Ein starkes StĂźck Sauerland
zwischen Volme und Lister
Kierspe
Meinerzhagen
Volmetal
DAS SAUERLANDMAGAZIN WINTER 2019/2020
Weihnachtsmann mit Herz TobiasClever bereitet Kindern Freude
Leuchtturmprojekt Science-und Social-College am Gymnasium
Die Puppenmacherin Silvia Baucklohs besondere Leidenschaft www.komplett-magazin.de
Umweltschutz - Wir handeln! Wärmerückgewinnung Wir nutzen die Abwärme unsererMaschinen und speisen diese in unseren Heizkreislauf ein.
Regenwassernutzung Das im Sauerland nicht selten fallende Regenwasser wird aufgefangen und intern genutzt.
Ökostrom Wir arbeiten und produzieren mit 100% grünemStrom.
FSC-Papiere Holz-und Papierprodukte mit diesem Siegel stammen aus nachhaltiger Bewirtschaftung.
Klimaneutrales Drucken Beim klimaneutralen Druck werden die CO2-Emissionen,die von der Papierherstellung bis zumfertigen Druckprodukt entstehen, genau erfasst und berechnet um an anderen Stellen wieder ausgeglichen zu werden.
Darmcher Grund 14 · 58540 Meinerzhagen · 02354/9284-50 · info@groll-druck.com · www.groll-druck.com
Komplett. . .
Iris Kannenberg Sarah Kriegeskotte
15000 Zinnfiguren nennt Detlef Wetzel sein Eigen. Das sind fast so viele Figuren wie Kierspe Einwohner hat, nämlich rund 17000. In seinem Haus in Kierspe präsentiert Wetzel seine Zinnarmee. KOMPLETT-Autor Martin Büdenbender hat das Märkische Zinnfigurenkabinett besucht und stellt es Ihnen,
Wolfgang Teipel
KOMPLETT-Autor Bernhard Schlütter hat einige Landwirte aus dem oberen Volmetal durchs Jahr begleitet. Bei seinen Besuchen auf den Höfen hat er viele neue Einsichten gewonnen. Sein Fazit: Es wird Zeit, dass wir den Bauern mehr Respekt entgegenbringen.
Bernhard Schlütter
... ist Deutschland seit dem 3. Oktober 1990. Die friedliche Revolution in der DDR, die im Oktober 1989 begonnen hatte, war damit von Erfolg gekrönt. Vor 30 Jahren hat Günter Lüsebrink in Meinerzhagen eine Eichel in einen Blumentopf gesetzt. Es war kurz nach dem Tag des Mauerfalls am 9. November 1989. Die Eiche ist herangewachsen und hat noch Luft nach oben. KOMPLETTAutor Horst vom Hofe zieht Parallelen zur deutschen Geschichte nach dem Mauerfall.
Horst vom Hofe
Heiko Höfner
Eine echt starke Dorfgemeinschaft hat KOMPLETT-Autorin Iris Kannenberg in Oberbrügge-Ehringhausen angetroffen. Sie ist im dörflichen Ortsteil von Halver einfach mal von der Hauptstraße abgebogen und ins quicklebendige Dorfleben eingetaucht. Dazu gehört auch das evangelische Kirchenhaus, dessen 50. Jubiläum in diesem Jahr gefeiert wird.
Martin Büdenbender
Der Wind der Veränderung weht über die Schalksmühler Höhen. Hier soll die Kreuzkirche mithilfe von Fördermitteln zu einem Begegnungszentrum umgestaltet werden. KOMPLETT-Autor Wolfgang Teipel begleitet das Vorhaben, das dem Volmeort eine ebensolche Erfolgsgeschichte bescheren könnte, wie das Lied „Wind of Change“ der Gruppe Scorpions.
Rüdiger Kahlke
lieber Leser, liebe Leserin, vor.
Klaus Brunsmeier aus Halver prägte als Vorstandsmitglied des Bundes für Umwelt- und Naturschutz die Umweltpolitik in Deutschland maßgeblich mit. Nun wird der Halveraner nicht erneut für ein Vorstandsamt kandidieren. Mit KOMPLETT-Autor Rüdiger Kahlke zieht der 61-Jährige Bilanz seines umweltpolitischen Wirkens und schildert seine Zukunftspläne. Nun ist sie wieder da, die Zeit der Weihnachtsmärkte und Adventskonzerte. Wir geben Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, natürlich einen kompletten Überblick und einige Hinweise auf besonders empfehlenswerte Veranstaltungen. Nehmen Sie sich trotz allen vorweihnachtlichen Trubels aber auch Zeit für Besinnlichkeit, schöpfen Sie zwischen den Tagen Kraft fürs neue Jahr und vor allem: Bleiben Sie komplett!
Sarah und ThorstenKriegeskotte, Bernhard Schlütter und das komplette Team vom KOMPLETT-Magazin
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Titelfoto: Martin Büdenbender
Zukunft gestalten - Landwirte - 8
Alles drin Zukunft gestalten Echte Sauerländer - Klaus Brunsmeier - 12
Bauern brauchen Mut und Durchhaltevermögen ...........8 Neue Temperaturrekorde verzeichnet ...........................10 Günter Lüsebrink pflanzt Eiche der Einheit ...................30
Schalksmühler Kreuzkirche wird Bürgerzentrum......48 Leuchtturmprojekt Science- & Social-College ...........72
Echte Sauerländer Klaus Brunsmeier - Umweltpolitik mitgeprägt .........12 Iris Kannenberg trifft Rüdiger Rohmann - Fotograf und Denkmalpfleger ......22
Komplett lecker - Kochen mit Nüssen - 44
Rainer Biesinger - der Heavy-Metal-Coach ...............64
Komplett lecker und gemütlich Schlüchtermanns Kolumne: Von Steinpilzen, Löffelmenüs & Speisekarten mit Höhenangaben.... 41 Ran an die harten Schalen.........................................44
Kultur komplett Markus J. Beyers neuer Roman „Dunkle Dichter“ ..... 7 Glocken, die Geschichten erzählen ..........................75 Komplett erleben - Zinnfiguren - 34
Komplett aktiv - Puppenmacherin - 26
Komplett erleben Die Nordhelle im Winter ............................................. 6 Märkisches Zinnfigurenkabinett.................................34 Bilder mit Seele ..........................................................38 Veranstaltungen: Nichts wie hin! .......................42/43 Weihnachtsmärkte im oberen Volmetal ...................40 Zu Gast in Oberbrügge-Ehringhausen........................50 Kirchenhaus bietet Raum für Gottesdienst, Feste und Konzerte .....................................................55 Freizeitwert der Glörtalsperre wird gesteigert ........68
Komplett aktiv
Komplett beraten - Pflegedienst - 32
Silvia Bauckloh lässt die Puppen tanzen ...................26 Skiteam läuft Werbung fürs Sauerland .....................59
VHS Volmetal - breites Angebot für Wissbegierige ... 60 Weihnachtsmann mit Herz.........................................78
Komplett beraten Nachhaltige und umweltfreundliche Fußböden .......16 Zusammen ist weniger allein ....................................32 Rechtstipp: Arbeitsrecht .............................................58
Berufswelt Sauerland - Fahrradlicht - 18
Berufswelt Sauerland Fahrradlicht made in Meinerzhagen .............................18
Komplett in eigener Sache Impressum ................................................................... 7 Hier gibt es das Komplett-Magazin ...........................63 Geschichtenschmiede: Georg Luckmann.................. 80 Horst vom Hofe: Genau! ............................................ 82 Kultur komplett - Glockenmuseum - 75
DIE NORDHELLE IM WINTER Ein Ausflug zur Nordhelle lohnt sich zu jeder Jahreszeit, ganz besonders aber im Winter. Grandiose Aussichten verspricht der Wanderweg Höhenflug Sauerland auf seinem Weg von Meinerzhagen und Altena bis nach Korbach. Kurz nach dem Start in Meinerzhagen schwingt er sich zu einem ersten Höhepunkt, zur Nordhelle, hinauf. Sie ist mit ihren 663 Metern die höchste Erhebung des Ebbegebirges im westlichen Sauerland und befindet sich auf der Gemeindegrenze von Herscheid und Meinerzhagen. Dank der Höhenlage schneit es hier selbst in milden Wintern.
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Eine zauberhafte Winterlandschaft lädt dann zum Rodeln, Skilanglaufen oder zu einem Spaziergang durch die weiße Pracht ein. Bei Skilangläufern beliebt ist die Ebbekamm-Loipe. Sie wird durch den Förderverein Ebbekamm-Loipe e. V. in ehrenamtlicher Arbeit und mit Unterstützung von lokalen Skiclubs betrieben. Die Hauptstrecke ist 12 Kilometer lang und weist ca. 220 Höhenmeter auf. Sie startet am Wanderparkplatz P5 an der Nordhelle, führt über die Wegspinne Stahlschmidt um den Rehberg und die Rühenhardt wieder zurück zum Parkplatz. Bei guten Schneeverhältnissen ist auch die ca. 4,2 Kilometer lange Zubringerloipe Richtung Weltringhausen gespurt. (bübe)
UNTERNEHMERPERLEN PRÄSENTIEREN SICH IN HUMBOLDT-VILLA Rund 35 Unternehmen aus
unterhaltsames Rahmen-
den unterschiedlichen Bran-
programm.
chen präsentieren am 8. März 2020 von 11 bis 18 Uhr
kussionen und Interviews
Podiumsdis-
ihre Angebote auf den drei
mit beeindruckenden Unternehmerinnen und
Etagen der Humboldt-Villa in
Gründerinnen bekannte
Lüdenscheid. Ihre Gemein-
Journalistin
samkeit: Die Geschäftsführungen sind allesamt weiblich und sie möchten zeigen, was sie können und leisten.
und
sehmoderatorin
FernSabine
Ziemke. Marco Köhler von Schubidu unterhält Kinder als „Stelzenmann Lino“ mit Späßen und
Die Anbieterinnen kommen z.B aus dem Gesundheitsbereich, dem Dienstleistungssektor, dem Handwerk sowie dem Handel. Veranstaltet wird
Luftballon-Modellage vor Ort. Das Restaurant Humboldts sorgt für das leibliche Wohl der Besucher/innen und Speisen und Getränke an.
die Messe vom Netzwerk der UnternehmerPerlen Ihr Ziel ist es, sich selbst und Gründerinnen mit Rat und Tat zu unterstützen. Das Angebot ist so vielfältig wie die Unternehmerinnen selbst sind. Es ist für jeden etwas
Soulsänger Kenneth King wird mit Gesang das Publikum begeistern. Bei der Tombola zugunsten des SOS Kinderdorfes, sind attraktive Preise zu gewinnen, gespendet von den ausstellenden Unternehmerinnen.
dabei, egal ob Mann oder Frau, Arbeitgeber oder Arbeitnehmer, kleine oder große Kinder. Dazu gibt es ein
Info: www.up-messe.de, www.die-unternehmerperlen.de
FANTASTISCHE TOUR DE FORCE DURCH DIE ZEITEN Die
Erzählungen
suchte. Im Jahr 1772 angekommen,
des Kinder- und
stoßen sie auf den Dichter Goethen,
Jugendbuchautors Markus J. Beyer
der dem historischen Dichterfürsten Goethe nicht nur dem Namen nach
aus Halver entfüh-
ziemlich ähnlich ist.
ren den Leser in etwas, das sowohl historische Szenerien als auch phan-
Es entspinnt sich eine herrlich vertrackte Rätselgeschichte, in der Ver-
tastische Schauplätze umweht. In sei-
gangenheit und Moderne, Fiktion
nem neuen Buch tritt Beyer als Lehrer
und Realität aufeinandertreffen. Viel
auf, der die Erzählung seiner begabten Schülerin Merle F. Schiller an die
Humor und Sprachwitz tragen den hochspannenden Jugendroman, der
Öffentlichkeit befördert hat.
mit vielen klugen Bezügen zu histo-
Merle erzählt von ihrem findigen und detektivisch ambitionierten Onkel
rischen wie fiktiven Figuren der Literaturgeschichte und großem Feinge-
Bömmellöh, der einen Zeitreise-Stuhl
fühl für die Sprache und Denkart von
erfunden hat, mit dessen Hilfe die
Jugendlichen im 21. Jahrhundert zu
beiden die Hintergründe eines mysteriösen Erdbebens aufklären wollen,
glänzen weiß. Das Buch „Dunkle Dichter“ ist im
das Altena im 18. Jahrhundert heim-
WOLL Verlag erschienen.
HERAUSGEBER: Emil Groll GmbH Darmcher Grund 14 58540 Meinerzhagen 02354/928450 tel www.groll-druck.com info@groll-druck.com REDAKTIONSANSCHRIFT: Komplett Verlag Dillackerstraße 22 58840 Plettenberg 02391/9173002 tel www.komplett-magazin.de redaktion@komplett-magazin.de REDAKTION: Bernhard Schlütter (verantwortlich), Martin Büdenbender, Horst vom Hofe, Rüdiger Kahlke, Volker Lübke, Wolfgang Teipel, Iris Kannenberg GESTALTUNG: Heiko Höfner, www.perfect-art.de DRUCK: Emil Groll GmbH www.groll-druck.com, Meinerzhagen ERSCHEINUNGSWEISE: viermal jährlich Schutzgebühr: 3 Euro ANZEIGENVERWALTUNG: Sarah Kriegeskotte 02354/928450 tel s.kriegeskotte@groll-druck.com Copyright/Haftung: Alle in diesem Magazin veröffentlichten Beiträge, Bilder, vom Verlag gestalteten Anzeigen und graphischen Elemente sind urhe berrechtlich geschützt und dürfen nur mit Genehmigung und gegebenenfalls gegen Honorarzahlung weiterverwendet werden. Es wird keine Haftung über n o m m e n f ü r u nve r l a n g t e i n g e s a n d te Manuskripte, Fotos und sonstige U n t e r l a g e n , f ü r d i e R i c h t i g k e i t b z w. Vo l l s t ä n d i g k e i t v o n Te r m i n a n g a b e n , den Inhalt geschalteter Anzeigen und angegebener Internetadressen sowie für Satz- und Druckfehler. Veranstalter, die honorarpflichtige Fotos zur kosten l o s e n A n k ü n d i g u n g i h re s P ro g ra m m s a n Ko m p l ett ü b e rg e b e n , s i n d f ü r d i e Forderungen des Urhebers selbst verant wortlich. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Bei Verlosungen/Aktionen ist der Rechtsweg ausgeschlossen.
Das nächste Komplett-Magazin zwischen Volme und Lister erscheint Ende März 2020
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Von Bernhard Schlütter
Foto Martin Büdenbender
BAUERN BRAUCHEN MUT UND DURCHHALTEVERMÖGEN Grüne Mahnkreuze sind stiller Protest gegen Auflagenflut und Bürokratie Die heimischen Landwirte sind stark gebeutelt. Von oben werden sie mit immer neuen gesetzlichen Auflagen und
verdiene Anerkennung. Buttighoffer betonte: „Bauern haben immer neue Ideen, Betriebe zu modernisieren
bürokratischen Anforderungen überflutet, in der Öffent-
und weiter zu entwickeln.“
lichkeit als Schuldige für Insektensterben und erhöhte
Nitratwerte im Grundwasser hingestellt, durch Dumpingpreise für Lebensmittel wirtschaftlich unter Druck gesetzt und von der Natur durch zuletzt zwei trockene Jahre
Ein Beispiel dafür sei der Betrieb von Uwe und Caro -
auch noch im Stich gelassen. Für die bäuerlichen Familienbetriebe, die typisch für das obere Volmetal und das
ges zwischen Mittel- und Echternhagen einen Hofladen
la Klaas: Neben der florierenden Eiervermarktung haben sie im April diesen Jahres am Fuße des Ebbegebir-
komplette Sauerland sind, geht es buchstäblich um die Existenz. Mit grünen Mahnkreuzen an Höfen und Fel-
eröffnet. Einen Bauernhofladen, Schwerpunkt Eier und Fleischvermarktung. Alles direkt vom Erzeuger, der Name steht auf jedem Produkt. Und die Hühnerschar
dern machen Landwirte auf ihre schwierige Situation
dürfen die Kunden auch aus der Nähe betrachten.
aufmerksam - ein stiller Protest.
„Völlig zu Unrecht steht die Landwirtschaft immer wieder bei vielen Themen als erste am Pranger. Die Menschen scheinen zu vergessen, dass wir verlässlich ausreichend qualitativ hochwertig Lebensmittel produzieren“, beklagte Günter Buttighofer auf der diesjährigen ErntedankPressekonferenz des Landwirtschaftlichen Kreisverban-
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Mit der Direktvermarktung im eigenen Hofladen macht die Familie Schriever auf dem Berg in Kierspe schon seit
den 90er Jahren gute Erfahrungen. Vor allem Fleisch und Wurstwaren aus eigener Aufzucht und Schlachtung werden dort verkauft. „Der Hofladen hat sich zu einem tragfähigen zweiten Standbein entwickelt“, sagt Fritz-Hermann Schriever, der darüber hinaus Milchwirtschaft mit
des Märkischer Kreis auf dem Betrieb der Familie Klaas in Valbert. In der Landwirtschaft seien Flexibilität, Mut
70 Kühen betreibt.
und Durchhaltevermögen gefragt, um neuerlichen An-
Als Abstrafung empfinden die Bauern im Sauerland
forderungen aber auch Wetterextremen zu trotzen, das
und auch im Bergischen Land die neue Düngeverord-
nung. Denn hier können sie mit den
deutschlandweit niedrigsten Nitratwerten von stellenweise unter 10 mg pro Liter aufwarten. Sie bekämen Auflagen, „die alles verteuern, obwohl wir nicht zu den erhöhten Nitratwerten beigetragen haben“,
beklagt Buttighofer. Die heimischen Landwirtschaftsbetriebe arbeiteten in Wasserkooperationen und hätten selbst bei intensiver Bewirtschaf-
tung vorbildliche Nitratwerte. Foto: WLV
Der Hof von Christian und seinem Sohn Hendrik Ved -
und Grünland bindet Stickstoff besser als Ackerland.“ Die
der liegt zum Beispiel in Güntenbecke im Einzugsgebiet der Genkeltalsperre, aus deren Rohwasser der Aggerver-
Verschärfung der Gülleverordnung gefährde den Fortbe-
band Trinkwasser aufbereitet. Also müssen Dünger und Pflanzenschutzmittel mit besonderem Know-how eingesetzt werden. „Zur Gülleausbringung nutzen wir Schlepp-
schlauchverteiler, die den Dünger bodennah ausbringen.
Dadurch riecht die Gülle wesentlich weniger und die Sache rechnet sich sogar: Wir haben deutlich geringere Stickstoffverluste und eine präzisere Düngung“, berichtet Hendrik Vedder. Die Wasserkooperationen seien Vorreiter in Sachen Landwirtschaft und Gewässerschutz, lobt Buttighofer. Ihr Wis-
sen über Pflanzenschutz und Düngung sowie der Einsatz besonderer Maschinen sei Vorbild für den ganzen Berufsstand. „Statt ständig wie im Moment die Düngeverordnung zu verschärfen, wäre es wesentlich zielführender, Förderung für besseres Know-how und ausgefeiltere
stand vieler Betriebe, denn der Nährstoffkreislauf sei das Kernelement eines landwirtschaftlichen Betriebes.
KOMMENTAR Es wird Zeit, dass wir den Bauern mehr Respekt entgegenbringen. Im Sauerland sind sie keinesfalls Umweltzerstörer, sondern sorgen vielmehr mit vielfältigen Maßnahmen für Pflanzen- und Tierschutz,
pflegen und prägen unsere heimische Kulturlandschaft. Als Lebensmittelproduzenten in unserer Nachbarschaft bieten sie kurze Wege vom Erzeuger zum Verbraucher. Und sie lassen sich gerne in die Karten schauen: Besuchen Sie doch mal den Bauern-
hof in Ihrer Nachbarschaft oder Ihrer Nähe und informieren sich. Sie werden neue Einsichten gewinnen, versprochen!
Technik flächendeckend anzubieten“, schlägt der Kreislandwirt der Politik vor. Der Aggerverband ist zufrieden mit den Landwirten. Axel
Blüm, Leiter des Vorstandsbüros und Klaus Walbeck von der Abteilung Talsperren und Fließgewässer erklärten im Juli diesen Jahres: „Wir kontrollieren die Zuläufe zur Talsperre regelmäßig – derzeit haben wir an allen Messpunkten vorbildliche Werte. Die Zusammenarbeit mit den Bewirtschaftern beugt Konflikten oder Missverständ-
nissen vor. Zudem koordinieren wir die Förderung der
Ihr Vereinfür Betriebsund Haushaltshilfe
Betriebshilfsdienst & Maschinenring Ennepe-Ruhr-Hagen-Märkischer Kreis e.V. Dienstleistungen für die Landwirtschaft
Agrarservicegesellschaft Südwestfalen mbH Unternehmen der Maschinenringe
erhöhten Bewirtschaftungsauflagen für die Bauern im Schutzgebiet.“
191.727landwirtschaftliche Mitgliedsbetriebe zählt unsere Gemeinschaft der Maschinenringe in Deutschland
Auf die besonderen Voraussetzungen für das Düngen mit Gülle im Sauerland weist Junglandwirt Kilian Brinkmann hin, der einen Hof mit Milchwirtschaft in Niederhengsten-
236Maschinenring Geschäftsstellen gibt es in der Bundesrepublik Deutschland, unterteilt in 12Landesverbände
berg betreibt. „Ein großer Grünlandanteil ist hier typisch
49% der landwirtschaftlichen Nutzflächen in der Bundesrepublik Deutschland werden von Mitgliedern betreut.
Alter Ostring 34, 58339Breckerfeld, Tel. 023 38/6171790
www.maschinenring.de/ennepe-ruhr-hagen
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NEUE TEMPERATURREKORDE IN MEINERZHAGEN Die Wetterbilanz 2019: Erneut sonnenscheinreich und niederschlagsarm Von Horst vom Hofe Von „einem Sommer für die Geschichtsbücher“ war 2018 auch für das Stadtgebiet von Meinerzhagen die Rede. Die vom heimischen Wetterbeobachter Reinhard Hinz für den Deutschen Wetterdienst (DWD) auf seinem Grundstück in Redlendorf oberhalb der Genkeltalsperre gesammelten Daten waren eindeutig. Mit 35,1 Grad Celsius konnte am Tag nach dem Meinerzhagener Schützenfest am 7. August eine für die heimischen Breiten neue Rekordhitze gemessen werden. Ähnlich fällt nun die Bilanz für das zu Ende gehende Jahr 2019 aus. „Etwas moderater, aber wieder ein Sommer, der uns neue Höchstwerte in punkto Hitze brachte“, fasst es Hinz bündig zusammen. 2019 gab es bundesweit nach den Messungen des Deutschen Wetterdienstes den drittwärmsten Sommer seit dem Beginn regelmäßiger Messungen im Jahr 1881. Mit 19,2 Grad Celsius lag der Temperaturdurchschnitt um 2,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 2,1 Grad. Damit landet der Sommer 2019 nach 2003 mit 19,7 Grad und 2018 mit 19,3 Grad auf Rang 3. Großen Anteil daran hatte die extreme Hitzewelle vom 24. bis 26. Juli, bei der in Deutschland jeden Tag 40 Grad überschritten wurden. Der alte Spitzenwert, aufgestellt in Kitzingen bei Würzburg am 5. Juli und 7. August 2015 mit jeweils 40,3 Grad, wurde gleich an 14 Stationen übertroffen. Dabei ragte besonders Lingen an der Ems mit dem neuen deutschen Rekord von 42,6 Grad heraus.
In der heimischen Mittelgebirgsregion wurde es zwar nicht so extrem heiß, aber die an gleich drei aufeinander folgenden Tagen im Juli an der Station in MeinerzhagenRedlendorf gemessenen Werte hatten es auch in sich: 35,2 Grad am 24., der neue Höchstwert mit 36,6 Grad am
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Quadratmeter etwas größer aus als im vergangenen Jahr mit seinerzeit nur 130 Litern von Juni bis August. Der mit Abstand trockenste Monat war erneut der Juli mit diesmal 41,3 Litern, was allerdings gegenüber dem Vorjahresmonat sogar eine Verdoppelung der Menge von seinerzeit nur 21,5 Litern bedeutete. Die Sonnenausbeute war ähnlich hoch wie 2018: Im Juni gab es diesmal 29 Sonnentage gegenüber „nur“ 21 im Vorjahr, im Juli 28 (31) und im August 29 (30). An insgesamt 33 Tagen kletterte die Temperatur auf über 25 Grad, womit die für die Einstufung als Sommertag gültige Marke erreicht war. Das ist allerdings deutlich weniger als im Vorjahr mit seinerzeit 46 amtlichen Sommertagen. Während der Sommer dieses Jahres erneut seinem Namen alle Ehre machte, fiel der Winter in heimischen Breiten anders als im Jahr zuvor diesmal deutlich milder und vor allem schneeärmer aus. Nur an vier Tagen im Januar und an acht Tagen im Februar konnte Reinhard Hinz eine „geschlossene Schneedecke“ in sein Berichtsheft eintragen.
Ungewöhnlich und gegen den allgemeinen Trend verlief
Folgetag und nochmals 35,8 Grad am 26. Juli – an eine
der Mai, der mit unterdurchschnittlichen Temperaturen
solche Abfolge von Hitzetagen kann sich der mittlerweile
absolut kein Wonnemonat war, vielmehr mit einigen
80-jährige Sauerländer Reinhard Hinz nicht erinnern. Somit war der Sommer 2019 auch in Meinerzhagen erneut von großer Trockenheit geprägt. Allerdings fiel die Gesamtniederschlagsmenge mit 172,2 Litern auf den
Nacht- und Bodenfrösten dafür sorgte, dass in heimischen Breiten die Obstbaumblüte empfindliche Schäden mit am Ende hohen Ernteeinbußen davontrug. „Die Eisheiligen machten ihrem Namen alle Ehre“, so Reinhard
Hinz. 6,4 Grad minus in der Nacht zum 5. Mai ließen auch in seinem Garten die Erdbeerblüten kaputtfrieren. Dass 2019 gleichwohl nicht als erneut katastrophales Dürrejahr endet, dafür sorgten teils ergiebige Niederschläge im September mit 101 Litern und im Oktober mit 170 Litern jeweils auf den Quadratmeter gemessen. „Das hat in der Natur für eine gewisse Erholung gesorgt. Und was noch im Sommer niemand für möglich hielt, schossen dann doch noch die Pilze wie lange nicht mehr aus dem Boden“, konnte Hinz feststellen. Die Bodenfeuchte bis in 25 Zentimeter Tiefe hat sich durch den Oktoberregen gut erholt.. Nicht ganz so gut sieht es in Bodenschichten bis 1,80 Meter und darunter aus. Zwar gab es auch hier eine leichte Besserung, aber die extreme und außergewöhnliche Dürre überwiegt in Deutschland noch immer. Denn zum einen braucht die Feuchtigkeit wesentlich länger, bis sie hier ankommt, zum anderen muss noch deutlich mehr Regen fallen, damit er auf dem Weg nach unten nicht wieder aufgebraucht wird. Das heißt wiederum, dass noch Hunderte von Litern fehlen (500 bis 1.000 Liter) und es eigentlich
Reichliche Niederschläge im September ließen die Pilze sprießen.
bis Februar durchregnen müsste, um das Defizit auszugleichen und das Grundwasser wieder aufgefüllt wird. Entsprechend schlimm sieht es daher aktuell auch in den heimischen Wäldern aus, wo der Borkenkäfer die von der Trockenheit geschwächten Fichten so radikal wie noch nie zuvor befallen und zerstören konnte und sich auch erhebliche Schäden an Laubbäumen, vor allem an Eiche und Buche, offenbaren.
