Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2019/2020

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labhard.de

Wirtschaftsmagazin

Sachsen 2019/2020

Automobilstadt Zwickau geht neue Wege UNESCO adelt Montanregion Erzgebirge

Dresden in der Erfolgsspur

Lautaer Museumsvitrinen sind weltweit gefragt

Mit g Messe roĂ&#x;em kalend er Ausb i Job & ldung, Kar 2019/ riere 2020

Nr. 15


20 JAHRE

SACHSEN MAGAZIN

Sachsens großes Jahresmagazin wird 20! Im Januar erscheint die Jubiläumsausgabe, gefüllt mit Inspirationen für Städtetrips, Streifzügen durch die Ferienregionen und jeder Menge Tipps für tolle Erlebnisse. Sie wollen dabei sein? Dann kontaktieren Sie uns.

Labhard Medien GmbH • Tel. 0351 7958830 • sachsen@labhard.de


EDITORIAL

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INHALT

Nachhaltigkeit, ökologischer Fußabdruck, Energiewende, Elektromobilität – egal wo man in heutigen Zeiten seinen Nachrichtenhunger stillt, diese Worte begegnen einem täglich. Und damit auch die Frage: Wie gehen wir mit den endlichen Ressourcen unserer Erde um? Diese Problematik bewegt nicht nur jeden einzelnen, sondern natürlich auch Kommunen und Unternehmen in Sachsen. Dieses Wirtschaftsmagazin zeigt viele Beispiele, wie innovativ Menschen Neues erfinden oder Gutes weiterentwickeln. Zudem lenken wir unser Augenmerk im 15. Jahr des Wirtschaftsmagazins SACHSEN auf die Landeshauptstadt. Das Spezial Dresden zeigt, was diesen Standort ausmacht und an welchen Zukunftsthemen hier gearbeitet wird.

> STANDORTMARKETING

SPEZIAL DRESDEN: Attraktiv und selbstbewusst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Kongressstandort Dresden: Evolution statt Revolution . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Wandelbots: Roboterprogrammierung für jedermann . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Dresdner Verkehrsbetriebe: Multimobil ans Ziel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Carl & Carla: Mit der „Schlüsselidee“ zum Erfolg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Watttron: Punktgenaues Heizen gegen die Plastikflut . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Kaleidoskop . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Flughafen Leipzig: Hoch hinaus im Frachtgeschäft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Schkeuditz: Im Herzen der mitteldeutschen Wirtschaftsregion . . . . . . . . . 18 Landkreis Mittelsachsen: Nachhaltig für eine starke Wirtschaft . . . . . . . . . 19

Ich wünsche viel Vergnügen beim Lesen.

Zwickau: Zentrum moderner Mobilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

Iris Kupferschmied Verlagsleitung Sachsen der Labhard Medien GmbH

Innovationscluster in der Provinz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

Regionalmanagement Erzgebirge: UNESCO-Welterbe: Ein Titel und seine Chancen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Ebersbach-Neugersdorf: Dynamische Synergieeffekte . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Görlitz: Hidden Champions der Medizinbranche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

2 SPEZIAL Wirtschaftsregion Dresden An der Elbe treffen Kunst und Kultur auf innovative Unternehmen und Spitzenforschung.

Sachsen auf der Expo Real: Raum für Entwicklungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

> UNTERNEHMEN & NETZWERKE Kaleidoskop . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig: Herausforderung „Auto der Zukunft“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Vitrinen- und Glasbau Reier: Meister der gläsernen Schätze . . . . . . . . . . . 38 ONI Temperiertechnik Rhytemper: Energiesparende Technik für den Weltmarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

> CHANCEN ERGREIFEN

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Messekalender Ausbildung, Job & Karriere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Kaleidoskop . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 Arbeitgeber stellen sich vor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52

Auf dem Weg in eine elektrisierende Zukunft Die traditionsreiche Autostadt Zwickau geht mit der Zeit und entwickelt sich zum Zentrum für Elektromobilität.

> SERVICE Unternehmer- und Branchenmessen 2019/2020 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 Neu im Buchregal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56

38 Spezialisten in präziser Mission Museen aus der ganzen Welt vertrauen für ihre wertvollen Exponate auf das Know-how der Vitrinen- und Glasbau Reier GmbH aus Lauta.

> ANZEIGEN Labhard Medien GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U 2 Stadtverwaltung Wurzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Lausitz Elaste GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Scholz Gruppe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 ENSO Energie Sachsen Ost AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Schneider + Partner GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 apra-Gerätebau GmbH Chemnitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Labhard Medien GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Centrum Babylon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U 3 Staatsbetrieb Zentrales Flächenmanagement Sachsen . . . . . . . . . . . . . . U 4

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Spezial Dresden

Foto: Frank Bierstedt (DML BY-NC)

Foto: Michael Weimer (DML BY)

Standortmarketing

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Forschung am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf

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Dresden International Airport

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Wafertest bei Infineon Technologies am Standort Dresden

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Vorlesung an der Hochschule fĂźr Technik und Wirtschaft


Foto: HTW Dresden/Peter Sebb

Foto: Infineon

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ATTRAKTIV UND SELBSTBEWUSST In Dresden vereinen sich Forschergeist und Schöpferkraft

Foto: Sven Döring (DML BY)

Die Stadt an der Elbe boomt. Überall entwickelt sich Neues, wird experimentiert und gebaut. Weltruhm genießt die sächsische Metropole dank ihrer Kunstschätze, hochangesehen ist sie für ihre Spitzenforschung und florierende Wirtschaft. Letztere gehen hier Hand in Hand. Wie gut es sich in Dresden leben lässt, zeigt auch der Bevölkerungszuwachs Jahr für Jahr. Die Gründe sind schnell ausgemacht: viel Grün, eine Mischung aus quirligen und ruhigen Wohnvierteln mit vergleichsweise moderaten Mieten, attraktive Arbeitgeber, der gut ausgebaute Nahverkehr und die große Kulturvielfalt. Firmen wie Globalfoundries oder Volkswagen haben dies längst erkannt und sich hier angesiedelt. So tragen auch sie zu dieser besonderen Erfolgsgeschichte bei.


Standortmarketing

Spezial Dresden

Mit Kompetenz an die Weltspitze Dresdens wirtschaftliches Erfolgsgeheimnis gründet sich auf drei Kompetenzfeldern, die in ihrer Breite und Vielfalt einmalig in Europa sind: Mikroelektronik, Informations- und Kommunikationstechnologie plus Software; Neue Werkstoffe und Nanotechnologie sowie Life Sciences und Biotechnologie. Weltweite Anerkennung genießt die Mikroelektronik, wo Globalfoundries und Infineon Technologies als Pioniere der Halbleiterindustrie den Ton angeben. 1.500 Unternehmen mit mehr als 48.000 Beschäftigten zählen in der Region zu diesem SpitzenCluster. Die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) ist einer der wichtigsten Innovationstreiber. Etwa 300 von insgesamt 1.200 deutschen IKT-Firmen wie T-Systems und SAP operieren in der Sparte Softwaretechnologie.

