Ein Magazin der Hochschule Mannheim, Fakult채t f체r Gestaltung, Ausgabe 2, Dezember 2007
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Was macht eine gesunde Fakultät für Gestaltung aus? Viele unterschiedliche Bereiche, die selbstständig und unabhängig arbeiten, doch dabei so eng miteinander verknüpft sind, dass der Takt der Hochschule immer spürbar bleibt. Dazu freie und kritische Studenten, die täglich alles mit literweise Herzblut, Energie und Tatendrang versorgen. komma ist das Öffentlichkeitsorgan der Fakultät und versorgt Sie mit Kommunikationsdesign aus Mannheim. Einmal im Semester stellen wir einen Querschnitt der jüngsten Projekte vor, an denen man den Puls der Zeit messen kann. Legen Sie die Daumen also sachte auf die 52 Seiten dieser Ausgabe: der Kritiker Joseph Weizenbaum wird Ihnen ab Seite 18 das Spannungsverhältnis zwischen Mensch und Maschine veranschaulichen und zu einer unangenehmen Diagnose kommen. Beruhigen Sie sich anschließend schnell wieder, denn Christophe Chan Hins Diplomarbeit Ideal wird ab Seite 22 nicht nur Ihr Zwerchfell strapazieren. Viel Vergnügen wünscht die Redaktion.
Herzlich, Julian Zimmermann
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INHALT
08 Extravagante Wurstwaren Max Bachmeier wirbelt durch die Märchenwelt und präsentiert uns in seiner Diplomarbeit Hexen in Mettwursthäusern und wildgewordene Froschkönige.
12 Adieu Tristesse Der Alltag kann uns mal kreuzweise. Teresa Lehmann öffnet uns die Augen für Dinge, die wir bereits vergessen haben. Keine Macht den Gewohnheiten!
16 Zeichen versetzen Durch gekonnte Logomanipulation bekannter Marken führen Corporate Design-Studenten aufs visuelle Glatteis.
18 Perlentaucher Joe Weizenbaum, der verdiente Wissenschaftler und Kritiker, ist Mitglied des neugegründeten Beirats der Fakultät für Gestaltung. Im Gespräch mit ihm erfahren wir, warum das Internet Schrott ist, Professoren Recht haben und Computer menschlicher sind, als gedacht.
22 Krone der Schöpfung Auf der Suche nach Orientierung beginnt man über den eigenen Fanatismus zu lachen. Christophe Chan Hins angestrebte Idee der Vollkommenheit führt uns bunt und sauwitzig die eigenen Fehler vor.
26 Feder & Maus In ihrem Gestaltungsfach führt Claudia Bärbel Kirsamer die Studenten zurück zu den Wurzeln von Typografie und Kalligrafie.
27 Gefühle in Echtzeit Kristin Lauer sucht die Liebe und findet 15 Minuten Krise in der Küche.
28 Saubere Sache Alexandra Fragstein bereinigt den Schmutz von seinem dreckigen Image und führt ihn sauberen Aufgaben zu.
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32 Der falsche Code Bernhard Pompeÿ reist für seine Masterarbeit nach Israel und Palästina, um sich dem Nahostkonflikt über Kommunikationsdesign zu nähern.
36 Volle Kraft voraus Heide Hackenberg verrät uns, wie man bunte Bilder mit Business verbindet und wie man es schafft, als selbstständiger Designer in der Branche Fuß zu fassen.
37 Es ist angerichtet Ein Team aus Mannheim und der Normandie zeigt im Caen-Workshop, wie Artischocke und Klobürste oder Brot mit Seife den neuen Ernährungsguide aufmischen.
38 Treibgut Martin Burkhardt illustriert in seiner Diplomarbeit eine Geschichte von Steffen Herbold über Piraten und die Angst vor der Einsamkeit.
42 Ich sehe was, was du nicht siehst Vera Pardall, Kristin Lauer und Sebastian Schäfer sorgen für mehr Sicherheit und versprechen die totalitäre Überwachung.
44 Visuelle Implosion Johannes Bayer zeigt mit seiner Diplomarbeit Locked-In, was es mit dem gleichnamigen Syndrom auf sich hat. Die illustrierte Geschichte geht dabei weit über den gewohnten Beschnitt der Buchseiten hinaus.
48 Dufte Fotos Viel Liebe und Arbeit stecken in der ersten Ausstellung des Fotografen-Teams Elias und Saria, die Patrick Süskinds Das Parfum visuelles Leben einhauchen.
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Im März dieses Jahres öffneten die Städte Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen wieder ihre Pforten für die Lange Nacht der Museen. Wissenschaftliche Sammlungen, intime Galerien, große Museen und andere Sehenswürdigkeiten lockten Besucher aus der gesamten Rhein-Neckar-Region zwischen 19 und 3 Uhr zu einer ausgelassenen und lehrreichen Festnacht. Mit dabei die Fakultät für Gestaltung im neu errichteten Bau 3 der Hochschule Mannheim. Nach einjähriger intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema Machtspiele stellten Studenten des Masterstudiengangs ihre Arbeiten aus. Eine gemütliche Lounge mit Bar lud müde Füße zur Erholung ein, DJ und VJ die noch etwas wacheren zum Tanz – mit einer bunten und erfrischend unkonventionellen Mischung aus Musik und Video. (AS)
Der gemeinnützige Verein Freunde der Gestaltung Mannheim e.V. wurde im Jahr 2001 zur Unterstützung der Fakultät für Gestaltung gegründet und um die Hochschule enger mit ihrem Umfeld zu verknüpfen. Dies geschieht immer dann, wenn große Projekte und Ideen verwirklicht werden möchten. Ob Vorträge, Tagungen, Ausstellungen, Publikationen oder studentische Veranstaltungen – die Freunde sind da, wenn man sie braucht. Sie kommen aus verschiedenen Kultur-, Kommunikations- und Medienbereichen und begleiten dadurch die Entwicklung der Fakultät bestens mit Tat und Rat. Freunde sind ehemalige Studenten, engagierte Bürger und Persönlichkeiten aus der Branche. Am besten aber gleich alles zusammen.