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„KLIMASCHUTZ GEHT NICHT OHNE VORSCHRIFTEN“
Von Rüdiger Kahlke
Klaus Brunsmeier prägte zwölf Jahre lang im BUND-Vorstand Umweltpolitik mit Einmal googeln und Klaus Brunsmeier taucht auf vielen Kanälen auf. Auf den Seiten des Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) ebenso wie auf Medienseiten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks oder auf der Internet-Präsenz des Deutschen Bundestages. Der Projektleiter der Heesfelder Mühle, der gerne praktischen Umweltschutz macht, selbst mit anpackt, ist ausgewiesener Umweltexperte. Nach zwölf Jahren in einer Spitzenposition beim BUND, kandidiert er nicht wieder für einen Posten im Vorstand des Umwelt-Verbandes. „Man sollte gehen, wenn es am schönsten ist“, sagt der 61-Jährige. Was ist seine Bilanz nach mehr als zwei Jahrzehnten Umwelt- und Klimapolitik ganz nah dran, an „denen da oben“ in Land und Bund, an den Entscheidern in Parteien und Ministerien? Brunsmeier hat etliche Umweltminister*innen erlebt - und politisch überlebt. Jetzt geht es, Stichwort Klimaveränderungen, ums Überleben der Menschheit.
BZ: Protest gegen den Braunkohleabbau in Garzweiler mit BUND-Vorsitzendem Hubert Weiger ( 2. v. li.) und Klaus Brunsmeier (2. v. re.). Foto: BUND
Für Klaus Brunsmeier ist das das zentrale Thema. „Hambach war ein Wendepunkt der Klimapolitik“. Jetzt bewertet er die Folgen der Massenproteste und des Rodungsstopps vom Sommer 2018. Eine neue Dimension des Drucks, pro Kohleausstieg und Klimaschutz. Dann, im Herbst, das Klimapaket, das die Bundesregierung vorgelegt hat. Für den Umweltaktivisten „eine ganz große Enttäuschung. Der großen Koalition fehlt einfach der Mut, zu machen was möglich und nötig gewesen wäre. Der CO2-Preis hätte deutlich höher angesetzt werden müssen“, vermisst Brunsmeier ein klares Umsteuern. Auch für erneuerbare Energien hätte es deutlicherer Signale zum Ausbau bedurft. Der Halveraner ist sich sicher, „dass die Gesellschaft bereit ist, die Umsteuerung mitzugehen.“ Stattdessen würden weiterhin „ewig Gestrige“, vor allem im Wirtschaftministerium bestimmen, was gemacht werde. Jetzt komme es darauf an nachzubessern. „Ganz schnell auf klimaschädliche Energien verzichten“, hält Brunsmeier für geboten. Dazu gehören der Ausstieg aus Kohle- und Atomstrom, aber auch ein höherer Preis für CO2-Emissionen. Zudem müssen „die umfassbaren Barrieren für erneuerbare Energien beseitigt werden“. Hier Einschränkungen aufzuheben würde einen Schub auslösen – auch bei Arbeitsplätzen. Brunsmeier: „Das wäre kein Problem, das schnell umzusetzen.“
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Anlage der Streuobstwiese am Handweiser in Meinerzhagen. Foto: Rüdiger Kahlke
Skeptikern, die meinen, es sei eh zu spät, die Erderwärmung noch zu begrenzen, hält der Umweltschützer entgegen, dass es darauf ankommt, „so früh und deutlich wie möglich umzusteuern. Was ist klar? Was ist das Ziel?“ darum gehe es und dafür brauche es „eine Politik, die den Mut hat etwas zu machen“. Das müsse sich auch bei nächsten Wahlergebnissen niederschlagen. Insofern hat sich das BUND-Vorstandsmitglied „tierisch gefreut, dass die jungen Leute das fordern, was wir seit 30 Jahren gefordert haben.“ Die Ansätze und Forderungen von „Fridays for Future“ seien richtig und hätten das Potenzial zu Veränderungen beizutragen. Auf vielen Demos habe sich gezeigt, „dass die jungen Leute, kenntnisreich und hoch motiviert sind. Das macht Mut.“ Dazu passen jüngste Umfrageergebnisse. Im Oktober sprachen sich mehr als die Hälfte der Befragten für ein Tempolimit auf Autobahnen aus. Im Bundestag wurde ein entsprechender Antrag abgelehnt. Hier zeige sich, so Brunsmeier, dass die Lobby derer, „die davon profitieren, dass nicht umgesteuert wird, dafür sorgt, dass nichts passiert.“ Sie spiele ihre Stellung bis in die Kommunen hinein aus. Es zeige aber auch, dass die Bürgerinnen und Bürger bei Ansätzen für die Problemlösung vielfach weiter seien als die Politiker.
Mit Kyrill, dem Sturm, der vor 12 Jahren für weitreichende Kahlschläge sorgte, wurde der Klimawandel augenfällig. Danach, beobachtet Klaus Brunsmeier, hat es in Sachen Klimaschutz eher Stillstand gegeben. Seinerzeit seien Regierungen offen für das Thema gewesen, erinnert er sich an seine Arbeit für den BUND in Berlin. Manches habe sich seither „ins Gegenteil verkehrt“. Durch Gesetzesänderungen und Restriktionen sei die heimische Photovoltaik-Industrie zerstört worden. Der Ausbau von Windenergie an Land sei praktisch gestoppt worden. Der BUND-Experte fordert daher dringend bundesweit einheitliche Abstandsregelungen für Windräder. Diese erneubare Energie müsse an den Stellen ausgebaut werden, wo der Wind weht, also auch im Wald. Bestehende Anlagen müssen repowered, d. h. auf neuen technischen Standard gebracht werden.
137Buslinien für 2.300 Haltestellen
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Sie sind leiser und naturverträglicher. „Es hat sich in den letzten Jahren nichts verbessert“, ist Brunsmeiers Bilanz mit Blick auf die erneuerbaren Energien. Er bemängelt, dass Politik nicht „hehren Zielen oder Visionen folgt, sondern Umfrageergebnissen“. Und da hinkt sie dem, was Bürgerinnen und Bürgern wichtig ist, hinterher. Das werde nicht mehr lange funktionieren, glaubt Brunsmeier. Wer heute auf Umfragen guckt, „müsste konsequenten Klimaschutz machen. Das ist das Top-Thema.“ Dabei gelte es, sektorenübergreifend zu denken und Veränderungen bei der Mobilität einzubeziehen. „Wir brauchen auch Lösungen und Antworten für ländliche Räume.“ Ein Ansatz könnte die Reaktivierung oder Neuausrichtung von Bahnstrecken sein. Für das Volmetal gab es ja mal Überlegungen die Trasse zwischen Brügge und Halver zu reaktivieren. Hier wieder einen Zulieferbetrieb zum Bahnhof in Brügge als Verkehrsknotenpunkt einzurichten, hält Brunsmeier für sinnvoll. Ob das auch realistisch ist, ist für ihn eine andere Frage. Der neue SchienenHype komme Intercity- und ICE-Strecken zugute „wo derzeit das Geld verdient wird“. Dass von den Milliarden-Subventionen auch der ländliche Raum profitiert, ist derzeit nicht erkennbar. Einweihung der restaurierten Heesfelder Mühle 2001 mit NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn. Foto: Rüdiger Kahlke
Für den BUND-Vertreter ist vieles möglich, es müsste nur konsequent angepackt werden. „Klimaschutz geht nicht ohne Vorschriften“, ist er überzeugt. Bei BauVorhaben müsste Klimaschutz „obligatorisch werden“, meint er auch mit Blick auf Anträge in den Kommunen, den Klimanotstand auszurufen. Während andere Städte hier Zeichen setzen, blockten die Kommunen im Volmetal diese Anträge ab. Brunsmeier nennt als Beispiele grüne Dächer, parken in mehreren Etagen statt üblicher Flächenversiegelung. Dass das geht, beweist eine Lüdenscheider Firma mit ihrem Parkhaus, auf dessen Dach eine PV-Anlage Strom für die Produktion erzeugt. „Gewerbebetriebe brauchen Planungssicherheit, müssen wissen, was gefordert ist, sonst gibt es keine Genehmigung“, plädiert der BUND-Experte für klare Kante. Dann können sich Unternehmen auch auf die Anforderungen einstellen. Ziel müsse es sein, „klimaneutral zu produzieren“. Bei der Debatte um das Klima und seine Folgen drohen andere Entwicklungen aus dem Fokus zu geraten. Für Brunsmeier ist „der Erhalt der Biodiversität die zweite zentrale Säule“ neben Herausforderungen durch Gentechnik, Digitalisierung und Nano-Technologien. Deutschland müsse sich für das Vorsorgeprinzip pro Gesundheit entscheiden und verbieten, was unsicher ist. Feldversuche mit der Gesundheit der Menschen könnten keine Option sein. „Die Menschen sind vorsichtiger geworden“, beobachtet der Umweltschützer. Daraus zieht er seinen Optimismus, dass es für Ände-
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„Global denken, lokal handeln.“ Auch das gehört zur Bilanz des Klaus Brunsmeier, der neben seinem politischen Engagement für den Umwelt- und Klimaschutz auch immer die kleinen Schritte im praktischen Naturschutz gegangen ist.
BZ: Der Sessinghauser Hammer soll zum Industriemuseum und Vorzeigeobjekt für regenerative Energie werden. Foto: Rüdiger Kahlke
rungen nicht zu spät ist. Der Klimaschutz, der so ins Bewusstsein gerückt sei, sei ein Schlüssel, der Ausstieg aus der Atomenergie ein anderer. Inzwischen kommen über 40 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen. „Das haben wir richtig gut hingekriegt“, verweist Klaus Brunsmeier auch auf die Erfolge der Umwelt-Aktivisten und die Arbeit der Verbände – trotz politischer Widerstände. Aber: Es bleibt noch viel zu tun. Als Handlungsfelder nennt er die Mobilität, den weiterhin immensen Flächenverbauch und die Landwirtschaft. „Da sind wir keinen Schritt weitergekommen“, ist seine Bilanz nach mehr als 20 Jahren in Spitzenpositionen des Umweltverbandes. Dennoch betont der Kopf und Motor vieler Projekte und politischer Konzepte: „Ich gucke nicht im Frust zurück.“ Auf der Haben-Seite stehen etliche Erfolge. In der Region, speziell im Hälvertal sind das ökologischer Landbau, regionale Vermarktung und Denkmalschutz. Mit der Heesfelder Mühle leitet er hier seit 30 Jahren ein Vorzeige-Projekt. Das Umfeld hat sich zu einer ökologischen Vorzeige-Landschaft entwickelt und wurde ins Biotopkataster NRW aufgenommen. Im Laufe der Jahre wurden in der Region über 150 neue Obstwiesen angelegt. Auf politischer Ebene zählen der Ausstieg aus der Atomkraft, die Verhinderung des Weiterbaus der A 4, der Kohleausstieg und die Arbeit in der Kommission „Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ des Deutschen Bundestages zur Positiv-Bilanz. Sie hat Kriterien für eine sichere Endlagerung vorgegeben. Hartnäckig und zäh, zuweilen verschmitzt, hat er seine Ziele verfolgt. Er hat mit Kompetenz überzeugt und mit seinem Optimismus Mut gemacht und andere mitgezogen. Nach den zwölf Jahren politischer Arbeit im BUNDBundesvorstand und etlichen Jahren im Landesvorstand, rückt für den Halveraner jetzt wieder die Praxis in den Vordergrund, getreu dem Motto der Umweltbewegung:
Klaus Brunsmeier (re.) setzt seit Jahren auf E-Mobilität. Foto: Rüdiger Kahlke
Zur Person • Klaus Brunsmeier (61), Diplomingenieur Landespflege, leitet das Zentrum für Naturschutz und Kulturlandschaftspflege an der Heesfelder Mühle in Halver. • 1998 - 2007 Landesvorsitzender des BUND in Nordrhein-Westfalen • 2007 - 2016 stellvertretender Bundesvorsitzender des BUND • Seit 2016 Beisitzer im Bundesvorstand des BUND • Seit 2010 Mitglied des ZDF-Fernsehrates • 2003 - 2009 Vertreter der anerkannten Naturschutzverbände im Rundfunkrat des WDR • 2003 - 2009 Kuratoriumsvorsitzender der Nordrhein-Westfälischen Natur- und Umweltschutzakademie • im Mai 2019 wiedergewählt als Schatzmeister des BUND-NRW • Vertreter der Naturschutzverbände im Regionalrat Arnsberg
VHS-Vortrag: Letzte Rettung fürs Klima? Mi. 11.12.2019 19:00 - 21:15 Uhr in Halver Dozent: Klaus Brunsmeier Hinter den Kulissen des Weltklimagipfels – Live-Stream mit anschließender Diskussion vor Ort In Kooperation mit dem Heesfelder Mühle e.V. und dem BUND. Kreisgruppe MK
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Advertorial
FUSSBÖDEN - UMWELTFREUNDLICH UND NACHHALTIG Fachgeschäft bietet eine große Auswahl grüner Produkte an 100-prozentiges Recycling ist dadurch möglich, so dass diese Teppichböden komplett in den Produktkreislauf zurückfließen können.
„Teppichböden bieten eine gute Trittschall- und Wärmedämmung. Auch die gute Trittelastizität und die Fähigkeit Hausstaub zu binden, gehört zu den positiven Eigenschaften“, zählt Reinhard Pittelkow Argumente für
den Teppich auf. Für hochwertige Teppichböden mit einem großen Anteil an Naturmaterialien steht die Marke tretford. Ihr Hauptbestandteil ist das wertvolle Haar der Kaschmirziege. Es besitzt hygroskopische Eigenschaften. „Die Kunden möchten einen robusten Boden, der ebenso ökologisch ist und zu einem wohngesunden Klima beiträgt“, weiß Fachberater Reinhard Pittelkow.
Immer mehr Menschen achten auf das Wohl der Umwelt, auch wenn es um die Wahl ihres Fußbodens geht. Die Produktion und Entsorgung von Bodenbelägen soll umweltfreundlich sein und das Gleichgewicht der Natur nicht stören. „Die Kunden möchten einen robusten, langlebigen und pflegeleichten Boden, der ebenso ökologisch und nachhaltig ist und zu einem wohngesunden
Klima beiträgt“, weiß Reinhard Pittelkow, Fachberater bei Fußboden Brück in Kierspe aus Erfahrung. Gleichzeitig müssen die Böden optisch ansprechend sein. Namhafte Anbieter wie JOKA oder tretford bieten eine viel-
fältige Produktpalette, die diese Voraussetzungen erfüllt. Im Fachgeschäft erhalten Kunden hilfreiche und fach-
Holz ist die erste Wahl bei den Naturmaterialien für Fußböden. Das Team Brück verlegt Parkettböden fachgerecht.
kundige Beratung, um den für sie passenden Fußboden
herauszufinden.
„Es gibt verschiedene nachhaltige Bodenbeläge, die widerstandsfähig und in vielen Dekoren erhältlich sind“, berichtet Reinhard Pittelkow. „Sie sind recycelbar und
die Beschaffung der Rohstoffe ist ökologisch vertretbar.“
Je nach Bedürfnis und Anspruch des Kunden können das sowohl Teppich- als auch Glattböden sein. Das Kasseler Unternehmen Jordan bietet unter seinem Label JOKA mit den Next-Living-Böden eine Produktlinie,
die dank spezieller Technologien und innovativer Pro-
Öffnungszeiten: Montag - Freitag 7.00 bis 12.30 Uhr
duktionsverfahren die Kriterien für Nachhaltigkeit und
und 14.30 bis 17.30 Uhr, Mittwochnachmittag geschlossen Samstag nach Vereinbarung
Wohngesundheit erfüllen. Die neue Generation der Teppichböden werden ausschließlich vom Rücken bis zur Faser aus dem Material PES (Polyester) hergestellt. Ein
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Fußboden-Brück GmbH Kiersperhagen 4, 58566 Kierspe 0 23 59/23 02 tel, 0 23 59/43 04 fax E-Mail info@fussboden-brueck.de www.fussboden-brueck.de
Wie kaum ein anderes Material nimmt es
Feuchtigkeit auf und gibt sie bei Bedarf wieder an die Raumluft ab.
Bei Glattböden ist Holz ist von jeher die erste Wahl bei der Materialauswahl. Es ist natürlich, harmonisch, abwechslungsreich, fusswarm, extrem haltbar und total zeitlos.
Das Holz der JOKA-Eichendielen kommt ausschließlich aus nachhaltiger europäischer Forstwirtschaft. Der Weg vom Wald
bis in den Handel wird konsequent überwacht und ist durch das FSC-Label stets transparent. Auch Designböden bietet JOKA frei von PVC, Chlor, Phthalaten und Schwermetallen an. Die Variante Sinero wird aus dem
Material PET (Polyethylenterephalat) hergestellt, das vollständig recycelbar ist. Si-
nero ist mit dem Blauen Engel ausgezeichnet. Der Designboden ist zudem extrem
langlebig und somit sehr wirtschaftlich in der Nutzung. „Auch Kork und Linoleum gehören zu den nachhaltigen Bodenbelägen“, erklärt Fachmann Reinhard Pittelkow. Der Rohstoff Kork wird aus der nachwachsenden Rinde der Korkeiche gewonnen. Für die
NEXT LIVING N AC H H A LTIG
E
DESIGNBÖDEN
Ernte wird der Baum nicht gefällt, was den Rohstoff besonders nachhaltig macht. Außerdem sind Korkböden recyclebar.
Linoleum setzt sich hauptsächlich aus den natürlichen Rohstoffen Leinöl, Korkmehl und Jutegewebe zusammen. Herstellung
und Entsorgung der Böden sind umweltfreundlich. Ein Linoleumboden ist wider-
RECYCELBARE
T E P P IC H E
standsfähig und pflegeleicht. Die glatte Oberfläche lässt sich leicht reinigen. Fachgeschäfte wie Fußboden Brück bie-
ten eine große Auswahl an Fußböden aus grünen Materialien an und beraten fach-
PFLEGELEICHTES
P A R K E T T
kundig, damit der Kunde den Bodenbelag bekommt, der seinen Bedürfnissen entspricht.
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FAHRRADLICHT MADE IN MEINERZHAGEN Busch + Müller: Start mit der Produktion von Katzenaugen – heute ein Weltmarktführer In kaum einem Landstrich Deutschlands gibt es so viele Hidden Champions wie in Südwestfalen. In der Region, zu der unter anderem das Sauerland zählt, haben sich laut einer aktuellen Liste der Industrie- und Handelskammer zu Hagen nicht weniger als 166 Weltmarkt-
der heutige Firmenchef Fotos aus der Gründerzeit auf. Es wird deutlich, wie bescheiden die Anfänge damals waren: Hervorgegangen aus einer Firmeninsolvenz, in einem eher hässlichen Backsteingebäude am Ortsausgang von Meinerzhagen an der Volmestraße, wo heute
führer und Exportweltmeister angesiedelt. Dr. Rainer Müller stutzt zunächst, als ihm im Gespräch das Stichwort vom „Hidden Champion“ genannt wird – und kann nach kurzer Begriffsklärung dann nur bestätigen, dass dieses neudeutsche Attribut vom „heimlichen Gewin-
die Umgehungsstraße verläuft.
ner oder unbekannten Weltmarktführer“ auf das von ihm gemeinsam mit seinem Sohn Guido in der zweiten und dritten Generation geführte Familienunternehmen durchaus zutreffend gewählt ist. Wenn es um innovatives Fahrradlicht geht, gelten die Produkte von Busch
wirtschaftlichem Umfeld auf den Weg gemacht hatte, noch auf der Suche nach dem großen Wurf mit lohnenden Absatzmöglichkeiten. Wäschestampfer, wie sie die Hausfrau von damals noch in der dampfenden Waschküche benötigte, Schutzhelme für Motorradfahrer, But-
+ Müller aus dem sauerländischen Meinerzhagen als das Non plus ultra. Und man ruht sich nicht auf den Lorbeeren aus, sondern überrascht den boomenden Zweiradmarkt ein ums andere Mal mit bahnbrechenden Neuentwicklungen, so wie jüngst mit ihrem ersten in Deutschland zugelassenen Fernlicht fürs E-Bike,
terdosen aus Bakelit, Lenkergriffe, Pumpenhalter und einiges mehr wurden entwickelt und produziert. Das Fotoarchiv zeigt ein Produkt, das gleichermaßen kurios und originell wirkt, dabei verblüffend an ein späteres Erzeugnis aus dem Hause Vorwerk erinnert, dem der unvergessene Komiker Loriot in seinem Sketch vom
das mit 120 Lux eine helle Schneise in die Dunkelheit schlägt.
„saugenden und blasenden Heinzelmann“ ein filmisches Denkmal gesetzt hat: Ein Universalgerät für den Haushalt, das sowohl als Heißluftdusche, Staubsauger und als Waschapparat einsetzbar war.
Seit 1925 produziert bumm in Meinerzhagen. Das Firmenkürzel steht für die Namen der beiden Gründer, dem Werkzeugmachermeister August Busch und dem Kaufmann Willy Müller sowie dem Herkunftsort des Unternehmens. In einem alten Ringhefter bewahrt
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Die Produktpalette war in den ersten Jahren vielfältig wie ideenreich angelegt. Erkennbar war man in dem noch jungen Unternehmen, das sich da in schwierigem
Den Durchbruch brachte ein eher kleines, unscheinbares Erzeugnis aus gepresstem Glas. Per preußischem Gesetz vom 28. Januar 1929 wurden Rückstrahler für
Von Horst vom Hofe
Advertorial
Fahrräder verbindlich vorgeschrieben. In Meinerzhagen entwickelt wurden daraufhin sogenannte Katzenaugen. Dr. Rainer Müller weiß es aus Erzählungen seines Vaters: „Ich bin damals mit dem Zug nach Berlin gereist, um bei der dortigen Zulassungsstelle das Prüfzeichen für dieses Produktprogramm zu erhalten.“ bumm wurde zum Vorreiter einer immer weiter voranschreitenden technischen Entwicklung rund um die Beleuchtung von Fahrrädern. Aus den Rückstrahlern wurden in einem nächsten Schritt ab 1935 Rücklichter – jetzt mit Glühlampen in einer Fassung und per Dynamo mit einer Energieleistung von übrigens bis heute gültigen drei Watt betrieben. Kurz nach dem zweiten Weltkrieg, in einer noch wirren Zeit von Not, Mangel und beginnendem Wiederaufbau, sollte ein glücklicher Zufall dem Meinerzhagener Zweiradzuliefererbetrieb mit der Automobilbranche einen weiteren Großkundenbereich erschließen. Ein durchreisender Einkäufer von Opel war mit Rucksack unterwegs im Volmetal und fragte bei Busch + Müller nach, ob man in der Lage sei, in höherer Stückzahl Gläser für Auto-Rückstrahler zu liefern. Die D-Mark als Wegbereiter des Wirtschaftswunders war noch nicht eingeführt, man einigte sich auf ein Kompensationsgeschäft: „Wir
haben für unsere Waren im Gegenzug einen nagelneuen Opel Blitz bekommen, den wir gut für unsere Transporte einsetzen konnten“, erinnert Dr. Rainer Müller.
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sich zu Beginn der 1990er Jahre, als mit dem Traditionsunternehmen Union in Fröndenberg ein auf die Herstellung von Scheinwerfern spezialisierter Mitbewerber seine Produktion in Deutschland einstellte. bumm nutzte die sich ergebende Marktlücke konsequent. Die Entwicklung eigener Fahrrad-Scheinwerfer unter dem geschützten Markennamen Lumotec sollte zu einer bis heute anhaltenden Erfolgsgeschichte mit Produkten in Millionenstückzahlen führen.
1953 ergab sich die Möglichkeit, die Fertigung von Fahrzeugspiegeln von einem Lüdenscheider Unternehmen zu erwerben. Fortan wurden in Stückzahlen von bis zu
Ohne Innovation kein Fortschritt: Bei bumm hat man das von Beginn an verinnerlicht. Die Entwickler und Designer im eigenen Haus überzeugen mit immer wieder bahnbrechenden Neuentwicklungen, wie den ersten
30 000 im Monat diese Zubehörteile für die verschiedenen Modelle von Opel, wie dem Kadett, Rekord und später auch dem Kultmodell Manta in Meinerzhagen hergestellt. 1969 kam mit BMW ein weiterer und bis heute wichtiger Großkunde aus der Motorradbranche hinzu. Mittlerweile stellt Busch & Müller auch weitere
Scheinwerfern mit LEDs als Lichtquelle, dem Standlicht, Tagfahr-LEDs, Bremslichtfunktion und universellen Scheinwerfern für E-Bikes und Tagfahrlicht gemäß StVZO. „Wir leben von Innovation und produzieren Originale,
Komponenten für Motorräder verschiedener Fabrikate (u.a. Honda, KTM, Vespa und Yamaha) her. Dazu gehören stylish designte Rückblickspiegel. In den letzten Jahren spielt auch die Lichtkompetenz eine zunehmend stärkere Rolle. So umfasst das Portfolio unter anderem
die viele Nachahmer, insbesondere aus Fernost, finden“, erklärt der Firmenchef und verweist mit Stolz auf die guten Rahmenbedingungen, die man in dem modern und funktional gestalteten Gebäudekomplex am neuen Standort oberhalb der Stadt am Bamberg seit
Blinker, Rückleuchten und Kennzeichenbeleuchtung für Motorräder und E-Bikes. Ein weiterer regelrechter Quantensprung für das expandierende Unternehmen aus dem Sauerland ergab
1963 nutzen kann. Mit der Verlagerung von der Volmestraße auf den Hügel oberhalb der Stadt und mit einer Betriebsfläche von zunächst 750 Quadratmetern sollten wir eigentlich für alle Zeiten Platz genug für unsere
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befindet sich nach wie vor im deutschsprachigen Raum, aber auch die Exporte in andere europäische und außereuropäische Länder sogar bis hin nach China nehmen mit einem Gesamtanteil am Umsatz von rund 35 Prozent inzwischen einen bedeutenden Umfang an. Nachhaltigkeit unter dem Umweltschutzgedanken wird dabei gelebt und umgesetzt: Busch + Müller erlangte im Januar dieses Jahres die Zertifizierung nach
Fertigung haben, so jedenfalls hatte es damals mein Vater geglaubt, erinnert sich Dr. Rainer Müller. Seither habe man in Abschnitten von jeweils zehn Jahren immer wieder erweitern und ausbauen müssen. Erst 2016
ISO 14001. Das ist ein weltweiter Standard für Umweltmanagementsysteme. Zertifizierte Unternehmen gelten als ökologisch nachhaltig und haben die zentrale Aufgabe, diese Nachhaltigkeit in Zukunft stetig zu verbessern. Praktische Beispiele bei bumm sind Gebäudedämmung, LED-Beleuchtung, Regenwasser
wuchs die Kapazität um über 50 Prozent und es kamen 5000 Quadratmeter hinzu. Produziert wird aktuell auf einer Fläche von rund 15 000 Quadratmetern mit inzwischen rund 240 meist langjährigen Mitarbeitern. 2017 wurde im oberbergischen Wiehl die Firma By-
zur Kühlung, Abwärme zum Heizen, Vermeidung von Altölen durch Filteranlagen und Aufbereitung. Kunststoffausschuss wird wieder zu Granulat zermahlen und dem Produktionsprozess erneut zugeführt.
czek Elektronik mit rund 60 Mitarbeitern übernommen. Mehr als dreihundert verschiedene Elektronik-Bauteile für die High-Tech-Produkte von bumm werden von hier zugeliefert.
