Wirtschaftsmagazin BODENSEE
Labhards
W I R T S C H A F T S MAGAZIN
BODENSEE 2018
B u s i n e s s M a g a z i n e L a k e C o n s ta n C e
Chancen der Digitalisierung
WeltbeWEGend
Tourismus & Netzwerke
Standorte mit Zukunft
SeeWEG
Auf dem WEG
Unternehmen & Innovation
WEGBereiter Ausbau der E-Mobilität
WEGWeisend
NEUE WEGE Nr. 15 (35) 6,– € / 8.– CHF
www.etogruppe.com
Wir schaffen Innovationen.
Unser Antrieb ist unsere Begeisterung.
Unsere Kunden vertrauen auf die ausgezeichnete Qualität unserer Produkte und die Innovationskraft der ETO GRUPPE. Und „ausgezeichnet“ können Sie ab jetzt wortwörtlich nehmen: 2017 ist ETO zum zweiten Mal als „Top 100 Innovator“ Deutschlands ausgezeichnet worden.
Und die ist für uns nicht nur ein Wort. Mit ihr machen wir unsere Arbeit und mit ihr überzeugen wir unsere Kunden weltweit.
Seit 1948 entwickeln, produzieren und vertreiben wir innovative Ventile, Aktoren, Sensoren und Systeme – sicher und effizient – für Mensch und Umwelt. Sie sind die Taktgeber im Kundensystem – quasi das Herz der Maschine – und sorgen dafür, dass Autos, Lastwagen und Züge sicher bremsen, effizient Gas geben und kuppeln.
Stockach, Deutschland
Vaihingen/Enz, Deutschland
Nürnberg, Deutschland
Wrocław, Polen
Grundlage unseres Erfolges sind Menschen, die in ihrem Bereich fachliche Höchstleistungen bringen und mit ihrem Engagement Innovationen vorantreiben. Mit unserer Ausbildung und unseren dualen Studiengängen legen wir bereits früh den Grundstein für ein starkes Team. Auch Absolventen und Professionals eröffnen wir internationale Karrierechancen: Die Unternehmen der ETO GRUPPE forschen, entwickeln und produzieren überall dort, wo unsere Kunden aktiv sind: in Deutschland, Polen, den USA, China, Indien und Mexiko.
Grand Rapids, USA
Kunshan, China
Bangalore, Indien
San Luis Potosí, Mexiko
BODENSEE
T S MAGAZIN
2018
Chancen der Digita lisierung
WeltbeWEGend
… gehen, wagen, suchen … Diese Reihe lässt sich
Standorte mit Zuku nft
Auf dem WEG
lange weiterdenken, und schon sind wir mitten drin
Unternehmen & Innovation
WEGBereiter
im Thema. Das diesjährige Wirtschaftsmagazin
Ausbau der E-Mo bilität
WEGWeisend
Bodensee haben wir unter die Überschrift „Neue
NEUE WEGE
Wege“ gestellt. Der Weg wird im Duden definiert als Strecke, die zurückzulegen ist, um an ein bestimmtes Ziel zu kommen. Der Weg dient als verbindendes Element, um von einem Punkt zum
anderen zu gelangen, mal ist ein Richtungswechsel sinnvoll, mal eine Neuorientierung notwendig. Wir leben und arbeiten in Zeiten, in denen uns die Digitalisierung neue Wege weist, uns aber auch vor neue Herausforderungen stellt. Sie ermöglicht schnellere Wege zum Ziel, erfordert manchmal auch Umwege, und wir als Gesellschaft müssen Antworten auf die Fragen nach den Grenzen der Digitalisierungswege finden. Das Wirtschaftsmagazin Bodensee 2018 begleitet Sie auf einem Rundweg durch die Wirtschaftsregion Bodensee. Lesen Sie interessante Artikel klassisch und ungestört von ablenkenden Popups, auf gedrucktem Papier und genießen Sie Ihren Weg durch das neue Wirtschaftsmagazin Bodensee. Gehen Sie Ihren Weg! Das Team von Labhard Medien
Tourismus & Netzw erke
SeeWEG
EDITORIAL
SEE BODEN
NEUE WEGE ...
Labhards
WIRTSCHAF
Tropfenförmige Lampen im Polygon erinnern an die frühere Nutzung des historischen Stahltanks.
Editorial Impressum
1 109
Menschen & Innovationen Zahlen zur Bodenseeregion Autobau Bruder bwegt – Mobilität für Baden-Württemberg Creditreform Konstanz Müller & Schott Geberit Historisches Museum Thurgau IHSE ifm electronic Meyer-Hayoz Design Engineering Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, Winfried Hermann Mosbrugger Zinsmaier Labhard Medien Laro NC-Technik Liebherr Lohnsteuerhilfe e.V. OMNI PC puren PR2 Petra Reinmöller Public Relations PVS mefa Reiss, Manfred und Michael Reiss RAFI Eltec
6 20 109 12 32 14 156 123 13 3/24 10 30 8/12 38 132 38 36 128 105 26 127
Foto: autobau AG
INHALT Schindler Parent Schunk Simtech Südkurier, Michel Bieler-Loop Takeda Vetter vergissmeinnicht Kommunikation Weber Automotive
Politik, Wirtschaft & Bildung
5/28 133 34 104 108 22 39/40 129
Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg Baden-Württemberg International Bodensee Standort Marketing Handwerkskammer Konstanz, Georg Hiltner Internationale Bodensee-Hochschule Internationale Bodensee-Konferenz IHK Bodensee-Oberschwaben, Prof. Dr. Peter Jany IHK Hochrhein-Bodensee Interreg
Tourismuswirtschaft Bodenseehotels Bodensee Schiffsbetriebe Buchinger Wilhelmi
42 46 59 60 44 50 48 56 54 62
64 79 76 69
Meyer-Hayoz Design Engineering unterstützt „Sachs Products“, einen neuen Geschäftsbereich des renommierten Ingenieur-Unternehmens „Sachs Engineering“ aus Engen (www.sachs-engineering.de) in Fragen des Industrial- und Corporate Designs. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist das neue Produkt „Mantis“, ein Parallelarm-Manipulator. Pneumatisch gesteuert kann er Lasten bis 160 kg mühelos schweben lassen und ist für vielfältige Montagearbeiten leicht zu bewegen. Durch die langjährige Gestaltungserfahrung unseres Hauses im Industriebereich in Verbindung mit Ingenieuerleistungen entstehen Lösungen, welche Ergonomie mit Wirtschaftlichkeit verbinden und dies auch visuell zum Ausdruck bringen.
www.meyer-hayoz.com
Foto: ETO MAGNETIC GmbH Stockach
Führungsrohre für Aktoren in der Ventilhubverstellung im PKW-Motor
Hotel Bad Schachen Hotel Bayerischer Hof Mainau, Gräfin Bettina und Graf Björn Bernadotte MS Sonnenkönigin Thurbo Verband der Tourismuswirtschaft Bodensee
Tagen am Bodensee
73 78 66 72 74 68/70
80
Bodenseeforum Konstanz Convention Partner Vorarlberg Graf-Zeppelin-Haus Friedrichshafen SingenCongress
84 82 81 86
Deutschland
88
Landkreis Konstanz Allensbach Engen Konstanz, Friedhelm Schaal Entsorgungsbetriebe Stadt Konstanz Netzwerke Stadtwerke Konstanz Technologiezentrum Businesspark Konstanz Radolfzell Milchwerk Reichenau Singen Takeda
110 116 90 99 96/98 100 94 102 112 114 111 106 108
Bodenseekreis Friedrichshafen, Andreas Brand Meersburg Überlingen, Jan Zeitler RAFI Eltec Wirtschaftsförderung Bodenseekreis, Benedikt Otte
120 130 124 127 118
Landkreis Ravensburg Wirtschafts- und Innovationsförderungsgesellschaft Landkreis Ravensburg
134
Landkreis Sigmaringen Bad Saulgau Gammertingen Meßkirch Pfullendorf Wirtschaftsförderung Sigmaringen, Alejandro Palacios-Tovar Wirtschaftsförderungs- und Standortmarketinggesellschaft Landkreis Sigmaringen
147 148 146 144 142 138
Schweiz Amt für Wirtschaft und Arbeit Thurgau Arbon, Andreas Balg Historisches Museum Thurgau Kreuzlingen Tägerwilen, Markus Thalmann
150 152 162 156 158 160
Fürstentum Liechtenstein First Tax LMM Investment Controlling, Jürg Meier, Markus Häni
164 168
Österreich Bregenz Tourismus & Stadtmarketing Vorarlberg Tourismus, Mag. Christian Schützinger
170 172 174
WER NUR MACHT, WAS KUNDEN WOLLEN, GIBT IHNEN SELTEN, WAS SIE SICH WÜNSCHEN. Schindler Parent stärkt Marken und steigert Margen.
schindlerparent.de
BODENSEEKREIS
44.300 € BIP/Kopf (2014)
LANDKREIS KONSTANZ
16.518 Studierende
KANTON THURGAU
4.893 Einpendler
KANTON ZÜRICH
1.466.424
APPENZELL
172,5
Bevölkerung
km2 Fläche Kanton A-Innerrhoden
EINWOHNER & FLÄCHE
Bevölkerung (Stand 2015) Prognose 2030 Fläche Einwohner je km² Anteil der 20- bis 64-jährigen an der Bevölkerung
WIRTSCHAFTSKRAFT
4,008 Mio. ca. 4,440 Mio. 14.457 km² 303,8 61,8 %
TOURISMUS & BILDUNG Übernachtungen in der Hotellerie (Betriebe ab 10 Betten, 2016) REGIO Bodensee: 20,258 Mio. Hochschullandschaft REGIO Bodensee (2015) 120.678 Studierende Universitäten (7) 66.667 weitere Hochschularten (25) 54.011
Bruttoinlandsprodukt Deutsche REGIO Schweizer REGIO Vorarlberg Liechtenstein BIP / Kopf Deutsche Teilregion Schweizer Teilregion Vorarlberg Liechtenstein
229,0 Mrd. € 43,0 Mrd. € 165,4 Mrd. € 15,6 Mrd. € 5,0 Mrd. €
36.300 € 70.200 € 41.000 € 134.500 €
LANDKREIS SIGMARINGEN
1187,9 km² Produktive Fläche
LANDKREIS RAVENSBURG
3.533
Offene Stellen(10/2017)
LANDKREIS LINDAU
2,1
% Arbeitslosenquote (10/2017)
KANTON ST.GALLEN
29,5 Mrd. € BIP
VORARLBERG
5.233.381 Hotelübernachtungen
ARBEITSLOSE
BESCHÄFTIGUNG Erwerbstätige insgesamt am Arbeitsort (Stand 2014) Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung, Gesundheit Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation Finanz-/Versicherungs-/Unternehmensdienstleister, Grundstücks-/Wohnungswesen Verarbeitendes Gewerbe/Herstellung von Waren Baugewerbe Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Bergbau, Energie-, Wasserversorgung, Entsorgung
2.234.000 600.000 / 27,0 % 583.000 / 26,2 % 431.000 / 19,4 % 392.000 / 17,6 % 144.000 / 6,5 % 53.000 / 2,4 % 20.000 / 0,9 %
Einpendelnde Grenzgänger nach Herkunftsländern (2015) aus Deutschland 23.357 (davon 19.399 in die Schweizer REGIO) aus der Schweiz 11.231 (davon 10.612 nach Liechtenstein) aus Österreich 16.443 (davon 7.379 in die Schweizer REGIO) aus Liechtenstein 1.625 (davon 1.558 in die Schweizer REGIO)
Deutsche REGIO 2,7 % Schweizer REGIO 2,9 % Vorarlberg 6,1 % Liechtenstein 2,1 % (amtlich; nach jeweils nationaler Definition; Oktober 2017) Quelle: www.statistik-bodensee.de (nicht auf der Karte vermerkt sind folgende in den Zahlen zur Internationalen Bodenseeregion berücksichtigten Regionen/Städte/Kantone: Landkreis Oberallgäu, Kanton Appenzell-Ausserrhoden, Kanton Schaffhausen, Liechtenstein, kreisfreie Stadt Kempten) Foto: SPOT 6-Aufnahme, © Airbus DS 2017
30 JAHRE LABHARD MEDIEN EINE BILANZ VON THOMAS WILLAUER
„Und eines ist gewiss. Sollte es jemals so weit kommen, dass es keine Magazine mehr gibt, die auf Papier gedruckt sind, dann wird das auf Papier gedruckte Magazin eine Marktlücke sein.“ So lautete ein Fazit von mir in einem früheren Beitrag im Wirtschaftsmagazin Bodensee. Nun, so weit ist es nicht gekommen. Heute bestätigt sich immer mehr die Erkenntnis: „Menschen sind nicht digital. Wir sind und bleiben Wesen aus Fleisch und Blut, die sich in der analogen Welt, im Sinnlichen orientieren. Die digitale Evolution wird nur dann nicht ins Desaster führen, wenn sie sich rückkoppelt mit dem genuin Humanen, dem Maßvoll-Menschlichen. Es geht also auch, wenn nicht vor allem, um soziale Fragen: Fragen der Ermächtigung und Erleichterung, des Zugangs und des freien Willens, der äußeren Verbesserung und der inneren Erhellung“ (Matthias Horx). Diese neue gesellschaftliche Dimension nehmen wir als Verlagsunternehmen ernst, setzen sie in unserer Kommunikationsstrategie um und greifen in diese gesellschaftliche Debatte ein. Nutzen zu stiften für unsere Leserinnen und Leser und für unsere Kunden und gleichzeitig in gesellschaftlicher Verantwortung inhaltlich Position zu beziehen, das gehört für uns zusammen.
men. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist unsere Unabhängigkeit. Wir sind bewusst nicht das „Zentralorgan“ irgendwelcher Gremien oder Institutionen. Wir setzen auf Kooperation auf Augenhöhe mit den unterschiedlichsten Akteuren in der Region. Mit dem touristischen Bodensee Magazin sind wir seit über 30 Jahren Gästebringer und prägen erfolgreich das Image der Region, indem wir ihre Vielfalt als Einheit (als einheitlich erlebbaren touristischen Raum) darstellen. Das Bodensee Magazin wird von Übernachtungsgästen, Tagestouristen und freizeitaktiven Einheimischen (und immer wieder bei der Fachkräfteakquise) als touristisches Premiummagazin geschätzt. Mit dem Zeitungsformat Bodensee Magazin Aktuell informieren wir in den touristischen Kernzeiten die bereits angereisten Gäste (Vertrieb als Hotelzeitung), Tagestouristen wie auch die freizeitaktiven Einheimischen. Wir geben Tipps zu den tollsten Veranstaltungen, schönsten Ausflügen und kulturellen Highlights rund um den See.
Produktfamilie Bodensee Magazin Mit den einzelnen Magazinen unserer Produktfamilien Bodensee Magazin und Sachsen Magazin entwickeln wir für unsere Kunden individuell abgestimmte Werbemöglichkeiten, so, dass jedes Medium spezifischen Kommunikationsstrategien gerecht wird. Dies gelingt aber nur dann, wenn unsere Medien bei unseren Leserinnen und Lesern auch ankom-
Themenmarketing, neudeutsch „Storytelling“ Mit unseren Spezialmagazinen zu verschiedenen Themen (Vital, Wein, Geschichte, Schifffahrt) vertiefen wir touristisch relevante Themen. So haben wir in den letzten Jahren Publikationen zu Schloss Arenenberg, zur Kartause Ittingen und demnächst zum Feuerwehrmuseum im Schloss Salem veröffentlicht. Mit unserem Bodensee Magazin Spezial „Kirchen,
8 Menschen & Innovationen | Labhard Medien
Klöster und Konzil“, das 2018 in 4. Auflage erscheinen wird, haben wir wesentlich dazu beigetragen, dass das Thema „Klösterregion Bodensee“ nunmehr mit Hilfe von Interreg-Fördermitteln zu einem Markenleitprodukt entwickelt werden kann. Variable Geometrie Mit dem Oberschwaben Magazin tragen wir der differenzierten Betrachtung der Tourismusräume rund um den Bodensee Rechnung. Das Oberschwaben Magazin ist ein eigenständiges Verlagsprodukt der Labhard Medien GmbH und gleichzeitig eines der zentralen Werbemedien für die Tourismusregion Oberschwaben in Zusammenarbeit mit der touristischen Dachorganisation (Oberschwaben Tourismus GmbH – OTG). Mit dem Bodensee Magazin Spezial Schweiz schärfen wir in Kooperation mit der Thurbo AG, Thurgau Tourismus, St.Gallen-Bodensee Tourismus und Schaffhauserland Tourismus das internationale Profil der Bodenseeregion und bringen das touristische Angebot am Schweizer Seeufer stärker in die Erlebnismöglichkeiten der Gäste. Auch das Konstanz Magazin gehört in diese Reihe. Mit dieser Publikation, in Zusammenarbeit mit dem Stadtmarketing der Stadt Konstanz, zeigen wir Gästen und Einheimischen die größte Stadt am See in ihrer ganzen Vielfalt.
herzlich in Empfang. 2017 haben wir in Eigeninitiative und dann zusammen mit dem VTWB einen russischsprachigen Newsletter online aufgesetzt.
Kommunikation auf dem direkten Weg. Thomas Willauer im Gespräch mit EU Kommisar und Ministerpräsident a. D. Günther Oettinger.
Tradition muss gefeiert werden. 2014 lädt Labhard Medien zu „30 Jahre Bodensee Magazin“ auf die Insel Mainau.
Wachstumsstrategie I: Ganzjahresdestination Wir waren die ersten, die mit dem „Bodensee Magazin hitzefrei“, ein reich bebildertes Magazin nur mit Herbst- und Winterfotos veröffentlicht haben. Es geht dabei um die Aufgabe, die Bodenseeregion als touristische Ganzjahresdestination zu präsentieren. Redaktionell wie auch in unserer Bildauswahl machen wir deutlich: Der Bodensee hat 365 Tage im Jahr geöffnet. Wachstumsstrategie II: Medien für internationale Märkte Mit den fremdsprachigen Bodensee Magazinen (englisch, italienisch, französisch) geben wir dem Bodensee Tourismus attraktive Medien zur Bearbeitung entsprechender internationaler Quellmärkte an die Hand und nehmen unsere Gäste, die an den Bodensee kommen, auch in ihrer Sprache
Bodensee und Sachsen ganz nah. Bettina Gräfin Bernadotte im Gespräch mit Thomas Willauer und Jürgen Goller, Geschäftsführer Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen.
Wirtschaftsmagazin Bodensee Mit dem Wirtschaftsmagazin Bodensee betreiben wir Standortwerbung für die internationale Bodenseeregion. Das Wirtschaftsmagazin Bodensee – wenngleich es als Visitenkarte eines Wirtschaftsstandortes ein anderes Zielpublikum hat (Entscheider, Investoren, Bewerber) – verbindet Imagewerbung und konkrete Standortinformation mit Unternehmen und Personen und präsentiert die Vorteile der Gemeinsamkeiten in der Vierländerregion. Labhard Medien in Sachsen Seit 25 Jahren ist Labhard Medien auch in Sachsen verlegerisch unterwegs, mit einem ganz ähnlichen Portfolio wie am Bodensee: SachsenMagazin, SachsenMagazin Aktuell, Wirtschaftsmagazin Sachsen und das Lifestyle Magazin für den englischsprachigen Raum SIGHTGEIST u. v. m. werden dort produziert. Das Dresdner Verlagsbüro ist auch zuständig für das Projektmanagement des überregionalen Magazins GartenTour. Internetaktivitäten Labhard Medien hat von allen Tourismusmedien die größte crossmediale Kommunikation aufgebaut. Dies bezieht sich auf die Präsentation des Contents unserer Medien im Internet. Auf unserer Website www.labhard.de, aber auch über die Nutzung von Facebook und Twitter als Kommunikationsplattform. Bewusst steuern wir keine mit dem Verlagswesen nicht kompatiblen „neuen Geschäftsfelder“ an (z.B. Buchungsplattformen), sondern konzentrieren uns auf die Kommunikation entsprechend den jeweiligen Stärken des Mediums. 2017 ging unser Online-Shop neu überarbeitet an den Start und mit unserem Blog haben wir einen zusätzlichen Kommunikationskanal für uns, unsere Kunden und unsere Leserinnen und Leser aufgebaut. Dass unsere Magazine teilweise oder vollumfänglich auf der Online-Plattform issuu.com zu lesen sind, ist für uns selbstverständlich.
Fazit: Im Bereich der Kommunikation gibt es für uns heute keine Verabsolutierungen und keine Trennungen zwischen Print, Internet und der Kür, dem persönlichen Gespräch. Im Rahmen unserer verlegerischen Arbeit haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die Marke Bodensee Magazin auf allen medialen Kanälen zu entwickeln. Wir vertreten dabei die auf unseren Erfahrungen beruhende Überzeugung, dass Print in der Tourismuswerbung nach wie vor eine dominierende Rolle spielt. Im nationalen und internationalen Wettbewerb erlebt die Imagewerbung im Tourismus eine Renaissance. Und Image wird immer noch am erfolgreichsten über Printmedien transportiert. Gleichzeitig muss jede zeitgemäße, verlegerische Tätigkeit die Ursachen für krisenhafte Entwicklungen im Printbereich berücksichtigen. Diese Ursachen liegen häufig in der einfallslosen Kopie erfolgreich auf dem Markt platzierter Printmedien, in der Verabsolutierung und wenig professionellen Handhabung der elektronischen Medien und der damit verbundenen mangelnden Kreativität, Qualität und Kommunikationskompetenz. Für uns ist das Ansporn in den kommenden Jahren, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass unsere Produktfamilien auch „crossmedial“ weiter kräftig wachsen. www.labhard.de Labhard Medien | Menschen & Innovationen 9
INTERVIEW MIT WINFRIED HERMANN, MINISTER FÜR VERKEHR DES LANDES BADEN-WÜRTTEMBERG
DER GROSSE TRANSFORMATIONSPROZESS ZU
NEUER MOBILITÄT Herr Hermann, als Verkehrsminister sind Sie gewissermaßen auch Vorbild in Sachen umweltfreundlicher Mobilität. Welche Verkehrsmittel benützen Sie, wenn Sie zu Terminen außerhalb Stuttgarts unterwegs sind? Und schaffen Sie es als großer Verfechter des Radfahrens selbst noch regelmäßig aufs Velo? Ich wähle sehr bewusst aus, welches Verkehrsmittel ich benutze. Wenn es möglich ist, reise ich mit der Bahn zu auswärtigen Veranstaltungen. Mitte November bin ich beispielsweise mit dem TGV von Stuttgart nach Paris gefahren. Wenn Termine so eng aufeinander folgen, dass Fahrten mit dem Auto notwendig sind, steht für Ziele im Großraum Stuttgart ein Elektroauto und für größere Entfernungen ein Fahrzeug mit Plug-in-Hybridantrieb zur Verfügung. Innerhalb Stuttgarts fahre ich Bus oder Stadtbahn und oft mit dem Fahrrad – natürlich helmgeschützt. Vor allem in den wärmeren Monaten radele ich besonders gerne zur Arbeit ins Ministerium. Elektroautos sind längst alltagstauglich und gerade für Pendler gut geeignet. Dennoch finden sich zu wenige Käufer für die im Vergleich zu Autos mit Verbrennungsmotoren teuren Fahrzeuge. Was kann und wird das Land Baden-Württemberg tun, um den Ausbau der E-Mobilität zu forcieren? Im Juni 2017 hat die Landesregierung eine Landesinitiative für Elektromobilität beschlossen. Sie soll bis 2021 für ein effektives Marktwachstum in diesem Bereich sorgen. Wir ergänzen damit die Bundesförderung um insgesamt 43,5 Millionen Euro. Unser Fokus liegt auf der Elektrifizierung der Landesfahrzeugflotte und der Ladeinfrastruktur im Land. Zusätzlich unterstützen wir gewerblich genutzte E-PKW für zum Beispiel Pflegedienste, E-Busse, E-LKW, E-Lastenräder, Pedelecs und E-Roller in öf10 Menschen & Innovationen | Interview Winfried Hermann
HAT SCHON BEGONNEN
fentlichen Verleihsystemen. Eine große Herausforderung der E-Mobilität ist immer noch die Frage „Wo kann ich mein Fahrzeug aufladen?“. Daher wollen wir eine flächendeckende öffentliche Stromladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge aufbauen. Unser Ladesäulen-Programms soll ein Grundnetz an Ladesäulen in Baden-Württemberg werden. Konkret heißt das: Maximal 10 km bis zur nächsten Ladesäule. Auch am Bodensee sind Autozulieferer ansässig. Auf welche Veränderungen im Markt müssen sich die Unternehmen wie auch die Mitarbeiter einstellen? Eine zukunftsfähige Mobilität muss auch eine nachhaltige Mobilität sein! Sie wird elektrisch, vernetzt und automatisiert werden. Das sind grundsätzliche Veränderungen, für die die Bereitschaft zur Veränderung und zum Umdenken von großer Bedeutung ist. Das ist nicht immer einfach. Aber wir sind der Überzeugung, dass die Elektromobilität für den Automobilstandort Baden-Württemberg Chancen und Potenziale bietet. Wenn wir diese nicht sehen und nutzen, werden wir im weltweiten Wettbewerb verlieren. Der große Transformationsprozess zu neuer Mobilität hat schon begonnen. Digitalisierung ist sowohl bei der Entwicklung neuer Fahrzeuge als auch in der Verkehrspolitik ein bestimmendes Thema. Wie wird Mobilität im Jahr 2030 aussehen? Und welchen Einfluss hat eine solche Zukunftsprognose auf den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur heute? Die Mobilität im Jahr 2030 ist vielfältig und wird durch technische Entwicklungen und die Ansprüche von Bürgerinnen und Bürger nachhaltig gestaltet. Mobilität ist nicht mehr nur auf ein Verkehrsmittel ausgerichtet, sondern
„Im Juni 2017 hat die Landesregierung eine Landesinitiative für Elektromobilität beschlossen. Sie soll bis 2021 für ein effektives Marktwachstum in diesem Bereich sorgen.“
multimodal, also verkehrsmittelübergreifend. So ist es beispielsweise denkbar, dass autonome Kleinbusse gerade im ländlichen Raum flexibel und bedarfsorientiert den Anschluss an den ÖPNV sicherstellen. Über eine digitale Plattform könnte gebucht werden und ein freies Fahrzeug nahezu in Echtzeit bereitgestellt werden. Das Konzept nennt sich „Mobilität on demand“, also „Mobilität auf Nachfrage“. Die Hintergrundsysteme berechnen dabei die optimale Route, damit alle Mitfahrenden am schnellsten und am günstigsten an ihr Ziel kommen. Bereits im Fahrzeug ließe sich das Pedelec buchen, um am Zielort die letzte Meile entspannt, umweltfreundlich und zügig zurückzulegen. 2030 sind fast alle Neu-Fahrzeuge elektrisch unterwegs. Die intelligente Straße wird vielerorts zum Standard gehören. Ampeln verändern automatisch ihre Programme in Abhängigkeit des Verkehrsaufkommens. Parkhäuser sind mit Sensoren ausgestattet, die nicht nur eine Vorabbuchung ermöglichen, sondern dem Auto sogar beim Parkplatzsuchen helfen. Die Suche nach einem Parkplatz macht heute mancherorts 30 Prozent des Gesamtverkehrs aus, da kann man sich ja vorstellen, wie viel angenehmer das Stadtbild durch solche Weiterentwicklungen werden könnte. Auch wenn der Weg dahin noch lang ist, müssen wir schon heute die entsprechenden Voraussetzungen schaffen und diese Zukunftsvisionen bei Planung und Bau von Schienenwegen, Radwegen und Straßen schon jetzt mitdenken.
Nicht nur in und um die großen Zentren wie Stuttgart sind Staus alltäglich, sondern seit vielen Jahren auch am Bodensee Realität. Der Ausbau der B31 und der B33 sind bereits im Gange, welche neuen Entwicklungen und verkehrlichen Maßnahmen könnten die Situation in Zukunft entschärfen? Der Sanierungs- und Modernisierungsprozess ist riesig. Zahlreiche Baustellen werden zum Teil Stau produzieren. Das ist unvermeidbar. Wir müssen aber auch eine Verkehrswende einleiten, die den Modalsplit zugunsten umweltfreundlicher Transportmittel verschiebt. Auch im Straßenbau wird sich vieles verändern. Wir waren zum Beispiel mit dem Testlauf der „digitalen Baustelle der Zukunft“ an der L1205 im schwäbischen Filderstadt sehr erfolgreich. Dort ist es in einem dreijährigen Forschungsprojekt durch die Nutzung künstlicher Intelligenz gelungen, dass sich Logistikketten im Asphaltbau- und zwar vom Mischwerk bis zur Verdichtung- selbst optimieren konnten. Durch Soft- und Hardware Innovationen konnten selbstständig fahrende Asphaltfertiger eingesetzt werden. Zukünftig könnten solche intelligenten Systeme häufiger eingesetzt werden und dazu beitragen, dass es deutlich weniger logistikbedinge Stillstände auf Baustellen geben wird. Insgesamt erhoffen wir uns eine Reduzierung der Baustellendauer und dadurch natürlich auch weniger Staus. Interview Winfried Hermann | Menschen & Innovationen 11
Das Land kommt in Bewegung. Die neue Mobilitätsmarke ist da.
Aus 3-Löwen-Takt wird bwegt. Freuen Sie sich auf den neuen Personennahverkehr. Auf komfortablere Züge, bessere Verbindungen und mehr Umweltfreundlichkeit.
bwegt.de
Medien für Tourismus und Standortmarketing Labhards
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Radlerparadies Oberschwaben
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DAS STILLE
ÖRTCHEN MIT DEM
WASSERSTRAHL WELLNESS FÜR DEN PO – FÜR JEDEN GESCHMACK UND JEDEN GELDBEUTEL
Hingucker im Bad: Geberit AquaClean Mera verkörpert zeitlose Eleganz und fügt sich harmonisch in jedes Badambiente ein.
Das Dusch-WC – in Japan sind bereits über 75 Prozent der Privathaushalte mit den Komforttoiletten ausgestattet, langsam aber sicher erobern sie nun auch Deutschlands Badezimmer. Doch was ist eigentlich genau ein Dusch-WC und für wen eignet es sich?
Ein Dusch-WC vereint die Funktionen einer Toilette mit der Reinigungsmöglichkeit eines Bidets. Dabei fährt per Knopfdruck ein Duscharm aus und reinigt den Intimbereich sanft mit einem körperwarmen Duschstrahl. Das Waschen nach dem Toilettengang sorgt für ein angenehmes Gefühl von Sauberkeit und ist auch eine Wohltat für die Haut. Nach der Anwendung fühlt sich der Nutzer dauerhaft erfrischt.
Die sanfte Reinigung mit Wasser Die Reinigung mit Wasser ist die natürlichste, hautschonendste und gründlichste Form der Körperhygiene. Ein Beispiel: Ein Kfz-Mechaniker reinigt sich nach getaner Arbeit mit einem trockenen Handtuch, um sich von Öl und Schmiere zu befreien. Unvorstellbar, nicht wahr? Daher ist Wasser auch nach dem Toilettengang die richtige Wahl, um sich zu reinigen. „Die Reinigung mit Wasser ist sowohl trockenem als auch feuchtem Toilettenpapier eindeutig vorzuziehen, weil sie viel sanfter und gründlicher ist. Klares Wasser enthält keine allergieauslösenden Stoffe. Zudem entsteht beim Waschen mit Wasser keine Reibung, es muss kein Druck aufgewendet werden“, erklärt Dr. med. Andrea Dietrich, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie. Die Hautärztin rät Patienten mit sensibler oder bereits geschädigter Haut sowie Hautgesunden daher, ein Bidet oder besser noch ein Dusch-WC zu benutzen.
Große Vielfalt an Komforttoiletten: Welches Modell ist das richtige? Egal ob kleines oder großes Budget, ob Neubau oder Altbau – auf ein Dusch-WC muss heute niemand mehr verzichten. Das Angebot am Markt ist groß und stellt für fast jede Einbausituation und jeden Geldbeutel Mo-
delle bereit. Doch wer die Wahl hat, hat auch die Qual: Welches Dusch-WC ist für welchen Bedarf geeignet? Viele Dusch-WCs können weit mehr, als nur den Intimbereich mit Wasser zu reinigen. Es gilt, sowohl die Bausituation als auch die persönlichen Vorlieben zu bedenken. Es empfiehlt sich, gut zu überlegen, welchen Nutzen die Toilette bieten soll und wie viel Komfort man wirklich braucht. Wissen sollte man ebenso, dass der Begriff des Dusch-WCs nicht nur die Komplettanlagen mit Sanitärkeramik umfasst, sondern auch die WC-Aufsätze mit Dusch-Funktion. Beide Varianten können neben der Po-Dusche weiteren Komfort rund um die Toilette bieten.
Einfach und wirkungsvoll: Dusch-WCs mit Basisfunktion Die Grundfunktion eines Dusch-WCs ist es, den Intimbereich sanft mit einem warmen Wasserstrahl zu reinigen. Die Funktion wird über eine Fernbedienung oder das Bedienfeld am WC-Sitz ausgelöst. Zusätzlich kann der Nutzer per Knopfdruck meist die Wasserstrahlstärke und die Position des Duscharms verstellen. Wem es tatsächlich nur auf die Reinigung mit Wasser ankommt, ist mit einem solchen Dusch-WC mit Basisfunktion gut beraten. Auf schickes Design muss dabei nicht verzichtet werden: Das Dusch-WC wurde von dem italienischen Designer und Architekten Matteo Thun entworfen und mit zahlreichen Designpreisen ausgezeichnet. Herzstück der Dusch-WCs ist die patentierte WhirlSpray-Duschtechnologie: Der Duschstrahl wird dank dynamischer Luftbeimischung verfeinert und sorgt so für eine schonende und gezielte Reinigung des Intimbereichs. Die Intensität ist in fünf Stufen regulierbar. Die intelligente Technik für die Duschfunktion sowie sämtliche Anschlüsse für die Strom- und Wasserversorgung sind unsichtbar in die Keramik integriert.
Schlicht und elegant: Das Dusch-WC Geberit AquaClean Sela von Matteo Thun passt stilistisch in jedes Badambiente. Die Komforttoilette verfügt nun auch über die patentierte WhirlSpray-Duschfunktion.
Schonende Reinigung: Die patentierte WhirlSpray-Duschtechnologie sorgt für ein sanft-vitalisierendes Duscherlebnis bei geringem Wasserverbrauch.
Kompakter Alleskönner: Geberit AquaClean Tuma ermöglicht mit seinen kompakten Maßen eine optimale Raumausnutzung.
Viele Zusatzfunktionen: Komforttoiletten für verschiedene Ansprüche Wer kennt das nicht, man muss auf die Toilette und möchte am liebsten rückwärts aus dem Raum gehen, weil zuvor jemand ein großes Geschäft gemacht hat. Daher bietet sich vor allem für Gästetoiletten, aber auch fürs Familienbad eine Toilette an, die mit einer Geruchsabsaugung ausgestattet ist. Schlechte Gerüche werden direkt in der WC-Keramik abgesaugt und gelangen gar nicht erst in den Raum. Nützlich kann auch eine automatische Trocknung sein: Wer seinen Intimbereich besonders schonend pflegen möchte, sollte auf einen Warmluftföhn am Dusch-WC nicht verzichten. Der Po wird sanft mit warmer Luft getrocknet. Highend-Modelle wie das Dusch-WC AquaClean Mera 16 Menschen & Innovationen | Geberit Vertriebs GmbH
Comfort von Geberit bieten weitere Komfortfunktionen wie beispielsweise eine Ladydusche, eine Sitzheizung und eine berührungslose WC-DeckelAutomatik.
Ausgezeichnetes Design – Geberit AquaClean Mera Trotz der vielen Funktionen wirkt das Dusch-WC AquaClean Mera leicht und scheint vor der Wand zu schweben: Dieser Eindruck entsteht durch eine verchromte Designabdeckung hinter der sämtliche Strom- und Wasseranschlüsse verborgen sind. Die Umgebung spiegelt sich in der Chromoberfläche, wodurch sich der Zusammenhang zwischen Wand und WC optisch auflöst. Zu verdanken ist dies dem „floating design“ des renommierten Designers Christoph Behling, der als Chefdesigner des Schweizer Uhrenherstellers TAG Heuer bekannt ist. Dank ausgeklügelter Technik
OOHH!
DER ERSTE DUSCHWC-BLOG DER WELT VON GEBERIT
Obwohl sich das Dusch-WC langsam, aber sicher seinen Platz in Deutschlands Badezimmern erobert, ist eine offene Kommunikation über Intimhygiene mit Wasser noch ein großes Tabu. Fest davon überzeugt, dass die Reinigung mit Wasser sanfter, schonender und nicht zuletzt umweltfreundlicher ist als die Papier-Variante, soll der Oohh! Geberit AquaClean Blog das Dusch-WC und seine Vorteile für ein hygienisches „Untenrum“ gesellschaftsfähig machen. „Unser Blog wird in erster Linie Tabus brechen. Am besten gelingt das mit interessanten und informativen Themen, die den Lesern die Welt rund um das Dusch-WC neu eröffnen, wie unterhaltsame Berichte rund um Badezimmer, Wellness, Well-being und Lifestyle“, erzählt Volker Röttger, Leiter Marketing Kommunikation bei Geberit. Es lohnt sich, reinzuklicken: www.blog.geberit-aquaclean.de „Wir möchten Hürden abbauen und eine Beziehung zum Leser aufbauen. Denn wir wollen Interessierte an die Hand nehmen, in die AquaClean Welt entführen, sie davon begeistern und so viele Oohh-Momente schaffen”, ergänzt Röttger. Gemeinsam mit zwei Kolleginnen stellt er das Autorenteam, das wöchentlich auf dem Geberit AquaClean Blog schreibt. Für noch mehr positive Erlebnisse und Frische auf dem Blog lädt das Team regelmäßig Gast-Autoren ein. So berichtet beispielsweise Bestseller-Autorin und „Klobetrotterin” Nina Sedano von den Toiletten in aller Welt. Weiter geht es mit Testberichten von Bloggern, Interviews mit Dusch-WC-Experten aus der Wissenschaft oder einer eher ästhetischen Betrachtung des stillen Örtchens aus den Augen eines Künstlers.
Das Dusch-WC aus verschiedenen Perspektiven In drei thematischen Kategorien dreht sich im Blog alles um das Thema Dusch-WC: In „Bad & Design“ dürfen sich die Leser auf spannende Beiträge rund um die Welt des Dusch-WCs freuen, wie edle Ma-
sind sämtliche Strom- und Wasseranschlüsse in das elegante Gehäuse integriert. Für ihre edle Erscheinung wurde die Komforttoilette mehrfach mit renommierten Designpreisen ausgezeichnet. „Für viele Menschen hat Luxus etwas mit teuren Materialien wie Gold und Diamanten zu tun“, sagt Christoph Behling, „für mich ist es das Ziel von Luxus, besondere Freude ins tägliche Leben zu bringen“. Das Dusch-WC AquaClean Mera ist so eine kleine Freude: „Damit wird die Nutzung der Toilette zum Vergnügen“, so der Designer.
Neue Maßstäbe in Design und Technologie Geberit AquaClean Mera verwandelt auch das kleinste Badezimmer in eine Wellness-Oase. Das Premium Dusch-WC ist in zwei Ausführungen erhältlich und vereint ein schickes Exterieur mit praktischen Funktionen:
terialien, angesagte Farbkonzepte und neue Trends fürs Badezimmer. Bei „Zu Gast“ berichten unterschiedliche Autoren exklusiv von ihren ganz persönlichen Erfahrungen mit dem Dusch-WC. Last but not least bietet die Kategorie „Service & Ratgeber“ die Gelegenheit, unzählige Informationen rund um die Toilette zu sammeln. Auch Interaktion ist gefragt: Gewinnspiele laden zwischendurch zum Mitmachen ein und locken mit attraktiven Gewinnen rund um das Dusch-WC. User können Blogbeiträge um eigene Fragen ergänzen. So entsteht eine umfassende, interaktive Dusch-WC-Onlinefibel, die von jedermann eingesehen werden kann.
Während das AquaClean Mera Classic bereits durch eine innovative Ausstattung überzeugt, bietet die Ausführung Comfort weitere Wohlfühlfunktionen. Äußerlich sind Geberit AquaClean Mera Classic und Comfort identisch: Hochwertige Materialien, sanfte Linien und fließende Übergänge zeichnen beide Dusch-WC-Modelle aus.
Hochwertige Ausstattung mit vielen Funktionen Zur hochwertigen Ausstattung des Modells Geberit AquaClean Mera Classic gehören unter anderem eine Geruchsabsaugung, ein Warmluftföhn, die patentierte Whirlspray-Technologie sowie eine separate Ladydusche mit einem besonders weichen Duschstrahl. Ein hybrides Warmwassersystem, bestehend aus einer Kombination von Durchlauferhitzer Geberit Vertriebs GmbH | Menschen & Innovationen 17
„FÜR VIELE MENSCHEN HAT LUXUS ETWAS MIT TEUREN MATERIALIEN WIE GOLD UND DIAMANTEN ZU TUN.“
Designer Christoph Behling: „Mit dem neuen Dusch-WC AquaClean Mera von Geberit wird die Nutzung der Toilette zum Vergnügen.“
und Warmwasserspeicher, stellt sofort und anhaltend Wasser in der gewünschten Temperatur bereit. Ein weiteres Highlight ist die spülrandlose WC-Keramik mit der TurboFlush-Spültechnik. Die von Geberit entwickelte asymmetrische Innengeometrie der WC-Keramik ermöglicht eine besonders gründliche und leise Ausspülung. Die hochwertige Keramik ist mit einer speziellen Oberflächenbeschichtung gegen Schmutzablagerungen versehen. Unzugängliche Bereiche sind stark reduziert – Ecken und Kanten fehlen gänzlich. Die Comfort-Variante hält zusätzliche Annehmlichkeiten bereit: Nähert sich der Nutzer dem WC, aktiviert eine Nahbereichserkennung die optional einstellbare WC-Sitzheizung. Diese ist in den ergonomisch geformten WCSitz integriert und verbraucht nur dann Strom, wenn sie auch tatsächlich
benötigt wird. Für noch mehr Komfort sorgen ein sich automatisch öffnender und schließender WC-Deckel sowie ein dezentes Licht zur besseren nächtlichen Orientierung.
Schlankes Dusch-WC für jedes Bad – Geberit AquaClean Tuma Das Dusch-WC AquaClean Tuma vereint schlicht-elegantes Design mit praktischen Funktionen. Dank ihrer kompakten Form ermöglicht die Komforttoilette eine optimale Raumausnutzung. Bei der Gestaltung setzte Geberit erneut auf den Designer Christoph Behling, der bereits für den Entwurf des Dusch-WCs AquaClean Mera verantwortlich gewesen ist. Gemeinsam mit Geberit hat er ein Komfort-WC kreiert, das trotz zahlreicher Funktionen besonders schlank und elegant wirkt.
Wenn das Traumbad Wirklichkeit wird – Inspiration für besondere Baderlebnisse So vielfältig wie die Menschen sind, so individuell sind ihre Bedürfnisse. Das gilt auch für ihre Wünsche und Anforderungen an die Badgestaltung. Mit den Sanitärprodukten von Geberit und Keramag steht für nahezu jede Anforderung die passende Lösung bereit. Individuelle Kombinationsmöglichkeiten und Funktionen fügen sich so zum persönlichen Traumbad. Wer Inspirationen für die Badeinrichtung sucht, wird im Bad-Journal von Geberit fündig. Exklusive Einblicke in die Nutzungsgewohnheiten und Badgeschichten ausgewählter Persönlichkeiten regen die Fantasie zur Neugestaltung des eigenen Badezimmers an. Moderne Badserien und Sanitäranlagen, die Wellness für zu Hause versprechen, lassen keine Wünsche offen. Als Designmagazin und Produktkatalog punktet das Bad-Journal mit seinen zahlreichen Einrichtungsbeispielen. Online-Inspiration gibt es unter www.bad-journal.de.
18 Menschen & Innovationen | Geberit Vertriebs GmbH
Ein echter Hingucker ist die Designabdeckung. Sie verbirgt elegant die Technik und harmoniert in Farbe und Material mit den WC-Betätigungsplatten von Geberit. Die Abdeckung ist in weiß-alpin, Edelstahl gebürstet, Glas weiß und Glas schwarz erhältlich. Das Modell AquaClean Tuma bietet außer der Dusch-Funktion mit patentierter Whirlspray-Technologie einen Föhn, eine Geruchsabsaugung, eine Ladydusche und eine WC-Sitzheizung.
Einbau von Komplettanlagen Bei Komplettanlagen wie AquaClean Mera, AquaClean Tuma oder AquaClean Sela bilden die Sanitärkeramik und die Technik für die Funktionen eine Einheit. Im Idealfall sorgen die Designer für fließende Übergänge zwischen den technischen Installationen und der WC-Keramik. Komplettanlagen werden vor allem bei Neubauten oder umfangreichen Sanierungen eingebaut, da der benötigte Stromanschluss und der zusätzliche Wasseranschluss ganz leicht mit eingeplant werden können. Es ist jedoch auch möglich, eine Komplettanlage ohne großen Aufwand nachzurüsten. Zum Beispiel kann eine sogenannte Designplatte, wie sie Geberit anbietet, vor den bestehenden Spülkasten hinter der Wand gesetzt werden – eine elegante Lösung für den nachträglichen Einbau eines Dusch-WCs. Die schicke Platte mit Glasoberfläche deckt die nötigen Anschlussleitungen für das Dusch-WC ab und sorgt für einen ästhetischen Gesamteindruck im Bad. Ist ein Spülkasten vor der Wand vorhanden, bietet sich der Einbau eines Monolith Sanitärmoduls für WCs, ebenfalls von Geberit, an. Das elegante Modul verbirgt unter einer Hülle aus Glas und Aluminium einen Spülkasten und alle Anschlüsse für ein Dusch-WC. Es wird anstelle des alten Spülkastens auf den vorhandenen Anschlüssen installiert – eine stilvolle Lösung für das Nachrüsten eines Komfort-WCs, die das Bad auch optisch aufwertet.
Ideal für Mietwohnungen – WC-Aufsatz AquaClean Tuma Alternativ zur Komplettanlage bietet Geberit AquaClean Tuma auch als WC-Aufsatz zum Nachrüsten an. Dieser lässt sich problemlos auf verschiedene vorhandene WC-Keramiken montieren und kann vor allem in Mietwohnungen einfach nachgerüstet werden. Dafür benötigt der Nutzer lediglich einen Strom- und Wasseranschluss sowie einen kompatiblen Spülkasten.
Komfortable Bedienung Für die Steuerung der Dusch-WCs AquaClean Mera und AquaClean Tuma ist neben einer Fernbedienung optional auch ein Wandbedienpanel erhält-
lich. Beide Bedienelemente sind übersichtlich gestaltet und lassen sich intuitiv bedienen, ohne dass sich der Nutzer zuvor mit langen Gebrauchsanweisungen auseinandersetzen muss. Die Fernbedienung bietet zudem die Möglichkeit, nutzerindividuelle Programmabläufe einzugeben, zu speichern und auf Tastendruck abzurufen. Wer mag, kann seine Toilettenhygiene auch per Fernbedienungs-App mit dem Smartphone steuern. Neben der einfachen Handhabung und verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten bietet die App dem Nutzer den Vorteil, dass er sein individuelles Benutzerprofil auf Reisen mitnehmen und dieses problemlos in Hotels abrufen kann.
Kurz und bündig: Die Geberit Gruppe – Design meets Function Design, Komfort, Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit – das sind die Gradmesser der weltweit tätigen Geberit Gruppe, zu der seit 2015 auch die Marke Keramag gehört, bei der Entwicklung von Sanitärprodukten. Ziel des Sanitärprodukteherstellers ist es, mit innovativen Lösungen die Lebensqualität der Menschen nachhaltig zu verbessern. Deshalb entwickelt das Unternehmen seine Produkte, Systeme und Dienstleistungen kontinuierlich weiter und setzt als europäischer Marktführer in der Sanitärtechnik laufend neue Maßstäbe. So eignen sich die Produkte von Geberit sowohl für den Neubau als auch für die Modernisierung. Das Spektrum umfasst neben Sanitär- und Rohrleitungssystemen auch Keramiken, Badezimmermöbel, Duschen und Badewannen. Bei der Gestaltung legt der Sanitärtechnikexperte höchsten Wert auf Design und Komfort. Deshalb zeichnen sich die Neuentwicklungen nicht nur durch eine ansprechende Optik, sondern auch durch ihre besonders hohe Funktionalität und Pflegeleichtigkeit aus.
KONTAKT Geberit Vertriebs GmbH Theuerbachstraße 1, D-88630 Pfullendorf Tel. +49 (0) 7552 93401 www.geberit.de, www.geberit-aquaclean.de www.keramag.de, www.blog.geberit-aquaclean.de
Trotz der vielen Funktionen wirkt das Dusch-WC AquaClean Mera leicht und scheint vor der Wand zu schweben: Dieser Eindruck entsteht durch eine verchromte Designabdeckung, hinter der sämtliche Strom- und Wasseranschlüsse verborgen sind.
Geberit Vertriebs GmbH | Menschen & Innovationen 19
AUTOBAU
FREIE FAHRT FÃœR GELUNGENE EVENTS
20 Menschen & Innovationen | autobau AG
Historische Gebäude, spannende Rahmenprogramme und eine topmoderne Eventinfrastruktur inmitten der außerordentlichen Fahrzeugsammlung des früheren Rennfahrers Fredy Lienhard, der auch als Unternehmer sehr erfolgreich unterwegs ist. Ein Tagesausflug in die Ostschweiz lässt sich ideal mit einem Besuch der autobau Erlebniswelt vereinen. Sie ist in einem ehemaligen Alkohollager der Eidgenössischen Zollverwaltung aus dem 19. Jahrhundert beheimatet, in der Nähe von Bahnhof und Hafen. In den früheren Industriehallen des Alkohollagers ist heute die Autosammlung des Unternehmers Fredy Lienhard untergebracht. Er war während 40 Jahren Rennfahrer und hat mit der autobau Erlebniswelt seine Leidenschaft für Autos, Tempo und Design der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Alles dreht sich um Räder 125 Fahrzeuge sind in den geschichtsträchtigen Gebäuden ausgestellt: Von schnellen, technisch perfektionierten Rennautos über klassische und edle Sportwagen bis zu futuristischen Konzeptfahrzeugen reicht die Kollektion. Das Besondere an der autobau Erlebniswelt ist, dass die Autos nicht hinter Absperrungen stehen. Sie sind mit allen Sinnen und auch multimedial erlebbar. Seit Oktober 2016 sind unter anderem zwölf Formel-1-Wagen des ehemaligen Schweizer Rennfahrers und Rennstallbesitzers Peter Sauber in einem gigantischen historischen Stahltank ausgestellt.
Grillieren mit Kunst Inmitten von glänzendem Stahl organisiert das Team von autobau Events für Firmen, Privatpersonen und Vereine. Exquisite Galadinners, konstruktive Seminare, fröhliche Feste für Mitarbeitende, Stehlunchs mit angeregten Diskussionen, lebhafte Vereinsessen oder fröhliche Geburtstagsfeiern – alles ist möglich in den über 100-jährigen Gebäuden. Apéros und einfache, aber nicht weniger delikate Essen richtet autobau selber aus, für große Gruppen arbeitet der Eventspezialist mit bewährten Cateringpartnern zusammen. Oder er stöbert neue, unterhaltsame Attraktionen auf. Ab Frühling 2018 beispielsweise wird mit Kunst grilliert: Ein massiver Feuerring, edel gerostet, schafft ein geselliges, gemütliches und ästhetisches Erlebnis.
Einmal ein Rennfahrer sein Für einen Event genauso wichtig wie das Essen ist das Rahmenprogramm. Das Angebot in der autobau Erlebniswelt ist umfangreich. Ein besonderes Ereignis ist eine Führung durch die Ausstellung, denn sie eröffnet technische, verblüffende und amüsante Details zu den Autos. Geschicklichkeitsfahrten versprechen Lacher, Taxifahrten auf der hauseigenen Rundstrecke sorgen für Nervenkitzel. Der Fahrsimulator lässt authentische Rennfahrergefühle aufkommen und die Carrerabahn begeistert auch die Großen. Das autobau Team macht jeden Event zu einem besonderen, individuellen Erlebnis. Eine Welt mit tollem Eventangebot, einsatzfreudigem Team und bleibenden Erlebnissen nicht nur für Autobegeisterte. Wer die autobau Erlebniswelt kennenlernen will, fährt in die Hafenstadt Romanshorn am Bodensee. autobauTM AG Raffael Soppelsa, Egnacherweg 7 CH-8590 Romanshorn, Tel. +41 (0) 71 4600066 info@autobau.ch, www.autobau.ch autobau AG | Menschen & Innovationen 21
TOP-PHARMADIENSTLEISTER MIT WEITBLICK Vetter ist einer der weltweit führenden Pharmadienstleister für die Entwicklung, keimfreie Abfüllung und Verpackung von Spritzen und anderen Injektionssystemen – unter anderem zur Behandlung von Krankheiten wie Multiple Sklerose, schwere rheumatische Arthritis und Krebs. Das Ravensburger Familienunternehmen hat sich durch hohe Qualität und Zuverlässigkeit weltweit einen Namen gemacht – aus gutem Grund.
Verlässliche Partnerschaften
KONTAKT Vetter Pharma-Fertigung GmbH & Co. KG Schützenstraße 87 D-88212 Ravensburg Tel. +49 (0) 751 37000 Fax: +49 (0) 751 37004000 info@vetter-pharma.com www.vetter-pharma.com
Etwa 200 Millionen sterile Einheiten für die Pharmabranche stellt Vetter jährlich her. Anspruch und oberstes Ziel lauten dabei: Keine davon darf einen Fehler haben. Das verdeutlicht am besten, warum die weltweiten Top 20 Pharma- und Biotechunternehmen die Dienstleistungen von Vetter in Anspruch nehmen. Außerdem schätzt man Vetter als wichtigen Impulsgeber und Partner, der seine Kunden von der frühen Entwicklung neuer Wirkstoffe bis zur behördlichen Zulassung und anschließenden Marktversorgung unterstützt. Eine Erfolgsgeschichte, die auch folgende Zahlen belegen: In den letzten zehn Jahren hat sich die Mitarbeiterzahl um ca. 2.500 auf etwa 4.300 erhöht.
Regionale Stärke Trotz eines kontinuierlichen Wachstums ist Vetter bodenständig geblieben und stolz auf seine oberschwäbischen Wurzeln. Als Unternehmen in Familienbesitz agiert der Pharmadienstleister losgelöst von externen Investoren und bietet somit ein rundum stabiles Umfeld – sowohl für Kunden als auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In Oberschwaben besitzt Vetter insgesamt vier hochmoderne Fertigungsstätten für die Abfüllung und Verpackung von Medikamenten. Das Stammwerk und wichtige Bereiche der Entwicklung befinden sich direkt in Ravensburg. Eine zweite Fertigungs- und Verpackungsstätte liegt im südlichen Industriegebiet Ravensburg Mariatal, eine dritte unmittelbar am Bodensee in Langenargen. Darüber hinaus hat Vetter in der Region weitere Betriebsstätten für Logistik und Qualitätskontrolle. Das Unternehmen
22 Menschen & Innovationen | Vetter Pharma-Fertigung GmbH & Co. KG
bekennt sich klar zu einem schonenden Ressourceneinsatz an allen Standorten, beispielsweise durch die Einbindung von Sonnenenergie, Geothermie oder einem Blockheizkraftwerk.
Internationale Präsenz Internationalisierung ist für den Pharmadienstleister keine Vision mehr, sondern Realität: Wichtigste Absatzmärkte sind neben Europa auch die USA und Asien. In Chicago verfügt Vetter über einen Standort, in dem wichtige Entwicklungsschritte für die spätere Abfüllung der Wirkstoffe in Ravensburg und Langenargen stattfinden. In Singapur und Tokio ist man zudem mit Vertriebsbüros vertreten, um die Präsenz sowie die Wahrnehmung des Serviceportfolios auch auf dem asiatischen Markt weiter zu stärken.
Attraktives Arbeitsumfeld Vetter investiert beständig in seine Belegschaft. So profitieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von zahlreichen Vorteilen wie einem attraktiven Entlohnungssystem, Fitness- und Sportangeboten, flexiblen Arbeitszeitmodellen und Unterstützung bei der Kinderbetreuung. Außerdem bietet das Unternehmen seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den exklusiven Zugang zu unternehmenseigenen Ferienhäusern. So trägt Vetter dazu bei, dass Mitarbeiter sich wohlfühlen und ausgeglichener arbeiten können – in allen Lebensabschnitten und auf vielen Arbeitsebenen. 2017 wurde der Pharmadienstleister darüber hinaus als „TOP Arbeitgeber“ Deutschlands ausgezeichnet und gehört somit laut FOCUS-Studie zu den 1.000 besten Arbeitgebern Deutschlands.
TYPISCH VETTER: ALS INTERNATIONALER PHARMADIENSTLEISTER ZAHLREICHE
PERSPEKTI EN IN DER REGION SCHAFFEN.
Als international führender Pharmadienstleister und unabhängiges Unternehmen in Familienbesitz unterstützen wir Arzneimittelhersteller in der sterilen Abfüllung und Endverpackung von Spritzen und anderen Injektionssystemen. Dies sowohl in der klinischen Entwicklung neuer Präparate als auch bei der globalen Marktversorgung. Qualität steht bei unserer Arbeit seit jeher an oberster Stelle. Auch setzen wir immer wieder neue Trends und Standards in unserer Branche. Mit dem Ergebnis: Auf uns verlassen sich nicht nur zahlreiche der größten Pharmaund Biotech-Unternehmen der Welt, sondern vor allem Millionen von Patienten. Ohne ein verantwortungsvolles Arbeiten auf allen Ebenen wäre das nicht möglich – von der Produktion bis zur Verwaltung. Das macht uns stark für ein weltweites Wachstum und den sich ständig wandelnden Gesundheitsmarkt. Es bietet aber auch Chancen für unsere Mitarbeiter.
Entdecken Sie Ihre Möglichkeiten bei uns: Leben. Qualität. vetter-pharma.com / karriere
Cross-Media Kommunikationsstrategie für MKR Metzger Recyclingsysteme
Ein führendes Technologieunternehmen für ganzheitliche Lösungen. Mit dem Slogan „Pure. Sustainable. Effective.“ kommuniziert MKR Metzger klar, wo die Unternehmenskompetenzen und Marktleistungen positioniert sind. Es geht um die Wiederaufbereitung verunreinigter Prozessmedien, z. B. bei Kühlschmierstoffen unter Einsatz des MKR-Saugfilterwagens SF 500. Ein weiteres wichtiges Technologiefeld des Unternehmens stellen die MKR-Verdampfer-Lösungen dar. Diese kommen nicht nur beim Aufbereiten von Wasch- und Vorbehandlungsmedien zum Einsatz. Sie bilden auch für NC-Fertigungsbetriebe die entscheidende Einsparung von Entsorgungskosten. Wichtig zu erwähnen ist, dass die ET-Verdampfer-Linie mit einem Bruchteil des Energiebedarfs herkömmlicher Verdampfer-Typen auskommt. Warum dem so ist, wurde an der wichtigen, internationalen Leitmesse der Metallbearbeitungs- und Maschinenindustrie, EMO 2017 in Hannover, den interessierten Messebesuchern verdeutlicht. Cross-medial wurden die verschiedenen Aktivitäten im Hinblick auf die EMO 2017 strategisch, im Einklang mit den mittelund längerfristigen Unternehmenszielen von MKR Metzger geplant und durch Meyer-Hayoz Design Engineering entworfen und umgesetzt. Die hierbei größte Neuerung für MKR Metzger stellte der ganz auf digitale Medien ausgelegte Kampagnen-Auftritt dar. Zusammen mit einem professionellen Film-Team wurde eine Reihe von Image-Clips erarbeitet und direkt vor Ort in Monheim gedreht, welche nach einem genau abgestuften Zeitplan vor, während und nach der EMO 2017 online gestellt wurden.
Gründer Anderl Metzger und Geschäftsführer Thomas Metzger
MKR Metzger: Partner für ganzheitliches Recycling
KONTAKT MEYER-HAYOZ DESIGN ENGINEERING GmbH Zollernstrasse 26 D-78462 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 90930 info.de@meyer-hayoz.com www.meyer-hayoz.com
Am Anfang war die Idee von Anderl Metzger, Kühlschmierstoffe vor Ort zu pflegen. Sie fand im MKR Saugfilterwagen von 1991 ihre erste Umsetzung. Dessen Grundprinzip bewährt sich unverändert. Was die jüngste Gerätegeneration vom Ur-Saugfilterwagen unterscheidet, sind erweiterte Funktionen und volumenmäßig abgestufte Ausführungen. Verdampfer baut MKR seit 1995. Der Fokus des Unternehmens umfasst also den ganzen Lebenszyklus von Prozessmedien aller Art. Mit dem 2005 lancierten ET-Verdampfer gelang es, den Energiebedarf auf einen Bruchteil konventioneller Verdampfer zu senken. Heute bietet MKR vier unterschiedliche Verdampfer-Systeme – eine breite Basis für maßgeschneiderte Lösungen zu unterschiedlichsten Problemstellungen. Das macht MKR, die seit 2013 von Vater Anderl und Sohn Thomas Metzger gemeinsam geführt wird, zum idealen Technologiepartner für die Wiederaufbereitung verunreinigter Prozessmedien sowie zur Reduktion von Entsorgungskosten.
Für Industrieunternehmen und kleine (Lohn-)Betriebe naheliegend MKR hat ihren Sitz im bayerischen Monheim/Deutschland. Von da aus bedient und unterstützt das mittelständische Unternehmen seine Kunden durch eigene Berater sowie regionale Vertriebspartner (auch in Asien, Australien und den USA). www.mkr-metzger.de
24 Menschen & Innovationen | Meyer-Hayoz Design Engineering GmbH
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Die Spezialisten von Meyer-Hayoz Design Engineering waren, in enger Abstimmung mit der Unternehmensleitung von MKR Metzger, zuständig für die Gesamtkoordination, das Storyboard, das Wording, das Schalten von Bannern und Werbung auf Online-Portalen, die Konzeption von Newslettern, Onlineanzeigen und Mailings. Für die Messe selbst
Herren Metzger senior und Metzger junior, die das Unternehmen kraftvoll und mit viel Herzblut und guten Ideen weiter in die Zukunft führen. Das aktuelle Dienstleistungs-Spektrum und Produkt-Portfolio von MKR Metzger spiegelt hierdurch die langjährigen Erfahrungen und Kompetenzen an dieser international wichtigsten Leitmesse EMO 2017 wider.
100 % Abwasser
96 % Wiederverwendbares Destillat
4 % Konzentrat Aufspaltung durch MKR Verdampfer-Technologie
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wurden, neben dem Gesamt-Messestand Konzept Messeflyer und eine großformatige DNA-Visualisierung der Abwasser-Aufspaltung mittels MKR-Verdampfer dargestellt sowie eine Touchwall, welche interaktiv über alles Wissenswertes Auskunft gab, konzipiert. Außerdem wurde eine einladende EMO Landing Page programmiert und auf Facebook berichtet. Eine mehrminütige Videosequenz wurde als Loop auf einem 100“ Großbildschirm an der EMO 2017 projiziert. Sie zeigt in humorvoller und sympathischer Weise Szenen mit den beiden Geschäftsführern, den
Die positive Resonanz und die Auswertung vieler Kundengespräche hat deutlich gezeigt, dass die bewusste, auch kommunikative Neu-Positionierung von MKR Metzger im Einklang mit den strategischen Zielsetzungen steht und das Unternehmen optimal vorbereitet ist auf die Herausforderungen der Industrie 4.0.
