HANDWERK: UMBAU HAUS MATTEN 2/07
DIE INFORMATION DES KURSZENTRUMS BALLENBERG
EIN PROJEKT IM RAHMEN DES PROGRAMMS «echos – VOLKSKULTUR FÜR MORGEN» DER SCHWEIZER KULTURSTIFTUNG PRO HELVETIA. www.prohelvetia.ch/echos
Kurszentrum Ballenberg Heimatwerk, CH-3855 Brienz Telefon 033 952 80 40, Fax 033 952 80 49 info@ballenbergkurse.ch, www.ballenbergkurse.ch Handwerk, traditionelles Bauhandwerk und zeitgenössische Gestaltung.
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EDITORIAL: WIE KANN MAN DAS UMBAUEN NEU DENKEN? ZUM BEISPIEL SO! Was vor fast zwei Jahren als kühne Idee geboren wurde, steht kurz vor dem Abschluss. Der Umbau des Hauses von Matten verlief nach Plan, ohne wesentliche Einschränkungen und ohne grosse Probleme. Der exemplarische Eingriff in die Substanz eines altehrwürdigen Museumsobjektes hat bereits viel Aufsehen erregt und ist in Fachkreisen sowie bei den Besucherinnen und Besuchern des Ballenbergs auf vorwiegend positives Echo gestossen. Mit Spannung haben wir im Vorfeld vor allem zwei Punkten im Bauprozess entgegengeschaut: Wie entwickelt sich die Zusammenarbeit im Schnittpunkt von Bauherr, Architekt, Denkmalpflege und Handwerker. Gespannt waren wir natürlich
DER ARCHITEKT IST GEFORDERT Uns war von Anfang an klar, dass die Zusammensetzung der am Umbau Beteiligten nicht dem üblichen Baualltag entsprach. Wir vom Freilichtmuseum Ballenberg als Bauherren vertraten eine fiktive Familie, bestehend aus den Eltern mit zwei schulpflichtigen Kindern. Dazu kommt, dass wir schon etliche solche Revitalisierungen von Schutzobjekten in unterschiedlichen Funktionen begleitet haben. Als Verantwortliche für das Frei-
Haus Matten ab 2008 öffentlich: besuchen, testen, diskutieren Seite 2 Erlebnisbericht aus der Sicht der Denkmalpflege des Kantons Bern. Seite 3 423 Jahre aktuelle Holzbauarchitektur. Die Sicht des Architekten Seite 6 Gespräche mit den Handwerkern: Der Ofenbauer Der Zimmermann Der Fenstermacher Seite 8 und 13
lichtmuseum Ballenberg sind wir verpflichtet, unseren historischen Baubestand bestmöglich zu schützen und zu erhalten.
Infoteil Kurszentrum Seiten 9 bis 12
Während es im Baualltag in der Regel darum geht, dass sich der oben: Nordost-Zimmer im Obergeschoss.
Architekt gegenüber der Denkmalpflege für seine Klienten für optimale Freiheiten in der Verwirklichung von heutigen Ansprü-
Mitte: Nordost-Zimmer im Erdgeschoss mit neuem BlockbauEinbau.
chen an den heutigen Wohnkomfort einsetzt, waren sich in die-
unten: Nordost-Ecke des Hauses, auch nach dem Umbau gänzlich unverändert.
einig. Der Architekt dagegen war gefordert, seine gestalterischen
sem Falle die Bauherren und der Denkmalpfleger fast immer Anliegen zu verteidigen.
Zukunftswerkstatt hat Gegenwart! Seite 10 Lernen ist das eine, Umsetzen das andere Seite 11 Der Traum von der perfekten Form Innovation und Ästhetik im Schweizer Handwerk Seite 12
Eine der Knacknüsse bestand in der Verkleidung der Innenwände des Blockbaus. Der Denkmalpfleger wie auch die Bauherren waren sich mit dem Architekten einig, bei der Wärmedämmung der Aussenwände nicht zu sparen, da eine der Vorgaben darin bestand, das Haus über die Einfeuerung des
3 Symposien: Erfahrungen gemeinsam auswerten Seite 15 bis 17 …plus: ein ungewöhnliches Kunstprojekt! Seite 17 bis 19
alten Sitzofens zu heizen. Die Idee, dem äusseren einen inneren Blockbau entgegenzusetzen, fanden wir auf Anhieb gut. Es war das Anliegen der Denkmalpflege und der Bauherrschaft, mög-
HAUS MATTEN: EIN SPANNENDES PROJEKT STEHT VOR DEM ABSCHLUSS
Handwerk 2/2007
des Umbauprojekts am 1. Symposium.
Erfahrung vor Ort – Echos auf das Mattenhausprojekt Seite 20
1
auch auf die Reaktionen von Fachleuten bei der Präsentation
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lichst viele Originalwände zu zeigen. Der Architekt dagegen wollte den neuen Blockbau im Innern möglichst kompakt halten, mit nur wenigen Öffnungen auf die originalen Wände. In spannenden Diskussionen haben wir in der Folge Meter um Meter «freigekämpft». Die Handwerker hätte man nach unserer Meinung etwas stärker in den Prozess einbeziehen müssen. Das volle Verständnis der am Bau beteiligten Handwerker kann für ein solch aussergewöhnliches Projekt nicht ohne Weiteres vorausgesetzt werden. Für eine engere Zusammenarbeit muss einerseits die «Chemie» zwischen den Handwerkern und dem Architekten optimal sein, und anderseits muss genügend Zeit für die EntRückzugsort im Haus im ehemaligen Holzschopf und Schweinestall (siehe auch Bilder Seite 4).
wicklung des Projekts zur Verfügung stehen.
KONSTRUKTIVE KRITIK ERNST NEHMEN Das 1. Symposium im Frühjahr 2007 galt für uns als ein Prüfstein für das Umbaukonzept. Nach der Präsentation des
Handwerk 2/2007
Mit dem Umbau des Hauses von
gibt es viele gelungene Beispiele von umgebauten alten Häusern, nur sind
INFORMATIONEN SIND BEREIT UND ZUGÄNGLICH
diese alle bewohnt und eine Besichtigung
Nach Abschluss der Arbeiten sind
Freilichtmuseum
ist nur in Ausnahmefällen möglich. Als
viele Prozesse des Bauens verdeckt und
fachte sich eine spannende Diskussion. Während die einen den
Ballenberg ein zukunftweisendes Pro-
Museum haben wir die Möglichkeit, unse-
nicht mehr nachvollziehbar. Es war uns
Vorschlag des Architekten als sehr gut empfanden, ging er
jekt realisiert. Nirgendwo sonst in der
ren Besucherinnen und Besuchern einen
ein wichtiges Anliegen, das Haus vollstän-
anderen wesentlich zu weit.
Schweiz ist es möglich, ein modernisiertes
Blick hinter die Fassaden zu gewähren.
dig auszubauen und die Bausubstanz
Projekts und der Besichtigung des Hauses von Matten ent-
2
DAS MUSEUM MIT DER ZUKUNFT «VERLINKEN» Matten
hat
das
Wir haben die Kritikpunkte des ersten Symposiums ernst
denkmalgeschütztes Wohnhaus frei zu
Dies ist selbstverständlich nur in einem
nicht mit didaktischen Einblicken in den
genommen, mit dem Denkmalpfleger und dem Architekten
begehen. Wir sehen es nicht nur als unse-
unbewohnten Haus möglich.
Wandaufbau zu beeinträchtigen. Nähere
nochmals intensiv diskutiert und zum Teil Anpassungen vorge-
re Aufgabe an, historische Gebäude zu
nommen. So konnten wir die Schicht der Wärmedämmung zwi-
übernehmen und in ihrem Originalzu-
AB FRÜHLING OFFEN
Ausstellung im Speicher von Niederried.
Informationen finden Interessierte in der
schen der historischen und der neuen Blockwand ohne wesent-
stand auszustellen, sondern auch Mög-
Die Bauarbeiten sind abgeschlossen,
lichen Verlust an Isolationswert um mehrere Zentimeter
lichkeiten aufzuzeigen, wie solche Gebäu-
und das Haus steht für die Muster-
zeigen anschaulich, was hinter den Ober-
reduzieren. Weiter sind nun im Gegensatz zum ersten Vorschlag
de an Ort und Stelle einer zeitgemässen
familien mit Eltern und zwei schulpflichti-
flächen steckt und welche Gedanken dem
fast alle Innenwände des Blockbaus auf Sicht belassen.
Nutzung dienen können.
gen Kindern bereit. Während der Winter-
Umbau zugrunde liegen. Möchte man sich
Alles in allem verliefen die Arbeiten zur vollen Zufriedenheit und wir freuen uns sehr, das Resultat des Umbaus den Besucherinnen und Besuchern des Freilichtmuseums Ballenberg zeigen zu dürfen! ■
Edwin Huwyler
Walter Trauffer
Geschäftsleitung des Freilichtmuseums Ballenberg
WIRD DAS HAUS BEWOHNT? So lautet die wohl meist gestellte
Texte, Zeichnungen, Fotos und Modelle
monate werden wir die einzelnen Räume
noch vertiefter mit dem Projekt auseinan-
mit Möbeln, Geräten, Teppichen, Bildern
dersetzen,
und was so alles dazugehört ausstatten.
«Handwerk», der Zeitschrift des Kurszent-
stehen
die
beiden
Hefte
Frage. Vielen fällt es schwer zu verstehen,
Ab Saisoneröffnung 2008 steht das Haus
rums, zur Verfügung. Wir freuen uns sehr
dass ein vollständig eingerichtetes und
den Besucherinnen und Besuchern des
über den gelungenen Abschluss des
funktionstüchtiges Haus ohne Bewohner
Freilichtmuseums zur Besichtigung offen.
Projektes und warten gespannt auf die
bleiben soll. Die Kanalisation ist ange-
Aus Sicherheitsgründen müssen wir ge-
Reaktionen unserer Besucherinnen und
schlossen, die Heizung funktioniert, aus
wisse Schranken setzen. In manche
Besucher im nächsten Jahr. ■
der Duschbrause spritzt das Wasser. Die
Räume ist nur ein Blick durch die Tür
baugesetzlichen Anforderungen und die
möglich, andere sind beschränkt begeh-
Brandschutzmassnahmen der Gebäude-
bar.
versicherung sind erfüllt. Warum also das Haus nicht bewohnen? In der Schweiz
HAUS MATTEN AB 2008 ÖFFENTLICH: BESUCHEN, TESTEN, DISKUTIEREN
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DARF MAN DAS?
schien auch aus denkmalpflegerischer
Das Haus von Matten präsentierte
Sicht jedenfalls als spannende Herausfor-
sich vor Baubeginn als stimmungsvol-
derung und wertvolle didaktische Auf-
les, liebevoll hergerichtetes und pati-
gabe.
und
intakt
scheinendes Baudenkmal in idyllischer Umgebung. Es leer zu räumen, für heutige
Bedürfnisse
vollständig
WAS IST HIER EIGENTLICH ORIGINAL?
auszu-
Das Haus aus Matten wurde bei der
bauen und entsprechend zu verändern,
Versetzung ins Freilichtmuseum in den
war kein alltägliches Vorhaben, obwohl
Siebzigerjahren gemäss damaliger Pra-
Veränderungen und Eingriffe als Konstan-
xis des Museums verändert und teil-
ten zum denkmalpflegerischen Alltag ge-
weise interpretierend unter Verwen-
hören. Als die Baustelle eingerichtet, die
dung
Bagger für den Anbau-Aushub aufgefah-
sprünglichen» Zustand zurückgeführt.
von
Altholz
auf
einen
«ur-
ren und die Fenster ausgehängt waren,
Dies betrifft insbesondere gewisse Teile der
stellte sich ein leises Erschrecken ein.
