanna! Du bringst alle Welt zum GlĂźhen, vor der Herrlichkeit des Herrn. O Gloria Hosanna!
Silja Walter OSB Aus: Silja Walter, Gesamtausgabe Band X
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(Foto: Liliane GĂŠraud)
zum Lobpreisen und zum Knien,
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Veranstaltungskalender Religion Rorate-Gottesdienst Wann: Wo:
Donnerstag, 11. Dezember 2014, 7.00 Uhr Klosterkirche Fahr
Dein Leben will singen – Gesang und Gebet Was: Adventliches Abendlob Wann: Samstag, 13. Dezember 2014, 19.00 Uhr Wo: Klosterkirche Fahr
Adventsvesper Was: Wann: Wo:
Abendlob mit adventlichen Liedern und Texten aus dem Fahrer-Psalmenbuch Sonntag, 14. Dezember 2014, 17.00 Uhr Klosterkirche Fahr
Gottesdienste an Weihnachten im Kloster Einsiedeln Heiligabend – Mittwoch, 24. Dezember 2014, 20.00 Uhr Feierliche Vigil (Chorgebet der Mönche) Heiligabend – Mittwoch, 24. Dezember 2014, 23.00 Uhr «Mitternachtsmesse» (Orchestermesse) Weihnachtstag – Donnerstag, 25. Dezember 2014, 10.30 Uhr Pontifikalamt (Orchestermesse) Weihnachtstag – Donnerstag, 25. Dezember, 16.30 Uhr Pontifikalvesper
Gottesdienste an Weihnachten / Neujahr im Kloster Fahr Heiligabend – Mittwoch, 24. Dezember 2014, 23.00 Uhr Feierlicher Mitternachtsgottesdienst Weihnachtstag, Donnerstag, 25. Dezember 2014 Alle Gottesdienste wie am Sonntag Neujahr, Donnerstag, 1. Januar 2015 Alle Gottesdienste wie am Sonntag
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Religion Jahreswechsel im Kloster Einsiedeln – Mittwoch 31. Dezember 2014 16.30 Uhr 17.30 Uhr 20.00 Uhr –22.45 Uhr 23.00 Uhr 23.45 Uhr 00.00 Uhr
Feierliche Vesper mit Salve Regina (Abendgebet der Mönche) Jahresabschlussmesse in der Klosterkirche Feierliche Vigil (Chorgebet der Mönche); anschliessend eucharistische Anbetung In der Magdalenenkirche (Eingang in der Klosterkirche vorne links) Besinnung mit Text und Musik in der Klosterkirche, gestaltet von Mönchen des Klosters; freier Eintritt Ausläuten des alten Jahres Einläuten des neuen Jahres und Wort des Abtes zum neuen Jahr
Musikalisch besinnlicher Jahreswechsel im Kloster Fahr Wann: Was: Wer: Wo: Eintritt: Vorverkauf:
Mittwoch, 31. Dezember 2014, 23.00 Uhr Bach-Violinkonzerte und Texte von Silja Walter OSB Mitglieder vom Schweizer Oktett; Schwester Ruth Tresch, Kloster Fahr, liest Texte von Silja Walter. Klosterkirche Fahr CHF 28.– Kloster Fahr (Tel. 043 455 10 40 E-Mail: sekretariat@kloster-fahr.ch )
Ü-30 fahrwärts Was:
Leitung: Alter: Wann: Wo: Kosten: Anmeldung:
Im Rhythmus der Benediktinerinnen miteinander den Glauben feiern, miteinander ins Gespräch kommen, gemeinsam singen, auftanken, zuhören, nachdenken, beten… Hildegard Aepli, Priorin Irene Gassmann OSB, Ruth Mory Wigger, Regina Käppeli ab 30 Jahre 27. Februar bis 1. März 2015 Kloster Fahr CHF 220.– www.kloster-fahr.ch
«Fortsetzung auf S. 69»
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Schriftsteller Pirmin Meier über Bruder Klaus von Flüe I
«Gehorsam ist nicht das Schlechteste» Als Deutschlehrer an der Kantonsschule Beromünster hat Pirmin Meier Generationen von Schülerinnen und Schülern engagiert mit der deutschen Literatur vertraut gemacht. Als Schriftsteller verfasste er zahlreiche Bücher. Seine Biographie über den in Einsiedeln geborenen Arzt und Theologen Paracelsus ist auch in einer russischen Übersetzung greifbar. Soeben ist die dritte Auflage von Pirmin Meiers Biographie über Bruder Klaus erschienen. Bruder Gerold Zenoni, der als Delegierter des Klosters Einsiedeln mit Pirmin Meier im Vorstand der Schweizerischen Paracelsus-Gesellschaft sitzt, erfuhr im Interview mit dem Bodensee-Literaturpreisträger aus dem Jahr 1993 viel über den Schweizer Nationalheiligen. Am Hochfest des Bruder Klaus sagte ein Mitbruder, die deutsche Regierung habe um 1950 vor den entscheidenden Verhandlungen mit Russlands Machthabern über die Freilassung deutscher Kriegsgefangener eine Abordnung von Betern in den Ranft gesandt. Die Deutschen kamen tatsächlich frei. Was sagt der Historiker Primin Meier, der verifizierbaren Fakten verpflichtet ist, dazu? Ich halte mit dem damaligen Zeitgenossen und für mich eindrucksvollsten Beter Deutschlands, Reinhold Schneider, das Gebet für eine Geschichtsmacht. Der Einfluss des Gebetes ist möglicherweise grösser als derjenige der Literatur. Oder gar als mein Lehrfach, die Philosophie, der es nach Paracelsus zukommt, für «gspöttig» gehalten zu werden. Soeben ist dein Buch «Ich Bruder Klaus von Flüe – Eine Geschichte aus der inneren Schweiz» mit einer Widmung für einen Einsiedler Mönch in dritter Auflage im Zürcher Unionsverlag erschienen. Was hat ein Eremit aus dem 15. Jahrhundert uns Menschen des 21. Jahrhunderts zu sagen? Es geht darum, das Alphabet eines Analphabeten lesen zu lernen. Wir müssen herabstei-
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gen vom Baum der Superklugheit. Der Rest steht im Buch. Lukas Niederberger schreibt in «Kleine BetLektüre» über Bruder Klaus: «Niklaus von Flüe ist gerade in Zeiten politischer Verluderung, Casino-Kapitalismus und zunehmender Verdunstung des Christlichen mit seinem radikalen Gebet und seiner politisch orientierten Mystik wichtiger denn je.» Teilst du Niederbergers Einsichten? Was macht für dich die Faszination von Bruder Klaus aus? Die politische Verluderung muss man zuerst bei sich selber suchen, heisse man Meier, Niederberger, Pfister, Schneider-Ammann, Blocher oder Minder. Bruder Klaus war gegen keinen «-ismus», sondern, wenn schon, glaubte er, mit dem Teufel persönlich konfrontiert zu sein. Alle anderen Einsichten teile ich mit Kollege Niederberger. Dass Bruder Klaus mich fasziniere, steht weniger im Vordergrund, als dass er mir in einem fruchtbringenden Sinne unheimlich bleibt. Kannst Du abschätzen, was bei Bruder Klaus belegt ist und was pure Idealisierung ist?