Zum zweiten Kompetenzfeld gehört die Nanotechnologie, welche eine besondere Dresdner Spezialität beinhaltet: Werkstoffe als superdünne Schichten oder Schichtsysteme auf Bauteile aufzutragen, um so die Zukunftsthemen Energie und Energieeffizienz zu bespielen. Über 2.000 Werkstoffwissenschaftler tüfteln an der TU Dresden sowie bei Fraunhofer-, Leibniz- und Helmholtz-Einrichtungen in 19 Forschungslaboren am Schwerpunktthema Werkstoffe. Life Sciences und Biotechnologie bilden das letzte große Gebiet und gelten als Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts. Unter den 100 ansässigen Biotechnologiefirmen ist Weltmarktführer und Impfstoffhersteller GlaxoSmithKline Biologicals. invest.dresden.de

Dresdens Wirtschaft weiter im Aufwärtstrend

Foto: Bosch

Das Amt für Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Dresden hat eine positive Bilanz für das Jahr 2018 gezogen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Beschäftigungsquote um 2,7 Prozent auf 266.000 und die Arbeitslosenquote sank währenddessen von 6,1 auf 5,6 Prozent. Gleichzeitig konnte das Amt die Ansiedlung von elf Unternehmen begleiten. Bereits ansässige Firmen wurden ebenfalls tatkräftig unterstützt: 4.000 Arbeitsplätze konnten gesichert und 500 neu hinzugewonnen werden. Unter den Top-Arbeitgebern liegt Infineon Technologies mit über 2.000 Mitarbeitern an erster Stelle, gefolgt von den Elbe Flugzeugwerken mit etwa 1.100 Beschäftigten. GlaxoSmithKline Biologicals fertigt Grippeimpfstoffe für rund 70 Länder und belegt Platz drei mit rund 700 Angestellten. Mit Spannung erwartet wird die Neuansiedlung von Bosch: Ab Ende 2021 will das Unternehmen im Dresdner Norden mit 700 Mitarbeitern Mikrochips produzieren.

(Quelle: Melderegister der LH Dresden, 2019)

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Foto: Danie la

Seit rund zehn Jahren gehört Dresden zu den geburtenreichsten Städten Deutschlands. Etwa 6.300 Babys erblicken hier jedes Jahr das Licht der Welt und sorgen für einen Geburtenüberschuss. Parallel dazu wächst die Einwohnerzahl weiter. 2018 war ein neues Rekordjahr: Zum 31.12.2018 lebten insgesamt 560.641 Personen mit Hauptwohnsitz in Sachsens zweitgrößter Stadt.

Dimitrova/P ixabay

Erstmals wieder die 560.000-Marke geknackt


Standortmarketing

Spezial Dresden

In nur wenigen Städten Europas wird so intensiv geforscht wie in der sächsischen Landeshauptstadt, das Prädikat „größte Forscherdichte deutschlandweit“ kommt nicht von ungefähr. Beträchtlichen Anteil daran hat die Technische Universität Dresden, die im Sommer 2019 den Titel „Exzellenzuniversität“ verteidigte. Maßgeblich ist die gute strukturelle Vernetzung der unterschiedlichen Bereiche, die sich beispielsweise im Netzwerk „Dresden – Stadt der Wissenschaften“ zeigt. Es bringt Hochschulen, Universität sowie außeruniversitäre Forschungs- und Bildungseinrichtungen zur interdisziplinären Zusammenarbeit zusammen. So gilt die Fraunhofer-Gesellschaft als führende Organisation im Bereich angewandte Forschung. Insgesamt zehn Fraunhofer-Einrichtungen bescheren Dresden den Beinamen „Fraunhofer-Hauptstadt Deutschlands“. Die Leibniz-Gemeinschaft hat sich ganz der Wissenschaft zum Nutzen und Wohl des Menschen verschrieben. Das Dresdner Leibniz-Institut für Polymerforschung (IPF) und das Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW) bilden zwei der größten Standorte in Deutschland.

Foto: Jürgen Lösel

Größte Forschungsdichte deutschlandweit

Im Zellkulturraum des Forschungsbereiches Regenerationsgenomik im Bioinnovationszentrum Dresden

Volkswagen eröffnet IT-Entwicklungszentrum

Standort der Bundesbehörde BSI in Freital geplant

Volkswagen weihte im Juni 2019 in der Gläsernen Manufaktur ein neues IT-Entwicklungszentrum ein. Im „Software Development Center Production“ werden bis zu 80 neu eingestellte IT-Spezialisten an der Volkswagen Industrial Cloud arbeiten. Diese soll künftig alle 122 konzernweiten Fertigungsstätten vernetzen. Ziel ist es, sämtliche Daten zusammenzuführen und so die Produktion und Logistik durchgängig zu digitalisieren. Für die Gläserne Manufaktur bedeutet die Eröffnung die konsequente Weiterentwicklung zum HightechStandort und „Center of Future Mobility“. volkswagen.de

Foto: Michael Schwarzenberger/Pixabay

Foto: Oliver Killig

In Freital bei Dresden soll ein Zweitstandort des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) entstehen. Bundesinnenminister Horst Seehofer und der sächsische Innenminister Roland Wöller unterzeichneten im Juli 2019 eine gemeinsame Absichtserklärung. Zugleich verstärken der Bund und das Land Sachsen künftig ihre Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Cyber- und Informationssicherheit. Das BSI hat die Aufgabe, die CyberSicherheit in der Digitalisierung durch Prävention, Detektion und Reaktion zu gestalten. bsi.bund.de


Standortmarketing

Spezial Dresden

EVOLUTION STATT REVOLUTION Neben dem Privatreiseverkehr sind geschäftlich bedingte Reisen ein wichtiger Faktor für den Tourismus und somit für die Wirtschaft eines Standortes. Dresden ist unter den Top 10 der deutschen Tagungs- und Kongressstädte fest etabliert.

Geschäftsreisende machen rund 40 Prozent der Dresden-Besucher aus, sorgen für eine gute und stabile Auslastung der Hotels und lassen im Durchschnitt mehr Geld in der Stadt als Freizeitgäste. Nicht zu unterschätzen ist zudem der Werbeeffekt für den Standort insgesamt. Denise Hertel traf sich für das Wirtschaftsmagazin SACHSEN mit Dr. Jürgen Amann, dem Geschäftsführer der Dresden Marketing GmbH (DMG), zum Gespräch über den MICE-Standort Dresden. Herr Dr. Amann, mit Ihrem Team vermarkten Sie Dresden, im Tourismusmarketing sogar die Gesamtdestination Dresden Elbland. Welche Aufgaben kommen dabei dem Kongressmarketing zu?

