EXTRABLATT #1

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NUMMER EINS 2011 _ ZU FUSS _ Mein herpetologischer Lottosechser SCHLÖSSER & BURGEN _ „Das Schloss Wartenfels gehört allen in der Region“ KUNST & KULTUR _ Ein neuer Blick auf das Nahe(liegende) AUF DEM FLYER _ Fliegen und geniessen NATUR ERLEBEN _ Walderlebnispfad Bannwald: Die Natur kennen und lieben lernen IM NATURPARK _ Lama-Trekking am Ursprung der Dünnern KUNST & KULTUR _ Laufen lassen FÜR KINDER & FAMILIEN _ In der „erwachsenenfreien Zone“ läuft immer was INFO CENTER _ Noch mehr Informationen für unterhaltsame Sommerferien


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IMPRESSUM _

EDITORIAL _

LIEBE LESERIN, LIEBER LESER _ I M PRESSUM _ Herausgeber: Verlag 2S GmbH Leberngasse 17 Postfach 1927 4600 Olten verlag@v2s.ch www.v2s.ch www.extra-blatt.ch Redaktion: Yves Stuber Matthias Sigrist Gestaltung/Satz: Christoph Haiderer Druck: Dietschi AG Druck & Medien Olten Auflage: 18‘000 Ex. Redaktionelle Mitarbeitende: Fabian Saner Franziska Monnerat Nora Bader Thomas Widmer Fotografen: Yves Stuber

Titelfoto von Kurt Schibler

André Albrecht Kurt Schibler Matthias Sigrist © 2011 by Verlag 2S GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung.

von Matthias Sigrist

In den Händen halten Sie die erste Ausgabe von EXTRABLATT. EXTRABLATT ist ein Themenmagazin und erscheint in unterschiedlicher Kadenz rund vier Mal im Jahr als Beilage im Oltner Tagblatt. Der Themenvielfalt sind keine Grenzen gesetzt: Wirtschaft, Gesellschaft, Politik, Freizeit oder Sport – alles soll Platz finden im EXTRABLATT. Wir sind dabei bemüht, das gewählte Thema rundum auszuleuchten und Ihnen damit, liebe Leserinnen und Leser, eine interessante und unterhaltende Lektüre zu ermöglichen. Die erste Ausgabe führt in die Tourismusregion Olten und soll Ihnen deren Vielfalt näher bringen. Unsere Stadt und Region eine Top-Tourismus-Destination? Das hört sich im ersten Moment vielleicht etwas hoch gegriffen an. Zugegeben: Wir sind es nicht – im Vergleich zu Zermatt, St. Moritz oder dem Vierwaldstädtersee. Unsere Region bietet aber doch mehr, als sich auf den ersten Blick vielleicht vermuten lässt. Es locken wunderbare Wanderungen in den Jura-Ketten, Velo-Touren (speziell mit dem ElektroVelo Flyer), Ruinen, Schlösser und Burgen, der Naturpark Thal im westlichsten Teil unserer Region, Interessantes aus der Kunstwelt und vieles mehr. Unsere Journalistinnen und Journalisten machten sich auf, unsere Region zu erkunden und etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Fabian Saner traf sich mit dem Schönenwerder Künstler Paul Gugelmann und unterhielt sich mit ihm über seine Leidenschaft für Antrieb und Bewegung – im Leben wie auch in der Kunst bei seinen mechanischen Erfindungen. Ein Portrait über einen Künstler, welcher von seinen Maschinen selber sagt, dass sie einfach Freude bereiten sollen. „Laufen lassen“ ab Seite 18.

Der Naturpark Thal ist ein wunderbares Fleckchen Kanton Solothurn – saftig grüne Wiesen und sanfte Hügel locken zum Wandern und Flyer-Fahren, Lamas wollen zum Trecken ausgeführt werden und spannende Museen – mit Rückblicken in die industrielle Blütezeit des Thals – warten auf Besucher. Den Naturpark zu erkunden legen wir Ihnen ganz besonders ans Herz. Auch die Kleinen unter uns kommen zu Hause nicht zu kurz. Der Robinsonspielplatz Hagberg, gleich neben dem Oltner Stadtpark, ist ein Kinderparadies sondergleichen. Hier kann ein Kind so Kind sein, wie es will: Hämmern, Basteln, Verstecken, auf die Bäume klettern und dreckig werden ohne mahnenden Zeigefinger. Nora Bader tauchte in diesen Mikrokosmos ein, der fast ein bisschen an Peter Pan’s Neverland erinnert. „In der „erwachsenenfreien Zone“ läuft immer was“ auf Seite 20. Wir zeigen Ihnen auch, was es zu sehen oder erleben gibt, sollte Petrus die Schleusen öffnen und uns nach drinnen verbannen. Das kompetente Team des OLTEN INFO Tourist Center um Maria Sägesser gibt Ihnen jederzeit Auskunft, sollten Sie mal nicht mehr wissen, was es noch zu entdecken gibt. Die Redaktion von EXTRABLATT freut sich, Ihnen in Kooperation mit Olten Tourismus einen Einblick in die Vielfältigkeit des Freizeit- und Ferienangebots unserer Region zu geben. Sollten Sie Ihre Sommerferien zu Hause verbringen, können Sie hoffentlich den einen oder anderen Hinweis auf den folgenden Seiten gut gebrauchen. Und Ihre Region (neu) entdecken. Ich wünsche Ihnen spannende aber auch erholsame Sommerferien und natürlich viel Spass und Unterhaltung mit der Lektüre von EXTRABLATT. EXTRABLATT _ 03


Mit Zug, Postauto und Schiff die Region entdecken: Hand dazu bietet die Broschüre «Freizeittipps Region Aargau/Solothurn, getestet von Sergio, Benoît und Beat.». Die Broschüre präsentiert 14 Tipps für Ausflüge in der Region und informiert über ermässigte Kombi-Angebote. Zudem sind interessante Gutscheine enthalten. Über das einzigartige Panorama auf der Lägern-Wanderung von Baden bis Dielsdorf staunen, Kirschen direkt ab den Bäumen essen im Fricktaler Chriesiparadies oder ein regionales Bier im Biergarten LägereBräu in Wettingen geniessen. Dies und noch vieles mehr bietet die Region Aargau/Solothurn. Nachfolgend drei Tipps aus der Broschüre. Mit dem Velo der Aare entlang Die Aare-Route zwischen Aarau und Solothurn ist eine der familienfreundlichsten Routen der Schweiz. Von den Startorten Aarau, Olten oder Solothurn lassen sich kürzere oder längere Touren entlang der Aare unternehmen. Besonders bequem: die Mietvelos können Sie an einem der drei Bahnhöfe wieder abgeben und mit dem Zug zurückreisen. Gutschein CHF 10.00 für E-Bike-Miete / CHF 5.00 für Velomiete*

Solarbob-Rodelbahn und Seilpark Langenbruck Sich mit Sonnenkraft im Bob hochziehen lassen und anschliessend rassige Abfahrten geniessen oder im sichersten Seilpark der Schweiz herumklettern. Sie können wählen oder kombinieren. Die beiden Attraktionen der Sportanlagen Solarbob-Rodelbahn und Seilpark bringen Freude für Jung und Alt. Gutschein für eine zusätzliche Fahrt oder ein 5dl-Getränk* Bruno Weber Skulpturenpark Lassen Sie sich in die Welt des Künstlers Bruno Weber entführen und entdecken Sie ein Gesamtkunstwerk, das in der Schweiz einzigartig ist. Bruno Weber hat an Hanglage, die das heute weitläufig überbaute Limmattal überblickt, eine verwunschene Parkanlage geschaffen. Man befindet sich in einer Welt voller Kunst, Poesie, Visionen und Fantasie. Gutschein 25% Ermässigung auf Einzeleintritte und Familienpauschalen* *Holen Sie jetzt die Broschüre «Freizeittipps Region Aargau/Solothurn, getestet von Sergio, Benoît und Beat.» mit integrierten Gutscheinen an Ihrem Bahnhof.