KALEIDOSKOP
Engagierter Debattierer: Pirmin Meier beim Interview im Kloster Einsiedeln (Foto: Bruder Gerold Zenoni). Je originaler die Quellen, desto weniger Idealisierung. Dass ihm eine Stimme nachgerufen habe, «Tumbe Maa! Tumbe Maa!» – ist das Idealisierung? Und dass ihm nicht nur die Politik, auch die Gegenwart der eigenen Kinder und der «allerliebsten Frau» widerwärtig geworden seien, ist das Idealisierung? Es gibt über ihn wie bei Frankreichs Jeanne d’Arc eine Unmenge Quellen und Akten. Im Vergleich zu dem Mädchen aus Domrémy ist er aber, vorsichtig ausgedrückt, einigermassen vernünftig und im Sinne von Hölderlin «heilig-nüchtern» geblieben. Die Geschichte von den nächtlichen Wallfahrten des Bruder Klaus nach Einsiedeln ist in vielen Köpfen präsent und offensichtlich unausrottbar. Belege für die Besuche fehlen. Ich frage dich als Spezialisten: war Bruder Klaus in Einsiedeln oder nicht? Es scheint vollkommen klar, dass Klaus von Flüe nach der Heimkehr von Liestal wie spä-
ter der «gekrümmte» Bauer Jakob Minder von Luthern (1580) weder in der Lage war noch einen Grund hatte, leiblich nach Einsiedeln zu wallfahren. Hier hätte seine Anwesenheit als seit 1469 anerkannter «lebender Heiliger» Aufsehen erregt wie später der Papstbesuch, was dem Wallfahrtszweck widersprochen hätte. Wie Jakob Minder, bei dem es genauer beschrieben ist, muss er Entrückungen an Wallfahrtsorte, so Musegg und Einsiedeln, gehabt haben. Wie kaum ein zweiter Mensch vermochte Klaus geistig zu kommunizieren. Mutmasslich machte er seine Wallfahrten ebenfalls geistig. Alles andere wäre als Werbung für Wallfahrtsorte einem Heiligen dieser Ordnung von Grösse und Kleinheit nicht gemäss. Die berühmte Hand des Bruder Klaus als schützendes Zeichen über der Schweiz zu Beginn des Zweiten Weltkrieges ist eine weitere Konstante im Zusammenhang mit
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KALEIDOSKOP dem Heiligen aus dem Ranft. Wieviel Wahrheitsgehalt misst du derartigen Phänomenen zu? Es ist die Wahrheit der Vision, soweit die Zeugen wahrhaftig sind und glaubwürdig, wie etwa Ida Brogli-Delz, die Mutter eines Historikerkollegen. Im Vergleich zu der vom Fernsehen vermittelten Wahrheit ist der Qualitätsgrad eher höher, wenngleich von aussen Skepsis angebracht ist. Ich lernte Menschen kennen, etwa im Haslital, die von Kontakt mit Zwergen berichteten. Dies lässt mich von der Wahrscheinlichkeit her fast stärker aufhorchen als die Anlagetipps, die mir mein durchaus integrer Anlageberater von der Valiant Bank gibt. Das Phänomen des jahrelangen Fastens ist ein weiteres Faszinosum um Bruder Klaus. Was soll ein aufgeklärter Zeitgenosse im Jahre 2014 davon halten? Darüber habe ich mich auf einer dreistelligen Zahl von Seiten in meinem Buch ausgelassen. Die gute Beth von Reute, die Selige bzw. Heilige des Konzils von Konstanz, fastete ebenso radikal und will nicht mal geschlafen haben. Katharina von Siena muss im Alter Jesu (33) verhungert sein. Das ist unheimlich. Es gilt, die unheimlichen Menschen, darunter die Heiligen Gottes, auch in ihren für uns absurden Seiten ernst zu nehmen. Auf keinen Fall darf man sie, wie Bruder Klaus nicht müde wurde zu betonen, zum Vorbild erheben. In einigen Fällen erfolgte wohl die Heiligsprechung irrtümlich. Bei Bruder Klaus möglicherweise auch. Aber wohl nur, weil sein Grad an Integrität höher war als bei denjenigen, die ihn als Heiligen instrumentalisieren wollten und wollen. Ist das Leben von Bruder Klaus ein Beweis für die Existenz von Gott? Die Frage nach Gott ist für jemanden wie Bruder Klaus, für den Gott eine Erfahrung war, ein «Gesicht», etwa so sinnvoll wie die Frage, ob er eine Mutter habe. Beim intellektuell wohl stärksten Christen, dem Lesemeister Eckhart, erweist sich die Frage als falsch
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gestellt und erfolgt aufgrund oberflächlichen Studiums. Eckhart scheint auf die Existenz Gottes längst nicht mehr angewiesen zu sein. Hier mit Nietzsche geistesverwandt, nur weniger aufgeblasen, weniger eitel und körperlich gesund. Aber auch Nietzsche ist ernst zu nehmen. Diejenigen, die sagen, sie würden nicht an Gott glauben, sind nach Nietzsche die Herumsteher auf dem Markt ohne eine Ahnung von Tuten und Blasen. Sie können nicht mal mit der Nichtexistenz Gottes etwas anfangen. Kritische Zeitgenossen stossen sich an der Tatsache, dass Bruder Klaus Frau und Familie verlassen hat. War die Trennung weniger radikal als angenommen, denn Bruder Klaus wohnte im Ranft gewissermassen in Rufweite der Seinen? Kannst Du darüber etwas sagen? Selbstverständlich habe ich wie alle Geschiedenen und Getrennten entweder meine Partnerin verlassen oder bin von ihr verlassen worden. Wir haben uns «auseinandergelebt», wie die gängige Ausrede über unser Versagen lautet. Das ist auch ohne Trennung, innerhalb der Ehe möglich, besonders der bürgerlichen. Bei Klaus von Flüe liegt nichts dergleichen vor. Es gibt nicht die geringsten Anzeichen, dass er die zu seiner Zeit verlangten ehelichen Pflichten und Aufgaben nicht vollständig und vorbehaltlos hätte erfüllen wollen, sogar als es aufgrund schwerster Depressionen und körperlicher Leiden fast nicht mehr ging. Seine Frau war aufgrund der Beschreibungen in zweifelsfrei besserer Verfassung. Der Aufbruch zu einer Grosswallfahrt mit Risiko des Lebens galt für Christen und Muslime im Mittelalter nie als Verlassen der Familie, das zeigt Adrian von Bubenberg, der um 1465 wie andere Heiliglandfahrer aufgrund ähnlicher Probleme wie Klaus eine mehrjährige «Familienpause» machte. Zu Hause im Ranft war Klaus von Flüe seiner Familie fast ununterbrochen näher als jeder voll engagierte Kadermann, auch Kaderfrau von heute. Es tat ihm aber leid, die «fleisch-
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Bereits in dritter Auflage: Pirmin Meiers Buch über Bruder Klaus von Flüe. liche» eheliche Pflicht gegenüber seiner Frau nicht mehr erfüllen zu können, worüber einige Moraltheologen empathiefreien Lärm gemacht haben. Ausserdem hat Klaus im Gegensatz zu schriftlich niedergelegten Eremitenregeln als Ranftbewohner nie gearbeitet. Als Grund schliesse ich Faulheit aus. Das mit der «Rufweite» stimmt. Es ist aber zu berücksichtigen, dass Klaus oft entrückt war, was die wahre Trennung ausdrückte. Über alles wäre es trotzdem eine Gnade gewesen, einen solchen Vater zu haben, nur hat es bei mindestens zweien seiner Söhne, beide später Landammann, wie oft in der Erziehung, klar nichts genützt. Ob irgendjemand in seiner Familie, ausser vielleicht einer liebenden Frau, diesen Familienvater verstanden habe, ist nicht erwiesen.
