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TOPOGRAPHIE DES TERRORS

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BERLIN TXL

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beate und serge klarsfeld der kampf gegen das vergessen the fight against oblivion

Das Jahrzehnt von 1968 bis 1978 war weltweit ein wichtiger Wendepunkt in der Geschichte der Erinnerung an die Shoa, den nationalsozialistischen Völkermord an den Juden Europas. Für die öffentliche Wahrnehmung und Anerkennung dieses Verbrechens spielte der aufsehenerregende Kampf der Klarsfelds gegen das Vergessen und die Straflosigkeit der Täter eine bedeutende Rolle. Knapp 55 Jahre nach Beate Klarsfelds Ohrfeige an Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger 1968 und knapp 45 Jahre nach der Veröffentlichung des Gedenkbuchs für die deportierten französischen Jüd*innen von Serge Klarsfeld 1978 zeigt das Pariser Dokumentationszentrum »Mémorial de la Shoa« seine Ausstellung über das Wirken des deutschfranzösischen Ehepaars erstmals in Deutschland. Anhand zahlreicher bisher unveröffentlichter Dokumente und Objekte geht die Ausstellung auch der persönlichen Geschichte und Motivation der Klarsfelds nach. The decade from 1968 to 1978 was an important turning point in the history of the memory of the Shoah, the Nazi genocide of the European Jews. The Klarsfelds’ spectacular fight against oblivion and against the impunity of the perpetrators played an important role in the public perception and recognition of this crime. Almost 55 years after Beate Klarsfeld slapped Federal Chancellor Kurt Georg Kiesinger in 1968 and almost 45 years after the publication of the memorial book for the deported French Jews by Serge Klarsfeld in 1978, the Paris documentation centre »Mémorial de la Shoa« is presenting its exhibition about the mission of the Franco-German couple for the first time in Germany. Using numerous previously unpublished documents and objects, the exhibition also traces the personal history and motivation of the Klarsfelds.

Öffentliche Führung 60 Min Dauerausstellung auf Deutsch, Englisch & Spanisch Termine: www.topographie.de/fuehrungen Public Tour 60 min Permanent Exhibition in German, English & Spanish Dates: www.topographie.de/en/nc/guidedtours

Alle Termine, Information & digitale Programme More information & digital

programmes: www.topographie.de

raus. raus? raus!

FLUCHT UND MIGRATION IM 19. JAHRHUNDERT ÜBER DEN AUSWANDERERBAHNHOF RUHLEBEN

Mehr als eine Million meist jüdischer Migrant*innen aus Osteuropa mussten zwischen 1891 und 1914 den Auswandererbahnhof zwischen Berlin und Spandau durchlaufen. Bevor sie über die Nordseehäfen in die USA und andere Länder emigrieren durften, wurden hier ihre Papiere, ihre Finanzen und ihr Gesundheitszustand kontrolliert. Die Baracken auf dem Bahnhofsgelände wurden zum Sinnbild des Umgangs mit Migrant*innen sowie der Furcht vor Krankheiten und dem Zustrom von Fremden. Als die Ausstellung über die AuswanderungsKontrollstation geplant wurde, waren bereits Bezugspunkte zur heutigen Migration offensichtlich. Aber mit welcher Dynamik sowohl die Maßnahmen gegen ansteckende Krankheiten als auch die geordnete Verteilung der Flüchtlingsströme im Berlin des 19. Jahrhunderts an Aktualität gewonnen haben, war nicht vorherzusehen.___ ESCAPE AND MIGRATION IN THE 19TH CENTURY VIA THE RUHLEBEN EMIGRANT STATION

Between 1891 and 1914, more than a million mostly Jewish migrants from Eastern Europe had to pass through the emigrant train station between Berlin and Spandau. Before they were allowed to emigrate via the North Sea ports to the USA and other countries, their papers, finances and state of health were checked here. The barracks on the station grounds became a symbol of the way migrants were treated, as well as the fear of disease and the influx of strangers. When the exhibition about the emigration control station was planned, points of reference to today’s migration were already obvious. But the dynamics with which both the measures against contagious diseases and the orderly distribution of refugee flows in 19th-century Berlin gained topicality could not have been foreseen.

Zitadelle Citadel

Am Juliusturm 64 13599 Berlin

Öffnungszeiten Opening hours

Fr–Mi 10:00–17:00 Fri–Wed 10am–5pm Do 13:00–20:00 Thu 1pm–8pm

Eintritt 4,50 €, ermäßigt 2,50 € Gruppen ab 10 Pers. p. P. 3,50 €, frei für Schulklassen Admission 4,50 €, reduced 2,50 € Groups of more than 10 people pp 3,50 €, free for school groups

Führung

Sonderausstellungen »Raus. Raus? Raus!« oder »Enthüllt« & »Zitadellenführung« für Gruppen auf Deutsch 60 Min/70 €, Schulklassen 55 € 90 Min Kombi-Führung/90 €, Schulklassen 75 €

Guided Tour

Special Exhibitions »Raus. Raus? Raus!« or »Unveiled« & »Citadel Tour« for groups in English 60 min/70 €, school groups 55 € 90 Min Combi-Tour/90 €, school groups 75 €

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