Die Abteilung Kongressmarketing kümmert sich zum einen um das klassische Marketing, also darum, Dresden als attraktiven Kongress-

und Tagungsstandort national und international bekannt zu machen. Zum anderen bieten wir aber auch das ganze Portfolio von relevanten Dienstleistungen an. Wir unterstützen bei der Suche nach passenden Locations, der Zusammenstellung von Hotelkontingenten, der Auswahl von Rahmenprogrammen. Dabei arbeiten wir mit den vielen professionellen Dienstleistern der Kongressbranche Hand in Hand zusammen. Die DMG bewirbt Dresden als attraktive Stadt genauso wie als Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort. Worin besteht der Unterschied zwischen MICE-Marketing und Tourismusmarketing?

Der Unterschied liegt einerseits in den Zielgruppen. Beim Kongressmarketing sprechen wir Verbände, Vereine, Unternehmen an, um Dresden als Standort wirtschaftsnaher Veranstaltungen zu promoten. Zentrale Entscheidungskriterien für unsere Kunden sind dabei die hohe Wissenschafts- bzw. Wirtschaftskompetenz am Standort, professionelle Infrastruktur, gutes Image, sympathische Gastgeber sowie eine gute Erreichbarkeit bzw. der ÖPNV vor Ort. Beim Tourismusmarketing, bei Freizeitgästen, steht hingegen die touristische Attraktivität Dresdens als erstes und wichtigstes Entscheidungskriterium für einen Besuch, die große Geschichte und kulturelle Vielfalt. MICE-Marketing ist außerdem, anders als im Tourismus, zusätzlich stark nach innen gerichtet. Ziel ist es, lokale Entscheider aus Wissenschaft und Wirtschaft zu motivieren, ihre Tagung, ihren Kongress hier bei uns in Dresden stattfinden zu lassen. Dafür pflegen wir unser Netzwerk vor Ort, würdigen Engagement im Kongresssektor mit dem Dresden Congress Award und bieten Veranstaltern bzw. Eventplanern mit der Konferenz Fit4Congress die Möglichkeit, sich auf den neuesten Stand der Kongressorganisation zu bringen. Wir sind aber nicht nur für

Foto: Sven Döring (DML BY)

„Dresden ist als Veranstaltungsdestination eine echte Hausnummer – mit Potenzial für mehr.“ Dr. Jürgen Amann Geschäftsführer der Dresden Marketing GmbH (DMG)


Fotos: Blend 3/Frank Grätz

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Standortmarketing

Spezial Dresden

„alte Bekannte“ da, sondern erste Anlaufstelle für Anfragen aller Art und bringen uns in den Organisationsprozess in dem Maße ein, wie das gewünscht wird. Wir arbeiten absolut kundenorientiert! Mehr als 80 Prozent aller Veranstaltungen in Dresden haben einen geschäftlichen Hintergrund, sind also Kongresse, Tagungen, Seminare und ähnliches. Woher kommen deren Initiatoren, wie international ist dieses Geschäft?

Ein Großteil der geschäftlich motivierten Veranstaltungen in Dresden, durchschnittlich 85 Prozent, speist sich in der Tat aus dem Inland, davon wiederum circa 70 Prozent aus Sachsen und Ostdeutschland. Künftig werden sicher Polen und Tschechien als Quellmärkte interessanter. Im April dieses Jahres hatten wir beim China Visitor Summit 140 chinesische Fachbesucher zu Gast, die begeistert waren von der Vielfalt und Attraktivität der Reisedestination Dresden Elbland – auch für Geschäftskunden. Allerdings ist China vorrangig im Incentive-Bereich von Bedeutung, weniger bei Kongressen und Tagungen. Hier kommt uns entgegen, dass verdiente Mitarbeiter oder Verbandsmitglieder gern mit einer Europareise belohnt werden. Wir arbeiten daran, Dresden hierfür auf die Agenda zu bringen. In Kompetenzfeldern wie Mikroelektronik, Biotechnologie oder Nanotechnologie gehört Dresden zu den führenden Standorten in Deutschland. Hat dies Einfluss auf Ihre Akquisestrategie?

Fotos: Blend 3/Frank Grätz

Wir konzentrieren uns nicht auf einzelne Branchen. Wir bieten unsere Dienstleistungen vielmehr breit an. In den erwähnten Spezialgebieten haben wir natürlich Standortvorteile, aber wir schauen auch, wo generell Potenzial für geschäftlich motivierte Events steckt. Ich denke unter anderem an die Automobil- oder die Pharmaindustrie. Von Juni bis August war beispielsweise die Daimler AG vor Ort, um bei uns in Dresden ihre Verkäufer aus der ganzen Welt zu schulen. Damit hatten wir ein dauerhaft großes

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> Top-Veranstaltungen 2019

am MICE-Standort Dresden

• 69. Forstvereinstagung im Mai 2019 mit 1.000 Teilnehmern • Internationaler Tanzkongress im Juni 2019 mit 1.500 Teilnehmern • Morals and Machines im Juni 2019 mit rund 650 Teilnehmern • WerkstoffWoche Dresden im September 2019 mit 1.800 Teilnehmern • Hightech Venture Days im Oktober 2019 mit rund 300 Teilnehmern • 23. Heilpraktiker-Symposium Ost/Mitteldeutscher Heilpraktikerkongress Dresden im November 2019 mit 800 Teilnehmern • Aachen-Dresden-Denkendorf International Textile Conference im November 2019 mit 600 Teilnehmern Quelle: Dresden Marketing GmbH

Grundrauschen mit mehreren tausend Übernachtungen und Menschen, die in Dresden und der Region eingekauft und Kultur genossen haben. In den regional starken Bereichen ist durch die Verwurzelung vor Ort natürlich ein „Heimspiel“ für die Veranstalter näherliegend, und sie profitieren


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gleichzeitig von einer sehr guten Infrastruktur: Eine große Zahl unserer 186 Hotels besitzt Veranstaltungsmöglichkeiten, wir haben die Messe und das Kongresszentrum, so dass vom Workshop bis zum Großevent mit mehreren tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmern alles möglich ist. Mit welchen Standortvorteilen kann Dresden noch punkten?

Dresden sticht mit der besonderen Tagungsatmosphäre heraus, die sich aus der großen Geschichte der Stadt ebenso speist wie dem Spirit am Standort heute. Die Breite und Qualität unserer Kulturangebote ist in der Form sicher einmalig. Auch das Thema Wein kann man wunderbar für die Gestaltung von Rahmenprogrammen nutzen. Dann gibt es die unmittelbare Nähe zum Umland. Von keinem Punkt der Stadt braucht man mehr als 20 Minuten, um im Grünen zu sein. Auch Dresden selbst hat einen sehr großen Grünanteil. Allein die unverbauten Elbauen sind beachtlich.