Welche Bedeutung hat Dorothe Wyss, die Gattin von Bruder Klaus? Drängt sich eine Heiligsprechung von ihr in deinen Augen auf? Es genügt, dass Klaus von Flüe seine Gattin heilig hielt. Im Gegensatz zu den Landammännern und Ratsherren von damals hat er sie weder geprügelt noch hurte er, wie es als gängige Privatsache heutiger Politiker gilt, im Lande herum. Die Heiligsprechung scheint mir ein Bedürfnis der Frauenverbände zu sein, die hier mit einem gewissen Recht auf Gleichberechtigung pochen. Da Klaus von Flüe sich selber am wenigsten für einen Heiligen gehalten hat, wäre die Gleichstellung mit Dorothea am besten durch ein Rückgängigmachen der Heiligsprechung lösbar. Als Grund könnte man heute den skandalösen Tatbestand der Steuerverweigerung angeben, erst noch mit der schlitzohrigen Rechtfertigung, er könne den eindeutigen urkundlichen Beleg der Schuldigkeit des Nassen Zehnten nicht lesen. Es war übrigens eine Kirchensteuer. Solche Analphabeten können uns heute wirklich nichts mehr zu sagen haben, wie ich Prof. Georg Kreis in meinem Buch zitiere. Ich wiederhole mit Karl Barth in «Leben und Glauben» 1944: Der «heilige Klaus» hätte die Heiligsprechung selber nie nötig gehabt. Wenn Frauenverbände mit Dorothea Propaganda machen wollen, sie sei eine wie sie, mögen sie deren Heiligsprechung beanspruchen. Aus der Sicht von Meister Eckhart oder sagen wir mal Mechthild von Magdeburg, deren Hauptwerk in Einsiedeln aufbewahrt wird, lenkt die Heiligsprechung vom Grundwert des Heiligen eher ab. Andere starke Dorfheilige der Schweiz, über die ich geschrieben habe, Burkart von Beinwil, Niklaus Wolf von Rippertschwand und Père Blanchard von Soyhières, mussten nie eine Heiligsprechung über sich ergehen lassen. Bruder Gerold Zenoni
(Fortsetzung folgt)
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KALEIDOSKOP
Peter Zeindler schreibt über die Einsiedler Muttergottes
Die weisse Madonna Peter Zeindler ist der John le Carré der Schweiz. Er hat zahlreiche Agentenromane verfasst. Sein neustes Buch um den Helden Konrad Sembritzki führt auch nach Egg bei Einsiedeln und in die Einsiedler Stiftskirche. «Sein Blick wurde auch gleich vom Original der auf der Kerze abgebildeten Frau, der Schwarzen Madonna in der Gnadenkapelle, angezogen, die allerdings an diesem Tag das lila Fastenkleid trug und nicht das Osterkleid wie auf der Kerze. Die Bankreihen vor dem Gnadenbild waren nur spärlich besetzt. Zuhinterst knieten zwei Nonnen, und ein Grossvater mit seinem Enkel hatte sich in der dritten Reihe niedergelassen. Sembritzki setzte sich ganz aussen in die zweitvorderste Reihe und richtete seinen Blick scheinbar erwartungsvoll auf die hinter Gittern eingeschlossene Madonna. Worauf wartete er denn? Auf ein Zeichen der Muttergottes?» Das Zitat führt mitten hinein in den neusten Agentenroman «Die weisse Madonna» von Peter Zeindler. Das Kloster Einsiedeln boomt literarisch Fast scheint es, dass das Kloster Einsiedeln momentan bei Autorinnen und Autoren gross in Mode ist: Michael Theuillrat lässt seinen Kriminalroman «Rütlischwur» zu einem schönen Teil im Kloster Einsiedeln spielen, Eveline Hasler widmet dem Einsiedler Gnadenbild mit der Erzählung «Der Engel und das schwarze Herz» (Eveline Hasler, Der Engel und das schwarze Herz. Nagel & Kimche, Zürich, 2012, 107 S., CHF 23.90, ISBN 978-3312-00547-5) ein ganzes Buch, und jetzt erhält die Einsiedler Madonna gewissermassen eine Hauptrolle im Buch von Peter Zeindler, der schon im Jahr 2007 für das vom Kloster Einsiedeln herausgegebene Büchlein «Le-
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sehimmel» einen Erinnerungstext verfasst hat. Mit seinem neuen Roman beweist Peter Zeindler, dass man auch mit achtzig Jahren noch spannende Bücher schreiben kann. Bruder Gerold Zenoni
Peter Zeindler, Die weisse Madonna, Roman. Reinhardt, Basel, 2014, 286 S., CHF 34.–.
KALEIDOSKOP
SPIRITUALITÄT Bischof Benno Elbs, Wie ein leises Berühren. Gottes Spuren im Alltag. Ein spiritueller Begleiter durch das Jahr. Tyrolia, Innsbruck, 2014, 176 S., CHF 25.90, ISBN 978-3-70223398-3. Mit offenen, achtsamen Augen durch das Jahr. In der Geschäftigkeit des Alltags ist es schwierig, Gott wahrzunehmen. Wir sind oft Getriebene, die von einem Termin zum anderen hetzen und in unseren Gewohnheiten verstrickt sind. Dieses Jahreslesebuch hilft, den eigenen Horizont zu weiten und dort die Gegenwart Gottes zu erkennen. Benno Elbs, Bischof der Diözese Feldkirch, begibt sich mit seinen Beiträgen auf diese Spurensuche, bringt die Feste des Kirchenjahres und biblische Texte näher und ermutigt durch viele Beispiele aus seiner seelsorglichen und psychotherapeutischen Erfahrung. Ein spiritueller Begleiter mit meditativen Farbbildern, der anregt und bestärkt.