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WETTBEWERB FREIZEITANGEBOTE Verlosung von zehn SBB RailAway-Gutscheinen im Wert von je CHF 20.00 zur Anrechnung an ein Kombi-Angebot aus der Broschüre «Freizeittipps Region Aargau/Solothurn getestet von Sergio, Benoît und Beat». Den Wettbewerb mit Teilnahmebedingungen finden Sie unter www.sbb.ch/aargau-solothurn Teilnahmeschluss ist der 31. Juli 2011.


INHALT _

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EDITORIAL _ IMPRESSUM _

06

ZU FUSS _

Mein herpetologischer Lottosechser

08

SCHLÖSSER & BURGEN _

„Das Schloss Wartenfels gehört allen in der Region“

10

KUNST & KULTUR _

Ein neuer Blick auf das Nahe(liegende)

12

AUF DEM FLYER _

Fliegen und geniessen

14

NATUR ERLEBEN _

08

10

12

14

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18

KUNST & KULTUR _

Laufen lassen

20

Walderlebnispfad Bannwald: Die Natur kennen und lieben lernen

In der „erwachsenenfreien Zone“ läuft immer was

16

IM NATURPARK _

22

Lama-Trekking am Ursprung der Dünnern

Noch mehr Informationen für unterhaltsame Sommerferien

FÜR KINDER & FAMILIEN _

INFO CENTER _

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ZU FUSS _

MEIN HERPETOLOGISCHER LOTTOSECHSER Text von Thomas Widmer*, Foto von Kurt Schibler

Nein, diese Kolumne hat trotz ihres Titels nicht mit Herpes zu tun. Der Begriff der Herpetologie leitet sich zwar wie jene Virusinfektion vom griechischen Wort «herpein» (kriechen) ab. Doch befasst sich die Herpetologie mit Tieren. Mit den Amphibien und den Reptilien.

Und damit zu meinem Wanderziel Born, 719 Meter über Meer. Ich mustere den bewaldeten Hoger kurz nach Olten aus dem Zug. Ein gewaltiger Steinbruch in der Flanke zeichnet ihn. Zwei Stunden später werde ich oben an der Kante des Bruchs stehen, die mit einem Drahtzaun gesichert ist. Die Wanderung beginnt in Kappel an der Haltestelle Kappel Kreuz des Busses ab Bahnhof Hägendorf. Die Mittelgäustrasse entlang laufe ich Richtung Olten und biege rechts in den Hasenweg ein. Ab hier ist der Weg gelb markiert. Er führt mich hinauf zur anderthalb Jahrhunderte alten Bornkapelle. Das Steinkreuz trägt die Inschrift «O Gott bewahre unsere Fälder, Matten und Wälder». Kurz danach habe ich das erste Mal viel Sicht: Weit reicht der Blick ins Aargauische, Bernische, Luzernische, ich sehe Hügel, Wälder, den Alpenkranz, nicht aber die tiefer liegenden Strassen. Später werden sie sich allerdings zeigen und wird Autobahnlärm an mein Ohr branden. Auf dem Rücken des Born gibt es Panoramapunkte wie das terrassierte Chänzeli, aber auch Naturfaszinosen wie das Heidenloch, so heisst ein begehbarer, Burggraben-artiger Schlitz im Kalkstein. Überhaupt suchen all die Tiefblicke ihresgleichen. Und auch

die 500-stufige Direttissimatreppe hinab nach Aarburg macht mir Eindruck. Besagtes Städtchen liegt in der Klus der Aare. Eigentlich war es aber, erdgeschichtlich gesehen, die kleinere Wigger, die die Klus einst ausfrass. Die Aare strömte damals noch den Jurasüdfuss entlang durchs Dünnerntal. Als Gletscherschotter ihr den Weg versperrte, suchte sie sich ein neues Bett. Irgendwann ist da ein Schlänglein auf dem besonnten Weg, kaum 50 Zentimeter lang, mit schmucker Fleckenzeichnung auf dem Rücken. Ich fotografiere es, scheuche es danach weg, unwillig kriecht es ab ins Laub. Und ich ziehe weiter, improvisiere einen Abstecher nach links zur Kante des besagten Steinbruches, in dem über mehrere Jahrzehnte Kalk für die Zementproduktion abgebaut wurde. Dann steige ich ab, erreiche die Aare, gelange über den Fussgängersteg an ihrem linken Ufer und eine Baustellenumleitung zum Bahnhof Olten. Auf dessen Ostseite kehre ich im «Flügelrad» ein. Die Quartierbeiz war eigentlich schon tot. Da erwarben sie der Journalist Werner de Schepper sowie die Schriftsteller Alex Capus und Pedro Lenz, bauten sie neu, und seit Anfang Jahr ist das «Flügelrad» ein helles, gastliches, volksnahes Lokal. Ein guter Ort, eine Wanderung zu beschliessen. Zu Hause melde ich den Schlangenfund, wie es sich gehört, samt beigefügtem Foto der Fachstelle Karch.ch. Wenige Tage später mailt mir ein euphorisierter Forscher von der Uni Neuenburg zurück. Offenbar handelt es sich um die sehr rare Schlingnatter. Ungiftig und für unsereins harmlos, tötet sie ihre Beute, andere Schlangen etwa und Eidechsen, durch Erdrosseln. Auf dem Born wurde sie erst zweimal gesichtet, 1964 und 1987. Und jetzt bin ich, Widmer, 2011 der dritte Beobachter. Mir ist, um den Schlangenexperten zu zitieren, ein «herpetologischer Lottosechser» zuteilgeworden. Drei Stunden. Circa 300 Meter auf- und abwärts. Einkehr: «Flügelrad» in Olten, Mo bis Fr ab 11.30 Uhr geöffnet, www.flügelrad.ch Infos zur Schlingnatter auf www.karch.ch *Thomas Widmer ist Reporter beim „Tages-Anzeiger“ und schreibt dort die freitägliche Wanderkolumne „Zu Fuss”. Dieser Artikel erschien am 29. April 2011 im „Tages-Anzeiger“. © „Tages-Anzeiger“

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Das PRemierenOpen Air-Kino • Coole Events • AAria Catering • Sichtbar lounge

WEITERE WANDERUNGEN IN DER REGION BELCHENFLUE 1098 M Ü. M., HÄGENDORF Bei klarem Wetter grossartiger Rundblick über das Mittelland, die Alpenkette, den Schwarzwald und die Vogesen. Ab Höhenklinik Allerheiligenberg 1 Stunde Wanderzeit. www.haegendorf.ch / www.wandersite.ch/Tageswanderung/773_Jura.html AUSSICHTSTURM WISENBERG 1001 M Ü M., WISEN Blick über den Jura, Schwarzwald, Vogesen und zur Alpenkette im Süden. Wanderzeit ab Wisen 1 Stunde. www.wisen.ch / www.wandersite.ch/Tageswanderung/749_Jura.html GEISSFLUEH 963 M Ü M., ROHR Rundblick ins Niederamt, Olten, Mittelland, zu den Alpen, sowie ins Baselbiet bis in den Schwarzwald und zu den Vogesen. Nur zu Fuss erreichbar von Rohr Richtung Schafmatt oder von Obererlinsbach, www.wandersite.ch/Tageswanderung/750%20Jura.html DURCHBLICK FROBURG, LOSTORF Prächtige Aussicht auf Olten. Wanderung ab Bad Lostorf, Schloss Wartenfels Richtung Froburg. Wanderzeit ca. 1,5 Stunden. www.oltentourismus.ch OLTEN – SÄLI-SCHLÖSSLI - ZOFINGEN Von Olten über das Säli-Schlössli, Bad Lauterbach und Küngoldingen bis nach Zofingen. Wunderbare Rundsicht vom Säli-Schlössli übers Aaretal die Stadt Olten und den Jura. Wanderzeit ca. 3 Stunden. www.oltentourismus.ch

20.07. bis 07.08.2011 schützi olten www.youcinema.ch Mi. 20.07.11

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Do. 21.07.11

King‘s Speech D 12/10 J. Der englische König George VI (Colin Firth) will sein Stottern überwinden. 4 Oscars.

