www.etogruppe.com
Seit 1948: Innovationen vom Bodensee für die Welt
Stockach, Deutschland
Vaihingen/Enz, Deutschland
Nürnberg, Deutschland
Wroclaw, Polen
Der Mensch im Mittelpunkt
Grand Rapids, USA
Kunshan, China
Doddaballapur, Indien
San Luis Potosí, Mexiko
Titel_WIMA_2020_für_Anja:Layout
1 27.11.19 16:02 Seite 1
Wirtschaftsmag azin BODENSEE
Labhards
Liebe Leserin, lieber Leser, die Abstände von Innovationen werden kürzer, gesellschaftliche Veränderungsprozesse kurzfristiger, Schlagwörter wie Industrie 4.0, Elektromobilität, Künstliche Intelligenz und Digitalisierung, Fachkräftemangel, neue Arbeits- und Lebenswelten etc. bestimmen die Headlines unserer Zeit – und mittendrin: Die scheinbar heile Welt der lieblichen Bodenseeregion.
W I R T S C H A F T S MAGAZIN
BODENSEE Business Magazine Lak e C o n s ta n C e
2020
TAKTgeber
Stimmen aus Politik und Wirtschaft
AufHOCHtouren
Digitalisierung und Künstliche Intelligenz
SCHLAGkräftig
Unternehmen und Standorte der
VorTRIEB
Region
Megatrend Mobilität
STANDpunkt
Tourismuswirtschaft
Nr. 17 (37) 6,– € / 8.– CHF
IMPULSE GEBEN
Dass sich Tradition und schöne Landschaften auf der einen Seite und Innovation und Hightech auf der anderen Seite nicht ausschließen, zeigt das diesjährige Wirtschaftsmagazin Bodensee. Wir haben uns umgesehen und mit Verantwortlichen in verschiedenen Branchen und Bereichen gesprochen und nach Meinungen, Ideen und Zukunftsmodellen gefragt. Herausgekommen ist eine inspirierende Reise durch die Wirtschaftswelt am Bodensee.
Im Wandel ist das Beständige und Bekannte Garant für Sicherheit und Vertrauen und genau dort ordnet sich unser Wirtschaftsmagazin Bodensee ein. Wir tragen die Ideen der Akteure zusammen und bieten eine gemeinsame, vertraute Kommunikationsplattform als gedrucktes Magazin, nach wie vor das Vertrauensmedium Nr. 1, wenn es um nachhaltige Kommunikation geht. Statements unserer Gesprächspartner wie „gäbe es ihr Magazin nicht, so müsste man es heute erfinden“, oder wie „machen Sie weiter so“ bestärken uns in unserer Arbeit. Wir machen weiter und möchten uns an dieser Stelle bei allen Beteiligten dieser Ausgabe herzlich bedanken und wünschen viel Spaß beim Lesen. Stephan Bickmann und Holger Braumann und das Team von Labhard Medien
EDITORIAL
Das Titelbild der diesjährigen Ausgabe zeigt die Stadtlounge von St.Gallen. Der „Rote Platz“ steht für ein großes öffentliches Wohnzimmer, für einen Ort der Kommunikation und des Wandels. Wenn man sich mit der Entstehung des Platzes (siehe Titel Story auf Seite 153) beschäftigt, wird klar, warum wir dieses Motiv ausgewählt haben. Der Platz könnte exemplarisch für die Wandlungsfähigkeit der Bodenseeregion stehen. Einst das Bleicheviertel der aufstrebenden Textilstadt, dann Hotspot der St.Galler Bankenwelt und mit der Umgestaltung 2005 ein urbaner Platz mit pulsierendem Leben und Ausdruck eines modernen Stadtbildes. Im besten Sinne steht das Titelbild dafür, alte Wege zu verlassen, Neues zu lernen, den Wandel zu gestalten und der Zukunft den roten Teppich auszurollen.
Editorial Impressum / Titelstory Zahlen zur Bodenseeregion ALNO ETO Gruppe Geberit Holenstein ifm electronic Kärcher Konstanz Druckerei Langenargener Wirtschaftsgespräch Liebherr Meyer-Hayoz Design Engineering Michaela Barrenscheen MZ Mosbrugger Zinsmaier OMNI PC Pinto PR2 Petra Reinmöller Public Relations Prinoth RAFI Eltec Regio TV Ritz Friedrichshafen Schindler Parent Schmieder KKM Schunk Schwäbisch Media SRH Kliniken Takeda vergissmeinnicht Kommunikation Vetter Volksbank Überlingen
1 153 4 133 12 24 103 8 61 61 10 18 3, 22 35 20 14 100 102 34 116 129 122 7, 16 6 136 128 133 32 19 30 117
Politik, Wirtschaft & Bildung
Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg Handwerkskammer Konstanz IHK Bodensee-Oberschwaben IHK Hochrhein-Bodensee
36 52 54 58 56
Innovation im Fokus Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung Internationale Bodensee-Hochschule Internationale Bodensee Konferenz
40
Interreg Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein Hochschule Ravensburg Keff, Regionale Kompetenzstellen Netzwerk Energieeffizienz Regionalbüro für berufliche Fortbildung Welcome Center
38 49 50 49 60
Tourismuswirtschaft
62
Tagen am Bodensee
76
bewegt Bodensee-Airport Hotel Bad Schachen Interview Guido Wolf Lindau-Reutin Bahnhof Mainau Thurbo Verband der Tourismuswirtschaft Bodensee Bodenseeforum Konstanz Bodensee Trips und Tours Convention Partner Vorarlberg MS Sonnenkönigin Pfänder Sonnenhof
Deutschland
72 72 75 64 74 68 70 66 80 85 78 84 82 85
86
Bad Saulgau BioLAGO e.V. cyberLAGO e.V. Engen Konstanz Landkreis Ravensburg Meersburg Nördlicher Bodensee Pfullendorf Radolfzell Singen SolarLAGO Stadtwerke Konstanz Technologiezentrum Konstanz Wirtschaftsförderung Bodenseekreis Wirtschaftsförderungs- und Standortmarketinggesellschaft Landkreis Sigmaringen Überlingen
137 96 90 110 88,97 124 118 132 134 106 104 94 98 92 120
Schweiz
138
Fürstentum Liechtenstein
148
Österreich
154
Arbon Amt für Wirtschaft und Arbeit Thurgau Tägerwilen First Tax
Bregenz Tourismus & Stadtmarketing Industriellenvereinigung Vorarlberg
Inhalt
130 112 146 140 144 149 156 158
MEDICAL DESIGN / DIALYSIS «Every day, our customers work within a complex and challenging environment. In dialysis healthcare staff shortages, overtime and increasing patient numbers dominate the daily routine of healthcare professionals. Such stressful circumstances can lead to errors and potential complications, which can be life threatening. With the new Dialog iQ we want to challenge the thinking of how to run the established process of hemodialysis treatments. By new smart features, a new user interface, new system set-up, new shapes and colors we want to set new standards and make sure to support patients, caregivers in a best possible way.» Martin Kuhl, Vice President Global Marketing & Sales Services, B. Braun Avitum AG
Gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln wir seit mehr als 30 Jahren neue Lösungsansätze für die verschiedensten Branchen und setzen diese erfolgreich um.
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HIGHTECH Die Landkreise am deutschen Bodensee gehören zu den innovativsten in Baden-Württemberg.
Dies verdanken sie vor allem den ansässigen Hoch- und Spitzentechnologieunternehmen, darunter Automobilzulieferer, Maschinenbauer und zahlreiche Unternehmen aus der Luftund Raumfahrttechnik.
ABKOMMEN SCHWEIZ-EU Bisher ist die Schweiz mit der EU über bilaterale Verträge verflochten. Zukünftig soll das Rahmenabkommen EU-Schweiz die
S TA R K E I N D U S T R I E Im Schweizer Kanton Thurgau und in Liechtenstein sind zwischen 35 und 37 % der Beschäftigten in der Industrie und im Gewerbe tätig. Sowohl die liechtensteinische Industrie als auch die Ostschweizer Industrie sind stark exportorientiert. Knapp ein Drittel der Thurgauer Exporte gehen nach Deutschland.
Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit der Europäischen Union und der Schweiz regeln.
EINWOHNER & FLÄCHE
Bevölkerung (Stand 2017) Prognose 2030 Fläche Einwohner je km² Anteil der 20- bis 64-jährigen an der Bevölkerung
WIRTSCHAFTSKRAFT
4.082.291 4.440 Mio. 14.457 km² 309,4 61,60 %
TOURISMUS & BILDUNG Übernachtungen in der Hotellerie (Betriebe ab 10 Betten, 2016) REGIO Bodensee: 20.663.326 Hochschullandschaft REGIO Bodensee (2015) 120.678 Studierende Universitäten (7) 66.667 weitere Hochschularten (25) 54.011
Bruttoinlandsprodukt (Stand 2016) Deutsche REGIO Schweizer REGIO Vorarlberg Liechtenstein BIP / Kopf (Stand 2016) Deutsche Teilregion Schweizer Teilregion Vorarlberg Liechtenstein
255,5 Mrd. € 47 Mrd. € 185,7 Mrd. € 17,3 Mrd. € 5,6 Mrd. €
37.400 € 79.700 € 44.400 € 150.600 €
ARBEITSLOSE
BESCHÄFTIGUNG
(Stand Okt. 2019) Im Jahr 2016 arbeiteten in der internationalen Bodenseeregion 2,3 Millionen Erwerbstätige. Gegenüber 2000 entspricht das einem von 18%. Von den in der Bodenseeregion arbeitenden Erwerbstätigen sind im Jahr 2016 73% im Dienstleistungssektor (Tertiärer Sektor) und 25% im Produzierenden Gewerbe (Sekundärer Sektor) tätig. In der Landwirtschaft (Primärer Sektor) sind rund 2% beschäftigt.
Einpendelnde Grenzgänger nach Herkunftsländern (2017) aus Deutschland 24.399 (davon 20.387 in die Schweizer REGIO) aus der Schweiz 12.320 (davon 11.729 nach Liechtenstein) aus Österreich 17.140 (davon 7.611 in die Schweizer REGIO, 8.682 nach Liechtenstein) aus Liechtenstein 1.634 (davon 1.579 in die Schweizer REGIO)
Deutsche REGIO Schweizer REGIO Vorarlberg Liechtenstein
Quelle: http://www.statistik-bodensee.org; Stand Oktober 2019; Foto: © Airbus DS 2019 Die Zahlen beziehen sich auf die Mitglieder der IBK.
STA RKE WIRTSC HAF TSZWEIGE In Vorarlberg sind z.B. die feinmechanische und Elektroindustrie, aber auch die Stromwirtschaft bedeutsam. Vorarlberg ist die erste Region Europas, in der mehr regenerative Energie, vornehmlich aus der Wasserkraft, erzeugt als dort verbraucht wird. Aufgrund eines Abkommens mit Baden-Württemberg wird Spitzenstrom mit deutschem Grundstrom im Verhältnis 1:4 ausgetauscht.
THERMISCHE ENERGIE Der Bodensee besitzt wegen seiner thermischen Energie die Kapazität eines Kernkraftwerks und könnte bald Millionen Haushalte im Winter heizen und im Sommer kühlen. Die Technik ist ausgereift und soll in absehbarer Zeit, zumindest auf Schweizer Seite, genutzt werden.
2,5 % 1,9 % 5,8 % 1,4 %
Bestens gepflegte Kundenbeziehungen:
Erreichbarkeit zu jeder Zeit. SCHMIEDER KKM GMBH & CO. KG Für jedes Unternehmen ist ein guter Draht zu seinen Kunden erfolgsentscheidend. Ob nun persönlich, am Telefon oder per E-Mail. Hier zählen die gute Erreichbarkeit, schnelle Reaktionszeiten, hohe Kompetenz und das gepaart mit Freundlichkeit im Kundenumgang. Nur so entstehen vertrauensvolle, erfolgreiche Geschäftsbeziehungen.
Doch wie können dies die Unternehmen mit den bestehenden Ressourcen auch in Spitzenzeiten leisten? Immer öfter stoßen sie an Ihre Leistungsgrenzen. Grund dafür ist u.a. die stetig wachsende Anzahl von Kundenanfragen speziell auch per E-Mail. Viele Unternehmen tun sich schwer, diese Datenflut noch aufzunehmen und zu bearbeiten. Insbesondere im Online-Vertrieb spielt die Erreichbarkeit eine entscheidende Rolle. 92,4% der positiven Kundenerfahrungen basieren auf dem Verhalten von Mitarbeitern auf allen Kanälen, zu jeder Zeit (Service Excellence Cockpit 2018). Können Sie das aktuell sicherstellen? Hier kommen nun die Schmieder Spezialisten für das Management von Kunden-Kommunikation ins Spiel. Als externer Partner entlasten wir mit unserem Kunden-Kontakt-Management Unternehmen bei der täglichen Arbeit. Wir verkürzen die Reaktionszeiten, lenken die Datenflut der Kundenanfragen in die richtigen Bahnen, schaffen Überblick und sorgen so für Zufriedenheit bei allen Beteiligten.
„Es ist gar nicht so einfach, alle Kundenanfragen schnell, zuvorkommend und richtig zu bedienen: aber auch nicht so schwierig.“ (Anne Schmieder, Geschäftsführerin) Darüber hinaus findet auf Grund der lokalen Nähe ein reger Austausch statt, der wichtige Rückmeldungen in die Organisation gibt und somit einen weiteren Mehrwert leistet. Wir stellen Ihnen nicht nur ein professionelles Team zusammen. Wir sorgen auch dafür, dass dieses Team als Teil Ihres Unternehmens wahrgenommen wird.
Das Kunden-Kontakt-Management E-Mail-Bearbeitung | Inbound- & Outbound-Callcenter | Kundenbefragungen | Marketing | After-Sales | Frontoffice- & Backoffice-Outsourcing | Kundendatenpflege per CRM-System | kundenspezifische Lösungen während und außerhalb der üblichen Geschäftszeiten | Empfang | Telefonzentrale | Promotion
DIE KUNST, INFORMATIONEN FLIESSEN ZU LASSEN. Die Lösung: UNSER KUNDEN-KONTAKT-MANAGEMENT.
Inbound - AnnEHMEn, wEITErLEITEn, STruKTurIErEn Level 1 - Bearbeiten von Kundenanfragen und Bestellungen. Level 2 - Beantworten grundlegender Fragen und Erteilen von systembezogenen Auskünften. outbound - AnruFEn, ABFrAGEn, AquIrIErEn Level 1 - Aktualisieren von kundenbezogenen Informationen. Level 2 - Akquirieren bei offenen Anfragen. E M p FA n G , T E L E F o n z E n T r A L E & proMoTIon
[ K u n D E n - K o n TA K T - M A n A G E M E n T ] Bestens gepflegte Kundenbeziehungen. Erreichbarkeit zu jeder zeit. Der perfekte Service für Ihren online-Handel.
Schmieder KKM GmbH & Co. KG Anne Schmieder, Geschäftsführerin Tel. +49 (0) 7502 9449-0, schmieder@schmiedergmbh.de www.schmieder-kundenkontakt.de
6 Menschen & Innovationen | Schmieder KKM GmbH & Co. KG
Schmieder KKM GmbH & Co. KG | Schussenstr. 14 | D-88273 Fronreute-Staig Tel. +49 [ 0 ] 7502 9449-0 | E-Mail: kundenmanagement@schmiedergmbh.de www.schmieder-kundenkontakt.de
Projekt2 23.10.18 14:03 Seite 1
Die Arbeitswelt verändert sich seit einigen Jahren: Neue Technologien, Automatisierung und die Digitalisierung bestimmen zunehmend den Arbeitsalltag vieler Menschen. Dies stellt Mitarbeiter, aber auch Unternehmen vor neue Herausforderung und neue Entscheidungen müssen getroffen werden.
ifm electronic gmbh Friedrichstraße 1 D-45128 Essen Tel. 0800 16 16 16 4 info@ifm.com
Auch die ifm-Unternehmensgruppe beschäftigt sich mit der Frage: Was bedeutet New Work für uns? Die Arbeit soll für die Mitarbeiter keine unangenehme Tätigkeit sein, sondern sie mit Sinn erfüllen und neue Entfaltungsmöglichkeiten bieten. ifm ist der festen Überzeugung, dass die Mitarbeiter das größte Vermögen eines Unternehmens darstellen. Dieses Potential bestimmt die Leistungsfähigkeit von ifm und entscheidet somit über wirtschaftlichen Erfolg oder Misserfolg. Deshalb ist das Verhältnis des Unternehmens zum Mitarbeiter und umgekehrt offen und ehrlich gestaltet, denn nur so können gesteckte Ziele gemeinsam erreicht werden. Dies bildet eine wichtige Grundlage für New Work: gegenseitiges Vertrauen und Selbstständigkeit. „Jeder Mitarbeiter ist eine Quelle für neue, erfolgreiche Ideen“, mit diesem Leitbild bietet ifm seinen Mitarbeitern die Chance, wichtige Entschei-
8 Menschen & Innovationen | ifm electronic gmbh
dungen zu treffen und eigene Ideen einzubringen. Über 880 Patente im Jahr 2018 zeigen: Die Mitarbeiter bringen ihr Know-how in herausfordernden Projekten ein und führen diese im Team zum Erfolg. Dabei fördert ifm die Umsetzung neuer Ideen, indem praktische Risikobereitschaft unterstützt und Fehlversuche akzeptiert werden. Regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen helfen den Mitarbeitern dabei, stets auf dem neusten Stand der Technik zu sein. Um eine langfristige Beziehung zu den Mitarbeitern aufbauen zu können, fördert ifm deren Fähigkeiten und Bereitschaft zu beruflichem Aufstieg innerhalb der Unternehmensgruppe. Ein wichtiger Aspekt von New Work ist das Wohlbefinden der Mitarbeiter und ein guter Ausgleich zwischen Beruf und Freizeit. Neben einer flexiblen Arbeitszeit in den Unternehmensbereichen, in denen diese möglich ist, steht auch die Balance
der unterschiedlichen Anforderungen im Mittelpunkt. Die Mitarbeiter haben die Gelegenheit, sich in Workshops, Vorträgen und bei Gesundheitstagen über wesentliche Themen zu informieren, um effizient und gesund arbeiten zu können. Bewegte Pausen sowie eine Vielzahl an Sportangebote sorgen für einen körperlichen Ausgleich, bauen Stress ab und bieten die Möglichkeit, sich zu entspannen. Einer der wichtigsten Faktoren in einer sich ändernden Welt: ifm bietet seinen Mitarbeitern Sicherheit. In der 50-jährigen Unternehmensgeschichte hat ifm noch nie betriebsbedingt entlassen, auch nicht in Krisenzeiten. Diese Sicherheit fühlen die Mitarbeiter jeden Tag und können den anstehenden Veränderungen sicher entgegensehen.
„Der digitale Wandel hat nicht nur technische, sondern auch soziale Facetten.“
Steffen Fischer Geschäftsführer Personal und Mitglied der zentralen Geschäftsführung
ifm electronic gmbh | Menschen & Innovationen 9
Foto: ZF
„Verfügbar und bezahlbar“
Autonome Shuttles wie die des ZF-Unternehmens 2getthere werden künftig noch viel stärker den Verkehr entlasten
Wolf-Henning Scheider, Vorsitzender des Vorstandes der ZF Friedrichshafen AG, äußerte sich beim 40. Langenargener Wirtschaftsgespräch zu den Herausforderungen der urbanen Mobilität der Zukunft.
„Das Ziel ist klar: Mobilität muss verfügbar und bezahlbar sein! Um das zu erreichen, wird es mehr als nur eine Lösung geben müssen“, erklärt Wolf-Henning Scheider. „Wir brauchen Multi-Mobilität“. Verbote oder eine Verzichtsrhetorik bringe nichts. „Askese oder die Zeit zurückdrehen passt nicht zu einer demokratischen Gesellschaft. Wir müssen auf den technischen Fortschritt setzen. Und die Automobilindustrie hat die Lösung. Oft wird gefragt: Können die das? Ich sage: Nur die können das. 850.000 Menschen, die täglich daran arbeiten, wer also sonst hätte das Know-how.“
E-Mobilität Bei ZF werden zukünftig alle Fahrzeugklassen elektrifiziert. Das Problem von Fahrzeugen mit Batterien: Sie sind schwer, bei Fahrzeigen mit höher Reichweite bis zu 800 Kg. Für den Transport werde viel Energie benötigt, was nicht wirklich effizient sei. Auch bei der Installation der Ladesäulen (bisher rund 25.000) stehe man noch am Anfang, die Verteilung ist zudem sehr ungleich. Und der Anschaffungspreis der Fahrzeuge liegt rund 30 % höher als beim Verbrenner: „Elektro ist teuer, und bleibt teuer!“ Elektrofahrzeuge würden in den nächsten Jahren vor allem für diejenigen attraktiv sein, die sich mehrere Autos leisten können – für den urbanen Bereich ein Elektroauto, für den Überlandverkehr ein weiteres Fahrzeug. Dennoch werde es ein signifikanter Teil des Fahrzeugmix werden, der sich in 20 Jahren nochmal erheblich erhöhen könne. Bis dahin würden alle Probleme gelöst werden, zum Beispiel das Schnellladen in zehn Minuten. Das aktuelle 10 Menschen & Innovationen | Langenargener Wirtschaftsgespräch
Ziel der Bundesregierung, eine Millionen Ladesäulen aufzubauen bis 2030, sei realistisch für ein Land wie Deutschland. Skeptischer sieht Scheider die Entwicklung in weniger wohlhabenden Ländern. Und die Brennstoffzelle? Durch den hohen Energiebedarf bei der Herstellung von Wasserstoff hat diese per se einen Energieverlust von 50 %. Einen wesentlichen Anteil von Fahrzeugen mit Brennstoffzelle sieht Scheider daher im städtischen Individualverkehr nicht.
Plug-in-Hybrid Auf Elektrofahrzeuge mit zusätzlichen Verbrennungsmotor wird ZF in den kommenden Jahren verstärkt setzen. Legt man Reichweiten von 80 bis 100 km zugrunde, die mit Elektromotor zurückgelegt werden könnten, wären so rund 90 % aller Fahrten abgedeckt. Da bei Langfahrten kein anderes Fahrzeug benötigt werde, sei dies eine Lösung nicht nur für Wohlhabende. „Wir werben für dieses Konzept“, so Scheider. Aufträge von Fahrzeugherstellern seien bei ZF bereits in Auftrag. „Ein attraktives Konzept für die nächsten 20 Jahre. Und man gewöhnt sich an die E-Mobilität in der Stadt.“
E-Stadtbusse ZF hat für Stadtbusse elektrische Antriebe entwickelt. Busse mit diesen Antrieben fahren u.a. in London und Hamburg. Ein Manko ist noch der Preis: Die Fahrzeuge sind in der Anschaffung fast doppelt so teuer wie herkömmliche Busse. „Die Frage ist aber: Wollen wir Umweltschutz?“, so Scheider. Auf Nachfrage von Martin Buck, Präsident der
Wolf-Henning Scheider
Den einen Weg wird es nicht geben. Als Kunde gilt es bei der Wahl des Fahrzeuges und des Antriebs noch mehr als bisher zu überlegen, für was ich das Fahrzeug benötige.
IHK Bodensee-Oberschwaben, nach eventuellen Stillständen wegen langer Ladezeiten, erklärte Scheider: „Die Busse könnten mehrmals am Tag an ihren Endhaltestellen für jeweils 15 Minuten geladen werden, zum Beispiel mit einem Greifer auf dem Dach der Busse.“ Probleme sieht Scheider eher in der Topografie bei Städten mit bergigen Profil wie Stuttgart wegen des zu hohen Energieverbrauchs.
Shuttle Busse Am Flughafen in Brüssel, in den Niederlanden, in Singapur und in Abu Dhabi sind sie schon unterwegs, die selbstfahrenden, vollautomatischen Shuttle Busse von ZF. Aber die Komplexität ist enorm. Scheider sieht frühestens in der 2030er Jahren selbstfahrende Fahrzeuge in den Städten. Das ehrgeizige Ziel: Bereits in zwei Jahren auf solchen Strecken Menschen durch den Stadtverkehr transportieren. „Von diesen Systemen versprechen wir uns zudem Sicherheit im Straßenverkehr, keine tödlichen Unfälle mehr. Das sehen wir in den kommenden Jahren. Schrittweise.“
Von Lastenrädern bis zu Seilbahnen Für Städte mit hoher Verkehrsdichte sind andere Lösungen vonnöten. ZF wagt daher den Einstieg in die Micro Mobility als Anbieter von E-Bikes, die über Motoren mit einem Drehmoment von satten 110 Nm verfügen. Rund doppelt so viel wie bei anderen Anbietern. „Das zielt vor allem auf die Produktion von Lastenrädern. Weil Sicherheit auch hier Priorität hat, sind die Räder wie Autos mit einem ABS-Bremssystem ausgestattet“, erklärte Scheider. Teile der Antriebe sowie der Überwachungstechnik liefert ZF auch bei Seilbahnsystemen, wie sie im bergigen Bogota gebaut wurden und dort mittlerweile ein etabliertes öffentliches Verkehrsmittel sind. Getestet wird u.a. bei Skiliften in Österreich gemeinsam mit der Firma Doppelmayr aus Vorarlberg. „Seilbahnen in Städten dürfen nicht still stehen“, so Scheider.
Synthetische Kraftstoffe Von Martin Buck kam auch die Frage nach dem Einsatz von synthetischen Kraftstoffen. „Der Nachteil von Synthetic fuel ist die energieintensive Herstellung“, so Scheider. „Man braucht 10-mal mehr Energie, wie wenn der Strom direkt auf die Räder gebracht wird. Aufgrund dieser Ineffizienz sehe ich keinen großen Markt im Stadtverkehr. Wir brauchen die Synthetic Fuel für die Anwendungen, bei denen Batterien nicht infrage kommen. Flugverkehr, Schiffe. Aber es wird ein Beitrag der gesamten Kette sein.“
Last but not least: Sharing Economy ZF hat keine eigenen Beteiligungen an Sharing Economy-Unternehmen. Alle Anbieter tun sich bisher schwer, wirtschaftlich zu arbeiten. „Das Problem ist, dass zu Stoßzeiten alle Kunden ein Fahrzeug brauchen. Hat man als Anbieter eine entsprechend große Fahrzeug-Flotte, stehen die Autos zu anderen Zeiten nur herum.“ Wie bei Privatfahrzeugen eben auch. Es gebe aber durchaus Städte, zu denen Sharing Econonomy passen würde, zum Beispiel Städte mit mehreren Zentren, so Scheider. „Es wird Teil der Mobilität sein, aber nicht die Lösung.“
Das 40. Langenargener Wirtschaftsgespräch im Schloss Montfort wurde veranstaltet vom Landratsamt Bodensee, der IHK Bodensee-Oberschwaben und der Handwerkskammer Ulm
Langenargener Wirtschaftsgespräch | Menschen & Innovationen 11
Wir steuern Bewegung Elektromagnetische Ventile, Aktoren, Sensoren und Module vom Bodensee setzen weltweit anerkannte Standards in Sicherheit und Effizienz – Grundlage dieses Erfolges sind ca. 2.400 ETO-Mitarbeiter weltweit.
ETO MAGNETIC GmbH Hardtring 8 D-78333 Stockach Tel. +49 (0) 7771 809-0 info@etogruppe.com www.etogruppe.com
Als 1886 das erste Automobil zum Patent angemeldet wurde, besaß es auch eine Bremse: Eine Eisenstange wirkte als „handbetätigtes Anhaltesystem“ auf die Riemenscheibe. Die Muskelkraft des Bedieners bestimmte die Bremskraft. Wenn wir heute in die „Eisen steigen“ wirken über 100 Bauteile zusammen, um unser Fahrzeug schnell und sicher zum Stehen zu bringen. Bei mehr als der Hälfte aller LKW stammen wichtige Bremskomponenten aus dem Hause ETO. Aber auch andere Fahrzeugkomponenten werden von den elektromagnetischen ETO-Aktoren und -Sensoren gesteuert, überwacht und geregelt: ETO-Produkte finden sich überall dort, wo hochdynamische Abläufe stattfinden und Sicherheit oder Effizienz und Umweltverträglichkeit verbessern – neben elektronischen Bremssystemen mit ABSund ESP-Funktion auch in Systemen zur Nockenwellen-Ventilsteuerung oder in Automatikgetrieben.
Weltweit in Autos, Lastwagen und Zügen Das 1948 von Christa und Hermann Laur in Oberuhldingen am Bodensee gegründete Unternehmen 12 Menschen & Innovationen | ETO MAGNETIC GmbH
„Elektroteile GmbH“ spezialisierte sich in den frühen Achtzigern unter dem Namen ETO immer mehr auf elektromagnetische Systeme. ETO sorgt seitdem weltweit in Autos, Lastwagen und Zügen der führenden Hersteller dafür, dass sie sicher bremsen oder effizient Gas geben und kuppeln oder dass Maschinen und Geräte zuverlässig produzieren, dosieren, befüllen, drucken, messen und verpacken. „Unser Antrieb ist unsere Begeisterung“ sagt CEO Dr. Michael Schwabe – und die ist für die ca. 2.400 ETO-Mitarbeiter offensichtlich nicht nur ein Wort. Überzeugte Kunden schätzen Zuverlässigkeit, Flexibilität, Inspiration und die menschliche Nähe ihres Zulieferers, dessen Entschluss- und Innovationsstärke in der Branche bestens bekannt sind. „Wir setzen bewusst auf eine Organisation mit flachen Hierarchien“, so Dr. Michael Schwabe, „die schnelle Entscheidungen und ergebnisorientierte Umsetzungen unterstützt und unsere Mitarbeiter aktiv in Organisationsprozesse einbezieht.“ Das zeitgemäße Verständnis von wertschätzendem Umgang mit Mitarbeitern spiegelt sich auch in den Unternehmenswerten wider: Teamgeist, Kompetenz, Leidenschaft, Vertrauen und Kundennähe.
Hohe Anzahl an Patenten „Unsere gemeinsame Mission und unser leidenschaftlicher Einsatz für Nachhaltigkeit, Sicherheit und Effizienz machen uns immer erfolgreicher! Zum Wohle von Mensch und Umwelt.“ Dr. Michael Schwabe CEO
Die ETO GRUPPE investiert jährlich über sieben Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung und schafft es immer wieder, neue Lösungsansätze zu entwickeln, die begeistern und im Markt erfolgreich sind. Die hohe Anzahl an Patenten ist ein weiterer Beleg für die ungebremste Innovationskraft des Unternehmens. So haben Ingenieure der ETO GRUPPE zum Beispiel MAGNETOSHAPE® entwickelt, eine richtungsweisende Technologie auf Basis magnetischer Kristalle, die ihre Form verändern können und in äußerst energieeffizienten Hochleistungsantrieben eingesetzt werden. Der Fach- und Führungskräftenachwuchs, der zu ETO kommt, ist entsprechend angetan von den kurzen Wegen im Unternehmen, der Geschwindigkeit, mit der Ideen umgesetzt werden und den vielen echten Chancen, beruflich weiterzukommen. Kluge Köpfe, die internationale Karrierechancen suchen, sind bei ETO richtig: Die Unternehmen der ETO GRUPPE forschen, entwickeln und produzieren nicht nur am Bodensee, sondern überall dort, wo ihre Kunden aktiv sind: in Deutschland, Polen, USA, China, Mexiko und Indien.
ETO-Fertigungsanlage
Aktuatoren für NockenwellenVerstellsysteme
Aktuatoren für SchiebenockenVerstellsysteme
Ventile zur Regelung von Ölpumpen
DATEN & FAKTEN Branche Automotive und Automatisierungstechnik Produkte Ventile, Aktuatoren, Sensoren, Module Gründung 1948 Standorte Stockach, Vaihingen/Enz, Nürnberg, Polen, USA, China, Indien, Mexiko Mitarbeiterzahl Weltweit ca. 2.400
KARRIERE BEI ETO Ventile zur Regelung von Wasserpumpen
Berufe Ingenieure, Techniker und Facharbeiter (Vorentwicklung, Entwicklung, Serien-
betreuung, Produktion, Einkauf, Qualität und Verwaltung) Einstieg Praktikum, Abschlussarbeit, Ausbildung, Duales Studium, Direkteinstieg Arbeitsbedingungen Eigentümerin der ETO ist die Christa und Hermann-Laur Stiftung. Damit ist sichergestellt, dass ETO finanziell unabhängig bleibt und nach klaren sozialen Zielen arbeitet. Verantwortungsvolles Handeln gegenüber den Mitarbeitern fördert höchste Motivation.
ETO MAGNETIC GmbH | Menschen & Innovationen 13
ELO und DATEV kooperieren im Bereich
der Digitalisierung
Die ELO Digital Office GmbH und das Softwarehaus DATEV eG sind eine langfristige Kooperation für den Bereich Enterprise- Content-Management (ECM) eingegangen. Als neuer DATEV-Softwarepartner bietet ELO Anwendern aus Wirtschaft, Industrie und der öffentlichen Hand zukünftig eine ECM-Lösung, die sich optimal mit der DATEV-Software verzahnt. Zielsetzung ist ein gemeinsames Partnernetzwerk, bestehend aus Systemhäusern und IT-Beratungsunternehmen. Dieses soll Unternehmen, die DATEV-Lösungen im Einsatz haben, beim Einstieg in das digitale Rechnungsmanagement mit einer rechtssicheren Archivierung unterstützen. OMNI PC Systemintegration GmbH Turmstr. 9 D-78467 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 892830 Mollenbachstr. 1 D-71229 Leonberg Tel. +49 (0) 7152 3311060 info@omnipc.de www.omnipc.de
Der Stuttgarter ECM-Hersteller erschließt mit seiner neuen Kooperation ein weiteres großes Geschäftsfeld an der Seite eines starken Partners. Der offizielle Vertriebsstart ist für das Frühjahr 2020 geplant. Den DATEV-Anwendern steht die ELO ECM Suite dann wahlweise als On-Premise-Lösung oder als cloudbasierte Variante zur Verfügung.
kann der Steuerberater direkt auf die digitalen Daten und Belege zugreifen, um den weiteren Verarbeitungsprozess vorzunehmen. Darüber hinaus lässt sich das Lösungspaket von ELO und DATEV um eine Vielzahl an zusätzlichen Business-Lösungen, wie zum Beispiel Vertragsmanagement oder Personalmanagement, branchenspezifisch erweitern.
In beiden Fällen werden Rechnungen eingescannt oder finden ihren Weg elektronisch in das ELO System. Dort werden sie automatisiert klassifiziert und formell auf §14-Konformität überprüft. Nach erfolgreicher Prüfung werden die Rechnungen ausgelesen und steuerlich relevante Informationen ins System übernommen. Mit wenigen Klicks erfolgen die Schritte Vorkontierung, Freigabe und Bezahlung. Im Anschluss werden die Rechnungen per Mausklick an die eingesetzte DATEV-Software übergeben. Dort
Auf der Suche nach einer passenden Kooperation stellte die DATEV höchste Anforderungen an die Bewerber. Die Entscheidung für ELO fiel aufgrund verschiedener Faktoren: Neben der breiten und herausragenden Produktpalette sowie der guten bisherigen Zusammenarbeit im Bereich der technisch geprüften Cloud-Lösung war auch die Unternehmenskultur des Stuttgarter ECM-Herstellers ausschlaggebend. Hinzu kamen die gemeinsame Fokussierung auf eine nachhaltige Partnerschaft
14 Menschen & Innovationen | OMNI PC Systemintegration GmbH
Mit dieser Kooperation wollen wir vor allem auch kleine und mittelständische Unternehmen für die Digitalisierung zukunftssicher machen.
und das große ELO Partnernetzwerk mit über 260 Systemhäusern und IT-Beratungen in Deutschland, welches ebenfalls dafür sorgte, dass die Stuttgarter den Zuschlag erhielten. „Mit dieser Kooperation wollen wir vor allem auch kleine und mittelständische Unternehmen für die Digitalisierung zukunftssicher machen“, kommentiert ELO Geschäftsführer Karl Heinz Mosbach die aussichtsreiche Zusammenarbeit. „Durch die Verzahnung der beiden Lösungswelten werden jahrelange Erfahrungen gebündelt. Die Anwender profitieren in der Folge von einer erhöhten Performance sowie deutlicher Kostenersparnis und dies natürlich stets unter Berücksichtigung der rechtlichen Anforderungen, wie der GoBD und der EU-DSGVO.“ Aktuell liegt der Fokus der Kooperation von ELO und DATEV auf der Finanzbuchhaltung. Lösungen zu Lohn- und Gehaltsabrechnung sollen das Portfolio zu einem späteren Zeitpunkt ergänzen.
ELO Digital Office GmbH Die ELO Digital Office GmbH entwickelt Softwareprodukte und -lösungen für ein ganzheitliches Informationsmanagement im Unternehmen. Basierend auf den drei Produktlinien ELOoffice, ELOprofessional und ELOenterprise bietet ELO Digital Office Lösungen für Organisationen jeder Größe und Branche an. Das Stuttgarter Unternehmen löste sich 1998 – zwei Jahre nach Entstehung der Marke ELO – aus der Unternehmensgruppe Louis Leitz und wird von Karl Heinz Mosbach und Matthias Thiele geleitet. An den Standorten in Europa, Nord- und Südamerika, Asien und Australien arbeiten rund 640 Mitarbeiter, von denen rund 310 in Deutschland tätig sind. ELO Digital Office verfügt über ein dichtes Netzwerk an Systempartnern und pflegt Technologiepartnerschaften mit Soft- und Hardwareherstellern wie Microsoft, SAP und IBM.
OMNI PC - ELO Business Partner und DATEV Systempartner Die OMNI PC Systemintegration GmbH ist als inhabergeführtes IT-Unternehmen seit mehr als 25 Jahren erfolgreich tätig. Sie agiert von ihren beiden Standorten, Konstanz und Leonberg bei Stuttgart, in Baden-Württemberg und auch über die Landesgrenzen hinaus in ganz Deutschland und der Schweiz. In über zwei Jahrzehnten wurde ein fundiertes Wissen über die IT-Branche, ihre Lösungen, Trends und Entwicklungen aufgebaut. Ursprünglich als klassisches IT- Systemhaus gegründet hat das Unternehmen sein Dienstleistungs- und Lösungsangebot den Anforderungen der Zeit angepasst und spezialisiert sich auf die Themen Digitalisierung, Datenschutz und Cloud Computing. Als ELO Business-Partner hat das Unternehmen bereits vor mehr als 15 Jahren begonnen, ECM-Lösungskompetenz zu entwicklen, berät und begleitet zahlreiche mittelständische und international agierende Unternehmen bei ihren ELO-Projekten. Ein erfahrenes Consulting-Team realisiert die anspruchsvollen Projekte und betreut die Digitalisierungsprozesse. Über die DATEV-Systempartnerschaft verfügt OMNI PC bereits seit mehr als 20 Jahren. Als zertifizierter DATEV-Systempartner betreut ein ausgebildetes Technikteam Kanzleien und deren Mandanten in der gesamten Region. Die DATEV-Techniker besuchen in regelmäßigen Abständen Schulungen, legen Prüfungen ab und werden dadurch zertifiziert.
Kompetenz und Synergie bei Digitalisierungsprozessen Durch die Kooperation von ELO und DATEV und die langjährige Partnerschaft und Erfahrung des OMNI PC Teams mit beiden Softwareanbietern ist OMNI PC der ideale Partner zur Einführung und Umstellung auf digitalisierte Prozesse im Unternehmen.
Durch die Verzahnung der beiden Lösungswelten werden jahrelange Erfahrungen gebündelt. Die Anwender profitieren in der Folge von einer erhöhten Performance sowie deulicher Kostenersparnis und dies natürlich stets unter Berücksichtigung der rechtlichen Anforderungen, wie der GoBD und der EU-DSGVO.
OMNI PC Systemintegration GmbH | Menschen & Innovationen 15
Von Herkunft, Stolz und der Identifikation mit einem großen Versprechen „I schaff beim Daimler“ – in diesen vier Worten steckt eine komplette Kultursoziologie der perfekten Arbeitgebermarke. Besser lässt sich kaum auf den Punkt bringen, was gewachsenes Employer Branding auszeichnet. Man hört es geradezu, wenn man es liest. Automatisch – man verzeihe das Wortspiel – tauchen vor dem geistigen Auge am Horizont der unter den Gedanken dahinfliegenden A81 die Silhouetten von zunächst Sindelfingen und später dann nach einigen Kurven und Abzweigungen Untertürkheim auf, der Autometropole, deren Vorstadt Stuttgart heißt.
Man sieht ihn vor sich, den Archetypus des schwäbischen Automobilbauers, der vor dreißig Jahren nach der Realschule dort seine Ausbildung begonnen hat, dort noch immer ist und noch in 15 Jahren sein wird. Weil schon der Vater dort gearbeitet hat – und inzwischen auch die Tochter dort arbeitet: Dort „beim Daimler.“ Dieses Bild – so anachronistisch es auch in Zeiten immer kurzfristigerer, mobilerer oder auf Zeitarbeit basierender Beschäftigungsmodelle wirken mag – hat sich doch ins kollektive Bewusstsein eingebrannt wie die Persil-Werbung („Da weiß man, was man hat“) oder die Mondlandung („… kleiner Schritt … großer Schritt“). „I schaff beim Daimler“ bringt schwäbische Leistungsbereitschaft auf den Punkt. Eine Entscheidung, die ein Leben lang trägt, beim gefühlt besten Autobauer der Welt. Höchste Qualität („Das Beste oder Nichts“) gepaart mit einer schwäbischen Bodenständigkeit, für die die Kehrwoche immer noch eine Maultasche heiliger ist als die Karwoche. Unerschüttert durch keine Pannenstatistik oder neuentdeckte Abschaltsoftware. Unverwässerbar durch keine noch so zahlreichen Werke, in denen die Anzahl der nicht schwäbisch sprechenden Mitarbeiter längst die Anzahl der schwäbisch sprechenden übersteigt. „I schaff beim Daimler“ sagt, wie es ist: Der Mitarbeiter und sein Unternehmen. Auf Augenhöhe. Eine Geschäftsbeziehung? Sicher, 16 Menschen & Innovationen | Schindler Parent
aber nicht nur. Der Satz bringt eine einzigartige Identifikation zum Ausdruck und verweist auf etwas, was mit Tradition und Herkunft nur unzureichend beschrieben ist. Besser bringt es das englische Heritage zur Geltung: Dieses Amalgam aus gewachsener Wertegemeinschaft, lokaler Verbundenheit und selbstbewusster Verortung. Und es bringt den Stolz zum Ausdruck – in einem unverwechselbaren schwäbischen Duktus, der – zumindest zwischenzeitlich – von der Unternehmenssprache Englisch abgelöst wurde. Die Heimeligkeit – man kann auch sagen Verlässlichkeit – eines Familienunternehmens wird evoziert, die bei Daimler ja ebenfalls seit einer Ewigkeit nicht mehr gegeben ist. Vorbei, Geschichte, möchte man sagen. Dieses über Jahrzehnte gewachsene Bild eines Unternehmens, das eine magische Anziehung auf seine (auch potenziellen) Mitarbeiter ausübt, ist Geschichte. Mehr noch: Es gab sie so, auf diese Art, vermutlich nie. Wohl bereits auch damals nicht – in jenen guten alten Zeiten. Tatsächlich ist Arbeitgeberbindung, Mitarbeiterentwicklung, gezieltes Recruitment längst Teil langfristiger Unternehmensstrategien. Human Resources – immer schon ein Thema – ist längst ein Aspekt des Employer Brandings geworden. Kommunikationsstrategien werden für Arbeitgebermarken ebenso entwickelt wie für Unternehmensmarken oder Produktmarken. Geld ist schon lange
nicht mehr der (einzige) Trigger, Mitarbeiter zu gewinnen oder gar zu halten: eine ausgewogene Work-Life-Balance muss mindestens dazukommen. Plus Weiterbildung. Plus Betriebsrente. Plus Vergünstigung im Fitness Center an der nächsten Ecke. Denn all das ist längst Teil der Unternehmenskultur, die ein attraktives Unternehmen schon bieten sollte. Denn der Kaffeeautomat auf dem Gang und die Obstschale am Empfang genügen da nicht mehr.
Je mobiler die Arbeitsverhältnisse werden bzw. bereits geworden sind. Je zeitlich variabler sie sich gestalten, desto umfassender präsentieren sich die Arbeitgeberangebote, die eine Verlässlichkeit demonstrieren, die sich früher (siehe oben) meist bereits durch die Jahre der Betriebszugehörigkeit einstellte. Wie stellt man dieses Gefühl der Zusammengehörigkeit her? Was macht Identifikation mit dem Unternehmen aus? Wie gewinnt man die Herzen der Menschen, die in Teams dann als Mitarbeiter alles zu geben bereit sind? Ein Weg ist Personalisierung. Das Unternehmen wird zur Markenpersönlichkeit, die der eigenen Persönlichkeit, dem eigenen Charakter, entspricht. Man teilt die gleichen Werte. Man lebt für die gleichen Ziele. Gerne spricht man hier auch von der Vision des Unternehmens. Und wer sie teilt, empfindet denselben Stolz beim Erreichen oder Überbieten dieser Ziele. Es ist ein großes Versprechen, das die Unternehmen ihren Mitarbeitern geben. Unsere Aufgabe als Agentur ist es, Unternehmen zu beraten, sie zu coachen, zu begleiten – bei der Entwicklung ihres eigenen Arbeitgeberversprechens, bei der Positionierung als Arbeitgebermarke. Ob es sich bei diesen Unternehmen nun um international agierende Konzerne handelt oder um Familienunternehmen. Ob es eher große oder kleinere und mittlere Unternehmen sind. Ob es um große Change-Prozesse geht oder um den Führungswechsel von einer Generation zur nächsten. Bei all diesen Dingen gilt es, die Mitarbeiter mitzunehmen – und dabei jeden Schritt, jede Leistung zu kommunizieren. Das erfolgt in mehreren Stufen. Meist auf Basis eines oder mehrerer
Workshops mit Teilnehmern aus unterschiedlichen Abteilungen, unterschiedlichen Einflussgraden (Stichwort: Entscheider, Meinungsbilder, Akteure) oder Altersklassen (erfahrene Mitarbeiter vs. Auszubildende). Dahinter steht immer ein Staffelmodell, Mitarbeiter selbst an der Arbeitgeberpositionierung und dem Wertegerüst des Unternehmens teilhaben zu lassen und so Mitstreiter zu gewinnen für eine Sache, die ja originär die Sache ebendieser Mitarbeiter selbst ist. Und erst dann erfolgt die Abstimmung mit der Unternehmensführung, die Ausarbeitung einer Arbeitgebermarkenstrategie und die Ausformulierung eines Arbeitgeberversprechens, das anzunehmen den Mitarbeitern in der Regel nicht mehr schwerfällt, weil sie es ja selbst mitgestaltet haben. Das Ergebnis erweist sich dann meist als komplementär zum Markenversprechen des Unternehmens, zu dem es ja auch in einer ergänzenden Beziehung stehen muss – in etwa wie die zwei Seiten einer Medaille. Zuletzt will die Marke Kunden begeistern, unter denen sich oft wiederum selbst potenzielle Mitarbeiter befinden. Menschen also, die von der Marke bereits begeistert sind und sich deshalb auch für die Arbeitgebermarke begeistern können. Um auf das Eingangsbeispiel zurückzukommen: Die selbst gerne Daimler fahren und gerne auch beim Daimler arbeiten. Wer diese Prozesse zur Bildung einer Arbeitgebermarke konsequent aufsetzt, erzielt dann selbst heute noch Sätze wie den eingangs zitierten: „I schaff bei …“ – ja, wo? Vielleicht bei Ihnen, in Ihrem Unternehmen.
Unternehmen:
Autor: Michael Meier Geschäftsführender Gesellschafter Schindler Parent GmbH www.schindlerparent.de
Schindler Parent ist die kreative Verbindung von Marke und Marge®, die Identität gestaltet, Industrie versteht und international agiert. Die Kommunikationsagentur am Bodensee wurde 1979 gegründet und betreut viele Unternehmen aus unterschiedlichen Industriezweigen. Ein Schwerpunkt ist Employer Branding. Hier betreut die Agentur derzeit unter anderem Unternehmen wie RAMPF, INNO, das Singener Unternehmen Constellium sowie MTU Aero Engines.
Aktuelle Ausbildungskampagne der RAMPF FORMEN GmbH
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Frodo hätte sich dafür selbst ins Feuer geworfen.
Sie klappen die Sitzfläche herunter, machen es sich bequem und nippen das erste Mal an der eiskalten Cola. Das Licht wird gedimmt, der Vorhang teil sich. Eine weiße Leinwand wird sichtbar, die sich langsam mit Text füllt. Sie lesen die Überschrift: »Erster Teil einer Abenteuerreise.« Es folgen Stichpunkte: inklusive individuell gefertigter Ringe unterschiedlicher Hersteller; besetzt mit überzeugenden Darstellern in verschiedenen Größen; gedreht in eindrucksvollen Landschaften; aufgewertet durch packende Kämpfe an allen Fronten; regelmäßig gestört durch ein kümmerliches Wesen, dessen Wortwahl auf »mein Schatz« begrenzt ist. Neben all diesen Wortfetzen tauchen noch ein paar freigestellte Bilder auf – ohne jeglichen Bezug zueinander. Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie das Kino, wie von Gollum verfolgt, verlassen hätten? Sehr hoch, nicht wahr? Woran lag’s? Richtig: Telling ohne Story. Herr der Ringe hätte es in dieser oder einer ähnlichen Fassung nie bis zum Verlag geschafft, geschweige denn rund 2,9 Milliarden Dollar eingespielt. Falls doch: Frodo hätte sich vor Scham selbst in den Schlund des Schicksalsberges gestürzt. Ob Buch, Film oder Serie – für die Unterhaltungsbranche sind mitreißende Geschichten ein Muss.
oft komplexe Gedanken in verständliche Häppchen zu verwandeln. Von den großen Geschichtenerzählern sollten sich auch Marken Vieles abschauen. Konsumenten haben es verdient. Dafür verlässt vergissmeinnicht jeden Tag aufs Neue das sichere Auenland der Kommunikation und wagt sich für Kunden in Gegenden vor, wo unentdeckte und spannende Geschichten schlummern. Das können oft naheliegende Dinge sein, wie beispielsweise Ihre Gründungsgeschichte oder der turbulente Weg zu einem bahnbrechenden Produkt. Vielleicht haben Sie auch eine unverkennbare Art, mit Kunden zu agieren. Fragen Sie sich: Wofür steht meine Marke; was ist die Botschaft? Und danach verbinden Sie diese Botschaft mit folgendem Narrativ: Ausgangssituation, Hürde oder Hilfe, Lösung. Ist gar nicht so einfach? Dann ist der vergissmeinnicht Markenworkshop nach eigens entwickelter NEUROPLAYCE®-Methode das, was Ihre Story schnell ans Licht bringt und anschließend zu unvergesslicher Kommunikation macht.
Achim Günter und Jens Schröder
Achim Günter und Jens Schröder
Davon ist auch Dr. Veit Etzold überzeugt – einer der Gast-Speaker auf dem jährlichen Storytelling-Tag der vergissmeinnicht Markenagentur. Und er muss es wissen. Er hat bereits mehrere Thriller veröffentlicht und unterstützt Führungskräfte großer Konzerne dabei,
Veit Etzold
vergissmeinnicht GmbH Achim Günter und Jens Schröder Münsterplatz 5, D-78462 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 9225900 info@vergissmeinnicht.rocks www.vergissmeinnicht.rocks vergissmeinnicht GmbH | Menschen & Innovationen 19
Immobilienkauf, jetzt oder nie???
Es gibt ein Sprichwort aus Uganda: Die beste Zeit einen Baum zu pflanzen war vor 20 Jahren. Die nächstbeste Zeit ist jetzt. Gilt dieses Sprichwort auch für einen Immobilienkauf? MZ Mosbrugger Zinsmaier PartG mbB Rechtsanwalt Steuerberater Malvine-Schiesser-Weg 3 D-78315 Radolfzell Tel. +49 (0) 7732 982730 kanzlei-MZ@datevnet.de www.mosbrugger-zinsmaier.de
Rainer Mosbrugger Rainer Mosbrugger ist Partner der MZ Mosbrugger Zinsmaier PartG mbB Rechtsanwalt Steuerberater. Schwerpunkte der Kanzlei sind die Erstellung von Finanz- und Lohnbuchführungen, Jahresabschlüssen nebst betrieblichen Steuererklärungen sowie von privaten Steuererklärungen
Aufgrund der in den letzten Jahren immer weiter gestiegenen Immobilienpreise bei gleichzeitig extrem niedrigen Darlehenszinsen, werden wir von unseren Mandanten immer wieder gefragt, ob sie jetzt noch eine Immobilie kaufen sollen.
dig sagt, den Mietwohnungsbau fördern. Dieses Gesetz erlaubt zusätzliche befristete Sonderabschreibungen, um einen Anreiz zum Kauf oder Bau von Mietwohnungen zu schaffen. Wenn man jedoch die Voraussetzungen im Einzelnen betrachtet, folgt unweigerlich die Ernüchterung:
Wie bei jeder Entscheidung gibt es nicht nur eine optimale Lösung, sondern vier Lösungen: Eine optimale steuerrechtliche, eine optimale betriebswirtschaftliche, eine optimale zivilrechtliche und eine optimale psychologische Lösung. Diese sind häufig nicht deckungsgleich. Jeder, der eine solche Entscheidung zu treffen hat, muss seinen eigenen Schwerpunkt finden und abwägen.