Immer wieder gab und gibt es Auszeichnungen und Awards für Innovationen des Fahrradlicht-Herstellers aus Meinerzhagen, die Bestätigung und Motivation für Mitarbeiter und Unternehmensleitung sind. So hat erst jüngst die Leserschaft der „MYBIKE“, dem führenden deutschen Fahrradmagazin, darüber abgestimmt, wel-
Es gehört zur Firmenphilosophie, dass man wirklich alles selbst entwickelt und herstellt. „Wir konstruieren jedes noch so kleine Element und wir bauen auch die nötigen Werkzeuge dafür“, so der Firmenchef. Auf rund 30 Spritzgussmaschinen unterschiedlichen Komponenten aus Kunststoffen, in der Stanzerei die nötigen Teile
che Marke für Fahrradbeleuchtung in ihren Augen die beste ist. Dabei landete – wen wundert es – Busch + Müller auf Platz 1! Firmeninfos im Internet: www.bumm.de
aus Metall hergestellt. Auch das Galvanisieren erfolgt mit eigener Anlage, ebenso das Zusammenfügen von Kunststoffteilen durch Ultraschall in einer speziellen Abteilung. In der großen Montagabteilung als dem Herzstück des repräsentativen Gebäudekomplexes werden auch mit Hilfe von Robotik-Maschinen, aber weitgehend immer noch von tüchtiger Menschenhand, die heute rund 1500 unterschiedlichen Artikel endgefertigt. Am Ende der Fertigung werden jeder Scheinwerfer, jedes Rücklicht in allen Funktionen geprüft. Das Produkt muss nicht nur einfach leuchten. Es werden gezielt Lichtleistung, Lichtbild, Hell-Dunkel-Grenze und vieles mehr getestet. Das ist – unterstützt von Messeinrichtungen – immer persönliche „Handarbeit“ eines Mitarbeiters. „Verantwortungsvolle Qualitätssicherung gehört einfach zu unserem Anspruch Made in Germany,“ unterstreicht es der Firmenchef und verweist dabei auf die Zertifizierung des Unternehmens nach der Qualitätsnorm ISO 9001. Der wichtigste Absatzmarkt
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IRIS KANNENBERG TRIFFT ... RÜDIGER ROHMANN
Von Iris Kannenberg
„Beschützen ist meine Berufung“ Rüdiger Rohmann arbeitet eigentlich als Denkmalschüt-
zer in Lüdenscheid. Vielleicht hat er daher dieses Auge
staunlich individuell. Gerade seine Schwarz/Weiß-Fotos besitzen dazu noch ein fast zeitloses Flair.
für das Besondere, Einzigartige. Für das Detail. Er wohnt zudem in einem Denkmal, nämlich in der Heesfelder
Du bist Denkmalpfleger, Naturschützer und Fotograf.
Mühle in Halver. Über dem Standesamt und direkt gegenüber des großen Mühlrades, das der Mühle ihren un-
Einmal im Jahr bringst Du einen Kalender raus, der immer einem guten Zweck dient und sich meistens
verwechselbaren Charme gibt.
mit Natur und Umwelt beschäftigt. Letztes Jahr war Dein Thema „Die Heesfelder Mühle in den verschiedenen Jahreszeiten“. In diesem Jahr hast Du „Charakterköpfe“ fotografiert. Keine Menschen, sondern Tie-
Rüdiger Rohmann kann aber noch viel mehr. Er ist engagierter Naturschützer. Und ein ambitionierter Fotograf, der mit seiner besonderen Sicht auf die Welt dem Betrachter Bilder präsentiert, die berühren, ohne dass man
direkt sagen könnte, warum das so ist. Seine Bilder er-
regen mittlerweile immer mehr Interesse, vielleicht einfach deswegen, weil sie eben nicht dem Main-Stream entsprechen. Rüdiger hat sich 2019 als „Photomanufaktur Rohmann“ selbstständig gemacht. Laut Duden ist eine Manufaktur
ein gewerblicher Kleinbetrieb, in dem stark spezialisierte Produkte im Wesentlichen oder teilweise in Handarbeit hergestellt werden, was zu einer hohen Qualität führt. Der Name passt zu ihm. Er liefert hohe Qualität in Handarbeit. Und die nie als Massenware. Seine Bilder sind er-
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re auf einem Gnadenhof in der Eifel. Warum war Dir das so wichtig?
Schau Dir doch mal die Bilder an. Die sprechen für sich.
Wir gehen gerade mit Tieren immer noch so um, als wären sie eine Sache. Ohne irgendwelche eigenen Rechte. Meiner Meinung nach ist das nicht so. Wenn man sich
diese Fotos anschaut, sieht man echte Persönlichkeiten.
Jedes Tier hat seinen ganz eigenen Charakter. Keines ist
wie das andere. Das wollte ich dokumentieren. Mir fällt es schwer, mir auch nur ansatzweise vorzustellen, was der Mensch dem Tier tagtäglich antut. Wirklich, das tut
ihre Nahrung kommt. Wenden sich gegen Massentierhaltung und sind bereit, dafür auch auf einen übermäßigen Fleischkonsum zu verzichten. Oder werden Vegetarier oder sogar Veganer. Du bist aber nicht nur Lebens-sondern auch Denkmalschützer.
Stimmt. Beschützen ist wohl so etwas wie meine Berufung. Vielleicht sehe ich die Welt einfach detaillierter, gemir in der Seele weh. Da mal ein Zeichen gegen zu set-
nauer. Mir fallen viele Dinge auf, an denen andere achtlos vorbei laufen. Und ich erkenne die Schönheit in dem,
zen, war die Antriebsfeder für diesen Kalender. Und natürlich geht die Hälfte des Erlöses aus dem Verkauf an
was so scheinbar gar nichts wert ist.
den Hof. Das ist das mindeste, was ich tun kann.
Die fängst Dudann mit Deiner Kamera auf. Auf Deinen
Bist Du deshalb so aktiv in der veganen Bewegung? Du organisierst hier ja auch das Vegane Sommerfest
Bilder erkennt man als Betrachter auf einmal selbst das Besondere, Einzigartige. In einem Tier,einer kleinen Blume, die sich ihren Weg durch Pflastersteine
der Heesfelder Mühle.
bahnt, oder in einer alten Fabrik, die einfach dem
Stimmt. Das Fest ist echt so etwas wie mein Baby. Klar,
Verfall überlassen wird. Ist das Deine besondere Gabe, die Dich als Fotograf erfolgreich sein lässt?
man sollte schon authentisch sein. Ich engagiere mich auch mittlerweile sehr in unserem Bio-Laden, der Ge-
Da schlagen immer zwei Herzen in meiner Brust. Einer-
nussmühle. Mir ist es wichtig, Menschen aufzuwecken.
seits bin ich der, der dokumentiert. Ich komme ja aus dem
Ihnen zu zeigen, dass man auch anders leben kann. Ohne Massentierhaltung. Ohne künstliche Zusatzstof-
Ruhrpott und mein Opa hat noch auf dem Pütt gearbei-
fe. Dass man nachhaltig leben kann, wenn man es nur will und das Leben in all seiner Vielfalt nie als selbst-
tet. Ich fahre gern an diese sogenannten Lost Places und mache da Fotos. Für mich sind diese Plätze mit Leben erfüllt. Ich sehe noch die Menschen vor mir, die dort gear-
verständlich nehmen sollte. Wir zerstören so viel. Ich bin froh, wenn ich dazu beitragen kann, die Natur zu
beitet haben. Heute ist es da schön, sauber, ruhig, hell. Ich weiß aber noch genau, wie die da wirklich gearbei-
erhalten. Dazu ist viel Aufklärung nötig. Aber allmäh-
tet haben. Der Kohlenstaub, der Lärm, der Dreck. Ich fotografiere jetzt das, was übrig geblieben ist. Eine alte Lore.
lich passiert etwas. Menschen fragen auf einmal, woher
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Gehst Du gezielt los und sagst Dir, heute fotografiere ich den und den Platz? Ich hab´s nicht so mit der Planung. Nein, die Fotos entstehen oft einfach so. Ich habe die Ka-
mera meistens dabei und wenn ich spontan etwas sehe, das interessant sein könnte, mache ich Halt und stöbere ein bisschen herum. So entstehen viele meiner Bilder. Mich interessiert Geschichte sowieso. Von da-
her passt das irgendwie ins Gesamtbild. Das ergänzt sich natürlich auch mit meinem Job als Eine alte Dampfmaschine. Manchmal sind die weg,
Denkmalschützer. Aber das Grundinteresse an Geschichte war definitiv eher da.
wenn ich das nächste Mal da bin. Auf meinen Fotos habe ich sie aber verewigt. So bleiben sie unvergessen. Das
Dokumentierst Du damit auch verlorenes Wissen?
mache ich auch im Sauerland. Auch da fahre ich gern
an alte Industriestandorte und fotografiere das, was von einem einstmals lebendigen Platz übrig geblieben ist.
Ja, vieles können wir nicht mehr. Wir wissen gar nicht mehr, wie man solche alten Maschinen oder Häuser
Andererseits entstehen so Bilder, die nicht nur eine
baut. Die Details, die ganzen Feinheiten, die komplette Ausführung mit der Hand. Das halte ich auf meinen
schon fast vergessene Epoche dokumentieren und lebendig erhalten, sondern eben auch künstlerisch sind. Ich bin wohl jemand, der beides ist. Archivar und Künst-
ler. Der für die Nachwelt dokumentiert, aber eben auch als Künstler immer seine eigene ganz besondere Note
Fotos fest. Tiere und Natur. Geschichte und alte Maschinen. Wie
passt das zusammen?
mit in die Bilder bringt. Eigentlich gut. Auch bei der Naturfotografie geht es mir um Details. Diese Individualität. Diese Einzigartigkeit. Je mehr man sich mit der Natur beschäftigt, desto mehr sieht man das. In meinem Kalender ist eine Gans da -
bei, bei der man durch die Nahaufnahme erst erkennt,
wie tiefblau ihre Augen sind. Wer weiß schon noch, dass eine Gans tiefblaue Augen hat? Diese besondere Mimik, die eigene Sprache, die die Tiere sprechen, das fasziniert mich. Auch sie sind gefährdet. Die Natur insgesamt. Immer mehr Arten verschwinden. Vielleicht fotografiere ich gerade Pflanzen und Tiere, die es schon bald gar
nicht mehr gibt. Fühlst DuDich deshalb Deinem Wohnort so verbunden,
weil Du das Gefühl hast, hier etwas Positives bewir-
ken zu können? Sicher. Wir leben hier als Gemeinschaft. Nicht nur mit den Menschen, sondern auch im Einklang mit der Natur
um uns herum. Wir versuchen, das, was da ist, zu be-
wahren und zu erhalten. Die Heesfelder Mühle ist schon ein kleines Paradies, für dessen Erhalt wir viel tun. Und sie bietet zu jeder Jahreszeit tolle Fotomotive. Es wird hier nie langweilig.
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Mich faszinieren aber auch Deine Schwarz/ Weiss-Bilder von Städten und den Menschen darin. Auch da funktioniert Dein Blick für´s Detail. Dufängst Menschen in ihrer Alltagssituation ein und gibst auch ihnen damit eine
besondere Schönheit. Dazukommt Dein Auge für Architektur und die Beziehung, in der der Mensch zu ihr steht.
Ich liebe ja Schwarz/Weiß-Fotografie. Gerade sie ermöglicht es, sich nicht ablenken zu lassen. Schwarz/Weiß-Fotografie ist oft überraschend poetisch. Nimmst Du die Farbe weg, bleibt das,
was wirklich da ist. Farbe kann Emotionen transportieren, lenkt aber oft auch ab. Ohne Farbe werden die Kontraste deutlicher, Architektur erscheint als das, was sie ist.
Sie kann erdrücken. Aber auch erheben. Die Menschen, die in Städten wie Melbourne oder New York leben, erscheinen winzig und sind doch diejenigen, die das Le-
ben in die Städte bringen. Ich fotografiere gerne diese Gegensätze. Das Monumentale, das trotzdem genau von diesen kleinen Menschen geschaffen wurde. Auch hier
fallen mir oft Details ins Auge. Ein schief hängendes, verrostendes Straßenschild, ein Straßenmusiker, der Kinder zum Lachen bringt. Ein Geschäft, das noch seine historische Fassade hat. Die aber schon ganz schön bröckelt. Solche Dinge gefallen mir.
Wo möchtest Dunoch hin mit Deiner Photomanufaktur? Ich freue mich natürlich über Aufträge gerade aus den Bereichen Natur und Kultur. Wir haben dieses Jahr z.B.
einen Fotowettbewerb im Rahmen von „Oben an der Volme“ durchgeführt, an dem nur Laien ihre Schnappschüsse aus der Natur einreichen konnten. So etwas zu
initiieren und auch umzusetzen, macht mir großen Spaß. Was ich mir für meine Bilder noch sehr wünsche ist, sie in Ausstellungen präsentieren zu können. Ich habe in meinen bisherigen kleinen Ausstellungen erlebt, dass
man hier mit den Betrachtern ins Gespräch kommt. Und dies überwiegend über die Geschichten zum Bild. Das zeigt mir immer wieder, dass ich doch etwas transpor-
tiere. Das ich mit meinen Bildern berühre und vielleicht sogar die eine oder andere Veränderung anstoßen kann. Und dies zu vermitteln, entspricht eigentlich genau meinem Naturell. Wer mehr von mir wissen will, kann dazu gerne mal auf meiner Webseite nachschauen (https:// www.photomanufaktur-rohmann.de/). Oder mich einfach ganz persönlich ansprechen. Ich freue mich sehr über Interesse an mir und meinen Fotos. Und auf ein gutes Gespräch.
Sägewerk – Kistenfabrik – Holzhandlung
Am Rottland 22 58540 Meinerzhagen Tel(02354) 90 40 44 Fax (02354) 90 4045 Email: info@juenger-kisten.de www. juenger-kisten.de
Tradition seit 1850
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SILVIA BAUKLOH LÄSST DIE PUPPEN TANZEN 1987 über einen VHS-Kurs zum „Puppen machen“ gekommen von Martin Büdenbender
„Ich bin Kiersperin durch und durch“, sagt Silvia Baukloh
über sich selbst. Wer sie kennt, zweifelt nicht daran. In Kierspe ist sie aufgewachsen und zur Schule gegangen, mal davon abgesehen, dass sie ihr Abitur in Gummersbach gemacht hat. Hier hat sie geheiratet und hier ist selbstverständlich auch ihr Zuhause. Bei so viel Heimat-
liebe überrascht es nicht, dass sie Vorsitzende des Heimatvereins ist. Weit weniger bekannt ist jedoch ihre andere Leidenschaft, nämlich die für Puppen.
Jede Puppe hat ihr eigenes Gesicht Wer der Einladung gefolgt ist, hat sich an dem kun-
terbunten Anblick dieser abwechslungsreichen Puppen(ver)sammlung erfreuen können. Alle Pup-
pen hat Silvia Baukloh selbst entworfen und gefertigt und alle sind in hübsche Kleider gewandet. Die hat die Kiersperin natürlich ebenfalls selbst genäht. Zuckersüße Babypuppen im Strampler sitzen neben
drolligen Kinderpuppen in Trachtenkleidern, die teils Seit 1968 wohnen Silvia Baukloh und Ehemann Dieter im Höferhof 16, schräg gegenüber dem Fritz-Linde-Museum. Die beiden Söhne sind längst aus dem Haus, wenngleich Sohn Hendrik mit Frau und beiden Kindern nicht weit weg, nämlich nur ein Haus weiter wohnt. Den frei gewordenen Platz in elterlichen
Haus haben inzwischen Puppen eingenommen. Dutzende füllen die Vitrinen in einem neu geschaffenen Ausstellungsraum. Diesen Sommer hatte Silvia Baukloh ihn im Rahmen einer Hausausstellung eröffnet.
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versonnen und teils sogar ein wenig trotzig dreinschauen. „Jede Puppe hat ihr eigenes Gesicht“. Das
ist Silvia Baukloh wichtig. Ein Mädchen mit blonden Haaren schaut verträumt in die Sterne, ihre Nachbarin mit roter Kappe auf dem kleinen Köpfchen hält
eine Puppe in den Händen. Links daneben betrachtet ein älteres Ehepaar auf Holzstühlen sitzend die Szenerie. Faltig sind ihre Gesichter und Hände, so überzeugend gestaltet, dass man glauben möchte, die Beiden sind lebendig
Nachbildungen alter Menschen gelingen Silvia Baukloh
besonders gut. Nachdem sie erst 1987 - durch einen
Volkshochschulkurs - zum „Puppen machen“ gekommen ist, hat sie sich mit ihrem handwerklichem Geschick und ihrer Kreativität schnell einen Namen gemacht. Gleich ihr
erster großer Auftrag, das war 1991, galt der Gestaltung eines alten Ehepaares. Als Vorlage gab es nur eine Fotografie von 1902. Das Ehepaar war damals anlässlich sei-
ner diamantenen Hochzeit fotografiert worden. Der Auftraggeber war vom Ergebnis restlos begeistert.
Vom Abbild zur abstrakten Figur Zurück zur Ausstellung: Aus all der Puppenvielfalt stechen einzelne Exponate hervor, die so gar nicht den Erwartungen, die man mit dem Begriff Puppe verknüpft, entsprechen. Seltsame Figuren mit augenlosen Gesichtern, tan-
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sich vom handwerklichen zum künstlerischen Gestalten weiterentwickelt. Die Entwicklung der bildenden Kunst -
vom Abbild zum Abstrakten - hat sie auf der Suche nach neuen Wegen der Gestaltung von Puppen im Eiltempo durchschritten. Für sie ist eine Puppe nicht mehr nur fi-
gürliche Abbildung eines Menschen. Vielmehr spielt sie mit einfachen Formen, reduziert Form und Gestalt auf das Wesentliche, lässt sich nicht mehr von realen Vorbildern sondern mehr und mehr von ihren Ideen und Gefühlen leiten.
Schon sechsmal den Puppen-Oscar abgeräumt Dass da in Kierspe jemand tätig ist, der die Puppen in ganz besonderer Weise tanzen lässt, hat man längst auch
an anderer Stelle mitbekommen. Seit 1995 nimmt Silvia
zende Frauenkörper mit Haken statt Köpfen, bläuliche Röhren mit angedeuteten Mündern und Augen, zylindrisches Drahtgeflecht, bunt umgarnt. „Was ist das denn?“,
fragt man sich irritiert, um dann auf den zweiten Blick
mehr und mehr Gefallen an diesen Gebilden zu finden. „Auch diese Figuren sind für mich Puppen“, erklärt Sil-
via Baukloh. In den gut 30 Jahren ihres Schaffens hat sie
WIR SIND IHRE IT-DIENSTLEISTER VOR ORT MIT 25 JAHREN ERFAHRUNG
Dirk Weyl Frank Schanzenberger 02354 77 89 500 it@fs-softwareconsult.de 28
Baukloh am jährlich stattfindenden Puppen-Festival von
Neustadt bei Coburg teil, in dessen Rahmen der Max-Os-
car-Arnold-Kunstpreis für zeitgenössische Puppenkunst vergeben wird. Er gilt als weltweit einziger, nicht kommerziell ausgelobter Kunstpreis seiner Art. Diesen „Oscar für Puppenmacher“ hat die Kiersperin bereits sechsmal gewonnen.
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AUS SAUERLÄNDER EICHEL WÄCHST BAUM ZUR DEUTSCHEN EINHEIT Günter Lüsebrink setzt kurz nach dem Mauerfall vor 30 Jahren einen Keimling in die Erde Von Horst vom Hofe
Die Berliner Mauer rund um Westberlin bildete die Grenze zwischen Ost und West. Bewachung durch
Grenzsoldaten, Stacheldraht, Minen und Selbstschussanlagen machten diese Grenzbefestigung nahezu unüberwindlich. Sie war das abschreckendste
Symbol des Ost-West-Konfliktes. Mehr als ein Vierteljahrhundert Symbol der Teilung Deutschlands fiel die Mauer am 9. November 1989. Dieser Tag ist damit unauslöschlich mit der Deutschen Einheit verknüpft und jährte sich nun schon zum 30. Mal. Auch in Meinerzhagen erinnern sich viele Menschen mit den unterschied-
Am 2. Mai 1989 bauen ungarische Grenzsoldaten den Stacheldrahtzaun zu Österreich ab. In der DDR wird auf ersten Demonstrationen das Recht auf Ausreise gefordert: Über 100.000 Menschen warten auf die Geneh-
migung ihres Ausreiseantrags. Doch die DDR-Regierung
lichsten Gedanken an dieses historische Ereignis. So auch
bleibt hart. Zu Beginn der Sommerferien ziehen viele
Günter Lüsebrink, ein echtes Sauerländer Original, vie-
ausreisewillige DDR-Bürger die Konsequenz: Sie beset-
len Volmestädtern als „Wettermacher“ der Meinerzhagener Schützengesellschaft ein Begriff. Im Garten seines
zen die Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in Ost-Berlin und die bundesdeutschen Botschaften
Hauses an der Königsberger Straße wächst ein Eichenbaum – gepflanzt kurz nach dem Mauerfall, mit dem die
in Warschau, Prag und Budapest. Tausende meist junge Leute fahren nach Ungarn mit dem Ziel, über Österreich
verloren geglaubte deutsche Einheit durch die Vereini-
in die Bundesrepublik auszureisen.
gung von BRD und DDR zum 3. Oktober 1990 wiederer-
langt werden konnte.
Der jetzt 83-jährige Meinerzhagener Pohlbürger erinnert
Am 10. September öffnet die ungarische Regierung die Grenze zu Österreich auch für DDR-Bürger. Die Mauer bröckelt, doch noch findet die SED Unterstützung in Prag.
sich noch lebhaft an jenes schicksalsträchtige Jahr der Deutschen. Dass der Wind des Wechsels durch Gorbat-
DDR-Bürgern wird der Grenzübertritt von der Tschechoslowakei nach Ungarn verwehrt. Ende September be-
schows Politik von Glastnost und Perestroika auch bis
setzen über 10.000 DDR-Bürger die Botschaft der Bun-
ins Sauerland spürbar werden sollte, war zunächst nicht absehbar. „Die Mauer wird in 50. und auch in 100 Jah-
desrepublik in Prag, um ihre Ausreise zu erzwingen. Am 30. September gibt Honecker nach und lässt die Flüchtlinge ziehen. Bundesaußenminister Hans-Dietrich Gen-
ren noch bestehen bleiben“, erklärt Erich Honecker noch Ende Januar 1989. Der 40. Jahrestag der Gründung der DDR sollte noch einmal mit allem Pomp und Glanz gefeiert werden. Doch der Druck auf das Unrechtsregime wird am Ende immer größer und führt zum vollständigen Zusammenbruch.
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scher verkündet die Nachricht vom Balkon der Prager Botschaft aus. Unvergessen sein nicht vollendeter Satz: „Wir sind heute zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzu teilen, dass Ihre Ausreise...“
Doch noch zeigt die DDR-Regierung weiter Härte und
lässt die Grenze zur CSSR schließen. Gleichzeitig befiehlt Honecker, die immer zahlreicher stattfindenden Demonstrationen „im Keime zu ersticken“. Sein Plan, in Leipzig Panzer „zur Einschüchterung“ auffahren zu lassen, wird jedoch von führenden Militärs verworfen. Am 17. Oktober wird Erich Honecker im SED-Politbüro gestürzt. Sein
Nachfolger Egon Krenz kündigt eine „Wende“ an, doch die Kundgebungen gegen die SED breiten sich nun in
angehalten und fand einige Eicheln, die vom Baum herabgefallen waren und das Geräusch ausgelöst hatten.“ Irgendwie spontan und noch ohne weitergehende Gedanken steckte der Meinerzhagener einige der Eicheln ein. Zu Hause angekommen und immer noch unter dem
Eindruck der historischen Ereignisse im geteilten Berlin stehend, kam ihm sein Großvater Julius in den Sinn. „Er hatte mir schon als kleines Kind beigebracht, bei ganz
besonderen Ereignissen einen Baum zu pflanzen, damit mit dem Wachsen des Baumes man immer wieder daran erinnert werde.“
der gesamten DDR aus. Hunderttausende Menschen fordern freie Wahlen, die Zulassung von Oppositionsgruppen und Reisefreiheit. Und am 9. November fällt schließlich die Mauer.
Günter Lüsebrink nahm eine der aufgelesenen Eicheln,
Es klingt irgendwie nach Ironie des Schicksals, dass noch
setzte sie in einen Blumentopf in der Hoffnung, dass aus dieser kleinen Frucht einmal ein stattlicher Baum mit so-
just am Abend des 9. Novembers in Meinerzhagen eine größere Gruppe von „Republikflüchtlingen“ ankommt, die bei ihrer unter teils gefahrvollen und abenteuerli-
zusagen historischen Wurzeln werden sollte – die Eiche
chen Umständen erzwungenen Ausreise noch nicht ahnen konnten, was kurz darauf wahr wurde. Es sind 95
pflanzen von einem kleinen Topf in immer größere Gefäße bis zu seinem Stammplatz im Garten dauerte es
Menschen, die mit Trabbis, Wartburgs, Ladas und zwei Omnibussen in der Volmestadt eintreffen, um hier auf
aber doch noch geraume Zeit. „In den neuen Bundesländern ist es ja auch nicht so zu schnell wie ursprüng-
dem Areal des Warnamtes IV am Schnüffel vorübergehend untergebracht zu werden. Das zentrale Aufnah-
lich gedacht zu blühenden Landschaften gekommen“, schmunzelt Lüsebrink, kann aber auf ein stetiges und bis heute erfreuliches Wachsen und Gedeihen seiner Ei-
melager in Unna-Massen platzt unter dem Ansturm von Flüchtlingen zu diesem Zeitpunkt aus allen Nähten – landesweit wird händeringend nach Ausweichquartieren gesucht. So wird auch die Zivilschutzeinrichtung in der Volmestadt zum Übergangsheim umfunktioniert, ebenso
wie in den Tagen danach auch das Internatsgymnasium Schulpforta, wo ebenfalls DDR-Bürger Aufnahme finden.
„Ich habe das alles natürlich mitbekommen. Das war ja Stadtgespräch. Gebannt habe ich über viele Stunden vorm Fernseher die aktuellen Ereignisse verfolgt. Man konnte es ja kaum glauben, was da geschah. Die ersten
Meldungen über die Grenzöffnung gab es in der Tagesschau gegen 20 Uhr, nachdem kurz zuvor SED-Parteise-
zur Deutschen Einheit. Und siehe da: Schon im nächsten Frühjahr spross ein Keimling. Durch mehrmaliges Um-
che verweisen. Die ist jetzt, 30 Jahre später, schon deutlich mehr als „mannshoch“ geworden. Wenn man bedenkt, dass eine Eiche einige hundert Jahre alt werden kann – die ältesten deutschen Eichen bringen es sogar auf rund 800 Jahre! – ist da buchstäblich noch viel Luft nach oben – was ja irgendwie auch für das Zusammenleben der Deutschen in den alten und den neuen Bun-
desländern gilt.
Beerdigungsinstitut
Blumenrath
kretär Günter Schabowski bei einer Pressekonferenz in
Ostberlin der verdutzten Weltöffentlichkeit erklärt hatte, dass Westausreisen nach seiner Kenntnis „ab sofort, unverzüglich“ möglich sein würden. Es war einfach unglaublich, was wir danach an Bildern aus Berlin sehen
konnten, wo schließlich auch das Brandenburger Tor geöffnet wurde“, so Lüsebrink. Es war am Tag danach, bei der Heimfahrt von der entspannenden Sauna in Beckinghausen oberhalb des Volmetals nach Meinerzhagen. „Irgendwo auf der Strecke knallte etwas auf mein Autodach. Ich hab‘ erschreckt
DerschlagerStraße 76 58540Meinerzhagen info@blumenrath.de www.blumenrath.de Telefon 02354-2441 Mitglied imBestatterverband Nordrhein-Westfalen
Bestattungen · Begleitung · Vorsorge 31
Advertorial
Von Horst vom Hofe
ZUSAMMEN IST WENIGER ALLEIN Ambulanter Pflegedienst Christel Schmidt seit 20 Jahren im oberen Volmetal aktiv Manchmal kann ein Unfall oder Sturz dafür sorgen, dass
ein Mensch plötzlich pflegebedürftig wird. Aber auch chronische Krankheiten oder fortschreitende Alterser-
scheinungen sind vielfach der Auslöser dafür. Oftmals beschließen Angehörige, den geliebten Menschen in seinem gewohnten Umfeld zu pflegen. Diese Entscheidung verdient Anerkennung und großen Respekt. Sie sollte gleichwohl gründlich bedacht sein. Denn alle Beteiligten erwartet eine völlig neue Situation, die möglicher-
weise viele Jahre andauern kann und auf die sich beide Seiten sicherlich auch Stück für Stück einstellen müssen. Gute Beziehungen werden vielleicht belastet. Schlimms-
tenfalls kommt es zu Vorwürfen, Anklagen oder gar Verzweiflung. „Zusammen ist weniger allein!“ Unter diesem Leitmotiv bietet seit nunmehr 20 Jahren der ambulante Pflegedienst Christel Schmidt Betroffenen kompetente und zupackende Hilfe bei der täglichen Bewältigung der sich in solch lebenselementaren Situationen stellenden Herausforderungen. Die Meinerzhagenerin Christel Schmidt, lange Jahre im
Pflegedienst tätig, unter anderem als Leiterin der in kirchlicher Trägerschaft stehenden Diakoniestation in
Meinerzhagen, wagte im September 1999 den Schritt in die berufliche Selbständigkeit. Sie gründete den da mals ersten privaten Pflegedienst im oberen Volmetal.