Hauptfassade, der Dachkonstruktion und
Sind die Einbussen nicht zu gewichtig?
der inneren Strukturen. Auch der rücksei-
Darf man die Räume auf diese Art neu
tige Ökonomieanbau stammte gänzlich
charakterisieren? Ist der Verlust des «hei-
von 1977. Sollte nun dieser Zustand hin-
melig-vertrauten»
zu
terfragt oder als gegeben akzeptiert wer-
Die Revitalisierung des Hauses von Matten im Freilichtmu-
verantworten? Die ruhige Überlegung half:
den? Grundsätzlich betrachtete man das
seum Ballenberg ist für die Denkmalpflege in verschiedener
Dank dem erarbeiteten Ausbauprojekt
Museumsobjekt als Bau im gegebenen
Hinsicht ungewöhnlich. Der Berner Denkmalpfleger Stefan
kam die Motorsäge kaum zum Einsatz.
«gewachsenen Zustand». Bei der Frage
Moser hat das Projekt hautnah begleitet. Anhand einiger
Das Vorhaben, eines der zahlreichen
nach der Vertretbarkeit der vorgesehenen
Fragestellungen gibt er Einblick in die Diskussionen, in ak-
Gebäude auf dem weitläufigen Museums-
baulichen Massnahmen spielten die «Neu-
tuelle Auffassungen und Erkenntnisse der modernen Denk-
gelände für heutige Wohnbedürfnisse im
bauteile» trotzdem eine Rolle. Der lasierten
malpflege und er erläutert die Hintergründe zu den getrof-
Rahmen eines lebendigen und zeitgemäs-
Stubendecke mit verkleidetem Eisenträ-
fenen Entscheidungen.
sen Museumskonzeptes auszubauen, er-
ger-Unterzug wurde jedenfalls im Gegen-
Drei Einblicke in das Wohnzimmer. oben: Stefan Moser, Berner Denkmalpfleger, im Gespräch mit Teilnehmern des Symposiums.
Stubencharakters
ERLEBNISBERICHT AUS DER SICHT DER DENKMALPFLEGE DES KANTONS BERN
Handwerk 2/2007
Museumsobjekt
3
niertes
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WER IST DENN HIER DER ARCHITEKT? Aus
denkmalpflegerischer
Sicht
schien das Umbauprojekt des beauftragten
gestaltungswilligen
Architekten
sehr selbstbewusst. Es war klar, dass es nicht darum gehen würde, die Revitalisierung unsichtbar zu machen, sondern eher darum, das Konzept zu verfeinern. Das konkrete Anliegen war es, die neuen eingesetzten Blockbauten teilweise aufzulösen, damit der ehrwürdige Altbau auch im Inneren seine räumlichen und atmosphärischen Qualitäten in einem Zusammen-
Handwerk 2/2007
spiel von Alt und Neu bewahren könne.
Zustand des Hauses, für seine Revitalisie-
nachgeweint. Die vorhandene Situation
rung aber unumgänglich. Sollte er in die-
Bei der Bestimmung der zukünfti-
Dass Museumsleitung und Denkmalpflege
musste bewertet werden, dabei erhielt die
ser eigenständigen Art in Erscheinung tre-
gen Nutzung suchte man nicht den Son-
Erfahrungen und Vorstellungen im archi-
starke räumliche Fügung (Kammerung,
ten oder wäre eine «getarnte» Abdeckung
derfall – eine öffentliche oder kulturelle
tektonischen
Zweigeschossigkeit
der Isolationsmassnahmen adäquat? Die
Aufgabe –, sondern die Regel für hun-
machte die Arbeit für den Architekten
Denkmalpflege hielt die recht weitgehen-
derte von bäuerlichen Altbauten ähnli-
nicht immer leicht.
den Vorschläge des Projektverfassers im
cher Grösse: das «Einfamilienhaus». Die
Zusammenfassend gestaltete sich
Phantomfamilie, welche sich hier häuslich
das Mitwirken bei der Revitalisierung
im
Küchenbereich,
Quergang) die höchste Priorität.
4
WER WOHNT DENN DA?
satz zu originalen Decken keine Tränen
WAS IST BEISPIELHAFT?
Sinne
architektonischer
Wahrhaftigkeit
Es stellte sich schon im Planungs-
für vertretbar, zumal die alten innern Bau-
niederlassen
prozess bald heraus, dass die Definition
teile des Hauses von Matten einfach
schnell
würde,
war
zusammengestellt:
zwar Mutter
Bereich
mitbrachten,
recht
des Hauses Matten auf dem Ballenberg
mit
aus denkmalpflegerischer Sicht interes-
Revitalisierung
waren, und man sie teilweise anlässlich
Teilzeitpensum als Lehrerin, Vater Land-
sant und anregend. Die Besprechungen
nicht einfach zu leisten ist. Jedes Bau-
der Versetzung auf den Ballenberg neu
wirt oder Handwerker, zwei schulpflichtige
und Diskussionen mit Architekt und
einer
beispielhaften
denkmal ist einzigartig, weist seine typo-
eingebaut hatte. Die Beibehaltung des
Kinder. Die im Normal-Umbau starke Prä-
Museumsleitung ermöglichten eine unge-
logischen und baugeschichtlichen Eigen-
intakten und mindestens noch 20 Jahre
senz der Bauherrschaft mit ihren spezifi-
wöhnlich intensive Auseinandersetzung
schen Bedürfnissen, Lebensweisen, Vor- mit dem Baudenkmal und seiner Umnut-
heiten auf und hat seine Nutzungs- und
tauglichen
Besitzergeschichte. Je nach Lage, Erschei-
geringe Stehhöhe im Gadengeschoss führ- lieben und Ansichten fehlte hier. Damit
zung. Das Haus von Matten ist für die
nungsbild, früheren Veränderungen und
ten hier zu neuen Raumformen von eige-
war auch die sonst oft im Zentrum ste-
Bedürfnisse unseres Jahrhunderts nachgerüstet worden – zweifellos der weitaus
Schindeldaches
und
die
Wert von Bauteilen gestaltet sich ein ange-
ner Qualität. Die eigenwillige, aber gute
hende Suche nach Kompromisslösungen
messener Umbau in jedem Fall anders.
Gestaltung notwendiger Eingriffe, Ergän-
zwischen den Vorstellungen der Bauherr- grösste Eingriff seit seiner Errichtung des
Jede Bauherrschaft hat ihre spezifischen
zungen und des Neubauteiles gehört
schaft und dem Schutz des Baudenkmals
Bauwerks im 17. Jahrhundert. Dieser
Hintergründe und Bedürfnisse und jeder
ebenso zu den beispielhaften Lösungen
weniger zentral. Da jedoch alle Beteiligten
Eingriff prägt fortan das Haus in starkem
Architekt seine Vorstellungen. Die Proble-
wie die Rettung der Verglasung oder des
schliesslich
mitbrin-
Mass, es darf es auch, wenn ein klares
matik des bauphysikalischen Konzeptes
Ofens, die Wahl des Heizungssystems oder
gen, auch Architekten, Museumsleiter
gestalterisches Konzept vorliegt, dessen
mit Beibehaltung der Wärmequelle und
die Anordnung der Solarpaneele.
Wohnerfahrungen
und Denkmalpfleger, konnte die Gefahr,
Qualität offensichtlich ist. Diese zu erken-
entsprechender Isolation prägt den Cha-
die Bedürfnisse laufend dem Haus anzu-
nen gehört ebenso zur didaktischen Mis-
rakter der Innenräume neu: Es ist dies
passen statt umgekehrt, vermieden wer- sion dieses Vorhabens wie die Aufgabe an
physisch und gestalterisch der weitaus
den. Zudem wurde eine erhebliche Nut-
stärkste, aber notwendige Eingriff in den
zungsflexibilität angestrebt.
sich. ■
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Handwerk 2/2007
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AUFMERKSAMKEIT Mich spricht die direkte Formensprache der Blockbauweise an. Das Holz kommt dabei in seiner Körperhaftigkeit zum Ausdruck und die grosse Kunst der Handwerker kann bis in die feinsten Details, die zum Teil auch liebevoll ausgeschmückt sind, nachvollzogen werden. Blockbau birgt die urtümliche Kraft des Materials Holz in veredelter Form in sich. Es gibt keine verborgenen Schichten. Alles liegt offen da, ist zu Raum gefügt und an den Ecken verknotet. Die Qualität ist vordergründig, nicht oberflächlich, nein elementar. Wie wenn man fragen würde: «Was ist die Qualität von Holz.» So ist dieser traditionelle Blockbau (mehr dazu siehe Seite 8). Dies ist mein Zugang zum Haus von Matten und darin kommt der Kern, der diesem Umbauprojekt zugrunde liegt, zum Ausdruck. Natürlich gibt es auch andere Sichtweisen, die historische, die kulturgeschichtliche, die volkskundliche, die soziologische usw., die nicht weniger wichtig sind und vor denen ich grosse Achtung habe. Allerdings bewegen sie mich nicht gleich wie das Gespür für die Substanz der
Beim Betrachten des Berner Oberländer Hauses von Matten b.I. im Freilichtmuseum Ballenberg tritt Holz in einer derart unmittelbaren Weise in Erscheinung, dass sich die Frage aufdrängt, wie ein Material einem Haus eine so starke Präsenz verleihen kann, welche über all die Jahre hinweg eine aktuelle und unbestrittene Gültigkeit hat? Ist dies einfach die Sichtweise eines Architekten, oder wie entsteht diese Wertschätzung für die Tradition, welche breite Bevölkerungskreise mittragen und welches Potenzial bein-
Einbau der zweiten Blockbauschicht im Wohnzimmer (unten), oben Fenster des Elternschlafzimmers. Der Hohlraum von 20 bis 35 cm zwischen den Schichten wird mit Dämmung ausgeblasen. ** Täfer ist nicht gleich Täfer: Allzu oft kommen in historischen Bauwerken Täfer aus dem Baumarkt zum Einsatz, die einfach die Wand bedecken. Das an und für sich spannende Thema einer Wandverkleidung, das seit Jahrhunderten die Handwerker beschäftigte, wird dabei aber überhaupt nicht bearbeitet.
Räume und die Kraft des Ortes. Daraus entsteht ein tiefer Respekt. Meine Aufmerksamkeit für die Tradition zielt auf ihren aktuellen Gehalt ab, darauf, was ein Blockbau im Hinblick auf unser modernes Leben leisten kann und was die Lebensbedingungen heute erfordern.
INHALT Diese Frage benötigt eine gewisse Distanz zur Fokussierung auf das Bau-
haltet sie, auch für die Zukunft des Hauses? Der verant-
denkmal und einen Sinn für die Suche
wortliche Architekt Patrick Thurston erläutert das Konzept
nach einer inhaltlichen Relevanz von
und die Umsetzung.