Rosemarie Nürnberg, Ergriffen von Gott. Exerzitien mit Madeleine Delbrêl. Verlag Neue Stadt, München, 2. Aufl. 2012, 96 S., CHF 14.90, ISBN 978-3-87996-879-4. Madeleine Delbrêl (1904– 1964) ist im letzten Jahrzehnt immer mehr «entdeckt» worden. Sie gilt als wegweisend für eine zeitgemässe, «geerdete» Spiritualität und wurde als «eine der bedeutendsten Frauen des 20. Jahrhunderts» (Hans Urs von Balthasar) bezeichnet. Ihre eigene Biografie (erst mit 20 fand sie zum Glauben), ihr Wirken unter Menschen, die nicht glauben können, ihr Mut, neue Wege des Apostolats zu beschreiten, sind besonders beachtenswert. Das vorliegende Buch erschliesst in sechs Kapiteln die bleibende Botschaft Madeleines: Suchend gefunden werden – Gott einen Ort sichern – Rendezvous mit Christus – Gebet in einem weltlichen Leben – Widrigkeiten als Chance – Einbruch der Ewigkeit.
NEUE BÜCHER
Carlo Maria Martini, Die Botschaft der Weihnacht. Verlag Neue Stadt, München, 2014, 160 S., CHF 24.50, ISBN 978-3-7346-1021-9. Diese Reflexionen und Meditationen über die biblische Weihnachtsbotschaft haben die Kraft, das «Alle Jahre wieder» aufzubrechen: Die Weihnachtsbotschaft verändert den Blick auf die Welt, sie setzt neue Prioritäten, sie wirft Licht auf unsere Zeit und unser Leben mit seinen Höhen und Tiefen. Ein Buch, das Herz und Geist berührt und ins Zentrum des Christseins führt.
Reinhold Stecher, Alles hat seine Zeit, Tyrolia, Innsbruck 2014, 160 S.; 22 farb. u. 49 SW-Abb., 28.40 CHF, ISBN 978-3-7022-3396-9. Über ein Jahr ist vergangen, seit der Innsbrucker Altbischof Reinhold Stecher plötzlich und unerwartet verstorben ist. Und immer wieder kommen kleinere und grössere Kostbarkeiten aus der Feder des vielseitigen Lehrers und Bischofs zur Vorschein: Gedichte, Karikaturen und Bilder, Briefe, Betrachtungen und kurze Reden, die in Summe deutlich machen: Der Geist des Evangeliums ist ein Elixier für alle Lebenslagen.
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KALEIDOSKOP
SACHBUCH Helmut Fischer, Alternativlos? Europäische Christen auf dem Weg in die Minderheit. Theologischer Verlag, Zürich, 2014, 177 S., CHF 20.–, ISBN 978-3-290-17754-6. Die öffentliche Debatte zur Religion und ihren Zukunftsperspektiven bewegt sich zwischen Grabgesängen und Auferstehungshymnen. Dabei wird oft kaum unterschieden zwischen persönlicher Religiosität und ihren institutionalisierten Formen. Doch Entfremdung von der Kirche muss nicht Verzicht auf das Religiöse bedeuten. Helmut Fischer klärt die diffusen Begriffe und erhebt ein Religionsverständnis aus dem elementaren Zusammenhang von Menschsein, Sprache und Selbstreflexion. Das Potenzial des christlichen Glaubens speist sich nicht aus der Kirchlichkeit des Kults, nicht aus den Lehren der Kirche über Gott oder aus moralischen Forderungen. Christlicher Glaube hat dort Zukunft, wo er im Sinn der Liebesbotschaft Jesu als Lebensmöglichkeit verständlich und erfahrbar wird. Walter Kardinal Kasper, Das Evangelium von der Familie. Die Rede vor dem Konsistorium. Herder, Freiburg i. Br., 2014, 96 S., CHF 17.90, ISBN 978-3-451-31245-8. Auf Einladung von Papst Franziskus hielt Walter Kardinal Kasper vor dem Kardinalskollegium einen bedeutenden und viel diskutierten Vortrag zu aktuellen Fragen von Ehe und Familie. Darin setzt sich Kasper für eine stärkere Wertschätzung der Familie ein – auch bei heiklen Familienfragen. Im Blick auf das drängende Problem der wiederverheirateten Geschiedenen fordert Kasper dazu auf, einen Weg jenseits
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von Rigorismus und Laxismus zu finden, der den Menschen in ihren individuellen Situationen gerecht wird. «In den Familien trifft die Kirche auf die Wirklichkeit des Lebens. Darum sind diese Testfall der Pastoral und Ernstfall der neuen Evangelisierung. Familie ist Zukunft. Auch für die Kirche ist sie der Weg in die Zukunft.» Das Buch dokumentiert die Rede Kaspers und seine abschliessende Stellungnahme zur Diskussion über die Rede. Lorenz Marti, Eine Hand voll Sternenstaub. Was das Universum über das Glück des Daseins erzählt. Herder, Freiburg i. Br., 2014, CD-Hörbuch, 70 Min., CHF 27.50, ISBN 978-3451-35081-8. Wir sind Sternenstaub: Das sagen nicht nur die Dichter, sondern auch die Wissenschaftler. Das Universum spiegelt sich in uns – und wir uns in ihm. Wir entdecken uns dabei aus einer ganz neuen Perspektive. Sie kann unser Leben verändern. Leicht und flüssig erzählt, verbindet Lorenz Marti wissenschaftliche Erkenntnisse mit philosophisch-poetischen Weisheiten und ermöglicht so eine vertiefte Wahrnehmung unserer ebenso rätselhaften wie wunderbaren Welt. Margret Rasfeld, Stephan Breidenbach, Schulen im Aufbruch. Eine Anstiftung. Kösel, München, 160 S., CHF 18.90, ISBN 9783-466-31030-2. Eine globalisierte Welt, ihre hohe Veränderungsdynamik, die steigende Informationsflut und vieles mehr machen ein neues, zeitgemässes Verständnis von Lernen und Bildung erforderlich. Das Lernen in sinnvollen Zusammenhängen, selbstbestimmt und
KALEIDOSKOP mit Begeisterung, das Lernen im Leben, Erfahrungen von Selbstwirksamkeit, Wertschätzung, Anerkennung und Beziehung – das macht Lernprozesse erfolgreich. Eine solche Kultur der Potenzialentfaltung ist weit mehr als das ABC des Wissens. Sie erfordert, Schule neu zu denken. Dieses Buch stellt grundsätzliche Fragen, es zeigt Wege zu Lernlust statt Schulfrust. Kinder und Jugendliche entfalten ihr Potenzial – ihre Entdeckerfreude, ihre Gestaltungslust, ihre Kreativität und Offenheit, ihre Zukunftskompetenz. Der notwendige Wandel kann nur eigeninitiativ von Menschen vor Ort umgesetzt werden. Immer mehr Schulen machen mit. Aber auch Bildungspolitiker und Topmanager unterstützen die Initiative – für eine menschengerechte Lebens- und Arbeitswelt. Die Zeit ist reif. Jede und jeder ist gefragt und wichtig. Dieses Buch ermutigt und stiftet an.