> MeetingsIncentives ConventionsEvents Der Begriff MICE ist ein Akronym aus den Wörtern Meetings, Incentives, Conventions und Events. Die MICE-Branche beschäftigt sich mit dem Business-Tourismus, zu dem unter anderem die Ausrichtung von Kongressen, Tagungen oder Belohnungsreisen gehört.

Wo Licht ist, ist meist auch Schatten. Unter anderem wird immer wieder die Verkehrsanbindung Dresdens kritisiert.

Dabei muss man die Mikro- und die Makroebene unterscheiden. Auf der Mikroebene ist Dresden optimal aufgestellt. Der ÖPNV gehört zu den besten in Deutschland, die Distanzen sind kurz, vieles lässt sich auch bequem erlaufen. Auf der Makroebene ist Dresden per Pkw gut erreichbar, per Bahn und Flugzeug ist die Anbindung optimierungsfähig, aber auch nicht schlecht. Der Dresdner Flughafen bietet viele Verbindungen innerhalb Europas und die internationalen Flughäfen in Prag und Berlin-Schönefeld sind innerhalb von 90 Minuten erreichbar. Und bei unserem Nachbarn Polen haben wir schon rein geografisch einen Fuß in der Tür. Das ist ein Potenzial, das wir verstärkt erschließen werden.

> 15.400 Veranstaltungen fanden 2018 in Dresden statt, die durchschnittliche Teilnehmerzahl betrug dabei rund 84,1 Personen pro Event. Mit 75 Prozent traten Akteure aus der Wirtschaft am häufigsten als Ausrichter von Meetings und Events auf. Quelle: EITW, Meeting- & EventBarometer 2018/2019 | TagungsBarometerDresden 2018

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Was die Defizite in der Verkehrsanbindung angeht, sind unsere Möglichkeiten überschaubar. Wenn Sie nur alle drei Stunden an Berlin angebunden sind, ist das so. Viele unserer Kunden weichen dann entweder auf den Pkw aus oder sie überlegen sich alternative Transportmöglichkeiten, zum Beispiel Shuttlebusse.

> Dresden in Top 5

des deutschlandweiten ICCA-Rankings

Sie arbeiten seit einem knappen Jahr als Geschäftsführer der Dresden Marketing GmbH. Welche Ziele verfolgen Sie für das Kongressgeschäft? Welche Pläne haben Sie?

Dresden ist bereits jetzt als Veranstaltungsdestination eine echte Hausnummer – mit Potenzial für mehr. Unsere Devise lautet „Evolution statt Revolution“. Wir sind aktuell dabei, mit Unterstützung eines externen Dienstleisters ein Kongressakquise-Konzept zu erarbeiten, das Optimierungsmöglichkeiten auslotet, Benchmarking betreibt sowie konkrete Handlungsempfehlungen ableitet. 2020 werden wir dann in die Umsetzung gehen. Wir wollen stärker als bislang in der Königsklasse bei den Großveranstaltungen über 5.000 Personen dabei sein. Das kann allerdings nur ein Ziel sein, denn der Markt ist überschaubar, macht vielleicht ein bis zwei Prozent des Gesamtvolumens aus. Zum anderen buhlen in diesem Segment natürlich alle relevanten Mitbewerber. Kongress- und Tagungsmanagement ist kein Selbstläufer, erfordert eine gute Strategie, oft einen langen Atem und letztlich auch Geld. Andere Destinationen in Deutschland haben ganz andere Mittel und personelle Kapazitäten zur Verfügung. Mit fünf Leuten stellen wir trotzdem viel auf die Beine. Grundsätzlich verfolgen wir den Ansatz, unsere Stärken zu stärken und unser Dienstleistungsportfolio abzurunden.

Foto: Sven Döring (DML BY)

dresden-convention.com meetings.dresden360.com

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Für die Veranstaltungsbranche ist das Länder- und StädteRanking der International Congress & Convention Association (ICCA) jedes Jahr von großer Bedeutung. Dresden sicherte sich 2018 im deutschlandweiten Vergleich mit Platz 5 wieder eine der Spitzenpositionen. In der sächsischen Landeshauptstadt konnte die ICCA insgesamt 24 Kongresse ermitteln. Drei Kriterien sind ausschlaggebend für das Ranking, bei dem nur internationale Verbandskongresse gezählt werden: Das Meeting muss mindestens 50 Teilnehmer zählen, regelmäßig stattfinden und zwischen mehr als zwei Städten rotieren. iccaworld.org Quelle: International Congress & Convention Association (ICCA), 2019

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Die Dresden Marketing GmbH bespielt verschiedene Kanäle, um den Standort zu stärken und weiter auszubauen. Mit dem Dresden Congress Award und der Pre-Conference Fit4Congress wurde beispielsweise ein Format geschaffen, welches das Engagement von Veranstaltern würdigt. Dresden gehört zu den gefragtesten deutschen Tagungs- und Kongressdestinationen.


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ROBOTERPROGRAMMIERUNG FÜR JEDERMANN

Fotos: Anne Schwerin

Das Start-up Wandelbots räumt mit seiner revolutionären Lernmethode für Maschinen derzeit einen Gründerpreis nach dem anderen ab.

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Ministerpräsident Michael Kretschmer hat sie schon anprobiert, ebenso Wirtschaftsminister Martin Dulig: die sensorgesteuerte Jacke von Wandelbots. Und sogar Angela Merkel lauschte interessiert den Ausführungen zum Thema intuitive Roboterprogrammierung. Dahinter steht eine Idee, die ebenso simpel wie genial ist: ein System und eine Software, mit der Maschinen per Demonstration angelernt werden, bestimmte Arbeitsschritte und Abläufe eigenständig zu absolvieren. Künstliche Intelligenz wird unsere Zukunft nachhaltig verändern, derzeit ist das Anlernen von Robotern allerdings noch höchst aufwändig, äußerst kostspielig und nur durch Experten möglich. Dazu haben nur große Firmen die finanziellen Mittel und Mitarbeiter. Programmieren, ohne auch nur eine Zeile Code zu schreiben – das klingt noch utopisch, ist aber bereits realisierbar. Intelligente Kleidung spielt bei Wandelbots die Schlüsselrolle – mit Sensoren und Aktoren

ausgestattete Handschuhe und Jacken helfen, Industrieroboter fast spielerisch zu programmieren. Der Mensch macht die Bewegungsabläufe in Echtzeit mithilfe der intelligenten