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(2) Montage eines MKR Verdampfers (3) Visualisierung der Verdampfer-Technologie (4) Dreharbeiten in Monheim für Image-Clips (5) Neu gestalteter MKR Metzger Messeauftritt auf der EMO 2017
Meyer-Hayoz Design Engineering GmbH | Menschen & Innovationen 25
Michael Reiss
Manfred Reiss
MEDIZINISCHES FACTORING UND PERFEKTE FINANZDIENSTLEISTUNG Die pvs mefa Reiss GmbH aus Singen am Hohentwiel unterstützt mit Factoring Zahnärzte, Ärzte, Therapeuten, Kliniken sowie Pflegeeinrichtungen in ihrer Verwaltung und war eine der ersten auf einem boomenden Markt. Das Familienunternehmen hat Büros in Köln und Minden und wird 2018 einen neuen Firmensitz in Radolfzell beziehen.
INTERVIEW MIT MANFRED UND MICHAEL REISS, DEN GESCHÄFTSFÜHRERN DER PVS-MEFA REISS IN SINGEN.
KONTAKT PVS-MEFA Reiss GmbH Erzbergerstr. 25 D-78224 Singen Tel. + 49 (0) 7731 9901-0 anfrage@pvs-mefa.de www.pvs-mefa.de
Sie sind beide Geschäftsführer der pvs-mefa Reiss, einer der führenden Privatärztlichen Verrechnungsstellen Deutschlands. Wie sieht das Geschäftsmodell des Unternehmens aus und um was handelt es sich beim Factoring? Michael Reiss: Die pvs-mefa Reiss übernimmt bundesweit die Abrechnung für Zahnärzte und Ärzte, Kliniken, Pflegedienste und Heilpraktiker. Beim Factoring erwirbt die pvs-mefa Reiss als Factor die Forderung eines Kunden gegenüber eines Debitors, zum Beispiel die Forderung einer Praxis gegenüber ihrer Patienten. Die pvs-mefa Reiss zahlt den vereinbarten Kaufpreis und zieht die Forderung ein. Neben unserer Kernkompetenz, der Abrechnung medizinischer Leistungen, bieten wir viele Serviceleistungen für Arzt und Patient, wie zum Beispiel die Übernahme der Versicherungskorrespondenz. Des Weiteren bieten wir den Patienten zinsfreie Ratenzahlungen und den Praxen die Abrechnungsunterstützung bei zum Beispiel plötzlichem Mitarbeiterausfall in der Praxis.
26 Menschen & Innovationen | PVS-MEFA Reiss GmbH
Herr Manfred Reiss, Sie gründeten das Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in Singen vor über 30 Jahren. Wie kam es zur Gründung? Manfred Reiss: 1985 habe ich das Unternehmen als Privatärztliche Verrechnungsstelle Manfred Reiss ins Leben gerufen. Zur Seite stand mir von Beginn an Hans-Dieter Faller, der seit vielen Jahren Mitglied der Geschäftsleitung und ein enger Freund ist. Ich habe eine erste Software schreiben lassen und konnte so mehr und mehr Zahnärzte als Kunden gewinnen. Der Anfang war schwierig, aber ich war selbstbewusst genug, an den Erfolg meiner Dienstleistung zu glauben, und ich hatte eine Bank, die bereit war, die Forderungen an die Patienten zu finanzieren. Die Zeiten, in denen die Zahnbehandlung und der Zahnersatz komplett von den Kassen übernommen wurde, waren damals schon einige Jahre vorüber, schon damals stieg der Eigenanteil der Patienten stark an. Damit sich die Menschen dennoch einen ordentlichen
Zahnersatz leisten konnten, boten wir Ratenzahlungen an, da man nicht verlangen konnte, dass hohe Rechnungsbeträge von teilweise bis zu 10.000 DM auf einmal zu bezahlen waren. So wuchsen wir weiter, genauso wie unser Know-how, und mit uns unsere Software, die seit Anbeginn fortlaufend verbessert wird. 2002 stieg dann mein Bruder Michael in die Firma mit ein, und acht Jahre später war der Punkt gekommen, an dem er als Geschäftsführer das Ruder in die Hand nehmen durfte. Wie viele Mitarbeiter sind heute beim Familienunternehmen „pvs-mefa Reiss“ tätig? Michael Reiss: Stand heute 81, davon sind 63 Mitarbeiter von Singen aus tätig. Hinzu kommen unsere Außendienstmitarbeiter, das Team in Minden für die Telefonakquise und die Mitarbeiter, die sich um die Software und die IT kümmern. Ohne eine aktive Akquise geht es nicht, denn um ein jährliches Wachstum von über 10%, wie in den vergangenen Jahren halten zu können, müssen wir den Markt stetig im Blick behalten. Auch wenn es definitiv ein Nischenmarkt ist, haben auch andere große Unternehmen das Potential dieses Marktes erkannt. Unternehmen, die über ganz andere Marketingbudgets verfügen können als wir. Dennoch können wir uns gegen diese Unternehmen erfolgreich behaupten. Denn für uns steht neben einer seriösen Arbeit die Kontinuität im Vordergrund. Im Klartext bedeutet das, dass wir, auch durch die Arbeit unseres Außendienstes, eine langjährige, intensive Beziehung zu den Kunden pflegen. Wir haben Kunden, die von Anfang an dabei sind, also schon seit über 30 Jahren! Wenngleich dieser Weg kostenintensiver ist, spiegelt er doch unsere Unternehmenskultur wider. Bei uns ist kein Arzt nur eine Nummer, und bis in die Chefetage hinein sind die Mitarbeiter der pvs-mefa Reiss für unsere Kunden greifbar. Welche Qualifikationen sind bei Ihren Mitarbeitern gefordert? Michael Reiss: Die Mitarbeiter aus dem Patientenservice kommen aus dem kaufmännischen Bereich, da Patienten doch meist Fragen zu ihren Rechnungen haben. In den Fachabteilungen für die Abrechnung arbeiten vor allem Medizinische Verwaltungsassistentinnen, die in den Gebührenordnungen firm sind und die Rede und Antwort bei Fragen zur Abrechnung stehen können. Bei Unstimmigkeiten mit den Versicherungen in einzelnen Rechnungspositionen verfassen unsere Spezialistinnen schriftliche Stellungnahmen und erwirken so oft Nacherstattungen für die Patienten. Unser jüngstes Kind ist die Chefarzt-Abrechnung für Krankenhäuser. In diesem Fall erstellen unsere Mitarbeiterinnen die Abrechnungen nach Einblick der Patientenakten in den Kliniken vor Ort. Hinzu kommen Mitarbeiter im Vertrieb und in der Buchhaltung und natürlich Programmierer, die sich ständig um die Verbesserung unserer Software kümmern. Im Übrigen haben wir eine ausgesprochen hohe Frauenquote im Unternehmen: Gut 80 % der Mitarbeiter sind weiblich, auch bei den Teamleitern. Und ich kann es gar nicht oft genug betonen: Unsere Mitarbeiter sind unser eigentliches Kapital. Bei der Gesundheit der Menschen handelt es sich um hochsensible Daten. Wie geht man damit verantwortungsvoll um? Michael Reiss: Laut Bundesdatenschutzgesetz handelt es sich bei patientenbezogenen Daten um besonders schützenswerte Daten. Diese Verantwortung ist uns bewusst und wir nehmen das sehr ernst. Die Übertragung der Daten von der Arztpraxis zu uns erfolgt digital verschlüsselt als geschlossene Verbindung. Auch die von uns per Email verschickten Rechnungskopien werden verschlüsselt. Unsere Server werden durch ein zertifiziertes externes Unternehmen gepflegt und gesichert. Wir setzen uns regelmäßig externen Datenschutzprüfungen aus, sogar Versuchen, unsere EDV zu hacken. So sollen etwaige Schwachstellen schnell erkannt werden. Unsere Mitarbeiter werden von externen Datenschutzbeauftragen geschult
und für die Thematik sensibilisiert. Auch innerbetriebliche organisatorische Abläufe werden geprüft, inklusive Zutrittskontrollen in unsere Büros. Jeder Besucher muss eine Vertraulichkeitserklärung unterschreiben. Momentan bereiten wir uns intensiv auf die neue Europäische Datenschutzverordnung vor, die ab Mai 2018 in Kraft tritt. Welche Rolle spielt hierbei die BaFin? Michael Reiss: Seit 2010 sind Factoringunternehmen der BaFin, der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, unterstellt. Um die Finanzdienstleistung Factoring qualifiziert anbieten zu können, ist nicht nur eine Erlaubnis der BaFin erforderlich, sondern auch eine ausführliche Kontrolle durch von der BaFin zugelassene Wirtschaftsprüfer. Die BaFin richtet ihr Hauptaugenmerk darauf, dass die finanzielle Leistungsfähigkeit gesichert ist und angemessene Risikokontrollmechanismen installiert sind. Die Wirtschaftsprüfer sehen dabei aber nicht nur auf die Zahlenwelt, sondern auch auf die interne Organisation. Zum Beispiel geht es um die Frage, ob wir in der Lage sind, nach einem Brand innerhalb von 24 Stunden den Betrieb wieder aufnehmen zu können. Beanstandungen gab es bisher nicht und der Blick auf unsere Strukturen ermöglicht uns zudem, interne Abläufe zu verfeinern. Die pvs-mefa Reiss ist auch bekannt für ihr soziales Engagement. Manfred Reiss: Das ist richtig, wir engagieren uns gerne und auch langfristig. Unsere Zusammenarbeit mit Ärzte ohne Grenzen ist eine über die Jahre gewachsene freundschaftliche Verbindung. Wir unterstützen aber auch kleine, regionale Projekte wie die Klinikclowns der Lachfalten e.V. oder das örtliche Kinderheim, die Moldawienhilfe und den Nikolauslauf. Auch das Sportsponsoring liegt uns am Herzen: Von der Tennisjugend und dem Halbmarathon in Singen bis zu Kathrin Reischmann vom Skiclub Gottmadingen, die Goldmedaillenträgerin der Weltmeisterschaft im Classic Telemarken ist und bei der wir sogar Hauptsponsor sind. Was ist der Grund für den Umzug des Unternehmens an den neuen Standort am Klinikum Radolfzell? Michael Reiss: Der Umzug nach Radolfzell wurde notwendig, da wir nach langjähriger Suche in Singen kein geeignetes Objekt oder Grundstück gefunden hatten, um expandieren zu können. Das Grundstück auf der Mettnau war von der Stadt Radolfzell ausgeschrieben. An ein Grundstück in dieser Lage heranzukommen ist wirklich außergewöhnlich. Zum Glück fand unsere Bewerbung den meisten Anklang bei Stadt und Stadtrat. Generell läuft die Zusammenarbeit mit der Stadt Radolfzell vorbildlich, und insbesondere Oberbürgermeister Martin Staab, der Stadtrat und die Wirtschaftsförderung zeigen sich ausgesprochen engagiert. Der Umzug ist für Mitte 2018 geplant. Die Vorfreude ist wirklich groß!
ZAHLEN UND FAKTEN Abrechnungsvolumen: Über 350 Mio. Euro/Jahr Kunden: Über 1.400 Ärzte bundesweit Mitarbeiter: Derzeit 81 Mitarbeiter an drei Standorten und eine Auszubildende Wachstum in den letzten Jahren: Kontinuierlich ca. 10% pro Jahr Erfolgsquote: Bundesweit steht die pvs-mefa Reiss bei der Abrechnung zahnärztlicher Leistungen auf Platz 6, dies neben großen, nichtprivaten Verrechnungsstellen
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Spar deine Energie. Wir sparen nicht an Möglichkeiten.
DIE BESTE STRATEGIE
MIT ABSTAND. MIT DEM RICHTIGEN PROZESS ZUM OPTIMALEN MARKENAUFTRITT. Wenn sich ein Produkt in einem höchst kompetitiven Umfeld befindet, indem die Mitbewerber auch noch stark in das eigene Terrain eindringen, ist guter Rat gefragt. Dieser muss nicht unbedingt teuer sein, sollte aber auf jeden Fall die richtige Strategie beinhalten. Denn nur mit dieser kann ein Umsatzwachstum auch langfristig gesichert werden.
Mit dem richtigen Prozess zum optimalen Markenauftritt. SWISSPACER gehört zu den führenden Herstellern von „Warme Kante“Abstandhaltern. Diese dürften vielen eher kein Begriff sein. Dabei haben so gut wie alle Abstandhalter in ihrem Zuhause verbaut. Nämlich im Rahmen von Isolierglas- bzw. Energiesparfenstern. Sie halten die einzelnen Glasscheiben auf Abstand und sichern somit den Raum, in dem ein Gasgemisch für die gewünschte Wärmeisolierung sorgt. Ursprünglich aus Metall hergestellt, waren sie aufgrund ihrer wärmeleitenden Eigenschaften die Stelle, an der die Wärme von innen nach außen gelangen konnte. Quasi der thermische Schwachpunkt aller Isolierglasfenster. Durch die Erfindung der „Warmen Kante“ – sprich eines Abstandhalters aus Kunststoff – konnte die Wärmeleitfähigkeit gesenkt und somit die Energieersparnis deutlich erhöht werden.
Immer schön in den Rückspiegel schauen. Als SWISSPACER 1998 gegründet wurde und mit der „Warmen Kante“ auf den Markt kam, war es eine absolute Innovation. Die isolierenden 28 Menschen & Innovationen | Schindler Parent
Eigenschaften der neuen Abstandhalter waren ihren Konkurrenten aus Metall um Längen voraus. Daher war es nur selbstverständlich, dass man sich in der Kommunikation nach außen voll und ganz auf diesen Punkt konzentrierte. Man positionierte sich als großer Innovator und Branchenprimus, was man zu dem Zeitpunkt auch noch war. Das Problem war: Quasi im Windschatten des eigenen Erfolgs zogen andere nach und kamen mit ähnlichen Produkten auf den Markt, welche bei den Isolierwerten mit denen der SWISSPACER Produkte mithalten konnten. Darum trat das Unternehmen an uns heran und bat uns einerseits, ihren Unternehmensauftritt zu modernisieren und andererseits eine maßgeschneiderte Marketingstrategie für ein nachhaltiges Umsatzwachstum zu konzipieren. Der erste Part unseres Prozesses war nun, gemeinsam mit dem Kunden in Workshops und gründlichen Analysen die momentanen Schwachstellen des aktuellen Auftritts und der Positionierung des Unternehmens offenzulegen. Dabei ist deutlich geworden, dass SWISSPACER ohne einen Blick in den Rückspiegel die Strategie einfach weitergefahren ist, sich in der Kommunikation auf die Eigenschaften
der Produkte zu fokussieren. Es wurde also nicht bzw. erst spät erkannt, dass sich mittlerweile Unternehmen mit Produkten gleicher Eigenschaften auf Aufholjagd befanden und bereits auf vergleichbarer Höhe angekommen waren. Darum sollte im zweiten Schritt des Prozesses eine Strategie entwickelt werden, die für diese Situation die passende Antwort bereithält.
Vom starken Sprinter zum unschlagbaren Zehnkämpfer. Auf der Suche nach der übergeordneten, strategisch-kommunikativen Leitidee für das Unternehmen gibt der Prozess des Creative Plannings die konkrete Richtung vor. Dabei werden auf Basis der vorhandenen Erkenntnisse die vier Kernaspekte Marke, Angebot, Zielgruppe und Wettbewerb betrachtet. Das Ergebnis sind die Hauptargumente, die aus Sicht der relevanten Zielgruppen die rationalen sowie emotionalen Mehrwerte des Unternehmens prägnant und kreativ transportieren sollen. In unserem Fall kristallisierte sich beim Betrachten der Kernwerte des Unternehmens und beim Abgleich mit dem Wettbewerb heraus, dass es in erster Linie nicht die Produkte sind, die SWISSPACER von der Konkurrenz unterscheiden. Es ist vielmehr die Kombination aus qualitativ hochwertigem Produkt mit kompetentem und persönlichem Service, Partnerschaftlichkeit sowie Kundennähe. Der Kern der Strategie war somit, aus einem Sprinter, der seine Stärke in einer einzigen Disziplin unter Beweis stellt, einen Zehnkämpfer zu formen, der zeigt, dass er weitaus mehr Talente zu bieten hat. Der neue Unternehmensauftritt sollte nun vor allem die Aspekte Zielgruppennähe und Service in den Fokus stellen und dem Kunden so den einzigartigen Nutzen verdeutlichen, den eine Zusammenarbeit mit SWISSPACER bietet. Dazu wurde eine Headline-Mechanik verwendet, die dem Leser vermittelt, dass SWISSPACER sich um alles kümmert, sodass der Kunde sich entspannt auf sich selbst und seine Angelegenheiten konzentrieren kann. Allerdings sollte dabei die im Unternehmen sehr stark verwurzelte Innovationskraft und -freude nicht vernachlässigt werden. Mit dem neuen Claim „The edge of tommorow.“ wurde dieser deswegen ein äußerst prominenter Platz zugedacht, der dem Ganzen durch und durch gerecht wird. Die Klammer für den neuen
Auftritt, welche die neue Strategie auch visuell bestmöglich dem Kunden übersetzt, bildete dabei das neue Corporate Design. Deutlich moderner, professioneller und stringenter sollte es SWISSPACER ein markantes Gesicht nach außen geben und für eine schnelle Wiedererkennbarkeit sorgen. Erste Erfolge des noch jungen Markenauftritts sind bereits zu verzeichnen und zeigen, dass sich der Gedanke, SWISSPACER als Mehrkämpfer mit vielen Talenten zu positionieren, als Volltreffer beweist. Die neue Ansprache mit Konzentration sowohl auf Produktqualitäten als auch auf Unternehmensleistungen wie Kundennähe und Service kommt durchweg sehr gut an. Wir haben eine Art der Kommunikation gefunden, die SWISSPACER wieder ein gewisses Maß an Eigenständigkeit verschafft, wodurch sie den Konkurrenzkampf mit Blick in den Rückspiegel optimistisch angehen können.
Viele Wege führen nach Ruhm. Dies ist ein Beispiel, wie die richtige Strategie der Schlüssel zum Erfolg sein kann. Dabei wird die Strategie als Weg zum Ziel verstanden. Es muss also zuerst ein konkretes Ziel benannt werden. Ohne dies zu kennen, kann die beste Strategie nicht die gewünschte Wirkung erzielen. Ist es bekannt, gibt es unterschiedliche Wege, die dorthin führen. Der eine mag etwas verschnörkelter sein, der andere kerzengerade. Es kommt stets darauf an, wie die Zielgruppe, das Budget und das Umfeld aussehen. Erst wenn all das bekannt ist und die Strategie genau definiert, in welche Richtung es konkret gehen soll, kann sich die Kreation auf diesen Weg begeben, um am Ende das passende Konzept und die kreative Umsetzung zu präsentieren. Sollten Sie nun mehr über unseren Strategieprozess und unser Creative Planning wissen wollen, finden Sie garantiert einen Weg, uns zu kontaktieren. Sie wissen ja, es kommt lediglich auf die richtige Strategie an.
„Der eine mag etwas verschnörkelter sein, der andere kerzengerade. Es kommt stets darauf an, wie die Zielgruppe, das Budget und das Umfeld aussehen.“
Autor: Michael Meier Geschäftsführender Gesellschafter michael.meier@schindlerparent.de Tel. +49 7532 43010 Unternehmen: Schindler Parent ist die kreative Verbindung von Marke & Marge®, die Identität gestaltet, Industrie versteht und international agiert. Die Kommunikationsagentur am Bodensee wurde 1979 gegründet und betreut viele Unternehmen aus unterschiedlichen Industriezweigen, insbesondere Familienunternehmen.
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QUO VADIS?
Für viele Arbeitnehmer, die in Grenznähe zur Schweiz wohnen, bieten die Schweizer Arbeitgeber eine interessante und meist auch eine finanziell attraktive Alternative zu deutschen Arbeitgebern. Wer seinen Wohnsitz in Deutschland beibehält, für den gilt weiterhin das deutsche Einkommensteuerrecht. Darüber hinaus gilt hier das Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der schweizerischen Eidgenossenschaft zur Vermeidung der Doppelbesteuerung (im Folgenden „DBA Schweiz“ genannt). In den vergangenen Jahren hat sich dessen Anwendung durch die Rechtsprechung und den daraus abgeleiteten Anwendungsvorschriften der Finanzverwaltung deutlich verkompliziert, was im Folgenden ausschnittsweise dargestellt werden soll.
KONTAKT MZ Mosbrugger Zinsmaier PartG mbB Rechtsanwalt Steuerberater Malvine-Schiesser-Weg 3 D-78315 Radolfzell Tel. +49 (0) 7732 982730 kanzlei-MZ@datevnet.de www.mosbrugger-zinsmaier.de
Die Besonderheiten in diesem Gebiet sind vielfältig. Es soll an dieser Stelle auf zwei wesentliche Punkte eingegangen werden, die die Komplexität dieser Materie verdeutlichen sollen: Einerseits die Frage, welches Land überhaupt das Besteuerungsrecht für die Einkünfte aus nichtselbständiger Tätigkeit zugesprochen bekommt sowie andererseits die Problematik, wie sich die Einkünfte nach deutschem Recht ermitteln. Dabei wird stets von Arbeitnehmern mit Wohnsitz in Deutschland ausgegangen, die für einen Schweizer Arbeitgeber tätig sind. Der umgekehrte Fall soll hier nicht thematisiert werden.
1. Die Abgrenzung des Besteuerungsrechts gemäß DBA Schweiz Ein Arbeitnehmer mit Wohnsitz in Deutschland, dessen Arbeitgeber in der Schweiz ansässig ist
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und der von diesem regelmäßig an seinen Wohnsitz zurückkehrt, wird als Grenzgänger bezeichnet. Für diesen Arbeitnehmer hat grundsätzlich der Wohnsitzstaat (im vorliegenden Fall Deutschland) das Besteuerungsrecht, während der Tätigkeitsstaat – hier die Schweiz – bei Vorliegen einer sogenannten Ansässigkeitsbescheinigung lediglich eine Quellensteuer einbehält. Diese wird sodann auf die deutsche Einkommensteuer angerechnet. Selbst wenn der Arbeitnehmer teilweise nicht an seinen Wohnsitz nach Arbeitsende zurückkehrt (z.B. im Fall von Geschäftsreisen mit Übernachtung) entfällt die Grenzgängereigenschaft nicht sofort. Erst wenn die Nichtrückkehr an den Wohnsitz an mehr als 60 Tagen im Kalenderjahr aufgrund der Arbeitsausübung entfällt, so ist die Grenzgängereigenschaft zu verneinen. Sollte diese „60-Tage Regelung“ zur Anwendung kommen, hätte sodann die Schweiz
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GRENZGÄNGER IN DIE SCHWEIZ
Während auf der ersten Stufe zunächst geklärt werden muss, welcher Staat das Besteuerungsrecht hat, ist in einem nächsten Schritt die Höhe der Einkünfte zu bestimmen.
das Besteuerungsrecht für die Einkünfte aus der nichtselbständigen Tätigkeit, jedoch nur, soweit die Arbeit in der Schweiz ausgeübt wird. Wird die Tätigkeit (auch) in Deutschland oder Drittländern ausgeübt, so hat eine komplexe Aufteilung zu erfolgen: Deutschland erhält das Besteuerungsrecht für die Arbeitstage in Deutschland und Drittländern, die Schweiz für die Arbeitstage, die tatsächlich in der Schweiz erbracht werden. Eine weitere spezielle Regelung gilt sodann noch für Vorstandsmitglieder, Direktoren, Geschäftsführer oder Prokuristen einer Kapitalgesellschaft. Sofern die Schweiz das Besteuerungsrecht für die gesamten oder einen Teil der Einkünfte erhält, so werden diese in Deutschland steuerfrei gestellt, stehen jedoch unter Progressionsvorbehalt. Das bedeutet, dass diese Einkünfte zwar nicht direkt besteuert werden dafür bei der Ermittlung des Steuersatzes berücksichtigt werden. Da die Voraussetzungen für die Anwendung der 60-Tage Regelung jedes Jahr von neuem geprüft und nachgewiesen werden müssen, kann es durchaus vorkommen, dass ein Arbeitnehmer in einem Jahr als „normaler“ Grenzgänger besteuert wird und im nächsten Jahr in den Genuss dieser besonderen Regelung kommt. Dabei ist zu erwähnen, dass die zu zahlende Einkommensteuer in der Schweiz in der Regel deutlich niedriger ausfällt als in Deutschland. Aus diesem Grund möchten viele Steuerpflichtige die Besteuerung in der Schweiz herbeiführen. Jedoch muss hier auf die komplexe Ausgestaltung des DBA für jeden Einzelfall sowie auf die hohen Nachweispflichten geachtet werden, damit am Ende nicht die böse Überraschung wartet.
2. Ermittlung der steuerpflichtigen Einkünfte Während auf der ersten Stufe zunächst geklärt werden muss, welcher Staat das Besteuerungsrecht hat, ist in einem nächsten Schritt die Höhe der Einkünfte zu bestimmen. Für den hier betrachteten Grenzgänger mit Wohnsitz in Deutschland, sind die Einkünfte nach deutschen Grundsätzen zu ermitteln. Zwar erhält ein Arbeitnehmer in der Schweiz einen Lohnausweis, der mit der deutschen Lohnsteuerjahresbescheinigung verglichen werden könnte. Jedoch ist der dort ausgewiesene Bruttolohn leider nicht 1:1 in die deutsche Einkommensteuererklärung übertragbar, wobei die Umrechnung von Schweizer Franken in Euro noch das kleinste Hindernis darstellt, da hier jeweils ein Jahresumrechnungskurs von der Finanzverwaltung vorgegeben wird. Das Problem stellen vielmehr die zahlreichen Differenzen zwischen dem deutschen und dem Schweizer System dar. Ausgehend von dem bescheinigten Bruttolohn nach Schweizer Recht, sind zahlreiche Hinzu- und Abrechnungen vorzunehmen. Häufig sind in diesem Beträge enthalten, die nach deutschem Recht steuerfrei sein können (z.B. Kinderzulagen, Krankentaggeld, Sonntags-, Nacht- und Feiertagszuschläge). Andererseits müssen bestimmte Beträge zum Bruttolohn hinzugerechnet werden, wie etwa Arbeitgeberbeiträge zur einer Krankentaggeld- oder einer Nichtberufsunfallversicherung. Auch im Bereich der Spesen gibt es mitunter große Unterschiede. Oftmals
Michael Zinsmaier Michael Zinsmaier ist Partner der MZ Mosbrugger Zinsmaier PartG mbB Rechtsanwalt Steuerberater mit Kanzleisitz in Radolfzell. Schwerpunkte der Kanzlei sind die Erstellung von Finanzund Lohnbuchführungen, Jahresabschlüssen nebst betrieblichen Steuererklärungen sowie private Steuererklärungen – hier spielen die Grenzgänger einen großen Anteil der betreuten Mandate.
sind die nach Schweizer Recht vom Arbeitgeber (steuerfrei) gezahlten Spesen höher, als nach deutschem Recht möglich wäre oder es werden sogar Pauschalspesen gezahlt. Dies ist in der deutschen Einkommensteuererklärung entsprechend zu berücksichtigen. Für all die aufgeführten Unterschiede gilt es, dass stets geprüft werden muss, ob nach deutschem Recht Anpassungen des bescheinigten Lohns zu erfolgen haben. Des Weiteren sind die notwendigen Nachweise und Belege anzufordern. Schließlich soll auf die gravierenden Änderungen im Bereich der Schweizer Pensionskassen mit Wirkung ab dem Steuerjahr 2016 aufmerksam gemacht werden. Durch eine nunmehr geltende Trennung in Obligatorium sowie Überobligatorium ist die steuerliche Behandlung dieser Pensionskassen sowohl in der Einzahlungsphase als auch in der Auszahlungsphase umfassend neu geregelt worden. Dadurch wird die Ermittlung der in Deutschland steuerpflichtigen Einkünfte zu einer noch komplexeren Materie. Es lässt sich festhalten, dass für Grenzgänger in die Schweiz sehr vielfältige und komplexe Regelungen gelten. Wenn auf der ersten Stufe geklärt ist, welcher Staat in welchem Umfang ein Besteuerungsrecht hat, so sind auf der zweiten Stufe die steuerpflichtigen Einkünfte zu ermitteln, was sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich verkompliziert hat, zuletzt durch die sehr umfassende Neubeurteilung der Schweizer Pensionskassen. Wenn hierbei Fehler entstehen, z.B. durch das Übersehen der 60-Tage Regelung oder deren nicht ordnungsgemäßen Dokumentation und Nachweisführung, können schnell sehr nachteilige Steuerbelastungen entstehen. Gleiches gilt, wenn ein zu hoher Lohn in Deutschland aufgrund der fehlerhaften Aufarbeitung der einzelnen (mitunter steuerfreien) Lohnbestandteile versteuert wird. Daher empfiehlt es sich, in dieser Thematik einen mit dem DBA-Schweiz vertrauten steuerlichen Berater hinzuzuziehen. MZ Mosbrugger Zinsmaier PartG mbB | Menschen & Innovationen 31
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MEHR UMSATZ, WENIGER RISIKO
Vermögensberater kennen die Tücken eines magischen Dreiecks: Ihre Kunden wünschen sich eine hohe Rendite, möglichst kein Risiko und möchten jederzeit über ihre Anlage verfügen können. Leider gibt es ein solches Investment nicht. Denn Rendite, Risiko und Liquidität stehen in einem Spannungsfeld zueinander – mit keiner Anlage lassen sich alle drei Ziele gleichzeitig erfüllen. Online-Händler, die eine Lösung für ihre Zahlungsabwicklung suchen, wissen um das Dilemma eines anderen magischen Dreiecks: Sie möchten viel Umsatz erwirtschaften, Forderungsausfälle vermeiden und die Kosten für die Zahlungsabwicklung nahe null halten. Doch auch hier gilt: „Ein Zahlungsverfahren, das alle drei Anforderungen optimal erfüllt, gibt es nicht“, betont Ernst Stahl, Research Director bei Ibi Research. Das der Universität Regensburg angegliederte Institut forscht und berät rund um die Digitalisierung des Handels. Für Internetverkäufer kommt es somit bei der Zahlungsabwicklung darauf an, bei vertretbaren Kosten eine Balance zwischen Risiken und Chancen zu finden. Wenn sie zu sehr auf Maximierung ihres Umsatzes bedacht sind und ihre Sicherheitsstandards runterfahren, steigt die Gefahr, Zahlungsausfälle zu erleiden. Gehen sie dagegen auf Nummer sicher und bieten nur einen Kauf gegen Vorkasse an, brechen nach Untersuchungen von Ibi Research üblicherweise mehr als drei Viertel der Online-Kunden den Kauf ab. Ob ein Online-Shop erfolgreich ist, hängt somit in besonderem Maß auch vom Bezahlvorgang ab. Nach einer Studie des Handelsforschungsinstituts ECC Köln („Payment im E-Commerce“) und der Hochschule Aschaffenburg lässt jeder siebte potenzielle Kunde seinen Einkaufswagen an der Kasse stehen, weil ihm die angebotenen Payment-Alternativen nicht zusagen. An dieser Stelle setzt das Konzept von CrefoPay an. „Mit dieser Komplettlösung für die Zahlungsabwicklung von Creditreform können Online-Händler ihren Kunden alle Zahlungsarten anbieten, auf die es ankommt. Zudem ist eine ausgefeilte Betrugsprävention inklusive Bonitätsprüfungen von Firmen und Privatpersonen vollständig in das Produkt integriert. Ebenso ein umfassender Debitorenmanagement- und Mahnprozess.
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Mit CrefoPay kann ein Online-Händler seine individuelle Risiko-Umsatz-Strategie abbilden. Gleichzeitig hat er die Möglichkeit, die Einstellungen jederzeit anzupassen und somit auf aktuelle Entwicklungen zu reagieren“, erläutert Stephan Vila, Geschäftsführer der zu Creditreform gehörenden Accredis Inkasso und Bereichsleiter Payment beim Verband der Vereine Creditreform. In der Praxis funktioniert das so: Geht ein Online-Kunde mit seinem Warenkorb samt seiner eingegebenen Daten wie Name und Versandadresse zur Kasse, gelangt er automatisch (aber von ihm unbemerkt) auf die Plattform von CrefoPay. Währenddessen laufen im Hintergrund verschiedene Prozesse ab: Mit dem Ziel, den Umsatz zu maximieren und den Händler gleichzeitig vor Forderungsausfällen zu schützen, wird das Risiko jeder Transaktion anhand bestimmter Regeln und mehrstufiger Verfahren geprüft und bewertet. Je nach Ergebnis der Risikoprüfung wird dem Käufer automatisch eine dynamische Bezahlseite mit den passenden Zahlarten angeboten. „Das alles passiert in Sekundenschnelle“, so Vila. Kundenbetrug ist eine große Herausforderung für Online-Händler. Fast jedes der im Rahmen einer vom Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) und Creditreform Boniversum befragten Unternehmen gab im Frühsommer 2017 an, über eigene konkrete Betrugserfahrungen zu verfügen. Auch der Anteil derjenigen Unternehmen, die berichteten, „regelmäßig“ oder „häufiger“ mit Betrugsversuchen zu tun gehabt zu haben, ist zuletzt deutlich gestiegen.
„Manipulation und Betrug durch Kunden gehören offensichtlich zum alltäglichen Geschäft der Versand- und Online-Händler in Deutschland“, heißt es in der Untersuchung. Ein erhöhtes Risiko besteht bereits dann, wenn die Rechnungsanschrift von der Lieferanschrift abweicht und es sich um einen Neukunden handelt. „Von einem akuten Betrugsverdacht kann man ausgehen, wenn innerhalb kürzester Zeit verschiedene Käufe mit leicht abweichenden Namen an dieselbe Lieferadresse geschickt werden sollen“, so Accredis-Geschäftsführer Vila. Anhand vordefinierter Muster lässt sich Betrug jedoch nie völlig ausschließen. Deshalb kontrollieren CrefoPay-Experten auffällige Transaktionen zusätzlich manuell. Händler, die auf Nummer sicher gehen wollen, entscheiden sich für die optionale Zahlungsabsicherung von CrefoPay. Damit übertragen sie den größten Teil des Zahlungsausfallrisikos auf CrefoPay. Bei der Risikoprüfung werden die Daten von Boniversum für den Online-Handel mit Privatpersonen berücksichtigt. Bei Internetgeschäften mit Geschäftskunden dienen Daten von Creditreform als Entscheidungsgrundlage. Das bei CrefoPay integrierte Mahnwesen übernimmt die Creditreform-Tochter Accredis in Zusammenarbeit mit den örtlichen Creditreform-Büros. Die technologische Plattform kommt von der ebenfalls zu Creditreform gehörenden Firma Crefo-Payment. Somit ist CrefoPay eine Payment-Lösung aus einer Hand – sowohl für Online-Anbieter, die im B2C-Geschäft tätig sind als auch für Händler, die B2B-Plattformen betreiben.
Über Creditreform Gegründet im Jahre 1879 in Mainz, stand zunächst die Erteilung von Wirtschaftsauskünften zur Sicherung von Unternehmensbeziehungen im Mittelpunkt der Geschäftstätigkeit von Creditreform. Das Dienstleistungsangebot wurde im Wandel der Zeit ständig optimiert und erweitert, so dass Creditreform heute als moderner Full Service Anbieter entlang der Prozesskette im integrierten Debitoren- und Risikomanagement positioniert ist. Beurteilung auf einen Blick Mit der Firmenauskunft können Unternehmen bereits vor der Aufnahme einer Geschäftsbeziehung die Bonität des Kunden überprüfen. Zum Zwecke der „Beurteilung auf einen Blick“ hat Creditreform den Bonitätsindex entwickelt. Darin werden Informationen
aus der Auskunft zusammengefasst und mittels einer dreistelligen Punktzahl zwischen 100 und 600 dargestellt. Je höher der Bonitätsindex, desto größer ist das Risiko, dass das betreffende Unternehmen die Rechnungen nicht zahlen kann. Neben der Erteilung von Firmenauskünften unterstützt Creditreform Unternehmen auch im Bereich Forderungsmanagement, um Außenstände zu minimieren. 130 Geschäftsstellen Creditreform ist dezentral organisiert und agiert deutschlandweit mit 130 selbstständigen Geschäftsstellen. Die Nähe zum Kunden in der Region ist unersetzbar, um aktuelle und zuverlässige Informationen aus der Wirtschaft zu erhalten.
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Die SIMTECH-Elektronikfertigung
Die SIMTECH Geschäftsführung (von links): André, Hans-Georg & Dr. Stephan Simanowski
SIMTECH ELECTRONICSERVICE SIMANOWSKI GMBH Die SIMTECH GmbH, eingebunden in die Simanowski Holding GmbH, ist ein international ausgerichtetes Familienunternehmen im Bereich Elektronik mit Stammsitz in Überlingen am Bodensee. Gemeinsam mit dem Tochterunternehmen in Taicang (China) ist es möglich, ein breites Spektrum anzubieten.
KONTAKT SIMTECH Electronicservice Simanowski GmbH D-88662 Überlingen Alte Nußdorfer Straße 27 Tel. +49 (0) 7551 94953 0 Fax +49 (0) 7551 94953 50 info@simtech.de www.simtech.de
SIMTECH entwickelt und fertigt neben vielfältigen Eigenprodukten kundenspezifische Baugruppen und Geräte. Dabei deckt SIMTECH das gesamte Leistungsspektrum von der Konzeption über die Entwicklung, die Beschaffung aller Komponenten bis hin zur Produktion und Endprüfung von Prototypen, Klein- und Großserien ab. Der Einkauf greift auf bewährte, krisenfeste Quellen rund um den Globus zu – eine Sicherheit, von der die Kunden direkt profitieren. Mit modernster Technik und hochqualifiziertem Personal ist die leistungsstarke Fertigung auf Flexibilität mit hohem Qualitätsanspruch ausgerichtet. So ist SIMTECH in der Lage, Hightech vom Feinsten genauso schnell wie Serienprodukte zu liefern. In der Produktentwicklung bei SIMTECH steht die strategische Planung als ein wichtiges Element der Zielsicherung an oberster Stelle. Schon in der Planungsphase die Kosten in Betracht zu ziehen, zu überprüfen, wie sich ein Produkt am Markt platzieren lässt, das sind Parameter, die Standard in der Produktentwicklung bei SIMTECH sind. Gerade bei der Einführung neuer Produkte am Markt geht SIMTECH auch neue Wege. Zu den Eigenprodukten zählen der All-Wetter-PC
Infotouch mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Dieses Produkt muss extremen Temperatur- und Witterungsverhältnissen standhalten und ist deshalb für den Außenbereich bestens geeignet. Bei SIMTECH werden technische Herausforderungen umgesetzt ohne die Umwelt zu vergessen. Den Mitarbeitenden fühlt sich die Unternehmensleitung besonders verbunden. Eigenverantwortlichkeit, Teamorientiertheit, qualitätsbewusstes Denken und Kundenfreundlichkeit werden stets gefördert und anerkannt. Von den Kunden geschätzt wird SIMTECH nicht nur wegen der guten Produkte, sondern auch weil das Unternehmen entscheidungsfreudig ist und stets ohne viel Wenn und Aber Projekte zum Ziel führt.
Branche Elektrotechnik/Elektronik Geschäftsfelder Kundenspezifische sowie eigenentwickelte elektr. Baugruppen und Geräte Gründung 1995 Standort & Niederlassungen Überlingen/Bodensee, Taicang (China), Chesapeake (USA) Mitarbeiterzahl 70 Ansprechpartner für Vertrieb Hans-Georg Simanowski & Dr. Stephan Simanowski
Arbeitsbereich – Produktion – Vertrieb – Qualitätsmanagement – Konstruktion – Entwicklung (Hardware/Software) – Projekteinkauf – Logistik – Technischer Service
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Ausblick In den nächsten Jahren wird die SIMTECH GmbH weiter wachsen. Gemeinsam mit den Mitarbeitenden verfolgt die SIMTECH-Unternehmensleitung dieses Ziel teamorientiert, einsatzfreudig und loyal. Sowohl der Standort Überlingen als auch die globale Unternehmenspräsenz garantieren ein interessantes Arbeitsumfeld und bringen den Kunden finanzielle Vorteile.
EU
DSGVO DIGITALISIERUNG, DATENSCHUTZ UND DIE EU AB MAI 2018 GILT DIE EUROPÄISCHE DATENSCHUTZ-GRUNDVERORDNUNG In regelmäßigen und immer kürzeren Abständen berichten die Medien über skandalöse Vorfälle von vernachlässigtem Datenschutz, Leaks, Hackerangriffen, Datenmissbrauch und vielem mehr. Eine beängstigende Entwicklung, die Unternehmen zu schnellem Handeln zwingt. Schließlich sind die Unternehmensdaten das Fundament einer jeder Firma. Die EU hat dieses Thema ebenfalls aufgegriffen. Mit der EU-DSGVO kommt im Mai 2018 ein gesetzliches Rahmenwerk, das die Unternehmen zu vielen Neuerungen zwingt. Prozesse müssen überprüft und angepasst werden.
KONTAKT OMNI PC Systemintegration GmbH Turmstr. 9 D-78467 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 892830 Mollenbachstr. 1 D-71229 Leonberg Tel. +49 (0) 7152 3311060 info@omnipc.de www.omnipc.de
ECM und DMS – Digitalisierung der Unternehmensprozesse Die Digitalisierung gilt als das Schlagwort unserer Zeit. In der Politik, der Wirtschaft – überall wird diese Entwicklung fokussiert. So ist Enterprise Content Management beispielsweise der zentrale Wegbereiter für das digitale Office. Unternehmensdokumente jeglicher Art werden eingescannt und digitalisiert, archiviert, bearbeitet und mit nur wenigen Mausclicks wiedergefunden. Im Prozess-Management können über Workflows Unternehmensprozesse dargestellt werden, Inhalte von Dokumenten werden automatisch erkannt und bearbeitet. Einer der marktführenden Anbieter ist ELO Digital Office, ein internationales Unternehmen mit Hauptsitz in Stuttgart. OMNI PC hat als ELO Business-Partner bereits vor 15 Jahren begonnen, ECM-Lösungskompetenz zu entwickeln, berät und begleitet mittlerweile zahlreiche mittelständische und international agierende Unternehmen bei ihren ELO-Projekten. Ein erfahrenes Consulting-Team realisiert die an-
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spruchsvollen Projekte und betreut die Digitalisierungsprozesse.
Digitalisierung, Datenschutz und die EU Einhergehend mit der Digitalisierung der Daten, dem Cloud Computing, der Expansion des Internets rückt das Thema Datenschutz zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit. Die Einhaltung von Datenschutz, rechtlichen Aspekten und gesetzlichen Vorgaben wird immer dringlicher. Doch der Datenschutz steht vor vielen Herausforderungen, besonders die zunehmende Internationalisierung im Geschäftsalltag erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit den Datenschutzbestimmungen einzelner Länder. Bislang galt in Deutschland das BDSG, das Bundesdatenschutzgesetz. Die EU Kommission hat jedoch mit der Datenschutz-Grundverordnung (EU DSGVO) ein zentrales Rahmenwerk geschaffen, um die Datenschutzbestimmungen innerhalb der Mitgliedsstaaten neu zu regeln. Danach hat sich auch Deutschland zu richten. Die Verordnung wurde bereits 2016 vom EU-Parlament verabschiedet
Mit dieser gesetzlichen Neuerung geht ein gesteigerter Haftungsumfang des Verantwortlichen, also der Geschäftsleitung einher. Bei Verstößen kann diese in höherem Maße als bisher haftbar gemacht werden.
und tritt nächstes Jahr in Kraft. Es besteht also dringender Handlungsbedarf bei den Unternehmen.
Der Datenschutzbeauftragte im Betrieb Den meisten Unternehmen ist bewusst, dass sie zur Bestellung eines Datenschutzbeauftragten verpflichtet sind. Betroffen sind bislang Unternehmen, in denen bei einem automatisierten Verfahren mindestens 10 Personen regelmäßig mit der Verarbeitung personenbezogener Daten beschäftigt sind. Mit dem Ende der Übergangsfrist, ab Mai 2018, erweitern sich die Datenschutzanforderungen an Unternehmen. Im Wesentlichen zählen hierzu: ie Überwachung der Einhaltung der DSGVO und nationaler SonD derregelungen Die Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeiter Die Informationspflicht an die Betroffenen (z.B. Kunden) Die Dokumentationspflicht Mit dieser gesetzlichen Neuerung geht ein gesteigerter Haftungsumfang des Verantwortlichen, also der Geschäftsleitung einher. Bei Verstößen kann diese in höherem Maße als bisher haftbar gemacht werden. Auch werden mit dem Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung die Bußgelder, die für Datenschutzverstöße verhängt werden können, erheblich steigen. Je nach Unternehmensgröße kann dies in Millionenhöhe sein, oder sogar an den Unternehmensumsatz gekoppelt werden. Die sicherste Möglichkeit, den Anforderungen der EU-DSGVO gerecht zu werden ist die Bestellung eines Datenschutzbeauftragten. Diese hat schriftlich zu erfolgen, er muss gewisse Voraussetzungen erfüllen. Dazu zählen Fachkunde und Zuverlässigkeit. Mit der Fachkunde sind rechtliche, technische und organisatorische Kenntnisse gemeint. Um die Vorgabe der Zuverlässigkeit zu erfüllen ist eine klare Trennung zwischen dem Beauftragten und der verantwortlichen Stelle notwendig, da sonst Interessenkonflikte entstehen. Ein Kontrolleur darf sich nicht selbst kontrollieren, d.h. die Geschäftsführung oder der betriebliche IT-Leiter beispielsweise kann nicht die Aufgaben des Datenschutzes übernehmen. Einige Vorteile sprechen dafür, einen unternehmensfremden Beauftragten für den Datenschutz zu bestellen, hat er doch einen unbefangenen, objektiven Blick auf das Unternehmen. Neben dem Vorteil, dass ein externer Beauftragter keinen besonderen Kün-
digungsschutz genießt, verfügen diese zudem über wesentlich höhere Fachkenntnisse und Erfahrungen. Schließlich ist der Datenschutz deren Spezialgebiet und keine innerbetriebliche Nebenaufgabe. Es gilt also schnell zu handeln und die datenschutzrelevanten Prozesse anzupassen. Stichtag ist der 25. Mai 2018, dann endet die Übergangsfrist der Datenschutz-Grundverordnung. Da absehbar ist, dass die Aufsichtsbehörden die Datenverarbeitungsvorgänge zukünftig viel kritischer prüfen werden und das Unternehmen in der Nachweispflicht ist, dass es die Datenschutzregeln einhält, empfiehlt es sich dringend, fachlichen Rat herbeizuholen. Viele Änderungen sind komplex, zahlreiche neue Pflichten gehen mit der Verordnung einher. Es ist unabdingbar, sich mit den rechtlichen Facetten des Datenschutzes auszukennen.
Datenschutz mit OMNI PC Seit mehr als 10 Jahren beschäftigt sich OMNI PC bereits mit dem Thema Datenschutz und kann daher intensive Kenntnisse, Fachwissen und Erfahrungen vorweisen. Andreas Winnes, einer der beiden Geschäftsführer, betreut persönlich zahlreiche Unternehmen als externer Datenschutzbeauftragter. Dabei berät er die Unternehmen, erstellt Konzepte und kümmert sich nicht zuletzt um die ausgesprochen wichtige Datenschutzdokumentation, die gesetzlich eingefordert wird. Hierbei wird beschrieben, mit welchen Prozessen das Unternehmen die Einhaltung der Datenschutzregeln garantiert.
Mit cobra-CRM fit für die EU DSGVO OMNI PC ist seit vielen Jahren Vertriebspartner des CRM-Softwareherstellers cobra. Bereits seit 2016 setzt cobra sich als einer der wenigen CRM-Hersteller mit dem Thema Datenschutz und den Anforderungen der EU-DSGVO auseinander. Die neue cobra-Version 2018 DATENSCHUTZ ready löst die Vorgaben der EU-Verordnung ausgesprochen komfortabel. Damit ist cobra Vorreiter im deutschen Markt der CRM-Software.
OMNI PC – 25 Jahre Erfahrung in der IT Die OMNI PC Systemintegration GmbH ist als inhabergeführtes IT-Unternehmen seit 25 Jahren erfolgreich am Markt. Sie agiert von ihren beiden Standorten, Konstanz und Leonberg bei Stuttgart, in Baden-Württemberg und auch über die Landesgrenzen hinaus in ganz Deutschland und der Schweiz. In über zwei Jahrzehnten wurde ein fundiertes Wissen über die IT-Branche, ihre Lösungen, Trends und Entwicklungen aufgebaut. Ursprünglich als klassisches IT- Systemhaus gegründet hat das Unternehmen sein Dienstleistungs- und Lösungsangebot den Anforderungen der Zeit angepasst und spezialisiert sich auf die Themen Digitalisierung, Datenschutz und Cloud Computing.
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STEUERERKLÄRUNG 2018 NEUE ABGABEFRISTEN UND VERSPÄTUNGSZUSCHLAGVERSCHÄRFUNG
KONTAKT G. Leistner-Martin Dipl. Kff. FH Steuern Lohnsteuerhilfeverein Vereinigte Lohnsteuerhilfe e.V. Businesspark Konstanz Max-Stromeyer-Str. 116 D-78467 Konstanz Tel. + 49 (0) 7531 5848706 Galina.Leistner-Martin@vlh.de www.vlh.de www.steuererklaerung-grenzgaenger.de
Leichter und digitaler – so soll die Steuererklärung von morgen werden, eine Entwicklung, die auf zwei Prinzipien beruht: Daten statt Papier und Computer statt Beamte. Konkret: Ein Großteil der Steuererklärungen soll online eingereicht und vom Rechner vollautomatisch bearbeitet werden, bis hin zum Bescheid. Das sehen die Regeln vor, die aktuell in Kraft getreten sind. Demnach werden viele unkomplizierte Steuererklärungen maschinell abgewickelt, damit sich die Beamten den „prüfungsbedürftigen Fällen“ widmen können. Was das bedeutet? Es werden vor allem jene Erklärungen automatisch erledigt, bei denen es um wenig Geld geht. Das betrifft oft Arbeitnehmer, Alleinerziehende und Rentner, die auf eine Erstattung hoffen. Gerade sie sollten einen Steuerexperten wie z. B. den VLH-
Frau G. Leistner-Martin ist auf Steuerberatungen für Privatpersonen, Arbeitnehmer, Vermieter, Investoren und Grenzgänger in die Schweiz spezialisiert. Die Vereinigte Lohnsteuerhilfe e. V. (VLH) ist Deutschlands größter Lohnsteuerhilfeverein. Sie berät Mitglieder im Rahmen des § 4 Nr.11 StBerG.
Lohnsteuerhilfeverein Vereinigte Lohnsteuerhilfe e. V. hinzuziehen. Bei maschinellen Prozessen können individuelle Vorteile schnell unter den Tisch fallen. Auch wichtig: Das Gesetz sieht eine Verlängerung der Abgabefristen vor. Diese greift erstmals für den Veranlagungszeitraum 2018. Wer die Erklärung selbst macht, muss sie dann bis Ende Juli des Folgejahres einreichen, statt, wie bisher, bis Ende Mai. Wer sich steuerlich beraten lässt, hat Zeit bis Ende Februar des Zweitfolgejahres. Für 2018 müssen die Unterlagen also bis Ende Juli 2019 bzw. bis Ende Februar 2020 eingehen. Die schlechte Nachricht: Wer sich trotz Verlängerung verspätet, muss unter Umständen mit einem automatischen Verspätungszuschlag rechnen, mindestens 25 Euro pro Monat.
Bestens in Form für anspruchsvolle Zerspanungsaufgaben n n n n n n n n
Luftfahrt Raumfahrt Einzelteile – Serienteile RTM-Werkzeuge Automotive Werkzeugbau Modellbau Maschinenbau
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MARKENKOMMUNIKATION FUNKTIONIERT WIE EIN GUTER SONG
von Jens Schröder, Achim Günter (Bodensee) und Andreas Roeske (Wannsee) einer von weltweit nur etwa 700 zertifizierten „Lego Serious Play“-Trainern. Und haben Neuroplayce® entwickelt, eine wissenschaftliche Markenpositionierung, entstanden aus insgesamt rund 60 Jahren Erfahrung, entwickelt mit renommierten Gelehrten aus der Praxis und von internationalen Hochschulen. Sie glauben gar nicht, welches Potenzial in jeder Marke steckt. Auch in Ihrer. Potenzial, aus dem wir einen guten Song schreiben, der sich in den Köpfen Ihrer Kunden festsetzt. Wir machen das unaufgeregt aber mit großer Hingabe, ernsthaft aber mit viel Lockerheit. Lassen Sie uns gemeinsam Pinnwände schaffen. Storys erzählen, Songs rocken, Ihre Marke so richtig durchstarten lassen. Auf weitere 10 Jahre in den Charts! Ein Jahrzehnt, in dem wir weiterhin keine One-hit-wonder produzieren, sondern Longplayer konzipieren, die sich auch nach langer Zeit noch richtig gut anhören.
KONTAKT vergissmeinnicht GmbH Münsterplatz 5 D-78462 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 9225900 info@vergissmeinnichtkommunikation.de www.vergissmeinnichtkommunikation.de
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Achim Günter
Andreas Roeske Foto: Isabella Thiel
Foto: Bjørn Jansen
enken Sie mal an einen Song. Einen, den Sie mitsingen können – oder zu dem Sie Nächte durchgerockt haben. Okay, an einen Song kann man nicht bewusst denken. Man kann ihn hören, und man hat Bilder vor Augen – von Geschichten, die man mit dem Song verbindet. Und? Was sehen Sie? Die erste Liebe, den ersten Kuss? Eine Party, Freunde, Glück, die Geburt Ihrer Kinder? Tanzen, feiern, mega gut drauf sein? Das Meer, Berge, Palmen? Was auch immer Sie sehen, Ihre Emotionen sind in den letzten 60 Sekunden ganz sicher ordentlich in Bewegung gekommen, oder? Der Song hat damit eigentlich nix zu tun. Außer Ihnen sieht das ja auch niemand. Aber der Song ist die Pinnwand, an der diese Gefühle, Gedanken und Erlebnisse haften. Faszinierend. Was würden Sie dazu sagen, wenn wir Ihre Marke genau so aufbauen? Wenn wir so eine Pinnwand schaffen und die drauf haftenden Emotionen und Erinnerungen im Kopf Ihrer Kundinnen und Kunden verankern? Die denken an Ihre Marke – und freuen sich über viele schöne Bilder in ihrem Kopf. Und das Beste ist … Das funktioniert ja auch umgekehrt! Wie mit Ihren Erinnerungen von eben. Stoßen Sie zuerst auf die, dann kommt der Song wie von selbst in Ihr Ohr. Heißt: Sind Ihre Kunden also in irgendeiner Situation, in der Ihre Marke weiterhilft, Freude macht – oder sogar das Problem löst, BÄÄM, denken sie an Sie! Hört sich an wie der Gitarren-Riff von „Smoke on the water“! Das funktioniert deshalb so gut, weil wir heute schon ziemlich viel über die Funktionsweise unseres Gehirns wissen. Und weil man dieses Wissen hilfreich einsetzen kann. Als Kommunikationsagentur vergissmeinnicht machen wir das seit mittlerweile 10 Jahren so. Am Bodensee sowie am Wannsee. Wir sind
Foto: Bjørn Jansen
„D
Jens Schröder
vergissmeinnicht GmbH | Menschen & Innovationen 39
Top Ten! Aus Marken machen wir Evergreens, seit einem Jahrzehnt! Sie erzählen Geschichten, verheißungsvoll wie das Knistern am äußeren Rand der Lieblings-Vinyl-LP. Einprägsam wie das Erlebte zum Song kurz nach dem Knistern. Voll aufdrehen und abrocken. Unsere Kunden haben Lust drauf: „herausragende Markenentwicklung macht unvergesslich!" Seit 10 Jahren am Bodensee – mit 10 Jahren Geschichten jetzt auch am Wannsee.
www.vergissmeinnicht.rocks
Wissenschaftliche Markenpositionierung, entwickelt von vergissmeinnicht.
POLITIK WIRTSCHAFT BILDUNG
Foto: Universität Konstanz
Die Bibliothek der Universität Konstanz: An der Universität in der größten Stadt am Bodensee studieren rund 11.400 Studenten. Die Universität Konstanz ist eine von 30 Mitgliedshochschulen im Verbund „Internationale Bodensee-Hochschule“.
Foto: fotolia - EtiAmmos
TRANSFORMATION
IM HANDWERK
Georg Hiltner
INTERVIEW MIT GEORG HILTNER, HAUPTGESCHÄFTSFÜHRER DER HANDWERKSKAMMER KONSTANZ Herr Hiltner, die digitale Transformation ist das Schlagwort der Stunde und eine große Herausforderung für das Handwerk. Warum? Das Handwerk hat in seiner Geschichte viele Höhen und Tiefen erlebt, besonders schwer tat es sich zu Beginn der Industrialisierung. Gefertigt wurden plötzlich Massenwaren, die zu günstigsten Preisen verkauft werden konnten. Fachkräfte wanderten in die Industrie ab. Doch das Handwerk hat sich nicht unterkriegen lassen, sondern auf seine Kernkompetenzen gesetzt: auf eine ausgeprägte Kundenorientierung und die Individualität und Qualität seiner Produkte und Dienstleistungen. Jetzt stehen wir vor ähnlichen Herausforderungen wie damals: Durch die Digitalisierung kann die Industrie zukünftig sehr kundenindividuell fertigen. Denken Sie nur an die Möglichkeiten des 3-D-Drucks. Das könnte das Handwerk unter Druck setzen. Handwerk muss daher verstärkt die Vorteile der Digitalisierung in seine Abläufe, Produktion und Kommunikation einbauen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Wie weit sind denn Handwerksbetriebe schon, was die Digitalisierung anbelangt? Man kann sagen – und das ist auch das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Zentralverbands des deutschen Handwerks und Bitkom – dass Handwerksunternehmen der Digitalisierung sehr offen gegenüberstehen. Die meisten sehen die Vorteile der Digitalisierung, z.B. wenn es darum geht, Betriebsmittel zu verwalten und zu lagern. Die Arbeitsorganisation wird flexibler und man spart einfach Zeit. Trotzdem gibt es hier und da Nachholbedarf in der Umsetzung. Die Studie hat gezeigt, dass nur jeder fünfte befragte Handwerker ein digitales Dokumentenmanagement und nur jeder zehnte ein Trackingsystem 44 Politik, Wirtschaft & Bildung | Handwerkskammer Konstanz
einsetzt, worüber sichtbar wird, wo sich Ware gerade befindet. Daher ist es wichtig, weiter zu sensibilisieren und zu informieren. Wie geschieht dieses Sensibilisieren und Informieren denn konkret? Zum Beispiel durch zeigen, was jetzt schon machbar ist. Im Rahmen der Förderinitiative „Mittelstand 4.0 – Digitale Produktions- und Arbeitsprozesse“, die vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert wird, wurde das Kompetenzzentrum „Digitales Handwerk“ eingerichtet. Dieses Netzwerk stellt die wesentlichen Informationen zum Thema auf einer Plattform bereit, unterhält aber vor allem sogenannte Schaufenster an fünf Standorten in Deutschland. Die Schaufenster sind in der Regel an ein Bildungszentrum des Handwerks gekoppelt. Sie halten Ansprechpartner und praxisnahe Informationen in den Themenfeldern Produktions- und Automatisierungstechnologien, Unternehmensprozesse, digitale Geschäftsmodelle, Informations- und Kommunikationstechnik und digitales Bauen für interessierte Betriebe bereit. Gibt es auch Unterstützung seitens des Landes? Das Land ist sehr daran interessiert, den Mittelstand und die Handwerksunternehmen erfolgreich in die Zukunft zu führen – und dabei geht es nicht nur um das Thema Digitalisierung. Die Handwerkskammern in Baden-Württemberg haben gemeinsam mit dem Landeswirtschaftsministerium das Projekt „Handwerk 2025“ initiiert, das nun konkrete Formen annimmt. In einem ersten Schritt wurde der Ist-Stand analysiert: Wie sind die Betriebe strukturell aufgestellt? Wie haben sie sich entwickelt? Und in welchen Themenfeldern benötigen sie welche Unterstützung? Aufgrund erster Erhebungen und Analysen wurden nun drei Maßnahmenpakete,
nämlich die Personal-, Strategie- und Digitalisierungsoffensive, auf den Weg gebracht, mit einem Fördervolumen von 4,4 Millionen Euro bis 2019. Welche Hilfestellungen können sich denn die Unternehmen in der Bodenseeregion aus diesen Offensiven versprechen? Die Hilfestellungen sollen in erster Linie ganz praxisnah und an den Bedürfnissen der Unternehmen orientiert ausfallen. Nehmen wir das Beispiel Personaloffensive: Die dringlichsten Fragen sind doch hier: Wie kann ich zukünftig Nachwuchs- und Fachkräfte gewinnen, wie entwickle ich mein Bestandspersonal weiter, wie wird Wissen im Unternehmen gehalten und wie kann ich meine Mitarbeiter noch besser beteiligen? Zur Beantwortung werden wir als Handwerkskammer Konstanz einen geförderten Personalberater einstellen, der sich um die individuellen Anfragen der Betriebe kümmert. Außerdem werden wir Veranstaltungen durchführen und es soll eine landesweite Informationsplattform im Internet eingerichtet werden. Unterstützungs- und Informationsangebote wird es auch für die Digitalisierung geben, angefangen von niederschwelligen Infoveranstaltungen über eine Erstberatung bei Beratern der Kammern bis hin zu einer echten Begleitung der Betriebe bei der Umsetzung. Was digital alles möglich ist, werden wir in Digital-Werkstätten modellhaft zeigen. Bei uns an der Bildungsakademie in Singen haben wir dank der Landesförderung geplant, einen digitalen Innovationspfad einzurichten. Wir haben im Rahmen von Handwerk 2025 aber auch das Große
Handwerk muss verstärkt die Vorteile der Digitalisierung in seine Abläufe, Produktion und Kommunikation einbauen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
und Ganze im Blick: Welche Zukunftsthemen, Technologie- und Marktentwicklungen kommen in den einzelnen Gewerken auf uns zu? Hierzu soll es bei unserem Dachverband auf Landesebene eine Koordinationsstelle geben, die Informationen auswertet, zur Verfügung stellt und den Unternehmen bei der strategischen Betriebsführung mit Coachingangeboten unter die Arme greift. Wir werden also alles daran setzen, dass das Handwerk seine zentrale Rolle im wirtschaftlichen Leben des Landes auch in Zukunft behält und gerade auch in unserer ländlich geprägten Region weiterhin ein starker Nahversorger, Arbeitgeber und Ausbilder bleibt.
Die Handwerkskammer Konstanz Das Handwerk ist mit seinen vielen kleinen und mittleren Betrieben das Herz der deutschen Wirtschaft. Rund 4.500 Lehrlinge werden derzeit im Kammerbezirk der Handwerkskammer Konstanz ausgebildet. Insgesamt arbeiten in den Landkreisen Konstanz, Schwarzwald-Baar, Tuttlingen, Rottweil und Waldshut etwa 70.000 Fachkräfte. Die Handwerkskammer vertritt nicht nur die Interessen ihrer Mitglieder in über 12.000 Handwerksunternehmen, sondern bietet auch eine umfassende Beratung an. Dazu gehört unter anderem die Beratung der Betriebe von der Existenzgründung bis zur Unternehmensnachfolge sowie in den Bereichen Aus- und Weiterbildung, Betriebswirtschaft, Außenwirtschaft, Unternehmensführung, Recht, Umweltschutz und Technologie. The crafts industry forms the backbone of the German economy with its many small and mid-sized businesses. Some 4,500 apprentices are currently being trained in the regional chamber of the Chamber of Crafts in Constance. Around 70,000 specialists are employed in the districts of Constance, Schwarzwald-Baar, Tuttlingen, Rottweil and Waldshut. The Chamber of Crafts not only represents the interests of its members in some 12,000 craftsmen’s enterprises, but also offers an all-round advisory service. This includes advising businesses from getting started to corporate succession as well as on training and further education, business economics, foreign trade, management, law, environmental protection and technology.