BELLETRISTIK Georges Simenon, Maigrets Frankreich. Diogenes, Zürich, 2014, 216 S., CHF 68.90, ISBN 978-3-257-02128-8. bgz. Georges Simenons Pariser Kommissar Maigret sollte als Weltkulturerbe eingetragen werden. Simenons Bücher beglücken Millionen auf der ganzen Welt. Als Hommage an den literarischen Meister konzipiert, bringt dieser prachtvolle Bildband viele Fotos aus den unterschiedlichen Regionen von Frankreich. Das Präzise und Genaue in Simenons Texten findet sich hier in den schwarz-weiss Bildern von vielen Meisterfotografen wieder. Kurze markante Textstellen aus Simenons Büchern machen Lust auf Simenon-Lektüre. Jean-Jacques Sempé, Sturmböen und Windstille. Diogenes, Zürich, 2014, 119 S., CHF 48.90, ISBN 978-3-257-02125-7.
bgz. «Erleuchtung» der besonderen Art wird auf Seite 62 eingefordert, wo eine Beterin die Nachbarin bittet, zwei, drei Betstühle weiter zu rücken, bloss damit sie im angestammten durchs Kirchenfenster einfallenden Lichtkegel sitzen kann. Sempé kennt die Menschen und widmet ihnen in seinen gezeichneten Szenen aus der Stadt und vom Land liebenswürdig-entlarvende Denkmäler. Hermann Burger, Werke in 8 Bänden. Nagel & Kimche, Zürich, 2014, 3184 S., CHF 198.–, ISBN 978-3-312-00561-1. bgz. Der Schweizer Schriftsteller Hermann Burger verstummte 1989 freiwillig. Er war ein literarischer Solitär mit beachtlicher Breitenwirkung und jedenfalls nie verkannt. Die edel ausgestatteten Bände dieser Werksausgabe laden ein zum Wiederlesen eines virtuosen Sprachkünstlers, der als Person stets zwischen dem Leben und der Literatur lavierte. Alle Bücher sind auch einzeln erhältlich. Karl Ove Knausgård, Leben, Roman. Luchterhand, München, 2014, 617 S., CHF 32.90, ISBN 978-3-630-87413-5. bgz. In Amerika avancierte er innert kürzester Zeit zum Literaturstar, das Schweizer Fernsehen spricht von einem «Phänomen», und bereits wird er mit Marcel Proust verglichen: Der Norweger Karl Ove Knausgård betört weltweit eine stetig wachsende Leserschaft mit seiner mehrbändigen autobiographischen Buchreihe. In «Leben» beschreibt der Autor seine ersten Schritt ins Erwachsenenleben als Lehrer. Knausgård wird vom Leben im literarischen Würgegriff
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KALEIDOSKOP gehalten und erzählt genauso schonungslos wie unterhaltsam. Benjamin Monferat, Welt in Flammen, Roman. Wunderlich, Reinbek bei Hamburg, 2014, 776 S., CHF 32.90, ISBN 978-3-80525069-6. bgz. Dem legendären Orientexpress haben mehrere namhafte Schriftstellerinnen und Schriftsteller ein literarisches Denkmal gesetzt. Nun gesellt sich Benjamin Monferat mit «Welt in Flammen» dazu. Paris im Mai 1940: Für viele Personen, so auch für Eva Heilman, die jüdische Geliebte eines obskuren Karpatenkönigs, bietet der Orientexpress die letzte Möglichkeit Paris Richtung Istanbul zu verlassen. Das spezielle Ambiente einer luxuriösen Bahnfahrt – über Brig in der Schweiz – wird hier auf spannende Art und Weise nacherlebbar. Upton Sinclair, Der Dschungel, Roman. Unionsverlag, Zürich, 2014, 415 S., CHF 20.90, ISBN 978-3-293-20664-9. bgz. Für den amerikanischen Schriftsteller Upton Sinclair (1878–1968) entschieden die politischen Anschauungen eines Künstlers über den Wert seiner Kunst. Vor diesem Hintergrund kann man sagen, dass dieser Roman ein flammender Appell für mehr Gerechtigkeit im Wirtschaftsleben war und ist. Das 1906 erschienene Buch erzählt die Geschichte des litauischen Einwanderers Jurgis Rudkus und seiner in den Slums von Chicago dahinvegetierenden Landsleute und klingt mit einem Bekenntnis zum revolutionären Sozialismus aus. Michael Peinkofer, Das Vermächtnis der Runen, Historischer Roman. Lübbe, Köln, 2014, 444 S., CHF 24.50, ISBN 978-3-7857-2494-1.
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Sir Walter Scott verschwindet im Jahr 1826 in Edinburgh spurlos. Vom vermeintlich Toten gibt es keine Leiche. Scotts Neffe Quentin und seine Frau Mary reisen aus Amerika an, um den Nachlass des Onkels zu regeln und geraten in eine Verschwörung, die die Existenz Schottlands bedroht. Ein spannender historischer Roman, der immer wieder verblüffend neue Wendungen nimmt. Tom Rachman, Aufstieg und Fall grosser Mächte, Roman. dtv, München, 2014, 490 S., CHF 29.90, ISBN 978-3-423-28035-8. In einem kleinen walisischen Ort betreibt Tooly nach Irrfahrten um die halbe Welt mit Fogg ein Antiquariat. Die Meldung eines Ex-Freundes ruft alle Geister der Vergangenheit wieder zurück. Der Autor erzählt eine ROMAN _ zugleich witzige und traurige Geschichte und schrieb gleichzeitig ein Plädoyer für wahre Freundschaft und wirkliche, grosszügige Liebe. Jo Baker, Im Hause Longbourn, Roman. Knaus, München, 2014, 448 S., CHF 28.50, ISBN 978-3-8135-0616-7. Jo Baker spinnt den Roman «Stolz und Vorurteil» von Jane Austen weiter. Sie erzählt die Geschichte der Familie Bennet, Mr. Bingleys und Mr. Darcys aus Sicht der Dienstboten – also gewissermassen «von unten» – auf dem Landsitz Longbourn. Dabei zeigt sie, dass hinter jeder gekochten Mahlzeit, jedem geflickten Rock, und jedem Schweinekoben, der versorgt werden muss, Menschen aus Fleisch und Blut stecken.