Kleidung vor und die Daten werden im nächsten Schritt drahtlos an die Software weitergegeben. Diese programmiert danach den Code, der den Roboter anleitet. So gelingt die Automatisierung von Roboteranwendungen 20-mal schneller und zugleich 10-mal kostengünstiger. Revolutionär sind auch die Möglichkeiten, die geschaffen wurden: Technische Laien können ohne Programmierkenntnisse Maschinen steuern. Insgesamt sieben Personen gehören zum Gründerteam um Maria und Christian Piechnick, dazu zählt auch Frank Fitzek, Professor am Institut für Nachrichtentechnik an der TU Dresden. Bei solch einem komplexen Thema sind viele unterschiedliche Fähigkeiten gefragt. Aber nicht nur die Gründerpersönlichkeiten führen zum Erfolg, sondern auch das hervorragende Wissenschaftsnetzwerk in der sächsischen Landeshauptstadt, wie die spezialisierten Hochschulinstitute mit angeschlossenen Forschungslaboren. Auch die Wirtschaft ist längst aufmerksam geworden: So kommt die revolutionäre Technologie beispielsweise bei VW in der Gläsernen Manufaktur zum Einsatz. Wandelbots ist derzeit in aller Munde und wird mit Unternehmenspreisen überhäuft. Darunter so wichtige wie der erste Platz beim Sächsischen Gründerpreis 2019 und der Sonderpreis „Sachsen gründet – Start-Up 2019“. Wie zukunftsweisend die Geschäftsidee ist, zeigt auch die Nennung in einer Forbes-Liste. Dort werden die 30 aussichtsreichsten Startups aus dem Bereich künstliche Intelligenz in der DACH-Region genannt. Wandelbots landet mit sechs Millionen Euro Risikokapital auf Platz 4. wandelbots.com

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Das Team von Wandelbots rund um Maria und Christian Piechnick (4. und 5. von links) hat seit Mai 2019 seinen Firmensitz in einer Villa am Großen Garten.

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Mit Sensorjacke, spezieller Software und Roboterarm verwandelt das Start-up Wandelbots Laien in Programmierer.

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MULTIMOBIL ANS ZIEL Seit September 2018 hat Dresden seinen ersten intermodalen Mobilitätspunkt. Weitere sollen folgen, denn die Stadt treibt den flexiblen Umstieg zwischen umweltfreundlichen Verkehrsmitteln mit Nachdruck voran.

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Foto: D. Keller

Wenn sich früh oder nachmittags im Berufsverkehr Auto an Auto reiht, ist Stop and Go meist nur eine Frage der Zeit. Hier macht Dresden mit seinen momentan gut 560.000 Einwohnern, Tendenz steigend, keine Ausnahme. Allerdings zählt das lokale Straßenbahn- und Busnetz deutschlandweit bereits zu den Spitzenreitern und nun sollen zusätzliche Angebote für Entlastung, weniger Lärm und Luftverschmutzung auf den Straßen sorgen. Das sei dringend notwendig, ist Julia Keller von den Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB) überzeugt. Sie leitet das Projekt Multimobilität, das 2018 aus der Taufe gehoben wurde und die Nutzung verschiedener Transportoptionen fördern soll. Die Chance sei vorhanden, denn „schon jetzt wechseln 56 Prozent der Dresdner aktiv

„Öffentliche Mobilität wird individueller und individuelle Mobilität öffentlicher.“

Julia Keller Projektleiterin Multimobilität bei der Dresdner Verkehrsbetriebe AG (DVB)

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zwischen den Verkehrsmitteln, nur 25 Prozent fahren ausschließlich mit dem Auto“, weiß sie. „Gleichzeitig verändert sich der Mobilitätsmarkt. Öffentliche Mobilität wird individueller, im Gegenzug individuelle Mobilität öffentlicher.“ So nehmen zum Beispiel Anbieter für Gemeinschaftstaxis zu, Mietfahrräder und Carsharing sind ebenfalls wachsende Trends. In diesem völlig neuen Segment zwischen den alteingesessenen Automobilherstellern und dem öffentlichen Personennahverkehr wollen die DVB im Auftrag der Stadt und gemeinsam mit verschiedenen Partnern eine eigene wiedererkennbare Marke positionieren und haben begonnen, sogenannte MOBIpunkte aufzubauen. Alternativen zum individuellen Autoverkehr

Vernetzung ist das Zauberwort. Am Pirnaischen Platz lässt sich das Konzept gut beobachten. An diesem Knotenpunkt treffen sich zahlreiche Bus- und Straßenbahnlinien. Auf dem angrenzenden Parkplatz stehen auf leuchtend gelbem Untergrund zwölf Leihräder, eine öffentliche Fahrradpumpe und vier Autos der Firma teilAuto, zwei davon mit elektrischem Antrieb, bereit. Zusätzlich wurden vom städtischen Energieversorger DREWAG eine Schnell- und eine Normalladesäule für E-Fahrzeuge installiert. „Wir wollen den in der Stadt zur Verfügung stehenden Platz effizienter nutzen. Unser strategisches Ziel ist es, verschiedene Möglichkeiten für die alltägliche Mobilität aufzuzeigen. Wenn die Bahn gerade weg ist, schnappe ich mir eben schnell ein Rad. Uns ist auch bewusst, dass der Bus für den wöchentlichen Großeinkauf nicht ideal ist. In dem Fall kann man sich ein teilAuto nehmen“, beschreibt Keller die Idee. So soll das gute Image der Dresdner Verkehrsbetriebe, die täg-


lich eine halbe Million Fahrgäste befördern, mit der Marke MOBI auf andere emissionsarme, umweltschonende Transportmittel übertragen werden. „Vielleicht erreichen wir, dass bei mancher Familie der Zweitwagen abgeschafft wird. Vielleicht kauft sich der junge Jobeinsteiger vom selbst verdienten Geld gar kein eigenes Auto, weil er erkennt, dass er dank unserer Angebote keins braucht.“ Neues Angebot, überschaubare Kosten

Der 2018 eingeweihte erste MOBIpunkt am Pirnaischen Platz ist einer von sechs Pilotstandorten, für die finanzielle Mittel aus der nationalen Klimaschutzinitiative fließen. Insgesamt wurden nach einem Beschluss des Dresdner Stadtrats 76 Standorte für Mobilitätspunkte festgelegt, die ohne hohe Investitions- und Betriebskosten nach und nach eingerichtet werden sollen, etwa im Rahmen geplanter Bauvorhaben. Die Umsetzung geht zügig voran: Bis Ende 2019 könnten 15 Standorte eröffnet sein, bis 2021 sollen weitere 20 hinzukommen – sowohl im Zentrum als auch in klassischen Wohnvierteln. Wäre beispielsweise stationäres Carsharing dort ein vielversprechendes Rezept gegen die angespannte Parksituation? Das ist noch Zukunftsmusik. „Wir befinden uns in einem Lernprozess und mit dem Projekt ganz am Anfang. Die Leute müssen die zusätzlichen Mobilitätsoptionen erst kennen- und schätzen lernen“, so Julia Keller. Dabei setzt sie mit ihrem Team verstärkt auf die Zielgruppe der 18- bis 44-Jährigen und neben einer Werbekampagne auch auf Vertrauensmarketing. Wer mit dem Modell zufrieden ist, empfiehlt es weiter und begeistert auch andere, möglicherweise ältere Nutzer davon. „Sicher werden wir im ersten Schritt noch nicht alle