KONTAKT Handwerkskammer Konstanz Webersteig 3 D-78462 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 2050 info@hwk-konstanz.de www.hwk-konstanz.de
Foto: BA RW
Die Bildungsakademie der Handwerkskammer Konstanz sieht sich als kompetenter Partner des Handwerks und bietet an den Standorten in Singen, Waldshut und Rottweil passgenaue Bildungsdienstleistungen an – mit zertifizierter Qualität. Zusätzlich betreibt die Handwerkskammer das Management-Zentrum in Villingen und ist zu 50 Prozent Gesellschafter der Beruflichen Bildungsstätte in Tuttlingen. Links: Eine junge Schreinerin programmiert im neuen CNC-Holzbearbeitungszentrum der Bildungsakademie Rottweil Bohrlochreihen für eine Schrankseitenwand.
Handwerkskammer Konstanz | Politik, Wirtschaft & Bildung 45
FIT FÜR DIE ZUKUNFT
Die Arbeitswelt ist im Wandel. Wer sich den veränderten Anforderungen im Job stellt und bereit ist für lebenslanges Lernen, bleibt auch im Unternehmen eine kompetente Ansprechperson.
K O N T A K T Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg Pressestelle Stromeyersdorfstraße 1 D-78467 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 585118 www.arbeitsagentur.de
„Mit gezielter Weiterbildung bleiben ältere Arbeitnehmerin und Arbeitnehmer in Zukunft beruflich am Ball. Zusätzlich bieten sich beste Chancen für eine berufliche Neuorientierung oder einen Karriereschritt“, fasst Jutta Driesch die Notwendigkeit einer lebenslangen Weiterbildung zusammen. Für die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg ist Weiterbildung der entscheidende Schlüssel für ein langes, erfüllendes Erwerbsleben – vor allem angesichts des digitalen Wandels in der Arbeitswelt.
Die Arbeitswelt 4.0 Für Unternehmen, Verbände, Kammern und Arbeitsverwaltungen ist klar: Die Arbeitswelt wird sich verändern. Möglicherweise schneller, als bisher erwartet. Provokant ausgedrückt: Die lineare Erwerbsbiographie ist ein Auslaufmodell. Neue, digitale Technologien sind der Motor eines umfassenden Wandels. Die Anforderungen an die Arbeitnehmerin und Arbeitnehmer haben sich verändert: Bereits erworbenes Wissen veraltet immer schneller. Die Fähigkeit, sich ständig neues Wissen anzueignen, wird zur Kernkompetenz.
46 Politik, Wirtschaft & Bildung | Agentur für Arbeit KN-RV
Die Arbeitswelt 4.0 ermöglicht vor allem die Individualisierung von allen Prozessen in der Wertschöpfungskette von Unternehmen. Sie führt auch zu sehr viel individuelleren Berufswegen, als wir es uns bisher vorstellen können. Ein individueller Berufsweg erfordert eine lebenslange Berufswegplanung von der Schule bis zum Ende der Erwerbstätigkeit. Dieses Ende der Erwerbstätigkeit wird in Zukunft immer weniger mit dem formalen Rentenbeginn gleichzusetzen sein oder mit dem Erreichen eines bestimmten Alters verknüpft werden. Auf diesem auch zeitlich länger werdenden Berufsweg sind immer wieder Weichen zu stellen und Qualifikationen anzupassen oder neu zu erwerben.
Wettbewerbsfähigkeit sichern Das hat auch Folgen für die Unternehmen. Sie stellen sich heute nicht nur dem technologischen Wandel, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu behalten. Sie brauchen Strategien, wie sie mit der rapide steigenden Halbwertszeit von Wissen umgehen. Sie setzen sich auch mit veränderten Bedürfnissen und Erwartungen ihrer jetzigen und künftigen Mitarbeiter auseinander. Eine der größten Herausforderungen wird sein, das Wissen und Können auf dem aktuellen technologischen Stand
Foto: fotolia - www.snyggg.de
MIT WEITERBILDUNG
zu halten. Deswegen kommt gerade der (Weiter-)Bildung zukünftig eine ganz besondere Bedeutung zu – nicht nur für Geringqualifizierte, sondern gerade auch für Fachkräfte. Bereits in der Schule ist es wichtig, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Computer nicht nur verwendet, sondern bewusst und kontrolliert für das Lernen oder für die Selbstorganisation eingesetzt werden. Ausbildungen sollten so gestaltet werden, dass alle Auszubildenden mit den neuesten technologischen Innovationen in ihrem Beruf vertraut gemacht werden. Und Fachkräfte sind dabei verstärkt zu unterstützen und zu ermutigen, sich permanent fit für die neuen Anforderungen der digitalen Arbeitswelt zu machen.
Das Förderprogramm WeGebAU Die Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg fördert jährlich mit rund 20 Mio. Euro die berufliche Weiterbildung in der Region Bodensee-Oberschwaben. Hiervon profitieren beispielsweise Geringqualifizierte und ältere Arbeitnehmer in Unternehmen. Mithilfe des Programms WeGebAU (Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter älterer Arbeitnehmer in Unternehmen) sollen Arbeitnehmer die Möglichkeit erhalten, Teilqualifikationen zu erwerben oder fehlende Abschlüsse nachzuholen, ohne ihre Arbeitsstelle kündigen zu müssen.
Durch Weiterbildung bleiben die Beschäftigten beruflich auf dem Laufenden – und sind damit auch in Zukunft bei den Unternehmen gefragt. „Denn, besonders begehrt bei Betrieben sind ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dann, wenn sie ihr umfangreiches Fachwissen durch Weiterbildungen stetig ausgebaut und an aktuelle Anforderungen angepasst haben“, so Jutta Driesch.
„Die lineare Erwerbsbiographie ist ein Auslaufmodell. Neue, digitale Technologien sind der Motor eines umfassenden Wandels.“ Jutta Driesch
Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg
Die Aus- und Weiterbildungsprogramme der Bundesagentur für Arbeit. Nutzen Sie den Arbeitgeber-Service und erfahren Sie mehr darüber, wie Sie Ihre Beschäftigten und Ihr Unternehmen weiterbringen können. Informieren Sie sich jetzt unter 0800 4 55 55 20 oder unter www.dasbringtmichweiter.de
Agentur für Arbeit Konstanz – Ravensburg Publication name: 161123_Wirtschaftsmagazin_Bsee_Anzeige_AGS generated: 2016-11-23T14:14:24+01:00
Agentur für Arbeit KN-RV | Politik, Wirtschaft & Bildung 47
Foto: Caroline Begle/Energieinstitut Vorarlberg
Das Projekt „Low-Tech-Gebäude Bodensee“ trägt zur IBK-Strategie im Bereich Klimaschutz und Energie bei. Der Kindergarten Muntlix in Zwischenwasser/Vorarlberg ist eines der Modellvorhaben.
DIE INTERNATIONALE BODENSEE-KONFERENZ (IBK) DAS POLITISCHE DACH DER BODENSEEREGION Die Internationale Bodensee-Konferenz (IBK) ist die gemeinsame Plattform der Länder und Kantone Baden-Württemberg, Schaffhausen, Zürich, Thurgau, St.Gallen, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, Liechtenstein, Vorarlberg und Bayern.
KONTAKT Geschäftsstelle der Internationalen Bodensee-Konferenz Benediktinerplatz 1 D-78467 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 52722 info@bodenseekonferenz.org www.bodenseekonferenz.org
Als politisches Dach für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Bodenseeregion will die IBK die Bodenseeregion als Modellregion für einen zukunftsfähigen und grenzüberschreitend vernetzten Lebens- und Wirtschaftsraum erhalten und fördern. Seit über 40 Jahren befassen sich die Regierungen und Verwaltungen rund um den Bodensee im Rahmen der IBK gemeinsam mit aktuellen Themen und Herausforderungen für die Region. 2017 hat die IBK ihre längerfristige Vorstellung von der Bodenseeregion im Jahr 2030 in einem breit abgestimmten Prozess diskutiert und in einem neuen „Leitbild der IBK für die Bodenseeregion“ festgehalten. Zugleich wurden strategische Schwerpunkte für die nächsten Jahre formuliert, zu denen 2018 entsprechende strategische Projekte ausgearbeitet werden sollen: So wollen sich die Mitgliedsländer der IBK gemeinsam dafür einsetzen, dass die Bodenseeregion in den nationalen und internationalen Entscheidungszentren auch als zukunftsfähiger Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort und hochattraktiver Lebensraum wahrgenommen wird. Des Weiteren sollen die regionalen Wissenschafts- und Innovationssysteme gestärkt und noch besser vernetzt werden und gemeinsame Zielvorstellungen für Raum und Verkehr erarbeitet sowie die Rahmenbedingungen für die regionale Entwicklung verbessert werden. Zugleich soll die internatio-
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nale Bodenseeregion aber auch für ihre natürlichen Ressourcen Sorge tragen. Ein Schwerpunkt dazu befasst sich mit Klimaschutz und Energie. Dazu trägt das von der IBK initiierte Forschungs- und Pilotprojekt „Low-Tech-Gebäude im Bodenseeraum“ bei, in dem im Energiebereich überaus erfahrene und anerkannte Institute und Agenturen der Region zusammenarbeiten. „Low-Tech-Gebäude Bodensee“ setzt dabei bewusst einen Kontrapunkt zur immer stärkeren Technisierung von Gebäuden. Das langfristige Ziel dieses Vorhabens besteht darin, die Errichtung mehrerer Low-Tech-Gebäude rund um den Bodensee wissenschaftlich zu begleiten und Handreichungen für die öffentliche Hand und Bauherren zu erstellen. Erste Ergebnisse aus den analysierten zehn Bestandsgebäuden in fünf Ländern können von Fachleuten und Behörden vor Ort nutzbringend eingesetzt werden. Das Projekt wird vom Interreg-Programm Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein als Leuchtturmprojekt gefördert. Weitere Informationen zum Leitbild für die Bodenseeregion und zur IBK-Strategie sowie zu den kommenden strategischen Projekten unter: www.bodenseekonferenz.org
Die Geschäftsstelle der IBK und der IBK-Kleinprojektefonds werden durch das Programm Interreg V Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein gefördert. Weitere Informationen unter www.interreg.org
THE INTERNATIONAL LAKE CONSTANCE CONFERENCE (IBK)
Projekt Low-Tech-Gebäude Bodensee Wie andere Regionen steht die Bodenseeregion vor großen Herausforderungen in den Handlungsfeldern Energie und Klimaschutz. Die IBK entwickelt hierzu ihre Strategie im Sinne des Pariser Abkommens mit den zentralen Zielen Treibhausgasminderung und Klimaanpassung weiter. Das grenzüberschreitende Forschungs- und Pilotprojekt „Low-Tech-Gebäude Bodensee“ gibt wichtige Anstöße für eine klimagerechte Zukunft im Gebäudebereich und trägt damit als ein Baustein zur IBK-Strategie bei.
The International Lake Constance Conference (IBK) is a shared platform for the federal states and cantons of Baden-Württemberg, Schaffhausen, Zurich, Thurgau, St.Gallen, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, Liechtenstein, Vorarlberg and Bavaria. For over 40 years, the governments and administrations around Lake Constance have worked together in the IBK to deal with current issues and challenges for the Lake Constance region.
Weitere Modellvorhaben:
Fotos: Energieagentur Ravensburg gGmbH
Links: Das Rupert-Neß-Gymnasium in Wangen im Allgäu beeindruckt von außen mit seiner vertikal strukturierten Gebäudehülle aus Holz. Unten: Innenansicht des Rupert-Neß-Gymnasiums, in dem der regionale Baustoff Weißtanne dominiert. Beim ganzheitlichen Ansatz von Low-Tech-Gebäuden spielen auch Lebenszykluskosten eine Rolle.
Internationale Bodensee-Konferenz (IBK) | Politik, Wirtschaft & Bildung 49
INTERNATIONALE BODENSEE-HOCHSCHULE INNOVATIONEN ZWISCHEN WISSENSCHAFT UND GESELLSCHAFT FÜR DIE BODENSEEREGION
KONTAKT Internationale BodenseeHochschule Hauptstrasse 90 CH-8280 Kreuzlingen info@bodenseehochschule.org www.bodenseehochschule.org
Die Internationale Bodensee-Hochschule IBH ist der größte hochschulartenübergreifende Verbund Europas. Sie ermöglicht die Zusammenarbeit von 30 Hochschulen aus Deutschland, Liechtenstein, Österreich und der Schweiz in Forschung, Lehre und Transfer. Die IBH unterstützt grenzüberschreitende Forschungsprojekte zu gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen im Bodenseeraum. Sie koordiniert den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis, fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs, ermöglicht Innovationen in der Lehre und unterstützt gemeinsame Angebote der Hochschulservices. „Mit ihren Projekten leisten die IBH und ihre Mitgliedshochschulen einen international sichtbaren Beitrag für das regionale Innovationssystem Bodensee“, erklärt der Leiter der Geschäftsstelle der IBH, Markus Rhomberg. Diese Beiträge, führt Rhomberg aus, „sind sehr vielfältig: Sie reichen von Innovationen in Bildung, Wirtschaft und Kultur, über technische Neuentwicklungen im Sozial- und Pflegebereich, bis hin zu neuen Formaten demokratischer Partizipation in der Bodenseeregion“. Unter anderem werden derzeit folgende Projekte von der IBH gefördert: Das Projekt „Messen und Fördern der Informationskompetenz von Digital Natives“ hat in einer ländervergleichenden Studie die Informationskompetenz von Schülerinnen und Schülern in der Bodenseeregion (Vorarlberg, Ostschweiz, Süddeutschland und Liechtenstein) getestet und aus den Ergebnissen einen Online-Kurs entwickelt, der die Informationskompetenz von Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe II fördern soll. Nach einer ersten Testphase werden die Ergebnisse nun gemeinsam mit Lehrpersonen
50 Politik, Wirtschaft & Institutionen | Internationale Bodensee-Hochschule
Foto: IBH/Hannes Thalmann
Das Projektteam will erstmalig statistisches Datenmaterial für die Bodenseeregion sammeln und in einem „Kreativwirtschaftsbericht Bodensee“ bündeln und zur Diskussion stellen.
Foto: IBH
Der Bericht „Kreativwirtschaft Bodensee“ soll die Potentiale dieser boomenden Branche in der Bodenseeregion aufzeigen.
iCare: Nur so groß wie eine Münze ist das intelligente Assistenzsystem, das Menschen mit Hilfebedarf aufgrund von Demenz ein selbstständiges Leben ermöglichen soll.
in Zukunftslabors rund um den See diskutiert und der Kurs weiterentwickelt. Dass ein solches Instrument hochrelevant ist, zeigen die empirischen Befunde der Studie. Das Projektteam, das Forschende der Universitäten St.Gallen und Liechtenstein sowie der Pädagogischen Hochschulen Vorarlberg und Weingarten umfasst, hat herausgefunden, „dass die sogenannten Digital Natives entgegen den Erwartungen erhebliche Defizite im Umgang mit Online-Informationen aufweisen“. Mit einer weiteren für die Bodenseeregion relevanten Altersgruppe beschäftigt sich ein weiteres, von der IBH gefördertes Projekt. Denn mit dem demographischen Wandel und der damit einhergehenden höheren Lebenserwartung wächst auch die Zahl jener Personen in der Bodenseeregion mit Demenz und kognitiven Einschränkungen. Schätzungen gehen davon aus, dass im Jahr 2050 jeder siebte Bewohner in Deutschland 80 Jahre oder mehr zählen wird, heute leben bereits rund 1,3 Millionen Deutsche mit Demenz. Das Projekt „iCare“ hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen mit solchen Einschränkungen zu unterstützen. Denn obwohl mit fortschreitendem
Krankheitsverlauf vermehrt Auffassungs- und Orientierungsstörungen auftreten, können Betroffene relativ lange ein selbstständiges Leben führen. Das Projektteam um Forschende der Dualen Hochschule Baden-Württemberg und der Universität St.Gallen hat ein intelligentes Assistenzsystem entwickelt, um die Mobilität dementer Menschen zu unterstützen und zu erleichtern. Betroffene werden dafür mit Kleinstrechnern ausgestattet, um sie im Notfall leichter orten und erreichen zu können. Inzwischen hat das Projektteam einen Prototyp entwickelt, der in einer Testphase zum Einsatz kommt. „Unser Ziel ist es auf der einen Seite, Menschen mit Hilfebedarf so lange wie möglich ein selbstständiges Leben zu Hause zu ermöglichen und gleichzeitig die pflegenden Angehörigen zu entlasten. Andererseits unterstützt iCare auch die Pflegeeinrichtungen bei ihrer Arbeit“, erklärt Projektleiter Andreas Judt von der DHBW Ravensburg. Mit der Frage, wie sich aus grenzüberschreitenden Kooperationen der Kreativwirtschaft innovative Netzwerke und Wertschöpfungsketten identifizieren und fördern lassen, beschäftigt sich das Projekt „Kreativwirtschaft Bodensee“. Zu diesem Zweig zählen jene Sparten, die an den Schnittstellen von Kultur, Wirtschaft und TechInternationale Bodensee-Hochschule | Politik, Wirtschaft & Institutionen 51
nologie arbeiten, etwa Architektur, Musik, Medien und Design. Alleine für die Schweiz rechnet der „Kreativwirtschaftsbericht 2016“ 466.000 Beschäftigte dieser Branche zu. Forschende der Zürcher Hochschule der Künste und der HTWG Konstanz wollen an diese Entwicklungen anschließen und gemeinsam mit regionalen Akteuren Strategien entwickeln, wie die internationale Dynamik der Kreativwirtschaft auch in der Bodenseeregion ihre Wirkung entfalten kann und dabei folgende Fragen beantworten: Ist die Kreativwirtschaft ein städtisches oder regionales Phänomen? Wie organisiert sie sich in ländlichen Gebieten? Welche Vernetzung gibt es zu Branchen jenseits der Kreativwirtschaft? Wie sind die lokal verwurzelten Akteure mit globalen Logiken verknüpft? Das Projektteam will erstmalig statistisches Datenmaterial für die Bodenseeregion sammeln und in einem „Kreativwirtschaftsbericht Bodensee“ bündeln und zur Diskussion stellen.
IBH-Labs: Forschungs- und Innovationsnetzwerke aus Wissenschaft und Praxis Der Strategie der IBH folgend sollen die im Frühjahr 2017 gestarteten IBH-Labs einen nachhaltigen Beitrag zur Förderung des Wissens-, Innovations- und Technologietransfers leisten. Die thematische Ausrichtung der IBH-Labs orientiert sich an regional relevanten Themen und den Entwicklungspotentialen der Bodenseeregion. In einem offenen Dialog mit regionalen Anspruchsgruppen wurden drei Themenbereiche identifiziert, die für eine erfolgreiche Zukunft der Region entscheidend sein werden: 1) der Umgang mit dem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel in der Bodenseeregion, 2) die Festigung des Bildungs- und Wissensraums sowie 3) die Förderung von Innovation und Digitalisierung um die regionale Wettbewerbsfähigkeit weiter zu steigern. Im Rahmen dieser drei Schwerpunkte fördert die IBH mit Mitteln des Interreg V-Programms „Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein“ drei Projekte mit einem Volumen von 6,2 Millionen Euro über vier Jahre.
Das IBH-Lab „Active & Assisted Living“ verfolgt das Ziel Menschen, die sich aufgrund einer individuellen physischen oder psychischen Einschränkung, bedingt durch Alterung oder Behinderung, ausgeschlossen fühlen, ein aktives und unterstützendes Leben zu ermöglichen. Individuell angepasste, umgebungsunterstützte Technologien sollen ein möglichst selbstbestimmtes Leben erlauben und die Dienstleistungen von professionellen und informellen Pflegepersonen unterstützen und erleichtern. Dafür werden neue Technologien für umgebungsgestütztes Leben getestet und Anwender bei der Implementierung beraten. Das IBH-Lab „Seamless Learning“ hat sich zum Ziel gesetzt, Wege zu finden um Aus- und Weiterbildungsprogramme in der Bodenseeregion auf bei Programmen für „Lebenslanges Lernen“ zu unterstützen. Wissen und Qualifikation sind zentrale Ressourcen für den Bodenseeraum um im Standortwettbewerb international bestehen zu können. Mit diesem Projekt wird eine ganzheitliche didaktische Konzeption angestrebt, die es Menschen ermöglichen soll, individuelle Bildungsabschnitte barrierefrei aneinander anzuknüpfen. Das IBH-Lab „KMUdigital“ unterstützt klein- und mittelständische Unternehmen in der Bodenseeregion bei der Bewältigung, Umsetzung und Implementierung digitaler Modelle. Zwei zentrale Fragen stehen dabei für die Projektpartner aus Wissenschaft und Praxis im Fokus: Wie viel Digitalisierung muss in den Mittelstand? Wie viel Digitalisierung passt in den Mittelstand? Das IBH-Lab bündelt die vorhandene Expertise in der Bodenseeregion um die Chancen und Auswirkungen für den Mittelstand zu untersuchen und KMUs dabei zu unterstützen den Herausforderungen der Digitalisierung erfolgreich zu begegnen.
Foto: IBH/Hannes Thalmann
Digital Natives: Forschende aus der Schweiz, Deutschland, Liechtenstein und Österreich entwickeln gemeinsam mit Lehrpersonen neue Instrumente um die Online-Kompetenz von Schülerinnen und Schülern in der Bodenseeregion zu erhöhen.
52 Politik, Wirtschaft & Bildung | Internationale Bodensee-Hochschule
30 Hochschulen – 4 Länder – 1 Verbund: Die Internationale Bodensee-Hochschule
Zentrale Herausforderungen der Bodenseeregion stehen im Zentrum der IBH-Projekte. Gemeinsam mit lokalen und regionalen Akteuren aus der Praxis entwickeln und testen die Projektteams anwendungsorientierte Lösungen.
IBH-geförderte Projekte ab 2018 Die ab dem Jahr 2018 geförderten Projekte nehmen zentrale Herausforderungen der Bodenseeregion in den Blick. Gemeinsam mit lokalen und regionalen Akteuren aus der Praxis entwickeln und testen die Projektteams anwendungsorientierte Lösungen. Das Projekt „Gewerbegebiete 4.0“ analysiert die Anforderungen an wettbewerbs- und zukunftsfähige Unternehmensstandorte und entwickelt Strategien und Instrumente für eine bedarfsgerechte und nachhaltige Weiterentwicklung von Gewerbegebieten in einem bodenseeweiten Dialog mit Akteuren aus Politik, Verwaltung, Unternehmen und Immobilienwirtschaft (HTWG Konstanz, Universität St. Gallen und HSR Rapperswil). Mit der aktiven Einbindung der Bevölkerung in kommunale Prozesse beschäftigt sich das Projekt „Resiliente Gemeinden in der Bodenseeregion“ im Ländervergleich. Aus den Ergebnissen aus Workshops mit lokalen Akteuren und einer quantitativen Befragung will das Projektteam von der FHS St. Gallen, der FH Vorarlberg und der Zeppelin Universität Friedrichshafen ein Handbuch mit international vergleichbaren Best-Practices erarbeiten sowie einen Werkzeugkoffer zur Förderung lokaler Partizipation bereitstellen. Die Bereiche Kunst und Kultur hat das Projekt „Digitale Kommunikationsstrategien für den Kultursektor in der Bodenseeregion“ als zentrale Standortfaktoren der Bodenseeregion identifiziert. Ge-
meinsam mit Kulturakteuren in der Region will das Projektteam der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften und der FH Vorarlberg Strategien entwickeln um Kunst und Kultur sowohl in der Bodenseeregion als auch darüber hinaus deutlicher und wahrnehmbarer zu positionieren. Mit dem langfristigen Aufbau eines Pools für Befragungen in der Bodenseeregion beschäftigt sich das Projekt „Survey Pool“. Das Projektteam der Universitäten Konstanz und St. Gallen setzt sich zum Ziel eine Forschungsinfrastruktur aufzubauen, um in der Befragung von Bürgerinnen und Bürgern sowie Gemeinden zentrale Herausforderungen für die Bodenseeregion identifizieren zu können. Darüber hinaus fördert die IBH drei Projekte, die innovative Lehre in den Mitgliedshochschulen unterstützen (das Projekt „Einsatz von Virtual und Augmented Reality in der Lehre“, eine Summerschool zur „Energieregion Bodensee im Wandel“ sowie ein „MOOC-Camp für Studierende“). Weiter vergab sie zwei Anschubfinanzierungen für die Projekte „Zuverlässige Bestimmung von Verhaltensunterschieden bei Fischen“ sowie „Korrosion bei hybriden Baugruppen: Maßnahmen zur Vermeidung“.
Alle Projektbeschreibungen und Ansprechpartner unter www.bodenseehochschule.org. Internationale Bodensee-Hochschule | Politik, Wirtschaft & Institutionen 53
IHK
WAS MACHEN DIE EIGENTLICH? IHK. Die drei Buchstaben sind eine geläufige Abkürzung, eine starke Marke. Eine Marke, die zu Deutschland gehört wie CDU und SPD, BMW und WMF, ARD und ZDF. Fragt man nach der Bedeutung der drei Buchstaben, ist auch meist bekannt, dass es sich um die „Industrieund Handelskammer“ handelt. Doch welche Aufgaben hat eine IHK? Die IHK Hochrhein-Bodensee ist eine Organisation der lokalen Wirtschaft. Ihr Bezirk umfasst die Landkreise Konstanz, Waldshut und Lörrach. Mit dem Sitz in Konstanz und einer Geschäftsstelle in Schopfheim betreut sie über 36.000 Mitgliedsunternehmen. Ein Teil ihrer Aufgaben und Aktivitäten ist gesetzlich vorgegeben – allen voran die Betreuung der dualen Ausbildung – andere Ziele verfolgt sie aus eigenem Entschluss. Über Art, Inhalt, Umfang und Finanzierung bestimmen die Mitglieder. Das meint der Begriff „Selbstverwaltung der Wirtschaft“.
Existenzgründung und Unternehmensförderung KONTAKT Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee in Konstanz Kammersitz Konstanz Reichenaustraße 21 D-78467 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 2860100 info@konstanz.ihk.de www.konstanz.ihk.de / oder per App
Mit einer eigens darauf fokussierten Stelle unterstützt die IHK Gründer und berät beim Umgang mit Banken und Förderprogrammen. Regelmäßige Infoveranstaltungen, persönliche Einzelberatung und Hilfestellungen, etwa bei der Erstellung von Businessplänen, gehören zum Angebotsportfolio. Im Rahmen von Gründerund Unternehmensnetzwerken ist die IHK Impulsgeber und Ansprechpartner der Wirtschaft unserer Region. Die Nachfolgebörse „nexxt-change“ ergänzt das Angebot. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich heute aktiv in der IHK engagieren, erinnern sich noch an die Existenzgründungsberatung als ersten gewinnbringenden Kontakt mit der IHK.
Ausbildung Die duale Ausbildung genießt weltweit großes Ansehen. Die Länder, die nach diesem Modell ausbilden, zählen auch zu denen mit der geringsten Jugendarbeitslosigkeit. Über 7.000 Auszubildende in mehr als 125 Berufen werden bei den Mitgliedsunternehmen der IHK Hochrhein-Bodensee betreut. Die IHK verwaltet die Ausbildungsverhältnisse, sichert die Qualität, schult die Ausbilder, organisiert Zwischen- und Abschlussprüfungen und schlichtet, wo aufgekommene Differenzen den Ausbildungserfolg gefährden. Zahlreiche Projekte, wie „Go. for.europe“ oder die „Ausbildungsbotschafter“ stärken die Attraktivität der dualen Ausbildung und fördern die Berufsorientierung der Schulabgänger.
54 Politik, Wirtschaft & Bildung | Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee
Für die Entwicklung von Städten und Gemeinden bildet die zielgerichtete Förderung der Wirtschaft einen weiteren Schwerpunkt.
Konkurrenten auf die Plätze verweisen – wer es bleiben möchte, muss einen permanenten Innovationsprozess gestalten und implementieren. Unternehmen dabei zu unterstützen und zu vernetzen, den Wissenstransfer von den Hochschulen zu stärken und Produktionsabläufe effizient und zugleich gesetzeskonform zu gestalten, ist Ziel einer ganzen Reihe von Aktivitäten und Serviceleistungen der IHK. Auch zu Umweltthemen wie dem modernen Management- und Auditsystem EMAS, und Energieeffizienz gibt es ein umfangreiches Angebot.
Foto: Achim Mende
Standortpolitik Mit dem Ziel, den heimischen Wirtschaftsraum zu fördern und zu stärken, bildet die IHK relevante volkswirtschaftliche Daten der Region ab, erstellt Gutachten und leitet daraus Trends, Verläufe und Prognosen, aber auch konkrete Aufgaben und Handlungsempfehlungen für die Landesentwicklung, die Regionalplanung, den Infrastrukturausbau ab. Im Sinne einer aktiven Wirtschaftspolitik wird der wirtschaftspolitische Planungsprozess begleitet. Für die Entwicklung von Städten und Gemeinden bildet die zielgerichtete Förderung der Wirtschaft einen weiteren Schwerpunkt.
Recht und Steuern Arbeitsrecht, Europarecht, Gewerberecht, Wettbewerbsrecht, Firmenrecht und Gesellschaftsrecht – es gibt eine Menge von Gesetzen und Verordnungen in Deutschland und Europa. Als Ansprechpartner für alle wirtschaftsrelevanten Rechtsfragen, Steuer- und Finanzthemen besitzt die IHK eine eigene Rechtsabteilung. Zu ihren Aufgaben zählt u. a., bei bevorstehenden Rechtsänderungen frühzeitig zu informieren, im Gesetzgebungsprozess im Interesse der Wirtschaft zu intervenieren und im Rahmen eigener Zuständigkeiten Verwaltungsaufgaben zu erfüllen.
International
Weiterbildung Die immer kürzer werdende „Halbwertszeit“ unseres Wissens einerseits und die aus demographischen Gründen immer länger werdende Lebensarbeitszeit andererseits lassen lebenslanges Lernen von einer bloßen Option zu einer absoluten Notwendigkeit werden. Der Bereich Weiterbildung bietet ein breit gefächertes Programm von über 200 Tagesseminaren, Zertifikats- und Prüfungslehrgängen mit bundesweit anerkannten Abschlüssen an. Das Spektrum reicht von Außenwirtschaft und Zoll bis Wirtschaftsrecht für Unternehmer, von Expertenwissen in Einkauf, Logistik und Marketing sowie Finanz- und Rechnungswesen bis Personalwesen, Führungsthemen und Qualitätsmanagement. Fachwirte und Industriemeister unterschiedlichster Fachrichtungen befinden sich mit IHK-Abschluss auf Bachelor-Niveau, Betriebswirte sogar auf Masterniveau. Das Aufstiegs-BAföG fördert diese Lehrgänge mit bis zu 40 Prozent Zuschuss, viele der kürzeren Weiterbildungen werden durch Fachkursförderung unterstützt. Auch die kostenlose und kompetente, marktübergreifende Beratung zur beruflichen Laufbahn gehört zum Angebotsportfolio. Gemeinsam mit Unternehmen werden maßgeschneiderte Inhouse-Trainings zu nahezu jedem Themengebiet der betrieblichen Praxis konzipiert und durchgeführt.
Gleich ob Export oder Import – die IHK ist der Ansprechpartner für den Außenhandel und unterstützt die Mitgliedsunternehmen bei Regel- und Gesetzesfragen und der Abwicklung des grenzüberschreitenden Warenund Dienstleistungsverkehrs. Die Schweiz als direkter Nachbar bildet einen Schwerpunkt der Arbeit. Unternehmen, die einen Auftrag in der Schweiz annehmen oder einen Mitarbeiter entsenden möchten, finden bei der IHK kompetente Ansprechpartner. Im Verbund mit 130 Außenhandelskammern weltweit bietet sich zudem ein breites Netzwerk für Unternehmen, die im Ausland investieren oder aktiv werden möchten.
❯ ENGLISH SUMMARY
Innovation und Umwelt
The Upper Rhine and Lake Constance Chamber of Industry and Commerce is an organisation for local business. It encompasses the districts of Constance, Waldshut and Lörrach. With headquarters in Constance and a branch office in Schopfheim, it serves more than 36,000 member companies. One part of its duties and activities is prescribed by law – above all the management of Germany’s dual education system – while it pursues other objectives of its own volition. Its members decide on the type, content, scope and funding of activities.
Innovation ist ein, wenn nicht sogar der Schlüssel für Wettbewerbsfähigkeit. Wer in seinem Segment Technologieführer ist, kann die
www.konstanz.ihk.de/en
Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee | Politik, Wirtschaft & Bildung 55
Moderne Lernatmosphäre: Neuer IHK-Weiterbildungsanbau mit Bistro.
150 JAHRE WIRTSCHAFTSGESCHICHTE INTERVIEW MIT PROF. DR. PETER JANY, HAUPTGESCHÄFTSFÜHRER DER IHK BODENSEE-OBERSCHWABEN. Die IHK Bodensee-Oberschwaben feiert ihr 150-jähriges Bestehen. Grund genug, die bewegte Zeit Revue passieren zu lassen und einen Blick auf die kommenden Herausforderungen zu wagen. Denn 150 Jahre IHK-Geschichte ist vor allem eines: 150 Jahre regionale Wirtschaftsgeschichte.
Herr Prof. Dr. Jany, die IHK wurde 1867 in Ravensburg gegründet. Was war damals der Anlass? Mit dem raschen Ausbau des Schienennetzes und zunehmender Gewerbefreiheit war die Industrialisierung auch im ländlich geprägten Oberschwaben angekommen. So entstand der Wunsch, auch hier eine Kammer als Vertreterin der Interessen des Handels und der Gewerbetreibenden zu gründen. Hinsichtlich ihres Sitzes wurde das Königliche Ministerium des Innern von den „bürgerlichen Kollegien“ der Stadt Ravensburg überzeugt, die 1866 in einem Schreiben „unterthänigst um die Wahl dieser Stadt zum Sitz der im Donaukreis neu zu errichtenden Handels- und Gewerbekammer“ baten. Die Gründung war vor ihrem historischen Hintergrund auch ein Zeichen für den Anbruch eines neuen Zeitalters. Wie muss man sich die wirtschaftliche Struktur vor 150 Jahren denken? Im selben Jahr trat die Verfassung des Norddeutschen Bundes in Kraft mit allgemeinen, freien und geheimen Wahlen zum Reichstag und föderativem Charakter. Otto von Bismarck wurde Reichskanzler. Eine Zeitenwende mit dem unaufhaltsamen Siegeszug der Moderne. Internationaler kultureller und wirtschaftlicher Austausch beflügelte die Neugier und den Erfindergeist der Menschen. Davon zeugte auch die
Weltausstellung in Paris, die im gleichen Jahr stattfand: Aus 32 Ländern waren insgesamt 52.200 Aussteller dabei, die rund zehn Millionen Besucher anlockten. Aufsehen erregten damals unter anderem das Leichtmetall Aluminium, Stahlbeton und auch der Flugkolbenmotor von Nikolaus Otto und Eugen Langen. Im gleichen Jahr erfand Werner von Siemens den Elektromotor und Alfred Nobel erhielt das Patent für die Erfindung des Dynamits. Spannende Zeiten also. Spannende Zeiten auch in der Region Bodensee-Oberschwaben? Ja. Die Faszination des Neuen und des Machbaren zieht sich wie ein roter Faden auch durch die regionale Wirtschaftsgeschichte. Die rasante Entwicklung von einer landwirtschaftlichen hin zu einer wirtschaftlich vielseitig aufgestellten, prosperierenden Industrieregion. Heimat bis heute für Technikbegeisterte, Tüftler und Erfinder mit dem Geschick, aus einer Idee ein international agierendes Unternehmen entstehen zu lassen. Exemplarisch kann dies an dem Lebenswerk von Ferdinand Graf von Zeppelin nachvollzogen werden. Im Jahr 1900 schwebte das erste Luftschiff über dem Bodensee und bis heute prägt diese Geschichte und Vision des „Vaters der Luftschifffahrt“ unsere Region nachhaltig und legte den Grundstein für ihre industrielle Entwicklung.
56 Politik, Wirtschaft & Bildung | Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben
Foto: IHK/Derek Schuh
Jubiläum: Seit 150 Jahren begleitet die IHK Bodensee-Oberschwaben die regionale Wirtschaft.
Foto: IHK/Anja Köhler
Foto: IHK/Derek Schuh
zur Standortzufriedenheit wissen wir zum Beispiel für den Bodenseekreis, dass die Themen mangelnder Wohnraum, unzureichende Breitbandversorgung, hohe Kosten für Gewerbeimmobilien, das Fehlen von Fachkräften und das Dauer-Sorgenkind Verkehrsinfrastruktur derzeit am drängendsten und problematischsten seitens der Unternehmen wahrgenommen werden.
Prof. Dr. Peter Jany
Hauptgeschäftsführer Bodensee-Oberschwaben
Spielt die Bodenseeregion hier also eine besondere Rolle? Die Wirtschaftsstruktur der gesamten Region hat sich massiv verändert. Technologische Fortschritte und Innovationen führten und führen laufend zur Weiterentwicklung der Produkte, Prozesse, Dienstleistungen und der Unternehmen selbst. Und nicht zuletzt lässt sich eine Exportquote von aktuell etwa 50 Prozent nicht ohne eine ständige Anpassung an die Entwicklungen der Weltmärkte aufrecht halten. Aber der Bodenseekreis ist durch den auch historisch bedingten Sitz von einigen großen, sehr leistungsstarken, weltweit agierenden Unternehmen und seiner Lage am bekannt schönen Bodensee sicher ein ganz besonderer Leuchtturm. Bis heute liegt der Kreis zum Beispiel bei den Patentanmeldungen im deutschlandweiten Vergleich ganz weit vorne. Auch ein Zeichen dafür, dass hier viel in die Bereiche Innovation und Forschung investiert wird. Gibt es besondere Herausforderungen für den Wirtschaftsstandort? Für den Bodenseekreis stehen grundsätzlich die gleichen Themen auf der Agenda wie in der ganzen Region Bodensee-Oberschwaben. Als Mega-Thema treibt die Digitalisierung die Arbeitswelt in all ihren Facetten um – angefangen bei neuen Produkten oder Prozessen bis hin zur Ausbildung der Fachkräfte von morgen. Wir stecken hier mitten in einem Veränderungsprozess, der sich auf all unsere Lebenswelten auswirkt und noch auswirken wird. Aber es gibt weiteren – wenn auch nicht immer neuen – Handlungsbedarf. Aus einer aktuellen Umfrage
Verkehrsinfrastruktur – warum kommt man hier nicht wirklich weiter? Weiter kommt man schon, nur eben langsam. Immerhin kann die Region als Erfolg verbuchen, dass die Südbahn Ulm-Lindau bis 2021 elektrifiziert wird. Wir erhalten dann schnellere und häufigere Verbindungen nach Ulm ins Hochgeschwindigkeitsnetz und umgekehrt. Der Durchbruch beim Ausbau der Bodenseegürtelbahn lässt allerdings noch auf sich warten. Auf der Straße sind die Südumfahrung Kehlen sowie die Umfahrung Friedrichshafen im Zuge der B31 im Bau. An zwei weiteren wichtigen Bundesstraßenprojekten wird intensiv geplant, die B30 Ravensburg – Friedrichshafen und die B31 Immenstaad-Meersburg. Bei der Verkehrsinfrastruktur muss man leider in Dekaden denken, um Erfolge zu sehen. Umso wichtiger ist, dass man Bestehendes bewahrt und zu schätzen weiß. Der Bodensee Airport ist beispielweise einer dieser wichtigen Pfeiler, denn er sichert mit seinen Flugverbindungen die Erreichbarkeit unserer starken, international tätigen Wirtschaft. Mit seinen Drehkreuzverbindungen ist er unser Tor zur Welt. Und wie haben sich die Aufgaben der IHK in den letzten 150 Jahren gewandelt? Die IHK teilt die bewegte Geschichte mit ihren Mitgliedsunternehmen. Sie erlebte viele Höhen und Tiefen politischer und wirtschaftlicher Entwicklungen: Kriege, Inflation, Wirtschaftskrisen, Konjunkturschwankungen, Gesetze, Neuordnungen und Aufgabenänderungen. Ihre Kernaufgaben sind aber über all die Zeit gleich geblieben: die Interessen der gewerblichen Wirtschaft zu vertreten, hoheitliche Aufgaben anstelle des Staates zu erfüllen und eine Vielzahl von Dienstleistungen für die Unternehmen zu leisten. Aus den anfänglich 400 Mitgliedern sind heute 34.000 geworden. Sie zu fördern und so zur positiven Entwicklung dieses erfolgreichen Wirtschaftsstandorts beizutragen, ist das Ziel all unserer Anstrengungen.
KONTAKT Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben Lindenstraße 2, D-88250 Weingarten Tel. +49 (0) 751 4090, info@weingarten.ihk.de www.weingarten.ihk.de
Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben | Politik, Wirtschaft & Bildung 57
Wirtschaftsstandort Bodensee-Oberschwaben
Schwaben sind bekannt fĂźr ihre florierende Wirtschaft. Wir sind Oberschwaben.
Ihr kompetenter Partner bei der Internationalisierung Baden-Württemberg International (bw-i) ist das Kompetenzzentrum für das Land Baden-Württemberg zur Internationalisierung von Wirtschaft und Wissenschaft. bw-i steht in- und ausländischen Unternehmen und Clustern, Forschungseinrichtungen und Hochschulen sowie Regionen und Kommunen als zentraler Ansprechpartner für alle Fragen rund um das Thema Internationalisierung zur Seite. Unsere Aufgabe ist es, baden-württembergische Unternehmen bei der Erschließung ausländischer Märkte zu unterstützen und den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort weltweit optimal zu positionieren. Unsere Dienstleistungsangebote verfolgen das Ziel, den Standort Baden-Württemberg dauerhaft zu sichern und zu stärken – durch ausländische Kapitalinvestitionen, Unternehmensansiedlungen und Firmen- und Hochschulkooperationen sowie durch Maßnahmen im Rahmen der Fachkräfteallianz Baden-Württemberg. Am Hauptsitz von Baden-Württemberg International in Stuttgart arbeiten 60 Mitarbeiter mit umfassender Erfahrung auf ausländischen Märkten und im internationalen Projektmanagement. Daneben ist bw-i mit einer eigenen Auslandsniederlassung in Nanjing in der Volksrepublik China vertreten. Unser China-Büro unterstützt baden-württembergische Unternehmen beim Einstieg in den chinesischen Markt. Wenn Sie die Chancen der Internationalisierung nutzen wollen, dann sind Sie bei uns an der richtigen Adresse. Sprechen Sie uns an!
Baden-Württemberg International (bw-i) Gesellschaft für internationale wirtschaftliche und wissenschaftliche Zusammenarbeit mbH Haus der Wirtschaft Willi-Bleicher-Straße 19 70174 Stuttgart Deutschland
Telefon: Telefax: E-Mail: Internet:
+49 711 22787-0 +49 711 22787-22 info@bw-i.de www.bw-i.de
Foto: Achim Mende
VIERLÄNDERREGION BODENSEE
Internationaler Verflechtungsraum im Herzen Europas – die einzigartige Verbindung von vier hoch entwickelten Ländern ist Nährboden für Innovation, Forschung und Entwicklung und macht die Region zu einer der dynamischsten Wirtschaftsräume Europas.
Thorsten Leupold Geschäftsführer der Bodensee Standort Marketing GmbH
KONTAKT Bodensee Standort Marketing GmbH Max-Stromeyer-Straße 116 D-78467 Konstanz www.bodenseestandortmarketing.com
Thorsten Leupold Geschäftsführer / CEO Tel. +49 (0) 7531 8001141 info@b-sm.com
Am Bodensee leben, heißt die eigenen Grenzen zu überwinden – dies gilt nicht nur für Einwohner und Urlauber, sondern vor allem für die Wirtschaft. Die Region setzt die Grenzen nicht politisch, sondern wirtschaftlich. Hier lebt und arbeitet man über die eigenen Staatsgrenzen hinaus. Mit den Seeanrainern Deutschland, Schweiz, Österreich und dem Fürstentum Liechtenstein bietet der gemeinsame Wirtschaftsraum Zugriff auf internationale Märkte. Die Internationalisierung ist seit vielen Jahren ein starker Trend. Im Zeitalter der Globalisierung haben sich politische, wirtschaftliche und technologische Barrieren abgebaut, was zu wachsenden Handelsverflechtungen, Kapitalbewegungen sowie zur Informations- und Wissensverbreitung führt. Diesem Trend folgend, gewinnt die Internationalisierung auch in der Standortvermarktung eine zunehmend wichtige Rolle. Es gilt einerseits, die ansässigen Unternehmen beim Aufbau außenwirtschaftlicher Beziehungen und ihrer Einbindung in die internationalen Märkte zu unterstützen. Andererseits gilt es, Wirtschaftsstandorte durch zielgerichtete Standortmarketingmaßnahmen international zu positionieren, um Firmen und ausländische Direktinvestitionen anzuziehen. Der Bodenseeraum ist mit den Seeanrainern auf deutscher und Schweizer Seite, dem österreichischen Bundesland Vorarlberg sowie dem Fürstentum Liechtenstein in sich schon international geprägt. Die regionale Zusammenarbeit über die nationalstaatlichen Grenzen hinweg hat eine lange Tradition. Die Errichtung einer gemeinsamen Wirtschaftsförderungsgesellschaft in Form der Bodensee Standort Marketing GmbH (BSM) ist ein Ausdruck hierfür. Die BSM bietet eine kompetente Erstberatung für die Erschließung ausländischer Märkte an. Den Unternehmen werden Wachstumsmärkte für
60 Vierländerregion Bodensee | Bodensee Standort Marketing GmbH
ihr spezifisches Tätigkeitprofil und die Möglichkeiten der internationalen Marktbearbeitung aufgezeigt. Um die Bodenseeregion im internationalen Wettbewerb der Regionen zu stärken, hat die BSM gemeinsam mit Partnern aus allen vier Ländern das Projekt „Internationaler Wirtschaftsraum Bodensee“ (IWB) als grenzüberschreitende Marketing- und Kommunikationsoffensive gestartet, aus welchem die Regionenmarke „Vierländerregion Bodensee“ hervorging. Es setzt sich für eine noch weitergehende Internationalisierung über die nationalen Grenzen der einzelnen Länder hinweg ein und positioniert die Region als unverwechselbare Marke. Auch Unternehmen können die Regionenmarke per Lizenz für eigene Produkte und Dienstleistungen nutzen, um positive Emotionen bei ihren Kunden zu wecken. So sind die Herkunft eines Unternehmens, seiner Produkte und Dienstleistungen sofort identifizierbar. Über 300 Lizenznehmer aus allen vier Ländern sind bereits mit an Bord und zeigen gemeinsam Flagge.
Der Bodensee ist durch die Verbindung der vier Länder Katalysator für zahlreiche länderübergreifende Initiativen. Die Unterschiede der vier Nationen verbinden sich zu einer spannenden Vielfalt. Die Vierländerregion Bodensee sichert sich durch ihren grenzüberschreitenden Ansatz ihre Zukunftsfähigkeit. Sie besticht mit einem unvergleichlichen Mix aus florierender Wirtschafts-, Touristik-, aber auch Wohnregion und hat zudem ein enormes unternehmerisches Potenzial. Die Länder rund um den Bodensee sind „innovationsgetriebene“ Volkswirtschaften. Der Innovationsindikator 2015 listet die Schweiz, Deutschland und Österreich unter den zehn innova-
Die Bodensee Standort Marketing GmbH
tivsten von 35 verglichenen Ländern (Liechtenstein wurde nicht betrachtet). Die Schweiz hält dabei ihre Position als „Innovationsweltmeister“ seit Jahren. Innovationstreiber sind, neben den ansässigen Global Playern, das exzellente Netzwerk an Forschungseinrichtungen mit über 30 Hochschulen an 38 Standorten, einem renommierten Bildungsangebot sowie 59 Technologie-, Gründer- und Gewerbezentren. Diese Bildungsinfrastruktur und deren grenzüberschreitende Vernetzung durch die Internationale Bodensee Hochschule (IBH) ist für die Zukunftsfähigkeit der Region von zentraler Bedeutung. Sie garantiert lebenslange Lernprozesse und einen nachhaltig wettbewerbsfähigen Wissensstand. Ein breit diversifizierter Mittelstand und international agierende Hochtechnologieunternehmen ergänzen sich optimal und sorgen mit einer hohen Ausbildungsplatzdichte für qualifizierte Fach- und Führungskräfte. Zudem ist das Branchenspektrum breit gefächert: Die Clusterinitiative Bodensee (CLIB) bündelt sieben Cluster aus den Bereichen Biotechnologie und Lebenswissenschaften, Luft- und Raumfahrttechnologie, Nanotechnologie, Informations- und Kommunikationstechnologie, Verpackungstechnologie, Ernährungswirtschaft sowie „Smart Energy“. Ein wachsendes Jungunternehmertum nutzt das gegebene Know-how für innovative Entwicklungen und zukunftsweisende Konzepte. Mit einer geringen Arbeitslosenquote von durchschnittlich 3,4 Prozent sowie einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 107,3 Mrd. Euro steht man im Europavergleich auf Platz drei vor Schweden, den Niederlanden und Großbritannien. Hier arbeitet und forscht man mit Seeblick – und hat stets den Erfolg vor Augen. www.vierlaenderregion-bodensee.info
ist als überregionale Wirtschaftsförderung Ansprechpartner für den Bereich Wirtschaft innerhalb der internationalen Vierländerregion Bodensee. Sie bietet Beratung rund um den Standort, Investorenservices und Ansiedlungsberatung, Vermittlung von Gewerbeimmobilien und betreut die Clusterinitiative Bodensee (CLIB). Des Weiteren organisiert die BSM Gemeinschaftsmessestände für regionale Institutionen und Unternehmen auf Fachmessen, wie beispielsweise der EXPO REAL in München, setzt sich für die Stärkung des Gründer-Ökosystems Bodensee ein und sichert den regionalen Fachkräftebedarf. Die BSM steht im engen Kontakt mit lokalen Institutionen und Organisationen und vermittelt bei Bedarf Kontakte vor Ort. Im Bereich Standortmarketing ist es die Aufgabe der BSM das Profil der Vierländerregion Bodensee als Wirtschaftsstandort zu stärken. Als Lead-Partner war die BSM am 2010 begonnenen seeumfassenden Marketing- und Kommunikationsprojekt „Internationaler Wirtschaftsraum Bodensee“ (IWB) beteiligt, aus dem die Regionenmarke „Vierländerregion Bodensee“ hervorging. Als Lead-Part, Markeninhaberin und Projektkoordinatorin ist die BSM für das Markenmanagement der Vierländerregion zuständig.
❯ ENGLISH SUMMARY Nowadays, regions are in competition with each other in many respects. “Four-country region Bodensee“ stands out as a distinctive brand for the region with a holistic approach. The aim is to position and market the region of Lake Constance as a strong business location and to combine its existing strengths in a concerted effort. This means not only making the most of the economic advantages, but also capturing existing potential in the areas of tourism, science & education, culture and politics. In this respect, the “Four-country region Bodensee“ brand is the visible result of many years of cross-border cooperation, promoted by the EU Interreg V support programme as well as other partners and networks. The brand represents the region, uniting its various facets and potential under one roof, communicating them within and outside the region, and giving it a shared identity. The activities of the IWB (International Economic Region of Lake Constance) project are geared towards strengthening and promoting the economic region, its subregions and neighbouring countries (Germany, Switzerland, Austria and Liechtenstein), as well as its population in the long term. Since 2015, the focus of the “Four-country region Bodensee“ project has been on continuing and consolidating this success.
Bodensee Standort Marketing GmbH | Vierländerregion Bodensee 61
INTERREG ALPENRHEIN-BODENSEE- HOCHRHEIN EIN EINBLICK IN DIE AKTUELLE FÖRDERPERIODE Das Förderprogramm für grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Vierländerregion stellt in der aktuellen Förderperiode (2014-2020) insgesamt über 51 Mio. Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und aus nationalen Mitteln der Schweiz sowie des Fürstentums Liechtenstein zur Verfügung.
Was ist Interreg und was wird gefördert?
KONTAKT Interreg AlpenrheinBodensee-Hochrhein Regierungspräsidium Tübingen Christian Tetzel Leiter des Gemeinsamen Sekretariats Konrad-Adenauer-Straße 20 D-72072 Tübingen Tel. +49 (0) 7071 757 3240 christian.tetzel@rpt.bwl.de www.interreg.org
Interreg ist ein Regionalprogramm der Europäischen Union zur Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, das aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gespeist wird. Im Programmgebiet Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein besteht die Besonderheit, dass mit der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein auch Nicht-EU-Staaten am Programm beteiligt sind und Fördergelder einbringen. Das Programm sieht die Förderung von grenzüberschreitenden Projekten in drei Prioritätsachsen vor: Wettbewerbsfähigkeit, Innovation, Beschäftigung und Bildung Umwelt, Energie und Verkehr Verwaltungszusammenarbeit und bürgerschaftliches Engagement. Die in der Prioritätsachse 1 in erster Linie angesprochenen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und F&E-Unternehmen konnten richtungsweisende Projekte und damit eine hervorragende Auslastung der Achse bewirken. Auch in der Prioritätsachse 2 entfalten zahlreiche Projekte, die von Forschungseinrichtungen, Umweltorganisationen, Gebietskörperschaften oder Verkehrsbetrieben auf den Weg gebracht wurden, ihre Wirkung in der Grenzregion.
62 Politik, Wirtschaft & Bildung | Interreg Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein
Der Schwerpunkt der grenzüberschreitenden Verwaltungszusammenarbeit und des bürgerschaftlichen Engagements vereint bereits herausragende Vorhaben unter sich. Gleichzeitig bietet dieser noch die beste Chance für innovative Projekte, in der laufenden Förderperiode Unterstützung aus dem Programm in Anspruch zu nehmen.
Von der Idee zur Förderung Um eine Projektförderung können sich sowohl natürliche oder juristische Personen als auch öffentliche Träger sowie sonstige Einrichtungen aus dem Programmgebiet bewerben. Projektskizzen und Förderanträge können jederzeit eingereicht werden. Eine Genehmigung erteilt der Lenkungsausschuss, der mehrmals jährlich zusammentritt.
Kontakt und Ansprechpartner Die Programmabwicklung erfolgt durch das Gemeinsame Sekretariat der Programmpartner, das seinen Sitz beim Regierungspräsidium Tübingen hat. Zugleich gibt es in der Schweiz, Vorarlberg, in Bayern sowie im Fürstentum Liechtenstein nationale Netzwerkstellen als erste Anlaufmöglichkeiten für Projektinteressierte. Die Programm-Homepage www.interreg.org bietet weiterführende Informationen. Mit einem Newsletter werden regelmäßig Ankündigungen und Neuigkeiten verbreitet.
Blühendes Bodenseeland Blütenbesuchende Insekten haben eine zentrale Funktion in unseren Ökosystemen. Jedoch haben sich die Lebensbedingungen dieser Insekten in den letzten Jahrzehnten stark verschlechtert. Pestizide schädigen blütenbesuchende Insekten und veränderte Landnutzungsmuster haben zu stetigen Einschränkungen des Lebensraums, der Nistmöglichkeiten und des Nahrungsangebots geführt. Dabei lassen sich die Lebensbedingungen mit wenig Aufwand verbessern. Von mehr Farbe in unserem Leben durch artenreiche Wiesen und heimische Pflanzen in Parks und Gärten profitiert nicht nur die Biene. Der Beitrag von Biene, Schmetterling und Co. zur Bestäubung macht sie zu einem echten Wirtschaftsfaktor: Ihre Arbeit sorgt für qualitativ hochwertigere und größere Ernten. Ziel des Projekts ist es, den Landwirten, Kommunen, aber auch Unternehmen und der allgemeinen Öffentlichkeit diese Zusammenhänge aufzuzeigen. Des Weiteren werden ihnen pragmatische Möglichkeiten präsentiert, sich für ein summendes und brummendes Bodenseeland zu engagieren. www.bluehendes-bodenseeland.org
Alltagsintegrierte Sprachförderung - SpriKIDS Die Herausforderung der alltagsintegrierten Sprachförderung wird als zentrale Aufgabe der frühkindlichen Bildung gesehen. Kinder im deutschen Bodenseeraum, in Vorarlberg und der deutschsprachigen Schweiz sind durch Dialekt und Standardsprache mit verschiedenen Sprachvarietäten konfrontiert. Das Projekt SpriKIDS untersucht wissenschaftlich, ob der Sprachgebrauch der Fachkraft im Kindergarten einen Einfluss auf den Schriftspracherwerb der Kinder hat. Außerdem wird untersucht, ob es diesbezüglich Unterschiede zwischen Kindern mit einer deutschen Varietät als Erstsprache und Kindern mit Deutsch als Zweitsprache gibt. Somit stellt das Projekt wissenschaftliche Grundlagen für die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften und für die strategische Ausrichtung der Sprachförderung in den drei Bodenseeregionen zur Verfügung.
www.sprikids.org
IBK-Kleinprojektefonds Interreg-Kleinprojekte Förderung von bis zu 25.000 Euro bei Projektkosten von bis zu 50.000 Euro „Interreg-Kleinprojekte“ konzentrieren sich auf die Verbesserung der grenzüberschreitenden institutionellen Zusammenarbeit. Gefördert werden insbesondere Projekte, die auf Erfahrungsaustausch, Wissenstransfer und Netzwerkbildung abzielen und die Grundlage für weiterführende gemeinsame Projekte schaffen. Gefördert werden auch Vorhaben, die Modellcharakter besitzen, zur Umsetzung territorialer Strategien beitragen oder neuartige Ansätze für gemeinsame Herausforderungen in der Bodenseeregion entwickeln.
IBK-Begegnungsprojekte Förderung von bis zu 2.500 Euro bei Projektkosten von 5.000 – 10.000 Euro Ziel ist es, vertrauensvolle grenzüberschreitende Beziehungen auf lokaler und regionaler Ebene zu stärken sowie das gegenseitige Verständnis zu erhöhen und das Wissen um die Region und die regionale Identität zu vertiefen. In Frage kommen Projekte aus allen Lebensbereichen, z.B. Umwelt, Sport, Kultur, Soziales.
Kleinprojektefonds Begegnungen am Hochrhein Förderung von bis zu 2.500 € bei Projektkosten von bis zu 5.000 € Der Kleinprojektefonds „Begegnungen am Hochrhein“ unterstützt grenzüberschreitendes, bürgerschaftliches Engagement in den Bereichen Kultur, Tourismus, Sport, Schule, Bildung, Vereine, Jugendarbeit sowie Umwelt- und Naturschutz. Um eine Förderung können sich Einzelpersonen, Gruppen, Vereine, Gemeinden, Schulen, Organisationen oder Verbände bewerben, die aus dem Gebiet der Hochrheinkommission kommen. Die Projekte sollen dazu beitragen, „menschliche Brücken“ zu bauen und das gegenseitige Verständnis am Hochrhein zu vertiefen.
Weitere Infos zu den Kleinprojektefonds unter: www.hochrhein.org www.bodenseekonferenz.org/kleinprojekte
Interreg Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein | Politik, Wirtschaft & Bildung 63
TOURISMUSWIRTSCHAFT
Foto: BSB
WERTVOLLES FÜR DIE ZUKUNFT BEWAHREN
Schloss Mainau und Schlosskirche St. Marien im Frühling
Die Mainau GmbH pflegt seit ihrer Entstehung denkmalgeschützte Bauten, seit 2003 steht die Blumeninsel als Gesamtensemble unter Denkmalschutz. Die Geschäftsführer Bettina Gräfin Bernadotte und Björn Graf Bernadotte berichten von der Verantwortung, historische Bausubstanz für die Zukunft fit zu machen.
KONTAKT Mainau GmbH D-78465 Insel Mainau Tel. +49 (0) 7531 3030 info@mainau.de www.mainau.de
66 Tourismus | Mainau GmbH
Gräfin Bernadotte, welche aktuellen ‚Baustellen‘ gibt es für die Mainau GmbH bei der Erhaltung historischer Bausubstanz? Seit Herbst 2016 arbeiten wir konkret an Erhaltungsmaßnahmen für das Dach von Schloss Mainau. Seit einigen Jahren bildeten sich in Decken und Wänden des Deutschordensschlosses Risse. Grund dafür war, dass eine Substanzerhaltungsmaßnahme des Daches in den 1960er Jahren mit ungeeignetem Material durchgeführt wurde. Das hatte schwerwiegende Folgen: Hausschwamm zersetzte in den vergangenen 50 Jahren Teile der Holzbalken, sodass an verschiedenen Stellen Verkürzungen von bis zu 60 Zentimetern auftraten. Jenes führte wiederum dazu, dass der Dachstuhl direkt auf den Dachbalken in den Decken des Schlosses aufliegt. Um die Statik des Dachstuhls wieder dauerhaft zu gewährleisten und die Deckenbalken darunter zu entlasten, werden nun sukzessive in einer sorgfältig geplanten Wiederherstellungsmaßnahme die Dach- und Deckenbalken freigelegt und instandgesetzt. Graf Bernadotte, das klingt nach organisatorisch und finanziell sehr aufwendigen Maßnahmen. Wie stemmt die Mainau GmbH diese Aufgabe? Das Konzept für die Sanierung wurde unter engem Einbezug des Landesamts für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart erstellt. Bereits bei an-
deren Projekten wie der Neugestaltung des Hafenareals gab es hier eine sehr enge und professionelle Zusammenarbeit. Da sich die letztendliche Schwere des Befalls allerdings erst während der Freilegung zeigen wird, kann die endgültige Höhe der Wiederherstellungskosten aktuell nur geschätzt werden und wird sich inklusive weiterer Arbeiten an Dach und Außenfassade vermutlich auf rund 3,6 Millionen Euro belaufen. Eine Förderung im Rahmen des Denkmalschutz-Sonderprogramms der Bundesregierung in Höhe von 1,6 Millionen Euro wurde genehmigt. Das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart fördert die Maßnahme zusätzlich. Über diese Unterstützung freuen wir uns sehr. Sie sanieren mit dem Dach von Schloss Mainau nicht nur einen imposanten Barockbau, sondern auch das Zuhause Ihrer Kindheit – Graf Björn, in Ihrem Fall auch das aktuelle Zuhause. Wie fühlt sich das an? Bettina Gräfin Bernadotte: Natürlich gibt es neben der wirtschaftlichen und organisatorischen Seite dieser Maßnahmen immer wieder Momente, in denen ich beispielsweise an meinen Vater denke. Auch er pflegte Schloss Mainau sein Leben lang. Gemeinsame Spiele, in denen wir uns den Weißen Saal von Schloss Mainau als Eismeer vorstellten, den wir nur auf improvisierten „Eisschollen“ überqueren konnten, oder die Treppenhäuser zu rauschenden Wasserfällen wurden – solche
Bettina Gräfin Bernadotte ist seit dem 1. Januar 2007 Geschäftsführerin der Mainau GmbH und möchte, dass die Menschen während des Inselbesuches durch den Kontakt mit der Natur Erholung vom Alltag finden. Neben ihren Aufgaben als Geschäftsführerin der Mainau GmbH ist Gräfin Bernadotte auch vielfältig ehrenamtlich engagiert. Seit 2016 ist sie Vorsitzende des Vorstands der Mentor Stiftung Deutschland, dessen erstes Projekt in Konstanz Ihre Majestät Königin Silvia von Schweden bereits auf Schloss Mainau besuchte. Björn Graf Bernadotte lenkt seit 2011 gemeinsam mit seiner Schwester die Geschicke der Blumeninsel im Bodensee und hat in seiner Tätigkeit einen besonderen Schwerpunkt in der Betreuung der historischen Bausubstanz von Schloss Mainau. Aktuell werden Dach und Außenhülle des Barockschlosses renoviert.