Architektur. Bauen ist nicht einfach eine
423 JAHRE AKTUELLE HOLZBAUARCHITEKTUR. DIE SICHT DES ARCHITEKTEN.
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Dienstleistung, auch nicht im Dienste des
Blockbau wirkt wie eine kräftig leuchtende
zung und die Warmwasseraufbereitung
Denkmals. Vielmehr geht es darum, Be-
Fütterung aus Seide in einem Mantel, der
und dienen im Winter als Frostschutzin-
dürfnisse von Menschen in Raum und Ma-
sich bei den Fenstern nach aussen zur
stallation. In den neu entwickelten Holz-
terial umzusetzen und diese mit der Tradi-
alten Schicht hin wendet. Dadurch erlan-
schiebefenstern kommt ein Beschlag zum
tion in Einklang zu bringen.
gen die Wände ein murales Gewicht. Die
Einsatz, der durch seine Lüftungsposition
Holzbehandlung mit Lauge und Schmier- den natürlichen Luftaustausch des Hauses sicherstellt. Diese und weitere Punkte
hen:
machen deutlich, dass ein Haus ein Gan-
Badezimmer,
keine
rechte
betont den homogenen, leicht entmateria-
Küche, keinen Kühlschrank, der heute ja
lisierten Charakter des Holzes. Entstan-
zes darstellt, bei dem von der Konzeption
Foodcenter heisst, keine Zentralheizung.
den ist ein Blockbau in einer neuartigen
bis zur Detailausgestaltung ein schlüssi-
Doch was erfordern die Lebensbedingun-
Ausformulierung. Die historische Bau-
ges Ineinandergreifen der Massnahmen
gen heute und künftig? Geht es um diese
weise des Hauses diente somit einer Inno-
nötig ist.
Modernisierung, die möglichst geschickt
vation, die im Kern die Erhaltung der
verpackt werden muss?
kraftvollen
wärmetechnischen Sanierung von Bau-
wurde dies durch die substanzielle Kraft
denkmälern. Ob die beheizte Hülle eines
sten Sinne «mit Kraft». Komfort soll stär- der 10 cm dicken Tannenbalken des
schutzwürdigen Hauses mit 4, 10 oder 20
ken! Ein Haus mit Komfort ist ein starker
bezweckt.
Noch eine Bemerkung zur Frage der
Möglich
Für mich bedeutet «Komfort» im weite-
Räume
neuen Blockbaus.
cm Dämmung versehen wird, gleichgültig
Ort, wo wir Energie tanken können. Ge-
Stellen Sie sich vor, die Wände wären
ob sie innen oder aussen aufgebracht wird, die historische Substanz wird in
Baustellenbesprechung zwischen Gebäudeversicherung, Ofenplaner, Hafner, Lieferant Partikelabscheider und Architekt (nicht sichtbar) zur Klärung der Brandschutzfragen, welche anfänglich nicht berücksichtigt wurden. Probleme boten insbesondere der Funkenschlag auf das Holzschindeldach durch den neuen Kamin. Hier wird die Lösung im Gespräch gefunden.
nau das ist es, was dem Haus von Matten
getäfert ** oder mit Gipsplatten verkleidet,
heute innewohnt! Und ich vermute, dass
ganz
unzähligen
jedem Fall verdeckt. Entscheidend ist die
die Ängste derjenigen Menschen, welche
Schrauben, welche dann in der alten Subs-
Frage, ob die neue Architektur, welche
dem «Neuen» im Haus Matten skeptisch
tanz stecken würden. Dies ist nur ein
durch die Massnahmen dem Bauwerk
liegt die Überzeugung, dass Familien
gegenüberstehen, mit dem Verlust dieser
Aspekt des Konzeptes. Die «Blockbau-Füt-
hinzugefügt wird, ein gestalterisches Po-
künftig einen Ort brauchen, wo
archaischen Kraft zusammenhängen, was
terung» der Zimmer ermöglichte eine her- tenzial hat und einen Beitrag zur Baukul-
nung möglich ist. Ferner hat die Körper-
vorragende Wärmedämmung (U-Wert der
tur leistet. Voraussetzung ist natürlich ein
pflege vermehrt eine Bedeutung für den
Wände 0.125–0,095 W/m2K / geforderter
kluges Wärmedämmkonzept, die Scha-
ich gut verstehen kann. Ich identifiziere mich mit der Frage, wie man erreichen kann, dass diese Kraft
abgesehen
von
den
Wert nach SIA 0.3 W/m2K) ohne Wärme- denfreiheit der alten und neuen Bausubs-
im Haus Matten bleibt. Auch dann, wenn
brücken im Bereich der Deckenauflager,
tanz und grösster Respekt und Sorgfalt im
moderner Komfort wie Dämmung, Hei-
welche die Primäranforderungen an die
Umgang mit den historischen Schichten,
zung und Installationen eingebaut wer- Gebäudehülle den.
SUBSTANZ Wenn ich auf der Baustelle im Haus
nach
Minergie
erfüllt
mit besonderer Atmosphäre. Zugrunde Besin-
körperlichen und seelischen Ausgleich: Badezimmer werden zu Stuben. Die Lebensbedingungen sind heute einem
schnellen
Wandel
unterworfen.
welche durch die Dämmung verdeckt wer- Vielleicht ist dies ein Zeichen dafür, dass
(Grenzwert 101.6 kWh/m2 / Haus Matten
den. Allgemeingültige Rezepte werden die-
die Räume, in denen wir leben, vieles auf-
95.3 kWh/m2). Dies ermöglichte die Behei-
sem sehr anspruchsvollen Thema nicht
nehmen müssen. Häuser zeugen schon
zung des ganzen Hauses mit dem Sand-
gerecht.
seit Jahrhunderten vom Wandel der Zeit. Gute Architektur hat die Menschen immer
stein-Trittofen, den 1845 Hans Sterchi und
LEBEN
Handwerk 2/2007
kein
Matten bin, mit den Handwerkern spre-
Elisabeth Roth im Haus einbauen liessen.
che und die Räume jetzt während dem
Der Wärmebedarf des Hauses kann so mit
Jetzt habe ich viel über architekto-
hende «Volksarchitektur» landauf landab,
Umbau auf mich wirken lasse, bin ich
einer Leistung von ca. 2 kW abgedeckt
nische Fragen gesagt. Alles soll dem
so ist im Vergleich zur traditionellen Bau-
begleitet. Betrachtet man die heute entste-
glücklich, die Kraft der neuen Blockbau-
werden. Das innovative, sehr umwelt-
Leben dienen im Haus Matten. Tradi-
kultur in der Schweiz ein massiver Werte-
wände zu spüren. Besonders freue ich
freundliche Ofenkonzept zeichnet sich
tion und Innovation beim Wohnen? Im
verlust feststellbar. Welche der zahllosen
mich über die Stellen, wo alter und neuer
durch eine optimierte Verbrennung, Parti- Anbau, dem ehemaligen Schweine- und
Einfamilienhäuser in den Agglomeratio-
Blockbau zusammentreffen. Doch was ist
kelabscheider und Absorbertechnik aus.
Holzschopf, ist ein weiterer kraftvoller Ort
nen werden in 423 Jahren, oder im Jahr
es genau, was mich begeistert? Der neue
Sonnenkollektoren unterstützen die Hei-
entstanden. Ein nutzungsneutraler Raum
2430, ihre Gültigkeit behalten haben? ■
7
Das Haus von Matten hat keinen Kom-
fort, wie wir ihn heute gemeinhin verste- seife wirkt wie eine ganz feine Tünche und
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SO IST DER OFEN EIN GEBRAUCHSGEGENSTAND – DIE RICHTIGE HEIZUNG! Patrick Thurston im Gespräch mit
Die im neu aufgebauten Ofen im Haus
Peter Gmür, Hafner der Firma Schild,
von Matten eingebaute Absorbertechnik ist
Ofenbau, Brienz.
ursprünglich inspiriert durch in der Solar-
Thurston: Was bedeutet es für Sie, in einem so alten Haus eine Ofenheizung zu bauen? alte.
Ofenmantel
technik angewandte Sonnenkollektoren. Unter einem Absorber verstehen wir ein mit Röhren belegtes Kupferblech, wel-
Gmür: Ich liebe diese Art der Arbeit. Der
Handwerk 2/2007
ABSORBERTECHNIK, DIE SOLARHEIZUNG IM KACHELOFEN
des
ches die Wärme der Schamottesteine auf-
Sandsteinofens
nimmt. Die Wärme wird an das in den
wurde wieder verwendet und wo schad-
Röhren fliessende Wasser abgegeben und
haft im gleichen Charakter ersetzt. Mir
weiter auf die Heizkörper im Gebäude ver-
entspricht sehr, dass man in erster Linie
teilt. Der Absorber wird zwischen den
PROBLEM RUNDHOLZBAU HEUTE
das braucht, was von Tradition her vor-
Schamottesteinen und der Ofenhülle ein-
Blockbauten haben in der ländlichen Architektur der Schweiz
handen ist und flickt, statt Neues macht.
gebaut. Solange die Schamotte warm ist,
eine lange Tradition. Dabei wurden für Wohnhäuser geschnit-
Im Neubau haben die Leute oft fixe Ideen.
kann der Absorber warmes Wasser an die
tene Balken und für Speicher und Scheunen Rundholz verwen-
Was halten Sie von der Absorber-
Heizkörper liefern. Deshalb kann bei die-
det. Heute werden Blockbau-Einfamilienhäuser nach nordame-
technik und der Lösung mit dem Spei-
sem System auf den bei Holz-Zentralhei-
rikanischen Vorbild in der Schweiz erstellt. Die Beispiele zeigen,
chersouteliten im Keller, unter dem
zungen üblichen Wasserspeicher verzich-
dass der Umgang mit Blockbau emotional beladen ist. Der
Ofen?
tet werden.
Umgang mit dieser Bauweise stellt hohe Anforderungen an die
Diese Art Heizung habe ich am liebsten,
Vor allem gut gedämmte Gebäude las-
Architekten. Dies zeigt auch dieses Umbaubeispiel aus dem
so wird der Ofen wirklich zum Heizen
sen sich mit diesem System optimal behei-
Tessin. Der Schweizerische Heimatschutz hat sich in einem
gebraucht und stellt nicht einfach ein
zen. Da im alten, wieder aufgebauten Ofen
Grundlagenpapier mit der Thematik auseinandergesetzt und
Luxusobjekt dar.
im Haus Matten nicht genügend Heizgas-
gibt nützliche Hinweise für Bauherren und Architekten:
8
www.heimatschutz.ch/shop ■
Worin
bestanden
die
grössten
züge und Absorberfläche zur Verfügung
Schwierigkeiten?
gestanden hätten, ist die Lösung mit dem
Die Planung und die Arbeitsvorbereitung
Heizgaszug in den Keller entstanden.
ZWEI BÜCHER ZUM THEMA BLOCKBAU
waren vorzüglich, Komplikationen gabs
Mit der Absorbertechnik wird aus dem
Cul zuffel e l'aura dado, Gion A. Caminada, Quart-Verlag
bei den Änderungen im Verlaufe der Bau-
Ofen eine Holz-Zentralheizung, welche
Luzern, 2005
phase. Im Gespräch konnten aber immer
hohe Komfortansprüche erfüllt.
Holzbaukunst. Der Blockbau, Hermann Phleps, Bruderverlag,
Lösungen gefunden werden.
Karlsruhe, 1981 ■
Was denken Sie über das ganze Pro-
Die neue Entwicklung macht den Hafner wieder zum Holzheizungsspezialisten,
jekt Haus Matten?
der eng mit Planern, Heizungstechnikern
In der guten Dämmung von Häusern
und
sehe ich die Zukunft. Das Konzept und
muss.
Installateuren
zusammenarbeiten
die Haltung gegenüber dem Haus von
Ausführliche und reich bebilderte und
Matten leuchten mir ein. So haben Ofen-
illustrierte Publikationen sind beim VHP,
heizungen, auch im historischen Umfeld,
www.vhp.ch, erhältlich. Ebenfalls dort
eine Chance. Das ist gut fürs Hafnerge-
erhalten Sie Informationen über Fachleute,
werbe! ■
die in Ihrer Region eine Absorberanlage berechnen, planen und ausführen können.