1. B auantrag nach dem 31.08.2018 und vor dem 31.12.2021 2. N euer Wohnraum, keine Ferienwohnung, Baukosten max. 3.000 €/qm 3. 4 x 5% Sonder-AFA, aber Bemessungsgrundlage höchstens 2.000 €/qm 4. H altedauer von 10 Jahren
Insbesondere bezüglich der steuerrechtlichen Komponente wurden von der Bundesregierung in letzter Zeit einige Neuregelungen zur Förderung des Immobilienerwerbs geschaffen. Zum einen das Gesetz zur steuerlichen Förderung des Mietwohnungsbaus, dem der Bundesrat am 28.06.2019 zugestimmt hat und zum anderen die Förderung durch das Baukindergeld. Das Gesetz zur steuerlichen Förderung des Mietwohnungsbaus soll, wie der Name vollmun-
Der Kreis der möglichen Anwendungsfälle schmilzt drastisch bei der Voraussetzung, dass die Baukosten höchstens 3.000 €/qm betragen dürfen. In der heutigen Hochpreisphase einen qualitativ guten Mietwohnungsbau herzustellen oder zu kaufen, der diese Vorgabe erfüllt, erscheint wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Obwohl grundsätzlich die Sonderabschreibung von 4 x 5 % steuerlich attraktiv wirkt, dürfte sie
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in der Realität selten im Rahmen einer Kaufentscheidung zum Tragen kommen, da man die Voraussetzungen nicht erfüllt. Etwas besser sehen dagegen die Bedingungen beim Baukindergeld aus. Aber auch hier steckt die Tücke im Detail: 1. Es müssen kindergeldberechtigte Kinder unter 18 Jahren im Haushalt leben 2. Kaufvertrag bzw. Baugenehmigung erfolgt nach dem 01.01.2018 3. Die neue Immobilie ist Ihre einzige Immobilie 4. Das jährlich zu versteuernde Einkommen übersteigt 75.000 € nicht, pro Kind erhöht sich diese Summe um je 15.000 € Wenn man diese Voraussetzungen erfüllt, kann man sich pro Jahr und Kind auf eine steuerfreie Zulage in Höhe von 1.200 € freuen - und dies für die Dauer von zehn Jahren. Dies bedeutet z.B. bei zwei Kindern eine Zulage in Höhe von insgesamt 24.000 €. Es gibt jedoch einen gewaltigen Haken: Auf das Baukindergeld haben Sie, selbst wenn Sie alle Voraussetzungen erfüllt haben, keinen Rechtsanspruch. Denn: Das Baukindergeld müssen Sie bei der KFW beantragen. Hat die KFW keine Fördermittel für dieses Baukindergeld mehr zur Verfügung, gehen Sie leer aus. Insofern ist bei genauerer Betrachtungsweise die von der Bundesregierung so vollmundig und stolz präsentierte Immobilienförderung nichts anderes als eine Mogelpackung mit sehr viel Haken und Ösen, in denen man sich verheddern kann, wenn man nicht genau aufpasst und sich informiert. Bezüglich der betriebswirtschaftlichen Komponente ist zwar derzeit verlockend, dass die Zinsen historisch so niedrig sind wie noch nie, gleichzeitig lagen jedoch auch die Immobilienpreise noch nie so hoch
wie heute. Des Weiteren ist zu prüfen, ob die Immobilie zu einem späteren Zeitpunkt zumindest für den gleichen Preis auch wiederverkauft werden kann. Sollte man aus zwingenden Gründen verkaufen müssen, könnte sich sonst unter Umständen ein großer Vermögensverlust ergeben. Bei der zivilrechtlichen Abwägung ist zu prüfen, ob man sich durch den Kauf nicht finanziell übernimmt, wenn private Probleme wie Krankheit, Arbeitslosigkeit, Tod, Trennung oder Scheidung hinzukommen. Für solche Fälle sollte man unbedingt Vorsorge treffen, sei es durch vertragliche, testamentarische oder versicherungstechnische Lösungen. Gerade die Tatsache, dass auch unverheiratete Paare zusammen eine Immobilie erwerben, kann zu großen Problemen führen, sofern man diese nicht konkret im Vorhinein abklärt. Last but not least ist das Augenmerk auf die jeweilige eigene psychologische Einstellung beim Kauf einer Immobilie zu werfen. Bei Beratungen mit unseren Mandanten diesbezüglich stellen wir häufig fest, dass die Mandanten aufgrund eines Herdentriebes meinen, wie alle anderen jetzt unbedingt eine Immobilie erwerben zu müssen. Dabei werden jedoch innerlich oft das Risiko und die Belastung einer eigenen Immobilie eher gescheut. Gründe hierfür sind häufig der befürchtete Verlust der Flexibilität bezüglich des Wohnsitzes, das finanzielle Risiko, die hohe Belastung und bei vermieteten Objekten auch der mögliche Konflikt als Vermieter mit den zukünftigen Mietern.
Fazit: Wie bei jeder gewichtigen Entscheidung sollte unter den oben vier genannten Gesichtspunkten das Für und Wider eines Immobilienkaufes ausführlich abgewogen und geprüft werden.
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Designentwicklungen für den Medizinbereich Ein Beitrag für ein Mehr an LEBENSQUALITÄT
MEYER-HAYOZ DESIGN ENGINEERING GmbH Zollernstraße 26 D-78462 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 90930 info.de@meyer-hayoz.com www.meyer-hayoz.com
Wolfgang K. Meyer-Hayoz
Welchen Beitrag können wir als Gestalter im Medizinbereich leisten? Wie können wir die Ärztin, den Arzt und das Pflegepersonal bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten sinnvoll unterstützen? Wo können wir einen signifikanten Beitrag leisten?
Die Designteams von Meyer-Hayoz Design Engineering in Konstanz und in Winterthur befassen sich schon seit vielen Jahren mit Projekten und Designlösungen im Medizinbereich. Beispielsweise in den Bereichen der Ophthalmologie, Geräte zur Nierensteinzertrümmerung mittels extrakorporaler Stoßwellen, Lösungen für endovaskuläre KatheterNavigation sowie umfassende Anwendungen im Dentalbereich.
Hierzu zählt in besonderem Maße die Zunahme von gefäßschädigenden Krankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck. Längerfristige Folgen hierbei können akutes und chronisches Nierenversagen sein. Dies bedeutet, dass die lebenswichtigen Nieren nicht mehr in der Lage sind, schädliche Stoffe aus der Blutbahn zu entfernen und diese über den Urin auszuscheiden. Die Konsequenz ohne Behandlung bedeutet den Tod durch Vergiftung.
Innovative Lösungen für Dialysepatienten Unsere Gesellschaft ist heute, aufgrund einer älter werdenden Bevölkerung, an und für sich eine positive Entwicklung, zunehmend auch mit medizinischen Herausforderungen konfrontiert.
Neben der Nierentransplantation ist die Blutwäsche, die sogenannte Dialyse, heute aus medizinischer Sicht eine mögliche Alternative. Die erste „künstliche Niere“ wurde vor ca. 75 Jahren entwickelt und geht primär auf den niederländischen Arzt Willem Johan
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Kolff zurück. Regelmäßig und als längerfristige Behandlung konnte die Dialyse jedoch erst seit den 1960er Jahren eingesetzt werden. Großer Bedarf in der Bevölkerung In den medizinischen Fachgremien geht man heute für Deutschland von derzeit rund 85.000 Patientinnen und Patienten aus, welche regelmäßig auf eine Dialyse angewiesen sind mit stark steigender Tendenz. Weltweit rechnen Hersteller von Dialysemaschinen mit einer Zunahme von ca. 6 % von heute ca. 3,5 Millionen auf ca. 5 Millionen bis 2025. Erfolgreiche Designentwicklung der neuartigen Highend Dialysemaschine Dialog iQ Das Unternehmen B. Braun gehört zu den renommiertesten Medizintechnik Unternehmen weltweit, dessen Gründung bereits auf 1839 zurückgeht und heute ca. 5.000 unterschiedliche Produkte für den Gesundheitsbereich fertigt. Ein wichtiger Bereich im B. Braun Konzern ist die B. Braun Avitum AG in Melsungen, welche hocheffiziente Dialysemaschinen herstellt und auch weltweit Dialysezentren für Patienten unterhält.
Als Gestalter konnten wir bei dieser Neuentwicklung eine Vielzahl an Ideen in den Bereichen Research, Designkonzept-Entwicklung, Usability, Sicherheit, Ergonomie, Materialität und Markenbildung einbringen. Der große Erfolg im Markt, welcher in entscheidender Weise den Patientinnen und Patienten zugutekommt, erfüllt uns mit Dankbarkeit. Die Bilder in diesem Beitrag zeigen Momentaufnahmen der Designentwicklung und den Austausch mit den Medizin- und Fachspezialisten der B. Braun Avitum AG. Wolfgang K. Meyer-Hayoz
Gemeinsam mit dem Unternehmen B. Braun konnten wir bereits vor Jahren ein Redesign der bewährten Dialysemaschine Dialog+ realisieren, welche im Markt sehr erfolgreich ist. Parallel hat sich das Unternehmen entschlossen, einen weiteren großen Schritt nach vorne zu tun und die neuesten Erkenntnisse aus Medizin und Technologie in einer neuen Dialysemaschinengeneration, der Dialog iQ zu realisieren. Martin Kuhl, Vice President Global Marketing & Sales Services der B. Braun Avitum AG, hat es wie folgt umschrieben: «Every day, our customers work within a complex and challenging environment. In dialysis healthcare staff shortages, overtime and increasing patient numbers dominate the daily routine of healthcare professionals. Such stressful circumstances can lead to errors and potential complications, which can be life threatening. With the new Dialog iQ we want to challenge the thinking of how to run the established process of hemodialysis treatments. By new smart features, a new user interface, new system set-up, new shapes and colors we want to set new standards and make sure to support patients, caregivers in a best possible way.» Meyer-Hayoz Design Engineering GmbH | Menschen & Innovationen 23
Schritt für Schritt zum Wohlfühlerlebnis Dusch-WC testen und erleben Egal, ob kleines oder großes Budget, ob Neubau oder Altbau – auf ein Dusch-WC muss heute niemand mehr verzichten. Das Angebot am Markt ist groß und stellt für fast jede Einbausituation und jeden Geldbeutel Modelle bereit. Doch wer die Wahl hat, hat auch die Qual: Welches Dusch-WC ist für mich geeignet? Und vor allem: Wo kann ich es ausprobieren?
Wasser ist für die tägliche Körperpflege unentbehrlich: Es reinigt sanft und doch gründlich. Auch auf der Toilette spielt die Reinigung mit Wasser eine immer größere Rolle. Anstatt zum Toilettenpapier zu greifen, drückt man die Duschtaste, woraufhin der Po mit einem wohltemperierten Wasserstrahl gereinigt wird. Möglich macht dies ein Dusch-WC, das für natürliche Hygiene sorgt und den ganzen Tag lang ein gepflegtes Frischegefühl schenkt. Zusätzlich bietet es je nach Modell zahlreiche Komfortfunktionen.
Welches Dusch-WC ist das richtige für mich? In der Serie Geberit AquaClean gibt es Dusch-WC-Modelle für nahezu jedes Bad und jeden Anspruch – von der High-End-Komplettanlage bis hin zum Dusch-WC-Aufsatz, der auf eine bereits bestehende WC-Keramik montiert werden kann. Herzstück der drei Modelle Geberit AquaClean Mera, Tuma und Sela ist die WhirlSpray-Duschtechnologie: Ein sanft pulsierender Duschstrahl, der durch dynamische Luftbeimischung verfeinert wird und eine gründliche Reinigung ermöglicht. Neben der Duschfunktion zur natürlichen Reini-
gung des Intimbereichs mit Wasser verfügen die Modelle auch über eine spülrandlose WC-Keramik, AquaClean Mera und Sela zusätzlich über die TurboFlush-Spültechnologie für eine gründliche und leise Ausspülung. Auch eine separate Ladydusche, die bis zur Nutzung hygienisch und sicher im Duscharm verborgen ist, ist bei den Modellen integriert.
Komfort der Luxusklasse Die meisten Komfortfunktionen hält das Premium-Dusch-WC Geberit AquaClean Mera bereit. Neben einem Warmluftföhn und einer integrierten Geruchsabsaugung ist es auch mit einer Sitzheizung und einem sich automatisch öffnenden und schließenden WC-Deckel ausgestattet. Ein dezentes Licht in sieben individuell wählbaren Farbtönen schafft eine stimmungsvolle Atmosphäre im Bad und bietet nachts Orientierung. AquaClean Mera ist in den Ausführungen Classic und Comfort erhältlich und zeichnet sich durch hochwertige Materialien, sanfte Linien und fließende Übergänge aus.
Die Modelle Geberit AquaClean bieten ein angenehmes Duscherlebnis: Der sanft pulsierende Duschstrahl wird mittels dynamischer Luftbeimischung verfeinert
Effizient und leise: Die asymmetrische Innengeometrie der Keramik ermöglicht eine besonders gründliche Ausspülung
Geberit AquaClean Mera ist elegant im Design, erstklassig in der Technologie und vielfältig in den Funktionen
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Ein dezentes Licht in sieben individuell wählbaren Farbtönen schafft eine stimmungsvolle Atmosphäre im Bad und bietet nachts Orientierung.
Für das puristisch-elegante Bad Das neue AquaClean Sela fällt auf den ersten Blick nicht als Dusch-WC auf: Technik und Anschlüsse sind unsichtbar in die Keramik integriert. Mit seiner flachen Formensprache passt es zudem ideal in moderne Badwelten – sowohl ins kompakte Gästebad, als auch ins geräumige Familienbad. Es verfügt wie AquaClean Mera über ein dezentes Licht zur nächtlichen Orientierung. Ein zusätzlicher Automatikmodus aktiviert das Licht in Abhängigkeit von der Umgebungshelligkeit. Für noch mehr Komfort sind WC-Sitz und -Deckel mit der SoftClosing-Funktion ausgestattet. Zum Schließen werden Deckel und Sitz lediglich mit den Fingerspitzen angetippt.
Das neue AquaClean Sela fällt auf den ersten Blick nicht als Dusch-WC auf: Technik und Anschlüsse sind unsichtbar in die Keramik integriert.
Geberit AquaClean Sela fügt sich mit seiner schlanken, eleganten Formensprache in jedes Badambiente ein
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Kompakter Alleskönner: Geberit AquaClean Tuma Comfort ermöglicht mit seinen kompakten Maßen von rund 55 cm in der Tiefe eine optimale Raumausnutzung
Überraschend vielseitig Das dritte Dusch-WC in der AquaClean-Familie ist Tuma: Es ist in den Ausführungen Classic und Comfort erhältlich und vereint elegantes Design mit praktischen Funktionen. Dank seiner kompakten Form eignet es sich für jedes Bad. Zu seinen Komfortfunktionen zählen ein Warmluftföhn und eine Sitzheizung. Alternativ zur Komplettanlage bietet Geberit das AquaClean Tuma auch als WC-Aufsatz zum Nachrüsten an. Das ermöglicht eine große Flexibilität, insbesondere für Mieter. Das große Plus: Der WC-Aufsatz lässt sich auch nachträglich auf verschiedene, bereits installierte WC-Keramiken anbringen, ohne dass große Umbaumaßnahmen nötig sind.
Unkomplizierte Nachrüstung: Alternativ zur Komplettanlage gibt es AquaClean Tuma auch als WC-Aufsatz
Daniel Frowein von der Frowein Haustechnik GmbH ist begeistert von DuschWCs – und gibt diese Begeisterung auch an seine Kunden weiter
Testen und begeistern lassen Wer sich noch nicht vorstellen kann, wie Dusch-WCs funktionieren und wie sich die Reinigung mit Wasser anfühlt, kann die Dusche für den Po zunächst einmal auszuprobieren. Doch wo kann man ein Dusch-WC testen? Viele Ausstellungen des Sanitärfachhandels bieten beispielsweise die Möglichkeit, Dusch-WCs direkt vor Ort auszuprobieren. Eine Übersicht über Testmöglichkeiten in ganz Deutschland gibt es unter www.geberit-aquaclean.de/test-home
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Zuhause ist es doch immer noch am schönsten – das gilt auch für den Dusch-WC-Test! Aus diesem Grund hat Geberit die Aktion Test@Home ins Leben gerufen.
Der Dusch-WC-Aufsatz Geberit AquaClean Tuma lässt sich einfach auf die vorhandene WC-Keramik anbringen Das Dusch-WC im eigenen Zuhause testen – möglich macht dies die Aktion Test@Home von Geberit
Einmalige Testmöglichkeit: Erleben Sie das Dusch-WC in Ihrem eigenen Bad Zuhause ist es doch immer noch am schönsten – das gilt auch für den Dusch-WC-Test! Aus diesem Grund hat Geberit die Aktion Test@Home ins Leben gerufen. Die Idee dahinter: Sie lassen ein Testgerät, zum Beispiel das Aufsatz-Modell AquaClean Tuma Classic, auf die WC-Keramik bei sich zu Hause installieren und nutzen es ganz entspannt in Ihrem gewohnten Umfeld. Gefällt Ihnen das Dusch-WC, dann behalten Sie ganz einfach das Testprodukt oder entscheiden sich für ein anderes Modell mit weiteren Komfortfunktionen, wie beispielsweise AquaClean Sela oder Mera. Bei der Testaktion machen bundesweit zahlreiche Sanitärbetriebe mit. Die Frowein Haustechnik GmbH aus Bingen am Rhein ist eines der teilnehmenden Unternehmen und hat durch die Aktion schon viele Interessenten für das Dusch-WC begeistern können. „Wir bauen Dusch-WCs bereits seit 30 Jahren ein und sind selbst große Fans davon. Diese Begeisterung geben wir natürlich auch an unsere Kunden weiter“, so Uwe Frowein, der mit seinem Sohn Daniel die Frowein Haustechnik GmbH führt. Dusch-WCs testen kann man zwar auch in der Badausstellung des Sanitärbetriebs, doch nicht jeder möchte dieses Angebot wahrnehmen.
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Manche haben zunächst Berührungsängste. „Die Möglichkeit, die Wasserreinigung im eigenen Bad auszutesten, ist eine einmalige Sache,“ erklärt Daniel Frowein den Nutzen der Aktion Test@Home. „Dadurch können wir auch diejenigen dafür begeistern, die beim Gang aufs WC sehr auf ihre Privatsphäre bedacht sind und beispielsweise nicht das Dusch-WC bei uns in der Ausstellung nutzen möchten.“ Ein weiterer SHK-Betrieb, der an der Aktion Test@Home teilnimmt, ist die Firma Saur Haustechnik aus Tübingen. Geschäftsführerin Silke Saur-Nagel baut schon seit Jahren Dusch-WCs probeweise bei ihren Kunden ein und weiß aus Erfahrung: „Auch wenn einige beim Thema Dusch-WC zu Beginn verunsichert sind – der Test zuhause überzeugt dann aber fast alle Zweifler: Wir haben festgestellt, dass es eigentlich niemanden gibt, der das Dusch-WC nach einem Test wieder hergeben möchte.“ Und auch wenn die Komforttoilette hierzulande vielen noch unbekannt ist: „Das Interesse an Dusch-WCs hat zugenommen, auch deshalb, weil immer mehr Menschen Dusch-WCs auf Auslandsreisen kennenlernen.“ Es gibt jedoch immer noch viel Aufklärungs- und Informationsbedarf, erklärt Silke Saur-Nagel, „mein Standardbeispiel im Gespräch ist die Gartenarbeit: Hier kommt ja auch niemand auf die Idee, die Erde von den Händen nur mit Papier abzuwischen.“
Mein Standardbeispiel im Gespräch ist die Gartenarbeit: Hier kommt ja auch niemand auf die Idee, die Erde von den Händen nur mit Papier abzuwischen. Auch Silke Saur-Nagel, Geschäftsführerin der Saur Haustechnik GmbH ist schon lange überzeugt von den Vorteilen der Dusch-WCs
Eine einzigartige Testmöglichkeit bot sich einigen Mitgliedern der Best-Ager-Community feierabend.de: Sie wurden exklusiv zu einem Dusch-WC-Test in das Hotel Radisson Blu in Frankfurt eingeladen, in der das Dusch-WC Geberit AquaClean Mera eingebaut ist. Die Community trifft sich regelmäßig zu sogenannten Scout-Tests, bei denen sie Produkte auf Herz und Nieren prüfen. Ihr Anliegen: Neue Produkte und Angebote kennenlernen und auf ihre Tauglichkeit hin für Senioren zu überprüfen und zu bewerten. Die Gelegenheit packten ausgewählte Mitglieder beim Schopf und testeten die Komforttoilette von Geberit in aller Ruhe in der edlen Suite 910 des Radisson Blu in Frankfurt. Das Urteil: Die Feierabend-Scouts waren mit dem Dusch-WC und seinen zahlreichen Komfortfunktionen sehr zufrieden. Als besonders altersgerecht beurteilten sie – neben dem hygienischen, frischen Duschstrahl und dem Warmluftföhn – auch weitere Zusatzfunktionen. So begeisterten sie sich besonders für den sich automatisch öffnenden und schließenden WC-Deckel sowie das Orientierungslicht in verschiedenen Farben, das nachts den Weg zur Toilette weist. Daneben fiel positiv auf, wie leise das Dusch-WC spült. Das Fazit der Senioren: Ein Dusch-WC? Sehr empfehlenswert!
Testerfahrung der anderen Sorte: Scouts von feierabend.de testen das Geberit AquaClean Dusch-WC im Radisson Blu
Foto: : Bauer Living KG / Olaf Szczepaniak für Wohnidee
Dusch-WC? Sehr empfehlenswert!
Das Geberit AquaClean Dusch-WC in der stylischen Monochrome-Suite
Über Geberit Die weltweit tätige Geberit Gruppe ist europäischer Marktführer für Sanitärprodukte. Ziel ist es, mit innovativen Lösungen die Lebensqualität der Menschen nachhaltig zu verbessern. Bei der Gestaltung legt der Hersteller von Sanitärprodukten höchsten Wert auf Design und Komfort. Deshalb zeichnen sich Produktlösungen nicht nur durch eine ansprechende Optik, sondern auch durch eine besonders hohe Funktionalität und Pflegeleichtigkeit aus. Das Spektrum umfasst die komplette Sanitärtechnik hinter der Wand: von Sanitär- und Rohrleitungssystemen über Spülsysteme bis hin zur Installationstechnik. Vor der Wand überzeugt Geberit mit verschiedenen Lösungen für bodenebene Duschen, dem Sanitärmodul Monolith sowie der Dusch-WC-Serie Geberit AquaClean und berührungslosen Armaturen. Geberit bietet zudem komplette Badserien mit einem umfangreichen Portfolio an spülrandlosen WCs, Waschtischen und Badmöbeln für nahezu alle Bauaufgaben an.
Geberit Vertriebs GmbH Theuerbachstraße 1 D-88630 Pfullendorf Tel. +49 (0) 7552 934-4455 badberatung.de@geberit.com www.geberit.de www.geberit-aquaclean.de www.blog.geberit-aquaclean.de
Geberit Vertriebs GmbH | Menschen & Innovationen 29
In allem sehr präzise. Typisch Vetter. Auf alles besonders zu achten und einem hohen Qualitätsanspruch gerecht zu werden – das hat unsere Kultur nachhaltig geprägt. So sind wir als Ravensburger Familienunternehmen einer der weltweit führenden Pharmadienstleister für die Entwicklung, keimfreie Abfüllung und Verpackung von Spritzen und anderen Injektionssystemen geworden. Wir nehmen unsere Verantwortung sehr ernst und davon profitieren Patienten auf der ganzen Welt. Selbstverständlich aber auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unserer heimischen Region Bodensee-Oberschwaben.
Verlässlicher Partner Bei der Medikamentenherstellung lautet unser oberstes Ziel: Keine Einheit darf einen Fehler haben. Das verdeutlicht am besten, warum die weltweite Pharma- und Biotechbranche unsere Dienstleistungen in Anspruch nimmt. Außerdem schätzt man uns als wichtigen Impulsgeber und Partner, der seine Kunden von der frühen Entwicklung neuer Wirkstoffe bis zur behördlichen Zulassung und anschließenden Marktversorgung unterstützt. Eine Erfolgsgeschichte, die auch folgende Zahlen belegen: In den letzten zehn Jahren haben sich sowohl unser Umsatz als auch unsere Mitarbeiterzahl mehr als verdoppelt.
Vetter Pharma-Fertigung GmbH & Co. KG Schützenstraße 87 D-88212 Ravensburg Tel. +49 (0) 751 37000 Fax: +49 (0) 751 37004000 info@vetter-pharma.com www.vetter-pharma.com
Regionale Stärke. Regionale Verantwortung. Trotz eines kontinuierlichen Wachstums sind wir bei Vetter bodenständig geblieben und stolz auf unsere oberschwäbischen Wurzeln. Als Unternehmen in Familienbesitz bieten wir ein stabiles Umfeld – sowohl für unsere Kunden als auch für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In der Region Bodensee-Oberschwaben besitzen wir insgesamt vier hochmoderne Fertigungsstätten für die Abfüllung und Verpackung von Medikamenten, in denen rund 4.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftig sind. Tendenz stetig steigend. Das Stammwerk und wichtige Bereiche der Entwicklung befinden sich direkt in Ravensburg. Eine zweite Fertigungs- und Verpackungsstätte liegt im südlichen Industriegebiet Ravensburg Mariatal, eine dritte unmittelbar am Bodensee in Langenargen. Darüber hinaus unterhalten wir in der Region ein Zentrum für optische Kontrolle und Logistik. Wir bekennen uns
30 Menschen & Innovationen | Vetter Pharma-Fertigung
klar zu unserer Region und den Menschen vor Ort. Dies zeigt sich auch im schonenden Ressourceneinsatz an allen Standorten und in der ausschließlichen Versorgung aller Standorte mit CO2-neutralem Strom aus nachweislich regenerativen Energiequellen.
Internationale Präsenz Internationalisierung ist für uns als Pharmadienstleister keine Vision mehr, sondern Realität: Wichtigste Absatzmärkte sind neben USA auch Europa und Asien. In Chicago verfügen wir über einen Standort, in dem wichtige Entwicklungsschritte für die spätere Medikamentenherstellung in Ravensburg und Langenargen stattfinden. In Japan sind wir mit einer Niederlassung vertreten. In Singapur und Südkorea verfügen wir über Vertriebsbüros, um unsere Präsenz sowie die Wahrnehmung des Serviceportfolios auch auf dem asiatischen Markt weiter zu stärken.
Attraktives Arbeitsumfeld Wir lassen unsere Mitarbeiter am Wachstum teilhaben – auch das ist typisch. Ob eigene Weiterbildungs-Academy, Jobrad und Fitnessangebote, Betriebliche Altersvorsorge und flexible Arbeitszeitmodelle, unternehmenseigene Ferienhäuser, Unterstützung bei der Kinderbetreuung oder attraktives Entlohnungssystem. Die Liste unserer Benefits ist beträchtlich. Jeder kann und soll profitieren. So tragen wir dazu bei, dass sich unsere Kolleginnen und Kollegen wohlfühlen und ausgeglichener arbeiten können – in allen Lebensabschnitten und auf vielen Arbeitsebenen. Erst jüngst wurden wir dafür vom F.A.Z Institut unter die begehrtesten Arbeitgeber Deutschlands gewählt.
er: t t e V h c Typis rbeiten A h ic n n Hier ka hl von o W s a d fur sten e b it m n Patiente inden. b r e v n e iv Perspekt Als international führender Pharmadienstleister und unabhängiges Unternehmen in Familienbesitz unterstützen wir Arzneimittelhersteller in der sterilen Abfüllung und Endverpackung von Spritzen und anderen Injektionssystemen. Dies sowohl in der klinischen Entwicklung neuer Präparate als auch bei der globalen Marktversorgung. Qualität steht bei unserer Arbeit seit jeher an oberster Stelle. Auch setzen wir immer wieder neue Trends und Standards in unserer Branche. Mit dem Ergebnis: Auf uns verlassen sich nicht nur zahlreiche der größten Pharma- und Biotech-Unternehmen der Welt, sondern vor allem Millionen von Patienten. Ohne ein verantwortungsvolles Arbeiten auf allen Ebenen wäre das nicht möglich – von der Produktion bis zur Verwaltung. Das macht uns stark für ein weltweites Wachstum und den sich ständig wandelnden Gesundheitsmarkt. Es bietet aber auch Chancen für unsere Mitarbeiter.
Entdecken Sie Ihre Möglichkeiten bei uns: Leben. Qualität. vetter-pharma.com / karriere
Da fehlt noch jemand!
germany.jobs@takeda.com
Starten Sie mit uns in die Zukunft. Takeda ist ein forschungsgetriebenes, wertebasiertes und global führendes biopharmazeutisches Unternehmen mit Hauptsitz in Japan. Als größter japanischer Arzneimittelhersteller engagiert sich Takeda in 80 Ländern und Regionen weltweit dafür, Patienten mit wegweisenden medizinischen Innovationen eine bessere Gesundheit und eine schönere Zukunft zu ermöglichen. Takeda fokussiert seine Forschung auf die Therapiegebiete Onkologie, Gastroenterologie, Erkrankungen des zentralen Nervensystems und Seltene Erkrankungen. Außerdem investiert Takeda zielgerichtet in Forschungsaktivitäten in den Bereichen Plasmabasierte Therapien und Impfstoffe. Dabei steht der Patient jederzeit im Mittelpunkt: Unsere Mitarbeiter engagieren sich täglich dafür, die Lebensqualität von Patienten zu verbessern und die Zusammenarbeit mit Partnern im Gesundheitswesen voranzutreiben. Takeda investiert seit Jahren kontinuierlich in den Standort Singen. Mit rund 1000 Mitarbeitern in Singen ist es der größte Standort in Deutschland neben der Verwaltung
in Konstanz, einer weiteren Produktion im brandenburgischen Oranienburg und dem Vertriebsstandort in Berlin. Insgesamt sind mehr als 2.300 Mitarbeiter für Takeda in Deutschland tätig. Durch den Neubau einer Produktionsstätte für die Herstellung eines Dengue-Impfstoffs entstehen am Standort Singen bis zu 200 attraktive Arbeitsplätze in den Bereichen Produktion, Qualitätssicherung, Organisation und Verwaltung. Ob vom Mechaniker/Elektriker bis hin zum Pharmazeuten, Natur-, Ingenieur- oder Wirtschaftswissenschaftler: Wir sind immer auf der Suche nach erfahrenen Fachkräften oder jungen Talenten, die gemeinsam mit uns an Gesundheitslösungen von morgen arbeiten. Als einer der global führenden Arzneimittelhersteller stärken wir unsere Region, in dem Menschen mit ihren Kompetenzen bei uns ein Zuhause finden, sich entwickeln können und am schönen Bodensee leben und arbeiten können. Diese Vision motiviert uns als Arbeitgeber, mit neuen Technologien und agilen Arbeitsmethoden am Puls der Zeit zu bleiben.
Werden Sie ein Teil von Takeda und stellen Sie schon heute die Weichen für Ihre Zukunft. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!
FIRMENADRESSE Takeda GmbH Byk-Gulden-Str. 2 78467 Konstanz Deutschland KONTAKT Fon 07531-84 2108 germany.jobs@takeda.com www.takeda.de/jobs BEWERBUNGSVERFAHREN Online-Bewerbung
Neues Impfstoffgebäude Feierliche Eröffnung am 5.11.2019
Aus Singen. Für die Welt. Takeda eröffnet erste Dengue-Impfstofffabrik in Deutschland
Mit einer Investition von 130 Millionen Euro bekennt sich das japanische Pharmaunternehmen Takeda zum Standort Baden-Württemberg. Seit mittlerweile 40 Jahren werden in Singen flüssige und halbfeste Arzneiformen wie Nasensprays oder Salben hergestellt. Künftig stellen in der im November 2019 eröffneten, hochmodernen Impfstofffabrik rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Dengue-Impfstoffkandidaten von Takeda her.
Mit der neuen Produktionsstätte wird die globale Präsenz von Takeda im Bereich der Impfstoffherstellung über Hikari in Japan hinaus erweitert. So stärkt Takeda seine Fähigkeit, maßstabsgerecht zu produzieren und die globale Nachfrage zu befriedigen, die für diesen Impfstoff erwartet wird. Eine große Aufgabe für die Wissenschaftler: Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Dengue die sich am schnellsten verbreitende, durch Stechmücken übertragene Viruserkrankung. Rund 400 Millionen Menschen weltweit infizieren sich jährlich mit dem Erreger des Dengue-Fiebers. Die Folge: mehr als 20.000 Todesfälle jedes Jahr. Vier Stämme des Dengue-Virus gibt es. Ein Impfstoff muss also die Immunantwort auf vier verschiedene Serotypen auslösen. Takeda ist mit dem Impfstoffkandidaten TAK-003 in seine bislang größte klinische Studie gestartet: Über 20.000 gesunde Kinder und Jugendliche aus Ländern in Lateinamerika und Asien wurden aufgenommen. Die Studie befindet sich in der zulassungsrelevanten dritten Phase und
der Impfstoff zeigt sich wirksam auf alle Dengue-Serotypen. Das Werk ist nun bereit, die Produktion des Impfstoffkandidaten aufzunehmen, mit dem Ziel, den Impfstoffkandidaten näher an die Zulassung heranzuführen. Die Mitarbeiter in Singen haben langjährige Erfahrung mit der Gefriertrocknung – die sogenannte Lyophilisierung ist die entscheidende Technologie für den Herstellungsprozess des Dengue-Impfstoffkandidaten. Dank dieser Technologie können flüssige Arzneimittel in getrockneter Form stabilisiert und haltbar gemacht werden und sind damit für den globalen Export geeignet. Die neue hochmoderne Steril-Produktionsstätte ist eine der bedeutendsten Investitionen innerhalb Takedas globalem Produktionsnetzwerk. Der Standort Singen ist seit 1979 in Betrieb und gilt innerhalb des weltweiten Produktionsnetzwerkes von Takeda als Spezialist für flüssige und halbfeste Arzneimittel. Rund 1.000 Mitarbeiter arbeiten am Standort, davon 40 Auszubildende und Studenten.
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Takeda GmbH | Menschen & Innovationen 33
30 Jahre
Vegetationsmanagement Pionier der Mulchtechnologie rüstet sich für die Zukunft In 2020 gibt es in Herdwangen etwas zu feiern – seit 30 Jahren spielt die PRINOTH GmbH mit ihren innovativen Mulchfräsen in der Forst- und Landwirtschaft eine entscheidende Rolle.
PRINOTH GmbH Im Branden 15 D-88634 Herdwangen Tel. +49 (0) 7557 9212-0 prinoth.germany@prinoth.com www.prinoth.com Der Standort in Herdwangen gehört zur PRINOTH-Gruppe mit Sitz in Sterzing, Südtirol.
Der Umsatz ist in den letzten Jahren stetig gestiegen, weiteres Potenzial auf Wachstum in den nächsten Jahren wird angestrebt, denn die Nachfrage nach PRINOTH Innovationsprodukten steigt stetig. Weltweit werden die Mulcher aus Herdwangen eingesetzt, um Sturmschäden zu beseitigen, alte Baumstümpfe zu zermahlen, um bislang unfruchtbares Land in wieder nutzbare Forst- und Landwirtschaftsflächen umzuwandeln. Ein nennenswertes Projekt läuft derzeit in Kuba, welches sogar im britischen Königshaus Anklang fand. Prinz Charles war Ehrengast bei der Einwei-
34 Menschen & Innovationen | PRINOTH GmbH
hung des Baus einer von mehreren Biomasse- und Solaranlagen in Havanna. Mit dabei das PRINOTH Kettenfahrzeug BMH 480 mit H600-Ernter. Das Duo sagt der Wucherpflanze Marabú den Kampf an, wo aufgrund der spitzen Dornen sonst für Menschen und bereifte Fahrzeuge kein Durchkommen ist. Das gemulchte Material wird dann in das Biomassekraftwerk transportiert und zur Energieerzeugung genutzt. Durch die Aktion entsteht zusätzliches nutzbares Ackerland, ein positiver Effekt für kubanische Landwirte ganz nebenbei. In Deutschland beschäftigt das Maschinenbauunternehmen 130 Mitarbeiter und erweitert aktuell die Produktionsfläche für die Trägerfahrzeuge.
ZIELGERICHTETES PERSONALMANAGEMENT Nutzen auch Sie meine Erfahrung für Ihren Erfolg!
Als international erfahrene Management- und Prozessberaterin für den Personalbereich BERATE ich Unternehmen bei der Optimierung ihrer Personalprozesse und der Umsetzung von umfassenden Veränderungsprojekten COACHE ich Manager und Führungs(nachwuchs)kräfte im Rahmen von Projekten oder ihrer Aus- und Weiterbildung lege ich als INTERIM MANAGERIN selbst Hand an, wenn die Ressourcen einmal nicht mehr ausreichen oder das notwendige Spezialwissen für Projekte fehlt Siemensstr. 8 88239 Wangen im Allgäu info@michaela-barrenscheen.de www.michaela-barrenscheen.de fon: +49 (0) 7522 91 63 14 mob: +49 (0) 160 92 39 89 31
Foto: IBH/Hannes Thalmann
POLITIK, WIRTSCHAFT, BILDUNG
Grenzüberschreitende Kooperation stärken Interreg Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein Als internationales Förderprogramm ist das primäre Ziel von Interreg Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein, die grenzüberschreitende Kooperation in der Vier-Länder-Region um den Bodensee weiter zu stärken und damit europäischen Mehrwert zu schaffen und darzustellen. An dieser erfolgreichen Zusammenarbeit beteiligen sich die Länder Baden-Württemberg, Bayern, Vorarlberg, neun Schweizer Kantone sowie das Fürstentum Liechtenstein.
Programmgebiet Interreg AlpenrheinBodensee-Hochrhein
Interreg AlpenrheinBodensee-Hochrhein Regierungspräsidium Tübingen Christian Tetzel Leiter des Gemeinsamen Sekretariats Konrad-Adenauer-Straße 20 D-72072 Tübingen Tel. +49 (0) 7071 757 17-7587 christian.tetzel@rpt.bwl.de www.interreg.org
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Ein Einblick in die aktuelle Förderperiode In der aktuellen Förderperiode (2014-2020) werden insgesamt über 51 Mio. € aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und aus nationalen Mitteln der Schweiz sowie des Fürstentums Liechtenstein für gemeinsame Projekte zur Verfügung gestellt. Auch 2019 sind innovative Projekte zwischen Partnern der verschiedenen Länder entstanden, sodass in der laufenden Förderperiode 2014-2020 bereits mehr als 84 hervorragende Projekte gezählt werden dürfen.
Was steht hinter Interreg? Interreg unterstützt grenzüberschreitende Zusammenarbeit an den Binnen- und Außengrenzen der Europäischen Union, indem es Projekte zwischen Partnern der verschiedenen Länder fördert. Im Programmgebiet Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein be-
38 Politik, Wirtschaft & Bildung | Interreg Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein
steht die Besonderheit, dass mit der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein auch Nicht-EU-Staaten am Programm beteiligt sind. Der große Vorteil dieses grenzübergreifenden Programms liegt darin, dass die Förderschwerpunkte den Bedürfnissen und Potentialen der teilnehmenden Regionen angepasst sind.
Fördermöglichkeiten Das Programm sieht die Förderung von grenzüberschreitenden Projekten entlang drei Förderschwerpunkten, sogenannten Prioritätsachsen vor: Wettbewerbsfähigkeit, Innovation, Beschäftigung und Bildung Umwelt, Energie und Verkehr V erwaltungszusammenarbeit und bürgerschaftliches Engagement
Der erste Förderschwerpunkt spricht vor allem Hochschulen, Forschungseinrichtungen und F&E-Unternehmen an, welche zahlreiche richtungsweisende Projekte durchführen konnten und so bereits zu einer Auslastung der hier zur Verfügung stehenden Mittel geführt haben. Gleiches gilt für den zweiten Schwerpunkt, innerhalb welchem insbesondere Forschungseinrichtungen, Umweltorganisationen, Gebietskörperschaften und Verkehrsbetriebe hervorragende Projekte auf den Weg bringen konnten. Im dritten Schwerpunkt mit dem Fokus auf grenzüberschreitender Verwaltungszusammenarbeit und bürgerschaftlichem Engagement wurden bereits herausragende Vorhaben durchgeführt.
Von der Idee zur Förderung Um eine Projektförderung können sich sowohl natürliche oder juristische Personen als auch öffentliche Träger sowie sonstige Einrichtungen aus dem Programmgebiet bewerben. Projektskizzen und Förderanträge können jederzeit eingereicht werden. Eine Genehmigung erteilt der Lenkungsausschuss, welcher mehrmals jährlich zusammentritt. Die Programmabwicklung erfolgt durch das Gemeinsame Sekretariat der Programmpartner, welches seinen Sitz im Regierungspräsidium Tübingen hat. Zugleich gibt es in der Schweiz, Vorarlberg, in Bayern sowie im Fürstentum Liechtenstein nationale Netzwerkstellen als erste Anlaufmöglichkeiten für Projektinteressierte. Die Programm-Webseite www.interreg.org bietet weiterführende Informationen. Zudem befinden sich dort Beiträge zu allen Projekten sowie Aktuelles aus der Förderperiode.
Projektvorstellung Museumsschiffe Mit dem Interreg V-Projekt Museumsschiffe wird ein Stück Kulturgeschichte am Bodensee lebendig. Der hohe technische und gesellschaftliche Stand der 1920er Jahre wird durch das restaurierte Motor-
schiff Österreich wiederbelebt. Die technologische Vorreiterrolle der Bodenseeregion und der gesellschaftliche Aufschwung der „goldenen 20er Jahre“ mit dem aufkommenden Tourismus ist zum Greifen nahe.
Ausblick auf die Förderperiode 2021-2027 Seit bald 30 Jahren tragen die Programme der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zu einer nachhaltigen Entwicklung der Grenzregionen und zu einer kontinuierlichen Reduzierung von Grenzhindernissen in Europa bei. Im Laufe der Zeit ist Europa gewachsen und die Anforderungen an grenzüberschreitenden Kooperationen gestiegen. Ab 2021 steht mit dem Beginn einer neuen EU-Strukturfondsförderperiode eine Weiterentwicklung für Interreg an, um weiterhin einen erkennbaren Beitrag für den Zusammenhalt und das Fortschreiten des Integrationsprozesses in Europa zu garantieren, der auch in der Vierländerregion Jahr für Jahr verstärkt sichtbar wird. Damit innovative, nachhaltige und intelligente Projekte ab 2021 gefördert werden können, bedarf es eines neuen Kooperationsprogramms, eines Fahrplans für das Interreg Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein Programm. Hierfür haben sich die Programmpartner eine Programmierungsgruppe eingerichtet. Diese diskutiert unter Einbeziehung lokaler sowie makroregionaler Strategien die zukünftige thematische Ausrichtung des Kooperationsprogramms. Zudem ist eine öffentliche Beteiligung hinsichtlich der Ausrichtung des regionalen Fördermittelprogramms geplant. Parallel wird in Brüssel über Rahmenbedingungen und Mittelausstattung entschieden.
Beteiligungsmöglichkeiten Das Interreg ABH Programm wird Möglichkeiten schaffen, damit sich interessierte und betroffene Bürgerinnen und Bürger mit ihren Ideen, Meinungen und Anregungen in den Entscheidungsprozess aktiv einbringen und die internationale Bodenseeregion weiter voranbringen können. Geplant sind Veranstaltungen im ganzen Programmgebiet, um die regionalen Bedürfnisse der einzelnen Grenzregionen hervorheben zu können.
Mit dem Interreg V-Projekt Museumsschiffe wird ein Stück Kulturgeschichte am Bodensee lebendig.
Interreg Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein | Politik, Wirtschaft & Bildung 39
Innovation im Fokus
Die Zusammenarbeit am Bodensee als Modell für Europa
Die vier Leitsätze des IBK-Leitbildes für die Bodenseeregion mit den acht strategischen Stoßrichtungen bis 2022. Im Wirtschaftsraum stehen die Stärkung der Innovationskraft und die Wahrnehmung als Standort im Fokus
Die internationale Bodenseeregion vereint einige der dynamischsten und wirtschaftsstärksten Räume Europas. Die funktionierende grenzüberschreitende Zusammenarbeit der 10 Länder und Kantone aus Deutschland, dem Fürstentum Liechtenstein, Österreich und der Schweiz in vielfältigen gesellschaftlichen Bereichen ist Vorbild für andere europäische Grenzregionen. Insbesondere in den Bereichen Wirtschaft, Arbeit, Wissenschaft und Innovation ist der Bodenseeraum ein Modell für die gelingende grenzüberschreitende Zusammenarbeit. In der Internationalen Bodensee-Konferenz (IBK) haben sich die Länder und Kantone rund um den Bodensee zusammengetan, um eine Vision und Strategie für eine starke Wirtschaftsund Wissensregion Bodensee zu entwickeln. Eine wichtige Stoßrichtung dabei ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zur Stärkung der Innovationskraft. Die IBK skizziert in ihrem „Leitbild für die Bodenseeregion“ in vier Leitsätzen eine längerfristige Vision der Bodenseeregion als Modell für grenz-
Klaus-Dieter Schnell Leiter IBK-Geschäftsstelle schnell@bodenseekonferenz.org Dr. Frank Speier Vorsitzender IBK-Kommission Wirtschaft frank.speier@wm.bwl.de
überschreitende Zusammenarbeit und als zukunftsfähigen Wirtschafts-, Wissenschafts- und Lebensraum, in dem partnerschaftlich grenz- und sektorenübergreifend zusammengearbeitet wird. Zur Umsetzung des Leitbilds hat die IBK strategische Stoßrichtungen für die Jahre bis 2022 formuliert. Damit will die IBK Synergien aufzeigen und konkrete Umsetzungsprojekte anstoßen.
Internationale Bodensee-Konferenz (IBK) Mit der IBK bilden die Regierungen der Länder Bayern, Baden-Württemberg, Vorarlberg, der Kantone Schaffhausen, St.Gallen, Thurgau, Zürich, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden sowie Liechtensteins das politische Dach für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Bodenseeregion. Die IBK will die Bodenseeregion als Lebens-, Natur-, Kultur-, Wissenschafts- und Wirtschaftsraum erhalten und fördern. Durch gemeinsame Ziele und strategische Projekte leistet die IBK einen nachhaltigen Beitrag zur Überwindung der Grenzen in der Region. www.bodenseekonferenz.org
Bodensee Summit Digital
Der 2. BODENSEE SUMMIT digital am 18. Oktober 2019 führte rund 120 Gäste ins Weiterbildungszentrum der Universität St. Gallen. Am 24. Juni 2020 folgt der 3. BODENSEE SUMMIT digital in Feldkirch in Verbindung mit dem Strategiegespräch der IBK-Regierungschefs
Der BODENSEE SUMMIT digital ist die jährliche Innovationskonferenz zur Digitalisierung für die mittelständische Wirtschaft.
Starker Standort für Wirtschaft, Arbeit, Wissenschaft und Innovation Zur wirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit der Bodenseeregion verfolgt die IBK zwei strategische Stoßrichtungen: nach innen will die IBK einen Beitrag zur optimierten Vernetzung der regionalen Wissenschafts- und Innovationssysteme sowie Cluster leisten, um so die Innovationskraft der Bodenseeregion zu stärken und die Potenziale der Digitalisierung zu nutzen. Dazu arbeitet die IBK eng mit dem Netzwerk der Internationalen Bodensee-Hochschule IBH sowie dem Interreg-Programm Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein zusammen und ruft Vernetzungsprojekte wie die Digitalisierungsinitiative Bodensee ins Leben. Nach außen setzt sich die IBK für eine verstärkte Wahrnehmung der Bodenseeregion gegenüber den nationalen und internationalen Entscheidungszentren ein. Dazu treten die IBK-Regierungschefs gemeinsam bei den nationalen Regierungen oder den europäischen Institutionen auf, um dort auf die Stärken und Anliegen der Bodenseeregion aufmerksam zu machen und adäquate Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit, wie etwa ein schlagkräftiges Interreg VI-Programm,
einzufordern. Die Umsetzungsprojekte zur IBK-Strategie wie Digitalisierungsinitiative, E-Charta Bodensee, Innovative Bodenseeregion oder Zielbild Raum und Verkehr liefern dazu die notwendigen Fakten und Beispiele.
Digitalisierungsinitiative Bodensee der IBK Die Digitalisierungsinitiative unterstützt die grenzüberschreitende Vernetzung zum digitalen Wandel mit Fokus auf die mittelständische Wirtschaft auf drei Ebenen: im halbjährlichen BODENSEEDIALOG digital loten Multiplikatoren aus Wirtschaftsverbänden, Unternehmen, Hochschulen und Wirtschaftsförderungen Kooperationsmöglichkeiten zum digitalen Wandel aus und stoßen gemeinsame Aktivitäten an. Der BODENSEE SUMMIT digital ist die jährliche Innovationskonferenz zur Digitalisierung für die mittelständische Wirtschaft. Gesteuert wird die Digitalisierungsinitiative durch eine Arbeitsgruppe der IBK-Kommission Wirtschaft unter Leitung des Bodenseezentrums Innovation (BZI 4.0) an der HTWG Konstanz.
Internationale E-Charta Bodensee – gemeinsam elektrisch mobil Innovation und grenzüberschreitende Zusammenarbeit sind auch beim Zukunftsthema Elektromobilität gefragt. Zumindest wenn es gilt, das Potenzial der Elektromobilität in der Bodenseeregion vorbildlich auszuschöpfen, um ein nachhaltiges Energie- und Verkehrssystem zu erreichen. Dazu hat die IBK in der „Internationalen E-Charta Bodensee“ eine Vision und Handlungsgrundsätze formuliert, zu denen sich Arbeitgeber, Energieunternehmen, Verkehrsbetriebe, Tourismusorganisationen oder die Öffentliche Hand bekennen und in ihrem Handlungsbereich beispielhafte Aktivitäten durchführen. Die IBK bietet mit der Charta den Rahmen, um diese innovativen Beispiele auszutauschen und voneinander zu lernen. Federführend ist die IBK-Kommission Verkehr, die Projektleitung liegt beim Amt für Verkehr des Kantons Zürich.
Bereits mit 40 Erstunterzeichnern startete die E-Charta Bodensee am 24. Oktober 2019 in Langenargen
Erfahren Sie mehr über die IBK und ihre Projekte unter www.bodenseekonferenz.org
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Internationale Bodensee-Konferenz (IBK) | Politik, Wirtschaft & Bildung 41
Innovative Lösungen für die Herausforderungen der
Bodenseeregion Der Forschungs- und Bildungsraum Bodensee umfasst rund 115.000 Studierende und Forschende. Jährlich schließen rund 24.000 junge Menschen an einer der Hochschulen in der Bodenseeregion ab. Organisiert sind die Universitäten und Hochschulen in der Region in der Internationalen Bodensee-Hochschule IBH, dem größten hochschulartenübergreifenden Verbund Europas.
Die IBH unterstützt grenzüberschreitende Forschungsprojekte zu gesellschaftlichen Herausforderungen der Region. Sie koordiniert den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis, ermöglicht Innovationen in der Lehre und unterstützt gemeinsame Angebote der Hochschulservices. Mit ihren Projekten leistet die IBH einen international sichtbaren Beitrag für das regionale Innovationssystem Bodensee. Die IBH und ihre Hochschulen arbeiten gemeinsam mit der Praxis an der Lösung zentraler gegenwärtiger und zukünftiger Herausforderungen für die Bodenseeregion. Das gemeinsame Arbeiten an Lösungen zwischen Forschung und Praxis, das Voneinander-Lernen über die Grenzen hinweg und der grenzüberschreitende Wissenstransfer sind die zentralen Bausteine für den wirtschaftlichen Erfolg der Bodenseeregion und der Ausgangspunkt dafür, dass die Region eine der innovativsten und dynamischsten Regionen Europas bleibt. Mit ihren Projekten wirkt die IBH immer stärker in der Region: Im Jahr 2018 hat sie 24 grenzüberschreitende Projekte gefördert. Dabei waren 284 Forschende aus 23 Hochschulen aus Deutschland, Liechtenstein, Österreich und der Schweiz an den Projekten beteiligt. Dazu kamen 87 Praxispartner aus Wirtschaft, Bildung, Kultur, Sozialbereich sowie Zivilgesellschaft. „Wir setzen stark auf angewandte Forschungspro-
jekte, die unmittelbar Nutzen für die Bodenseeregion stiften“, schildert der Vorsitzende des IBH-Kooperationsrats Prof. Dr. Sebastian Wörwag. Deshalb steige die Zahl der Praxispartner kontinuierlich. Die Thurgauer Regierungsrätin Carmen Haag, im Jahr 2019 Vorsitzende der Internationalen Bodensee-Konferenz (IBK), sieht die Arbeit der IBH sehr positiv. Die Kooperation im Hochschulbereich gebe der Region wichtige Impulse: „Wo gute Lehre stattfindet und aktive Forscher arbeiten, dorthin richtet sich der Blick für neue Investitionen und dort steigt die Attraktivität für Fachkräfte.“ Diese Strategie müsse unbedingt zu Gunsten einer langfristigen und nachhaltigen Zukunftssicherung weiterverfolgt werden. Die Vorarlberger Landesrätin Barbara Schöbi-Fink ergänzt: „Der Wissenstransfer zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und anderen gesellschaftlichen Akteuren verstärkt den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzen für die Region.“ Mittlerweile ist die IBH ein zentraler Akteur bei der Förderung grenzüberschreitender Innovation in der Bodenseeregion. Sie wurde jüngst von der Regierungschefkonferenz der IBK mit der Gründung und operativen Leitung einer Arbeitsgruppe Innovation betraut, deren Auftrag die Erstellung eines Innovationsfonds für die Bodenseeregion ist.
Internationale Bodensee-Hochschule IBH Die IBH ist der größte hochschulartenübergreifende Verbund Europas mit 30 Hochschulen aus Deutschland, Liechtenstein, Österreich und der Schweiz. Die IBH unterstützt grenzüberschreitende Forschungsprojekte zu gesellschaftlichen Herausforderungen der Region. Sie koordiniert den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis, ermöglicht Innovationen in der Lehre und unterstützt gemeinsame Angebote der Hochschulservices. Mit ihren Projekten leistet die IBH einen international sichtbaren Beitrag für das regionale Innovationssystem Bodensee. www.bodenseehochschule.org
Markus Rhomberg Leiter der Geschäftsstelle IBH info@bodenseehochschule.org
Foto: IBH / Hannes Thalmann
Eine Branche mit hohem Potential und Bedarf an exzellenten Fachkräften: Jeder zehnte Beschäftigte in der Bodenseeregion arbeitet in der Kreativund Kulturwirtschaft.
Stärke der Kreativ- und Kulturwirtschaft in der
Bodenseeregion weiter ausbauen
Jeder zehnte Erwerbstätige in der Bodenseeregion ist im Bereich der Creative Economy beschäftigt. Das zeigt der erste Kreativwirtschaftsbericht für die Bodenseeregion, den die Zürcher Hochschule der Künste und die Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung gemeinsam mit der Internationalen Bodensee-Hochschule erarbeitet haben. Die StudienautorInnen schlagen die Stärkung von Kooperationen zwischen Kreativwirtschaft und Hochschulen vor, um das Potential des Wirtschaftszweiges zu nutzen. 458.000 Personen (Stand 2015) arbeiten in der Bodenseeregion in der Kreativwirtschaft. Das entspricht 9,6 Prozent aller Erwerbstätigen. Wichtigster Teilmarkt ist die Softwareindustrie mit einem Anteil von 41,2 Prozent der Beschäftigten vor der Werbewirtschaft (23,5 %), Buchund Presseverlagen (14,3 %) und der Designwirtschaft (13,8 %). Das zeigt der erste Kreativwirtschaftsbericht für den Bodenseeraum. Erfasst wurden für den Kreativwirtschaftsbericht sowohl Erwerbstätige in Kreativbetrieben, beispielsweise einer Werbeagentur, als auch die Erwerbstätigen in kreativen Berufen außerhalb des Kreativsektors, also etwa ein Grafiker in der Finanzbranche. Spitzenreiter nach Regionen ist Zürich mit einem Anteil von 16,8 Prozent der Beschäftigten, die in der Creative Economy arbeiten. Hinter der Ostschweiz (10,1 %) und Vorarlberg (8,3 %) folgen die deutschen Regierungsbezirke Tübingen, Freiburg und Schwaben mit einem Beschäftigungsanteil von 7,8 bis 7,2 Prozent. Die drei Regierungsbezirke wurden aufgrund der Datenlage in ihrer Gesamtheit erfasst, obwohl nur einzelne Landkreise davon der Bodenseeregion zugerechnet werden.