Erinnerungen sind sehr lebendig, sie lassen mich diesen altehrwürdigen Bau von verschiedenen Standpunkten aus betrachten. Auch führen uns die Planungen oft ins Archiv von Schloss Mainau, in dem die Geschichte der Familie Bernadotte auf der Bodenseeinsel wieder erlebbar wird. Björn Graf Bernadotte: Für mich bietet die intensive Beschäftigung mit den Sanierungsmaßnahmen auch eine Möglichkeit, Schloss Mainau und
den Park immer wieder neu zu entdecken und neue Ideen zu entwickeln, mit denen wir die Mainau GmbH für die Zukunft fit machen können. Zwar kenne ich jede Ecke des Dachstuhls seit meiner Kindheit, aber es war schon faszinierend, während der ersten Baumaßnahmen im Sommer 2017 durch geöffnete Dachsegmente ganz ungewöhnliche Perspektiven auf den Park wahrzunehmen.
❯ ENGLISH SUMMARY Countess Bettina Bernadotte has been Managing Director of Mainau GmbH since January 1, 2007 and would like visitors to Mainau Island to relax while enjoying nature in its gardens. In addition to her duties as Managing Director of Mainau GmbH, Countess Bettina holds several honorary positions. Since 2016 she has been chair of Mentor Germany, a foundation for young people, which welcomed Her Majesty Queen Silvia of Sweden to its kick-off workshop on Mainau Island. Count Björn Bernadotte has worked together with his sister to shape Mainau Island since 2011. His special focus is on maintaining the historical structure of Mainau Palace. Renovation works are currently being carried out on the palace’s roof and façade.
Fotos: Insel Mainau/Peter Allgaier
Links: Italienischer Rosengarten Rechts: Tulpenhang Unten: Mainau-Blumenjahr 2018: Faszination Afrika
Mainau GmbH | Tourismus 67
Die glücklichen Preisträger bei der Verleihung auf der MS Überlingen
INNOVATIONSPREIS 2017 VERBAND DER TOURISMUSWIRTSCHAFT BODENSEE VERGIBT ERSTMALS PREISE FÜR DIE BESTEN TOURISMUS-INNOVATIONEN. Zum ersten Mal wurde am 24. November 2017 der Innovationspreis des Verbandes der Tourismuswirtschaft Bodensee (VTWB e.V.) vergeben. Insgesamt 26 Projekte waren von Unternehmen im Tourismus und Tourismus-Organisationen eingereicht worden. Die Jury hatte die schwierige Aufgabe, aus den vielen guten und sehr unterschiedlichen Beiträgen die Gewinner in vier Kategorien zu ermitteln.
Warum ein Innovationspreis? Innovationen entscheiden maßgeblich über den Erfolg eines Unternehmens oder einer Destination. Ihre erfolgreiche Umsetzung erhöht die Wettbewerbsfähigkeit und schafft qualifizierte Arbeitsplätze. Die touristischen Unternehmen, die Tourismuswirtschaft insgesamt geben der Bodenseeregion als Attraktionspunkte und speziell als Beherbergungsbetriebe das eigentliche touristische Rückgrat. Ohne sie funktioniert Tourismus nicht. Der gemeinsame Nenner der Unternehmen und Einrichtungen ist die internationale Außenwahrnehmung der Bodenseeregion, die Gebundenheit der touristischen Unternehmen an den Ort, die Region, das große Potential an Erfahrung und Kompetenzen in allen Bereichen der Tourismusentwicklung. Sie teilen gemeinsame und permanente Innovationserfahrungen in den Bereichen Vertrieb, des Marketing, der Marktbearbeitung, der Unternehmenskooperationen, der Imagewerbung, der Medienarbeit. 68 Tourismus | VTWB Innovationspreis
Was bedeutet Innovation? Unter Innovationen versteht der VTWB Projekte, Produkte und Ideen die für die Entwicklung des Bodenseetourismus, bezogen sowohl auf Gäste und als auch auf Einheimische. Sie sind neu, international relevant, von hoher Qualität sind und zahlen gleichzeitig auf die Marke Bodensee ein und tragen zu einem positiven Image der gesamten Bodenseeregion bei. Inhaltlicher Ausgangspunkt des Innovationspreises Bodensee17 war das grundlegende Verständnis von Tourismus durch den VTWB e.V.: Alle, die für und mit Gästen etwas tun, erfüllen eine Aufgabe, die gesellschaftlich bedeutsam ist. Es geht darum, den Menschen Erholung zu ermöglichen von den Belastungen, denen sie in ihrer alltäglichen Arbeits- und Lebenswelt ausgesetzt sind. Der Tourismus dient dem Kennenlernen unterschiedlicher Kulturen, erweitert Wissen und geistige Horizonte. Tourismus schafft regionale Infrastruktur, gestaltet Umwelt und Lebensqualität, auch für die Einheimischen. Die preisgekrönten Unternehmen und Einrichtungen sollen gleichzeitig anderen Mut machen, ihre Visionen zu realisieren, um damit die Zukunft des Tourismus in der Vierländerregion am Bodensee zu sichern.
> DIE PREISTRÄGER AUF S. 70
Neue Kraft schöpfen.
Ärztlich geleitetes Heilfasten: Klinik Buchinger Wilhelmi Überlingen · GERMANY Buchinger-Wilhelmi.com
HEILFASTEN · INTEGRATIVE MEDIZIN · INSPIRATION
DIE PREISTRÄGER DES INNOVATIONSPREISES 2017 vergeben vom Verband der Tourismuswirtschaft Bodensee (VTWB e.V.) Kriterien der Preisvergabe
Hauptpreis
Nutzen für den Kunden
Nominiert waren Projekte, die zur nachhaltigen Erhöhung der touristischen Wertschöpfung in der gesamten Bodensee-Region und/oder der Verbesserung des Images der gesamten Bodensee-Region beitragen und auf die international ausgerichtete Marke Bodensee einzahlen.
Auswirkungen auf den Markt / Marktchancen
Projektpreise
Wirtschaftliche Konsequenzen (z.B. Schaffung neuer Arbeitsplätze)
Touristische Unternehmensleistungen Innovative Produkte und Projekte / Produktentwicklungen und Serviceangebote
Innovationsgrad des Produkts oder der Dienstleistung
Soziale Auswirkungen / Human Resources eografische Bedeutung / Imagewirkung für die internationale G Destination Bodensee Nachhaltigkeit und Achtsamkeit (Umgang mit Ressourcen, langfristige Umsetzung)
RT MIT 5.000 €)
HAUPTPREIS (DOTIE
3 TAGE – 3 LÄNDER – 1 TICKET TAGESKARTE EUREGIO BODENSEE Das einzige grenzüberschreitende Ticket am internationalen Bodensee für Bahn, Bus und Fähre 3-Tages-Pass für Erwachsene kostet € 41, Idealer Fahrausweis für Gäste und Einheimische www.euregiokarte.com eingereicht von: Koordinationsausschuss Tageskarte Euregio Bodensee, Frauenfeld
70 Tourismus | VTWB Innovationspreis
Kooperationen / Netzwerke In den Bereichen Produktentwicklung, Dienstleistungen/Service, Vertrieb, Kommunikation Maßnahmen für Mitarbeiter Innovative Maßnahmen im Bereich der Aus- und Weiterbildung, sowie der Mitarbeiterbindung, mit dem Ziel einer höheren Qualifizierung und Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
RIE MAßNAHMEN PREIS IN DER KATEGO IERT MIT 2.000 €) OT FÜR MITARBEITER (D
MICELAB: BODENSEE KONGRESSKULTUR BREGENZ GMBH agungs- und Kongresswirtschaft in der Region nach vorne treiben T artnerschaft rund um den Bodensee P etzt auf die internationale Kommunikation S www.micelab-bodensee.com eingereicht von: Kongresskultur Bregenz GmbH, Bregenz
PREIS IN DER KATEGORIE TOURISTISCHE UNTERNEHMENSLEISTUNG (DOTIERT MIT 2.000 €) BIRDSCLUB HOTEL AM SEE HARD aturerlebnis und Entschleunigung durch Vogelbeobachtung N onats-Packages: jeden Monat ein anderer Vogel in Zusammenarbeit M mit einem Passenden regionalen Kooperationspartner www.hotelamsee.biz/birds-club eingereicht von: Hotel am See, Hard
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BODENSEEGÄRTEN INT. VEREIN BODENSEEGÄRTEN ie Vierländerregion unter dem Dach der Gärten vermarkten D 2017 erste Bodenseegärten-Preisverleihung äste, Einheimische, Gartenpartner und tourismusaffine G Wirtschaftszweige profitieren von den Bodenseegärten www.bodenseegaerten.eu eingereicht von: Internationaler Verein Bodenseegärten, Salenstein
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KÖNIGLICHE LOCATION
DIE SONNENKÖNIGIN REGIERT DEN BODENSEE „Die Vielseitigkeit der Sonnenkönigin ist längst bewiesen, ihre Einzigartigkeit und unseren Service erlebt man am besten selbst.“
Lukas Marberger, CEO / Sales & Marketing / Eventmanagement
Die Sonnenkönigin bereichert als schwimmende Event- und Kongresslocation seit 2008 den Bodensee zwischen Bregenz, Deutschland und der Schweiz.
KONTAKT Eventschiff MS Sonnenkönigin komitee eventservice marberger gmbh Bildgasse 10 A-6850 Dornbirn www.sonnenkoenigin.cc Lukas Marberger CEO / Sales & Marketing / Eventmanagement Tel. +43 (0) 5572 398001
Die Königin des Schwäbischen Meeres zeigt dabei hohe Businesskompetenz: Als einzigartige Plattform für Events, Tagungen und hochkarätige Präsentationen überzeugt sie mit perfekter Bühnen-, Ton- und Lichttechnik. Zur Ausstattung zählen höhenverstellbare Tribüne und Bühne, Sonnendeck, Lounge- und Galamöblierung, Bordküche und vier Bars. Der über drei Decks reichende Veranstaltungssaal und Flüstermotoren, die sogar Klassikkonzerte ermöglichen, bieten einzigartige Eventmöglichkeiten. Ob Tagung oder Ball – die „Sonnenkönigin“ bietet majestätische Erlebnisse. Sie ist einzigartig, vielseitig und glänzt bei aufsehenerregenden Veranstaltungen: Rauschende Jubiläumsfeiern, elegante Galadiners, mitreißende Konzerte, umjubelte Misswahlen, ja selbst TV-Sendungen gehören zum Repertoire der Sonnenkönigin, die auch gechartert werden kann. Mit Top-
gastronomie und viel Know-how bieten die Betreiber einen Premiumservice rund um das Event-Flaggschiff der Vorarlberg Lines. Bereits schon regelmäßig finden hier die Veranstaltungen SoulKitchen – Live Entertainment á la Carte, die White Night – Sommernacht der Königin, die Fahrt zur Konstanzer Seenacht oder die 2-tägige OktoberFestParty statt.
Eventtipp Die Gäste feiern im wahrsten Sinne des Wortes „königlich“ bei SOULKITCHEN - LIVE ENTERTAINMENT Á LA CARTE oder genießen eine maritime Traumreise auf dem Schwäbischen Meer zur INTERBOOT in Friedrichshafen. Nähere Informationen unter www.sonnenkoenigin.cc Gewicht: 950 Tonnen, Länge: 70 Meter, Breite: 15 Meter Höhe: 11 Meter, Zugelassen bis zu 1.000 Personen Tiefgang beladen 2,20 Meter, Höchstgeschwindigkeit: 30 km/h
THURBO
UNTERWEGS IN DER OSTSCHWEIZ
Die Regionalbahn Thurbo AG verbindet die Ostschweiz auf einem dicht verzweigten Bahnnetz und stellt gemeinsam mit der SBB die überregionale Verknüpfung sicher. Thurbo ist ein Unternehmen der SBB mit Beteiligung des Kantons Thurgau. Sie ist selbstständig und eigenverantwortlich. Die Erfahrung und Kompetenz aller drei Partner ermöglicht es, den Kunden das bestmögliche Reiseerlebnis zu bieten.
Im Dienst der Ostschweiz
KONTAKT Regionalbahn Thurbo AG Bahnhofstrasse 31 CH-8280 Kreuzlingen Tel. +41 (0) 71 554 00 00 hallo@thurbo.ch www.thurbo.ch www.facebook.com/ thurbo.ch
Thurbo ist die leistungsstarke Regionalbahn in der Ostschweiz. Sie ermöglicht den Menschen eine zuverlässige Mobilität und ist ein bedeutender Standortfaktor. Ohne Mobilität ist die moderne Gesellschaft nicht denkbar. Wirtschaft, Bildung, Kultur und Freizeit sind auf gute Verbindungen angewiesen. Thurbo legt jährlich 14 Millionen Zugkilometer für 34 Millionen Fahrgäste zurück. Damit gibt die Regionalbahn der Ostschweiz wesentliche Impulse für eine nachhaltige und ökologische Entwicklung. Thurbo fährt täglich für den Berufs- und Schülerverkehr. Auch im Freizeit- und Ausflugsbereich erbringt die Bahn attraktive Leistungen. Auf den meisten Linien verkehren die Züge im Halbstundentakt. Mit 105 Fahrzeugen (Gelenktriebwagen von Stadler Rail Bussnang) werden täglich rund 1.200 Verbindungen gefahren. Thurbo fährt jene Leistungen im Regionalverkehr, welche die Kantone und der Bund bei ihr bestellen.
Regional verankert Thurbo gehört zu 90 Prozent der SBB und zu 10 Prozent dem Kanton Thurgau. Als Tochtergesellschaft der SBB ist sie ein in der Ostschweiz gut verankertes Unternehmen, das selbständig und eigenverantwortlich handelt. Der Hauptsitz befindet sich in Kreuzlingen. Thurbo pflegt ein großes Netzwerk zu den regionalen Tourismus-Partnern und den Organisatoren 74 Tourismus | Regionalbahn Thurbo AG
großer Veranstaltungen. Dadurch können den vielen Freizeitkunden attraktive Angebote gemacht werden. So ermöglicht Thurbo als Beispiel den Besuchern von vielen Anlässen eine bequeme und sichere Heimfahrt bis in die frühen Morgenstunden.
Optimale Qualität – minimale Abgeltung Die Kantone bestellen und finanzieren zusammen mit dem Bund Angebote des regionalen Personenverkehrs auf Schiene und Straße. Die Bestellung basiert auf dem Ausgleich der geplanten ungedeckten Kosten der Transportunternehmen. Das Geschäftsmodell von Thurbo zielt auf eine möglichst minimale Abgeltung, bei einer optimalen Qualität ab. Der öffentliche Verkehr soll nachhaltig gesichert und bedürfnisgerecht weiterentwickelt werden. Das Betriebskonzept mit kurzen, leichten, modularen Zugeinheiten optimiert die Kosten. Der Kunde ist pro Fahrt im Durchschnitt 15–20 Minuten im Thurbo-Zug. Entsprechend sind die Fahrzeuge konzipiert. Stehplätze in den Spitzenzeiten sind nicht zu vermeiden. So können die Betriebskosten, zugunsten tieferer Abgeltungen durch die öffentliche Hand gesenkt werden. Im Gegenzug kann der Besteller die Leistungen auch auf ländlichen Linien ausbauen. So verkehren zum Beispiel die Züge der Seelinie (S8) Montag bis Sonntag von früh bis Mitternacht im durchgehenden Halbstundentakt.
Ein motiviertes Team für zufriedene Kunden Die Thurbo-Mitarbeitenden sorgen an 365 Tagen im Jahr dafür, dass die Regionalbahn nie stillsteht. Ein Team von 470 Mitarbeitenden hält Thurbo in Fahrt. Die Lokführerinnen und Lokführer bringen die Züge Tag und Nacht sicher ans Ziel. Das Zugpersonal übernimmt Kontroll- und Serviceaufgaben. Die Disposition und die zentralen Aufgaben werden in der Geschäftsstelle in Kreuzlingen erledigt. Thurbo orientiert sich an der Kundschaft. Deren Zufriedenheit ist das höchste Ziel. Thurbo sucht den Ansprüchen der Kundschaft durch Leistung, Qualität und einen optimalen Service gerecht zu werden. In Sachen Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit werden Spitzenwerte erreicht. Freundliches Personal und ein kompetenter Dienst an den Kundinnen und Kunden sind der beste Ausweis für ein Unternehmen, das sich Tag für Tag aufs Neue dem Urteil der Öffentlichkeit stellt.
Planen für die Zukunft Die Angebotsplanung der Thurbo sorgt zusammen mit dem Bund und den Kantonen sowie den SBB dafür, dass die Leistungen weiter bedarfsgerecht ausgebaut werden können. Aktuell liegt der Fokus im Detail auf dem Fahrplan 2019 und konzeptionell in der Weiterentwicklung 2025/2030. Die beschränkten Trassee-Kapazitäten müssen optimal auf die Bedürfnisse des Fernverkehrs, des Güterverkehrs und des
Regionalverkehrs aufgeteilt werden. Dabei ist wichtig, das Gesamtbild im Auge zu behalten. Möglicherweise erscheinen gewisse Entscheide aus lokaler oder regionaler Sicht nicht optimal. Für das Funktionieren eines national verknüpften Systems – und eben immer für alle drei erwähnten Verkehrsarten – sind notwendigerweise Prioritäten zu setzen. Thurbo ist für die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen gut gerüstet. Ganz nach dem Slogan des Unternehmens: „Wir sind stolz, der Zug für die Menschen in der Ostschweiz zu sein“.
❯ ENGLISH SUMMARY The regional railway Thurbo AG is a railway company based in Kreuzlingen in Eastern Switzerland. It belongs to the Swiss Federal Railway (SBB) and the Canton of Thurgau, but is independent and autonomous. The railway went into operation in December 2002. At the time, Thurbo successfully positioned itself as a dynamic, customer and market-oriented regional railway. Thurbo runs from Waldshut in the west to St. Margrethen in the east and from Singen in the north to Chur in the south. Good transport connections, in rural areas too, are an important location factor for the cantons.
Regionalbahn Thurbo AG | Menschen & Innovationen 75
BODENSEE-SCHIFFSBETRIEBE DER SEE VON SEINER SCHÖNSTEN SEITE Die Weiße Flotte ist ein Markenzeichen der Bodenseeregion, eine Schifffahrt für viele Einheimische und Gäste ein Muss. Die Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) haben für 2018 ein abwechslungsreiches Paket an Sonderfahrten geschnürt – und verhelfen einer Perle zu neuem Glanz.
KONTAKT Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH Hafenstraße 6 D-78462 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 3640 0 info@bsb.de www.bsb.de
An Deck entspannen, die Aussicht auf vorbeiziehende Ufer und die Alpen auf sich wirken lassen, dazu eine Tasse Kaffee oder ein Gläschen Wein: Eine Schifffahrt auf dem Bodensee ist mehr als nur ein Ausflug, sie ist eine Streicheleinheit fürs Herz. Und von Ostern bis in den Herbst hinein jeden Tag möglich. Denn die Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) bieten mit einer Flotte von zwölf Schiffen einen regelmäßigen Kursverkehr auf dem gesamten Bodensee sowie Ausflugs- und Sonderfahrten an, die nicht nur thematisch, sondern auch kulinarisch ausgerichtet sind. Ganz neu im Programm sind etwa Sonderfahrten im April und Mai, bei denen sich alles um den Spargel dreht. Liebhaber von Traubenmost schnalzen beim „Suser Cruiser“ im September und Oktober mit der Zunge. Und beim „Pasta-Plausch“ gibt es auf der Rundfahrt im Überlinger See Pasta, so viel man will. Start ist im Hafen Konstanz oder im Hafen Meersburg. Auf dem Bodensee darf natürlich Musik nicht fehlen. Bei den „Radolfzeller Dixie-Fahrten“, „Musik auf den Wellen“ oder dem „Musikfrühstück“ kann daher getanzt werden, bis sich die Planken biegen. Und das mitten auf dem See mit einer frischen Brise.
76 Tourismus | Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH
MS „Schwaben“ in neuem Glanz Ab Ostern 2018 wartet auf die Fahrgäste ein besonderer Leckerbissen: Der Innenbereich von MS „Schwaben“, mit Baujahr 1937 eines der ältesten Schiffe der Flotte und zugleich Kulturdenkmal, wird die Passagiere nach intensiven Umbauarbeiten im Stil des Art déco in der Zeit zurückversetzen. Restaurants, Bars, Sitzgruppen und Lounges machen das Schiff zu einem Ort, an dem Wohlfühlen und stilvolle Gemütlichkeit an erster Stelle stehen. Man darf gespannt sein …
Festspiele: Direkt an die Seebühne Ein Höhepunkt des Jahres sind die Bregenzer Festspiele. 2018 wird die berühmte Oper „Carmen“ von Georges Bizet aufgeführt. Die mitreißende Musik mit ihren spanisch anmutenden Klängen eroberte die Welt. Die Festspielkreuzfahrt der BSB bringt ihre Gäste an mehreren Terminen ab den Häfen Konstanz, Meersburg und Friedrichshafen nach Bregenz, wo das Schiff direkt neben der Seebühne anlegt. Im Preis enthalten sind die Schifffahrt zur Seebühne und zurück, ein 3-Gänge-Festspielmenü, der Festspieleintritt sowie eine Mitternachtssuppe auf der Rückfahrt.
Tipp Firmen, Vereine oder Privatpersonen können ein Schiff der BSB für einen besonderen Anlass chartern, sei es für ein Jubiläum, den Jahresausflug oder die Hochzeit. Infos und Kontakt unter www.bsb.de/informationen.
Feuerzauber hautnah erleben
Auch im Winter unterwegs
Im Sommer locken die Ufer- und Seenachtfeste tausende Besucher an den Bodensee. Das größte Feuerwerk veranstalten Konstanz und Kreuzlingen beim Seenachtfest. Von nahezu allen Häfen und Schiffslandestellen am Bodensee und Rhein legen Zuschauerschiffe ab, die freie Sicht aufs Feuerwerk versprechen. Ein einzigartiges Ambiente erleben die Gäste bei der Feuerwerks-Gala an Bord des Motorschiffs „Überlingen“: Die Gäste genießen ein feines Gala-Buffet mit Apéro und bestaunen das beeindruckende Feuerwerk aus erster Reihe.
Nach Ende der Kursfahrt ist bei den BSB übrigens nicht Schluss. In der Zeit vor Weihnachten gibt es noch ein breites Angebot. Die Fahrgäste können eine Adventsfahrt am Nachmittag oder eine Weihnachtsfeier auf dem Schiff genießen. Eine Schifffahrt lässt sich auch bestens mit einem Besuch der Weihnachtsmärkte am See verbinden. Der letzte Höhepunkt des Jahres ist dann die Silvester-Kreuzfahrt mit Feuerwerk. Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH | Tourismus 77
Foto: Kzenon - fotolia
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Ob auf Geschäftsreise, im Kurzurlaub oder mit der ganzen Familie. Die Hotels am Bodensee empfangen und verwöhnen ihre Gäste im ganzen Jahr mit der für die Vier-Länder-Region typischen, herzlichen Gastlichkeit.
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RAUM FÜR IDEEN Der Tagungs- und Kongresstourismus wächst seit Jahren. Er bildet einen wichtigen Wirtschaftszweig in der internationalen Bodenseeregion. Rund um den See finden jedes Jahr zusammengenommen mehr als eintausend Kongresse, Tagungen und Großveranstaltungen statt, angefangen bei Kongressen mit weltweiter Bedeutung im medizinischen Bereich über internationale Verbandskongresse und große Firmenveranstaltungen bis hin zur jährlich stattfindenden Lindauer Nobelpreisträgertagung. Die Anforderungen an Kapazitäten und Innovation in der Kongresskultur steigen stetig – und die Region ist vorbereitet. In Konstanz wurde 2016 das neue Bodenseeforum eröffnet. Das Graf-Zeppelin-Haus in Friedrichshafen bietet seit über 30 Jahren Kongresskultur. In der Stadthalle Singen bietet SingenCongress ideale Rahmenbedingungen von der Tagung bis zur Begleitmesse und die Convention Partner Vorarlberg verhelfen Tagungen und Events an individuell auf die Veranstaltung abgestimmten Orten in ganz Vorarlberg zum Erfolg. Auch die etablierten Messen rund um den See sind von internationaler Bedeutung für die Region. Das Projekt „micelab Bodensee“ mit Vertretern der Kongressbranche, des Tourismus und der Wirtschaft befasst sich mit der Forschung, Entwicklung und Weiterbildung zum „Kongress der Zukunft!“ Für eine neue Kultur des Lernens, Begegnens und Vernetzens. Weitere Informationen dazu unter www.micelab-bodensee.com
Foto: Jan-Manuel Jakobi
Tagen am Bodensee – das bedeutet Tagen mit Seeblick, ideale Bedingungen und viel Raum für neue Ideen.
Ideen brauchen den nötigen Raum zur Entfaltung. Genau wie Begegnungen. Dass Sie sich genau darauf konzentrieren können, ist unser großes Thema. Sprechen Sie mit uns und entwickeln Sie aus einem Pool langjähriger Erfahrung eine erfolgreiche und inspirierende Veranstaltung für Ihr Unternehmen. In einem der führenden Kongresszentren in der Vierländerregion Bodensee. www.gzh.de
OPEN SPACE – BROWN BAG – PECHA KUCHA, WIE BITTE? Hinter den klingenden Namen stecken innovative Veranstaltungsformate – Seminare und Meetings, Konferenzen und Kongresse werden damit zu interaktiven, kreativen und emotionalen Events. Convention Partner Vorarlberg stellt sechs innovative Formate vor und gibt Tipps, wo diese in Vorarlberg am besten umsetzbar sind.
1. Open Space
KONTAKT Convention Partner Vorarlberg service@convention.cc Tel. +43 (0) 5574 4344323 www.convention.cc Mehr über das mice:lab BODENSEE unter: www.micelab-bodensee.com
Bei einer Open Space Konferenz gibt es weder einen geplanten Ablauf, noch festgelegte Referenten und auch keine fixen Arbeitsgruppen. Das Ergebnis ist völlig offen. Ein Moderator gibt lediglich das Leitthema vor. Die Teilnehmer spüren die brennenden Fragen auf, gestalten die Agenda selbst und organisieren sich in Arbeitsgruppen. Diese bearbeiten ihr jeweiliges Thema, finden Lösungen und die dazu erforderlichen Maßnahmen. Open Space eignet sich besonders bei drängenden und komplexen Themen, an denen viele unterschiedliche Personen beteiligt sein sollen. Ebenso, wenn möglichst viele Ideen für ein neues Vorhaben gefragt sind. Die Teilnehmerzahl kann von mindestens 12 bis 1.000 und auch mehr reichen. Gemäß dem „Gesetz der zwei Füße“ sollten die Teilnehmer nur solange in einer Arbeitsgruppe bleiben, wie sie einen Beitrag für die Gruppe leisten oder etwas lernen können. Wechseln ist also nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht. Eine Open Space Konferenz kann von einigen Stunden bis zu mehreren Tagen dauern.
2. World Café Im Gegensatz zum Open Space sind beim World Café Fragestellung und Ablauf genau vorgegeben. Es geht
82 Kongresslandschaft Bodensee | Convention Partner Vorarlberg
darum, das (Fach)Wissen der einzelnen Teilnehmer und Teilnehmerinnen zusammenzuführen und in einen strategischen Dialog zu treten – und das in einer lockeren Kaffeehaus-Atmosphäre. Es gibt mehrere Tische, deren Anzahl je nach Teilnehmerzahl variiert und an denen jeweils 4 bis 5 Personen Platz finden. Die Tische sind mit Papier, Stiften und Post-its ausgestattet. An jedem Tisch sitzt ein fixer „Moderator“, die anderen Teilnehmer wechseln nach jeder Diskussionsrunde. In der ersten Runde halten die Teilnehmer die wichtigsten Erkenntnisse auf dem Papier fest, als Notiz, Zeichnung oder Mindmap. Eine Runde dauert zwischen 15 und 45 Minuten. Dann wandern die Teilnehmer zum nächsten Tisch, erhalten vom Moderator eine kurze Zusammenfassung der Vorgruppe und bringen nun ihren Input ein. Wieder werden die Ideen aufgeschrieben. Die Tischwanderung geht so lange, bis jeder an jedem Tisch war. Manchmal ist schon nach drei Runden Schluss – je nach Thema und Fragestellung. Am Ende werden die Ergebnisse gesammelt. Das World Café eignet sich für eine Teilnehmerzahl zwischen mindestens 12 und 30 und mehr Personen.
3. Brown Bag Session Wie viele andere Formate, hat auch die Brown Bag Ses-
sion ihren Ursprung in den USA. Namensgebend sind die Lunchpakete, die mit ins Büro genommen werden – üblicherweise in braune Tüten verpackt. Die in der Mittagspause stattfindenden Sitzungen sind also eher informell mit etwa 10 bis 30 Personen. Dabei bekommen die Teilnehmer aktuelle Inputs zu einem bestimmten Thema und verspeisen nebenbei das meist selbst mitgebrachte Essen. Brown Bags eignen sich besonders gut als lockeres Kick-off für ein neues Projekt, um erste Informationen zu erhalten und anschließend darüber zu diskutieren. Immer beliebter werden Online-Varianten des Brown Bags – die Vorteile liegen auf der Hand: So können sich Menschen an verschiedenen Orten über diverse Themen informieren und anschließend in geschlossenen Gruppen darüber austauschen.
4. Speed Geeking 12 Themen in 60 Minuten – eine ganz schön intensive Art der Wissensvermittlung ist das Speed Geeking. Das Format stammt ursprünglich aus der amerikanischen Hackerszene und eignet sich für Gruppen von 12 bis etwa 100 Personen. Das Setting ist ähnlich wie beim Speed-Dating. Jeweils ein Referent sitzt an einem Tisch, die Themen der Referate werden eingangs vorgestellt. Los geht’s mit einem akustischen Signal, jetzt suchen sich alle Teilnehmer einen Tisch aus. Die etwa 6 bis 8 Personen an jedem Tisch erhalten vom Referenten einen komprimierten Vortrag zu seinem Thema. Nach 4 Minuten ertönt wieder ein Signal, jetzt bleibt 1 Minute Zeit, um Fragen zu stellen und zu diskutieren. Mit einem weiteren akustischen Signal wechseln die Teilnehmer zum nächsten Tisch, bis jeder an jedem Tisch war. Je nach Intensität können weitere Runden mit anderen Referenten stattfinden.
5. Pecha Kucha Informationen, maximal verdichtet und in kürzester Zeit liefert auch das Pecha Kucha. Der Begriff kommt aus dem Japanischen und beschreibt lautmalerisch ein menschliches Stimmengewirr. Die Vorgaben sind streng: Die Redner präsentieren 20 Folien bzw. Bilder, für die sie jeweils nur 20 Sekunden Zeit haben. Sind die exakt 6 Minuten 40 Sekunden abgelaufen, stürmt der nächste Redner die Bühne. Mindestens 2 bis über 1.000 Personen können teilnehmen.
Foto: Roswitha Natter
Foto: Kongresskultur Bregenz, Anja Köhler
Foto: Montforthaus Feldkirch, Dietmar Mathis
„Es gibt unendlich viele Methoden, Formate mit tollen Namen. Letztendlich haben sie immer nur eine dienende Funktion: Sie sollen helfen, die Ziele von Veranstaltungen zu erreichen.“ Urs Treuthardt
6. Ignite Das englische Wort für „entzünden“ bringt es ziemlich auf den Punkt: Der Ablauf ist gleich wie beim Pecha Kucha, die Vorgaben für die Präsentation der 20 Folien sind jedoch noch härter: nur 15 Sekunden pro Folie hat der Redner Zeit! Also ganze 5 Minuten, um die Begeisterung für sein Thema beim Publikum zu entfachen. Das ist auch der Zweck einer Ignite-Präsentation: viele knackige Facts, volle Aufmerksamkeit der Zuhörer, viel Raum für anschließende Gedanken und Gespräche. Convention Partner Vorarlberg unterstützt Veranstalter bei der Auswahl geeigneter Locations, holt Angebote ein, wickelt Buchungen ab, koordiniert Zimmerkontingente, organisiert Rahmenprogramme und Transfers, kümmert sich um die Teilnehmerverwaltung und betreut auf Wunsch Veranstaltungen vor Ort. Der Venue-Finder unter www.convention.cc hilft potentiellen Veranstaltern bei der Suche nach der perfekten Veranstaltungslocation. Auch die Beratung in Hinblick auf das perfekte Format für jede einzelne Veranstaltung gehört zu den Dienstleistungen von Convention Partner Vorarlberg. „Es gibt unendlich viele Methoden, Formate mit tollen Namen. Letztlich haben sie immer nur dienende Funktion: Sie sollen helfen, die Ziele von Veranstaltungen zu erreichen“, meint Urs Treuthardt, Geschäftsführer von Convention Partner Vorarlberg. „Die Vorzüge von Vorarlberg entdecken immer mehr innovative Veranstalter, Organisationen und Unternehmen. Am, im oder auf dem See, in abgelegenen Tälern oder mitten in der Stadt finden sich ideale und originelle Locations für Seminare, Tagungen, Incentives oder Events aller Art – wichtig ist es auch, mit Fachkompetenz in der Beratung zu punkten. Hier sind alle Beteiligten gefragt.“ Um aus Mitarbeitern in der Branche Experten im Bereich Formate und Methoden zu machen, wurde vom BodenseeMeeting – der Interessensverbund rund um den Bodensee – das mice:lab BODENSEE ins Leben gerufen. In verschiedenen Formaten wird die Zukunft von Veranstaltungen erforscht. Die Weiterbildungsplattform mice:lab experts lädt Experten und solche, die es werden wollen regelmäßig dazu ein, ihr Wissen im Bereich Veranstaltungsformate zu erweitern, sich auszutauschen und Erfahrungen zu teilen – damit in Vorarlberg und der ganzen Bodenseeregion Seminare, Meetings und Konferenzen zu interaktiven, kreativen und emotionalen Events werden. Convention Partner Vorarlberg | Kongresslandschaft Bodensee 83
KUNDEN GEBEN UNS SEHR POSITIVES FEEDBACK INTERVIEW MIT JOCHEN A. LOHMAR, GESCHÄFTSFÜHRER BODENSEEFORUM KONSTANZ
Das Team des Bodenseeforums, ganz links im Bild Geschäftsführer Jochen A. Lohmar.
KONTAKT Bodenseeforum Konstanz Reichenaustraße 21 D-78467 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 127280
Herr Lohmar, das Bodenseeforum erfolgreich auf Kurs zu bringen verlangt einerseits die Kommunikation der Leistungsfähigkeit und der vielfältigen Möglichkeiten des Hauses und anderseits gilt es, eine bestimmte Kultur, eine emotionale Ausstrahlung zu erreichen und erlebbar zu machen. Mich würden diese zwei Seiten einer Medaille interessieren. Das Bodenseeforum inspiriert. Es bietet so viele flexible Möglichkeiten der Raumgestaltung, eine hochmoderne technische Ausstattung, kreative Möglichkeiten zur Umsetzung einer Veranstaltungsidee im Sinne der Zielgruppe – und das alles in einer perfekten Lage direkt am Seerhein. Allein im Erdgeschoss haben wir bis zu 11 Saalvarianten in verschiedenen Größen von 180 bis 1500 m². Auch die Raumhöhe von sechs Metern kommt sowohl bei Tagungen als auch bei kul-
84 Kongresslandschaft Bodensee | Bodenseeforum Konstanz
turellen und gesellschaftlichen Veranstaltungen sehr gut an. Die emotionale Ausstrahlung entsteht durch die Menschen, die das Bodenseeforum mit Leben füllen. Das braucht seine Zeit und wächst von Event zu Event. Viele Kunden, die bereits im ersten Jahr eine Veranstaltung bei uns durchgeführt haben, sind begeistert und geben uns sehr positives Feedback. Die beste Resonanz ist, wenn ein Kunde direkt nach der Veranstaltung bereits für das Folgejahr neue Termine anfragt und bucht, was in den letzten Wochen häufig der Fall war. Diese schöne Bestätigung unterstreicht unser Bestreben, unseren Kunden ein besonderes Erlebnis zu bieten und ihnen für ihre Zeit im Bodenseeforum einen Ort zu schaffen, an dem Kreativität, Inspiration, Gastfreundlichkeit und Professionalität zu Hause sind.
Diesen komplexen Anforderungen auf den unterschiedlichen Ebenen gerecht zu werden gelingt nur, wenn man eine gute Führungskultur implementiert und eine ausgeprägte Teamarbeit entwickelt. Welche Voraussetzungen müssen dafür geschaffen werden? Vertrauen ist hier ein wichtiger Faktor. Als Geschäftsführer habe ich das große Glück, mit einem Team zusammenarbeiten zu dürfen, das einen großen Erfahrungsschatz mitbringt und im ersten Jahr seit der Eröffnung alle Veranstaltungsformate das erste Mal durchgeführt und gemeistert hat. Das schweißt zusammen. Man vertraut sich, berät und hilft einander im Sinne des Erfolgs der Veranstaltung. Das inkludiert aus meiner Sicht auch eine respektvolle Fehlerkultur und das Etablieren eines entsprechenden Fehlermanagements. Denn mit jeder Veranstaltung wächst unser Erfahrungsgrad, wir werden sattelfest und versiert im Umgang mit den Herausforderungen der außerordentlich schnelllebigen Veranstaltungsbranche. Meines Erachtens sind eine enge Abstimmung und kontinuierliche Kommunikation im Team weitere wichtige Voraussetzungen für den gemeinsamen Erfolg. Für mich gehört es außerdem dazu, jedem Mitarbeiter seinen Neigungen und Potentialen
entsprechend Weiterbildung und Förderungen zukommen zu lassen, um ein lernendes System zu etablieren. Dies alles sind wichtige Voraussetzungen für nachhaltige Kundenbeziehungen. In der Kommunikation bedeutet das wesentlich mehr als nur ein Internetauftritt und einen digitalen Newsletter. Wie wollen Sie Achtsamkeit gegenüber Ihren (potentiellen) Kunden erreichen und Empathie gegenüber Ihren Kunden erlebbar machen? Als Mitglied von Bodenseemeeting und micelab:bodensee ermöglichen wir unseren Mitarbeitern unter anderem eine zukunftsorientierte, neue und innovative Form der Weiterbildung: lebendig, aktiv, teilgebend und teilnehmend. Und motivierte Mitarbeiter können Kunden nicht nur beraten, sondern auch begeistern. Mit spannenden Formaten, außergewöhnlichen Ideen und nicht zuletzt dem Gefühl, im Bodenseeforum von Herzen willkommen zu sein. Wir glauben, dass nachhaltige Kundenbeziehungen immer dann entstehen, wenn Menschlichkeit und Professionalität gleichermaßen auf der Tagesordnung stehen und unsere Kunden das ehrliche Gefühl vermittelt bekommen, dass wir sie verstehen.
Das Bodenseeforum inspiriert. Es bietet so viele flexible Möglichkeiten der Raumgestaltung, eine hochmoderne technische Ausstattung, kreative Möglichkeiten zur Umsetzung einer Veranstaltungsidee im Sinne der Zielgruppe – und das alles in einer perfekten Lage direkt am Seerhein.
Bodenseeforum | Standort Deutschland 85
SINGENCONGRESS STADTHALLE SINGEN
TAGEN UND FEIERN UNTER DEM VULKAN
KONTAKT Stadthalle Singen/SingenCongress Team Marketing +49 (0) 7731 85259 www.singencongress.de marketing@stadthalle-singen.com
Flexibel, gastfreundlich, innovativ und motiviert! SingenCongress bietet ideale Möglichkeiten zur Durchführung von Tagungen, Kongressen, Begleitmessen, Events und mehr. SingenCongress verfügt mit der Stadthalle Singen über ein flexibles, lichtdurchflutetes Veranstaltungszentrum in verkehrstechnisch günstiger Lage zwischen Schwarzwald und Bodensee. Das Haus ist mit modernster Technik ausgestattet: Ob großformatige Projektionen oder die Live-Übertragung der Vorträge ins Inter- bzw. Intranet, das qualifizierte technische Personal erfüllt Kunden (fast) jeden Wunsch.
Das Team der Stadthalle Singen sieht sich nicht nur als Logistikanbeiter! Selbstverständlich gehören gute und passende Räumlichkeiten, die Tagungstechnik wie etwa leistungsfähige Projektionsmöglichkeiten, Tontechnik etc. zum 86 Kongresslandschaft Bodensee | SingenCongress
Standardrepertoire. Kunden erhalten bei SingenCongress auf Wunsch gerne weitere Zusatzleistungen wie etwa das passende Rahmenprogramm. Viele Kunden buchen beispielsweise zu ihrer Tagung individuelle Führungen auf den Hohentwiel mit anschließender Weindegustation von Deutschlands höchstem Weinberg oder ein Training beim Fahrsicherheitszentrum in der Nähe. Das passende Catering und die Übernachtungsvermittlung bietet SingenCongress selbstverständlich mit an. Dem Team von SingenCongress geht es aber auch darum, dass seine Kunde möglichst effiziente und nachhaltige Veranstaltungen realisieren können. Auf Wunsch werden die Kunden bei der Konzeption und Planung ihrer Tagung oder ihres Kongresses unterstützt. Diese besonderen Kompetenzen schöpft die Mannschaft von SingenCongress aus der maßgeblichen Mitarbeit und Gestaltung des durch die Europäische Union geförderten Projekts: „Tagung/ Kongress der Zukunft“!
Wozu überhaupt noch Tagungen und Kongresse? Wir können uns doch digital treffen oder…? Auch im digitalen Zeitalter ist der Nutzen persönlicher Begegnung unbestritten. Veranstaltungen, bei denen ein Referent auf der Bühne steht, seine Botschaften postuliert und die Teilnehmer manchmal über Stunden hinweg auf ihren Stühlen sitzen, sind immer mehr „überholt“. Ausgerichtet am Ziel einer Veranstaltung, spielen interaktive Formate eine immer größere Rolle. Mehrwert schaffen durch das Lernen mit- und voneinander, um Nachhaltigkeit und Effizienz zu garantieren. Hirngerechte Kongresse und Tagungen sorgen für Situationen, in denen Herz und Verstand gleichzeitig lernen. Selbstverständlich spielt auch das Thema Digitalisierung eine wichtige Rolle und schafft eine „Second Sphere“ durch Teilnahme per Internet.
Einige Thesen für gute Veranstaltungen: I deale Kongresse schulen in der Technik, gemeinsam Standpunkte zu klären. Um nachhaltig zu wirken, sollte das Kongressthema berühren, auch vermittelt über sinnliche Erfahrungen. Teilnehmern ermöglichen, auch Teilgeber zu werden. Viele Menschen wollen das. Veranstaltungen sind ein Ganzes aus Atmosphäre, Gastgeberschaft, Inhalten, Formaten, Catering. H irngerechte Kongresse sorgen für Settings, in denen Herz und Verstand gleichzeitig lernen.
Mehrwert schaffen durch das Lernen mitund voneinander, um Nachhaltigkeit und Effizienz zu garantieren.
SingenCongress | Kongresslandschaft Bodensee 87
DEUTSCHLAND
Blick auf das Überlinger Gewerbegebiet. Rechts im Bild ist der Teilort Andelshofen und der Andelshofer Weiher zu sehen, im Hintergrund die Überlinger Kernstadt und der Bodanrück auf der anderen Seite des Überlinger Sees.
Foto: Achim Mende
HEUTE HANDELN, UM AUCH ÜBERMORGEN ZUKUNFTSFÄHIG ZU SEIN
INTERVIEW MIT FRIEDHELM SCHAAL, AMTSLEITER DER WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG DER STADT KONSTANZ Friedhelm Schaal
KONTAKT Wirtschaftsförderung der Stadt Konstanz Untere Laube 30 D-78462 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 900636 www.konstanz.de
90 Standort Deutschland | Konstanz
Herr Schaal, Konstanz arbeitet derzeit am Handlungsprogramm Wirtschaft 2030. Was ist darunter zu verstehen? Das Handlungsprogramm Wirtschaft 2030 ist aus der Erkenntnis entstanden, dass wir als Stadt eine gute wirtschaftliche Entwicklung genommen haben, vor uns aber grundlegende Veränderungen in der Wirtschaft liegen. Betrachtet man heutige Geschäftsmodelle, so wird man erkennen, dass dieser Umbruch so erheblich ist, dass wir ein Programm brauchen, um unseren jetzigen Stand zu klären und festzulegen, was wir tun müssen, um auch übermorgen zukunftsfähig zu sein. Dieses Programm wird nicht von oben vorgegeben, sondern findet in einem partizipatorischen Prozess statt. Eingebunden sind die Hochschulen, die Unternehmen, Institutionen wie die Kammern und die Verwaltung. Der Konstanzer Gemeinderat hat uns im Januar 2017 einstimmig den Auftrag gegeben, ein Konzept für das Handlungsprogramm Wirtschaft 2030 bis zum November 2018 auszuarbeiten. Im Frühjahr 2017 wurde dieser Prozess mit einem Workshop, an dem sich 70 Experten beteiligten, eingeleitet. Dabei wurden sechs Themenfelder festgelegt, darunter drei Hauptthemenfelder. Dazu gehört das Thema Digitalisierung, was nicht nur ein Schlagwort ist, sondern den massiven Wandel in der Wirtschaft
am deutlichsten aufzeigt. Dass die Stadt Konstanz keine großen Reserven für Gewerbeflächen hat, ist ein weiterer bedeutsamer Punkt. Es gibt heftige Auseinandersetzungen um die Verteilung der knappen Ressource „Fläche“. Der dritte wichtige Aspekt ist das Thema Vernetzung, Existenzgründung, Innovation. Existenzgründer brauchen Netzwerke. Das können wir unter anderem mit cyber-, Bio- und SolarLAGO bieten. Wir geben Gründern die Chance, eine neue Art von Ökonomie umzusetzen, das macht Konstanz attraktiv. Die Hauptthemenfelder werden intensiv in Arbeitsgruppen von allen Seiten erörtert. Vor Abschluss der Programmerarbeitung im Herbst 2018 werden aber bereits jetzt einzelne operative Aspekte im Alltagsbetrieb umgesetzt. Sie sagen, Gewerbeflächen in Konstanz seien rar. Was können Sie kurzfristig dagegen tun? Für die im Bereich Wirtschaft Tätigen stellt sich die Frage, wie Zukunftsfähigkeit sichergestellt werden kann, wenn man nicht in der Lage ist, die Nachfrage nach Fläche der Firmen vor Ort ausreichend zu befriedigen. Firmen, die es zum Teil vor zehn Jahren noch nicht gab, die ihren Umsatz in einem Jahr verdoppeln und rasant wachsen, die hier in Konstanz bleiben möchten. Das treibt einen Wirtschaftsförderer natürlich um. Auf Reichenauer Gemarkung hat
Foto: Achim Mende
KONSTANZ
Auf dem Weg zu einem Handlungsprogramm Wirtschaft haben wir deutlich gesagt, dass wir die Flächenknappheit zu einer Stärke machen müssen, indem wir noch flächeneffizienter werden.
Bücklestraße, Shedhalle
Links: LAGO
Foto: i+R Dietrich Wohnbau GmbH
Foto: Dagmar Schwelle
Wie verläuft denn die Entwicklung bei den größeren Gewerbeflächen in Zusammenarbeit mit privaten Investoren. Wird es zukünftig wieder mehr verfügbare Flächen geben? Zuletzt hatten wir die gute Entwicklung auf dem Campus in der Byk-Gulden-Straße mit 100.000 Quadratmetern, wo abgesehen von einem Leer-
Aus welchen Bereichen generiert die Stadt derzeit denn ihre steuerlichen Einnahmen? Und welchen Anteil daran hat der Handel, der auf den ersten Blick so prägend ist für die Stadt? Wenn man es vom Umsatz der Unternehmen her betrachtet, dann kommt etwas über 40 % aus dem produzierenden Bereich, wobei das die erwähnten Software-Firmen mit hoher Wertschöpfung einschließt. Woran man schon erkennen kann, dass auch die Begrifflichkeiten teilweise althergebracht sind. Der Anteil von Handel, Tourismus und Gastronomie ist deutlich gestiegen auf über 21 %. Konstanz wird oft nur als Einkaufs- und Tourismusstadt gesehen, was auch richtig ist, schon allein aufgrund der vielen Menschen in der Altstadt. Es ist ein wichtiger Teil, aber nicht der größte. Es wird Aufgabe des Handlungsprogramms sein, zu vermitteln, dass wirtschaftliche Entwicklung etwas Positives ist, um unseren hohen Lebensstandart zu halten. Es wird ja häufig kolportiert, die Stadt verscherbelt Konstanz an Investoren. Aber wenn wir das Niveau halten wollen, müssen wir auch für Investoren attraktiv bleiben. Wenn ein Investor und ein privater Eigentümer einen weiteren Drogeriemarkt installieren wollen, kann ich das zwar für falsch halten, aber nicht ändern. Wir leben in einer freien Marktwirtschaft. Aber es gibt natürlich Entwicklungen, die wir in der Hand haben, und deswegen wird es eine Überarbeitung des GewerbeflächenEinzelhandelskonzeptes geben. Für eine gesunde Entwicklung in der Stadt gehen wir von rund zwei Quadratmetern Einkaufsfläche pro Einwohner aus, und man muss leider nicht weit schauen, um festzustellen, dass es
Quelle: Union Investment Institutional Property GmbH
Was darf man sich unter „Zusammenarbeit mit privaten Grundstückseigentümern“ vorstellen? Betrachtet man Luftbilder von Konstanz und läuft mit offenen Augen durch die Stadt, so fällt auf, dass es Flächen in privater Hand gibt, die zwar bebaut, aber ich nenne es mal suboptimal genutzt werden. Unsere Aufgabe liegt darin, diesen Eigentümern, nicht selten Mittelständler, die eine Veräußerung nicht im Fokus haben, zu verdeutlichen, dass es auch in ihrem Sinne ist, diese Flächen weiterzuentwickeln. Man setzt sich zusammen, bewertet gemeinsam, was möglich ist, auch in baurechtlicher Hinsicht. Wird dann z.B. von diesen Grundstückseigentümern neu gebaut, sorgen wir für die Mieter. Diese Flächen würden dem Gewerbeimmobilienmarkt ansonsten nicht zur Verfügung stehen. Und wir können auch kurzfristig Erfolge erzielen, was mit den wenigen Grundstücken in städtischem Besitz nicht möglich wäre. Auf dem Weg zu einem Handlungsprogramm Wirtschaft haben wir deutlich gesagt, dass wir die Flächenknappheit zu einer Stärke machen müssen, indem wir noch flächeneffizienter werden. Schon jetzt gehören wir zu den flächeneffizientesten Städten in Baden-Württemberg. Möglich machen das Firmen, die auf kleinem Raum mit entsprechender Anzahl an Mitarbeitern eine hohe Wertschöpfung generieren, zum Beispiel Unternehmen aus dem IT-Bereich. Produzierende Betriebe mit hohem Flächenbedarf werden wir hier nicht mehr ansiedeln können. Man könnte sagen, Konstanz ist längst postindustriell, und das Rad wird man nicht zurückdrehen können und wollen. Wir als Wirtschaftsförderung müssen daran arbeiten, dass eine sich verändernde Wirtschaft die Wertschöpfung erbringt, die nötig ist, um das momentan hohe Niveau, das die Stadt den Bürgern bieten kann, zu halten.
stand im Laborbereich alles vermietet ist. Das steht nun in der Bücklestraße bevor. Dabei handelt es sich um ein Areal von ca. 70.000 Quadratmetern, das einer neuen Entwicklung mit Wohnungen und Gewerbe zugeführt wird von i+R Dietrich Wohnbau GmbH aus Vorarlberg, die auch mit uns als Stadt intensiv kooperieren. Auf dem Areal gibt es zudem einige Bestandsgebäude, die in einem sehr guten Zustand sind und zeitnah bezogen werden könnten. Auch auf dem Areal des Businessparks wird weiter gebaut. Beides sind Entwicklungen im kurz- bis mittelfristigen Bereich. Was mittel- und langfristig passiert, da muss die Stadt mit ihren Möglichkeiten nun zu einer Entscheidung kommen. Das betrifft die umstrittene Flugplatzdiskussion, wobei es so aussieht, als könnte es eine Kompromisslösung geben mit einem Landeplatz und neuen Gewerbeflächen. Und schließlich steht die Entwicklung des neuen Stadtteils „Nördlich Hafner“ an, mit ca. 5.000 Wohneinheiten und einem Gewerbeanteil. Aber bei diesem Thema sprechen wir von einem Zeitrahmen ab 10 Jahre, als Wirtschaftsförderer benötigt man in erster Linie Entwicklungsmöglichkeiten zwischen Null und drei Jahren. Wir haben 60 bis 100 belastbare Anfragen von Unternehmen. Da sind wir unterwegs, auch auf unkonventionellen Wegen.
Foto: myPOLS Biotec
die Stadt ca. 20.000 Quadratmeter Grundbesitz, und obwohl wir keinen Cent Gewerbesteuer sehen werden, sind wir dabei, Betriebe dorthin auszulagern, nur um sie in der näheren Region zu halten. Wir haben ein Vergabeverfahren und sind fast zweieinhalbfach überzeichnet. Und mein „Bauchladen“ an Grundstücken ist nahezu leer! Da muss die Wirtschaftsförderung neue Wege gehen, indem sie intensiv mit privaten Grundstückseigentümern zusammenarbeitet. Das Thema Gewerbeflächen, das Thema Fläche ganz generell ist für Konstanz enorm wichtig.
Labor, Campus Konstanz
Konstanz hat sich die letzten 20 Jahre sehr gut entwickelt und wir haben alle Chancen. anderswo fünf Quadratmeter sind. Dann ist es nicht verwunderlich, wenn das große Wehklagen im Einzelhandel einsetzt. Die Stadt kann im Rahmen eines Einzelhandelskonzeptes festlegen, wieviel Fläche für den Einzelhandel vorgesehen ist. An Branchen, die uns fehlen, arbeiten wir eher im Hintergrund, vieles wird sonst oftmals schon im Vorfeld zerredet. Im Rahmen des Handlungsprogramms versuchen wir mit neuen Denkansätzen dieser Entwicklung weitere Impulse zu verleihen. Welche Aspekte werden ansonsten im Handlungsprogramm erörtert, z.B. beim Punkt Kitas? Auch wenn das Handlungsprogramm auf sechs Säulen beruht, steht der Grundsatz „Handlungsprogramm Leben in Konstanz“ über allem. Wir wollen eine Stadt mit einer guten Durchmischung bleiben, integrativ, das bedeutet, man muss die Stadt im Gesamten sehen. Wie sieht es beim Thema Wohnen aus? Wie beim Thema Verkehr? Dreht man an der einen Stellschraube, verändert sich etwas an einer anderen Stelle wie in einem kybernetischen System. Kriegt man das eine nicht hin, bekommt man das ganze System nicht in den Griff. Bei den Kitas arbeiten wir eng mit dem Sozial- und Jugendamt zusammen. Momentan verhandeln wir mit Unternehmern über den Aufbau zusätzlicher Betriebskitas. Einen gut funktionierenden Prototyp gibt es in Stromeyersdorf mit der Krümelkiste, bei der zur Hälfte Unternehmen, zur anderen Hälfte die Stadt involviert sind. Beim Wirtschaftskonzil soll der Bodensee als Modellregion für Europa positioniert werden. Konstanz kommt einem zunächst aber wie eine prosperierende Insel vor. Wie kann diese „Inselsituation“ aufgelöst werden? Diese „Inselsituation“ wird für keine Stadt in der Region auf Dauer funktionieren, auch deshalb steht im Aufgabenkatalog für das Handlungsprogramm der Punkt „geostrategische Veränderung“. Wir streben eine regionale Zusammenarbeit mit einem gemeinsamen Entwicklungskonzept an. Wer kann was gut? Wer kann was nicht gut? Da muss man offen und ehrlich sein. Ich rede von der Vierländerregion Bodensee, die Firmen interessieren sich nicht für Landkreisgrenzen, zum Teil nicht einmal für Staatsgrenzen. Wenn wir uns gemeinsam auf die Landkarte setzen, als Region, in der man perfekt tagen kann, wo man sich treffen kann, wo man Ideen entfalten kann, dann haben alle etwas davon. Alles andere sind Modelle der Vergangenheit, mit denen man auf die großen Umwälzungen der heutigen Zeit keine Antworten finden wird. Von daher will das Wirtschaftskonzil zeigen, dass wir eine Modellregion sein können, die neue Wege geht, alte Gräben zuschüttet und gemeinsam an einer Lösung arbeitet, die nicht nur eine Eintagsfliege ist. Gibt es noch andere Punkte, die getan werden können, um die Unternehmen vor Ort zu unterstützen? Wir haben in Konstanz eine vom Mittelstand geprägte Unternehmens92 Standort Deutschland | Konstanz
Foto: fruitcore
Campus Konstanz
Foto: i+R Dietrich Wohnbau GmbH
Foto: Dagmar Schwelle
Foto: Union Investment Institutional Property GmbH
Büro, Bücklestraße
struktur. Ca. 4.400 Unternehmen, 13 davon mit mehr als 250 Mitarbeitern. Bei vielen dieser Unternehmen wird die Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung noch ernst genommen. Sie wollen dem Standort treu bleiben. Die Stadtverwaltung versucht, diesen Unternehmen entgegenzukommen, auch mit der Änderung von Bebauungsplänen. Claudius Marx, Hauptgeschäftsführer der IHK Hochrhein-Bodensee, sagt, im regulativen Rahmen sind wir mit dem Baurecht fünfzig Jahre hinterher. Ich sehe das genauso. Als gebe es überall nur Metall pressende Betriebe, neben denen es kein Mensch aushält. Wo sind die denn noch? Da müssen wir als Stadt ran und neue Rahmenbedingungen setzen. Der Politik wird häufig vorgeworfen, sie erkläre sich nicht gegenüber den Bürgern. Wie vermittelt man als Wirtschaftsförderung der Öffentlichkeit, was und warum man etwas unternimmt? Tue Gutes und rede auch darüber! Nun, ich muss zugeben, bisher geschah das zu wenig, was auch ein Fehler der Wirtschaftsförderung war. Wir müssen mit den Bürgern mehr reden. Wir müssen schauen, Wege und Möglichkeiten zu finden, alle Bevölkerungsgruppen zu erreichen, auch das ist ein Punkt im Handlungsprogramm. Denn geschieht dies nicht, wird man kaum ein vernünftiges Projekt durchbekommen, weil sich überall Widerstände auftuen. Es ist Aufgabe der Stadt, den Menschen Entwicklungen zu vermitteln, damit sie auf breiter Basis verstanden werden. Und das auf vielen Kanälen, auch das hat sich massiv verändert im Vergleich zu früher. Sind denn die Ansprüche, die an einen Wirtschaftsförderer gestellt werden, überhaupt zu erfüllen? Die Ansprüche gleichen wohl jenen der Eier legenden Wollmilchsau. Ich erwähnte ja bereits die fehlende Kommunikation, aber Selbstvermarktung ist auch immer eine Gratwanderung. Firmen, die an uns herantreten, erwarten natürlich Diskretion. Ich sage immer: Wer im Wald klatscht, sieht keine Rehe! Ich persönlich kann aber mit Kritik gut leben, vor allem wenn man sich vor Augen hält, welche Entwicklung diese Stadt genommen hat. Pure Depression war das am Stadteingang in der Reichenauer Straße, als ich in den 70er Jahren nach Konstanz kam. Drei Meter hohe Bretterzäune und welch ein Gestank. Wenn ich mir das dagegen heute anschaue, mit dem neuen Stadtteil am Seerhein oder dem Quartier am Petershausener Bahnhof. Wie schwierig war es, mit dem Edeka-Center in der Reichenauer Straße einen qualitativ hochwertigen Einzelhändler anzusiedeln. In harten Verhandlungen hatten wir erreicht, statt eines Flachbaus die Kombination mit den Wohnungen durchzusetzen, die dann nach einer Woche verkauft waren. Wenn ich jetzt durch die Stadt laufe, bin ich mit der Arbeit der Wirtschaftsförderung zufrieden. Konstanz hat sich die letzten 20 Jahre sehr gut entwickelt, und wir haben alle Chancen.
DAS LAGO
IST DAS UMSATZSTÄRKSTE EINKAUFSZENTRUM PRO QUADRATMETER LADENFLÄCHE IN
DEUTSCHLAND
DIE HTWG HOCHSCHULE KONSTANZ TECHNIK, WIRTSCHAFT
UND GESTALTUNG IST DIE EINZIGE HOCHSCHULE DEUTSCHLANDS, DIE IM PARADIES LIEGT (KONSTANZER STADTTEIL, DIREKT AN SEERHEIN UND ALTSTADT GELEGEN).
KONSTANZ IST AUF DEM WEG ZUR
GROSSSTADT. LAUT EINES GUTACHTENS IM AUFTRAG DER STADTVERWALTUNG WIRD DIE STADT IM JAHR 2035 NAHEZU
100.000 EINWOHNER HABEN
IN KONSTANZ FAND IM JAHR 1417 DIE BIS HEUTE EINZIGE PAPSTWAHL
NÖRDLICH DER ALPEN STATT. MIT DEM „JAHR DER KULTUR“ SCHLIESST DIE STADT 2018 DAS
600-JÄHRIGE KONZILJUBILÄUM AB. DIE KONSTANZER UNIVERSITÄT
WURDE 2016 AUF PLATZ SIEBEN DER
ZEHN WELTBESTEN
JUNGEN UNIVERSITÄTEN GEWÄHLT
MIT DER MAINAU GMBH UND DEN STADTWERKEN KONSTANZ (BSB, FÄHREN UND BÄDER) SIND DIE BEIDEN
GRÖSSTEN TOURISTISCHEN UNTERNEHMEN AM BODENSEE IN KONSTANZ ZU HAUSE.
Foto: Achim Mende
IN DER STADT KONSTANZ GAB ES 2017 RUND 4.400 UNTERNEHMEN, DAVON HABEN 13 UNTERNEHMEN MEHR ALS 250 MITARBEITER
Facts & Figures der Stadt Konstanz unter www.konstanz.de > Rathaus > Statistik
Mit der myPOLS Biotec GmbH geht die Erfolgsgeschichte des TZK weiter: Stefan Stieglat und Dr. Ramon Kranaster.