Fotos: DVB AG

Foto: DVB AG/Jürgen Herrmann

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Dresdner erreichen“, mit jedem weiteren MOBIpunkt werde sich das tropfenförmige Logo auf Autos und Rädern aber mehr in den Köpfen verankern, schaut sie voraus. Konzept mit Zukunft

Essenziell sind die leichte Handhabung und Zugänglichkeit. Bewusst wurde auf interaktive Elemente in den MOBI-Infostelen verzichtet, das gesamte System funktioniert per Smartphone. Eine App, die alle Anbieter integriert, ist in Entwicklung. Vorteile, sprich vergünstigte Konditionen beim Bike- und Carsharing, gibt es für die knapp 150.000 DVB-Stammkunden mit einer Abokarte. Außerdem soll es ab 2020 möglich sein, diese Chipkarte auch zum Öffnen der teilAutos und Fahrräder einzusetzen. An Plänen und Visionen für den Ausbau des Projektes mangelt es nicht. So könnten perspektivisch Lastenräder ins Portfolio aufgenommen werden, blickt Julia Keller voraus. Und auch Standorte auf privatem Firmengelände seien denkbar. Über eine solche Kooperation wurde im April 2019 Dresdens zweiter Mobilitätspunkt an der Gläsernen Manufaktur von Volkswagen unmittelbar neben der Haltestelle Straßburger Platz eröffnet. dvb.de/mobi

Claudia Weber

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Nachhaltig von A nach B: Mit dem neuen Projekt MOBI entwickeln

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die Dresdner Verkehrsbetriebe im Auftrag der Stadt Angebote, um

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den Umstieg vom eigenen Auto auf umweltschonendere Verkehrsmittel attraktiver zu machen.

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Standortmarketing

Spezial Dresden

MIT DER „SCHLÜSSELIDEE“ ZUM ERFOLG „Carl“, „Carla“ und „Carlchen“ bringen schwere Möbelstücke, die Kollegen beim Betriebsausflug oder abenteuerhungrige Reisende von A nach B. Dahinter steckt eine Geschäftsidee, die gut zu Großstädtern passt. 1

Fotos: CarlundCarla.de

Sofatransport, Umzug oder der Campingurlaub – ohne großes Auto schier unmöglich. Seit einigen Jahren schießen die CarsharingAnbieter wie Pilze aus dem Boden, gerade auch, weil der Trend bei der jüngeren Generation immer mehr zum Mieten statt Kaufen geht. Auf diesem Gebiet fest etabliert hat sich „Carl und Carla“: 2019 verdoppelte sich die Fahrzeugflotte auf 430 Stück, die Kosten dafür beliefen sich auf etwa sieben Millionen Euro. Allen gemein ist das Dresdner Kennzeichen – so wirbt man ganz bewusst für die sächsische Landeshauptstadt.

Mit Bully zum Business

Denn hier nahm die Firmengeschichte mit einem Vermächtnis 2011 ihren Lauf: Student Bastian Thiere bekam aus einer Erbmasse einen T4, Baujahr 1989, der bald den Spitznamen „Charly“ trug. So ein Bully ist ungemein wandelbar und gefragt unter Studenten, die bekanntlich oft umziehen oder etwas zu transportieren haben, allerdings auch teuer im Unterhalt. Dies brachte Thiere und seine Kommilitonen Richard Vetter, Martin Wesner und Gregor Wendt auf die Idee, die flexibel einsetzbaren T4-Busse zu vermieten. Und so

schlug 2013 die Geburtsstunde von „Carl und Carla“. Ein Problem gab es aber noch zu lösen: Der Transporter hatte viele Nutzer, befand sich immer wieder an anderen Orten. Dies erschwerte das Handling, die Frage lautete immer wieder „Wo sind Charlys Schlüssel?“. Abhilfe schaffte die „Schlüsselidee“ – der Schlüssel wird im Inneren verstaut, und die Zentralverriegelung lässt sich ganz unkompliziert aus der Ferne per Anruf öffnen. Damit verschaffte sich das Start-up einen großen Vorsprung zur Konkurrenz. Später zogen die Jungunternehmer als eines der ersten Startups im Volkswagen-Inkubator der Gläsernen Manufaktur Dresden ein. Expansion in die gesamte Bundesrepublik

Inzwischen ist der Fahrzeugbestand zu einer kleinen Familie herangewachsen: „Carl“ ist der Transporter, der den Besuch im Möbelhaus einfacher macht, „Carla“ eignet sich als Bus, Van oder Minibus wunderbar für Ausflüge mit größeren Gruppen. Komplett wird die Familie mit „Carlchen“, dem Camper für Festivaltrips oder Reisen. Ab 2016 eroberten „Carl“ und Co. von Dresden aus nach und nach die Bundesrepublik. Heute sind die Bullys in 15 Städten unterwegs, diese Zahl soll in den kommenden Jahren auf 40 steigen. Geplant ist außerdem die Aufnahme von elektrischen Transportern von VW, um gemeinsam mit dem Autobauer auszuloten, ob Carsharing auch mit E-Antrieb funktioniert. carlundcarla.de 1

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Gregor Wendt, Martin Wesner, Richard Vetter und Bastian Thiere (v. l. n. r.) riefen „Carl und Carla“ ins Leben.


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Spezial Dresden

PUNKTGENAUES HEIZEN GEGEN DIE PLASTIKFLUT Ressourcen sparen bei der Produktion von Verpackungen – das ist das Ziel der watttron GmbH. Ein innovatives Heizsystem spielt dabei die Hauptrolle.

Die Verschmutzung der Meere nimmt immer weiter zu. Ein Grund dafür ist die steigende Plastikproduktion – der Abfall belastet zunehmend die Umwelt. Allerdings ist das Verpackungsmaterial aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken, eine komplette Verbannung wäre mit vielen Abstrichen in Sachen Lebensqualität verbunden. Eine Freitaler Firma will mit ihrer Technologie zur Lösung dieses Dilemmas beitragen: Begonnen hat alles als Start-up-Ausgründung der Technischen Universität Dresden und des Fraunhofer Instituts Dresden. Mit Ronald Claus von Nordheim, Michaela Wachtel, Marcus Stein und Dr. Sascha Bach ging watttron im Februar 2016 unweit der sächsischen Landeshauptstadt an den Start. Dank ihres fortschrittlichen Heizsystems hat die Firma definitiv das Zeug dazu, den Kunststoffmarkt grundlegend zu revolutionieren. Doch wie genau soll das funktionieren? Bei der herkömmlichen Herstellung von Kunststoffverpackungen kommt eine Folie zum Einsatz, die homogen mit einem Heizsystem erhitzt wird. Mittels Druckluft wird sie danach in Form gebracht, wie beispielsweise in einen Verpackungsblister für Batterien oder Kekse. Dabei wird das Plastik gleichmäßig aufgeheizt, der Formprozess ist nicht individuell steuerbar. Darum ist der Kunststoff an einigen Stellen dicker als eigentlich nötig. Watttron hat dies erkannt und das neuartige Heizsystem