Investitionen in die Kreativwirtschaft schaffen Wachstum und hochqualifizierte Arbeitsplätze Die StudienautorInnen zeigen auf, dass der Branchenkomplex bislang kaum als eigener Wirtschaftsfaktor betrachtet worden ist. „Die
Kreativwirtschaft ist zweifelsohne ein wichtiger Innovationstreiber für die gesamte Bodenseeregion“, ist der Leiter der Geschäftsstelle der Internationalen Bodensee-Hochschule, Prof. Dr. Markus Rhomberg überzeugt. „Investitionen in die Kreativwirtschaft verstärken die Dynamik der Wirtschaftsentwicklung.“ „Der Bericht zeigt, wie verwoben die Kreativwirtschaft mit anderen Branchen in der Bodenseeregion ist“, betont Dr. Frank Speier, Vorsitzender der Kommission Wirtschaft der Internationalen Bodensee Konferenz. Er hält einen „regelmäßigen Dialog zwischen Wirtschaft, den Bildungsverantwortlichen in der Region und der Kreativwirtschaft für notwendig, damit die Politik die Rahmenbedingungen für diesen boomenden Sektor noch besser gestalten kann“. Der Kreativwirtschaftsbericht sei gleichzeitig ein Start für diesen wichtigen Austausch. Dass die Zusammenarbeit von Kunst und Wirtschaft einen Beitrag zur Innovationsförderung leisten kann, zeigt auch das Projekt «Handbuch Alltagskunst», das anhand einer Reihe von aktuellen Beispielen aus der Bodenseeregion die Zusammenarbeit von Musikschaffenden und Unternehmen illustriert. Der gemeinsame Anknüpfungspunkt aller Beispiele ist, wie daraus eine nachhaltige und für die Künstler, die Unternehmen, deren Mitarbeiter und die Kunden gewinnbringende Zusammenarbeit entstehen kann.
Wie müssen Gewerbegebiete der Zukunft gestaltet sein? Drei IBH-Hochschulen haben gemeinsam mit Städten, Regionalverbänden, Immobilienentwicklern, großen und mittleren Unternehmen sowie Umweltverbänden Leitlinien für erfolgreiche Unternehmensstandorte in der Bodenseeregion entwickelt. Dieses IBH-Projekt finden Sie auf Seite 97 . Alle aktuellen und abgeschlossenen Projekte der IBH finden Sie unter www.projekte.bodenseehochschule.org Internationale Bodensee-Hochschule IBH | Politik, Wirtschaft & Bildung 43
Fachkräfte gesucht:
Das Gesamtpaket muss stimmen Der Fachkräftemangel trifft alle Branchen und wird sich in den nächsten Jahren weiter verstärken. Damit AbsolventInnen von Hochschulen in der Region bleiben oder wieder zurückkommen, braucht es mehr als nur einen attraktiven Arbeitsplatz. Das Gesamtpaket, das Wohn- und Kinderbetreuungsmöglichkeiten, Freizeitangebote und nicht zuletzt eine Bleibeperspektive für den Partner oder die Partnerin beinhaltet, muss stimmen.
Um HochschulabsolventInnen für die Bodenseeregion zu begeistern, braucht es mehr als nur attraktive Arbeitsplätze
Die Bodenseeregion ist eine Industrieregion mit nahezu Vollbeschäftigung. Die regionalen Hochschulen bilden zwar viele junge Menschen aus, doch verlassen rund drei Viertel der AbsolventInnen nach ihrem Abschluss ihre Studienregion. Neben dem demografischen Wandel sind ein damit einhergehender Wertewandel sowie eine zunehmende Metropolisierung hierfür verantwortlich. Die Universität Konstanz hat für DenkRaumBodensee Studierende nach den Motiven für ihre Wohnortwahl nach Studienende befragt. An erster Stelle steht für die Befragten der Kompromiss mit dem Partner oder der Partnerin, gefolgt von der Nähe zu Freunden und Familie. Erst dann wurden attraktive Arbeitsplätze und sichere Jobs genannt. Weitere Faktoren beziehen sich auf die Wohn- und Lebensqualität der Region. Von Seiten der Universitäten werden vielfach Unterstützungsleistungen bei der Suche nach einem geeigneten Arbeitgeber angeboten. Dual Career Beratungen greifen den Wunsch nach einem attraktiven Arbeitsplatz auch für die Partnerin oder den Partner auf. Sie helfen Partnerinnen und Partnern von neu gewonnenen Universitätsangehörigen und vermitteln Kontakte. Mentoringprogramme stellen schon während des Studiums Verbindungen zwischen Studierenden und Unternehmen in der Region her. Nicht selten handelt es sich bei den Mentoren um Alumni der jeweiligen Hochschule. Für viele Unternehmen ist der frühzeitige Kontakt zu Studierenden ein zentrales Element der
Fachkräfterekrutierung. Dies kann über Abschlussarbeiten, aber auch über Praktika und gemeinsame Projekte mit Hochschulen erfolgen. Im Kampf um qualifizierte Fachkräfte wird das Employer Branding immer wichtiger: die Unternehmen müssen sich profilieren und positionieren, um im Wettbewerb um die besten Köpfe bestehen zu können. Ein attraktiver Arbeitsplatz alleine reicht aber noch nicht aus, um junge Fachkräfte in der Region zu halten oder sie nach dem Studium zurückzuholen. Das Umfeld muss ebenfalls stimmen und ausreichend attraktiv sein – auch für Partnerin und Partner sowie die ganze Familie. Hierzu zählen Infrastrukturen im Bereich der Bildung und Gesundheitsversorgung, aber auch Sport- und Freizeitmöglichkeiten und ein kulturelles Angebot. Wirtschaftsförderungen wie Wirtschaftsstandort Vorarlberg (WISTO) sind sich dieser Herausforderung bewusst und nehmen nicht nur die Unternehmen, sondern auch die (potenziellen) Fachkräfte in den Blick. Sie bieten Informationen zum Lebenseinstieg in Vorarlberg mit Hinweisen zur Wohnungssuche, Arbeitsbedingungen, Versicherungen, etc. Um diese zu erreichen, organisiert sie Netzwerktreffen, setzt aber auch auf Social-Media Kanäle, um junge Menschen dort abzuholen, wo sie sich bewegen. Die Aufgabe der Wirtschaftsförderungen liegt zunehmend in der Schnittstelle zwischen Unternehmen und Beschäftigten. Und Werbung für die Region ist nicht nur Werbung für Unternehmen, sondern auch für potenzielle Fachkräfte.
DenkRaumBodensee ist ein unabhängiger wissenschaftlicher Think Tank, der in einer gesamthaften und interdisziplinären Sichtweise Impulse für die zukunftsfähige wirtschaftliche, räumliche, gesellschaftliche und politische Entwicklung der Bodenseeregion setzt. Er wird von sechs Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie der IBH getragen. Finanziert wird DenkRaumBodensee durch die beteiligten Partner, die Internationale Bodensee-Konferenz (IBK) und Interreg-V "Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein".
Simone Strauf strauf@bodenseehochschule.org www.denkraumbodensee.org
Die IBH-Labs
Wissenschaft und Praxis gemeinsam für die Region Digitalisierung, demografische Entwicklung und nahtlose Bildungsangebote: diese Herausforderungen der Bodenseeregion bearbeitet die IBH in grenzüberschreitenden Netzwerken aus Hochschulen und Praxispartnern. Die Themenfelder der drei IBH-Labs, Active and Assisted Living, Seamless Learning und KMUdigital orientieren sich an zentralen Herausforderungen und Entwicklungspotenzialen der Bodenseeregion. In den IBH-Labs arbeiten rund 150 Forschende mit über 100 Mitarbeitenden von Praxispartnern gemeinsam an Lösungen für die Region. Sie wurden von der IBH und der IBK initiiert und werden von Interreg-V „Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein“ mit insgesamt 6.2 Mio. Euro gefördert, dessen Mittel vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und vom Schweizer Bund zur Verfügung gestellt werden. Teilhabe und selbstbestimmtes Leben auch im Alter zu ermöglichen, ist Ziel des IBH Living Lab AAL
IBH-Living Lab Active & Assisted Living Im IBH Living Lab Active & Assisted Living werden Lösungen entwickelt, die älteren Menschen und Menschen mit Einschränkungen helfen sollen, so lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Zwölf Hochschulen, 13 Sozialdienstleister und vier Technologieanbieter arbeiten gemeinsam an der Entwicklung und Implementierung individuell angepasster Technologien, die Unterstützung bieten und den Alltag erleichtern. Hierdurch werden Pflegepersonen entlastet und bedürftige Personen können länger zuhause betreut werden. Das IBH-Living Lab verfügt über mehr als 180 Wohnungen, in denen Produkte und Dienstleistungen installiert und getestet werden. Durch das „Living Lab” Konzept ist es möglich, Anwendungen zu testen, zu evaluieren und gemeinsam mit Praxispartnern weiterzuentwickeln und zu optimieren.
Prof. Dr. Guido Kempter FH Vorarlberg www.living-lab-aal.info
IBH-Lab Seamless Learning Das IBH-Lab Seamless Learning entwickelt passgenaue Konzepte, um lebenslanges Lernen in verschiedenen Kontexten zu ermöglichen. Oftmals kommt es zu Brüchen zwischen den verschiedenen Lernkontexten. Brüche in der Lernbiographie, zum Beispiel zwischen Schule, Ausbildung, Hochschule und Weiterbildung sollen mit didaktischen Konzepten und dem Einsatz digitaler Medien vermieden und positiv gestaltet werden. Im IBH-Lab Seamless Learning arbeiten zehn Hochschulen gemeinsam mit 17 Praxispartnern an Konzepten und Lerntechnologien. Die Ergebnisse stoßen in der Wissenschaft international auf große Resonanz. Über Leuchtturmprojekte in der Region hinweg werden die Erfahrungen aufbereitet und über die Bodenseeregion hinaus nutzbar gemacht.
Simulationssoftware zum Thema "Solartechnik" wird von Studierenden und von Handwerkern getestet
Jennifer Erlemann ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften www.seamless-learning.eu
Internationale Bodensee-Hochschule IBH | Politik, Wirtschaft & Bildung 45
IBH-Lab KMUdigital Digitalisierungslösungen für KMU
Digitale Agenda Bodensee – Personal, Politik und Recht im Fokus
Das Forschungs- und Innovationsnetzwerk IBH-Lab KMUdigital bündelt die Expertise aus zehn Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das Ziel: Die Chancen und Auswirkungen der Digitalisierung für mittelständische Unternehmen der Region identifizieren und daraus ganzheitliche und praxisorientierte Werkzeuge ableiten. Zu diesem Zweck hat das IBH-Lab KMUdigital sechs Teilprojekte definiert. Im Fokus der Projektarbeit stehen Themen wie die Digitalisierung von Produktions- und Geschäftsprozessen, der Wandel vom Produkthin zum Dienstleistungsanbieter, die Aus- und Weiterbildung sowie die politischen, rechtlichen und personalpolitischen Rahmenbedingungen. Dabei ging es vor allem um die Antworten auf zwei Fragen: «Wie viel Digitalisierung braucht der Mittelstand?» und «Wie viel Digitalisierung passt in den Mittelstand?» 2019 veröffentlichten zwei Projektgruppen ihre Ergebnisse.
DigiNav – wie KMU ihre Digitalisierungsstrategie selbst entwickeln können Die Digitalisierung ist kein Selbstzweck; vielmehr steht der Nutzen im Vordergrund. Daher haben in einer Projektgruppe die beteiligten Hochschulpartner, die Fachhochschule St.Gallen, die NTB Innerstaatliche Hochschule für Technik Buchs, die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften sowie die HTWG Konstanz den sogenannten Nutzenbasierten Digitalisierungsnavigator (DigiNav) entwickelt. Der DigiNav soll KMU dabei unterstützen, ihre Ist-Situation und Potenziale zu analysieren sowie Kosten, Nutzen, Risiken, technologische Machbarkeit, Wettbewerbssituation und soziale Auswirkungen zu bewerten, um daraus einen praktischen Handlungsleitfaden für die digitale Transformation im Unternehmen abzuleiten.
46 Politik, Wirtschaft & Bildung | HTWG Konstanz
Digitale Agenda Bodensee – Personal, Politik und Recht im Fokus In der Projektgruppe Digitale Agenda Bodensee untersuchten die Projektpartner Zeppelin Universität Friedrichshafen, HTWG Konstanz sowie Fachhochschule St.Gallen in Kooperation mit relevanten Stakeholdern, wie sich politische, rechtliche, infrastrukturelle und kompetenzfördernde Rahmenbedingungen auf die Digitalisierung von KMU auswirken können. Ihre Forschungsergebnisse stellte die Arbeitsgruppe bereits Ende 2018 im „Grünbuch Digitale Agenda Bodensee“ vor. Das im Herbst 2019 veröffentlichte „Weißbuch Digitale Agenda Bodensee“ beinhaltet zum einen bereits konkrete Handlungsempfehlungen für eine erfolgreiche Digitalisierung der KMU in der Bodenseeregion. Zum anderen will das Buch die politischen Akteure und den Gesetzgeber für die notwendige Unterstützung der KMU in diesem Bereich sensibilisieren. Erfahren Sie mehr über die Teilprojekte des IBH-Labs KMUdigital auf www.kmu-digital.eu Prof. Dr. Oliver Haase Alexandra Boger HTWG Konstanz kmudigital@htwg-konstanz.de
Das BZI 4.0 bringt Hochschulen und Forschungsinstitute, Netzwerke und Initiativen sowie die politische Verwaltungsebene zusammen, um KMU der Vierländerregion Bodensee bei ihrer digitalen Transformation zu begleiten
Transfernetzwerk für Digitalisierung
in der Bodenseeregion Sie gilt als die industrielle Revolution des 21. Jahrhunderts: Die Digitalisierung stellt die Wirtschaft vor große Herausforderungen – global, und natürlich auch regional. Damit die Vierländerregion Bodensee eine der wirtschaftlich stärksten Regionen Europas bleibt, ist es von herausragender Bedeutung, die KMU dieses Wirtschaftsraums dabei zu unterstützen, die Innovationspotenziale der Digitalisierung auszuschöpfen.
Eine große Aufgabe, die sich das Bodenseezentrum Innovation 4.0 (BZI 4.0) auf die Fahnen geschrieben hat. Das BZI 4.0 mit Sitz an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG) in Konstanz ist ein Transfer-Netzwerk für Digitalisierung und fördert den grenzüberschreitenden Austausch von Playern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik der gesamten Region rund um den Bodensee. Das BZI 4.0 koordiniert die Digitalisierungsinitiative Bodensee der IBK, das Forschungs- und Innovationsnetzwerk IBH-Lab KMUdigital, das Projekt BodenseeMittelstand 4.0. Dafür pflegt das BZI 4.0 ein großes Netzwerk von Digitalisierungsexperten in der Vierländerregion Bodensee und darüber hinaus. Dem-
gegenüber stehen KMU aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und Liechtenstein auf der Suche nach solchen Experten sowie passenden Kooperationspartnern, die es braucht, um die anstehenden Herausforderungen zu meistern. Als Mittler bringt das BZI 4.0 Anbieter und Nachfrager auf vielfältige Weise zusammen. Informieren Sie sich über die Leistungen des BZI 4.0 und Angebote aus der Bodenseeregion auf www.bzi40.eu. Alexandra Boger Netzwerkleitung BZI 4.0 HTWG Konstanz bzi40@htwg-konstanz.de
HTWG Konstanz | Politik, Wirtschaft & Bildung 47
BodenseeMittelstand 4.0 Digitalisierung als Chance begreifen
Partner in dem Projekt BodenseeMittelstand 4.0
Auch in der Bodenseeregion stehen Unternehmen vor oder mitten in der digitalen Transformation. BodenseeMittelstand 4.0 will dazu beitragen, dass die KMU rund um den See die Digitalisierung nicht als Risiko wahrnehmen, sondern als Chance begreifen. Das Projekt wird durch Interreg-V „Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein“ gefördert, dessen Mittel vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und vom Schweizer Bund zur Verfügung gestellt werden. BodenseeMittelstand 4.0 (BoMi 4.0) vereint Projektpartner aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dazu zählen die HTWG Konstanz, das Bodenseezentrum Innovation 4.0 (BZI 4.0), die Bodensee Standort Marketing GmbH, cyberLAGO e.V., die Wirtschaftsförderung Bodenseekreis, die Wirtschafts-Standort Vorarlberg GmbH, die Hochschule für Technik Rapperswil, Startfeld St.Gallen sowie die Plattform für digitale Initiativen. BoMi 4.0 bündelt die Expertise von Unternehmen der Digitalwirtschaft, Hochschulen, Wirtschaftsclustern und anderen und stellt sie, fein abgestimmt auf die individuellen Anforderungen der Unternehmen, der regionalen Wirtschaft zur Verfügung.
Experten und Entscheidungsträger vernetzen Ein Angebot von BoMi 4.0 ist die Plattform digitalists.eu, die Ende 2018 startete und die geballte Digitalisierungsexpertise in der Region sichtbar macht. Sie vernetzt die verschiedenen Disziplinen und Kompetenzen, schafft Transparenz über Ländergrenzen hinweg. digitalists.eu ist zugleich Marktplatz und Informationsquelle und richtet sich an Startups, Unternehmen, Wissenschaft und Interessierte in der Bodenseeregion. Ziel ist, Anbieter und Nachfrager zusammenzubringen, also Digitalisierungsexperten mit Entscheidungsträgern aus den Unternehmen. digitalists.eu bietet zudem vielfältige Weiterbildungsund Qualifizierungsangebote – und wissenschaftlichen Akteuren die Möglichkeit, ihre Forschungsergebnisse zu präsentieren und Projektpartner zu finden. 48 Politik, Wirtschaft & Bildung | BodenseeMittelstand 4.0
Transparenz und Austausch – voneinander wissen und lernen Darüber hinaus hat BodenseeMittelstand 4.0 eine Vielzahl verschiedener Veranstaltungsformate ins Leben gerufen, um den Austausch und Auf der Plattform www.digitalists.eu finden Entdie Vernetzung der KMU scheidungsträger passende Digitalisierungsanuntereinander zu förgebote und -akteure sowie Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote dern. Dazu zählen etwa der Bodensee-Hackathon Umma Hüsla 2018 oder Hack & Harvest 2019. Mit inzwischen fast 600 Teilnehmern besonders erfolgreich ist die Veranstaltungsreihe „Digitalisierung als Chance“, die cyberLAGO seit 2018 mit verschiedenen Kooperationspartnern regelmäßig organisiert. Alexandra Boger Netzwerkleitung BZI 4.0 HTWG Konstanz bomi40@htwg-konstanz.de
Fokussierter lernen Digitalisierung und Globalisierung sind nur zwei Stichworte für den radikalen Strukturwandel, den wir gerade erleben. Dessen Herausforderungen anzunehmen und die eigene Erwerbsbiografie zu gestalten, ist für Ihren beruflichen Erfolg künftig ausschlaggebend. Neue Berufsbilder und Qualifikationsprofile entstehen. Riesig ist das Angebot an Seminaren, Studiengängen, Zusatzausbildungen und Zertifikaten. Die passende Qualifizierung für sich zu finden, ist nicht leicht. „Wir orientieren deshalb über alle Möglichkeiten beruflicher Weiterbildung in der Region“, sagt Rita Hafner-Degen. Die langjährige Leiterin des Regionalbüros für berufliche Fortbildung in Pfullendorf ist davon überzeugt, dass jeder heute eine persönliche Weiterbildungsstrategie braucht, um Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten erkennen und nutzen zu können. Das Wissen um die eigenen Stärken und berufliches Können gibt uns Sicherheit und Orientierung in Zeiten des Wandels. Damit man die individuellen Fähigkeiten bestmöglich ausbauen kann, berät das Regionalbüro für berufliche Fortbildung rund um berufliche Perspektiven und informiert über Finanzierungsmöglichkeiten der Weiterbildungen.
Sie suchen eine neue Chance? Sie möchten fit für den digitalen Wandel werden? Lebenslanges Lernen ist Ihr Ziel? Reden Sie mit uns darüber! Unsere Orientierungsberatung ist u nabhängig und kostenlos w ir informieren neutral über verschiedene Anbieter w ir ergänzen Ihre Ideen mit unserer langjährigen beruflichen und beraterischen Expertise w ir diskutieren mit Ihnen Ihre Wünsche und Ziele Regionalbüro für berufliche Fortbildung Pfullendorf Kirchplatz 1, D-88630 Pfullendorf, Tel. +49 (0) 7552 251156 rita.hafner-degen@stadt-pfullendorf.de www.regionalbuero-bw.de
Labhard Medien Medien für Tourismus und Standortmarketing
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Regionalbüro für berufliche Fortbildung Pfullendorf | Politik, Wirtschaft & Bildung 49
ENERGIEEFFIZIENZ IST IHR GEWINN
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Das Netzwerk der regionalen Kompetenzstellen für Energieeffizienz (KEFF) ist eine Initiative des Landes Baden-Württemberg. KEFF unterstützt Unternehmen kostenlos, neutral und unverbindlich bei der erfolgreichen Umsetzung von Ressourcen- und Energie-Effizienzmaßnahmen.
Effizienzmoderator Landkreis Konstanz Johannes Walcher Tel. +49 (0) 7732 939 1237 www.keff.de
Effizienzmoderator Region Bodensee-Oberschwaben Michael Maucher Tel. +49 (0) 751 76 470 70 www.keff.de
50 Politik, Wirtschaft & Bildung | KEFF
Die Bedeutung von Energieeffizienz wächst bei Unternehmen stetig, sei es wegen den gesetzlichen Rahmenbedingungen oder der enormen Einsparpotenziale. Für Unternehmen lohnen sich Energieeffizienzmaßnahmen gleich mehrfach. Auch wenn Energiekosten häufig nur einen kleineren Anteil an den Gesamtproduktionskosten ausmachen, sind die Potenziale zur Verbesserung der Energieeffizienz wirksame Stellschrauben, um Kosten zu sparen und zum Erfolg eines Unternehmens beizutragen. Investitionen in Energieeffizienz sind in der Regel hoch rentabel. Zum einen sparen sie Energiekosten und stärken die Wettbewerbsfähigkeit. Zum anderen reduzieren sie den CO2-Ausstoß und schonen das Klima. Mit den heutigen Technologien lassen sich in Deutschland mindestens 200 Terrawattstunden Energie pro Jahr einsparen. Das entspricht etwa 30 Prozent des gesamten Energiebedarfs der deutschen Industrie. Auch das Nutzverhalten ist eine wichtige Einflussgröße. In gewerblich genutzten Gebäuden lassen sich durch bedarfsorientierte Steuerung und optimiertes Nutzverhalten Einsparungen von etwa 20 bis 50 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs erzielen.
KEFF-Check Der kostenlose KEFF-Check, ermöglicht Unternehmen durch eine initiale Effizienzanalyse einen objektiven Blick auf den Betrieb und deckt Effizienzpotenziale auf. Einige Potenziale lassen sich gleich nutzen, für andere vermittelt KEFF bei Bedarf geeignete Experten. KEFF informiert über Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten und begleitet Unternehmen vom ersten Gespräch über die Umsetzung bis zur Fertigstellung von Effizienzmaßnahmen. Aufgrund der Förderung durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung sind sämtliche Angebote der KEFF kostenlos, neutral und unverbindlich. Kontaktieren Sie den Effizienzmoderator Ihrer Region, vereinbaren Sie einen KEFF-CHECK und steigern Sie Ihre Effizienz.
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keff-bw.de
FÜR DIE REGION BODENSEE-OBERSCHWABEN: MICHAEL MAUCHER // Energieagentur Ravensburg gGmbH T 0751 76470-70 // michael.maucher@keff-bw.de
TRÄGER DER KEFF BODENSEE-OBERSCHWABEN
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Südwest GmbH
Ravensburg
KEFF | Politik, Wirtschaft & Bildung 51
Höchste Zeit für QUALIFIZIERUNG
Foto: Schunk
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Industrie 4.0 ist Teamarbeit: Der Roboter mit einem SCHUNK Co-act EGP-C Greifer hält einen Motorblock während der Verschraubung in Position. Die Feinjustage und die Verschraubung erfolgt durch den Mitarbeiter per Hand
Die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt werden zunehmend sichtbar. Das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) geht davon aus, dass in Zukunft rund 1,5 Mio. Jobs durch Digitalisierung wegfallen werden. Gleichzeitig wird allerdings auch die gleiche Menge an Arbeitsstellen neu geschaffen – ebenfalls durch die Digitalisierung.
Jutta Driesch Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg
Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg Pressestelle Stromeyersdorfstraße 1 D-78467 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 585118 www.arbeitsagentur.de
Neue Berufe und Tätigkeiten werden entstehen, für die es momentan noch nicht einmal Namen gibt. Dass im Zuge der technologischen Entwicklung Arbeitsplätze verschwinden, ist kein neues Phänomen. Entscheidend ist, dass gleichzeitig auch neue Arbeitsplätze entstehen. „Jeder technologische Umbruch bringt einen Wandel mit sich. Die Betriebe müssen sich an diese Veränderungen anpassen“, so Jutta Driesch, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg. Das Potenzial von Berufen und Tätigkeiten, durch Computer oder computergesteuerte Maschinen ersetzt zu werden, ist in den vergangenen Jahren merklich gestiegen. Beschäftigte mit einem hohen Anteil an Routinearbeiten werden es künftig schwerer haben. Sie sind potenziell leichter ersetzbar. Gleichzeitig nehmen genau diese Menschen deutlich weniger Weiterbildungsangebote in Anspruch, wie aus einer Untersuchung des IAB hervorgeht. Dem betrieb-
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lichen Klima für Aus- und Weiterbildung kommt daher eine besondere Bedeutung zu.
Lernbereitschaft als Triebfeder Qualifizierte Mitarbeiter bringen Unternehmen voran. Die richtigen Mitarbeiter mit zeitgemäßen Kenntnissen und Fähigkeiten sichern die Wettbewerbsfähigkeit für die Zukunft. Oder von der anderen Seite betrachtet: Wer sich regelmäßig fortbildet, Neues hinzulernt, über den Tellerrand blickt, neugierig und lernbereit ist, bleibt eine begehrte Arbeitskraft und hat beste Chancen für ein langes berufliches Aus- und Weiterkommen. Klein- und mittelständische Unternehmen bekommen den Fachkräfte-Engpass besonders deutlich zu spüren. Ist eine Schlüsselposition längere Zeit unbesetzt, können Aufträge nicht fristgerecht abgearbeitet werden, Projekte verharren im Stillstand oder die Gewinnung neuer Kunden und Aufträge liegt brach.
In großen Unternehmen kann dies meist besser aufgefangen werden. Bei den KMUs sind wichtige Mitarbeiter nur schwer zu ersetzen. Dennoch: An der Aus- und Weiterbildung der Beschäftigten führt kein Weg vorbei, sonst droht langfristig der totale Stillstand.
Mehr Förderung möglich Durch das Qualifizierungschancengesetz wird erstmals die Weiterbildung Beschäftigter unabhängig von Ausbildung, Lebensalter und Betriebsgröße gefördert. „Das neue Qualifizierungschancengesetz erweitert die Fördermöglichkeiten für Beschäftigte deutlich“, erläutert Jutta Driesch. „Stand früher die Weiterbildung von Älteren und Ungelernten im Mittelpunkt, so profitieren nun auch gut qualifizierte Fachkräfte von den neuen Möglichkeiten.“ Ziel ist, die Arbeitnehmer auf die rasant wandelnde Arbeitswelt vorzubereiten. Durch den Erwerb qualifizierter Berufsabschlüsse und gezielter Weiterbildungen soll das Fachwissen vertieft und vergrößert werden. Dies kommt vor allem Beschäftigten zugute, deren berufliche Tätigkeit durch neue Technologien ersetzt werden können, die vom Strukturwandel bedroht sind oder die eine Weiterbildung in einem Engpassberuf anstreben. Beschäftigte können künftig unabhängig von Alter, Qualifikation und Betriebsgröße Zugang zur Weiterbildungsförderung erhalten, wenn ihre Tätigkeit durch Technologien ersetzt werden kann bzw. in sonstiger Weise vom Strukturwandel bedroht wird oder wenn die Beschäftigten eine Umschulung in einen Engpassberuf anstreben. Das gilt auch für Beschäftigte im (aufstockenden) Leistungsbezug nach dem SGB II („Hartz IV“). Die Förderung von Lehrgangskosten und die Höhe des Arbeitsentgeltzuschusses bei einer nicht abschlussorientierten Weiterbildungsmaßnahme – z. B. einer Anpassungsqualifizierung – ist dabei je nach Betriebsgröße gestaffelt und grundsätzlich an eine Kofinanzierung durch den Arbeitgeber gebunden:
Bis zu 100 Prozent der Lehrgangskosten können für Beschäftigte in Kleinstunternehmen sowie für Ältere und Schwerbehinderte übernommen werden. Für Beschäftigte in kleinen und mittleren Betrieben können bis zu 50 Prozent, in größeren Betrieben bis zu 25 Prozent und in Großbetrieben (über 2.500 Angestellte) bis zu 20 Prozent der Kosten übernommen werden. Der Arbeitsentgeltzuschuss kann bis zu 75 Prozent bei Kleinstunternehmen übernommen werden, bis zu 50 Prozent bei kleinen und mittleren Betrieben, bis zu 25 Prozent bei größeren Betrieben und bei Großbetrieben. Der Arbeitgeber erhält einen Zuschuss zum Arbeitsentgelt für die Zeit, in der der Beschäftigte keine Arbeitsleistung erbringt.
Jetzt aktiv werden Um auch in Zukunft am Markt bestehen zu können, müssen die Arbeitgeber jetzt auf die Veränderung durch Digitalisierung reagieren. Neben Investitionen in Technik muss ebenso viel Wert auf Investitionen in Knowhow gelegt werden. Lebenslangens Lernen und Weiterbildung werden immer wichtiger. Die individuelle Bereitschaft der Beschäftigten, an Weiterbildungen teilzunehmen, steigt, wenn dies vom Arbeitgeber aktiv angeboten und befürwortet wird. „Das Qualifizierungschancengesetz bietet mehr Fördermöglichkeiten denn je. Davon profitieren Betriebe und Beschäftigte gleichermaßen. Wir freuen uns auf jeden Arbeitgeber, der auf uns zukommt und die Förderung nutzen möchte“, appelliert Jutta Driesch. Die individuelle Beratung informiert zu den Möglichkeiten des Qualifizierungschancengesetzes der Arbeitgeber-Service vor Ort. Einfach über die kostenlose Rufnummer 0800 4 5555 20 einen Beratungstermin vereinbaren und die Zukunft in die Hand nehmen.
Die Aus- und Weiterbildungsprogramme der Bundesagentur für Arbeit. Nutzen Sie den Arbeitgeber-Service und erfahren Sie mehr darüber, wie Sie Ihre Beschäftigten und Ihr Unternehmen weiterbringen können. Informieren Sie sich jetzt unter 0800 4 55 55 20 oder unter www.dasbringtmichweiter.de
Agentur für Arbeit Konstanz – Ravensburg Publication name: 161123_Wirtschaftsmagazin_Bsee_Anzeige_AGS generated: 2016-11-23T14:14:24+01:00
Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg | Politik, Wirtschaft & Bildung 53
Handwerk digital: „Voneinander lernen“ Die Digitalisierung ist nicht nur für große Unternehmen ein Megathema. Auch Handwerksbetriebe stellen sich heute für die digitale Zukunft auf, ob mit Blick auf interne Abläufe, Produktion oder Kundenkommunikation. Die Handwerkskammer Konstanz will ihr Angebot hier erweitern und Betriebe künftig unter anderem bei der Suche nach guten Softwarelösungen behilflich sein.
Handwerkskammer Konstanz Webersteig 3 D-78462 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 2050 info@hwk-konstanz.de www.hwk-konstanz.de
„Bei der Vielzahl an Angeboten ist es für Betriebe oft schwer zu entscheiden, wie die Digitalisierung ihnen im Arbeitsalltag konkret weiterhelfen könnte“, sagt Georg Hiltner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Konstanz. Themen wie digitale Zeiterfassung, Datensicherheit, Möglichkeiten des 3-D-Drucks oder VR-Anwendungen, um das Kundenerlebnis zu steigern, treiben die Betriebe um. „Wir nehmen das auf und bieten entsprechende Infoveranstaltungen und individuelle Beratungen für unsere Betriebe an,“ so Hiltner. Seit 2018 ist Jan Benz als Beauftragter für Innovation und Technologie hierfür bei der Handwerks-
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kammer im Einsatz. Der Wirtschaftsingenieur mit dem Schwerpunkt Elektro- und Informationstechnik berät Betriebe vor Ort und kostenfrei zu allen Einsatzgebieten digitaler Technologien – von der Erschließung neuer Kundenkreise via Internet bis zum 3-D-Drucker in der Produktion. Auch bei den Themen Innovation und gewerbliche Schutzrechte ist er für Betriebe ein erster Ansprechpartner, zeigt Fördermöglichkeiten auf und vermittelt bei Bedarf auch Kooperationen mit Forschungseinrichtungen oder anderen Betrieben. Das zusätzliche Dienstleistungsangebot im Bereich der Digitalisierung sei ein wichtiger Aspekt der Zu-
Bei der Vielzahl an Angeboten ist es für Betriebe oft schwer zu entscheiden, wie die Digitalisierung ihnen im Arbeitsalltag konkret weiterhelfen könnte.
kunftssicherung der Wirtschaftssparte Handwerk: „Immer mehr Handwerksunternehmen beschäftigen sich mit diesem Kernthema. Wir haben digitale Vorreiter in allen Gewerken, wie uns der Digi-Check, eine bundesweit durchgeführte Umfrage, gezeigt hat. Nun gilt es, das oft abstrakte Thema auch bei jenen praxisnah zu verankern, die sich hier vielleicht noch schwertun und Unterstützung brauchen.“ Die Anzahl der Beratung zu Themen der Digitalisierung hat deutlich zugenommen. Auch in der Aus- und Weiterbildung werden die Handwerksunternehmer von morgen für die künftigen Herausforderungen sensibilisiert. Neben dem 3-D-Druck steht in der Bildungsakademie Singen in Kürze Schweißen mit VR-Brille zusätzlich auf dem Programm. Bei vielen Handwerksunternehmen gehe es gerade bei vollen Auftragsbüchern darum, die internen Abläufe noch effizienter zu gestalten – auch hier kann die Digitalisierungsberatung helfen. „In den Gesprächen analysieren wir zunächst einmal die bestehenden Prozesse in einem Unternehmen. Dann überlegen wir gemeinsam, wie diese noch verbessert werden und welche digitalen Lösungen dabei helfen könnten,“ erläutert Benz, Technologieberater der Handwerkskammer Konstanz. Derzeit führt die Kammer eine Online-Umfrage durch, um zu erfahren, welche Software bei den Mitgliedsbetrieben in den unterschiedlichen Gewerken schon im Einsatz ist und wie zufrieden die Unternehmen damit sind. „Ich will mir einen breiten Überblick verschaffen, um noch passgenauer beraten zu können,“ so Benz. Im Rahmen eines ersten Innovationstags an der Bildungsakademie
Singen konnten sich Betriebe auch erstmals bei regionalen Softwareanbietern über deren Lösungen informieren. „Im direkten Gespräch kann natürlich besser abgeklärt werden, ob eine Software den individuellen Anforderungen der Handwerksbetriebe entspricht oder nicht. Auf der anderen Seite ist ein Austausch mit den Handwerkern auch für die eingeladenen Anbieter spannend, wenn es um die Weiterentwicklung ihrer Softwarelösungen geht. Da können beide voneinander lernen,“ sagt Jan Benz. Der Erfolg des Innovationstags schreit förmlich nach einer Wiederholung.
Neben individuellen Beratungen über die Handwerkskammer wird es zukünftig auch vermehrt Angebote für Handwerksunternehmen über die Zukunftsinitiative Handwerk 2025 geben. Diese hat sich den Themen Digitalisierung, Fachkräftesicherung und Strategieentwicklung angenommen – drei Stichworte für Megatrends, die Chance, Herausforderung oder gar Risiko für das Handwerk sein können. Die Initiative wurde vom Wirtschaftsministerium des Landes gemeinsam mit dem Baden-Württembergischen Handwerkstag ins Leben gerufen. Bis 2019 flossen bereits 4,4 Mio. Euro in 20 konkrete Maßnahmen, weitere Aktivitäten sind geplant. Weitere Informationen zur Initiative „Handwerk 2025“ unter www.handwerk2025.de.
Virtual Welding: Schweißen ohne Funkenflug in der Bildungsakademie Singen
Handwerkskammer Konstanz | Politik, Wirtschaft & Bildung 55
Gründerszene am Bodensee Vielfältig, problembewusst, nachhaltig: Junge Unternehmen wollen zunehmend auch eine gesellschaftliche Verantwortung übernehmen
Interview mit IHK-Gründungsexperte Alexander Vatovac Bei Startups und Gründungen belegen Berlin und München in Deutschland die Spitzenplätze. Wie sieht es mit der Gründerszene am Bodensee aus? Von der absoluten Anzahl her unterscheiden sich die Standorte natürlich. Da haben Berlin und München die Nase vorn. Im Verhältnis gesehen ergibt sich aber ein ausgeglichenes Bild. Die Gründerszene am Bodensee unterscheidet sich in punkto Vielfalt nicht von der in anderen Regionen. Klar gibt es andere Branchenschwerpunkte. Und eine Besonderheit ist sicherlich die Internationalität, die sich auch in vielen länderübergreifenden Netzwerken und Startups äußert. Alexander Vatovac Leiter des Fachbereichs Existenzgründung
Industrie- und Handelskammer HochrheinBodensee www.konstanz.ihk.de
Gibt es einen Unterschied zwischen einer Gründung und einem Startup? Startups zeichnen sich vor allem durch ihren hohen Innovationsgrad aus, ganz gleich, in welcher Branche sie tätig sind. Außerdem durch ein großes Wachstumspotenzial, sprich die Skalierbarkeit des Geschäftsmodells. Dazu braucht es Kapital, das nicht selten von Investoren kommt. Ein Café-Gründer würde keinen Investor finden, weil das Geschäft im Normalfall keine attraktive Rendite abwirft. Anders läge es, wenn dahinter ein innovatives Gastronomie-Konzept stünde, das sich in einem Franchise-Konzept vervielfältigen ließe. Welche Branchen sind für Existenzgründerinnen und -gründer in diesem Raum besonders interessant? In der Region werden durch die Grenznähe viele Einzelhandelsunternehmen gegründet. Die Gründerinnen und Gründer kalkulieren ganz klar mit Kundschaft aus der Schweiz. Hier wird übrigens am meisten im
56 Politik, Wirtschaft & Bildung | Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee
Dienstleistungsbereich neu gegründet. Mittlerweile hat sich am Bodensee eine kleine, aber feine Startup-Szene etabliert. Unterscheiden sich junge Unternehmensgründungen heute von denen vor 20 oder 30 Jahren? Tatsächlich stellen wir eine Veränderung fest, die ich ganz spannend finde: Junge Unternehmerinnen und Unternehmer wollen zunehmend auch eine gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Das fängt bei plastikfreien Supermärkten an und hört bei Knödelteigmischungen aus alten Brötchen auf. Hier in der Region spielt auch zunehmend das Thema Social Entrepreneurship eine wichtige Rolle, wo es darum geht, mit innovativen Lösungen soziale Probleme zu lösen. Viele Startups scheitern. Was raten Sie Gründerinnen und Gründern, damit sie auch langfristig erfolgreich bleiben? Immer die Zielgruppe im Blick haben, denn oft wird an der Zielgruppe vorbeigeplant. Dem kann man vorbeugen, indem man regelmäßige Feedbackschleifen dreht - mit anderen Unternehmen oder über Social Media. Häufig wird auch der zu erwartende Umsatz zu optimistisch eingeschätzt. Wir sagen den Gründerinnen und Gründern, sie sollen schlank gründen und sich nicht sofort in übermäßige Kosten stürzen. Jedes Unternehmen muss erst einmal wachsen, und es liegt in der Natur der Sache, dass die Ernte zeitversetzt eingebracht wird. Auf dem Weg dahin darf die Luft nicht ausgehen.
paopao essentials Unreine Haut, Stimmungsschwankungen, Haarausfall: Sina Oberle und Judith Islitzer aus Konstanz haben selber lange Zeit mit hormonellen Beschwerden zu kämpfen gehabt. Schluss damit, entschieden die beiden und haben aus ihrem eigenen Leiden ein Geschäftsmodell entwickelt – Hautpflegeprodukte, die speziell für Frauen mit Hormonschwankungen geeignet sind. „Frauenleid ist unser großes Thema“, sagt Judith Islitzer. „Bisher gab es keine Kosmetikmarke, die sich gezielt Hormonproblemen gewidmet hat. Das ändern wir.“ Im Mai 2019 haben die beiden Wirtschaftsinformatikerinnen, die bereits zusammen im E-Commerce gearbeitet haben, paopao essentials gegründet. „Vieles war einfacher als wir dachten, manches schwerer. Über eine Crowdfunding-Plattform konnten wir sehr schnell genügend Kapital für den Start einsammeln. Deutlich komplizierter war die Materialbeschaffung für unsere Hautpflegeprodukte“, so Judith Islitzer. Noch vertreiben die beiden Anfang 30-Jährigen die Cremes und Öle nur über ihren Online-Shop, doch die Nachfrage hat die Erwartungen übertroffen. „Wir stehen noch am Anfang, vieles ist stressig, manches läuft schief, doch die Freude an paopao wiegt alles auf." www.paopao-essentials.de
Bisher gab es keine Kosmetikmarke, die sich gezielt Hormonproblemen gewidmet hat. Das wollten wir ändern.
fruitcore
Wenn die richtige Gründungsidee gefunden ist, dann gelingt auch die Umsetzung. Einfach direkt loslegen und die Idee stetig weiterentwickeln.
Die Digitalisierung von Unternehmen ist eine kostspielige Angelegenheit. Bisher waren Roboter für viele kleine und mittelständische Unternehmen zu teuer. Das kann nicht sein, dachten sich Jens Riegger, Patrick Zimmermann, Tim Schmiedl, Tobias Kuentzle und Manuel Frey und entwickelten mit HORST (Highly Optimized Robotic Systems Technology) einen Sechsachsroboter, der preiswert und damit auch für KMU erschwinglich ist. „Unser Roboter wird in vielen Industriebereichen eingesetzt, wie in der Metall- und Kunststoffverarbeitung, Medizintechnik, aber auch im Automotive-, Logistik- oder Pharma-Bereich“, sagt Patrick Zimmermann. „HORST kann stapeln, sortieren, verpacken und mit Dreh-, Fräs- und Stanzteilen hantieren.“ Das Startup der fünf Konstanzer, die sich während des Studiums kennengelernt haben, heißt fruitcore und wächst stetig. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen mehr als 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Wachstum stellte fruitcore aber auch vor Herausforderungen. „Die größte Hürde lag im Aufbau von nachhaltigen Organisationsstrukturen. Wir mussten uns schnell und flexibel an neue Umstände anpassen. Das war nicht einfach“, sagt Jens Riegger. Optimistisch blicken die Konstanzer in die Zukunft. „Ab 2020 wird unser HORST überall in der EU erhältlich sein. In fünf Jahren sehen wir uns als global agierendes Unternehmen“, prognostiziert Jens Riegger und wirbt für mehr Selbstständigkeit: „Wenn die richtige Gründungsidee gefunden ist, dann gelingt auch die Umsetzung. Einfach direkt loslegen und die Idee stetig weiterentwickeln.“ www.fruitcore.de
Freiheit, Selbstbestimmung, Selbstverwirklichung!
Claudius Marx Hauptgeschäftsführer IHK Hochrhein-Bodensee
Es gibt vielleicht eine Handvoll Entscheidungen, die die Qualität haben, einem ganzen Leben Inhalt und Sinn zu geben, aber auch zu bestimmen, wie es aussieht, wie es sich anfühlt, Tag für Tag. Und es gibt eine noch kleinere Zahl von Entscheidungen, die sogar über das eigene Leben hinauswirken, über Generationen hinweg. Die zwischen abhängiger Beschäftigung und beruflicher Selbstständigkeit gehört definitiv dazu. Hier das sichere, aber limitierte Einkommen, die geregelte Arbeitszeit, die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, der garantierte Urlaub, die paritätische Alters- und Krankheitsvorsorge. Da die große Freiheit, Selbstbestimmung, Selbstverwirklichung, aber nicht selten auch Selbstausbeutung ist – kurzum alle Chancen und volles Risiko, die Unabhängigkeit, aber auch die Unsicherheit, Innovationsdruck und Wettbewerb, die Unwägbarkeiten des Marktes, eine nach oben offene Skala des Erfolges, aber auch Verantwortung für Investitionsentscheidungen und Mitarbeitende. Ein eigenes Unternehmen zu gründen, sagt ein Bonmot, sei eine phantastische Option. Man könne nur 100% dabei verlieren, aber 1000% gewinnen. Da ist was dran.
Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee | Politik, Wirtschaft & Bildung 57
„Ihre Stimme
wurde immer gehört“
Fotos: IHK/photoart
Der langjährige IHK-Präsident Heinrich Grieshaber wurde mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Es war eine Feierstunde mit einem eindringlichen Aufruf an die Politik zu weniger Bürokratie. Gleichzeitig sprach der Geehrte allen Unternehmerkollegen Mut zu, mehr Ehrenämter zu übernehmen. Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an den Logistik-Unternehmer und langjährigen Präsidenten der IHK Bodensee-Oberschwaben Heinrich Grieshaber war weit mehr als nur eine feierliche Zeremonie.
Industrie- und Handelskammer BodenseeOberschwaben Lindenstraße 2 D-88250 Weingarten Tel. +49 (0) 751 4090 info@weingarten.ihk.de, www.weingarten.ihk.de
Martin Buck, der jetzige Präsident der IHK Bodensee-Oberschwaben sowie die Landesministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, Nicole Hoffmeister-Kraut, würdigten den Einsatz des erfolgreichen Unternehmers und seiner Frau, der Architektin Gabriele Grieshaber, zum Wohle der Allgemeinheit und der regionalen Wirtschaft. Unternehmerischer Mut, unermüdlicher Einsatz für den Abbau von Bürokratie und ein großes ehrenamtliches Engagement zur Unterstützung bei der Ausbildung junger Menschen - Leben und Karriere von Heinrich Grieshaber verdienen nicht nur Anerkennung, sondern sie sind ein Aufruf an alle, die dazu in der Lage sind, diesem Weg nachzueifern. Der Verantwortung eines erfolgreichen Unternehmers gegenüber der Gesellschaft gerecht zu werden, so wie es in dieser Bundesrepublik von den Machern des Grundgesetzes einst ersonnen wurde, dafür steht der Unternehmer mit den Wurzeln im badischen Hotzenwald. Die große Bedeutung von
58 Politik, Wirtschaft & Bildung | IHK Bodensee-Oberschwaben
Ehefrau Gabriele, die dem 71-Jährigen ein Leben lang zur Seite stand, wurde dabei nicht nur von Nicole Hoffmeister-Kraut bei der Übergabe des Verdienstkreuzes am Bande der Bundesrepublik Deutschland am Sitz der Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben in Weingarten mehrfach betont. Grieshabers Weg war gekennzeichnet von Kreativität und Schaffenskraft. Nach dem Aufbruch als erst 17-jähriger aus dem Schwarzwald in ein neues Leben folgte eine Geschichte von harter Arbeit, weitsichtigen Entscheidungen und Erfolg. Die 1972 übernommene Spedition schrieb schnell schwarze Zahlen, heute hat der Logistikdienstleister rund 700 Angestellten. Dabei wurden Wettbewerber hinter sich gelassen, vor allem aber Menschen mitgenommen. „Oft sind aus Kunden Freunde, und aus Mitarbeitern Familie geworden“, so Grieshaber. Heute steht das Unternehmen stellvertretend für Familienunternehmen in Baden-Württemberg.
Geehrter und Gratulanten (v.l.n.r.): Martin Buck, Präsident IHK Bodensee-Oberschwaben, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Landesministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, Heinrich Grieshaber und Prof. Dr. Peter Jany, Hauptgeschäftsführer der IHK Bodensee-Oberschwaben
Der Verantwortung eines erfolgreichen Unternehmers gegenüber der Gesellschaft gerecht zu werden, so wie es in dieser Bundesrepublik von den Machern des Grundgesetzes einst ersonnen wurde, dafür steht der Unternehmer mit den Wurzeln im badischen Hotzenwald.
Bürokratieabbau und Nachwuchsförderung Zehn Jahre stand Grieshaber der IHK Bodensee-Oberschwaben als Präsident vor, mit besonderen Erfolgsmomenten wie der Fertigstellung des neuen Weiterbildungsbaus im Jahr 2016 und dem Spatenstich zur Elektrifizierung der Südbahn. Als IHK-Präsident war er steter
freies Wirtschaften schaffe die Freiheit für Innovationen. Die Unternehmer möchten mehr Verantwortung übernehmen und das bedeute mehr Markt und weniger Staat. Klare politische Ziele gepaart mit Fleiß und Durchsetzungskraft - um Interessen durchzusetzen blieb Grieshaber stets beharrlich und wusste meist die richtigen Gespräche zur richtigen Zeit zu führen. Diesen Part übernahm im Unternehmen des Öfteren Gabriele Grieshaber, und das nicht minder erfolgreich. Die Ehrung galt dann mehr als nur inoffiziell auch dem erfolgreichen Gespann Grieshaber. „Sie sind ein Schaffer, ein Macher und haben sich um die Wirtschaft und die Menschen in besonderer Weise verdient gemacht“, so die Ministerin Nicole Hoffmeister-Kraut in ihrer Laudatio. Sie betonte zudem das hohe Gut der wirtschaftlichen Selbstverwaltung. „Kammern sind die Rathäuser der Wirtschaft und ohne die IHKs gäbe es mehr Staat, mehr Bürokratie und höhere Steuern. Die IHK ist die starke Stimme der regionalen Wirtschaft. Und ihre Stimme, Herr Grieshaber, wurde immer gehört.“
Gabriele und Heinrich Grieshaber-Stiftung
Kämpfer für Bürokratieabbau. A1-Bescheinigung und EU-Entsenderecht, ein „Rückschritt im europäischen Einigungsprozess“, so Heinrich Grieshaber und Nachfolger Martin Buck unisono. Mehr Bürokratie bedeute auch die verpflichtende Arbeitszeiterfassung oder die neue Berechnung der Grundsteuer. „Bürokratie lähmt die Wirtschaft und schadet damit uns allen“, so der gemeinsame Appell an die Politik. Stattdessen gelte es Technologieoffenheit zu unterstützen, denn nur
Im Jahr 2014 gründete Grieshaber mit seiner Frau die „Gabriele und Heinrich Grieshaber-Stiftung“. Stiftungszweck ist neben der Fortführung des unternehmerischen Lebenswerks die gemeinnützige Unterstützung im Kinder- und Jugendbereich und für unschuldig in Not geratene Mitarbeitende. Das Land zu einem Bildungsland zu machen, das war Grieshabers Anliegen. Erträge aus der Stiftung fließen in die Förderung der Nachwuchsarbeit. Im Jahr 2017 wurde der Gabriele und Heinrich Grieshaber Preis für Abschlussarbeiten in Logistik und Unternehmensführung an der Hochschule Konstanz - Technik, Wirtschaft und Gestaltung ausgelobt. Heinrich Grieshaber, so Hoffmeister-Kraut, verkörpere das, was man German Mittelstand nennt, in der Haltung, im Unternehmergeist, im Stil der Unternehmensführung und sozialer Verantwortung. „Ohne das funktioniert unsere Gesellschaft nicht.“ IHK Bodensee-Oberschwaben | Politik, Wirtschaft & Bildung 59
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Damit will die Wirtschaftsförderung Unternehmen Hilfestellung auch in Zeiten verstärkten Fachkräftemangels geben. So unterstützt das Welcome Center von regionaler Wirtschaftsförderung und IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg im Bereich Fachkräfte. Seit Juli 2019 berät das Team des Welcome Centers auch in Hochrhein-Bodensee. Es informiert Unternehmen, die Fachkräfte aus dem Ausland und anderen Regionen einstellen möchten. Fragen zu Einreise oder Aufenthalt werden beantwortet oder Tipps gegeben, wie Arbeitgeber neue Angestellte gut ins Team einbinden können. Zuziehende Fachkräfte oder Studierende erfahren beim Welcome Center, wie der regionale Arbeitsmarkt funktioniert, welche Unternehmen es gibt oder wie man sich erfolgreich bewirbt. Ratsuchende können sich nicht nur in Englisch, Spanisch, Italienisch oder Französisch beraten lassen, sondern auch in Armenisch und Russisch. Das Welcome Center berät dezentral in den Landkreisen Rottweil und Tuttlingen. Neu sind die Beraterinnen jetzt für Unternehmen und Fachkräfte der Landkreise Lörrach, Konstanz und Waldshut da. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg fördert das Welcome Center.
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TOURISMUS WIRTSCHAFT
Foto: Achim Mende
„Unsere Gäste sind reiseerfahren und stellen Ansprüche an die Qualität“ Interview mit dem baden-württembergischen Tourismusminister Guido Wolf
Guido Wolf
Der Bodensee profitiert von einer einzigartigen Konstellation von See, Land und Bergen und ist damit bereits seit vielen Jahren ein beliebtes Reiseziel.
Herr Wolf, Urlaubsgäste richten ihr Mobilitätsverhalten nicht an administrativen Grenzen aus – mit welchen Maßnahmen ließe sich die die internationale Zusammenarbeit bei Öffentlichen Nahverkehr in der Vierländerregion Bodensee verbessern? Der Tourismus am Bodensee erfreut sich fortwährender Beliebtheit auch über die Landesgrenzen hinweg. Durch die so generierten Einkommenseffekte sowie das hervorragend ausgebaute Freizeitangebot wirkt sich der Tourismus positiv auf die gesamte Region, ja sogar auf ganz Baden-Württemberg aus. Die seit Jahren kontinuierlich ansteigenden Besucherzahlen haben aber sicher auch ihre Schattenseiten: Wartezeiten bei den Fähren oder am Eingang zu Sehenswürdigkeiten, gesteigerte Miet- und Grundstückspreise müssen hier ebenso sensibel betrachtet werden, wie die Belastungen für Einheimische und Gäste durch den An-, Ab- und Durchreiseverkehr. Dieser Entwicklung sind sich sowohl die Verantwortlichen vor Ort als auch die Landesregierung bewusst, sodass entsprechende Ansätze entwickelt wurden. Beispielsweise soll die Planung der B 31neu eine Entlastung für die ansässige Bevölkerung bringen. Auch Angebote zur Nutzung des ÖPNV sind von großer Bedeutung. Eine Entlastung der Straßen könnte zudem durch eine Attraktivierung des ÖPNV-Angebots erreicht werden. Hierzu sind die Koordination von Fahrplänen sowie ein übersichtlicher und möglichst einheitlicher Tarif notwendige Voraussetzungen. Dies zu
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erreichen ist gerade in Grenzregionen eine besondere Herausforderung aufgrund unterschiedlicher nationaler Regularien und nicht zu vergessen der uneinheitlichen Währung. Ein solches Vorhaben ist ein gemeinsamer Kraftakt für Tourismusakteurinnen und -akteure, Verkehrsträger und Wirtschaft rund um den Bodensee. Hier gibt es mit dem Bodenseeticket bereits ein gutes Angebot für den internationalen Bodensee. Hinzu kommen regionale Gästekarten, bei denen die ÖPNV-Leistungen bereits enthalten sind und über die Kurtaxe abgedeckt werden. Ein Ansatzpunkt, um Ortsfremden die Nutzung des Mobilitätsangebots zu erleichtern und somit die Nachfrage zu steigern, wäre sicher die Möglichkeit zur digitalen Abfrage. Darüber hinaus könnte die Berücksichtigung von Schiffs- und Fährverbindungen ein weiteres Potenzial darstellen. Das für Tourismus in Baden-Württemberg zuständige Ministerium für Justiz und Europa setzt sich für eine konsequente nachhaltige Ausrichtung des Tourismus ein – was verbirgt sich hinter diesem Konzept? Und wie würde sich das auf die Ferienregion Bodensee auswirken? Die nachhaltige Ausrichtung des Tourismus und die Anpassung an den Klimawandel sind ein Grundprinzip nach der neuen Tourismuskonzeption des Landes und damit in allen anderen Handlungsfeldern (wie z.B. im Marketing, in der Produktentwicklung, in der Infrastrukturentwicklung) zu berücksichtigen.