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Sa. 23.07.11

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So. 24.07.11

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Di. 26.07.11

King‘s Speech Engl./d. Text 12/10 J.

Mi. 27.07.11

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Der Nachfolger von «Ch‘tis». Ein Belgischer Zollbeamter arbeitet am französischen Zoll. Der englische König George VI (Colin Firth) will sein Stottern überwinden. 4 Oscars. aft aus Leidensch

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Do. 28.07.11

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Fr. 29.07.11

Bad Teacher D 16/14 J. Cameron Diaz ist Lehrerin die trinkt, raucht und flucht!

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Sennentuntschi D 16/14 J.

So. 31.07.11

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Mo. 01.08.11

Geschlossen

Di. 02.08.11

Black Swan Engl./d. Text 16/14 J. Kann die Toptänzerin (Natalie Portman) dem psychischen und physischen Druck standhalten?

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Do. 04.08.11

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SCHLÖSSER & BURGEN _

„DAS SCHLOSS WARTENFELS GEHÖRT ALLEN IN DER REGION“ Text von Franziska Monnerat, Fotos von Kurt Schibler

Das Schloss Wartenfels oberhalb von Lostorf ist das Wahrzeichen des Niederamtes. Ursprünglich diente der Bau als Wartturm, um Feuerzeichen zu übermitteln; heute steht er unter Denkmalschutz und wird vom Ehepaar Sybille und Daniel Baumann, unterstützt durch den Stiftungsrat und den Verein Freunde Schloss Wartenfels, verwaltet und gepflegt.

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Herr und Frau Baumann, Sie sind im vierten Jahr Schlosswarte auf Schloss Wartenfels, was hat sich seit Ihrer Ankunft verändert? Sybille Baumann: Gärtnern ist unsere Leidenschaft, die wir im Schlossgarten ausleben können. Jeder Gärtner trägt seine eigene Handschrift, es ist eine Art Kunst. Unsere Vorgänger Alice und Thomas Häfeli mit 60er-Jahrgang pflegten im Gegensatz zu uns mit 70er-Jahrgang eine spezifische Gartenbaurichtung, bei der Wert darauf gelegt wurde, dass der Sommerflor prächtig und pompös ist. Als Tierliebhaber war es uns ein Anliegen, die Natur zurückzuholen. Wir brauchen daher nur ganz wenig Dünger. Vorher war es still auf dem Schloss Wartenfels, die Insekten sind nicht geflogen, jetzt sind sie zurück. Daniel Baumann: Es ist eine wahre Freude, die Natur zu beobachten. Auf dem Dachstock haben wir eine Dohlenkolonie von etwa 20 Vogelpaaren. Ausserdem gibt es viele Ringelnattern in der Umgebung und mir wurde schon von Vipern berichtet. Gämsen dringen von den Bergen in tiefere Gefilde vor. Viele Leute wissen gar nicht,

dass sie nur einen kurzen Fussweg von zehn Minuten auf sich nehmen müssen, um mitten in der Natur zu sein. Auf Schloss Wartenfels wird nicht nur die Natur, sondern auch Kunst gefördert. Was erwartet die Besucher an der Ausstellung Wasser, die bis zum 16. Oktober 2011 im Dachstock stattfindet? Sybille Baumann: Das Thema Wasser haben wir gewählt, weil wir seit unserer Anwesenheit auf dem Schloss Wartenfels mehrere Rohrbrüche hatten. Ausserdem haben wir hier oben für die Feuerwehr Lostorf eine Löschwasserreserve. Wir arbeiten mit der Gemeinde, dem Kanton, Firmen und Vereinen zusammen. Peter André Bloch unterstützt uns im Bereich Kunst, er hat über die Jahre wertvolle Beziehungen zu Kunstschaffenden aufgebaut, von denen wir profitieren können. Es braucht die Zusammenarbeit zwischen der älteren und der jüngeren Generation. Daniel Baumann: Die Ausstellung Wasser ist informativ und wirft einen Blick in die Vergangenheit, aber auch in die Zukunft


der Wasserversorgung in der Region. Mir liegt diese Thematik am Herzen, denn ohne Wasser gibt es kein Leben. Peter André Bloch sagt, das Schloss Wartenfels ist „ein Symbol des wachsenden Selbstbewusstseins der Region Olten-Gösgen-Gäu“. Daniel Baumann: Das Schloss Wartenfels gehört allen in der Region. Dass es für die Öffentlichkeit frei zugänglich ist und jeder es für seinen Anlass – sei es eine Geburtstagsfeier, eine Hochzeit oder ein Familienfest – mieten kann, ist auch dem Stiftungsrat ein grosses Anliegen. Sybille Baumann: Seit die Fassade saniert wurde und in neuem Glanz erstrahlt, sehen uns Auswärtige, die mit dem Zug vorbeifahren. Wir merken, dass die Leute von überall her zum Schloss Wartenfels reisen, zunehmend auch solche, die auf der Suche nach Spiritualität sind. Jeweils am Sonntag zwischen 13 und 17 Uhr führt der Verein Freunde Schloss Wartenfels öffentliche Führungen durch. Diese Saison bieten wir zum ersten Mal auch Kaffee und Kuchen an. Warum glauben Sie, zieht das Schloss Wartenfels Menschen auf spiritueller Sinnsuche an? Sybille Baumann: Das Schloss Wartenfels ist ein warmherziges Schloss ohne Vergangenheit mit Gewalt und Kerkern. Uns ist es wichtig, den alten Kern und die Geschichte zu bewahren. Hier oben ist ein Kraftort, inmitten von anderen Kraftorten wie dem Bad Lostorf auf der Nordseite.

Kontakt Schloss Wartenfels: Daniel und Sybille Baumann Tel. 062 298 25 21 schlosswartenfels@lostorf.ch

WEITERE SCHLÖSSER UND BURGEN Schloss und Festung, Aarburg Die um das Jahr 1100 gegründete Festung Aarburg thront auf einem steil aufragenden Fels über dem gleichnamigen Städtchen. Heute Kantonales Jugendheim. Besichtigungen auf Anfrage. Öffentliche Führungen April bis Oktober jeden Samstag um 14.00 Uhr. Eintritt Erwachsene 10 Fr., Jugendliche bis 16 Jahre gratis. Tel. 062 787 01 01. Schloss Alt-Falkenstein, Balsthal Das Schloss Alt-Falkenstein beherbergt ein Heimatmuseum und ist bis 30. Oktober 2011 zwischen Mittwoch und Sonntag öffentlich zugänglich. Eintritt Erwachsene 4 Fr., Kinder 2 Fr.. Tel. 062 391 54 32, www.museum-alt-falkenstein.ch

Ritter und Drachenburg, Lenzburg Grosse Burganlage mit kulturellen Veranstaltungen wie auch grosser Museumsteil mit historischen Waffen, Strafvollzug im Mittelalter, Wohnkultur vom Spätmittelalter bis ins 19. Jahrhundert etc. +41 62 888 48 40, www.schloss-lenzburg.ch Ruine Alt-Wartburg, Oftringen Die Ruine Alt-Wartburg befindet sich auf 632 m. ü. M. auf dem Säli. Nur knapp 150 Meter weiter nördlich liegt die Neu-Warburg, auch Sälischlössli genannt, auf dem Gebiet der Gemeinde StarrkirchWil. Tel. 062 295 71 71, www.saelischloessli.ch Ruine Frohburg, Trimbach Die Ruine der Frohburg, bis 1250 Hauptsitz der Grafen von Frohburg, liegt 3,5 km Luftlinie von Olten entfernt, auf einer felsigen Kuppe am Juraübergang des Erlimoos auf 830 m . ü. M.. Auf dem hohen Felsen bietet sich an schönen Tagen eine prachtvolle Rundsicht bis zu den Alpen.