GESPRÄCHE MIT DEN HANDWERKERN: DER OFENBAUER
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EDITORIAL: PROGRAMM 08 UND VORSCHAU HANDWERK 3/07 Wie Sie sehen, ist das Handwerk 2/07 noch einmal fast ausschliesslich dem Bauprojekt Haus von Matten gewidmet. Das Projekt hat bereits grosse Beachtung bei Fachleuten gefunden und wir sind gespannt, wie die Eröffnung des Hauses nächstes Jahr beim Museumspublikum aufgenommen wird. Handwerk 1 und 2/07 haben also den gewohnten Kontext etwas verlassen. Mit Handwerk 3/07 werden wir uns wieder ganz auf die Aktivitäten des Kurszentrums konzentrieren. Wir werden Begegnungen mit neuen Kursleiterinnen und Kursleitern, neue Angebote und Veränderungen im Haus vorstellen können. Stellvertretend und im Sinne eines kleinen Einstiegs stellen wir Ihnen, neben Neuigkeiten aus dem Stiftungsrat, zwei Personen vor, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Einerseits können wir Ihnen mit Tognetta Schäfer eine junge Frau vorstellen, die engagiert und in eigener Initiative das immaterielle Kulturerbe (siehe Text UNESCO und ihren persönlichen Text) Generation. 80-jährig, baut Jan Vrba kleine bewegliche Apparate, die er Astro-Modelle nennt. Bemerkenswert, neben der Präzision der Mechanik und der Ausführung, ist die Tatsache, dass die Faszination für das Handwerk auf einen Kontakt mit der Heimatwerkschule Mülene zurückreicht: «Ich habe damals
Handwerk 2/2007
weiterträgt. Jan Vrba aus Therwil ist ein Vertreter der älteren
mir mit einer genauen Arbeitsanleitung zugesandt wurde. Seither hat mich die Arbeit mit dem Holz nicht mehr losgelassen.» Zusätzliche Informationen siehe www.ballenbergkurse.ch Wir danken für die freundliche Genehmigung, diese kleinen Apparate erstmals abbilden zu dürfen. Wir freuen uns, Ihnen das Programm 08 beilegen zu können! Auf Wiedersehen im Kurszentrum Ballenberg!
Adrian Knüsel, Leiter
9
(vor rund 20 Jahren) einen Plan für eine Holzwiege gesucht, der
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zuletzt wegen der hier erzielten Erfolge für das Kursange-
DER NEU KONSTITUIERTE STIFTUNGSRAT DER STIFTUNG HEIMATWERKSCHULE BALLENBERG 2007:
bot, dass die Zukunft in der Vermittlung von Zusammen-
Der Stiftungsrat der Stiftung Heimatwerkschule Ballenberg, die das Kurszentrum Ballenberg betreibt, hat sich bereits im Jahr 2003 mit der allgemeinen Ausrichtung des Kurszentrums befasst. Er ist weiterhin überzeugt, nicht
hängen, beispielsweise von Tradition und Innovation, in der Weitergabe und Bewahrung althergebrachten Wissens und
Neben den bekannte Bauwerken und Landschaften
Dr. Edwin Huwyler, wissenschaftlicher Leiter Freilichtmuseum Ballenberg, Vizepräsident*
Sophie Albers, Lehrerin, Betriebslei-
(UNESCO-Weltkulturerbe)
soll neu in Zukunft das wesentlich schwie-
Peter Knutti, geschäftsleitender
auch den Artikel UNESCO-Partnerschaft).
riger fassbare Wissen, insbesondere das
DAS KURSZENTRUM BALLENBERG IST PARTNERIN DER UNESCOKOMMISSION!
Fachwissen über traditionelle Handwerkstechniken, aktiv geschützt werden. Auszug aus der Konvention: Unter «Bewahrung» sind Massnahmen zu verstehen, die
10 Jahre Engagement für das imma-
auf die Sicherung der Lebensfähigkeit des
Susanne Bernasconi-Aeppli,
terielle Kulturerbe belohnt! Das Kurs-
immateriellen Kulturerbes gerichtet sind,
richtung neu aufzugreifen und dafür eine Projektgruppe einzu-
Präsidentin Schweizer Heimatwerk,
zentrum Ballenberg ist neu Partnerin
einschliesslich der Identifizierung, der
setzen. Diese soll aufzeigen, wie das Kurszentrum Ballenberg,
Zürich, Mitglied
der Schweizerischen UNESCO-Kommis-
Dokumentation,
Daniel Bürki, Coaching House,
sion, die mit der Ratifizierung der
Erhaltung, des Schutzes, der Förderung,
Bern, Mitglied*
UNESCO-Konvention 2005 zur Bewah-
der Aufwertung, der Weitergabe, insbeson-
Christa de Carouge, Créatrice,
rung
dere durch formale und informelle Bil-
Zürich, Mitglied
beauftragt ist.
7. Juni 2007 beschlossen, eine damals in der Zukunftswerkstatt formulierte Option im Hinblick auf die zukünftige Aus-
aufbauend auf dem bestehenden Angebot, in Zukunft ausge-
terin, Zürich, Mitglied*
baut werden kann. Die Arbeitsgruppe hat vom Stiftungsrat einen ambitiösen
Zeitplan angenommen, will sie doch bereits zur nächsten Stiftungsratssitzung 2008 ihren Bericht vorlegen. Wir sind ge-
spannt und freuen uns über diese Initiative! ■
Barbara Doerig-Blum, Juristin, Zumikon, Mitglied
10
Handwerk 2/2007
jüngst mit einer Konvention zur Erhaltung der kulturellen Vielfalt.
Sekretär DBK Luzern, Präsident*
der Pflege des immateriellen Kulturerbes liegt (siehe hierzu Der Stiftungsrat hat nun an der ordentlichen Sitzung vom
det. Ergänzt wurden diese Abkommen
immateriellen
Kulturerbes
und
erwachsenengerechte
Vermittlung
Peter Eberhard, Dozent Hochschule
von Wissen über altes Handwerk, traditionelles Bauhandwerk und traditionell ein-
Mitglied*
gesetzte Materialien und deren Verwen-
Matthias Haupt, Verleger Bern,
dung, die Dokumentation und Archi-
Mitglied
vierung findet Beachtung der Weltorgani-
W. Jens Jacobs, Unternehmer,
sation UNESCO! Die im Übereinkommen zur Bewah-
Res Marty, Berufs- und Laufbahnbe-
rung des immateriellen Kulturerbes for-
rater, Altendorf, Mitglied
mulierten Ziele decken sich in wesentli-
Hanspeter Seiler, Präsident
chen Punkten mit den vom Kurszentrum
Freilichtmuseum Ballenberg,
Ballenberg und der Stiftung Heimatwerk-
Mitglied
schule Ballenberg seit Jahren verfolgten
Walter Trauffer, Leiter Betrieb Frei-
und angestrebten Absichten.
lichtmuseum Ballenberg, Mitglied
Im
Leistungskatalog
der
UNESCO
ragen die internationalen Abkommen zum *Vorstand, alle ehrenamtlich
Kultur- und Naturerbe heraus. Sukzessive haben die UNESCO-Mitgliedstaaten Konventionen zum Schutz von Kulturgütern und Baudenkmälern, dann auch von Kulturlandschaften (Biosphärenreservate) auf der Erde und im Wasser verabschie-
ZUKUNFTSWERKSTATT HAT GEGENWART!
Erforschung,
der
dung, sowie der Neubelebung der ver-
Das Engagement für die wirkungsvolle
für Gestaltung und Kunst, Zürich,
Zürich, Mitglied
des
der
schiedenen Aspekte dieses Erbes. ■
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In einer längeren Schaffenspause als Lehrerin konnte ich mir konkret Gedan-
mir seine Freude am Handwerk weiterzugeben.
ken machen, wie meine zukünftige
Lernen ist das eine, umsetzen das
berufliche Laufbahn aussehen könnte,
andere. Für mich ist klar, dass ein Hand-
wo ich Interessen und Fähigkeiten
werk nicht in einigen Monaten erlernt
habe. Wichtig war mir ein richtiges
werden
«Handwerk» zu erlernen. Etwas mit mei-
braucht es viel Erfahrung, Fleiss und
kann.
Meiner
Meinung
nach
nen Händen zu machen hat mich schon
Geduld, um ein Handwerk schlussendlich
von klein auf fasziniert. Das Kurszen-
zu
trum Ballenberg, welches zahlreiche
Technik ist für mich jedoch etwas so Wert-
Kurse in alten Techniken anbietet, war
volles, dass sich der Aufwand lohnt sie zu
beherrschen.
Eine
handwerkliche
für mich darum ein geeigneter Ort, um
lernen, damit sie nicht gänzlich verloren
mich schnuppernd, abtastend in diese
geht.
kreative Welt hineinzubegeben.
Als junge Frau ist es mir wichtig zu zei-
Die Faszination für das Holz, seine
gen, dass traditionelles Handwerk nicht
Verarbeitungs- und Gestaltungsmöglich-
mit veralteten, unbrauchbaren Methoden
keiten, wurde durch einen Kurs bei Beno
gleichgestellt werden muss. Gerade wer
Frischknecht
Möbel-
ein antikes Möbel fachgerecht restaurie-
schreinern, in mir entfacht. Von diesem
im
traditionellen
ren möchte, muss die alten Techniken
Moment an war für mich klar, dass ich
kennen. Zudem glaube ich, dass traditio-
mich weiterhin mit dieser Materie ausein-
nelle Holzverbindungen ein hervorragen-
andersetzen wollte. Mir wurde bewusst, dass Beno wohl
des Mittel sein können, um einem Möbel einen besonderen Stil zu verleihen.
einer der wenigen ist, der mir dieses alte
Anschliessend an die Ausbildung bei
Handwerk, welches das Arbeiten mit
Beno werde ich, ausgestattet mit einem
Hobel, Absetzsäge, Stechbeitel, Holzham-
gebrauchsfertigen Werkzeugschrank, mit
mer, Gratsäge usw. beinhaltet, näherbrin- viel Interesse und Motivation mich weitergen konnte. Kurzerhand schrieb ich einen Brief. Zu meinem grossen Glück war Beno begei-
hin diesem wundervollen Handwerk widmen. Tognetta Schäfer Sursee, September 2007 ■
stert, und so habe ich nun die einmalige Gelegenheit, von ihm in die Techniken und Geheimnisse des Möbelschreinerns eingeführt zu werden. Nachdem ich alle wichtigen Holzverbindungen gelernt, verschiedene Massivholzmöbel und Holzgegenstände hergestellt hatte, stellte mir Beno verwandte Gebiete, wie das Schnitzen, Drechseln, Bauschreinern vor. Ihm war es von Anfang an wichtig, einen ganzheitlichen Blick auf die Holzverarbeitung zu vermitteln und
LERNEN IST DAS EINE, UMSETZEN DAS ANDERE
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Anita Moser, Schuhe Fiona Losinger, Leder Roger Weber, Schmuck/Automaten Die porträtierten Gestalterinnen und
Gestalter betrachten traditionelles Handwerk als Ausgangspunkt für neue Herausforderungen und setzen ihre hohen handwerklichen Kenntnisse zukunftsgerichtet ein. Wie sie mit Materialien, Formen und Farben umgehen, spricht Menschen an, die den Wert und die Schönheit von Produkten schätzen, in denen die Aktualität unseres kulturellen Erbes durch Erfindungsgeist, Geschick und Meisterschaft in eigenständiger
Weise
zum
Ausdruck
kommt.
