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Kölner BilderBogen
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Neues aus der Rodenkirchener Gastronomie ERFOLGREICHER SOMMERGARTEN
Die Überraschung des Sommers in der Gastronomie im Kölner Süden war ohne Zweifel der Sommergarten „Hinger d`r Heck“ in der Wilhelmstraße in Rodenkirchen. Als fixe Idee geboren, weil nebenan ein Häuschen abgerissen wurde und das Grundstück in den nächsten zwei, drei Jahren auch nicht bebaut wird, machten sich Wirtin Annegret de Waal und Michael te Reh an die Planungen und sprangen sozusagen ins kalte Wasser: Mit Erfolg! Anfangs naturgemäß noch ein bisschen kahl, entwickelte sich Woche für Woche eine grüne Oase inmitten der Rodenkirchener City-Bebauung, die der Besucher dort eigentlich nicht vermutet. Und: der Sommergarten wurde vom ersten Tag von der Bevölkerung angenommen und erfreute sich bald großer Beliebtheit. „Wir hatten zu Beginn damit gerechnet, dass vielleicht die Hälfte unserer Gäste draußen auch speist, aber es waren dann doch neunzig Prozent“, konnte Michael te Reh Ende September ein Fazit ziehen. Ein Fazit, weil
sich die Sommergarten-Saison so langsam dem Ende zuneigt. „Am 3. Oktober ist definitiv Schluss“, so te Reh zum Bilderbogen. Dann zieht das HdH-Team wieder in die Traditions-Gaststätte ein. Und dann gibt es donnerstags wieder die so beliebten Reibekuchen mit Lachs oder mit Apfelmus, Cordon bleu, ganze Dorade vom Grill oder eins der beliebten Schnitzel. Und dann dauert es nicht mehr lange, bis die in der gesamten Rodenkirchener Gastronomie immer sehr gefragten Martinsgänse, die ab dem Nikolausfest so langsam zu Weihnachtsgänsen werden, auf die Tische kommen. Man kann sie im Lokal nach Vorbestellung verzehren oder sich per „Gänse-Taxi“ nach Hause schicken lassen. Falls jetzt eine Leserin oder ein Leser die Stirn runzelt, der Schreiber dieser Zeilen liebt die Rodenkirchener Gans, hat sie schon von fast allen Anbietern nach Hause liefern lassen und ist nie enttäuscht worden. „Die Rodenkirchener Gastronomie hat es einfach raus!“
„Zum Treppchen“ und Palladio Auch die beiden Partnerbetriebe in Rodenkirchen, „Zum Treppchen“ und Palladio, gehen in ihren Küchen mit der Jahreszeit. In beiden Restaurants gibt es ab Oktober „Frische Muscheln in verschiedenen Variationen“ oder eine „hausgemachte Kürbissuppe mit Scampi-Spieß“ und ab November wieder den traditionellen Gänsebraten. Auch am erfolgreichen Konzept des Palladio hat sich nichts geändert: Café, Bistro, Gelateria, Restaurant bieten die richtige Location für jede Tageszeit. Die Speisekarte orientiert sich an der italienischen Küche, die Liebhaber mitteleuropäischer
Kost werden hier fündig. Es gibt eine spezielle Abend- und Standardkarte, das Eis ist aus eigener Herstellung und die angebotenen Weine sind vorwiegend italienisch. „Zum Treppchen“ ist die bei weitem älteste Gastronomie in Rodenkirchen. Es gibt Steaks aus bestem argentinischem Rindfleisch sowie täglich die frisch zubereiteten Reibekuchen mit Lachs oder Tatar. Ebenfalls ein Renner: Kaiserschmarren als Dessert. Der Mainzer Käse hat ebenso seine Freunde wie Bier aus Tschechien oder Mainzer Aktien-Bier. Zum Wohl! (ht). (wird fortgesetzt).
Zurück zum HdH: die beiden gewieften Gastronomen wollen das Sommergarten-Grundstück nicht nur im Sommer nutzen. Also ist schon ein kleiner Weihnachtsmarkt geplant. Jeweils freitags bis sonntags von 17 bis 21 Uhr. Mit Winzer-Glühwein, rot und weiß, aus dem Weingut von Alois Kirchen, dessen Produkte auch in den zurückliegenden Sommermonaten gerne getrunken worden sind. Dazu Kölsch, normaler Wein und alkoholfreie Getränke, aber auch mit einem entsprechenden Speiseangebot. Zusätzlich werden in fünf kleinen Hütten auf dem Gelände Geschenkartikel verkauft, die zum Fest passen. Dazu unaufdringliche vorweihnachtliche Musik – wer muss dann zum Glühweintrinken in die Stadt fahren? Denn man muss kein großer Wahrsager sein, um das zu prognostizieren, was viele Besucher auch in den zurückliegenden Sommermonaten festgestellt haben - im Sommergarten von „Hinger d`r Heck“ trifft man Rodenkirchener! (ht).
Im Sommergarten „Hinger d`r Heck“ wird ein gepflegtes Reissdorf-Kölsch kredenzt. Foto: Thielen.
Pfifferlinge und Steinpilze im Bistro verde Auch im „Bistro verde“ in der alten Schmiede in Rodenkirchen ist der Herbst eingezogen. Die Pilzsaison hat begonnen, Pfifferlinge und Steinpilze stehen im Mittelpunkt. Sehr gefragt ist aber auch das Basilikum-Risotto mit Lachs oder Gerichte mit den winterlichen Gemüsen wie Kohlrabi, Wirsing und Möhren. Ebenso hoch in der Hitliste stehen die „Königsberger Klopse“ und deftige Suppen. Auch ich hatte kürzlich mal Appetit auf ein besonderes Gericht und steuerte am Abend mit meiner Frau das Bistro an. Wir gesellten uns zu einem Ehepaar an den Tisch, wo der Mann genau das Gericht verzehrte, das ich auch essen wollte: dicke Bohnen mit Speck. Wir bestellten, die
Damen wählten etwas anderes, und dann verbrachten wir einen unterhaltsamen Abend mit einem wirklichen Gaumengenuss. Im Laufe des Gesprächs eröffnete uns der Mann, dass sie nicht nur Stammgäste im Bistro seien, sondern dass sie auch auf den Lieferservice der Walterscheidt-Küche zurückgriffen. „Wenn die Grünkohlzeit zu Ende geht, sage ich zur Petra: bitte vorsorgen!“ Dann bereitet die Bistro-Küche zwölf Portionen „Grünkohl mit Mettwurst“ zu, die werden portioniert und verpackt. So kann der Herr auch in der Grünkohl-freien Zeit zwei Mal pro Monat auf sein Lieblingsgemüse zugreifen. Respekt! Wenn das kein Ritterschlag für eine Küche ist. (ht).