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Freund zu werden ist gar nicht schwer. Ab 20 Euro im Jahr ist man dabei. Studenten der Fakultät für Gestaltung können für die Zeit ihres Studiums natürlich kostenfrei Mitglied des Vereins werden. Vielen Dank an alle Freunde für die Hilfe und Unterstützung in all den Jahren! Und jetzt mal ehrlich: wer hat schon eine ganze Fakultät zum Freund? (JZ) Weitere Informationen unter: I www.designwiki.de/verein_der_freunde
Viele Menschen schrecken vor der gedanklichen Auseinandersetzung mit Organspenden und Organtransplantationen zurück. Verständlich, bedeutet sie doch automatisch eine Konfrontation mit der eigenen Sterblichkeit. Mit ihrer Diplomarbeit machte es sich Elena Zanovski daher zur Aufgabe, die schwierigen, aber lebensrettenden Themen im öffentlichen Bewusstsein zu stärken. Für die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung entwickelte Sie eine Kampagne rund um den Claim Sei Zukunft. Jeder Bundesbürger wird darin zu mehr Verantwortung und weniger Passivität aufgerufen. Ziel der Kampagne ist, Organspende zum alltäglichen Thema und schließlich zur Selbstverständlichkeit zu machen. Die gesamte Arbeit, von der Idee über das Konzept bis hin zur Gestaltung, wurde vom Ministerium für Arbeit und Soziales Baden-Württemberg übernommen und die Kampagne bereits in Teilen von der Klip AG realisiert. Anlässlich des Tags der Organspende am 2. Juni 2007
wurde die Kampagne mit 40.000 Plakaten und 300.000 Doppelpostkarten gestartet. Wir können das nur unterstützen. Einen Organspendeausweis und entsprechende Beratung bekommen Sie übrigens bei jedem Hausarzt und in allen Apotheken. (AS)
Ein besonderes Beispiel für die Vielseitigkeit und Abwechslung im Berufsbild des Kommunikationsdesigners zeigten Studenten der Kurse Illustration und 3D-Visualisierung. Die Teams entwarfen Hürden für die FEI Europameisterschaft der Springreiter 2007 in Mannheim. Dabei stand das Motto 400 Jahre Mannheim im Vordergrund. Passend zum Stadtjubiläum durften neben den Themen Toleranz und Musik natürlich auch das Wahrzeichen der Stadt, der Wasserturm, nicht fehlen. Alle Ergebnisse wurden einer Fachjury präsentiert und beeindruckten. Acht Studenten wurden mit insgesamt 10.000 Euro Preisgeld belohnt. (NF)
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»Weidemann kommt!« von Bernhard Pompeÿ und Prof. Armin Lindauer
In die Vorlesungsreihe mannheim masters gliedern sich so manch Hochkarätige der Kommunikations- und Designbranche ein. Von jungen Kreativen über Profis aus Wirtschaft und Marketing bis hin zu Grand Seigneurs wie Hans Hillmann oder Kurt Weidemann. Sie berichten sie über das Leben zwischen Auftraggeber und Designstätte. Prof. Axel Kolaschnik und Kommunikationsdesigner Bernhard Pompeÿ gründeten unter dem Namen mannheim masters ein Label, das tiefe Einblicke in den Bereich der Marken-Designstrategien und die damit verbundene gestalterische Realisation gewährt. Orientierung gebende Strategen und erfahrene Praktiker, die an der Hochschule Mannheim referierten, spiegeln den harten Alltag einer Agentur oder die wunderbare Welt des kreativen Schaffens und Denkens wider. Bis zur erfolgreichen Umsetzung einer Idee muss manche Hürde gemeistert, viele Wünsche erfüllt und einiges an Überzeugungsarbeit geleistet werden. (AC) Erschienen im Kehrer Verlag. Vorstellung auf der Franfurter Buchmesse 2007. I www.artbooksheidelberg.com
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Erneut gab es für viele Studenten der HS Mannheim Grund zu Feiern. Gleich fünf Arbeiten wurden mit begehrten Preisen ausgezeichnet. Sarah Wöhler stach mit ihrem Plakat zum Thema Studium und Kind beim diesjährigen Plakatwettbewerb des Deutschen Studentenwerks aus über 3.400 Einsendungen heraus und belegte den dritten Platz. » … man darf gespannt sein, was noch kommen mag«, hieß es in der letzten komma-Ausgabe. Die Antwort: reddot. Diesen Award gewann Jürgen Schlotter mit seinem illustrierten Buch Ein Hungerkünstler (siehe komma eins, S. 42). Über reddot und den Gewinn eines IF Communication Design Awards konnte sich der Mannheimer Masterstudent Bernhard Pompeÿ gemeinsam mit Prof. Armin Lindauer freuen. Die internationale Jury prämierte damit ihr Plakat zum mannheim masters-Vortrag von Kurt Weidemann. And last but not least: Mira Schröder, Philip Jester und Rachel Thiel belegten mit ihrer Videoinstallation Unternehmen Freizeit den dritten Platz beim Deutschen Studienpreis. (PF)
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Max Bachmeier wühlt in unserer Kindheit und fördert zutage, was uns an lange Winterabende, Kakao mit Haut und unsere Großeltern erinnert: Märchen. Ach, wie schön, Tiere, Pflanzen, Gegenstände können sprechen und Abenteuer erleben. Für jede brenzlige Situation stehen zaubermächtige Helfer und wunderbare Mittelchen bereit. Und der Abschluss des Märchens ist stets befriedigend und von ausgleichender Gerechtigkeit. Für seine Diplomarbeit kocht Max ein spannendes Menü aus den vier wohl bekanntesten Märchen der Gebrüder Grimm, Hänsel und Gretel, der Froschkönig, Rotkäppchen und Schneewittchen, jedoch leicht modifiziert aus eigener Feder. So lebt beispielsweise die Hexe aus Hänsel und Gretel nicht in einem Lebkuchen-, sondern in einem MettwurstHäuschen. Aus dem bekannten Märchen und einigen neuen Komponenten entsteht eine völlig neue Interpretation und ein unvermutet spannendes neues Ende. Alle Zutaten für ein wohlschmeckendes Mahl sind gefunden, für die pikante Würze sorgen vier unterschiedliche Illustrations-Stile, so bekommt jedes Märchen seinen ganz eigenen unverwechselbaren Geschmack. Hänsel und Gretel bestechen mit einer kernigen, biertrinkenden Hexe, der Froschkönig will einfach nur wilden, unverfänglichen Sex, Rotkäppchen springt vorlaut quäkend und leichtfüssig gescribbelt durchs Bild und Schneewittchen ist zwar wunderschön, aber auch ein wirklich intrigantes Miststück. Max zeichnet nicht nur ein Bild passend zum Text, sondern stellt auch Bewegungen und Reaktionen der Figuren aufeinander dar, so dass man aus seinen Bildern »
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Beim Gedanken an Sex mit dem h채sslichen Frosch muss die kleine Prinzessin kotzen.