Brigitta Neumeister-Taroni (Text)
Stephanie Tremp (Fotografie)
348 Seiten mit rund 150 vierfarbigen
Adrian Knüsel (Nachwort) Fotografien, Format 130 x 175 mm,
Handwerk 2/2007
fadengehefteter Pappband
Fr. 48.– ISBN 978-3-905748-05-5 Das Buch ist in allen Buchhandlungen
erhältlich. Bildmaterial und Medieninfor-
12
mationen zum Buch finden Sie unter dem Titeleintrag von «Der Traum von der perfekten Form» auf www.helden.ch Der Traum von der perfekten Form
nen und Handwerker und vermitteln die
Die im Buch porträtierten Kunst-
Innovation und Ästhetik im Schweizer
Freude an schönen, qualitativ hochste-
handwerkerinnen und -handwerker sind
der Helden-Verlag zur Verfügung:
Handwerk. Das Buch enthält 13 Porträts
henden Dingen, die uns über den Tag hin-
Meisterinnen bzw. Meister ihres Fachs:
Telefon 044 240 44 70, mail@helden.ch
von handwerklich hervorragenden Gestal-
aus begleiten. Adrian Knüsel, Leiter des
terinnen und Gestaltern aus der deutsch-
Kurszentrums Ballenberg, geht in seinem
sprachigen Schweiz, die ihr Können in
Nachwort auf die heutige Situation des
Form zeitgemässer Produkte umsetzen.
Schweizer Kunsthandwerks ein.
Die Autorin Brigitta Neumeister-Taroni und die Fotografin Stephanie Tremp lassen die Leserinnen und Leser mit ihren Reportagen am Leben in den Werkstätten und Ateliers teilhaben. Sie zeigen das Können und Engagement der Handwerkerin-
WUNDERBARES BUCH
Caroline Felber, Hüte Thomas Sonderegger, Metallbau Angela Burkhardt-Guallini, Keramik Marlis Candinas, Strickmode Heinz Baumann, Möbel Silja Eggenschwiler, Weben Simon Jacomet, Skientwicklung Simone Gugger, Schmuck Gisela Müller, Drechseln Cornelia Trösch, Keramik
Für weitere Informationen steht Ihnen
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Thruston: Wie haben Sie den Ent-
Thurston: Wie sieht die Arbeit auf
wicklungsprozess für das neue Holz-
dieser Baustelle aus? Flück: Als Handwerker ist eine Arbeit, bei
schiebefenster erlebt?
der
wird,
Kilchenmann: Grundsätzlich halte ich
extrem spannend. Gleichzeitig habe ich
die Idee der Schiebefenster für eine
angewendet
das Gefühl, altes Handwerk, wie ich es von
schöne Idee, da man so viel freier ist für
früher kannte, wieder aufleben lassen zu
die Möblierung. Im Kontext des Hauses
können.
von Matten, wo die Originalfenster durch
Was halten Sie von der Weiterent-
die neue Kastenfensterlösung erhalten
wicklung des Blockbaus in diesem Pro-
werden, ist das eine doppelt gute Sache.
jekt?
Die alten Fenster behalten ihre Funktion,
Das ist für mich neu, interessant und es
dem heutigen Wunsch nach Behaglich-
sieht gut aus. Es muss nicht immer alles
keit wird mit den neuen Fenstern Rech-
dem Alten nachgemacht werden.
nung getragen. Welches
Wie beurteilen Sie den neuen Anbau
die
technischen
Hürden?
ses?
Anfänglich haben wir uns überlegt, wie
Es ist gut, etwas Modernes zu machen,
ein Schiebefenster mit feinen Rahmen
das nicht zu extrem ist. Die Holzschindeln
aber sehr gutem Dämmwert aussehen
nehmen das Thema der Schindeldächer
könnte. Gängige Hebe-Schiebe-Lösungen
auf, somit entsteht kein Fremdkörper.
kamen nicht in Frage. Die Hauptprob-
Wo bestanden die grössten Heraus-
leme stellten sich bei der Dichtigkeit und
forderungen?
dem
Die Ecküberplattungen bei den Fenstern
Zufall haben wir einen neuen Beschlag
im Blockbau mussten haargenau stim-
gefunden, der uns die Lösung brachte.
natürlichen
Luftwechsel.
Durch
Wie beurteilen Sie das Gesamtpro-
men. Toleranzen gibt es bei dieser Bau-
ECHTES HANDWERK IST GEFRAGT, ES GIBT KEINE «TOLERANZ», WO MAN PFUSCHEN KANN.
waren
im Vergleich zum Umbau des alten Hau-
weise keine. Genau dies ist aber auch sehr
jekt?
spannend, allerdings braucht man viel
Mich spricht an, dass alte Häuser in Ehre
Zeit und die ist immer knapp. Was halten Sie davon, dass das Freilichtmuseum
Ballenberg
so
ES GIBT KEIN REZEPT, ES IST IMMER EINE SUCHE.
etwas
gehalten und mit Respekt behandelt werden. Die Fensterlösung ist schlicht, ein modernes Element, das eine gute Span-
Patrick Thurston befragt Stefan macht?
nung erzeugt in den Räumen. Das MitKilchenmann, Schreiner und Fenstereinander von Historischem und Neuem
Das ist eine ganz gute Sache. So können
Willi Flück, Zimmermannpolier der
macher, Worb. viele Leute die Ideen sehen, das Frei-
besticht sehr. Der respektvolle Umgang
lichtmuseum kann neue Kreise anspre-
mit alter Bausubstanz fasziniert mich,
chen. Wichtig scheint mir, dass der Cha-
gerade dann, wenn technische und hand-
rakter der alten Häuser dadurch erhalten
werkliche
bleibt. ■
schöpft werden. Allerdings gibt es dafür
Firma Wyler, Holzbau AG, Brienz, äussert sich im Gespräch mit dem Architekten über den Umbau. Möglichkeiten
voll
ausge-
kein Rezept, es ist immer eine Suche, und oben: Stefan Kilchenmann (rechts) im Gespräch mit Norbert Müller, Roto Frank AG
die ist hier geglückt. ■
unten: Beschläge der Firma Roto Frank AG
DER ZIMMERMANN
DER FENSTERMACHER
Handwerk 2/2007
neu
13
Blockbau
200
200
160
140 80 55
Schafwolle
10 25
160 160 160 160
2.222
best. Block
160 160
160
Isofloc 65 kg/m 200 mm
neuer Block Fichte 100 mm
bestehende Tür
Geschosstrennung
Ok.f.De. +2.20
160 160 160
Uk.Deckenauflager +2.04
best. Strickwand 10
160 ca. 2.04 bestehende Tür
80
Uk.f.De. +2.12
160
10
160
170
160
160
best. Ofen
200
2.400
240 80
10 150 160 160 160
160
160
80
160
Ok.Beton +1.135
160 bestehende Tür
Tablar eingeschoben 80 mm
100
10
160
80 560 80
5
80 160
best. Strickwand Ok.Schiftbalken +0.28
Ok.best.Ofen +1.215
ca. (21)
Homaterm Holzflex Wärmedämmung
Tablar eingeschoben 80 mm
(2.40)
160
Wandaufbau: Blockholzwand 100 mm. Geseift
Geschossabschluss 400
Nebenstube
neues Fenster
Uk.f.De.neu = +2.12 Ok.1.Blockbalken = +0.28 Ok.f.Bo.neu = best. Bodenaufbau: Holzdielenboden (abschleifen und seifen)
bestehendes Fenster
Wandaufbau: Blockholzwand 100 mm. Geseift Ok.Fensterbank +0.68
Isofloc 65 kg/m 250 mm best. Block
Ok. Schwellenbalken +0.28
neuer Block Fichte 100 mm bestehende Fusschwelle 160 mm Homaterm Holzflex Wärmedämmung
44
bestehende Fusschwelle 160 mm
160
neuer Block Fichte 100 mm
ca (21)
best. Block
Ok.Fensterbank +0.68
160
160 160 ca. 2.04
Bodenaufbau: Holzdielenboden (abschleifen und seifen)
Setzmass 10 mm siehe Detailplan
10
160
1.200
1.360
1.330
+/- 0.00 = Eingangstüre Nord, am Boden innen beim linken Türpfosten
- Alle Masse sind Rohmasse. Sie sind vom Unternehmer zu überprüfen. - Alle Werkstattpläne müssen vor Ausführungsbeginn genehmigt werden. - Ok. unterster Blockbalken = +0.28 - Uk. unterster Blockbalken = anpassen an best. Bretterboden - alle Anschlüsse des innern, neuen Blockbaus müssen lufdicht ausgeführt werden! (Anwendung des Dichtungsbandes DIPA EPDM innen BT, Breite 150 mm, 2 x Butylklebeband.
Uk.f.De.neu = +2.12 Ok.1.Blockbalken = +0.28 Ok.f.Bo.neu = best.
160
10 best. Strickwand
160
Stube
best. Strickwand Isofloc 65 kg/m3 250 mm
Simplex d = 16 mm L = 810 mm
160
neues Fenster
bestehendes Fenster
best. Strickwand
180
Verputz
160
best. Strickwand
500
Tillboden 80 mm Tragrichtung
160
80
Uk.f.De +2.12 Uk.Deckenauflager +2.04
30
16.36° 500
160
Simplex d = 16 mm L = 650 mm
80 140
140
320 20
Tillboden 140 mm Tragrichtung 80
Blockwand neu 100 mm Fichte
160
best. Strickwand
Ok.r.Bo. = +2.20
1.245
160
160
bestehende Tür
100
Wandaufbau: Blockholzwand 100 mm geseift
160 160
best. Strickwand
20 100
Bodenaufbau: Holzdielenboden 80 mm scharfkantig. Geseift.
160
3.957
80
1.809
160 160
Wandaufbau: Blockholzwand 100 mm geseift
10 48 27
Kinderzimmer 100
160
ca.! (5.20)
Bodenaufbau: Holzdielenboden 140 mm scharfkantig. Geseift.
500
160
Ok.r.Bo. = +2.26
Ok.f.De. +2.26
Geschosstrennung
500
160
Elternzimmer
5
ms 17.05.07 ms 01.06.07
42 x 60 cm
Index
C
3856 Brienzwiler
Gr. Gez. Rev.
51-318
Simplex d = 16 mm L = 650 mm
16.36°
100 40
Detail M. 1:5 Wand neben Sandsteinofen Setzmass
147.27°
160 80
500
160
160 500
160
neuer Block Fichte 100 mm
500
160
500
160
best. Block
500
2.573
100
160
200
Isofloc 65 kg/m3 200 mm
16.36°
160
189
500
160
500
80
16.36°
200
103
160
200
Unterdachbahn DELTA-VENT
LIGNATUR Kastenelement 240 mm LKE / AS scharfkantig Dämmung Holzflex
Schafwolle
200
200
200
240
793
200
200
1.869
200
160
200
173
30
382
200
160
147.27°
200
80
200
160
200
160
200
240
200
160
200
ca (21)
200
163
Wasserdichte Rinne. DELTA-FLO PVG.
Verzäpfung alle 50 cm, Aufnahme Schubkräfte
Unterdachbahn DELTA-VENT
Schafwolle
Haus Matten b.I.