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KUNST & KULTUR _

EIN NEUER BLICK AUF DAS NAHE(LIEGENDE)

Text von Fabian Saner, Fotos von Yves Stuber

Die Kulturstiftung Starrkirch-Wil hat einen Skulpturenweg mit 13 Stationen gestaltet und macht den Dorfspaziergang zum Kunstgenuss.

Der Kreuzhubelweg verbindet die beiden Dorfteile von Starrkirch-Wil. Zweigt man nach dem Restaurant Wilerhof hart an Oltens Stadtgrenze links ab, eröffnen sich dem Blick normalerweise ein Transformatorenhäuschen und das markante Wegkreuz. Diesen Sommer und Herbst nun wird der Spaziergänger direkt in eine Freilichtausstellung verführt: 13 Skulpturen und Plastiken, kompakte und filigrane, verspieltere und hermetische, säumen die Strecke auf mehreren hundert Metern und geben der Landschaft einen neue Prägung. Heinz Aeschlimanns Asphaltpyramide macht den Auftakt. Auf der Hügelkuppe ziehen drei gelbgrüne Blöcke mit knollenartigen Verlängerungen den Blick an (Bruno Leus); sie fassen mit Carlo Borers massiver Eisenplastik, einem tonnenschweren geschwungenen Körper, Kreuz und Stromhaus in ein neues Gefüge ein. Was war zuerst, lässt sich fragen – und was wird bleiben? Die paar Schritte und Höhenmeter sind schnell gemacht, vorbei an Thomas Schaubs drei Faltteilen, die, fast gelandeten abstrakten Vögeln gleich, auf der Wiese liegen. Da steht Jean Mauboulès´ Eisenplastik, eine

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Arbeit, die klare Linien herausstellt: „Ich arbeite seit Jahrzehnten mit diesen Materialien und gehe immer von sehr einfachen Formen aus“, sagt der Franzose und Wahlsolothurner. Ihn interessiere die Reduktion. Hier, lobt Mauboulès, füge sich die Plastik gut in den Raum. – Diesen Raum zu gestalten, Kunst in die Öffentlichkeit, also ins Dorf zu bringen: Das ist das Credo der Kulturstiftung Starrkirch-Wil. Nach Projekten mit Literatur, einem Konzert, Fotografie und zuletzt einer temporären Kunsthalle mit drei Ausstellungscontainern, kehrt die Stiftung nun zur plastischen Kunst und zum Skulpturenweg zurück, der 2001 den Beginn des Engagements markierte. Vogelnest, Rippenkörper, Schlaufe Weitere Arbeiten steuern Christof Schelbert (Olten), Toni Obrist (Starrkirch-Wil) und Anna Schmid (Spiez) bei. Der Akzent ist markant und erfrischend. Zwischen die Eisenplastiken hat sich ein „Vogelnest“ (Dieter Lüscher) gesetzt. Wie festgezurrte Mikadostäbchen kleben die Bambusrohre am (noch) vollbehängten Kirschbaum. Viel


Niederämter Himmel weitet sich nach der Weggabelung zum Schulhaus, zwei farbige Windspiele der Baselbieterin Claire Ochsner drehen so, wie die Witterung es will. Und: Das Auge reist nach oben, den beiden vertikalen Rohren von Heiko Schütz´ „Schlaufe“ entlang. In sieben Metern Höhe dann der Knäuel, in dem die Rohre sich verschlaufen. „Die Idee hat sich im Lauf der Arbeit formiert. Ich füge oft Segmente zusammen, die dann den weiteren Verlauf bestimmen und gewisse Formen vorwegnehmen“, sagt Schütz, der in Niederönz lebt und im Stahlwerk Gerlafingen ein Atelier für die grossen Objekte besitzt. Ein Kapellturm, Sendemasten auf den Jurazügen am Horizont und ein AKW inmitten der Perspektive. Ein paar Schritte weit-

er steht die Solothurner Künstlerin Fränzi Neuhaus bei ihrem „Rippenkörper“: Ein Gefüge, auf einen tonnenschweren Block geschraubt, das Assoziationen an ein Skelett auslöst. „Es ist vielleicht ein Gerippe aus der Zukunft, die Überreste eines körperlichen Wesens, das wir noch nicht kennen.“ Neuhaus interessiert die Erzeugung der Sichtbarkeit von räumlichen Strukturen. Dazu benutzt sie in ihrer Arbeit verschiedene Materialisierungen. – Und noch eine Station weiter strebt die letzte Form in die Höhe: Die Marmorskulptur des Balsthaler Bildhauers Norbert Eggenschwiler. Der kurze Spaziergang belegt: Das vielfältige Schaffen plastisch arbeitender Künstler aus der näheren und weiteren Region vermag es, den gewohnten Blick aufzuhalten, abzulenken – und im besten Fall zu

irritieren. Jede Plastik und Skulptur fügt (oder versperrt) sich der Landschaft (und dem Ensemble der Arbeiten) in je anderer Weise. Und den Rest tun Ort und Witterung, die wechselnden Farben der kommenden Sommer- und Herbstmonate. Der Kreuzhubelweg ist neu vermessen. 13 verschiedene Handschriften, 13 verschiedene Blicke auf Material, Form und den landschaftlichen Kontext geben einiges zu sehen. 13 Skulpturen erzählen auch 13 (oder im besten Fall potenzierte) 13 mal 13 Geschichten; die hat allerdings jeder für sich zu erfinden. Die 13 Skulpturen und Plastiken sind bis Ende Oktober 2011 entlang des Kreuzhubelwegs in Starrkirch-Wil frei zu besichtigen.

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AUF DEM FLYER _

FLIEGEN UND GENIESSEN

Text und Fotos von Yves Stuber

Wer hat nicht schon von den „FLYER“ gehört? Diese Elektrobikes sind der Verkaufsschlager schlechthin und werden in der ganzen Schweiz an diversen Vermietstationen zur Verfügung gestellt. Auch die touristischen Regionen Solothurn, Naturpark Thal und Olten haben nun ein gemeinsames Angebot geschaffen.