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Zusatzinformationen ziehen kann. Diese Detailverliebtheit sieht man den Illustrationen an und lässt auch nach mehrmaligem Betrachten immer wieder Neues entdecken. Märchenextravaganza ist etwas für Abenteurer, für Phantasten und für Schöngeister, eine einzigartige Mischung aus Witz, Charme und Tradition. (AS) Märchen zum Probelesen und weitere Informationen: I www.maerchenvon.maxbachmeier.de
Max
BACHMEIER Diplomarbeit »Märchenextravaganza« bei Prof. Duttenhoefer sackwombat@gmx.de
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Formvollendet liegt er vor mir. 9 x 7 x 4 cm geballte Ladung gelber Schaumstoff. Die raue Unterseite aus schwarzem Vlies. In Fachkreisen gern als Topfschwamm bezeichnet, leistet mir dieses Wunderwerk jeden Tag aufs Neue ungemeine Hilfe beim Kampf gegen angetrocknete Nudel- und Soßenreste. Ohne darüber nachzudenken greife ich ihn mir, um mich leidenschaftslos dem Abwasch hinzugeben. Er ist einfach da. Ein ständiger Begleiter. Unser gemeinsames Leben
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ist zum Alltag geworden. Alltag. Ein Wort, bei dem es vielen kalt den Rücken herunter läuft. Woher kommt dieses Gefühl? Es liegt wohl an der Angst, der Macht der Gewohnheit unterworfen zu sein. Alles, was einmal besonders war, ist zum Standard geworden und wird nicht mehr wahrgenommen. Tagtäglich benutzen wir unzählige Dinge, die wie Geister mit uns leben, ohne dass wir sie wirklich realisieren. Genauso wie der Topfschwamm. »
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Vom Haushalt ins Museum: Der analoge Pixelschwamm
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Teresa Lehmann hat 24 Dinge aus dem Sumpf unseres Alltags gezogen, um sie uns wieder vor Augen zu führen. Anscheinend geben wir Dingen heutzutage nur noch einen Wert, wenn sie von anderen angepriesen werden. Die Lösung: eine Ausstellung. In ihr wird Alltägliches, Allgemeines und Typisches auf ungewöhnliche und ausgefallene Art unter einen goldenen Nimbus gestellt. »Mein Ausstellungskonzept soll Spaß machen und unsere Sehgewohnheiten irritieren!«
Teresa lässt dabei gewöhnliche Dinge auf gewöhnliche Präsentationsformen treffen. Diese Mischung macht 24 Dinge zu einem ganz und gar außergewöhnlichen Erlebnis. Mit allen Sinnen erleben wir verschiedene Museumstypen in einer einzigen Ausstellung. Viel Witz und eine ausgeprägte Liebe zum Detail lassen die verblassten Schätze unserer Arbeit-Konsum-Freizeit-Schlaf-Welt in neuem Licht erstrahlen. Verträumte typografische Filmsequenzen aus dem Inneren unserer Kopfkissen verzaubern uns und wir genießen das atemberaubende Konzert der Elektrogeräte aus den Mehrfachsteckdosen. Viva la Topfschwamm! (JR) I www.24dinge.hafenfeuer.de
Teresa
LEHMANN Diplomarbeit »24 Dinge« bei Prof. Berger teresa@hafenfeuer.de
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Logopersiflage – ein Wort wie Donnerhall, das unvermeidlich an einen heruntergekommenen Verkaufsstand bei Rock am Ring erinnert, an dem ein Alt-Punk pickligen 16-Jährigen Adihasch-T-Shirts verkauft. Verblüffend ist allerdings, wie unerwartet dieses Thema unserem Konsumverhalten einen Spiegel vorhält. Das zeigen die Arbeiten des Corporate Design-Kurses bei Professor Armin Lindauer. Wenn
aus Aldi kaum merkbar Lidl wird, oder die falsche Waschmittelmarke ganz selbstverständlich auf der richtigen Verpackung prangt, wird klar wie eingefahren wir in unseren Sehgewohnheiten sind. Je selbstverständlicher wir die optische Manipulation hinnehmen, desto erschreckender ist anschließend die Erkenntnis. (BA)
»nein!« von Dietlind Rohkst »Aldi-Lidl« von Finja Geckeis »Ariel« von Kathrin Eckhardt
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Ohne den passenden Partner ist der Weg zum Ziel hart. Wir unterstĂźtzen sie richtig: 75 Vollblut-Werber katapultieren sie auf‘s Siegertreppchen. Besuchen sie unseren Rennstall unter www.signum-web.de.
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Prof. Dr. h. c. Joseph Weizenbaum, 1923 in Berlin geboren, ist emeritierter Professor der Computerwissenschaft am MIT in Cambridge, hält vier Doktortitel und ist Träger des Bundesverdienstkreuzes. Als Sohn jüdischer Eltern floh er 1936 mit seiner Familie in die USA. Um 1950 war er dort an der Entwicklung einer der ersten digitalen Computer beteiligt. Seine Tätigkeit bestimmten Lehre sowie Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zu Computernetzwerken. Letztendlich hat auch das heutige Internet seine Wurzeln in diesen Forschungsarbeiten. Trotzdem mahnt Weizenbaum den kritischen Umgang mit Computern und die Verantwortung des Wissenschaftlers für sein Tun an. Seit Mai 2007 ist er Mitglied des Beirats der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Mannheim. Er sagt über sich selbst: »Ich bin kein Computerkritiker. Computer können mit Kritik nichts anfangen. Ich bin Gesellschaftskritiker.« Herr Weizenbaum, was machen Sie als erstes wenn, sie Ihren Computer eingeschaltet haben? Aldaily.com kann ich sehr empfehlen. Ich fange an zu lesen, und ohne es zu merken, sind dann plötzlich zwei bis drei Stunden vorbei. Das Internet – oder besser gesagt, das world wide web – ist zu 90 Prozent Schrott. Aber da sind ja noch die anderen zehn Prozent, das sind die Perlen. Man muss nur wissen, wie man eine gute Frage stellt, um sie zu finden.
