Thomas Pรถschl
MAX und MORITZ 2.0
STREICHE DER NEUEN GENERATION
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Alle Rechte vorbehalten © 2016 Berenkamp Buch- und Kunstverlag Wattens–Wien www.berenkamp-verlag.at ISBN 978-3-85093-3XX-X
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Thomas Pรถschl
MAX und MORITZ 2.0 STREICHE DER NEUEN GENERATION
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prolog Ach, was muss man oft von bösen Kindern hören od er lesen. Max und Moritz, zw ei von denen, sind ganz besonder s zu erwähnen. Die Menschheit – hört, ihr lieben Le ut’! – ist nicht besser hier und heut’! Behauptete ich solc he Sachen, würd’ man mich zu Recht verlachen. Wir fühlen uns wei t fortgeschritten – doch wie steht es um die Sitten? Ich frag’, was würde n diese beiden in unsrer heut’gen Zeit wohl treiben? Wer es wissen will , muss lesen die Geschichten vo n zwei bösen, hinterhält’gen und gemeinen, jungen Männern, die zum Weinen.
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1. STREIC
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Drogen Grundsätzlich wei ß ein jedes Kind, dass Drogen nichts für Kinder sind. Und sieht man eine n Dealer steh’n, ist es klug, schnell fortzugeh’n. Drogen schlucken – gib bloß acht! – hat noch keinen st ark gemacht! Es gibt so viele and’ re Sachen, die einem wirklich Freude machen. Doch Max und Mor itz, die Chaoten, taten just, was stre ng verboten. Und eines Tages A nfang Mai schlichen am Bahn hof sie vorbei.
Dort saß in einer du nklen Ecke der böse Hans auf seiner Decke. „Halt! Bleibt stehen , ihr zwei Nieten! ich hab’ euch etwas anzubieten.“ „Wir haben keinen Cent dabei“, log Moritz. – – – „E inerlei! Speed und Hasch, das sollt ihr haben, als Geschenk, ihr be iden Knaben!“
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„Glaubst du, dass wir uns nicht trau’n? Noch so ein Spruch – du wirst verhau’n!“ Die Neugier aber war geweckt: „Wo hast du denn das Zeug versteckt?“ „Im Park hab’ ich’s unweit den Tischen sehr gut versteckt in dichten Büschen. ’nen Joint müsst ihr zuerst probieren, der öffnet euch im Kopf die Türen! Und raucht ihr einen – ich mein: täglich –, wird euer Leben rasch erträglich.“ Hans hatt’ leider nicht bedacht, dass so ein Joint auch blöde macht. Am Bahnhof sah man sie nun täglich. Für Hans war dieses recht einträglich: Joint, Koks, Speed die beiden wagen! Die Mütter aber hört’ man klagen:
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Was sollt’ man mit den Buben machen? Die drehten nur mehr krumme Sachen! Sie stahlen, raubten – zum Genieren –, um ihre Sucht zu finanzieren! „Max und Moritz, gebt bloß acht, die Polizei ist auf der Wacht!“, so mahnte Moritz’ Mutter immer. Doch alles wurde noch viel schlimmer. „Ach, Mutter, wenn ich wo was klau, dann geb’ ich acht, denn ich bin schlau! Der Max, den lass’ ich Schmiere steh’n, der hat noch jeden Bullen g’seh’n.
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Du kennst ihn doch, den Wachtmann Keller! Er ist fett, drum sind wir schneller. Und er erkennt mich auch nicht wieder, beim Klau’n zieh’ ich die Mütze über.“ So ging es eine Weile gut! Sie waren wirklich auf der Hut. Von Hans kam dann ein Angebot: „Ganz neue Drogen, ehrlich hot!“ Die Ärzte hatten es vermieden, dass beide viel zu früh verschieden. Schmerzhaft war die Therapie. Drogen nehmen lohnt sich nie!
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Streich, te rs e r e d r a w s e Dies eite folgt h. w z r e d d n u sogleic
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ielleicht haben auch Sie sich schon einmal gefragt, welche Streiche Max und Moritz in den Sinn gekommen wären, wenn sie die Möglichkeiten unserer modernen Welt zur Verfügung gehabt hätten. Eine Antwort darauf liefert der vorliegende Band. So hat der Schulausflug für Lehrer Lämpel, der beim Urinieren im Wald gefilmt wird, ein Nachspiel auf Youtube. Die Hühner im Dorf sind heute nicht mehr von Interesse, wo es doch weitaus mehr Schaden anrichtet, die Computer anderer durch ein Computervirus lahmzulegen. Mit einer missglückten Facebook-Party, Happy Slapping, Drogenmissbrauch, einer Spritztour mit Onkel Fritzens Auto und dem völlig misslungenem Versuch, die schöne Magda mit K.-o.-Tropfen gefügig zu machen, legen sich Max und Moritz selbst das eine oder andere Ei. Geschichten ganz im bewährten Stil von Wilhelm Busch, die dem Leser beste Unterhaltung bieten, aber auch zum Nachdenken anregen. Thomas Pöschl, 1972 in Salzburg geboren, Lehrer an der Handelsakademie Hallein; er lebt mit seiner Familie und drei Kaninchen in der Nähe von Salzburg. Neben einer Vielzahl an Schulbüchern für unterschiedliche Schultypen verfasste er 2011 sein erstes Kinderbuch. 150 Jahre nach dem erstmaligen Erscheinen von Wilhelm Buschs Meisterwerk brachte der Autor „Max und Moritz 2.0. Streiche der neuen Generation“ zu Papier – wobei das Schreiben mehr Vergnügen als Arbeit war.
ISBN: 978-3-85093-355-1
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