Foto: BSB
Der Ausbau der Barrierefreiheit, die Planung und Umsetzung von Rad- und Wanderprojekten zur Stärkung sanfter Erholungsformen und die Sanierung und Modernisierung bestehender Einrichtungen sind klassische Anwendungsbereiche für das Tourismusinfrastrukturprogramm.
Zudem wächst die Nachfrage nach naturverträglichen Urlaubsangeboten. Dieses steigende Umweltbewusstsein der Menschen sollte sich auch in der Angebotsentwicklung in den Regionen widerspiegeln. Die faszinierende Landschaftsvielfalt in Baden-Württemberg bietet ideale Voraussetzungen, um hier einen Aktiv- oder Natururlaub zu verbringen. Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger, den Tourismus im Land nachhaltig – also ressourcenschonend, ökonomisch sinnvoll und sozialgerecht – weiterzuentwickeln. Dies gilt für die Ferienregion Bodensee, genauso in den anderen Tourismusregionen des Landes. Entsprechende Ansätze sind bereits heute Bestandteil der Förderrichtlinien des Landes beispielsweise im Bereich der Tourismusinfrastruktur. Wichtigster Zuwendungszweck des Programms ist die Stärkung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit. Der Ausbau der Barrierefreiheit, die Planung und Umsetzung von Rad- und Wanderprojekten zur Stärkung sanfter Erholungsformen und die Sanierung und Modernisierung bestehender Einrichtungen sind klassische Anwendungsbereiche für das Tourismusinfrastrukturprogramm. In der Tourismuskonzeption wird ein schnellerer Ausbau des Breitbandnetzes gefordert. Was steckt dahinter? Der Breitbandausbau wird über die Digitalisierungsstrategie des Landes unter der Federführung des Innenministeriums vorangebracht und gefördert. Die Tourismuskonzeption fordert hierbei insbesondere Orte und Regionen mit hoher Tourismusintensität und touristische Hotspots im Land zu priorisieren, da ein funktionierendes Internet und zuverlässiges WLAN für die Erfüllung der Qualitätsansprüche der Gäste ein zentrales Thema sind. Der Gast von heute ist multimedial, mit der Welt vernetzt und auch im Urlaub immer wieder online. Smartphones und Tablets sind selbstverständliche Reisebegleiter. Dabei nutzen Reisende ihre mobilen Geräte auch für die Reisevorbereitung und kurzfristige Planung vor Ort: z.B. zur Recherche nach Restaurants und Sehenswürdigkeiten, für die Suche über Reiseapps, nach Öffnungszeiten in Museen und Attraktionen, und nicht zuletzt um Fotos und Videos in Echtzeit in Sozialen Netzwerken zu teilen. Ein entsprechendes Internetangebot ist allerdings nicht nur eine Serviceleistung für die Gäste, sondern bietet den Regionen gleichzeitig neue Möglichkeiten, mit ihren Gästen in Kontakt zu treten. So können beispielsweise Infos für Einheimische und Gäste verknüpft und über Veranstaltungen in der Umgebung, Angebote oder besondere Produkte informiert werden. Über Zusatzinformationen wie z.B. die aktuelle Wetterlage können individuell passende Angebote generiert werden.
In der Tourismuskonzeption Baden-Württemberg wird eine stärkere Vernetzung von Tourismus und Wirtschaft und Kreativwirtschaft erwähnt. Wie könnte diese Vernetzung aussehen? Die Tourismuskonzeption rät zu einer Straffung bzw. Bündelung bei den Tourismusorganisationen im Land, um hier Ressourcen zu sparen und Synergien zu erzielen. Dazu wird auch eine idealtypische Aufgabenteilung zwischen den verschiedenen Akteursebenen beschrieben. Aus diesen Ansätzen heraus ist auch eine Verbesserung der Vernetzung mit andern Wirtschaftsbereichen bzw. der Kreativwirtschaft angezeigt. Dies gilt insbesondere mit Blick auf die Digitalisierung oder auch für Innovationen im Tourismus. Dies kann gelingen durch die Schaffung von mehr Bewusstsein für den Tourismus bei den anderen Branchen, aber auch bei den Tourismusakteurinnen und -akteuren selbst. Berge und See, Natur und Kultur – Vielfalt kennzeichnet die unterschiedlichen Destinationen rund um den Bodensee. Welche regionaltypischen Werte stehen für Sie stellvertretend für die gesamte Bodenseeregion? Unsere Gäste sind zunehmend reiseerfahren, haben schon viel von der Welt gesehen und stellen daher auch Ansprüche an die Qualität ihres Erlebnisses. Das berücksichtigen die Regionen in Baden-Württemberg und entwickeln einzigartige Angebote, die sich durch eine hohe Qualität auszeichnen. Vor diesem Kontext ist es von zunehmender Bedeutung, dass die Reiseziele nicht versuchen, allen alles anzubieten, sondern sich vielmehr durch Konzentration und zielgerichtetes Marketing von ihren Wettbewerbern in der ganzen Welt unterscheiden und abheben. Die Tourismuskonzeption sieht daher vor, Angebote in den für Baden-Württemberg relevanten Themenfeldern Natur, Genuss, Kultur und Gesundheit zu schaffen, die so herausragend sind, dass sie die Menschen zu einer Reise nach Baden-Württemberg animieren – die sogenannten Schaufensterprodukte. Die Reiseziele sind daher gut beraten, wenn sie sich auf ihre Identität und ihre regionalen Stärken fokussieren und daraus erlebbare Pakete schnüren. Der Bodensee profitiert von einer einzigartigen Konstellation von See, Land und Bergen und ist damit bereits seit vielen Jahren ein beliebtes Reiseziel. Diese geografische Lage macht die Region rund um den See zu einem attraktiven Lebensraum mit einer lebendigen Kulturlandschaft. Wer bereits am Bodensee Urlaub gemacht hat, wird auch nachvollziehen können, dass den Gastgeberinnen und Gastgebern eine herzliche Gastfreundschaft nachgesagt wird. Auf diese Strukturen kann sich die Bodenseeregion in ihrer touristischen Entwicklung sicher gut stützen. Interview mit Guido Wolf | Tourismus 65
Innovationen für die Bodenseeregion 27 unterschiedliche und kreative Innovationen wurden im Vorfeld von Unternehmen aus der Tourismusbranche eingereicht: Am 22. November 2019 wurde zum zweiten Mal der Innovationspreis des Verbandes der Tourismuswirtschaft Bodensee (VTWB e.V.) auf dem neuen Museumsschiff „MS OESTERREICH“ feierlich übergeben. Die unabhängige Fachjury zeichnete die fünf überzeugendsten Projekte aus.
Zurück zum Anfang
Der Weg zum Ziel
Der Innovationspreis des VTWB e.V. basiert auf einem grundlegenden Verständnis von Tourismus: Tourismus schafft es, den Menschen Erholung aus dem Berufs- und Alltagsleben zu ermöglichen. Unterschiedlichste Kulturen treffen im Tourismus zusammen – neue Sichtweisen, anderes Wissen und verschiedenste Mentalitäten erweitern den eigenen Horizont. Um Erfolge in der Tourismuswirtschaft zu erzielen, sind international relevante Innovationen, neue Produkte, Ideen oder Projekte notwendig, die schlussendlich zu einem positiven Image der internationalen Bodenseeregion beitragen. 2017 wurde der Innovationspreis zum ersten Mal vergeben.
Die Jury hat die eingereichten Projekte nach sieben Kriterien geprüft: Innovationsgrad des Produkts oder der Dienstleistung Kundennutzen Auswirkung auf den Markt / Marktchancen Wirtschaftliche Konsequenzen (z.B. Schaffung neuer Arbeitsplätze) Soziale Auswirkungen / Human Resources Geografische Bedeutung / Imagewirkung für die internationale Destination Bodensee Nachhaltigkeit und Achtsamkeit (Umgang Ressourcen, langfristige Umsetzung)
hinten (v.l.n.r.): Remo Rey (Untersee und Rhein AG), Jürgen Zimmermann (Obmann Förderverein Museumsschiff OESTERREICH) vorne (v.l.n.r.): Markus Bumiller (MB Events), Helmut Fidler (Klöster, Kirchen Weltkultur), Hannelore Zimmermann, Frank von Meissner (Eisenbahnbetriebsleiter Räuberbahn), Ulrike Schwichtenberg (Ferienregion nördl. Bodensee / Räuberbahn), Adolf Franz Kostatzky (Kapitän Hohentwiel Schifffahrtsgesellschaft)
Verband der Tourismuswirtschaft Bodensee e.V. (VTWB) Das zentrale Ziel des VTWB ist die Interessenwahrnehmung seiner Mitglieder aus der Tourismus- und Freizeitwirtschaft in der internationalen Destination Bodensee. Die Förderung des wirtschaftlichen Erfolges dieser touristischen Leistungsträger steht im Mittelpunkt. Der mittel- und langfristige Erfolg dieser Unternehmen hängt u. a. auch davon ab, wie schlagkräftig die Vermarktung des internationalen Bodensees bzw. der Marke Bodensee erfolgt. vtwb.eu
66 Tourismus | VTWB Innovationspreis
Vier Kategorien – fünf Gewinner In jeder Kategorie haben es ein bis zwei Tourismusakteure geschafft, die Jury zu überzeugen.
In der ersten Kategorie Projekte für den gesamten internationalen Bodensee konnte das Museumsschiff OESTERREICH die Jury für sich gewinnen. Seit April 2019 sind die historischen Schiffe OESTERREICH und Hohentwiel mit ganzjährigen Themenfahrten auf dem Bodensee unterwegs. Die „Historische Schifffahrt Bodensee“ ist ein kulturell wertvolles Ganzjahresprojekt, das die Geschichte von Innovation und Technik an künftige Generationen weiterträgt. www.ms-oesterreich.eu
Das Projekt der Räuberbahn von Aulendorf nach Pfullendorf wurde in der zweiten Kategorie Produktentwicklung/Marktbearbeitung/Zielgruppen unter Beachtung aktueller Tourismustrends gekürt. Zwischen 1. Mai und Mitte Oktober lockten jeden Sonn- und Feiertag zahlreiche Events die Fahrgäste in die Bahn. Räuber wanderten durch die Gänge und gestalteten die Fahrt zu einem attraktiven Angebot für die Gäste. Ein messbarer Zuwachs an Touristen nutzte die umweltfreundliche Mobilität. www.noerdlicher-bodensee.de
Den Preis in der Kategorie Kooperation/Netzwerke konnte sich das Projekt „Inspiration Bodensee: Kirchen, Klöster, Weltkultur“ sichern. Die Region um den Bodensee wird von einer Vielzahl an bedeutenden Klöstern und Kirchen geprägt. Das Ziel, Tourismus und Spiritualität noch mehr miteinander zu verschränken, verfolgten Tourismusverbände in der Region im ersten Schritt mit dem Magazin „Kirchen, Klöster und Konzil“. Nun haben sich die Partner neu positioniert, um an die erfolgreiche Zusammenarbeit anzuknüpfen. www.bodensee-kloester.de
Der Spezialpreis der Jury für Leben mit der Natur wurde an zwei Projekte verliehen. Die Firma MB Events & Adventures aus Moos bietet „Kanufahren und Umwelt schützen“ an. Drei Stunden können Interessierte in einem geliehenen Kanu umsonst über den Bodensee schippern, wenn sie dazu bereit sind, ihre Umgebung währenddessen von Müll zu befreien. Das Projekt des zweiten Gewinners findet am Wollmatinger Ried, einer der bedeutendsten Naturreservate am deutschen Bodenseeufer, statt. Auf der „Vogelschaufahrt mit URH und Nabu“ zwischen Kreuzligen /Konstanz und der Insel Reichenau vermitteln die Veranstalter den Gästen Wissenswirtes zur Natur – und vor allem zu den Vogelarten – des Bodensees. www.mb-events.de, www.urh.ch VTWB e.V. | Tourismus 67
Fotos: Insel Mainau/Peter Allgaier
Nachhaltigkeit (er-)leben
Das Thema Nachhaltigkeit wird im Unternehmensalltag der Mainau GmbH groß geschrieben, und das schon seit vielen Jahren. Einer der Grundsteine wurde hierfür bereits im Jahr 1961 gelegt, als Lennart Graf Bernadotte gemeinsam mit einigen Experten am 20. April die „Grüne Charta von der Mainau“ präsentierte.
Auf diesem Pioniersgedanken und Fundament aufbauend, wird die nachhaltige Arbeitsweise der Mainau seit jeher kontinuierlich weiterentwickelt und vorangetrieben. Bereits 1997 wurde ein Umweltmanagementsystem nach den Richtlinien von EMAS im Unternehmen etabliert, seit 1998 trägt die Mainau GmbH das EMAS-Zertifikat und war damit Vorreiter in der Tourismusbranche. Dieser Schwerpunkt findet sich auch in einem der Unternehmensleitsätze der Mainau GmbH wieder: „Nachhaltigkeit für Region und Umwelt.“ Für Bettina Gräfin Bernadotte und Björn Graf Bernadotte ist es als Geschäftsführer eines der größten Tourismusunternehmen am Bodensee eine Selbstverständlichkeit – und sie sehen sich auch in der Verantwortung darin – den Kurs ihres Unternehmens fortwährend in Richtung Nachhaltigkeit auszurichten und so auch den Herausforderungen der Zukunft begegnen zu können. Mainau GmbH D-78465 Insel Mainau Tel. +49 (0) 7531 3030 info@mainau.de www.mainau.de
68 Tourismus | Mainau GmbH
Graf Bernadotte, Sie sind, gemeinsam mit Ihrer Schwester Bettina Gräfin Bernadotte, Geschäftsführer der Mainau GmbH, eines der bekanntesten Tourismusunternehmen am Bodensee. In welchen Bereichen spiegelt sich das Thema Nachhaltigkeit wider und welche Auswirkungen auf den ökonomischen Aspekt lassen sich hieraus ableiten? Unser Ziel ist es, dass unsere Gäste sich bei ihrem Besuch auf der Insel Mainau ganz bewusst eine kleine Auszeit vom meist hektischen Alltag, der häufig viel abverlangt, nehmen. Gleichzeitig möchten wir unsere Gäste durch den Kontakt mit der Natur aber
auch dafür sensibilisieren, wie wertvoll und schützenswert unsere Umwelt ist, und dass jeder seinen Beitrag hierzu leisten kann. Als Tourismusunternehmen arbeiten wir nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten und verfolgen somit auch verschiedene ökonomische Ziele. Zugleich sehen wir aber auch unsere Verpflichtung, unser unternehmerisches Handeln in Einklang mit ökologischen und sozialen Aspekten zu bringen, um so unser größtes Kapital – die Natur – für die kommenden Generationen zu bewahren. Mit regelmäßigen Umwelterklärungen im Rahmen von Nachhaltigkeitsberichten dokumentiert die Mainau GmbH, wie die Richtlinien und Maßnahmen des europäischen Umweltmanagementsystems EMAS im Unternehmen umgesetzt werden. Auch im Bereich Gewässerschutz wird uns eine wichtige Rolle zuteil, denn als Unternehmen auf einer Bodenseeinsel umgibt uns der Trinkwasserspeicher Bodensee, der große Teile Baden-Württembergs mit diesem Lebensmittel versorgt. Darüber hinaus gibt es Dinge, die nicht nur Unternehmen tun können, sondern die auch jeder Privathaushalt umsetzen kann: So haben wir beispielsweise im Jahr 2018 das Stifte-Recycling im Unternehmen angestoßen. An insgesamt acht Stellen auf der Insel Mainau können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Stifte, die nicht mehr funktionsfähig sind, einwerfen und diese werden von der Firma TerraCycle zurückgenommen und recycelt. So entstehen aus altem Material neue Produkte und Ressourcen werden geschont. Das Geld, das die Mainau pro Stift erhält, kommt sozialen Zwecken zu Gute.
Dahlienschau im Ufergarten mit rund 12.000 Pflanzen in mehr als 270 Sorten
Brunnenarena auf der Insel Mainau
Foto: Insel Mainau/Alexander Stertzik
Gräfin Bernadotte, gibt es auch Bereiche, in denen die Mainau-Gäste aktiv in das Thema Nachhaltigkeit eingebunden werden können und welchen Beitrag kann denn jeder leisten? Unsere Besucherinnen und Besucher kommen auf der Insel Mainau in Park und Gärten an vielen Stellen mit dem Thema Nachhaltigkeit in Berührung. Über das Jahr hinweg bietet die Mainau zudem Raum für verschiedene Tagungen und Veranstaltungen rund um das Thema Nachhaltigkeit und wird so zu einem Ort für innovative Gedanken und Lösungsansätze, um den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft konstruktiv begegnen zu können. Auch in unseren gastronomischen Betrieben setzen wir auf eine stetige Verbesserung des nachhaltigen Wirtschaftens. Generell gilt hier die Devise, dass der Anteil an regionalen, saisonalen und biologischen Produkten kontinuierlich gesteigert werden soll. Seit Sommer 2018 wird in der Bäckerei „Täglich Brot“, dem Biergarten am Hafen sowie im Bistro „Mainau-Träff“ der Kaffee zum Mitnehmen auch in einem umweltfreundlichen Pfandbecher, dem sogenannten „Recup-Becher“, angeboten. Nach dem Kaffeegenuss kann der Mehrwegbecher nicht nur auf der Mainau, sondern bei vielen weiteren Recup-Partnern zurückgegeben werden. Dieses Pfandsystem ist nicht nur ökologisch sinnvoll, da weniger Plastikmüll anfällt. Auch aus ökonomischer Sicht liegt hier aufgrund des geringeren Ressourcenverbrauchs ein Einsparungspotential. Im Rahmen des globalen Aufrufs der Fridays for Future-Bewegung beteiligte sich die Mainau im September 2019 mit einem Klima-Aktionstag. Angeboten wurden beispielsweise Führungen zum insekten- und klimafreundlichen Gärtnern. Unsere Mitarbeiter waren an diesem Tag dazu aufgerufen, klimafreundlich zur Arbeit
Italienische Blumen- und Wassertreppe
zu kommen und auch Gäste, die mit dem ÖPNV, zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Mainau anreisten, wurden mit einem „Klimafreund“-Button belohnt. Die Anreise zur Insel Mainau mit dem öffentlichen Nahverkehr wird von der Mainau GmbH ganzjährig unterstützt und so werden den Besucherinnen und Besuchern verschiedene Kombitickets in Verbindung mit einem Inseleintritt angeboten. All diese Dinge geben viel Anstoß zu nachhaltigem Handeln, auch im Alltag.
❯ ENGLISH SUMMARY Mainau Island is always worth a visit. The 45-hectare island – one of the most important tourist attractions on Lake Constance – is a great experience at any time of the year, offers impressive views and sights at every turn, and is a constant source of new surprises. Visitors can leave the stress of everyday life behind on a fascinating tour around the Flower Island with its abundance of blossoms and plants. In 2007, Countess Bettina Bernadotte followed in the footsteps of her parents, Countess Sonja Bernadotte and Count Lennart Bernadotte, and took over the management of Mainau GmbH. Her brother Count Björn Bernadotte joined her in 2011. One of their goals is to put a greater focus on the importance of nature. They want to help visitors to unwind during their visit to Mainau Island through contact with nature. Together, Countess Bettina Bernadotte and her brother Count Björn Bernadotte aim to create a balance between ecological, economic and social aspects in the interests of sustainability for Mainau GmbH.
Die Insel Mainau ist immer einen Besuch wert. Denn das 45 Hektar große Eiland – eines der bedeutendsten Ausflugsziele am Bodensee – ist zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis, bietet in jedem Teil des Parks beeindruckende Ein- und Ausblicke und überrascht dabei immer wieder aufs Neue. Der abwechslungsreiche Rundgang über die Blumeninsel mit seinem Blüten- und Pflanzenreichtum lässt den hektischen Alltag vergessen. Bettina Gräfin Bernadotte trat 2007 in die Fußstapfen ihrer Eltern Sonja Gräfin Bernadotte und Lennart Graf Bernadotte und übernahm die Geschäftsführung der Mainau GmbH, ihr Bruder Björn Graf Bernadotte folgte ihr im Jahr 2011. Eines ihrer Ziele ist es, dass die wichtige Rolle der Natur wieder mehr in den Fokus rückt. Ihr Wunsch ist es, dass die Besucherinnen und Besucher während ihres Aufenthaltes auf der Insel Mainau Entschleunigung in der Natur finden. Gemeinsam streben Bettina Gräfin Bernadotte und ihr Bruder Björn Graf Bernadotte für die Mainau GmbH ein ausgewogenes Verhältnis von Ökologie, Ökonomie und Sozialem im Sinne der Nachhaltigkeit an.
Mainau GmbH | Tourismus 69
Ein Teil der S-Bahn Bodensee Regionalbahn Thurbo
Ist die S-Bahn Bodensee eine Vision, eine Utopie oder bereits Realität? In Teilen des Bodensees ist sie bereits Realität. Die Regionalbahn Thurbo betreibt im Auftrag der Besteller auf der Südseite des Bodensees einen Teil der S-Bahn St.Gallen.
Regionalbahn Thurbo AG Bahnhofstrasse 31 CH-8280 Kreuzlingen Tel. +41 (0) 71 554 00 00 hallo@thurbo.ch www.thurbo.ch www.facebook.com/ thurbo.ch
Was zeichnet eine S-Bahn aus? Eine S-Bahn ist ein zusammenhängendes Liniennetz mit einem Taktfahrplan. Die Züge verkehren mindestens alle 30 Minuten. Die Infrastruktur an den Bahnhöfen (Bahnsteige) ermöglicht ein stufenfreies Einsteigen. In den Knotenbahnhöfen bestehen gute Anschlussmöglichkeiten. Die kombinierte Mobilität ist mit Bussen, Taxi, Park and Ride, Bike and Ride und Carsharing sichergestellt. Ein einheitliches Tarifsystem und eine kundenorientierte Kommunikation / Informationen (z.B. Liniennetzplan) erleichtern den Zugang zum System. Die Thurbo Seelinie mit der S-Bahn-Linie 8 von Schaffhausen über Kreuzlingen – Romanshorn nach St.Gallen entspricht fast durchgängig diesem Standard. Die Züge fahren täglich von Betriebsbeginn um 5.00 Uhr bis Betriebsende nach Mitternacht im durchgehenden 30 Minuten-Takt. Auf dem Abschnitt St.Gallen bis Kreuzlingen Hafen wird dieses gute Angebot zusätzlich stündlich mit einem RegioExpress nach Konstanz ergänzt. Die Agglomerationen Kreuzlingen/Konstanz, Romanshorn und St.Gallen sind hervorragend vernetzt. Am internationalen Bodensee überwindet die Bahn zunehmend die Grenzen. Konstanz ist mit der Schwarzwaldbahn und dem Seehas nicht nur gut Richtung Norden erschlossen.
70 Tourismus | Regionalbahn Thurbo AG
Ab Dezember 2019 fahren stündlich fünf Züge von SBB und Thurbo von der Schweiz her in den Bahnhof Konstanz ein und stellen so die grenzüberschreitenden Verbindungen sicher. Noch muss in Konstanz umgestiegen werden. Es gibt aber konkrete Pläne, dass der Thurbo RegioExpress St.Gallen – Konstanz ab 2027 weiter nach Singen – Schaffhausen – Basel fährt. Mit diesem Zug wären die Regionalzentren am westlichen Bodensee optimal miteinander verbunden. Voraussetzung für diesen Zug ist die Elektrifizierung der Hochrheinstrecke Erzingen – Basel auf deutschem Gebiet. Den Abschnitt Schaffhausen – Erzingen wurde mit finanziellen Mittel der Schweiz schon vor einiger Zeit elektrifiziert. Im Bahnausbauprogramm STEP2035 der Schweiz sind auch finanzielle Mittel für den verbleibenden Abschnitt Erzingen – Basel vorgesehen. Die Signale stehen auf Grün. Thurbo engagiert sich auch am östlichen Bodensee für zusätzliche, grenzüberschreitende Züge. Als erster Schritt wird von den nationalen Bahnen SBB, ÖBB und DB im Dezember 2020 der 2-Stunden-Takt Zürich – St.Gallen – Bregenz – Lindau – München in Betrieb genommen. Die notwendige Elektrifizierung Lindau – München und der Bahnhof Lindau-Reutin sind im Dezember 2020 betriebsbereit.
Thurbo ist ein Unternehmen der SBB mit Beteiligung des Kantons Thurgau. Das Thurbo Netz erstreckt sich mit einer Netzlänge von 658 Kilometern über die ganze Ostschweiz mit den Kantonen Thurgau, St.Gallen, Zürich, Schaffhausen, Aargau, Appenzell Ausserrhoden und Graubünden sowie grenzüberschreitend nach Baden-Württemberg. Thurbo fährt jene Leistungen im Regionalverkehr, welche die Kantone und der Bund bei ihr bestellen. Ein Team von 472 Mitarbeitenden hält Thurbo in Fahrt. Die Lokführerinnen und Lokführer bringen die Züge Tag und Nacht sicher ans Ziel. Das Zugpersonal übernimmt Kontroll und Serviceaufgaben. Die Disposition und die zentralen Aufgaben werden in der Geschäftsstelle in Kreuzlingen erledigt. thurbo.ch
Was fehlt für die Vision S-Bahn Bodensee? Eine «Ringbahn» ist nicht das primäre Ziel, sondern die nationalen Konzepte, die Verkehrsströme und die Anschlussknoten müssen im Vordergrund stehen. Dort wo die nationalen Konzepte nicht aufeinanderpassen, müssen geeignete «Lückenschlüsse» realisiert werden.
Thurbo plant jedoch weiter. Zusammen mit den ÖBB sind ein Jahr später weitere grenzüberschreitende Verbindungen vorgesehen. Mit der S7, dem Bodensee Express, erreicht man mehrmals täglich ab Romanshorn umsteigefrei Lindau. In Kombination mit den Eurocity-Zügen Zürich – München sind St.Gallen und Lindau stündlich mit maximal einem Umsteigen verbunden. Auch Dornbirn soll in den nächsten Jahren besser an die Schweiz angebunden werden. Was fehlt für die Vision S-Bahn Bodensee? Eine «Ringbahn» ist nicht das primäre Ziel, sondern die nationalen Konzepte, die Verkehrsströme und die Anschlussknoten müssen im Vordergrund stehen. Dort wo die nationalen Konzepte nicht aufeinanderpassen, müssen geeignete «Lückenschlüsse» realisiert werden. Der durchgehende 30-Minuten-Takt nach dem Modell der Thurbo Seelinie muss der Standard werden. Das bereits existierende, gute S-Bahn-bzw. S-Bahn-ähnliche System auf vielen Linien am Bodensee hat leider kein Gesicht (Namen, Nummerierung, Liniennetzplan, Kommunikation). Grenzüberschreitende Tickets zwischen den Verbunden sind teilweise vorhanden, aber noch nicht flächendeckend nutzbar. Das betrifft auch Online-und Mobile-Tickets. Die Regionalbahn Thurbo engagiert sich grenzüberschreitend mit den Partnerbahnen, damit die S-Bahn-Bodensee wahrgenommen wird.
Carsharing und öffentlicher Verkehr ergänzen sich optimal. Über 1.000 Mobility-Fahrzeuge stehen schweizweit an einem Bahnhof bereit und ermöglichen die Weiterfahrt zum Ziel. In einem Pilotprojekt hat Thurbo in Partnerschaft mit Mobility ein Elektroauto an verschieden Regionalbahnhöfen im Thurgau realisiert. Mit der Unterzeichnung der E-Charta Bodensee der Internationalen Bodensee-Konferenz engagiert sich Thurbo für eine nachhaltige Mobilität am Bodensee. Carsharing mit Elektro-Fahrzeugen gehört genauso dazu, wie die elektrischen Triebzüge von Thurbo. thurbo.ch/carsharing
Regionalbahn Thurbo AG | Tourismus 71
Foto: Samy Kramer
Aus der Region in die ganze Welt
Zeitsparende und komfortable Business Trips nach Hamburg und Düsseldorf – oder bequem in die ganze Welt – egal, ob nach Istanbul, Buenos Aires oder Bangkok? Idealer Startpunkt für solche Trips ist der Bodensee-Airport Friedrichshafen. Dieser Flughafen steht für kurze Wege, eine entspannte Atmosphäre und den direkten Anschluss an das weltweite Netz des Luftverkehrs – ein attraktiver Verkehrsknotenpunkt in der Region. Mit mehr als 540.000 Passagieren pro Jahr gehört der Bodensee-Airport zu den wichtigsten Regionalflughäfen in Deutschland. Insgesamt zwölf Airlines haben 2019 den Bodensee-Airport Friedrichshafen regelmäßig angesteuert.
Top-Ziele im Geschäftsreiseverkehr: Frankfurt, Istanbul, Hamburg, Düsseldorf, Toulouse Mit vier täglichen Flügen nach Frankfurt bietet Lufthansa den perfekten
Anschluss an ihr weltweites Streckennetz. Tägliche Linienflüge nach Istanbul mit vorzüglichen Umsteigemöglichkeiten in alle Welt gibt es mit Turkish Airlines während des Sommerhalbjahres. Den schnellen City-Trip nach Hamburg und Düsseldorf macht British Airways in Zusammenarbeit mit der dänischen Regionalfluggesellschaft SUN-AIR möglich – mit jeweils zwei täglichen komfortablen Linienverbindungen. Seit September geht es bis zu 4x pro Woche mit Nonstopflügen nach Toulouse. Den Flughafen erreichen Gäste direkt mit dem Zug: Die Haltestelle Friedrichshafen Flughafen liegt gegenüber dem Terminal. Flughafen Friedrichshafen GmbH www.bodensee-airport.eu
Nachhaltig die Region entdecken. Mit bwegt. Einfach, günstig und umweltfreundlich unterwegs.
bwegt.de BES_13593_19_AZ_BodenseeMag_182x130mm_SSP_dawi_4c.indd 72 Tourismus | bwegt | Bodensee-Airport Friedrichshafen 1
Werden Sie Teil der nachhaltigen Mobilitätswende im Land und freuen Sie sich auf komfortablere Züge, bessere Verbindungen und vielfältige Ziele in Baden-Württemberg.
27.11.19 18:04
Direkt ab
FRIEDRICHSHAFEN
nach
HAMBURG DÜSSELDORF TOULOUSE
Hamburg
Düsseldorf
Friedrichshafen
Toulouse
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Großes Bahnprojekt am Bodensee Das mehrjährige Bauprojekt der Bahn, der Ausbau des Eisenbahnknotens Lindau, wird nach über drei Jahren Ende 2020 abgeschlossen.
Alle Bahnstrecken wurden und werden elektrifiziert, Brücken erneuert, Unterführungen geschaffen, elektronische Stellwerke montiert und tausende Oberleitungsmasten angebracht. Lindaus ehemaliger Güterbahnhof in Lindau-Reutin wird modernisiert und ausgebaut. Mit dem Bauprojekt verbunden ist die Elektrifizierung der Südbahn von Lindau über Friedrichshafen nach Ulm.
Durch den neuen Bahnhof gelangen die Passagiere nicht nur schneller nach München oder Zürich, sondern auch an den Bodensee
Die älteste Eisenbahnstrecke Württembergs Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Südbahn eröffnet. Sie verband als erste Schienenstrecke Städte am Bodensee mit wichtigen Zentren in Oberschwaben. Zu Beginn des 20. Jahrhundert wurde die Strecke zweigleisig. Ein Jahrhundert später wird wieder daran gearbeitet: Die Gäste können die Verbindung ab Ende Februar 2020 nutzen. Sie wurde – zusammen mit der Weiterführung bis Lindau – im Bauprojekt „Elektrifizierung Südbahn“ für eine Geschwindigkeitserhöhung auf 160 km/h vorbereitet. Auf rund 120 Kilometern arbeiteten die Bauarbeiter an Gleisen, Straßenüberführungen und Bahnübergängen.
Weg von der Insel Der Ausbau des ehemaligen Gütebahnhof in Lindau-Reutin wird bis Ende 2020 fertiggestellt. Auf dem Festland werden Züge des Nah- und Fernverkehrs nicht mehr wie auf dem alten Hauptbahnhof der Insel in Lindau hineinfahren und die Fahrtrichtung wechseln müssen, sondern können in Lindau-Reutin halten. Der neue Bahnhof wird vier barrierefreie und überdachte Bahnsteige besitzen, die von bis zu 5.000 Passagieren täglich zum Ein- und Ausstieg betreten werden. Statt der bisherigen unregelmäßigen Fahrzeiten der Regionalzüge, sollen regelmäßige Fahrpläne in die Taktlücken der Fernverkehrszüge eingeplant werden.
Der Inselbahnhof bleibt Im Zuge des Neubaus wird der Bahnhof auf der Insel verkleinert und bedient künftig nur noch Züge des Nahverkehrs. Anstatt auf acht Gleisen, fahren Züge des Regionalverkehres nur noch auf sechs. Das denkmalgeschützte Empfangsgebäude bleibt dem Inselbahnhof erhalten. Eine Abstellanlage im Westen des Bahnhofs und eine Tankanlage werden Teil des neuen Bahnhofs in Lindau-Reutin. 74 Tourismus | Lindau
Der Bahnhof auf der Insel in Lindau bleibt weiterhin bestehen. Die Anzahl der Gleise wird aber reduziert, so dass neue Flächen frei und neu genutzt werden können
Tagungskultur
Foto: Achim Mende
Foto: Lukas Hämmerle Vorarlberger Convention Forum
DAS CONVENTION BUREAU
CONVENTION PARTNER VORARLBERG
Für Kongresse und Tagungen ist Vorarlberg im Westen Österreichs in vielerlei Hinsicht ein idealer Standort. Für die Vermarktung des Kongress-Standortes wurde vor über 15 Jahren Convention Partner Vorarlberg gegründet, gleichzeitig Servicebüro für Veranstalter von Kongressen, Seminaren, Gruppenreisen und Großveranstaltungen. Räumlich und operativ ist Convention Partner Vorarlberg bei Bodensee-Vorarlberg Tourismus angesiedelt.
Gut positioniert
Convention Partner Vorarlberg Tel. +43 (0) 5574 4344323 service@convention.cc www.convention.cc
Vorarlberg verfügt über eine exzellente Infrastruktur für Kongresse und Tagungen. Vier bestens ausgestattete Kongress- und Veranstaltungshäuser verstehen sich auf die professionelle und einfallsreiche Umsetzung von verschiedensten Veranstaltungsformaten: Kongresskultur Bregenz mit dem Festspielhaus Bregenz, das Kulturhaus Dornbirn, das Montforthaus Feldkirch und die Messe Dornbirn. Dazu kommen zahlreiche weitere Locations und spezialisierte Hotels, wahlweise in urbaner oder ländlicher Umgebung. Vielfältig sind die Möglichkeiten für ein attraktives Rahmenprogramm. Von Kulturveranstaltungen über Architekturführungen bis zu Outdoor-Programmen im Sommer und Winter reicht die Palette. Convention Partner Vorarlberg kooperiert mit allen Anbietern im gesamten Bundesland und kann so für jede Anforderung maßgeschneiderte Angebote und Komplettprogramme konzipieren. Außerdem wickelt das Servicebüro Reservierungen ab, betreut Veran-
78 Tagungskultur | Convention Partner Vorarlberg
staltungen und kümmert sich auf Wunsch auch um das Inkasso.
App als zentrales Kommunikationsmedium Seit 2018 ist die „Convention App Vorarlberg“ für Veranstalter von Konferenzen und Tagungen verfügbar. Die App liefert das detaillierte Programm, Porträts der Referenten oder Informationen zur Location. Umfangreiche Informationen zu Umfeld, Restaurants, Sehenswürdigkeiten und Fahrpläne für öffentliche Verkehrsmittel sind jederzeit griffbereit. Die App dient auch als Kommunikationsmittel unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Sämtliche Programmpunkte und Vorträge können bewertet werden, wodurch die neue App Veranstaltern wertvollen Input für künftige Events liefert.
Gruppenreisen Auch im Programm von Convention Partner Vorarlberg ist die Betreuung von Gruppenreise-Anbietern. Hotelangebote einholen, Ideen für Rahmenprogram-
me zusammenstellen, unterstützen bei der Planung und Gestaltung von Gruppenreisen – all das gehört zum Serviceportfolio.
Einfallsreich präsentiert Als Mitglied des BodenseeMeetings, eines Zusammenschlusses von Vertretern der Kongressbranche, der Wirtschaft und des Tourismus rund um den Bodensee, befasst sich Convention Partner Vorarlberg außerdem mit der Entwicklung zeitgemäßer Kongressformate. Gemeinsam arbeiten die Mitglieder an einer neuen Kultur des Lernens, Begegnens und Vernetzens. Das Projekt heißt micelab:bodensee und
umfasst Forschungs- und Lernmodule, die sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Netzwerks richten. Ein Labor für neue Veranstaltungsformate ist außerdem das jährliche Convention Forum, veranstaltet von Convention Partner Vorarlberg. Neben Branchenkolleginnen und -kollegen lassen sich immer mehr Vertreterinnen und Vertreter der Vorarlberger Wirtschaft davon inspirieren und nehmen auch verstärkt die Serviceleistungen des Convention Bureaus in Anspruch. Mehr Informationen zu Convention Partner Vorarlberg unter www.convention.cc und gruppen.vorarlberg.travel.
Foto: Petra Rainer
Foto: Kongresskultur Bregenz, Lisa Mathis
DIE VIER KONGRESSHÄUSER IN VORARLBERG
MONTFORTHAUS FELDKIRCH
Kongresskultur Bregenz ist ein mehrfach ausgezeichneter und europaweit führender Dienstleister für Konzeption, Planung und Umsetzung von hochwertigen Veranstaltungen, die zum Großteil im Festspielhaus Bregenz stattfinden. Das Veranstaltungszentrum liegt direkt am Bodensee im Dreiländereck zwischen Schweiz, Deutschland und Österreich. 23 unterschiedliche Räume stehen für Tagungen in jeder Größe und für jedes Veranstaltungsformat zur Verfügung.
Das Montforthaus in Feldkirch ermöglicht neue Formate für Kongresse und Tagungen, aber auch für Kultur- und Begegnungszonen, die weit in die Stadt und über die Landesgrenzen hinaus reichen. Die Möglichkeiten für Konzerte, Vorträge bis hin zum kleinen, stilvollen Meeting sind in diesem Haus optimal genutzt. Die technische Ausstattung und die Betreuung sind auf höchstem Niveau und ergänzen das Angebot. Außerdem nimmt es in Sachen Nachhaltigkeit eine Vorreiterrolle in der Region ein.
Foto: Faruk Pinjo
Foto: Petra Rainer
KONGRESSKULTUR BREGENZ
KULTURHAUS DORNBIRN
MESSE DORNBIRN
Das Kulturhaus liegt zwischen Stadtgarten und Ruhezonen im Zentrum von Dornbirn, der größten Stadt Vorarlbergs. Im großen Saal haben 730 Besucherinnen und Besucher freien Blick auf die großzügige Bühne, davon ein Drittel auf der Galerie. Wie alle großen Kongresshäuser verfügt das Kulturhaus Dornbirn über eine technisch hochwertige Ausstattung und steht mit einem eingespielten Team zur Stelle, um jede Aufgabe zu lösen.
Im Messequartier Dornbirn finden jährlich über 150 Veranstaltungen mit rund 420.000 Besuchern statt. Mit den drei neuen Messe- und Veranstaltungshallen bietet die Messegesellschaft eine moderne und vielfältige Infrastruktur, die den hohen Ansprüchen des Marktes gerecht wird. Das schätzen viele Veranstalter und Kunden aus dem In- und Ausland. Ob internationale Messeformate, Konzerte, Kongresse oder Gala-Abende – jedes Event hat denselben Stellenwert und wird von einem professionellen Team begleitet. Alle Veranstaltungslocations in Vorarlberg unter: www.convention.cc/venue-finder
Convention Partner Vorarlberg | Tagungskultur 79
Das BODENSEEFORUM KONSTANZ als ALLROUNDTALENT In der Veranstaltungsbranche gibt es keine Grenzen. Das BODENSEEFORUM KONSTANZ unterstützt diese These auch in der Praxis und stellt sich als vollkommener Allrounder dar. Egal ob Kongresse, Tagungen, Messen oder Firmenfeierlichkeiten – das BODENSEEFORUM KONSTANZ bietet für jeden die Location, die er sucht. 2020 thematisiert die Stadt Konstanz das „Jahr der Wirtschaft und Wissenschaft“. Wo lassen sich diese beiden Komponenten gleichzeitig erleben, wenn nicht in den Veranstaltungen des BODENSEEFORUM KONSTANZ?
staltungen mit großen Teilnehmerzahlen problemlos unter einem Dach vereint umgesetzt werden können. Die Konferenzräume in der oberen Etage bieten einen einzigartigen Panoramablick in die Veranstaltungsräume der unteren Etage.
Das Haus verbindet Tradition mit Moderne, Wissen mit Kultur und schafft anregende Anlässe für Begegnungen und Dialog.
Jede Messe ein Erfolg
Mit Tagungen und Kongressen kennt sich das Haus bestens aus Bei Tagungen und Kongressen kann das Haus sein ganzes Potential ausschöpfen. Mit der neusten Technik ist es bestens für jeden Vortrag, jeden Workshop, für Impulsgespräche oder innovative Kongressformate gewappnet. Das moderne Design des Hauses greift hier und lädt bereits beim Eintreten in eine innovative und inspirierende Atmosphäre. Die Flexibilität der Räumlichkeiten beeindruckt dahingehend, dass auch VeranEinzigartige Lage - der Seerhein als Nachbar
80 Tagungskultur | BODENSEEFORUM KONSTANZ
Das BODENSEEFORUM KONSTANZ gibt Raum für verschiedene Veranstaltungsformate: Auch für Messen liefert das Haus die passende Location. Für Verkaufs- und Publikumsmessen bietet das BODENSEEFORUM KONSTANZ den perfekten Rahmen. Bei kleineren Ausstellerzahlen oder branchenspezifischem Publikum kann durch das modulare Raumsystem die Ausstellerfläche mühelos angepasst werden. Hier kann auf ein breites Erfahrungsspektrum zurückgegriffen werden. Die Gesundheitstage Bodensee werden 2020 bereits zum vierten Mal im BODENSEEFORUM KONSTANZ ausgetragen und von der Hochzeitsmesse bis hin zu Job- und Karrieremessen findet alles seinen Platz.
Regional oder international – BODENSEEFORUM KONSTANZ für jedermann
Schöner Tagen: das BODENSEEFORUM KONSTANZ bietet Raum für Veranstaltungen
In der Vierländerregion beheimatet bietet das Haus einen zentralen und somit komfortabel erreichbaren Veranstaltungsort. Für regionale Veranstaltungen ist es problemlos zu Fuß, mit dem Fahrrad sowie mit Bus und Bahn zu erreichen. Für internationale Netzwerke ist das BODENSEEFORUM KONSTANZ mit seiner Nähe zu Zürich sowie Friedrichshafen bequem mit dem Flugverkehr verbunden. Als eindrucksvollen Bonus besitzt das Haus einen eigenen Bootssteg. Dadurch kann auch die An- und Abreise über Wasser zu einem schönen Erlebnis beitragen – oder Sie verlegen eine Veranstaltungseinheit aufs Schiff.
Veranstaltungshighlights bis April 2020 12.01.2020, 14 Uhr
Bürgerempfang der Stadt Konstanz
18.-19.01.2020 meine Zukunft! Konstanz – Messe für Job, Bildung, Karriere 22.01.2020, 19:30 Uhr
Andreas Kieling live – Sehnsucht Wildnis
31.01.2020, 20 Uhr
Black Out – A Digital Dance Show
01.2.2020, 20 Uhr
Markus Lanz live – Grönland, Meine Reisen ans Ende der Welt
08.-9.02.2020
Hochzeitsmesse Konstanz 2020
29.02.2020, 20 Uhr
Süden II – Schmidbauer, Pollina, Kälberer
01.03.2020, 15 Uhr
Jan & Henry – Die große Bühnenshow
07.-08.03.2020
Gesundheitstage Bodensee 2020
12.03.2020
Konstanzer Unternehmerfrühstück
15.03.2020, 18 Uhr
Reinhold Messner live „Nanga Parbat – mein Schicksalsberg“
04.04.2020
VinoKilo – Vintage Kilo Sale
09.04.2020, 20 Uhr
Herr Schröder – World of Lehrkraft
17.04.2020, 20 Uhr
Magie der Travestie – Die Nacht der Illusionen!
Das BODENSEEFORUM KONSTANZ setzt Veranstaltungen perfekt in Szene
BODENSEEFORUM KONSTANZ | Tagungskultur 81
Seminarerlebnis mit Weitblick Pfänderbahn AG Steinbruchgasse 4 A-6900 Bregenz Tel. +43 (0) 5574 421600 www.pfaenderbahn.at www. seminarerlebnis@ pfaenderbahn.at
82 Tagungskultur | Pfänder AG
Für ein besonderes Naturerlebnis bei Seminaren, Tagungen oder Vorträgen sorgt der Seminarraum am Pfänder. Gelegen im Obergeschoss der Pfänderbahn-Bergstation, begeistert er mit einer einzigartigen Aussicht über den Bodensee und das Dreiländereck. Dieser Perspektivenwechsel fördert die Kreativität und lässt die Ideen sprudeln.
Schon die Auffahrt mit der Pfänderbahn ist ein Erlebnis, ermöglichen doch die beiden Panoramagondeln bereits einen wunderbaren Blick auf den Bodensee. Die sechsminütige Fahrt, während der über 600 Höhenmeter erklommen werden, ist ideal, um sich mental schon einmal auf den Tag vorzubereiten. Angekommen auf 1.022 Metern Höhe, erwartet Sie ein attraktiver Seminarraum, eingerichtet im modernen Bregenzerwälder Stil, eingebettet in die atemberaubende Landschaft am Pfänder. Die gesamte Einrichtung wurde von regionalen Handwerksbetrieben gefertigt. Individuell und doch traditionell sorgt sie dafür, dass man sich sofort wohlfühlt.
Eine aktuelle Seminarausstattung mit allem, was dazu gehört, ist obligatorisch. Mehrere Pinnwände, Flipcharts und ein Moderationskoffer sorgen dafür, dass Sie kreativ sein können. Auf dem extra angefertigten 86-Zoll-Screen mit Touch-Funktion kommen Ihre Präsentationen besonders gut zur Geltung.
Aktivitäten Neben der Ausstattung punktet auch die schöne Umgebung, wie etwa die 360° Panorama Terrasse auf dem obersten Dach der Bergstation. Von hier aus genießen Sie einen grandiosen Rundumblick über den Bodensee, den Bregenzerwald und über 240 Alpengipfel.
Angekommen auf 1.022 Metern Höhe, erwartet Sie ein attraktiver Seminarraum, eingerichtet im modernen Bregenzerwälder Stil, eingebettet in die atemberaubende Landschaft am Pfänder.
Ein ganz besonderes Plus ist die direkte Nähe zur Natur mit ihren vielen Outdoor-Möglichkeiten. Radfahren, Wandern, oder Skifahren machen Spaß und eigenen sich hervorragend fürs Teambuilding – ein Besuch bei den Tieren im Alpenwildpark tut auch der Seele gut.
Verpflegung Um das leibliche Wohl am Mittag oder Abend kümmert sich das Berghaus Pfänder im Sommer und das Gasthaus Pfänderdohle im Winter. Beide Restaurants bieten eine urige Atmosphäre, regionale Spezialitäten und feine Menüs.
Umweltfreundliche Veranstaltungen Foto: O. Heidegger
Als Green Meeting-Lizenznehmer kann die Pfänderbahn AG Seminare zertifizieren. Das Umweltzeichen garantiert nachhaltige Standards. Umweltbewusste Teilnehmer freuen sich über die hervorragende öffentliche Anbindung: Die Talstation der Pfänderbahn ist kaum fünf Gehminuten vom Bregenzer Hafen entfernt, wo auch Zug und Bus Halt machen.
Pfänderbahn-Bergstation
Foto: A. Breuer
Foto: A. Breuer
Foto: O. Heidegger
Seminarraum
Pfänder AG | Tagungskultur 83
EINTRETEN, STAUNEN, GENIESSEN!
SONNENKÖNIGIN –
Stilvoll feiern auf dem Bodensee
„Seit elf Jahren begeistert die Sonnenkönigin mit einzigartigen Events. Ihre Vielseitigkeit und unseren Service erlebt man am besten selbst.“ Lukas Marberger, CEO / Sales & Marketing / Eventmanagement
Eventschiff MS Sonnenkönigin komitee eventservice marberger gmbh Bildgasse 10 A-6850 Dornbirn www.sonnenkoenigin.cc Lukas Marberger CEO / Sales & Marketing / Eventmanagement Tel. +43 (0) 5572 398001
Das Charter- und Eventschiff verzaubert sein Publikum als edle Veranstaltungslocation für bis zu 1.000 Personen. Majestätisch gleitet sie über die glitzernden Wellen, die Sonne spiegelt sich in der futuristischen Glasfassade. Erhaben steuert sie ihr Ziel an. Sei es ein Hafen am österreichischen, deutschen oder schweizerischen Bodenseeufer, die Bewunderung ist der Sonnenkönigin sicher. Ob Galadiner, Firmenfeier, Produktpräsentation, Tagung, Konzert oder rauschende Party – die Sonnenkönigin macht jedes Event einzigartig und zum unvergesslichen Erlebnis. Mit einer ausgeklügelten Licht- und Tontechnik und der höhenverstellbaren Bühne erfüllt die Sonnenkönigin Ihre individuellen Wünsche und Anforderungen. Das Sonnendeck, der über drei Decks reichende Veranstaltungssaal, Lounge- und Galamöblierung und vier Bars schaffen außergewöhnliche Eventsituationen. Komitee eventservice garantiert die perfekte Organisation und Umsetzung Ihrer
Veranstaltung. Von exklusiven Gaumenfreuden von MO Catering, über die passende Dekoration bis hin zu stimmungsvollem Entertainment mit Künstlern, DJs oder Livemusik: Das Profi-Team der Sonnenkönigin verwöhnt Sie mit einem Premium-Fullservice und lässt Ihr Event zum vollen Erfolg werden. Lehnen Sie sich zurück und genießen Sie!
Eventtipp Erleben Sie musikalische und kulinarische Highlights bei SOULKITCHEN - LIVE ENTERTAINMENT Á LA CARTE oder starten Sie in den Sommer mit einem Abend voller musikalischer Höhepunkte bei SHAKE THE SHIP meets NEW ORLEANS. Nähere Informationen unter www.sonnenkoenigin.cc. Gewicht: 950 Tonnen, Länge: 70 Meter, Breite: 15 Meter, Höhe: 11 Meter, Zugelassen bis zu 1.000 Personen Tiefgang beladen 2,20 Meter, Höchstgeschwindigkeit: 30 km/h
Historische Altstadt, mediterranes Ambiente, moderner Lebensstil: Lindau ist nicht nur ein lohnenswertes Reiseziel, sondern auch ein optimaler Standort für Tagungen, Kongresse und Events. Auf der zweitgrößten Insel im Bodensee befindet sich die Inselhalle Lindau – ein architektonisches Highlight, das Eleganz und Funktionalität vereint. Dank des modularen Raumkonzepts können Veranstaltungen unterschiedlichster Größenordnungen abgedeckt werden; die Tagungs- und Eventlocation fasst bis zu 2.000 Teilnehmer. Ein spannendes und abwechslungsreiches Rahmenprogramm vor,
Foto: Lindau Tourismus und Kongress GmbH_Hari Pulko
Stilvoll tagen mehr erleben
Digitalisierung und Globalisierung sind nur zwei Stichworte für den radikalen Strukturwandel, den wir gerade erleben. Dessen Herausforderungenanzunehmen und die eigene Erwerbsbiografie zu gestalten, ist für Ihren beruflichen Erfolg künftig ausschlaggebend.
während oder nach der Veranstaltung organisiert „Bodensee Trips & Tours“ – ein Geschäftsbereich der Lindau Tourismus und Kongress GmbH. Ob für Schiffscharter, Hotelbuchungen, Abendveranstaltungen oder Ausflüge in die Vierländerregion: Das Team von „Bodensee Trips & Tours“ ist dank langjähriger Erfahrung, umfassender Ortskenntnis und kundenorientiertem Service der optimale Ansprechpartner für Side Events. Einfache Anreise über die gut ausgebaute Infrastruktur im Dreiländereck, hoher Freizeitwert durch den Bodensee und die angrenzenden Alpen, attraktives Rahmenprogramm für alle Interessensgruppen: Lindau hat’s!
Bodensee Trips & Tours Linggstr. 3 88131 Lindau (Bodensee) Lina Flohr Tel. +49 (0) 8382 8899 719 Mobil +49 (0) 151 678 52054 Fax +49 (0) 8382 8899 819 lina.flohr@lindautourismus.de www.bodensee-tripstours.com
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Ihre Veranstaltung – ein garantierter Erfolg mit Blick über den Bodensee
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Bodensee-Hotel Sonnenhof . Sonnenhof 8 . 88079 Kressbronn . Tel.: +49 7543 500 220
www.sonnenhof-bodensee.de
Gemeinsam erfolgreich – von Bogenschießen, über Stand Up Paddling bis zur gemeinsamen Weindegustation – wir beraten Sie gerne
Bodensee Trips & Tours | Tagungskultur 85
DEUTSCHLAND Blick auf den Hafen von Friedrichshafen. Mit der Stadt sind große Namen verbunden wie Ferdinand Graf von Zeppelin, Karl Maybach oder Claude Dornier. Der Katamaran verbindet Friedrichshafen stündlich mit Konstanz, der größten Stadt am Bodensee.
Foto: Achim Mende
In den Jahren 2017/2018 hat die Wirtschaftsförderung der Stadt Konstanz einen Strategieprozess angestoßen und zusammen mit ihren Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und interessierten Initiativen umgesetzt. Das Ergebnis ist die vom Gemeinderat im November 2018 beschlossene Strategie für den Wirtschaftsstandort Konstanz – das Handlungsprogramm Wirtschaft 2030.
Konstanz Innovativ Die Wirtschaftsstrategie wird umgesetzt
Konstanz setzt auf Zukunftsfelder Die Standortanalyse aus dem Strategieprozess hat zentrale Themen mit hohem Wertschöpfungspotenzial identifiziert. Dazu gehört „Visual Technology & Data Science“, also eine verstärkte Konzentration auf die Bereiche Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR), Simulation, Optik, BigData, ggf. unter Einbezug künstlicher Intelligenz. Im Bereich „Cleantech & Hydrogen Power Systems“ geht es um sog. „saubere Technologien“ mit einem besonderen Fokus auf Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien. Bei einem Pilotprojekt aus dem Bereich „Smarttech for healthy tourist“ geht es um die Verknüpfung moderner Diagnostikverfahren mit dem Tourismus und die Schaffung innovativer Gesundheitsangebote für Urlauber.
Stärkung der Lehre Ein wichtiges Ziel aus dem Handlungsfeld Ausbildung, Qualifizierung, Integration war die Stärkung der Lehre. Hierzu wurde z.B. das Format einer Azubi-Welcome-Party entwickelt, die es seit 2018 gibt. Ein anderes Projekt befindet sich noch in der Ideenphase: das Azubi-Wohnheim. Hier werden derzeit Bedarfe und Rahmenbedingungen ausgelotet, zudem muss vor allem ein Standort gefunden werden.