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Sie sind jetzt im Beirat der Fakultät für Gestaltung in Mannheim. Wie sehen Sie Ihre Aufgabe? Man muss immer kritisch denken und unter den Teppich gucken. Und darin sehe ich die Rolle des Beirats: kritisches Denken von Außen einzuführen. Ein nickender und passiver Beirat wäre reine Zeitverschwendung. Kamen Sie schon einmal mit Gestaltung in Berührung? Ich habe 84 5 Jahre Erfahrung mit Gestaltung (lacht). Gibt es eine Aktivität, die Gestaltung heißt, die man lernen kann? Ist in 30 Jahren Computerentwicklung die Oberflächengestaltung der Systeme besser geworden? Eines hat sich ja nicht verändert: der Mensch sitzt immer noch vor der Maschine. Der Fortschritt der Computertechnik in den letzten 50 Jahren ist unglaublich. Eine Verbesserung der Benutzeroberfläche ist allerdings kaum zu spüren. Die heutige Software ist undurchschaubar und auch unbeherrschbar geworden, auch für Profis. Niemand versteht sie ganz und gar. Das bedeutet, dass der Mensch, der eigentlich Benutzer sein sollte, sich an das System anpassen muss. Das ist eine Tragödie. »
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Wir vertrauen also immer mehr Aufgaben Systemen an, die keiner mehr gänzlich versteht? Wir haben uns daran gewöhnt, uns von Computerdiagnosen abhängig zu machen, denn der Computer irrt sich ja bekanntlich nie. Vor einiger Zeit wurde mir ein 24-Stunden-EKG-Gerät umgeschnallt, das meine Herzfunktionen messen sollte. Laut Diagnose war ich tot. In Wirklichkeit waren nur die Batterien leer. Das hat wieder gezeigt, dass Maschinen menschlich sind, zumindest, was die Fehler angeht. Sie sagten einmal: »Was den Computer angeht, habe ich alles unterschätzt.« Wie sehen Sie die Zukunft zwischen Mensch und Maschine? Wird der Mensch langsam geschluckt? Ja, wenn wir nicht vorsichtig sind. Und ich glaube nicht, dass wir vorsichtig sein werden. Wir setzen momentan Sachen in Gang, die wir nicht verstehen und irgendwann auch nicht mehr aufhalten können. Etwas Einfaches kann riesige Konsequenzen haben. Kennen Sie den Zauberlehrling? Die Geister, die ich rief ? Exakt! Das Militär ist dafür das schlimmste Beispiel. Stephen Hawking gibt der Menschheit nur noch 60 Jahre. Man sollte das ernst nehmen. Man soll und kann sicher nicht den Computer abschaffen, aber die Denkweise der Menschen und der blinde Verlass müssen geändert werden! Ihr Kollege am MIT, Nicholas Negroponte, hat den 100-DollarLaptop für Afrika entwickelt. Ist das ein Fehler? Wieder einmal wird eine technologische Lösung politischen und menschlichen Problemen vorgeschoben. Ich weiß nicht, ob das der richtige Weg ist. Ich war lange gegen Computer in Schulen, und es gibt heutzutage viele Schulen, die ihre Computer komplett abschaffen. Immer mehr Professoren verbieten Laptops in den Unis. Die Leute hören nicht mehr zu. Das lenkt alles von den wichtigen Dingen der Lehre ab. Das heißt, dass die Kinder ohnehin mit der Technik so vertraut aufwachsen, dass sie in der Schule auch mal ohne auskommen können um sich auf das Wesentliche, nämlich auf Sprache und Inhalt zu konzentrieren. Unsere Professoren lehren uns, sich zuerst mit Stift und Kopf einem Problem zu nähern und erst im letzten Schritt den Computer einzuschalten. Wie sehen Sie das? Professoren haben immer Recht! Herr Weizenbaum, wir danken Ihnen für das Gespräch. (PF, JZ)
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Wie vereinbart, kommt Christophe Chan Hin mich besuchen, um mir seine Diplomarbeit zu geben. Ideal heißt sie und gilt als die Schöpfungsgeschichte einer neuen Weltreligion. In träumerischer Erwartung, er würde mit einem leuchtenden Marcellus-Wallace-Koffer ankommen, überrascht es mich dann doch, als mir Christophe grinsend eine Jutetasche überreicht. Ein unscheinbarer Beutel für eine so bedeutungsvolle Schrift, doch was zählt, ist bekanntlich der Inhalt, nicht die Verpackung. Und jener hat es in sich: mit witzigen und farbenfrohen Illustrationen versehene Texte, die absichtlich so klischee- und symbolüberladen sind, dass ich beim Lesen nicht nur schmunzle, sondern mich dabei erwische, laut zu lachen. Christophe Chan Hin ist ein lustiger Typ. Er steigert sich in jeden Unfug rein, je übertriebener, desto besser. Beim Lesen von Ideal merkt man jedoch schnell, dass es Christophe nicht allein bei Nonsens belässt. »Wir nehmen einen Schöpfer und geben die Portion gleichmässig verteilt in die Pfanne.« Der Schöpfer und Protagonist, die Übergeordnete Entität, merkt, dass es außer ihr nichts gibt, und es überkommt sie eine schreckliche Langeweile. »
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Die Muskelbepackten Konkurrenten: der Bademeister, der Phoenix und No Face fordern zur St채hlung auf, um nach jeder Konfrontation Ruhm und Ehre zu ernten.
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Was darauf folgt, ist eine ganz spezielle Version der Genesis. Gepaart mit Elementen aus allen Weltreligionen, dem Kapitalismus, Kommunismus, der Technikwelt, Liebe und vielen weiteren Idealen und Weltbildern, die uns leicht fanatisch werden lassen. Das alles vollgespickt mit Christophes unvergleichlichem Humor und einer ordentlichen Prise Sozialkritik. So wachen Ada und Evan an getrennten Orten irgendwo im Nirgendwo auf, bekleidet lediglich mit H&M-Unterwäsche. Fortan treten die göttlichen Ideale an sie heran, um ihnen etwas mit auf den Weg zu geben. Das, woran wir alle glauben, eben an ein oder mehrere Ideale, an Orientierungshilfen. Die hier abgebildeten Illustrationen sind dabei nur die Kirsche auf dem 5 Dollar-Milchshake, bestehend aus tiefgehender satirischer Moralphilosophie und Sittenlehre.
Christophe CHAN-HIN
So erhalten wir unter anderem die Lehren des Alles Verändernden Wechsels, ein Ideal in Chamäleon-Gestalt. 1. Lege dich niemals fest: Denn alles kann sich verändern, und dann wirst du es schwer haben, dich schnell umzustellen. 2. Mit mir kommst du günstiger weg als mit deinem alten Stromanbieter. 3. Du bist unvollkommen. Immer. 4. Nichts und Niemand bleibt immer das oder der Gleiche. Alles verfällt und wird irgendwann schlecht: Schau in deinen Kühlschrank. Was du zu lang drin liegen lässt, vergammelt. 5. Nichts Gutes bleibt gut und nichts Schlechtes schlecht. 6. Huldige mir bei Weltreisen. Und an Fasching. Wo man sich verändert eben. 7. Wenn du stirbst, veränderst du dich nur und gehst in den Kreislauf der ewigen Veränderung ein, und aus deinen Überresten werden Nährstoffe für andere Wesen. Und wir sahen, dass es nicht gut war. Nein, es war ideal! (JR)
Diplomarbeit »Ideal« bei Prof. Friedrich christophe.chanhin@gmail.com www.sternenhandwerk.de
