Programmheft-Vorschau L'Enfant et les sortilèges & Iolanta

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Maurice Ravel und Peter I. Tschaikowsky

IOLANTA

031 311 45 35 ruethy.ch

Berner Premiere

Sa 04.03.2023

Stadttheater

Uraufführung Ravel

21.03.1925

Grand Théâtre, Monte Carlo

Uraufführung Tschaikowsky

Fantaisie lyrique in zwei Teilen von Maurice Ravel

In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln

L’ENFANT ET LES SORTILÈGES IOLANTA

Lyrische Oper in einem Akt von Peter I. Tschaikowsky

In russischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Musikalische Leitung

Nicholas Carter /

Sebastian Schwab

Regie

David Bösch

Bühne

Patrick Bannwart

Kostüme

Moana Stemberger

Licht

Bernhard Bieri

Chorleitung

Zsolt Czetner

Dramaturgie

Rainer Karlitschek

Berner

Symphonieorchester

Chor der Bühnen Bern

18.12.1892

Mariinski-Theater, St. Petersburg

Merci

Warlomont-Anger-Stiftung

Oper Bern | Spielzeit 2022/23

Amelie

Baier (L’Enfant), Chor der Bühnen Bern (Solisten: Manami Takasaka, Franka Friebel, Alexandra Shenker, Franka Friebel, Carlos Nogueira, Andrès del Castillo, Samuel Thompson, David Park)

L’Enfant et les sortilèges

Die Handlung

Das Kind ist genervt und wütend darüber, still sitzen und die Hausaufgaben erledigen zu müssen. Die Mutter hingegen stört sich an der Faulheit des Kindes und fordert, bis zum Abendessen müssten alle lästigen Pflichten erledigt sein. Doch kaum allein, denkt das Kind nicht daran, irgendetwas Sinnvolles zu tun. Es möchte böse sein und entwickelt eine wilde Zerstörungswut. Währenddessen werden alle Dinge um es herum lebendig.

Der Lehnstuhl und der Polstersessel wünschen sich, vom Kind endlich nicht mehr malträtiert zu werden. Die Standuhr wiederum jammert und schämt sich zugleich, weil das Kind ihr einen Zeiger abgebrochen hat und sie nun unkontrolliert läutet. Teekanne und Tasse suchen auch das Weite, nachdem der Griff der Tasse in Brüche gegangen ist. Nachdem es das Feuer stattdessen gelöscht hat, wird dem Kind plötzlich mulmig zumute, da sich langsam die Dunkelheit des Abends breit macht. Schäfe-

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rinnen und Schäfer auf einer Tapete klagen darüber, dass das Kind sie auseinandergerissen und ihre traute Harmonie zerstört hat.

Das Kind wendet sich einem Buch zu, aus dem die Prinzessin aus ihrem Traum entsteigt. besser: Da das Kind das Buch zerrissen hat, ist die Prinzessin ihres Traumprinzen beraubt und daher hilflos und ohne Hoffnung. Das Kind wird kleinlaut.

Ein kleiner alter Mann nähert sich dem Kind, das in ihm entsetzt die Arithmetik erkennt, die es immer verschmäht hat. Plötzlich kreisen unendliche Zahlenketten um das Kind herum, das verwirrt und erschöpft zusammenbricht.

Das Kind folgt dem Kater in den Garten hinaus. Der Baum klagt über seine Wunde, die das Kind der Rinde mit einem Messer zugefügt hat. Eine Libelle sucht nach ihrem Gefährten, doch das Kind hat diesen mit einer Nadel an die Wand gespiesst. Der Fledermaus ist es nicht anders ergangen: Das Kind hat auch seine Gefährtin auf dem Gewissen. Frösche und Eichhörnchen erinnern das Kind daran, dass es sie in einem Käfig gefangen und eingesperrt hat. Sie drohen dem Kind. Als das Kind erlebt, wie zärtlich die Tiere miteinander umgehen, begreift es, wie einsam es durch seine zerstörerische Wut allem und allen gegenüber geworden ist. Verzweifelt ruft es nach seiner Mutter. Tiere und Pflanzen verbünden sich und wollen das Kind bestrafen.

Dabei stürzt eines der Tiere verletzt zu Boden. Das Kind empfindet Mitleid und kümmert sich um die Wunde. Da erkennen die Tiere und Pflanzen, dass sie mit ihrer Rache zu weit gegangen sind und auch das Kind eine gute und mitfühlende Seite hat.

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Jonathan

McGovern

Ensem ble L’Enfant et les sortilèges
Biografien Michał Prószyński Giada Borrelli Mengqi Zhang Amelie Baier

L’Enfant et les sortilèges

Claude Eichenberger Christian Valle Lucija Ercegovac Katharina Willi Iria Arias Gomez

Claude Eichenberger (Martha), Michał Prószyński (Alméric), James Ley (Vaudémont), Christian Valle (Bertrand), Verity Wingate (Iolanta), Mengqi Zhang (Brigitta), Matheus França (René), Lucija Ercegovac (Laura), Thomas Lehmann (Ibn-Hakia), Chor der Bühnen Bern

Iolanta Die Handlung

Iolanta, die Tochter von König René, ist von Geburt an blind, doch ist sie sich dessen nicht bewusst. Ihr Vater hat sie von der Welt abgeschirmt erziehen lassen und niemand darf ihre Blindheit ansprechen, weder ihre Amme Martha noch die beiden Freundinnen Brigitta und Laura. Dennoch spürt Iolanta, dass ihr etwas fehlt und dass sie sich von ihren Begleiterinnen unterscheidet. Die Natur habe ihr früher Freude bereitet, doch inzwischen entdeckt sie hinter allem eine tiefe Traurigkeit.