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Veranstaltungskalender (Fortsetzung von S. 59)
Kultur Paukenmesse Wer:
Was: Wann: Wo:
Frauenchor Einsiedeln (Leitung Fabian Bucher), Männerchor Einsiedeln, Stiftsschor Einsiedeln, Orchesterverein Einsiedeln (Leitung Lucia Canonica) Gabriela Bürgler, Anja Powischer, Lukas Albrecht, Auke Kempes (Solisten) Pater Lukas Helg (Gesamtleitung) Joseph Haydn, Missa in tempore belli in C (Paukenmesse) Sonntag, 7. Dezember, 18.30 Uhr Klosterkirche Einsiedeln Freier Eintritt – Kollekte
Adventskonzert Wann: Wer: Wo:
Samstag, 13. Dezember 2014, 17.15 Uhr Cum Anima-Chor, Chor der Stiftsschule. Leitung: Adeline Marty Grosser Saal des Klosters Einsiedeln Freier Eintritt – Kollekte
Chorworkshop Was: Wann: Leitung: Wo:
Adventsliedersingen Sonntag, 14. Dezember 2014, 14.30 Uhr Barbara Kolberg, Kirchenmusikerin Klosterkirche Fahr Weitere Infos s. Seite 50
Schreibzelle Was:
Wann: Wo:
Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter zwischen 16 und 30 Jahren steht eine Schreibzelle zur Verfügung, um für zwei Tage im Rhythmus der Benediktinerinnen und in der Stille des Klosters dem persönlichen Suchen nach Gott und nach dem Sinn des Lebens Raum zu geben und an einem «Fahrer-Psalmen-Buch» mitzuschreiben. Jederzeit (Anmeldung erforderlich) Kloster Fahr Weitere Infos und Anmeldung: www.kloster-fahr.ch
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KALEIDOSKOP
Inhaltsverzeichnis des Jahrgangs 6 (2014) LEITGEDANKEN Liebi Erich Pater Markus Steiner Abt Urban Federer Pater Markus Steiner Abt Urban Federer Liebi Erich
Führen und Führung Neuer Redaktor Bildung Führung Willkommen Wohin der Weg führt
1/3 2/3 3/3 4/3 5/3 6/3
Abt Urban, Begleiten, ermutigen, trösten… Priorin Irene, Führen heisst Leben wecken Peter Lüthi, im Feuer der Begeisterung Führung im geistlichen Leben Führen als gelebte Berufung Engelführungen im Kloster Einsiedeln
1/4 2/4 3/4 4/4 5/4 6/4
FÜHRUNG Liebi Erich Huber-Halter Verena Liebi Erich Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena Liebi Erich WALLFAHRT Haben Sie gewusst…
1, 17, 2/17, 3/13, 4/15, 5/15, 6/15
Liturgischer Kalender
1/14, 2/12, 3/10, 4/10, 5/12, 6/12
Wallfahrt grosser Pilgergruppen
2/10, 3/12, 4/12, 5/11
Wallfahrtsinformationen Varia Pater Thomas Fässler Liebi Erich Mitteilungen Mitteilungen Mitteilungen Mitteilungen Mitteilungen Mitteilungen Mitteilungen Mitteilungen Pater Philipp Steiner Pater Philipp Steiner Bruder Gerold Zenoni Mitteilungen
1/16, 2/16, 3/16, 4/14, 5/14, 6/14 150 Jahre Pilgerfahrt nach Einsiedeln 5/16 Wallfahrtskalender – 11000fache Einladung nach Einsiedeln 1/11 Liturgisches Grundwissen: Mitra und Stab 1/13, Abtsbenediktion – ein klösterliches Freudenfest 1/18 Freiwilligendienst im Kloster Einsiedeln 1/24, 2/14, 3/17 Liturgisches Grundwissen – Kyrie 2/11 Liturgisches Grundwissen – Gloria 3/14 Liturgisches Grundwissen – Tagesgebet 4/13 Liturgisches Grundwissen – Wort des lebendigen Gottes 5/19 Liturgisches Grundwissen – Credo 6/17 Grosse Engelweihe am 13./14. September 2014 4/16 Einsiedler Krankentag am 18. August 2014 4/17 Licht im Schatten der Madonna 1/10 Danke, Bruder Meinrad 5/10, 6/10
KLOSTER EINSIEDELN
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Freunde des Klosters Einsiedeln Stalder Xaver und Gina Bruder Gerold Zenoni
Hirsau Ausflug Die «Fehler» von Abt Urban Federer
1/28 4/18
Oblaten Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena
Adventstreffen der Oblaten Frühjahrstreffen der Oblaten Herbsttreffen der Oblaten
1/26, 3/22 6/30
KALEIDOSKOP Gebetsanliegen
1/22, 2/22, 3/20, 4/20, 5/20, 6/20
Konventglöckli
1/30, 2/24, 3/24, 4/22, 5/26, 6/32
Varia Dr. Baumer Iso Pater Thomas Fässler Pater Mauritius Honegger Huber-Halter Verena Von Prondzynski Heino Bruder Gerold Zenoni Pater Alois Kurmann Pater Philipp Steiner Graf Margarethe Kälin Angela Liebi Erich Bruder Gerold Zenoni
Basler Bistumsgeschichte Hl. Benedikt – Ein Vater für ganz Europa Volontaires – ein Sommer im Kloster Neige das Ohr deines Herzens Klosterplatz – Renovierung in Raten Weiterbildung für Einsiedler Mönche in Salzburg Priesterweihe 2014 Jahr des Ordenslebens Die Klosterfreunde auf der Ufenau Das GeMi-Fest 2014 Engelführung in der Klosterkirche Schweiz. Paracelsus-Gesellschaft
2/20 3/18 5/22 4/4 5/24 2/18 6/18 6/24 6/26 6/28 6/4 1/20
STIFTSSCHULE Schulnachrichten
1/32, 2/26, 3/26, 4/24, 5/30, 6/34
Ecke der Eltern Eichrodt Johannes Lüthi Peter
5/31, 6/35 1/33, 2/27, 3/27, 4/25
Schultheater Mitteilungen Ochsner Valerie
Stiftstheater 2014 Die Riediker-Show
1/39 2/30
Internat Burgener Roland De Tomasi S. / Burgener R. De Tomasi Simone De Tomasi Simone De Tomasi S. / Burgener R.