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Dank Computer ist heute jeder Typograf. Was dabei herauskommt, ist meist schrecklich und gerade für echte Typofans oft kaum zu ertragen. Man denke nur an WordArt. Aber auch in den eigenen Reihen übernimmt immer häufiger der Rechner das typografische Denken. Da blitzt wie eine Typo-Oase der Gestaltungskurs von Claudia Bärbel Kirsamer durch das Bits-und-BytesGestrüpp. Allgemeine Experimentierfreudigkeit und die Freiheit, eigene Ideen verwirklichen zu können, führten im letzten Semester zu ungeahnten typografischen und kalligrafischen Ergebnissen. Dass der Kurs aus Studenteninitiative entstanden ist, zeigt das große Interesse an diesem Thema und den Bedarf, wieder öfter zu den Wurzeln der Schriftgestaltung zurückzukehren. Wie schnell aus einfachen Experimenten dabei ein eigener Schriftzug oder sogar ein ganzer Font werden kann, begeisterte nicht nur die Studenten. So sind neben hunderten von kunstvoll verzierten Blättern eine Vielzahl neuer Schrifttypen, Alphabete und Logoschriftzüge entstanden. (BA)
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1. »Mozartschriftzug« Michael Erbach 2. »el fanto« Bastian Allgeier 3. »Andesi« Jürgen Schlotter 4. »milase« Julian Zimmermann
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Du kannst sie mit dem Verstand nicht begreifen. Du kannst sie nicht suchen und finden – sie findet Dich! In Kristin Lauers Kurzfilm zum Thema Liebe sind Krise und Liebe eine unzertrennliche Beziehung zueinander eingegangen. Ein gediegener Abend unter Freunden entwickelt sich zu einem wahren Gefühlschaos. Das Schöne und Interessante dabei ist, dass jede »Liebeskrisen-Story« im wahrsten Sinne ihren eigenen Raum bekommt. Im Film spielen Laiendarsteller und Schauspielschüler, der Umgang mit Kamera, Licht und Bildtechnik ist frei von Hilfsmitteln. Das und Kristins Gefühl für Perspektive erzeugen eine spannende und gleichzeitig bedrückend reale Atmosphäre. Alle Szenen sind gezielt von der Schulter gedreht. »Dadurch bekommt man mehr Dynamik in die Bilder und man ist flexibler«. Als Drittsemester wagte sich Kristin zum ersten Mal an ein szenisches Projekt dieser Größenordnung. Sie erzählt darin eine spannende und aus dem Leben gegriffene Geschichte. Wir sind uns sicher, dass Sie sich in mindestens einer der Situationen wiederfinden werden. (KG) Liebe? ist online zu sehen unter: I www.designwiki.de/liebe
Kristin LAUER
Semesterarbeit »Liebe?« bei Prof. Braemer kristinlauer@gmx.de
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Das Problem ist Ihnen bekannt: Sie sitzen gemütlich in Ihrer Mittagspause und … Mist! Schon wieder ein Fleck! Wie ärgerlich! Aber haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, dass dieser Schmutz, den Sie als störend empfinden, auch nützlich oder gar wertvoll sein könnte? »Vielleicht an einem anderen Ort«, dachte sich Alexandra Fragstein und machte es sich zur Aufgabe, den Schmutz von seinem schlechten Ruf zu reinigen. Mit ihrer Diplomarbeit Zum Schmutz beweist sie, dass er auch einen positiven Nutzen hat. Man muss ihn nur gekonnt einsetzen. Ein von Alexandra erfundener Schmutzforscher führt in den theoretischen Teil ein, erläutert schmutzige Begriffe und die Bedeutung des Schmutzes aus wissenschaftlicher Sicht. Aus den Erkenntnissen seiner Forschungsarbeit entsteht ein Produkt, das eine noch völlig unbesetzte Lücke in den Regalen deutscher Supermärkte füllt: Nutz-Schmutz. »
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Schmutz ist Materie am falschen Ort. Bewusst eingesetzt kann man ihn f端r sich nutzen.
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Alexandra hat es geschafft, den sonst so unerwünschten Substanzen einen Wert zu geben. Abgefüllt in trügerische kleine Fläschchen erscheinen sie so verführerisch, dass sie erst bei genauerer Betrachtung ihren unerwarteten Inhalt preisgeben. Hübsch verpackt sind Schweiß, Speichel, Schlamm, Ejakulat, Fett, Eier und anderer Nutz-Schmutz zu erwerben und für verschiedene Zwecke einsetzbar. 16 Substanzen, die 16 unterschiedliche Verschmutzungen verursachen. In ihrem Kontext sinnvoll, an ihrem Ort erwünscht. Kein Schmutz. Oder doch? Für den Käufer jedenfalls nicht. Vielleicht an einer anderen Stelle, in einem anderen Zusammenhang. Man bedenke mögliche Anwendungsfehler. Die satirische Arbeit, die als ironisierende Anlehnung an die heutige Sauber-Mach-Industrie verstanden werden soll, verführt den Leser dazu, selbst einmal über den eigenen Schmutzumgang nachzudenken. Was bleibt ist die Erkenntnis, dass Schmutz primär eine hinterlassene Spur ist. Völlig wertfrei und neutral. Und was ist schon dabei, wenn jeder sieht, dass es in der Mittagspause Tomatensauce gab? So kommen jedenfalls keine blöden Fragen zu Ihrer Diät auf. (MS)
Alexandra
FRAGSTEIN Diplomarbeit »Zum Schmutz« bei Prof. Lindauer alexfragstein@web.de
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Ich habe Bernhard Pompeÿ jetzt knappe fünf Wochen nicht gesehen und bin etwas enttäuscht, als ich ihn zum Interview treffe. Unbewaffnet. Kein Hut, keine Locken, kein Arafat-Tuch. Nicht mal ein Lamm. Braun ist er geworden. Na immerhin. Bernhard bereiste gut einen Monat lang Israel und Palästina, um sich für seine Masterarbeit ein Bild der Situation vor Ort und besonders wichtig, von beiden Seiten zu machen. Der Titel: Kommunikationsdesign als Konfliktlösung? – Möglichkeiten und Unmöglichkeiten von Kommunikationsdesign am Fallbeispiel Israel und Palästina. Was Bernhard erzählt, ist deprimierend und erschreckenderweise immer irgendwie nachvollziehbar.
Bernhard, Du hast Dich gut einen Monat lang in einem Krisengebiet aufgehalten. Wie gefährlich kann man sich das vorstellen? Grundsätzlich ist die Situation, je nach politischen Ereignissen, mal mehr und mal weniger stark angespannt. Zivilisten, die offen ihre automatischen Waffen tragen, gehören vor allem in Jerusalem zum Stadtbild. Der Unterschied zwischen der Westbank, also dem palästinensischen Autonomiegebiet (PA), und dem Rest Israels ist riesengroß und eklatant. Dass so ein Unterschied zu Spannungen führen muss, ist nur nachvollziehbar. Aber ungeachtet dieser Tatsche haben die Menschen ein Alltagsleben. Was bleibt ihnen auch anderes übrig? Sie haben es ja nicht anders kennen lernen dürfen. In welcher Form wird durch Kommunikation Missverständnis, Fremde und Hass geschürt? Kommunikation entsteht, wenn zwei Leute den gleichen »Code« verwenden. In diesem Falle ist das ja leider nicht so. Arabisch und Hebräisch sind schon im Schriftbild vollkommen unterschiedlich. Lässt man nun jemanden an der Kommunikation nicht teilhaben, kann das bereits schon eine Art der Diskriminierung sein. Zum Beispiel ist das klassische Mini-Busticket auf Hebräisch. Manche Busse fahren aber ausschließlich in arabischen Gebieten, wo gar kein Jude lebt. Diese subtilen Arten der Kommunikation sind es, die manchmal den Funken darstellen, der den Hass schürt. »