Nach anfänglicher Abneigung gegenüber diesen „Fliegern“ hat sich EXTRABLATTHerausgeber Yves Stuber mit einem Selbstversuch von seiner negativen Einstellung abgewendet. Trotz Schwärmereien konnte ich mich nie fürs Flyer-fahren erwärmen. Für mich sahen die Dinger schlicht bescheuert aus. Aber wie so oft gehen dem Unwissenden die Argumente schnell aus – und so liess ich mich zu einem Selbstversuch überreden. Ich stellte fest: FLYER „fliegen“ macht einfach nur riesigen Spass. Und: Wir wohnen in einem wunderschönen Naturgebiet. Auch die Bergbeizen lassen keine Wünsche offen. Die Auswahl der geeigneten Route fiel leicht, denn die Route „E“ auf den neu gedruckten FLYER-Karten der Region (erhältlich im OLTEN INFO Tourist Center) nennt sich „Bergbeizli-Tour“. Die Route führt von Balsthal über den Brunnersberg ins Guldental nach Reckenkien und via Mümliswil wieder zurück nach Balsthal. 30 Kilometer, 800 Höhenmeter. Fahrzeit: Drei Stunden. Happig!, denkt der Unwissende. Drei Fahrräder wurden vom Oltner Tourismus Büro reserviert und waren in Balsthal im Gasthof Kreuz abholbereit. Sechs FLYER stehen auch am Bahnhof Olten bereit. Ein Anruf in den Bahnhof genügt. Telefonische Reserva-

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tion am Vorabend, Angabe der Abhol- und Rückgabezeit sowie des Nachnamens und am nächsten Tag dauert die Übernahme kurze zehn Minuten. Die Miete beträgt 45 Franken inklusive Fahrradtransport und Ersatz-Akku. Die Zugfahrt von Olten nach Balsthal dauert nur 20 Minuten. Zum Gasthof Kreuz sind es fünf Minuten zu Fuss. Der nette Herr an der Rezeption ist informiert und übergibt uns drei dieser schweren Elektrobikes. Schwer sind sie tatsächlich und ohne Akku bei Steigung unbrauchbar. Das AkkuHilf-System funktioniert denkbar einfach. Das Fahrrad besitzt acht übliche Gänge und ein kleines Gerät, welches den Elektroantrieb steuert. Nebst der Geschwindigkeits-und Kilometeranzeige erlaubt es vier verfügbare Stufen zur Unterstützung: No Assist (Keine Unterstützung), ECO (für Skeptiker), Standart (faule Skeptiker) und High (mit „H“ wie Hedonisten). Mir wurde mitgeteilt, dass der Akku für diese 30 Kilometer locker reiche. Nach den ersten skeptischen fünf Minuten bergauf war unser Grüppchen von Selbstversuchern bereits begeisterte Hedonisten und genossen das „High“ bergauf. Es ist ein Vergnügen! Bleibt man im Hang stehen, tritt man einmal in die Pedale und die Antriebsunterstützung bringt einen sofort


in eine angenehme Geschwindigkeit. Mühelos, simpel, bergauf. „High“ benötigt natürlich zusätzliche Akkuleistung, aber das will man getrost ignorieren und denkt an die erste Beiz. Bis zum Gasthof Bremgarten geniesst man die wunderschöne Landschaft und mit jedem Höhenmeter eine bessere Aussicht, ohne Schwitzen und ohne viele Pausen. In unserer Gruppe befanden sich vier Raucher – kein Problem. Auf dem FLYER lässt sich bergauf sterben ohne Husten. In der obligatorischen Pause wurden natürlich Akkuanzeigen („reicht der Akku wirklich?“), erste Erfahrungen („in einem tieferen Gang ist es noch einfacher“) und Begeisterung („genial, da gibt es nichts mehr zu tun ausser die Aussicht zu geniessen“) geteilt. Ein erster „Akku-Strich“ (einer von vier) war aufgebraucht. Ausser bei einem von uns: Er fuhr die bisherige Strecke in „ECO“, unwissend seiner Möglichkeiten. Er schaltete hoch in den „Standart“ und wir – aus Angst, der Akku könne mittelfristig doch noch vorzeitig schlappmachen – ebenso, nur runter. Nach gerauchter Zigarette und mit Lust auf die erste gemischte Platte und einem Glas Weissen geht’s mit 14 km/h die relativ steile Strecke hoch, bis zu einer grünen Lichtung, die den Gasthof Bremgarten alleine in einem kleinen Tal zeigt. Wir genossen die Sonnenstrahlen und Aussicht auf Grün und Reh. Auf dem nachfolgenden Weg Richtung Brunnersberg fahren wir an der Bergwirtschaft „Laupersdörfer Stierenberg“ vorbei und gelangen wenige Minuten später zum „Alpenblick zur Einkehr“. Der Name ist kein Bluff: Alpenblick bei einer weiteren gemischten Platte (unter uns: Die werden mit den Höhenmeter stetig besser!) und einem Weissen. Und auch der

Tourismus-Prospekt lügt nicht: „FLYER... verbindet ...Tourismusregionen ...in genussvoller Weise.“ Wir fragen die Wirtin nach dem Sinn dieses unter „Beizli-Tour“ erwähnten Satzes: „Ein so guter Käse will probiert sein“. Sofort bringt sie uns auf dem Holz dieses Milchprodukt aus der Region und empfiehlt uns, auf dem Brunnersberg beim Bauern einen Halt zu machen und bei ihm diesen Käse zu kaufen. Nach Brunnersberg folgt vor der Abfahrt durchs Guldental nach Mümliswil die letzte Beiz: Die Bergwirtschaft „Linde Brockete“. Platte, gastfreundlich, Weisswein, Aussicht – der Genuss wiederholt sich. In Mümliswil lockt ein Besuch ins Museum HAARUNDKAMM und mit dem Haar im Wind naht schon die Ortstafel Balsthal. Wir schaffen es tatsächlich unter Schloss Neu-Falkenstein nochmal abzusteigen: Feine Rösti und leckere Bratwurst. So soll’s sein! Und der Verantwortliche von „SBB Rent a Bike“ am Oltner Bahnhof grinst nur, als wir mit glänzenden Augen und zufriedenen Mienen das Elektrofahrrad zwei Stunden zu spät zurückbringen. Miet- und Akkuwechselstationen in Olten: Rent a Bike Bahnhof SBB Olten 051 229 53 33 www.rentabike.ch Bed and Breakfast Olten Felsenstrasse 50 4600 Olten 062 297 10 77 www.bnb-olten.ch

WEITERE FLYER-TOUREN

Stadt-Land-Tour Alles ist am Fluss. Olten-Wangen a. A.Solothurn-Wiedlisbach-Olten 80 km, 130 Höhenmeter, 4 Stunden Tipp: Barockstadt Solothurn Höhenrausch-Tour Nichts für Klosterschüler. Olten-Langenbruck-Eptingen-Bad Ramsach-Hauenstein-Olten 40 km, 1050 Höhenmeter, 3.5 Stunden Tipp: Solarbob-Bahn Langenbruck Spazierfahrt-Tour Born to be leicht. Olten-AarburgGunzgen-Olten 20 km, 30 Höhenmeter, 1 Stunde Tipp: Restaurant Aareblick in Ruppoldingen Aussichts-Tour Hochgefühl auf der Tiefmatt. BalstahlHolderbank-Tiefmatt-Balstahl 20 km, 400 Höhenmeter, 2 Stunden Tipp: Auf der Römerstrasse zurück nach Balstahl Weitere Tourenvorschläge sowie eine Flyer-Karte erhalten Sie im OLTEN INFO Tourist Center, Frohburgstrasse 1, 4600 Olten, www.oltentourismus.ch, 062 213 16 16


NATUR ERLEBEN _

WALDERLEBNISPFAD BANNWALD: DIE NATUR KENNEN UND LIEBEN LERNEN Text von Franziska Monnerat, Fotos von Kurt Schibler