Bauherrschaft: Stiftung Schweizerisches Freilichtmuseum Ballenberg, 3855 Brienz
Werkplan Zimmermann Detailplan
Detailschnitt B-B M. 1 : 20
Architekturbüro Patrick Thurston. Architekt BSA. Junkerngasse 12. 3011 Bern Tel. 031 318 20 30. Fax 031 318 20 34. thurston@bluewin.ch
233
Unterdachbahn DELTA-VENT
A47814_Handwerk_2_2007_A46214_Handwerk_1_2007 05.09.13 16:09 Seite 16
neue Fichtenschalung
neue Fichtenschalung Homaterm Holzflex Dämmung zwischen der Balkenlage Fichtenschalung
1.000 Platz für Türe
Luftloch
1.050 Platz für Tür
Keller Deckenaufbau: - bestehende Decke (Homaterm Holzflexdämmung zwischen den Balken) - Querlattung (gedämmt) - neue Fichtenschalung Bodenaufbau: - neues Rundkies
Änderungen
A: B: C: D: E: F: G: H: I:
Wandaufbau: - bestehendes Mauerwerk
Keller Ofen siehe Detailplan
Bodenaufbau: neues Rundkies Wandaufbau: bestehendes Mauerwerk
15
Handwerk 2/2007
A47814_Handwerk_2_2007_A46214_Handwerk_1_2007 05.09.13 16:09 Seite 17
Der Umbau des Hauses Matten wird während der Museumssaison 2007 von drei Symposien im Kurszentrum Ballenberg begleitet: Am 28. April hiess das Thema «Wohnen im Denkmal – Lust oder Last?». Am zweite Treffen am 25. August wurden mit «Zeitgemässe Baumaterialien für die Renovation von Baudenkmälern» technisch-gestalterische Fragen vertieft. Am 20. Oktober 2007 wird den Teilnehmenden das Experiment im Überblick präsentiert, das letzte Symposium steht unter dem Thema «Das neu umgebaute Haus Matten im Freilichtmuseum Ballenberg». Die Symposien werden sowohl von Bauherren, Denkmalpflegern, Architekten und Handwerkern zum regen Erfahrungsaustausch genutzt. Hier zwei Feedbacks.
3 SYMPOSION: ERFAHRUNGEN GEMEINSAM AUSWERTEN
A47814_Handwerk_2_2007_A46214_Handwerk_1_2007 05.09.13 16:09 Seite 18
FASZINIERT VOM MUT UND VON DEN LÖSUNGEN
GRUNDSÄTZLICHE FRAGEN AUFWERFEN
ben? Dürfen wir mit dem alleinigen Gebot des Erhalts der historischen Bausubstanz
Selber täglich stark mit den Prob-
Vorerst herzlichen Dank für den ge-
lemlösungen während der Sanierung
lungenen Symposiumstag vom 25. Au-
«physisches
von Altbauten beschäftigt, war dieser
gust 2007. Sowohl die prägnanten Refe-
stören? Sollen wir mit dem positiven Glau-
das Haus innen völlig zubauen und sein Wohlbefinden»
empfindlich
Samstag als Zuhörer richtig entlastend
rate
und
ben an die technische Machbarkeit einem
im Sinne, dass diese Auseinandersetzung
grosszügige Bewirtung bildeten ein stim-
einst nur minimal beheizten Haus eine
wie
auch
die
freundliche
auch für andere als komplex wahrgenom-
miges Ganzes. Die Neunutzung des Hau-
hocheffiziente, dichte Energielösung auf-
men wird. Nebst den verschiedenen Refe-
ses matten hat hingegen bei mir einige
setzen? Wäre es nicht eher verantwor-
raten zu den einzelnen Problemkreisen,
Fragen aufgeworfen, die in der Grundan-
tungsvoll, ein solches Haus nur als Som-
interessierte mich vor allem die architek-
lage des Experiments entweder nicht
merhaus, als Atelier oder als Museum zu
tonische Lösung des Hauses Matten. Die
überlegt wurden oder aus Übungsdidakti-
nutzen, das heisst also die Ansprüche auf
Ausführungen
schen Gründen (man will ja ein Lehrstück
das Haus auszurichten und nicht das
von
Patrick
Thurston
empfand ich als sehr feinfühlig, engagiert
produzieren) bewusst nicht weiterbehan- Haus auf die Ansprüche? Wäre es nicht
und auch etwas desillusioniert. Es war
delt wurden.
erlaubt,
vor
der
Unvereinbarkeit
von
Nutzung während eines Jahres. spürbar, wie gross die Herausforderung,
Erstens: Das Haus Matten wird als
Anspruch und Wirklichkeit auch einmal
Wunderbar, das geradezu greifbare die Ausdauer für die Realisierung eines
Wohnhaus definiert, von der Grösse her
zurückzukrebsen?
Feuer für die alten Rezepturen und Matesolchen Projektes ist. Von der Lösung des
zum Beispiel für vier Personen. Weiterspe-
Drittens: Einem Bauern als sparsa-
zifizieren brauchte man diese Nutzung
mem Pragmatiker wäre es wohl nie in den
rialisierungen im Referat von Bernhard Hauptgebäudes mit dem neuen Blockbau Nydegger ... ich möchte gleich selbst bin ich begeistert.
nicht. Eine «Bilderbuchfamilie», wie hier
Sinn gekommen, ein Blockhaus mit einem
angenommen, fixiert nur eine (vielleicht
zweiten Blockbau innen so massiv zu ver-
Hand anlegen ...! Ein weiterer Höhepunkt Leider scheinen mir die Übergänge in Handwerk 2/2007
des Symposiums waren die Ausführundie grossräumige Eingangs-/Küchensi-
kleiden, dass praktisch eine zweite, redundante Tragkonstruktion für nichts
sicher die späteren Besucher des Hauses
entsteht, eine Lösung, die zudem erhebli-
auch vorstellen.
che Schwünde und Setzungen durchma-
für seinen unglaublich mutigen Einsatz dort zeigt sich der Konflikt von Denkmalzur Erneuerung der «alpinen Brachen», pflege und neuem Gedankenansatz am da bleibt mir nur ein bewunderndes Chastärksten.
Bei
den
Neubauteilen
im
Zweitens: Beim Haus Matten handelt
chen wird. Die traditionelle (wenn auch
es sich um ein Kulturdenkmal. Für wie
unspektakuläre) Lösung eines dünnwan-
peaux … Ich wünsche dem Projekt Annex ist die Problematik der Materiali-
16
überholte) Familienvorstellung. Eine neutralere Nutzung der Räume könnten sich
gen und Gedanken von Christof Roesch tuation noch nicht ebenbürtig gelöst ...
Tschütta in Vnà von Herzen gutes Gelinsierung stark zum Ausdruck gekommen,
viele Häuser in der Schweiz von dieser
digen inneren Täfers, in welcher Form und
Wichtigkeit ist diese Neunutzungsfrage
Materialisierung auch immer, wäre sicher
und Baukosten sich in die Quere kom-
überhaupt relevant? Für wie viele Häuser
die richtigere Lösung gewesen. Wieso wird
men können. Schade, aber in diesen
in der Schweiz stellt sich überhaupt die
mit so viel Material nicht ein zweites nutz-
gen und freue mich sehr auf einen wie
Planung,
Handwerkergewohnheit Besuch in Vnà. ■ Mark Boog
Details sind anscheinend oft die Grenzen gesetzt. Selbst bin ich als Architekt ein Vertreter des ehrlichen Zeigens eines Eingriffes … Ich fände es verdankenswert, wenn diese Haltung an diesem Projekt auch im
Boog, Leuenberger und Partner AG, Architektur, Innenarchitektur, Produktgestaltung, Luzern Wichtigste Arbeitsfelder: Reorganisation und bauliche Sanierung von Industriebetrieben (Hergiswiler Glas AG, Weberei Weisbrod AG, Druckerei Bächler-Sidler AG) Umbau und Renovation von Altbauten (Wohn- und Geschäftshäuser) Shop-Design Ausstellungsrealisierungen in Zusammenarbeit mit Steiner Sarnen Schweiz
Frage, vom 16. Jahrhundert direkt ins
bares Volumen neben dem Haus erstellt,
21. Jahrhundert katapultiert zu werden?
würde sich der Bauer fragen. Der Ver-
Sicher nur für einen verschwindend klei-
gleich des wollenen Jackets mit dem Sei-
nen Teil, wobei es sich dann vermutlich
denfutter stimmt hier ganz sicher nicht.
erst noch um Umnutzungen von Ökono-
Und dann der Anbau. Wieso nicht losge-
miegebäuden handelt, da die meisten
löst vom Hauptbau, wenn es sich ja um
Wohnhäuser sich ja über die Zeit durch
eine «Klause» handeln soll? Wieso diese
Trotz etlicher Fragezeichen finde ich
die Bewohner irgendwie weiterentwickelt
prätentiöse Form, die ein Bauer nie so
diese Innovation grossartig und sehr ver-
haben. Berechtigt nun allein der Besitz
gebaut hätte? Wieso die Diskrepanz zwi-
dankenswert. Ganz wichtig für dieses
eines solchen Kulturdenkmals die unein-
schen handgemachten Schindeln aussen
Pilotprojekt fände ich die vorübergehende
geschränkte zeitgemässe Nutzung des sel-
und einer banalen, zeitgemässen Holz-
Äusseren stärker zum Ausdruck käme.
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ständerlösung mit Dreischichtplatten und Dichtungsbändern innen? Wieso billige
DENKMALPFLEGE UND ENERGIESPAREN
Holzflügelfenster beim Anbau, wenn für
Bei Renovationen von Altbauten
das Haupthaus ein wunderschönes Schie-
stehen oft energetische Wärmeschutz-
befenster entworfen worden ist? Wieso
massnahmen im Widerspruch zu denk-
keine Kohärenz im handwerklichen Aus-
malpflegerischen Aspekten. Die Denk-
druck? Es gäbe noch viele Fragen.
malpflege des Fürstentums Liechtenstein
Ich bin gespannt auf das Endresultat,
hat deshalb die Hintergründe und Mass-
insbesondere ob das Haus im Innern so
nahmen untersuchen lassen, wie Altbau-
wohnlich (gleich hell) gemacht werden
ten wärmetechnisch und bauphysikalisch
kann, damit die ganze Energieeffizienz
zweckmässig verbessert werden und wie
nicht durch ständiges Lichterbrennen wie-
dabei
der zunichtegemacht wird. Ich sehe das
Strukturen des Denkmals respektiert wer-
Haus Matten als Experiment mit viel Dis-
den können. Die Ergebnisse sind in einer
aber
auch
die
grundsätzlichen
kussionsstoff an. Beispielhaft sehe ich es
Publikation zusammengefasst. Sie gibt
nicht
aufgrund von durchgeführten Messungen
und
allgemeingültige
Schlüsse
möchte ich daraus keine ziehen müssen.
in 3 unterschiedlichen Altbauten einem
Mit freundlichen Grüssen ■ Markus Vogel
breiten Interessenkreise Auskunft, wie
Dipl. arch ETH/SIA/SWB Alte Landstrasse 18 8713 Ürikon Teilhaber in M+V Vogel Architekten AG, Stäfa, Präsident Ritterhausvereinigung Ürikonstäfa (u.a. Betreiber eines 500-jährigen, unbeheizten, nur im Sommer genutzten Gruppenlagerhauses)
sinnvoll eingesetzt werden können. Wich-
energetische Massnahmen bei Altbauten tigste Erkenntnisse sind: ■
die grosse Bedeutung der Gebäudelage,
■
dass bereits mit massvollen Innendämmungen der Komfort erheblich verbessert und Wärmeenergie gespart wird,
■
dass die restaurierten Fenster mit Vorfenster besser als ihr Ruf sind.