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Ein ehemaliges Geschäftshaus an der Ecke Genkeler Straße/Feldstraße wurde zur Zentrale des neuen Unternehmens. Es begann mit zunächst vier Mitarbeiterinnen. Doch recht schnell sollte sich aufgrund der wachsenden
Nachfrage nach ambulanten pflegerischen Dienstleistungen die Notwendigkeit zur deutlichen Aufstockung von Personal, Fuhrpark und Ausstattung ergeben. Kathy Brandt (49), die heutige Inhaberin des Unternehmens, begleitete das stetige Wachstum seit 2001, zunächst als Pflegekraft in Teilzeit, ab 2005 in fester Anstellung. Im Februar 2013 erfolgte die Geschäftsübergabe von der Gründerin und Namensgeberin Christel Schmidt an ihre langjährige Mitarbeiterin.
Zu diesem Zeitpunkt war klar, dass die bisherigen Räumlichkeiten an der Genkeler Straße 29 schon sehr bald an den Grenzen des Zumutbaren angelangt sein würden. Dies auch vor dem Hintergrund, dass zusätzlich zu den ambulanten Dienstleistungen die Schaffung von Tagespflegeplätzen ins Auge gefasst war. Die Suche nach größeren und für die spezifischen Zwecke geeigneten Räumlichkeiten sollte sich aber ebenso langwierig wie kompliziert gestalten. Letztlich war es ein glücklicher
Umstand, der zu einer optimalen und für die weitere Zukunft tragfähigen Lösung führen sollte. Frank und Sabine Lüttel, seit fast 40 Jahren Betreiber der Traditions-
Worauf Chefin Kathy Brandt mit ihrem engagierten Pfle-
gedienst-Team trotz eines rund um die Uhr an allen Ta-
gen in der Woche herausfordernden Einsatzes im Dienst am Nächsten großen Wert legt, beschreibt sie so: „Ungeachtet streng bemessener Vorgaben nehmen wir uns auch Zeit für Gespräche und für dringlich notwendige Besorgungen. Dabei spielt es auch keine Rolle, wenn gaststätte Zur Schanze, suchten nach einer Lösung für den geplanten Ausstieg aus der Gastronomie. „Nachdem
es mal etwas länger dauert. Denn der Mensch steht bei uns im Mittelpunkt.“ Das gilt in ganz besonderem Maße auch für die seit dem 1. März 2018 bestehende Tages-
wir wussten, dass unsere Kinder den Betrieb nicht über-
pflege-Einrichtung „Herbstsonne“, die ihre Dienste mit
nehmen würden, hatten wir in absehbarer Zeit eigentlich den Umbau zu mehreren Wohnungen vorgesehen – doch dann hat sich alles ganz anders ergeben“, erinnert
einem zehnköpfigen Mitarbeiterteam unter Leitung von
sich Frank Lüttel. Kathy Brandt erfuhr per Zufall von den Plänen der Familie Lüttel und suchte den Kontakt, der zu
Melanie Fliege werktags jeweils in der Zeit von 8 bis 16 Uhr anbietet. „Unsere Tagesgäste werden ganzheitlich betreut und gepflegt“, erklärt Melanie Fliege. Durch ge-
einer beiderseits vorteilhaften Vereinbarung führte. Die Planung von Umbau und Neugestaltung, ein aufwen-
zielte Orientierungshilfen sollen sie möglichst viel Eigenständigkeit wahrnehmen, um Selbstachtung, Sicherheit und Lebenszufriedenheit empfinden zu können. Betreut
diges Prüf- und Genehmigungsverfahren und schließlich die bautechnische Umsetzung nahmen geraume Zeit
werden auch Menschen mit Demenz. Die Tagespflege dient letztlich auch der Entlastung der pflegenden Ange-
in Anspruch, so dass es von der vertraglichen Übernahme der Immobilie im September 2016 bis zur Neueröffnung im Februar 2018 deutlich mehr als ein Jahr dauern sollte. Für die Tagespflegeeinrichtung „Herbstsonne“
hörigen. Die Patienten werden natürlich mit Mahlzeiten und Getränken zum Frühstück, Mittag und zur Kaffee-
mit insgesamt zwölf Betreuungsplätzen stehen im Erdgeschoss des Gebäudes jetzt rund 250 Quadratmeter, für
den ambulanten Pflegedienst im Unterschoss nochmals rund 220 Quadratmeter an Nutzfläche zur Verfügung.
Aktuell werden 50 Mitarbeiter/innen beschäftigt, da-
von acht Auszubildende im Berufsbild Altenpflege. Der Fuhrpark umfasst mittlerweile 22 einheitlich rot lackierte Flitzer, die zum täglichen Erscheinungsbild im heimischen Raum gehören. Für die Betreuung von im Schnitt rund 270 Patienten im ambulanten Pflegdienst fallen viele Kilometer Fahrleistung im großen Einzugsgebiet an, zu dem neben den Städten Meinerzhagen und Kier-
spe auch die ländlichen Gebiete von Valbert bis hin nach Windebruch am Listersee gehören. Gute Pflegequalität wird durch regelmäßige Fortbildung der Mitarbeiter unterstützt. „Von Anfang an legen wir besonderen Wert auf eine liebevolle und familiäre Pflege. Wir nehmen wahr, was Altern, Krankheit, Sterben,
zeit am Nachmittag verpflegt. Als Koch hier noch stundenweise im Einsatz an alter Wirkungsstätte ist auch Frank Lüttel. Seit einiger Zeit gibt es auch eine Kooperation mit der
Kita-Einrichtung der Otto-Fuchs-Straße in Form von Besuchen und Vorführungen der Kinder für die Patienten der Tagespflegeeinrichtung Herbstsonne. „Das ist für bei-
de Seiten immer wieder schön und bereichernd“, freut sich Melanie Fliege. Im Sommer und an wärmeren Ta gen wird gern auch die große Terrasse für die Tagesgäste genutzt. Genügend Bewegungsmöglichkeiten in idyllischer Umgebung in Nachbarschaft von Sprungschanze,
dem Skigebiet und der Aggerquelle gibt es zudem. „Wir befinden uns sozusagen in freier Natur, aber doch nahe und verkehrsgünstig zur Stadt gelegen“, beschreibt es die Einrichtungsleiterin. Nach Vereinbarung werden die Tagesgäste durch den hauseigenen Fahrdienst abgeholt und zurückgebracht.
sich helfen lassen müssen, Behinderung und Pflege für Betroffene und Angehörige bedeutet“, so Kathy Brandt. Und so schwer es fällt: Nicht immer kann jede Neuan frage nach einer pflegerischen Betreuung zeitnah erfüllt
Ambulanter Pflegedienst Telefon 02354 / 90 36 64 www.pflegedienst-christel-schmidt.de info@pflegdienst-christel-schmidt.de Tagespflege Herbstsonne
werden. „Wenn es aber wirklich brennt und dringlich ist, dann haben wir immer noch eine Lösung gefunden“, so
Telefon 02354 / 14 65 49 Butmicke 3, 58540 Meinerzhagen
die Inhaberin des Pflegedienstes.
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MÄRKISCHES ZINNFIGURENKABINETT
Von Martin Büdenbender
Detlef Wetzel präsentiert auf 40 Quadratmetern 15000 Zinnfiguren „In Kierspe gibt es vier Museen. Drei davon werden vom Heimatverein Kierspe betrieben, das vierte von einer Privatperson“, informiert die Stadt Kierspe auf ihrer Homepage. Vier Museen, das ist beachtlich für eine 17000-Einwohner-Stadt. Neben Bakelit-Museum, Schleiper Hammer und Fritz-Linde-Museum findet man in Kierspe-Dorf auch noch ein Zinn-Museum. „Findet“ ist das richtige Wort. Denn das von Detelf Wetzel betriebene Privatmuseum ist mit seinen nicht einmal 40 Quadratmetern Ausstellungsfläche eines der kleinsten Museen, wenn nicht sogar das kleinste Museum Deutschlands. Nur 40 Quadratmeter, aber trotzdem wird man von der Vielzahl der Exponate nahezu erschlagen. Geschätzt 15.000 Zinnfiguren hat Detlef Wetzel in beleuchteten Vitrinen und Dioramen ausgestellt. Weitere Figuren schlummern in zahllosen Dosen und Schachteln und warten darauf, auch einmal Bestandteil dieser märchenhaft schönen Ausstellung zu werden. Zinnmuseum ist somit eigentlich nicht der passende Name. Besser beschreibt der vollständige Name die Ausstellung: Märkisches Zinnfigurenkabinett.
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Öffnungszeiten sind nicht angegeben. „Besuch nur nach telefonischer Vereinbarung“, erklärt Detlef Wetzel, der gar nicht traurig ist, dass sein Museum lediglich durch einen knappen Eintrag auf der Kiersper Homepage beworben wird. Denn eigentlich ist sein Museum etwas für Liebhaber, etwa für andere Sammler von Zinnfiguren. Und die wissen von Detlef Wetzels Ausstellung durch Fachzeitschriften, durch Mund-zu-Mund-Werbung oder durch persönliche Bekanntschaften.
Besucher aus aller Herren Länder „Ich habe hier schon Besucher aus aller Herren Länder begrüßt“, versichert der Kiersper. Aus England, Frankreich und Benelux, sogar aus Amerika sind die Besucher extra für den Besuch des kleinen Zinnmuseums nach Kierspe gekommen.
„Ab und zu habe ich aber auch Schulklassen zu Gast“, ergänzt Wetzel, der weiß, dass seine Ausstellung Kinderherzen höher schlagen lässt. Große Schlachten mit hunderten von Zinnsoldaten und historische Ereignisse sind dort ebenso in den großen und kleinen Dioramen dargestellt, wie Landschaften aus fernen Ländern und Szenen aus bekannten Märchen. Mit glänzenden Augen stehen die kleinen Besucher vor den Vitrinen und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Mit einem Kirmeslos fing alles an
Diorama zu Ehren von Alexander von Humboldt
Ähnlich erging es Detlef Wetzel selbst einmal. Im Nachkriegsjahr 1948, er war damals acht Jahre alt, besuchte er mit seinem Großvater eine Kirmes in Weimar und durfte sich an der Losbude ein Los für zehn Pfennige kaufen. Die kleine Spanschachtel, die er gewonnen hat, war sicherlich nicht der Hauptgewinn. Für ihn allerdings schon. Denn sie enthielt ein Dutzend Zinnfiguren. „Es waren Kosaken. Diese kleinen Figuren haben mich fasziniert, und die Begeisterung dafür hat mich nie wieder losgelassen.“
Gerade fertig geworden ist eine Szenerie mit Stationen aus dem Leben des Abenteurers und großen Naturforschers Alexander von Humboldt, dessen 250. Geburtstag Detlef Wetzel auf diese Weise ehren möchte. Mehr als vier Jahre hat er an daran gearbeitet. Ausführlich hat er zunächst die Geschichte des Forschers studiert, sich
Wohnen in der Genossenschaft
Über die Jahrzehnte hinweg hat der gelernte Bergmann, der später zum Galvaniseur umlernte, seine Freizeit den drei bis vier Zentimeter großen Zinnfiguren gewidmet. Seine Sammlung ist beständig gewachsen. Figuren hat er gekauft und getauscht und im Laufe der Jahre gelernt, selbst Figuren zu gießen. Neue Blankfiguren bemalt er mit Ölfarben und alte Stücke arbeitet er auf, um sie vor möglichst kulturhistorischen Hintergründen in Schaukästen zu präsentieren. Auf sein handwerkliches Geschick greifen andere Sammler gern zurück. Zudem repariert er auch andere Spielsachen und finanziert so seine Sammelleidenschaft. 1987 hat er sein Privatmuseum eröffnet. Das befand sich damals noch in Lüdenscheids Altstadt. Nachdem er mit seiner Gattin 1999 nach Kierspe-Dorf umgezogen ist, hat er es in seinem Haus vor 19 Jahren wiedereröffnet.
in Leben lang! Sicher wohnene Bachstr. 2 · 58566Kierspe Tel.(02359) 9092-0 www.bauverein-kierspe.de Fax(02359) 9092-15
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dann für Humboldts Lateinamerika-Expedition entschieden und schließlich eine beeindruckende südamerikanische Landschaft mit Flusslauf, Wasserfall und Vulkan in seiner kleinen Kellerwerkstatt gestaltet. Die vollplastischen Figuren für die Szenerie mussten dazu extra hergestellt werden. „Die gibt es nicht zu kaufen.“ Die Formen wurden nach seinen Zeichnungen in der Werkstatt eines befreundeten Sammlers gefertigt und dort auch gegossen. In seiner Werkstatt hat Detelf Wetzel
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sie schließlich mit Ölfarben bemalt. Eine filigrane Arbeit. Die Figuren sind nur etwa vier Zentimeter groß. Die ältesten Zinnfiguren in Detlef Wetzels Sammlung stammen aus dem 19. Jahrhundert, der Zeit, in der die Zinnsoldaten eine große Bedeutung besaßen. Zuvor, etwa ab Mitte des 16. Jahrhunderts, dienten die einfach zu produzierende Zinnfiguren als „Lernspielzeug“ für Kinder. Die heutige Bedeutung als „kulturhistorische
Zinnfiguren“, die insbesondere von Erwachsenen gesammelt werden, erhielten die Zinnfiguren erst in den letzten hundert Jahren.
Deutsche Zinnfigurensammler sind in der „Klio“, der Deutschen Gesellschaft der Freunde und Sammler kulturhistorischer Zinnfiguren e. V.“ organisiert. Alle zwei Jahre findet in Kulmbach die Internationale Zinnfigurenbörse statt, auf der sich Sammler und Anbieter aus aller Welt treffen.
Zinnfiguren gibt es als vollplastische, halbplastische und als Flachfiguren in allen Größen und Maßstäben. Bei den Flachfiguren ist die gängigste Größe 28 mm Augenhöhe; sie wird Nürnberger Größe genannt. Hans Christan Andersen setzte den Zinnfiguren mit seinem Märchen von der unerfüllten Liebe des standhaften Zinnsoldaten ein literarisches Denkmal.
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Fotos kann heute jeder mit dem Handy machen. Und das in erstaunlich guter Qualität. Mit ihnen lässt sich dokumentieren wo man gerade ist, was man gerade tut oder was man gerade isst. Jede Sekunde eines Tages und jedes Ereignis lässt sich in solchen Bildern festhalten. Was aber unterscheidet diese Bilder von Bildern, die berühren, die Emotionen wecken oder sich sogar für immer ins Gedächtnis und die Seele einbrennen. Es ist das Besondere, das Einzigartige, das Magische, das diesen Bildern inne wohnt. Besondere Fotos gelingen einem selber nur selten. Selbst erfahrenen Fotografen gelingt dies nicht immer. Darum haben wir uns auf den Weg gemacht Fotos zu machen, die die Seele berühren. Unser erstes Ziel war die Sehnsuchtsinsel vieler
Menschen, unsere absolute Lieblingsinsel, Sylt. Was ist das Magische an dieser Insel. Nein, es
sind nicht die wilden Partys und die tollen Shoppingmöglichkeiten. Nein, ist auch nicht die prominenteste Fischbude Deutschlands oder die legendäre Sansibar. Für uns ist Sylt eine mystische Insel. Eine mystische Insel mit unendlicher Weite, sanften Farben und zauberhaftem Licht. Wer einmal wie wir abseits der touristischen Hotspots diese friedliche Ruhe gespürt, das sanft schimmernde und glitzernde Meer im abendlichen Dämmerlicht gesehen, den Wind samtweich auf der Haut gespürt hat, der weiß, was wir meinen. Wir haben versucht, diese besonderen Momente, die Sylt zu bieten hat, einzufangen in magischen Bildern. Begleiten Sie uns auf unserer Reise.
www.perfect-art.de
WEIHNACHTSMÄRKTE IM OBEREN VOLMETAL
Halveraner Weihnachtsmarkt Der 33. Halveraner Weihnachtsmarkt findet am ersten Adventswochenende im Kulturbahnhof und auf der Bahnhofstraße statt. Mit Glühweinduft, Reibekuchen, Weihnachts-
deko, Musik, ein tolles Programm, Tombola und natürlich dem Nikolaus. Die Öffnungszeiten wurden auf Anregung vieler Besucher und Aussteller erweitert: Freitag, 29. November, von 17 bis 22 Uhr, Samstag, 30. November von 14 bis 22 Uhr, Sonntag, 1. Dezember, von 11 bis 18 Uhr.
25. Valberter Weihnachtsmarkt Zum 25. Mal findet am ersten Adventswochenende der Valberter Weihnachtsmarkt statt. An der evangelischen
Kirche sorgen heimische Vereine, Kirchengemeinden und Privatpersonen mit ihren Angeboten für ein besonderes Flair. Der Alpaka-Hof Aufenacker wird neben hochwerti-
gen Wollwaren auch Alpakas mitbringen. Neben allerhand Getränken und Speisen auf dem Markt wird es an beiden
Tagen ein Kaffee- und Kuchenbuffet in der Kirche geben. Die Öffnungszeiten: Samstag, 30. November, 14 bis 21 Uhr, Sonntag, 1. Dezember, 11 bis 18 Uhr
An und in der historischen Brennerei gibt es am 30. November und 1. Dezember einen familiären Erlebnis-Weihnachtsmarkt. Angeboten werden Kunsthandwerk aus der
Region und mit Liebe zubereitete Spezialitäten wie Potthucke, mariniertes Schaschlik, Spießbraten vom Smoker, Grünkohl, handgemachte Pralinen und original Rönsah-
ler Weihnachtsbier. Dazu gibt es musikalische Highlights, eine Märchenfee und der Nikolaus erwartet die Besucher
Adventsmarkt und Winterlounge Der Adventsmarkt in Meinerzhagen erstreckt sich am Samstag, 7. Dezember, und Sonntag, 8. Dezember, rund
Adventsbasar im Schleiper Hammer
um die Jesus-Christus-Kirche. Die Geschäfte drumherum haben am Sonntag geöffnet. Die Winterlounge auf dem
Der Heimatverein Kierspe lädt für das erste Adventswo-
Otto-Fuchs-Platz ist nach dem gelungenen Start im ver-
chenende (30. November/1. Dezember) zum Adventsbasar im Industriedenkmal Schleiper Hammer ein. Ge-
gangenen Jahr auch in diesem Jahr geöffnet. Vom 7. bis zum 15. Dezember erwarten die Besucher kuschlige Kaminatmosphäre, Winterdrinks, Verpflegung und ein Kino-
öffnet ist an beiden Tagen von 11 bis 18 Uhr. Ein breites Spektrum an Holzarbeiten ist zu bewundern und natürlich zu kaufen: Weihnachtsschmuck, Schwibbögen, Ni-
koläuse und vieles mehr. Witzige, farbenfrohe Keramik, Taschen, Karten, Wolle, und handgestrickte, wärmende Socken, Mützen und Schals ergänzen das Sortiment. Bei Beate Hoppe kann zugeschaut werden, wie aus Wolle ein Faden gesponnen wird. Die VHS Volmetal veranstaltet am
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Weihnachtsmarkt Rönsahl
programm.
Weihnachtsmarkt Kierspe Rund um die Margarethenkirche findet am 7. und 8. Dezember der Kiersper Weihnachtsmarkt statt. Die Besucher können in gemütlicher Atmosphäre bummeln. Es
Samstag um 15 Uhr eine Krimilesung „Zwischen den Ta-
gibt zahlreiche Stände von Vereinen und Ausstellern. Öffnungszeiten: Samstag, 14 bis 22 Uhr, Sonntag, 12 bis
gen“ mit Marion Görnig.
18 Uhr.
Komplett lecker. Autor Detlef Schlüchtermann
VON STEINPILZEN, LÖFFELMENÜS UND SPEISEKARTEN MIT HÖHENANGABEN Von Steinpilzen, Löffelmenüs und Speisekarten mit Höhenangaben Nach 2018 das zweite pilzlose Jahr in Folge? Damit hatte ich mich eigentlich schon abgefunden. Der trockene September verhieß nichts Gutes. Als ich am 8. Oktober dann doch noch einmal den heimischen Mischwald im märkischen Sauerland unter die Lupe nahm, konnte ich es kaum glauben. Die ersten kleinen Exemplare des boletus edulis, wie der Steinpilz bei den Biologen heißt, hatten sich durch den Boden gekämpft und ihr braunes Hütchen der Sonne entgegengestreckt. Erstmals entdeckten wir auch eine Krause Glucke, die zu
Reise ins Land der Indios zu planen. So stoße ich gerade auf Lebensmittel, von deren Existenz ich bis dato noch
einer schmackhaften Farce beim gratinierten Schnitzel
nichts mitbekommen hatte. Ich lese etwas über Pflan-
verarbeitet wurde. Lecker.
zen und Tiere, die es nur in dieser Region gibt und von Spitzenköchen meisterhaft verarbeitet werden. Beim
Und eine Woche später – der Hammer, diesmal im kur-
Studium der Speisekarte des Central, eines der besten
kölnischen Sauerland. Nach einer halben Stunde hatte
Restaurants der Welt, irritierten mich verschiedene Zah-
ich meine beiden Stoffbeutel gefüllt. Feste, madenfreie Exemplare, wie aus dem Lehrbuch. An einigen Bäumen
len. Das Menu hieß „Fahrstuhl“ und es gab Erklärungen, aus welcher Tiefe oder Höhe die Zutaten stammten. Von
fand ich im lichten Wald bis zu 15 Steinpilze auf einen
minus 20 Metern (Clams) bis zu 4350 Höhenmetern
Schlag. Unglaublich. Das musste reichen. Sie landeten eingelegt im Essigsud, wurden im Backofen bei 50 Grad
(Kculli·Kiwichas·ChocloCorn) reichte das Spektrum. Was einen da erwartet, keine Ahnung, aber es scheint sicher
getrocknet. Acht Stunden lang. Ob das ökologisch sinn-
reizvoll, es einmal zu testen. Im Mai soll’s losgehen.
voll ist? Die schönsten wurden frisch gebraten oder in Scheiben eingefroren. Ein wunderbares Pilzjahr. Ich war zufrieden.
Apropos Reisen – Eine Zugreise im Sommer hatte uns auf den Balkan geführt – Rumänien, Bulgarien und Serbien. Anstrengend, aber sehr spannend. Auch kulinarisch. Wer glaubt, überall nur Fleischberge vorgesetzt zu bekommen, irrt. Ganz überrascht waren wir in Bukarest, als wir dem Hinweis, das Lokal „The Artist“ aufzusuchen, folgten. Was uns erwartete, war ein komplettes Menu ausschließlich auf Löffeln serviert. So wurden uns jeweils sechs Löffel mit unterschiedlichen, wohl abgestimmten Vorspeisen serviert, dann folgten sechs Löffel mit Hauptspeisen als Miniportionen und ebensoviele Desserts. Alles ein wahrer Genuss zu sehr erschwinglichen Preisen. Ähnliche Überra-
Themenwechsel: Wer sich mit Essen und Trinken beschäf-
schungen erlebten wir in Sofia und Belgrad. Unser Fazit:
tigt, Restaurantkritiken und –bewertungen liest, stößt
Osteuropa wird in vielerlei Hinsicht unterschätzt.
irgendwann auf Peru in Südamerika. Mittlerweile zählen die Top-Läden in der Hauptstadt Lima zu den welt-
Ihnen wünsche ich ein geruhsames Fest und ein glückli-
besten 3-Sterne-Restaurants. Grund genug, mal eine
ches 2020!
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VERANSTALTUNGEN Adventskonzert der Oberbrügger Chöre Für Sonntag, 8. Dezember, laden die Oberbrügger Chöre zum Adventskonzert in der evangelischen Kirche Oberbrügge ein. Mitwirkende sind der MGV OberbrüggeEhringhausen (Leitung Sofia Wawerla), der Projektchor Oberbrügge (Sofia Wawerla) und der Gospelchor The Albert Singers (Matthias Ortmann). Der Eintritt ist frei.
Weihnachtslesung A Night at the Onion Dome 2.0 Eine Weihnachtslesung mit Musik findet am Sonntag, 8. Dezember, um 15 Uhr in der Kiersper Margarethenkirche statt. In gemütlicher Nachbarschaft zum Weihnachtsmarkt werden in den ehrwürdigen Hallen des Kiersper Wahrzeichens Geschichten für die ganze Familie zu hören sein. Von lustig bis sentimental. Gelesen und erzählt von ganz verschiedenen Leuten. Damit das Zuhören nicht zu anstrengend wird, spielt die Kiersper Band Druckluftraum zwischendurch die passende Musik.
Kindertheater mit dem kleinen Eisbär Mit dem Stück „Frohe Weihnachten kleiner Eisbär“ gastiert das Wittener Kinderund Jugendtheater am Mittwoch, 11. Dezember, um 16 Uhr im Pädagogischen Zentrum der Primusschule in Schalksmühle. Erzählt wird eine spannende, abwechslungsreiche Geschichte für die ganze Familie, mit Kostümen und Bühnenbild wie aus dem Bilderbuch und Liedern, die ins Ohr gehen - für Menschen ab 3 Jahren. Der kleine Eisbär Lars und sein Freund Robbi finden einen Tannenbaum, der von einem Schlitten gefallen ist. Das Abenteuer beginnt, als die Beiden beschließen, herauszufinden, was es mit dem Tannenbaum auf sich hat und was eigentlich Weihnachten ist. Der Eintritt kostet 2 Euro. Foto Wittener Kinder- und Jugendtheater
Swing und Chansons mit Moi et le autres Deutschlands beste Swing-Chanson-Band gastiert am Freitag, 13. Dezember, um 19 Uhr im Kulturbahnhof in Halver. Moi et les autres präsentieren ihr Album „Départ“. Der Titel steht sinnbildlich für das Thema Aufbruch und den Lebensweg eines jeden Menschen. Passend dazu erzählen die Musiker während des Konzerts ihre musikalische Geschichten und nehmen ihr Publikum in gewohnt packender Art mit auf die Reise. Tickets kosten 12 Euro im Vorverkauf und 15 Euro an der Abendkasse. Foto Timo Volz
Kabarett mit Max Uthoff - Moskauer Hunde Der Kabarettist Max Uthoff gastiert am Samstag, 14. Dezember, auf Einladung des KUK-Vereins in der Gesamtschule Kierspe. Uthoff, der aus dem ZDF-Satiremagazin „Die Anstalt“ bekannt ist, erzählt seine Sicht der Dinge: Von der Wucht der Behauptung, mörderischen Geschäften, gesellschaftlichem Inzest, Drehzahlmessern, teuflischen Kreisläufen und davon, dass Menschen, die in Schubladen denken, sich schon mal halb aufgeräumt fühlen. Nicht ganz unwahrscheinlich, dass an diesem Abend Teilnehmer der deutschen Politik Erwähnung finden. Eine Eintrittskarte kostet im Vorverkauf 24, ermäßigt 13 Euro. An der Abendkasse kostet eine Eintrittskarte 27, ermäßigt 15 Euro. Infos zum Kartenvorverkauf gibt es auf www.kuk-verein.de. Foto Michael Neumeister
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Jazz & More in Historischer Brennerei Am Freitag, 20. Dezember, um 19.30 Uhr spielt
Bei unsstehenSie und Ihre GesundheitimMittelpunkt.
das Jazz-Trio Black in Green & Friends in der Historischen Brennerei Rönsahl. Das Kiersper Jazz-Trio, besteht aus dem Geiger und Saxofonisten Fritz Schmid, dem Pianisten Michael Schnippering und
Praxis für Physiotherapie und Osteopathie
Max Jalaly am Kontrabass. Ergänzt wird das Trio durch den Schlagzeuger Dirk Sterna und die Sängerin Pearl C. Neben Pop und Jazz vom Feinsten wird natürlich auch Weihnachten bei den ausgewählten Stücken eine Rolle spielen.