Konstanz wird digitaler Auch im Handlungsfeld Digitalisierung hat sich viel getan. Eine Projektgruppe eruiert die Möglichkeiten, die Verkehrssteuerung des innerstädtischen Verkehrs durch einen Digitalen Zwilling zu digitalisieren. Dazu stehen erstmals auch Echtzeitdaten zur Verfügung. Mit der Veranstaltung „Digital Lab“ wurden Ideen aus Verwaltung, Bürgerschaft, 88 Standort D-A-CH-LI | Konstanz
Wirtschaft und Wissenschaft zusammengebracht. Genauso wie der regelmäßig stattfindende „Open Government Dialog“ sind diese Formate weitere Schritte zur einer Open Data Kultur. Mit der Entwicklung einer Digitalen Agenda für Konstanz wird dieser Weg konsequent fortgesetzt und in eine nachhaltige Struktur gebracht.
Innovation & Gründung Das Leuchtturmprojekt im Handlungsprogramm Wirtschaft ist das Innovationsareal farm auf einer ehemaligen Industriebrache. Hier entsteht auf 70.000 Quadratmetern ein Quartier für Wohnen, Leben & Arbeiten. Die Industriebauten, u.a. mit einer denkmalgeschützen Shedhalle, beheimaten nicht nur etablierte Firmen, sondern vereinen Gründerzentrum, Makerspace, Eventflächen, Co-Working, Kunst & Kultur sowie Gastronomie und Nahversorgung unter einem Dach. Mit der Umsiedlung des Technologiezentrums Konstanz (TZK), das alle Angebote für Gründungsinteressierte, Gründende und Jungunternehmen ganzheitlich zusammenführt, in das offene, innovationsfreundliche Umfeld des Innovationsareals wird ein wichtiger Ausgangspunkt für ein regionales Gründer-Ökosystem geschaffen. Neugierig geworden? Kontakt unter Friedhelm Schaal Leiter der Wirtschaftsförderung der Stadt Konstanz Friedhelm.Schaal@konstanz.de Die vollständige Strategie mit allen Zielen und Maßnahmen unter www.handlungsprogramm-wirtschaft.de
Die Bodenseeregion ist ein dynamischer Wirtschaftsraum mit einer starken, wissensintensiven Industrie. Gleichzeitig ist die Region auch ein einzigartiger Natur- und Landschaftsraum, in dem ein weiteres Wachstum von Gewerbegebieten an Grenzen stößt.
Zukunftsfähige Gewerbegebiete für den Bodenseeraum Hochschulen und Stadt Konstanz im bodenseeweiten Dialog Wie lassen sich die Flächenbedarfe von Unternehmen möglichst nachhaltig umsetzen? Und: Welche Qualitäten müssen Gewerbegebiete angesichts der Digitalisierung und anderen Megatrends zukünftig bieten? Diesen Fragen ist ein Forschungsteam der HTWG Konstanz, der Hochschule für Technik Rapperswil sowie der Universität St.Gallen in den letzten zwei Jahren im intensiven Dialog mit Kommunen, Unternehmen und Verbänden nachgegangen. Das Projekt „Gewerbegebiete 4.0“ wurde von der Internationalen Bodensee-Hochschule gefördert. Anlässlich der Abschlussveranstaltung an der HTWG Konstanz zog das Forschungsteam Bilanz. Nicole Conrad, Projektleiterin und Expertin für nachhaltiges Bauen an der HTWG, ist sich sicher: „Gewerbegebiete der Zukunft müssen attraktive Arbeitsorte sein und einen positiven ökologischen Fußabdruck hinterlassen.“ Nachhaltiges Planen und Bauen, ein breites Infrastrukturangebot für Unternehmen und ihre Beschäftigten und ein aktives Gebietsmanagement seien dafür wichtige Bausteine.
Vom Kirchturmdenken zur regionalen Arbeitsteilung Damit sich der Bodenseeraum weiterhin als prosperierender Wirtschaftsstandort behaupten kann, müssen seine Regionen und Kommunen ein bedarfsgerechtes Portfolio an Gewerbeflächen anbieten, so Daniel Zwicker-Schwarm von der Universität St.Gallen. Das Spektrum reiche von klassischen Industrie- und Logistikstandorten bis hin zu nutzungsgemischten Quartieren mit „urbanen“ Qualitäten. Er ist überzeugt: „Kommunen und Regionen müssen intensiv zusammenarbeiten, um jenseits von lokalen Einzelinteressen diejenigen Flächen festzulegen, die eine optimale Infrastruktur bieten und möglichst geringe Umweltauswirkungen haben.“ Dabei gebe es im Bodenseeraum bereits
gute Beispiele für eine solche regionale Arbeitsteilung – etwa die Festlegung von regionalen Entwicklungsschwerpunkten im Kanton St.Gallen oder interkommunale Gewerbegebiete auf der nördlichen Seeseite.
Konstanz als Beispielgeber Die Stadt Konstanz war von Anfang an intensiv in das Projekt „Gewerbegebiete 4.0“ eingebunden. Die Stadt habe enorm vom Austausch mit dem Forschungsteam, aber auch mit Praktikern rund um den Bodensee profitiert, berichtet Wirtschaftsförderer Friedhelm Schaal. Dabei konnte die Bodenseemetropole auch eigene Best-Practice-Beispiele beisteuern: So hat das jüngst gemeinsam mit vielen lokalen Stakeholdern erarbeitet Handlungskonzept Wirtschaft durchaus Modellcharakter: „Wir haben uns ehrgeizige Qualitätsziele für die Gewerbeflächenentwicklung gesetzt“, sagt Schaal. So sollen künftig Dach- und Fassadenflächen für die Erzeugung erneuerbarer Energien genutzt werden und die Flächenreserven in bestehenden Gewerbegebieten durch gezieltes Management besser aktiviert werden. Auf einem Teil des Verkehrslandeplatzes wird in den nächsten Jahren ein neues Quartier für Wirtschaft und Innovation entstehen. Dafür haben Studierende der HTWG Konstanz das Projekt-Know-how bereits in erste konkrete Zukunftsvisionen übersetzt.
Wissensdatenbank geht online Das Forschungsteam hat Handlungsempfehlungen, Instrumente und viele gute Beispiele zukunftsfähiger Gewerbegebiete aus dem Bodenseeraum aufbereitet. Dieses gebündelte Wissen ist bequem unter www.gewerbegebiete-der-zukunft.info abrufbar. Konstanz | Standort D-A-CH-LI 89
Innovation braucht (digitale) Vernetzung Durch die fortschreitende Digitalisierung müssen Unternehmen heute schnell auf geänderte Anforderungen des Marktes reagieren, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. Dazu braucht es neue Ideen sowie einen kontinuierlichen Innovationsprozess. Aber wie bringt man mehr Innovation ins eigene Unternehmen? Wie gelingt es, interne Potentiale für neue Ideen auszuschöpfen und zu nutzen? Und wie kann man Technologien dabei einsetzen?
cyberLAGO wurde 2019 mit dem Silber-Label der European Cluster Excellence Initiative (ECEI) ausgezeichnet
cyberLAGO e.V. – digital competence network Blarerstraße 56 D-78462 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 5848190 info@cyberlago.net www.cyberlago.net www.hackandharvest.farm www.konstanz.farm
Seit Jahren setzt sich cyberLAGO, das größte länderübergreifende Netzwerk aus Digitalexperten am Bodensee, mit Fragen wie diesen auseinander und bietet regelmäßig Formate zur Unterstützung von Unternehmen der Bodenseeregion an. „Man sieht immer wieder, wie viel das Netzwerk für die Region bewegt“, so Friedhelm Schaal, Wirtschaftsförderer der Stadt Konstanz. „Die gesamte Bodenseeregion befindet sich derzeit in einer sehr starken Veränderung, bei der cyberLAGO nicht zuletzt beim Thema Digitalisierung, das die Wirtschaft und die gesamte Gesellschaft betrifft, eine wesentliche Rolle spielt.“
Hackathon als Chance für Unternehmen Neben der Stärkung der Digitalwirtschaft und der Begleitung des digitalen Wandels in der Region will das Netzwerk cyberLAGO, das Teil des Exzellenzprogramms „go cluster“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie und als eines der leistungsfähigsten Innovationscluster Deutschlands ausgezeichnet ist, vor allem eines: digitale Innovationen fördern. Mit dem HACK AND HARVEST Hackathon, der im Mai 2019 erstmals stattfand, hat cyberLAGO ein Format ins Leben gerufen, bei dem der Grundstein für Innovationen gelegt werden kann: „Hackathons sind Veranstaltungen, bei denen Ideen entwickelt werden und fleißig getüftelt wird, bei denen Konzepte und Prototypen gemeinsam erarbeitet werden“, so Tobias Fauth,
90 Standort D-A-CH-LI | cyberLAGO
Geschäftsführer des cyberLAGO e.V. Beim ersten HACK AND HARVEST Hackathon kamen rund 100 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammen, um unterschiedliche Ideen zu entwickeln und umzusetzen. „Je ein Drittel waren Professionals und Studenten, das letzte Drittel bestand größtenteils aus Gründern und Freelancern. Entstanden sind zahlreiche innovative Projekte, die auch nach Ende des Hackathons weitergeführt werden.“ Sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen konnten am Hackathon teilnehmen. Nach einem Workshop zur Ideenfindung wurden Ideen gepitcht, anschließend arbeitete jeder dort mit, wo er sich einbringen wollte. Das Besondere am HACK AND HARVEST: 16 renommierte Mentoren aus Wirtschaft und Wissenschaft – u. a. von Siemens, Lufthansa, Schmieder Kliniken, Stadt Konstanz, Seitenbau, Optimal Systems oder HTWG Konstanz – unterstützten die Projekte während der 28 Stunden. Ralf Walther, Gründer und Geschäftsführer der mindUp Web + Intelligence GmbH, war einer davon. Sein Fazit: „Der Hackathon ist ein optimales Format, um Leute, die etwas Neues machen wollen, mit denen zusammenzubringen, die ihnen dabei helfen können. Mich hat die Idee des Mentorings daher von Anfang an begeistert. Und die beiden Tage haben gezeigt, dass dieses Konzept funktioniert.“ Thomas Albicker, Head of Change Management der Lufthansa Group und
Das Veranstalterteam des cyberLAGO und „Unternehmer für Gründer“
Das Projektteam Zippr arbeitete an einer Social Media Plattform, die den Austausch von Interessensgruppen anregt
Die gesamte Bodenseeregion befindet sich derzeit in einer sehr starken Veränderung, bei der cyberLAGO nicht zuletzt beim Thema Digitalisierung, das die Wirtschaft und die gesamte Gesellschaft betrifft, eine wesentliche Rolle spielt ebenfalls Mentor beim HACK AND HARVEST, sieht den Erfolg des Hackathons aber nicht nur in der Vielzahl der spannenden Projekte und in der Unterstützung der Teilnehmer durch die Mentoren: „Ich glaube, dass die Mentoren von den Teilnehmern mindestens genauso viel gelernt haben wie andersherum.“ Dieses sogenannte Reverse Mentoring war ebenfalls Teil des Konzepts.
Ein Nukleus für Kreativität: die farm Konstanz Die Zusammenarbeit mit regionalen Partnern spielte beim HACK AND HARVEST eine wesentliche Rolle: „Insgesamt hatten wir 38 Partner mit an Bord, die uns auf ganz unterschiedliche Weise unterstützt haben,“ so cyberLAGO-Geschäftsführer Tobias Fauth. „Sie waren mit entscheidend für den Erfolg des HACK AND HARVEST Hackathon 2019.“ Eine besondere Rolle spielte zudem die neue Konstanzer Initiative „Unternehmer für Gründer“ (UfG), die den Hackathon gemeinsam mit cyberLAGO veranstaltete. In dieser Initiative haben sich Konstanzer Unternehmer zusammengeschlossen, um ihr Wissen, ihre Erfahrung und ihre Netzwerke jungen Unternehmern, Gründern und Start-ups zur Verfügung zu stellen. Rund 100 Teilnehmer waren beim HACK AND HARVEST Hackathon
Auch 2020 wird der HACK AND HARVEST Hackathon wieder stattfinden – und zwar erneut an dem Ort, der künftig den Nukleus für Innovation und Kreativität in der Stadt Konstanz bildet: das neue Innovationsareal farm in der Bücklestraße. „Das Konzept des HACK AND HARVEST passte wunderbar dazu, was die farm in Zukunft verkörpern will. Daher lag die Zusammenarbeit schon von Anfang an auf der Hand und gab uns die Möglichkeit, die farm das erste Mal richtig mit Leben zu füllen“, erklärt Moritz Meidert, der für die Projektentwicklung des neuen Areals verantwortlich ist. Die farm beherbergt nicht nur Firmenbüros, sondern ist gleichzeitig Veranstaltungslocation, Innovationslabor, Atelier und Proberaum. Ein bunt gemischtes Areal, auf dem Wirtschaften, Freizeit und Leben Hand in Hand gehen. Und ein Ort, wo Kreativität, Innovation und der Ideenaustausch an erster Stelle stehen, wo Menschen aus unterschiedlichen Branchen und Bereichen zusammenkommen, gemeinsam Ideen vorantreiben und Neues entstehen lassen. Nachdem im Jahr 2019 die ersten Mieter auf der farm eingezogen sind und Modernisierungsmaßnahmen in den zum Teil denkmalgeschützten Gebäuden auf Hochtouren laufen, steht für 2020 das erste volle Betriebsjahr an. Neben dem Technologiezentrum Konstanz, das ab Juli 2020 mit über 4.000 qm seinen neuen Standort auf der farm finden wird, ziehen zahlreiche größere und kleinere Unternehmen auf der farm ein. Noch sind einige Flächen verfügbar, die Nachfrage ist aber bereits groß. Unternehmen aus den Bereichen IT, Gesundheit, Kultur- und Eventmanagement, Coaching und Beratung, öffentliche Infrastruktur und Wirtschaftsförderung werden auf der farm zu Hause sein. Parallel schreitet die Entwicklung der zentralen Orte der farm fort: Die historische Shedhalle und der Innenhof mit seinem alten Baumbestand werden die wichtigen Aufenthalts- und Lebensbereiche sein, welche die farm besonders machen. Zum Jahresbeginn 2020 geht der Pop-up Space „Treibhaus“ in seine finale Phase, eventuell werden im Laufe des Jahres weitere Pop-up Flächen zur Verfügung stehen. Weitere Events sind bereits in Planung und werden jeweils über www.konstanz.farm angekündigt.
cyberLAGO | Standort D-A-CH-LI 91
Von der Blarerstraße in die Bücklestraße: Mitte 2020 erfolgt der Umzug des TZK, das im Gebäude rechts in die Stockwerke EG und 1. OG einziehen wird
2020 kommt der neue Standort Technologiezentrum Konstanz
Im Oktober 2019 wurde die letzte Hürde genommen: Der Gemeinderat der Stadt Konstanz hat den Umzug des Technologiezentrums Konstanz (TZK) auf das neu entstehende Konstanzer Innovationsareal „farm“ in der Bücklestraße beschlossen.
Technologiezentrum Konstanz e.V. Blarerstraße 56 D-78462 Konstanz www.tz-konstanz.de Stefan Stieglat Geschäftsführer / CEO Tel. +49 (0) 7531 20050 tzk@tz-konstanz.de
Geplant ist, dass das TZK ab Sommer 2020 rund 4.200 Quadratmeter Büro-, Labor- und Werkstattfläche in zwei Bestandsgebäuden bezieht. Der bedarfsgerechte Um- und Ausbau der Flächen für die Bedürfnisse des TZK soll bis dahin abgeschlossen sein. Eigentümer der Flächen ist ein Tochterunternehmen der Vorarlberger i+R-Gruppe, die das gesamte rund 70.000 Quadratmeter große ehemalige Siemensareal Ende 2016 erworben hat. Für das seit 1985 bestehende Technologiezentrum Konstanz wird der Umzug ein richtiger Neustart: Die Flächen werden künftig in einem Quartier aus Wohnen, Arbeiten, Kultur und Gastronomie angesiedelt sein, wo die Wege kurz sind und der Austausch zwischen Start-ups und etablierten Unternehmen unmittelbar möglich ist. Das TZK soll künftig auch inhaltlich neue Akzente setzen. Möglich macht dies die Etablierung eines Gründerservicebüros samt der neu geschaffenen Position eines Gründungsmanagers bzw. -managerin. Das Büro soll zentrale Anlaufstelle für alle Gründenden werden, eine digitale Plattform initiieren und die Koordination der diversen Ansprechpartner, Angebote und Termine wahrnehmen. Auch organisatorisch wird es eine Veränderung geben: Das Vermietgeschäft an die Jungunternehmen läuft künftig direkt über einen Regiebetrieb, der an die städtische Wirtschaftsförderung angegliedert wird. Der bisher dafür zuständige TZK e.V. wird sich ganz auf
92 Standort D-A-CH-LI | Technologiezentrum Konstanz
seinen inhaltlichen Auftrag konzentrieren: Bildung und Wissensvermittlung für Gründerinnen, Gründer und Jungunternehmen. Das Technologiezentrum Konstanz ist eine Erfolgsgeschichte. Als eine der ersten Einrichtungen dieser Art in Deutschland hat es bislang über 220 junge Unternehmen mit Technologiefokus oder einem wissensintensiven Schwerpunkt unterstützt. „Wichtig ist uns eine Alleinstellung, ein innovativer Aspekt bei den jungen Firmen, die wir aufnehmen. Auch ein gewisses Wachstumspotential sollte erkennbar sein, denn durch die Firmen im TZK entstehen die Arbeitsplätze von morgen“, sagt Stefan Stieglat, TZK-Geschäftsführer seit 2008. Das TZK ist ein Inkubatormodell, fördert Jungunternehmen also in der Startphase ihrer Existenz. Unter den rund 180 Ehemaligen, die ihre Startphase im TZK hinter sich gelassen haben, sind viele kleine und mittlere Unternehmen entstanden, die den Wirtschaftsstandort Konstanz heute bereichern. Insgesamt beschäftigen diese Unternehmen rund 1.000 Arbeitskräfte in der Region. Das TZK fungiert bisher schon als Wissensvermittler im Bereich Gründung und Unternehmertum – so erhalten Gründungsinteressierte und junge Unternehmen seit zehn Jahren kompaktes Know-how bei der Vortragsreihe IMPULSE. Gemeinsam mit dem Gründerservicebüro soll dieser Bereich mit weiteren Vernetzungs- und Gründungsmotivationsangeboten künftig ausgebaut werden.
Die Firmen im Technologiezentrum Konstanz
3DRACE-log GmbH Lars Zander Tel. +49 (0) 7531 1272323 www.3drace-log.live Bamberger Wellness GmbH Simon Bamberger Tel. +49 (0) 9073 9968000 www.bellabambi.de cyberLAGO e.V. – Geschäftsstelle Tobias Fauth Tel. +49 (0) 7531 5848190 www.cyberlago.net DearEmployee GmbH Daniel Fodor Tel. +49 (0) 170 9354775 www.dearemployee.de Figueroa-Dreher – Raíces – Kultursoziologie und Qualitative Methoden der Sozialforschung PD Dr. Silvana K. Figueroa-Dreher Tel. +49 (0) 179 9056996 fLUMINA GmbH Mauritius Geiger Tel. +49 (0) 7531 1229806 www.flumen.software GADE GmbH Gesellschaft für angewandten Datenschutz in Europa Caroline Schwarz Tel. +49 (0) 7531 3698659 www.gade-eu.com Hertrich, Julia – Kommunikationsdesign Julia Hertrich Tel. +49 (0) 7531 694250 www.juliahertrich.com i-CRS Nikil Abraham, Christoph Hoser, Diya Anna Abraham Tel. +49 (0) 176 37321555 www.aase-germany.de IFN Ingenieurbüro für Nachrichtentechnik Helmut Brandl Tel. +49 (0) 7531 91250 www.ifn-brandl.de
Innovationswerkstatt Konstanz e.V. Wolfgang Villing www.innovationswerkstatt.org Kuberczyk Architektur Christian Kuberczyk Tel. +49 (0) 7531 5848234 www.kuberczyk.de Kultimativ GmbH / Knödelkult Felix Pfeffer, Janine Trappe Tel. +49 (0) 7531 1229480 www.knoedelkult.de Lunovon GmbH Hannes Deuser www.lunovon.de Mailytica GmbH Lorenz Bernauer, Patrick Bernauer Tel. +49 (0) 7531 1229471 www.mailytica.com matchdigital Management GmbH Hannes Matt Tel. +49 (0) 7531 945369-0 www.matchdigital.de MEDIPA Engineering GmbH Maik Lamprecht Tel. +49 (0) 176 47774988 www.medipa.engineering myPOLS Biotec GmbH Dr. Ramon Kranaster Tel. +49 (0) 7531 1229650-0 www.mypols.de pandoo GmbH / Lake Solution GmbH Sebastian Breyer, Salvatore Decker Tel. +49 (0) 7531 69190-11 Tel. +49 (0) 7531 69190-12 www.gopandoo.de www.lake-solution.de Pollinature GmbH Christian Hauptmann Tel. +49 (0) 7531 5848312 www.pollinature.net POLYTALON / Bajerke Flaig Ruf GbR Marcel Bajerke Tel. +49 (0) 176 21026859 www.polytalon.com
PS: Institut für praxisnahe Sozialforschung gGmbH Dr. Diana Schmidt-Pfister Tel. +49 (0) 7531 6914525 www.ps-institut.org RedFox InfoSec GmbH Benjamin Greis, Frederic Schier Tel. +49 (0) 7531 2097167 www.redfox-infosec.de sklls GmbH Marina Eckert, Heinrich Geywitz, Verena Hauser Telefon: +49 (0) 7531 1226320 www.sklls.de S.N.E. UG (haftungsbeschränkt) Philipp Kessler Tel. +49 (0) 7531 9181194 www.startup-netzwerk-bodensee.com tp bildungsmedien Thomas Pilger Tel. +49 (0) 7531 3632434 www.tp-bildungsmedien.de Unisphere GmbH Michael Anger, Christoph Schlettig Tel. +49 (0) 178 3308093 www.unisphere.de Vhite Rabbit GbR Jonathan Hale, Florian Isikci Tel. +49 (0) 1577 9241429 www.vhiterabbit.com Walter, Marco – Nachhaltige Beratung Marco Walter Tel. +49 (0) 7531 282570 www.velofant.de, www.ecocamping.de werte+mehr Sven Geelhaar Dr. Sven Geelhaar Tel. +49 (0) 7531 9162620 www.unternehmenskulturwandel.de Zwisler Laboratorium GmbH Dr. Walter Zwisler Tel. +49 (0) 7531 991100 www.zwisler-laboratorium.com Stand 11/2019 Technologiezentrum Konstanz | Standort D-A-CH-LI 93
Breite Nutzung der Solarenergie Um einen starken Schub für die solare Energiewende zu bewirken, engagieren sich SolarLAGO und seine Partner auf verschiedenen Ebenen für eine verstärkte Nutzung der Photovoltaik und angrenzender Technologien wie Smart Grids, Speicher und solargestützte Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologie. Photovoltaik
SolarLAGO Konstanz c/o ISC Konstanz e.V. Ansprechpartner: Dr. Kristian Peter Rudolf-Diesel-Str. 15 D-78467 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 3618365 www.solarlago.de solarlago@online.de
94 Standort D-A-CH-LI | SolarLAGO
Über die Solaroffensive des Landes Baden-Württemberg entstanden Anfang 2019 landesweit zwölf regionale Netzwerke, die den Photovoltaikausbau in ganz Baden-Württemberg vorantreiben sollen. Eines dieser geförderten Netzwerke konnte im Raum Hochrhein-Bodensee unter der gemeinsamen Leitung der Energieagenturen Südwest und Kreis Konstanz mit Unterstützung von SolarLAGO etabliert werden. In unserer Region sind derzeit vom gesamten Dachflächenpotenzial lediglich zwischen 15% und 25% ausgeschöpft. Um hier zu höheren Werten zu gelangen, werden im Landkreis Konstanz folgende Schwerpunkte verfolgt: Veranstaltungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Unternehmensbesuche Entwicklung und Durchführung von PV-Potenzial-Checks bei Privatpersonen, Kommunen und Unternehmen vor Ort Erarbeitung von Schulungen für Architekten und Energieberater zur Anwendung dieser PV-Potenzial-Checks Veranstaltungen zu PV in Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) Erstellung einer beispielhaften Vorgehensweise für PV in WEG
Zur Vorstellung des Netzwerkes fand im März 2019 unter der Leitung der Energieagentur eine Informationsveranstaltung zum Thema „Photovoltaik für Unternehmen“ statt. Die Veranstaltung gab Unternehmen die Möglichkeit, sich über das Potenzial der betrieblichen Effizienzsteigerung und den Ausbau von regenerativen Energieträgern zu informieren. Auch auf der ersten Konstanzer Klimakonferenz wurde eine Sofortmaßnahmestrategie entwickelt, um der Konstanzer Bürgerschaft und Unternehmen die verstärkte Nutzung der Photovoltaik nahezubringen. Für letztere fand Ende September 2019 eine weitere Veranstaltung in Kooperation mit solarcomplex statt. Weiterführende Links: www.energieagentur-kreis-konstanz.de/ solaroffensive/ www.solarlago.de/bildung-und-wissen/ photovoltaik-fuer-unternehmen/ www.konstanzer-klimakonferenz.de/ massnahmen-kommentieren/energie/ www.solarlago.de/bildung-und-wissen/ pv-infotour-fuer-gewerbe-2019/
Neue PV-Anlage auf dem Dach der Entsorgungsbetriebe Konstanz
Solarenergie ist auch hier in Deutschland mittlerweile die mit am günstigsten herstellbare elektrische Energiequelle geworden - nur muss man sie auch dann nutzen, wenn die Sonne scheint. Für den weiteren Ausbau der Photovoltaik sind deshalb Speicher und Smart Grids (intelligente Netze), welche die Verbraucher nach dem Stromangebot steuern, wichtige Technologien. Um diese zu erforschen und zur Anwendung zu entwickeln, sind die SolarLAGO-Partner ISC, HTWG und Universität Konstanz in dem großen vom Bund geförderten großflächigen Schaufenster C/sells im „Solarbogen Süddeutschland“ vertreten: www.csells.net/de/.
SolarLAGO initiiert Wasserstoffregion Bodensee Die Städte Konstanz und Friedrichshafen haben sich nach zwei durch die Clusteragentur Baden-Württemberg moderierten Strategieworkshops gemeinsam mit zehn im Bereich Wasserstofftechnologie aktiven Akteuren aus der Bodenseeregion darauf verständigt, im Bereich der Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologie zukünftig strategisch zusammenzuarbeiten.
Unsere Region bringt die besten Voraussetzungen für den Aufbau einer Wasserstoff-Wertschöpfungskette mit.
Das Konsortium, das ca. 20.000 Arbeitsplätze am See repräsentiert, hat Ende 2019 einen Antrag für das Programm „HyExperts“ beim Bundesministerium für Verkehr- und digitale Infrastruktur eingereicht. Die Bodenseeregion bewirbt sich mit dem Projekt „HySEE“ (Hydrogen for Sector integration and Enabling the Energy transition) darum, eine von fünf Modellregionen für Wasserstoff in Deutschland zu werden. „Unsere Region bringt die besten Voraussetzungen für den Aufbau einer Wasserstoff-Wertschöpfungskette mit“, sind die Oberbürgermeister Andreas Brand, Friedrichshafen, und Uli Burchardt, Konstanz, überzeugt. „Hier wurde und wird Mobilitätsgeschichte geschrieben, vor hundert Jahren, heute und in Zukunft.“ Friedrichshafen und Konstanz liegen mit gemeinsam etwa 147.000 Einwohnern zentral in der Vier-Länder-Region Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz. Die Region zeichnet sich durch international agierende Unternehmen und Einrichtungen, innovative Technik und zukunftsweisende Technologien aus. Rund um
den Bodensee kann Wasserstoff in ganz unterschiedlichen Anwendungsbereichen genutzt werden, sind sich die Projektpartner sicher. An dem Projekt „HySEE“ beteiligt sind neben Friedrichshafen und Konstanz die SolarLAGO-Partner ISC Konstanz, HTWG Konstanz, Stadtwerke Konstanz und Entsorgungsbetriebe Konstanz und vom nördlichen Bodenseeufer Rolls-Royce Power Systems, IWT Institut für Weiterbildung, Wissens- und Technologietransfer, Airbus Defence and Space, Diehl Aerospace, Liebherr-Aerospace Lindenberg, Sauerstoffwerk Friedrichshafen, Stadtwerke am See und ZF Friedrichshafen. Die industriellen und kommunalen Projektpartner sorgen zu Wasser, zu Land und in der Luft für Mobilität, für die sich die Nutzung von Wasserstoff eignet: Im Straßenverkehr, im öffentlichen Nahund Fernverkehr, in der Schifffahrt sowie in der Luftfahrt ab dem „Bodensee-Airport“ oder sogar in der Raumfahrt kann Wasserstoff eingesetzt werden. Eine Verwendung durch die Energieversorger ist ebenfalls denkbar. Die Hochschulen und Forschungsinstitute der Region haben zudem ein großes Interesse an einer wissenschaftlichen Begleitung der technologischen und wirtschaftlichen Auseinandersetzung mit Wasserstoff. „Das Engagement der Partner für den Ausbau einer Wasserstoff-Infrastruktur zeugt von vorausschauendem Denken. Das Potential von Wasserstoff, seine Erzeugung, Speicherung, Verteilung und Nutzung wurde durch die Partner erkannt – denn Wasserstofftechnologien sind ein wichtiger Baustein für Klimaneutralität und Klimaschutz.
Das Engagement der Partner für den Ausbau einer Wasserstoff-Infrastruktur zeugt von vorausschauendem Denken. Mit Wasserstoff sind Klima und Mobilität nicht im Widerspruch, sondern im Einklang“, betont Oberbürgermeister Burchardt. Die Entscheidung über eine Förderung wird Anfang 2020 erwartet. Auch unabhängig von der Förderung haben sich die Partner auf eine enge künftige Zusammenarbeit bei den Themen Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie und dem Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur verständigt. So ist für Konstanz die Studie „ÖPNV H2 Konstanz“ von den SolarLAGO-Partnern ISC, HTWG und Stadtwerke Konstanz durchgeführt worden. Die daraus resultierenden Maßnahmen für Busse und Wasserbusse werden als nächstes in Angriff genommen.
©Fotolia/danielschoenen
Smart Grids und Speicher
SolarLAGO | Standort D-A-CH-LI 95
Foto: Trenzyme GmbH
Innovative Projekte und neue Gesundheitstechnologien rund um den See
Die innovativen Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Labore und Kliniken im BioLAGO-Netzwerk sorgen für eine gute Gesundheitsversorgung und zukunftsweisende Technologien in der Region
BioLAGO e.V. the health network Byk-Gulden-Str. 2 D-78467 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 9215250 info@biolago.org www.biolago.org
BioLAGO e.V. wird von der Stadt Konstanz und dem Landkreis Konstanz gefördert.
96 Standort D-A-CH-LI | BioLAGO e.V.
Das Netzwerk BioLAGO konzentriert sich auf die Gesundheitswirtschaft, die zu den wichtigsten Branchen am Bodensee zählt. BioLAGO repräsentiert 120 Mitglieder aus den High-Tech Branchen Pharma, Medizintechnik, Diagnostik, Life Science sowie Kliniken und Labore, die gemeinsam rund 25.000 hochqualifizierte Arbeitsplätze in Krankenhäusern, Laboren und regionalen Gesundheitsunternehmen stellen. BioLAGO vertritt in erster Linie kleine und mittlere Gesundheitsunternehmen am Bodensee und unterstützt diese aktiv durch ein breites Leistungsangebot wie branchenspezifische Fortbildungen, Fachkräfteinitiativen, Wissens- und Technologietransfer, Beratung und Marketing. Dadurch werden innovative Unternehmen vor Ort und so die regionale Wirtschaft gestärkt. „Als kleines Biotech-Unternehmen sind wir bereits seit vielen Jahren Mitglied bei BioLAGO. Das Netzwerk unterstützt unsere Öffentlichkeitsarbeit und bietet uns einen direkten Kontakt zu wichtigen Partnern aus Forschung und Industrie“, erklärt Dr. Reinhold Horlacher, Geschäftsführer der Konstanzer Trenzyme GmbH. Aber auch große Leuchtturm-Unternehmen wie Takeda und Forschungseinrichtungen wie die Universität Konstanz engagieren sich im BioLAGO e.V. und bringen ihre Expertise ein. BioLAGO ist eine wichtige Kooperationsplattform für Wissenschaft und Industrie, durch die in der Stadt und im Landkreis Konstanz neue Technologien hervorgebracht und hochqualifizierte Arbeitsplätze gesichert bzw. geschaffen werden. Ein Grundpfeiler des Vereins sind innovative Gesundheitsprojekte. Dabei erarbeitet BioLAGO Lösungsansätze für wichtige Zukunftsthemen der Region. Das durch den Interreg Kleinprojektefonds geförderte Projekt „Zukunftsforum Telemedizin“ z.B. diskutiert gemeinsam mit Bürgern, Ärzten und Krankenkassen neue Wege der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum durch digitale Prozesse. Im BioLAGO-Erfolgsprojekt DiagNET arbeiten Unternehmen, For-
schungseinrichtungen und Kliniken, z.B. der Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz GLKN, gemeinsam an neuen Diagnoseverfahren, z.B. Schnelltests zur Erkennung gefährlicher Krankenhauskeime. Davon profitieren die BürgerInnen in der Region, gleichzeitig wird dadurch aber auch die regionale Wertschöpfung gesteigert. DiagNET wurde durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Programm Interreg V gefördert. Das BioLAGO-Projekt „Healthy Tourist“ (gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg im Programm „Kapitalisierung translationaler Kooperation für KMU“) unterstützt aktiv den Gesundheitstourismus, der ein wachsender Trend mit großem Wirtschaftspotential in der Region ist. In Kooperation mit der Marketing und Tourismus Konstanz GmbH sowie regionalen Kliniken und Laboren werden neue Hightech-Verfahren erarbeitet, mit denen Urlauber einen exklusiven Überblick über ihren individuellen Gesundheitsstatus (z.B. persönlicher Fettstoffwechsel oder Aktivitäten des Immunsystems) erhalten. Dies verschafft dem Gesundheitstourismus am Bodensee einen wichtigen Standortvorteil. „Durch innovative Projekte und gezielte Angebote an die Unternehmen vor Ort leistet BioLAGO einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts und trägt zudem zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in der Region bei. Wir bedanken uns bei der Stadt und dem Landkreis Konstanz, die uns von Anfang an gefördert haben und damit Zukunftstechnologien am Bodensee aktiv vorantreiben“, sagt Ehrenvorsitzender Prof. Klaus P. Schäfer.
FACTS & FIGURES DER STADT KONSTANZ Der jährlich im Juni stattfindende grenzüberschreitende Flohmarkt bietet rund 80.000 Besuchern 24 Stunden lang auf 9 km Weglänge mehr als 1.100 Stände.
Konstanz hat die weltweit erste Kunstgrenze, die die Landesgrenze zwischen Deutschland und der Schweiz markiert.
Mit rund 2.117 Sonnenstunden war Konstanz 2018 eine der sonnigsten Städte in Deutschland.
Der jährlich stattfindende Weihnachtsmarkt am See mit bis zu 450.000 Besuchern gehört zu den Top 10-Weihnachtsmärkten deutschlandweit.
Konstanz bietet die längste öffentliche Seepromenade in der Vierländerregion Bodensee.
Mit der alten Rheinbrücke markiert Konstanz den Kilometer 0 der Kilometrierung des Rheins.
Foto: Achim Mende
Das Technologiezentrum Konstanz war eines der ersten Zentren für Gründer in Deutschland. Aus den von ihm unterstützten Firmen sind bislang über 1.000 Arbeitsplätze hervorgegangen.
In der Stadt Konstanz gab es 2017 über 4.400 Betriebe, davon haben 10 Firmen mehr als 250 Mitarbeiter. Über 3.900 Betriebe beschäftigen maximal 9 Mitarbeiter.
Die jährliche Anzahl an Gästeankünften in Konstanz (430.000) übersteigt die Einwohnerzahl um mehr als das Fünffache.
Facts & Figures der Stadt Konstanz unter www.konstanz.de > Leben in Konstanz > Konstanz in Zahlen
Konstanz wird mobil
Die Stadtwerke Konstanz stellen Räder zur Verfügung
Mit dem konrad schnell und flexibel durch die Stadt – ein Angebot für Konstanzer Bürger und Touristen
Fahrrad-Mietsystem: konrad + TINK Die Stadt Konstanz gehört zu den Städten mit dem höchsten Radverkehrsanteil in Deutschland. Die Wege in Konstanz sind kurz und der Verkehr und die Parkmöglichkeiten vor allem an den Wochenenden überlastet – da bietet sich das Fahrrad als Alternative an.
Für Konstanzer Bürger und Besucher von außerhalb bietet Konstanz einen besonderen Service: Mit dem Fahrrad-Mietsystem Konrad und TINK werden 150 konräder und 26 TINK-Transporträder zur Verfügung gestellt. Verteilt auf 13 Stationen im gesamten Stadtgebiet sind die Räder 24 Stunden an 7 Tagen die Woche verfügbar.
Stadtwerke Konstanz GmbH Max-Stromeyer-St. 21-29 D-78467 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 803 4000 Fax: +49 (0) 7531 803 4029 konrad@fahrradspezialitaeten.com stadtwerke-konstanz.de/ mobilitaet/rad-mietsystem Alle Infos zum Thema: www.konrad-konstanz.de
Über die App „Mein Konstanz“, die viele nützliche Funktionen vereint, können die Räder jederzeit gebucht werden – ein Blick auf die Karte verrät dabei, an welchen Stationen zu diesem Zeitpunkt Räder verfügbar sind. Mit dem Rad fährt man an jedem Stau vorbei – und das umweltfreundlich und flexibel. Die Fahrräder sind für viele Zwecke nutzbar: Mit dem konrad zur Arbeit, dem Transportrad auf Einkaufstour oder zum Picknick ins Grüne. Pro halbe Stunde kostet das Ausleihen einen Euro bis maximal neun Euro für 24 Stunden. Die Stammkunden der Stadtwerke erhalten die erste halbe Stunde jeder Fahrt kostenfrei. Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Norbert Reuter fasst die
98 Standort D-A-CH-LI | Stadtwerke Konstanz
Vorteile zusammen: „Mit konrad ergänzen wir den Öffentlichen Nahverkehr und vernetzen dort, wo gerade kein Roter Arnold fährt. Mit dem Stadtbus, dem Transportrad-Mietsystem TINK und den konrädern ergibt sich ein noch dichteres Netz, welches für Nutzer sehr attraktiv ist.” Und es gibt einen angenehmen Nebeneffekt: Das Radfahren hält fit und gesund. Da konrad und TINK sehr gut angenommen werden, gibt es bereits Pläne zur Erweiterung. 44 zusätzliche TINK-Transporträder sollen hinzukommen, ein Förderantrag befindet sich gerade in der Erstellung. in Zahlen:
Konrad und TINK 2018
(15.5.–31.12)
2019
(1.1.–31.10)
Angemeldete Nutzer Ausleihvorgänge Konrad Ausleihvorgänge TINK
4.914 8.667 2.750
7.865 12.295 4.899
Ausleihvorgänge gesamt Ausleihen gesamt in Stunden
11.417
17.194
33.453
23.914
(1.8.–31.12-18)
Elektromobilität wird grenzenlos
Stadtwerke Konstanz bauen Stromladenetz in Konstanz weiter aus
Zum Laden an der Station benötigt man nur eine Ladekarte
Auch längere Strecken fahren, ohne eine umfangreiche Planung der Route entlang der Ladestationen: So sieht entspanntes Reisen aus. Hierfür braucht es ein gut ausgebautes Stromladenetz. Die Stadtwerke Konstanz haben zuletzt beim TÜV in der Max-Stromeyer-Straße 47 gemeinsam mit dem Landkreis sowie am Casino in der Seestraße eine Standsäule in Betrieb genommen.
Damit ist es möglich, an insgesamt acht Standorten in der Stadt Ökostrom von den Stadtwerken zu tanken, der mit dem Grüner Strom-Label (GSL) zertifiziert ist. Die Ladestationen sind Bestandteil des bundesweiten Angebots ladenetz.de. Die mühsame Planung der Reiseroute im Vorfeld wird dadurch überflüssig. Wer weite Strecken zurücklegt, kann mit der Ladekarte der Stadtwerke dank der Kooperation mit dem Verbund deutschlandweit das Elektrofahrzeug aufladen. Aktuell stehen über 3.800 Ladepunkte zur Verfügung, mit Buchung der Roaming-Option lässt sich die Anzahl sogar deutlich erhöhen. Die Anzahl der Roaming-Partner wird massiv ausgebaut, es wird eine Netzabdeckung von 90 Prozent angestrebt. Wer in Konstanz unterwegs ist benötigt zum Laden an den Stationen der Stadtwerke die Ladekarte, die über die Webseite der Stadtwerke Konstanz beantragt werden kann, oder die Ladekarte eines ladenetz-Partners. Aber auch ohne Ladekarte kann man sein Fahrzeug spontan laden: Dies funktioniert mit der Web-App „ladepay“, die einen schnellen und komfortablen Zugang zu den Ladesäulen bietet und mit jedem internetfähigen mobilen Endgerät über den Browser geöffnet werden kann. Man scannt einfach den QR-Code an der
Ladesäule und gelangt direkt zu ladepay. Die Bezahlung erfolgt über PayPal.
Die Ladestation für zuhause oder im Betrieb Das Laden zuhause ist auch kein Problem mehr: Mit dem neuen Rundum-Sorglos-Paket der Stadtwerke Konstanz können sich Besitzer von Elektrofahrzeugen ihre Ladeinfrastruktur direkt in die eigenen vier Wände holen. Die Stadtwerke begleiten ihre Kunden dabei Schritt für Schritt auf dem Weg zur eigenen, qualitativ hochwertigen Wandladestation. Auch Firmen und Gewerbebetriebe können dieses Angebot in Anspruch nehmen. Nach einer umfassenden Beratung bei der Auswahl der passenden Ladestation sowie eines VorOrt-Checks übernehmen die exklusiven Fachpartner aus Konstanz die Anpassung der Elektroinstallation auf die jeweiligen Bedürfnisse und die professionelle Montage sowie Inbetriebnahme der Ladestation. In einem ersten Schritt kann man auf der Website der Stadtwerke schnell und bequem eine Checkliste ausfüllen, die den Beratern dabei hilft, die passende Lösung zu finden: www.stadtwerke-konstanz.de/homecharge
Stadtwerke Konstanz GmbH Max-Stromeyer-St. 21-29 D-78467 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 803 4000 Fax: +49 (0) 7531 803 4029 energieberatung@ stadtwerke-konstanz.de www.stadtwerke-konstanz.de Alle Infos zum Thema: www.stadtwerke-konstanz.de/ elektromobilitaet
Stadtwerke Konstanz | Standort D-A-CH-LI 99
Moderne Architektur, perfekte Infrastruktur
Pinto residences und Pinto offices
Am Businesspark Konstanz im Herzen des Stadtteils Petershausen wird mit Pinto offices und Pinto residences neue BĂźro- und Wohnbebauung in bester Lage entstehen. Geplant ist ein Baubeginn Anfang 2021.
100 Menschen & Innovationen | Pinto residences und Pinto offices
An welche Interessenten richten sich die Angebote? Bei Pinto residences handelt es sich sowohl um Eigentums- als auch um Mietwohnungen. Entstehen werden Wohnungen mit 1 bis zu 5 Zimmern, teilweise im geförderten Wohnungsbau. Bei Pinto offices entstehen hochwertige Büros und Managed Apartments – ein Angebot für Unternehmen, die möblierte Apartments für verschiedene Zeiträume anmieten möchten. Pinto verspricht ein intelligentes Raumkonzept. Was steckt hinter der Idee? Die Wohnungen der Pinto residences sind flächenoptimiert, das heißt, auf einer kleinen Fläche entsteht mittels gut durchdachter Grundrisse, vorgefertigter Einbauküchen und -schränken ein maximaler Nutzen. Bei den zukünftigen Büros von Pinto offices gilt: Unternehmen haben die Möglichkeit einer freien Flächenplanung rund um einen zentralen Erschließungskern.
Pinto residences und Pinto offices Max-Stromeyer-Straße 116 D-78467 Konstanz anfrage@pinto-konstanz.de www.pinto-konstanz.de
Pinto residences und Pinto offices | Menschen & Innovationen 101
Wer bist du?
Spezialistin für die Entwicklung von Positionierungen und Wordings: Petra Reinmöller
Und: Was macht dich relevant? Das sind wohl die drängendsten Fragen, wenn es um Kommunikation geht. Ein deutliches Selbstbild und eine gute Einfühlung ins Gegenüber sind heute die Erfolgsfaktoren von Informationsarbeit.
Kommunikation braucht Selbstreflexion
PR2 Petra Reinmöller Kommunikation GmbH Turmstraße 10 D-78467 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 3693710 p.reinmoeller@pr2.de
Das Kommunikationsumfeld verändert sich. Das offiziell mitgeteilte Wort steht mehr und mehr auf dem Prüfstand – sofern es überhaupt gehört wird. Die Organisationen sehen sich einer vorsichtigen und oft misstrauischen Öffentlichkeit gegenüber. Dabei ist doch eigentlich Vertrauen die Grundlage gelingender Kommunikation, oder? Es ist die Kehrseite der zunehmend professionalisierten und gelenkten Kommunikation in Wirtschaft und Politik, dass die Menschen schneller versteckte Interessen wittern als noch vor Jahren und … häufig einfach abschalten. Für die Kommunikatoren ein echtes Problem. In dieser Situation brauchen Unternehmen Klarheit über Botschaften, die an Bedürfnisse und Wünsche ihrer Zielgruppe anknüpfen. Doch wie kommt man dazu? Hierzu empfehle ich, verschiedene Fragen systematisch zu bearbeiten. Es beginnt mit „Wer bin ich?“ (bzw. mein Unternehmen) und „Wofür stehe ich?“
zur Abklärung von Angebot, Haltung und Werten. Und dann folgt die wohl wichtigste Frage „Wie werde ich gesehen und welche Aspekte machen mein Angebot für die Zielgruppe eigentlich interessant?“ Diese letzte Frage betrifft die über Wohl und Wehe entscheidende Außensicht. Und dieser Perspektivwechsel ist gar nicht so leicht … Denn: Worin liegt eigentlich für die Kunden der Wert meines Unternehmens? In der Zahl meiner Mitarbeiter oder in meinem herausragenden Service? Aus meiner Sicht fällt vielleicht eher die Mitarbeiterzahl ins Gewicht. Dem Kunden ist sie egal, er schätzt vor allem den verlässlichen, lückenlosen Service. Hat man die Vorzüge und Schwächen aus Kundensicht zusammengetragen, ist es ein Leichtes, sie stimmig mit dem Selbstbild zu verknüpfen und daraus ein Botschaftengefüge zu entwickeln, das das Gegenüber wirklich abholt und zugleich allen Aspekten des Angebots gerecht wird. Petra Reinmöller
In Kürze Das Angebot von PR2 Petra Reinmöller Kommunikation umfasst Beratung und Kommunikationsplanung, Pressearbeit und Social Media-Marketing. Die Entwicklung von Positionierungen und Wordings gehört seit vielen Jahren zum Portfolio. Im Prozess mit dem Auftraggeber wird dessen Selbstbild, Wertesystem und Angebot mit der Wahrnehmung und Interessenslage der Zielgruppe(n) abgeglichen. Ergebnis sind eine tragfähige Positionierung und Botschaften, die konsequent an die Bedürfnislage der Zielgruppe anknüpfen.
102 Menschen & Innovationen | PR2 Petra Reinmöller Kommunikation GmbH
FÜR IHRE GÜTER ÜBERWINDEN WIR GRENZEN. Ihr Partner für Transport-, Logistik- und Verzollungsdienstleistungen mit Standorten in Wil (CH), Schwarzenbach (CH), Schaffhausen (CH) und Konstanz (DE): > 330 Mitarbeitende > 130 Lastwagen > 60‘000 m2 Lagerfläche > 88‘000 Palettenplätze
www.holenstein-transport.ch
KONSTANZ Holenstein GmbH Max-Stromeyer-Strasse 31 D -78467 Konstanz Telefon +49 7531 89284-0 info@holenstein.de
WIL
SCHWARZENBACH
Holenstein AG Transporte/Logistik Wilerstrasse 214, Stelz CH-9500 Wil Telefon +41 71 929 55 88 info@holenstein-transport.ch
Holenstein AG Transporte / Logistik Wilerstrasse 35c CH-9536 Schwarzenbach Telefon +41 71 929 50 80 logistik@holenstein-transport.ch
SCHAFFHAUSEN Holenstein AG Transporte / Logistik Ernst Homberger Strasse 5 CH-8207 Schaffhausen Telefon +41 52 644 80 00 schaffhausen@holenstein-transport.ch
Singen überrascht Singen Hohgarten 2 D-78224 Singen www.singen.de Oliver Rahn Wirtschaftsförderung der Stadt Singen Tel. +49 (0) 7731 85 106 wirtschaftsfoerderung@ singen.de
Die Stadt Singen spielt im Konzert der Städte rund um den Bodensee seit jeher die Rolle der „sympathischen frechen Göre“, einer jungen Stadt, die nicht auf ein historisches Erbe, eine gewachsene Altstadt oder eine idyllische Seepromenade verweisen kann. Gleichwohl schafft es Singen immer wieder, sich dynamisch weiterzuentwickeln. Alles geht in Singen etwas schneller als anderswo.
Einer der spannendsten Veränderungsprozesse der letzten Jahrzehnte vollzieht sich gerade in der Innenstadt. Das neue Einkaufszentrum CANO entsteht bis Herbst 2020 am Bahnhof, wo auch der Bahnhofsvorplatz mit Busbahnhof neugestaltet wird. Teile der Fußgängerzone erhalten einen neuen Belag und an mehreren Stellen der Stadt werden gerade größere Wohnquartiere entwickelt und gebaut. Und das Beste: Singen ist auf die Zielgerade eingebogen. Im Laufe
Einkaufen Auch schon vor der Eröffnung des CANO ist Singen die pulsierende Einkaufsmetropole im westlichen Bodenseeraum mit einer Strahlkraft, die bis in die benachbarten Landkreise und in die Schweiz reicht. Trotz der Baustellen sind alle innerstädtischen Parkhäuser ohne größere Einschränkungen aus allen Richtungen erreichbar. Hier bietet das Parkleitsystem Orientierung. Am einfachsten ist die Anreise natürlich mit Bus und Bahn oder dem Fahrrad. In Sachen Mode ist die Hohentwielstadt einer der Hot Spots im südlichen Baden-Württemberg. Bekannte und beliebte Modehäuser wie Heikorn, Zinser, Karstadt oder Fischer, aber auch Mango, New Yorker, H&M oder TK Maxx bieten für jeden Geschmack und Geldbeutel das passende Outfit. Auch in Bereichen wie Sportartikel oder Schuhe ist das Angebot in der Singener Innenstadt erstaunlich vielfältig. Überregionale Bekanntheit hat die Singener Automeile erreicht, die Autohäuser aller bekannten Marken bis hin zum 104 Standort D-A-CH-LI | Singen am Hohentwiel
des nächsten Jahres werden die meisten Baustellen abgeschlossen sein. Einige sind es bereits. So ist der Herz-Jesu-Platz mit seinem beliebten Wochenmarkt weitgehend fertig. Bereits in Betrieb ist die darunter gelegene einladende Tiefgarage. Außerdem kann man auf der neu gestalteten Hegaustraße von der August-Ruf-Straße bis in die Scheffelstraße flanieren. Bereits jetzt hat die Stadt Singen viel zu bieten.
Luxussegment beheimatet. Auch die zahlreichen Möbelhäuser, allen voran Braun Möbel Center, haben einen Kundenstamm, der aus einem weiten Einzugsgebiet stammt. Bei Küchenstudios und Baufachmärkten kann Singen ebenfalls punkten. Rund 340 Einzelhandelsgeschäfte bieten in Singen auf insgesamt fast 200.000 Quadratmetern Verkaufsfläche ein hochwertiges, vielfältiges und serviceorientiertes Warenangebot an und machen das Einkaufen in Singen zu einem Erlebnis. Kunden finden hier neben großen Filialisten einen hohen Anteil inhabergeführter Geschäfte. An den jeweils zwei verkaufsoffenen Sonntagen im Jahr trifft sich die Region zum Bummeln und Shoppen – und zwar in der ganzen Stadt. Die nächsten sind Singen Classics am 29. März und der Martinimarkt am 8. November 2020.
Aparthotel Sternen in Bohlingen
Ganz neu ist das Aparthotel Sternen, idyllisch im Ortsteil Bohlingen gelegen.
Gastronomie und Übernachtung Auch in punkto Gastronomie weht ein frischer Wind. Nach einem Umbau ist das traditionelle Gasthaus Kreuz seit kurzem wiedereröffnet und bietet hochwertige Küche in einem ansprechenden Ambiente. Am Rathausplatz hat sich eine beliebte Gastromeile gebildet, die vor allem im Sommer mediterranes Flair hat. Viele Cafés und Bistros in der Innenstadt sorgen für Abwechslung. Die Kaffeerösterei Haco serviert ihre Kaffeespezialitäten jetzt in neuen Räumen in der Scheffelstraße. Im CANO sind einige beliebte Gastronomiekonzepte geplant, die es in der Region bislang nicht gibt, wie z.B. Hans im Glück oder Dean & David. Singen profitiert in den letzten Jahren vom Bauboom im Hotelbereich am Bodensee. Auch in der Hegaumetropole gibt es zuletzt einige interessante Entwicklungen im Hotelbereich. Neben dem Holiday Inn Express und dem Best Western Hotel Lamm sind auch kleinere familiengeführte Häuser zu nennen. Mit dem Hostel Art & Style (2017) und dem Hotel Trezor der Ganter-Gruppe (2018) haben zwei weitere leistungsfähige Häuser eröffnet. Ganz neu ist das Aparthotel Sternen, idyllisch im Ortsteil Bohlingen gelegen. Und neben dem Hegautower, unweit vom Bahnhof, entstehen in Kürze ein Ibis Styles und Ibis Budget, so dass das künftige Bettenangebot vor Ort deutlich größer und vielfältiger sein wird als in der Vergangenheit. Weitere Infos: www.singen-totallokal.de | www.cano-singen.de
Kultur Für viele ist Singen eng mit dem Hausberg Hohentwiel verbunden. Seit diesem Jahr ist er noch besser von der Stadt erreichbar. Im Sommer hat die Stadt Singen erstmals einen kostenlosen „Hontes-Bus“ vom Hauptbahnhof bis zum Besucherzentrum angeboten und den Berg somit noch näher an die Stadt gerückt. Am Fuß des Hohentwiel findet sich eine Reihe kultureller Highlights, die die Stadt am Hohentwiel zu
der Kulturmetropole zwischen Stuttgart und Zürich gemacht haben. Die größte Strahlkraft hat sicher das MAC - Museum Art & Cars, das vom Stifterehepaar Maier in Kooperation mit der Stadt Singen 2013 eröffnet und in diesem Jahr mit dem MAC 2 erweitert wurde. Hier werden in einem außergewöhnlichen architektonischen Rahmen Oldtimer im Dialog mit Kunst präsentiert. Die überregionale Fachpresse hat bereits überschwänglich den Vergleich mit Bilbao gezogen. Gleich in der Nachbarschaft zum MAC befindet sich die Galerie Vayhinger, die 2014 als Ausstellung vom Künstlerehepaar Vayhinger als private Galerie eröffnet wurde. Außerdem zu nennen sind u.a. das städtische Kunstmuseum mit einer außergewöhnlichen Sammlung von Werken der Höri-Maler oder das archäologische Hegaumuseum. Die Stadt Singen zählt rund 2.000 kulturelle Veranstaltungen im Jahr mit insgesamt 300.000 Besuchern. Davon entfallen allein 80.000 Besucher auf die Stadthalle Singen. Diese ist mit ihrem Kulturprogramm längst ein Zugpferd für die Region geworden. Übrigens wird die Stadthalle mit ihrer Marke SingenCongress auch im Tagungssektor (MICE) immer stärker nachgefragt. Weitere Infos: www.singen-kulturpur.de | www.singencongress.de
Mobilität und Klimaschutz Während andernorts der Klimanotstand erklärt wird, arbeitet man in Singen weiter konsequent am klimaverträglichen Umbau der Stadt. Es wird zunehmend auf Radverkehr gesetzt und massiv in den Ausbau des Radwegenetzes investiert. So wurden in diesem Jahr auch die ersten Fahrradstraßen in der Nordstadt eingeweiht. Ein integriertes Mobilitätskonzept, das gerade erstellt wird, soll Lösungen entwickeln, wie der Verkehr in Singen organisiert werden kann, damit klimaschädliche Treibhausgase reduziert werden. Auch hier befindet sich die Stadt in einem rasanten Wandel.