Die in einer Broschüre festgehaltenen Ergebnisse und Tipps sind ein wertvoller Beitrag zur Pflege und Weiterentwicklung der traditionellen Baukultur und unterstützen vor allem die Denkmalpflege in der Beurteilung von wärmetechnischen Massnahmen. ■ Ernst Baumann: «Denkmal pflege und Energiesparen – Konfliktsituation oder Ideallösung? Bestelladresse: Baumann Akustik und Bauphysik AG, 9602 Bazenheid Herausgeber: Hochbauamt des Fürstentums Liechtenstein, Denkmalpflege und Archäologie Messinastrasse 5 FL-9495 Triesen
…PLUS: EIN UNGEWÖHNLICHES KUNSTPROJEKT!
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WENN KUNST UND HANDWERK AUFEINANDER TREFFEN: Marianne
Flubacher,
mit Bildern und Informationen über zeitgenössische Kunst- und Architekturthemen informiert worden, haben zum Beispiel
Kulturabtei-
Kunstkonzeptionen von Bertrand Lavier,
lung Stadt Thun, im Gespräch mit
Roman Opalka oder Erwin Wurm kennen
Hanswalter Graf zu Tanner & Holzer
gelernt und sind dann – nach einer mini-
Flubacher: Wie gross war die Gruppe
malen «Verdauungsphase» – direkt mit
der Schreinerlehrlinge und wie war sie
kleinen Problem- und Aufgabenstellungen
zusammengesetzt?
konfrontiert worden. Tanner & Holzer hat
Graf: Die Gruppe war in den verschiede-
sich, wie im Grunde genommen alle meine
nen Projektphasen jeweils unterschiedlich
Zusammenarbeitsprojekte, immer hart am
gross. Die Kerngruppe, welche Tanner &
Rande der Überrumpelung und Überforde-
Holzer mit mir zusammen im Herbst 2006
rung der Beteiligten bewegt. Die Jungen
startete, setzte sich aus neun Lehrlingen
lieben diese Tempoarbeiten, zumal von
zusammen, davon zwei junge Frauen – alle
Beginn weg auch von mir klar kommuni-
aus der Region Thun. Von den drei betei-
ziert wird, dass nichts falsch gemacht wer-
ligten Holzfachfirmen – Boss Holzbau, Ryf
den kann, dass alle Lösungsansätze gleich
Holzbau und Karl Kipfer AG – war die
wichtig und richtig sind. Dieses Gefühl des
Firma Boss während der ganzen Zusam-
Nichts-Falschmachen-Könnens wird zu-
menarbeit mein Hauptpartner. In ihren
sätzlich gefördert, indem ich bei meinen
Räumlichkeiten fanden alle Arbeitstreffen
Projekten immer mit ganz einfachen, all-
statt
wurde
täglichen Materialien wie Papier, Karton,
schliesslich auch das Kunstprojekt von
Klebstreifen – kurz mit Büromaterial – ar-
den Lehrlingen ausgeführt und für die
beiten lasse. Nach einer Beschnuppe-
Montage auf dem Ballenberg vorbereitet.
rungsphase und einer kurzen Verunsiche-
Während dieser letzten Phase war die
rung
Gruppe dann kleiner. Zum einen, weil es
Lehrlinge dann sofort auf dieses Arbeits-
und
in
ihrer
Werkstatt
am
ersten
Projekttag
sind
die
wirklich nicht neun Personen für diese
system aufgesprungen und haben Tanner
Werkstattarbeiten brauchte, zum andern
& Holzer mit ihrer Unbekümmertheit und
Tanner & Holzer ist ein Kunstprojekt des Thuner Künstaber auch, weil Tanner & Holzer sich
ihrem mutigen «Drauflosexperimentieren»
genauso an den wirtschaftlichen Gegeben-
entscheidend mitgetragen und viel ermög-
heiten
orientieren
licht. Konkret haben wir in dieser ersten
musste wie irgendein anderer Holzbauauf-
Projektphase Modelle gebaut, Collagen
trag. Tanner & Holzer hat sich am vorhan-
hergestellt, ein Gedicht in Architektur ver-
lers Hanswalter Graf, welches im Rahmen des Gesamtprogramms «echos – Volkskultur für morgen» der Schweizer und
Möglichkeiten
Kulturstiftung Pro Helvetia durchgeführt wird. In einem mehrtägigen Arbeitsprozess entwickelte der Künstler mit einer Gruppe von Schreinerlehrlingen zum Thema «Tradidenen Budget orientieren müssen und
wandelt, Fotomontagen direkt auf dem
diesen Rahmen auch eingehalten.
Ballenberg unter Verwendung verschiede-
tion und Innovation» Modelle für eine temporäre Installation, welche im August umgesetzt wurde. Die künstlerische Wie muss man sich die Werkstattar-
ner Wegwerfkameras erstellt und auch
Intervention ist in den Monaten September und Oktober beit vorstellen?
einen kurzen Film – mit dem Mattener
In den Werkstatt-Tagen im September
Wohnhaus als Hauptdarsteller – realisiert.
2006 habe ich von Anfang an versucht,
Dieses Haus stand sowieso immer im Zent-
eine Balance zwischen Theorie und Praxis
rum des Interesses, auch wenn das für die
zu finden. Das heisst, die Lehrlinge sind
Lehrlinge beim einen oder andern Experi-
während des Umbaus an der Südostfassade des Hauses von Matten zu sehen.
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Und was geschieht damit nach dem
ment nicht sofort klar ersichtlich war.
ordnung direkt gelebt und umgesetzt. Die
Gab es für die Umsetzung von Seite
Schliesslich hat die so entstandene Mate-
Innovationen lagen dabei ganz eindeutig
der Denkmalpflege gewisse Vorschrif-
rial- und Ideensammlung die Grundlage
nicht beim Einsetzen oder Austesten
ten? Was musste berücksichtigt wer-
Geplant ist, dass die Gesamtinstallation
für das nun ausgeführte Projekt ergeben.
neuer Holzbaumaterialien oder -techni-
den?
zurück nach Thun in den Werkhof der
ken, sondern im Austesten und Anwenden
Ja, das musste schon sehr detailliert mit
Firma Boss transportiert wird. Offen ist, ob allenfalls das eine oder andere Haus-
einer dynamischen Entwurfstechnik, bei
den Baufachleuten des Freilichtmuseums
Ich kann da über die Entstehung des vor- welcher die beteiligten Laien in kürzester
Ballenberg abgesprochen und ausgehan-
modell seinen Platz als Erinnerungsstück
hin erwähnten Kurzfilms etwas erzählen.
Zeit auf eine hochkreative Ebene geleitet
delt werden. Fragen nach statisch oder
irgendwo seinen Platz im privaten Bereich
Die Lehrlinge hatten den Auftrag, ein
wurden.
ästhetisch sinnvollen Anschlüssen an das
der Beteiligten findet. Die Gefahr, dass die
1:100-Papiermodell des Mattener Hauses
Wie viel Zeit hattet ihr für die
auf eine einfache aber ausgeklügelte Weise
Umsetzung und den Aufbau der Installa-
grund. Aber auch die auf dem Ballenberg
land nach Abbau der Installation mit Tan-
(mit
tion zur Verfügung?
vorherrschenden Windverhältnisse, zum
ner & Holzer-Häuschen vollgepfercht sein
anderen Hilfsmitteln) in Bewegung zu set-
Für die Werkstattarbeit, die Herstellung
Beispiel Föhnstürme, mussten bei der
werden, wie vor Jahren mit ausrangierten
zen und diese kurzen Sequenzen mit der
der Holzinstallation, wurde gut eine Woche
Realisierung der grossflächigen und ent-
Gondeln der Zweisimmen–Rinderbergses-
Videokamera festzuhalten. Aus diesen Tei-
eingeplant. Der Aufbau vor Ort, inklusive
sprechend schweren Installation berück-
selbahnen, besteht auf jeden Fall nicht.
len haben wir einen knapp zweiminütigen
Transport auf den Ballenberg, fand dann
sichtigt werden. Schliesslich wurden auch
Für eine solche Invasion sind neun
Gummibändern,
Schnüren
oder
Mattener Haus standen dabei im Vorder- Privatgärten quer durch das Berner Ober-
Kurzfilm über das bewegte Leben eines
an einem einzigen Tag statt. In dieser letz-
ein minimaler räumlicher Abstand des
demontierte Häuschen schlicht und ein-
spätmittelalterlichen Wohnhauses in den
ten Projektphase wurden die Lehrlinge von
Kunstprojektes zur bestehenden Südost-
fach zu wenig – und das ist auch gut so. ■
Alpen
einem
zusammengesetzt.
Oder
anders
ausgedrückt: Dieses kleine Experiment
erfahrenen
Holzfachmann
der
Firma Boss betreut und angeleitet.
fassade des Hauses gemeinsam definiert und anschliessend die nötigen Funda-
war vom Ergebnis her unbedeutend, hat
Wie waren die Reaktionen der Holz-
aber die Lehrlinge spüren lassen, dass
fachlehrlinge auf den gesamten Arbeits-
man sich bei solchen Gruppenarbeiten
prozess?
gegenseitig hochschaukeln und die eige-
Nach verständlicher Skepsis am Anfang
Aus einer Vielzahl visionärer Projektvor-
nen Vorstellungs- und Fantasiegrenzen
der Zusammenarbeit – ich erinnere mich
schläge für das Mattener Haus, welche
sehr weit verschieben und öffnen kann.
mente gesetzt. Kannst du die Installation kurz beschreiben?
noch gut an die angespannte Stille im
von den Lehrlingen ausgedacht und als
Wie wurde den Holzfachlehrlingen
Arbeitsraum am ersten Tag um 7 Uhr –
Modelle im Massstab 1:100 visualisiert
das Thema «Tradition und Innovation»
sind die jungen Leute dann sehr bald auf-
worden sind, wurden neun ausgewählt,
vermittelt?
getaut und haben sich mutig und mit viel
vergrössert, in Holz nachgebaut und sind
Tradition wird in Holzfachbetrieben gross
Witz und Lust in das kleine Holzbauaben-
nun auf dem Ballenberg in einer verein-
geschrieben und die Lehrlinge haben auch
teuer gestürzt.
fachten 1:1-Kopie an der Südostfassade
ein intaktes Traditionsbewusstsein ihrem
Nach der Werkstattarbeit lagen ver-
Handwerk gegenüber. Schon nur die
schiedenste Entwürfe vor. Wie wurde
sierte Innovationen der Lehrlinge. Auf der
Begegnung mit zeitgenössischer Kunst
daraus das Modell für die Installation
einen Seite ist dieses Resultat von Tanner
dem Haus vorgeblendet – als materiali-
und die Tatsache, dass sich die Lehrlinge
entwickelt?
& Holzer als ein Vorschlag für eine zeitge-
dabei in einem künstlerischen Entwurfs-
Die Masse und Formen wurden direkt aus
nössische Fassadengestaltung an einem
prozess bewegten und diesen mitprägten,
den vorliegenden Papiermodellen heraus- historischen Gebäude zu lesen, auf der
haben diese beiden Begriffe miteinander
gemessen und ohne Pläne in die festge-
verzahnt. Wir haben uns für Tanner &
legte Endgrösse übersetzt und aus vorbe- Einblicke in die Gedankenwelt der betei-
Holzer also nicht irgendwie eine Tradition-
reiteten Holzplatten herausgearbeitet: ge-
Innovation-Thematik zurechtgelegt, son-
schnitten, geklebt, genagelt und gefeilt.
dern das Thema durch unsere Arbeitsan-
anderen Seite werden dem Besucher so ligten Lehrlinge gewährt.