200. UNTERNEHMEN IM TECHNOLOGIEZENTRUM KONSTANZ
KONTAKT Technologiezentrum Konstanz e.V. Blarerstraße 56 D-78462 Konstanz www.tz-konstanz.de Stefan Stieglat Geschäftsführer / CEO Tel. +49 (0) 7531 20050 tzk@tz-konstanz.de
Geschäftsstelle des
Zusammenschluss von Anlaufstellen für Existenzgründer und Gründungsinteressierte in Konstanz
Maßgeschneiderte Enzyme schneller, einfacher und kostengünstiger zu machen – das ist die Vision von myPOLS Biotec. Das 2014 an der Universität Konstanz gegründete Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt innovative und einzigartige Enzyme, sogenannte DNA-Polymerasen, die zur Vervielfältigung von Erbgutabschnitten eingesetzt werden können. „Die Natur hat diese Enzyme nicht für Anwendungen in der Biotechnologie angepasst, aber wir können und tun dies“, sagt Dr. Ramon Kranaster, der Geschäftsführer der myPOLS Biotec GmbH. Diagnosen – z.B. zur Früherkennung von Krebs oder Nachweise von HIV, Ebola und anderen Erregern – werden so wesentlich vereinfacht. Zusätzlich wird der Großteil der Produkte dahingehend optimiert, dass sie getrocknet und bei Raumtemperatur gelagert und ausgeliefert werden können. „Das ermöglicht die Lieferung auch in entlegene Gebiete, ohne aufwändige Kühlketten einhalten zu müssen, es spart Energie und schont damit die Umwelt“, so Ramon Kranaster. Hervorgegangen ist myPOLS Biotec aus dem Lehrstuhl von Prof. Andreas Marx im Fachbereich Chemie der Universität Konstanz. 2016 hat das Unternehmen im Rahmen des baden-württembergischen Innovationspreises eine Anerkennung erhalten. Mit dem kürzlich erfolgten Umzug ins TZK vollzieht die Ausgründung, die aktuell vier Mitarbeiter beschäftigt, ihren nächsten Entwicklungsschritt. In das dynamische Jungunternehmerumfeld des TZK passt das 200. aufgenommene Unternehmen optimal. Hier arbeiten rund 140 Menschen in den 40 ansässigen Jungunternehmen und Start-ups. „Als Life Science Unternehmen passt myPOLS natürlich genau in unsere Zielgruppe“, sagt Stefan Stieglat,
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der die Geschäftsführung des TZK seit 2008 innehat. „Aber das ‚T‘ wie ‚Technologie‘ in unserem Namen ist kein Ausschlusskriterium. Wir sind branchenoffen und unterstützen auch Dienstleister mit innovativen wissensintensiven Angeboten.“ In diesen Bereich fällt zum Beispiel eine Geschäftsidee, die den Onlinehandel lokaler machen will. Oder der Anbieter von Bildungsmedien. Beide gehören zu den insgesamt neun Einzügen im Jahr 2017. Eine hohe Quote, die seit über vier Jahren auf diesem Niveau liegt. Für Stefan Stieglat hat das verschiedene Gründe: „Insbesondere an den Hochschulstandorten hat sich in den letzten Jahren eine richtige Gründerszene entwickelt, die sich gegenseitig kennt und befruchtet. Gründung ist cool, die Angst zu scheitern steht nicht mehr so im Vordergrund. Und die, die sich aktuell selbstständig machen, sind meist richtige Überzeugungstäter.“ Das TZK existiert seit 1985 und bietet neben Räumen auch diverse Beratungs- und Informationsmöglichkeiten, wie zum Beispiel über die etablierte Vortragsreihe IMPULSE. Das TZK ist organisiert als Verein, an dem die Stadt, die Hochschulen, Kammern und weitere wirtschaftliche Organisationen partizipieren. Die 200 Unternehmen mit TZK-Gegenwart oder -Vergangenheit beschäftigen heute rund 1.000 Mitarbeiter. Angelegt ist das TZK als Inkubatormodell, das heißt, die Mietzeit mit geförderten Mieten ist auf fünf Jahre begrenzt. Danach sollen die Unternehmen so weit sein, zu regulären Marktbedingungen bestehen zu können. Die Erfolgsquote während dieser Zeit ist mit über 90 Prozent sehr hoch, denn alle Geschäftskonzepte werden vor der Aufnahme genau auf ihre Marktchancen, Tragfähigkeit und Alleinstellung geprüft. Ramon Kranaster war schnell überzeugt: „Das Angebot des TZK ist für uns ideal. Meine Mitarbeiter und ich wollten sofort hierher.“
DIE FIRMEN IM TECHNOLOGIEZENTRUM KONSTANZ 3DRACE-log GmbH Lars Zander Tel. +49 (0) 7531 1272323 www.3drace-log.live
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myPOLS Biotec GmbH Dr. Ramon Kranaster Tel. +49 (0) 7531 1229650-0 www.mypols.de
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IFN Ingenieurbüro für Nachrichtentechnik Helmut Brandl Tel. +49 (0) 7531 91250 www.ifn-brandl.de
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Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung GmbH (IFBG) Dr. Utz Niklas Walter Tel. +49 (0) 179 90 42 987 www.ifbg.eu
creatisto GmbH Marc Wimmer Tel. +49 (0) 7531 8029655 www.creatisto.com
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(Stand 11/2017)
BioLAGO DAS NETZWERK BioLAGO ist das bodenseeweite Netzwerk für Lebenswissenschaften (Life Sciences) mit Sitz in Konstanz. Das Netzwerk fördert Kooperationen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft in den umsatzstarken und innovativen Branchen Pharma, Diagnostik, Medizintechnik und Biotechnologie.
KONTAKT
BioLAGO e.V. life science network Byk-Gulden-Str. 2 D-78467 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 9215250 info@biolago.org www.biolago.org
BioLAGO e.V. wird von der Stadt Konstanz und dem Landkreis Konstanz gefördert.
Der Fokus liegt auf der Realisierung innovativer Projekte im Gesundheitsbereich. Das von der EU geförderte BioLAGO-Projekt DiagNET hat das Ziel, rasch durchführbare, patientennahe Diagnosetests zu entwickeln, die die medizinische Versorgung im ländlichen Raum verbessern und lange Wege in die Gesundheitszentren ersparen. 35 Partner – Unternehmen, Labors, Forschungsinstitute, Ärzte und Kliniken – erarbeiten gemeinsam neue Diagnoseverfahren und erproben diese in der medizinischen Praxis. Die durch das BioLAGO-Projekt entwickelten neuen Testverfahren sollen in den Laboren, Kliniken und Arztpraxen der Region angewendet werden. Mit dem Projekt „Labor 4.0“ erarbeitet BioLAGO intelligente Lösungen zur Digitalisierung und Automatisierung der Laborabläufe in kleinen und mittleren Unternehmen. Das Projekt wird durch den IBK-Kleinprojektefonds gefördert und soll mittelständische Unternehmen bei bedarfsorientierten IT-Lösungen für das Labor unterstützen. So sollen zum Beispiel risikoreiche Arbeitsschritte oder Routineaufgaben durch Roboter ausgeführt werden. Damit gewinnen die Unternehmen Fachkräfteressourcen für komplexe Aufgaben und steigern die Arbeitssicherheit. Die schnellere digitale Verarbeitung von Patientenproben im Labor fördert die rasche Durchführung lebenswichtiger Therapien. Das BioLAGO-Projekt
bringt einen Technologieschub in die Bodenseeregion, wodurch die regionale Life Science-Branche in ihrer Innovationsfähigkeit und Wertschöpfung gestärkt wird. Als erstes Branchennetzwerk in der Vierländerregion Bodensee wurde BioLAGO von der Europäischen Cluster Exzellenz Initative (ECEI) mit dem Silber-Label für professionelles Management zertifiziert. Damit gehört BioLAGO zu den europaweit leistungsstärksten Innovationsnetzwerken von Wirtschaft und Wissenschaft.
❯ ENGLISH SUMMARY BioLAGO e.V. is a network for life sciences in the Lake Constance region, which was set up to promote cooperation between industry and science in the area of health. Its 100 members represent 8,500 jobs in the pharmaceuticals, diagnostics, medical technology and biotechnology sectors. BioLAGO is a role model for younger networks in the Lake Constance region and supports its members’ public relations as a communication platform or in establishing contact with cooperation partners. One milestone is the “DiagNET – Diagnostics of the Future” project funded by the EU Interreg programme that aims to develop diagnostics procedures in line with patients’ needs.
Foto: BioLAGO
Das BioLAGO-Projekt DiagNET vereint 35 Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft, die gemeinsam neue medizinische Diagnoseverfahren entwickeln.
96 Standort Deutschland | BioLAGO e.V.
solarLAGO
ENTWICKELT IN DER REGION LÖSUNGEN FÜR DIE ENERGIENUTZUNG DER ZUKUNFT Stell dir vor, es ist Energiewende, und niemand bekommt es mit! Solarenergie ist günstig geworden - äußerst günstig. Die Stromkosten aus Photovoltaik sind für große Anlagen in Deutschland erstmals auf unter 5ct/kWh gesunken. Die Herausforderung heißt jetzt, die erneuerbaren, oft stark fluktuierenden Energien so zu verteilen, dass das Angebot und die Nachfrage zusammenpassen. Deshalb sind Themen wie Energiespeicherung, Smart Grids bzw. Lastensteuerung, auch in Zusammenhang mit Elektromobilität, wichtig geworden. Renommierte Wissenschaftler und Ingenieure sind sich sicher, dass 100% erneuerbare Energieversorgung technisch und wirtschaftlich möglich ist, wenn die damit verbundenen gesellschaftlichen Herausforderungen gelöst werden, die im Zusammenhang mit dem Verzicht der fossilen Energieerzeugung stehen.
solarLAGO vereint technische Energielösungen und Initiativen 2017 wurde das Netzwerk solarLAGO aus dem ISC Konstanz (International Solar Energy Research Center Konstanz) heraus gegründet. Es besteht aus derzeit 35 Akteuren, die überwiegend in Konstanz und rund um den Bodensee angesiedelt sind und sich mit dem Thema der sauberen Energieversorgung beschäftigen. In zwei Jahren soll das Netzwerk auf mindestens 100 Mitglieder angewachsen sein. Während das ISC Konstanz seit Dezember 2005 als Forschungsinstitut mit 50 Mitarbeitern im Bereich der Photovoltaik Spitzenforschung betreibt und dazu weltweit führend und gut vernetzt ist, soll solarLAGO das Thema Energie breiter betrachten. Neben Solarunternehmen und Energiespeicherherstellern sind deshalb auch IT-Unternehmen, Energieversorger, Hochschulen und allgemeine Initiativen im Bereich der erneuerbaren Energien vertreten.
Erfolgreicher Netzwerkstart 2017 und großer Energietag 2018 solarLAGO lebt von der Arbeit seiner Mitglieder. Das Netzwerk will diese durch eine breite Öffentlichkeitsarbeit und verschiedene Veranstaltungen sichtbar machen. So fanden im Herbst 2017 in Konstanz eine Fachtagung zur Metallisierung von Photovoltaik-Zel-
len und ein Internationaler Workshop zu bifazialen Solarmodulen statt (Bild oben). Im Jahr 2018 ist ein Tag der Energie für die breite Öffentlichkeit geplant. Zum Thema „Bezahlbare und saubere Energie“ findet am 13. Mai 2018 ein Aktionstag statt, der eine große Ausstellung vieler Initiativen und Technik-Komponenten-Herstellern beinhaltet. Parallel gibt es Filmpräsentationen, eine Vortragsserie und eine Solar-Lernwerkstatt zum Basteln für Kinder. Die Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit dem Dachverband Entwicklungspolitik BW durchgeführt.
❯ ENGLISH SUMMARY Intelligent technology for energy generation and storage, power transmission and consumption control, pilot projects and their implementation into marketable products are all goals under the byword of smart energy. Constance as a location for innovation has taken up this development and is promoting it with the newly created SolarLAGO network comprising 35 companies and research institutes. They aim to work together closely in future to link research projects carried out by the universities and institutes with new products developed by companies in the region.
KONTAKT SolarLAGO Konstanz c/o ISC Konstanz e.V. Ansprechpartner: Dr. Kristian Peter Rudolf-Diesel-Str. 15 D-78467 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 3618365 www.solarlago.de solarlago@online.de
Das Netzwerk solarLAGO wird unterstützt durch das ISC Konstanz, die Stadt Konstanz, den Landkreis Konstanz.
solarLAGO Unternehmen sind in folgenden Branchen aktiv: Halbleitertechnik Elektrotechnik Wasserstofftechnologien Chemie Speichertechnologien Solartechnologien Informationsund Kommunikationstechnologien Mobilität und Logistik Maschinenbau und Komponentenhersteller Infrastrukturdienstleistungen Energieversorgungswirtschaft solarLAGO | Standort Deutschland 97
cyberLAGO NETZWERKKNOTEN FÜR DIGITALISIERUNG AM BODENSEE
cyberLAGO ist das länderübergreifende Kompetenznetzwerk für Digitalwirtschaft und IT in der Bodenseeregion. Zu den rund 80 Mitgliedern zählen neben etablierten Unternehmen auch Startups, Hochschulen und (öffentliche) Institutionen. Die Clusterinitiative fördert den Austausch von Wissenschaft und Wirtschaft und ist auch für andere Branchen eine zentrale Anlaufstelle in allen Fragen rund um Digitalisierung, IT und IT-Sicherheit in der Region. Dabei geht es neben neuen, digitalen Geschäftsmodellen und Entwicklungsmethoden auch um Erfahrungen im Einsatz neuester Technologien. Einen Schwerpunkt der cyberLAGO-Aktivitäten bilden die über 60 Veranstaltungen in den vergangenen vier Jahren, aus welchen sich Kooperationsprojekte wie z. B. das KonstanzWLAN gebildet haben. In verschiedenen Formaten bietet sich Mitgliedern und Interessierten die Gelegenheit zu netzwerken und Erfahrungen auszutauschen. „Auch 2018 wollen wir das Netzwerk weiter stärken, digitale Kompetenzen der gesamten Vierländerregion Bodensee nachhaltig vernetzen sowie die große Vielfalt und das Know-how der Digitalbranche noch sichtbarer machen“, so der neue cyberLAGO-Geschäftsführer Tobias Fauth. Das digitale Kompetenznetzwerk wurde unlängst in das Exzellenzprogramm „go-cluster“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) aufgenommen und gehört damit zu den leistungsfähigsten Innovationsclustern Deutschlands. „Das go-cluster Label ist das Ergebnis der professionellen und weitsichtigen Netzwerkarbeit von cyberLAGO. Wir sind sehr stolz, zu den Top 100 in Deutschland zu gehören“, so Andreas Owen, Gründer und Vorstandsvorsitzender des cyberLAGO e.V. „Das Wachstum und die Erfolge von cyberLAGO seit der Gründung zeigen: Die gesamte Bodenseeregion profitiert von einem starken digitalen Netzwerk.“
98 Standort Deutschland | cyberLAGO
„Die aktive Vernetzung und die strategische Innovationsförderung über die Netzwerke ist ein wichtiger Baustein für die wirtschaftliche Zukunft der Stadt Konstanz und der gesamten Vierländerregion“, sagt OB Uli Burchardt. Diesem Baustein wird sich cyberLAGO weiterhin widmen, dabei seine cluster- und länderübergreifenden Aktivitäten ausbauen und die umfassenden Kompetenzen des Netzwerks für eine erfolgreiche Digitalisierung der gesamten Bodenseeregion einsetzen.
❯ ENGLISH SUMMARY cyberLAGO is an international competence network for the digital economy and IT in the Lake Constance region. Its around 80 members include established companies, start-ups, universities and (public) institutions. The cluster initiative promotes an exchange between science and industry as well as being a central point of contact for other sectors in all issues related to digitalisation, IT and IT security in the region. In addition to new digital business models and development methods, the focus is on gaining experience in using state-of-art technologies. cyberLAGO e.V. – digital competence network Blarerstraße 56, D-78462 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 5848190 info@cyberlago.net, www.cyberlago.net
ENTSORGUNGSBETRIEBE
STADT KONSTANZ
SEIT 25 JAHREN WASSER- UND KREISLAUFWIRTSCHAFT IM FOKUS Die Entsorgungsbetriebe Stadt Konstanz (EBK) feiern im Juli 2018 ein „echtes“ Jubiläum. Vor 25 Jahren wurden die Aufgaben der Abwasserableitung und -reinigung sowie der Abfallentsorgung aus der Kernverwaltung der Stadt Konstanz ausgegliedert und in einen städtischen Eigenbetrieb mit rund 110 Beschäftigten und einer eigenen kaufmännischen Abteilung übergeführt. Die Eigenbetriebsgründung machte es möglich, die hohen technischen und gesetzlichen Vorgaben in der Abwasser- und Abfallwirtschaft zügig anzugehen und ständig weiter auszubauen. Dazu haben die EBK vor knapp 20 Jahren das Umweltmanagement in ihren betrieblichen Alltag integriert und ebenso lang werden die EBK jährlich als Entsorgungsfachbetrieb zertifiziert.
Hochmoderne Kläranlage Die EBK sorgen dafür, dass das Abwasser in hoher Qualität und umweltfreundlich gereinigt wird. Um diese Aufgabe zu erfüllen, betreiben sie das städtische Kanalnetz mit all seinen Pumpstationen sowie eine leistungsfähige Abwasserbehandlungsanlage. Auch das Abwasser von Allensbach, Reichenau, Kreuzlingen, Tägerwilen und Gottlieben wird in der hochmodernen Konstanzer Kläranlage gereinigt. Dabei ist die Optimierung der Energieerzeugung und –effizienz ein zentrales Thema. Durch den Einsatz von moderner Technik bei der sukzessiven Er-
neuerung von Anlagenteilen der Abwasserreinigung wurde bis heute eine Stromeinsparung von 20% erreicht. Damit das Abwasser sicher in der Kläranlage ankommt, gehen die EBK unter die Erde. Fast 300 Kilometer Kanalnetz werden kontrolliert, saniert und neu gebaut. Außerdem sind die EBK kompetenter Ansprechpartner, wenn es um die Grundstücksentwässerung, Rückstausicherung und die gesplittete Abwassergebühr geht.
38 Tausend Tonnen Abfall Die Politik der Kreislaufwirtschaft umzusetzen war und ist für die Abfallwirtschaft der EBK eine fortwährende Herausforderung, die in den vergangenen 25 Jahren erfolgreich gemeistert wurde. Konstanz attraktiv und lebenswert zu gestalten ist dabei eine Aufgabe, die die EBK mit der zentralen Funktion der Abfallentsorgung sehr ernst nehmen. Jedes Jahr sammeln und transportieren die EBK rund 38.000 Tonnen Abfälle und Wertstoffe aus Konstanzer Haushalten, Handel und Gewerbe und führen dabei immer größere Anteile von Wertstoffen in neue Verbrauchsoder Produktionszyklen zurück. Auf vier Wertstoffhöfen wird den Konstanzer Haushalten die Möglichkeit geboten, sich aktiv an einer nachhaltigen Entsorgung zu beteiligen. Der Kundenservice und der Vertrieb beraten und informieren von den Abfallgebühren bis hin zu speziellen Entsorgungsfragen.
KONTAKT Entsorgungsbetriebe Stadt Konstanz Fritz-Arnold-Str. 2b D-78467 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 996-0 info@ebk-tbk.de www.ebk.konstanz.de
Aktionstag 21. Juli 2018 Mit einem unterhaltsamen Programm und spannenden Einblicken hinter die Kulissen der Abwasser-und Abfallwirtschaft feiern die Entsorgungsbetriebe Stadt Konstanz ihr 25-jähriges Jubiläum mit einem Aktionstag von 11 bis 17 Uhr in der FritzArnold-Str. 2b in Konstanz
„Als Konstanzer Betrieb mit vielen Beschäftigten aus der Region kennen wir uns hier gut aus. Wir sind ein zentraler Ansprechpartner für alle Konstanzer Bürgerinnen und Bürger sowie Gewerbebetriebe und beraten gerne und kompetent bei den Themen Abfall und Abwasser.“ Ulrike Hertig, EBK Betriebsleitung Entsorgungsbetriebe Stadt Konstanz | Standort Deutschland 99
GLASFASER MADE IN KONSTANZ STADTWERKE BAUEN DAS NETZ IM STADTGEBIET WEITER AUS Die Stadtwerke bringen Highspeed-Internet nach Konstanz – und das sieht man auch. „Glasfaser Made in Konstanz“ ist nun an vielen Stellen in der Stadt zu lesen. „Wir verbinden damit ein zentrales Versprechen: das schnellste Internet für Konstanz dank Glasfaser-Technologie, verbunden mit Beratung und Service vor Ort“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Kuno Werner.
KONTAKT Stadtwerke Konstanz GmbH Max-Stromeyer-Straße 21-29 D-78467 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 803 4000 Fax: +49 (0) 7531 803 4029 info@seeconnect.de www.seeconnect.de
Ob privat oder im Unternehmen: Hohe Übertragungsraten sind wichtig. Das gilt beim Surfen im Internet oder bei den neuen TV-Angeboten in HD-Qualität und IPTV. Die Stadtwerke Konstanz erschließen deshalb Schritt für Schritt immer mehr Stadtteile mit Glasfaser und arbeiten weiter am flächendeckenden Ausbau des Netzes. Bei der Datenübertragung mittels Glasfaserkabel sind Bandbreite und Datenvolumen optimal. Deshalb binden die Stadtwerke in den nächsten Jahren mehr und mehr Haushalte und Gewerbegebäude an das Glasfasernetz an. Möglich ist Highspeed-Internet aktuell mit bis zu 250 Mbit/s. Schon bald werden aber noch größere Geschwindigkeiten möglich sein. Entsprechend leistungsfähig sind die Produktpakete. Bei SeeConnect findet so jeder Bürger das Passende für sich. Die Stadtwerke sind in der Stadt verwurzelt. Der Kunde profitiert daher auch vom persönlichen Service vor Ort.
100 Standort Deutschland | Stadtwerke Konstanz
Das Unternehmen bringt zudem Mehrwerte in vielen Formen in die Region, etwa als Arbeitgeber oder Sponsor lokaler Vereine. In welcher Straße ist Glasfaser schon verfügbar? Jetzt prüfen unter: www.seeconnect.de/verfuegbarkeit Weitere Infos: www.seeconnect.de/glasfaser
SCHIFFSVERBINDUNG RUND UM DIE UHR FÄHRE KONSTANZ-MEERSBURG GIBT ES SEIT 90 JAHREN – DAS NÄCHSTE NEUBAUSCHIFF WIRD MIT GAS FAHREN Auf die Fähre Konstanz-Meersburg ist Verlass: Die Schiffe pendeln 365 Tage im Jahr rund um die Uhr zwischen den beiden Bodenseestädten. Seit 90 Jahren gibt es diese Schiffsverbindung – im Jahr 1928 fuhr die erste Fähre auf dem See. Heute sind sechs Fähren mit hochmodernen Antriebstechniken im Einsatz, die entscheidend zu einem umweltfreundlichen Verkehr beitragen. Am 30. September 1928 verkehrte die Motorfähre „Konstanz“ zum ersten Mal zwischen Meersburg und Staad – und schrieb damit Geschichte: Denn es war die erste Binnensee-Autofähre Europas. Heute befördern die Schiffe der Stadtwerke Konstanz jährlich über vier Millionen Fahrgäste und rund 1,4 Millionen PKW, dazu kommen Räder, Busse und Lastwagen. Wer das Schiff nimmt, erspart sich eine lange Autofahrt entlang des Seeufers. Die Schiffe fahren im festen Takt die 4,8 Kilometer lange Strecke zwischen Konstanz und Meersburg. So kommt jährlich die Zahl von insgesamt rund 320.000 zurückgelegten Kilometern zustande. Das entspricht knapp acht Erdumrundungen. Damit werden pro Jahr etwa 80 Millionen Straßenkilometer vermieden. Das wiederum spart Millionen Liter wertvollen Kraftstoff, entlastet die Umwelt und bedeutet für die Region weniger Verkehrsbelastung und Lärm. Fußgänger können bei der Ankunft direkt auf das Busnetz umsteigen. Der Fährebetrieb der Stadtwerke Konstanz hat seine fünf Großfähren mit Rußpartikelfiltern ausgestattet: Über 900 Kilogramm Rußpartikel werden so zusätz-
lich pro Jahr aus der Abluft gefiltert. Für die freiwillige Nachrüstung hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) den Fähren eine Umweltplakette verliehen. Der Einsatz für die Umwelt wird bald neue Dimensionen erreichen. Rolls-Royce Power Systems und die Stadtwerke Konstanz erproben auf dem Bodensee mit einem MTU-Gasmotor den Schiffsantrieb der Zukunft: Ab Mitte 2019 soll auf dem Bodensee ein neues Fährschiff unterwegs sein, das einen Antrieb mit flüssigem Erdgas (LNG = Liquefied Natural Gas) erhält – als einziges Binnenfahrgastschiff Europas. Der Gasmotor stößt im Vergleich zu einem Dieselmotor ohne Abgasnachbehandlung keinen Ruß und keine Schwefeloxide aus, 90 Prozent weniger Stickoxide und 10 Prozent weniger Treibhausgas. Zurück ins Jahr 1928: Die erste Autofähre „Konstanz“ beförderte in der ersten Woche gleich 437 PKW und 3.099 Personen, was zeigt, welche Bedeutung der Fähre damals schon zukam. Die spätere „Meersburg ex Konstanz“ war bis 1963 als Fährschiff im Dienst der Stadtwerke Konstanz und danach noch einige Jahre als Bagger- und Rammschiff „Lukas“ im Einsatz. Die erste Bodenseefähre ist heute wieder ein Schmuckstück. 1996 begann der Verein „Rettet die Meersburg ex Konstanz e.V.“ das Schiff aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken und es in mühevoller Kleinarbeit zu restaurieren. Mittlerweile wird es unter seinem ursprünglichen Namen „Konstanz“ von den Stadtwerken Konstanz für Sonder- und Charterfahrten genutzt, ist aber weiterhin Eigentum des Vereins.
KONTAKT Stadtwerke Konstanz Fährebetrieb Schiffstraße 41 D-78464 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 803 3000 faehre@stadtwerke-konstanz.de www.faehre-konstanz.de
Stadtwerke Konstanz | Standort Deutschland 101
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Eigene Inhalte für ein Unternehmen zu erstellen, erfordert personelle Ressourcen und Fachwissen. Wertvolle, bedeutsame und authentische Geschichten können maßgeblich für den Unternehmenserfolg sein. Durch sie erfährt man Aufmerksamkeit und Wertschätzung. Mit der neuen Agentur SÜDKURIER Alpha, Die Content Marketing Redaktion, erweitert das SÜDKURIER Medienhaus seine Dienstleistungen für Unternehmen.
KONTAKT SÜDKURIER GmbH Medienhaus Max-Stromeyer-Str. 178 D-78467 Konstanz michel.bieler-loop@ suedkurier.de www.suedkurier-alpha.de
Herr Bieler-Loop, warum eine Content Marketing Redaktion? Seit über 70 Jahren steht der SÜDKURIER für unabhängigen Journalismus. Schon immer bieten wir unseren Geschäftskunden PR-Werbeformate inklusive einer Reichweite in die Haushalte der Regionen Bodensee, Schwarzwald und Hochrhein an. Durch den gesellschaftlichen Wandel in das digitale Zeitalter und dem damit verbundenen geänderten Kundenverhalten, ergeben sich weitere vielfältige Möglichkeiten, Kunden anzusprechen. Mit unserem Angebot helfen wir Unternehmen, die Informationslücke zwischen Kunden und seinem Unternehmen mit redaktionellem Content Marketing erfolgreich zu schließen. Können Sie erklären, für was Content Marketing steht? Content Marketing steht für unterhaltende, informierende oder beratende Inhalte. Ziel von Content Marketing ist es, seine Zielgruppe von der Marke und dem Leistungsangebot zu überzeugen. So werden neue Kunden gewonnen und bestehende erhalten. Welche Menschen stehen für SÜDKURIER Alpha? Hinter dem Team von Alpha stehen erfahrene Journalisten, Content-Strategen und Marketing-Experten sowie Web-Entwickler und Grafik-Designer. Damit bündeln wir das Expertenwissen aus dem SÜDKURIER Medienhaus und helfen Unternehmen, vorhandene Ressourcen auf ihr Kerngeschäft auszurichten.
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Was macht ein Content-Stratege? Eine Leistung des Content Strategen ist, passende Inhalte mit einer zentrierten Kundenperspektive zu erstellen. Der Erfolg stellt sich allerdings erst ein, wenn ein Unternehmen diese Inhalte zielgerichtet an seine Kunden transportiert. Etwa über die Firmenhomepage, die auch für Mobilgeräte optimiert ist oder über einen Newsletter, der regelmäßig an Interessierte verschickt wird. Eine weitere Kommunikationslösung kann ein themenorientierter Blog oder ganz klassisch eine hochwertige Imagebroschüre sein. Im ersten Schritt definiert der Content-Stratege zusammen mit dem Kunden die Zielgruppe, die Inhalte und dann den passenden Medieneinsatz. Gleichzeitig achtet der Content-Stratege bei digitalen Veröffentlichungen auf Suchwörter und optimierte Suchmaschinentexte. Unter anderem erstellt er auch einen Redaktionsplan. Gibt es schon erfolgreiche Beispiele für Content-Marketing? Auf der Seite suedkurier-alpha.de haben wir erfolgreiche Beispiele unserer Kunden abgebildet. Ein messbares Ergebnis können wir konkret mit unserem eigenen Marketing-Blog vorweisen. Innerhalb eines Jahres ist es uns gelungen, über 2.500 Newsletter-Abonnenten aufzubauen und zu halten. Anhand messbarer Öffnungsraten, Klicks und weiteren Analysemöglichkeiten optimieren wir die Inhalte ständig am Bedarf der Newsletter-Abonnenten, die hauptsächlich aus Entscheidern und Marketing-Experten besteht. Diese Erfahrungen lassen wir natürlich in die Beratung unserer Alpha-Kunden einfließen.
Wer etwas zu kommunizieren hat, steht in unserer informationsgefluteten Zeit wie der Ochs vorm Berg. Denn es gilt, die richtigen Worte und Bilder zu finden, die die Kundschaft zu Buchung oder Kauf motivieren. Gar nicht so einfach!
WIE SAG ICH‘S NUR? AUF DER SPUR DER ANGEBOTSIDENTITÄT Altbewährt ist das AIDA-Modell. Mit Attention, Interest, Desire, Action beschreibt es die optimale Abfolge des Reaktionsmusters beim Kunden. Doch wie komme ich zu den Botschaften, die erst Aufmerksamkeit, dann Interesse und schließlich den Wunsch wecken „zuzuschlagen“? Es braucht einen Findungsprozess, der die richtige Kerbe für die Kommunikation definiert. Und für diesen Prozess zäumen wir das Pferd von hinten, von der Zielgruppe her auf. Jeder, der einst BWL oder Marketing als Studienfach belegt hat, kennt das Verfahren der SWOT-Analyse*. In der Kommunikation wird die SWOT zur Findung punktgenauer Botschaften ebenfalls eingesetzt. Mit einem Unterschied: Wir betrachten das Angebot durch die Brille unserer vorgestellten Zielgruppe und nicht durch die eigene. Damit kommen wir meist zu komplett anderen Ergebnissen. Vorteil: Über die Kommunikations-SWOT systematisieren wir den Blick auf unser Unternehmen bzw. unser Angebot aus Sicht des gedachten Kunden. Die externen Rahmenbedingungen wie Wettbewerb, gesellschaftliche Trends etc. komplettieren das Bild. Nach Abschluss der Analyse können die einzelnen Punkte gewichtet und gematched werden. Wahrgenommene Stärken und sich extern zeigende Chancen gehen meist eine kraftvolle Verbindung ein. Sie geben klare Hinweise für die Entwicklung der Positionierung und der wichtigsten Botschaften, die bei Kunden wirklich
hängen bleiben. Üblicherweise wird die Positionierung im Verhältnis zum Wettbewerb formuliert. Mit Hilfe der Kommunikations-SWOT aber zeichnen wir ein Bild, das zeigt, wie unser Angebot in den Köpfen der Zielgruppe „abgespeichert“ werden soll, formulieren also das Image vor. Erst mit diesem Verfahren stellen wir sicher, dass der von uns ausgelegte Köder tatsächlich dem Fisch schmeckt und nicht nur dem Angler. Der hier stark verkürzt dargestellte Prozess erfordert eine systematische Vorarbeit und mündet in die Entwicklung eines Konzepts mit schlagkräftigem Wording, das beim heutigen Pegelstand der Kommunikationsflut gute Chancen auf Aufmerksamkeit hat. Petra Reinmöller Weiterführende Literatur: Klaus Schmidbauer, Vorsprung mit Konzept: Erfolgreiche Konzepte für die Unternehmens- und Marketingkommunikation entwickeln, Berlin 2011.
KONTAKT PR2 Petra Reinmöller Public Relations GmbH Businesspark Konstanz Max-Stromeyer-Str. 116 D-78467 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 3693710 p.reinmoeller@pr2.de
Das Angebot der PR2 Petra Reinmöller Public Relations GmbH umfasst strategische Kommunikationsberatung und -planung, Pressearbeit und Online-Marketing. Die Entwicklung von Wording-Konzepten gehört seit vier Jahren zum Portfolio. Konzentriert auf einen handlichen „Spickzettel“ werden die identifizierten Botschaften zu einem wichtigen Begleiter auch für MitarbeiterInnen und Vertrieb.
*SWOT-Analyse: Steht für Strength, Weaknesses, Opportunities, Threats. Auf deutsch: Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken. Sie dient der Positionsbestimmung und Strategieentwicklung von Organisationen. Für die Entwicklung von Kommunikationskonzepten kommt sie – mit veränderter Perspektive – ebenfalls zum Einsatz. PR2 Petra Reinmöller Public Relations GmbH | Standort Deutschland 105
INTEGRIERTES STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 2030
FIT FÜR DIE ZUKUNFT
Singen 2030 – „Die Vielfaltstadt. Weltoffen, gemeinsam stark. Der Natur verbunden, der Kultur zugewandt. Zukunftsorientiert, Basis für eine verlässliche Perspektive“ – Im Zuge des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts 2030 macht sich die Stadt Singen fit für die Zukunft. Sowohl im gesamtstädtischen als auch im kulturellen Bereich orientiert sich die Stadt dabei durch zahlreiche Projekte neu. Durch großartige Einkaufsmöglichkeiten in der Innenstadt, hervorragende Lage und Anbindung und ausgezeichnete Kulturangebote stellt sich Singen nicht nur als Wirtschaftsstandort sehr attraktiv dar. Doch durch das überörtlich herrschende Problem der Flächenknappheit eröffnet sich in den nächsten Jahren die Chance, in qualitativer Hinsicht zu wachsen und Singen in seiner Attraktivität nochmals zu steigern. KONTAKT Singen Hohgarten 2 D-78224 Singen www.singen.de Oliver Rahn Wirtschaftsförderung der Stadt Singen Tel. +49 (0) 7731 85 106 wirtschaftsfoerderung@singen.de
ISEK Singen 2030 Durch die Konzeption ISEK 2030 wird dieses Ziel nun intensiv verfolgt. Seit dem Jahr 2015 stellt sich Singen im Zuge des integrierten städtischen Entwicklungsprozesses neu auf. Das Konzept ISEK 2030 wurde als dialogischer Leitbildprozess unter intensiver Einbeziehung von Bürgerschaft, Verwaltung und Politik sowie von Vereinen, Verbänden der Wirtschaft und einer eigenen Beteiligung der Singener Jugend erarbeitet. Vor diesem Hintergrund ist es gelungen, zentrale Aspekte, Handlungsfelder und Zielsetzungen zur künftigen Positionierung Singens herauszuarbeiten und in das nun fertiggestellte Leitbild zu überführen. ISEK Singen 2030 bildet die Handlungsgrundlage für künftige Entscheidungen und Planungen, setzt Schwerpunkte für den Einsatz städtischer Finanzmittel und hilft Fehlplanungen und deren Folgekosten zu vermeiden. Aufgrund der inhaltlich-thematischen Querschnittsorientierung des ISEK Singen 2030 ersetzt das Leitbild keine sektoralen Fachplanungen wie z.B. eine Schulentwicklungsplanung oder eine Ver-
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kehrsentwicklungsplanung. Es greift vielmehr deren wesentliche Zielaussagen auf, führt sie aus einer integrativen Betrachtung heraus zusammen und definiert in verbal-argumentativer Form die grundsätzlichen Entwicklungsperspektiven für das Zieljahr 2030. Im Rahmen dieser Zielplanung kristallisierten sich u.a. im Bereich der Wirtschaft wichtige Projekte heraus, die bis zum Jahr 2030 umgesetzt werden. Etwa durch aktives Gewerbeflächenmanagement und der Erstellung eines Gewerbeflächenkatasters mit Online-Zugang nimmt sich die Stadt Singen nun auch im Zuge der Digitalisierung den Leitprojekten des Prozesses an. Auch die Bereiche Wohnen und Umwelt/Mobilität wurden im ISEK-Prozess aktiv behandelt und nun umgesetzt. Vor allem die im regionalen Vergleich niedrigen Mietpreise und die große Anzahl an Vergnügungs- und Freizeitmöglichkeiten machen aus Singen einen sehr attraktiven Wohnstandort. Singen versteht sich als eine lebendige und dynamische Stadt, die im Spannungsfeld zwischen attraktivem Wirtschafts- und Handelsstandort und unverwechselbarer Landschaft mit hohem Freizeit- und Erholungswert einer bunten wie vitalen Stadtgesellschaft eine wunderbare Heimat ist. Die Vielfalt der Stadt gründet auf dem Miteinander der Kernstadt mit ihren Stadteilen und den Ortsteilen, deren lokalen Identitäten als Bestandteil eines gemeinsam getragenen Singener Wir-Gefühls begreifen. Im Ausbau vielfältiger und innovativer Wohnformen sowie einer zukunftsorientierten Wissenskultur für alle Bevölkerungsgruppen wird
Links: Leitbild Gesamtstadt Rechts: Leitbild Stadtkern
perspektivisch die Basis für eine sich im Gleichgewicht weiter entwickelnde Stadtgesellschaft gesehen. In diesem Kontext wird ferner das Ziel verfolgt, sowohl die kulturelle Vielfalt als auch die Freizeitangebote in ihrem Spektrum zu erweitern. Mit dem Ziel die Lebensqualität in Singen weiter auszubauen und die Stadt mit ihren vielfältigen Aufgabenbereichen fit für die nächsten Jahre zu machen, werden Entwicklungen für eine urbane und vitale Innenstadt und eine zukunftsfähige Wirtschafts- und Arbeitsplatzstruktur für Industrie, Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Tourismus unterstützt.
te für Familien, der Entwicklung des öffentlichen Raumes oder etwa die Anbindung des Hohentwiel zur Kernstadt hat sich in den letzten Jahren viel verändert. Die Vielzahl der privaten und öffentlichen Kulturangebote, sei es die Färbe, das Kulturzentrum GEMS, das MAC-Museum Art
Zur Entwicklung der Konzeption „KulturPur 2030“ wurde auf eine breite Beteiligung der Öffentlichkeit und der Bürgerschaft gesetzt.
Singener Kulturkonzeption „KulturPur 2030“ Auch im kulturellen Bereich sollen in Zukunft neue Konzepte für die kulturelle Vielfalt in Singen entstehen. Zur Entwicklung der Konzeption „KulturPur 2030“ wurde dabei auf eine breite Beteiligung der Öffentlichkeit und der Bürgerschaft gesetzt. Der Blick soll dabei bewusst über den Horizont der städtischen Einrichtungen hinausgeworfen werden. Vom Kunstverein bis zu den vielen Musikvereinen, von den Bühnen bis zu den Galerien und von den Künstlern der Stadt bis zum kommunalen Kino reicht der Blickwinkel. Die Herausforderung hierbei sei einerseits die Jugend für das breite Kulturangebot zu begeistern und andererseits interaktive Angebote zu platzieren, damit Angebote auch im Internet nicht übersehen werden. Vor allem im Bereich der Angebo-
& Cars oder weitere Einrichtungen im Bereich bildende Kunst, Theater und Film, hebt Singen im regionalen Vergleich deutlich ab. Durch die neue Konzeption werden Stärken ausgebaut, Schwächen behoben, Chancen genutzt und Risiken minimiert. Neben den zahlreichen kulturellen Highlights sticht die Stadt Singen immer mehr als Standort für Tagungen und Kongresse hervor. Die Stadthalle Singen bietet hierfür beste Möglichkeiten. Neben passenden Räumen und modernster Technik sind auch Hotel und Catering vor Ort. (siehe auch Seite 86-87). www.singen-kulturpur.de
(v.l.n.r.): Kunstmuseum Singen; Hohentwielfestival; The Golden Apples von Ilya & Emilia Kabakov; MAC Museum
Singen am Hohentwiel | Standort Deutschland 107
„Mit der künftigen Produktion von Dengue-FieberImpfstoffen leisten wir einen ganz konkreten Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung von Millionen Menschen weltweit.“ Kim Konradsen, Standortleiter von Takeda in Singen
IMPFSCHUTZ FÜR MILLIONEN NEUER DENGUE-FIEBER-IMPFSTOFF SOLL KÜNFTIG AUS SINGEN KOMMEN Impfen rettet Leben: Schätzungsweise zwei bis drei Millionen Todesfälle können jährlich durch Schutzimpfungen verhindert werden. Dennoch existieren für zahlreiche Erkrankungen keine oder nur unzureichende Schutzmöglichkeiten. Um bestehende Lücken zu schließen, forscht Takeda derzeit an neuen Impfstoffen, unter anderem gegen Polio, das Zika-Virus und das Dengue-Virus. Die Entwicklung eines Dengue-Impfstoffs ist dabei am weitesten fortgeschritten und befindet sich in der finalen klinischen Testphase mit weltweit 20.000 Studienteilnehmern – die größte Studie in der Unternehmensgeschichte von Takeda.
KONTAKT Takeda GmbH Byk-Gulden-Straße 2 D-78467 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 840 pr@takeda.de www.takeda.de
Das Dengue-Fieber ist nach WHO-Angaben die sich am schnellsten ausbreitende, durch Mücken übertragene Virusinfektion. Sie wird durch die Aedes-Mücken verbreitet, die in rund 130 Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas heimisch sind. Damit bedroht das Dengue-Virus etwa 40 Prozent der Weltbevölkerung direkt – etwa drei Milliarden Menschen. Jährlich treten etwa 390 Millionen Fälle des Dengue-Fiebers auf, etwa 20.000 Menschen erliegen der Krankheit. Besonders tückisch: die erste Infektion verläuft leicht, wie eine Grippe, die zweite umso heftiger, oft mit inneren Blutungen. Eine erfolgreiche Zulassung des Impfstoffs durch die Gesundheitsbehörden vorausgesetzt, soll der Takeda-Standort in Singen künftig im globalen Kampf gegen den Dengue-Virus eine Schlüsselrolle einnehmen. Denn hier investiert der japanische Arzneimittelhersteller gegenwärtig 100 Millionen Euro in einen Neubau für die Produktion des Impfserums. Das Werk Singen ist sehr erfahren im Bereich der Lyophilisation (Gefriertrocknung), die eine Schlüsseltechnologie für die Herstellung des Dengue-Impfstoffs von
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Takeda ist. Ende 2016 tätigte das Unternehmen den ersten Spatenstich gefolgt vom Richtfest im Dezember 2017. „Die Erweiterung für die Impfstoffproduktion ist ein Meilenstein in der Geschichte des Standortes. Wir planen die Fertigstellung im Jahr 2019 – zu unserem 40-jährigen Standortjubiläum“, sagt Kim Konradsen, Standortleiter von Takeda in Singen. „Damit leisten wir von Singen aus einen ganz konkreten Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung von Millionen Menschen weltweit.“ Auch für die Wirtschaftsregion Bodensee und den Standort Singen ist die Produktionserweiterung eine gute Nachricht. Neben der Schaffung neuer Arbeitsund Ausbildungsplätze festigt das Werk mit derzeit 880 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und 50 Auszubildenden seine wichtige Rolle im globalen Takeda-Produktionsnetzwerk. „Das Vertrauen in den Standort zeigt, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den vergangenen Jahren eine tolle Arbeit geleistet haben, die internationale Anerkennung findet“, so Kim Konradsen. Bereits im Jahr 2015 hatte Takeda den Standort um einen Anbau erweitert. Aktuell werden in Singen rund 70 Medikamente in den Therapiebereichen Magen-Darm-Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Immunologie hergestellt. Etwa 68 Millionen Packungen verlassen jedes Jahr das Werk zum Export in alle Welt.
TITELSTORY DORNIER MUSEUM THOMAS BLASCHE
Unser diesjähriger Titel zeigt die steil aufragende Silhouette des Dornier Museums in Friedrichshafen bei Nacht. Aufgenommen wurde dieses stimmungsvolle Bild von Fotograf Thomas Blasche aus Überlingen. Ihn habe das Lichtspiel des Museums von jeher fasziniert. Und diese Lichtinstallation wurde eigens für den beindruckenden Bau in Friedrichshafen entworfen – vom keinem geringeren als James Turrell. Für den international bekannten Raum-Licht-Künstler sind das Fliegen und die Luftfahrt seit frühester Jugend eine der größten Leidenschaften. Die besondere Wahrnehmung des Lichts „dort oben“ hat ihn und seine Kunst stark inspiriert. Jeden Abend bei einsetzender Dämmerung wird das Dornier Museum in dieses besondere Licht getaucht, mit stetig wechselnden Farben und Stimmungen. Einige Anläufe waren nötig - mit einem Ultraweitwinkel und einer sehr bodennahen Perspektive hat Thomas Blasche bei passenden Lichtverhältnissen im Winterhalbjahr schließlich dieses beeindruckende Motiv eingefangen. www.dorniermuseum.de www.thomas-blasche.de www.jamesturrell.com
IMPRESSUM ISBN: 978-3-944741-43-7 Das Wirtschaftsmagazin Bodensee 2018 ist eine Publikation der Labhard Medien GmbH. Das Wirtschaftsmagazin Bodensee ist ein Magazin zur Standortwerbung NEUE WEGE und Öffentlichkeitsarbeit und dient der Selbstdarstellung des internationalen Wirtschaftsraumes der Vierländerregion Bodensee sowie der Präsentation von Unternehmen, Produkten und Dienstleistungen dieser Region. Das Wirtschaftsmagazin erscheint jährlich. Wirtschaftsmagazin BODENSEE
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Standorte mit Zukunft
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Nr. 15 (35) 6,– € / 8.– CHF
Labhard Medien GmbH Max-Stromeyer-Straße 116 D-78467 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 90710 verlag@labhard.de; www.labhard.de
Druck Ferdinand Berger & Söhne GmbH, Wien
Redaktion 4 Holger Braumann (hbraumann@labhard.de) 5 Johanna Lambach (jlambach@labhard.de) Stephanie King (Korrektorat)
Fotos Wenn nicht anders vermerkt, wurden uns die Fotos von den betreffenden Kommunen, Organisationen und Unternehmen zur Verfügung gestellt.
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Mediaberatung 6 Beate Laub (blaub@labhard.de) 3 Stephan Bickmann (sbickmann@labhard.de) Vertrieb 7 Katharina Schlude (kschlude@labhard.de) Übersetzungen Claire Gordon-Kühl info@gordon-kuehl.de
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Sondertitel Landkreis Sigmaringen (Foto: WIS Sigmaringen), Wirtschaftsförderung Sigmaringen (Foto: Achim Mende), Bodensee Standort Marketing GmbH, Stadt Konstanz (Foto: Dagmar Schwelle), Business- park Konstanz (Foto: Thommy Mardo), Stadt Singen (Foto: Stadt Singen), Bregenz (Foto: Udo Mittelberger) Alle Rechte vorbehalten: Labhard Medien GmbH. Namentlich gekennzeichnete Beiträge können, müssen aber nicht die Meinung der Herausgeber wiedergeben.
Layout 8 Helga Stützenberger stuetzenberger@angrik.de
Geschäftsführung 1 Thomas Willauer (twillauer@labhard.de) 2 Gabriele Schindler (gschindler@labhard.de)
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Produktmanagement 3 Stephan Bickmann (sbickmann@labhard.de)
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B u s i n e s s M a g a z i n e L a k e C o n s ta n C e
Gestaltung/Satz Anja Ruh, Medienagentur animarco, www.animarco.de
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Bruder Werbung | Impressum | Standort Deutschland 109
Foto: Achim Mende
NACHHALTIGE
GEMEINDEENTWICKLUNG ALLENSBACH GESTALTET SEINE STÄDTEBAULICHE ZUKUNFT Der Kernort Allensbach, eingebettet zwischen Gnadensee und Hörenberg, ist an seine landschaftsgeschützten Grenzen gewachsen. Um die vorhanden Kapazitäten innerhalb der Ortsgrenzen zu nutzen, gilt es, wichtige Themen wie zukunftsgerechten Umweltschutz und das Verständnis von Gemeindeidentität zu berücksichtigen. Die Allensbacher Innenentwicklung bietet naheliegende Vorteile mit Angeboten des Wohnens, der Nahversorgung täglicher Bedarfe und einem unschätzbaren Naherholungswert mit der Lage am Bodensee. Die Entwicklungsaufgaben stellen Allensbach vor große Herausforderungen. Mit Hilfe des Landessanierungsprogramms können mit Mitteln des Landes und der Gemeinde private und öffentliche Aufgaben gefördert werden. So besteht die Chance, die erhöhten Anforderungen im Bestand zu berücksichtigen und umzusetzen.
Städtebaulicher Entwicklungsbeirat und Bürgerwerkstatt KONTAKT Gemeinde Allensbach Rathausplatz 1 D-78476 Allensbach www.allensbach.de Stefan Friedrich Bürgermeister Tel. +49 (0) 7533 8010 gemeinde@allensbach.de
Ein Entwicklungsbeirat, bestehend aus kommunalpolitischen Vertretern, Verwaltung, der Bürgerbeauftragten sowie zugeladenen Agenda-Arbeitsgruppen und Fachleuten bereitet Entwicklungsthemen auf, unterstützt die umfassende Bürgerbeteiligung und vermittelt im Gemeinderat. Die Bürgerschaft wird in den Entwicklungsprozess vielfältig und aktiv einbezogen. Am 29.6.17 fand unter dem Motto „Allensbach im Dialog – Wie lebst Du morgen?“ eine groß angelegte Bürgerwerkstatt statt. Im Auftrag des Gemeinderates hat Allensbach gemeinsam mit seinen BürgerInnen einen Dialog über die zukünftige Entwicklung der Gemeinde geführt. Ausgangspunkt war der 2015 veröffentlichte Nachhaltigkeitsbericht. Mit Um-
110 Standort Deutschland | Allensbach
fragen, Ideen-Pinnwänden und Diskussionen wurden Ideen gesammelt rund um die Themen Familie und Freizeit, Verkehr, Energie, Klimaschutz, Gesundheit, Nachhaltigkeit, Kultur und Tourismus. Die gemeinsam erzielten Ergebnisse bilden die Grundlage für einen Maßnahmenkatalog auf dessen Basis Gemeinderat und Entwicklungsbeirat weiter arbeiten.
Allensbach 2025 Um die vorhandenen Potentiale langfristig sinnvoll zu nutzen wurden für die Ortsmitte und angrenzende Bereiche Entwicklungsleitbilder festgelegt. Darauf begründet sollen in kurz- bis langfristigen Zeiträumen Bausteine zu folgenden Neuordnungsund Gestaltungsbereichen der Innenentwicklung verwirklicht werden: Wohnen, Nah-Versorgung, Verkehr, Soziales, Kindergarten, Bürgertreff, Energie, Tourismus, Gestaltung der Quartiere und des öffentlichen Raumes. Zusammen mit dem städtebaulichen Entwicklungsrat werden die Entwicklungsaktivitäten abgestimmt und priorisiert. Es wird sich viel tun in Allensbach.
Foto: Martin Boehler
Foto: Achim Mende Foto: Fotolia Pixxs
GEMEINDE REICHENAU
STARKE NETZWERKE WEITER AUSBAUEN
Die Gemeinde Reichenau zeigt sich als eine moderne und gewerbefreundliche Gemeinde, deren hauptsächliche Wirtschaftszweige aus dem Gemüsebau und dem Tourismus bestehen. Ergänzt wird dies durch den Weinbau und ein starkes und breit aufgestelltes Handwerk. Es ist ein Anliegen der Gemeinde Reichenau, in den kommenden Jahren diese Wirtschaftszweige besser miteinander zu verbinden und zu verknüpfen. Ziel soll es sein, nach außen hin mit einem gemeinsamen Image aufzutreten. Dadurch können auch die Alleinstellungsmerkmale der Gemeinde, die dazu geführt haben, dass die Insel Reichenau seit dem Jahr 2000 in die Liste des Welterbes der UNESCO aufgenommen wurde, noch besser zur Geltung kommen.
Schließlich geht es der Gemeinde auch um die Verbesserung ihrer Infrastruktur. So ist zwar die Glasfaseranbindung auf dem Festland im Aufbau, auf der Insel hingegen besteht hier noch Nachholbedarf. Im Moment erstellt deshalb die Gemeinde Reichenau eine entsprechende Planung für die Verlegung eines Glasfasernetzes auf der Insel Reichenau, was insbesondere dem bereits angesiedelten Gewerbe zugutekommen wird.
Während sich der Gemüsebau in einem Strukturwandel befindet, was dazu führt, dass auch zunehmend Produktionsstandorte auf dem Festland außerhalb der Gemeinde entwickelt werden, wächst die Bedeutung der Tourismus-Destination Reichenau für den Wirtschaftsstandort. Aber auch der Weinbau entwickelt sich, was unter anderem daran zu erkennen ist, dass im bereits jetzt vom Weinbau genutzten Untergeschoss des Rathauses in Mittelzell neue Verkaufsräumlichkeiten entstehen.
Schließlich soll auch der öffentliche Personennahverkehr verbessert werden. Mit der Fahrplanumstellung im Herbst 2019 soll die Erreichbarkeit der Waldsiedlung durch eine eigene Buslinie erzielt und die der Insel durch eine Verdichtung des Taktes der Buslinie 7372 verbessert werden. Dadurch werden die einzelnen Ortsteile für Kunden, aber auch für Arbeitskräfte erreichbarer.
Darüber hinaus wurde auf dem Festland das Gewerbegebiet Göldern-Ost erschlossen. Die Grundstücke sind inzwischen auf Grund der ausgezeichneten Verkehrsanbindung an Bahn und Straße nahezu zur Gänze verkauft. Neben der Bereitstellung von Gewerbeflächen ist das Vorhandensein von bezahlbarem Wohnraum ein zentraler Faktor für die Entwicklung einer Gemeinde. Die Gemeinde nimmt diese Herausforderung an, indem sie in den nächsten Jahren in Kooperation mit dem Land Baden-Württemberg westlich des Ortsteils Lindenbühl ein Wohngebiet planen und erschließen wird, das die Voraussetzungen für das Entstehen von solchem bezahlbaren Wohnraum bietet.
Verkehr, Infrastruktur und Flächenmanagement beschäftigen also die Kommunalpolitik. Dabei geht es um die stetige Verbesserung der Lebens- und Wohnsituation der Einwohnerschaft aber auch darum, ein interessanter Standort für Handel, Handwerk und Gewerbe zu sein.
KONTAKT Dr. Wolfgang Zoll Bürgermeister Tel. +49 (0) 7534 801-21 dr.zoll@reichenau.de
Mario Streib Hauptamtsleiter Tel. +49 (0) 7534 801-33 streib@reichenau.de
Reichenau | Standort Deutschland 111
RADOLFZELL
AM BODENSEE
750 JAHRE STADTENTWICKLUNG ALS POTENZIAL FÜR EINE INNOVATIVE ZUKUNFT Vor 750 Jahren hat Radolfzell das Stadtrecht verliehen bekommen. Nach dem Jubiläumsjahr 2017 mit zahlreichen Veranstaltungen verrät Oberbürgermeister Martin Staab im Interview, was sich in der Stadt für Unternehmen getan hat.
KONTAKT
Herr Staab, mehr als 100 Veranstaltungstage und 750 Stunden Programm im Radolfzeller Jubiläumsjahr. Wie lautet Ihr Resümee der Feierlichkeiten? Einfach fantastisch! Ich bin sehr stolz auf unsere Stadt und sehr froh, Teil dieses grandiosen Stadtjubiläums gewesen zu sein. Ob einer der über 1.000 Mitwirkenden oder der 180.000 Besucher, ob Bürger oder Unternehmen – sie alle haben unser
Stadtverwaltung Radolfzell am Bodensee Marktplatz 2 (Rathaus) D-78315 Radolfzell am Bodensee www.radolfzell.de
Wichtiger Teil des Stadtjubiläums waren die Bürgerprojekte – eine ganz besondere Form der Bürgerbeteiligung. Ist das „Experiment“ gelungen? Ja, die vierzig Bürgerprojekte waren eine große Bereicherung für unser Jubiläum. Sie haben gezeigt, wie kreativ die Radolfzeller sind und vor allem, was aus freiwilligem, ehrenamtlichem Engagement alles erwachsen kann. Aber auch die Veranstaltungsformate
„Das Jubiläumsjahr 2017 hat eindrücklich gezeigt, wie wertvoll das Engagement der Bürger und Unternehmen für unsere Stadt ist. Sie haben unser 750-jähriges Stadtjubiläum zu dem gemacht, was es war: ein fulminantes Fest von Bürgern für Bürger.“ Martin Staab
Martin Staab Oberbürgermeister Tel. +49 (0) 7732 81101 oberbuergermeister@radolfzell.de
Stadtjubiläum zu dem gemacht, was es war: ein facettenreiches, unvergessliches und rundum gelungenes Festjahr. Und unser Jubiläum wird noch lange nachwirken. Denn die Feierlichkeiten haben dazu beigetragen, dass unsere wundervolle Stadt am Bodensee ihre Bekanntheit und Attraktivität weit über die Grenzen des Landkreises hinaus gesteigert hat. 112 Standort Deutschland | Radolfzell am Bodensee
für und mit den Unternehmen wie etwa die Nacht der Radolfzeller Unternehmen haben verdeutlicht, wie wichtig es für eine Stadtgesellschaft ist, in Kontakt zu kommen. Die Bürgerschaft ist in diesem Jahr wie eine „Eins“ zusammengestanden und hat die Stadt bewegt, wie sie noch nie bewegt wurde. Ich bin mir sicher, mit dieser starken Gemeinschaft können wir auch künftige Großprojekte erfolgreich stemmen.
Fotos: Michael Schrodt
Linke Seite: Max Mutzke und die SWR Big-Band beim 1. Radolfzeller Seefestival; Bild links: Dîner en Blanc – 600 Radolfzeller speisen in Weiß, rechts: Doppelausstellung „Mein Schiesser - gestern und heute“, unten: Illumination des Rathauses anlässlich des Festakts der 750-Jahr-Feier
Welche bleibenden Erkenntnisse haben Sie als Oberbürgermeister in beruflicher, aber auch in privater Hinsicht gewonnen? Als Oberbürgermeister ist Privates und Berufliches schwer zu trennen. Was bleibt ist mein Stolz Oberbürgermeister einer Stadt zu sein, die kinder- und familienfreundlich ist, kulturell und kulinarisch unglaublich viel zu bieten und Sinn für Umwelt und Historisches hat. Selbst ich konnte beim Stadtjubiläum außergewöhnliche, neue Facetten der Stadt kennenlernen und durfte vielen wunderbaren Menschen begegnen. Im Festjahr hat auch das neue Gewerbegebiet „Kreuzbühl“ stärker Kontur angenommen. Wie ist der aktuelle Stand? Ja, das neue Gewerbegebiet direkt an der Landesstraße 226 und in unmittelbarer Nähe zum Gewerbegebiet Nord wird künftig nicht nur von seiner verkehrsgünstigen Lage profitieren. Es wird ein ganz innovatives und ein Novum in der Bundesrepublik sein: ein Clean-Energy-Park. Das bedeutet, das Gewerbegebiet wird zu einhundert Prozent aus regenerativen Energiequellen gespeist. Mit welcher Energietechnik soll der Clean-Energy-Park realisiert werden? Ermöglicht wird der vollständige Verzicht auf fossile Energieträger durch ein kaltes Nahwärmenetz, das heißt eine Agrothermieanlage, sowie ein gebündeltes Stromnetz aus Photovoltaikflächen. So können die Unternehmen auf eine CO2-neutrale Versorgung von Wärme und Strom zurückgreifen. Und dies – das hat die Machbarkeitsstudie gezeigt – neben den ökologischen auch mit ökonomischen Vorteilen für
die Unternehmen. Der nächste Schritt ist eine Ausschreibung mit dem Ziel, einen Investor und Betreiber (Konsortium) für die Energieversorgung zu finden und dann beginnen wir sukzessive mit dem Erschließungsprozess. Erwarten Sie, dass das Gewerbegebiet Anziehungspunkt für neue Firmen in Radolfzell wird? Ja, durchaus. Wir haben am Standort Radolfzell bereits einen sehr ausgewogenen Branchenmix, auch wenn die Bereiche Fahrzeugtechnik und -elektrik, Maschinenbau und Automation sowie Informations- und Kommunikationstechnologie etwas stärker vertreten sind. Es ist davon auszugehen, dass sich in einem so umweltbewussten Gewerbegebiet vor allem auch Firmen und Branchenzweige ansiedeln, die Nachhaltigkeit als Geschäftszweig haben und den Clean-Energy-Park als Marketingstrategie und Wettbewerbsvorteil nutzen werden. Für einen ersten Interessenten haben wir gemeinsam mit der Hochschule Konstanz für Technik, Wirtschaft und Gestaltung eine Blue Factory geplant und Lebenszykluskosten errechnet und die zeigen: Das Betriebsgebäude von morgen in einem Gewerbegebiet mit einer klimaneutralen Energieversorgung rechnet sich nicht nur für die Umwelt. Sie haben im vergangenen Jahr wieder eine Umfrage bei den Unternehmen durchgeführt. Spiegelt das Wirtschaftsbarometer 2017 Ihre positive Einschätzung zur Wirtschaftslage in Radolfzell wider? Die Stimmung unter den angesiedelten Betrieben ist über die letzten Jahre hinweg hervorragend. Über 65 Prozent der hiesigen Unternehmen schätzten ihre wirtschaftliche Entwicklung innerhalb der letzten zwei Jahre als sehr positiv ein – was natürlich auch der guten konjunkturellen Lage zu verdanken ist. Ebenso positiv schätzten die Befragten die zukünftige Perspektive der Geschäftslage ein. Ich denke, eine Arbeitslosenquote von unter drei Prozent im Herbst 2017 in unserer Großen Kreisstadt unterstreicht dies eindrucksvoll. Radolfzell am Bodensee | Standort Deutschland 113
Foto: HTWG Konstanz Eine Blue Factory in einem Gewerbegebiet mit einer klimaneutralen Energieversorgung rechnet sich nicht nur für die Umwelt.