Die Internatsvollversammlung Der Betreuungsauftrag Spirit I und II Internatszeit = schöne Zeit «Überflieger» im Internat
2/34 4/28 1/36 3/30 6/38
Spirituelles Leben an der Stiftsschule Pater Cyrill Bürgi Wer nichts erwartet… Pater Cyrill Bürgi Bester Gottesdienst ever Pater Cyrill Bürgi Fusswaschung Pater Cyrill Bürgi Grosses Potential Pater Cyrill Bürgi Von Angesicht zu Angesicht Mitteilungen Das geistliche Up-Date auf Facebook Personalnachrichten
1/34 2/28 3/28 4/26 6/36 5/41 1/43, 2/37, 3/32, 4/41, 5/35, 6/41
Stiftung pro Stiftsschule Einsiedeln Eberle Wolfgang Mit kleinen Mosaiksteinchen Grosses ermöglichen
4/30
Alumni Scholae Einsidlensis Bürli Daniele Decasper Flurina Decasper Flurina Fuchs Helmut Fuchs Helmut Fuchs Helmut
Ein Novum nach dem anderen Klangvoller Jahresauftakt Quo vadis, Stiftsschule? Würdigung exzellenter Maturaarbeiten Nach der Dampfbahn der Flughafen Was für eine Nostalgiefahrt!
3/33 1/40 2/36 4/32 5/34 6/43
Corvina Rada Mario
Weihnachten mit Abt Urban
1/42
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KALEIDOSKOP Spillmann Max Schmidt Felix
Keine Ruhe beim Semesterwechsel Sieben neue Spefuxen
2/38 6/42
Klassentage Etter Karl Fischer Peter Häfliger Toni Meile Leo Mitteilungen Schmid Anton
50. Matura Jubiläum 55-Jahr-Feier der Maturi 1959 60-Jahr-Feier der Maturi 1954 Matura 1973 – «extended version» Klassentage 2014 65-Jahr-Feier der Maturi 1949
4/42 5/38 5/37 1/44 1/38 5/36
In Memoriam Hess Lothar Hess Lothar Hess Lothar Pater Alois Kurmann Marty Anton
Erwin Furrer Matura, 1948 Dr. Fridolin Schönenberger, Matura 1948 Alfons Merki, Matura 1948 Abschied von Elena Stäger Bruno Zumstein, Matura 1960
3/36 3/37 5/40 2/40 6/45
Varia De Vries Anjuli Jäggi Gregor Liebi Erich Lüthi Matthias Ochsner Valerie
Minireise 2014 Schulgeschichte illustriert Rektor und Prorektor Grosszügige Schenkung für Schulbibliothek Die Stiftsschule – 175 Jahre jung
5/32 4/38 5/28 1/44 4/34
PROPSTEI ST. GEROLD Pater Kolumban Reichlin Kulturprogramm der Propstei St. Gerold Liebi Erich Gesamtsanierung Propstei St. Gerold Pater Kolumban ReichlinDie erste Etappe ist in vollem Gang
1/46, 2/42, 3/38, 4/44,5/42, 3/42 5/45
KLOSTER FAHR Grusswort Priorin Irene Gassmann Priorin Irene Gassmann Priorin Irene Gassmann Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena
1/49 3/49 5/47 2/47 4/49 6/46
Meditation Schwester M. Hedwig (Silja) Walter
1/58, 2/6O, 3/58, 4/56, 5/58, 6/56
Nachrichten der Ehemaligen
1/57, 2/59, 3/57, 4/55, 5/57, 6/55
Verein Pro Kloster Fahr Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena Huber Halter Verena Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena
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Räumefieber Singen Wohnen Erwartungen Hl. Benedikt Das Leben will singen
Huber-Halter Verena
Abschied von der Gründungspräsidentin Gespräch mit Verena Zehnder – Veränderungen mittragen Am gleichen Strick ziehen Flohmarkt und Führungen im Kloster Fahr Optimismus ist keine christliche Tugend – wir sind hoffnungsvoll Die kreative Seele des Vereins
2/55 2/57 3/50 4/50 5/48 6/48
Varia Bosshard Annina und Catherina Eisenhut Peter Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena
Von Frauen, die etwas zu sagen haben Studientage für den Klosternachwuchs Neues Leben in der Bäuerinnenschule Feierliche Begrüssung der Adventszeit
3/52 2/52 1/50 1/53
KALEIDOSKOP Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena Mitteilungen Mitteilungen MItteilungen Mitteilungen
Ü30fahrwärts – Wallfahrt für Menschen über 30 Ü30fahrwärts – Laetitia, die Freude Umzug – Ein Schulhaus wird Kloster Einzug in «Subiaco» Dein Leben will singen Frauen aus der Bäuerinnenschule erzählen Flohmarkt im Kloster Fahr Flohmarkt im Kloster Fahr «Ein Stern ist aufgebrochen»
2/48 5/50 5/52 5/54 6/50 1/56 1/57 2/58 6/54
KALEIDOSKOP Veranstaltungskalender
1/64, 2/62, 3/60, 4/58, 5/60, 6/58
Einsidlensia Historia Pater Gregor Jäggi
Der Überfall auf das Kloster in der Nacht nach Epiphanie 1314
1/60
Varia Pater Lukas Helg Liebi Erich Pater Christoph Müller Bruder Gerold Zenoni Bruder Gerold Zenoni Bruder Gerold Zenoni Bruder Gerold Zenoni Bruder Gerold Zenoni Bruder Gerold Zenoni Bruder Gerold Zenoni Bruder Gerold Zenoni Bruder Gerold Zenoni
Einsiedler Orgelkonzerte Schätze aus der Musikbibliothek Fuss-Velopilger – auf den Spuren des hl. Benedikt Schaudts her – eine richtige Humoristin Schauspieler Leonardo Nigro Schriftstellerin Güzin Kar Neues Wanderbuch Jahreswallfahrt «Kirche in Not» Franz Hohler Ruth Binde, Literaturvermittlerin Pirmin Meier Peter Zeindler, Die weisse Madonna
4/60 2/70 5/67 1/66 2/64 3/62 3/67 4/64 4/66 5/62 6/60 6/64
