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ick
Foto: Bistum Münster
„Ich freu mich über Kleinigkeiten“
von Stefanie Haverkock
Seit der letzten Ausgabe schreibt Christine Thomes für uns den Zuhören bleibt, sondern auch Handeln Impuls für die orange². Wir möchten mehr über sie erfahren, was
mit sich bringt, Raum gibt für junge Menschen, Plätze, auch am „Erwachse-
sie umtreibt und welche Meinung sie zu aktuellen Themen ver- nentisch“. Also nicht lediglich ein gutgemeintes (manchmal schlechtge-
tritt. Im Interview stellt sich Christine vor:
machtes) »für« junge Menschen, sondern »mit« jungen Menschen die
Beschreib dich selbst: Was kenn-
nicht aushalten, wenn ich das Gefühl
Zukunft anzugehen.
zeichnet dich? Was zeichnet dich aus?
habe, etwas geht unfair zu. Da könnte
Welche Veränderungen sind deiner
Ein Freund von mir sagt immer, er
ich manchmal platzen. Damit konstruk-
Meinung nach notwendig in der Kir-
würde keine weitere Person kennen,
tiv umzugehen ist sicherlich ein großes
che?
die sich so über Kleinigkeiten freut.
Lernfeld für mich, aber ich bin dran!
So einige… Mich ärgert es, wenn Sätze
Eine dicke Schicht Milchschaum auf
Was verbindest du mit der Kolping-
fallen, wie »die jungen Menschen wol-
dem Kaffee oder wenn morgens schon
jugend?
len ja nicht«. Oder »so geht das doch
die Sonne scheint oder wenn die Toma-
Gemeinschaftsgefühl,
Leute,
nicht«. Denn, das stimmt einfach
tenpflanzen erste kleine Blüten be-
(manchmal) verrückte Diskussionen
nicht… Ich glaube, die Stimme von jun-
kommen! Da kann ich mich echt ganze
und gute Aktionen. Ursprünglich komme
gen Menschen muss gleichwertiger ge-
Tage drüber freuen und es genießen.
ich aus Cappeln und dort bin ich mit
hört werden. Nicht das Alter oder die
Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?
Kolping großgeworden. Nach Familien-
Erfahrung in kirchlichen Kontexten
Aktuell arbeite ich als Pastorale Mitar-
kreisen und Urlauben in Kolpingferien-
darf allein Ausschlag darüber geben,
beiterin in der Pfarrgemeinde St. Lam-
häusern kam irgendwann die Kolping-
was ernstgenommen und gehört wird.
berti in Münster, davor war ich an der
jugend. Kleine Side Story dazu: Als ich
Aber ich finde, dass es auch heute
Jugendkirche Münster tätig. Die Arbeit
nach Münster gegangen bin, um zu stu-
schon viele gute Impulse gibt und echt
ist recht vielseitig und jeder Tag ist
dieren, hatte ich am Anfang echt Heim-
schon so einige Schritte in die richtige
ganz unterschiedlich: viele verschie-
weh. Dann hat Paul, ein Mitstudent von
Richtung gegangen wurden. Und mir
dene Menschen und Projekte. Ich
mir, mich einmal mitgenommen zu ei-
fallen einige junge Menschen ein, die
würde sagen, mein Arbeitsalltag sieht
nem Grillabend der Kolpingjugend
dafür die pure Inspiration sind und sein
»bunt« aus.
Münster-Zentral. Es hat sich durch Zu-
können.
Was macht dir besonders Spaß?
fall ein Gespräch darüber ergeben,
Womit beschäftigst du dich gerne in
Seit wir mehr zuhause bleiben muss-
dass wir beide in der Kolpingjugend ak-
deiner Freizeit?
ten, habe ich das Gärtnern für mich
tiv sind. Das war ein bisschen Heimat-
Am liebsten mache ich Sport, gern
entdeckt. Außerdem mache ich gern
gefühl und tat so tierisch gut!
draußen, liebe Konzerte und trinke Kaf-
Sport, am liebsten Triathlon, weil es so
Wie schafft es die Kirche weiterhin,
fee mit Milchschaum – gern all das
vielseitig ist. … Ach… und True-Crime-
auch junge Menschen zu erreichen?
nicht allein, sondern mit Freund*innen.
Podcasts! Die zu hören, dafür habe ich
Indem sie ganz ehrlich fragt (und auch
Ach, und aktuelles Hightlight, sobald
eine richtige Schwäche entwickelt!
wirklich zuhört!) was die Erwartungen
ich abends Feierabend habe und zu-
Was ist eher eine Herausforderung?
und Wünsche der jungen Menschen
hause bin: Schauen ob im Garten noch
Ich kann es so gar nicht, wirklich gar
sind. Und dass es auch nicht nur beim
reife Erdbeeren zu finden sind!
6
tolle
orange2 · April 2022