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Sehen die Menschen noch die »wahren Gründe« des Konflikts, sofern es diese überhaupt noch gibt? Die aktuelle Situation mit der »Abspaltung« des GazaStreifens kann hier als ein Beispiel für den ganzen Prozess der Konfliktgeschichte dienen. Prinzipiell kann es nur eine Zwei-Staaten-Lösung geben, das ist beiden Parteien sowie den arabischen Anrainerstaaten längst klar. Doch Hardliner auf beiden Seiten versuchen dies durch Terroranschläge oder die umstrittene Siedlungspolitik nach wie vor zu unterbinden. Die Folge ist wieder ein weiterer Stein auf dem Weg der Geschichte zur Beilegung des Nahostkonfliktes. In welcher Form grenzt Design aus? Symbole, Formen und Farbe spielen auf beiden Seiten eine wesentliche Rolle. Betrachtet man das Ganze unter dem Aspekt der Corporate Identity, des Corporate Designs, oder der Corporate Behaviour, sind erstaunlich viele Parallelen festzustellen. Ein Produkt – und sei es nur Reis oder ein Erfrischungsgetränk – ist ohne die Farbe Grün, die heilige Farbe im Islam, nicht zu verkaufen. Weiteres Erkennungsmerkmal ist zum Beispiel auch die Kufiya, das Palästinenser-Tuch, ein Zeichen der Bereitschaft, als Märtyrer zu sterben. Die Symbolik in Israel ist nicht minder stark. Kein Gebäude oder Platz, auf dem nicht irgendwo die Menorah oder ein Davidstern in allen Variationen angebracht, beziehungsweise » 34
aufgestellt ist. Ein Fahnenkult, den wir in Deutschland nur zu Fußball-WM-Zeiten hatten, ist alltäglich und gehört in Israel zum guten Ton. Glaubst Du, Design kann im Umkehrschluss den Konflikt mildern oder sogar lösen? Lösen? Absolut nein. Dennoch hat die gewagte These »Kommunikationsdesign als Konfliktlösung?« einen interessanten Aspekt. Da der gesamte Konflikt so vielschichtig ist – politisch, historisch, soziologisch oder theologisch – kann man es sich meiner Meinung nach nicht leisten, nur auf ein Pferd zu setzen, zum Beispiel nur den politischen Weg einzuschlagen. So kam die Überlegung, ob, und wenn ja, welche Rolle Kommunikationsdesign übernehmen könnte. Während meiner Reise und auch danach habe ich mit vielen Leuten gesprochen, die mir genau das bestätigt haben und diesen Ansatz für überlegenswert halten. Mit meiner Arbeit möchte ich auch aufzeigen, dass es für einen Kommunikationsdesigner ein weitaus größeres Betätigungsfeld gibt, jenseits von Geschäftsausstattungen und Imagebroschüren. (JZ)
Bernhard POMPEŸ
Masterthesis »Kommunikationsdesign als Konfliktlösung?« bei Prof. Kolaschnik info@bernhardpompey.de www.bernhardpompey.de/israel
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Die Akquisition von Designaufträgen ist eine wenig geliebte Aktivität, aber dennoch erfolgversprechend, wenn man ein paar Grundsätze beherzigt. Falls ein Designer absolut neu startet und auch keine Branchenkenntnisse hat, sollte er zunächst die regionalen und lokalen Möglichkeiten abklopfen. Das anschließende Gespräch erfordert allerdings etwas Geschick, damit der potenzielle Kunde sich auch angesprochen fühlt. Also nicht bisherige Aktivitäten mies machen, sondern sie wohlwollend zur Kenntnis nehmen und eine weitere »gute Idee« signalisieren. Wer einem potenziellen Kunden ein individuelles Angebot unterbreitet, wird in 8 von 10 Fällen auf Interesse stoßen. Was dabei unbedingt ins »Gepäck« gehört: ein MiniFolder mit Referenzen oder Arbeitsbeispielen, um auch nach dem Gespräch in Erinnerung zu bleiben. Der klassische Weg einer Kontaktaufnahme besteht aus dem Akquisitionsbrief, einem anschließenden Telefonat und abschließend: dem persönlichen Gespräch. Der Brief muss gut getextet sein, sich von der täglichen Massenpost positiv abheben und optisch einen guten Eindruck machen. Im letzten Satz des Briefes, dem möglichst ein kleines optisches Tool beiliegen sollte, wird der zeitnah folgende Anruf des Designers angekündigt. Das Telefonat ist der zweite wichtige Schritt auf dem Weg zu einem neuen Kunden, daher bedarf dieses Gespräch einer guten Vorbereitung. Schönwettergespräche sollte man vermeiden, sondern klipp und klar sagen, was man für den Kunden tun kann. Der gute Eindruck durch Brief und Telefonat sollte sich im persönlichen Gespräch noch einmal verstärken. Das heißt: Kompetenz vermitteln, Ernsthaftigkeit und echtes Interesse an Programm oder Produkten des Hauses zeigen, viel fragen und sich Notizen machen, Vorteile und Nutzen einer Zusammenarbeit erläutern und natürlich einen guten Eindruck machen.
Wenn Sie sich für die Selbständigkeit entschieden haben, sollten Sie sich auch für ein klares Profil entscheiden, denn die Beschreibung »Grafik-Design von A - Z« in einigen Portfolios wirkt eher hilflos und beliebig bzw. sie assoziiert »überall mittelmäßig«. Sicher etwas pauschal, doch Multitalente sind nun mal dünn gesät im Leben. Nur wer seine Fähigkeiten genau kennt und kommuniziert, kann im globalen Markt bestehen. Versuchen Sie also, sich selbst und Ihre Fähigkeiten in wenigen Sätzen zu beschreiben. Praktisch sich selbst als Marke zu positionieren. Wichtig ist eine flexible Denkweise, um sich auf veränderte Situationen einstellen zu können sowie eine positive Grundeinstellung, damit Ihr Kunde das Gefühl hat, bei Ihnen gut aufgehoben zu sein. Die Präsentation von Gestaltungsvorschlägen muss gut vorbereitet werden, denn sie bedarf einer gewissen Dramaturgie. Schließlich geht es nicht nur darum, Informationen zu vermitteln, sondern Verständnis und Begeisterung auszulösen und die Erwartungen zu erfüllen, die mit der Einladung zu einer Präsentation verbunden sind. Und denken Sie daran, dass Sie Ihre Zuhörer vor allem begeistern wollen für Ihre Ideen. Das heisst, Sie selbst müssen diese Begeisterung – Ihr Engagement für die Sache – ausstrahlen. Neben der kompetenten Handhabung ihrer Präsentationsmittel sind Handouts empfehlenswert, da dies die Merkfähigkeit steigert und die Überzeugung nachhaltig wirkt. »Pannen« während der Präsentation passieren meist dann, wenn ein Designer sprachlos ist, das heißt, wenn er seine Ideen präsentiert und sich darauf verlässt, dass sie ohne Erläuterung akzeptiert werden. Bei mehreren Gesprächspartnern sollten Sie ohnehin damit rechnen, dass einer dabei ist, der sich »profilieren« möchte, und sei es durch unsachgemäße Einwände. Wer diese nicht durch eine sachliche Argumentation entkräften kann, hat schlechte Karten. Wenn Sie genügend gute Argumente für Ihre Lösung präsentieren und Ihr Vorschlag ein kreatives, dem Briefing entsprechendes Artwork darstellt, wird Ihre Idee mit Sicherheit Akzeptanz finden. Denken Sie daran: Entscheidungen werden mit dem Gefühl getroffen, jedoch mit dem Verstand begründet. (Heide Hackenberg)
Heide Hackenberg ist Autorin der Bücher Kommunikation: Akquisition und Kalkulation und Was kostet GrafikDesign?, Lehrbeauftragte der Fachhochschulen Mainz, Braunschweig und Biel/Schweiz, Mentorin vieler selbstständiger Designer und Pressesprecherin von FIDIUS – Faire Designwettbewerbe e.V. Im Rahmen der Mannheim Masters Vortragsreihe referierte Heide Hackenberg am 13. und 14. November an der HS Mannheim über PraxisTipps für Selbstständige, Urheberrecht für Designer und Vergütungen von Designleistungen.