Alméric, der neue Bote des Königs, wundert sich bei seinem ersten Besuch über den sonderbaren und abgeschiedenen Aufenthaltsort der Königstochter, die nicht einmal weiss, dass ihr Vater König ist. Der Pförtner Bertrand erklärt ihm, dass man immer noch hoffe, sie möge eines Tages das Augenlicht gewinnen.

Der König hat daher den berühmten Arzt Ibn-Hakia gebeten, sich seiner Tochter anzunehmen. Der König glaubt, er trage Schuld am Zustand seiner Tochter. Er ist bereit, alles zu opfern, selbst sein Königreich, wenn Iolanta nur sehen lerne. Das Urteil des Arztes ist verblüffend: Iolanta könne geheilt werden, wenn sie mit ihrer Unwissenheit konfrontiert werde. Der König solle sich dazu durchringen, seiner Tochter ihr Behütetsein zu nehmen. Dazu ist er nicht bereit, er will sogar einen jeden töten lassen, der seiner Tochter durch den Verrat des Geheimnisses Schmerzen zufügt.

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Herzog Robert, der Iolanta zur Ehe versprochen ist, will ihren Vater König René aufsuchen, da er das Eheversprechen lösen möchte – er hat sich in eine andere Frau verliebt. Seine Mathilde strotzt nur so von Lebensfreude.

Roberts Freund Graf Vaudémont hingegen träumt von einer Liebe, die himmlisch und überirdisch sein müsse. Er spürt sofort, dass sie beide an einen besonderen, ihnen unbekannten Ort gelangt sind – und da sie von niemandem aufgehalten werden, stossen sie unbehelligt auf Iolantas Versteck. Vaudémont entdeckt die schlafende Iolanta, doch Robert drängt darauf, diesen vermutlich verwunschenen Ort so schnell wie möglich zu verlassen. Iolanta erwacht und will den beiden Unbekannten sogleich Erfrischung zukommen lassen.

Vaudémont will unbedingt bei der unbekannten Schönheit bleiben, Robert hingegen ist misstrauisch und fürchtet eine versteckte Gefahr. Er begibt sich auf die Suche nach Hilfe. Vaudémont ist von der Schicksalhaftigkeit der Begegnung mit Iolanta überzeugt und bittet sie, ihm eine rote Rose als Zeichen der Zuneigung zu pflücken. Doch Iolanta bringt ihm eine weisse. Als sich der Vorgang wiederholt, erkennt Vaudémont, dass Iolanta blind und sich dieses Zustandes gar nicht bewusst ist. Er begreift, dass sie hell und dunkel nicht voneinander unterscheiden kann, und will ihr die Bedeutung des Lichts erklären. Iolanta versteht, dass die Augen nicht allein zum Weinen gut sind. Sie ist von den Worten Vaudémonts so angerührt, dass sie unbedingt sehen lernen will, um Vaudémont ähnlich zu werden und ihn voll und ganz zu erkennen.

Der König, der Arzt Ibn-Hakia und seine Begleitung entdecken Iolanta mit dem fremden Eindringling. Sofort stellt sich heraus, dass die Befürchtungen des Vaters zutreffen: Iolanta will unbedingt mehr von dem erfahren, was der Fremde als Licht bezeichnet hat. Ibn-Hakia sieht darin die Chance, den Heilungsprozess Iolantas einzuleiten – sie müsse vor allem von sich aus den Willen zur Heilung aufbringen. Selbst der Vater hegt wieder Hoffnung, doch will er den Eindringling mit dem Tod bestrafen, sollte die Heilung misslingen. Vaudémont ist bereit, sich für Iolanta zu opfern. Nachdem sie die Augen des Fremden berührt hat, bittet sie den Arzt Ibn-Hakia, alles Nötige für ihre Heilung zu unternehmen.

Iolanta
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Iolanta

Der König ist bereit, dem Fremden zu vergeben, worauf dieser um die Hand der Tochter bittet. Der König muss ihm dies verweigern, ist sie doch einem anderen versprochen. Da berichtet Alméric, ein weiterer Fremder sei in die Gegend eingedrungen. Es stellt sich heraus, dass es sich dabei nicht nur um Vaudémonts Freund handelt, sondern zugleich um Iolantas Verlobten Graf Robert. Dieser bittet den König, ihn freizugeben, was ihm gerne gewährt wird, weiss der König doch um die Liebe zwischen Vaudémont und Iolanta.

Inzwischen ist die Heilung Iolantas gelungen und sie beginnt, die Welt in Augenschein zu nehmen. Ängstlich bittet sie ihren Vater um Schutz; dieser vertraut sie jedoch Vaudémont an. Ergriffen erkennt sie diesen an seiner Stimme. Das Glück über das gewonnene Augenlicht ist grenzenlos.

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Verity
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Wingate (Iolanta)

Ensemble Thomas

Iolanta
Toos van der Wal Lehman Matheus França Verity Wingate
Iolanta
Christian Valle Claude Eichenberger Lucija Ercegovac Mengqi Zhang Michał Prószyński Jonathan McGovern

Das komplette Programmheft ist am Vorstellungsabend oder an der Billettkasse erhältlich.

Matheus França (René), Thomas Lehmann (Ibn-Hakia), Verity Wingate (Iolanta)

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