Als Stadt attraktiv für Unternehmen zu sein, bedeutet auch, Wohnraum für die Mitarbeiter der Firmen bereitzustellen. Wie sind hier die aktuellen Planungen in Radolfzell? Wie im gesamten Landkreis haben wir noch Potenzial nach oben. Wohnraum zu schaffen, ist immer auch ein langwieriger Prozess. Wir haben jedoch frühzeitig mit den Planungen begonnen und sind hier auf einem guten Weg. Derzeit befinden sich der zweite Bauabschnitt der Stadterweiterung Nord, der Wohnpark St. Meinrad sowie Baugebiete in den Ortsteilen Böhringen, Markelfingen und Stahringen in der Planung. Darüber hinaus entstehen in den kommenden Jahren auf dem Schützenareal, dem Schochareal und im Baugebiet „Stürzkreut Süd“ weitere
Wohnungen. Mit Blick auf die Prognosen zur Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung gehen wir davon aus, den Bauwilligen und Investoren für Mietwohnungsbau entsprechende Flächen anbieten zu können. Planen Sie auch preisgünstige Wohnungen? Ideal wäre es, wenn qualifizierte Arbeitskräfte aller Einkommensklassen eine Wohnung oder ein Haus am Arbeitsort finden würden. Um dies besser gewährleisten zu können, hat die Stadt Radolfzell Anfang 2017 „Baulandpolitische Grundsätze“ als Steuerungsinstrument verabschiedet, die Anforderungen an Investoren für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum definieren. Investoren, die Grundstücke von der Stadt erwerben, verpflichten sich mit dem Kauf, mindestens 30 Prozent der neu geschaffenen Wohngeschossfläche als geförderten Wohnungsbau zu realisieren. Und auch Vernetzung spielt für Unternehmen eine wichtige Rolle. Bieten Sie hier als Stadt Plattformen für einen Austausch an? Ja. Der Radolfzeller Bizness-Treff und das Unternehmerforum finden im jährlichen Wechsel statt. Beim Bizness-Treff präsentieren sich die Unternehmen mit ihrem Leistungsportfolio in Form einer Messe, als nächstes im Herbst 2018. Das Unternehmerforum bietet mit einem Impulsvortrag hochrangiger Redner interessante Erkenntnisse über Zukunftsthemen, inspirierende Botschaften für den Unternehmensalltag und jede Menge Anknüpfungspunkte für den anschließenden Austausch im lockeren Rahmen. Darüber hinaus bieten wir zum Beispiel mit unserem Businesslunch eine Plattform zum Branchennetzwerken für geladene Gäste.
MILCHWERK RADOLFZELL Das Radolfzeller Milchwerk ist ein repräsentatives Tagungs-, Kultur- und Messezentrum, das in Veranstalterkreisen einen hervorragenden Ruf genießt. Das umgebaute Industriegebäude liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum seemaxx Outlet Center Radolfzell.
Milchwerk Radolfzell Werner-Messmer-Straße 14 D-78315 Radolfzell am Bodensee Tel. +49 (0) 7732 81 362 milchwerk@radolfzell.de www.milchwerk-radolfzell.de
Die Radolfzeller Altstadt ist in wenigen Gehminuten ebenso zu erreichen wie das Bodenseeufer oder die Halbinsel Mettnau. Exklusiv für Tagungsgäste reserviert ist der 2008 fertiggestellte markante Anbau des Milchwerks: Weithin sichtbar signalisiert der rote Kubus die Individualität und Moderne des Veranstaltungszentrums der Stadt Radolfzell. Das Milchwerk bietet mit unterschiedlichen Raumgrößen für verschiedenste Veranstaltungsformate ideale Rahmenbedingungen. Die kulinari114 Standort Deutschland | Milchwerk Radolfzell
Foto: Dirk Wilhelmy
KONTAKT
schen Wünsche der Milchwerk-Kunden werden von der Milchwerk-Gastronomie professionell erfüllt, gepaart mit einem reibungslosen und zuvorkommenden Service – auf Wunsch auch in zertifizierter Bio-Qualität. Individuelle Betreuung wird beim Milchwerk-Team großgeschrieben. Im Vordergrund der täglichen Arbeit steht daher die Unterstützung der Kunden bei allen organisatorischen Fragestellungen – von der Planung der Veranstaltung über die Unterkunftssuche bis hin zur Zusammenstellung eines geeigneten Rahmenprogramms.
FACTS & FIGURES Gemarkungsfläche 5.857 ha Höhe 395-675 m ü. NN Gesamtzahl Bevölkerung 31.180 Einwohner (Stand 30.10.2017) Arbeitsstätten 1.550 (Quelle: Statistisches Landesamt 10/2016), Beschäftigte 13.083 (Quelle: Bundesagentur für Arbeit, 2016), davon produzierendes Gewerbe 4.748, davon Handel/Verkehr/Gastronomie 2.211, davon sonstige Dienstleistungen 6.101 Steuersätze 2017 Grundsteuer A 365 % Grundsteuer B 365 % | Gewerbesteuer 370 % Verkehrsverbindungen Radolfzell liegt an der Bundesstraße B 33 und B 34 mit Anschluss an die Autobahn A 81 Singen-Stuttgart. Die Bahnstrecken Offenburg-Konstanz und Basel-Lindau führen durch Radolfzell. Die Flughäfen Friedrichshafen, Zürich und Stuttgart sind ca. 58 km, 80 km bzw. 150 km entfernt. Der ÖPNV wird durch Stadtbus, Bahn und Schiffsverkehr bewerkstelligt.
Soziale Einrichtungen Alten- und Pflegeheime | Tagespflege | Seniorenwohnanlagen | Betreutes Wohnen | Luisenklinik (Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychatrie) Tourismus Tourismus- und Stadtmarketing Radolfzell GmbH | Übernachtungen/Jahr 418.556, Anzahl der Gästebetten 2.239 Sport- und Freizeitmöglichkeiten Große Vielfalt an (Wasser-) Sportmöglichkeiten, Skateranlage | Angebote der rund 240 Vereine Kunst/Kultur Stadtmuseum in der Alten Stadtapotheke | Zunfthaus mit Fasnachtsmuseum | Stadtbibliothek mit Lesestube | Kunstaustellungen in der Villa Bosch | Bundeskunstpreis für Menschen mit Behinderung Freie Fläche Gewerbeflächen in Planung ca. 5 ha Zusammensetzung des Gemeinderates 8 CDU | 6 Freie Grüne Liste | 5 Freie Wähler | 4 SPD | 3 FDP
ed by numerous bus lines as well as rail and ship connections. Schools/universities/other educational facilities Primary and all-day schools | Comprehensive school | Special needs class in primary school | Special education school | Secondary-level Realschule | Secondary-level Gymnasium | Vocational school centre (commercial schools, schools for home economics and agriculture, business schools | Mettnau school (vocational secondary schools, advanced vocational schools) | Carl Duisberg Centrum (German classes for foreign professionals and executives) | Adult education centre | Music school Medical facilities Hegau-Bodensee-Klinikum Radolfzell (healthcare network in the District of Constance) | METTNAU medical rehabilitation facilities in Radolfzell Day-care facilities Nursery schools and day care centres for children from eight months to school-starting age | After-school clubs | Holiday clubs
Surface area 5,857 ha Schulen/Hochschulen/sonstige Bildungseinrichtungen Grund- und Ganztagsschulen | Gemeinschaftsschule | Grundschulförderklasse | Förderschulen | Werkrealschule | Realschule | Gymnasium | Berufsschulzentrum (Gewerbliche Schulen, Haus- und Landwirtschaftliche Schulen, Kaufmännische Schulen) | Mettnau-Schule (berufliche Gymnasien, Berufskollegs) | Carl Duisberg Centrum (Deutschkurse für ausländische Fachund Führungskräfte) | Volkshochschule | Musikschule Radolfzell Medizinische Einrichtungen Hegau-Bodensee-Klinikum Radolfzell (Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz) | Med. Reha-Einrichtungen der Stadt Radolfzell, METTNAU Betreuungsangebote Kinderkrippen und Kindertageseinrichtungen für Kinder im Alter von acht Monaten bis zum Schuleintritt | Ganztagesbetreuungen an den Schulen | Ferienbetreuung
Altitude 395-675 m above sea level Total population 31,180 inhabitants (October 30, 2017) Places of employment 1,550 (Source: Statistical Office Baden-Württemberg 10/2016) Employees 13.083 (Source: Federal Employment Agency, 2016), manufacturing trade 4,748; retail trade/transport/hotels and restaurants 2,211; other services 6,101 Tax rates in 2017 Property tax agriculture 365 % | Property tax construction 365 % | Business tax 370 % Transport connections Radolfzell is located on the federal roads B 33 and B 34 with a direct link to the A 81 Singen-Stuttgart motorway. Railway lines Offenburg-Constance and Basel-Lindau go through Radolfzell. The airports of Friedrichshafen, Zurich and Stuttgart are just 58 km, 80 km and 150 km away respectively. Public transportation is provid-
Social institutions Residential and nursing homes | Day care | Sheltered accommodation for the elderly | Day-care hospital for child and youth psychiatry Tourismus Radolfzell Tourism and City Marketing Office | Overnight stays/year 418,556, number of beds 2.239 Sports and recreational opportunities A wide variety of (water) sports, skater park | Activities offered by around 240 clubs Art/culture Town museum in the Alte Stadtapotheke | Zunfthaus with Carnival Museum | Town library with reading room | Art exhibitions in Villa Bosch | Federal Art Prize for people with a disability Available lots Commercial zones in the planning stage approx. 5 ha Members of the municipal council 8 CDU | 6 Freie Grüne Liste (Greens) 5 Freie Wähler (independent) | 4 SPD | 3 FDP
Radolfzell am Bodensee | Standort Deutschland 115
ENGEN IM HEGAU STARKE WIRTSCHAFT. STARKE STADT. Engen zählt in Süddeutschland zu den attraktivsten Standorten für die Zukunft von Familien und Unternehmen. Am Tor zu der einzigartigen Vulkanlandschaft des Hegaus stimmen Lebensqualität und Wirtschaftskraft ganz besonders überein. Die wachsende Stadt mit ihren rund 11.000 Einwohnern erfüllt in vielerlei Hinsicht geradezu idealtypische Bedingungen: unmittelbarer Autobahnanschluss an die A 81 Richtung Stuttgart und Schweiz, direkte Anbindung an die Bahnstrecke Stuttgart-Mailand, S-Bahn-Verbindung nach Singen/Konstanz/Schweiz, nur wenige Minuten zum Bodensee – besser geht’s nicht! In nur einer Stunde erreicht man sogar die internationalen Flughäfen in Stuttgart, Zürich oder Friedrichshafen. Die Stadt mit besonderem Flair Die Stadt selbst verfügt über ein südländisches, romantisches Flair in ihrem spätmittelalterlichen Stadtkern. Er gilt als eines der besterhaltenen Altstadt-Ensembles in Süddeutschland. Eine lebendige und offene Stadtgesellschaft prägt das kulturelle Leben. Hier weiß man zu feiern und ausgefallene Märkte abzuhalten. Engen steht für nachhaltiges Wirtschaften und zukunftsorientiertes Denken. Insbesondere jungen Familien bieten sich hier erstklassige Bedingungen. Von der Kleinkindbetreuung bis zum eigenen Gymnasium verfügt die Stadt über ein breit gefächertes Bildungsangebot. Die örtliche Gesundheitsversorgung gilt als vorbildlich. Natur- und Freizeitangebote, Kunst und Kultur, das Zusammenspiel der Generationen – hier lässt es sich noch zu vernünftigen Preisen im Bodenseeraum gut leben!
KONTAKT Stadt Engen Hauptstraße 11 D-78234 Engen www.engen.de Johannes Moser Bürgermeister Tel. +49 (0) 7733 502210 rathaus@engen.de Peter Freisleben Wirtschaftsförderer / Business Developer Tel. +49 (0) 7733 502212 pfreisleben@engen.de
116 Standort Deutschland | Engen
Der Standort für innovative Unternehmen Geschwindigkeit ist für Unternehmen häufig ein entscheidender Faktor. Deshalb unterstützt die Stadt Engen mit einer aktiven Wirtschaftsförderung ansässige und ansiedlungswillige Betriebe schnell und unkompliziert. Dabei haben die Sicherung bestehender und die Schaffung neuer Arbeitsplätze höchste Priorität. Die Stadt Engen verfügt über rund 650 Gewerbebetriebe aus Industrie, Dienstleistung, Handwerk und Handel. Drei voll erschlossene Gewerbegebiete in Engen und dem Stadtteil Welschingen sind bereits von zukunftsorientierten Unternehmen als Standorte ausgewählt worden. Weitere Flächen von 1.000 bis 45.000 Quadratmetern stehen dort zum Preis von 44 bis 60 Euro/Quadratmeter zur Verfügung. In Welschingen ist zudem das Innovationszentrum Engen (IZE) für junge und innovative Unternehmen entstanden. Hier bietet die Stadt Engen besonders kostengünstige Büro-, Labor- und Werkstatträume zur Miete an. Engen ist bekannt für sein unternehmerfreundliches Klima und seine unkomplizierte Verwaltung. Der Gewerbesteuer-Hebesatz mit 330 Prozent ist einer der günstigsten in der Region.
❯ ENGLISH SUMMARY Engen is one of the most attractive locations in South Germany with excellent prospects for families and businesses. At the gateway to the unique volcanic landscape of the Hegau region, quality of life and a healthy economy go hand in hand. The town offers ideal conditions in many ways, with direct access to the A 81 motorway to Stuttgart and Switzerland, direct railway connections to Stuttgart and Milan, the commuter train to Singen/Constance/Switzerland, and only a few minutes' drive to Lake Constance. The international airports in Stuttgart, Zurich and Friedrichshafen are also just one hour away. The town supports local businesses and companies wishing to set up their business in Engen fast and unbureaucratically. Engen is home to more than 650 commercial enterprises in industry, services, crafts and commerce. Three fully developed business parks in Engen and the district of Welschingen have already attracted innovative companies. The Innovationszentrum Engen (IZE), an incubator for young and innovative companies, has also been set up in Welschingen. Businesses can rent space here for offices, laboratories and workshops at very reasonable rates. The business tax rate of 330 percent is one of the lowest in the region.
FACTS & FIGURES Gemarkungsfläche 7.000 ha Surface area 7,000 ha Gesamtzahl der Bevölkerung ca. 11.000 Total population approx.10,300 Steuersätze 2017 Gewerbesteuer 330 % Grundsteuer A 330 % | Grundsteuer B 330 % Tax rates in 2017 Business tax 330 % | Property tax agriculture 330 % | Property tax construction 330 % Verkehrsverbindungen Autobahn A 81, direkter Anschluss Nr. 39 | Bundesstraße B 31 | S-Bahn-Anschluss nach Singen/Konstanz/ Schweiz im Halbstundentakt (Seehas) | Regional-Express | Internationale Flughäfen Zürich und Stuttgart in 60 Minuten erreichbar Transport connections A81 motorway, direct link to exit 39 | Federal road B 31 | Commuter train connection to Singen/Constance/ Switzerland every 30 minutes (seehas railway) | Regional express train | International airports in Zurich and Stuttgart just 60 minutes way Schulen 2 Grundschulen | 1 Werkrealschule 1 Realschule | 1 Gymnasium | 1 Förderschule Schools 2 primary schools | 1 secondary-level
Werkrealschule | 1 secondary-level Realschule | 1 secondary-level Gymnasium | 1 special education school Sport-/Freizeitmöglichkeiten Über 130 Vereine | Erlebnisbad | Tennisplätze | Reithalle u. Reitplatz | Skateanlage | Beachsoccer | Beachvolleyball | Stadion | 2 Sportplätze | 4 Mehrzweckhallen/ Sporthallen | Loipe | Nordic-Walking-Rundweg | Trimm-Dich-Pfad | 6 Bürgerhäuser Sport/ recreational opportunities More than 130 clubs | Adventure pool | Tennis courts | Riding school | Skateboard park | Beach soccer | Beach volleyball | Stadium | 2 sports grounds | 4 multi-purpose/sports halls | Cross-country ski trail | Nordic walking trail | Fitness trail | 6 community centres Kunst/Kultur Städtisches Museum Engen + Galerie | Kulturelle Veranstaltungen der Stadt und der „Stubengesellschaft“ | Historische Altstadt | Altstadtfest | Eiszeitpark | Petersfelstage | Ostermarkt | Ökomarkt | Weihnachtsmarkt | Vereinsfeste Art/culture Engen Municipal Museum and Gallery | Cultural events organized by the town and the “Stubengesellschaft” art association | Historic old town | Festival in the old town | Ice Age Park |
Petersfelstage Festival | Easter market | Ecological market | Christmas market | Club festivities Freie Flächen Büro- und Gewerbeflächen zur Miete im Innovationszentrum Engen-Welschingen (IZE) und im Gewerbepark Welschingen Industrie- und Gewerbebauland; u. a. in den Gewerbegebieten Grub und Welschingen (44-60 €/m², voll erschlossen) | Einzelhandelsflächen in exponierter Innenstadtlage auf Anfrage | Bau-land für Einfamilien- und Doppelhäuser Avail-able lots Office and commercial premises for rent in the Engen-Welschingen Innovation Centre (IZE) and in Welschingen business park | Land for industrial and commercial use, e.g. in the Grub and Welschingen business parks (€ 44-60 per m², fully developed) | Retail space in prime locations in the town centre available on request | Land for building detached and semi-detached houses Sonstiges Aktive Wirtschaftsförderung | Innovationszentrum für Existenzgründer | Städtepartnerschaften mit Pannonhalma (Ungarn) Trilport (Frankreich) und Moneglia (Italien) Other Committed to business development | Incubator for start-ups | Twinned with Pannonhalma (Hungary), Trilport (France) and Moneglia (Italy)
Engen | Standort Deutschland 117
DER BODENSEEKREIS
Foto: Achim Mende
EINE ZUKUNFTSORIENTIERTE REGION
INTERVIEW MIT BENEDIKT OTTE
Dipl. Kfm. Benedikt Otte Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Bodenseekreis
Herr Otte, die intelligente Vernetzung von wirtschaftlichen Akteuren und Abläufen wird täglich zentraler. Die WFB steht für erfolgreiche Vernetzung und versteht sich als Ansprechpartner in allen Wirtschaftsfragen. Wie fit sind die Unternehmen in der Region bei den Themen Digitalisierung, Industrie 4.0, Innovation? Und wie werden sie durch die WFB unterstützt? Der Bodenseekreis zählt zu den innovativsten Regionen Europas. Das belegen unabhängige Studien. Schaut man sich die Unternehmen hier an, dann ist man immer wieder aufs Neue erstaunt, welche innovativen Produkte täglich entwickelt, optimiert und produziert werden. Richtet man den Blick nach vorne, muss man erkennen, dass die Themen Digitalisierung und Industrie 4.0 dramatische Veränderungen mit sich bringen werden. Hierauf stellen sich auch die Unternehmen im Bodenseekreis ein. Sie passen ihre Produkte oder auch ihre Geschäftsmodelle an und machen sich so fit für die Zukunft. Die WFB sensibilisiert vor allem kleinere Unternehmen für den bevorstehenden Wandel, liefert Informationen und stellt Kontakte zu Experten und Institutionen her, welche die Unternehmen bei den bevorstehenden Veränderungen unterstützen können. Der Bodenseekreis zählt deutschlandweit zu den Landkreisen mit höchster Lebensqualität und Wirtschaftskraft – zwei starke Wachstumsfaktoren. Was unternimmt die WFB um ausreichend Fachkräfte für die Region zu gewinnen und zu halten? Die Vereinigung der beiden Faktoren höchste Lebensqualität und höchste Wirtschaftskraft ist die Alleinstellung des Bodenseekreises gegenüber anderen Regionen in Deutschland. Bekannt ist die Region aber vorwiegend als Tourismusregion mit all ihren Vorzügen. Deshalb hat sich die WFB mit den anderen Wirtschaftsförderungen des nördliche Bodensees zusammengeschlossen und das Jobportal „karriere-im-sueden.de“ initiiert. Das Karriereportal wird an verschiedensten Hochschulstandorten in ganz Deutschland beworben, um den Bodensee als Wirtschaftsstandort bekannt zu machen. Darüber hinaus werden regelmäßig potenzielle Fachkräfte zu Exkursionen in die Region und zu Besichtigungen von einzelnen Unternehmen eingeladen.
KONTAKT Wirtschaftsförderung Bodenseekreis GmbH Leutholdstraße 30 D-88045 Friedrichshafen Tel. +49 (0) 7541 385880 info@wf-bodenseekreis.de www.wf-bodenseekreis.de
Seit über zehn Jahren gestaltet und begleitet die WFB den wirtschaftlichen Entwicklungsprozess in der Region aktiv mit. Wie sehen Sie die zukünftige Ausrichtung der Region? Wie positioniert sich der Standort Bodenseekreis im Wettbewerb und als Repräsentant der Vierländerregion? So bedeutend der Bodenseekreis in wirtschaftlicher Hinsicht in der Vierländerregion Bodensee auch ist: Von außen gesehen wird in der Regel die Region als Ganzes wahrgenommen. Deshalb engagiert sich die WFB intensiv bei dem seeumgreifenden Standortmarketingprojekt „Vierländerregion Bodensee“. Sie trägt dazu bei, dass die Wort-Bild-Marke der Region nach außen getragen wird. Aber auch das, was die Region ausmacht, nämlich der Markenkern „spannende Vielfalt“. Innerhalb der Vierländerregion Bodensee möchte der Bodenseekreis natürlich die wirtschaftsstärkste Teilregion bleiben, aber auch durch touristische, kulturelle und sportliche Highlights das Gesamtangebot der Vierländerregion Bodensee bereichern.
118 Standort Deutschland | Wirtschaftsförderung Bodenseekreis GmbH
Vertrauen. Erfolgreich. Vernetzen.
Ihr Ansprechpartner in allen Wirtschaftsfragen. Wir.
Erfahren Sie alles über den Standort. Nutzen Sie unseren Informationsservice: www.wf-bodenseekreis.de
Vertrauen erfolgreich vernetzen. Geht das überhaupt? Wir machen seit Jahren nichts anderes. Mit großem Erfolg. So fördern wir die Wirtschaft, stärken den Bodenseekreis und bringen Menschen gemeinsam weiter. Seien es Unternehmer, Existenzgründer, Fachkräfte, Gewerbetreibende oder SchülerInnen und Studierende. Manche nennen das Beratung. Für uns ist es eine Dienstleistung im Interesse des Standorts. Profitieren Sie davon. Nutzen Sie unser Netzwerk:
Finden Sie den Job, den Sie suchen. Gehen Sie auf unser Karriereportal: www.karriere-im-sueden.de
Entdecken Sie gute Gründe für Ihr Unternehmen. Wählen Sie passende Gewerbegrundstücke und -immobilien aus: www.immoportal-bodensee.net
Wagen Sie einen Blick über den Tellerrand. Schauen Sie, was die Region um den See zu bieten hat: www.vierlaenderregion-bodensee.info Greifen Sie nach den Sternen. Informieren Sie sich über das Netzwerk für Luft- und Raumfahrt: www.bodensee-airea.de
Wirtschaftsförderung Bodenseekreis GmbH • info@wf-bodenseekreis.de Leutholdstraße 30 • 88045 Friedrichshafen • T: +49 7541 38588-0 • F: +49 7541 38588-33 Heiligenbreite 34 • 88662 Überlingen • T: +49 7551 94719-37 • F: +49 7551 94719-39
FRIEDRICHSHAFEN INTERVIEW MIT OBERBÜRGERMEISTER ANDREAS BRAND
KONTAKT Stabsstelle Wirtschaftsförderung Adenauerplatz 1 D-88045 Friedrichshafen wirtschaft@friedrichshafen.de Tel. +49 (0) 7541 2034022
Herr Brand, im März dieses Jahres wurden Sie für weitere acht Jahre in Ihrem Amt als Oberbürgermeister bestätigt. Ein Blick zurück und ein Blick in die Zukunft – welche Ihrer bei Amtsantritt gesteckten Ziele konnten Sie umsetzten? Und welche neuen Projekte wollen Sie in der neuen Amtszeit angehen? Es hat immer etwas von einem Brennglas, wenn man einzelne Projekte aus acht Jahren besonders hervorhebt. In so einer Zeitspanne passiert natürlich viel im Großen wie im Kleinen. Hinzu kommt: Alles Erreichte habe ich ja nicht alleine erreicht, das ist mir wichtig. Ziele werden immer gemeinsam erreicht, mit meinen Bürgermeisterkollegen und meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das ist auch in Friedrichshafen so. Aber um die Frage nun doch konkret mit diesem „Wir“ zu beantworten: Nach Jahrzehnten konnten wir endlich mit dem Bau der B 31 neu beginnen, für uns alle ein Meilenstein in der Verkehrsinfrastruktur. Wir konnten das Thema Eicher-Colani-Therme beenden und dieses Jahr das Frei- und Seebad Fischbach eröffnen. Ein echtes Familienbad. Gleichzeitig bauen wir gerade ein neues Sportbad, das ab Ende 2018
120 Standort Deutschland | Friedrichshafen
unser altes Hallenbad ersetzen soll. Wir haben eine Sporthalle in Ailingen gebaut, eine Mehrzweckhalle in Kluftern und planen eine Halle für Fischbach. Das neue Kinderhaus am Riedlewald wurde dieses Jahr der Katholischen Kirche als Betreiber und am Ende den Kindern, die dort betreut werden übergeben. Die Liste der Projekte ließe sich fortsetzen. Und sie wird sich fortsetzen. Beim Blick in die Zukunft möchte ich unsere Bürgerbeteiligungsprojekte hervorheben, die wir seit vielen Jahren mit großem Erfolg und hoher Akzeptanz umsetzen: Die Projekte zur Neugestaltung Uferpark und zur Entwicklung im Stadtteil Fischbach, Eisenbahnstraße werden uns ins nächste Jahr begleiten. Auch die Weiterentwicklung des Zeppelin Museums steht auf unserer Agenda, also die Schwerpunkte Stadt- und Industriegeschichte sowie Maybach-Ausstellung. Friedrichshafen ist ein wichtiger wirtschaftlicher Knotenpunkt am See. Die Verkehrsanbindung spielt dabei eine zentrale Rolle. Wie ist der Stand der Dinge beim Ausbau der B31?
„Beim Blick in die Zukunft möchte ich unsere Bürgerbeteiligungsprojekte hervorheben, die wir seit vielen Jahren mit großem Erfolg und hoher Akzeptanz umsetzen.“
Foto: Achim Mende
das Tagungs- und Messeangebot behauptet sich ausgezeichnet im regionalen und überregionalen Markt und bei einer durchaus anspruchsvollen Konkurrenzsituation. Solche Erfolge kommen nicht von alleine, hier sind wir ständig gefordert und investieren ins Standortmarketing, bewerben aktiv das touristische Angebot auf den unterschiedlichsten Vertriebskanälen und sorgen für ein vielfältiges Kulturprogramm. Mit dem Graf-Zeppelin-Haus haben wir beispielsweise ein erstklassiges Angebot für Kultur und Tagungen. Das Programm, das dort geboten wird, kann ohne Weiteres mit deutlich größeren Städten verglichen werden. Um auch in Zukunft die Stadt noch besser vermarkten zu können, haben wir jüngst eine Markenstrategie für die Stadt Friedrichshafen erarbeitet, die in 2018 in die Umsetzung gehen soll.
Der Bau der B 31 zwischen Immenstaad und Waggershausen ist in vollem Gange, die neue Straße wird damit sichtbar, der Verlauf ist bereits im Gelände ablesbar. Die ersten Brückenbauwerke sind schon entstanden, weitere sind in der detaillierten Planung. Unser „Herzstück“, der Tunnel Waggershausen, wurde bereits europaweit ausgeschrieben und im Sommer an eine Bau-ARGE vergeben. Neben der detaillierten Planung, die aktuell läuft, kann man auch hier vor Ort schon erste Tunnel-Baumaßnahmen erkennen. Auch das letzte große und europaweite Vergabeverfahren für den Rest der Strecke wurde Ende 2017 begonnen. Insgesamt sind wir also genau im Zeitplan, den die DEGES vor mittlerweile zwei Jahren im Gemeinderat präsentiert hat. Die Verkehrsfreigabe soll demnach in 2020 stattfinden. Für die Region und die Stadt wird das ein besonderer Augenblick sein, auf den wir uns nicht nur freuen, sondern den wir uns lange erhofft und mit viel Geduld und Ausdauer erarbeitet haben. Am Ende wird der Erfolg zählen. Unbestritten ist Friedrichshafen der Hotspot innovativer und namhafter Unternehmen. Wie halten Sie es mit der touristischen und kulturellen Positionierung der Stadt in der boomenden Tourismus-, Tagungs- und Kulturregion Bodensee? Es stimmt, wir sind eine hochattraktive Zuzugsregion. Gleichzeitig erleben wir gerade überaus erfreuliche Zuwächse im Bereich Tourismus. Auch
In unmittelbarer Nähe zum Werk zwei von ZF wird in naher Zukunft ein neues Stadtquartier entstehen. Wie ist dieses Gebiet konzipiert? Sie meinen das Gebiet „Jettenhauser Esch“, das vom Siedlungswerk im Bereich zwischen Waggershauser Straße und Susostraße geplant ist. Hier sollen einmal mehr als 500 Menschen wohnen, in etwa vier bis fünf Jahren könnten die Wohnungen bezugsfertig sein. Bis dahin ist noch einiges zu tun: Das Siedlungswerk plant einen Architektenwettbewerb, um eine hohe Planungsqualität zu erreichen. 20 Büros sollen zugelassen werden, im Frühjahr 2018 soll eine Jury einen Wettbewerbssieger festlegen. Dessen Entwurf soll dann dem Gemeinderat als Grundlage für den noch zu erarbeitenden Bebauungsplan dienen. Übrigens: 30 % der Wohnungen, die im Jettenhauser Esch entstehen, sollen als geförderter, also preisgünstiger Wohnraum angeboten werden. Aber auch für den freien Mietmarkt und für Eigentümer will das Siedlungswerk Wohnungen anbieten. Stichwort Vernetzung: Wo sehen Sie die Schwierigkeiten und die Vorzüge einer internationalen „Wirtschaftsregion Bodensee“? Und wo sehen Sie langfristiges Entwicklungspotential für Friedrichshafen und die Region? Wer die Region an Ländergrenzen enden lässt, stößt an viele Grenzen, das wollen wir nicht – ganz im Gegenteil: Wir sind es aus unserer besonderen Lage am See gewohnt, uns im internationalen Raum zu bewegen, die besondere Lage unserer Stadt am See verlangt das geradezu von uns. Insofern würde ich aus der Tradition heraus sagen: Internationale Vernetzung ist manchmal anstrengend, weil auch in so einem relativ kleinen internationalen Raum unterschiedliche Kulturen, politische und wirtschaftliche Systeme aufeinandertreffen. Auf der anderen Seite ermöglicht uns diese internationale Region auch wirtschaftliche Entwicklungsmöglichkeiten, Märkte und Kooperationen, die anderswo gar nicht denkbar sind. Gerade für kleinere und mittlere Unternehmen der Region schlummert hier noch enormes Potenzial. Die großen Unternehmen sind da bereits gut aufgestellt, sind international am Markt und vernetzt. Sie zeigen, wo die Reise hingeht: In der Welt handeln, in der Region leben und arbeiten. Friedrichshafen | Standort Deutschland 121
FRIEDRICHSHAFEN FIT FÜR DIE ZUKUNFT
Viel Neues gibt es für Unternehmen und die Wirtschaft in Friedrichshafen. Mit gleich zwei im Rahmen des RegioWIN Wettbewerbs des Landes Baden-Württemberg ausgezeichneten Leuchtturmprojekten stehen alle Weichen auf Zukunft. Auf dem ehemaligen Konversionsgelände Fallenbrunnen entsteht bis 2020 das Regionale Innovations- und Technologietransferzentrum – kurz RITZ. Darin wird als Ankermieter das IWT - Institut für Weiterbildung, Wissensund Technologietransfer mit der Initiative #bodenseeinnovativ | #bi und der Lernfabrik Fallenbrunnen, einer Modellfabrik für Industrie 4.0, einziehen. RITZ und #bi sind Teil des regionalen Entwicklungskonzepts des Bo-
denseekreises, für welches dieser 2016 im Rahmen des RegioWIN-Wettbewerbs als WINregion ausgezeichnet wurde. Federführend war dabei die Wirtschaftsförderung Bodenseekreis. RegioWIN ist ein wesentliches Programmelement der EFRE-Strategie des Landes Baden-Württemberg für die Förderperiode 2014-2020. Durch die beiden Projekte fließen ca. 9 Millionen Euro Fördermittel in die Region.
DAS RITZ
Durch die Bündelung an einem Ort, in einem gemeinsamen Zentrum, soll im RITZ überbetrieblicher Technologietransfer entstehen, gefördert werden sowie die Verbindung zu den Unternehmen und den Hochschulen in der Region gestärkt werden. Das RITZ hat sich zum Ziel gesetzt, innovative Einrichtungen zu beheimaten, Ansprechpartner zu klären und Kontaktschwellen zu reduzieren. Campus Fallerbrunnen
#BODENSEEINNOVATIV Die Initiative #bodenseeinnovativ wurde ins Leben gerufen zur Innovationsförderung technologieorientierter Unternehmen in der Bodenseeregion mittels Wissens- und Technologietransfers und Open Innovation. Kernaktivitäten der Initiative sind wissensfördernde Veranstaltungen und Weiterbildungen, die Initiierung und Koordinierung von kooperativen Technologieprojekten und die Vernetzung der Unternehmen untereinander sowie mit wissenschaftlichen Einrichtungen und Hochschulen. Die Aktivitäten sollen die industrielle Leistungsfähigkeit nachhaltig stärken und weiterentwickeln, insbesondere in den Themenfelder „Mobilität der Zukunft“ und „Industrie 4.0.“ Wissensfördernde Veranstaltungen und Netzwerkorganisation nach dem Open Innovation Ansatz sollen innovative Produkte und Prozesse in nachhaltigen Geschäftsmodellen stimulieren.
122 Standort Deutschland | Friedrichshafen
Es entsteht im Campus Fallenbrunnen in Friedrichshafen eine neue und für die Region einzigartige Plattform für Technologietransfer und Open Innovation Prozesse für technologieorientierte Unternehmen – eine Investition in die Zukunftsfähigkeit der Region. Gefördert durch:
RITZ Regionales Innovations- und Technologietransfer Zentrum GmbH c/o Stadt Friedrichshafen, Geschäftsführer Tobias Wedi Adenauerplatz 1, D-88045 Friedrichshafen, Tel. +49 (0) 7541 2034021
Foto: Felix Kästle
Im RITZ im Fallenbrunnen werden bis 2020 über 3.000 Quadratmeter Nutzfläche mit flexiblen Büros, Innovation-Labs und Co-Working für kooperative F&E-Projekte (Forschung und Entwicklung), Jungunternehmen sowie Start-ups entstehen. Das Zentrum wird eine Begegnungsstätte für Interaktion, Kommunikation und Innovation. Es bietet den gemeinschaftlichen Zugang zu technischen Einrichtungen und Geräten, die innovative und agile F&E-Projekte ermöglichen. Kreatives Arbeiten an neuartigen Lösungen soll gemeinschaftlich mit anderen Impulsgebern unter anderem in einem sogenannten „Maker Space“, einer offenen High-Tech-Werkstatt, möglich sein. Neben dem IWT werden unter anderem auch Labore der Dualen Hochschule sowie die Lernfabrik Fallenbrunnen integriert.
Vom Bodensee in die Welt
SEIT MEHR ALS 30 JAHREN entwickelt und fertigt IHSE hochwertige KVM-Produkte in einer der schönsten Regionen Deutschlands. Herausragende Fertigungsqualität für den Dauerbetrieb, hohe Sicherheitsstandards, großer Bedienkomfort und überragende Übertragungsgeschwindigkeiten sorgen für weltweites Kundeninteresse. Die mehrfach ausgezeichneten Produkte schalten und verlängern Computersignale (KVM steht für Keyboard, Video, Maus) verzögerungsfrei und ohne Qualitätsverlust.
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Foto: MRP-Studio // Michael Renner Mediendesignagentur
Jan Zeitler
Oberbürgermeister Stadt Überlingen
INTERVIEW MIT OBERBÜRGERMEISTER
JAN ZEITLER
Im November 2016 wählten die Überlinger den Diplom-Verwaltungswissenschaftler Jan Zeitler mit 50,1 % der Stimmen zum neuen Oberbürgermeister. Die Amtseinsetzung erfolgte am 2. Februar 2017.
KONTAKT Stadt Überlingen Münsterstraße 15-17 D-88662 Überlingen www.ueberlingen.de Oberbürgermeister Jan Zeitler Tel. +49 (0) 7551 99 1001 ob@ueberlingen.de
124 Standort Deutschland | Überlingen
Herr Zeitler, wie haben Sie Überlingen in Ihrem ersten Jahr kennengelernt und haben Sie sich gut eingelebt? Jan Zeitler: Ich habe mich schon sehr gut eingelebt in Überlingen. In diesem ersten, sehr intensiven Jahr als Oberbürgermeister gab es viele persönliche Begegnungen und Gespräche, bei denen sich einige Dinge lösen ließen, aus denen aber auch ersichtlich wurde, dass es durchaus Anspruchshaltungen an mich als Amtsinhaber gibt. Wir konnten bereits einige entscheidende Weichen stellen, es gibt aber natürlich Themen, die uns weiterhin begleiten. So sind wir dabei, den Schulcampus neu zu entwickeln, unter anderem werden wir endlich eine zeitgemäße Mehrfeldsporthalle bauen. Stand heute kann ich behaupten: Wir werden gemeinsam etwas Tolles hinbekommen. Zur Vielfalt der Aufgaben eines Oberbürgermeisters gehört aber auch die Berufung in Verwaltungs- oder Aufsichtsräte in den Überlinger Beteiligungsgesellschaften oder den Stadtwerken Überlingen mit der Therme, wo man auch Antworten auf die regionale Konkurrenzsituation finden muss. Alles in allem ist das Amt überaus vielschichtig und hochspannend.
Foto: Jürgen Gundelsweiler
WIR MÜSSEN DIE STADT ÜBERLINGEN SCHNELLER NACH VORNE BRINGEN
Welche Ziele haben sie sich gesetzt für die kommenden Jahre? Als Stadtoberhaupt hofft man natürlich auf viel Zeit, in der man sich über die strategische Ausrichtung einer Stadt Gedanken machen kann. Der Fragestellung, wo wir als Stadt hin möchten, werde ich mich verstärkt in der zweiten Hälfte meiner Amtszeit widmen. Zunächst werden die ersten Jahre, so habe ich mir das als innere „Marschroute“ festgelegt, stark von operativer Arbeit geprägt sein, da jede Menge Aufgaben vor uns liegen, die nicht nur auf den Weg gebracht, sondern tatsächlich umgesetzt werden müssen. Nicht nur das Megaprojekt „Landesgartenschau“, der ersten Gartenschau unmittelbar am Bodensee, auch andere Punkte müssen abgearbeitet werden. Der Schulcampus muss endlich wieder in einen zeitgemäßen Zustand versetzt werden. Das Projekt „Mehrfeldsporthalle“ wird so schnell wie möglich umgesetzt werden. Unsere Stadt braucht diese Halle seit Jahren dringend. Ein weiteres Thema ist Wohnen: Wir können nicht einfach die Jahre bis zum Ende der Landesgartenschau 2020 abwarten und dann schauen, wo die Überlinger wohnen können. Es fehlt bezahlbarer Wohnraum, nicht nur für junge, sondern für Menschen jeden Alters. Wir sind jetzt gefordert, größere Mengen an Wohneinheiten
auf den Markt zu bringen. Das beginnt mit „Nordöstlich Hildegardring“, einem klimaneutral gebauten Wohnquartier mit ungefähr 190 Wohneinheiten. Folgen wird das neue Wohngebiet „Südlich Härlen“ direkt nach der Landesgartenschau. Es wird also massiv nachgesteuert werden, um auch Rückkehrenden die Möglichkeit zu bieten, angemessenen Wohnraum zu finden. Was meine grundsätzliche Vorgehensweise angeht, so mache ich keinen Hehl daraus, dass ich die Stadt in den nächsten Jahren auch über die Finanzen steuern werde. Die Kameralistik wurde auf Doppik umgestellt und mit der Eröffnungsbilanz 2013, die wir derzeit feststellen, wird man auf Basis verlässlicher Zahlen wirtschaften können. Wer wie wir eine Mehrfeldsporthalle im zweistelligen Millionenbereich plant, der muss schon genau hinschauen. Aufgrund unserer momentan hohen Liquidität können wir uns das derzeit auch leisten. Wenn wir in 25 Jahren unsere Stadt an die nächste Generation übergeben, möchte ich sagen können, das haben wir generationengerecht hingekriegt und Überlingen verfügt über eine ordentliche Finanzstruktur. Das liegt in meiner Verantwortung. Die nehme ich wahr, und ich habe das große Glück, einen Kämmerer in meinem Team zu haben, der dieses Ziel so teilt. In der Vergangenheit wurden viele Freiwilligkeitsleistungen gewünscht, ohne die finanziellen Aspekte ausreichend zu beleuchten. Das wird sich ändern, was nicht heißt, dass wir nicht auch solche Leistungen hinbekommen können. Aber ich sage auch deutlich, wenn ich das Gefühl habe, dass es finanziell so nicht funktionieren wird und wir so die Generationengerechtigkeit des Überlinger Haushalts gefährden. Welche Strategie verfolgen Sie beim Thema Wirtschaft, auch hinsichtlich der neuen städtischen Gewerbeflächen? Neben dem Tourismus, der immer eine ganz wesentliche Säule von Überlingen sein wird, und dem Sonderthema „Landesgartenschau“ möchte ich den Wirtschaftsstandort Überlingen zukünftig stärker beleuchtet wissen. Da geht es nicht nur um Gewerbesteuereinnahmen für die Stadt, sondern vor allem um attraktive Arbeitsplätze, die es der Bürgerschaft ermöglichen, ein Einkommen zu erwirtschaften, um an diesem hochpreisigen Standort wohnen und gut leben zu können. Für die jungen Überlinger, die in einer der großen Universitätsstädte studiert haben und gerne zurückkehren würden, brauchen wir entsprechende Wohnungen und Arbeitsplätze. Parallel zum bereits erwähnten Wohnungsbau findet also auch eine Gewerbeentwicklung statt. Die Flächen, die wir jetzt zur Verfügung haben, sind allerdings hart erkämpft. Sechs Hektar, die wir 2018 in den Markt bringen werden, wurden von einer ortsansässigen Firma zurückgekauft. Weitere 13 Hektar sind in den Entwurf des Regionalplans eingeflossen, wir sind dort mit dem möglichen Gewerbegebiet „Andelshofen“ vertreten. Auch der Regionalverband sah hier eine Notwendigkeit, wobei es sich um eine interkommunale Gewerbefläche handelt, gemeinsam mit Sipplingen und Owingen. Letztere Gemeinde hat zuletzt viel beigesteuert für die Region, nun sehe ich Überlingen in der Verantwortung: als Große Kreisstadt in dieser Verwaltungsgemeinschaft und als Mittelzentrum. Aber auch für die Region, denn die Entwicklung unserer Gewerbeflächen ist für den Bodenseebereich ebenfalls von immenser Bedeutung. Wünschenswert wäre Überlingen | Standort Deutschland 125
Foto: Jürgen Gundelsweiler
Exklusive Lage: Unmittelbar am Seeufer zwischen Westbahnhof und Goldbach sind die Bauarbeiten für die Landesgartenschau 2020 in vollem Gange.
natürlich eine Ansiedlung von Gewerbe im hochtechnisierten Bereich. Mit der Sick AG hatten wir jüngst eine Neuansiedlung mit über 80 Mitarbeitern, die hier am Standort u.a. spezialisiert sind auf Analysatoren, die unter anderem Emissionen von Schiffsmotoren messen. Solche Analysatoren werden ab 2020 verpflichtend sein für Schiffe auf den Weltmeeren. Das ist genau die Art von Gewerbe mit vielversprechenden Zukunftsaussichten, die ich hier haben möchte. Im November 2017 wird die Stelle des Wirtschaftsförderers in Überlingen erstmalig besetzt. Vor diesem Hintergrund: Wie ist Ihr Verständnis von kommunaler Wirtschaftsförderung? Für Überlingen eröffnet die erstmalige Besetzung der Position des Wirtschaftsförderers die Chance, das Thema Wirtschaft so zu betrachten, wie es sich für eine Große Kreisstadt gehört. Die Position war schon vor längerem vom Gemeinderat beschlossen, im Wissen um die anstehende Wahl des Oberbürgermeisters wurde mit der Besetzung allerdings abgewartet. Für mich hat diese Funktion ganz grundsätzlich eine hohe Bedeutung. Nur mit intensiver Bearbeitung dieses Fachgebiets wird es möglich sein, auf unserer Gemarkung neue, auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Gewerbegebiete aufzubauen. Ich bin froh, dass mit Stefan Schneider ein erfahrener Fachmann gewonnen werden konnte, der bereits in der Stadt Nürtingen diese Position innehatte und somit von Null auf hundert durchstarten kann. Dabei geht es nicht nur um das Thema Neuansiedlung, sondern im Wesentlichen auch um die Bestandspflege unserer Unternehmen, Handwerker und Einzelhändler vor Ort. Zahlreiche Handwerksbetriebe mit Standorten mitten in der Stadt, in den Dörfern oder auch in Wohngebieten brauchen Erweiterungsoptionen. Da benötigen wir jemanden, der die Kontakte knüpft und der weiß, wo bei Bedarf die passenden Flächen sind. Wirtschaftsförderung ist immer Chefsache, das sagt jeder Oberbür126 Standort Deutschland | Überlingen
germeister. Aber wie und ob sie die Chefsache dann tatsächlich regeln, das ist der entscheidende Punkt. Ich könnte das alleine nicht leisten, schon wegen des Zeitaufwandes. Ich brauche also jemanden, der Kenntnis von der Materie und sein Ohr nah bei den Unternehmen, Handwerkern und Einzelhändlern hat. Und auch ein Gespür dafür entwickelt, wann der Oberbürgermeister mit einbezogen werden muss. Der Wirtschaftsförderer ist immer auch Schnittstelle zwischen der Verwaltungsspitze, dem Gemeinderat und den Unternehmen vor Ort. Ein großes Projekt mit wirtschaftlichen Auswirkungen ist auch die Landesgartenschau 2020. Wie laufen dort die Vorbereitungen? Da ist jetzt richtig Musik drin! Wir haben den zweiten Bauabschnitt begonnen und auch die Verlegung der Bahnhofsstraße samt Bombensondierung ist abgeschlossen. Wir gehen nun die innerstädtischen Projekte an mit dem ersten Bauabschnitt für die Umgestaltung der Uferpromenade zwischen Greth und Mantelhafen. Dafür haben wir aus dem Tourismusinfrastrukturprogramm des Landes einen Förderbescheid in Höhe von ca. 450.000 Euro erhalten. Die Neugestaltung ist längst überfällig. Aber auch sonst wird es innerstädtisch allmählich ernst, mit dem Umbau der Hafenstraße und des Landungsplatzes. Überlingen wird sich in den nächsten Jahren deutlich zum Positiven verändern und nach der Landesgartenschau werden wir touristisch ganz neu aufgestellt sein. Dazu gehört auch die Umbenennung der Kur und Touristik Überlingen GmbH in die Überlingen Marketing und Tourismus GmbH und einer Neuorientierung unseres Auftritts samt modernem Layout. Der Fortschritt des Projekts „Landesgartenschau“ bestätigt uns in unserer Vorgehensweise. Ich bin rundum zufrieden. Gemeinderat und Bürgerschaft haben erkannt, dass man diese fantastische Stadt Überlingen etwas schneller nach vorne bringen und in die Zukunft führen muss.
Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit der Städte und Gemeinden am Bodensee? Mit meinen Kollegen in Konstanz und Friedrichshaben habe ich, schon allein durch die regelmäßigen Treffen in verschiedenen Gremien, einen kurzen Draht. Den Bürgermeister-Kollegen im westlichen Bodenseekreis bin ich freundschaftlich verbunden, die Zusammenarbeit macht viel Freude. Ich hätte aber Interesse an mehr internationalem Kontakt zu den Städten auf der anderen Seite des Sees, aber bisher gibt es kaum Berührungspunkte. Durch die Landesgartenschau, die wir bewusst als Ereignis in der Vierländerregion Bodensee platzieren, könnte eine Vernetzung am See möglicherweise forciert werden. Die Landesgartenschau könnte ein Auftakt sein, wenn sich zum Beispiel eine Stadt wie Arbon dort präsentieren könnte. Es müssen nicht immer nur Orte aus Baden-Württemberg sein, die sich um diese Chancen bemühen. Arbon ist herzlich dazu eingeladen, einen Arbontag in Überlingen zu machen. Und betrachtet man die tatsächliche Größe einzelner Städte am See, so wird deutlich, dass keine Stadt für sich die Chance hat, überregional als Oberzentrum wahrgenommen zu werden, auch wenn dies in Konstanz möglicherweise nicht so gern gehört wird. Was zählt ist der Vergleich mit anderen Oberzentren wie Stuttgart, Karlsruhe oder Freiburg. Fasst man jedoch alles, was die Städte und Gemeinden am See zu bieten haben, zusammen, dann ist die Region Bodensee das eigentliche Oberzentrum. Ich
sehe in der Wirtschaftsregion Bodensee eine große Chance, deren Dimension allen erst bewusst gemacht werden muss. Bei der jetzigen, jungen Generation an Bürgermeistern in der Region erkenne ich hier durchaus Möglichkeiten. Die Landesgartenschau, das neue Sportzentrum, die Ausweitung der Gewerbegebiete, und dennoch fällt nie der eine, oft gehörte Satz: Wir haben kein Geld! Dem möchte ich so nicht uneingeschränkt zustimmen. Als Stadt gilt es zu erkennen, welche Möglichkeiten hat man, und welche eben nicht. Die Stadtwerke Überlingen GmbH sollten als städtische 100 %-Beteiligung ein Parkhaus bauen, aber die Kosten in Höhe von 50.000 Euro pro Stellplatz waren einfach zu hoch. Jetzt haben wir eine gute Alternative gefunden. Auch ich muss dann den Mut aufbringen zu sagen, ich schlage vor, dies nicht wie ursprünglich geplant zu machen, weil es einfach zu teuer ist. Altes Denken muss auch mal über Bord geworfen werden, Bestehendes muss hinterfragt werden. Die Erleichterung ist dann oftmals groß. Da haben Kollegen in anderen Regionen in Deutschland mit ganz anderen Problem zu kämpfen. Ich sage immer zu meiner Ehefrau Annette: Diese Gegend hier ist ein Paradies. Hier kann man wirklich zuversichtlich in die Zukunft blicken. Wir haben alle Chancen, und es liegt an uns, etwas daraus zu machen.
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Das in Überlingen am Bodensee ansässige Unternehmen puren gmbh wird 2018 stolze 50 Jahre alt. Damit gehört die mittelständische, international tätige Unternehmensgruppe mit europaweit mittlerweile ca. 300 Beschäftigten zu den Pionieren auf dem Gebiet der Polyurethan-Hartschaum-Technologie. Innovation und Energieeinsparung motivierten und begleiteten Firmengründer Hans Bommer von Beginn an: 1968 war Polyurethan-Hartschaum in Deutschland so gut wie unbekannt. Durch einen Zufall lernte Bommer diesen Multifunktions- und Hochleistungsdämmstoff kennen, und schnell erkannte er dessen vielseitige Einsatzmöglichkeiten. Bald darauf begann er in einer Art „Werkstatt“ und mit nur einem Mitarbeiter, die ersten PU-Hartschaum-Blöcke herzustellen. Und der Unternehmergeist trug rasch Früchte. Aus dem ZweiMann-Betrieb entwickelte sich mit den Jahren die heutige, rund 90 Mio. Euro Umsatz erwirtschaftende Firmengruppe mit bundesweit mehreren Produktions- und Vertriebsstandorten sowie seit 1996 mit einem Joint-Venture in China. Für Hans Bommer, der mittlerweile im Beirat aktiv ist und in Dr. Andreas Huther 2008 einen engagierten Nachfolger als Geschäftsführer gefunden hat, spielten schon immer Themen wie Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz eine große Rolle. Bereits Anfang der siebziger Jahre, als noch keiner über Themen wie Klima- und Naturschutz, CO2-Einsparung oder Treibhauseffekt sprach, war Bommer mit dem Recycling von Produktionsreststoffen und der Entwicklung des Funktionswerkstoffes purenit sowie effizienter Ölbindemittel seiner Zeit voraus. Bis heute und auch in Zukunft spiegelt sich dies in der Firmenphilosophie „Energiegewinne und Schadstoffreduktionen durch Dämm-, Heiz- und Umwelttechnologien mittels innovativer Produkte“ wieder. Besonders im Bauwesen – als hochleistungsfähige Dämmelemente für Neubau und Sanierung, für Ein- und Mehrfamilienhäuser, Gewerbe-, Industrie- und Kommunalbau spielen puren-Produkte ihre Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit voll aus. Daneben finden sie zum Beispiel beim Bau von Nutzfahrzeugen, im Schiffs-, Waggon- und Containerbau, Modellbau, Fenster- und Türenbau und vielem mehr Anwendung. Zur Firmengruppe gehört auch die BOMAT Heiztechnik, die hochwertige Abgaswärmetauscher für Öl- und Gasfeuerungen sowie Blockheizkraftwerke und industrielle Anwendungen herstellt. Damit erbringt die puren Gruppe mit ihrem innovativen und umfassenden Leistungsspektrum einen enormen Beitrag zum Umweltschutz und zum Gelingen der Energiewende. Mit der purSonic gmbh ist zudem vor rund 10 Jahren ein Unternehmen hinzugekommen, das spezielle, unsichtbare Flächenlautsprechersysteme für private und gewerbliche Anwendungen fertigt.
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Meersburg gehört zu den charmantesten Städten am Bodensee: Die Alte Burg, das Neue Schloss, die mittelalterlichen Gassen und Winkel mit Türmen, Toren und Fachwerkhäusern, das vineum bodensee, als modernes Museum für alle Sinne sowie viele andere architektonische Kostbarkeiten sind Zeugen einer reichen historischen Vergangenheit. Durch seine exponierte Lage an der schönsten Steilküste am See erhält der Standort Meersburg ein weiteres Alleinstellungsmerkmal.
KONTAKT Stadt Meersburg Marktplatz 1 D-88709 Meersburg www.meersburg.de rathaus@meersburg.de Robert Scherer Bürgermeister Tel. +49 (0) 7532 440101
Kulturelle Akzente werden in der Veranstaltungsvielfalt Meersburgs sichtbar. Überregional beliebte Ereignisse wie die Internationalen Schlosskonzerte Meersburg, die Open-Air-Konzerte auf dem Schlossplatz, historische Sonderausstellungen sowie Kunstausstellungen und die der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff gewidmeten Literaturtage sind feste Bestandteile im jährlichen Programm. Eine Besonderheit Meersburgs sind die außergewöhnliche Qualität der Stadtkapelle und der Knabenmusik. Letztere begeistern in ihren schmucken Uniformen Jung und Alt gleichermaßen. Vorträge und Kleinkunstveranstaltungen sowie Weinproben oder Wander- und Führungsangebote finden regelmäßig statt. Mit dem neuen vineum bodensee-Haus für Wein, Kultur und Geschichte, ist im Herzen von Meersburg ein Weinmuseum modernsten Typs entstanden. Rund um den ältesten, größten und noch voll funktionsfähigen Weintorkel von 1607 spricht das Museum alle Sinne an und lädt zum Mitmachen und Ausprobieren ein. Das Dachgeschoss des vineum bodensee bietet den perfekten Rahmen für die Kulturreihe Kultur unterm Dach. Von Jazz und Swing über Kabarett hin bis zu Lieder- und Lyrikabenden wird ein Programm geboten, das so bunt und unterschiedlich ist, wie die Besucher des Hauses selbst. Das beheizte Frei- und Strandbad gehört zu den schönsten am See und die Meersburg Therme bietet Wellness und Wohlbefinden der besonderen Art. Die zentrale Lage Meersburgs ermöglicht auf kurzen Wegen Ausflüge in die Nachbarländer Schweiz, Österreich und Liechtenstein. Zahlreiche Cafés, Restaurants und Weinstuben sowie kleine
130 Standort Deutschland | Meersburg
Boutiquen und Geschäfte machen Meersburg zu einer gern besuchten Stadt. Tourismus und Weinbau sind die bedeutendsten Wirtschaftszweige Meersburgs. Dazu kommen Handwerk, Dienstleistung und mittelständische Betriebe. Im Rahmen der weiteren Stadtentwicklung stehen mittelfristig neue Gewerbeflächen zur Verfügung. Das lebenswerte Meersburg begeistert mit seiner Lage, seinem historischen Stadtbild gepaart mit Moderne und seiner außerordentlichen Vielfältigkeit auf kleinstem Raum.
❯ ENGLISH SUMMARY Meersburg is one of the most charming towns on Lake Constance. The Old Castle, the New Palace, the medieval alleyways with towers, gates and half-timbered houses as well as a wealth of other architectural gems are witnesses of a rich past. The town’s prominent position on the lake makes it even more attractive. Meersburg’s central location means that the neighbouring countries of Switzerland, Austria and Liechtenstein are just a stone’s throw away. With its countless cafés, restaurants and inns as well as small boutiques and shops, Meersburg attracts visitors from all over the world. Meersburg’s economy is dominated by tourism and viticulture, as well as crafts, services and medium-sized businesses. The town has sufficient industrial real estate in the medium term as defined in its urban development plan. As a town with a high quality of life, Meersburg’s historic centre and diversity are captivating.
Foto: Achim Mende
MEERSBURG TOURISMUS ALS STANDORTFAKTOR
FACTS & FIGURES Gemarkungsfläche 1.207 ha Surface area 1,207 ha Höhe 400–533 m ü. NN Altitude 400–533 m above sea level Gesamtzahl der Bevölkerung 5.871 (Stand Juli 2017) Total population 5,871 (July 2017) Arbeitsstätten Produzierendes Gewerbe 11, Handwerk 110, Handel 173, Sonstiges 418 (Stand 2017) Places of employment Industry 11, crafts 110, commerce 173, other 418, (as at 2017) Haushaltsvolumen Verwaltungshaushalt 18,2 Mio. Euro, Vermögenshaushalt 4 Mio. Euro Budget volume Administrative budget € 18.2 million, capital budget € 4 million Steuersätze Grundsteuer A / B 330 % / 340 % Gewerbesteuer 350 % Tax rates Property tax agriculture /construction 330 % / 340 % Business tax 350 %
Schulen Sommertalschule: Gemeinschaftsschule mit Grundschule | Droste-Hülshoff-Gymnasium, Staatl. Gymnasium in Aufbauform mit Internat | Jugendkunstschule | Jugendmusikschule Schools Sommertal comprehensive school | Droste-Hülshoff-Gymnasium, state grammar school with advanced secondary school leading to Abitur and boarding facilities | Youth Art School | Youth Music School Soziale Einrichtungen Seniorenheim Dr. Zimmermann-Stift | Tagespflege | Essen auf Rädern Social institutions. Dr. Zimmermann Foundation nursing home | Meals on wheels | Daycare Sport-/Freizeitmöglichkeiten Meersburg-Therme, Bade- u. Saunawelt, Freibad mit 50m-Becken, Kinderbecken u. Beachvolleyballplatz | Ca. 40 Vereine | Mehrteilige Sporthalle | Skateranlage | Wassersport | 2 Sportplätze | Tennis Minigolf Sport/recreational opportunities Meersburg Therme, spa and sauna, 50 m open-air pool, children’s
pool with slide, baby pool and beach volleyball pitch | Approx. 40 clubs | Sports hall with several areas | Skateboard park | Water sports | 2 sports grounds | Tennis | Minigolf Kunst/Kultur Meersburg, die Museumsstadt, lädt ins Mittelalter, zur Droste, ins Barockschloss mit Schlosskonzerten und Ausstellungen, zum Erleben der Kulturgeschichte des Weines am See – ins vineum bodensee, in die Bibelgalerie, zu Konzerten der Knabenmusik und der Stadtkapelle ein. Art/culture Meersburg offers a wealth of culture: The medieval Old Castle, the baroque New Palace with exhibitions and castle concerts, the vineum bodensee and Bible Gallery, concerts by the boys' orchestra and the town band. Freie Flächen Gewerbegebiet „Toren“ Available lots “Toren” industrial park Städtepartnerschaften Hohnstein/Sachsen Louveciennes/Frankreich | San Gimignano/ Italien Twin towns Hohnstein/Saxony | Louveciennes/France | San Gimignano/Italy Zusammensetzung des Gemeinderates 7 CDU | 4 FWV | 3 Unabhängige Meersburger Bürgerorganisation | 2 SPD | 1 Grüne | 2 Umweltgruppe Members of the municipal council 7 CDU | 4 FWV | 3 independent Meersburg citizens’ organization | 2 SPD | 1 Greens | 2 Environmental Group
Foto: Michael Häfner
Einrichtungen für Kinder und Familien Kinderbetreuungseinrichtungen im „Sommertal”, ruhig gelegen am Waldrand, für Kinder im Alter von einem Jahr bis zum Eintritt in die weiterführende Schule. Verschiedene Betreuungsmodelle von Montag bis Freitag in der Zeit von 7:00 Uhr bis 16:30 Uhr, auch mit Mittagessen
buchbar | Ferienbetreuung in den Sommerferien | Familientreff Meersburg e.V. Childcare and family institutions Childcare facilities in "Sommertal", set in a quiet location on the edge of the woods, for children aged from one year until secondary school. Various childcare models from 7 am to 4.30 pm, Monday to Friday , including lunch | Childcare in the summer holidays | Familientreff Meersburg e.V.
Meersburg | Standort Deutschland 131
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STANDORTENTWICKLUNG FÜR DIE ZUKUNFT! Wirtschaftlich steht er hervorragend da, der Landkreis Ravensburg. Viele innovative kleine und mittelständische Unternehmen, häufig im Familienbesitz, prägen das Bild. Darunter sind so bekannte Namen wie Ravensburger (Puzzle, Spiele und Bücher), Waldner (Laboreinrichtungen), Vetter Pharma (Pharmazeutika), Diehl Controls (Steuerungen), Blum-Novotest (Mess- & Prüftechnik), die EBZ-Gruppe (Automobilzulieferer), Hymer, Carthago oder beispielsweise Dethleffs (Reisemobile und Caravans), die am Weltmarkt längst keine Unbekannten mehr sind.
KONTAKT WiR-Wirtschafts- und Innovationsförderungsgesellschaft Landkreis Ravensburg mbH Kuppelnaustr. 8 D-88212 Ravensburg Tel. +49 (0) 751 35906-60 info@wir-rv.de www.wir-rv.de
Um auch die Produkte und Leistungen vieler weiterer „Hidden Champions“ bekannt zu machen wurde 2001 die Wirtschafts- und Innovationsförderungsgesellschaft Landkreis Ravensburg, kurz WiR, gegründet. Ihre Aufgabe ist es, die Botschaft vom „Spitzen-Standort Landkreis Ravensburg“ hinaus in die Welt zu tragen und die kreisansässigen Unternehmen projektorientiert bei ihren Innovationsvorhaben zu unterstützen. WiR-Geschäftsführer Hans-Joachim Hölz und sein Team allein könnten wohl den vielfältigen Anforderungen aus den regionalen Betrieben nicht nachkommen, hätten sie nicht mit der Steinbeis-Stiftung und den Hochschulen im Landkreis starke Netzwerkpartner an ihrer Seite, die in Sachen Technologietransfer nicht nur landes- und bundesweit, sondern auch in der Region Bodensee-Oberschwaben – auf einen großen Expertenpool in Wissenschaft und Wirtschaft zurückgreifen können. Die Frage: „Wie können wir Sie unterstützen?“, stellt für Hölz daher keine Höflichkeitsformel dar, sondern bringt seine Aufgabe auf einen kurzen
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Mehr als 90 Prozent dieser Betriebe haben weniger als 50 Mitarbeiter. Vor diesem Hintergrund wird die WiR als Mittler aktiv, schafft Kontakte zu Hochschulen und/oder organisiert Unterstützung durch Experten.