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Zum zwölften Mal fand im März 2007 der inzwischen legendäre gemeinsame Workshop der Hochschule Mannheim und der École des Beaux-Arts in Caen statt. Jedes Jahr zu Beginn des Sommersemesters setzen sich bis zu 20 Studenten aus beiden Städten in Teams zusammen und erarbeiten in Rekordzeit Lösungen für eine geforderte Aufgabe. Diesmal regierte das Thema food for thought den 12-tägigen Workshops in Caen. Finja Geckeis und Nadine Zimmer aus Mannheim sowie Pauline Ledoyen aus der Normandie kreierten ein Buch mit dem Titel Interior Food. Die Idee entstand aus einer einzelnen Kernaussage: Food is more than eating. Fünf Kategorien: Living, Relaxing, Cooking, Dressing und Working unterteilen das als Katalog fungierende Buch und ermöglichen durch eine spezifisch zugeordnete Farbkodierung eine gute Navigation. Das Ziel, der Nahrungsaufnahme mehr Bedeutung zu verleihen, wird über Formanalogie von Objekt und Nahrungsmittel oder neue Sichtweisen über das Essen kommuniziert. In einem neuen Kontext dargestellte Lebensmittel wie Karotten, Pilze oder Pancakes springen auf den aktuellen Trend zu mehr Ernährungsbewusstsein auf. Ironische Darstellungen geben dem Betrachter Denkanstöße und erfüllen dadurch gleich im doppelten Sinne die vorgegebene Aufgabenstellung. Mit dem schlichten Erscheinungsbild der Arbeit involvieren die drei Studentinnen geschickt Zigarettenverpackungen, Radieschen und Blumentöpfe. So können Sie mit der Mozzarella-Maus und der Schokoladen-Tastatur geschmackvoll im Internet surfen. Guten Appetit! (AC)
Finja
GECKEIS Caen-Workshop »Interior Food« bei Prof. Berger und Prof. Göldner finja_geckeis@hotmail.com
Nadine
ZIMMER Caen-Workshop »Interior Food« bei Prof. Berger und Prof. Göldner nadine-zimmer@web.de
und Pauline Ledoyen (École des Beaux-Arts, Caen)
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Eines Tages traf Martin Burkhardt bei einem Kaffee auf Steffen Herbold (siehe Interview komma eins). Der Creative Director, Schriftsteller und Textdozent erfuhr von Martins anstehender Diplomarbeit und machte ihm ein unwiderstehliches Angebot: »Ich schreib’ dir eine Geschichte, und du illustrierst sie! Sie heißt Es gibt Piraten.« Martin war begeistert, nahm die Herausforderung an und sagte zu. »
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Martin Burkhardt, 25, kommt aus dem kleinen Abstatt bei Heilbronn, zeichnet alles und jeden, der ihm in die Quere kommt und wird oft vor Gericht geladen – als Zeichner, versteht sich. Als Dauergast in den Zeichenund Illustrationskursen der Fakultät gelang es ihm früh, sich einen einzigartigen Stil zwischen Realismus, Überzeichnung und Linienschärfe zuzulegen. Dieser zierte auch die erste Illustration, die Martin kurz darauf per Mail an den Autor in spe schickte. Ein Mädchen unter der Bettdecke mit einem Piraten am Fußende. Herbolds knappe Antwort: »Toll«. Erst 17 Tage später kam für Martin die Auflösung dieser zweideutigen Antwort: eine kommentarlose E-Mail mit der fertigen Geschichte. Es gibt Piraten – oder: Das betrübliche Leben der Lili Lillersen. »
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Martin
BURKHARDT Diplomarbeit »Es gibt Piraten« bei Prof. Duttenhoefer mail@martinburkhardt.de www.martinburkhardt.de
Als Lili Lillersen eines Nachts erwachte, entdeckte sie, dass am Fußende ihres Bettes ein Pirat saß. »Es gibt keine Piraten«, sagte sie sicherheitshalber. Der Pirat antwortete: »Wenn du 5, 6 oder 7 bist, gibt es welche. Ab 8 gibt es dann keine mehr. Wie alt bist du?« »22«, sagte Lili. »Das ist allerdings beunruhigend«, antwortete der Pirat, »wir sollten der Sache unbedingt nachgehen.« Von da an begleitet Martin Lili und den Piraten durch eine bittersüße Geschichte aus Tragik und Komik, irgendwo zwischen Traum und Wirklichkeit. 29 farbige Doppelseiten, die mit einer Unzahl an feinsinnigen Details verwöhnen, während sie gleichzeitig den Duktus der Vorzeichnung behalten, ja fast zelebrieren. Feinfühlig fängt Martin mit Farbe und Perspektive die melancholische Atmosphäre der Erzählung ein. Vor allem seine unverwechselbare Schraffur bleibt dabei lange im Gedächtnis. (NF)
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Die totalitäre Überwachung, der sich fast niemand entziehen kann. Niemand weiß, ob er gerade beobachtet wird oder nicht, man kann nur spekulieren, wie oft und nach welchem System die Überwachung stattfindet. Es ist sogar denkbar, dass sich ständig alle beobachten. Dieses Lebensbild des Alltags in einem dystopischen Überwachungsstaat beschreibt George Orwell in seinem 1984. Doch bald könnte es Wirklichkeit werden. Zumindest arbeiten drei Studenten der Fakultät Gestaltung fest daran. Vera Pardall, Kristin Lauer und Sebastian Schäfer promoten in ihrem Orwell Projekt mit Flyern und Plakaten eine solche Überwachungsgesellschaft. Der Interessierte kann sich laut Werbung zur Orwell-Community anmelden und erhält so eine kostenlose Webcam, die er auf ein Ziel seiner Wahl richten kann. Jeder angemeldete User hat unbeschränkten Zugang zu allen Webcams der Community. So wird mehr Sicherheit, mehr Information und mehr Entertainment versprochen. Das Projekt aus dem Institut für interaktive Medien bildet einen Ansatz, der zu Denken anregt. Die Website, die hinter der Kampagne steckt, stellt den Intressenten folgende Frage: »Können Sie sich Orwell auch in Ihrer Stadt vorstellen?« Es wird sich herausstellen, ob in einer Zeit, in der die Überwachung von Autobahnmaut, Fußgängerzonen und Container-Bewohnern zur Normalität gehören, Orwells Visionen noch Schrecken verbreiten. Egal, ob sich der User für »Ja« oder »Nein« entscheidet, nach dem Klick wird der Fake aufgelöst. Noch erscheint solch ein Zustand erschreckend und weit weg. Könnte er zur Realität werden? Big Brother is watching you! (AS)
Sebastian SCHÄFER
Semesterarbeit »Orwell« bei Prof. Wöhlbier bayse@gmx.de
Vera