Blau schillernde Königslibellen schwirren über den Seidenhoflochweiher in Olten, Kaulquappen von Erdkröten und Grasfröschen tummeln sich im Wasser, Schilf säumt das Ufer, schwimmendes Laichkraut bildet einen Teppich an der Wasseroberfläche, unter dem sich Fische verstecken. Nicht nur einheimische Fischarten schwimmen im Wasser, sondern auch Goldfische. Dass der orange Eindringling nicht in Kleingewässer ausgesetzt werden sollte, weil er sich rasch vermehrt und andere Lebewesen verdrängt, darauf weist eine Tafel des Walderlebnispfades der Wald- und Umweltschule Region Olten hin. Zehn Posten mit Wissenswertem über die Natur und Aufgaben, die durch einen spielerischen Umgang mit Gegenständen aus dem Wald alle Sinne der Besucher ansprechen, führen durch den Bannwald. Der Seidenhoflochweiher lädt zum aufmerksamen Beobachten ein, das Waldxylophon aus verschiedenen Holzarten regt dazu an, die Augen zu schliessen und den Geräuschen der Natur zu lauschen. Die

Weitsprunganlage fordert zu sportlichen Leistungen auf, bei denen sich der Besucher mit „Mitstreitern“ aus dem Tierreich wie der Maus (0.7 m), dem Fuchs (4.3 m) und dem Reh (6 m), vergleichen kann. Um den etwas über 2 km langen Walderlebnispfad zu erleben, sollte man sich 2,5 bis 3 Stunden Zeit nehmen. Die Feuerstellen sind auf den Tafeln eingezeichnet.

WEITERE ERLEBNISSE IN DER NATUR: Orchideen-Lehrpfad, Erlinsbach Von Mitte April bis Ende Juli blühen ca. 20 verschiedene Orchideenarten und weitere 10 geschützte Pflanzen. Der Weg ist markiert. Parkplatz im Dorf oder Schützenhaus. www.ageo.ch Hirschpark, Fulenbach S’Chäppeli, das Wasserrad und der Hirschpark gehören zum Naherholungsgebiet von Fulenbach. Der Park erstreckt sich über rund 44 Aren Land, auf dem ein Blockhaus für die Tiere steht. Im Winter findet man 10, im Sommer 16 Hirsche im Park. Tel. 062 205 81 85 www.fulenbach.ch kuf@fulenbach.ch Wildpark Mühlitäli, Olten Kleiner Wildpark mit Ziegen, Hirschen und Moufflons. Spazier- und Wanderwege. www.wildpark-muehletaeli.ch Tüfelsschlucht Hägendorf, Hägendorf Der Weg führt an steilen Wänden, Höhlen, Kluften und Grotten vorbei über Stege, Brücken und Treppen. Eingang mitten im Dorf. Ein 2,2 km langer Weg mit ca. 12% Steigung führt zum Allerheiligenberg. www.haegendorf.ch Bally-Park, Schönenwerd Der Bally-Park weist beinahe alle Elemente auf, welche für den traditionellen englischen Landschaftsgarten charakteristisch sind. Schöne Velofahrt von Olten. www.schoenenwerd.ch/de/tourismus/tourismusballypark/

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IM NATURPARK _

LAMA-TREKKING AM URSPRUNG DER DÜNNERN

Text und Foto von Matthias Sigrist

Eine halbe Stunde Fahrzeit von Olten entfernt liegt der Naturpark Thal. Eingebettet in den Juraketten, zwischen Balsthal und Gänsbrunnen, nahe der französischen Sprachgrenze. Fünf Naturpärke unter diesem vom Bund verliehenen Label gibt es in der Schweiz. Seit dem 1. Januar 2010 gehört der Naturpark Thal dazu, als einer der ersten.

Nicht zu verwechseln ist der Naturpark mit dem Nationalpark im Bündnerland. Schon gar nicht ist der Naturpark ein Tierpark oder ein geschütztes Naturreservat, in welchem der Mensch nichts zu suchen hat. Im Gegensatz zum Nationalpark, dessen Zielsetzungen primär beim Naturschutz liegen, ist ein Naturpark weniger als „Museum“ denn als Raum für Pflanzen, Tiere und Menschen zu verstehen. Hier wird gewohnt, gearbeitet, Landwirtschaft und Industrie betrieben. Trotzdem geht alles etwas gemächlicher zu und her. Ein Besuch in diesem 139 km2 grossen Gebiet, umgeben von saftigem Grün und bester Luft, lässt den schreibenden Städter etwas „Slowdown“-Feeling spüren. Von den Anden an den Passwang Balsthal, mit seinen gut 5’500 Einwohnern das einst grösste Dorf im Kanton Solothurn, wirkt geradezu hektisch – im Gegensatz zu dem, was folgen soll in den nächsten Stunden. Eine kurze Autofahrt in die Hügel von Mümliswil, der Nachbargemeinde von Balsthal, führt zum Hof der Familie Kohler. Christoph Kohler ist ein gutgelaunter und

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gesprächiger Mann um die 50. Hauptberuflich arbeitet er im familieneigenen Baugeschäft als Bauleiter Tiefbau – nach Feierabend und in seiner gesamten Freizeit kommt aber seine wahre Leidenschaft zum Zug: Seine 13 Lamas. Seit sechseinhalb Jahren züchtet Kohler auf dem Lindenmatthof dieses südamerikanische Nutztier. Und die Leidenschaft ist spürbar und echt. Seit ein paar Jahren kann man im Naturpark Thal nun also mit Lamas einen Treck erleben. Ob ein gemütlicher Spaziergang von einer Stunde oder eine ganztägige Tour in die Jura-Hügel: Kohler bietet alles an. Gruppen ab fünf Personen, Familien zum Beispiel, sind herzlich willkommen. Touren werden garniert mit einem Picknick oder einem kleinen Apéro nach der Rückkehr auf den Hof. Und so führt man dieses Tier, mit einer Schulterhöhe bis gut 1.20 Meter, gemütlich an der Leine durch Wald und Landschaft. Und hat dabei Zeit für Gespräche über Gott und die Welt – oder eben übers Lamazüchten. Eine Lama-Tour in den Anden, der Heimat dieser Tiere, hat Christoph Kohler noch nie gemacht, ein Traum ist es aber. Bis zur Erfüllung bleiben ihm seine Lamas im Naturpark, und mit diesen und seinen Gästen zieht er genauso gern umher.


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6.5.2008

10:37 Uhr

Schweizerisch Lama-Trekking beim Passwang mutet exotisch an – und ist tatsächlich ein Erlebnis der nicht alltäglichen Sorte. Via Zwergenweg zu Natur-Wellness Weiter geht’s westwärts zum äussersten Zipfel des Naturparks, bis zum Ursprung der Dünnern. Dieser liegt in Gänsbrunnen – was viele Oltner vielleicht gar nicht wissen, wenn sie sich fragen, woher der Aare-Zubringer denn eigentlich kommt. Oberhalb von Gänsbrunnen liegt ein weiterer Höhepunkt im Naturpark Thal: Der Erlebnisbauernhof Montpelon. Elsbeth Lanz empfängt uns mit festem Händedruck. Zupacken kann sie, sonst hätte sie mit ihrem Mann Ernst, notabene Präsident des Vereins Naturparks Thal, dieses Bijou nicht geschaffen. Ihr Bauernhof ist ein Event schlechthin: Schlafen im Stroh, Natur-Wellness mit Kneipp-Weg, NaturKegelbahn oder ein Pfeilbogen-Schiessstand, diese Aktivitäten bietet der Berghof an. Elsbeth Lanz ist eine hervorragende Gastgeberin: Seien es einzelne Wanderer, eine ganze Hochzeitsgesellschaft oder auch Schulklassen – auf dem Montpelon muss niemand Hunger und Durst leiden. Das Erdbeerfeld lockt zur Selbstbedienung und die Aussicht ins Tal ist schlicht fantastisch. Auf den Hof gelangt man via den Zwergenweg. Dutzende Zwerge warten auf dem Waldweg darauf, dass ihnen ein neuer Unterschlupf gebaut wird. Kinder, ja selbst Erwachsene, können stundenlang mit diesen kleinen Geschöpfen verweilen und es ihnen bequem machen. Ein Besuch auf dem Montpelon gilt sicher als Höhepunkt im Naturpark Thal. Der Nachmittag neigt sich bei einem wunderbaren „Plättli“, garniert mit Wildschweinspeck und Naturpark-Käse, langsam dem Ende zu. Der Schreibende ist erschöpft und zufrieden. Eine halbe Stunde von Olten liegt ein schönes Stück Natur, welches mittels Wandern, Flyer-Fahren, Lama-Trekken oder gemütlichem Spazieren erkundet werden will. Viele weitere Highlights wie Museen, eine Bio-Käserei, Burgen oder ein Klettergarten warten auf Besuchende aus Stadt und Land. Alles zum Naturpark Thal sowie Anmeldungen zum Lama-Trekken und ein Besuch auf dem Eventbauernhof Montpelon sind unter www.naturparkthal.ch zu finden. Das Team des Naturparks hilft Ihnen jederzeit mit kompetenter Beratung weiter.