Foyer der Stadthalle Singen
Wer sich die Stadt Singen und ihre reizvolle Umgebung aus der Vogelperspektive ansehen möchte, kann sich auf eine virtuelle Panoramatour begeben unter www.singen360.de.
Singen am Hohentwiel | Standort D-A-CH-LI 105
Noch mehr Lebens- und Arbeitsqualität
Stadtverwaltung Radolfzell am Bodensee Marktplatz 2 (Rathaus) D-78315 Radolfzell am Bodensee www.radolfzell.de Frank Perchtold Wirtschaftsförderung Tel. +49 (0) 7732 81105
in Radolfzell
Mit dem geplanten Neubau des Verwaltungs- und Servicezentrums der Stadtwerke an der Herrenlandstraße und dem damit einhergehenden Freiwerden der Fläche am Untertorplatz bieten sich am Rande der Altstadt große Chancen für die Entwicklung eines neuen Wohn- und Arbeitsquartiers in unmittelbarerer Nähe zum Bahnhof und See.
Standort mit belebtem Umfeld Wie in vielen anderen Kommunen Deutschlands und auch dem Landkreis Konstanz ist der Bedarf nach Wohnraum in Radolfzell groß. Gleichzeitig sorgt die Attraktivität der Einkaufsinnenstadt für eine große Nachfrage nach Parkraum und weiteren Erfolg versprechenden Einzelhandelsmöglichkeiten. Durch den Verkauf der verfügbaren Flächen an einen Investor am Untertorplatz soll die in Radolfzell eingeleitete Innenentwicklung zur Stärkung der Innen-
106 Standort D-A-CH-LI | Radolfzell am Bodensee
stadt fortgesetzt werden. Ziel ist eine deutliche Aufwertung des westlichen Eingangs der Altstadt von Radolfzell durch ein adäquates städtebauliches, architektonisches und freiraumplanerisches Konzept. Die Entwicklungsflächen erhalten durch die zentrale Lage zwischen Altstadt und Seeufer, angrenzend an das „Schützenareal“ und der direkten Nähe zum Bahnhof und der Altstadt eine besondere Standortgunst. Die Innenstadt mit ihrer Fußgängerzone ist fußläufig in nur wenigen Metern zu erreichen. Der Bahnhof und der Busbahnhof befinden
Foto: Stadtwerke Radolfzell
Damit Menschen aller Einkommensklassen ein Zugang – selbst zu innenstadtnahem Wohnraum – möglich ist, finden auch auf der über 6.000 Quadratmeter großen Fläche am Untertorplatz die Baulandpolitischen Grundsätze Anwendung.
Der Untertorplatz heute
Ziel ist eine deutliche Aufwertung des westlichen Eingangs der Altstadt von Radolfzell durch ein adäquates städtebauliches, architektonisches und freiraumplanerisches Konzept.
sich in unmittelbarer Umgebung und gewährleisten ebenfalls eine optimale Erreichbarkeit durch Bahn und öffentlichen Nahverkehr.
Mehr bezahlbarer Wohnraum Wie in vielen deutschen Kommunen besteht auch in Radolfzell ein großer Bedarf an Wohnraum. Ein Teil der Nachfrage soll das neue Quartier am Untertorplatz decken. Darüber hinaus befindet sich der zweite Bauabschnitt der Stadterweiterung Nord in der Umsetzung. Die Planungen für die Baugebiete in den Ortsteilen Böhringen, Markelfingen und Stahringen sowie Wohnobjekte im Schützenareal, Gleisdreieck, dem Schochareal und im Baugebiet „Stürzkreut Süd“ sind fortgeschritten. „Wir haben frühzeitig mit den Planungen begonnen und sind hier auf einem guten Weg. Mit Blick auf die Prognosen zur Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung gehen wir davon aus, den Bauwilligen und In-
Die Entwicklung des Untertorplatzes am westlichen Eingang der Altstadt bietet große Chancen für ein belebtes Wohnund Arbeitsquartier in Radolfzell
vestoren für Mietwohnungsbau entsprechende Flächen anbieten zu können“, ist Oberbürgermeister Martin Staab überzeugt. Damit Menschen aller Einkommensklassen ein Zugang – selbst zu innenstadtnahem Wohnraum – möglich ist, finden auch auf der über 6.000 Quadratmeter großen Fläche am Untertorplatz die Baulandpolitischen Grundsätze Anwendung. Anfang 2017 hat die Stadt Radolfzell die baulandpolitischen Grundsätze als Steuerungsinstrument verabschiedet, die Anforderungen an Investoren für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum definieren. Investoren, die Grundstücke von der Stadt erwerben, verpflichten sich mit dem Kauf mindestens 30 Prozent der neu geschaffenen Wohngeschossfläche als geförderten Wohnungsbau entsprechend dem jeweils aktuellen Landeswohnraum-Förderungsprogramm zu realisieren. Radolfzell am Bodensee | Standort D-A-CH-LI 107
Foto: Kuhnle und Knödler
Einzelhandel der Altstadt stärken Das Quartier am Untertorplatz soll darüber hinaus eine Symbiose mit der Altstadt bilden. Daher soll dort ausdrücklich kein Handelsschwerpunkt entstehen, sondern viel mehr ein Dienstleistungszentrum durch die Ansiedlung eines oder mehrerer Frequenzunternehmen als Ergänzung zur bestehenden Angebotspalette der Innenstadt. Die Attraktivität des neuen Quartiers beispielsweise durch Dienstleistungen aus dem Gesundheits- oder Finanzwesen kann auch eine Frequenzerhöhung für den Einzelhandel in der westlichen Innenstadt erzeugen. Nicht zuletzt werden Arbeitsplätze geschaffen. Grundvoraussetzung für eine funktionierende Quartiersentwicklung ist zudem die Schaffung von ausreichend Parkflächen für den Individualverkehr. Bedingt durch die Einschränkungen aufgrund der städtebaulichen Situation besteht bei einer weiteren Attraktivierung der Innenstadt durch das entstehende Quartier zusätzlicher Bedarf von Stellflächen. Daher sollen zusätzliche öffentliche Parkplätze in einer modernden und hellen Tiefgarage geschaffen werden. Die Jurysitzung für den kombinierten Investoren- und Architektenwettbewerb für die Entwicklung des Untertorplatzes findet Anfang 2020 statt. Die Altstadt Radolfzells wird vom neuen Quartier am Untertorplatz profitieren
MILCHWERK Das Milchwerk ist das Tagungs-, Kultur- und Messezentrum der Stadt Radolfzell. Als umgebautes Industriegebäude verfügt es über einen einzigartigen Charme. Neben öffentlichen Kulturveranstaltungen finden hier täglich in den unterschiedlichen Räumen Tagungen und Kongresse von Unternehmen statt.
Dem Team des Milchwerks kommt es bei der Kundenbetreuung ganz besonders auf die Beratung an. Was macht eine gute Veranstaltung aus? Wie werden Tagungen und Kongresse lebendig? Welchen Beitrag zu einer gelungenen Veranstaltung können die Räume und das Catering leisten? Diese und andere Fragen werden gemeinsam mit den Kunden in der Phase der Veranstaltungsvorbereitung detailliert beleuchtet. Das Milchwerk-Team greift hier auf Erkenntnisse eines Forschungsprojekts zurück, das die Veranstaltungshäuser der Bodenseeregion in den vergangenen Jahren durchgeführt haben. Unter der Domain www.micelab-bodensee.com sind diese Erkenntnisse auch im 108 Standort D-A-CH-LI | Milchwerk Radolfzell
Foto: Dirk Wilhelmy
Milchwerk Radolfzell Werner-Messmer-Straße 14 D-78315 Radolfzell am Bodensee Tel. +49 (0) 7732 81 362 milchwerk@radolfzell.de www.milchwerk-radolfzell.de
Internet zugänglich. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Milchwerks möchten dieses Wissen an die Milchwerk-Kunden weitergeben. Ziel ist es, dass Menschen mit Freude an Kongressen, Tagungen und Seminaren teilnehmen, mit Begeisterung lernen und persönlich wie beruflich davon profitieren.
FACTS & FIGURES Gemarkungsfläche 5.857 ha Höhe 395-675 m ü. NN Gesamtzahl Bevölkerung 31.420 Einwohner (Quelle: Stat. Landesamt 2/2019) Arbeitsstätten 1.575 (Quelle: Stat. Landesamt 2018), Beschäftigte 13.560 (Quelle: Bundesagentur für Arbeit, 2018), davon produzierendes Gewerbe 5.047, davon Handel/Verkehr/Gastronomie 2.302, davon sonstige Dienstleistungen 6.168 Steuersätze 2019 Grundsteuer A 365 % | Grundsteuer B 365 % | Gewerbesteuer 370 % Verkehrsverbindungen Radolfzell liegt an der Bundesstraße B33 und B34 mit Anschluss an die Autobahn A81 Singen-Stuttgart. Die Bahnstrecken Offenburg-Konstanz und Basel-Lindau führen durch Radolfzell. Die Flughäfen Friedrichshafen, Zürich und Stuttgart sind ca. 58 km, 80 km bzw. 150 km entfernt. Der ÖPNV wird durch Stadtbus, Bahn und Schiffsverkehr bewerkstelligt. Schulen/Hochschulen/sonstige Bildungseinrichtungen Grundund Hauptschulen | Gemeinschaftsschule | Grundschulförderklasse | Förderschulen | Werkrealschule | Realschule | Gymnasium | Gewerbliche Schulen / Berufskolleg für Mode und Design | Haus- und Landwirtschaftliche Schulen | Kaufmännische Schulen | Mettnau-Schule / berufliche Gymnasien/ Berufskollegs | Carl Duisberg Centrum (Deutschkurse für ausländische Fach- und Führungskräfte) | Volkshochschule | Musikschule Radolfzell Medizinische Einrichtungen Krankenhaus Radolfzell der Hegau-Bodensee-Hochrhein-Kliniken GmbH mit 148 Betten (Gesundheitsverbund im Landkreis Konstanz) | METTNAU, Medizinische Rehabilitationseinrichtungen der Stadt Radolfzell Betreuungsangebote Krippen- und Kindertageseinrichtungen (Kitas) für unter Dreijährige sowie Kitas für über Dreijährige | Ganztagesbetreuungen an den Schulen | Ferienbetreuung
Soziale Einrichtungen Altenund Pflegeheime | Tagespflege | Seniorenwohnanlagen | Betreutes Wohnen | Luisenklinik (Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychatrie) Tourismus Tourismus- und Stadtmarketing Radolfzell GmbH | Übernachtungen/Jahr 453.316, Anzahl der Gästebetten 2.295 Sport- und Freizeitmöglichkeiten Große Vielfalt an Sport- und Wassersportmöglichkeiten | Skateranlage | Tennisanlage/Tennishalle | rund 240 Vereine Kunst/Kultur Museum in der Alten Stadtapotheke | Fasnachtsmuseum | Stadtbibliothek mit Lesestube | Kunstaustellungen in der Villa Bosch | Im 2-jährigen Turnus Bundeskunstpreis für Menschen mit Behinderung | Kunstverein Radolfzell e.V. | Doppelgänger Theaterforum | Jugendblasorchester und Stadtkapelle | Jährliche Kulturnacht | Nostalgiekino Universum e.V. Gewerbeflächen in Planung ca. 5 ha Zusammensetzung des Gemeinderates Wählperiode 2019-2024 | 7 CDU | 7 Freie Grüne Liste | 5 Freie Wähler | 4 SPD | 3 FDP
Surface area 5,857 ha
The airports of Friedrichshafen, Zurich and Stuttgart are just 58 km, 80 km and 150 km away respectively. Public transportation is provided by numerous bus lines as well as rail and ship connections. Schools/universities/other educational facilities Primary and all-day schools | Comprehensive school | Special needs class in primary school | Special education school | Secondary schools (Werkrealschule / Realschule / Gymnasium) | Commercial schools | Advanced vocational school for fashion and design |Schools for home economics and agriculture | Business schools | Mettnau school / vocational secondary schools / advanced vocational schools | Carl Duisberg Centrum (German classes for foreign professionals and executives) | Adult education centre | Music school Medical facilities Radolfzell Hospital as part of the Hegau-Bodensee-Kliniken with 148 beds (healthcare network in the District of Constance) | METTNAU medical rehabilitation facilities in Radolfzell Day-care facilities Nursery schools and day care centres for under-threes and day-care centres for over-threes | after-school clubs | holiday clubs Social institutions Residential and nursing homes | Day care | Sheltered accommodation for the elderly | Day-care hospital for child and youth psychiatry Tourismus Radolfzell Tourism and City Marketing Office | Overnight stays/year 456.316, number of beds 2,295
Altitude 395-675 m above sea level Total population 31,420 inhabitants (02/2019) Places of employment 1,575 (Source: Statistical Office Baden-Württemberg 2018) Employees 13,560 (Source: Federal Employment Agency, 2018), manufacturing trade 5,047; retail trade/transport/hotels and restaurants 2,302; other services 6,168 Tax rates in 2019 Property tax agriculture 365 % | Property tax construction 365 % | Business tax 370 % Transport connections Radolfzell is located on the federal roads B 33 and B 34 with a direct link to the A 81 Singen-Stuttgart motorway. Railway lines Offenburg-Constance and Basel-Lindau go through Radolfzell.
Sports and recreational opportunities A wide variety of sports and water sports | skater park | indoor and outdoor tennis courts | activities offered by 240 clubs Art/culture Alte Stadtapotheke museum | Carnival museum | Town library with reading room | Art exhibitions in Villa Bosch | Federal Art Prize for people with a disability awarded every 2 years | Radolfzell Art Association | Doppelgänger theatre forum | Youth brass band and town band | Annual Night of Culture | Universum nostalgic cinema Commercial zones in the planning stage approx. 5 ha
Members of the municipal council Election period 2019-2024 | 7 CDU | 7 Freie Grüne Liste (Greens) | 5 Freie Wähler (independent) | 4 SPD | 3 FDP Radolfzell am Bodensee | Standort D-A-CH-LI 109
Starke Wirtschaft. Starke Stadt. ENGEN IM HEGAU
In Engen gehen die dynamische wirtschaftliche Entwicklung und eine hervorragende Lebensqualität Hand in Hand. Die wachsende Stadt mit ihren rund 11.000 Einwohnern erfüllt in vielerlei Hinsicht geradezu idealtypische Bedingungen.
Stadt Engen Hauptstraße 11 D-78234 Engen www.engen.de Johannes Moser Bürgermeister Tel. +49 (0) 7733 502210 rathaus@engen.de Peter Freisleben Wirtschaftsförderer / Business Developer Tel. +49 (0) 7733 502212 pfreisleben@engen.de
110 Standort D-A-CH-LI | Engen
Unternehmen finden in Engen Platz für Ansiedlungen und Expansionen sowie sicher einen der attraktivsten Standorte in ganz Süddeutschland. Landschaftlich am Tor zur einzigartigen Vulkanlandschaft des Hegaus gelegen, nur wenige Minuten vom Bodensee entfernt, bietet die Stadt einen Freizeitwert, der seinesgleichen sucht. Ein Sprichwort besagt, dass Engen eine der schönsten Städte der Welt ist. Das stimmt zweifellos. Dass Engen aber auch sehr wirtschaftsfreundlich ist, zeigt der Blick auf die Daten. Das Wachstum und der sehr ausgewogene Branchenmix der aktuell rund 650 Betriebe zeugen von einem unternehmerfreundlichen Klima, zu dem auch die schnelle und unbürokratische Wirtschaftsförderung sowie ein günstiger Gewerbesteuer-Hebesatz beitragen.
Top Verkehrsanbindungen und zentrale Lage Unternehmen schätzen besonders den unmittelbaren Autobahnanschluss an die A81 (Stuttgart – Schweiz) und die A98/B31 in Richtung Stockach/Friedrichshafen und Österreich sowie die direkte Anbindung an die Bahnstrecke Stuttgart – Mailand. Die S-Bahn „Seehas“ verbindet Engen umsteigefrei mit Singen, Radolfzell und Konstanz. Und die internationalen Flughäfen Stuttgart, Zürich und Friedrichshafen lassen sich schnell in rund einer Stunde erreichen. So ermöglicht die verkehrsgünstige Lage schnelle Kontakte und kurze Wege zu Kunden sowie Lieferanten und gewährleistet den Mitarbeitern ein zeitsparendes Pendeln zum Arbeitsplatz. Zudem liegt der hochdynamische Wirtschaftsraum Bodensee mit seinen zahlreichen namhaften und international aktiven Unternehmen direkt vor der Haustür. Zusammen mit der zentralen Lage zwischen den Metropolen Stuttgart
und Zürich ergeben sich daraus viele gute Gründe für Unternehmen, sich in Engen anzusiedeln.
Raum für Wachstum Mit dem neu erschlossenen Gewerbegebiet Grub-A81 sowie dem Gewerbegebiet Welschingen verfügt Engen aktuell noch über Bauflächen zu attraktiven Preisen, zum Teil unmittelbar an der Autobahn. Überregionale Ansiedlungen sind hier ebenso willkommen wie Existenzgründungen oder Betriebe mit Erweiterungsbedarf. Der Flächenzuschnitt und die Größe der Grundstücke können zum Teil flexibel gestaltet werden. Die großzügigen Bebauungspläne ermöglichen vielfältige Nutzungsmöglichkeiten sowie eine schnelle Umsetzung von Bauvorhaben. Zudem schafft der Anschluss an das Highspeed-Glasfasernetz eine schnelle Verbindung zum Austausch von Daten und Informationen mit der ganzen Welt. Und damit auch zukünftig genügend Flächen zur Verfügung stehen, ist die Ausweisung weiterer Gewerbegebiete bereits in Planung.
Bereit für die Zukunft: Innovationszentrum Engen (IZE) Engen kann nicht nur mit seinen Standortvorteilen, wie der hervorragenden Verkehrsinfrastruktur oder den attraktiven Steuersätzen, wuchern. Mit dem Innovationszentrum für Existenzgründer (IZE) im Engener Stadtteil Welschingen unterstützt die Stadt auch innovative Existenzgründer und junge, technologieorientierte Unternehmen bei der Verwirklichung ihrer Unternehmensideen. Kostengünstige Büro-, Laboroder Werkstatträume und die Nutzung der gemeinsamen Infrastruktur bieten gute Bedingungen für ein Umfeld, in dem sich Geschäfte entwickeln.
Top Verkehrsanbindungen und zentrale Lage
Weiche Standortfaktoren überzeugen Neben den harten Fakten werden weiche Standortfaktoren für die Ansiedlung von Unternehmen immer wichtiger. So finden Unternehmen in Engen nicht nur bestens ausgebildete Fachkräfte, sondern auch das passende Umfeld für diese. Die romantische Altstadt und die lebendige Kultur mit dem Städtischen Museum Engen + Galerie, der Stadtbibliothek sowie zahlreichen Festen und Veranstaltungen machen das Wohnen in Engen lebenswert. Über 130 Vereine tragen zur Vielfalt bei und schaffen ein angenehmes Umfeld für Unternehmen und ihre Mitarbeiter, in dem es sich gut leben und arbeiten lässt. Engens hervorragende Infrastruktur zeigt sich auch in einer vorbildlichen Gesundheitsversorgung.
Familienbewusste Kommune Plus Mit einer hohen Wohn- und Lebensqualität und einem auffällig familienfreundlichen Klima ist Engen eine Stadt zum Wohlfühlen. Für sein familienfreundliches Gesamtkonzept sowie die familienfreundlichen Aktivitäten wurde Engen mit dem Prädikat „Familienbewusste Kommune Plus“ ausgezeichnet. Unter anderem überzeugt Engen mit seiner guten und modernen Kinderbetreuung. Acht Kindertageseinrichtungen bieten zahlreiche
Betreuungsformen – von der Kleinkind- bis zur Ganztagsbetreuung. Als wichtiger Bildungs- und Schulstandort im oberen Hegau mit mehr als 1.700 Schülerinnen und Schülern finden Familien darüber hinaus in Engen ein breitgefächertes Schulangebot. Mit allen wichtigen Bildungseinrichtungen, wie Grundschulen, Haupt- mit Werkrealschule, Realschule und Gymnasium bieten sich exzellente Bildungschancen. Engen bietet außerdem attraktive Grundstücke für die Wohnbebauung sowie günstige Immobilien- und Baulandpreise. Gerade für Familien ist das Wohnen und Leben zum attraktiven Preis in der westlichen Bodenseeregion ein starkes Argument. Außerdem bietet die Stadt Engen eine Kinderermäßigung beim Erwerb eines städtischen Wohnbauplatzes.
FACTS & FIGURES Gemarkungsfläche 7.000 ha
| Loipe | Nordic-Walking-Rundweg | Trimm-Dich-Pfad | 6 Bürgerhäuser
Gesamtzahl der Bevölkerung ca. 11.000 Steuersätze 2019 Gewerbesteuer 330 % Grundsteuer A 330 % | Grundsteuer B 330 % Verkehrsverbindungen Autobahn A81, direkter Anschluss Nr. 39 | Bundesstraße B31 | S-Bahn-Anschluss nach Singen/Konstanz/Schweiz im Halbstundentakt (Seehas) | Regional-Express | Internationale Flughäfen Zürich und Stuttgart in 60 Minuten erreichbar Schulen 2 Grundschulen | 1 Werkrealschule 1 Realschule | 1 Gymnasium | 1 Förderschule Sport-/Freizeitmöglichkeiten Über 130 Vereine | Erlebnisbad | Tennisplätze | Reithalle u. Reitplatz | Skateanlage | Beachsoccer | Beachvolleyball | Stadion | 2 Sportplätze | 4 Mehrzweckhallen/Sporthallen
Kunst/Kultur Städtisches Museum Engen + Galerie | Kulturelle Veranstaltungen der Stadt und der „Stubengesellschaft“ | Historische Altstadt | Altstadtfest | Eiszeitpark | Petersfelstage | Ostermarkt | Ökomarkt | Weihnachtsmarkt | Vereinsfeste Freie Flächen Büro- und Gewerbeflächen zur Miete im Innovationszentrum Engen-Welschingen (IZE) und im Gewerbepark Welschingen | Industrie- und Gewerbebauland; u. a. in den Gewerbegebieten Grub und Welschingen (60–75 €/m², voll erschlossen) | Einzelhandelsflächen in exponierter Innenstadtlage auf Anfrage | Bauland für Einfamilien- und Doppelhäuser Sonstiges Aktive Wirtschaftsförderung | Innovationszentrum für Existenzgründer | Städtepartnerschaften mit Pannonhalma (Ungarn) Trilport (Frankreich) und Moneglia (Italien)
Uferpark
Den Kern einer
Stadtentwicklungsmaßnahme
erfasst
Im Gespräch mit Jan Zeitler (Oberbürgermeister), Stefan Schneider (Wirtschaftsförderer) und Jürgen Jankowiak (Überlingen Marketing und Tourismus) in Überlingen.
Stadt Überlingen Münsterstraße 15-17 D-88662 Überlingen www.ueberlingen.de Oberbürgermeister Jan Zeitler Tel. +49 (0) 7551 99 1001 ob@ueberlingen.de
2020 findet die Landesgartenschau (LGS) in Überlingen statt. Wie laufen die Vorbereitungen? Jan Zeitler: Wir sind absolut im Zeitplan. Es finden noch letzte Maßnahmen statt an der Uferpark-Gastronomie, dem Gebäude, in dem sich der Bodenseekreis 2020 präsentieren wird. Es wird 179 Tage lang ein tolles Programm geben. Der Dauerkartenverkauf lief sehr gut an. Im Pflanzenhaus wird der Treffpunkt Baden-Württemberg beheimatet sein, und angesichts des Wahljahres 2021 werden dort sicher interessante Gäste aus der Landespolitik aufschlagen. Was wird zurückgebaut werden müssen, und was wird von der LGS erhalten bleiben? Jan Zeitler: Wir bauen so gut wie nichts auf, was mit hohem Aufwand zurückgebaut werden muss. Damit haben wir den Kern einer Stadtentwicklungsmaßnahme erfasst, die eine LGS nun mal darstellt. Im Pflanzenhaus wird nach der LGS die wertvolle Kakteen-Sammlung eine ständige Heimstätte an prominenter Stelle finden. Ein solches Gebäude, in dem auch Veranstaltungen
112 Standort D-A-CH-LI | Überlingen
stattfinden können und das eine kleine Galerie besitzt, ist einzigartig in unserer Region. Selbst von den Schaugärten werden die Stadtgärtner das verwendetet Material wiederverwerten können. Alle Geländeteile werden für die Überlinger und unsere Besucher erhalten bleiben. Auf Einladung der UN hatte ich auf einem Kongress der Vereinten Nationen in Genf sogar die Gelegenheit, die LGS als Nachhaltigkeitsprojekt vorzustellen. Jürgen Jankowiak: Diese Geländeteile waren vorher zum Teil nicht öffentlich zugänglich, das ist also langfristig eine Bereicherung der touristischen Angebote der Stadt. Der Uferpark mit den neuen gastronomischen Angeboten, das Pflanzenhaus, die große Spielelandschaft, die innerstädtischen Grünflächen … . Wir wollen unsere Stadt als Garten- und Gesundheitsstadt am Bodensee positionieren. Diese Form der Nachhaltigkeit stand von Anfang an im Mittelpunkt der Planungen. Zumal sich die Überlinger LGS unmittelbar in der Stadt abspielt. Der Besucher, der alle fünf Teile sehen möchte, soll zwischendurch das LGS-Gelände verlassen und
durch die Innenstadt laufen. Das unterscheidet sie von anderen Gartenschauen, wo sich die Gäste oft weit abseits der Stadtzentren aufhalten und nach dem Besuch gleich wieder wegfahren. Wir kalkulieren mit 800.000 Besuchern und laut einer Machbarkeitsstudie ist mit einem Umsatz von 15 Millionen Euro auf und 17 Millionen abseits des Geländes zu rechnen. Stefan Schneider: Wir haben die berechtigte Hoffnung, dass die Besucher den Aufenthalt in der Stadt auch zum Einkaufen nutzen. Aufgrund der höheren Passentenfrequenz, aber auch wegen der positiven Grundstimmung in der Stadt an sich. Mit der Aktion „Fit für die LGS“ wollen wir den Einzelhandel darin unterstützen, wie sie von der LGS ebenfalls profitieren. Ich bin überzeugt, dass wir Kunden hinzugewinnen werden, die während des LGS-Besuchs Überlingen neu kennenlernen. 2020 ist gleichzeitig Überlinger Stadtjubiläum mit mehr als 150 Veranstaltungen. Richten sich diese eher an die Überlinger selbst? Jan Zeitler: Wir möchten natürlich auch unseren Gästen zeigen, wie die Stadt Überlingen sich so entwickeln konnte, wie sie heute ist. Wir werden all das hervorheben, was Überlingen geprägt hat. Erwähnt sei hier nur die große Bedeutung des Spital- und Spendfonds, der sich verantwortlich zeichnet für den Bau zahlreicher Gebäude in der Stadt. Wir zeigen die große Macht, die die ehemals freie Reichsstadt besaß, zum Beispiel aufgrund des noch heute vorhandenen umfangreichen Waldbesitzes. Die Überlinger Bürgerschaft wartet gespannt auf das Jubiläum, aber jeder
ist herzlich eingeladen, mit uns zu feiern. Rechtzeitig zum Jubiläum kam die Wiedereinführung des Überlinger Kfz-Kennzeichens, und es entspricht unserem Selbstverständnis, dass wir die städtischen Fahrzeuge nach und nach ummelden. Jürgen Jankowiak: Unsere lange Tradition ist das Pfund, mit dem wir wuchern können. Da ist natürlich die für jedermann sichtbare historische Altstadt, aber man wird feststellen, dass Überlingen darüber hinaus auf einiges zurückblicken kann, was auch für Touristen von Interesse ist. Mit der Neugestaltung der Promenade zwischen Landungsplatz und Mantelhafen wurde die Sanierung der Innenstadt neu angegangen. Gibt es weitere geplante Baumaßnahmen, insbesondere bezüglich Hafenund Jakob-Kessenring-Straße? Jan Zeitler: Bei allen Verkehrswegen, die in der Innenstadt neu erschlossen werden, muss man berücksichtigen, dass es sich um eine mittelalterliche Stadt mit unveränderlicher Grundstruktur und sensibler Bausubstanz handelt. Wir haben eine Beschlusslage zur Hafenstraße, die einen Umbau in eine durchgängig gepflasterte Straße vorsieht, in der für Fahrzeuge Schrittgeschwindigkeit vorgegeben ist. Das Pflaster soll bodengleich mit Landungsplatz und Hofstatt verlegt werden. Wir setzen dabei auf eine hochwertige neue Verlegetechnik, die eine dauerhafte und belastbare Nutzung der Straße möglich macht. Aus diesem Grund haben wir uns auf eine Umsetzung der Maßnahme ab frühestens Herbst (v.l.n.r.) Jürgen Jankowiak, Jan Zeitler, Stefan Schneider
Wir wollen die Stadt als Gartenstadt aufbauen. Diese Form der Nachhaltigkeit stand von Anfang an im Mittelpunkt der Planungen. Zumal sich die Überlinger LGS unmittelbar in der Stadt abspielt. Der Besucher, der alle fünf Teile sehen möchte, muss zwischendurch das LGS-Gelände verlassen und durch die Innenstadt laufen.
Uferpark Überlingen Schwimmende Gärten bei der LGS 2020
Überlingen | Standort D-A-CH-LI 113
Landungsplatz
Unsere lange Tradition ist das Pfund, mit dem wir wuchern können. Da ist natürlich die für jedermann sichtbare historische Altstadt, aber man wird feststellen, dass Überlingen darüber hinaus auf einiges zurückblicken kann, was auch für Touristen von Interesse ist. 2020 festgelegt. Die Jakob-Kessenring-Straße verkauft sich hinsichtlich ihrer Lage natürlich noch weit unter Wert. Auch hier ist meiner Meinung eine neue bodengleiche Straßendecke wünschenswert, eine gemeinsame Beratung mit dem Gemeinderat steht diesbezüglich aber noch bevor. Während der Landesgartenschau (LGS) können wir temporär Einfahrtsbeschränkungen vornehmen. Lohnen würden sich auch dringend erforderliche private Investitionen in die Gebäudeansichten, handelt es sich doch um eine exklusive Lage in zweiter Reihe hinter der Promenade. Stefan Schneider: Es muss ein Raum entstehen, an dem man sich gerne aufhält. Das ist auch eine Frage der Möblierung. Gelingt uns dies, wird auch der Einzelhandel davon profitieren. Welche Pläne hat die Stadt, um den Autoverkehr in der Innenstadt zu vermindern? Jan Zeitler: Die Innenstadt ist ein wertvoller Bereich, deswegen setzen wir auf Park&Ride-Parkplätze außerhalb der Stadt. Diskutiert wird momentan 114 Standort D-A-CH-LI | Überlingen
über Park&Ride mit hoher Kapazität für den einfließenden Verkehr von Aufkirch Richtung Innenstadt zu attraktiven Konditionen und kostenlosen ÖPNV in die Stadt. Wir sind in Gesprächen mit den Stadtwerken als Betreiber der Parkhäuser. Auch das Parkleitsystem ist installiert. Und ich spüre aus dem Gemeinderat den politischen Willen, den ÖPNV zu stärken und die Autos schon vor der Stadt abzufangen. Jürgen Jankowiak: Wenn das Parkhaus Therme fertig ist, dann hat Überlingen eine Kapazität von rund 1.000 Parkplätzen alleine in den Parkhäusern, bei 25.000 Einwohner an sich schon sehr viel. Mit dem neuen Parkleitsystem wird sich der Parksuchverkehr zudem besser steuern lassen. Es gab eine Aktion mit E-Lastenrädern. Könnte ein Leihsystem eine Alternative zum Auto werden in der Überlinger Innenstadt? Jürgen Jankowiak: Das ist sicher ein Thema, das Interesse war sofort da. Der ein oder andere wird auf eine Fahrt mit dem Auto in die Stadt verzichten, wenn es diese Alternative gibt. Die Hanglage ist kein Problem für die E-Bikes. Jan Zeitler: Wir sind als Stadt generell offen für moderne Mobilitätslösungen. Unser Werkhof entsorgt den Müll mit einem E-Scooter, das Rathaus fährt die Post elektrisch aus. Auch mein Dienstfahrzeug wird demnächst eine Ladesäule brauchen. Alles, was den Verkehr aus der Stadt heraus hält oder ihn emissionsfrei und leise macht, ist positiv. Vorstellbar wäre zum Beispiel auch ein außerstädtischer Umschlagplatz, wo LKW entladen werden und die Verteilung in die Stadt kleinere elektrisch betriebene Fahrzeug übernehmen. Die Stadt engagiert sich bei der Elektrifizierung der Bodenseegürtelbahn? Wie kam es dazu? Jan Zeitler: Der Bodenseekreis und die Gemeinden haben sich verpflichtet, die Planungsphasen I und II zu 50 % mitzufinanzieren. Überlingen beteiligt sich mit 167.000 €, obwohl das eigentlich nicht zu den Aufgaben
Altstadt Überlingen mit Hofstatt
Es muss ein Raum entstehen, an dem man sich gerne aufhält. Das ist auch eine Frage der Möblierung. Gelingt uns dies, wird auch der Einzelhandel davon profitieren.
einer Kommune gehört. Aber der Gemeinderat hat zugestimmt, weil wir wollen, dass die Elektrifizierung der Strecke vorangeht. Wir wissen, dass Regionaldirektor Wilfried Franke sehr engagiert ist, es ging einiges voran. Wir wollen, dass es zu einer durchgängigen Lösung kommt und Züge von Ulm bis Radolfzell fahren können, ohne die Lok auszutauschen. Wir unterstützen die Planungen finanziell, ich werde aber als einsamer Rufer in der Wüste nicht aufhören darauf hinzuweisen, dass Zuständigkeiten dort bleiben, wo sie hingehören. Bringt die B31neu eine Entlastung für die Innenstadt? Jan Zeitler: Eine große Entlastung für die Lippertsreuter Straße und damit für die obere Innenstadt ist die neue Brücke über die B31 zum Burgberg. Man darf nicht vergessen, dass dort fast 5.000 Menschen wohnen. Auch der Knoten Altbirnau wird rechtzeitig zur LGS fertig sein mit der Abfahrt zu dem Parkplatz auf dem Kramer Areal und einem weiteren auf dem Gelände eines dort ansässigen Unternehmens. Dort werden temporär während der LGS 1.400 Parkplätze eingerichtet, die mit einem Shuttleverkehr bedient werden. Die LGS-Parkplätze werden in der Region entsprechend ausgeschildert werden. Wie schreiten die Bauvorhaben auf dem Schulcampus voran? Jan Zeitler: Die Eröffnung der 4,8-Feld-Sporthalle ist für September 2020 geplant. Ein Sportzentrum, das seinesgleichen suchen wird. Mit einer feststehenden Geräteturnhalle, drei weiteren Hallenteile und einer reinen Ballsporthalle. In erster Linie für die Schulen, aber lange ersehnt auch von unseren Vereinen. Es läuft bereits die Ausschreibung für die Stelle des Hausmeisters. Wir wollen, dass sich dieser schon vorab mit der technischen Hightech-Ausstattung vertraut machen kann. Es folgt der Neubau des Gymnasiums. Außerdem plant der Landkreis auf dem Überlinger Campus die Erweiterungen für die Berufsschulen. Das bedeutet,
dass es mit der Überlinger Realschule insgesamt fünf Schulen auf dem Campus geben wird mit rund 6.000 Schülern und gemeinsamer Aula- und Mensa-Nutzung. Das schafft für alle Schüler die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und ist gerade für Realschüler die Chance, vor Ort eine passende weiterführende Schule zu finden. Der Bodenseekreis möchte nun zügig in die Planungen einsteigen. Es geht um immense Summen, aber die sind meiner Meinung nach sehr gut investiert. Der Wohnungsmarkt in Überlingen ist wie überall am See angespannt. Am Hildegardring herrscht rege Bautätigkeit. Was entsteht dort? Jan Zeitler: Die BGÜ, die Baugenossenschaft Überlingen, baut derzeit am Hildegardring rund 170 Wohnungen, das ist ein Befreiungsschlag für den städtischen Wohnungsmarkt. Ich warte schon mit Spannung auf den Tag, an dem wir die ersten Wohnungseinweihungen vornehmen können. In dem neuen Quartier wird es Mietwohnungen mit 1 bis 4 Zimmern geben, für alle Altersklassen, und das zu langfristig guten Konditionen. Die BGÜ beweist hier, dass man Wohnungen qualitativ hochwertig in einem preislich guten Rahmen bauen kann. Und wir haben dort eine umfassende, zeitgemäße Nahwärmeversorgung. So haben wir uns das neue Stadtquartier gewünscht. Abschließend noch ein Wort zu den Gewerbegebieten Oberried V und Andelshofen. Wie ist der Stand? Jan Zeitler: Mit dem Gewerbegebiet Oberried V bringen wir aktuell sechs Hektar auf den Markt. Vergabekriterien und Preise stehen fest. Wir wollen die Fläche bestmöglich ausnutzen, das heißt, es müssen die passenden Unternehmen kommen und es müssen Arbeitsplätze entstehen. Es gibt eine lange Interessentenliste, darunter auch Unternehmen, die bisher in der Stadt angesiedelt waren. Handwerksbetriebe haben im Oberried den Platz, den sie benötigen, um Betriebsläufe neu auszurichten. Die innerÜberlingen | Standort D-A-CH-LI 115
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städtisch frei werden Flächen kommen wiederum dem Wohnungsmarkt zugute. Stefan Schneider: Im Oberried V geht es auch um städtebauliche Bereinigungen. Etwas anderes ist das beim Gewerbegebiet bei Andelshofen. Es handelt sich um eine äußerst hochwertige Fläche, um einen exklusiven Standort. Da kann es nicht darum gehen, dass wir über den Preis versuchen, mit anderen Standorten zu konkurrieren. Hier geht es um eine hohe Qualität zu einem vernünftigen Preis. Um die Ansiedlung von Gewerbe, das nicht lärmt, z.B. Dienstleister der Technologie-Branche.
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Es handelt sich um eine äußerst hochwertige Fläche, um einen exklusiven Standort. Da kann es nicht darum gehen, dass wir über den Preis versuchen, mit anderen Standorten zu konkurrieren. Jan Zeitler: Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei Andelshofen um ein Gewerbegebiet handelt, wir reden hier immerhin von einer Fläche von 25 Hektar, und nicht um ein Industriegebiet. Das Gebiet soll gleichzeitig Grünflächen aufweisen und der Naherholung dienen. Aber aufgrund der verkehrstechnischen günstigen Lage nahe der neuen B31 macht es keinen Sinn, weiter draußen zu planen. Wir werden alles daran setzen, dass dieses Gewerbegebiet im Rahmen des Regionalplanes umgesetzt wird. Wir sind ein Mittelzentrum, da können wir nicht sagen, die anderen sollen die Flächen zur Verfügung stellen. Und wenn anderen Gemeinden im Kreis die notwendigen Flächen fehlen, halte ich es für notwendig, Gewerbegebiete in Verwaltungsgemeinschaft zu entwickeln. Um zu zeigen, wie ernst wir es meinen, werden wir zeitnah einen Zweckverband mit den Gemeinden Owingen und Sipplingen gründen. Stefan Schneider: Man muss immer bedenken, dass drei kleine Gewerbegebiete dreimal die entsprechende Verkehrsinfrastruktur benötigen. Und die Zufahrten verbrauchen Land. Man spart also unnötigen Flächenverbrauch, wenn man ein ordentliches Gebiet für Gewerbe ausweist. Ich bin überzeugt, dass der interkommunale Gedanke der richtige Weg ist. Und die Chance, das Kirchturmdenken endlich hinter uns zu lassen.
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Zwei Kümmerer für Ihr Unternehmen Volksbank Überlingen geht neue Wege in der Firmenbetreuung. In einer sog. Tandem-Beratung wird sowohl die Privatseite als auch die Firmenseite eines Unternehmers mit den neuen wirtschaftlichen Herausforderungen in Einklang gebracht. Ein Interview mit dem Leiter Unternehmenskunden, Konrad Huther, sowie dem Leiter PrivateBanking, Joachim Hartel. Herr Huther, was lässt Ihren Unternehmenskunden heutzutage unruhig schlafen? Die politische-gesellschaftliche Umbruchstimmung spiegelt sich seit einigen Jahren auch auf wirtschaftlicher Ebene wider: Viele traditionelle Geschäftsmodelle werden durch neue wirtschaftlich geschwächt oder sogar vollständig ersetzt. Andere müssen von Grund auf neugestaltet werden, um gegen die Konkurrenz eine Überlebenschance zu haben. Beispiele hierfür sind: amazon, das einen Verdrängungswettbewerb mit dem Einzelhandel führt, Airbnb oder Uber, die über kein einziges Hotelzimmer oder Taxi verfügen, oder die aktuell enormen Anpassungsprozesse in der Automobilindustrie. Wo konkret liegen dabei die Herausforderungen für den Unternehmer? Begriffe wie “Machine Learning” oder “Digital Disruption“ machen immer mehr die Runde. Für Unternehmer wird es zunehmend wichtig, sich mit diesen Trends auseinanderzusetzen und sich an die neuen Bedingungen anzupassen. Die Erkenntnis ist meist da, doch es besteht große Unsicherheit, welcher Weg dazu der Richtige ist. Wie verstehen Sie, Herr Huther, in diesem Zusammenhang Ihre Rolle? Wir unterstützen Familienunternehmen bei Neufindungsversuchen und Umstrukturierungen. Um Veränderungen als Chance zu begreifen und die entsprechenden Potenziale zu ergründen, ist ein kompetenter Berater ein Geschenk des Himmels. Erstens: Er kennt die individuelle Situation des Unternehmers und bringt mit viel Fachwissen und Fingerspitzengefühl eigene, wohldurchdachte Ideen ein. Zweitens: Er dient als Sparringspartner. Er vertritt auch einmal die Gegenposition, diskutiert neue Ideen und stellt etablierte Geschäftsmodelle auf den Prüfstand. Kurzum: Er bringt sein Verständnis für das individuelle Familienunternehmen, sein Fachwissen und seine sozialen Kompetenzen ein, um die Unternehmensführung zu unterstützen und für sie einen subjektiven Wohlfühlfaktor zu etablieren. Herr Hartel, bei der Neuausrichtung eines Geschäftsmodells geht es auch um Geld und Finanzierung. Das hat doch auch Einfluss auf das Privatvermögen des Unternehmers? Ja, man muss sich von dem Mythos verabschieden,
dass dazu genug Unternehmervermögen zur Verfügung steht, das sich in kürzester Zeit wieder aufbauen lässt. Und jeder Unternehmer hinterfragt, ob er mit seinem Privatvermögen haften will und ob es überhaupt als Sicherheit ausreicht. Hier gilt es Maßnahmen aufzuzeigen, die bei Eintreten eines unerwarteten Ereignisses, das Vermögen des Unternehmers bzw. seiner Familie schützen. Herr Huther, wie agieren Sie beide zusammen am Tisch des Unternehmers? Wir kümmern uns als Tandem um die Belange des Kunden. Wir verbinden die Kompetenzen aus zwei Bereichen zu Gunsten des Kunden. Gerade bei der aktuellen und u. E. noch lange anhaltenden Zinspolitik zeigen sich immer stärker die Vorteile dieser Konstellation.
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Herr Hartel, worauf achten Sie als Spezialist aus dem Private Banking? Für mich ist es zwingend, mich mit dem Geschäftsmodell und der Wertschöpfungskette des Unternehmens zu beschäftigen! Darüber hinaus benötige ich ein allgemeines Wissen über Versicherungen sowie sonstige Vermögensgegenstände wie z.B. Sammlerstücke. Jedoch ist es nicht nötig, hier jedes kleinste Detail zu beherrschen. Anders sieht es bei Themen aus, die direkt mit dem Privatvermögen verbunden sind. Umfassendes Wissen ist gefragt bei Stiftungen, Generationenmanagement, Wertpapiere und Immobilien, rechtliche Aspekte (Güterrecht u.a.), Vollmachten, Testament. Herr Huther, bei Ihnen als Leiter für Unternehmenskunden. Welche weiteren Aspekte, neben den oben erwähnten, haben Sie noch zu beachten? Wir brauchen ein detailliertes Verständnis für den Unternehmer, sein Geschäftsmodell und seine Unternehmensstrategie. Desweiteren Kenntnisse über die Bereiche, die für den Unternehmer individuell relevant sind. Zusätzlich gilt es, Themen wie Handels- und Steuerrecht, Gesellschaftsrecht, Absicherung vor existenziellen Risiken, betriebliche Altersvorsorge bis hin zu Rating-Systemen und Unternehmensnachfolge zu beachten.
Konrad Huther Leiter Unternehmenskunden
Joachim Hartel Leiter PrivateBanking
Meine Herren vielen Dank! Volksbank Überlingen | Menschen & Innovationen 117
Step by step Interview mit Robert Scherer, Bürgermeister der Stadt Meersburg
Stadt Meersburg Marktplatz 1 D-88709 Meersburg www.meersburg.de rathaus@meersburg.de Robert Scherer Bürgermeister Tel. +49 (0) 7532 440101
Robert Scherer Bürgermeister der Stadt Meersburg
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Herr Scherer, wie beurteilen Sie die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung am Entwicklungskonzept Meersburg 2030? Wir haben über 500 Rückmeldungen bekommen, das ist ein Riesenerfolg. Die gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Meersburg und seinen Teilorten erarbeiteten Ergebnisse geben uns allen einen roten Faden für die weitere Entwicklung von Meersburg. Roter Faden heißt, dass alle Beteiligten, Verwaltung, Gemeinderat und Bürgerschaft, die Möglichkeit haben, sich in einer Step-by-StepEntwicklung daran zu orientieren. Es wird immer wieder temporäre Abweichungen aufgrund von äußeren Einflüssen geben, aber die Richtung stimmt in meinen Augen. Die Erwartungshaltung ist groß, aber wie gesagt, alles auf einmal geht nicht. Auf was darf man sich beim Bau des Parkdecks an der Fähre einstellen? Kann das Deck zu einer Reduzierung des Verkehrsaufkommens in der Stadt beitragen? Nach über 40 Jahren Diskussion und immer neuen Ansätzen konnten wir zusammen mit allen Fachbehörden einen Weg für eine einvernehmliche, gute und architektonisch ansprechende Lösung für das Parkdeck am Rande der Altstadt erarbeiten, die ihres Zeichen nicht weniger ist als das älteste denkmalgeschützte Gesamtensemble Baden-Württembergs. Eine Voraussetzung war, dass man das
Bauwerk möglichst von der Burg und dem Bodensee aus nicht sieht. Es wird auch nicht höher sein als die Bäume auf dem jetzigen Parkplatz. Die Parkplätze werden mit 2,70 Meter breiter sein als üblich, und es wird so gebaut werden, dass eine problemlose Nachrüstung ohne Schranken möglich ist, sollte auch in Deutschland ein Video-Bezahlsystem rechtlich möglich sein. Es erhält ein begrüntes Flachdach und leistet damit auch einen positiven ökologischen Beitrag. Der Baubeginn erfolgte im November 2019, die Fertigstellung ist für Mitte 2020 angestrebt. Wir hoffen mit den 373 Stellplätzen die Parkplatznot und den Parksuchverkehr in der Stadt mit seinen Wohngebieten zu reduzieren. Für eine spürbare Entlastung des Verkehrsaufkommens kann dies aber erst der Anfang sein. Es ist noch ein langer Weg bis zur optimalen Entlastung der Stadt. Wir werden aber weiter daran arbeiten und die zukünftige Mobilität dabei versuchen zu berücksichtigen. Der Gemeinderat sprach sich für Flächenerweiterung des Gewerbegebietes aus. Welche Planungen gibt es diesbezüglich? Die Stadt Meersburg ist ein besonderes Gut aufgrund seiner Geschichte, der Lage, der Altstadt und seinem Umfeld mit vielen Sonderkulturen. Trotzdem darf man seine Eigenentwicklung nicht verhindern. In der Fortschreibung der Regionalplanung beantragen wir Potentialflächen, die uns bisher dafür
fehlen. Es ist wichtig, den heimischen Betrieben Zukunftschancen zu ermöglichen und Arbeitsplätze am Standort zu sichern. Man darf nicht vergessen, dass heimatverbundene Betriebe ansässig sind und mit Familien hier leben. Unser Bestreben ist, eine behutsame Eigenentwicklung unter der Berücksichtigung der jeweils aktuellen Ansprüche zu ermöglichen. Momentan sind sechs Anfragen von Betrieben für Gewerbegrundstücke eingegangen. Günstiger Wohnraum ist knapp in Meersburg. Wo sehen Sie Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken? Die vorhandenen Randbedingungen mit denkmalgeschützter Altstadt und Sonderkulturflächen vereinfachen die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum nicht. Es gibt wenig Potential, nach außen zu gehen, und das ist auch nicht der richtige Weg für die Stadt. Wir haben 2018 mit einem kleinen Baugebiet einen ersten Schritt für die Schaffung von bezahlbaren Familienwohnhäusern gemacht. Dies ist bei weitem nicht ausreichend. Daher bin ich der Meinung, dass wir verschiedene Schritte überprüfen müssen. Diese beinhalten eine behutsame Entwicklung von Potentialflächen und der Innenstadt sowie Doppelnutzungen von vorhandenen Flächen unter Einbeziehung der städtebaulichen Erfordernisse. Hier kann ich mir durchaus die fachlichen Kenntnisse von Experten vorstellen, welche gemeinsam mit uns Lösungen entwickeln, die vielleicht genau diese erschwerten Randbedingungen zum Schaffen von bezahlbarem Wohnen umwandeln. Welche Konzepte gibt es zur Förderung des Tourismus in Meersburg? Sind diesbezüglich bauliche Maßnahmen geplant bzw. bereits begonnen? Ich sehe ein neues Tourismuskonzept als wichtigen Baustein für die Weiterentwicklung des qualitativen Tourismus in Meersburg. Ergänzend haben wir im November 2019 die Umsetzung von zwei Projektvorschlägen aus dem Stadtentwicklungsprozess im Gemeinderat beschlossen. Zum einen die Umgestaltung des vorhandenen Spielplatzes am Minigolfplatz direkt am Seeufer zu einem größeren Wasserspielplatz. Zum anderen werden wir im Bereich des Hafens besonders gestaltete Sitzmöglichkeiten in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege und dem Grundstückeigentümer aufbauen. Für die zwei Maßnahmen erhalten wir vom Land aus dem Bereich der Tourismusförderung finanzielle Unterstützungen. Ich hoffe, dass wir in den kommenden Jahren auch im touristischen Bereich weitere Projekte umsetzen können, wovon wir alle einen Mehrwert schöpfen. Projekte, die die Aufenthalts- und Lebensqualität für alle erhöhen und den See besser zugänglich machen. Exemplarisch dafür stünde die Idee von der Treppe beim Wilden Mann, davon hätten Gäste und Bürger etwas. Aber wie gesagt handelt es
sich erstmal nur um eine Idee. Auch bezüglich einer Renaturierung in Teilbereichen unserer Uferabschnitte erhoffe ich mir eine naturnahe und vereinfachte Zugänglichkeit zum Bodensee. Momentan gibt es nur die Darstellungen aus dem Stadtentwicklungsprozess, aber wie auf den ersten Bildern zu ersehen ist, können diese Teilbereiche nur gewinnen. Welche Konzepte gibt es für eine Verbesserung des Radverkehrs? Das Fahrrad ist am Bodensee ein wichtiges Verkehrsmittel. Aktuell haben wir kleine Verbesserungsmaßnahmen zur Gefahrenminderung sowie das Abstellen von Fahrrädern geschaffen. Das RadNetz BW verläuft direkt durch unsere viel besuchte Unterstadt und wir können aufgrund der Topografie keine einfachen Lösungen anbieten. Für diese 400 Meter lange Strecke müssen wir etwas erarbeiten, das über die Standardlösung hinausgeht. Das wird eine Herausforderung, welcher wir uns stellen werden. Ideen wurden schon erarbeitet. Außerdem gab es bei einer Ortsbegehung die Idee eines kombinierten Rad-Fußweges vom Wilden Mann hoch zum Dr. Moll-Platz. Es steht noch keine Umsetzung an, aber es könnte ein spannender Ansatz einer Verbindung von Ober- und Unterstadt sein. Ober- und Unterstadt miteinander verbinden könnte auch ein Personenaufzug. Wie realistisch ist eine solche Idee? Schon 1929 kam diese Idee in der Fasnacht in Meersburg erstmals auf. Und wenn ich mir den fantastischen Personenaufzug neben unserer Partnerstadt Hohnstein in Bad Schandau anschaue, dann wünschte ich mir, er wäre damals gebaut worden. Wir haben nun den Wunsch einer Verbindung der Unterstadt mit der Oberstadt wieder aufgenommen und sind mit verschiedenen Behörden in Gesprächen. Ich bin zuversichtlich, dass Menschen mit Einschränkungen, Familien und weitere Gruppen dies irgendwann nutzen können. Sie haben einen Anspruch darauf, dass wir uns darum kümmern. Wir sind uns dieser Verantwortung bewusst. Die Umsetzung ist eine Herzensangelegenheit von mir und es wird einer meiner Schwerpunkte sein in dieser Legislatur, weitere Schritte in diese Richtung einzuleiten. Teilorte sollen stärker eingebunden werden. Durch welche Projekte? Meersburg hat sehr schöne Teilorte, und ich bin bei jeder Ortschaftsratsitzung dabei. Die Bürgerinnen und Bürger haben Ideen entwickelt, welche in der Zukunft sicherlich die dortige Gemeinschaft stärken werden. Zum Beispiel geht es um die Ausgestaltung eines Dorfplatzes in Baitenhausen. Daran arbeiten wir. Es ist schön zu sehen, dass ein eigendynamischer Prozess in Gang gekommen ist. Zudem werden wir weiterhin daran arbeiten, die ÖPNV-Verbindungen zu verbessern, damit diesbezügliche Einschränkungen reduziert werden können.