Adventskonzert Der Männerchor Kierspe 1899/1900 veranstaltet in diesem Jahr wieder ein Adventskonzert am Sonntag, 22. Dezember, um 17 Uhr in der katholischen Pfarrkirche St. Josef. Als Gäste empfangen die Kiersper Sänger den Frauenchor Misses Voices und den Projektchor Oberbrügge-Ehringhausen. Der Eintritt ist frei.
Eine kleine Auszeit vor dem Trubel Zur Weihnachtslesung lädt die Kleinkunstbühne des TuS Meinerzhagen am Montag, 23. Dezember, um 20 Uhr ein. Was vorgelesen wird, ist den Gästen überlassen. Wer möchte, kann eine Geschichte mitbringen und vorlesen oder einfach nur zuhören und die letzten Stunden vor Weihnachten genießen.
Spektakuläre Schattenshow
VolkerStuberg DiplomOsteopath,Physiotherapeut, Energetischer Schmerztherapeut, Heilpraktikerfür Physiotherapie
Die spektakuläre Schattenshow „Moving Shadows“ kommt am Freitag, 24. Januar, in die Stadthalle Meinerzhagen. Dazu schreibt der Veranstalter: „Mit erstaunlicher Präzision und verblüffender Leichtigkeit kreieren die Moving Shadows charmante und einfallsreiche Geschichten – von zauberhaft poesievoll bis hinreißend komisch.“ Der Eintritt kostet zwischen 29,90 und 39,90 Euro.
Physiotherapeutin Heilpraktikerinfür Physiotherapie FachlicheLeitung
Karneval in Valbert
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Karneval feiern in Valbert, dazu lädt der Elferrat
Gabi Stuberg
Seit 1982in Kierspe
des Schützenvereins Valbert ein. Am Samstag, 15. Februar, um 14.11 Uhr herrscht in der Ebbehalle jeckes Treiben für die Kleinen. Es wird ein bunter Nachmittag für die jungen Gecken mit Auftritten der eigenen Garden. Der Eintritt kostet 4 Euro. Am Donnerstag, 20. Februar, ist die Ebbehalle außer Rand und Band, denn da ist sie fest in Weiberhand. Einlass zur großen Weiberfastnachtssause ist ab 17.30 Uhr. Ab 19.33 Uhr wird ein buntes
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und abwechslungsreiches Programm geboten. Der Eintritt kostet 6 Euro. Es gibt keinen Vorverkauf.
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„RAN AN DIE HARTEN SCHALEN!“ Kochen und Basteln mit Nüssen Von Cristin Schmelcher
Zwischen Lebkuchen, Marzipan und Schokolade tummeln sich meistens auch ein paar gesunde Naschereien auf den Weihnachtstellern. Ob Erdnüsse, Haselnüsse, Walnüsse oder Pecanüsse - alle Nusssorten, die zum Teil auch zur Familie der Stein- und Hülsenfrüchte gehören, haben zwar einen hohen Fettgehalt und sind somit nicht gerade kalorienarm, aber auch reich an ungesättigten Fettsäuren und sorgen somit für einen niedrigen Cholesterinspiegel. Bis auf die bei uns beheimatete Haselnuss stammen fast alle Sorten aus dem Ausland, vereinzelt findet man heute ein paar Walnussbäume auch in Deutschland. Völlig zu Unrecht verwaisen oftmals die harten Schalen im Konkurrenzkampf mit den anderen weihnachtlichen Süßigkeiten auf den Adventstischen. Dabei sind die wertvollen Leckereien anspruchslos, können lange gelagert werden und lassen sich vielfältig weiterverarbeiten, nicht nur zum Verzehr.
Nüsse in der Küche Ob pur oder im Müsli sind die Früchte ein guter Energielieferant, eignen sich aber auch als Zutat in süßen und deftigen Speisen. Neben Kuchen und Desserts verfeinern die unterschiedlichen Kerne Salate, Nudel- und Reisgerichte oder können gehackt und gemahlen zum Panieren von Fisch oder Fleisch verwendet werden. Außerdem geben sie vor allem Gemüsegerichten einen besonderen Biss.
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Schnell undeinfach: Käse-Nuss-Zucchini Zutaten: 600 g Zucchini, 50 g Walnusskerne, 10 g gemahlene Mandeln, 10 g Pinienkerne, 10 g gemahlene Haselnusskerne, eine rote Paprika, 80 g Gorgonzola, 125 g Mozzarella, Salz und Peffer, 1 EL Olivenöl, nach Belieben eine rote Peperoni. Zubereitung: Die Zucchini waschen, längs in ½ cm dicke Scheiben schneiden und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Den Ofen auf 160 Grad Umluft vorheizen. Die Walnusskerne grob hacken, den Käse und die Paprika würfeln und mit den restlichen Zutaten vermengen. Wer´s scharf mag, fügt noch eine zerkleinerte Peperoni hinzu. Mit Salz und Pfeffer würzen und die Mischung auf den Zucchinischeiben verteilen. Auf der mittleren Schiene des Backofens etwa 25 Minuten überbacken.
GutDing will Weile haben: Haselnusslikör selbermachen Zutaten: 250 g Haselnüsse, 300 ml Weinbrand oder braunen Rum, 500 ml Wodka, 1 Zimtstange, 1 Vanilleschote, 140 g Kandiszucker, ein Päckchen Vanillezucker.
SüßeGrüßeaus Süditalien: Mostaccioli Zutaten: 400 g Mehl, 150 g Zucker, 2 Eier, ein halbes Glas Milch, 100 g Butterschmalz, 100 g Honig, eine Hand voll Walnüsse, eine Hand voll geröstete Haselnüsse und eine Hand voll geröstete Mandeln oder Erdnüsse, Orangenschale, 1 EL Mehl, eine Prise Zimt. Zubereitung: 400 g Mehl mit dem Zucker, den Eiern, 80 g Butterschmalz und einem kleinen halben Glas Milch zu einem glatten Teig verkneten und diesen eine halbe Stunde ruhen lassen. Die Nüsse kleinhacken und etwas Orangenschale abreiben. Den Honig mit einem kleinen halben Glas Wasser verdünnen, aufkochen und nach und nach einen Esslöffel Mehl, die Nüsse, Orangenschale und Zimt hineinrühren. Den Teig dünn ausrollen und etwa 5 cm große Quadrate ausschneiden. Ein Häufchen der Nussmasse jeweils in die Mitte der Quadrate setzen und den Teig diagonal zuklappen, sodass Dreiecke entstehen. Die Kanten gut aufeinanderdrücken. Die Teilchen in eine mit Butterschmalz ausgestrichene feuerfeste Form geben und im vorgeheizten Backofen bei 175 Grad Umluft etwa eine halbe Stunde backen. Das abgekühlte Gebäck mit Puderzucker bestäuben.
Zubereitung: Die Haselnüsse grob hacken und im vorgeheizten Backofen bei 175 Grad Umluft fünf bis zehn Minuten hellbraun rösten. Die Nüsse in eine wiederverschließbare Tüte geben und mit dem Nudelholz fein zerkleinern. Die Vanilleschote mit einem Messer einritzen und halbieren. Alle Zutaten in ein wiederverschließbares Glas füllen und acht Wochen ruhen lassen. Anschließend durch ein Küchentuch und nochmals durch einen feinen Kaffeefilter sieben, sodass nur noch die goldgelbe Flüssigkeit übrig bleibt. In saubere Flaschen abfüllen und vor dem Verzehr nochmal zwei Wochen ruhen lassen. Tipp: Viele Haselnüsse lassen sich am besten mit einem Fleischwolf knacken.
Nüsseauf demBasteltisch Während sich Haselnüsse und Erdnüsse ungeknackt am besten zum Basteln eignen, müssen die leeren Schalenhälften der Walnüsse nicht im Mülleimer landen, da auch diese sich z.B. mit einfachen Mitteln zu Christbaumschmuck verarbeiten lassen.
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Walnusswünsche Materialien: Walnussschalen, silberne oder goldene Acrylfarbe, Pinsel, Flüssigkleber, Papier, Stifte, Geschenkband, ein Schere. Bastelanleitung: Die Walnusshälften in einer beliebigen Acrylfarbe anmalen und trocknen lassen. Ein kleines Stück Papier mit Weihnachtswünschen beschriften und so in eine der Walnusshälften kleben, dass die Schrift außerhalb der Nuss zu sehen ist. Das Geschenkband zu einem Aufhänger verknoten und ebenfalls in eine der Nusshälften kleben. Dann die beiden Nusshälften zusammenkleben und trocknen lassen.
Tipps: Um ganze Walnusshälften zu erhalten, die Nüsse am besten auseinanderdrehen oder vorsichtig mit einem Messer öffnen. In den Walnusshälften können auch kleine Botschaften oder Geschenke versteckt werden.
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Haselnusskranz Materialien: Haselnüsse, ein runder Gegenstand, eine Heißklebepistole, Glitzernagellack, Geschenkband, eine Schere. Bastelanleitung: Die Nüsse um einen runden Gegenstand legen und mit der Heißklebepistole zu einem Kreis zusammenkleben. Kurz trocknen lassen. Wer mag, kann die Nüsse mit Glitzernagellack verzieren. Mit dem Geschenkband einen Aufhänger zusammenknoten.
Erdnuss-Schneemann Materialien: Erdnüsse, weiße Acrylfarbe, Pinsel, Pfeifenputzer in unterschiedlichen Farben, einen schwarzen Filzstift, farbiges Garn, eine Nadel, eine Schere.
Mit dem Filzstift Augen und Mund aufmalen und mit farbigem Garn und einer Nadel einen Aufhänger an der Erdnuss anbringen.
Bastelanleitung: Eine Erdnuss mit weißer Farbe bemalen und trocknen lassen. Mit der Nadel ein Loch für die Nase vorstechen und ein Stück orangefarbenen Pfeifenputzer hineinstecken. Aus einer anderen Farbe einen Schal um die Erdnuss formen.
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JEDE MENGE IDEEN FÜR DEN DRITTEN ORT
Kreuzkirche soll Zentrum für alle Bürger werden Der Wind der Veränderung weht über die Schalksmühler Höhen. Nach über 50 Jahren gibt die Evangelische Kirchengemeinde Schalksmühle-Dahlerbrück die Kreuzkirche am Mathagen auf. Mit ein wenig Glück entsteht an gleicher Stelle ein neues Zentrum für alle Bürger. Da war der Song „Wind of Change“ wirklich treffend gewählt. Ein Afterwork-Chor mit Aleksandra Miladinovic-Diamantaki am Klavier intonierte den Welthit der Scorpions zum Ende des World-Cafés. Zeit für einen Wechsel?
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Die Evangelische Kirchengemeinde Schalksmühle-Dahlerbrück wird die Kreuzkirche aufgeben. Sie könnte zu einem Haus der Begegnung und Kultur werden. Foto: Martin Büdenbender
Von Wolfgang Teipel staltung für Bürger signalisierten Vertreter aus Vereinen, Verbänden, Schalksmühler Einrichtungen, Kunst und Kultur starkes Interesse am geplanten Haus der Kultur, Bildung und Begegnung. Sie alle hatten jede Menge Ideen im Gepäck. Anja Wolf, Fachbereichsleiterin Bildung, Kultur und Sport war überwältigt. „Mit einem derartigen Zuspruch haben wir tatsächlich nicht gerechnet“, sagt sie. Ein gutes Zeichen für den dritten Ort, der neben Familie und Arbeit ein öffentlicher Platz sein soll, an dem Menschen gerne und regelmäßig zusammenkommen.
Die Gemeinde Schalksmühle erhält die große Chance, den Kirchenkomplex am Mathagen mit Mitteln aus dem Landesprogramm „Dritte Orte“ zu einem Begegnungszentrum umzugestalten. Die Aussichten sind nicht schlecht. Die Projektidee aus dem Volmeort wurde vor einigen Monate unter 150 Bewerbungen als förderwürdig eingestuft. Jetzt sind auch die zugesagten 50.000 Euro da. Sie sollen dazu dienen, aus der Projektidee ein umsetzungsfähiges Konzept zu zimmern. Georg Henneke von der Bezirksregierung Arnsberg überreichte beim World-Café in der Kirche Bürgermeister Jörg Schö-
Potenzielle Nutzer des ehemaligen Kirchenkomplexes könnten die Musikschule und die Volkshochschule Volmetal sein. Die VHS könnte hier ihr Angebot für Schalksmühle dauerhaft zentralisieren. Gastronomische Angebote, Raum für Selbsthilfegruppen, Domizil für Schalksmühler Musiker und sonstige Kunst- und Kulturschaffende oder die Schalksmühler Theaterwerkstatt, ein digitaler Escape-Room zur Wissensvermittlung, CoWorking-Space, ein Repair-Café, neue Angebote für Kinder, ein Skulpturengarten auf dem Außengelände und
nenberg den Zuwendungsbescheid. Jetzt können die Schalksmühler loslegen. Und sie legten los. Bei der ersten Informationsveran-
mehr – die Arbeitsgruppen zu den Themenfeldern Musik, Kultur, Bildung, Begegnung und Café unterbreiteten Ideen am laufenden Band.
Change“ hat die Scorpions damals mit weltweit rund 15 Millionen verkauften Tonträgern unvorhergesehen in die erste Liga der Rockbands katapultiert. Der „Dritte Ort“ auf den Schalksmühler Höhen, so die Hoffnung, soll dem Volmeort ebenfalls eine überraschende Erfolgsgeschichte bescheren.
„Dritte Orte“ Was ist das eigentlich?
Jede Menge Ideen: Bernd Müller erläuterte zum Abschluss des WorldCafés, welche Gedanken die Gruppe „Kultur“ zusammengetragen hatte. Foto: Wolfgang Teipel
Auch Knackpunkte wurden benannt. Wird sich die Nachbarschaft mit dem wahrscheinlich erhöhten Verkehrsaufkommen anfreunden können? Kann eine gute Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr gelingen? Was wäre die optimale Rechtsform für einen solchen Dritten Ort? Es muss viel geklärt werden. Auch das erkannten die Teilnehmer des World-Cafés: Der Zeitplan ist gelinde gesagt recht sportlich. Bis zum Februar 2020 soll eine zweite Bürgerinfo anberaumt werden. Erwartet wird ein Zwischenbericht, der vielversprechende Ideen bündelt. Im März oder im April plant die Gemeinde eine Exkursion zum Thema „Räumliche Gestaltung und Architektur“. Planer und interessierte Bürger wollen sich bei dieser Tour bereits umgestaltete Dritte Orte anschauen. Im Juni 2020 soll das Konzept öffentlich präsentiert und vom Rat beschlossen werden. Bis zum 31. Juli müssen die Arbeiten am Entwurf abgeschlossen sein. Am Ende soll ein Nutzungskonzept samt Kosten, Trägerschaften und Zeitplan stehen, mit dem sich die Gemeinde bis Ende September 2020 für die zweite Förderphase bewerben könnte. In dieser würden dann die Mittel für die bauliche Umsetzung frei. Der maximale Förderbetrag liegt bei 600.000 Euro. Die Gemeinde müsste allerdings einen Eigenanteil von 150.000 Euro aufbringen. Eine Option für diese Co-Finanzierung, erläuterte Bürgermeister Schönenberg beim World-Café, könne die Förderung aus Mitteln der Regionale 2025 sein.
Das Förderprogramm „Dritte Orte – Häuser für Kultur und Begegnung im ländlichen Raum“ ist ein neues Förderprogramm des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft in NRW und unterstützt die Entwicklung und Umsetzung neuer Konzepte für die kulturelle Infrastruktur in ländlichen Regionen. Durch einen offenen, flexiblen Ansatz sowie die Verknüpfung mit einem Beratungsangebot für die Projektträger sollen innovative wie experimentelle Vorhaben initiiert werden. Ziel ist die Entwicklung von neuen, beziehungsweise die Weiterentwicklung von bereits bestehenden Dritten Orten: Kultur- und Bildungsangebote sollen durch Öffnung, Vernetzung und Bündelung zu regionalen Ankerpunkten werden. Auf diese Weise sichern und erweitern die Dritten Orte die kulturelle Infrastruktur im ländlichen Raum und schaffen gleichzeitig neue Möglichkeiten für Begegnung und gesellschaftlichen Zusammenhalt. In den 1980er Jahren vom amerikanischen Soziologen Ray Oldenburg geprägt, beschreibt der Begriff des Dritten Ortes öffentliche Orte für Begegnung und Austausch in Abgrenzung zum Ersten Ort, dem Zuhause, und dem Zweiten Ort, der Arbeit. Im Rahmen des neuen Förderprogramms zeichnet sich eine Kultureinrichtung als Dritter Ort durch die Erfüllung weiterer Merkmale aus, dazu gehört vor allem der niedrigschwellige Zugang, eine einladende Atmosphäre, die Bündelung verschiedener Nutzungen sowie die Entwicklung entlang eines Beteiligungsprozesses.
Die Weichen für weitreichende Veränderungen am Mathagen sind vorerst gestellt. Die Ballade „Wind of
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EINE ECHT STARKE DORFGEMEINSCHAFT
Ort der Besinnung, Ort der Begegnung, die evangelische Kirche in Oberbrügge
Zu Gast in Oberbrügge-Ehringhausen Oberbrügge-Ehringhausen ist mit gut 1000 Einwohnern der größte Ortsteil von Halver. Wenn man durch das Dorf fährt, erscheint es zunächst eher unbelebt. Selten sieht man auf der Hauptstraße Menschen. Geschäfte gibt es auch nicht viele. Hans Clever
Früher war das anders. Im Gespräch mit Hans Clever, der sein ganzes Leben in Oberbrügge verbracht hat, erfahre ich, dass es einstmals viele Geschäfte im Dorf gab. Lebensmittelgeschäft, Metzger, Schuhmacher, Uhrmacher, Bäcker, viele Handwer-
Text Iris Kannenberg, Fotos Martin Büdenbender
Hinter den Kulissen blüht das Leben Trotzdem gibt es in Oberbrügge eine echte Dorfgemeinschaft. Um die zu finden, muss man - wie so oft im Leben - einfach einmal abbiegen von der Hauptstraße und sich auf die Suche begeben. Dann landet man zum Beispiel vor dem Bürgerhaus. Oder vor der Evangelischen Kirche Oberbrügge. Oder vor der Grundschule mit vielen fröhlichen Schülern und der Kita „Wunderland“ gleich nebenan. Oberbrügge-Ehringhausen ist alles andere als tot. Hinter den Kulissen scheinbar menschenleerer Straßen blüht und gedeiht lebendiges Dorfleben. Dafür steht eine starke Dorfgemeinschaft mit vielen Vereinen, die sich regelmäßig im Bürgerhaus trifft.
ker, alles war da. Auf meine Frage, wo das alles geblieben ist, zuckt Hans Clever mit der Schulter und antwortet: „Das war bei uns genauso, wie in allen anderen Dörfern auch. Bei uns machte ein Discounter auf. Dorthin sind dann alle zum Einkaufen gegangen. Die Einzelhändler im
Stichwort Dorfgemeinschaft: Bestand die schon immer? Schließlich gab es früher sowohl in Oberbrügge als auch in Eiringhausen eine eigene Fußballmannschaft. Wenn die gegeneinander spielten, ging es zu, wie bei einem
Dorf mussten schließen. Sie konnten mit so einem großen Laden nicht mithalten. Als alle Geschäfte zugemacht hatten, schloss auch der Discounter. Angeblich weil es nicht genug Parkplätze gab. Eine ungute Entwicklung, die sicher auch vielen unklugen politischen Entscheidungen geschuldet ist. Und die können jetzt nicht mehr so einfach rückgängig gemacht werden.“
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Blick auf Oberbrügge, rechts schließt sich Ehringhausen an.
Spiel von Schalke gegen den BVB. Nur mit dem Unterschied, dass nach dem Spiel kräftig und gemeinsam gefeiert wurde. Heute gibt es nur noch eine Mannschaft. Oberbrügge-Ehringhausen eben. Irgendwann wuchs man zusammen. Genauso wie die beiden Männergesangsvereine. Auch die wurden zusammengelegt. Mit einem guten Ergebnis. Ganz ohne Frage.
Heimat für Chöre, Orchester und Bands Überhaupt, Oberbrügge ist das Dorf der Chöre. Hier wird gern und viel gesungen. Im Bürgerhaus proben donnerstagabends die Albert Singers, der Gospelchor, der im letzten Jahr Konzertchor wurde. Dazu der Männergesangsverein, der sich mit seiner neuen Chorleiterin Sofia Warwerla neu erfunden hat und sich deutlich verjüngte. Unter ihrer Leitung entstand zudem ein großer Projektchor, der ebenfalls Erfolge feiert. Mit diesem Chor war man sogar in Omsk. Das liegt in Sibirien. Es gibt im Ort einen Posaunenchor, der immer zur Stelle ist, wenn es etwas zu feiern gibt, sowie die Jugendband, die in der Kirche probt. Und die großartige „Band Verwandt“, die vor zwei Jahren mit einer spektakulären Bühnenshow das Bürgerhaus zum Kochen brachte. Sie feiern gerne und oft, die Oberbrügger. Schulfeste, Martinsfest, Dorffest, Feuerwehrfest, Weihnachtsfeste
TRADITION
SEIT
Das ehemalige Postamt von Oberbrügge
mit den Chören in der Kirche, Konzerte und Sportfeste. Aber auch gemeinsame Gottesdienste, Jubiläen und was es sonst noch so zu feiern gibt im Dorf. Wer in Oberbrügge lebt, muss nicht alleine sein.
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einen verlässlichen Rückhalt zu haben. Gerade Kinder- und Jugendarbeit wird bei uns im Dorf sehr ernst genommen. In dieser Hinsicht ist auch der TuS Oberbrügge zu nennen, der wirklich eine tolle Jugendarbeit leistet. Wir haben alle zusammen ein gemeinsames Ziel: Oberbrügge-
Widerstand gegen Schulschließung schweißt zusammen Und doch war diese dörfliche Gemeinschaft zwischenzeitlich fast eingeschlafen. „Irgendwie war niemand mehr so richtig motiviert. Es war, als würde unser Dorf langsam in einen Dornröschenschlaf versinken“ , erklärt Hans Clever. „Selbst das politische Leben stand still. Irgendwie resigniert man dann. Auch das Bürgerhaus wurde nicht mehr so stark genutzt. Dabei haben wir 1988 noch - quasi auf den letzten Drücker – dieses Haus gegen viel Widerstand gebaut.“ Erst als Anfang 2016 die Schließung der Oberbrügger Grundschule diskutiert wurde und damit auch die Schließung des Bürgerhauses drohte, wurden die Dörfler mit einem Schlag wieder wach. „Tatsächlich war das wie eine kleine Erweckung“, meint Clever. „Seitdem ist es wieder so wie früher. Sogar besser. Heute haben wir wieder Menschen in den Vereinen, die etwas bewegen wollen. Wir haben damals zur Rettung unserer Schule ein Bündnis geschlossen, das Bündnis Oberbrügge-
Ehringhausen soll für die Menschen lebenswert bleiben. Im Endeffekt machen wir das doch alles hier für uns. Und für unser Kinder und Enkel. Wenn ein Dorfleben attraktiv ist, zieht man nicht einfach weg!“
Großprojekt Mehrgenerationenpark Zwei weitere „Pluspunkte für das Dorf“, spricht Hans Clever an: Da ist zum einen der Bahnhof in Oberbrügge zu nennen. Er ist in den vergangenen Monaten reaktiviert worden. Wie die Deutschen Bahn AG mitteilt, sollen ab dem 15. Dezember die Züge der Regionalbahn 25 (RB 25) auch in Halver-Oberbrügge halten. Zugfahrten ins Ruhrgebiet oder ins Rheinland sind dann wieder möglich. Das andere große Projekt wird der neue Mehrgenerationenpark sein. Direkt am Bürgerhaus. Die dortige Parkanlage wird dazu komplett umgestaltet. Hans Clever ist stolz auf diesen Park. „Dann haben wir eine Anlage, die Anlässe zum Feiern gibt im Dorf viele. Hier ist es der Laternenumzug zum Martinsfest.
Ehringhausen,“ erzählt Clever, der selbst lange Jahre als Stadtrat für die SPD im Halveraner Rathaus saß. Geschlossen gingen die Bürger damals zu jeder Ratssitzung, die mit der Schließung der Schule zu tun hatte. Rückhalt bekamen sie auch von der Evangelischen Kirche in Oberbrügge. Die stand gemeinsam mit den Vereinen hinter dem Protest. „Wir arbeiten richtig gut mit der Gemeinde zusammen“, lobt Clever. „Sie macht eine vorbildliche Jugendarbeit, unterstützt unsere Chöre und fördert das kulturelle Leben. Wir sind froh, auch von dieser Seite Unsere offenen Stellen finden Sie unter:
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Ab 15. Dezember ist Halver-Oberbrügge wieder Haltestelle für die Bahn. Das alte Bahnhofsgelände wurde dazu in den letzten Monaten aufwändig neugestaltet.
von allen genutzt werden kann, die attraktiv ist für die jungen Leute und eben auch für die ältere Generation ein Ort der Erholung sein wird.“ Schule und Bürgerhaus sind das Herz des Dorfes. Der Mehrgenerationenpark wird diesen Ort fest umschließen und die Bürger genau dahin führen, wo dieses Herz am lautesten schlägt.
der reden und dem anderen zuhören, wenn man eine Veränderung erreichen will. Er ist selbst ein Familienmensch und lebt mit dieser Familie ganz mehrgenerationenmäßig unter einem Dach. Hans Clever ist einfach einer derjenigen, die noch an das Gute glauben und daran, das jeder einzelne Mensch etwas bewegen kann.
Hans Clever selbst ist ein echter Networker. Sein erklärtes Credo: Persönliche Beziehungen sind wichtig. Er selbst ist es als ehemaliger Geschäftsstellenleiter bei einer Krankenversicherung gewöhnt, sich für andere ein-
Wer das nächste Mal durch Oberbrügge fährt, der sollte sich nicht täuschen lassen von einer leeren Hauptstraße. Sondern einfach einmal abbiegen. In Richtung Bürger-
zusetzen und sich um sie zu kümmern. Aber er hat dort auch gelernt, dass man kämpfen muss und immer wie-
haus. In Richtung der Kirche mit ihrem alten Friedhof. Oder sich die Zeit nehmen, an der Volme entlang zu
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Ein Dorf im Grünen. Idyllische Blick vom ev. Friedhof in Richtung Halver.
schlendern. Über die Brücke. Um dann durch die Fenster des alten Uhrmachers zu spähen. Oder vielleicht, um zu einer Probe der Chöre zu gehen oder im Park am Bürgerhaus zu sitzen und den Jugendlichen beim Fußballspielen und Reiten zusehen. Oder vielleicht sogar, um bei Hans Clever vorbeizuschauen und ein richtig gutes Gespräch zu führen. Denn: Oberbrügge-Ehringhausen ist ansteckend lebendig. Und richtig schön ...
Das Gelände rund um Bürgerhaus und Schule wird schon bald zum Mehrgenerationenpark umgestaltet.
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Im Bürgerhaus ist immer was los.
RAUM FÜR GOTTESDIENST, FESTE UND KONZERTE
Jubiläum 50 Jahre evangelisches Kirchenhaus Oberbrügge Von Iris Kannenberg
Foto Martin Büdenbender
Die Evangelische Kirche in Oberbrügge befindet sich mit-
tungsort für Vorträge, Neujahrsempfänge, Theater, Ka-
ten in ihrem Jubiläumsjahr. Sie hat allen Grund zu feiern. 50 Jahre ist es jetzt her, dass der Kirchenbau, in dem seit
barett oder Poetry Slam.
dem 29. Juni 1969 die Gottesdienste der Gemeinde gefeiert werden, offiziell eingeweiht wurde.