Wir sind von Kopf bis Fuss auf Schweiz eingestellt. Damit unsere Stromversorgung auch in Zukunft gesichert ist.

Bei einem Werkrundgang erfahren Sie mehr. Telefon 0800 844 822. Wir freuen uns auf Sie. www.kkg.ch Lichtkunst von Gerry Hofstetter

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KUNST & KULTUR _

LAUFEN LASSEN

Es rattert und knattert, es pfeift und zwitschert, wenn Paul Gugelmann seine Maschinen in Betrieb setzt. 82-jährig ist der Schönenwerder Künstler und sein Museum neben der Stiftskirche ist seit gut 15 Jahren die Heimstätte der 41 poetischen Maschinen, die zu seinem Markenzeichen geworden sind.

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Text von Fabian Saner, Fotos von Yves Stuber

„Piano“, „Die sieben Hauptsünden“ oder „Politische Nachhilfestunde“ – eine jede ist in filigranste Technik geschweisste und gelötete Idee und jenem Räderwerk entsprungen, das in Gugelmanns Kopf, es ist offenbar, weiter- und weiterarbeitet. Die Zahnräder übermitteln Bewegung, die Figuren drehen sich, die Wundermaschinen klingen. Gebannt und sprachlos zieht sich unser Blick in die lebendig gewordenen Dinge hinein. Die Bewegungsgesetze sind zwar bei allen Maschinen die gleichen und doch stellt sich kein Gefühl erstarrter Repetition ein; verblüffend einfach sind die menschlichen Schicksalsfragen, gesellschaftlichen Konflikte oder mythischen Stoffe ins bewegte Bild gesetzt, förmlich verwoben in den feinen Drahtgeflechten; die Allegorie schwebt an Ort und Stelle. Dabei aber keine Spur von Verklärung: auf der Arche des Teufels wird Liebe gemacht, auch ein Bewegungsgesetz – und von Adam und Eva gibts eine andere und sicher menschlichere Version des Sündenfalls.

Kaum sind die poetischen Maschinen in Gang, gerät Gugelmann ins Anekdotengestöber – allerdings auch hier im Mass des bescheidenen Begeisterten, der niemandem etwas aufdrücken will: In jedes seiner unverkäuflichen Werke hat er hunderte, ja tausende Arbeitsstunden investiert. Zählen und Rechnen scheinen ihn nie interessiert zu haben, aufs (mögliche) Reichwerden hat Gugelmann verzichtet, lukrative Kaufangebote ausgeschlagen. „Ich hatte ja bis zu meiner Frühpensionierung einen Brotberuf“ (Gugelmann war lange Jahre Leiter der Produkteabteilung der Schuhmarke Bally, vorher 20 Jahre in deren Pariser Kreationsstudio tätig). Auch die Maschinen sind nicht exakt berechnet, sondern nach handgefertigten Skizzen ausgeführt („alles andere ist im Kopf“). Was dazwischen passiert, dieses autodidaktische Wissen im Umgang mit physikalischen Gesetzen, den Materialien, den Kartonschablonen, dem Lötkolben, der Patinierung, gibt Gugelmann auch immer


wieder an Schulklassen, Lehrlinge, behinderte Menschen weiter. Die Zeugnisse davon, mobile Skulpturen landauf landab, sind auf Kreiseln und Fussgängerbrücken angebracht, hängen in Schulhäusern, Parks, den Eingangshallen von öffentlichen Gebäuden. Wie reichhaltig die Arbeit mit dem grossväterlichen Mentor ist, das zeigen die Briefe von Kindern. Da öffnete sich manchem der Knopf und eine Welt von Bewegung, Zusammenspiel, Geräusch und Idee. Wenns ums Museum geht, das auf dem Schönenwerder Bühl seinen Namen trägt, kennt Gugelmann die Zahlen genau: Zahlen, die zeigen, dass Gugelmanns bewegte Kunst viele Menschen in Bewegung setzt. Der Förderverein zählt 300 Mitglieder, sage und schreibe 50 davon betätigen sich ehrenamtlich als Führer – „mehr als in jedem anderen Museum, das ich kenne“, sagt Gugelmann und lacht. Eben erst konnte der 100’000 Besucher begrüsst werden, und das bei geringstem Werbebudget. Es ist das dichte Freundes- und Bekanntennetz, das die Stiftung und das Museum trägt. Und es sind, immer wieder, diese Wunderwerke, die berühren und Begeisterung streuen. Laufenlassen ist das Prinzip, diese Saite hat Paul Gugelmann mit grosser Kunst angeschlagen. In den Anderen, vor allem aber auch in sich selbst.

INFO Gugelmann-Museum Schmiedengasse 37 5012 Schönenwerd Tel. 062 849 65 40 www.gugelmann-museum.ch. Das Museum ist am Mittwoch, Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Eintrittspreis: 5 Franken inklusive Führung, Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren haben freien Eintritt. Gruppenführungen auf Anfrage auch ausserhalb der Öffnungszeiten. Während der Sommerferien vom 11. Juli – 15. August ist das Museum geschlossen. Mobile Skulpturen von Paul Gugelmann sind jederzeit zu sehen in der Schalterhalle der Hauptpost in Aarau („Ikarus“), im Altersheim Schönenwerd („Yorick“), auf der Aarebrücke zwischen Schönenwerd und Niedergösgen („Nepomuk“), im Schönenwerder Schwimmbad („Aquacipedalus“) oder vor dem Schulhaus Meridian in Gretzenbach („Meridian“) oder am Bahnhof Olten, Gleis 7 (Richtung Ost).

WEITERE MUSEEN UND AUSSTELLUNGEN Kunstmuseum Olten Kirchgasse 8 4600 Olten www.kunstmuseumolten.ch Museum HAARUNDKAMM Balsthalerstrasse 222 4717 Mümliswil www.haarundkamm.ch Bally-Schuhmuseum 5012 Schönenwerd 062 849 99 45 www.schoenenwerd.ch/de/tourismus/ sehensballyschuhe/ Kunsthaus Zofingen General Guisan-Strasse 12 4800 Zofingen www.kunsthauszofingen.ch Kunsthaus Aarau Bahnhofstrasse 2 5000 Aarau www.ag.ch/kunsthaus/de/pub/ Mehr zu Kunst und Ausstellungen: www.kunstaspekte.de

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FÜR KINDER & FAMILIEN _

IN DER „ERWACHSENENFREIEN ZONE“ LÄUFT IMMER WAS Text von Nora Bader, Fotos von Yves Stuber

Spielen – gerade auch in der freien Natur – ist wichtig für die Entwicklung eines Kindes. Und ums Spielen geht es auf dem Robinsonspielplatz (Robi).