Nenner. In seiner täglichen Arbeit besucht er die zahlreichen, überwiegend kleinen und mittleren Betriebe und informiert sich über Produkte, Dienstleistungen, Herstellungsverfahren oder Vertriebsstrukturen, um dann gemeinsam mit den Betrieben auszuloten, welche Servicedienstleistungen oder welcher Experte aus dem WiR-Netzwerk im jeweiligen Fall weiterhelfen könnte. „Viele unserer KMU‘s haben häufig eingeschränkte oder gar keine Möglichkeiten, Innovationen und technische Entwicklungen mit eigenen Mitteln systematisch voranzutreiben“, beschreibt Hölz die Situation. Mehr als 90 Prozent dieser Betriebe haben weniger als 50 Mitarbeiter. Vor diesem Hintergrund wird die WiR als Mittler aktiv, schafft Kontakte zu Hochschulen und/oder organisiert Unterstützung durch Experten. Mittlerweile sind auf diese Weise mehr als 800 aktive Firmenkontakte mit weit über 11.000 Beratungsstunden zustande gekommen. „Ohne die tatkräftige finanzielle Unterstützung insbesondere durch die Kreissparkasse Ravensburg und den Landkreis könnten wir das alles nicht
leisten“, sagt Hölz, der mit der Einwerbung von projektbezogenen Landes- und EU-Mitteln über ein drittes finanzielles Standbein verfügt. Projektorientiert arbeitet die WiR auch auf regionaler Ebene mit anderen Institutionen, Wirtschaftsförderungen und den Kammern eng zusammen. Unter dem Slogan „Karriere im Süden“ wirbt sie regelmäßig bundesweit mit dem Ziel, qualifizierte Nachwuchskräfte auf die attraktiven Arbeitsplätze der Unternehmen in der Region aufmerksam zu machen. Seit rund 10 Jahren ist zudem die Kontaktstelle Frau und Beruf Ravensburg bei der WiR angesiedelt. Operatives Oberziel der Kontaktstelle ist die Erschließung von weiblichen Fach- und Führungskräften für die Wirtschaft. Neben (Neu)-Orientierungen und Karriereplanung unterstützt sie vor allem beim Wiedereinstieg nach der Familien- oder Pflegephase sowie bei der Entwicklung von Lösungsansätzen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Mit Hilfe der regionalen Steinbeishochschultransfergesellschaft (HTrans) an der Hochschule Ravensburg-Weingarten, deren operative Geschäftsführung bei der WiR liegt, soll den Unternehmen im Landkreis die Verfügbarkeit von Ravensburg | Standort Deutschland 135
praxisorientierten Forschungsressourcen an der Hochschule Ravensburg-Weingarten noch transparenter dargestellt werden. Andererseits soll mit Hilfe der neuen Gesellschaft jungen Unternehmen eine einfach nutzbare Informationsplattform für die ersten Unternehmensjahre angeboten werden.
Standortentwicklung für die Zukunft Als zukunftsorientierter Arbeits- und Lebensraum bietet das kup.Ravensburg maßgeschneiderte, hochflexible und moderne Raumprogramme sowie einen 450 Quadtratmeter großen Co-Working-Bereich.
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Auch zukünftig wird die WiR ihre Servicedienstleistungen für Unternehmen bereitstellen, wobei das Angebot, das von der Technologieberatung über die Förderprogramminformation bis hin zu betriebswirtschaftlichen Fragestellungen reicht, laufend ergänzt und weiter verbessert wird. Jüngstes Kind im Portfolio ist ein Standortangebot für junge Unternehmen und Start-ups, das die WiR zukünftig in Zusammenarbeit mit weiteren Netzwerkpartnern (PRISMA GmbH, Stiftung Liebenau, Steinbeis, Stadt Ravensburg, Hochschule Ravensburg - Weingarten sowie bwcon) im kup.Ravensburg anbietet. Das kup. Ravensburg, im Herzen von Ravensburg, versteht sich als moderne Impulsplattform für innovative, technologieorientierte und kreative Unternehmen. Als zukunftsorientierter Arbeits- und Lebensraum bietet das kup.Ravensburg maßgeschneiderte, hochflexible und moderne Raumprogramme sowie einen 450 Quadratmeter großen Co-Working-Bereich. In diesem stehen den Unternehmen Tages-, Wochen oder Monatsmiettickets für voll ausgestattete Arbeitsplätze im Rahmen einer hybriden Arbeitswelt zur Verfügung. Ergänzt wird dieses mit einer zeitlich befristeten Anschubförderung hinterlegte Mietangebot durch begleitende Workshops und Weiterbildungsseminare rund um das Themenfeld „Junge Unternehmen“. Ziel ist es, die Interaktion zwischen Menschen aus verschiedenen Bereichen zu fördern, wovon letztlich jeder Einzelne profitieren kann – auf unterschiedliche Weise und doch gemeinsam mit anderen, wobei die Nutzung stets zeitlich flexibel und unverbindlich bleibt.
LANDKREIS RAVENSBURG
FACTS & FIGURES Fläche und Einwohner Größe des Kreises 163.200 ha, Gemeinden 39 (davon 4 große Kreisstädte) Einwohner (03/2016) 280.633, Bevölkerungsdichte 172 Einwohner pro km², Ausländeranteil (2016) 9,5 % Landrat Harald Sievers Kreistag 72 Mitglieder Wohnbevölkerung (Altersklassen) Stand 2015 Unter 18: 50.143/17,95 %, 18-40: 75.733/27,12 % 40-65: 99.885/35,58 % 65 und älter: 53.535/19,17 %
Arbeitslosenquote 2017 2,9 % Verkehrserschließung Bundesautobahnen 64 km (A 96), Bundesstraßen 147 km, Landesstraßen 469 km, Kreisstraßen 645 km Überregionale Flugverkehrsanbindung Friedrichshafen: Entfernung von Ravensburg 17 km, Memmingen: Entfernung von Ravensburg 72 km Schienenstrecken 751: Ulm-Aulendorf-Friedrichshafen (Südbahn), 753: Aulendorf-Kißlegg-Hergatz, 766: Aulendorf-Sigmaringen-Tübingen, 971: Augsburg-Memmingen-Kißlegg-Lindau
Wirtschaft Erwerbstätige insgesamt (2016) 159.600, davon Land- und Forstwirtschaft 4.500, Produzierendes Gewerbe 48.200, Dienstleistungsbereiche 106.900 Handwerk (2016) Unternehmen 3.890 Beschäftigte 20.000 Hochschulen Hochschule für Technik, Wirtschaft und Sozialwesen in Ravens burg-Weingarten | Pädagogische Hochschule in Weingarten | Duale Hochschule Ravensburg | Naturwissenschaftlich-Technische Akademie in Isny
WIRTSCHAFTSRAUM LANDKREIS SIGMARINGEN DER STARKE NORDEN IN DER VIERLÄNDERREGION BODENSEE
An der Schnittstelle zwischen der Metropolregion Stuttgart und der Vierländerregion Bodensee, zentral in Süddeutschland gelegen, befindet sich der Landkreis Sigmaringen. Mit seinen über 130.000 Einwohnern, 25 Kommunen, einer Hochschule und über 65.000 Erwerbstätigen ist der Landkreis eine dynamisch wachsende Region im westlichen Oberschwaben. Der starke Anstieg der Beschäftigungszahlen, bei gleichzeitig unterdurchschnittlicher Arbeitslosigkeit verdeutlicht, dass eine florierende Wirtschaft nicht im Widerspruch zu einer schönen Landschaft stehen muss. Durch die engen Verflechtungen mit dem Wirtschaftsraum Bodensee besteht für den Wirtschaftsraum Landkreis Sigmaringen ein enormes Potenzial an qualifizierten Fachkräften.
Würzburg Karlsruhe
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Würzburg
Stuttgart
Tübingen
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München Ulm
B27 B313 B32
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A81 VillingenSchwenningen
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Balingen Biberach
Freiburg
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B311
B313
Memmingen
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Wirtschaftsraum Landkreis Sigmaringen
Tuttlingen
München
B30 B465
B32
Ravensburg
Platz für Industrie im Norden des Bodensees Expertenmeinungen bestätigen: Die Vierländerregion Bodensee ist ein Hot Spot. Und der Landkreis Sigmaringen hat anderen vor allem eines voraus: Er kann attraktive Industrie- und Gewerbeflächen anbieten. In den verschiedenen Städten und Gemeinden verfügt der Landkreis über mehr als 100 Hektar Grundstücksflächen, auf die Industrie und Gewerbe sofort bauen können. Und man kann hier bauen, wie es einem passt – hoch und breit. Und wenn dann erst einmal produziert wird, dann darf auch Krach gemacht werden, wenn es nötig ist. Zu haben ist das alles für einen vergleichsweise günstigen Preis – und das mit allen Qualitäten, die die Vierländerregion Bodensee zu bieten hat. Zusätzlich dazu verfügt der Landkreis Sigmaringen über den Regio Airport Mengen, der kurze Wege zu Geschäftspartnern schafft. Zu betonen sind auch die günstigen Rahmenbedingungen, die bei einer Unternehmensansiedlung wichtig sind. Mit der Hochschule Albstadt-Sigmaringen hat man einen hervorragenden Partner im Landkreis, der nicht nur junge Fachkräfte ausbildet, sondern Berufstätigen auch die Möglichkeit zum berufsbegleitenden Studium gibt. Für Interessierte ist die WIS GmbH der zuverlässige Ansprechpartner. Sie begleitet und unterstützt unternehmerische Vorhaben von der Planungsphase bis zur Realisierung durch umfassende Beratung, Herstellung von Kontakten zu öffentlichen Stellen und Kooperationspartnern sowie mit Angeboten beziehungsweise Vermittlung geeigenter Standorte und Immobilien.
138 Standort Deutschland | WIS Sigmaringen
A81
B31
B33
Singen
B33
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Konstanz
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Friedrichshafen
Kempten
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Bregenz
Zürich Innsbruck
Für Unternehmen, die im Norden der Vierländerregion Bodensee großzügige Industrieflächen brauchen, hat die WIS GmbH den Investorenatlas aufgelegt. Dort sind alle TOP-Standorte ausführlich dargestellt. Ein Exemplar des neuen Investorenatlas kann kostenfrei unter info@ wis-sigmaringen.de oder 07571/728900 angefordert werden. Weitere Flächen in der Bodenseeregion sind auch zu finden unter www. immoportal-bodensee.net
Wirtschaftsstandort Land
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Die Fachkräftesicherung in der
WIS Sigmaringen | Standort Deutschland 139
KONTAKT Unternehmerverband Landkreis Sigmaringen (UVS) Geschäftsstelle Fürst-Wilhelm-Straße 12 D-72488 Sigmaringen info@unternehmerverband-sigmaringen.de www.unternehmerverband-sigmaringen.de
Wirtschaftsförderungs- und Standortmarketinggesellschaft Landkreis Sigmaringen mbH Fürst-Wilhelm-Straße 12 D-72488 Sigmaringen Tel. +49 (0) 7571 728900 info@wis-sigmaringen.de www.wis-sigmaringen.de
DIE UVS-JUNGSPUNDE
IM LANDKREIS SIGMARINGEN
Der Unternehmerverband Landkreis Sigmaringen (UVS) bietet Unternehmern seit nun gut zwei Jahren mit seinem Erfolgsformat „Morgenstund“ eine Plattform für Networking und Kontaktaustausch an. Dieses Format ist besonders auf Inhaber und Geschäftsführer regionaler Unternehmen fokussiert. Jetzt startet der UVS ein neues Vorhaben für die „Next Generation“, die Jungspunde der Region. Das Format UVS-Jungspunde richtet sich an die Nachfolger der Familien- und Mittelstandsunternehmen, aber auch an aufstrebende Jungunternehmer. Eine junge Zielgruppe, die im UVS-Netzwerk mitberücksichtigt werden muss. Die Vorstellung und der Start des Vorhabens erfolgten auf dem Unternehmerabend des UVS, dem „Stelldichein“ am 24. Oktober 2017. Erste Projekte der UVS-Jungspunde sind für 2018 geplant, dabei soll das Ken-
140 Standort Deutschland | WIS Sigmaringen
nenlernen und der Austausch im Vordergrund stehen. Ziel ist es, der neuen Generation ihr eigenes Netzwerk bereitzustellen und sie damit auch in das Feld der „Morgenstund-Teilnehmer“ besser zu integrieren. Kim Wiehl aus Bingen und Matthias Müller aus Ostrach präsentieren sich als Gesichter der UVS-Jungspunde. Dr. Bernhard Kräußlich, UVS-Geschäftsführer und Projektleiterin Susanne Schwanz haben sich mit der „Next Generation“ unterhalten.
Das Format UVS-Jungspunde richtet sich an die Nachfolger der Familien- und Mittelstandsunternehmen, aber auch an aufstrebende Jungunternehmer.
Frau Wiehl, als wir Sie vor einigen Monaten im Rahmen einer Morgenstund auf das Thema Jungspunde angesprochen haben, war Ihre Reaktion sofort: „Klar! Da mach ich mit!“ Was hat Sie so schnell überzeugt? K. Wiehl: „Im persönlichen Umfeld gibt es ja viele Netzwerke. Ob das die Familie und Freunde sind oder ein Verein oder die Musikgruppe letztlich sind das ja alles gewachsene Strukturen. Als Unternehmerin gilt es, diese persönlichen Kontakte erst aufzubauen. Und die Morgenstund ist für mich natürlich eine gute Möglichkeit, jetzt schon wichtige persönliche Kontakte hier in der Region zu knüpfen.“ Herr Müller, durch die Ausbildungskooperation Ostrach wissen Sie bereits um die Bedeutung von guten Netzwerken. Können Sie dazu nochmal was sagen? M. Müller: „Vor gut zwei Jahren haben sich die Unternehmen Neher, HFM, Schnetz und Tegos zusammengeschlossen, um jungen Menschen mit handwerklichem Geschick und einem ausgeprägtem räumlichen Vorstellungsvermögen einen guten Einstieg in das Berufsleben zu ermöglichen. Ob technischer Modellbauer, Produktdesigner oder Zerspanungsmechaniker – um nur einige zu nennen: Mit der Aus-
bildungskooperation bieten wir Auszubildenden die Möglichkeit, die Wertschöpfungskette der Firmen kennenzulernen und von den unterschiedlichen Einsatzgebieten der beteiligten Firmen zu profitieren. Voraussetzung für solch eine zum Teil komplexe und anspruchsvolle Zusammenarbeit sind aber solide persönliche Kontakte zwischen den Verantwortlichen in den einzelnen Unternehmen. Daher war ich von der Idee der Jungspunde sofort begeistert.“ Was steckt denn nun konkret hinter den UVS-Jungspunden? M. Müller: „Der UVS vernetzt ja mit der Morgenstund und dem Stelldichein die Unternehmer schon sehr erfolgreich. Mit den Jungspunden wollen wir aber auch der nächsten Generation ein Forum für den Erfahrungsaustausch bieten. Einen Jungunternehmer beschäftigen unter Umständen andere Themen als einen erfahrenen Geschäftsführer. Daher wollen wir hier in Ergänzung zu den bestehenden Formaten den Versuch wagen, ein neues Netzwerk zu etablieren.“ Wie soll das denn konkret aussehen? K. Wiehl: „Also unser erster Schritt besteht darin, die Next Generation zunächst einmal miteinander bekannt zu machen. Wir planen im April nächsten Jahres eine kurze Exkursion. Wir wollen uns einfach mal zwei Tage Zeit nehmen und eine andere Wirtschaftsregion ansehen, Unternehmen besichtigen und uns Anregungen für den eigenen Betrieb holen. Und dabei wollen wir aber auch dem persönlichen Kennenlernen einen gebührenden Platz einräumen.“ Wollen auch Sie ein UVS-Jungspund werden? Dann melden Sie sich bei uns. Die UVS-Jungspunde freuen sich auf Sie!
WIS Sigmaringen | Standort Deutschland 141
WFS-WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG
DER STADT SIGMARINGEN
INTERVIEW MIT ALEJANDRO PALACIOS-TOVAR, GESCHÄFTSFÜHRER WFS
KONTAKT WFS-Wirtschaftsförderung Sigmaringen GmbH & Co. KG ehem. Graf-StauffenbergKaserne/Gebäude 81 Binger Straße 28 D-72488 Sigmaringen Tel. +49 (0) 7571 6852171 www.wifoe-sigmaringen.de www.innocamp-sigmaringen.de
Herr Alejandro Palacios-Tovar, seit rund einem Jahr sind Sie Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Sigmaringen (WFS). Wo setzen Sie die Schwerpunkte und wie ist die Wirtschaftsförderung organisiert? Als Partner der Wirtschaft ist die Wirtschaftsförderung erster Ansprechpartner für die Belange der Sigmaringer Unternehmen, für ansiedlungsinteressierte Firmen sowie für Existenzgründerinnen und -gründer. Als kompetenter Ansprechpartner stehen wir mit unserem umfassenden Serviceangebot gerne in Fragen rund um Wirtschaft und Arbeit zur Verfügung. Die WFS ist mit der Gründung Mitte 2014 und der Inbetriebnahme im Jahr 2015 ein noch recht junges Unternehmen. Wir sind eine eigenständige Tochtergesellschaft der Stadt Sigmaringen und widmen uns vor allem drei großen, thematischen Schwerpunkten. Das sind die allgemeine Wirtschaftsförderung mit Bestandspflege sowie Umund Ansiedlung von Unternehmen im Wirtschaftsraum der Stadt Sigmaringen. Das Leerstandsmanagement, zum einen für freie Flächen in der Innenstadt, zum anderen für neu entstehende Gewerbeflächen. Und dem Technologie- und Innovationscampus „InnoCamp Sigmaringen“, wo wir für die Vermarktung und den Betrieb zuständig sind. Im Zuge dessen widmen wir uns noch einem weiteren Projekt, das auf dem Gelände umgesetz werden wird, die Konversion seitens der Stadt. Hierbei ist unsere Hauptaufgabe die Vermarktung und Umsetzung der geplanten Nachnutzung der ehemaligen Graf-Stauffenberg-Kaserne. Unsere Aufgaben sind also sehr breit gefächert. Um ihnen gerecht zu werden, soll die Gesellschaft auch noch weiter wachsen. Die Stadt Sigmaringen hat großes Potential und wir stehen vor großen Herausforderungen. Das ist nicht immer einfach, aber machbar und spannend. In
142 Standort Deutschland | Wirtschaftsförderung Sigmaringen
meinem ersten Jahr hier konnte ich ein großes Interesse an der Standortweiterentwicklung feststellen, das ist sehr positiv. Das Projekt InnoCamp Sigmaringen wurde im Jahr 2015 im RegioWIN Wettbewerb des Landes Baden-Württemberg als Leuchtturmprojekt ausgezeichnet. Was verbirgt sich dahinter? Das Projekt ist ein im Rahmen des europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördertes Gemeinschaftsprojekt der Stadt Sigmaringen (Projektträger), der WFS-Wirtschaftsförderung der Stadt Sigmaringen (Projektbetreiber) und der Hochschule Albstadt-Sigmaringen (Projektpartner). Im Rahmen der Auszeichnung wurden dem Projekt sieben Millionen Euro Fördergelder zugesprochen – ein großes Glück für die Entwicklung des Standortes Sigmaringen. Auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne werden ein Innovations- und Technologiezentrum (ITZ), eine Modellfabrik und eine Akademie für wissenschaftliche Weiterbildung entstehen. Das alles läuft in sehr enger Zusammenarbeit mit der Hochschule Albstadt-Sigmaringen. Die räumliche Lage ist günstig. Das Gelände der Hochschule grenzt direkt an den geplanten „InnoCamp Sigmaringen“ an. Um die Zusammenarbeit und den Austausch noch einfacher zu machen, wird voraussichtlich eine Brücke die beiden Areale verbinden. Im geplanten ITZ werden Ausgründungen aus der Hochschule eine Möglichkeit geben, sich direkt in Sigmaringen niederzulassen. Die Inbetriebnahme des Gebäudes ist für das zweite Quartal 2018 geplant. In der Modellfabrik entstehen Labore zu den Schwerpunkten der Hochschule erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Facility Management und Lebensmittelindus-
trie. Es sollen hier im tatsächlichen Sinne des Wortes „Brücken geschlagen“ werden zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Zudem können z.B. die Gestaltung effizienter und nachhaltiger Produktionsketten und neue Möglichkeiten der Wertschöpfung simuliert und erprobt werden. Und die Akademie bietet ein breites Weiterbildungsangebot zu den Schwerpunkten der Modellfabrik und der Hochschule an. Hier findet bereits ein reger Austausch mit den Professoren der verschiedenen Fachrichtungen statt. Das laufende Angebot der Akademie gestaltet sich momentan im Bereich der Innovation mit einer laufenden Innovationswerkstatt und im Bereich der Digitalisierung mit der Seminarreihe e-business Lotse. Zudem betreiben wir die Initiative des Innovationsclusters SIGnovativ mit gerade 25 Mitglieder, die sich zu verschiedenen von uns organisierten Anlässe regelmäßig treffen. Die Gebäude der Modellfabrik und der Akademie werden als solche Anfang 2020 in Betrieb gehen. Sie sind gebürtig aus Kolumbien und waren in Ihrer Ausbildung und Ihrem bisherigen beruflichen Leben auf der ganzen Welt unterwegs – in Shanghai, Madrid, Bogotá ... Was führt Sie nach Sigmaringen? Bevor ich nach Sigmaringen kam, haben meine Familie und ich in Stuttgart gelebt. Schon zu dieser Zeit war ich immer wieder zu Besuch in Sigmaringen. Mit Freunden, die uns besuchten, haben wir des Öfteren Heidelberg, Sigmaringen und Tübingen besucht – die drei Schloss- und Fluss-Städte sozusagen. Daher hatte ich schon immer ein positives Bild von Sigmaringen. Und im Zuge meiner Arbeit als Unternehmer hatte ich von jeher viel mit Wirtschaftsförderungen, internationale Unternehmen und Organisationen, Handelskammern, Botschaften und Wirtschaftsverbände zu tun. Darüber habe ich schließlich von der Stelle in Sigmaringen erfahren. Das klang von Anfang an spannend für mich, die gesetzten Schwerpunkte, der Aufbau eines Technologie- und Innovationszentrums in einer Stadt mit so viel Potential haben mich gereizt. Außerdem stand ich bis dahin immer auf der „anderen Seite“. Ich denke, dass ich von den eigenen Erfahrungen als Unternehmer profitieren kann, um hier die Wirtschaft und die Verwaltung an einen Tisch zu bringen und zu vermitteln. Und es gibt natürlich einen sehr wichtigen weiteren Grund: Die Familie. Meine Frau kannte die Hochschule bereits. Und die Wohnsituation mit Kindern ist in Sigmaringen optimal. Manche Mühlen mahlen hier vielleicht langsamer als in einer Großstadt. Aber hier gibt es viele „hidden champions“, die sehr konsequent in ihrem Tempo arbeiten und damit seit Jahrzehnten erfolgreich am Markt sind. Ich habe die Standortvorteile, wirtschaftlich und persönlich, sehr schnell schätzen gelernt. Und mit dieser Begeisterung spreche ich auch mit potentiellen Unternehmern. Die Aufgaben der WFS umfassen auch das Leerstandmanagement in der Innenstadt und die allgemeinen Wirtschaftsförderung. Wo liegen hier die Herausforderungen? Ziel ist es die Frequenz in der Innenstadt aber auch die Aufenthaltsqualität und den Aufbau des Erlebnisfaktors zu erhöhen. Das Angebot der Innenstadt soll den Studenten der Hochschule aber auch aller weiteren schulischen und sonstige Einrichtungen sowie den Unternehmen in der Stadt gerecht werden. Die etwas ältere Generation, die (Erlebnis)Touristen und die Kauflustigen aus Sigmaringen und seiner Einzugsregion stellen ein weiteres Potential dar. Die Hochschule liegt außerhalb, viele Studenten fahren übers Wochenende nach Hause und kommen kaum in die Innenstadt. Die Gastronomie und der Einzelhandel profitieren wenig bis gar nicht von ihnen. Hier versuchen wir gegenzusteuern, eine gewisse Szene zu schaffen. Wir haben mit der Modefachschule, der Zollschule, und der Hochschule mehrere Einrichtungen von überregionaler Bedeutung – das muss auch in der Stadt ankommen. Da gibt es noch viel zu tun. Dazu gehört auch eine gezielte Auswahl der Ladengeschäfte und Mieter in der Innenstadt oder der Ausbau des studentischen Wohnens. Hier sammeln wir noch Erfahrungswerte und zählen auf Synergien mit den großen Projekten wie „InnoCamp Sigmaringen“ und der Konversion des Kasernengeländes.
„In meinem ersten Jahr hier konnte ich ein großes Interesse an der Standortweiterentwicklung feststellen, das ist sehr positiv.“
Alejandro Palacios-Tovar Themen wie die Digitalisierung und der demografische Wandel zeichnen sich als große Herausforderung für die Innenstadt ab. Basierend auf den verschiedenen Studien (GMA, Imakomm, usw.) aber auch auf dem regen Austausch mit den Händlern und Akteuren in der Innenstadt, unterstützt die WFS mit ihrer Tätigkeit branchenbezogene Entwicklungspotentiale beim Leerstand. Zudem werden begleitende Maßnahmen wie Seminare sowie regelmäßige Netzwerktreffen angeboten, die den Händlern neue Perspektiven ermöglichen sollen. Mit der Ansiedlung von interessanten und unterschiedlichen Unternehmen soll eine langfristige Perspektive geschaffen werden, nicht nur um die Studenten und Schüler in der Stadt zu behalten, sondern auch um qualifizierte Arbeitskäfte in die Stadt zu locken. Auch das Thema Hotels in Sigmaringen wird konsequent strukturiert – „Sigmaringen als Gastgeber für Freunde und Geschäftspartner“. Über langjährige Kontakte zu vielen Wirtschaftsvertretern habe ich erlebt, dass Konferenzen und Fachtagungen aussagekräftige Werbung für einen Standort bedeuten. Die Kapazitäten sind vorhanden. Jetzt gilt es, sie zu nutzen und auszubauen. Ein großer Vorteil der Stadt Sigmaringen beim Thema der allgemeinen Wirtschaftsförderung ist die Tatsache, dass wir ausreichend Flächen zur Verfügung haben. Mit dem Gelände der ehemaligen Graf-Stauffenberg-Kaserne werden sich diese stark vergrößern und das Gewerbegebiet Wachtelhau ist bereits voll erschlossen. Da können Unternehmer zu günstigen Konditionen direkt loslegen. Die Konversion der .Graf-Stauffenberg-Kaserne seitens der Stadt ist ein umfangreiches Projekt der WFS. Wie geht diese Umwandlung vor sich? Das Projekt „InnoCamp Sigmaringen“ macht nur einen kleinen Teil der geplanten Umnutzung des ehemaligen Kasernengeländes aus. Allein auf der Gemarkung Sigmaringen handelt es sich um eine Fläche von rund 129 ha, von der rund 67 ha bebaut sind. Hinzu kommen 25 ha auf der Gemarkung der Gemeinde Bingen und 61 ha auf der Gemarkung der Gemeinde Sigmaringendorf. Eine solche Fläche darf die Stadt Sigmaringen ohne Abstimmung mit dem Regionalverband Bodensee-Oberschwaben nicht ausweisen. Daher wurde zusammen mit acht umliegenden Gemeinden der Zweckverband „interkommunales Gewerbegebiet der ehem. GSK“ gegründet, der nun – neben der Stadt Sigmaringen - Hausherr eines Teils der Flächen ist. Wir wurden mit der Koordination und Steuerung der Umnutzung seitens der Stadt Sigmaringen betraut. Konkret ist eine Mischnutzung mit Büros, Forschungs- und Bildungseinrichtungen, Wohnen und Dienstleistungen, ergänzenden Gesundheitsnutzungen sowie Gewerbe und Industrie vorgesehen. Es bieten sich immense Gestaltungsmöglichkeiten, umfassende Sport und Freizeitmöglichkeiten und ökologische Ausgleichsflächen werden geschaffen. Wir legen aber auch großen Wert auf eine gewisse Wertschöpfung auf dem Gelände und suchen gezielt zukunftsträchtige Unternehmen u.a. aus dem Bereich der erneuerbaren Energien, der Lebensmittelindustrie, Biomedical, usw. Wir wünschen uns Zuzug und Ansiedlung, aber nicht um jeden Preis. Wirtschaftsförderung Sigmaringen | Standort Deutschland 143
PFULLENDORF INDUSTRIESTANDORT MIT HERAUSRAGENDER LEBENSQUALITÄT
KONTAKT Stadt Pfullendorf Kirchplatz 1 D-88630 Pfullendorf www.pfullendorf.de
Das Mittelzentrum Pfullendorf ist mit 13.170 Einwohnern die drittgrößte Stadt im Landkreis Sigmaringen. Geprägt ist der Wirtschaftsstandort mit mehr als 6.500 Arbeitsplätzen von großer Dynamik und Wachstumsstärke. Neben den international agierenden Großunternehmen fußt die Wirtschaftskraft des Standortes auch auf einem gesunden Mittelstand mit einigen hundert mittleren, kleinen und Kleinst-Unternehmen. Viele Expansionsvorhaben und Neuansiedlungen sprechen für ein attraktives Investitionsklima, das durch eine wirtschaftsfreundliche Politik und Verwaltung unterstützt wird.
Thomas Kugler Bürgermeister / Mayor Tel. +49 (0) 7552 251002 info@stadt-pfullendorf.de Bernd Mathieu Wirtschaftsförderer / Business Developer Tel. +49 (0) 7552 251111 bernd.mathieu@ stadt-pfullendorf.de
144 Standort Deutschland | Pfullendorf
Um die stete Versorgung mit Fachkräften sicherzustellen, organisiert eine stark aufgestellte Wirtschaftsinitiative (WIP) die jährlich stattfindende Ausbildungsbörse. Auch die Pfullendorfer Wirtschaftsgespräche und die alle zwei Jahre ausgetragene Seepark-Schau gibt den ansässigen Unternehmen die Möglichkeit, sich zu präsentieren. In diesem Jahr findet die Seepark-Schau am 12. und 13. Mai statt. Die sehr gute wirtschaftliche Situation des Standortes verlangt nach weiterem Expansionspotential für Unternehmen. Das Industriegebiet Mengener Straße mit
Foto: Achim Mende
Links: Mengener Straße – Industriegebiet mit Perspektiven, unten: Das Leben in der historischen Altstadt genießen
einer Gesamtfläche von 13 Hektar bietet mit dem größten Industrieflächenangebot in der Bodenseeregion erstklassige Investitions- und Expansionsmöglichkeiten mit sämtlichen Anschlüssen (Gas, Breitband, Strom, Wasser) auf einem leistungsfähigen Niveau. Bislang sind circa 5 Hektar der aktuell verfügbaren 13 Hektar veräußert. In der Bauleitplanung sind insgesamt 45 Hektar Industriefläche ausgewiesen. Einhergehend mit dem steten Wachstum des Wirtschaftsstandortes ist auch die Nachfrage nach bezahlbaren Wohnbaugrundstücken in Pfullendorf nach wie vor ungebrochen. Auch durch das stadteigene Wohnbauförderprogramm mit Zahlung eines Kinderzuschusses für Bauplatzkäufer wird ein deutliches Zeichen der Familienfreundlichkeit in der Stadt Pfullendorf gesetzt. Die intakte Infrastruktur mit attraktivem Natur- und Freizeitraum, mit Seepark und Waldfreibad, vielseitigen Bildungs-, Erholungs- und Kulturangeboten und die malerische Altstadt sind weitere Aspekte, die für Pfullendorf sprechen. Abgerundet wird die herausragende (Lebens-)Qualität des wirtschaftstärksten Standortes in der Region Nördlicher Bodensee von einem breiten Angebot an Einkaufsmöglichkeiten, einer vollständig ausgebauten Schul- und Ausbildungsinfrastruktur und einem aktiven Sozialleben.
European Energy Award Durch die Teilnahme am European Energy Award hat sich die Stadt Pfullendorf nachhaltige Ziele für die Themen Klimaschutz und Ökologie gesetzt. Gleichfalls will die Stadt eine Vorbildfunktion gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern wahrnehmen und auch dokumentieren. Im Mittelpunkt steht dabei nicht nur die Verbesserung der Energieeffizienz von städtischen Gebäuden und Liegenschaften, sondern auch von Prozessen in und um die Verwaltung. Durch den Energy Award als ein Instrument zur systematischen Analyse, soll die städtische Verwaltung nach innen und außen transparenter und auch sensibler werden, was den Umgang mit Energien und Ressourcen betrifft. Um dies zu erreichen wurde in Zusammenarbeit mit der Energieagentur Sigmaringen / Ravensburg, ein energiepolitscher Maßnahmenkatalog erstellt, den es im vergangenen Jahr galt, abzuarbeiten und der auch für zukünftige Ziele und Entwicklungen seine Bedeutung nicht verliert. Im Juli wurden durch den externen Auditor Herrn Leonard Meyer bereits erreichte Ziele und Maßnahmen geprüft und der Stadt Pfullendorf die Zertifizierung mit 64,5 von effektiv 65 möglichen Punkten erteilt. Die feierliche Übergabe des European Energy Awards samt Überreichung der blauen Ortstafel wird im Februar 2018 erfolgen.
Pfullendorf | Standort Deutschland 145
INDUSTRIEPARK NÖRDLICHER BODENSEE INVESTIEREN AM RICHTIGEN STANDORT
Der neue Industriepark Nördlicher Bodensee befindet sich im nahen Umland des Bodensees. Hier ist Raum für Investition auf bis zu 61 Hektar zusammenhängender Fläche.
KONTAKT Industriepark Nördlicher Bodensee Stadt Meßkirch Conradin-Kreutzer-Straße 1 D-88605 Meßkirch www.messkirch.de www.industrieparknoerdlicher-bodensee.de Arne Zwick Bürgermeister Tel. +49 (0) 7575 20621 Arne.Zwick@messkirch.de
Starke Wirtschaftsunternehmen, die in ihrem Segment teilweise zu den Weltmarktführern gehören, haben sich im Norden der Vierländerregion angesiedelt oder sind sogar hier gegründet worden. Und mitten in der Ferienregion Bodensee und Donautal zu wohnen und zu arbeiten bewirkt eine respektable Fachkräftebindung. Hinzu kommt der nahegelegene Hochschulstandort Albstadt-Sigmaringen, welcher qualifizierten Nachwuchs garantiert. Warum sich dieser Standort besonders eignet? Highspeed-Internet über Glasfaserhausanschluss Maximale industrielle und gewerbliche Nutzung Kommunale Wirtschaftsförderung und Verfahrensunterstützung Beste Infrastruktur in landschaftlich reizvoller Lage Noch mehr Vorteile? Attraktive Wohnbaugebiete & Freizeitangebote Bildungsqualität durch Angebot sämtlicher Schul- arten sowie nahegelegene Hector-Akademie und Hochschulstandorte
Anna-Maria Merz Wirtschaftsförderung Tel. +49 (0) 7575 20628 merz@messkirch.de
Investieren
Arbeiten
Leben 146 Standort Deutschland | Meßkirch
Komplettes ärztliches Versorgungsnetz, Kreis- krankenhaus in Sigmaringen Kulturelle Highlights und Sehenswürdigkeiten Im Zentrum der Ballungsräume München, Stuttgart und Zürich bietet der Wirtschaftsstandort Industriepark Nördlicher Bodensee eine optimale Lage. Der internationale Flughafen Stuttgart sowie der Flughafen Friedrichshafen, kurze Wege zur Autobahn und die direkte Anbindung an der Schnittstelle der B 311 mit der B 313 bei Meßkirch sind ideale Voraussetzungen.
❯ ENGLISH SUMMARY The new industrial park "Nördlicher Bodensee" is located close to Lake Constance. It offers room for investments on 61 hectares of contiguous land. The industrial park is situated ideally between the conurbations of Munich, Stuttgart and Zurich with excellent transport connections. Major industrial firms, some of which are global market leaders in their field, have moved to the district or were even founded here. Qualified employees have the advantage of living and working at the heart of the holiday region of Lake Constance and the Danube valley. In addition, the university town of Albstadt-Sigmaringen is nearby, guaranteeing a supply of qualified future employees.
IM LAND DER (NACHWUCHS)-TÜFTLER SCHÜLERFORSCHUNG MADE IN BAD SAULGAU Als das Schülerforschungszentrum (SFZ) Südwürttemberg e.V. 1999 in Bad Saulgau gegründet wurde, ahnte niemand, dass 17 Jahre später eine Moderatorin im größten Congresscenter Abu Dhabis sich schwertun würde mit den vielen Üs im Namen. Im Publikum: Neben dem damaligen UN-Generalsekretär Ban Ki-moon und zahlreichen Staatsoberhäuptern auch SFZ-Nachwuchsforscher. Dann der entscheidende Satz: „The Winner is: Schuelerforschungszentrum Suedwuerttemberg“. Das SFZ hatte den „Zayed Future Energy Prize 2016“ gewonnen – ein mit 100.000 US-Dollar dotierter Preis, der jährlich von den Vereinigten Arabischen Emiraten für Ideen zur Energiesicherung vergeben wird. Die erfolgreichen Nachwuchsforscher sind Jugendliche, die sich weit über das normale Schulniveau hinaus für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik interessieren. In Südwürttemberg können sie ihr Interesse an mittlerweile acht SFZ-Standorten ausleben. Das Besondere: Schulart und Noten spielen dabei keine Rolle. Und: Alles ist kostenlos! Denn Bildung muss, so die SFZ-Philosophie, unabhängig sein vom Geldbeutel der Eltern. Die SFZ-Idee stammt von Rudi Lehn, damals Physik- und Mathelehrer am Störck-Gymnasium in Bad Saulgau. Die von ihm gegründete, schulübergreifende Physik-AG war ein voller Erfolg. Sieben Mal haben die Schüler seitdem die Physik-WM (International Young Physicists‘ Tournament) gewonnen. Schnell erweiterte sich das Angebot um weitere Fächer – die Geburtsstunde des SFZ e.V.. Mit der Gründung des Vereins wurden öffentliche Gelder beantragt und Sponsoren gesucht. Die Stadt Bad Saulgau und der Landkreis Sigmaringen erkannten das Potential der Einrichtung und unterstützen seitdem finanziell und durch die Bereitstellung eigener Räume. Inzwischen sind Privatpersonen, Firmen, Städte und Landkreise dem SFZ beigetreten. Mehr als 500 Jugendliche forschen, tüfteln und erfinden an acht Standorten in Reutlingen, Ulm, Tuttlingen, Bad Saulgau, Ochsenhausen, Überlingen, Friedrichshafen und Wangen. Betreut werden sie durch ca. 60 Lehrer und ebenso viele ehrenamtliche Kräfte – mit beachtlichem Erfolg:
Im vergangenen Schuljahr nahmen ca. 300 SFZler an nationalen und internationalen Wettbewerben teil. Die in Abu Dhabi ausgezeichnete Projektidee ist mittlerweile umgesetzt. In Ochsenhausen steht ein 5 Meter hohes Wasserrad, das sauberen Strom ins Netz einspeist, und in Bad Saulgau eine SFZ-eigene Windkraftanlage. In Überlingen entstand ein Kraftwerk, das überschüssige Energie aus regenerativen Quellen in Methan umwandelt und speichert. Ulmer und Bad Saulgauer Schüler haben die Steuerungs-Software entwickelt. Künftig sollen SFZ-Besucher die Möglichkeit haben, den Energie-Verbrauch eigenhändig zu verändern und live zu beobachten, wie das Netzwerk aus Produzenten und Verbrauchern funktioniert. Das Energy Grid bleibt aber offen für neue Projekte. Denn die SFZ-Pipeline ist voll mit guten Ideen. SFZ Südwürttemberg Klösterle 1a, D-88348 Bad Saulgau info@sfz-bw.de, www.sfz-bw.de
Wirtschaftsstandort Bad Saulgau Mittelzentrum nördliche Bodenseeregion 17.800 Einwohner 6.770 Arbeitsplätze (+29% seit 2005),
davon 46% produzierendes Gewerbe 11 Hektar Industriegebiet in Entwicklung interkommunales Industriegebiet in
Vorbereitung
KONTAKT Wirtschaftsförderung Ilona Boos und Thomas Schäfers Tel. +49 (0) 7581 207-103 Tel. +49 (0) 7581 207-104 wirtschaftsfoerderung@ bad-saulgau.de www.bad-saulgau.de Bad Saulgau | Standort Deutschland 147
GAMMERTINGEN INMITTEN DER SCHWÄBISCHEN ALB TOSKANA
Ein schöner Sommerblick über die Schwäbische Alb Toskana / Wonderful summer views over the Tuscan Swabian Alb
Am südlichen Rand der Schwäbischen Alb liegt, quasi inmitten der „Schwäbischen Alb Toskana“ mit mäandernden Flüsschen in Tälern und Albhochflächen in schönen Hügellandschaften, das Laucherttalstädtchen Gammertingen. Trotz der reizvollen Umgebung und unberührter Natur ist die Raumschaft um Gammertingen weitaus mehr als nur beliebtes Tourismus- und Erholungsgebiet.
KONTAKT Stadtverwaltung Gammertingen Tel. +49 (0) 7574 406110 info@gammertingen.de www.gammertingen.de Martin Fiedler Wirtschaftsförderer / Business developer
Holger Jerg Bürgermeister/Mayor
Weitere Infos unter www.gammertingen.de
Die ca. 6.400 Einwohner schätzen die moderne Infrastruktur in der Stadt mindestens ebenso, wie die Alblandschaft der Umgebung. Mag Gammertingen auf der Landkarte auch im Randgebiet des oberschwäbischen Landkreises Sigmaringen gelegen sein, so liegt es exakt in der Mitte zwischen Stuttgart und dem Bodensee und ist Teil der Vierländerregion-Bodensee. Vor Ort gibt es eine Vielzahl von marktführenden Unternehmen im Distributionsgewerbe, der mittelständischen Industrie, des Handwerks und vor allem der sozialen und medizinischen Dienstleistungen. Damit diese Firmen expandieren können oder sich auch neue in gutem Umfeld ansiedeln können, stellt die Stadt aktuell rund zehn Hektar sofort bebaubare Gewerbeflächen zur Verfügung. Mit der Erweiterung des Gewerbegebietes „Herdleäcker II“ stehen in naher Zukunft weitere 7 Hektar Gewerbeflächen zur Verfügung. Familien finden im Kleinstädtchen ein mehr als umfassendes Bildungs-, Betreuungsund Kulturangebot vor. Vier Kindergärten betreuen bereits die Kleinsten von null bis sechs Jahren je nach Bedarf von 6.30 Uhr bis 17 Uhr, Mittagessen inbegriffen. Die wohnortnahen Grundschulen, Förderschule, Werkrealschule, Realschule und auch das städtische Gymnasium bieten den momentan 1.600 Schülern ein sehr gutes Fundament mit Ganztagesangeboten für ihren weiteren Bildungsweg. Weitere private Bildungseinrichtungen der Diakonie im Stadtteil Mariaberg oder die kommunale Akademie Laucherttal ergänzen das umfassende Bildungsangebot. Die medizinische Versorgung
148 Standort Deutschland | Gammertingen
übernehmen hervorragend die wohnortnahen Allgemein- und, Fachmediziner, sowie Zahnärzte. Die Fachkliniken von Mariaberg e. V. und die Wendelstein Klinik bieten ebenso jungen Medizinern gute beruflich-fachspezifische Weiterbildungsmöglichkeiten. Im erst kürzlich mit der Traumnote 1,0 zertifizierten Altenpflegeheim St. Elisabeth finden bis zu 70 Menschen eine freundliche und fachkundige neue Heimat, ergänzt durch viele ambulante Angebote für Menschen im Alter. Ein Vollsortimenter, drei Discounter, einige Drogeriemärkte und viele Fachgeschäfte in der Stadt decken den täglichen Bedarf rund herum ab. Seit vielen Jahren bilden u. a. die klassischen Schlosskonzerte, das Jazz-Event vor dem Schloss, das Open-Air-Kino, die Akademie Laucherttal, Veranstaltungen in der Stadtbücherei und viele andere Festivitäten einen bunten Blumenstrauß an kulturellen Aktivitäten, die für jeden Geschmack etwas Tolles anbieten. Mehr als 70 Vereine ergänzen die ehrenamtlichen Möglichkeiten der aktiven Freizeitgestaltung in Sport, Musik, Natur und Kultur. Eigenheim-Interessierte aufgepasst: Wer sich hier ein eigenes Häuschen bauen möchte, findet preisgünstige Bauplätze in Größen zwischen 500 und 1.100 Quadratmetern. Zusätzlich werden Familien beim Häuslebauen und beim Wiederbefüllen einer innerstädtischen Baulücke im Bestand mit Sonderzuschüssen von der Stadt gefördert.
Weitere News finden Sie auch im Internet unter www.gammertingen.de.
entdeckungsreise
www.gammertingen.de // plz 72501 // längengrad: 9.21667/E 9° 13‘ 0‘‘ / breitengrad: 48.25 / N 48° 15‘ 0‘‘
❯ ENGLISH SUMMARY The small town of Gammertingen in Laucherttal valley is situated on the southern edge of the beautiful Swabian Alb hills. But Gammertingen is much more than just a popular tourist and holiday area. Its 6,300 inhabitants appreciate the town’s modern infrastructure just as much as the surrounding landscape. Gammertingen may be on the fringes of the Upper Swabian district of Sigmaringen on the map, but it is also exactly between the metropolitan region of Stuttgart and Lake Constance and is part of the “Four-country region Bodensee”. The town boasts a large number of companies that are leaders in their markets in the areas of distribution trade, mid-sized industrial businesses, skilled crafts and trades and above all social services. To enable these firms to expand and to attract new businesses that are looking for a good environment, the town currently provides some 15 hectares of commercial land for all kinds of activities in the areas of trade, services and industry. In the new intermunicipal industrial estate “Herdleäcker II” situated on the western edge of town, seven hectares of land are available immediately for development by commercial or industrial enterprises. More industrial land is available north of the town in the “Alb” industrial estate of Harthausen. Both offer excellent transport connections. The town offers families a wide choice of educational institutions and a varied cultural programme. The primary schools, special needs schools, secondary schools and grammar schools in the residential neighbourhoods provide a good foundation with all-day schools for continued education. Gammertingen has several general practitioners and medical specialists as well as two specialist clinics that offer medical care close to home. Potential homebuyers who want to build their own home can find low-priced land in plots of 500 to 1,100 square metres. In addition, the town of Gammertingen offers special grants to families who want to build a house on new land or fill an empty site in the town centre.
FACTS & FIGURES Einwohner 6.453 Population 6,453 Beschäftigte insgesamt 2.791, davon im produzierenden Gewerbe 18,9 %, davon im Handel, Verkehr und Gastgewerbe 18,6 %, davon in sonstigen Dienstleistungen 62,5 % Total employees 2,791, Manufacturing trade 18.9 %, Retail trade/traffic/ catering 18.6 %, Other services 62.5 % Grundsteuer A 330 %, Grundsteuer B 320 %, Gewerbesteuer 340 % Property tax construction 320 %, Property tax 340 % Gewerbeflächen insgesamt 10 ha, im Gewerbegebiet „Herdleäcker II“, „Schelmengarten/ Mittelberg“, „Sigmaringer Straße Süd“ Commercial land 10 ha, in the „Herdleäcker II“, „Schelmengarten Mittelberg“and „Sigmaringer Straße Süd“ industrial estates Weitere Gewerbeflächen in den kommenden Jahren 7 ha, Erweiterung Gewerbegebiet „Herdleäcker II“ Further commercial land in the years to come 7 ha, Extension of „Herdeläcker II“ industrial estate
Gammertingen | Standort Deutschland 149
Foto: Achim Mende
SCHWEIZ
Blick auf den Hafen der Stadt Romanshorn im Kanton Thurgau, dem nach Wasserfläche größten Hafen am Bodensee. Eine Autofähre verbindet Romanshorn mit Friedrichshafen auf der anderen Seite des Sees. Vom Bahnhof Romanshorn verkehren Züge in Richtung Kreuzlingen, Rorschach, Zürich und St.Gallen.
KANTON THURGAU ATTRAKTIVER WIRTSCHAFTSSTANDORT IM HERZEN DER BODENSEE-REGION
Der Kanton Thurgau liegt im Herzen der aufstrebenden Bodensee-Region und vereint die Vorteile wirtschaftlicher Stabilität und internationaler Vernetzung. Gleichzeitig überzeugt er durch attraktive Rahmenbedingungen für Unternehmen und eine gut ausgebaute Infrastruktur.
KONTAKT Kanton Thurgau Amt für Wirtschaft und Arbeit Verwaltungsgebäude Promenade CH-8510 Frauenfeld Tel. +41 (0) 58 3455500 www.wifoe.tg.ch www.awa.tg.ch
Eingebettet zwischen Bodensee und Voralpen, im Zentrum der Bodensee-Region, liegt auf einer Fläche von rund 1.000 Quadratkilometern der Thurgau. Als lebendiger Wirtschaftsraum ohne schwerfällige Strukturen bietet der Kanton an der nordöstlichen Grenze der Schweiz ideale Voraussetzungen für neue Geschäftsmodelle und innovative Ideen. Insbesondere die Nähe zu Deutschland, Österreich und dem Fürstentum Liechtenstein, gepaart mit moderaten Steuern und einer modernen Infrastruktur, machen den Ostschweizer Kanton zu einem immer beliebteren Wirtschaftsstandort.
Starker Technologiestandort Der Thurgau wird aufgrund seiner Form, die entfernt an Indien erinnert und wegen der zahlreichen Obstplantagen gerne als „Mostindien“ bezeichnet. Diese Bezeichnung spricht die ursprünglich landwirtschaftliche Ausrichtung des Kantons an. Obwohl der Thurgau noch heute schweizweit die Nummer eins im Obstbau ist und jeder dritte Apfel, der in der Schweiz verbraucht wird, von hier stammt, hat sich die wirtschaftliche Ausrichtung in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Eine überdurchschnittliche Bedeutung haben im Thurgau der produzierende und der verarbeitende Sektor. Die
152 Standort Schweiz | Amt für Wirtschaft und Arbeit Thurgau
stärksten Branchen im Thurgau sind die Metallverarbeitung sowie der Maschinenbau. Weitere wichtige Industriezweige sind die Nahrungsmittel- und Getränkebranche sowie die Elektrotechnik und die Feinmechanik. Verwaltung, Wirtschaft und Forschung setzen sich gemeinsam für einen starken Technologiestandort ein.
Internationale Vernetzung Der Thurgau bietet Unternehmen vorteilhafte wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur, die Nähe zu internationalen Flughäfen und die zentrale Lage innerhalb Europas garantieren kurze Wege. Im Herzen des europäischen High-Tech-Dreiecks Stuttgart-München-Mailand kommen Thurgauer Unternehmen zudem in den Genuss von internationaler Vernetzung und zukunftsweisenden Neuerungen. Umgeben ist der Kanton Thurgau auch von nationalen und internationalen Hochschulen und Universitäten, was die Rekrutierung von qualifiziertem Personal erleichtert. Moderate Steuern und genügend verfügbare Immobilien zu fairen Preisen tragen weiter zur Standortattraktivität bei und bieten Unternehmen ideale Bedingungen, um eine hohe Arbeitsproduktivität erreichen zu können.
Foto: Donald Kaden, Kaden&Partner AG
Zeitgemäßes Unternehmenssteuerrecht Die Beliebtheit des Thurgauer Wirtschaftsraumes zeigt sich unter anderem in der guten Durchmischung der verschiedensten Unternehmensformen. Zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aus den unterschiedlichsten Branchen bilden das Rückgrat der Thurgauer Wirtschaft. Es sind aber auch namhafte international tätige Großunternehmen im Thurgau ansässig. Sie alle profitieren von den guten Rahmenbedingungen – unter anderem von einem attraktiven Unternehmenssteuerrecht, das auf die heutigen Bedürfnisse der Wirtschaft zugeschnitten ist.
Flughafen Zürich
Großes Netzwerk Unterstützung finden neue und bereits ansässige Unternehmen beim Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA). Die Fachstelle „Wirtschaftsförderung“ vermittelt einer Firma, die sich neu im Thurgau niederlassen möchte, geeignete Immobilien, hilft bei Genehmigungen und vermittelt Kontakte zu kantonalen Ämtern und kommunalen Behörden. Weiter setzt sich das AWA für eine zukunftsorientierte Entwicklung des Standortes ein und vermarktet die Region und ihre besonderen Qualitäten professionell. Gleichzeitig arbeitet das Amt eng mit diversen Spezialisten aus der Privatwirtschaft zusammen, um den Unternehmen im Kanton ein kompetentes Netzwerk bieten zu können. Dieses abwechslungsreiche und unternehmerfreundliche Umfeld ist ein optimaler Nährboden für die Entwicklung zukunftsweisender Technologien. Amt für Wirtschaft und Arbeit Thurgau | Standort Schweiz 153
62 Kilometer Uferlinie Ein weiteres, nicht zu unterschätzendes Plus im Kanton Thurgau ist die außerordentlich hohe Wohn- und Lebensqualität. Die sanfte Hügellandschaft, unzählige Naherholungsgebiete, ein vielfältiges Freizeitangebot und natürlich der attraktive, bezahlbare Wohnraum, bewegen immer mehr Menschen dazu, den ländlichen Kanton als Heimat zu wählen. Darunter befinden sich auch viele hochqualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Der Thurgau kann zwar nicht mit einer pulsierenden Metropole aufwarten, besticht dafür mit über 62 Kilometern Uferlinie an Bodensee und Rhein, den waldreichen Hügelzügen im Süden und zahlreichen Obstplantagen, die im Frühjahr eine atemberaubende Blütenpracht hervorbringen.
Attraktiver Wohnkanton Die größten Orte im Kanton sind die Hauptstadt Frauenfeld, Kreuzlingen und Arbon. Sie erfüllen alle Wünsche bezüglich Shopping und bieten eine Vielfalt von kulturellen Veranstaltungen und Freizeitaktivitäten. Unzählige Vereine, die sich über den ganzen Kanton verteilen und auch in den kleinsten Dörfern zu finden sind, sorgen für eine abwechslungsreiche und sinnvolle Freizeitgestaltung. Wer lieber auf eigene Faust etwas unternehmen möchte, der findet über 1.000 Kilometer markierte Wege zum Radfahren, Inlineskaten oder Wandern und kann zahlreiche Museen, Schlösser und weitere kulturelle Sehenswürdigkeiten entdecken. Dabei darf er nicht überrascht sein, wenn er in den ländlichen Gegenden von jeder Person, die ihm begegnet, freundlich gegrüßt wird. Denn das hat im Thurgau Tradition – egal ob man sich kennt oder nicht. Kurz und bündig: Den Thurgau mag man einfach.
154 Standort Schweiz | Amt für Wirtschaft und Arbeit Thurgau
Kantonsfläche Einwohner Hauptstadt
991 km2
269.731 Frauenfeld
Wirtschaft Total Beschäftigte 133.000 Beschäftigte Sektor 1 5,9 % (Land- und Forstwirtschaft) Beschäftigte Sektor 2 35,4 % (Industrie, Gewerbe, Bau) Beschäftigte Sektor 3 58,7 % (Dienstleistungen) Starke Branchen Baubranche, Metallverarbeitung, Maschinenbau, Nahrungsmittel Exporte nach Bestimmungsort 72% EU 2% Efta 12% Außereuropäische Industrieländer 5% Asiatische Transformations- und Schwellenländer 8% Übrige Wirtschaftsräume
THURGAUER TECHNOLOGIEFORUM IMPULSE DURCH TECHNOLOGIE Die Förderung von Technologien und Innovationen trägt viel zu einem starken Wirtschaftsstandort bei. Die Thurgauer Regierung hat deshalb unter dem Namen „Thurgauer Technologieforum“ eine Expertenkommission eingesetzt, die der Wirtschaft durch verschiedene Maßnahmen Impulse geben soll. Das Thurgauer Technologieforum besteht aus Vertretern von kantonalen Wirtschaftsverbänden, Behörden sowie einem Technologieexperten. Ziel dieser Expertenkommission ist es, neue Technologien und Innovationen im Thurgau zu fördern und der Thurgauer Wirtschaft Impulse zur Entwicklung von neuen Geschäftsmodellen und Produkten zu geben. Zudem unterstützt und fördert das Gremium aktiv den Wissens- und Technologietransfer im Kanton. Dabei steht die Zusammenarbeit zwischen der Wirtschaft und den in der Region tätigen Universitäten, Fachhochschulen und Instituten im Zentrum.
Thurgauer Technologietag Eine in der Wirtschaft äußerst beliebte und von Anfang an überaus erfolgreiche Maßnahme des Technologieforums ist die jährliche Durchführung des Thurgauer Technologietages. Seit 17 Jahren findet immer im März eine eintägige Veranstaltung statt, an der ein aktuelles Technologiethema im Mittelpunkt steht. Durchgeführt wird der Technologietag jeweils in den Räumlichkeiten eines Thurgauer Unternehmens. Hochkarätige Referentinnen und Referenten beleuchten ein aktuelles Thema aus verschiedensten Blickwinkeln. Universitäten, Fachhochschulen sowie Institute präsentieren parallel dazu ihre Kompetenzen, Dienstleistungen und Forschungsergebnisse. Gleichzeitig zeigen zahlreiche Unternehmen im Rahmen einer Tischmesse ihre Leistungen. Als Ergänzung zum Technologietag haben sich zudem verschiedene Sonderveranstaltungen etabliert. Diese finden jeweils als Vorabendveranstaltungen statt und haben zum Ziel, einzelne Aspekte aus dem Technologietag zu vertiefen.
Beratung für KMU Ein weiteres Angebot des Technologieforums ist die Innovationstransferstelle Energie und Klima für Klein- und Mittelunternehmen (IEK-KMU). KMU können sich hier beraten lassen, wie sie in ihren Unternehmen die Energieeffizienz steigern und erneuerbare Energie für ihre Betriebsprozesse und ihre Infrastruktur nutzen können. Die IEK-KMU entwickelt Angebote
zum Wissens- und Technologietransfer und baut ein Innovationsnetzwerk auf, das die Akteure im Bereich der nachhaltigen Energieversorgung und -nutzung vernetzt.
Innovationswerkstätten In Zusammenarbeit mit dem Industrie- und Technozentrum Schaffhausen veranstaltet das Technologieforum seit dem Sommer 2017 „Innovationsimpulse“ und „Innovationswerkstätten“. Diese haben zum Ziel Unternehmer und Entscheidungsträger für Innovationsthemen zu sensibilisieren. Unter anderem werden Innovationsmethoden und -werkzeuge vorgestellt sowie Impulse für kreative Ideen gegeben. In den Werkstätten kommen Methoden und Werkzeuge zur Sprache, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gleich vor Ort anwenden und ausprobieren können.
Niederschwellige Angebote Die Expertenkommission des Technologieforums wird präsidiert durch den Leiter des Amtes für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Thurgau, Daniel Wessner. Er ist überzeugt, dass es für Unternehmen überlebenswichtig ist, Trends frühzeitig zu erkennen und daraus abgeleitet neue Geschäftsmodelle und innovative Produkte zu entwickeln. „Mit den Maßnahmen aus dem Technologieforum Thurgau wird der Wissens- und Technologietransfer auf ganz unterschiedliche Arten gefördert und der Wirtschaftsstandort Thurgau gezielt gestärkt.“
Die Expertenkommission des Thurgauer Technologieforums ist zusammengesetzt aus: Amt für Wirtschaft und Arbeit Thurgau Industrie und Handelskammer Thurgau Thurgauer Gewerbeverband Amt für Mittel- und Hochschulen Abteilung Energie des Departementes für Inneres und Volkswirtschaft Thurgau Xaver Edelmann, Technologieexperte www.technologieforum.ch
Thurgauer Technologieforum | Standort Schweiz 155
Der Arbeitsrhythmus der Industrie wie hier in den Werkhallen der Firma Saurer prägte Generationen.
DER THURGAU
LABOR DER INDUSTRIALISIERUNG
Mostindien müsste eigentlich Rostindien heißen. Im Thurgau prägte die Industrie Mensch und Landschaft um ein Vielfaches nachhaltiger als es Apfelbäume jemals tun werden. Mit der Sonderausstellung „Schreck & Schraube. Weltindustrie im Thurgau“ steht 2018 das industrielle Kulturerbe im Fokus des Historischen Museums Thurgau.
„Meine Industriegeschichte.ch“ in einem Wort geschrieben. So heißt eine wegweisende Internetplattform, auf der sich Menschen wie du und ich austauschen. Zeitzeuginnen, die von Kinderarbeit in der Textilindustrie berichten. Männer, welche die chinesischen Billigprodukte in der Metallbranche fürchten. Menschen, die mit der Stempeluhr groß geworden sind. Die Rhythmen und Mechanismen der Fabrikarbeit schraubten sich in den vergangenen 300 Jahren in unseren Alltag hinein, nährten Erwartungen und Fortschrittsglaube, aber auch Angst und Schrecken und zwar bis heute – denken wir nur an das Bedrohungsszenario, dass uns die humanoiden Roboter eines Tages die Arbeit wegnehmen.
sächlich für sich und die nähere Umgebung produzierten, kamen risikofreudige Kaufmänner plötzlich auf jene Idee, welche die Moderne einleitete: Die Bauern und Gesellen sollen alle am gleichen Ort wohnen und für eine Manufaktur nur noch Zulieferarbeiten ausführen, also Teil des Produktionsprozesses für ein einzelnes Produkt sein. Dieses Produkt war damals das Leintuch. In Hauptwil versammelte in diesem Sinn der Kaufmann Hans Jacob Gonzenbach (1611–1671) die Wäscher, Spinner, Bleicher und Färber um sich, baute ihnen Häuser und gestaltete das Dorf komplett um. Innerhalb weniger Jahre verdoppelte sich die Einwohnerzahl und Hauptwiler Leinwand wurde weltweit exportiert.
Vom Dorf zur Manufaktur
Eintritt in den Weltmarkt
Der Blick in die Geschichte zeigt, dass die Hoffnungen und Sorgen der Arbeiterinnen, der Angestellten und der Unternehmer weit zurückreichen. Im 17. Jahrhundert, als die Menschen südlich des Bodensees noch haupt-
Auf einen Schlag trat also der Thurgau in den globalen Markt ein. Die Situation in Hauptwil erinnert an ein Labor, in dem die moderne Welt mit ihren geregelten Arbeitszeiten, den Abhängigkeiten von den Unternehmen, aber
156 Standort Schweiz | Historisches Museum Thurgau
Links: Hans Jakob Gonzenbach, 17. Jh. Rechts: Stoffdruck der Firma Greuter, 19. Jh.
Das Historische Museum Thurgau im Jahr 2018 Schreck & Schraube. Weltindustrie im Thurgau Sonderausstellung vom 23. März bis 21. Oktober 2018 Altes Zeughaus Frauenfeld Öffnungszeiten Di–So, 13–17 Uhr, Eintritt frei www.historisches-museum.tg.ch E-Mail: historisches.museum@tg.ch Tel. +41 (0) 58 3457390 Geheimnis Mittelalter Schloss Frauenfeld Schlossausstellung zum ereignisreichen 15. Jahrhundert, als die Grenzen
auch Luxus und Freizeit geübt wurde. Die Bauern und Gesellen konnten sich nun vom verdienten Geld plötzlich Kaffee oder neue Kleider kaufen, was vorher nur Adligen und reichen Bürgern möglich gewesen war. Die Manufaktur-Siedlung Hauptwil markiert einen Anfang, ist aber gleichzeitig nur ein Meilenstein in der Entwicklung des europaweit äußerst früh industrialisierten Gebiets südlich des Bodensees. Dank der vielen Flüsse im Gebiet konnte Energie gewonnen werden und gleichzeitig stand das Wasser für die komplexen Bleiche- und Färberprozesse zur Verfügung. Die Textilindustrie blühte insbesondere im 18. und 19. Jahrhundert auf, so stark, dass die türkischroten oder blauen, nach indischen Mustern bedruckten Stoffe aus dem Thurgau sogar im internationalen Sklavenhandel zu den beliebtesten Zahlungsmitteln gehörten.