Die Oberbrügger Gemeinde nimmt rege am dörflichen
Leben teil. Kaum ein Thema, dem sie sich nicht offen
Er besticht auch heute noch mit seinem schlanken Kirch-
stellt. Sie ist nicht nur geistliches Zentrum von Oberbrügge (die katholische Kirche wurde leider geschlos-
turm und seiner angenehmen Schlichtheit, die an das Innere romanischer Kirchen erinnert. Man fühlt sich wohl dort, gleichsam beschützt. Eher unverhofft für den Besucher ist der Gottesdienstraum lichtdurchflutet. Er profitiert von der großen Fensterfront an der linken Seite des Raumes. Über dem Altar bricht sich das Licht durch ein rundes Kirchenglasfenster und schafft besonders in
sen), sondern bietet den Dörflern einen Raum für Ge-
selligkeit, Miteinander und Kreativität, der neben dem Bürgerhaus und der Schule gerne genutzt wird. Eine lebendige Jugendarbeit, Frauen- und Seniorentreffs, Männerabende, Bibelstunden und vieles mehr sorgen dafür,
dass die Oberbrügger Bürger einen Ort haben, an dem
den frühen Abend- und Morgenstunden eine spirituelle
Jung und Alt sich regelmäßig zusammenfinden und austauschen dürfen. Man kennt sich, lebt miteinander, fei-
Atmosphäre. In diesem Raum darf man stille sein und
ert gemeinsam und wird in dieser Gemeinde groß. Man-
Gott suchen, aber auch Feste feiern, an Events teilnehmen oder als Musikfan für ein Konzert des hauseige -
che Gemeindeglieder haben schon die Jungschar besucht und sind jetzt Senioren. Und immer noch mit Begeiste-
nen Posaunenchores oder der Jugendband proben. Eine
rung dabei. Für viele eine schöne Zeit, in der sie erleben durften, dass ihre Kirche trotz der vielen Kirchenaustritte in den letzten Jahren deutschlandweit, sich durchge-
klanggewaltige Orgel und viel technisches Equipment, das man allerdings erst auf den zweiten Blick erkennt, sorgen dafür, dass das Kirchenhaus umfassend multime-
hend vieler Gottesdienstbesucher erfreut.
dial nutzbar ist. Die variablen Möglichkeiten der Kirche werden gern und
oft wahrgenommen. Immer wieder finden Konzerte in dem großen Raum statt. Zudem ist die Kirche Veranstal-
Sicher auch der Verdienst der Menschen, die vor 50 Jahren beschlossen, den neuen Gottesdienstraum zu bauen. Sie hatten eine echte Vision für die Kirche, freuten sich auf Wachstum und eine Stätte, die für die Menschen
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im Dorf eine Burg sein sollte. Ein Ort der Geborgenheit und des Lebens. Diese Vision hat sich bis heute immer wieder neu erfüllt. Denn gerade hier in diesem Kirchenhaus findet man auch
als Außenstehender jederzeit ein offenes Ohr für die Probleme des Alltags. Niemand muss in dieser Gemeinde allein sein. Auch völlig Frem-
de sind herzlich willkommen.
Pfarrer Thomas Wienand ist einer der treibenden Kräfte im bunten Gemeindeleben. Er steckt voller Elan und Begeisterung für seine Kirche. Der energiegeladene Pfarrer pflegt gute Kontakte im ganzen Dorf. Zu den Chören, zur Schule und
zum Bürgerhaus mit seinen vielen Vereinen. Das zahlt sich aus. Er ist ein Kommunikator zwischen den Welten.
zum Nachdenken. Diese Bibel geht seitdem samt Notizbuch buchstäblich auf die Reise quer durch die Gemeinde. So entsteht in diesem Jubiläumsjahr eine Gemein -
Gern gesehen und immer für eine gute Idee zu haben, die die Dorfgemeinschaft belebt.
schaftsproduktion der Gemeindeglieder, auf die man gespannt sein darf. Vielleicht wird ja sogar ein richti ges Buch daraus.
Auch für die Jubiläumsfeier im Juli 2019 hatte er sich -
Hilfreich dürften dabei sicher auch die vielen alten Fotos
gemeinsam mit dem Presbyterium und vielen Ehrenamtlichen - einiges einfallen lassen. Für den Jubiläumsgot-
aus den vergangenen 50 Jahren sein, die die Oberbrüg-
tesdienst selbst lud er den Gospelchor The Albert Singers und Sven Körber vom Institut für Gemeindeentwicklung
ger für eine Ausstellung im Kirchencafé zusammengetragen haben. Sie beweisen anschaulich, dass Oberbrügge
und missionarische Dienste (igm) aus Dortmund ein, der
als Lebensmittelpunkt für die Menschen der Umgebung anziehend war und ist. Wer auch immer einmal sagt,
eigens zu diesem Anlass predigte. Sven Körber schenkte der Gemeinde an diesem Tag passend eine Gemeinschaftsbibel mit Notizbuch, die nun jeder, der sich angesprochen fühlt, eine Woche lang mit nach Hause nehmen darf. Die Gedanken, die sich der jeweilige Leser in dieser Zeit macht, trägt er für seine Nachfolger in das Notizbuch ein. Als Ermutigung, Trost oder einfach
dass die Kirchen keinen Zulauf mehr haben und ihre Bedeutung für die Menschen schwindet, darf hier das genaue Gegenteil erleben. Fotografisch belegt. Totgesagte
leben bekanntlich länger, was am Beispiel der Evangelischen Kirchengemeinde Oberbrügge eben auch noch im
Jahr 2019 sehr deutlich wird.
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Wer die Gemeinde selbst erleben
möchte, der darf gerne einmal ganz unverbindlich in die Vielfalt und das Leben der Evangelischen Kirche Oberbrügge hinein schnuppern. Dazu bieten sich gerade im Jubiläumsjahr, das ja noch bis Juni 2020
andauert, die vielen Events und Extras an, die die Kirche während dieser Zeit den Besuchern bietet. Die Gemeindeglieder selbst stießen bei ihrer Jubiläumsfeier zuversichtlich miteinander an: auf die nächsten 50 Jahre und ein fröhliches Miteinander in der Evange-
lischen Kirche Oberbrügge natürlich. Wer mehr über die Jubiläumsveranstaltungen der Evangelischen Kirche Oberbrügge oder einfach über die Ge-
meinde an sich wissen will: Sie ist auch im Web un ter www.evkiob.de für weitere Informationen zu finden.
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Rechtstipps - Fachanwalt für Arbeitsrecht Christoph Gebauer
WERTVOLLE TIPPS ZUM ARBEITSRECHT Wenn ein Arbeitnehmer die Kündigung erhält, ist dies zu-
beweisen. Stützt sich diese
nächst erst einmal ein Schock. Hier ist guter Rat wichtig, zumal es auch um die Existenzgrundlage geht. Der Fachan-
Kündigung auf betriebsbe dingte Gründe, so muss der Arbeitgeber eine Sozialaus-
walt für Arbeitsrecht ist hier der richtige Ansprechpartner.
wahl treffen. Ausgenommen sind hiervon Kleinbetriebe mit bis maximal 10 Vollzeitmitarbeiter. Bei der Sozialaus-
1.) Kündigung des Arbeitsplatzes
wahl ist abzustellen auf das Alter des Beschäftigten, seinen Familienstand (ggf. unterhaltspflichtige Kinder) und
Wird einem die Kündigung überreicht, sollte man lediglich den Empfang der Kündigung quittieren, jedoch nicht weitergehende Erklärungen. Ansonsten könnte dies als Akzep-
die Dauer seiner Zugehörigkeit zum Betrieb. Ob die Sozi-
alauswahl eingehalten ist, sollte von einem Fachanwalt für Arbeitsrecht überprüft werden.
tanz der Kündigung an sich ausgelegt werden. Wichtig zu
wissen ist vor allem, dass mit Zugang der Kündigung eine kurze Frist zu laufen beginnt. Binnen 3 Wochen nach Erhalt
5.) Freistellung in der Kündigungsphase
der Kündigung muss, wenn man sich gegen die Kündigung wehren möchte, beim Arbeitsgericht Kündigungsschutzklage erhoben werden. Ansonsten tritt für die Kündigung,
Sofern im Arbeitsvertrag vorgesehen, kann der Arbeit-
auch wenn sie sachlich falsch ist, Bestandskraft ein.
2.) Erhalte ich eine Abfindung? Eine Abfindung ist nur dann einforderbar, wenn der Ar-
beitgeber in der Kündigung diese ausdrücklich zugesagt
hat. Ansonsten stellt dies eine reine Verhandlungssache
dar. Hier ist es wichtig, kompetente Beratung zu haben, um eine optimale Abfindung zu erreichen. Grundlage für die Berechnung einer Abfindung sind das durchschnittliche
selbstverständlich der vertraglich geschuldete Lohn weitergezahlt werden muss. Natürlich kann man dies auch direkt vereinbaren, wobei üblicherweise ergänzend geregelt wird, dass für die Zeit der Freistellung verbleibender Resturlaub sowie Anspruch auf Überstunden als abgegolten gelten. In besonderen Fällen kann jedoch auch ein
Anspruch auf einen Verbleib am Arbeitsplatz bis zum Ablauf der Kündigungsfrist und ggf. auch bis zu einer rechtskräftigen Entscheidung gerichtlich eingefordert werden.
Bruttoeinkommen sowie die Beschäftigungsjahre.
6.) Meldung beim Arbeitsamt
3.) Aufhebungsvertrag/Abwicklungsvereinbarung
Wichtig ist auf jeden Fall, dass nach Erhalt einer Kündi-
Es ist dringend davon Abstand zu nehmen, vor Ausspruch einer Kündigung einen Aufhebungsvertrag gegenzuzeichnen, da für den Fall des Eintritts der Arbeitslosigkeit das Arbeitsamt eine Sperrfrist verhängen kann, zumindest die gezahlte Abfindung auf das zu leistende Arbeitslosengeld
anrechnen könnte. Sinnvoll ist es, nach Ausspruch einer
Kündigung mit fachlicher Beratung eine Abwicklungsvereinbarung auszuhandeln.
4.) Begründung der Kündigung Im Kündigungsschreiben selbst ist der Arbeitgeber nicht
verpflichtet, eine Kündigung zu begründen.
Er ist aber verpflichtet, im Rahmen des Kündigungsschutzprozesses die Kündigungsgründe darzulegen und auch zu
58
geber während des Laufes der Kündigungsphase den Arbeitnehmer von der Arbeitsleistung freistellen, wobei
gung jeder Gekündigte das Arbeitsamt informiert. Ansonsten drohen für den Fall der Arbeitslosigkeit Sperrfristen.
Fazit: Eine fachlich versierte Beratung ist zwingend angezeigt.
Der Fachanwalt für Arbeitsrecht ist insofern der richtige Ansprechpartner. Es geht bei einer Kündigung des Arbeitsverhältnisses um zuviel, als dass man hier seine Möglichkeiten leichtfertig nicht wahrnimmt.
SCHNEE UNTER DEN SKIERN, DAS SAUERLAND IM HERZEN Sauerland Ski Team startet in seine zweite Wettkampfsaison Abwechslungsreiche Strecken mit perfekt gespurten Loi-
pen kombiniert mit Aussichten auf die schneebedeckten Berge des Sauerlands – für dieses Wintersport-Erlebnis steht die Nordicsport-Arena Sauerland. Nach einer erfolgreichen Premierensaison 2018/19 steckt das heimische Sauerland Ski Team nun in der intensiven Vorbereitung
auf den anstehenden Winter und die damit verbundenen
Wettkämpfe. Hier will der Zusammenschluss von Skimarathon-Langläufern aus der Region die Fahnen des Sauerlands bei den großen Skimarathons und Langlaufevents hochhalten. Aus anfänglich 20 Gründungsmitgliedern ist das Team
Die Mitglieder des Sauerland Ski Teams präsentieren sich in ihrem Team-Outfit. Foto Sauerland-Tourismus e.V. / Rouven Soyka
mittlerweile auf über 35 Skimarathon-Langläufer aus ganz
marathon der Welt. Aber auch deutsche Klassiker wie der
Nordrhein-Westfalen und dem angrenzenden Hessen an-
König-Ludwig-Lauf im Bayerischen Oberammergau stehen für die Sauerländer Skilangläufer auf dem Programm. „Es
gewachsen. „Wir freuen uns über den regen Zuspruch und die große Resonanz“, freut sich Team-Mitglied Jürgen Treude. „Gemeinsam organisieren wir Trainingslager und die Reisen zu den jeweiligen Wettkämpfen, aber auch der Erfahrungsaustausch steht im Vordergrund.“
ist schön, mit dem gemeinsamen Auftritt das Sauerland als ideale Langlauf- und Urlaubsregion bekannt zu ma-
chen“, erläutert Lukas Appelhans, ebenfalls Mitglied des Sauerland Ski Teams. Mit über 15 Teilnehmern vom Sauerland Ski Team, war
Dabei setzt sich das Sauerland Ski Team aus einem bunten Mix aus ambitionierten Athleten und Hobbyläufern zusammen. Die Altersspanne reicht von gerade einmal 19
der größte Skimarathon Deutschlands bereits im Vorjahr
bis über 70 Jahre.
unser Team zusammen und ist ein tolles Gemeinschafts-
Besonderes Highlight der Saison ist die Teilnahme am 90 Kilometer langen Vasaloppet in Schweden. Seit 1922 im
erlebnis. Mit unseren knallig grünen Trikots fallen wir in der weißen Winterlandschaft schon ziemlich auf, werden
klassischen Stil ausgetragen, ist dieser mit jährlich rund 16.000 Teilnehmern der größte und renommierteste Ski-
dadurch aber auch regelmäßig wiedererkannt“, so Appel-
der beliebteste Wettkampf der Sauerländer. „Das schweißt
hans.
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DIE VHS IST EIN KIND DER DEMOKRATIE
Von Kultur bis Beruf. 100 Jahre Volkshochschule.
„Das Grundgesetz will den kritischen und informierten, vor allem aber neugierigen Bürger.“ Dieser Satz des Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voß-
kuhle, definiert nicht nur einen Grundpfeiler der Demo-
der Veranstaltung, an der Wiege deutscher Demokratie,
in der Frankfurter Paulskirche, machte Voßkuhle deutlich, dass „Bildung zugleich als Zukunftsvoraussetzung Deutschlands zu begreifen“ sei. Das große bundesweite VHS-Jubiläum, das in diesem
Jahr landauf landab gefeiert wurde und wird, steht unter dem Slogan „vhs – 100 Jahre Wissen teilen“. Dem
räumte ihr einen eigenständigen Platz im Bildungs- und Erziehungswesen ein und erhob ihre Förderung zu einer
schließt sich Marion Görnig, Direktorin der VHS Volmetal,
wichtigen bildungspolitischen Verpflichtung, so Kramp-
an: „Wir sind eine Art Wissensbörse nach festgelegten
Karrenbauer.
Standards.“ Wissen wird an Volkshochschulen laut Görnig schon deshalb geteilt, weil die Kursleiter allesamt freiberuflich, teilweise ehrenamtlich tätig sind. „Wer et-
gehend im Dunkeln, zumindest ist die Lage vor 1945 archivarisch nicht erfasst, berichtet Marion Görnig. Lü-
was Spezielles kann, darf sich jederzeit bei uns melden“, lädt sie neue Kursleiter ein.
denscheid und Iserlohn haben offiziell und historisch bestätigt 100 Jahre VHS gefeiert. Den VHS-Zweckverband
Die Spezialgebiete, mit denen die Volkshochschulen seit 100 Jahren Wissbegierige in die Kurse lockt, haben sich im Laufe der Zeit allerdings deutlich verändert. Die kleine Sammlung alter Programmhefte, die der VHS Volme-
Volmetal gibt es seit 1977. Damals habe sich das ausschließlich „oben an der Volme“ abgespielt, verweist
tal nach dem Brand in der Geschäftsstelle im Alten Amtshaus in Kierspe geblieben sind, ist ein Spiegel des gesellschaftlichen Wandels. Doch von vorne:
erzhagen und Schalksmühle. „Das Weiterbildungsgesetz
Volksbildung Pflichtaufgabe in Weimarer Verfassung Vor 100 Jahren, im Jahr 1919, entstand mit der Weimarer Republik nicht nur das erste demokratische Staatswesen auf deutschem Boden, erinnerte Annegret Kramp-Karrenbauer als Präsidentin des Deutschen Volkshochschul-
Im Volmetal liegt die frühe Geschichte der VHS weit-
Marion Görnig auf den aktuellen Slogan interkommu-
naler Zusammenarbeit zwischen Halver, Kierspe, Mein-
NRW schreibt seit 1977 vor, dass jede Kommune eine professionell, das heißt hauptamtlich geleitete Volkshochschule haben muss“, erklärt Görnig. Die Volmestädte verbündeten sich zur Erfüllung des Weiterbildungsgesetzes, indem sie den Zweckverband gründeten. Herscheid traf zunächst mit der Stadt Lüdenscheid eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung, d.h. man machte einfach bei der VHS Lüdenscheid mit.
Verbandes. Mit der Verabschiedung der Weimarer Verfassung am 11. August 1919 wurden die Volkshochschulen
Zusammenschluss von fünf Kommunen zum Zweckverband
zu einer staatlichen Aufgabe. Artikel 148 der Weimarer
Um mehr Gewicht bei der Mitsprache und vor allem
Verfassung gilt als Geburtsmatrikel der VHS: „Das Volks-
mehr Unterricht vor Ort zu bekommen, schloss sich die
bildungswesen, einschließlich der Volkshochschulen, soll von Reich, Ländern und Gemeinden gefördert werden.“ Zum ersten Mal erkannte der Staat die gesellschaftli -
Ebbegemeinde 1986 schließlich dem VHS-Zweckverband Volmetal an, berichtet Görnig. „Die VHS ist ein gutes Bei-
che und politische Bedeutung der Volkshochschulen an,
60
www.volkshochschule.de
spiel dafür, dass die Kommunen trotz manch alten Kirchturmdenkens durchaus zusammen konnten“, kommen-
Von Volker Lübke
kratie. Er schrieb ihn anlässlich des Festaktes 100 Jahre
Volkshochschulen ebendieser – und damit auch der VHS Volmetal – ins Stammbuch. Am symbolträchtigen Ort
tiert sie das erfolgreiche Zusammenwachsen aller fünf Mitgliedskommunen im Zweckverband Volmetal.
Unter dem NS-Regime wurden die Volkshochschulen wie alle Bildungseinrichtungen via Gleichschaltung für die eigenen Zwecke missbraucht. Nach dem Zweiten Weltkrieg
waren Kreativkurse besonderes gefragt. Im Programm von 1979 zählt Görnig 27 solcher Kursangebote, von Malen, Zeichnen und Gestalten über Töpfern, Batik und
Emaillieren bis hin zu Weben und eben Makramee. Die
sind verschiedene Bewegungen entstanden, die Grund-
21 Nähkurse sind darin noch nicht enthalten. Heute umfasst dieser Bereich insgesamt 15 Kursangebote.
idee der Volksbildung mit neuem demokratischem Le-
Englisch konnten die Volmetaler 1979 in Kursen von 1
ben zu füllen. Vor allem die politische Bildung stand auf der Agenda, weiß Marion Görnig. Es ging schließlich dar-
bis 10 quasi von der Pike auf lernen. Ein Angebot, das heute kaum mehr nötig ist, weil alle Englisch in der
um, nach Faschismus und Diktatur, Demokratie zu lernen.
Schule lernen, so Görnig. Aktuell finden stattdessen vor
Neustart nach dem Krieg mit politischer Bildung und Fremdsprachen
allem Kurse zur Auffrischung oder spezielles BusinessEnglisch Interessenten. 1981 verzeichnete die VHS Volmetal zwölf Schreibma-
Meist waren es Lehrer, die ehrenamtlich kleine Program-
schinen- und acht Stenografiekurse. Als der PC in die
me für die Kommune, in der sie lebten, organisierten. In Halver war das beispielsweise Waldemar Bremicker, in Schalksmühle Helmut Tischtau. Beide wurden im späteren Zweckverband Zweigstellenleiter.
Haushalte einzog, änderte sich auch das. Noch im Jahr 2000 standen 40 Computerkurse im Programm, so Gör-
Für Halver sind Ende der 40er Jahre Bildervorträge zu anderen Ländern belegt, so Görnig, eine Kursform, die bis
Stark gewachsen ist in den letzten Jahren der Bereich
heute fest zum Programm der VHS an allen fünf Standorten gehört. Demokratie, Partizipation und Fremdsprachen, zunächst Englisch und Französisch, waren die wesentlichen Themen der noch dünnen Programmhefte.
Kreatives und Sport sowie berufliche Bildung z.B. in Form von Steno- und Schreibmaschinenkursen kamen später hinzu. Auch die Vorbereitung auf das Nachholen von Schulabschlüssen war eine Domäne der Volkshochschule. Im Lennetal ist das bis heute ein ganz wesentlicher Bestandteil der Arbeit.
VHS-Programm als Spiegelbild der Gesellschaft Das VHS-Programm ändert sich mit der Gesellschaft, sagt Görnig: „Makramee war gestern – und kommt vielleicht
übermorgen noch mal wieder.“ In den 1980er Jahren
nig, „und alle waren voll“. Inzwischen ist auch dieser Bereich sehr reduziert.
Gesundheit. Auch hier arbeitet die VHS bedarfsorientiert: Waren es 1979 noch zwölf, so verzeichnet das aktuelle Herbstprogramm rund 40 Kurse.
VHS stellt zuverlässige Bildungsgrundversorgung Bei der Programmgestaltung gehe es darum, eine gesellschaftliche Aufgabe zu erkennen und abzudecken. „Oft kommen auch neue Themen und Aufgaben sehr
schnell, zum Beispiel die Deutsch- und Integrationskurse für Zuwanderer. Die Politik war um 2015 durchaus glücklich, dass wir da waren und ganz schnell etwas anbieten konnten“, sagt Marion Görnig selbstbewusst. Seit 2005 schreibt das Integrationsgesetz hochkarätige Kurse mit vielen Stunden vor, in denen Zuwanderer die deutsche
Sprache schnell und gut lernen können. Die anschließenden Einbürgerungstests wurden nach 2010 exklusiv den
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soll das machen. „Wir stellen eine Grundversorgung, die immer da ist“, for-
muliert Marion Görnig das große Plus der Volkshochschulen. Grundsätzlich verstehe sich die VHS – und dies nicht nur im Volmetal – überkonfessionell und überparteilich, erklärt die Direktorin. „Die Erwachsenenbildung kann und soll nicht die klaffenden Bildungslücken ausfüllen, sondern [...] ihre Funktion ist die Aufklärung“, zitierte
Verfassungsgerichtspräsident Voßkuhle den Philosophen Theodor W. Adorno. Grundpfeiler sei die Orientierung an
3
Fragen
Volkshochschulen zugeschrieben – eine weitere Reminiszenz an die Geburtsstunde im Jahr 1919 getreu dem Motto: Wer Verfassungsrang genießt, der kann, darf und
an Marion Görnig
Volkshochschulen müssen, um Fördermittel zu erhalten, bestimmte Vorgaben erfüllen. Demzufolge müssten die Ange-
bote doch weitgehend identisch sein. Warum ist das nicht so?
demokratischen Grundwerten, so Görnig. Der Vorsitzen-
de des DVV, Dr. Ernst-Dieter Rossmann, brachte es beim Festakt in der Frankfurter Paulskirche so auf den Punkt: „Wir Volkshochschulen sind Kinder der Demokratie! Und Kinder verteidigen ihre Eltern.“
4800 Unterrichtsstunden im Jahr Von analog bis digital, von Kultur bis Beruf, von Gesell-
schaft bis Gesundheit mit diesen Slogans machen die Volkshochschulen seit Jahresbeginn auf das 100. Jubiläum aufmerksam. Alle sechs Punkte besitzen ihre Bedeu-
Tatsächlich unterscheiden sich die VHSen durchaus deutlich voneinander. Das ist zum einen dem unterschiedlichen Bedarf in den Kommunen geschuldet. Es hat aber
auch etwas mit den handelnden Personen zu tun. Ich hänge als Literaturwissenschaftlerin eben an der kulturellen Bildung. Die macht einen guten Teil unseres Profils aus. Das sieht im Lennetal ja ganz anderes aus. Gibt es dort kein Interesse an Kultur?
tung bei der Programmgestaltung. Marion Görnig nennt
drei Parameter, die bei der Planung eine Rolle spielen.
Der Kulturbereich unterscheidet uns von den Volkshochschulen im weiten Umkreis. Das bestätigen auch die
1. Das im Jahr 2000 novellierte Weiterbildungsge -
Kursteilnehmer, die teilweise aus anderen VHS-Einzugs-
setz schreibt zur Gewährung von Fördermitteln einen Pflichtkanon vor. Der umfasst für den VHS-Zweckver-
gebieten kommen. Unser Angebot an kultureller Bildung lässt sich mit dem mancher Großstadt vergleichen. Ohne
band Volmetal 4800 Unterrichtsstunden pro Jahr in den Bereichen politische und kulturelle Bildung, sprachliche Bildung, berufliche Bildung und prophylaktische Ge -
Kreativkurse kommen wir zurzeit auf rund 30 Angebote. Dazu gehört auch der Mut, mal zu experimentieren. Die
sundheitsbildung. „Wir bieten weit mehr als die Pflichtstunden in diesen Bereichen an“, so Görnig.
2. Um Akzeptanz zu finden, muss sich das Angebot natürlich an den gesellschaftlichen Interessen orientieren. „Das geht nur im engen Kontakt mit der Bevölkerung“, sagt Görnig: „Auch dafür brauchen wir unsere Dozenten
Kollegen im Lennetal sind ganz anderes aufgestellt. Dort bilden die Schulabschlüsse ein ganz wichtiges Standbein. Ich wage mal zu vermuten, dass das auch damit zu tun hat, dass der ehemalige Leiter, Eckhard Steinberg, ursprünglich Berufsschullehrer gewesen ist. Inwieweit beeinflusst die Stadt oder Gemeinde denn das VHS-Programm?
und natürlich unsere Teilnehmer.“
Unser Angebot ist natürlich auch vom sonstigen Bildungs3. Auch die gesamtgesellschaftliche Diskussion spielt
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und Freizeitangebot vor Ort abhängig. Wir machen zum Beispiel keine Musik, obwohl unser Schwerpunkt bei der
eine Rolle, die Frage also, was gerade allgemein unter den Nägeln brennt. „Seit einiger Zeit sind das Themen wie nachhaltige Entwicklung, Umwelt und Klima, aber
Kultur liegt. Wir haben die Musikschule, also lassen wir das. Ansonsten halte ich es mit dem Wahlspruch des
auch Zusammenleben und Extremismus“, zählt Görnig
ehemaligen Direktors des VHS-Landesverbandes NRW –
auf.
der hat einmal den Werbeslogan des Kaufhof auf die VHS umgemünzt: 1000-fach alles unter einem Dach.
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MOTIVIEREND, VERÄNDERND, BEWEGEND Heavy-Metal-Coach Rainer Biesinger: Es ist Zeit für Veränderung Von Iris Kannenberg
Im September 2017 eröffneten der „Heavy-Metal-Coach”
so kleine Ablenkungsmanöver. Bei ihnen geht es tat-
Rainer Biesinger und seine Lebensgefährtin, die Persön-
sächlich und wirklich zur Sache. Liebevoll und mit gro-
lichkeitstrainerin und Logopädin Bärbel Römer „DAS SEMINARHAUS” im ehemaligen Bahnhofsgebäude an der
ßem Respekt gegenüber demjenigen, der ihr Haus betritt. Trotzdem ist die Message klar und deutlich: Wer den
Schalksmühler Volmestraße. Gemeinsam betreiben die
Weg zu Rainer und Bärbel gefunden hat, der darf zurecht darauf hoffen, sich hier auch zu verändern.
beiden seitdem das, was sie selbst als „Lernwerkstatt für Persönlichkeit und Kompetenz” bezeichnen. Besucht man das außergewöhnliche Paar, wird man zu-
nächst einmal herzlich begrüßt und findet sich dann in einem Ambiente wieder, das mit seinem gut durchdachten, ansprechenden Design ebenso überzeugt, wie mit einem spürbaren Flair von Aufbruch und Erneuerung.