FOTOS Mitglieder des Klosters Einsiedeln Abt Urban Federer 1/4, 1/5, 1/6, 1/8, 1/9, 1/13, 1/18, 1/41, 1/42, 1/45, 3/3, 3/29, 4/18, 4/65, 5/3, 5/36, 5/37, 5/39, 5/48, 5/49, Bischof Amédée Grab 5/36 Bruder Alexander Schlachter 2/19, 4/65 Pater Alois Kurmann 4/42 Pater Cornelius Winiger † 4/63 Bruder Gerold Zenoni 1/69, 2/19, 4/18, Pater Cyrill Bürgi 1/13, 1/18, 2/14, 2/35, 3/17, Pater Daniel Meier † 4/62 Kandidat Edward Deighton 2/53 Pater Gabriel Kleeb 1/45 Pater Gregor Jäggi 4/6 Pater Hilarius Estermann 5/36 Pater Jean-Sébastien Charrière 3/22 Pater Johann Baptist Bolliger † 4/62 Pater Kolumban Reichlin 5/4 Pater Lukas Helg 1/41 Pater Luzius Simonet 4/42 Pater Markus Steiner 2/3, 4/3, Pater Martin Werlen 5/42
Pater Mauritius Honegger Bruder Meinrad Eugster † Pater Nathanael Wirth Kandidat Peter Eisenhut Pater Philipp Steiner Pater Rafael Schlumpf Pater Theo Flury
5/22, 6/18 5/10, 6/10 4/8 2/53 1/18, 6/18 1/45 2/48
Mitglieder des Klosters Fahr Priorin Irene Gassmann
1/49, 2/52, 3/49, 3/56, 5/49 Schwester Andrea Felder 2/9 Schwester Christa Haslimann 2/1 Schwester Daniela Laube 6/55 Schwester Franziska Berhardsgrütter 6/55 Schwester Hedwig (Silja Walter) 6/50 Schwester Petra Müller 6/55
Titelseiten Abtsbenediktion Klosterkirche Priorin Irene und Schwester Christa im Gewächshaus Peter Lüthi auf dem Weg in den Ruhestand «Neige das Ohr deines Herzens»
1/1 2/1 3/1 4/1
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KALEIDOSKOP Der lange Weg der Fahrer Schwestern nach «Subiaco» «Engelführung» in der Klosterkirche
5/1 6/1
Einsiedlensia «175 Jahre Stiftsschule» 2/39 Abtsbenediktion 1/18, 1/19 Adventskalender von Stiftsschülern 1/35 Amma Syncletica 6/31 Arkaden Klosterplatz 5/24, 5/25 Beichtkirche 4/7 Benediktsstatue Hofpforte 3/19 Binde Ruth 5/63, 5/65 «Das Bistum Basel», Pater Gregor Jäggi 2/21 Denkschrift Pater Gall Morell 4/39 Durrer Ivan v/o Kynos 1/42 Eichrodt Johannes 1/44, 5/29 Engelführung Klosterkirche 6/4, 6/5 Engel Klosterkirche 6/6, 6/7, 6/8, 6/9 Festera Adrian 3/31 Facebook, GOTTsuchen 5/41 Flughafen Zürich, Alumni 5/34 Furrer Erwin, in memoriam 3/36 Fusswaschung 3/29 Gänswein Georg, Kurienbischof 4/65 Gedenktafel für Christoph 1/37 Gedenktafel Les Pélerins 5/16 Geiger Martin 5/29 GeMi-Fest 2014 6/29 «Heute im Blick», Buchcover 6/22 Hirsau, Ausflug des Vereins Freunde… 1/28, 1/29 Hochaltarkreuz 2/28 Hohler Franz 4/67, 4/69 Honegger Karl Lukas 4/72 Im Schatten der Madonna 1/10 Internat 2/35, 3/30, 4/29, 6/39 Jesus-Ikone Rubljow 6/37 Kälin Detta 3/34 Kar Güzin 3/63, 3/65 Krambambuli 6/41 Krankensalbung 4/17 Lüthi Matthias 1/44 Lüthi Peter 3/4, 3/9, 4/26 Kesselberg Ensemble 1/70 Klassentag M–1973 1/45 Klassentag M–1964 4/52 Klassentag M–1919 5/36 Klassentag M-1954 5/37 Klassentag M–1959 Klosterplatz Engelweihe 4/16 Liebi Erich 1/3, 1/6 Meier Pirmin 6/61 Merki Alfons 5/40 Merz Albert, Kunstmaler 3/34 Ministrantenreise nach Rom 5(33 «Neige das Ohr deines Herzens» 4/4 Nigro Leonardo 2/65, 2/66, 2/68 Nostalgiefahrt Alumni 6/43, 6/44 «Nunc» – Buchillustration 1/27 Oblaten, Aufnahme 3/22 Ordensgemeinschaften
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in der Schweiz, Logo 6/25 Orgelkonzerte 4/61 Paracelsus-Gedenkstein 1/21 Pariser Pilgerzug 5/18 Pfarrgarten zu St. Valentin 2/29 Pilgereinzug Klosterplatz 5/17 Priesterweihe 2014 6/19 «Sarg», Essbesteck der Mönche 1/36 Seerose, Fratergarten 4/9 Schaudt Esther 1/67, 1/68, 1/69 Schlossereiwerkstatt 5/6 Prior Florian Schomers 2/19 Schönenberger Fridolin, in memoriam 3/37 Abt Raimund Schreier 2/19 Stäger Elena 2/40, 2/41 Stiftsschule, Jubiläumsfest 4/35–4/37 Stiftstheater 2/30, 2/31, 2/32, 2/33 Stiftung Pro Stiftsschule 4/3 St. Niklausen OW, Benediktsweg 4/5 «The Ravens» 1/40, 1/41 Tobolewski Gilbert Adelbert 2/19 Ufnau 6/27 Vereinigung der Freunde d. Klosters 4/18 Volontaires 5/22 Winiger Herbert 1/44 St. Geroldensia Aepli Hildegard Bachkantaten Bauernfänger Doremis-Ensemble Engelchörli Fluchttreppe Frasdorfer Geigenmusi Gesamtsanierung Gnadenkapelle Innenhof Kräuterkunde Musikverein St. Gerold Pferdestall, Remise Propsteianlage «Reigen»
5/44 5/42 4/45, 5/43 3/39 4/44 3/43 3/38 5/45 3/45 3/46 3/40 4/42 3/45 3/43, 3/47 3/44
Historia Überfall auf das Kloster 1314
1/61, 1/62
Fahrensia Adventsvesper 1/53, 1/54, 1/55 Buchvernissage 3/52 Flohmarkt 4/50, 4/51, 4/52, 4/53, 4/54 Föhn-Zurfluh Vreni 3/54 Graf Maia 3/55 Hobi Martin 1/55 Horner Franz 5/52 Klosterladen im Schulhaus 1/50 Klosternachwuchs, Ausbildungswoche 2/53, 2/54 Kolberg Barbara 6/51 Mory-Wigger Ruth 1/54, 1/55, 2/49 Nähatelier im Schulhaus 1/52 Nitschké Robert 2/56, 3/51, 5/48 Trombik-de Faveri Susanne 1/51
KALEIDOSKOP Psalmenbuch 1/55 Reemts Christiana, Äbtissin OSB 2/52, 2/54 Schwester M. Hedwig (Silja) Walter 6/50 Speisesaal im Schulhaus 1/51 «Subiaco» 4/55, 5/55, 5/56, 5/57, 6/55
Schmid-Koch Sandra Stockmann Katharina Ü30fahrwärts Umzug Konvent Verein Pro Kloster Fahr Zehnder Verena
3/53 6/48 2/49, 2/50, 2/51, 5/51 5/52, 5/53 2/55, 5/48, 5/49, 6/48 2/57
Allen unseren Leserinnen und Lesern wünschen wir
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Herausgeber/Verlag Kloster Einsiedeln, 8840 Einsiedeln Redaktion Kloster, 8840 Einsiedeln Telefon 055 418 62 92, Fax 055 418 61 12 zeitschrift@kloster-einsiedeln.ch www.zeitschrift-salve.ch
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