Fotos: watttron GmbH

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cera2heat® entwickelt, das aus hunderten jeweils fünf mal fünf Millimeter großen Quadraten besteht. Jedes einzelne davon lässt sich auf die gewünschte Temperatur bringen. Mit Hilfe einer Software berechnet das Unternehmen genau, an welchen Stellen der Werkstoff auf welche Temperatur gebracht werden muss, um die Ressourcen optimal einzusetzen. Daraus resultieren mehrere Vorteile: Bis zu 30 Prozent Materialeinsparung sind möglich, zugleich benötigt man ebenfalls circa ein Drittel weniger Energie beim Erhitzen. Ein weiteres Plus ist die bessere Qualität: Die Stärke des Materials wird optimiert und so ein besseres Formergebnis erzielt. Der Joghurtbecher ist ein gutes Beispiel: Dank heterogenem Heizsystem von watttron ist er schlichtweg dünner, ohne an Qualität einzubüßen. Bedarf an der Technik besteht zur Genüge, denn nicht nur die Verpackungsbranche könnte profitieren, sondern viele weitere Wirtschaftsbereiche wie Mikroelektronik, Pharma- oder Automobilindustrie. watttron.de

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Neuartige Technologien, die gleich mehrfach punkten: der cera2seal®-Rundheizer und das Heizsystem cera2heat®

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Der cera2seal®-Rundheizer kommt auch bei der Produktion von Kaffeekapseln zum Einsatz.

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Die Gründer der watttron GmbH (v. l. n. r.): Ronald Claus von Nordheim, Michaela Wachtel, Marcus Stein und Dr. Sascha Bach

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Sachsen

Kaleidoskop FACHKRÄFTEKAMPAGNE ERZGEBIRGE GEWINNT GERMAN BRAND AWARD

Foto: zebra

Die zebra | group GmbH hat für ihre Kampagne „Herrlich, dieses Erzgebirge“ den German Brand Award 2019 in der Kategorie „Excellence in Brand Strategy and Creation“ erhalten. Die Kampagne wurde 2017 vom Regionalmanagement Erzgebirge beauftragt. „Fachkräfte treffen hier auf flache Hierarchien, kleinere Betriebsstrukturen, facettenreiche Arbeitsaufgaben und vor allem auf eine einzigartige Landschaft mit Raum zum Gestalten. All diese Aussagen wollten wir in der Kampagne vermitteln“, beschreibt Dr. Peggy Kreller, Projektmanagerin des Regionalmanagements Erzgebirge, das Kommunikationsziel, um Menschen für die Region zu begeistern. Die Chemnitzer Agentur nutzte die bekannten Klischees, um Brücken zu bauen. So werden auf den Plakat- und Anzeigenmotiven Lichterbögen, Engel und Handarbeit mit Bildthemen der Arbeitswelt neu interpretiert. erzgebirge-gedachtgemacht.de

LEIPZIGS ZUKUNFTSCHANCEN STEIGEN Das Forschungsinstitut Prognos bescheinigt Leipzig in seinem „Zukunftsatlas“ 2019 die dynamischste Entwicklung in ganz Deutschland. In der Erhebung werden alle drei Jahre die bundesweit 401 Landkreise und kreisfreien Städte nach ihrer Zukunftsfähigkeit bewertet. Dabei fließen Indikatoren aus den Bereichen Demografie, Arbeitsmarkt, Wettbewerb und Innovation sowie Wohlstand und soziale Lage in das Gesamtranking ein. Für den Dynamikvergleich wurden die Jahre 2004

und 2019 betrachtet. Vom damals 334. Rang verbesserte sich die Messestadt um 230 Plätze auf aktuell Position 104. Leipzig punktet besonders im Feld Demografie und landet unter anderem aufgrund seines Bevölkerungswachstums in den Top Ten dieser Einzelkategorie. Auch Dresden kann überzeugen und wird auf Gesamtrang 41 als Region mit sehr hohen Zukunftschancen geführt. prognos.com

Foto: Andreas Schmidt

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Sachsen

Foto: Rawpixel

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JUNGE TALENTE FÜR DAS VOGTLAND Schon mehr als 50 Unternehmen, darunter Familienbetriebe genauso wie Global Player, gehören zum Firmenpool des Projektes „Talents for the Region“. Initiator ist die Wirtschaftsförderung des Landratsamtes Vogtlandkreis, Ziel der Aufbau eines florierenden Netzwerkes, um den Fachkräftenachwuchs in der Region zu halten. Bei Veranstaltungen und Aktionen bekommen Jungakademiker direkten Kontakt zu potenziellen künftigen Arbeitgebern. Der Branchen-

mix ist breit und reicht von Elektrotechnik über Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen bis zu Gesundheitswissenschaften, Sozialwesen und Psychologie. Auf erste Messeteilnahmen und eine After-Study-Party an der Westsächsischen Hochschule Zwickau im Mai 2019 folgen in den nächsten Monaten zum Beispiel Exkursionen in Industrieparks und Kaminabende. das-v-sind-wir.de

INTERAKTIVER HAUSHALT IM LANDKREIS GÖRLITZ Im Rahmen seines umfangreichen Modernisierungsprogrammes „Verwaltung 4.0“ hat der Landkreis Görlitz im Juli 2019 den interaktiven Haushalt eingeführt. Unter dem Link interaktiver-haushalt.landkreis.gr informieren Diagramme, Grafiken und Tabellen übersichtlich, transparent und nachvollziehbar über Erträge, Aufwendungen und Investitionen. Mittels Menüleisten und verschiedener Verknüpfungen können Details zu den einzelnen Bereichen des Haushalts mit entsprechenden Erläuterungen abgefragt werden. Um die wesentlichen Funktionen der neuen Online-Plattform zu erklären, steht ein Handbuch zum Herunterladen bereit. interaktiver-haushalt.landkreis.gr Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2019/2020

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Region Leipzig

HOCH HINAUS IM FRACHTGESCHÄFT Foto: Mitteldeutsche Flughafen AG

Der Flughafen Leipzig/Halle zählt zu den modernsten Airports in Europa und mit etwa 6.000 Beschäftigten zu einem der wichtigsten Arbeitgeber der Region. 1