Hier liegt Veränderung in der Luft, das ganze Haus hat
„Du musst Dichentscheiden, ob Duwirklich leben willst.“ (Rainer Biesinger) Rainer Biesinger ist eine beeindruckende Erscheinung. Er ist groß, tätowiert und hat das gewisse Etwas, das
man allgemein als „Charisma“ bezeichnet. Er füllt einen Raum, nur indem er ihn betritt. Er redet nicht nur dar-
eine lebendige, belebende Dynamik. Bildende Kunst in
über, sondern lebt das, was er lehrt. Authentisch. Und
jeder Form ist überall in den Räumen zu finden, wohin man auch schaut. Die Bücher der beiden laden zum Le-
steht dabei zu seinem eigenen Lebensweg, der ihn erst einmal nach unten geführt hat.
sen ein, das Licht ist angenehm und die vielen Kerzen er-
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Denn der heutige Heavy-Metal-Coach war einstmals ganz am Ende und durch Drogen und Alkohol fast völlig
zeugen eine heimelige Atmosphäre. Man fühlt sich willkommen. Und tritt von draußen in einen Schutzraum, in dem man erst einmal durchatmen darf.
zerstört. An einem bestimmten Punkt seines Lebens er-
Verstellen, lügen oder eine „false personality“ aufzuset-
lebte er einen leuchtenden Moment der Selbsterkenntnis. Er sah sich so, wie er zu diesem Zeitpunkt war. Als
zen, macht hier keinen Sinn. Die zwei sind echte Menschenkenner und durchschauen recht schnell jedes noch
einen kaputten Typ, dessen Weg geradeaus in den Tod führte. Die darauffolgende Konfrontation mit seinen
schlimmsten Ängsten und Befürchtungen führte zu einer totalen Um-
kehr. Er begriff, dass er sich entscheiden musste. Jetzt. Sofort. Und dass dies nur einer für ihn tun konnte: er selbst. „Du musst Dich entscheiden, ob Du wirklich leben willst. Wenn Du die-
se Entscheidung erst einmal ernsthaft getroffen hast, darfst Du für Dich Schritt für Schritt lernen, was Du wirklich brauchst und was Du definitiv wirklich nicht brauchst, um ein gutes, erfülltes Leben führen zu
können, das tatsächlich Deines ist und nicht das, was andere oder Du selbst in Deinen falschen Erwartungen aus Dir machen wollten“, erklärt er im Interview. „Diese Entscheidung kann Dir niemand abnehmen. Die triffst Du ganz al-
leine. Und oft erst dann, wenn Du mit Deinem Leben voll vor die Wand gefahren bist. Wenn nichts mehr geht. Ich war an so einem Punkt. Leben oder Tod. Licht oder Finsternis. Totalversagen oder Kampf um mich selbst. So eine Umkehr, raus aus dieser Selbstzerstörung, in der viele Menschen gefangen sind, ist sicher kein Spaziergang. Und eins solltest Du dabei wissen: Du musst nicht von einer Droge abhängig sein, um eines Tages an dem Punkt zu sein, an dem Dir Dein Leben völlig
sinnentleert vorkommt. Du musst nicht auf der Straße leben, um ei-
nen solchen Moment der Erkenntnis zu haben, wie ich ihn erlebt habe. Die meisten, die zu uns kommen, standen oder stehen irgendwann vor dieser Frage. Statt immer nur ins außen zu schauen, fällt ihr Blick
auf ihr Inneres, auf ihr tatsächliches Sein. Und wenn dann da nichts zu finden ist, erzeugt das großen Leidensdruck, den tatsächlich viele von
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uns brauchen, um zur Besinnung zu kommen. Wer Leere in sich trägt, kann letztendlich nicht viel mehr geben als Leere. Dazu kommt, dass
Eisenschrott ·Kernschrott
sie sich im Inneren ausbreitet und das Selbst quasi auffrisst. Wer das
Blechschrott ·Eisenspäne
einmal gespürt hat, will nur noch eines: Sich wiederfinden. Die Leere
Mischschrott ·Gratschrott
füllen mit dem, was Menschsein ausmacht: Mit echter Liebe, echtem
Stanzabfälle ·Maschinenschrott
Respekt und echter Würde. Hört sich episch an. Ist aber tatsächlich der Weg heraus aus dem Hamsterrad. Menschen dabei zu unterstützen, die-
VA-Schrott ·Chromschrott
sen Weg zu sich selbst zu finden, ist genau das, was wir uns zur Aufgabe gemacht haben.“ Auftritt beim Music-Fever Festival
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„Wir sind dankbar dafür, dass wir Menschen
helfen können, zu erkennen, wo sie gerade stehen und was sie ändern dürfen, um ihr Leben zu dem zu machen, was sie sich
wirklich wünschen. Und das hat mit Geld, Erfolg und Anerkennung von außen nur in den wenigsten Fällen etwas zu tun. Ganz im Gegenteil. Oft muss man etwas loslassen, um innerlich heil zu werden. Das können Macht, Geld, ein Job, aber auch ein Part-
„Wir sehen uns als Türöffner, die Menschen den Schlüssel für ein dauerhaft selbst bestimmtes Leben in die Hand geben.“ (Bärbel Römer) „Wir betrachten uns selbst genauso als Reisende auf dem Weg durch ein Leben, das uns jeden Tag etwas zu
ner sein. Oder aber auch die Ängste, die vielleicht schon seit der Kindheit ein Gefühl des Versagens erzeugt haben. Es gibt viele Ursachen, warum wir uns verlieren. Auf dem Weg zur inneren Heilung darf das alles ans Licht kommen. Wenn der Klient bereit dazu ist, darf der „Knoten“ beleuchtet, angeschaut und dann verarbeitet
geben hat. Das neugierig macht auf seine Möglichkei-
werden. Wir machen da niemandem etwas vor. Dazu gehört Mut. Und es geschieht über einen längeren Pro-
ten, nie langweilig ist, sondern immer herausfordernd.
zess. Aber es ist lohnenswert und funktioniert“, antwor-
Das uns zu ewig Lernenden macht. Du bist nicht zu alt
tet Rainer Biesinger auf die Frage, warum sie sich im-
oder zu jung, um Dich auf den Weg zu machen. Es erfordert nur Deine Entscheidung, nicht stehenzubleiben, sondern Dich mit den Herausforderungen des Lebens zu
mer wieder aufs Neue so begeistern lassen von ihrer gemeinsamen Arbeit.
konfrontieren. Viele Menschen, die zu uns kommen, spü-
ren, dass da noch so viel mehr sein kann. Wir sehen uns als Türöffner, die Menschen den Schlüssel für ein dauerhaft selbst bestimmtes Leben in die Hand geben, ohne sie zusätzlich zu beschweren. Zu uns finden Menschen den Weg an ganz unterschiedlichen Positionen ihres Lebens. Ihre jeweilige Vita ist so
unterschiedlich, wie eben jeder Mensch einzigartig ist. Ebenso ihr sozialer Status. Trotzdem haben sie alle ei-
Rockstar der Coaching-Szene Rainer Biesinger ist mittlerweile auch in der medialen Welt ein echter Star. Seine Bühnenauftritte sind immer ausverkauft. Sein Markenzeichen, der rote Drache, der
die Kraft zur Umkehr symbolisiert, seine spektakulären
Bühnenshows, seine Vita und seine Präsenz, haben ihn zum Rockstar der Coaching-Szene gemacht. Er ist der „Heavy-Metal“-Coach. Er sieht aus wie einer aus der Szene, hört die Musik, tritt auf, wie man es normalerweise von Bands wie „Metallica“ gewöhnt ist und ist doch
nes gemeinsam: Sie sind auf der Suche. Nach Erkenntnis
und vor allem nach innerem Frieden. Manche brauchen
dafür nur einen kleinen Schubs. Andere müssen wirklich kämpfen“, ergänzt Bärbel Römer. Wenn man mit den beiden redet, kommt man ins Grübeln. Über sich selbst, über andere, über das Leben an sich und seine Wertigkeit. Die zwei sind fast schmerzhaft ehrlich in ihrer eigenen Selbsteinschätzung. Alles,
was sie weitergeben, haben sie selbst durchlebt. Punkt. Sie wissen, wovon sie sprechen und freuen sich aufrichtig über jeden, der am Wendepunkt seines Lebens angekommen ist und dann den Weg zu ihnen findet. Kein
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Wunder, dass Rainer Biesinger und Bärbel Römer so erfolgreich sind mit ihren Büchern, ihren Vorträgen und
Seminarangeboten.
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©Fotoatelier Albrecht
gleichzeitig nichts davon, was man landläufig mit „Hea-
vy Metal“ assoziiert. Zu seinen Bühnenauftritten kommen Manager genauso, wie der Drogenabhängige von der Straße. Dann lässt er sie teilhaben an seiner Um kehr. An seinen eigenen Wünschen und Sehnsüchten. Der Mann mit dem Drachen zeigt sich trotz krasser äußerer Attribute vor allen so, wie er jetzt ist: Stark und
persönliches Wachstum, dauerhafte Lebensveränderung und eine ganz neue Lebensqualität zu erlangen. „Für jeden gibt es diese Hoffnung! Wenn er oder sie es nur wirklich will.” Das ist das erklärte Credo der Beiden. Sie wollen etwas zum Guten bewegen. Ihr größter Wunsch ist, dass sich Erkenntnis ausbreitet, wie ein Stein, den
doch gleichzeitig sanftmütig und liebevoll.
man in einen See wirft und der immer größere Wellen nach außen erzeugt, immer mehr Menschen erfasst und
Das trägt Früchte. Er tritt im Fernsehen auf, ist ein gefragter Ratgeber und seine Bücher finden großen Ab-
eine positive Veränderung in der Gesellschaft bewirkt. Rainer Biesinger und Bärbel Römer sind gerne da für Be-
satz. Die Verlage treten an ihn heran. Nicht er an sie.
sucher, die bereit und willens sind, sich trotz so mancher
Er selbst sucht nicht nach Anerkennung. Sie kommt zu ihm. Weil er anziehend ist in dem, was er heute reprä-
Lebensschlappe ihr eigenes Leben zurückzuerobern und es dann auch zu behalten.
sentiert. Ein Mensch, der in sich ruht, sich selbst und seiner Bestimmung folgt und dabei keine krankmachenden Kompromisse mehr machen muss. Er ist Vorbild. Was er geschafft hat, das kann jeder schaffen. Das ist seine Botschaft. „Du muss nicht im Unten bleiben. Steh auf, ar-
beite an Dir und werde jemand, der die Welt zu einem besseren Ort macht.“ Bärbel Römer unterstützt ihn da-
Ihr Seminarhaus im alten Bahnhof in Schalksmühle-Dah-
lerbrück bieten sie zudem maßgeschneiderte und individuelle Trainingskonzepte auch für Unternehmen und ihre Belegschaft an. Auch dafür ist der große Seminarraum, das Herz des Hauses gedacht, der sich problemlos auf die verschiedensten und ganz individuellen Bedürfnisse der Klienten umgestalten lässt.
bei. Sie ist selbst eine starke Persönlichkeit. Ihr Leben war nicht so krass wie das von Rainer. Trotzdem stand auch sie irgendwann an diesem Punkt der Entscheidung.
Wer jetzt neugierig geworden ist, darf gerne vorbei -
Dass die beiden sich gefunden haben und ihren Lebensweg jetzt gemeinsam gehen, ist dabei fast folgerichtig.
schnuppern und einmal den Kopf ganz unverbindlich durch die Tür stecken. Rainer Biesinger und Bärbel Rö-
Maßgeschneiderte und individuelle Trainingskonzepte Sie hoffen gemeinsam darauf, noch mehr Anlaufstation zu sein, für Menschen, die willens und bereit sind, ihr Le-
ben neu zu gestalten. Die beiden Persönlichkeitstrainer
wollen diese Menschen auf dem Weg dahin begleiten,
mer freuen sich über vielfältiges Interesse an ihrer Ar-
beit. Informationen und Kontaktmöglichkeiten zu dem Seminarhaus in Schalksmühle, aber auch zu den Auftrit-
ten von Rainer auf der Bühne oder im Fernsehen, findet man auf ihrer gemeinsamen Webseite: www.seminarhaus-nrw.de oder unter www.rainer-biesinger.de und www.baerbel-roemer.de.
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AUSFLUGSZIEL GLÖRTALSPERRE Förderprojekt „Glör 365“ soll Freizeitwert weiter steigern Über keine andere Talsperre in der Region wird so viel geredet und geschrieben wie über die Glörtalsperre. Da-
• eine attraktivere Ufergestaltung und Verbesserung der Attraktivität und Qualität im Bereich des Naturbades
bei ist die 1906 eingeweihte Glör nicht die älteste und bei weitem auch nicht die größte Talsperre im Umfeld. Und von der Schönsten zu reden, wäre auch anmaßend. Denn schön sind sie eigentlich alle, die Talsperren rund
• die Weiterentwicklung des 3,4 Kilometer langen Seerundwegs zum „Premium-Spazierwanderweg“
um Meinerzhagen, Kierspe, Halver und Schalksmühle.
• die Schaffung weiterer Angebote rund um das Haus
Die Popularität der Glör hat wohl vor allem damit zu tun, dass sie nicht nur als Trinkwasserreservoir und zur Regu-
• die Neugestaltung des Zugangsbereiches (Start-/Zielpunkt des Rundwegs) Glörtal, etwa durch Fahrradstellplätze mit E-Bike-Ladestation
lierung des Wasserpegels von Volme und Ruhr dient, son-
Vielversprechend klingen vor allem die Planungen für
dern das hier auch das Schwimmen und Baden erlaubt ist. Mit Fördermitteln des Regionalverbundes Ruhr wurde bereits in den 1970er und 80er Jahren ein Naturbad
den Badestrand. Vorgesehen sind Kiesschüttungen, die das Gelände terrassieren und damit den Ein- und Ausstieg in den See verbessern. Das Ufer wird mit Sandinseln und Grasflächen umgestaltet. Sie laden zum Verwei-
mit großzügigen Liegewiesen, mit Sanitärgebäude und DLRG-Station geschaffen. Zudem liegt die Glör direkt an der Grenze zwischen Märkischen Kreis und Ennepe-Ruhr-
len ein. Am Uferweg werden Betonsitzblöcke installiert. Neu gestaltet wird auch der Aufenthaltsbereich zwischen
kreis. Sie ist also von Hagen, Gevelsberg oder Ennepetal aus fast genauso schnell zu erreichen, wie von Meinerzhagen, Kierspe, Halver oder Schalksmühle.
Strand und der DRLG-Station sowie dem „Badekiosk“. Ein neuer Waldspielplatz und ein Outdoor-Fitness-Parcours sollen hier entstehen.
Der außergewöhnliche Wert der Glör als Freizeitund Naherholungsgebiet war auch dafür aus -
schlaggebend, dass die Talsperre, deren wasserwirtschaftliche Bedeutung mehr und mehr in den Hintergrund getreten ist, nicht - wie noch vor 20 Jahren diskutiert - aufgegeben wurde. Im Gegenteil. Aktuell wird ihr Freizeitwert im Rahmen eines Kooperationsprojektes der „LEADER-Region Oben an der Volme“ und der „VITAL-Region Ennepe.Zu-
kunft.Ruhr“ weiter gesteigert. Zu den Zielen des Förderprojektes „Glör 365“ gehören:
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Von Martin Büdenbender
Wanderparkplatz Rotthausen
Der Rundweg wird künftig in einen thematischen Kontext eingebunden. Gedacht ist an Themen wie „Natur“, „Frühindustrialisierung“ und „Wasserkraft“. Für das steilere Südufer ist eine Aussichtskanzel geplant.
Seerundweg auch in Herbst und Winter beliebt
noch auf sich warten. Aber der Seerundweg ist auch ohne die geplanten Verschönerungen einen Ausflug wert. Genauso sehen das die zahlreichen Ausflügler, die hier ge-
rade jetzt, in Herbst und Winter, ein wenig Erholung vom Alltagsstress suchen. Sie haben sich auch 2017 und 2018, als die Talsperre für eine Generalüberprüfung der Staumauer trockengelegt war, nicht vom Ausflug an die Glör
Wie bei vielen Bauprojekten, gibt es auch bei den Arbei-
abhalten lassen. Weitestgehend ist die Talsperre inzwi-
ten rund um die Glörtalsperre Verzögerungen. So lässt zum Beispiel die Zertifizierung als Premiumwanderweg
schen wieder aufgestaut. Vom Uferweg geht nun der Blick wieder über das im gleißenden Licht der tiefste -
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henden Sonne glitzernde Wasser. 3,4 Kilometer ist die Runde lang und damit auch für Familien mit Kindern geeignet. Wem das
nicht ausreicht, dem sei der Blick um die Ecke, in eines der vielen Seiten täler empfohlen. Nur ein paar hundert Meter ab seits des Seerundweges trifft man dort auf eine
nahezu unberührte Natur. Die der Talsperre zulau fenden Bäche sind an vielen Stellen zu kleinen Teichen aufgestaut. Vielleicht es es sowieso viel schöner, den Ausflug
nicht auf der großzügigen Parkanlage neben der Stau-
mauer oberhalb von Haus Glör zu starten, sondern zum Beispiel vom Schalksmühler Wanderparkplatz Rotthausen hinab zu Talsperre zu wandern, oder von Schöne berge über Streitstück den Bachlauf der Glör abzulaufen.
Auch die kleinen Ortschaften rund um die Talsperre haben ihren Reiz. Nicht umsonst haben in Glörfeld und Loh zwei Campingclubs ihre Zelte aufgeschlagen, besser gesagt ihre Wohnwagen aufgestellt. Einen wunderbaren Blick hat man von dort oben über Wälder und Wiesen.
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Abgelegene Straßen rund um die Glör eignen sich für sportliche Radtouren.
Rast neben der Staumauer.
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DIGITALER RÜCKSPIEGEL UND DIAKONISCHER DISKURS Leuchtturmprojekt für Regionale 2025 Science- und Social-College am Evangelischen Gymnasium Meinerzhagen
Schulleiter Sven Dombrowski wünscht sich für das neue College moderne Architektur. Foto: Rüdiger Kahlke
Von Rüdiger Kahlke
Der Name klingt modern, international: Science- und Social-College. Eine Art Denkfabrik und Experimentierfeld. Ein Labor, in dem aus Ideen und Visionen Leitplan-
ken für morgen werden. Ausgetüftelt haben sie Schüler am Evangelischen Gymnasium. Die Vision vom Bamberg soll ein Leuchtturmprojekt Meinerzhagens bei der Regi-
onale 2025 werden. Der Standort: noch unklar, wird sich aber finden. Die Kosten: unklar, aber wohl zu schultern. Der Träger: unklar. Am Anfang aber steht die Idee. Sie
passt in die Kategorie „Groß denken“. So empathisch wie Schulleiter Sven Dombrowski sie erklärt, wirkt sie mitreißend.
Bildung, Forschung und Arbeitswelt vernetzen Den Kick für das Konzept lieferte das Innovationszent-
„Was können wir beitragen? Was könnte die Region stärken?“ Das, so Dombrowski, waren Fragen, die sich
Schüler*innen des Evangelischen Gymnasiums gestellt hatten. In einer Ideenwerkstatt hatten die fünf Kom -
rum Overbach bei Jülich, über das sich die Gymnasiasten informiert hatten. Das Science College Overbach (SCO) richtet als außerschulischer Lernort Experimental-Workshops, Forscher-Camps und Ferienakademien in Mathe-
munen Meinerzhagen, Kierspe, Halver, Schalksmühle
matik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT)
und Herscheid, Ideen und Konzepte für die Regionale 2025 gesucht. Das von Bund und Land dotierte Förder-
für alle Schulformen aus. Daneben gehören Schülersymposien und Publikumsveranstaltungen zum Programm. (Mehr: http://www.letsdoscience.de/ueber-uns). Das
programm soll Südwestfalen fit für die Zukunft machen. Dabei geht es um die DNA der Region. Das Kürzel steht
für „Digital, Nachhaltig und Authentisch“. Das sind die Kriterien, nach denen die Vorschläge bewertet und mit Sternen ausgezeichnet werden. – Ein Prozedere, das bereits bei der Regionale 2013 praktiziert wurde. Schüler des Ev. Gymnasium haben beim benachbarten Unternehmen Busch + Müller einen digitalen Fahrrad-Rückspiegel entwickelt. Fotos: Martin Büdenbender
SCO ist zudem Partner von Bildungsträgern, Verbänden, Organisationen und wissenschaftlichen Einrichtungen.
Ein Vorbild für die Vordenker am Evangelischen Gymnasium, das gut mit heimischen Unternehmen vernetzt ist
und diese Kontakte in ein Projekt einbringen könnte. Die Initiatoren versprechen sich davon „Räume für innovative Dinge zu bekommen“, die die Schule bisher nicht hat. Sven Dombrowski nennt als Beispiel neue Techniken wie 3-D-Drucker. Die könnten – durch Firmen gesponsert – erprobt werden, um Schüler*innen besser auf Studium und Arbeitswelt vorzubereiten. Weitere Felder seien Robotik
oder Prozesstechnik. Der Schulleiter hat schon konkre-
te Projekte im Visier. Mit der benachbarten Firma Busch & Müller KG, einem Spezialisten in Sachen Fahrradtechnik, entwickeln die Gymnasiasten bereits einen digitalen Rückspiegel. „Übers Smartphone kann man sehen, was hinter einem läuft“, bricht Dombrowski die Theorie auf die praktische Anwendung runter. Projekte der
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zentrum an der Nordhelle, das gemeinsam mit Herscheid realisiert werden soll, könnte das Science-und Social-College ein Leuchtturmprojekt für Meinerzhagen werden. Rothaar rechnet damit, dass das Gesamtkonzept
der Volme-Kommunen und Herscheids gute Chancen hat. Sie wollen „ihr Netz der Zukunft bauen“, so Rothaar. Dahinter stehe der Gedanke, interkommunal zu agieren. Zeitlich will der Fachbe-
reichsleiter nicht festlegen. Entscheidungen etwa über den 1. Stern hängen auch von Sitzungsterminen ab. Der Regionale-Ausschuss tagt Anfang
Oberstufe könnten direkt an das künftige Science- und Social-College andocken.
Werbung für Unternehmen und Region
Dezember in Soest. Ob dann auch schon über das Meinerzhagener Projekt entschieden wird, ist noch nicht absehbar, so Stefan Müller von der Südwestfalen-Agentur, die die Regionale managt.
Im Vorfeld ist noch viel zu klären. Die Schule selbst hat mit der Mensa „schon eine gewisse Infrastruktur“, sagt
Zudem schwebt den Ideengebern vor, Weiterbildung im technischen Bereich in dem College anzusiedeln, Aus-
Dombrowski, der „auch gerne Übernachtungsmöglichkeiten hätte“. Er ist überzeugt, dass seine Schule neben
zubildende weiter zu qualifizieren oder Start-ups eine
der Idee auch Manpower beisteuern kann. Er will Ehemalige mit ins Boot holen und ist überzeugt. „Wir haben
Basis zu bieten, um sich weiter entwickeln zu können.
Jung und Alt, Kreative und Erfahrene könnten in der Einrichtung gemeinsam arbeiten, generationsübergreifend geschult werden und sich über die gemeinsame Arbeit
viele starke Leute, die in die Ideenwerkstatt reingehen.“
hinweg austauschen. „Es muss Innovationsorte geben,
Strotmann
mehr Angebote für junge Menschen, dass sie hierbleiben“, fasst Sven Dombrowski die Intentionen zusammen. Für die Unternehmen sei das auch ein Pfund mit dem sie bei der Rekrutierung von Nachwuchs oder Fachkräften punkten könnten. Er setzt bei Unternehmen in der Regi-
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on auch auf ein Eigeninteresse. Zielgruppe seien dabei Menschen aus ganz Südwestfalen.
Die Kommunen im Volme-Verbund könnten vom Projekt durch Attraktivitätssteigerung und Imagegewinn profitieren. „Es war der Wunsch der Schülerinnen und Schüler“,
so Dombrowski, „und der hat hohen Anklang gefunden.“ Entsprechend groß sei das Interesse bei den jungen Leuten. Eine Entscheidung gibt es noch nicht. Die Agen tur Nonconform, die die fünf Kommunen bei dem Regionale-Prozess begleitet, hat das Rahmenkonzept fürs Volmetal und Herscheid inzwischen bei der Südwestfa-
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len-Agentur eingereicht. Die Stadt Meinerzhagen und die Evangelische Kirche sind eingebunden, so Friedrich Rothaar, Leiter des Fachbereichs Bauen und Wohnen. Bei
ihm laufen im Meinerzhagener Rathaus die Fäden für
die Regionale 2025 zusammen. Neben einem Touristik-
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Ethische Fragen einbringen Als Projektträger sieht sich das Gymnasium jedoch nicht.
„Das übersteigt die schulischen Möglichkeiten“, sagt der
Schulleiter. Neben der MINT-und Technikbegeisterung verweist er auch auf „diakonische Aspekte“. Was passiert in der digitalisierten Welt? Wie geht man mit einer alternden Bevölkerung um? Was sind die sozialen Aspekte des digitalen Wandels? – Was macht Menschsein aus? Für Dombrowski ist klar, dass in einem Sci ence- und Social-College auch Platz für einen ethischen Diskus sein muss. Standort, Kosten, Träger – die Fragen bleiben. Die Finanzierung dürfte angesichts der Fördermittel das kleine-
re Problem sein. Friedrich Rothaar kann sich vorstellen, dass ein Standort in der Nähe des Gymnasiums denkbar ist, will sich da aber nicht festlegen. Für den Schulleiter bedeutsamer ist die Frage: Wer unterhält die Einrichtung? Auch das muss vorab geklärt werden. Sollte die Idee scheitern, „gehört das dazu“, sieht Dombrow-
ski es pragmatisch. „Wenn es nicht klappt, ist es auch eine Erfahrung.“
Konkurrenten und Fans Das Science- und Social-College hat durchaus Konkurrenten beim Wettlauf um Fördermittel. Die ersten Sterne, mit denen zunächst die Idee bewertet wird, sind schon vergeben: In Menden ist ein Campus für digitale Kreativität angedacht. In einer digitalen Denkfabrik in Lüdenscheid soll die Digitalisierungskompetenz der Unternehmen gestärkt werden. Iserlohn plant einen digitalen
Wissenscampus. Ähnliche Überlegungen gibt es auch in Olpe oder Halver, wo ein Kreativ-Quartier geplant ist, das ebenfalls junge Leute anziehen und Start-ups eine Plattform bieten soll (s. Komplett-Magazin, Sommer 2019). Erstmal ist es aber eine Idee, die das Zeug hat, zum Leitprojekt Meinerzhagens im Rennen um die RegionaleMittel zu werden.