Genauer genommen gibt es in Olten zwei Robi-Standorte. Den Spielplatz Hagberg, der auch die „Basis“ des Robi bildet, sowie den Robi-Spielbus, der zweimal wöchentlich (ausser in den Schulferien) im Vögeligarten anzutreffen ist. Das Angebot des Spielbus besteht jeweils am Mittwochsowie am Freitagnachmittag von den Frühlings- bis zu den Herbstferien auf dem Spielplatz im Vögelipark. Geboten wird den Kindern eine grosse Auswahl an Spiel- und Bastelmöglichkeiten. Auf dem Robi-Hagberg können Kinder das tun, was sie zuhause nicht dürfen, oder wozu sie keine Möglichkeit haben: Feuer machen, mit dem Beil Holz hacken, Hütten bauen, klettern, mit der Decoupiersäge sagen, nageln, mit Heissleim hantieren, den Sandkasten unter Wasser setzen und vieles mehr. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. „Das Angebot des Robi ist gemäss Leistungsvertrag mit der Stadt Olten auf Kinder im Primarschulalter ausgerichtet. Kleinere Kinder müssen von ihren Eltern oder einer erwachsenen Betreuungsperson beaufsichtigt werden“, berichtet Andrea Wampfler (30), die seit März des letzten Jahres beim Robi als Spielplatzleiterin tätig EXTRABLATT _ 20

ist – gemeinsam mit Justo Derungs und Barbara Diethelm schaut sie auf dem Robi zum Rechten. Die drei teilen sich insgesamt 185 Stellenprozente. Der Robinsonspielplatz Hagberg verfügt über ein Spielhaus (mit Bastel- und Werktisch, Töggelikasten, Brettspielen, Büchern, usw.) und ein Aussengelände (Holzhütten, Feuerstelle, grosses Netz, Klettermöglichkeiten, Rutschbahn, Sandkasten, etc.). Der Spielplatz ist bei jeder Witterung und das ganze Jahr hindurch geöffnet; während der Schulzeit am Mittwoch-, Freitag- und Samstagnachmittag und in den Schulferien zusätzlich am Dienstag und Donnerstag. Ausserdem besteht jede Woche ein Spezialangebot zu einem bestimmten Thema. Die Kinder beschäftigen sich primär selber, erhalten aber bei Bedarf von den Spielplatzleitern Hilfe. „Manche bringen eine gezeichnete Skizze mit, wenn sie etwas basteln wollen“, sagt Wampfler, die nach ihrer Ausbildung zur Primarlehrerin zuerst im Schulbetrieb und danach im Animationsbereich tätig war. „Die Arbeit auf dem Robi verbindet alle meine bisherigen Erfahrungen“, berichtet sie. Und: „Es gefällt mir sehr.“ Ziel des Robi sei es, so Andrea Wampfler,


ECKPUNKTE ROBI Frühling 1973: Projektwoche „Römermatte“ Olten der Schule für Sozialarbeit Solothurn: Belebung Kinderspielplätze, Spielbetrieb wird versuchsweise weitergeführt. Ideales Gelände bietet die ehemalige Burganlage am Hagberg. 13. Dezember 1973: Gründung der Arbeitsgemeinschaft Robinsonspielplatz Olten (ARO): Statuten, Nr. 2: „Wir setzen uns aktiv für die Anliegen der Kinder ein.“ 1974: Vertrag zwischen der Stadt Olten und ARO: Betriebs- und Unterhaltskosten Robinsonspielplatz. den Kindern einen Ort zu bieten, an dem sie ihren Ideen und ihrer Kreativität freien Lauf lassen können. Und was die Kinder täten, sei nicht ergebnisorientiert wie in der Schule. „Auch ist hier so etwas wie ´Elternfreie Zone`“, sagt sie schmunzelnd. Es gebe Kinder, die immer kämen, das „Stammpublikum“. „Andere kommen einmal im Monat, nur in den Ferien, oder wenn ihre Gschpänli auch mit von der Partie sind.“ Auf den Robi Hagberg kämen je nach Wetter durchschnittlich 20 bis 40 Kinder; zum Spielbus im Vögeligarten manchmal bis zu 100 Kinder. „Man muss sich nicht anmelden“, berichtet die Spielplatzleiterin. Und: „Alle bekommen einen Robi-Pass, auf dem ihre Adresse vermerkt ist. Anhand der Pässe wissen die Leiter dann, wer alles hier ist.“ „Das Schönste am Robi ist für mich, dass immer verschiedenste Kinder mit vielen Ideen aufeinander treffen und sich Freundschaften über die Grenze der Schule hinaus entwickeln“, bilanziert Andrea Wampfler. Mehr Infos auch im Internet unter www.robiolten.ch ab dem 11. Juli ist der Robi für drei Wochen geschlossen.

1977: erster Robi-Spielbus wird eingeweiht. 1981: Gemeinderat beschliesst mit 42:0-Stimmen Aufstockung des Betriebsbeitrags für die Robi- SpielbusAktivitäten im Stadtgebiet. 1998: Neuer Spielbus nimmt Betrieb auf. 2002: Benefiesta: mit der RobiBenefizveranstaltung startet die Finanzierung für das neue „Spielhuus Olten“ 2003: Jubiläum „30 Jahre Robi Olten und noch kein bisschen leise...“ 2004: Realisation „Spielhuus Olten“. Ganzjahresbetrieb wird eingeführt. April 2010: Neuer Spielpavillon im Vögeligarten wird eingeweiht.

WEITERE ERLEBNISSE FÜR KINDER UND FAMILIE Museum für Musikautomaten Bollhübel 1 4206 Seewen 061 915 98 80 www.musikautomaten.ch Augusta Raurica – ab in die Antike Giebenacherstrasse 17 4302 Augst www.augustaraurica.ch Solarbob-Bahn Langenbruck Hauptstrasse 1 4438 Langenbruck www.solarbob.ch Naturmuseum Olten Kirchgasse 10 4600 Olten www.naturmuseum-olten.ch Historisches Museum Olten Konradstrasse 7 4600 Olten www.historischesmuseum-olten.ch Aare Fähre 4628 Wolfwil 062 926 18 31 www.restaurant-faehre.ch Mehr Tipps unter: www.ausflugsziele.ch EXTRABLATT _ 21


INFO CENTER _

NOCH MEHR INFORMATIONEN FÜR UNTERHALTSAME SOMMERFERIEN WENN’S REGNET: Bowling und Billard Bowlingcenter Trimbach Winznauerstrasse 108 062 295 01 23 www.bowlingcenter-trimbach.ch Billard Raum Olten Vario Bar Solothurnerstrasse 22 4600 Olten 062 212 09 90 www.variobar.ch Billard-Corner Martin Disteli-Strasse 9 4600 Olten 062 296 38 26

ÖFFENTLICHE STADTFÜHRUNGEN 2011 Von Mai bis Oktober jeweils am 1. Sonntag im Monat: 3. Juli, 7. August, 4. September, 2. Oktober Treffpunkt: 13.30 Uhr, alte Holzbrücke, rechte Aareseite Dauer: 1.5 Stunden Liebe Besucherinnen und Besucher, liebe Entdeckerinnen und Entdecker der Tourismusregion Olten, für alle Fragen und Auskünfte zu Öffnungszeiten, Fahrplänen, Kontaktpersonen, Anfahrten, Ticketpreisen, Hotelbuchungen und Weiterem mehr, zögern Sie nicht uns zu kontaktieren. Wir helfen Ihnen gerne weiter!

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© André Albrecht


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