Handwerk 2/2007
spiel geben?
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Kannst du dazu ein konkretes Bei-
Abbau Ende Oktober?
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WER MEHR WEISS, STAUNT DOPPELT: WAS BALLENBERGGÄSTE VOM UMBAU HALTEN
Handwerk 2/2007
und um sich Luft zu verschaffen. Einer
bersystem kennen, indem ich dem Ofen-
Zusammenarbeit, andererseits solche, die
meinte, «das Geld wäre auch anders ein-
bauer über die Schulter guckte und mit eigenen Augen sah, wie es entstand.
beim Wort Denkmalpflege bereits davon
setzbar gewesen» und ein anderer «das
Gerhardt: Welche Erfahrungen habt
springen wollten. Doch es gab auch Leute,
funktioniert nur hier auf dem Ballenberg».
ihr bei euer Arbeit gemacht? Welche
die recht kämpften, aber schlussendlich
Die grössten Zweifel haben die Gäste
oder solche die euch zum Schmunzeln brachten?
Gab
es
besondere
Begegnungen,
Echos bewirkte das Projekt?
ein gutes Ende fanden. Die «Volksmei-
bezüglich der Finanzen. Viele meinen, ein
Schori: Ich war erstaunt über das grosse
nung» ist jedoch, dass die Denkmalpflege
solches Projekt koste zwei- bis dreimal
Thöni: Zwei Männer kamen unabhängig
Interesse der Besucherinnen und Besu-
überall
etwas
mehr als ein Neubau. Sie staunen über die
voneinander zu Besuch und erzählten, wie
cher. Sie können alle mitreden, weil das
bezahle. Meiner Meinung nach kommt es
Machbarkeit. Die Skepsis ist gross. Die
sie als Knaben im unbewohnten aber noch
Wohnen alle Leute betrifft. Es waren vor
bei der Zusammenarbeit mit der Denk-
Leute wollen in erster Linie wissen, wie es
möblierten Nachbarhaus gespielt hatten.
allem Handwerker oder Unternehmer, die
malpflege sehr darauf an, was man als
aussehen und was es kosten wird.
bewusst des Projektes wegen kamen. Jetzt
Hauseigentümer will. Ebenso muss man
dreinrede
und
kaum
Sie wollten ihren Partnerinnen das Haus
Das Haus von Matten war bei den
von Matten als Schauplatz vieler Kindheitserlebnisse zeigen. Vermutlich waren
kommen mehr Leute, die bereits davon
bereit sein für Kompromisse. Dann ist es
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein
gehört haben.
von Kanton zu Kanton verschieden und
beliebtes Museumsobjekt. Bei einzel-
es Brüder, die erst nachträglich heraus-
Thöni: Diejenigen Leute, die ich in ein
auch jeder Denkmalpfleger ist wieder
nen sogar das Lieblingshaus. Welche
fanden, dass beide das Gleiche auf den
Gespräch verwickeln konnte, fanden die
anders.
Idee spannend und interessant. Sie sind
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Es gab einerseits Beispiele von guter
Welche Fragen beschäftigten die
Erfahrungen habt ihr da gemacht?
Ballenberg führte.
Thöni: Bei vielen Mitarbeiterinnen und
Schori: Einmal kam eine Frau, die ihrem
neugierig, das Haus besuchen zu können.
Gäste? Wo gab es Einwände?
Mitarbeitern war die Skepsis am Anfang
Hund alles ausführlich erklärte. Oder ein
Sehr eindrücklich waren die Gespräche
Schori: Die Heizung oder der Glaseinsatz
sehr gross. Einige konnten sich für das
Besucher riegelte energisch an der Haus-
mit denjenigen Leuten, die von ihrem eige-
im Dach faszinieren. Bei den Fenstern
Projekt erwärmen, bei anderen ist Ableh-
türe des Hauses Matten. Als ich hinzutrat,
nen Projekt erzählten. Die einen hatten
tauchte die Frage auf, wie sie geputzt wer- nung geblieben. Wobei nicht das Projekt
fragte er, ob denn da nicht offen sei. «Nein,
einen Umbau bereits hinter sich, andere
den. «Gibt es eine neue Küche?» «Aha, eine
an sich Mühe bereitet, sondern die Aus-
auf der Baustelle nicht, aber hier habe ich
waren mittendrin und wieder anderen lag
Kochinsel!» Die Leute können sich das
wahl des Hauses. Das Haus war einzelnen
Informationen», war meine Antwort. So
er noch bevor. Von welchen Erfahrungen mit der
kaum vorstellen. Eine Gruppe Unterneh- im Laufe der Zeit sehr ans Herz gewach-
entstand ein gutes Gespräch und der
mer diskutierte den Anbau, ob modern
sen.
Mann kaufte gleich zwei Ausgaben der Zeitschrift Handwerk.
Denkmalpflege berichteten die Leute?
oder nicht.
Schori: Laute negative Äusserungen vor
Thöni: Die Zusammenarbeit mit der Denk-
Thöni: Ein paar wenige kamen gezielt ins
Gästen oder Mitarbeiterinnen und Mitar- Thöni: Eine Familie mit zwei Kindern war
malpflege wurde unterschiedlich erlebt.
Museum, um sich das Projekt anzusehen
beitern, die sich nicht auf eine Diskussion
ganz besonders. Es war hauptsächlich der
einliessen, waren frustrierend.
achtjährige Bub, der sich für das Projekt
Wie war der Kontakt mit den Hand-
interessierte. Er fragte und beschäftigte
werkern und den Fachleuten?
sich eingehend mit dem Projekt. Die
Thöni: Der Kontakt zum Architekten war
Eltern meinten, er hätte bereits als kleiner
wichtig, weil er mir seine Idee näherbrin- Bub Pläne gelesen und den eigenen Seit anfangs Juni 2007 ist im ehemaligen Käsespei-
gen und mich vor allem am Anfang für das
Umbau eines alten Strohdachhauses mit
Projekt motivieren konnte.
Faszination verfolgt. Die Familie kam ganz
cher neben dem Haus von Matten eine Dokumentation
Wenn ich mehrere Tage nicht da war,
bestimmt gezielt wegen dem Projekt hier-
zum Projekt «Tradition und Innovation» eingerichtet.
informierte ich mich bei den Handwerkern
her. Und sie wird mit grosser Wahrschein-
Edith Thöni-Krügel und Marlies Schori wirken dort
über den neusten Stand der Dinge.
lichkeit wieder kommen. ■
abwechselnd als Aufsicht und als Ansprech- und Informa-
Manchmal stellten die Gäste irgendeine
tionsperson für die Besucherinnen und Besucher. Mit den
Behauptung auf oder stellten eine Frage,
beiden Betreuerinnen sprach Barbara Gerhardt, Kulturelle
die ich nicht beantworten konnte. Dann
Vermittlung FLM Ballenberg.
ging ich dem nach. Ich lernte das Absor-
ERFAHRUNG VOR ORT – ECHOS AUF DAS MATTENHAUSPROJEKT
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UMBAUPROJEKT HAUS MATTEN, BAUHERRSCHAFT:
HANDWERKER:
Marmet+Trauffer AG, Hofstetten b.
Schweizerisches Freilichtmuseum Ballenberg, 3855 Brienz
PARTNER IM PROGRAMM «ECHOS – VOLKSKULTUR FÜR
Baumeister / konv. Verputzarbeiten: Brienz
Zimmermann: Wyler Holzbau AG,
Fenster: Kilchenmann & Co., Schrei-
Spengler: Stähli Zesiger und Züllig AG,
Brienz
BAUKOMMISSION:
Walter Trauffer, Geschäftsleitung, Freilichtmuseum Ballenberg, Brienz
Dr. Edwin Huwyler, Geschäftsleitung, Freilichtmuseum Ballenberg, Brienz
nerei, Worb / Turtschi AG, Brienz Brienz
Eric Kempf, Fachgruppe Wissenschaft, Architekt EPF, La Tour-
Heizungs- und Sanitärinstallationen:
Küche: Ernst Bigler, Schreiner, Ober-
de-Peilz
Dr. Jürg Ganz, Fachgruppe Wissen-
Flück Haustechnik AG, Brienz
schaft, ehem. kant. Denkmalpfleger Thurgau
Stefan Moser, Kantonale
Dr. Jürg Schweizer, kantonaler Denk-
Denkmalpflege Bern malpfleger, Bern
Elektroinstallation: Michael Wenger, Freilichtmuseum Ballenberg
diessbach
Gipserarbeiten: Urspeter Siegrist AG,
Wir danken!
Brienz
Metallbauarbeiten: Albert Zwahlen AG,
SPONSOREN:
Matten b. Interlaken
Schreinerarbeiten: Turtschi AG, Brienz
/ Gerhard Fuchs, Brienz
PLANUNG:
Architektur: Patrick Thurston, Architekt BSA SIA SWB, Bern
Bauleitung: Paul Fischer, Freilichtmu-
Holzbauingenieur: Fritz Allenbach,
Frutigen
Ofenplanung: Thomas Gürber, Küttigen
Hafnerarbeiten: Bernhard Schild,
Laugen / Seifen: Dorian Dehlinger,
Verschiedene Bauarbeiten: Freilicht-
Bauphysik: Zeugin Bauberatung, Münsigen / Isofloc AG, Bütschwil
Isofloc AG, Zellulosedämmung,
Santag AG, Thun Biral AG, Münsingen Nussbaum AG, Olten Isoteam GmbH, Thun Schmidlin AG, Oberarth Similor Kugler AG, Wallisellen
Bütschwil
Roto Frank AG, Fensterbeschläge, Dietikon
Guber Naturstein,
Jenni Energietechnik AG, Solar-Kom-
Ernst Schweizer AG, Sonnenkollekto-
Bern
Küchenabdeckung, Alpnach
museum Ballenberg
bispeicher, Oberburg BE
Heizungsplanung: Sopra Solarpraxis AG, Ormalingen
Schwanden b. Brienz
seum Ballenberg
Plattenarbeiten: Blatter AG, Ringgen-
Lignatur AG Waldstadt / OLWOLäderach, Worb
berg
Costa
Speicher AR
Luchs AG, Hofstetten b. Brienz
Mitarbeit: Michael Stoll, Dania Goussous, Rosa Armanda Pinheiro Da
Unterlagsboden / Bodenbelag Bad:
Elektrolux, Küchenapparate, Zürich Naef AG, Holzbau + Sägerei, Tillböden,
ren, Hedingen
Geberit AG, Rapperswil
Handwerk 2/2007. Redaktion und Texte: Adrian Knüsel und Edwin Huwyler Herausgeber: Kurszentrum Ballenberg, 3855 CH-Brienz, Telefon 033 952 80 40, Fax 033 952 80 49, www.ballenbergkurse.ch, info@ballenbergkurse.ch. Druck: Gisler Druck AG, Altdorf. Layout: Margret Omlin. Auflage 3000/3 Ausgaben jährlich. Abo Inland Fr. 28.–/Ausland Fr. 38.–. Einzelnummer Fr. 10.–.
Tobler AG, Münchenbuchsee Prolux AG, Arbon
SYMPOSIEN:
Adrian Knüsel, Leiter Kurszentrum Ballenberg
Köbi Gantenbein, Hochparterre
Die Kraft im Hintergrund. Wir sind Partner des Kurszentrums Ballenberg. Weil das Handwerk stimmen muss. Überall und in jeder Branche.