Politisch ist noch nichts entschieden. Das Thema, schätzt
Friedrich Rothaar, kommt im Frühjahr auf die Tagesordnung. Mit Bürgermeister Jan Nesselrath hat das Science-
und Social-College bereits einen glühenden Fan. Er brenne für die zwei Leuchtturmprojekte in Meinerzhagen, betonte er in seiner Haushaltsrede vor dem Rat am 7. Oktober. Mit dem außerschulischen Bildungsort, der im Bereich des evangelischen Gymnasiums entstehen könnte, werde „das wichtige Thema Bildung auf eine ganz neue Weise angepackt.“
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GLOCKEN, DIE GESCHICHTEN ERZÄHLEN Spannende Turmführung in Drolshagener Pfarrkirche St. Clemens Von Rüdiger Kahlke 83 Stufen geht es nach oben. Aufragende Betonstreben. Beim Blick nach oben blenden Schweinwerfer. Der erste
Gedanke: Wie ganz unten, unten in einem Bergwerk. Das coole Statik-Gerüst ist die Grundlage für warme Glocken-
klänge. Im alten Drolshagener Kirchturm ersetzte nach dem Krieg eine Betonkonstruktion den hölzernen Glockenstuhl. „Das ist eine Besonderheit“, weist Klaus Strugalla (78) auf die Beton-Streben. Es ist nicht die einzi-
ge, wie sich bei unserem Aufstieg in den Kirchturm zeigt. In der Pfarrkirche St. Clemens hängen seit 1993 neun Glocken, die läuten können. „Das nach Minden und Soest anspruchsvollste Geläut in Westfalen“, erklärt Strugalla und beruft sich dabei auf Experten des Erzbistums Paderborn. Der Glockenturm der St. Clemens-Kirche ist das Reich des Drolshagener Ruheständlers. Die Gemein-
deversammlung bat ihn, sich an der Spitze des Förderkreises um die neuen Glocken zu kümmern. Es mussten Spenden eingeworben, Künstler für die Gestaltung ge-
funden, bauliche Voraussetzungen geklärt werden. Dabei mitwirken zu können, mit 52 Jahren damals als jüngs-
zählt Strugalla. Als die Gemeinde 1947 neue Glocken haben wollte, wurde ein Ringanker im fast 500 Jahre alten Turm gegossen. Statt eines hölzernen Glockenstuhls sollten Betonträger die Stahlgussglocken aufnehmen. Stahl
war rar nach dem Krieg. Die britischen Besatzer mussten die Glocken genehmigen. „Bezahlt wurde wie damals üblich mit Butter und Schinken“, sagt Strugalla. Zu-
mindest sei das mündlich so überliefert. Bevor 1993 die Bronzeglocken kamen, nahmen Experten der TH Karlsruhe Schwingungsmessungen vor, um zu prüfen, ob die Konstruktion das aushalten würde. „Das
ist ohne Beanstandungen durchgegangen. Was die Statiker damals geleistet haben ist enorm“, zollt Klaus Stru-
ter im Team, hat ihn motiviert, sich um die Glocken zu kümmern – bis heute. „Inzwischen bin ich der letzte Mohikaner aus dem damaligen Förderkreis“, schmunzelt er.
galla den Nachkriegs-Technikern Respekt.
Währung waren Butter und Schinken
Glockenstube: ein Mini-Museum
Im Krieg waren die alten Glocken aus dem Turm geworfen worden. Metall war begehrt als Kriegsmaterial, er-
Zwei Jahre liefen die Vorbereitungen bis 1993 dann die neuen Glocken gegossen und im November des glei-
chen Jahres geweiht werden konnten. „Es war der größte Glockenguss für eine Kirchengemeinde, der seit 1662 in
Westfalen stattgefunden hat“, heißt es in einer Broschüre des Stadtmarketings Drolshagen. Auf einen Schlag wurden in dem Betrieb in Gescher (Münsterland) 15 Glocken für Drolshagen gegossen. So wurde die Kleinstadt zur „glockenreichsten Gemeinde im Erzbistum“, erzählt
Strugalla. Er kennt alle Geschichten und Anekdoten ums Geläut – und weiß sie interessant wiederzugeben. Im
Turm gibt es eine kleine Glockenstube, ein Mini-Museum: alte Klöppel, zentnerschwer, lehnen an der Wand. Risse, Ermüdungserscheinungen im Stahl der Klöppel, in den
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Aufhängungen und den Glocken, waren ein Grund dafür, dass vor 26 Jahren ein neues Geläut in den Turm kam. Und: Bronzeglocken klingen besser, hallen nach. Eine Stahl-Glocke hängt noch im Joch aus Stahlträgern. Zeugin der alten Zeit. Zwei andere erhielt eine Missionssta-
tion in Paraguay. An der Wand gegenüber stehen Gipsabdrücke. Die Entwürfe für die künstlerische Gestaltung
der neuen Bronzeglocken.
Eine weitere Besonderheit, der Schmuck der Glocken, wird sichtbar, als wir nochmal zwei Dutzend Stufen hö-
her steigen, vorbei am „Dicken Hermann“, der 5,5 Ton-
nen schweren Stahlglocke. Grüne Gartenbänke und zwei Tische stehen auf der Plattform unter den Bronzeglocken. Hier haben die, die sich vor fast 25 Jahren ums neue Ge-
läut gekümmert haben, auch schon mal mit einer Flasche Bier angestoßen. Hier, auf dem Tisch liegt auch der Ordner mit Bildern von der großen Aktion: Glockenguss, Transport, Einbau im Turm, dessen Wand hoch oben dafür aufgestemmt werden musste.
Künstler wurden eingebunden
der Petrus-und-Paulus-Glocke prangen die Apostel und
ein Fisch. Die Heiligen Drei Könige sind auf einer anderen Glocken als Konturen mit erhabenen Linien angedeutet. Ihr Totenschrein aus dem Kölner Dom auf der
Bei der Planung hatte die Pfarrgemeinde auch Wert auf
anderen Seite. Mit 3,8 Tonnen und einem Durchmesser
die Glockenzier gelegt, erinnert sich Strugalla. Die Organisatoren „wollten Drolshagener Künstler einbinden.“
von 1,80 Metern ist sie die größte der fünf Bronzeglocken. Mit der künstlerischen Gestaltung sollte auch Zeit-
Jede Glocke hat einen Namen. Der wurde von den Vorgänger-Glocken übernommen. Tradition halt. Der Name war die einzige Vorgabe für die Künstler. „Ansonsten ha-
geschichte festgehalten werden.
ben wir denen freie Hand gelassen“, sagt Klaus Strugalla. Vier Drolshagener und ein auswärtiger Künstler bekamen den Auftrag, die neuen Glocken zu verzieren. Auf
Glocke liest sich wie ein Buch Bibelverse, der Name des Künstlers, die Anzahl der Vorgänger-Glocken mit dem Jahr ihres Gusses und „Tod“ der Glocke, aber auch Glockenpaten oder Mitglieder des För-
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derkreises, die sich für das neue Geläut stark gemacht
drücke einer interessanten Führung klingen lange nach.
hatten – alles ist in Bronze gegossen. Ist auf Glockenschulter oder -mantel verewigt. Auf den Glocken könne
Führungen im Drolshagener Glockenturm sind ab vier
wie in einem Buch die Geschichte gelesen werden, weiß der Experte. Selbst die Klangfolgen – auch eine Besonderheit – der insgesamt neun Glocken der St. ClemensKirche sind in einem Spruch auf der Drei-Königs-Glocke
verewigt und durch Versalien (Großbuchstaben) kenntlich gemacht. Wer nicht in den Turm steigen will, kann alles in der Broschüre „Glocken unserer Heimat“ nach-
lesen. Dort findet sich auch die Läuteordnung. Kenner können vom Läuten auf den Feiertag schließen. Zu Hei-
ligabend, in der Silvesternacht, zur Firmung, oder wenn Pilger aus Much auf dem Weg nach Werl auf ihrer ersten Etappe in Drolshagen ankommen, „läutet das ganze Plenum“, sagt Strugalla. Tradition halt.
Eines der „anspruchsvollste Geläute in Westfalen“
Personen möglich – gegen Spenden für den Erhalt der Glocken. Anmeldung unter: Tel 0 27 61 - 7 15 32. Man hört läuten, dass ... • … die übrig gebliebene Stahlguss-Glocke , im Volksmund „Der dicke Hermann“ genannt, 5,5 Tonnen
wiegt. Es ist die größte Glocke ihrer Art im Erzbistum Paderborn.
• … das Geläut insgesamt 18 Tonnen wiegt.
• … zur St. Clemens-Kirche zehn Glocken gehören, neun davon sind zu läuten. • … die 10. Glocke außen an der Spitze hängt. Es ist eine alte Uhrenglocke, die nur mechanisch zu läu-
ten ist. Früher diente die Glocke dazu, die Uhrzeit anzugeben und den Bauern auf dem Feld zu signa-
lisieren, wann Mittag ist. „Dann blieb das Pferd stehen“, so Klaus Strugalla.
Der Rentner ist mächtig stolz auf die Drolshagener Glocken und die Resonanz. Mehrmals im Jahr macht er Führungen durch den Turm. Seine Klientel reicht von Kommunionkindern bis zu Firmenkunden. Auch Kin dergeburtstage hat er schon rumgeführt. Für die kleinen Besucher ist es spannend, unter den großen Glocken zu stehen. Mit einem Gummihammer dürfen sie sie selbst anschlagen. Ansonsten lassen Elektromotore die Glocken erklingen. – Ein Kraftakt, wie Strugalla zeigt: Er
stemmt sich gegen den Klöppel des „Dicken Hermann“.
Es braucht mehrere Anschübe bis der Klöppel zaghaft an den Mantel schlägt. Der Ton verhallt schnell. Die Ein-
Ihr Partner für Messebau, Ladeninnenausbau, Innenausbau und Betriebseinrichtungen 77
DER WEIHNACHTSMANN WOHNT AN DER NORDHELLE Tobias Clever möchte Kinderherzen höher schlagen lassen
Von Martin Büdenbender
können, einfühlsam auf ihr Gegenüber eingehen und zu-
hören können. Und es gibt leider auch solche, die kurz angebunden sind und lieblos ein Präsent überreichen oder sogar solche, die auf Firmenfeiern den Kasperle geben. Unser Weihnachtsmann, von dem hier die Rede ist, gehört ganz sicher nicht zur letztgenannten Kategorie. Er bezeichnet sich selbst als „Weihnachtsmann mit Herz“
und betont: „Für mich ist der Weihnachtsmann ein tolles Symbol für Menschlichkeit, Wärme und Freude.“ Das, was er unter Weihnachtsmann versteht und darstellen will, hat mit Kommerz rein gar nichts zu tun. Entschei-
dend für die Magie, die der Weihnachtsmann verbreitet, ist ganz einfach – und jetzt, liebe Kinder, hört bitte einmal weg – der Mann hinter der Maskerade. Der heißt Tobias Clever, ist verheiratet, Vater einer kleinen Tochter und von Beruf Lehrer. Er wohnt in Herscheid am Fuße der Nordhelle, die im Winter oft so schön verschneit ist, dass man daran glauben möchte, dass dort der wahre Weihnachtsmann zuhause ist.
Immer wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden, hat ein freundlicher alter Mann mit langem wei-
Der echte Weihnachtsmann lebt natürlich nur in den Her-
ßen Rauschebart und rotem Gewand Hochkonjunktur. Der Weihnachtsmann.
zen der Kinder. Und die möchte Tobias Clever für sich
Vier Wochen lang hat er alle Hände voll zu tun, hetzt
ligabend spontan eine befreundete Familie, die keinen blassen Schimmer davon hatte. Die Reaktion der Drei war unfassbar schön.“ Tobias Clever bezeichnet das Ge-
rastlos von Haus zu Haus und hat mehr Kinder zu be scheren, als er alleine schaffen kann. Das, so erklären es Eltern ihren Kindern, ist der Grund dafür, dass im Ad-
gewinnen. Vor drei Jahren ist ihm das zum ersten Mal gelungen: „Ich verkleidete mich und besuchte an Hei-
fühl, das er damals empfand, als „Glücksflash“ und ver-
vent Dutzende von Nikoläusen und Weihnachtsmännern unterwegs sind.
sichert: „Diese Freude möchte ich im Rahmen sozialer Projekte weitertragen.“ Ein Kinderlächeln, die Freudentränen der Seniorin, oder das Dankeschön des Obdach-
Auf den ersten Blick sehen sie alle gleich aus. Aber nur
losen, das ist ihm Lohn genug. Bezahlen lässt sich Tobias Clever seine Auftritte nicht.
auf den ersten Blick. Es gibt große und kleine, dicke und dünne Weihnachtsmänner, solche mit mächtigen Bärten, purpurroten Gewändern, schicken Zipfelmützen und wetterfesten Stiefeln, aber auch solche mit schmud-
deligen Jacken, Mützen ohne Bommel, mit Bärten die verrutschen und Turnschuhen an den Füßen. Dann gibt es Nikoläuse, die wunderschöne Geschichten erzählen
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Zehn Jahre soziales Engagement für ein Kinderheim
Menschen glücklich zu sehen, ist ihm schon lange ein Anliegen: Zehn Jahre lang engagierte er sich für ein Kinderheim in Lüdenscheid. Zu Weihnachten erhielt jedes dort lebende Kind ein Päckchen voller Geschenke.
Um die Herzen der Kinder – und durchaus auch der Erwachsenen - höher schlagen zu lassen, dazu benötigt der Weihnachtsmann mit Herz nicht viel. Natürlich überreicht er, wenn ge-
wünscht, Geschenke. Aber oft reicht es völlig aus, Gedichte vorzutragen, vorzulesen, Wunschgespräche mit Kindern zu führen oder einfach nur da zu sein. Buchen können ihn Seniorenheime, Krankenhäuser, Hospize, Obdachlosen-Veranstaltungen, Kinderheime, bekannte
Familien, sozial benachteiligte Familien, Pflegebedürftige, die Tafel und andere soziale Projekte und Einrichtungen. Nicht zu haben
Hintergrund
ist er für Auftritte auf Firmenfeiern, Trinkorgien, Junggesellenabschiede oder ähnliche Gelegenheiten. Unter-
Die Tradition, den braven Kindern Geschenke zu bringen, geht nach einer christlichen Überlieferung auf den
wegs ist er im Märkischen Kreis, aber auch in Olpe, Attendorn und Siegen.
Bischof Nikolaus aus Myra zurück. In den USA entstand aus der historischen Figur des Nikolaus die Kunstfigur
Buchungen sind über Tobias Clevers Homepage möglich:
zieht der Weihnachtsmann aber nicht nur an einem Tag von Haus zu Haus, sondern nutzt die ganze Vorweih -
des Weihnachtsmannes. Im Gegensatz zum Nikolaus www.weihnachtsmann-mit-herz.de
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HIGH-END-SCHNÄPPCHEN von Georg Luckmann Sein Wecker klingelte wie jeden Samstag um halb sechs.
pekte fiel ihm besonders ins
Noch eine Stunde früher als an Werktagen, aber was tat man nicht alles dafür, auch unter den schlechtesten Be-
Auge, da er so ganz anders war als die anderen, die,
dingungen erfolgreich zu sein. Ihm blieb nun mal nur dieser eine Tag in der Woche, da er die restlichen notgedrungen mit Arbeit verplempern musste. Was hätte er nicht schon alles erreichen können, hätte er nur mehr Zeit für das Wesentliche gehabt. Und der Sonntag bot ihm in einem rückständigen Land wie diesem nur sel ten die Möglichkeit, sich zu beweisen. Vielleicht sollte
er doch noch auswandern. Irgendwohin, wo man es mit den Ladenöffnungszeiten nicht so genau nahm wie hier.
Eilig erledigte er die Morgentoilette, holte die Zeitung aus dem Briefkasten, nahm die Prospekte heraus, warf
stechenden Zahlen ihre Waren als die besten und preiswertesten überhaupt feilbo-
ten. Dieser war eher schlicht, nur etwa halb so groß, bestand aus sehr derbem, hellgrünem Papier, auf dem in ausschließlich matter dun-
die Zeitung ins Altpapier und ging durch den langen Flur
kelgrüner Schrift allerlei „Klimaschutz zu Tiefstpreisen“ angeboten wurde. Das roch ja förmlich nach einer neuen Herausforderung. Aufgeregt durchstöberte er nur
zur Küche. Nicht ohne einen kurzen Blick auf die im Flur
oberflächlich die restlichen Prospekte und legte seine
hängenden Trophäen zu werfen, die von seinen vergangenen Erfolgen zeugten. So wie ein Jäger erbärmliche Knochenreste von ihm erledigter Tiere dort hängen hatte oder ein Sportler Urkunden, die erbrachte Höchstleistungen bewiesen, so hingen bei ihm, in reichhaltig verzierte Rahmen gefasste und mit kleinen Strahlern ins
Schnäppchenroute für den Tag fest. Vor dem neueröffneten Klimaschutzladen, den er aus
rechte Licht gesetzte Prospekte und Kassenbons, die ihn als den passionierten und erfolgreichen Schnäppchenjäger auswiesen. Wie immer verharrte er einen Augenblick ehrfurchtsvoll
früheren Jagden als Reformhaus kannte, hatte sich be-
reits eine Schlange gebildet. Offensichtlich war auch anderen Schnäppchenjägern der Prospekt aufgefallen, einige der Anwesenden kannte er aus früheren Wühltischschlachten. Er stellte sich an, versuchte einige Male,
sich vorzudrängeln, musste andere Male Vordrängler, die ihm seinen Platz streitig machen wollten, in ihre Schranken weisen, bis der Laden endlich um neun Uhr seine
vor dem zwanzig Jahre alten Tengelmann-Prospekt, in
Pforten öffnete.
dem die Sonnenbassermann-Erbsensuppe um ganze 70 Prozent unter der unverbindlichen Preisempfehlung angeboten worden war. Damals hatte er ganze zwölf Do-
Der Verzicht auf eine zweiwöchige Mallorcareise wurde, so stand es auf überall im Raum hängenden Plaka-
sen ergattert, obwohl sogar noch erschwerend hinzugekommen war, dass dieses Angebot nur galt, solange der
ten, zu gerade mal dem halben Preis der Reise selbst angeboten. Das wären ganze 50 Prozent Ersparnis, sogar ohne den Nutzen fürs Klima zu berücksichtigen. Ein
Vorrat reichte. Dass elf der zwölf Dosen seitdem in sei-
Hammer-Angebot, das obendrein nur galt, solange der
nem Keller vor sich hin gammelten, wie so viele andere Dinge, deren Brauchbarkeit schon lange in die uner-
Vorrat reichte, nur an diesem einen Tag und auch nur für Inhaber der Kundenkarte. Das war Schnäppchenjagd un-
träglichen Jahre gekommen war, änderte nichts daran, dass dies sein bislang größter Erfolg gewesen war. An
ter schwersten Bedingungen, ganz so, wie er sie liebte.
diesem Tag ist er ohne jeden Zweifel der Ironman unter den Schnäppchenjägern gewesen. Auch wenn er mit sei-
Das erforderte sein ganzes Können, seine ganze Erfahrung. Er wandte sich direkt an den hinter der Theke stehenden Verkäufer, bevor einer der anderen Jäger ihm
nen knapp vierzig Jahren sicher noch im besten Schnäppchenjägeralter war, so musste er sich doch eingestehen, dass mittlerweile gewisse konditionelle Mängel zumin-
diesen vor der Nase wegschnappen konnte, und erwarb erst einmal sicherheitshalber die Kundenkarte. „Hören Sie mal“, sagte er dann in einem konsumerprob-
dest den Kampf am Wühltisch zunehmend erschwerten. Er setzte sich mit den Prospekten und einem Müsli, das ihm die notwendige Kraft für die anstehenden Aufga-
ten, nicht zu harschen, aber doch bestimmten Ton, „halten Sie mich für blöd? Wollen Sie mich verscheißern?“
ben geben sollte, an seinen Küchentisch. Einer der Pros-
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wie gewohnt, in höchstem Glanz so bunt wie möglich mit viel Rot und ins Auge
Der Verkäufer sah ihn mit großen Augen an. „Nein, natürlich nicht. Wie kommen Sie darauf?“
„Wenn ich die beiden Preise miteinander vergleiche.“, begann er selbstzufrieden, sich seiner besonderen, in all den Jahren erworbenen Fähigkeiten bewusst, „dann muss ich leider feststellen, dass die Ersparnis beim Verzicht auf die Mallorcareise gerade mal 49 Prozent und nicht wie angepriesen 50 Prozent beträgt. Wie können
Sie mir das erklären?“ Noch bevor der Verkäufer ihm antworten konnte, drängelte sich eine Frau zwischen diesen und ihn und redete wasserfallartig augenblicklich auf den Mann hinter der Theke ein.
Mehrkosten. Wäre das etwas für Sie?“ Bei dem Erwerb eines Schnäppchens noch zu handeln
war sozusagen der Endspurt, der Augenblick, in dem
man noch einmal alles aus sich herausholte, um auch wirklich als Sieger durchs Ziel zu gehen. „Hmm“, tat er nachdenklich, seine Unentschlossenheit auch genügend zur Schau stellend, „wenn Sie dazu noch zehn nicht gerauchte Stangen Zigaretten drauflegen, dann kommen wir ins Geschäft.“
Der Verkäufer haderte offensichtlich einen Augenblick,
„Das ist ja wohl eine Unverschämtheit. So etwas Unverfrorenes ist mir ja noch nie passiert. Sie verkaufen hier
sagte dann, das könne er nicht selbst entscheiden, sondern müsse es mit seinem Abteilungsleiter besprechen, er
Nichts für teuer Geld. Was bitte soll ich denn mit dem Verzicht auf etwas anfangen? Der ist ja nun wirklich nicht
zu gebrauchen. Das grenzt ja an Betrug!“
solle sich einen Moment gedulden, er wäre gleich zurück. Während er wartete, sah er sich noch etwas im Laden um. Was es da alles gab, worauf man verzichten konn-
Hinter ihr stehend dachte er nur: „Gott, schon wieder so eine Amateurin, die nicht weiß, worauf es ankommt,
te und wie billig man dies alles kriegte, war schon erstaunlich. Das waren wirklich Schnäppchen in einer völ-
die immer noch meint, es käme beim Erwerb von etwas darauf an, dass man es gebrauchen könnte. Eine dieser
lig neuen Dimension, sozusagen, in ihrer Perfektion, den eigentlichen Sinn des Ganzen auf den Punkt bringende High-End-Schnäppchen.
ewig Gestrigen, die nicht verstanden hat, dass der Gipfel doch gerade der ist, dass man es nicht braucht, aber
trotzdem kriegt. Und das auch noch zu einem Schnäpp-
chenpreis. Man sollte solchen Amateuren verbieten, sich unter die Profis zu mischen. Die machen einem nur das Spiel kaputt. Hoffentlich schmeißt er sie einfach raus.“ Aber anstatt die Frau mit einer harschen Geste des Feldes zu verweisen, lächelte der Verkäufer sie nur milde an und erklärte ihr, dass man das so nicht sehen dürfe.
Dass sie sehr wohl etwas für ihr Geld bekommen würde, nämlich ein Zertifikat, auf dem stehen würde, wel-
chen Verzicht sie geleistet habe, und dass sie damit sozusagen Schwarz auf Weiß, oder besser Dunkelgrün auf Hellgrün, den Nachweis in Händen halten würde, etwas gegen den Klimawandel getan zu haben. Und den bekäme man ja nun nicht umsonst. Das müsse ihr doch wohl klar sein. Er schloss seine Ausführungen mit den Worten: „Was nichts kostet, ist nun mal auch nichts.“ „Der hat´s drauf, der versteht sein Geschäft“, dachte er,
Der Verkäufer kam mit der freudigen Nachricht zurück, dass man es genauso machen könne wie gewünscht,
packte die Zertifikate ein und geleitete ihn noch, ei -
nem Schnäppchenkönig angemessen, zur Tür. Auf dem Weg zum nächsten Laden spürte er förmlich, dass gerade ein neues Schnäppchenzeitalter angebrochen war, und dass er ein ganz entscheidender Teil dieses historischen Moments gewesen ist. Verzichtskäufe, das könn-
ten die Schnäppchen der Zukunft werden und das größte aller Schnäppchen wäre dann, mit dem Verzicht auf alles, der Tod. Dummerweise war der allerdings, wie
man so sagt, umsonst. Aber sicher ließe sich auch daran etwas machen.
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schob die ihr Unverständnis nur noch durch ein verzweifelt wirkendes Kopfschütteln zum Ausdruck bringende Frau zur Seite und sagte an den Verkäufer gewandt: „Wenn ich zwei nehme, kann man dann am Preis noch etwas machen?“ Die Gesichtszüge des Verkäufers pendelten zwischen „unmöglich“, „mal sehen, was geht“ und „wenn ich alles gebe, dann ließe sich eventuell was machen“ hin und her. „Am Preis direkt jetzt nicht“, antwortete er nach einer Weile, „ aber ich könnte noch 2000 nicht gefahrene SUV-
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Kilometer drauflegen, sozusagen als extra Bonus, ohne
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MEIN NAME IST... Genau! Es gibt Sachen, die mag man kaum glauben. Ich habe es gewagt und gegen den Grundsatz verstoßen, der da heißt: Never change a running system, zu gut deutsch: Was läuft, sollte man nicht ändern. Trotzdem entschied ich mich für einen Anbieterwechsel nach regulärem Auslauf meines Handyvertrages. Die bisherige Rufnummer mitnehmen? Na klar, gegen kleinen Aufpreis möglich und durchaus sinnvoll. Fatal nur, dass kurz nach vollzogenem Vertragsabschluss mir von meinem neuen Anbieter mitgeteilt wurde, dass dies leider nicht möglich sei – weil ich beim alten Anbieter unter den angegebenen Daten nicht existiere. Wie bitte?! Die durchaus kompetente und zudem geduldige Service-Mitarbeiterin verstand meine Verärgerung und begann mit detektivischem Spürsinn der Sache auf den Grund zu gehen. Die Erklärung war am Ende ebenso einfach wie kurios: Beim alten Anbieter hatte man mich nicht unter meinem angestammten Namen gelistet – sondern unter dem Titel: Presseausweis! Okay! Als Journalist genießt man gewisse Vorteile und nutzt sie auch gern. So auch ich, als ich noch zur aktiven Zeit gegen Vorlage meiner Legitimation einen Rabatt auf meinen Vertrag in Anspruch nehmen konnte. Dass ich fortan als „Herr Presseausweis“ geführt wurde, wurde nicht auffällig, weil ich auf einen Eintrag im Telefonbuch verzichtete und meine monatlichen Rechnungen per Lastschriftverfahren abgebucht wurden. Jegliche notwendige Kommunikation zwischen mir und meinem Telekommunikationsanbieter lief zudem papierlos über Handynachrichten. Nun aber war durch den Anbieterwechsel die womöglich peinliche Namensverwechslung endlich aufgefallen und sollte damit bereinigt sein. Es kam der Stichtag der Umschaltung vom bisherigen auf den neuen Dienstleister. Wie vereinbart wollte ich just zu diesem Termin auch mein Handy der neueren Generation in Empfang nehmen. Dieses sei, wie mir rechtzeitig avisiert worden war, abholbereit für mich zurückgelegt. Im Mobilfunk-Shop indes konnte man das Gerät zunächst nicht finden. Ratlosigkeit nach Durchforsten des Lagers bei den dortigen Mitarbeitern – und dann doch die erlösende Klärung der Angelegenheit. Weder unter v wie vom oder H wie Hofe sondern unter P wie – Sie ahnen es! - Presseausweis war das Handy abgelegt worden. Erleichtert und doch irgendwie auch besorgt fragte ich noch einmal nach: War es
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das denn jetzt mit der leidigen Namensverwechslung? Noch einmal wurden die Vertragsunterlagen gecheckt – alles klar! Drei Tage später flatterte mir die schriftliche Bestätigung für den Anbieterwechsel und die Freischaltung des Anschlusses beim neuen Vertragspartner per Post ins Haus. Aufgeführt darin auch die Kontodaten für die Rechnungstellung. Korrekt die Iban-Nummer, doch als Kontoinhaber genannt: Eine Person namens Presseausweis!!! Diesmal schriftlich verlangte ich Auskunft und bat dringlich um Korrektur. „Das Schreiben was Sie erhalten haben ist automatisiert nach der Aktivierung rausgegangen“, lautete die prompte Antwort, verbunden mit der Versicherung, dass man nunmehr telefonisch (!) beim neuen Anbieter alle notwendigen personenbezogenen Angaben auf den richtigen Stand gebracht habe. Das will ich nun mal glauben, bin aber immer noch nicht so ganz sicher. Ach ja, und da erinnere mich auch an jene gar nicht spaßige Korrespondenz mit der GEZ, wie die Gebühreneintreiber für Radio und Fernsehen damals noch hießen. Die hatten mich angeschrieben als „Herrn Vom“ und verlangten Auskunft, warum ich offenbar keine Geräte angemeldet habe, ich daher womöglich ein Schwarzseher und -hörer sein könnte. Es hat einige Zeit und mehrere Briefe gebraucht, bis ich klarstellen konnte, dass es erstens unter dieser Adresse keinen Herrn Vom gibt und dass zweitens der Herr Horst vom Hofe natürlich brav fürs Einschalten zahlt! Ich sag’s ja: Genau - Sachen gibt es! Horst vom Hofe
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