PARDALL Semesterarbeit »Orwell« bei Prof. Wöhlbier pipilottaviktualia@gmx.de
und Kristin Lauer (Infos auf Seite 27)
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Bei vollem Bewusstsein, jedoch unfähig zu kommunizieren. Hellwach, aber abgeschottet vom Leben. Gefangen im eigenen Körper, den eigenen Gedanken, die unfähig sind, nach außen zu dringen. So ähnlich kann man sich den Zustand des Locked-In-Syndroms vorstellen, unter welchem Prof. Dr. Sunas, der Protagonist der Graphic Novel LockedIn leidet. Nach jahrelanger Forschung hat er den menschlichen DNA-Code vollständig entschlüsselt und ist damit in der Lage, jede Krankheit zu heilen. Von Pharmakonzernen entführt, wird Sunas bei der missglückten Befreiungsaktion angeschossen und fällt ins Koma. Ein Forscherteam unternimmt den Versuch, in seine Gedankenwelt zu gelangen, um an die nie dokumentierten Forschungsergeb-
nisse zu kommen. Autor und Illustrator der glanzvollen Diplomarbeit ist Johannes Bayer. Als leidenschaftlichem Musiker und Zeichner stand für ihn schon lange fest, eine grafische Diplomarbeit mit Hilfe musischer Techniken über den Rand des Papiers hinweg auszudehnen. Mit Locked-In gelang ihm mehr als das: eine geradezu das Bewusstsein erweiternde Reizung der Sinne in der Verknüpfung von visueller und auditiver Kunst. Ein Soundtrack, den Johannes mit befreundeten Musikern produzierte, begleitet das Buch und greift die visuelle Darstellung der Geschichte dramaturgisch auf. Melodien werden im Kopf visualisiert, zu akustisch erklingenden Bildern. » 45
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Der gestaltete Teil des Werkes überwältigt vor allem durch den Einsatz verschiedener Techniken der Illustra tion. Aquarell, Acryl, Gouache, Tusche, Polaroidtransferverfahren, Wachsmaler, Marker und Kartoffelstempel kamen neben digitalen Techniken wie 3D-Visualisierung hemmungslos in einen Topf. Doch das Ergebnis ähnelt keineswegs einem Potpourri. Allen Bedenken angesichts der bunten Vielfalt an Techniken zum Trotz bildet das Buch auf 96 Seiten eine absolute Einheit. Was diese Arbeit herausragend macht, ist die Art, wie der Bildrhythmus die Geschichte trägt. Oft bilden mehrere Doppelseiten nebeneinander betrachtet eine fortlaufende und zusammenhängende Collage.
Johannes BAYER
Diplomarbeit »Locked-In« bei Prof. Duttenhoefer jotopia@gmx.net www.jotopia.de
Soviel Augenschmaus kommt an: Auszüge aus der Diplomarbeit sind in dem Buch Freistil 3 – Best of European Commercial Illustration veröffentlicht, erschienen im Hermann Schmidt Verlag, Mainz. (PF)
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Wie den Anfang einer großen Liebe beschreiben Elias und Saria ihre erste Ausstellung und die dazu gehörige Diplomarbeit falling in love. Thematisch setzen Sie sich mit Jean-Baptiste Grenouille auseinander, Patrick Süskinds geruchslosem Protagonisten, dem Duft als Zeichen von Individualismus und dem Zusammenspiel von Kunst und Tod. Ihre fotografische Interpretation schafft es, dabei ebenso eindrucksvoll Begierde und Erinnerungen hervorzurufen, wie es sonst nur Düfte vermögen. Es wird eine Welt zwischen Perfektion und Künstlichkeit offenbart, deren Look sich auch die zeitgenössische Modefotografie verschrieben hat. Angefangen hat alles in Mannheim. Elias spielte professionell Basketball und musste sich zwischen Sport und Design entscheiden. Saria traf er dann bei der Mappenberatung und saß während der Aufnahmeprüfung neben ihr. Später belegten sie dann die gleichen Kurse und verfolgten gemeinsame Projekte. Saria war anfangs stark typo-orientiert und hätte ohne das Engagement mancher Professoren vielleicht nie die fotografische Richtung eingeschlagen. Bei Prof. Göldner merken jedoch beide, dass die Fotografie ihnen nahe lag. Heute sind sie froh, dass man in Mannheim von Anfang an in alle Bereiche der Gestaltung eingeführt wird. Auch der starke Verbund der Studenten, den Sie nach ihrem Abschied vermissten, ist ihnen gut in Erinnerung geblieben.
Um ihr Diplomprojekt in dem gewünschten Ausmaß verwirklichen zu können, zog es beide nach New York, wo Sie zuvor schon assistiert hatten. Anfangs ohne Geld und Unterkunft erarbeiteten Sie sich halbtags das Budget um ihre Strecken zu finanzieren. Dabei immer auf Kontakte angewiesen, die ihnen pro bono zur Seite standen und heute wie eine kleine Familie für sie sind. Jedes Shooting bedeutete einen Höhepunkt und spätestens der Rausch, der eintrat, wenn sie bemerkten, dass eine Idee funktioniert, ließ alle Strapazen vergessen. Jetzt heißt es Fuß fassen in New York, um die Liebesgeschichte fort zu schreiben. (MF) I www.elias-saria.com
Elias Wessel & Saria Atiye
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IMPRESSUM Hochschule Mannheim Fakultät für Gestaltung komma Redaktion Paul-Wittsack-Straße 10 68163 Mannheim I redaktion@komma-mannheim.de
Chefredakteur Julian Zimmermann (JZ) Redaktion Bastian Allgeier (BA) Alessia Corallo (AC) Pascal Fedorec (PF) Nadine Fischer (NF) Michael Frahm (MF), FOTOS Krzysztof Graf (KG) Jens Richter (JR) Anna Schlecker (AS) Mirka Laura Severa (MS)
Schriften FF Clifford, FF Zine beide erhältlich bei I www.fontshop.de
Druck WDW Druck GmbH, Leimen-St. Ilgen Engelhardt und Bauer-Gruppe I www.wdwdruck.de
komma beruht auf einer Diplomarbeit von Moritz Nolting. Wir danken Moritz Nolting, unseren Professoren und Mitarbeitern, Johannes Brückner, Alexandra Fay, Heide Hackenberg, Bernhard Pompeÿ, Michael Schug, Eva-Maria Stein, Edward Tylkowski und Jörg Volz. Anzeigen
Papier Umschlag: Mythos weiß 330 g/m² Inhalt: Mythos weiß 160 g/m² Mythos ist exklusiv erhältlich bei Deutsche Papier. I www.deutsche-papier.de I info@deutsche-papier.de
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Die in komma enthaltenen Artikel spiegeln die Meinung der Redaktion und nicht die der Hochschule Mannheim wider.
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Ein Magazin der Hochschule Mannheim, Fakult채t f체r Gestaltung, Ausgabe 2, Dezember 2007