Neues Parkdeck Meersburg
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Der Bodenseekreis ist mehr als eines der schönsten Urlaubsziele Deutschlands. Er ist auch eine der erfolgreichsten Wirtschaftsregionen. Die Bodenseeregion ist gleichermaßen eine Wirtschafts- und Freizeitregion mit einer beeindruckenden Branchenvielfalt und herrlichem See- und Alpenpanorama. Die ausgesprochen gute Work-Life-Balance macht ihn attraktiv für Young Professionals, erfahrene Facharbeiter und Top-Experten. Speziell der Landkreis Bodenseekreis ist ein Zentrum der Luft- & Raumfahrtbranche sowie weiterer Industriezweige wie Automotive & Maschinenbau, IT & Elektronik, Gesundheit & Freizeit sowie Handwerk & Dienstleistungen. So beeindruckt der Bodenseekreis, zu dem nahezu das gesamte Nordufer des Bodensees zählt, als einzigartiger Standort, an dem sich Karrierechancen und Lebensqualität ganz einfach vereinen lassen. Obwohl die Region häufig als hauptsächlich touristisch geprägt wahrgenommen wird, zeigt sich in den Zahlen Jahr um Jahr, welche wirtschaftliche Relevanz sie tatsächlich hat. Die an-
Abendempfang anlässlich der Nationalen Maritimen Konferenz 2019 in Friedrichshafen
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sässigen Firmen und Hochschulen bescherten dem Landkreis im Innovationsindex des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg 2018 den 3. Platz. Und auch seine Wirtschaftsstärke ist unverkennbar. Im aktuellen deutschlandweiten Landkreis-Ranking von Focus Money belegt er Platz 16 von 375. Seine Zukunftsfähigkeit wurde ihm 2018 vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung mit Platz 14 in Deutschland attestiert. So ist im Bodenseekreis auch das Cluster BodenseeAIRea entstanden, ein Netzwerk der zahlreichen Unternehmen, die in der Luft- & Raumfahrt tätig sind. Ein bedeutendes Ereignis im Jahr 2019 war die Nationale Maritime Konferenz, die erstmals fernab der Küste in Friedrichshafen stattfand. Maßgeblich war hierbei, dass die Wertschöpfungskette der maritimen Branche auch in Baden-Württemberg und hierbei insbesondere im Bodenseekreis sehr stark verankert ist.
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RITZ Regionales Innovationsund Technologietransfer Zentrum
Das Kompetenzzentrum für Digitalisierung und Mobilität Interview mit Marian Duram, Geschäftsführer der RITZ Regionales Innovations- und Technologietransfer Zentrum GmbH Im Friedrichshafener Wissensquartier Fallenbrunnen war im Sommer 2019 der Spatenstich für das RITZ Regionales Innovations- und Technologietransfer Zentrum. Wer sind die Eigentümer des Zentrums und wer finanziert es? Und wann soll das Zentrum in Betrieb gehen? Die Gesellschafter des RITZ sind zu gleichen Teilen die Stadt Friedrichshafen und der Landkreis Bodenseekreis. Gefördert wird der Bau des RITZ zudem von der Europäischen Union im Zuge einer EFRE-Förderung und vom Land Baden-Württemberg. Der Baufortschritt seit dem Spatenstich ist beachtlich und es macht großen Spaß dem RITZ beim „Wachsen“ zuzuschauen. Wir liegen voll im Zeitplan, so dass das Gebäude zum gewünschten Fertigstellungstermin Ende 2020 vom Generalunternehmer übergeben wird und der Betrieb im Januar 2021 starten kann. Regionales Innovations- und Technologietransfer Zentrum beinhaltet die Wörter Transfer und Zentrum, d.h. das RITZ möchte eine Art Pool für den In- und Output von Wissen sein. Von wem kommt und wohin fließt das Know-how? Von Aussprüchen wie „Man sollte mal…“ oder „Ich habe eine gute Kooperationsidee“ bleibt oft nur wenig oder bedauerlicherweise nichts übrig. Schnell ist man vom Arbeitsalltag eingeholt und die Innovation verpufft im Nichts. Unser Ziel ist es, durch die lokale Zusammenführung von Wissenschaft und Praxis, den Wissensaustausch zu stärken und damit Innovationen in der Region und darüber hinaus 122 Standort D-A-CH-LI | RITZ
zu fördern. Unter der strategischen Ausrichtung „Digitalisierung und Mobilität der Zukunft“ bietet das RITZ den entsprechenden Raum für einen solchen Wissenstransfer. Wissenschaft, Start-ups, Mittelstand und Ausgründungen von Konzernen sollen unter einem Dach zusammengeführt werden. Es gibt ausreichend Platz für Unternehmen oder auch bereits bestehende bzw. zukünftige Inno-Labs, für ein Arbeiten herausgelöst aus alltäglichen Strukturen und dem bekannten Umfeld. Auch Gründer sollen ermutigt werden Ihren Ideen nachzugehen, z B. im Co-Workingspace. Hier gibt es schon eine erste Kooperation mit dem PioneerPort der Zeppelin Universität. Die verschiedenen Vernetzungs- und Know-how-Transfermöglichkeiten mit etablierten Unternehmen und Einrichtungen bieten gerade Start-ups tolle Möglichkeiten, ihr Business weiterzuentwickeln. Mit Unterstützung des Open Innovation Ansatzes werden im RITZ aus kleinen Ideen nachhaltige Innovationen entstehen. Der Slogan des RITZ lautet „The idea is not enough“. Oder anders ausgedrückt: Eine Idee zu haben ist das eine, diese zu realisieren das andere. Sie werben damit, dass das RITZ dafür genau den passenden Raum hat. Welche technologischen und räumlichen Möglichkeiten und Konzepte wird das RITZ bieten können? Das RITZ ist ein Gebäude auf dem neuesten technischen Stand mit einer tollen Außen- und Innenarchitektur in einem wissensbasierten Umfeld. Es bietet verschiedene Bürokonstellationen, ob klassisches Einzelbüro, offene Büroflächen oder auch einen Co-Wor-
Unter der strategischen Ausrichtung „Digitalisierung und Mobilität der Zukunft“ bietet das RITZ den entsprechenden Raum für Wissenstransfer. Wissenschaft, Start-ups, Mittelstand und Ausgründungen von Konzernen sollen unter einem Dach zusammengeführt werden.
In Zeiten der digitalen Transformation und des Umbruchs im Mobilitätssektor möchte das RITZ Kompetenzzentrum und Denkfabrik in den Bereichen Digitalisierung und Mobilität der Zukunft sein. Gibt es Vereinbarungen über eine Zusammenarbeit mit den großen Technologiekonzernen im Bodenseekreis und den Hochschulen der Region? Es finden bereits intensive Gespräche mit wissenschaftlichen Einrichtungen, Start-ups und ganz wichtig, dem Mittelstand statt. Selbstverständlich auch mit den großen Technologiefirmen der Region. In diesem Kontext ist das Thema Testfeld für vernetztes und automatisiertes Fahren zu nennen, welches hervorragend zur inhaltlichen Ausrichtung und den Möglichkeiten des RITZ passt. Zudem bietet dieses Projekt tolle Chancen für Firmen unterschiedlicher Organisationsreifegrade sich einzubringen und so die Mobilität der Zukunft mitzugestalten. Welche Faktoren werden ausschlaggebend sein, um das Ziel zu erreichen, dass das RITZ wie erhofft das überregional bekannte und anerkannte Kompetenzzentrum sein wird? Dieses Kompetenzzentrum lebt von den zukunftsorientierten Themen und dem Know-how, welches es zu bieten hat. Also sind die Unternehmen und Einrichtungen, die mit ihren Innovationen und Entwicklungen im RITZ vertreten sein werden, wichtige Faktoren. Allen voran sind es aber die Menschen, die täglich im RITZ arbeiten werden und das Grundverständnis dieses Transferzentrums als Multiplikatoren nach außen tragen. Insgesamt sind diese zwei Faktoren diejenigen, die Einfluss auf die jeweiligen Branchen haben und damit in einer überregionalen Bekanntheit münden.
kingspace. Mehrere Kommunikationsflächen laden zum gegenseitigen Kennenlernen und Austausch sowie zum Gedankensammeln ein. Mit der im RITZ verorteten Lernfabrik zum Thema Industrie 4.0 und einem Makerspace ist es zudem möglich schnell und einfach Ideen aus der Theorie in die Praxis zu überführen. Zur aktiven Gestaltung des Miteinanders, des Wissensaustauschs und Initiierung von neuen Projekten innerhalb des RITZ, aber auch mit externen Akteuren, wird es ein RITZ-Veranstaltungskonzept geben. Das Gebäude ermöglicht es außerdem Events, Veranstaltungen oder Konferenzen passend zu den im RITZ positionierten Themen durchzuführen. Neben der Fachexpertise, welche direkt unter dem Dach des RITZ gebündelt ist, bietet das wissensorientierte Umfeld mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg und der Zeppelin Universität zusätzlich kurze Wege zu technischem und wirtschaftlichem Know-how. Wird es ständige Mieter im RITZ geben oder sind nur zeitlich limitierte Think Tanks mit verschiedenen Projektpartnern geplant? Sowohl als auch – die Mischung macht's. Es sind dauerhafte Mietverhältnisse für wissenschaftliche Einrichtungen mit den Fokusbereichen Digitalisierung und Mobilität der Zukunft im RITZ vorgesehen. Diese bilden den Wissenskern des RITZ, um den herum sich weitere Wissensträger befinden. Aufgrund von Förderrichtlinien ist die Mietdauer für Unternehmen grundsätzlich zeitlich limitiert.
Marian Duram
Interesse, Teil des Kompetenzzentrums für Digitalisierung und Mobilität der Zukunft zu werden? Kommen Sie auf mich zu. Marian Duram Geschäftsführer RITZ Regionales Innovations- und Technologietransfer Zentrum GmbH Am Seemooser Horn 20, D-88045 Friedrichshafen Tel. +49 (0) 7541 8310289 marian.duram@ ritz-innovationszentrum.com www.ritz-innovationszentrum.com gefördert durch:
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Der Landkreis Ravensburg als attraktiver Wirtschaftsstandort und Lebensraum entwickelt tragfähige und nachhaltige Zukunftskonzepte
Interview mit Landrat Harald Sievers, Landkreis Ravensburg
Harald Sievers Landrat Landkreis Ravensburg
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Herr Sievers, seit 2015 sind Sie Landrat im Landkreis Ravensburg. Wie entwickelt sich der Landkreis aus Ihrer Sicht? Der Landkreis Ravensburg ist aus vielen Gründen eine besonders lebenswerte Region und ein sehr attraktiver Standort für Wirtschaftsunternehmen. Er zeichnet sich aus durch einzigartige und malerische Landschaften auf der einen Seite sowie starke dörfliche Gemeinschaften und attraktive Städte mit einer Vielzahl an erfolgreichen und zukunftsorientierten Wirtschaftsunternehmen auf der anderen Seite. Die Landkreisverwaltung kümmert sich mit zahlreichen Projekten und Maßnahmen darum, eine weitere positive Entwicklung des Landkreises voranzutreiben. Beispiele hierfür sind eine aktive Kreisentwicklungspolitik zur Unterstützung der Gemeinden im Bereich Wohnen und Gewerbe, unser seniorenpolitisches Konzept, die Stärkung unseres Berufsschulsystems, der Zukunftsplan Jugend oder unsere Biodiversitätsstrategie.
Und worum wird sich der Landkreis im Jahr 2020 wirtschaftspolitisch besonders kümmern? Ganz weit vorne steht das Thema „Mobilität der Zukunft“. Wir wollen unser Regionalbussystem weiter entwickeln und außerdem untersuchen, ob wir ein Ringzugkonzept für den Bodenseekreis, den Landkreis Lindau und den Landkreis Ravensburg umsetzen können. Dies ist auch für unsere Wirtschaft wichtig, damit die Beschäftigten möglichst zuverlässig und gleichzeitig klimafreundlich zu ihren Arbeitsplätzen und wieder nach Hause kommen. Als zweites ist das Thema „Bildung“ mit all seinen Facetten für das Landratsamt im Jahr 2020 oben auf der Agenda. Mit den im Bereich der beruflichen Bildung, der Berufsorientierung und der dualen Ausbildung geplanten Projekten und Maßnahmen will der Landkreis einen wesentlichen Beitrag zur Ausbildung der dringend benötigten Fach- und Führungskräfte der Zukunft leisten. Ganz konkret werden wir die Umsetzung unseres Schulbauprogramms 2020-
Fotos: Christoph Morlock, Wangen im Allgäu
Der Landkreis Ravensburg ist aus vielen Gründen eine besonders lebenswerte Region und ein sehr attraktiver Standort für Wirtschaftsunternehmen.
2040 kraftvoll starten. Neben baulichen Modernisierungsmaßnahmen an unseren Berufsschulen liegt ein klarer Fokus hierbei auch auf der Digitalisierung von Schule und Unterricht. Außerdem haben der Landkreis Ravensburg, die Kreishandwerkerschaft Ravensburg und die Handwerkskammer Ulm im Oktober 2019 einen „Pakt für die berufliche Bildung“ geschlossen. Mit diesem soll die berufliche Bildung im Landkreis und deren Qualität nachhaltig gesichert werden. Der Pakt beinhaltet zum Beispiel das Ziel der Ermöglichung des Berufsabiturs an einer unserer beruflichen Schulen. Damit könnten junge Menschen in vier Jahren den Gesellentitel und das Abitur erwerben. Eine dritte große Herausforderung sind die strukturellen Umbrüche, vor denen insbesondere unsere produzierenden Wirtschaftsunternehmen stehen. Ich denke hierbei zum Beispiel an die Automobilzulieferer im Landkreis. Wir wollen uns so aufstellen, dass unsere „Wirtschafts-
und Innovationsförderungsgesellschaft Landkreis Ravensburg“ die Unternehmen bei den notwendigen Transformationsprozessen gut begleiten und unterstützen kann. Außerdem wollen wir den Landkreis Ravensburg als Wirtschaftsstandort offensiver positionieren. Was bedeutet das ganz konkret für die Wirtschaftsförderungspolitik des Landkreises? Zunächst möchte ich an dieser Stelle noch einmal hervorheben, dass der Landkreis Ravensburg als Wirtschaftsstandort seit jeher für viele Wirtschaftsunternehmen ein attraktiver Standort ist. Vom Handwerksbetrieb über den Mittelstand bis hin zu größeren, international agierenden Unternehmen, darunter viele sogenannte „Hidden Champions“, haben wir eine gesunde und solide wirtschaftliche Basis. Allerdings kommen auf uns auch neue Herausforderungen zu, insbesondere bei dem Thema Arbeitskräfte und Innovationen. Diese müssen wir angeRavensburg | Standort D-A-CH-LI 125
Als weiteren Schwerpunkt können wir als Landkreis mit unseren Wirtschaftsförderungsaktivitäten eine wichtige Plattform für das Thema „Innovationen“ zur Verfügung stellen.
hen, um weiterhin ein attraktiver und diversifizierter Wirtschaftsstandort zu bleiben. Als Landratsamt können und wollen wir uns an den Stellen engagieren, die weder durch unsere Städte und Gemeinden noch von den Wirtschaftsunternehmen selbst oder sonstigen Akteuren, wie zum Beispiel der IHK oder Handwerkskammer allein gestaltet werden können. Hier sehe ich als große Aufgabe die weitere Positionierung des Landkreises als attraktiver Standort für Fach- und Führungskräfte. Konkret müssen wir Antworten auf die Frage geben, warum eine begehrte Arbeitskraft in der Zukunft ihren Lebensmittelpunkt – gegebenenfalls mit Familie – im Landkreis Ravensburg wählen sollte. Als weiteren Schwerpunkt können wir als Landkreis mit unseren Wirtschaftsförderungsaktivitäten eine wichtige Plattform für das Thema „Innovationen“ zur Verfügung stellen. Hierunter können Sie sich verschiedene Formate von Veranstaltungen und Informationen z.B. zu den Themen „Digitalisierung, Breitband, Unternehmernetzwerk, Frau & Beruf, Duale Ausbildung, Wissens- und Technologietransfer etc.“ vorstellen, wie sie im Moment etwa schon im „k.u.p. Ravensburg“ stattfinden. In diesen Bereichen können wir aus meiner Sicht als Landkreis einen Mehrwert bieten und gezielt auf den tatsächlichen Bedarf der Wirtschaft reagieren. 126 Standort Deutschland | Ravensburg
Das klingt nach großen Aufgaben und Veränderungen für die Wirtschaftsförderung im Landkreis Ravensburg. Unser Dezernat für Kreisentwicklung und Wirtschaft ist in diesem Bereich mit unserer Wirtschaftsbeauftragten und unserer Wirtschaftsförderungsgesellschaft WiR schon gut aufgestellt. Trotzdem wollen wir uns im Jahr 2020 die Zeit nehmen, unsere Wirtschaftsförderungsaktivitäten erneut daraufhin zu analysieren, ob wir an den richtigen Themen arbeiten und die richtigen Maßnahmen geplant haben. Nur dann bieten wir als Landkreis einen wahrnehmbaren Mehrwert für die Unternehmen und Betriebe. Dazu möchten wir auch eine repräsentative Befragung der im Landkreis ansässigen Unternehmen durchführen, um den tatsächlichen Bedarf für Wirtschaftsförderungsaktivitäten speziell auf Landkreisebene zu kennen und unsere Tätigkeit gezielt darauf auszurichten. Hieraus erhoffen wir uns Erkenntnisse, wie wir unseren „Wirkungsgrad“ noch weiter verbessern können.
Vielen Dank Herr Landrat für dieses aufschlussreiche Gespräch.
FACTS & FIGURES
Landkreis Ravensburg Unsere Kreissparkasse Ravensburg mit ihren 190.000 Kunden ist die eigenkapitalstärkste in ganz Baden-Württemberg und damit wirtschaftlich bestens gerüstet.
In der Hochschulstadt Ravensburg/ Weingarten studieren über 10.000 junge Menschen an drei Hochschulen in 77 Studiengängen.
Mit den Unternehmen Hymer, Eriba, Cathargo und Dethleffs ist der Landkreis Ravensburg das Zentrum der deutschen Reisemobil- und Wohnwagenindustrie.
In der ZDF-Deutschlandstudie 2018 „ Wo lebt es sich am besten?“ belegt der Landkreis Ravensburg in der Kategorie „Gesundheit und Sicherheit“ Platz 3 von allen 401 Land- und Stadtkreisen.
Der neue Park Allgäu von Center Parcs in Leutkirch ist die größte Tourismusinvestition, die es in Deutschland in den letzten Jahren gegeben hat.
Ravensburg | Standort D-A-CH-LI 127
JOBS für den SÜDEN Am 23. April 2020 findet die KARRIEREMESSE in Ravensburg statt Gerade in Zeiten annähernder Vollbeschäftigung wird für Arbeitgeber das Werben um die besten KandidatInnen immer wichtiger und intensiver. Unternehmen, die seit vielen Jahrzehnten sehr erfolgreich am Markt sind, stehen nun vor der Herausforderung, sich selbst zu vermarkten – und zwar bei potenziellen Arbeitnehmern.
Schwäbisch Media bietet hier unter anderem mit der KARRIEREMESSE eine Netzwerk-Plattform für den persönlichen Austausch mit qualifizierten und interessierten KandidatInnen. Seit 2002 ist die Jobmesse bereits etabliertes Forum und lockte im Frühjahr 2019 zuletzt 80 Aussteller und knapp 1.500 Besucher in die Oberschwabenhalle. Vom Studenten und Absolventen, über Young Professionals und Spezialisten bis zum Senior-Manager und der erfahrenen Fachkraft – alle Generationen und Qualifikationen kommen hier mit Angeboten aus Industrie, Handel und Dienstleistung in Kontakt. Jedes Jahr bietet die Jobmesse zudem eine Übersicht der Weiterbildungsmöglichkeiten in bzw. aus der 4-Länder Region. Ein spannendes Rahmenprogramm, kostenloser Bewerbungsmappen-Check und professionelle Bewerberfotos sowie attraktive Gewinne runden das Programm ab. Jeder Besucher kann sich im Vorfeld bei seiner Wunschfirma online einen Termin reservieren und vom ganz persönlichen Austausch mit dem möglichen neuen Arbeitgeber profitieren. Für die Aussteller enthält das „Rund-um-Sorglos-Messepaket“ von Schwäbisch Media wirklich alles: „Vom Eck-Stand inklusive Ausstattung und Logoblende über das Mediapaket bis zur Verpflegung: Ankommen, kurz aufbauen und schon kann das Werben um die besten Mitarbeiter losgehen“, erklärt Peggy Aulmann, Projektleiterin. „Für Unternehmen, die die KARRIEREMESSE noch nicht kennen, gibt es ein interessantes Starterpaket.“
PRAKTIKA
TRAINEESTELLEN
JOBS
DIPLOMARBEITEN
AUS- UND WEITERBILDUNGSANGEBOT
JOBS FÜR DEN SÜDEN Die KARRIEREMESSE 2020 findet am 23.04.2020 von 11 – 19 Uhr in der Oberschwabenhalle Ravensburg statt. Weitere Informationen unter www.karrieremesse-im-süden.de
23.04.2020
Oberschwabenhalle Ravensburg KARRIEREMESSE - JOBS FÜR DEN SÜDEN Peggy Aulmann, Tel. + 49 (0) 7541 9352086 p.aulmann@karrieremesse-im-sueden.de
KARRIEREMESSE
www.karrieremesse-im-süden.de Premiumpartner
128 Menschen & Innovationen | Schwäbisch Media
Eine Veranstaltung von
HIER VERRATEN UNTERNEHMEN AUS DER REGION, WIE SIE HERAUSFORDERUNGEN MEISTERN
mittwochs Uhr
MODERATOR ROLF BENZMANN EMPFANG ÃœBER KABEL, SATELLIT UND IM WEB. regio-tv.de
Das Azubi-Taxi im Landkreis Sigmaringen
Die WIS erhält Innovationspreis in Berlin für ihre Social-Media-Kampagne Zu Beginn des Jahres 2019 ging die Plattform www.wirtschaftsradar.net in die Produktion, heute erstrahlt sie in blau-weiß, liefert Informationen im Bewegtbild zur Wirtschaft und Ausbildung im Landkreis Sigmaringen und wird in Berlin mit einem Preis für „Innovative Wirtschaftsförderung“ ausgezeichnet.
Wirtschaftsförderungs- und Standortmarketinggesellschaft Landkreis Sigmaringen mbH Fürst-Wilhelm-Straße 12 D-72488 Sigmaringen Tel. +49 (0) 7571 728900 info@wis-sigmaringen.de www.wirtschaftsradar.net
Am Anfang steht die Idee, die vielfältigen Bereiche der Wirtschaftsregion Landkreis Sigmaringen auf einer einzigen, interaktiven Plattform zusammenzuführen. Weil dieses florierende Umfeld von schnelllebigem Charakter ist, entsteht symbolisch der „Wirtschaftsradar“, dem keine Neuigkeit und kein Ereignis aus der Wirtschaft entgeht. Ein großes Anliegen der WIS: der beruflichen Ausbildung in Industrie, Handwerk und anderen Bereichen wieder mehr Präsenz und Bedeutung zu verleihen. „Social Media ist als Instrument der Fachkräftesicherung und Informationsquelle beliebter denn je, denn jeder kann mitmachen, jeder kann selbst etwas beisteuern.“ erläutert Dr. Bernhard Kräußlich, Geschäftsführer der WIS GmbH Landkreis Sigmaringen. Von der Initialzündung der Idee, die alltäglichen Thematiken und Ereignisse der Wirtschaftsförderung auf Video festzuhalten bis hin zum Online-Gehen der Website ist es ein langer Prozess.
130 Standort D-A-CH-LI | WIS Landkreis Sigmaringen.
Zunächst geht es darum, dem Wirtschaftsradar ein Gesicht zu geben. Der Anspruch ist klar: vom Alltag in Industrie und Handwerk über die große Auswahl an Ausbildungsberufen bis hin zu der Förderung von Innovation und Austausch sollen sämtliche Aspekte der Wirtschaft im Landkreis ihren Platz auf dem Wirtschaftsradar finden. In zweiwöchentlichem Abstand wird daher im Rahmen einer von Dr. Bernhard Kräußlich moderierten „Logbuch“-Sendung aus drei verschiedenen Kategorien berichtet: Die Wirtschaftswelt ist umfangreich, abwechslungsreich, und agiert im Alltag doch nahezu immer aus dem Verborgenen. Die WIS richtet das Spotlight auf die Vielfältigkeit der Wirtschaft und portraitiert Unternehmen, Innovationen und Initiativen, die das Wachstum der Region vorantreiben. Während Entscheidungsfindungen und die Umwandlung von Visionen in Pläne in der Regel hinter verschlossenen Türen vonstatten gehen, ist die
Preisverleihung "Innovative Wirtschaftsförderung" 22.11.2019 in Berlin
Chefetage des Wirtschaftsradars ein transparenter Ort des Austausches. Sie lüftet den Vorhang für Interviews mit Akteuren der Wirtschaft, Altbewährtes und neue Projekte. Außerdem öffnet regelmäßig die Talentschmiede ihre Tore und gewährt den Zuschauern einen Blick in die zahlreichen Ausbildungsbetriebe des Landkreises. Dabei ergreifen diejenigen das Mikrofon, die die tägliche Arbeit und die unerwarteten Herausforderungen am besten kennen: die Auszubildenden. Vor laufender Kamera begeben sie sich auf die Suche nach dem coolsten Job in ihrem Unternehmen und stellen sich den neugierigen Fragen des Schafferles Lea Lichownik, die für die Talentschmiede als Jobtester durch den Landkreis zieht und in ihren Videos ihre Erfahrungen in den einzelnen Betrieben festhält. Damit bietet sie jungen Menschen eine erste Orientierungshilfe bei der Suche nach dem passenden Ausbildungsberuf. Unumstrittenes Highlight der Talentschmiede ist die Fahrt mit dem sogenannten Azubi-Taxi, in dessen Inneren Geschäftsführer und Auszubildende die Gelegenheit erhalten, in einem etwas unkonventionellem Rahmen ins Gespräch zu kommen. Der klare Vorteil dabei ist, dass Störungen und Unterbrechungen ausgeschlossen sind.
LOGBUCH mit Dr. Bernhard Kräußlich
Nach fast einem Jahr Dreharbeiten sind die Resonanzen von Geschäftsführern, Auszubildenden und Zuschauern des Logbuchs durchweg positiv, weitere Folgen sind bereits in Produktion. Die aktuellste Station des Azubi-Taxis ist die deutsche Bundeshauptstadt: dort wird das Projekt „Azubi-Taxi“ im Rahmen der Preisverleihung für „Innovative Wirtschaftsförderung“ des Forums deutscher Wirtschaftsförderer in Kooperation mit der Hochschule Harz ausgezeichnet. Zielsetzung des Awards ist die Würdigung und Wertschätzung der oft im Verborgenen agierenden Wirtschaftsförderungen auf Kommunalebene, die mit innovativen Ideen die Wirtschaft maßgeblich mitgestalten. Der WIS fällt hierbei ein zusätzlich zu vier verschiedenen Kategorien verliehener Sonderpreis zu, der die besondere Originalität und Kreativität des Zusammentreffens von Geschäftsführung und Auszubildenden sowie die raffinierte Kommunikation in den sozialen Medien im Handlungsfeld Fachkräftesicherung auszeichnet. Zurecht stolz nimmt das Team der WIS die Urkunde in Berlin entgegen. Die einheitliche Devise dabei: Der Preis ist erst der Anfang, und ein gehöriger Ansporn für weitere innovative Ideen für den Landkreis Sigmaringen.
TALENTSCHMIEDE mit dem Schafferle Lea Lichownik
Rund um die Uhr kann die Wirtschaft auf den Radar genommen werden: youtube.com/c/WirtschaftsRADARLandkreisSigmaringen facebook.com/wirtschaftsradar/ Alle bisherigen Beiträge auf www.wirtschaftsradar.net Die WIS sucht auch weiterhin Unternehmen im Landkreis, die sich an der Ausbildungskampagne beteiligen möchten. Kontakt: Tel: +49 (0) 7571 728900, info@wirtschaftsradar.net
WIS Landkreis Sigmaringen | Standort D-A-CH-LI 131
INVESTIEREN am richtigen STANDORT
Industriepark Nördlicher Bodensee
Der neue Industriepark Nördlicher Bodensee befindet sich im nahen Umland des Bodensees. Hier ist Raum für Investition auf bis zu 61 Hektar zusammenhängender Fläche.
Industriepark Nördlicher Bodensee Stadt Meßkirch Conradin-Kreutzer-Straße 1 D-88605 Meßkirch www.messkirch.de www.industrieparknoerdlicher-bodensee.de Arne Zwick Bürgermeister Tel. +49 (0) 7575 20621 Arne.Zwick@messkirch.de Anna-Maria Merz Wirtschaftsförderung Tel. +49 (0) 7575 20628 merz@messkirch.de
Starke Wirtschaftsunternehmen, die in ihrem Segment teilweise zu den Weltmarktführern gehören, haben sich im Norden der Vierländerregion angesiedelt oder sind sogar hier gegründet worden. Und mitten in der Ferienregion Bodensee und Donautal zu wohnen und zu arbeiten bewirkt eine respektable Fachkräftebindung. Hinzu kommt der nahegelegene Hochschulstandort Albstadt-Sigmaringen, welcher qualifizierten Nachwuchs garantiert. Warum sich dieser Standort besonders eignet? Highspeed-Internet über Glasfaserhausanschluss Maximale industrielle und gewerbliche Nutzung Kommunale Wirtschaftsförderung und Verfahrensunterstützung Beste Infrastruktur in landschaftlich reizvoller Lage Noch mehr Vorteile? Attraktive Wohnbaugebiete & Freizeitangebote Bildungsqualität durch Angebot sämtlicher Schul- arten sowie nahegelegene Hector-Akademie und Hochschulstandorte Komplettes ärztliches Versorgungsnetz, Kreis- krankenhaus in Sigmaringen Kulturelle Highlights und Sehenswürdigkeiten
Investieren
Arbeiten
Leben Im Zentrum der Ballungsräume München, Stuttgart und Zürich bietet der Wirtschaftsstandort Industriepark Nördlicher Bodensee eine optimale Lage. Der internationale Flughafen Stuttgart sowie der Flughafen Friedrichshafen, kurze Wege zur Autobahn und die direkte Anbindung an der Schnittstelle der B 311 mit der B 313 bei Meßkirch sind ideale Voraussetzungen.
❯ ENGLISH SUMMARY The new industrial park "Nördlicher Bodensee" is located close to Lake Constance. It offers room for investments on 61 hectares of contiguous land. The industrial park is situated ideally between the conurbations of Munich, Stuttgart and Zurich with excellent transport connections. Major industrial firms, some of which are global market leaders in their field, have moved to the district or were even founded here. Qualified employees have the advantage of living and working at the heart of the holiday region of Lake Constance and the Danube valley. In addition, the university town of Albstadt-Sigmaringen is nearby, guaranteeing a supply of qualified future employees.
132 Standort D-A-CH-LI | Meßkirch
SRH Kliniken Landkreis Sigmaringen
SRH KLINIKEN
Ihre Gesundheit steht für uns im Vordergrund Die SRH Kliniken Landkreis Sigmaringen GmbH mit den Standorten Bad Saulgau, Pfullendorf und Sigmaringen versorgt mit 1.400 Mitarbeitern jährlich rund 88.000 ambulante und stationäre Patienten. Alle drei Kliniken mit insgesamt 523 Betten sind Akutkrankenhäuser der Grundversorgung. Das SRH Krankenhaus Sigmaringen ist zudem ein Haus der Regelversorgung. Hier sind elf Expertenzentren für eine hochwertige medizinische Patientenversorgung etabliert, ebenso der Onkologische Schwerpunkt Sigmaringen des Landes Baden-Württemberg. SRH Krankenhaus Sigmaringen ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Tübingen und verfügt über Weiterbildungsermächtigungen in mehreren Abteilungen. Direkt neben dem Krankenhaus befindet sich eine Strahlentherapiepraxis. Zu den SRH Kliniken Landkreis Sigmaringen gehören eine Gesundheits- und Krankenpflegeschule am Standort Pfullendorf und ein Fachpflegeheim für chronisch
psychisch Erkrankte am Standort Sigmaringen. Vier Medizinische Versorgungszentren in den Landkreisen Sigmaringen und Zollernalb sichern die ambulante Behandlung der Patienten. Die SRH Kliniken Landkreis Sigmaringen GmbH ist einer der größten Arbeitgeber im Landkreis Sigmaringen und von Focus Money als Top Arbeitgeber ausgezeichnet. Am Standort Pfullendorf befindet sich ein Ausbildungsinstitut für die Gesundheits- und Krankenpflege. Sie hat ein Gütesiegel von Focus Money erhalten und zählt zu den besten Ausbildungsbetrieben. In folgenden Berufen wird ausgebildet (w/m/d): Medizinische Fachangestellte, Operationstechnische Assistenz, Anästhesietechnische Assistenz, Kaufmann im Gesundheitswesen.
WIR SUCHEN ÄRZTE, PFLEGEPERSONAL, MTRA, MTLA (M/W/D) GERNE AUCH Wechsler, Berufsanfänger, Wiedereinsteiger, Teilzeit oder Vollzeit. Auch für Spezialbereiche. Wir setzen auf Teams – Sicherheit – Top Personalschlüssel. BEI INTERESSE schicken Sie uns bitte eine SMS/WhatsApp, Kennwort „Kennenlerngespräch“ an 0176 214 17712 (reguläre SMS, Kosten gemäß Ihrem Mobilfunktarif). Wir rufen zurück. BESUCHEN SIE UNS UNTER: WWW.SRH-KARRIERE.DE
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Weil wir hier unser eigenes Süppchen kochen.
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23.10.2019 12:25:12
Foto: Achim Mende
Der Seepark Linzgau und die Stadt Pfullendorf
Wir werden diesen Weg weitergehen Interview mit Bernd Mathieu, dem Wirtschaftsförderer der 13.000Einwohnerstadt Pfullendorf im Süden des Landkreises Sigmaringen
Stadt Pfullendorf Kirchplatz 1 D-88630 Pfullendorf www.pfullendorf.de Thomas Kugler Bürgermeister / Mayor Tel. +49 (0) 7552 251002 info@stadt-pfullendorf.de Bernd Mathieu Wirtschaftsförderer / Business Developer Tel. +49 (0) 7552 251111 bernd.mathieu@ stadt-pfullendorf.de
Viele Unternehmen beklagen einen Mangel an Fachkräften und Auszubildenden. Wie beurteilen sie die Situation in Pfullendorf? Die Lage ist aus meiner Sicht größtenteils ganz gut, die Firmen melden keinen alarmierenden Fachkräftemangel. Aber selbstverständlich gibt es Betriebe, die Schwierigkeiten haben, Arbeitsplätze neu zu besetzen. Und es fehlt der eine oder andere Auszubildende, vornehmlich im Metallbau oder in handwerklichen Berufen wie Schreiner, Friseur oder Dachdecker. Deswegen veranstaltet die Wirtschaftsinitiative Pfullendorf (WIP) jedes Jahr gemeinsam mit der Stadt Pfullendorf die Ausbildungsbörse. Bei dieser Gelegenheit können sich die ansässigen Betriebe bei potentiellen Azubis vorstellen. Zudem können sich Firmen über das WirtschaftsRADAR Landkreis Sigmaringen über verschiedene Medien wie Facebook oder Twitter an junge Leute wenden, zum Beispiel mit eigenen Auszubildenden als eine Art Testimonials. Ebenfalls von der Wirtschaftsförderungs- und Standortmarketinggesellschaft Landkreis Sigmaringen ist eine Initiative, die sich speziell an die Lebenspartner von Arbeitskräften wendet, die neu im Landkreis sind. Die Lebenspartner erhalten so ihrerseits Unterstützung bei der Suche nach einer Arbeitsstelle. Auch die Innenstadtkampagne zur Stärkung des Einzelhandels, die Freizeitmöglichkeiten am Seepark sind Aspekte, die Leute dazu bewegen, zu kommen bzw. zu bleiben. Wie ist die Lage bezüglich der Gewerbegebiete? Das Pfullendorfer Gewerbegebiet Mengener Straße weist von den ursprünglich 13 Hektar noch rund 3,5
134 Standort D-A-CH-LI | Pfullendorf
Hektar freie Fläche auf. Davon gibt es für einige Flächen bereits Optionen und Kaufanfragen. Der Erwerb von weiteren Flächen von Privateigentümern zur Erweiterung dieses Gebietes gestaltet sich schwierig, wir müssen also auch andere Flächen in Betracht ziehen. Die Zulässigkeit der Entwicklung des Gewerbegebietes Wattenreute steht auf dem Prüfstand. Auch bei anderen bestehenden Industrie- und Gewerbegebieten prüfen wir Erweiterungsmöglichkeiten, zum Beispiel in Schwäblishausen, Denkingen und Aach-Linz. Die Gemeinderäte wurden bereits darauf sensibilisiert, dass demnächst Entscheidungen über Beantragungen und neue Erschließungen von Gewerbegebieten anstehen, und zwar rechtzeitig bevor die 3,5 Hektar in der Mengener Straße belegt sind. Welche Firmen zeigen derzeit Interesse an den Gewerbeflächen? Und gibt es Förderangebote seitens der Stadt? Es gibt Firmenanfragen von Klein- bis Großbetrieben, z. B. von Unternehmen aus der Chemiebranche und der Biotechnologie, von einem Wohnmobilhersteller, aber auch ganz klassisch von Pfullendorfer Handwerksbetrieben, die wachsen möchten. Das am häufigsten angewandte Förderprogramm ist das ELR, das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum. Da haben wir zuletzt deutlich mehr Anträge gestellt. Je nach Förderschwerpunkt und Projektart gibt es für Unternehmen zwischen 10 und 35 % Zuschüsse auf die förderfähigen Summen. Die Antragstellung läuft über die Stadt Pfullendorf, und da ist die Wirtschaftsförderung erster Ansprechpartner. Wir kümmern uns um Anerkennung
beim Regierungspräsidium bzw. Ministerium. Die Abwicklung erfolgt über die L-Bank. Diese Leistung unsererseits machen wir über Medien publik, und auch bei telefonischen Anfragen mache ich auf dieses Programm aufmerksam. Wir wollen für die Betriebe das Bestmögliche ausschöpfen.
gefangen von einem Eisenbahnbetriebsleiter bis zur Unfallmeldetafel. Wir arbeiten darauf hin, die Freigabe für den Betrieb dieser Teilstrecke zu erhalten, die im Übrigen schon von uns gepachtet wurde. Die technische Inbetriebnahme dauert aber noch ein bisschen.
Vergangenes Jahr initiierte Pfullendorf einen Gründerwettbewerb zur Belebung der Innenstadt. Wie kam die Initiative an? Sie kam sehr gut an. Es gibt auch konkrete Umsetzungen zu vermelden, eine Zahnarztpraxis, eine Podologiepraxis und ein Sportgeschäft im Bereich American Football und Baseball beziehen ihre Ladenflächen in der Innenstadt. Vier weitere sind in Vorarbeit. Das ist eine sehr gute Quote bei acht eingereichten Businessplänen im Wettbewerb. Der andere Teil der Kampagne war die Neumöblierung der Innenstadt, und auch das findet großen Anklang. Die ersten Sitzgelegenheiten wurden aufgestellt, Kinderspielgeräte werden folgen. Ein Indiz dafür, wie gut die Kampagne angenommen wurde, verdeutlichen die mehr als 12.000 vornehmlich in den Geschäften der Innenstadt gesammelten Stempel, die zur Teilnahme an unserem Gewinnspiel berechtig(t)en. Die Gesamtidee unserer Kampagne beruhte auf drei Säulen, damit haben wir uns beim Stadtmarketing-Preis Baden-Württemberg beworben. Und es freut uns natürlich außerordentlich, dass unsere Kampagne von der Jury am 26. November 2019 in Stuttgart zum Sieger gekürt wurde. Und wir wollen diesen Weg weitergehen. Es gab bereits weitere Anfragen von Interessenten, die nicht im Wettbewerb waren. Sollte sich da das eine oder andere noch ergeben, wäre das natürlich zu begrüßen. Man muss aber deutlich machen, dass dieses Konzept weder das Allheilmittel der nächsten zehn Jahre sein kann noch die Pfullendorfer Altstadt vor neu entstehenden Leerständen gefeit sein wird. Es ist ein Ansatz, ein schöner Impuls, und wir hoffen, dass sich daraus noch mehr entwickelt.
Ist die Idee dem allgemeinen Trend geschuldet, wieder mehr in die Bahn als Alternative zum Gütertransport auf der Straße zu investieren? Wir gehen davon aus, dass das Thema Bahn wieder an Bedeutung gewinnt. Dann wollen wir gerüstet sein. CO2 zu sparen wird die Wirtschaft in den nächsten Jahren weiter umtreiben. Wir möchten neben der Nutzung im Tourismus das volle Potential unserer Bahn nutzen. Die Bahn wird nur dann langfristig selbstständig tragfähig sein, wenn wir den Güterverkehr etablieren. In den vergangenen Jahren gab es ein hohes Aufkommen an Transport von Holz, und es bestünde das Potential, noch mehr davon mit Zügen zu transportieren. Dafür brauchen wir die passende Infrastruktur. Auch der Umschlag von Containern soll möglich werden, nicht nur von Stammholz. Es soll keine Konkurrenz zu dem bestehenden Umschlagterminal in Ostrach sein. Ich denke sogar, der Bahnstrecke würden zwei Umschlagterminals guttun. Und wer weiß, wer noch auf den Transport seiner Güter mit der Bahn umsattelt. Dafür müsste aber das Bahnangebot insgesamt besser werden. Wir werden uns als Pfullendorfer Bahn so aufstellen, dass wir, falls es mehr Bedarf gibt, die entsprechende Infrastruktur anbieten können.
Was steckt hinter der Reaktivierung des Güterterminals im Hesselbühl? Wir wollen das Güterterminal am Hesselbühl als Umschlagsplatz wiederaufleben lassen. Bisher war dieser Gleisabschnitt bis zur Hauptstrecke stillgelegt. Jetzt laufen Bestrebungen, eine neue Nutzungserlaubnis zu bekommen. Die Landeseisenbahnaufsicht untersucht dafür die Gleisinfrastruktur, und es gibt Vorgaben, die wir zu erfüllen haben, an-
2020 feiert Pfullendorf das 800-Jahr-Jubiläum. Erklären Sie kurz den Grund, warum die Wirtschaftsförderung die Ausrichtung des Seifenkistenrennens am 21. Juni organisiert? Ich gebe zu, die Verbindung aus Wirtschaftsförderung und Seifenkistenrennen erschließt sich nicht auf den ersten Blick. Die Idee dahinter ist: Wirtschaftsförderung und Pfullendorfer Betriebe gestalten gemeinsam einen amüsanten Wettkampf, an dem sich Werkteams aus Pfullendorf und Umgebung beteiligen werden. Und der bisherige Zuspruch ist groß. Zusätzlich wird es auch ein Rennen speziell für Kinder geben. Das Ganze wird innerhalb des Festwochenendes vom 19. bis 21. Juni stattfinden.
Pfullendorf Altstadt Gründerwettbewerb (von links): Hoan Luu (3. Platz), Bürgermeister Thomas Kugler, Evelyn Pfleghaar und Martina Schmidt (1. Platz), Wirtschaftsförderer Bernd Mathieu, Stephanie Schraudolf (2. Platz)
Holzumschlag: Verladeplatz Burgweiler
Pfullendorf | Standort D-A-CH-LI 135
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OBACHT NATUR! Bad Saulgau holt Gold für Deutschland bei der Entente Florale Europe Die Landeshauptstadt der Biodiversität Bad Saulgau gehört nun auch im europäischen Vergleich zur obersten Liga. Beim größten europäischen Ökologie-Wettbewerb „Entente Florale Europe“ gelang der Stadt der Sprung ganz oben aufs Treppchen – kein Zufall, denn Nachhaltigkeit als Standortfaktor hat in Bad Saulgau eine lange Geschichte.
Die Entente Florale findet einmal jährlich statt. Jede teilnehmende Nation kann maximal zwei Vertreter ins Rennen schicken – eine Stadt und eine kleinere Gemeinde. 2019 ist Bad Saulgau für Deutschland in der Kategorie „Stadt“ angetreten. Eine internationale Expertenjury nahm das Biodiversitäts- und Stadtentwicklungskonzept unter die Lupe. Nicht nur naturschutzfachliche Kriterien spielten dabei eine Rolle. Im Vordergrund stand vor allem die Einbettung von Ökologie in Stadtplanung und Standortentwicklung. Kurz gesagt: Biodiversität hat in Bad Saulgau nicht erst seit gestern einen sehr hohen Stellenwert – und wird dabei eben nicht zum Selbstzweck. „Gerade deshalb sind wir mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie so erfolgreich“, ist Bürgermeisterin Doris Schröter überzeugt. Denn Biodiversität funktioniert nicht über Selbstverpflichtung oder gar Zwang, sondern weil sie von mehr und mehr Bürger-/innen und Unternehmen nicht nur akzeptiert, sondern gelebt wird. „Das funktioniert nicht von heute auf morgen, sondern erfordert einen langen Atem“, weiß Schröter. Schon seit
Ende der 1990er Jahre arbeitet Bad Saulgau nämlich an einer ökologisch geprägten Entwicklung der Stadt und des Wirtschaftsstandortes. Und mittlerweile lassen sich die Erfolge nicht nur bei Wettbewerben messen, sondern sowohl bei der Wohn- und Gewerbebauentwicklung, als auch bei der Aufenthalts- und Lebensqualität, im Tourismus – ein echter Standortfaktor und ein Pfund, mit dem Bad Saulgau mehr wuchern kann denn je.
Wirtschaftsstandort Bad Saulgau Mittelzentrum nördliche Bodenseeregion 17.900 Einwohner 6.862 Arbeitsplätze (+31% seit 2005),
davon 45% produzierendes Gewerbe 11 Hektar Industriegebiet in Entwicklung interkommunales Industriegebiet in
Vorbereitung
Wirtschaftsförderung Ilona Boos und Thomas Schäfers Tel. +49 (0) 7581 207-103 Tel. +49 (0) 7581 207-104 wirtschaftsfoerderung@ bad-saulgau.de www.bad-saulgau.de
Bad Saulgau | Standort D-A-CH-LI 137
SCHWEIZ Das Schweizer Mosterei- und Brennereimuseum MoMö in Arbon präsentiert unter anderem geschichtliche, handwerkliche und biologische Hintergründe der Obstverarbeitung. Der Thurgau ist der größte Obstbaukanton in der Schweiz.
Im Einsatz für die Thurgauer Wirtschaft
Das Amt für Wirtschaft und Arbeit feiert 2020 sein 100-jähriges Wirken
Er ist keiner, der sein Amt vom Bürotisch aus leitet. Daniel Wessner ist ein Netzwerker und Macher – am Puls der Thurgauer Wirtschaft. Das Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) ist hundert Jahre alt. Das reizt ihn erst recht, vorwärts zu schauen und das AWA als kompetentes, kundenorientiertes und wirtschaftsfreundliches Dienstleistungszentrum weiter voranzubringen. Interview mit Daniel Wessner, Leiter Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Thurgau Vor 100 Jahren wurde ihr Amt gegründet. Was war der Beweggrund? Während der Thurgau vor dem Ersten Weltkrieg einen wahren Stickereiboom und Aufschwung erlebte, brach die Wirtschaft danach zusammen. Die wirtschaftliche Krise trieb viele Leute in die Arbeitslosigkeit. Man befand sich damals inmitten scharfer sozialer und politischer Konfrontationen. Per Bundesgesetz wurden die Kantone dazu verpflichtet, Arbeitsämter zu errichten. So wurde 1920 der Beschluss gefasst, das Kantonale Amt für Industrie, Gewerbe und Arbeit (KIGA) zu errichten. Dieses entspricht dem heutigen Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA). Es oblag dem KIGA, Arbeit zu vermitteln und Fürsorgeleistungen zu zahlen. Nicht alle befürworteten vor hundert Jahren diese soziale Errungenschaft; so dauerte es zehn Jahre, bis die obligatorische Arbeitslosenversicherung für Fabrikarbeiterinnen und Fabrikarbeiter im Thurgau tatsächlich eingeführt wurde. Die Industrialisierung brachte dem Thurgau eine Hochkonjunktur. Inwiefern gibt es heute Parallelen zu damals? Die Digitalisierung weist erstaunliche Parallelen auf zur Indus140 Standort D-A-CH-LI | Thurgau
trialisierung im Thurgau. Wie damals sind auch heute viele Menschen beunruhigt. Sie befürchten, dass billige Arbeitskräfte aus dem Ausland den Arbeitsmarkt überfluten, den Lohnschutz aushebeln und das soziale Gefüge negativ beeinflussen. Und genau wie damals sind sie besorgt, dass sie auf dem Arbeitsmarkt überflüssig werden könnten. Früher galt die Angst den großen, lauten und schnellen Maschinen; aktuell sind es Roboter und die künstliche Intelligenz, welche viele Menschen verunsichern. Gleichzeitig gibt es heute wie damals wahre Pioniere, die mit Innovationen, Mut und Engagement Hervorragendes für unsere Wirtschaft leisten. Warum sind Ihnen persönliche Kontakte auch im digitalen Zeitalter so wichtig? Natürlich ermöglichen auch Mails, Telefongespräche und Videokonferenzen einen Kontakt. Aber für eine wahre Beziehung und das Erkennen weicher Faktoren braucht es spezielle Sensoren. Was hinter der Fassade eines Menschen abläuft, erkennt man nur dank der persönlichen Begegnung. Mir ist es wichtig, dass die Mitarbeitenden des AWA ihre Sensoren einschalten; und es
Der Thurgau ist attraktiv - zum Arbeiten und zum Leben. Insofern kann ich mich wirklich sehr glücklich schätzen.
ist mir wichtig, dass Thurgauer Unternehmerinnen und Unternehmer Vertrauen in die Behörden fassen können – wenn es ihnen gut geht und erst recht, wenn sie vor besonderen Herausforderungen stehen. Es ist mittlerweile über unseren Kanton hinaus bekannt, dass wir den persönlichen Kontakt zu Unternehmerinnen und Unternehmern pflegen und auch in anspruchsvollen Situationen gute und nachhaltige Lösungen finden können. Zudem verfügt der Thurgau über zahlreiche engagierte Netzwerke, die wertvolle Unterstützung bieten, beispielsweise in den Bereichen Wissensund Technologietransfer. Haben Sie persönliche Ziele im Jubiläumsjahr? Dem Thurgau geht es gut. Er entwickelt sich im schweizweiten Vergleich überdurchschnittlich dynamisch. Wir verzeichnen eine sehr tiefe Arbeitslosenrate und eine hohe Zahl an Firmengründungen. Die Einwohnerzahl wächst ebenso wie die Beschäftigungsquote. Der Thurgau ist attraktiv - zum Arbeiten und zum Leben. Insofern kann ich mich wirklich sehr glücklich schätzen. Meine Ziele sind einerseits, die hohe Attraktivität des Standorts aufrecht zu erhalten und andererseits den zu erwartenden Herausforderungen mit intelligenten Maßnahmen zu
begegnen. Konkret möchte das AWA den Innovations- und Technologietransfer stärken, Start-ups unterstützen sowie den Anteil wertschöpfungsreicher Tätigkeiten und Industrien erhöhen. Und – was ganz wichtig ist – wir wollen dem Fachkräftemangel erfolgreich entgegenwirken. Die Stärkung guter Arbeitsbedingungen und der Schutz der Arbeitnehmenden in den Betrieben trägt dabei zu einem attraktiven Arbeitsumfeld bei. Wie wollen Sie dem Fachkräftemangel entgegentreten? Die hohe Lebensqualität im Thurgau ist weitherum bekannt. Weniger bekannt ist es, dass hier viele innovative mittelständische Unternehmen mit internationaler Ausrichtung spannende Stellen anbieten. Mit frechen Kampagnen wie „Leben statt pendeln” zeigen wir wegpendelnden Fachkräften auf, dass der Thurgau nebst der hohen Wohnqualität auch interessante Arbeitsplätze bietet. Die Job-Plattform karriere-thurgau.ch präsentiert aktuelle Stellenangebote. Das Amt für Wirtschaft und Arbeit mit seinen rund 200 Mitarbeitenden wird sich weiterhin täglich dafür einsetzen, dass sich der Wirtschaftsstandort Thurgau auch in den nächsten 100 Jahren positiv entwickeln wird.
Daniel Wessner freut sich: Der Thurgau entwickelt sich im schweizweiten Vergleich überdurchschnittlich dynamisch
Thurgau | Standort D-A-CH-LI 141
Thurgau – vernetzt gut! Wertvolle Netzwerke, ziel gerichtete Wirtschafts förderung und innovative Projekte geniessen im Kanton Thurgau einen hohen Stellenwert. Wäh rend sich das Thurgauer Technologieforum mit seinen interdisziplinä ren Veranstaltungen und seinem bemerkenswerten Wissenstransfer seit 20 Jahren etabliert hat, gewinnen der «Smarte Thurgau» oder Organi sationen wie das «Start netzwerk Thurgau» zusehends an Bedeutung. Im Thurgau denken und handeln wir vernetzt – im Wissen, dass wir ge meinsam noch besser und stärker sind. Werden auch Sie Teil unserer Innovationskraft! Wir freuen uns auf Sie.