Innovation dank Migration Migranten aus Deutschland, wie etwa der Strumpfwirker Johann Joseph Sallmann (1823–1871) aus Sachsen, brachten Know-how und Innovation in die Region und förderten den Maschinenbau im Textilwesen. Die Produktionssteigerung ermöglichte bald, dass rund 50 Prozent der Thurgauer Bevölkerung eine Arbeit in der Industrie finden konnte. Von Apfelkanton kann also weder für die Zeit vor 100 Jahren noch für jene vor 300 Jahren die Rede sein! Die Überhöhung des Apfels gegenüber den eigentlich erfolgreichen Thurgauer Produkten der Industrie – wie etwa der Bernina-Nähmaschine oder dem Saurer-Lastwagen – hat auch erst stattgefunden, als die Industrie ab den 1970er Jahren Rost ansetzte. Der Apfel als Symbol für den Thurgau war Teil eines Standortmarketings, das der einsetzenden Deindustrialisierung entgegenwirken wollte. In der ganzen Schweiz fürchtete
des heutigen Kantons Thurgau entstehen Öffnungszeiten Di–So, 13–17 Uhr, Eintritt frei www.historisches-museum.tg.ch Schaudepot St. Katharinental 10.000 Originalgegenstände zur ländlichen Alltagskultur in der Ostschweiz. Alte Gerätschaften aus den Bereichen Landwirtschaft, Weinbau, Transport, Hausarbeit und Handwerk Führungen und Öffnungszeiten auf Anfrage Buchungen unter www.historisches-museum.tg.ch
man sich vor der Automatisierung und dem damit verknüpften Verlust von Arbeitsplätzen.
Industriegeschichte brandaktuell Diese Verlustangst scheint rückblickend unbegründet. Geschichtsträchtige Firmen wie die ISA Sallmann oder Bernina produzieren nach wie vor erfolgreich für den internationalen Markt, neue Unternehmen sind entstanden und die Schweizer Wirtschaft an der Grenze boomt unter anderen Vorzeichen. Die 300-jährige Geschichte dahinter, die Mensch und Landschaft stärker verändert hat als alle Epochen zuvor, wird seit einigen Jahren grundlegend erforscht und aufgearbeitet. Historisch bedeutende Unternehmen, die Biographien der Gründer, die ästhetisch aufgewerteten ehemaligen Fabrikbauten, welche die Ufer der Wasserläufe säumen sowie die Geschichten der Arbeiterinnen und Arbeiter gehören heute zum wertvollen Erbe der Industriekultur, die unsere Lebenswelt nachhaltig geprägt hat. Mit einem Rückgriff auf die letzten 300 Jahre, mit packenden Beispielen und beeindruckenden Objekten ausgestattet, zeigt das Historische Museum Thurgau in der Sonderausstellung „Schreck & Schraube. Weltindustrie im Thurgau“ vom 23. März bis 21. Oktober 2018, warum das Gebiet südlich des Bodensees ein Labor für unsere heutige Welt war und weshalb das Thema Industrialisierung gerade jetzt so aktuell ist wie nie zuvor. Begleitet wird die Sonderausstellung im Alten Zeughaus Frauenfeld von einem breitgefächerten Veranstaltungsprogramm. Das Programm wird durch Veranstaltungen von regionalen Industriemuseen und -standorten bereichert. Autor: Dr. Dominik Schnetzer, Kurator am Historischen Museum Thurgau Historisches Museum Thurgau | Standort Schweiz 157
KREUZLINGEN MIT ÜBER 21.600 EINWOHNERN IST KREUZLINGEN DIE ZWEITGRÖSSTE STADT DES KANTONS THURGAU UND DIE GRÖSSTE SCHWEIZER STADT AM UFER DES BODENSEES.
Der Name „Kreuzlingen“ geht auf das 1125 vom Bischof von Konstanz gegründete Augustinerstift „cruzelin“ zurück. Das Kloster wird heute als Pädagogische Maturitätsschule genutzt und ist mit der Basilika St. Ulrich die bedeutendste Sehenswürdigkeit der Stadt. Weitere geschichtsträchtige Bauten sind die Kapelle Bernrain (14. Jahrhundert), die Rosenegg, die Schlösser Bernegg, Brunegg und Girsberg sowie das Schloss Seeburg, welches direkt am See im wunderschönen Seeburgpark liegt.
Internationaler Wirtschaftsstandort Die Kreuzlinger Wirtschaft ist breit diversifiziert, das gilt für Branchen wie für Betriebsgrößen: Größter Arbeitgeber ist die General Dynamics European Land Systems - Mowag GmbH (gepanzerte Fahrzeuge), als weitere bekannte Firmen sind Amcor Flexibles Kreuzlingen AG, Strellson AG, Neuweiler AG, Chocolat Bernrain AG, Ifolor AG und Rausch Herbal Cosmetics AG zu nennen. Dazu sind mit dem Herz- und Neuro-Zentrum Bodensee, der Klinik Seeschau und der Venenklinik Bellevue AG drei angesehene Privatkliniken in Kreuzlingen zu Hause. Die starke und aktive Präsenz von allen großen Banken, Versicherungen und Detailhändlern in Kreuzlingen unterstreicht die Bedeutung der Bodenseestadt. Mitgetragen wird die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt von einer Vielzahl von innovativen Kleinunternehmen, Dienstleistern, Gewerbebetrieben und Einzelhändlern, welche die Lage an der Grenze als Chance und Herausforderung zugleich sehen.
Die Erfolgspositionen von Kreuzlingen: niedriges Steuerniveau sehr hohe Wohn- und Lebensqualität reizvolle See- und Waldlandschaft vielfältiges Kultur- und Freizeitangebot unmittelbare Grenznähe sehr gute Verkehrsanbindungen (Individual- und Öffentlicher Verkehr) hervorragendes Bildungsangebot (Mittel- und Hochschulen, Privatschulen, Internationale Schule) überdurchschnittliche medizinische Versorgung (3 Kliniken, 2 Spitäler in nächster Nähe)
„100 % Kreuzlingen“ KONTAKT
Kreuzlingen liegt unmittelbar an der Landesgrenze zu Deutschland, in Nachbarschaft zur Konzilstadt Konstanz und im Zentrum zwischen Bern und München und zwischen den Flughäfen Zürich, Altenrhein und Friedrichshafen. In der ganzen grenzüberschreitenden Agglomeration leben rund 130.000 Menschen. Leben in Kreuzlingen bedeutet Teil einer bunten, offenen und internationalen Bevölkerung zu sein.
Stadtverwaltung Kreuzlingen Hauptstrasse 62 CH-8280 Kreuzlingen Tel. +41 (0) 71 6776111 stadt@kreuzlingen.ch
Schweizer und Menschen aus aller Welt pflegen hier das Miteinander. Heute hat über die Hälfte der Einwohner keinen Schweizer Pass. Wer als Zugezogener Anschluss sucht und sich engagiert, ist in Kreuzlingen schnell daheim. Im Ausländerbeirat hat die ausländische Bevölkerung eine Stimme sowie Plattform und unterstützt den Stadtrat in beratender Funktion.
Leben in Kreuzlingen bedeutet Teil einer bunten, offenen und internationalen Bevölkerung zu sein.
Kreuzlingen | Standort Schweiz 159
TÄGERWILEN Markus Thalmann Gemeindepräsident Tägerwilen
KONTAKT Gemeinde Tägerwilen Gemeindeverwaltung Bahnhofstrasse 3 CH-8274 Tägerwilen Tel. +41 (0) 71 6668020 gemeinde@taegerwilen.ch www.taegerwilen.ch Markus Thalmann Gemeindepräsident markus.thalmann@ taegerwilen.ch
160 Standort Schweiz | Tägerwilen
„DIE BESONDERE LAGE BEREICHERT DEN ALLTAG UNSERER GEMEINDE” INTERVIEW MIT MARKUS THALMANN, GEMEINDEPRÄSIDENT VON TÄGERWILEN Das Wachstum von Tägerwilen war in den letzten Jahren verbunden mit einem stetig sinkenden Gemeindesteuerfuß, davon profitieren Unternehmen wie auch Einwohner. Geht das Wachstum der Gemeinde ungebremst weiter? Und wie hält die gemeindliche Infrastruktur da Schritt? Im Moment sieht es tatsächlich so aus, dass Tägerwilen ungebremst weiter wächst. Seit 1980 zeigt die Statistik ein jährliches Wachstum. In den letzten fünf Jahren hat die Bevölkerung um gut 500 Einwohner, also um rund neun Prozent zugenommen. Andere Regionen und Gemeinden haben bereits einen größeren Leerwohnungsbestand. Dieser ist bei uns noch gar nicht eingetroffen. Aktuell sind weitere 160 Wohneinheiten und drei größere Gewerbebauten im Bau oder zumindest rechtskräftig bewilligt. Mit dem ARA-Anschluss an die Stadt Konstanz und dem sich im Bau befindenden Schulhaus ist man für ein weiteres Wachstum gerüstet. Nicht dringend aber in absehbarer Zeit soll ein neuer zeitgemäßer Werkhof gebaut werden. An der kommenden Gemeindeversammlung werden die Stimmberechtigten über einen dazu notwendigen Landkauf abstimmen. Das Elektrizitäts- und Wasserwerk wird laufend erneuert und wo notwendig ergänzt. In den letzten Jahren sind drei zusätzliche Trafostationen gebaut und sieben bestehende saniert worden.
Tägerwilen bietet nicht nur steuerliche Anreize, sondern auch eine Anbindung ans Schienennetz und an die Autobahn. Welche Maßnahmen sollten die Infrastruktur weiter verbessern? Nebst einem Autobahnanschluss haben wir zwei Bahnhöfe. Auf der Seelinie (Verbindung RomanshornKreuzlingen-Schaffhausen) mit dem Bahnhof Tägerwilen-Gottlieben gibt es bereits seit einigen Jahren einen 30-Minuten-Takt. Die Linie nach Weinfelden mit Anschluss nach Zürich wird zur Zeit in verschiedenen Bereichen ausgebaut, damit ab Dezember 2019 ebenfalls für den ganzen Tag ein 30-Minutentakt eingeführt werden kann. Nebst der Buslinie nach Kreuzlingen ist kein weiterer Ausbau geplant und auch nicht notwendig. Ein wichtiger Standortfaktor ist das Thema Digitalisierung und Breitbandabdeckung. Generell ist die Schweiz im europäischen Vergleich weit vorne. Wie ist die Situation in Tägerwilen? Tägerwilen ist durch die upc und die swisscom sehr gut abgedeckt. Kaum ein Gebiet ist nicht erschlossen. Für die Tägerwiler Industrie und das Gewerbe ist eine leistungsstarke und schnelle Anbindung ans Internet unumgänglich und existentiell. Bei den Privathaushalten ist ein Bedürfnis nach guter Infra-
struktur ebenfalls sehr gefragt, zumal das Homeoffice je länger je mehr Einzug halten wird. Die Verwaltung ist auf dem Weg der Digitalisierung. Im Bereich Gemeinderat/Gemeindekanzlei und Finanzen hat die Digitalisierung bereits Einzug gehalten. Vor allem im Bereich Sitzungsmanagement (Gemeinderatssitzungen) haben wir die Digitalisierung voll und ganz eingeführt. Die Thurgauer Städte und Gemeinden am See investieren vermehrt in die touristische Infrastruktur. Wie möchte sich Tägerwilen auf diesem Markt positionieren? Tägerwilen ist seit jeher ein äußerst attraktiver Wohn- und Arbeitsort. Eingebettet in eine wunderbare Landschaft, ein dörflicher Charakter mit guten Schulen und die Nähe zu den Städten Kreuzlingen und Konstanz tragen das Ihre dazu bei. Touristisch hat Tägerwilen nebst der Ruine Castell, der Alten Säge und einem wunderbaren Seerheinbad nicht so viel zu bieten. Im Gastronomiebereich ist Tägerwilen aber gut positioniert und mit dem geplanten Ausbau des Hotels Trompeterschlössle kommt auch in diesem Bereich nebst dem sehr attraktiven JUCKERs
Boutique Hotel Linde ein Mosaikstein dazu. Tägerwilen plant keine Investitionen im Tourismusbereich und strebt das auch nicht an. In unmittelbarer Nachbarschaft zum wachsenden Tägerwilen liegt mit der Stadt Kreuzlingen der größte Thurgauer Seeanrainer, und mit der deutschen Stadt Konstanz ist Tägerwilen nicht nur durch die geografische Nähe verbunden, sondern auch durch die gemeinsame Verwaltung des Tägermoos. Welche Chancen ergeben sich für die Gemeinde durch diese Lage? Die Stadtnähe, mit dem Fahrrad ist man in 15 Minuten mitten in Kreuzlingen oder Konstanz, trägt wesentlich zur Attraktivität und Wachstumsentwicklung von Tägerwilen bei. Die gemeinsamen Grenzen und der besondere Status mit dem Tägermoos sorgen für eine spannende Zusammenarbeit in diesem Dreieck. So findet auch regelmäßig die Grenzlandkonferenz statt, wo sich die drei Exekutiven von Tägerwilen, Kreuzlingen und Konstanz treffen und gemeinsame Aufgaben miteinander diskutieren und Lösungen suchen. Diese besondere Lage bereichert den Alltag unserer Gemeinde und ist auch für den Gemeinderat eine interessante und spannende Herausforderung.
FACTS & FIGURES Gemeinde Tägerwilen, nahe am Seerhein gelegen, ist der westliche Nachbarort von Kreuzlingen und Konstanz. Bei der Gründung des nordseits des Rheins gelegenen Klosters Petershausen durch den damaligen Konstanzer Bischof Gebhard II. ist die Schenkung eines Landgutes bei Tegirwilare durch eine Edelfrau, datiert im Jahre 990, erwähnt. Municipality Located close to the Seerhein, Tägerwilen lies west of Kreuzlingen and Constance. When the Monastery of Petershausen was founded north of the Rhine by Constance’s former Bishop Gebard II, mention was also made of a noblewoman donating a country estate near Tegirwilare in 990. Gemarkungsfläche 1.158 ha Surface area 1,158 ha Höhe Hauptstrasse 420 m.ü.M. Altitude Main road 420 m above sea level Gesamtzahl Bevölkerung 4.591 (31. Oktober 2017) Total population 4,591 (October 31,2017) Arbeitsstätten und Beschäftigte ca. 400 Unternehmen mit ca. 2.600 Arbeitsplätzen Places of employment and employed persons Approx. 400 companies with approx. 2,600 employees Haushaltsvolumen 14 Millionen CHF Budget volume CHF 14 million Steuersätze (Kanton, Gemeinde, Schule) 2017 Ohne Kirchensteuer 244%, mit Kirchensteuer
katholisch 260%, mit Kirchensteuer evangelisch 264%, Juristische Personen 262,3% Tax rates (canton, municipality, school) in 2017 Excluding church tax 244%, including church tax, roman Catholic 260%, including church tax, protestant 264%, legal persons 262.3% Verkehrsverbindungen (Richtung) Bus: Ortsbus nach Kreuzlingen | Zug-Linien: Schaffhausen – Rorschach – St.Gallen, Weinfelden – Kreuzlingen – Konstanz | Autobahnanschluss A7 Richtung Zürich | Zollübergang nach Konstanz Transport connections Bus: Local bus to Kreuzlingen | Rail lines: Schaffhausen – Rorschach – St.Gallen, Weinfelden – Kreuzlingen – Constance | Motorway A7 to Zurich | Border crossing to Constance Schulen/Hochschulen Kindergärten | Volksschule | In Kreuzlingen Kantonsschule und Pädagogische Hochschule | Sport- u. Internationale Schule | In Konstanz Fachhochschule und Universität Schools/universities Nursery schools | Primary school | In Kreuzlingen: Cantonal school and University of Teacher Training | Sports school and international school | In Constance: University of Applied Sciences and University Kunst/Kultur Alte Säge | Burgruine Castell | Müller-Thurgau-Haus | In Kreuzlingen: Puppen- und Seemuseum | Museum Rosenegg und Theater an der Grenze | In Konstanz: Stadttheater und vieles mehr Art/culture “Alte Säge” | Castell castle ruin | Müller Thurgau building | In Kreuzlingen: Puppet Museum | Lake Museum | Rosenegg Museum | “Theater
an der Grenze” | In Constance: Town theatre and much more Genehmigung Bauanträge Baugesuchsverfahren dauern 4-6 Wochen (ohne Einsprachen, nur kleinere Gewerbebauten); bei größeren Gewerbebauten 2-3 Monate Approval of building applications Planning application procedure lasts 4-6 weeks (without objections, only smaller commercial buildings); for larger commercial buildings, 2-3 months Besondere Stärken/Vorzüge der Gemeinde Übersichtliche Strukturen | Kurze Verbindungswege zur Verwaltung | Gute Schulen | Attraktives Angebot für familienergänzende Kinderbetreuung | Alles für tägl. Gebrauch | Sportclubs mit Anlagen | Aktives Vereinsleben | Soziale Einrichtungen: Heime und Spitex Specific strong points/advantages of the municipality Transparent structures | Unbeaurocratic public authorities | Excellent schools | Attractive choice of complementary childcare for families | Has everything for daily consumer needs | Sports clubs with requisite facilities | Active club life | Social institutions: Care centres and Spitex outpatient service Zusammensetzung des Gemeinderates 2015– 2019 Gemeindepräsident Markus Thalmann (parteilos) | Gemeinderäte Brigitte Seger (CVP), Jean-Michel Farine (parteilos), Kurt Frauenfelder (SVP), Thomas Gerwig (parteilos) Constitution of the municipal council 2015–2019 Mayor Markus Thalmann (independent) | Councillors Brigitte Seger (CVP), JeanMichel Farine (independent), Kurt Frauenfelder (SVP), Thomas Gerwig (independent) Tägerwilen | Standort Schweiz 161
„In der Altstadt soll es eine einspurige Verkehrsführung geben, so dass mehr Freiraum entsteht, den Geschäfte und Gastronomie nutzen können.“
Römerhof
Marktplatz
Promenadenstrasse
ARBON
INTERVIEW MIT STADTPRÄSIDENT ANDREAS BALG
Andreas Balg KONTAKT Stadt Arbon Hauptstrasse 12 CH-9320 Arbon Tel. +41 (0) 71 4476161 stadt@arbon.ch www.arbon.ch
162 Standort Schweiz | Arbon
Herr Balg, die Entwicklung der neuen Areale in Arbon geht nach wie vor zügig voran. Mit der Präsentation des Siegerprojekts für die neue Stadtmitte, dem Areal in der Zentrumszone zwischen Coop, Hamel und Migros, startet nun ein weiteres großes Baugebiet in die heiße Phase. Auch wenn es zügig vorangeht, Stadtentwicklung darf nicht übers Knie gebrochen werden. Nach der Umsetzung der Bauvorhaben auf dem Saurer-WerkZwei-Areal, also Hamel, Presswerk, Wohnen plus, die Bauten der Baufreunde Zürich und Wohnen am Park, hatte ich eigentlich mit einer Zwischenpause gerechnet, schon um neue Nachfrage generieren zu können. Der Wohnungsleerstand in Arbon liegt bei 2%, eine gute Quote und Beleg eines ausgewogenen Marktes, denke ich. Nun haben wir bereits weitere Baugesuche erhalten, eine richtige Pause kommt also nicht. Unsere Anforderungen an das Projekt Stadtmitte waren klar definiert, wie der Anschluss an die Tiefgarage, die Verbindungen für den Langsamverkehr, die Qualität des Baus und die gemischte Nutzung der Gebäude. Ich denke, wir konnten jetzt etwas Gutes als Wettbewerbsgewinner auswählen. In der Jury saßen mit den Architekten allesamt Fachleute mit dem Fokus auf die Integration der Stadtmitte ins Ganze. Aber auch der Investor hatte ein starkes Gewicht in der Jury, was ja richtig ist, schließlich muss er seine Vorstellungen umsetzen können. In der
Gestaltungsplanphase werden sich neben den Ämtern für Umwelt und Denkmalpflege aufgrund einer neuen Rechtslage auch das Amt für Raumentwicklung und das Hochbauamt stärker einbringen. Ich rechne also nicht damit, dass in zwei bis drei Jahren alles bebaut ist. Alle bisherigen Mieter im Klarahof und den anderen Gebäuden wollen auf dem neuen Areal bleiben. Hinzu kommt das Logistikunternehmen MS Direct mit 150 Arbeitsplätzen, weitere Projekte sind in der Bearbeitung. Was hat sich in den vergangenen Monaten auf dem Saurer-WerkZwei-Areal getan? Eingeweiht wurden im September 2017 das Kulturzentrum Presswerk mit Kulturhalle, Saurer-Depot und Musikschule sowie ein Teil des städtischen Saurer-WerkZwei-Parks. Die Bäume sind verpflanzt und es wurden drei Spieleinheiten für Kinder unterschiedlichen Alters installiert. Weniger Standardgeräte, sondern Kreatives mit viel Holz und einer Wasseranlage. Auch die Wohnungen dort sind seit Anfang 2017 bewohnt, in Bezug sind jetzt auch die Eigentumswohnungen „Wohnen am Park“. Die Bauprojekte der Baufreunde Zürich, die Familienwohnungen und das Zentralgebäude werden 2018 bezugsfertig sein. Das Baustellenleben wird langsam abgelöst vom Leben durch die Bewohner. Die neuen Bewohner kommen in erster Linie aus der Region. Die Industriekultur auf dem Saurer-Werk-
Zwei-Areal mit den alten Backsteingebäuden wie Hamel, Presswerk und der Webmaschinenhalle zieht aber vereinzelt auch Interessenten aus anderen Teilen der Schweiz an. Gut angenommen von den Kunden wurde der neue Jumbo Maxx in der ehemaligen Arbomec-Halle, auch das ein besonderes, lichtes und großzügiges Gebäude. Auch die nötigen Parkierungsmöglichkeiten sind vorhanden. Nach dem Erfolg des Heizwerk-Festivals steht außerdem eine Anfrage im Raum, dieses Gebäude dauerhaft nutzen zu dürfen, ich hoffe, das findet breite Unterstützung. Das Heizwerk bietet Raum für Kultur, Veranstaltungen oder Ateliers, die rund zwanzig Meter hohen Silos Möglichkeiten für Kletterwände. Bedenken, dass es auf dem Saurer-WerkZwei-Areal bereits die Kulturhalle gibt, teile ich nicht, ich sehe die kulturelle Nutzung des Heizwerks eher als Ergänzung an. Auf der einen Seite klassische Konzerte und Gastronomie, auf der anderen neue Kunst und Kultur mit Angeboten für junge Leute. In der Webmaschinenhalle wiederum ist seit längerem ein Steinmetz tätig, und die große Halle wurde jüngst von einem jungen Modelabel für eine Show genutzt. Die Halle ist Industriekultur pur mit einem wirklich großstädtischen Charakter. Das kommt natürlich gut an. Wie hat sich die Verkehrssituation in Arbon rund um das neue Areal entwickelt? Ich denke, ein Verkehrsproblem werden wir in den nächsten Jahren nicht mehr haben. Auch ein weiterer Anstieg des Autoverkehrs wird von den jetzigen Straßen abgedeckt werden können. Noch nicht ganz glücklich sind wir mit den Lösungen für den Langsamverkehr, aber auch dort wird sich innerhalb des Geländes eine Lösung finden. Apropos Langsamverkehr: Wie sieht die Anbindung der neuen Areale an See und Altstadt aus? Wichtig ist eine attraktive Gestaltung der bisherigen Verbindungen. Neben weiteren Parkmöglichkeiten in der Bahnhofstraße wird es eine Attraktivierung mit zusätzlicher Begrünung und Verkehrsberuhigung geben, mit dem Ziel, dass es angenehmer wird, dort entlang zu laufen in Richtung Altstadt. Ohne endgültige Details über das Projekt Riva sagen zu können, wird es in diesem Bereich mehr Freiraum geben als bisher mit dem Hotel Metropol, so dass man schon von der gegenüberliegenden Bahnseite freie Sicht auf den See haben wird, was mehr Leute an den See ziehen wird. Eine unabänderliche Zäsur ist die Bahnlinie und die Kantonsstraße, wo wir nur punktuell Maßnahmen zur Aufwertung umsetzen können. Auf Höhe des Heizwerks wird es aber noch eine Über- oder Unterführung der Trasse für den Langsamverkehr geben. Die Aufwertung der Altstadt selbst geht einher mit der Verlegung neuer Leitungen in den Straßen der Altstadt. Strom, Wasser, Gas, Breitband, die ganze Infrastruktur-Palette. Es wird barrierefreie Übergänge geben sowie eine weitere Temporeduktion mit Tempo 20 in der Begegnungszone. Es soll zudem eine einspurige Verkehrsführung geben, so dass mehr Freiraum entsteht, den Geschäfte und Gastronomie nutzen können. Die Plätze werden neu gestaltet mit flexibler Möblierung, so dass der Raum mit wenig Aufwand anderweitig genutzt werden kann, z.B. für den Aufbau von Festzelten. Und nicht zuletzt kommt eine neue Straßenbeleuchtung, die für eine schöne Atmosphäre sorgen wird. Mit Energie versorgt werden soll die Altstadt dann mit einem Energienutzungsprojekt der FPT Motorenforschung. Welchen Service bietet die Stadt Arbon für Unternehmen, die Gewerbefläche suchen? Und gibt es spezielle Angebote für Start-ups? Wir bieten einen Immobilienservice, und ich denke, die Mieten für die angebotenen Büro- und Gewerbeflächen sind generell vergleichsweise niedrig, auch für Start-ups. Im Gebiet Brunnenwiese/ Winzelnwies wird ein Gewerbepark aufgebaut, ein kreatives Projekt, in dem moderne Formen der Verbindung von Arbeiten und Wohnen möglich sein sollen. In wirtschaftlich guten Zeiten haben aber meist bereits existierende Unternehmen vor Ort den größten Bedarf an mehr Gewerbefläche. Aktuell sind es größere mittelständische Unternehmen wie die Otto Keller AG oder der
Kaffeemaschinen-Hersteller Aequator, der jetzt von 80 auf 130 Mitarbeiter wächst, die zusätzliche Räumlichkeiten brauchen. Erwähnt habe ich bereits den Zuzug von MS Direct. Eine Maßnahme zur Wirtschaftsförderung ist natürlich, entsprechend zu publizieren, dass wir den Raum haben, den Gewerbetreibende suchen. Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit der Kommunen am See? Gut funktioniert die Zusammenarbeit im Oberthurgau mit Romanshorn und Amriswil, und zwar so gut wie schon lange Jahre nicht mehr. Auch die Agglomerationspolitik des Bundes entwickelt sich positiv, Arbon ist dort Teil der Agglomeration St.Gallen-Bodensee. Die neue Linienführung der Kantonsstraße war ein Projekt aus dieser Initiative. Bei allen anderen Zusammenkünften und Organisationen muss man eben schauen, ob sich dort eine Zusammenarbeit als wertvoll erweist. Die Internationale Bodenseekonferenz ist natürlich sehr engagiert, neu für uns ist jetzt die Mitarbeit beim Internationalen Städtebund. Man wird sehen, welchen Beitrag wir da leisten. Von großer Bedeutung ist selbstverständlich die Zusammenarbeit auf dem See, in polizeilichen Belangen und was den Gewässerschutz angeht. Zusammenarbeit ist auch bei der Entwicklung des Tourismus im Thurgau gefragt. Wie sieht das neue Konzept aus? Im Rahmen von Arbon Tourismus gemeinsam mit Roggwil, Egnach und Steinach wird das Thema schon länger behandelt. Wir sind aber noch nicht zufrieden mit dem, was bisher erreicht wurde. Das Potential ist lange nicht ausgeschöpft. Wir wollen mehr Wirtschaftlichkeit, mehr Leistung, mehr Effekte. Wichtig ist die regionale Zusammenarbeit in der Ostschweiz. Gemeinsam mit den Partnern im Kanton, den Bezirken und den Kommunen wurde ein Businessplan mit einer klaren Aufgabenverteilung erstellt. Es gibt kommunale Leistungsvereinbarungen mit Institutionen jeweils vor Ort, die in einer Optimierung und in einer Steigerung der Leistungsfähigkeit münden sollen. Es gilt noch einige alte Zöpfe aufzuknüpfen und neue Muster zu legen, ich bin aber dennoch zuversichtlich. Ist die momentane Stadtentwicklung nicht auch eine Gelegenheit, in die touristische Infrastruktur zu investieren? Mit der Stadtentwicklung passiert das in gewissen Maße fast von alleine, vor allem bei Investitionen in diverse Hotelprojekte. Das Hotel WerkZwei, das mutmaßliche Projekt Riva mit etlichen Hotelzimmern und einige kleinere Hotels als notwendige Ergänzung zur schon bestehenden Infrastruktur. Das sind Investitionen an der richtigen Stelle, sind die Übernachtungsmöglichkeiten doch der Kern einer jeden touristischen Entwicklung. Das touristische Potential der Stadt ist auf jeden Fall da. In der Altstadt gibt es neben dem Schloss eine große Anzahl wunderschöner historischer Bauten aus diversen Epochen. Und der Stadtrat hat klar gemacht, dass ein Zuwachs an Arbeitsplätzen im Tourismus für die Stadt eine Chance ist, die genutzt werden sollte. Noch immer fahren Tagesgäste selten von deutscher auf die Schweizer Seite und umgekehrt. Um das etwas anzustoßen, hat der neue Oberbürgermeister von Überlingen Jan Zeiler die Idee geäußert, nicht nur baden-württembergische, sondern auch eine Schweizer Stadt wie Arbon könne sich auf der Landesgartenschau 2020 präsentieren. Was halten Sie davon? Das ist wirklich eine schöne Idee. Das Problem für Tagesgäste am Bodensee ist einfach, dass es lange dauert, übers Wasser auf die andere Seite zu gelangen. Auch der Schiffsverkehr zwischen uns und unserer Partnerstadt Langenargen ist nicht so rege wie es wünschenswert wäre. Wir sind hier an einer der breitesten Stellen des Bodensees. Möglicherweise würde eine bessere Kooperation der SBS und der BSB die Situation verbessern. Ich denke schon, dass es im Schiffsverkehr durchaus noch Potential gibt. Momentan haben wir schlicht zu wenig schnelle Schiffe am Bodensee. Aber auch wenn Überlingen weit weg ist, schauen wir uns das natürlich an. Arbon | Standort Schweiz 163
UNTERNEHMENSSTIFTUNG IN LIECHTENSTEIN Kapitalgesellschaften und Personengesellschaften ermöglichen durch normierte Haftungsregelungen, die sowohl Eigentümer als auch Gläubiger schützen, sichere unternehmerische Aktivitäten am Markt. Gläubiger können darauf vertrauen, dass im Extremfall beispielsweise das Stammkapital einer AG zur Deckung einer Forderung herangezogen werden kann. KONTAKT First Advisory Group Wuhrstrasse 6 LI-9490 Vaduz Tel. +423 2363000 Dreikönigstrasse 12 CH-8002 Zürich Tel. +41 (0) 44 2836770 services@first.li www.first.li
Für Stiftungen sind aber in diesem Zusammenhang keine Haftungsregelungen determiniert.1 Aus diesem Grund grenzen viele Rechtsordnungen in Europa die Möglichkeit einer Stiftung, unternehmerisch, gewerblich oder kaufmännisch tätig zu sein, ein. Auch im liechtensteinischen Stiftungsrecht findet dieser Gedanke des Schutzes von Gläubigern Niederschlag. Trotzdem sind Unternehmensstiftungen nicht grundsätzlich untersagt, sondern lediglich durch Gesetz und Rechtsprechung an bestimmte Ausformungen gebunden. Die Zulässigkeit von Unternehmensstiftungen wurde in Liechtenstein jedoch seit jeher bejaht. Liechtensteinische Stiftungen können unter den Voraussetzungen des Art. 552 § 1 Abs. 2 und 3 PGR unmittelbar ein Gewerbe kaufmän-
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nischer Art ausführen. Dementsprechend kann eine gemeinnützige Stiftung direkt ein Gewerbe, das unmittelbar der Erreichung eines gemeinnützigen Zwecks dient oder wenn eine spezialgesetzliche Grundlage dies zulässt, betreiben. Unmittelbar der Gemeinnützigkeit dient beispielsweise ein Krankenhausbetrieb, der bedürftige Begünstigte behandelt, jedoch nicht ein gewerblicher Handelsbetrieb, dessen Gewinne gemeinnützigen Zwecken zugeführt werden. Als spezialgesetzliche Grundlage wird unter anderem Art. 7 Abs. 1 Bst. a Pensionsfondsgesetz gesehen, welcher eine Einrichtung der betrieblichen Altersvorsorge in der Rechtsform einer Stiftung erlaubt.2 Solche Strukturen werden als unmittelbare Unternehmensstiftungen (Unternehmensträgerstiftung) bezeichnet.
(z.B. Erwerb von Aktien börsennotiert Unternehmungen) erfasst die Holdingstiftung innerhalb ihres Stiftungszweckes auch das Halten eines (Familien-) Unternehmens und gegebenenfalls die Einflussnahme auf dessen Unternehmenspolitik. Diese Konstellation ist im liechtensteinischen Stiftungsrecht nicht geregelt, was einen weiten Gestaltungsspielraum für Stifter offenlässt und die liechtensteinische Stiftung als Unternehmensbeteiligte sehr flexibel macht. Weiter erlaubt es Art. 180 Abs. 1 PGR4 einer Stiftung, Mitglied des Verwaltungsorgans einer Verbandsperson zu sein. Dementsprechend kann eine Unternehmensstiftung die Geschäfte der von ihr gehaltenen liechtensteinischen Gesellschaften führen. Diese individuelle Formbarkeit der Stiftung wirft naturgemäß auch viele Fragen hinsichtlich der optimalen Ausgestaltung einer Holdingstiftung auf. Im Detail müssen und sollen jedoch immer die Bedürfnisse, Interessen und Zielsetzungen eines Stifters maßgebend sein. Wie kann ein Stiftungszweck so ausgestaltet werden, dass eine sinnvolle, flexible, situations- und sachgerechte Verwaltung der unterliegenden Gesellschaften möglich ist, ohne die sichere Versorgung von Begünstigten zu untergraben? Motive zur Gründung einer Stiftung sind oft der Erhalt des gewidmeten Vermögens, die Fortführung des Stifterwillens auch über den Tod des Stifters hinaus oder die Nachfolgeplanung. Eine funktionierende Unternehmensstiftung setzt voraus, dass der Stiftungszweck so ausgestaltet ist, dass die Stiftungsorgane, wenn nötig kurzfristig, sach- und situationsgerechte Entscheidungen am Markt treffen können. Dies beinhaltet nicht nur die Geschäftsführung eines Unternehmens, sondern gegebenenfalls auch die Möglichkeit eine gehaltene Gesellschaft abstoßen zu können.
Mag. Stephan Kaufmann
Eine privatnützige Stiftung hingegen kann gemäß Art. 552 § 1 Abs. 2 PGR einen kaufmännischen Betrieb einrichten, wenn es die ordnungsgemässe Verwaltung des Stiftungsvermögens erfordert. Im Bericht und Antrag 2008/13 zur Totalrevision des Stiftungsrechts wird klargestellt, dass darunter z.B. die Beschäftigung von Mitarbeitern oder die Einrichtung eines Rechnungswesens verstanden wird, jedoch nicht das Auftreten am Markt als handelstreibendes Unternehmen.3 Dies wird regelmäßig bei mittelbaren Unternehmensstiftungen (Holdingstiftungen) zur ordnungsgemäßen Verwaltung der gehaltenen Beteiligungen erforderlich sein. Holdingstiftungen halten Beteiligungen an gewerblich tätigen juristischen Personen, treten selbst aber nicht gewerblich am Markt auf. In Abgrenzung zum bloßen Vermögensmanagement einer Stiftung in Form von Beteiligungen an Unternehmen
Solche Entscheidungen können jedoch Potential für einen Interessenskonflikt beinhalten, wenn bei einem gestifteten und später verlustigen Unternehmen beispielsweise, der Stifter dessen Erhalt gekoppelt mit Maximierung des Stiftungsvermögens und der Versorgung von Begünstigten als Zweck der Stiftung vorgesehen hat. In einem solchen Fall könnten Probleme bei der Verwaltung der Stiftung im Einklang mit dem Stiftungszweck auftreten, wenn durch den Stifter im Rahmen der Errichtung und Ausgestaltung der Stiftungsurkunden keine klaren Regelungen diesbezüglich vorgesehen waren. Wer führt die Geschäfte? Stiftungsrechtsexperten argumentieren für eine strikte Trennung von Stiftungs- und Unternehmensbereich. Für einen gewerblichen Betrieb, den die Stiftung für die Verwaltung der Beteiligungen unterhalten kann, soll ein eigenes Organ eingerichtet werden können. Der Stiftungsrat wäre somit mit der Koordination und Aufsicht der Stiftung betraut. Ein daneben errichtetes zusätzliches Organ (z.B. Unternehmensrat) könnte sich dann ausschließlich mit der Beteiligungsverwaltung, die gegebenenfalls eine unternehmerische Tätigkeit mit Tagesgeschäftscharakter darstellen kann, befassen. Ferner kann es sinnvoll sein, ein weiteres Organ (z.B. Beirat) mit Zustimmungs- oder Vetorechten zu errichten, das bei bestimmten Entscheidungen des die Unternehmensbeteiligung verwaltenden Organs
Schauer, Grundelemente des neuen liechtensteinischen Stiftungsrechts, PSR 2009, S. 22. Bericht und Antrag 2008/13, 42ff. Ebenda. 4 Personen und Gesellschaftsrecht 1 2 3
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Arten der Unternehmensstiftung
Holdingstiftung
Unternehmensträgerstiftung
betreibt
Kapitalgesellschaft
betreibt
Unternehmung
z.B (Hilfs-)Unternehmung
(Stiftungs-)Unternehmung
(Finanzierungs-)Unternehmung
hilft der besseren Erfüllung des Stiftungszweckes
erfüllt unmittelbar den Stiftungszweck
dient der Finanzierung des Stiftungszweckes
zwingend anzurufen ist. Ein solcher Beirat kann dann beispielsweise aus erfahrenen unternehmensbezogenen Fachleuten bestehen. Das Liechtensteiner Stiftungsrecht erlaubt zudem auch eine Besetzung mit begünstigten Familienmitgliedern5, während die österreichische Rechtsprechung die Besetzung von aufsichtsratsähnlichen Beiräten nicht zulässt.6 Selbst wenn nur eine beratende Funktion des Beirats vorgesehen ist oder gar keine expliziten Regelungen für die Tätigkeit des Beirats in den Stiftungsurkunden getroffen werden, können dem Beirat trotzdem weitreichende Informationsrechte und sogar implizite Einbeziehung in die Willensbildung des geschäftsführenden oder verwaltenden Organs zugesprochen werden.7 So können die Eigentümerrechte wahrgenommen werden und damit die unterliegenden Gesellschaften mittelbar gesteuert werden. Den bereits erwähnten Grundsätzen der Trennung von Stiftungs- und Unternehmensbereich folgend, werden Personenidentitäten in Stiftungsorganen und Organen der durch die Stiftung gehaltenen Gesellschaften nur für Aufsichtszwecke als sinnvoll erachtet. Dementspre166 Standort Liechtenstein | First Advisory Group
chend sollten Mitglieder von Stiftungsorganen lediglich in Aufsichtsräten oder in Verwaltungsräten, mit Delegation der Geschäftsführung an Dritte vertreten sein.8 Der flOGH hat klargestellt, dass Personenidentitäten keinesfalls die Tätigkeiten der Organe der Stiftung ersetzen können. Trotz Personeneinheit von Stiftungsrat und Verwaltungsrat müssen formelle Stiftungsratssitzungen abgehalten, Protokolle darüber erstellt und formelle Beschlüsse gefasst werden. Vor allem im Lichte der in Art. 182 Abs. 2 PGR kodifizierten Business Judgement Rule müssen Beschlüsse aufgrund sachgerechter und möglichst genau dokumentierter Informationen gefasst werden.9 Dabei ist als oberste Prämisse nicht etwa die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit einer Entscheidung zugrunde zu legen, sondern der vom Stifter festgelegte Stiftungszweck. Müller, Die Handlungsautonomie des österreichischen Stiftungsvorstands und des liechtensteinischen Stiftungsrats im Vergleich, JEV 2015, 12f. öOGH Urteil vom 09.09.2013 6 Ob 129/13d sieht vor, dass die Besetzung von aufsichtsratsähnlichen Beiräten der Unvereinbarkeitsregel des § 23 Abs 2 Satz 2 öPSG unterliegt. 7 Gasser, Liechtensteinisches Stiftungsrecht Praxiskommentar 2013,§ 28 Rz 6f. 5
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Herr Meier, Herr Häni, Sie generieren Sicherheit und Transparenz in der Vermögensbewirtschaftung. Wie muss man sich dies als Anleger vorstellen? Jürg Meier: Als unabhängige Experten vertreten wir einzig und alleine die Interessen unserer Kunden, also der Anleger. Wir tätigen keine Anlagen, sondern beleuchten die Resultate der Vermögensbewirtschaftung aus dem Blickwinkel des jeweiligen Anlage-/ Risikoprofils und zeigen beispielsweise bestehende Schwächen in der Umsetzung oder Einsparungspotenzial bei den Kosten auf. Durch die laufende Überwachung und Kontrolle jeder einzelnen Transaktion bieten wir zudem eine Art Frühwarnsystem, das Fehler, Risiken, Fehlentwicklungen und allfälligen Handlungsbedarf frühzeitig aufdeckt. Im Weiteren halten wir unsere Kunden mit verständlichen Berichten auf dem Laufenden und schaffen damit Transparenz.
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Regularien sowie die Stärken der einzelnen Vermögensverwalter ebenso wie die Bedürfnisse und Ansprüche unserer Kunden. Dieses Fach- und Hintergrundwissen kombinieren wir mit einer erstklassigen IT-Infrastruktur und optimieren so die Qualität und die Kosten der Vermögensbewirtschaftung, ohne, dass für unsere Kunden ein zusätzlicher Zeitaufwand entsteht. Anleger können durch Investment Controlling also nur profitieren? Meier: Absolut. Das Investment Controlling erleichtert Anlegern die Bewirtschaftung ihrer Vermögen und optimiert die Zusammenarbeit mit Vermögensverwaltern. Geht es beispielsweise um die Bewirtschaftungsgrundlagen, können wir ohne jegliche Interessenkonflikte und frei von Einflüssen das Beste für die individuellen Bedürfnisse unserer Kunden erarbeiten. Denn eine klar definierte Anlagestrategie und deren konsequente Umsetzung mit einer professionellen Anlageorganisation sind entscheidend für den langfristigen Anlageerfolg.
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Sie sprechen damit Ihre sogenannten Navigationsinstrumente Analyse, Beratung, Überwachung und Kontrolle sowie Berichterstattung an? Häni: Genau. Mit unserer flexiblen Ausgestaltung können wir unseren Kunden auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten begegnen. Dennoch entscheiden sich diese in der Praxis mehrheitlich für eine Zusammenarbeit, die alle vier Instrumente umfasst. Wie schon erwähnt, können wir als unabhängiger Finanzspezialist jeweils die Gesamtsituation betrachten und unsere Kunden somit bestmöglich betreuen und beraten.
Meier: Unsere Kunden bleiben in jedem Fall Entscheidungsträger, verlassen sich als solche aber auf unsere Fachkompetenz, unsere Nähe zu den Finanzmärkten und der Finanzindustrie sowie unsere ausgereiften technischen Hilfsmittel. Können Sie zusammenfassen, weshalb Anleger ein Investment Controlling in Betracht ziehen sollten? Meier: Kontrolle schafft Transparenz und Transparenz bedeutet das Wissen um Risiken, Kosten und Qualität der Vermögensanlagen. Standardisierte Depotauszüge sagen über diese Faktoren wenig aus. Aussagekräftige Vergleiche zwischen Vermögensverwaltern und/oder Banken sowie eine Einordnung deren qualitativer Leistung sind damit nicht möglich. Wir analysieren, überwachen, kontrollieren, konsolidieren und berichten unabhängig, um genau hier anzusetzen. Indem wir hohe Sachverständigkeit mit moderner Technologie kombinieren, generieren wir Klarheit und zeigen Potenzial auf. Welchen Anlegergruppen empfehlen Sie sich? Häni: Unser Investment Controlling bietet sich vermögenden Familien und Privatpersonen, Unternehmern, verantwortlichen Organen von Gesellschaften oder Stiftungen, aber auch der öffentlichen Hand oder Pensionskassen an. Zusammengefasst: Anlegern, die sich unvoreingenommene und fachkundige Partner für eine langfristig erfolgreiche Bewirtschaftung ihrer gesamten Vermögenswerte wünschen.
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ÖSTERREICH
Blick von der Aussichtsplattform „Karren-Kante“ auf dem Dornbirner Hausberg Karren. Seit 2016 ragt ein Steg insgesamt 12 Meter weit über den Abgrund und ermöglicht atemberaubende Ausblicke ins Rheintal. In dieser Perspektive sind die Ausläufer von Dornbirn mit Blick Richtung Diepoldsau und Lustenau zu sehen.
BREGENZ DAS MEHR AM SEE
Die Kulturstadt Bregenz liegt mitten im Vierländereck, im Zentrum eines starken Wirtschaftsraumes. Überregional bekannt ist die Vorarlberger Landeshauptstadt vor allem für die größte Seebühne der Welt. Die Verbindung von Arbeit und Erholung fällt zwischen Bodensee und Pfänder leichter als anderswo. Knapp 30.000 Einwohner hat Bregenz – weniger als viele von einer Festspielstadt erwarten. Dieser scheinbare Widerspruch hat seinen Reiz: Einerseits bleibt es kleinstädtisch-gemütlich, andererseits schätzen Bewohner und Gäste das urbane Niveau in Sachen Kultur und Infrastruktur. Beim öffentlichen Nahverkehr brauchen Bregenz und das Vorarlberger Rheintal den Vergleich mit mancher Metropole nicht scheuen. Hinzu kommen die guten Verbindungen mit dem Auto, Fernzug, Flugzeug und sogar mit dem Schiff. Mit der Bahn reist man beispielsweise von Bregenz nach Wien etwa gleich lange wie nach Paris. KONTAKT Bregenz Tourismus & Stadtmarketing GmbH Rathausstraße 35a A-6900 Bregenz Tel. +43 (0) 5574 49590 www.bregenz.travel/ citymanagement
172 Standort Österreich | Bregenz
Internationale Anziehungspunkte Eine der größten Stärken der Stadt ist ihr breites Kulturangebot, das von Singer-Songwriter-Konzerten beim neuen Format BREGENZ LIFE bis zur großen Oper alle Stücke spielt. International beachtet ist das Kunsthaus Bregenz, das 2017 seinen 20. Geburtstag feierte. Die Liste der im KUB ausgestellten Künstler und Künstlerinnen liest sich wie das „Who is Who“ der Gegenwartskunst. Beispielsweise waren Exponate von Damien Hirst, Roy Lichtenstein und Jeff Koons bereits zu sehen. Nur wenige Meter vom KUB entfernt steht das vorarlberg museum, das 2016 den Österreichischen Museumspreis gewinnen konnte.
Beide Häuser machen nicht nur durch ihre Ausstellungen von sich reden, sondern auch durch ihre Gebäude: Architektur ist den Bregenzern wichtig.
Kultivierte Events Über 200.000 Besucher strömen in jedem Sommer zu den Bühnen der Bregenzer Festspiele. Sogar James Bond war zu Gast und jagte in „Ein Quantum Trost“ Bösewichter quer durch das Festspielhaus. Hier hat nicht nur OO7 die Lizenz zum Genießen. Wie wichtig Top-Gestaltung an diesem Standort ist, beweisen die eindrucksvollen Bühnenbilder des „Spiels auf dem See“. Im Festspielhaus spielt auch außerhalb der Bregenzer Festspiele Kultur eine große Rolle – jedoch nicht im klassischen Sinn. „Kongresskultur Bregenz“ heißt die GmbH, die sich mit der Konzeption, Planung und Umsetzung von hochwertigen Veranstaltungen einen exzellenten Namen gemacht hat. Gruppen mit einer Größe zwischen 60 und 4.500 Gästen werden hier bestens informiert, verköstigt – und inspiriert. 2016 wurde das Unternehmen zum dritten Mal als eines der drei besten Kongresszentren der Welt ausgezeichnet.
Beste Aussichten für Gründer Nicht nur im Festspielhaus wird ein starkes Argument pro Bregenz deutlich: die Möglichkeit, seiner
Der Hauch des Südens Gastronomin Claudia Fazzino (27) stammt aus der Region Kalabrien und führt mit ihrem Partner Fabio Cuzzilla „L’Antica Bottega“ im Apothekergässle. Dass sie sich in Bregenz pudelwohl fühlt, liege zum einen an der Offenheit und der Hilfsbereitschaft der Menschen. Und ein bisschen Hauch des Südens verströme auch der Bodensee. Wenn sie den Blick von ihrer Heimatstadt auf die andere Seite des Meeres schweifen lässt, sieht sie Messina auf Sizilien. „Die Lage hier mit Bregenz und Lindau ist vergleichbar und erinnert mich schon etwas an zu Hause“, sagt sie. Simon Bleil hat ebenso gute Gründe hierzubleiben: „Bregenz hat einen öffentlichen Raum mit einem spannenden Gegensatz: eine beinah private Kleinstadt am Bodensee mit Kultureinrichtungen, die selbst die New Yorker mit der Zunge schnalzen, den Augen rollen oder den Ohren wackeln lassen.
Foto: Anja Köhler
Arbeit mit Seeblick nachzugehen. Gute Bedingungen für eine gelungene Work-Life-Balance: Zwischen Bodensee und Pfänder fällt die Verbindung von Beruf und Freizeit leichter. Das gefällt auch jungen Kreativen, die hier leben und die Stadt zunehmend prägen. Einer von ihnen ist Simon Bleil, Geschäftsführer der Werbe- und Designagentur „Great“. Er arbeitete bei großen Werbeagenturen wie Jung von Matt und Scholz & Friends. Was schätzt er an seiner Heimatstadt? „Aus geschäftlicher Sicht die neue Generation an starken Designbüros, die sich immer mehr abseits der üblichen Branchenplattformen vernetzt. Die Atmosphäre für Gestalter verändert sich hier gerade sehr zum Positiven – einige aufstrebende Talente in Design, Kunst, im Fotografie- und Filmbereich wirken in der Stadt. Außerdem freue ich mich über den sich wieder entwickelnden Gründergeist mit spannenden Store- und Servicekonzepten, zum Beispiel Möbel, Mode, Genuss, Licht und Design.“ Augenfällig wird diese Aufbruchstimmung in der Römer- und der Kirchstraße.
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Foto: Udo Mittelberger
Eine der größten Stärken der Stadt ist ihr breites Kulturangebot, das von Singer-Songwriter-Konzerten beim neuen Format BREGENZ LIFE bis zur großen Oper alle Stücke spielt.
❯ ENGLISH SUMMARY Bregenz is a cultural centre at the heart of a strong economic region. The public transport system in Bregenz and in the Rhine valley of Vorarlberg can compare with many major cities. The town is also easy to reach by car, train, plane and even ship. One of its greatest strengths is the fascinating cultural programme it offers. Bregenz Festival attracts visitors from far and wide with the largest floating stage in the world. Kunsthaus Bregenz also enjoys international renown. The list of exhibited artists reads like a “Who’s Who” of contemporary art. In addition, the town is an attractive venue for meetings and conferences. In 2016 Bregenzer Kongresskultur GmbH was again chosen as one of the three best congress centres in the world. Bregenz is also unique thanks to the nearby mountains, such as the Pfänder at 1,064 metres above sea level, whose peak can be reached from the town centre by cable car. Here, between the lake and the mountains, work and pleasure go hand in hand. The town is a magnet for up-and-coming talents in the creative sector and the entrepreneurial spirit is palpable.
Bregenz | Standort Österreich 173
INNOVATION AUF
ART
VORARLBERGER
Es fließt, es tost, ... die Kraft des Wassers im Montafon
Im Gespräch mit Mag. Christian Schützinger, Geschäftsführer von Vorarlberg Tourismus Herr Schützinger, Vorarlberg ist eine der stärksten Wirtschaftsregionen in Österreich. Der Stellenwert des Tourismus als Wirtschaftsfaktor ist hier und somit auch am österreichischen Bodensee Ufer ungleich höher als auf der deutschen Seeseite. Woraus ergibt sich diese Gewichtung? Im Vergleich zu anderen Nationen hat der Tourismus in Österreich einen hohen Stellenwert, der sich schon dadurch ausdrückt, dass er in der Verfassung festgehalten ist. Der Tourismus ist in den Landesgesetzen fest verankert und die einzelnen Länder sind somit verpflichtet, sich um diesen wichtigen Wirtschaftszweig zu kümmern. Jedes Bundesland muss sich hier positionieren und festlegen, wie es mit dem Thema umgehen will. Die Gesetzeslage ist leicht unterschiedlich von Bundesland zu Bundesland, es gibt Spielräume zur Ausgestaltung. Trotzdem gibt es überall eine Antwort darauf, welche große Rolle der Tourismus spielt. Blickt man „von außen“ nach Österreich und Vorarlberg fallen die touristischen Vorzüge und Attraktionen sofort ins Auge. Gleichzeitig besitzt das Bundesland große wirtschaftliche und unternehmerische Stärken. Begünstigen sich diese Faktoren gegenseitig? Unser Wohlstand hat in großem Maße mit vielen Unternehmen außerhalb der Tourismusbranche zu tun. Der Tourismus ermöglicht es aber, dass dieser Wohlstand auch im ländlichen Raum ankommt. Die Tourismuswirtschaft hat vergleichbare Vorteile wie die Exportwirtschaft ohne 174 Standort Österreich | Vorarlberg Tourismus
deren eventuelle Nachteile. Das bedeutet, es kommt Geld von außen in die Region ohne, dass sich etwas hier Produziertes nach außen verkaufen muss. Hinzu kommt, dass durch den Tourismus die kleineren, lokalen Wertschöpfungsketten befeuert werden. Ich nenne hier nur die Bautätigkeit, den Handel und auch die Landwirtschaft, die regionalen Erzeuger. Hier gehen vom Tourismus in all diese Wirtschaftszweige kräftige Impulse aus. Die unterschiedlichen touristischen Akteure stehen immer wieder vor der Herausforderung, neuen Bedürfnissen und Wünschen der Gäste gerecht zu werden, neue Trends zu erkennen und in konkretes Handeln umzusetzen. Ohne permanente Innovationsbereitschaft geht es im Tourismus nicht. Vorarlberg Tourismus vergibt seit über 20 Jahren einen Tourismus-Innovationspreis. Wie vielfältig ist in diesem Zusammenhang das, was unter „touristischen Innovationen“ verstanden wird? Das ist ein oft sehr strapazierter Begriff um Modernität oder Raffiniertheit zu signalisieren. Wir verstehen Innovation in erster Linie als ein Handwerk, in dem man sich bemüht, ständig neue Impulse für Veränderung zu setzen. Touristische Unternehmer stehen unter einem permanenten Wettbewerbsdruck und müssen sich rasch den unterschiedlichen Bedürfnissen der Gäste stellen. Das Problem dabei ist sicherlich, dass jeder, der in dieser Branche unternehmerisch tätig ist, häufig stark im Tagesgeschäft involviert ist und dabei kaum Gelegenheit hat, sich Gedanken zu machen, welche Zukunftsperspektiven und
„Die kleineren, lokalen Wertschöpfungsketten werden vom Tourismus befeuert und es gehen davon kräftige Impulse in die Wirtschaftszweige aus.“ Mag. Christian Schützinger Geschäftsführer Vorarlberg Tourismus GmbH
Potentiale das einzelne Unternehmen hat. Es bleibt häufig nicht genug Zeit, Visionen zu Ende zu denken. Was wir in den zwei Jahrzehnten bei den Innovationspreisen beobachten konnten ist, dass gute Ideen meist schon lange in den Menschen, in den Unternehmen schlummern. Durch den äußeren Impuls des Innovationspreises werden diese Ideen plötzlich freigesetzt, z.B. sich als Gastgeber zu verbessern. Das ist nicht immer spektakulär. Innnovation ist nämlich nicht gleich Raumfahrt. Oftmals ist eben die Erneuerung von Bestehendem die beste – und auch schwierigste – Innovation. Wie kommen diese Innovationen bei den Gästen an? Spüren sie etwas davon? Also unsere Gastgeber schreiben jetzt nicht an ihr Haus „wieder eine Innovation bei uns“. Das kann schnell selbstherrlich wirken. Aber die Gastgeber hängen sich die Urkunden der Innovationspreise durchaus sichtbar für die Gäste ins Haus. Sie zeigen damit, dass das was sie an Leistungen erbringen auch in einer anderen Öffentlichkeit positiv wahrgenommen wird. Vorarlberg Tourismus hat es sich zur Aufgabe gemacht, „die Urlaubsmarke Vorarlberg ins internationale Schaufenster zu stellen“. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, welchen Einfluss nehmen Sie auf Innovationsprozesse? Es wäre sicher zu viel gesagt, dass wir Innovationsprozesse tatsäch-
Foto: Dietmar Denger/Vorarlberg Tourismus
Foto: Dietmar Denger/Vorarlberg Tourismus
Alpe Streichbrunnen im Bregenzerwald
lich managen. Wir gestalten Rahmenbedingungen, indem wir Mut machen, Innovationen sichtbar zu machen. Das regt wiederum andere an, nachzuziehen. Im Rahmen der Tourismusstrategie 2020 haben wir ein Programm entwickelt mit dem Titel „Gastgeben auf Vorarlberger Art“. Dieses Programm ist als Netzwerk unterschiedlicher Branchen organisiert. Wir legen großen Wert auf den umfassenden Austausch untereinander. Dadurch, dass dabei unterschiedliche Menschen aus unterschiedlichen Branchen – Gastronomen, Architekten, Landwirte, Bäcker u.v.m. – zusammenkommen, entsteht eine Buntheit im Zusammenwirken, die ein gutes Innovationsklima stark befördert. Wir sind davon überzeugt, dass Innovationen dort entstehen, wo man an die Grenzen der eigenen Branche geht und sich auf andere einlässt. Zur Unterstützung dieses Zusammenwirkens – für den Blick über den Tellerrand – bieten wir unterschiedlichste Fortbildungsmöglichkeiten in vielen verschiedenen Fachrichtungen an. Die touristischen Innovationen wirken sich sicherlich auch auf das Image der Ferienregion Vorarlberg aus. Sind diese neuen Entwicklungen und Besonderheiten ein Marketinginstrument? Da muss man natürlich die sprichwörtliche Vorarlberger Bescheidenheit anführen (lacht). Wir behaupten nicht lautstark, wir seien besonders innovativ. Aber selbstverständlich kommunizieren wir unsere innovativen Unternehmen. Wir nehmen auch die Orte dazu. Wir reden darüber, wenn jemand einen Innovationspreis bekommen hat, z.B. mit Vorarlberg Tourismus | Standort Österreich 175
„Wir sind davon überzeugt, dass Innovationen dort entstehen, wo man an die Grenzen der eigenen Branche geht und sich auf andere einlässt. […] Wir sorgen dafür, dass man ein Bild bekommt von den Menschen hinter den Ideen. Das macht die Innovationen greifbarer und schafft Ansatzpunkte für weitere Entwicklungen und Vernetzungen.“
kleinen Videoclips über die Preisträger. Wir sorgen dafür, dass man ein Bild bekommt von den Menschen hinter den Ideen. Das macht die Innovationen greifbarer und schafft Ansatzpunkte für weitere Entwicklungen und Vernetzungen. Wir laden die Preisträger als Referenten zu Vorträgen und Diskussionsrunden ein. Unsere Kommunikationstätigkeit befasst sich mit diesen „Aushängeschildern“ nach innen und nach außen. Es wäre jedoch sicher falsch zu glauben, dass ein Gast ein Gastgeberverzeichnis nach Innovationspreisträgern auswertet, denn es sind ja auch Leistungen dabei, die für einen Gast nicht unmittelbar sichtbar sind, z.B. ist eine moderne Wäschereiabwärmegewinnung für den Gast vermutlich nicht buchungsrelevant. Trotzdem stehen solche Bemühungen und Ideen ja für ein großes Ganzes, das dann auch beim Gast ankommt. Ihm das näher zu bringen ist eine unserer Aufgaben.
tungen. In einigen Bundesländern hat man auf diese Winternachfrage so reagiert, dass relativ kurzfristig neue Bettenkapazitäten in enormen Größenordnungen ausgebaut wurden. Im Sommer wurden diese Kapazitäten dann zu Schleuderpreisen angeboten. Das hat uns hier deutlich unter Druck gesetzt, weil im Alpenraum touristische Angebote durchaus ähnlich sind. Trotzdem sind unsere Betriebe nicht auf den Zug aufgesprungen. Sie wollten zuerst eine tragfähige Geschäftsidee für den Sommer entwickeln. Und dies hat viele interessante Sommerprodukte hervorgebracht, die heute erfolgreich am Markt sind, auch finanziell. Konkret hat das dazu geführt, dass z.B. Landwirtschaft und Tourismus eng kooperieren und neue Urlaubsangebote geschaffen haben. Innovationstreiber war hier die Investitionszurückhaltung. Auch ein interessanter Zusammenhang.
In der Tourismusbranche rund um den See ist häufig von einem Investitionsstau, insbesondere in der Hotellerie die Rede. Dabei wird oftmals auch die zurückhaltende Kreditvergabe durch Kreditinstitute von den Unternehmern beklagt. Wie stehen Innovationen und Investitionen in Beziehung? Diese Probleme kennen wir schon auch. Allerdings gibt es bei uns in Österreich die Österreichische Hotel und Tourismus Bank. Dort kann ein Businessplan für ein touristisches Projekt eingereicht werden und wenn dieser überzeugt, gibt es die Möglichkeit, zinsgestützte Kredite oder direkte Zuschüsse zu erhalten. In Vorarlberg kann ich beobachten, dass selten leichtfertig in scheinbare Boomprojekte investiert wird um schnell einen Zusatzgewinn abzuschöpfen. Hier wird überlegt, langfristig und kontinuierlich agiert. Ich will ein Beispiel nennen: Der Wintertourismus hat überall in Österreich Anfang der 80er Jahre den Sommertourismus bei den Übernachtungen überholt. In Vorarlberg machen wir heute 60% der Umsätze im Winter bei 55% der Übernach-
Die Naturschönheit Vorarlbergs, der Bodensee – das alles ist ein Pfund für die Region mit dem sich wuchern ließe. Gleichzeitig entsteht daraus auch eine Verantwortung für die Zukunft. Ist der Klimawandel ein wichtiger Innovationstreiber? Ganz sicher. Es gibt eine Klimawandel-Anpassungsstrategie für Vorarlberg, übergreifend für alle Wirtschaftssektoren gedacht, auch für den Tourismus. Darin ist festgehalten, dass der Tourismus die Zusammenarbeit mit anderen Branchen und Sektoren suchen muss, um Innovationsfelder für neue Produkte zu finden. Da verweise ich nochmals auf unser Netzwerk „Gastgeben auf Vorarlberger Art“ und die Befeuerung neuer Ideen durch das Zusammenführen unterschiedlicher Branchen und Ansätze. Auf diese Vielfalt muss man sich einlassen. Für langfristige, zukunftsfähige Ideen und Strukturen reicht es nicht mehr aus, sich nur in den eigenen Expertenkreisen zu bewegen.
Rheindelta in der Bregenzer Bucht
Foto: Achim Mende
Foto: Dietmar Denger/Vorarlberg Tourismus
Mit den Vorarlberg Lines unterwegs auf dem Bodensee
Foto: Achim Mende
Das Gespräch führte Thomas Willauer
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