Swiss Future Farm macht Smart Farming für die Praxis greifbar
Thurgauer Technologieforum
➔ swissfuturefarm.ch
gibt Impulse zur wissen schaftlichen Entwicklung von Lösungen und Produkten ➔ technologieforum.ch
Inno-Pack.Net stärkt die Innovationskraft in der Verpackungsbranche ➔ innopack.net
Swiss Materials Digitalisierungsinitiative Bodensee
schafft Übersicht in der MaterialTechnologie und verbindet industrielle Akteure und Angebote ➔ swissmaterials.org
fördert grenzüberschreitende DigitalisierungsAktivitäten im Wirtschaftsraum Bodensee ➔ bzi40.eu
Digitalisierungsinitiative Bodensee der IBK
wifoe.tg.ch
Lignum-Ost stärkt nachhaltig die Wertschöpfungskette Holz – vom Baum bis zum fertigen Holzfabrikat ➔ lignumost.ch
KarriereThurgau Thurgau Wissenschaft
lanciert die berufliche Zukunft im Thurgau und offeriert wertvolle Jobtipps ➔ karrierethurgau.ch
bildet ein Netzwerk von wissenschaftlich arbeitenden Institutionen und macht ihre Arbeit sichtbar
Kompetenznetzwerk Ernährungswirtschaft sorgt für Wissenstransfer entlang der Ernährungs Wertschöpfungskette
➔ thurgauwissenschaft.tg.ch
➔ ernaehrungswirtschaft.ch
Smarter Thurgau schafft Rahmenbedingungen für die effiziente, breit abgestützte Digitalisierung
Digital Campus Thurgau
➔ smarterthurgau.ch
initiiert die Auseinandersetzung mit Themen, die für Kanton und Region von Bedeutung sind
vermittelt digitale Kompe tenzen und verbindet innovative Forschung mit Unternehmen ➔ digitalthurgau.ch
Digital Campus Thurgau
Think Tank Thurgau ➔ thinktankthurgau.ch
Startnetzwerk Thurgau unterstützt junge Unter nehmen bei der Realisierung innovativer Geschäftsideen ➔ startnetzwerk.ch
Tägerwilen
Foto: Achim Mende
Zukunftsgerichtete Lösung für mindestens 10 Jahre
Interview mit Markus Thalmann, Gemeindepräsident von Tägerwilen
Gemeinde Tägerwilen Gemeindeverwaltung Bahnhofstrasse 3 CH-8274 Tägerwilen Tel. +41 (0) 71 6668020 gemeinde@taegerwilen.ch www.taegerwilen.ch Markus Thalmann Gemeindepräsident markus.thalmann@ taegerwilen.ch
Markus Thalmann Gemeindepräsident
144 Standort D-A-CH-LI | Tägerwilen
Herr Thalmann, allerorten ist von Mobilitätswende und Klimawandel die Rede. In Tägerwilen ist eine Biogasanlage im Bau, die ab dem Frühling 2020 Gas ins Kreuzlinger Netz einspeisen wird, die Radstrecke nach Konstanz durchs Tägermoos wurde ausgebaut. In welchem Maße bestimmt das Thema Nachhaltigkeit momentan die kommunalpolitische Planung? Das sind zwei ganz tolle Projekte, die während mehr als 10 Jahren immer wieder ein Thema waren und nun realisiert werden konnten bzw. zum Abschluss kommen. Ich bin stolz, dass wir diese Projekte trotz vielen Hürden zu einem glücklichen Ende bringen konnten. Am 13. März 2002 wurde unter meiner Initiative der Verein Solar Tägerwilen gegründet und im September 2003 wurde die erste PV-Anlage von Tägerwilen, die der Verein gebaut hat, in Betrieb genommen. Heute gibt es in Tägerwilen rund 127 PV-Anlagen, die ca. 3.800.000 kWh Strom produzieren. Dies natürlich nicht zuletzt deshalb, weil das EW Tägerwilen einen attraktiven Abnahmepreis zahlt, was viele Hauseigentümer zur Investition motiviert hat. Mit dieser Strategie gibt es seit dem Sommer 2017 einzelne Tage in Tägerwilen, bei denen mehr Strom produziert als bezogen wird. Bei dieser großen Zahl an Gewerbebetrieben, einige davon sind starke Stromverbraucher, ist das doch erstaunlich und sehr erfreulich. Seit Oktober 1999 liefert der Wärmeverbund Tägerwilen mit seiner Holzschnitzelheizung für sämtliche öffentliche Gebäude von Schule und Gemeinde, außer dem Werkhof, Warmwasser für die Heizung. 2017 wurden CHF 440.000 in eine Partikelfilteranlage investiert. Nun ist ein Ausbau der Anlage für zusätzliche Abnehmer und ein ganzjähriger Betrieb geplant. 2017
wurde der Energierichtplan Tägerwilen vom Kanton Thurgau genehmigt und bildet in vielen Bereichen die Grundlage für eine klimafreundliche Entwicklung. Im Oktober 2019 nahm eine sehr große Holzschnitzelheizung der Biotta AG und Rathgeb Bio ihren Betrieb auf. Die Nachhaltigkeit steht bei diesen Firmen in Sachen Bio im Vordergrund. Dieses Leuchtturmprojekt konnte nach mehrjähriger Planung und anderthalbjähriger Bauzeit die Energielieferung aufnehmen. Im Februar 2020 plant der Gemeinderat eine 2-tägige Klausurtagung, bei der das Thema Energie und die Energiestrategie der Gemeinde für die kommenden Jahre einen wichtigen Platz einnehmen wird. 2019 stand zur Debatte, dass alle Geschäfte von Tägerwilen zukünftig an die Urne gebracht werden. Der Vorschlag wurde zwar nicht in dieser Form angenommen, der Gemeinderat präsentierte einen Kompromiss. Wie sieht dieser Kompromiss aus? Im Dezember 2018 wurde nach langer Debatte mit vielen Einzelanträgen die neue Gemeindeordnung mit großer Mehrheit genehmigt. Der Antrag, dass sämtliche Geschäfte von Tägerwilen vor die Urne müssen, wurde mit einer 2/3-Mehrheit abgelehnt. Die Kompromisslösung verlangt, dass Kreditanträge, Baurechte und Landhandel ab 2 Millionen einer Urnenabstimmung unterbreitet werden müssen. Ebenso unterliegen Grenzkorrekturen des Gemeindegebietes, Initiativbegehren und der Erlass oder die Änderung der Gemeindeordnung einer Urnenabstimmung. Die übrigen Geschäfte, so auch die Budget- und Rechnungsgenehmigung, der Zonenplan und das Baureglement, kleinere Kreditanträge ab CHF 500.000 usw. werden
wie bisher in den Gemeindeversammlungen abgewickelt. Mit der nun vorliegenden Gemeindeordnung, die eines der wichtigsten Reglemente einer Gemeinde darstellt, haben wir eine sehr zukunftsgerichtete Lösung, die für mindestens 10 Jahre gute Dienste leisten wird. In Tägerwilen bieten rund 400 Unternehmen etwa 3.000 Vollzeitstellen, und das bei nur rund 4.700 Einwohnern. Wie sehen Sie dieses Verhältnis? Und wie kann die Gemeinde wachsen, ohne an Lebensqualität einzubüßen? Inzwischen sind es rund 440 Betriebe mit ca. 3.200 Vollzeitstellen. Damit haben wir schon seit rund 20 Jahren eine positive Pendlerbilanz, also mehr Zu- als Wegpendler. Aus Konstanz und dem süddeutschen Raum haben in Tägerwilen aktuell rund 800 Personen einen Arbeitsplatz. Das Verhältnis ist natürlich ausgezeichnet und nicht nur für Tägerwilen, sondern die ganze Region sehr wichtig. Die Lebensqualität (Schule, fa-
milienergänzende Kinderbetreuung, Freizeit mit den rund 40 Vereinen, Seniorenarbeit usw.) wird hochgehalten und bei Bedarf laufend ausgebaut. Dazu gehört auch transparente Kommunikation mit entsprechenden Informationsversammlungen und der wöchentlich erscheinenden Tägerwiler Post. Die Fusion von Tägerwilen und Gottlieben ist vom Tisch. Alternativ gab es Überlegungen einer intensiveren Zusammenarbeit. Wie könnte die aussehen, und wie könnte das größere Tägerwilen davon profitieren? Bei einer Fusion, die eines Tages sicher wieder ein Thema sein wird, würde der Doppelname Tägerwilen-Gottlieben sicher auch für Tägerwilen Vorteile bringen. Sei das im Tourismusbereich oder mit der Schiffsanlegestelle. Bereits heute wird in sehr vielen Bereichen zusammengearbeitet, da profitiert aber in erster Linie Gottlieben von Tägerwilen, das ohne eine Zusammenarbeit bereits schon heute kaum überlebensfähig wäre.
FACTS & FIGURES Gemeinde Tägerwilen, nahe am Seerhein gelegen, ist der westliche Nachbarort von Kreuzlingen und Konstanz. Bei der Gründung des nordseits des Rheins gelegenen Klosters Petershausen durch den damaligen Konstanzer Bischof Gebhard II. ist die Schenkung eines Landgutes bei Tegirwilare durch eine Edelfrau, datiert im Jahre 990, erwähnt. Municipality Located close to the Seerhein, Tägerwilen lies west of Kreuzlingen and Constance. When the Monastery of Petershausen was founded north of the Rhine by Constance’s former Bishop Gebard II, mention was also made of a noblewoman donating a country estate near Tegirwilare in 990. Gemarkungsfläche davon Wald Gewässer Siedlungsfläche Landwirtschaftsflächen Unproduktive Vegetationsflächen Surface area Forests Lakes and rivers Residential area Agricultural area Non-productive vegetation
1.158 ha 428 ha 4 ha 143 ha 574 ha 9 ha 1,158 ha 428 ha 4 ha 143 ha 574 ha 9 ha
Haushaltsvolumen 16 Millionen CHF Budget volume CHF 16 million Steuersätze (Kanton, Gemeinde, Schule) 2019 Ohne Kirchensteuer 241%, mit Kirchensteuer, katholisch 257%, mit Kirchensteuer evangelisch 261%, Juristische Personen 259,3% Tax rates (canton, municipality, school) in 2019 Excluding church tax 241%, including church tax, roman Catholic 257%, including church tax, protestant 261%, legal persons 259.3% Verkehrsverbindungen (Richtung) Bus: Ortsbus nach Kreuzlingen | Zug-Linien: Schaffhausen – Rorschach – St.Gallen, Weinfelden – Kreuzlingen – Konstanz | Autobahnanschluss A7 Richtung Zürich | Zollübergang nach Konstanz Transport connections Bus: Local bus to Kreuzlingen | Rail lines: Schaffhausen – Rorschach – St.Gallen, Weinfelden – Kreuzlingen – Constance | Motorway A7 to Zurich | Border crossing to Constance
Gesamtzahl Bevölkerung 4.729 (31. Oktober 2019) Total population 4,729 (October 31, 2019)
Schulen/Hochschulen Kindergärten | Volksschule | In Kreuzlingen Kantonsschule und Pädagogische Hochschule | Sport- u. Internationale Schule | In Konstanz Fachhochschule und Universität Schools/universities Nursery schools | Primary school | In Kreuzlingen: Cantonal school and University of Teacher Training | Sports school and international school | In Constance: University of Applied Sciences and University
Arbeitsstätten und Beschäftigte ca. 440 Unternehmen mit ca. 3.200 Places of empArbeitsplätzen loyment and employed persons Approx. 440 companies with approx. 3,200 employees
Kunst/Kultur Alte Säge | Burgruine Castell | Müller-Thurgau-Haus | In Kreuzlingen: Puppen- und Seemuseum | Museum Rosenegg, Bodensee Planetarium und Sternwarte und Theater an
Höhe Hauptstrasse 420 m.ü.M. Altitude Main road 420 m above sea level
der Grenze | In Konstanz: Stadttheater und vieles mehr Art/culture “Alte Säge” | Castell castle ruin | Müller Thurgau building | In Kreuzlingen: Puppet Museum | Lake Museum | Rosenegg Museum| “Theater an der Grenze” | In Constance: Town theatre and much more Genehmigung Bauanträge Baugesuchsverfahren dauern 4-6 Wochen (ohne Einsprachen, nur kleinere Gewerbebauten); bei größeren Gewerbebauten 2-3 Monate Approval of building applications Planning application procedure lasts 4-6 weeks (without objections, only smaller commercial buildings); for larger commercial buildings, 2-3 months Besondere Stärken/Vorzüge der Gemeinde Übersichtliche Strukturen | Kurze Verbindungswege zur Verwaltung | Gute Schulen | Attraktives Angebot für familienergänzende Kinderbetreuung | Alles für tägl. Gebrauch | Sportclubs mit Anlagen | Aktives Vereinsleben | Soziale Einrichtungen: Heime und Spitex Specific strong points/advantages of the municipality Transparent structures | Unbeaurocratic public authorities | Excellent schools | Attractive choice of complementary childcare for families | Has everything for daily consumer needs | Sports clubs with requisite facilities | Active club life | Social institutions: Care centres and Spitex outpatient service Zusammensetzung des Gemeinderates 2019-2023 Gemeindepräsident Markus Thalmann (parteilos) | Gemeinderäte Monika Kramer (CVP), Jean-Michel Farine (parteilos), Daniel Merk (SVP), Thomas Gerwig (CVP) Constitution of the municipal council 2019–2023 Mayor Markus Thalmann (independent) | Councillors Monika Kramer (CVP), JeanMichel Farine (independent), Daniel Merk (SVP), Thomas Gerwig (CVP) Tägerwilen | Standort D-A-CH-LI 145
Der seit Juni 2019 amtierende Stadtrat vor dem Arboner Stadthaus mit (v.l.n.r.) Jörg Zimmermann, Michael Hohermuth, Dominik Diezi, Didi Feuerle und Luzi Schmid
DAS SIG-AREAL HAT SICH GEÖFFNET
Dialog auf Augenhöhe Interview mit Dominik Diezi, Stadtpräsident von Arbon Herr Diezi, seit Juni 2019 sind Sie neuer Stadtpräsident von Arbon. Neu ist auch der komplette fünfköpfige Stadtrat. Wie beurteilen Sie diese ungewöhnliche Lage? Der Austausch des gesamten Stadtrats hatte seine Gründe. Das ist in der Schweiz nicht üblich und meines Wissens im Thurgau noch nicht vorgekommen. Quasi Tabula rasa. Es ist aber ein Vorteil, dass der jetzige Stadtrat nach dem zuvor schwierigen Verhältnis zwischen Stadtregierung und Bevölkerung unbelastet an die Arbeit gehen konnte. Es gilt, neues Vertrauen aufzubauen. Kommunikation ist das große Thema. Eines unserer Ziele für die Legislatur wird sein, die Bürger abzuholen und mitzunehmen. Wir sind nicht die fünf Weisen, die alles entscheiden, sondern wir müssen mit Parlament und Bürgerschaft auf Augenhöhe kommunizieren. Und auch medial die Themen selbst festlegen. Wenn die Kommunikation untereinander vorher nicht stimmte, dann muss man überlegen, was man besser machen kann. Bisherige Abläufe und Mechanismen ändern und mit den Leuten unmittelbar in Kontakt treten. Nach den ersten Monaten bin ich sehr zuversichtlich, dass uns das gut gelingen wird. Ein wichtiges Thema der letzten Jahre war die Entwicklung des Saurer-WerkZwei-Areals. Wie ist der Stand? Hier sind wir schon gut vorangekommen. Im hinteren Teil des Areals wurde vornehmlich Wohnbebauung erstellt, es wurden aber auch Arbeitsplätze geschaffen, wie die 40 neuen Stellen bei einem alternativen Wohnkonzept fürs Alter. Jetzt wird es unter anderem noch um die Stadtkante gehen. Auch die Ladenzeile im Hamel füllt sich nach und nach. Erfreulich ist das Kulturzentrum Presswerk, das mit Gastronomie und Eventhalle mittlerweile etabliert ist. Das vermittelt ein urbanes Lebensgefühl. Apropos: Was geschieht mit der ebenfalls sehr urbanen Webmaschinenhalle? Die Halle ist einer der möglichen Standorte für das kantonale historische Museum. Wir haben uns mit zwei Standorten um das Museum beworben. Einerseits mit dem Schloss, andererseits eben mit der Webmaschinenhalle. Und ich denke, wir liegen ganz gut im Rennen. Vorstellbar wäre auch, dass der mittelalterliche Teil in Frauenfeld bleibt, während 146 Standort D-A-CH-LI | Arbon
sich für den industriegeschichtlichen Teil der Thurgauer Geschichte die Webmaschinenhalle anbieten würde. Bis zur Umsetzung würde das noch einige Jahre dauern, wir konnten uns aber darauf einigen, dass Arbon der Oberthurgauer Kandidat ist. Möchte sich Arbon als neuer bedeutender Museumsstandort positionieren? Das ist unser Plan. Wir haben mit dem eigenen historischen Museum das größte dieser Art im Kanton Thurgau. Außerdem das Saurer Museum, das sich anhaltender Beliebtheit erfreut, und ganz neu das MoMö, das Mosterei- und Brennereimuseum der Firma Möhl, das im ersten Jahr schon 30.000 Eintritte vermelden kann. Das Historische Museum Kanton Thurgau wäre hier also nicht isoliert, sondern würde sich in eine bereits bestehende Museumslandschaft einfügen. Arbon war vor 100 Jahren als wichtiger Industriestandort die größte Stadt im Thurgau, und die Firma Saurer war mit der Produktion von Lastwagen einer der Weltmarktführer in diesem Segment. Wer weiß, vielleicht wäre Arbon heute eine Metropole, die bis Romanshorn reichen würde, wenn es mit Saurer nicht bergab gegangen wäre. Das einst rote, sozialdemokratisch geführte Arbon ist ein interessanter historischer Hotspot, und damit werben wir. Zudem ist der Thurgau wegen der Nähe zu Zürich generell etwas westlastig. Die Vergabe einer solchen Einrichtung in den Oberthurgau wäre ein regionalpolitisches Zeichen. Wie könnte der Tourismus gefördert werden? Es läuft momentan ein zweijähriges Pilotprojekt, gemeinsam mit Thurgau Tourismus. Neben der neuen Dienststelle von Thurgau Tourismus in Romanshorn gehört dazu auch, dass wir in Arbon zukünftig drei Infopoints haben werden, einen von Arbon Tourismus in der Altstadt, einen im MoMö und einen im Hafenkiosk. Danach werden wir das neue Konzept auswerten. Es kommen bis zu 300.000 Velofahrer jährlich durch Arbon, die Wertschöpfung aber ist noch gering, weil uns eine attraktive touristische Infrastruktur fehlt. Die Frage ist, was wir dagegen tun können. Es war stets lukrativer, Flächen für die Wohnnutzung freizugeben. Und das Arboner Ortsbild ist von nationaler Bedeutung, von daher müssen wir gemeinsam mit dem Kanton genau überlegen, wo wir im Seeuferbereich touristische Nutzung zulassen. Die Realisie-
rung eines Hotels im Saurer-WerkZwei wäre natürlich in unserem Sinne. Was auf dem Areal des ehemaligen Hotels Metropol geschieht, steht derzeit noch auf dem Prüfstand. Der Abbruch ist rechtskräftig, jetzt geht es darum, ob man wirklich den Neubau „Riva” mit den zwei 42 Meter hohen Türmen umsetzt. Wie erwähnt zählt die Altstadt zu ISOS, dem Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz, und das Riva befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Altstadt. Der neue Stadtrat wird nun prüfen, ob der Bau rechtlich auf sicheren Füßen steht, oder ob uns da ein Problem ins Haus stehen könnte. Die Überprüfung ist ergebnisoffen, aber bevor es zu einer Volksabstimmung kommt, sollten wir zu 100 % hinter diesem Projekt stehen können. Es entstand zuletzt viel neue Wohnbebauung in Arbon. Wie steht es mit der Ansiedlung von Gewerbe? Richtig, im Wohnungsmarkt läuft es sehr gut. Wir steuern jetzt auf eine Bevölkerungszahl von 15.000 zu. Gerade für junge Familien sind wir mit unseren Angeboten in der schulergänzenden Betreuung attraktiv. Wir legen aber viel Wert darauf, Arbon als attraktiven Standort für Gewerbe zu fördern. Zunächst müssen wir dafür Flächen zur Verfügung stellen. Konkret werden könnte demnächst ein Projekt am Corporate-Center an der Brunnenwiese, mit zwei Schweizer Unternehmen und einem amerikanischen Investor. Ich hoffe, dass es in den kommenden anderthalb Jahren zu einer Realisierung kommen wird und dabei einige Arbeitsplätze entstehen werden. Im Saurer-Werk1 steht zudem die Einrichtung eines Zentrums für Jungunternehmer zur Debatte. Das Konzept zur Aufwertung der Altstadt wurde von der Bürgerschaft abgelehnt. Wie geht es weiter? Ich bedaure, dass die Volksabstimmung negativ ausgefallen ist. Die Diskussion war gänzlich von der Frage der Verkehrsführung überlagert. Insofern werden wir nun zweistufig vorgehen. Wir wollen in einem ersten Schritt zunächst einen Kompromiss bezüglich der Verkehrsführung finden, der von der ganzen Altstadt mitgetragen wird. Die Herausforderung wird sein, den Verkehr aus der Hauptstrasse rauszubekommen, ohne eine Mehrbelastung für die Promenadenstrasse zu erzeugen. Der Durchgangsverkehr muss raus, ebenso der Parksuchverkehr. Ein entscheidender Player ist dabei der Kanton, der das erstinstanzlich bewilligen muss. Erst danach werden wir uns an Konzepte zur Aufwertung der Altstadt machen. Auch diese Diskussion war auf eine ziemlich
schiefe Bahn geraten, als nur über Geld und die Fördersummen aus Bern gestritten wurde und nicht mehr um die Sache selbst. Wir wollen nun deutlicher machen, um was es geht, warum das eine lohnenswerte Investition ist, und im besten Fall die Leute dafür begeistern. Und mit diesem Konzept Investoren überzeugen, in die Sanierung von Häusern zu investieren. Für eine Altstadt mit höherer Wohnqualität und besseren gastronomischen Angeboten, die Einheimische wie Touristen in die Altstadt bringen. Es gibt Überlegungen zu einem Pilotprojekt mit selbstfahrenden Bussen in Arbon. Was steckt dahinter? Das Engagement kommt aus der Technischen Gesellschaft Arbon, die gerade 100 Jahre alt geworden ist. Es geht um eine Runde vom Bahnhof am See entlang zum Strandbad und in die Altstadt. Aus rechtlichen Gründen muss aber immer jemand bei den selbstfahrenden Bussen mitfahren, der im Notfall eingreifen kann. Geklärt werden muss also noch die Frage, ob die TGA genug Ehrenamtliche dafür gewinnen kann. Es gibt mit der ZF Friedrichshafen einen potentiellen Partner aus der Industrie. Von den etwa 6.200 Arbeitsplätzen in Arbon sind nach wie vor eine nicht unwesentliche Anzahl in der Industrie angesiedelt, insofern würde das Projekt zur Stadt passen. Ich bin zuversichtlich, dass das umgesetzt werden kann. Regionale Vertreter aus Politik und Wirtschaft wünschen sich gerade beim Verkehr eine engere internationale Zusammenarbeit, und so mancher träumt von einer S-Bahn rund um den See. Wie beurteilen Sie die derzeitige Situation? Die Situation in der Verkehrsinfrastruktur ist sehr unbefriedigend, sowohl auf der Straße als auch auf der Schiene. Da gibt es Verbesserungspotential, und es wäre wünschenswert, dass die regionalen Gremien am See mehr Einfluss nehmen könnten. Auf deutscher Seite ist der Schienenverkehr teilweise veraltet, da ist noch viel zu tun. An einem internationalen Symposium wurde das Thema S-Bahn rund um den See thematisiert. Entscheidungsträger sitzen aber oft nicht am See, wie der Vertreter aus München für den bayerischen Seeabschnitt auf dem Symposium. Da sind derlei Wünsche fern jeglicher Überlegungen. Auch bei uns liegt Bern oftmals weit weg. Da müssen wir über unsere kantonalen Vertreter dort Einfluss nehmen. Eine aufeinander abgestimmte Verkehrsinfrastruktur am See wäre eine gute Sache. Dann käme endlich mal Schwung in die internationale Zusammenarbeit.
Presswerk
Schloss Arbon
Saurer Museum
Arbon | Standort D-A-CH-LI 147
LIECHTENSTEIN Das Regierungsgebäude Liechtenstein in Vaduz wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbaut und ist seitdem Sitz der Regierung. Das Gebäude bildet zusammen mit dem Landtagsgebäude und dem Landesarchiv das Regierungsviertel in der Hauptstadt.
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Als unabhängiger, international ausgerichteter Finanzdienstleister basieren alle Dienstleistungen auf den Grundwerten Sicherheit, Selbstbestimmung und Privatsphäre. Diese Grundwerte bilden seit über 60 Jahren das Fundament der First Advisory Group. An den Standorten in Vaduz, Genf, Hong Kong, Panama, Singapur und Zürich bietet die Gruppe ihren Kunden auf deren persönliche Bedürfnisse zugeschnittene Lösungen rund um den Vermögensschutz, die Vermögensberatung und die Vermögensstrukturierung.
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Asset Protection
Der Schutz des Vermögens vor dem Zugriff Dritter
First Tax AG Wuhrstrasse 6 LI-9490 Vaduz Tel. +423 2363000 Dreikönigstrasse 12 CH-8002 Zürich Tel. +41 (0) 44 2836770 firsttax@first.li www.first.li
Was versteht man unter dem Begriff „Asset Protection“? Der Anglizismus stammt aus dem angloamerikanischen Rechtsbereich und meint allgemein den Schutz des Vermögens insbesondere vor Haftungsansprüchen von Gläubigern. Im Kern geht es darum, die Vermögenswerte so abzusichern, dass die eigene Familie und die Nachkommen sich sicher sein dürfen, dass sie eine gewisse finanzielle Unterstützung erhalten können, selbst dann, wenn dem Vermögensinhaber etwas zustößt.
150 Standort D-A-CH-LI | First Advisory Group
Dieses Risiko kann aus unterschiedlichen Gründen bestehen. Zu nennen sind insbesondere: ie allgemeinen Risiken des Lebens D (frühes Versterben) Inflation Scheidungen Erbfälle Insolvenzen usw.
Die Risiken, als Geschäftsführer, Aufsichtsrat, Gesellschafter von Personengesellschaften mit dem Privatvermögen zu haften, nehmen zu.
Letztlich geht es darum, eine Haftungszugriffsmöglichkeit und damit eine Vollstreckungsgefahr zu verhindern. Die Risiken, als Geschäftsführer, Aufsichtsrat, Gesellschafter von Personengesellschaften mit dem Privatvermögen zu haften, nehmen zu. Für vermögende Privatpersonen gilt dies analog. In Deutschland kommt es bspw. bei Scheidungen zu einer Ausgleichsforderung in Höhe der Hälfte des während der Ehe erwirtschafteten Vermögens bei der sog. Zugewinngemeinschaft. Die Zugewinngemeinschaft entsteht automatisch durch die Heirat, es sei denn, es wird durch Ehevertrag etwas anderes vereinbart. Die Ausgleichsforderung ist in bar fällig. Bei illiquidem Vermögen (z.B. Immobilien, Firmenanteilen) besteht das Risiko, dieses kurzfristig zu schlechten Bedingungen verkaufen zu müssen oder es besteht generell das Risiko, das eigene Unternehmen zu gefährden, wenn nicht genügend finanzielle Mittel vorhanden sind. Viele Unternehmer haben jedoch zeitlebens den Großteil der erzielten Erträge in das eigene Unternehmen reinvestiert und haben diese Mittel nicht zur Verfügung. In der Schweiz und in Österreich gelten ähnliche gefährliche Bestimmungen.
Warum Liechtenstein? Liechtenstein zählt neben Norwegen und Island zum Europäischen Wirtschaftsraum, d.h. die europäischen Grundfreiheiten gelten analog. Liechtensteinische Strukturen sind daher anzuerkennen. Die liberale Wirtschaftsordnung, ein effizientes Behörden- und Aufsichtswesen sowie ein hoher Grad an Rechtssicherheit machen das Land Liechtenstein zu einem verlässlichen Partner. Es gibt keine Staatsverschuldung, keine Arbeitslosigkeit, den Schweizer Franken als Währung sowie eine Zollunion mit der Schweiz.
Welche Möglichkeiten bieten sich im Bereich der Asset Protection in Liechtenstein an? Insbesondere unter dem Aspekt des Vermögensschutzes werden immer wieder liechtensteinische Stiftungen und Lebensversicherungen genannt. Nachfolgend werden diese etwas näher dargestellt. Als Ergebnis vorab kann festgehalten wer-
den, dass der Vermögensschutz unter bestimmten Voraussetzungen gelingen kann. 1) Die liechtensteinische Stiftung Im Bereich der Stiftungen hat Liechtenstein eine lange Tradition. Bereits 1926 wurde die Stiftung gesetzlich normiert. Zum 1. April 2009 ist das neue Stiftungsrecht in Kraft getreten. Eine Stiftung kann sowohl privat- wie auch gemeinnützig sein. Sie ist eine juristische Person und wird von einem Stifter geschaffen, der ihren Zweck bestimmt und ihr Vermögen widmet. Das Vermögen wird auf diese Weise verselbständigt und erlangt eine eigene Rechtspersönlichkeit. Das Vermögen wird zivilrechtlich der Stiftung zugeordnet. Steuerlich wird es ebenfalls der Stiftung zugeordnet, wenn der Stifter das sog. „Vermögensopfer” (dazu später mehr) erbracht hat. Neben der Familienstiftung existiert auch die gemeinnützige Stiftung. Beide Stiftungsformen können auch gemischt, also als Familienstiftung und als gemeinnützige Stiftung, verwendet werden. Oft werden in Liechtenstein auch Unternehmensstiftungen gegründet, welche in erster Linie zum Halten von Unternehmensbeteiligungen gedacht sind und oft die Funktion einer Holding einnehmen. Vermögensopfer Strukturen zum Vermögensschutz werden angreifbar, wenn sich die schutzsuchende Person nicht wirklich von ihrem Vermögen trennt. Dies bedeutet, dass z.B. der Stifter einer liechtensteinischen Stiftung diese als unwiderrufliche Stiftung errichten muss und nahezu auf alle Einflussmöglichkeiten verzichtet. Die Vermögenswerte scheiden dann aus dem Vermögen des Stifters aus und gehen in das Vermögen der Stiftung über. Diesen Restriktionen stehen aber einige Vorteile entgegen. Die liechtensteinische Stiftung ist weitgehend frei in der Gestaltung der Statuten, d.h. der Stiftungszweck kann etwa in der Versorgung der Stifterfamilie und dem Erhalt des Vermögens festgelegt werden. Die Begünstigten sind frei bestimmbar. Es kann liechtensteinisches Recht vereinbart werden, womit sich die Anfechtungsfristen reduzieren lassen. Die Fristen lassen sich gegeben-
Franz Wegscheider Deutscher Steuerberater Fachberater für Internationales Steuerrecht Zertifizierter Testamentsvollstrecker (AGT e.V.) Zertifizierter Stiftungsberater (DSA) Herr Wegscheider ist auf deutsches und liechtensteinisches Steuerrecht spezialisiert. Er berät Privatpersonen, Unternehmer sowie vermögensverwaltende Strukturen. Darüber hinaus konzentriert sich seine Tätigkeit auf die Nachfolge und die Testamentsvollstreckung
Ralph Thiede Jurist schweizerischer Steuerexperte Herr Thiede ist spezialisiert auf schweizerisches und liechtensteinisches sowie internationales Steuerrecht. Er berät Privatkunden, Unternehmen sowie vermögensverwaltende Strukturen unter Berücksichtigung des AIA und FATCA Meldewesens. Darüber hinaus konzentriert sich seine Tätigkeit auf die steueroptimierte Nachfolge-Planung von Privatkunden und Familienunternehmen
Jürgen Fuchs Versicherungsexperte Herr Fuchs ist spezialisiert auf Finanz-, Vorsorge und Nachlassplanung für internationale Unternehmen und Familien. Er berät Privatkunden, Unternehmen aus dem EU/ EWR Raum unter Berücksichtigung der steuerlichen Gegebenheiten des Wohnsitzlandes
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falls von 4 Jahren (Deutschland) und 2 Jahren (Schweiz, Österreich) auf 1 Jahr in Liechtenstein verkürzen. Behält sich der Stifter jedoch Widerrufs- und/oder umfassende Änderungsrechte vor, beginnt diese Anfechtungsfrist nicht zu laufen und die Vermögenswerte werden weiterhin dem Stifter zugerechnet. 2) Die Lebensversicherung als Absicherungsstrategie für den Insolvenzfall Wunsch vieler Unternehmer ist das Bedürfnis, die Familie im Todesfall, aber auch gleichzeitig für den Insolvenzfall abzusichern. Dies kann durch einen Abschluss als Versicherungsnehmer und gleichzeitig als versicherte Person einer Lebensversicherung erzielt werden. Den Familienangehörigen bzw. dem Lebenspartner wird vom Versicherungsnehmer (Unternehmer) ein unwiderrufliches Bezugsrecht eingeräumt. Mit der Insolvenzordnung wird die Aussonderung des Vertrages
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für die unwiderruflich Begünstigen aus der Insolvenzmasse des Versicherungsnehmers (Unternehmer) erreicht. Fristen der Einrede der Gläubiger sind bei Vertragsabschluss des Vertrages zu berücksichtigen. Die Familienmitglieder als Bezugsberechtigte im Todesfall der versicherten Person (Unternehmer) erwerben sofort das Recht im Eintrittsfall des versicherten Ereignisses, über die Leistung des Vertrages zu verfügen. Der Vertrag wird dem Vermögen der Familienmitglieder zugeordnet und ist somit von der Insolvenzmasse des Unternehmers nicht betroffen.
Fazit Mit einer liechtensteinischen Stiftung bzw. einer Lebensversicherung kann der Schutz des Vermögens gelingen, wenn eine rechtzeitige Planung und eine richtige Umsetzung erfolgte. Droht z.B. bereits die Insolvenz oder die Scheidung, ist es schwierig, das Vermögen nachhaltig zu sichern.
TITELSTORY
STADTLOUNGE ST.GALLEN
FOTO VON DANI M. FREI
Foto: Roland Gerth
Ein in Rot getauchtes „öffentliches“ Wohnzimmer und beliebter Treffpunkt der Jugend: das ist die St.Galler Stadtlounge, entworfen 2005 von der Künstlerin Pipilotti Rist und dem Architekten Carlos Martinez. Der rote Kunststoff umhüllt die gesamte Möblierung des über 4.500 qm großen Areals. Wie eine zweite Haut schmiegt sich das Gummigranulat über Sitzgelegenheiten und Tische, sie scheinen aus der farbigen Masse zu wachsen. Die runden und weichen Formen in dem kräftigen Rot kontrastieren die eckigen, grauen Gebäude des Wohn- und Gewerbegebiets Bleicheli. Die Stadtlounge wird als künstlerische Auseinandersetzung mit den Themen Stadtraum und Öffentlichkeit und den Merkmalen des Ortes gesehen: Eine typische Einkaufs- und Bürogegend wurde zu einem Platz, der zum Treffen und Entspannen einlädt. Das rote Material erinnert stark an einen Teppich und transformiert die ehemalige zerklüftete Fläche des Raiffeisen-Viertels in ein gemütliches, homogenes Ganzes. Innenraum und Außenraum scheinen sich umzukehren: Sehgewohnheiten eines „Außen“, mit Bäumen, Parkbank und Straße, kommen bei der Stadtlounge an ihre Grenzen. Die Beleuchtung der Fläche erfolgt durch wolkenartige Lichtkörper, sogenannte „Bubbles“, wie auf dem diesjährigen Titelbild zu erkennen ist. Die amorphen Körper wurden an Stahlseilen über das Areal gespannt und scheinen darüber zu schweben. Sie tauchen den Roten Platz in ein szenisches Licht, das je nach Jahres- und Tageszeit einstellbar ist. Werden Events in der Stadtlounge veranstaltet, lässt sich das Licht auch darauf anpassen. Die Aufnahme machte der St.Galler Fotograf Dani M. Frei. Das Foto wurde uns zur Verfügung gestellt von St.Gallen-Bodensee Tourismus. http://pipilottirist.net/ https://freis.art
IMPRESSUM ISBN: 978-3-944741-69-7
Produktmanagement Stephan Bickmann (sbickmann@labhard.de)
Das Wirtschaftsmagazin Bodensee 2020 ist eine Publikation der Labhard Medien GmbH. Das Wirtschaftsmagazin Bodensee ist ein Magazin zur Standortwerbung und Öffentlichkeitsarbeit und dient der Selbstdarstellung des internationalen Wirtschaftsraumes der Vierländerregion Bodensee sowie der Präsentation von Unternehmen, Produkten und Dienstleistungen dieser Region. Das Wirtschaftsmagazin erscheint jährlich.
Redaktion Holger Braumann (hbraumann@labhard.de) Sandra Schwarzwalder (sschwarzwalder@labhard.de) Stephanie King (Korrektorat)
Labhard Medien GmbH Max-Stromeyer-Straße 116 D-78467 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 90710 verlag@labhard.de; www.labhard.de
Übersetzungen Claire Gordon-Kühl info@gordon-kuehl.de
Geschäftsführung Steven Rückert (srueckert@labhard.de)
Mediaberatung Beate Laub (blaub@labhard.de) Vertrieb Victoria Resch (vresch@labhard.de)
Titelbild-Gestaltung Helga Stützenberger stuetzenberger@angrik.de
Gestaltung/Satz Anja Ruh, Medienagentur animarco, www.animarco.de Druck Ferdinand Berger & Söhne GmbH, Wien Fotos Wenn nicht anders vermerkt, wurden uns die Fotos von den betreffenden Kommunen, Organisationen und Unternehmen zur Verfügung gestellt. Sondertitel Landkreis Sigmaringen (Foto: WIS Sigmaringen), Stadt Konstanz (Foto: Achim Mende), Pinto offices & residences, Stadt Singen, Bregenz (Foto: Christiane Seitz) Alle Rechte vorbehalten: Labhard Medien GmbH. Namentlich gekennzeichnete Beiträge können, müssen aber nicht die Meinung der Herausgeber wiedergeben. . Redaktionsschluss: 22. November 2019
Titelstory | Impressum 153
ÖSTERREICH Bregenz hat nicht nur den bedeutendsten österreichischen Hafen am Bodensee, sondern ist auch Eisenbahnknotenpunkt und ein Zentrum für Kultur. Als Hauptstadt des Bundeslandes Vorarlberg steht Bregenz damit beispielhaft für die Vereinigung von Kultur und Moderne in den Städten mit unverwechselbarer Natur der Alpen.
Stadt der kurzen Wege
Bregenz zwischen Wirtschaft, Kultur und Natur
Die Kulturstadt Bregenz liegt mitten im Vierländereck, im Zentrum eines starken Wirtschaftsraumes. Überregional bekannt ist die Vorarlberger Landeshauptstadt vor allem für die größte Seebühne der Welt. Die Verbindung von Arbeit und Erholung fällt zwischen Bodensee und Pfänder leichter als anderswo, denn die kurzen Wege zwischen urbanem Zentrum, Wirtschaftsbetrieben und Freizeitangeboten sind ein großer Standortvorteil.
Bregenz Tourismus & Stadtmarketing GmbH Rathausstraße 35a A-6900 Bregenz Tel. +43 (0) 5574 49590 www.bregenz.travel/ citymanagement
Knapp 30.000 EinwohnerInnen hat Bregenz – weniger als viele von einer Festspielstadt erwarten. Dieser scheinbare Widerspruch hat seinen Reiz: Einerseits bleibt es kleinstädtisch-gemütlich, andererseits schätzen BewohnerInnen und Gäste das urbane Niveau in Sachen Kultur und Infrastruktur. Beim öffentlichen Nahverkehr brauchen Bregenz und das Vorarlberger Rheintal den Vergleich mit mancher Metropole nicht scheuen. Hinzu kommen die guten Verbindungen mit Auto, Fernzug, Flugzeug und sogar Schiff. Mit der Bahn reist man beispielsweise von Bregenz nach Wien etwa gleich lange wie nach Paris.
Internationale Anziehungspunkte Einer der größten Stärken der Stadt ist ihr breites Kulturangebot, das von Singer-Songwriter-Konzerten beim Format BREGENZ LIFE bis zur großen Oper alle Stücke spielt. International beachtet ist das Kunsthaus Bregenz. Die Liste der im KUB ausgestellten KünstlerInnen liest sich wie das „Who is Who“ der Gegenwartskunst. Beispielsweise waren 156 Standort D-A-CH-LI | Bregenz
Exponate von Damien Hirst, Roy Lichtenstein und Jeff Koons bereits zu sehen. Nur wenige Meter vom KUB entfernt steht das vorarlberg museum. Beide Häuser machen nicht nur durch ihre Ausstellungen von sich reden, sondern auch durch ihre Gebäude: Architektur ist den BregenzerInnen wichtig.
Kultivierte Events Über 200.000 BesucherInnen strömen in jedem Sommer zu den Bühnen der Bregenzer Festspiele. Wie wichtig Top-Gestaltung an diesem Standort ist, beweisen die eindrucksvollen Bühnenbilder des „Spiels auf dem See“. Im Festspielhaus spielt auch außerhalb der Bregenzer Festspiele Kultur eine große Rolle – jedoch nicht im klassischen Sinn. „Kongresskultur Bregenz“ heißt die GmbH, die sich mit der Konzeption, Planung und Umsetzung von hochwertigen Veranstaltungen einen exzellenten Namen gemacht hat. Gruppen mit einer Größe zwischen 60 und 4.500 Gästen werden hier bestens informiert, verköstigt – und inspiriert.
Einer der größten Stärken der Stadt ist ihr breites Kulturangebot, das von Singer-Songwriter-Konzerten beim Format BREGENZ LIFE bis zur großen Oper alle Stücke spielt.
können“, erklärt der Start-up-Unternehmer. „Bregenz bietet uns genau diese sympathische Urbanität mit kurzen Wegen zu bestehenden, aber auch neuen Geschäftspartnern. Von hier aus steuern wir offline sowie online unsere erfolgreichen Marken ‚Die Limomacher‘, ‚Franz von Durst‘ und ‚Gintastisch‘.“
Beste Aussichten für GründerInnen Nicht nur im Festspielhaus wird ein starkes Argument pro Bregenz deutlich – die Möglichkeit, seiner Arbeit mit Seeblick nachzugehen. Gute Bedingungen für eine gelungene Work-Life-Balance: Zwischen Bodensee und Pfänder fällt die Verbindung von Beruf und Freizeit leichter. Das gefällt auch jungen Kreativen, die hier leben und die Stadt zunehmend prägen. Einer von ihnen ist Julian Egle, der seit zwei Jahren in Bregenz ist. „Bei uns zählen schnelle Entscheidungen und effizientes Arbeiten im kleinen Team, um in unserer Branche überleben zu
Wenn nicht tiefster Winter herrscht, verbringt Gerhard Stübe mindestens einmal pro Woche seine Mittagspause mit einem Lauf zur Mündung der Bregenzerach oder schwimmend im See. Der Direktor der Kongresskultur GmbH schätzt den guten Ausgleich „zwischen einem wunderbaren Arbeitsplatz, begeisterter Arbeit und einem unbändigen Naturreichtum“. Die Region sei sehr lebenswert und biete jedem etwas – diese Einschätzung bestätigen auch seine KundInnen. „Bregenz ist ein wunderbarer Ort, um seine Potenziale zu entfalten.“
❯ ENGLISH SUMMARY Compact city – Bregenz combines business, culture and nature Bregenz is a cultural centre at the heart of a strong economic region. The public transport system in Bregenz and in the Vorarlberg Rhine valley can compare with many major cities. The town is also easy to reach by car, intercity train, plane and even ship. One of its greatest strengths is the broad cultural programme on offer. Bregenz Festival attracts visitors from far and wide with the largest floating stage in the world. The art museum Kunsthaus Bregenz also enjoys international acclaim. The list of exhibited artists reads like a “Who’s Who” of contemporary art. What’s more, the town is an attractive venue for meetings and conferences. Bregenz is also unique thanks to the nearby mountains, such as the Pfänder at 1,064 metres above sea level, whose peak can be reached from the town centre by cable car. Here, between the lake and the mountains, work and pleasure go hand in hand. Bregenz is home to up-and-coming talents in the creative sector, and the entrepreneurial spirit is palpable.
Festspielhaus - Platz der Wiener Symphoniker
Fotos: Christiane Setz
Foto: Udo Mittelberger
„Unbändiger Naturreichtum“
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Foto: Philipp Moosbrugger - Bodensee-Vorarlberg Tourismus GmbH
Die Industrie ist die Lösung
Blick von der Karren Kante auf das Rheintal und den Bodensee
Martin Ohneberg Präsident der Industriellenvereinigung Vorarlberg
Industriellenvereinigung Vorarlberg Millennium Park 4 A-6890 Lustenau www.vorarlberg.iv.at
Im Gespräch mit Martin Ohneberg, Präsident der Industriellenvereinigung Vorarlberg und Geschäftsführer der Henn GmbH, am Rande des Bodensee Business Forum im Graf Zeppelin Haus Friedrichshafen. Herr Ohneberg, wie würden Sie die besondere Lage von Vorarlberg beschreiben? Vorarlberg ist zunächst mal ein Teil Österreichs, aufgrund seiner geografischen Lage im Westen und seiner Geschichte, aber ebenso ein Teil der wirtschaftlich starken Bodenseeregion. Insbesondere die Unternehmer wissen um dieses Asset. Es gibt enge Verflechtungen der Vorarlberger Industrie nach Deutschland, in die Schweiz und Liechtenstein. Dort sitzen die wichtigsten Handelspartner. Natürliche Grenzen sind unbestritten auch hier vorhanden, die müssen überwunden werden. Dafür bedarf es den Abbau infrastruktureller wie auch mentaler Schranken. Der See ist verbindend und trennend zugleich. Für uns als Interessenvertretung ist das ein zentrales Anliegen. Wie beurteilen Sie die besondere Situation aus ländlichem und urbanen Raum in Vorarlberg? Die Kombination aus dem städtischen Wirtschaftsund Ballungsraum Rheintal und Walgau auf der einen Seite und dem ländlichen Lebensraum wie dem Bregenzerwald, dem Montafon oder dem Arlberg macht
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den großen Reiz des Vorarlbergs aus. Wobei auch die ländlichen Räume teilweise sehr urbane Elemente aufweisen. Urbanisierung ist sicher einer der Trends, Trend, mit dem wir uns stärker befassen müssen, um in Zukunft leistungsfähig zu bleiben. Wie begegnet man im Vorarlberg dem Fachkräftemangel? Der Mangel gilt für alle Beschäftigungsgruppen, nicht nur für Fachkräfte. Grundlage für die Anwerbung von Arbeitskräften ist die Schaffung von attraktivem, bezahlbarem Wohnraum. Wir müssen die hohe Qualität der Lehre aufrechterhalten, jeder zweite Schulabgänger in Vorarlberg macht eine Lehre. Rund 18.000 Vorarlberger pendeln täglich zur Arbeit in die Schweiz oder Liechtenstein, das ist kein unerheblicher Anteil. Von daher suchen auch wir in der ganzen Region, auch in Süddeutschland. Und wir brauchen Konzepte für die Anwerbung von hochqualifizierten Universitätsabgängern, zum Beispiel mit Hochschulkooperationen. Wir haben eine Fachhochschule, aber keine Universität. Über die Initiative Chancenland präsentie-
Miteinander der Gegensätze: Städtischer Wirtschafts- und Ballungsraum Rheintal und Walgau (links das Kunsthaus Bregenz) und ländlicher Lebensraum wie Bregenzerwald, Arlberg oder Montafon
Vorarlberg ist zunächst mal ein Teil Österreichs, aufgrund seiner geografischen Lage im Westen und seiner Geschichte aber ebenso ein Teil der wirtschaftlichen starken Bodenseeregion.
ren sich Vorarlberger Unternehmen mit einer Leistungsschau an verschiedenen Universitäten in Österreich, um Studenten früh an sich zu binden. Zudem bemühen wir uns um die Rückkehr von Vorarlbergern, die woanders studiert haben. Positiv sehe ich auch die Positionierung des Landes Vorarlberg, die lautet: "2035 ist Vorarlberg der chancenreichste Lebensraum für Kinder". Ich begrüße es, wenn Politiker über die wichtigen Zukunftsthemen sprechen, und was ist wichtiger als die beruflichen und privaten Chancen unserer Kinder. Die Vorarlberger Politik hat verstanden, das große Bild zu kommunizieren.
meinsamen Visionen arbeiten, an Leuchtturmprojekten. Zum Beispiel eine Seilbahn über einen Teil des Sees. Die Vorarlberger Firma Doppelmayr ist Weltmarktführer in diesem Segment. Das hätte eine starke Symbolik. Ich könnte mir auch ein Bodensee-Parlament vorstellen, das regelmäßig zusammenkommt und dann auch Beschlüsse fassen kann. Beschlüsse bezüglich Infrastrukturmaßnahmen, Bildungseinrichtungen, Forschungszentren, man könnte gemeinsam Mittel zum Beispiel von der EU beantragen etc. Das klingt schwer umsetzbar, aber wo ein Wille, da ein Weg. Wir wollen das.
Wagen Sie eine Prognose: Wie wird die VorarlbergStadt 2035 aussehen? Vorarlberg wird ein konkurrenzfähiger Standort mit einem nach wie vor hohen Anteil an Industrie sein, der sichere und hohe Einkommen bringt. Die Frage ist, wo lässt man urbane Elemente zu. Aus unserer Sicht wäre es sinnvoll, im Ballungsraum Rheintal und Walgau verdichteter und höher zu bauen. Damit entsteht auch öffentlicher Raum und Naherholungsraum. Das bedeutet, das Miteinander von Lebens- und Wirtschaftsraum sollte weiter entwickelt werden, indem es sich gegenseitig begünstigt. Und Vorarlberg sollte 2035 noch mehr in der grenzüberschreitenden Region denken, mit mehr Austausch und konkreten Kooperationen. In unsere Region sollten deutsche und österreichische Kanzler oder Kanzlerinnen mit ihren Wirtschaftsdelegationen kommen, anstatt nur in die Ferne zu reisen. Jeder für sich genommen, ob Bayern, Baden-Württemberg, Vorarlberg oder die Schweizer Kantone, ist schon jetzt wirtschaftlich stark, und wir reden alle dieselbe Sprache. Das birgt noch jede Menge Potential. Es wäre schön, wenn das große Bild im Jahr 2035 Realität wäre.
Gibt es Interesse der Vorarlberger Unternehmen an internationalen Kooperationen? Ich denke, wir befinden uns gerade am Beginn einer Phase, in der Unternehmen bereit sind, mehr miteinander zu kooperieren. Unternehmen, die selbst tätig werden und nicht auf Initiativen aus der Politik warten. Zum Beispiel bei der Plattform V, über die 40 Vorarlberger Unternehmen konkrete Ziele verfolgen, zum Beispiel gemeinsame Mobilitätsdienste, Zusammenlegung von Fahrzeugpools oder Zusammenarbeit bei Data Analytics. Das müsste in der weiteren Folge über die Grenzen hinaus in Gang gebracht werden.
Wie könnte eine bessere Kooperation rund um den See aussehen? Voraussetzung für Austausch ist eine bessere Infrastruktur, sowohl bei Straßen als beim Öffentlichen Nahverkehr. Und warum nicht an ge-
Ist Vorarlberg in der Außenwirkung eher Ferienregion und zu wenig starke Wirtschaftsregion? Und sollte sie diese Stärke deutlicher machen? Ich denke, es wird Zeit für einen Perspektivenwechsel. Wir haben zahlreiche Unternehmen in der Region, die Weltmarktführer sind in ihrer Sparte. Verankern wir also die Industrie in die Herzen der Menschen. Das klingt etwas pathetisch, aber letztlich muss klar sein, woher der Wohlstand kommt. Das sind die Arbeitsplätze, die die Industrie und alle nachgelagerten Unternehmen erschaffen. Mit hohen Gehältern. Und der Tourismus sorgt zusätzlich für Spitzengastronomie, Hotellerie und mehr. Aber gerade der Mix ist der Asset, den wir sehr viel deutlicher herausstellen sollten. Vorarlberg Tourismus | Standort D-A-CH-LI 159
Foto: Vorarlberg Tourismus
Wo sehen Sie die Gründe der Stärke Vorarlbergs? Eine aktuelle Studie zeigt, dass jeder fünfte Euro an regionaler Wertschöpfung und jeder siebte Arbeitsplatz in Vorarlberg auf 16 internationale Leitbetriebe direkt, indirekt oder induziert rückrechenbar ist. Die Hebelwirkung der Leitbetriebe ist also enorm, sowohl was Arbeitsplätze, öffentliche Abgaben und Investitionen angeht. Daher wird es entscheidend sein, dass unsere Leitbetriebe auch in Zukunft Rahmenbedingungen vorfinden, die sie zu weiteren Investitionen motivieren. Dabei geht es insbesondere um räumliches Entwicklungspotential an den Standorten, gut qualifiziertes Personal und ein klares Commitment der öffentlichen Hand. Vorarlberg hat sich in den vergangenen Jahrzehnten in punkto Arbeitsplätze, Kaufkraft und Wohlstand so positiv entwickelt, weil Leitbetriebe und ihre Mitarbeiter als Kernsubstanz einer Volkswirtschaft in Vorarlberg investiert haben und sich so erfolgreich auf den internationalen Märkten behauptet haben. Hinzu kommen die vielen KMUs mit ihren Mitarbeitern, die gemeinsam mit den Leitbetrieben wirtschaftliche Erfolgsgeschichten geschrieben haben. Für Vorarlberg, wie für Österreich und darüber hinaus gilt: David braucht Goliath und Goliath braucht David – es geht nur gemeinsam.
Klimanotstand, Mobilitätswende, Nachhaltigkeit – wo sehen Sie da die Position der Industrie? Wir brauchen mehr positive Zukunftsbilder. Stattdessen wird alles schlechtgemacht. Der Klimanotstand wird ausgerufen, wir könnten auch einen Bildungsnotstand oder einen Fachkräftenotstand ausrufen. Es stimmt natürlich, dass wir Lösungen für den Klimawandel finden müssen. Und ganz sicher sind die Unternehmen nicht das Problem, vielmehr ist die Industrie die Lösung. Schon jetzt wird viel getan – und um nur einen Punkt zu nennen: Von jeher ist ein wesentlicher Punkt in der Industrie, den Einsatz von Ressourcen zu optimieren. Auch innerbetrieblich wird einiges getan – für die Umwelt, für die Gesundheit der Mitarbeitenden – ich denke, der Beitrag der Industrie wird vollkommen unterschätzt. Kostenlose firmeneigene Fitnesscenter, Kantine mit gesunder Küche, das Angebot firmeneigene Fahrräder zu nutzen, günstige E-Autos. Darüber wird wenig geredet, vielleicht sollte öfter das Motto sein: „Tue Gutes und sprich darüber“. Im urbanen Raum, wo man die Synergieeffekte von Fahrradfahren, öffentlichem Nahverkehr und Robotertaxis nutzen kann, wird sich in der alltäglichen Mobilität sicher einiges ändern. Ich bezweifele aber, dass wir oft mit Robotertaxis Wald- und Wiesenwege entlangfahren werden. Wenn wir aber mit Vernunft und fokussiert an die Mobilitätswende und andere notwendigen Veränderungsprozesse rangehen, dann ist so manches möglich.
Portrait Die Industriellenvereinigung Vorarlberg ist ein freiwilliger Zusammenschluss von rund 150 Vorarlberger Unternehmen und 220 Persönlichkeiten aus Industrie und industrienahen Branchen. Die IV Vorarlberg ist Teil der Industriellenvereinigung, der größten freiwilligen Interessenvertretung österreichischer Unternehmer und Industrieller. Im Fokus der IV Vorarlberg liegt die Interessenvertretung gegenüber Politik, Verwaltung, Behörden und Öffentlichkeit (Beobachtung politischer Entscheidungsprozesse, Erarbeitung wirtschaftspolitischer Entscheidungsgrundlagen, frühzeitige Analyse von Trends, Öffentlichkeitsarbeit, etc.), die Netzwerk- und Informationspflege, z.B. durch zahlreiche Veranstaltungen, Arbeitskreise, Projekte und ständigen Informationsfluss zwischen den Mitgliedern, den Landesgruppen und nach Wien. Die IV Vorarlberg sieht sich als erste und direkte Anlaufstelle für Anfragen aus den Unternehmen. vorarlberg.iv.at
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Ideen brauchen Raum. Genau wie Begegnungen. Ihnen diese Räume auf höchstem Niveau anbieten zu können, ist unser großes Thema. Sprechen Sie mit uns über Ihre nächste Vetranstaltung. Mehr Infos unter gzh.de Graf-Zeppelin-Haus. Das Kultur- und Kongresszentrum am Bodensee.
Von Grundwerten zu Vermögenswerten. Sicherheit, Selbstbestimmung & Privatsphäre Die Grundwerte Sicherheit, Selbstbestimmung und Privatsphäre sind zu wesentlichen Bausteinen für kulturelle Entwicklung, Innovationskraft und wirtschaftlichen Erfolg geworden. Sie bilden seit über 60 Jahren das Fundament der First Advisory Group. Mit unseren individuellen Dienstleistungen rund um den Vermögensschutz, die Vermögensberatung und -strukturierung geben wir unseren Kunden diese Grundwerte weiter.
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