Am zweitgrößten Frachtflughafen Deutschlands stehen die Zeichen auf Wachstum. 38.659 Flugzeuge starteten und landeten im ersten Halbjahr 2019 in Leipzig. Von Januar bis Juni zählte der Airport 1.138.987 Passagiere. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von 4,9 Prozent. Das Frachtaufkommen stieg im gleichen Zeitraum um 0,5 Prozent auf 609.644 Tonnen. 2018 wurden insgesamt 1,2 Millionen Tonnen umgeschlagen, was den Flughafen unter die Top Fünf der Cargo-Hubs in Europa führt. Entwicklungstreiber ist hier vor allem das 2008 eröffnete DHL-Drehkreuz, das größte innerhalb des globalen Netzwerks des Unternehmens. Positiv entwickelt sich aber auch das DHL-unabhängige Frachtgeschäft: Über 50 Frachtairlines steuern Leipzig/Halle mittlerweile an. Angesichts der steigenden Nachfrage investiert die Mitteldeutsche Flughafen AG in neue Vorfelder, Logistik- und Bürogebäude sowie in eine zweite Cargo City im Norden des Flughafengeländes. Zusammen mit der im Herbst des vergangenen Jahres gemeinsam mit DHL angekündigten Erweiterung des DHL-Drehkreuzes summieren sich die in den nächsten Jahren geplanten Investitionen auf rund eine halbe Milliarde Euro – das größte Investitionspaket für die Mitteldeutschen Flughäfen seit dem Ausbau des Airports in den 1990er Jahren.

„Der Flughafen Leipzig/Halle ist auf einem sehr guten Kurs. Mit seinem gesamten Umfeld ist er Jobmotor der Region. Wir investieren weiter in die Zukunft des Flughafens, um das Wachstum langfristig fortzusetzen“, bekräftigt Sachsens Finanzminister Dr. Matthias Haß, der den Freistaat als Hauptaktionär im Aufsichtsrat vertritt. Auch mit der Volga-Dnepr Group baut die Mitteldeutsche Flughafen AG ihre seit über zehn Jahren bestehende strategische Partnerschaft in den Bereichen Luftfracht und Logistik weiter aus. Die Expansion des Marktführers bei überdimensionalem und extrem schwerem Frachtverkehr soll 500 neue Arbeitsplätze in unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen schaffen. Ab Ende 2021 ist vorgesehen, die wöchentlichen Flüge der Boeing-Frachtflotte von 20 schrittweise auf 50 im Jahr 2030 zu erhöhen. Darüber hinaus planen beide Unternehmen eine Intensivierung der Zusammenarbeit in den Bereichen Marketing und Vertrieb sowie in der Geschäfts- und Personalentwicklung. leipzig-halle-airport.de 1

Beladung einer Antonow 225

> SCHKEUDITZ: IM HERZEN DER MITTELDEUTSCHEN WIRTSCHAFTSREGION

Seine günstige geografische Lage und die überzeugende Infrastruktur machen den Standort zu einem bedeutenden Wirtschafts- und Dienstleistungszentrum. Der Flughafen Leipzig/ Halle und zwei Autobahnen (A 9, A 14) mit fünf Anschlussstellen verbinden Schkeuditz mit Deutschland und der Welt. Global

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agierende und mittelständische Unternehmen bieten sehr gute Zukunftsperspektiven. Mit einer aktiven Wirtschaftsförderung unterstützt die Stadt die Unternehmen vor Ort und wirbt gezielt für neue Investitionen. Die Stadtwerke fungieren mit ihren Angeboten für Strom, Gas und High-Speed-Internet mit bis zu 1.000 Mbit/s als starker Partner. Schkeuditz überzeugt mit modernen Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen, zwei Krankenhäusern, hoher Facharztdichte und breitem Kultur- und Freizeitangebot. Zentrumsnah oder am Auwald – wer hier wohnt, profitiert davon, die Vorzüge einer kleinen Stadt mit großstädtischem Flair verbinden zu können. Die Universitätsstädte Leipzig und Halle/Saale sind per S-Bahn in nur 15 Minuten zu erreichen. KONTAKT Stadt Schkeuditz Rathausplatz 3, 04435 Schkeuditz Tel. 034204 88-131, sv@schkeuditz.de, schkeuditz.de


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Landkreis Mittelsachsen

NACHHALTIG FÜR EINE STARKE WIRTSCHAFT Matthias Damm, Landrat des Landkreises Mittelsachsen, plädiert im Interview für zukunftsorientiertes Handeln und den hohen Wert regionaler Produkte.

Der Begriff verbindet traditionell den Schutz der Umwelt und den sorgsamen Umgang mit unseren Ressourcen. In 300 Jahren hat sich der ursprünglich in Freiberg geprägte Nachhaltigkeitsgedanke allerdings verändert. Soziale Komponenten und vor allem wirtschaftlicher Fortschritt vervollständigen heute das Nachhaltigkeitsdreieck. Mittelsachsens Erfolge und zukunftsorientierte Investitionsquoten zeigen, dass Wachstum und Nachhaltigkeit nicht im Widerspruch stehen. Für uns bedeutet es, unseren Landkreis so zu gestalten, dass künftige Generationen von bestmöglichen Ausgangsbedingungen für ökonomische Entwicklungen, ökologisches Gleichgewicht und soziale Gerechtigkeit profitieren. Welchen Bezug haben Sie als Landrat zu diesem Thema?

Mittelsachsen ist geprägt von einem vielfältigen Branchenmix – und genau das macht die Region so innovativ und stabil, auch in Zeiten wirtschaftlicher Turbulenzen. Über 13.000 mittelsächsische Unternehmen bieten ein breites Spektrum von solider und kreativer Handwerksqualität bis hin zu High-Tech-Leistungen. Voraussetzung dafür sind die Menschen vor Ort, ihre Fähigkeiten, ihre Fertigkeiten, ihr ganzes Können. Gemeinsam mit der TU Berg-

„Für uns bedeutet es, unseren Landkreis so zu gestalten, dass künftige Generationen von bestmöglichen Ausgangsbedingungen profitieren.“

Matthias Damm Landrat des Landkreises Mittelsachsen

akademie Freiberg, der führenden Ressourcenuniversität Deutschlands, und der Hochschule Mittweida können wir von einem starken Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort sprechen, den es auch in Zukunft – im Geiste der Nachhaltigkeit – weiterzuentwickeln gilt. Wie kann jeder Einzelne die Wirtschaftsregion in diesem Sinne stärken?

Man muss nicht immer in die Ferne schweifen – kurze Wege gibt es in vielen Bereichen. Der kurze Arbeitsweg belastet Umwelt und Geldbeutel weniger. Beim Einkauf kann jeder auf heimische Produkte achten, die einen kleinen Transportweg in die Geschäfte haben oder

Foto: Detlev Müller

Was bedeutet für Sie Nachhaltigkeit?

direkt beim Erzeuger gehandelt werden. Auch ein Geschenk „made in Mittelsachsen“ sorgt für die besondere Überraschung. Natürlich kann man auch die schönste Zeit des Jahres in der nahen Umgebung verbringen, denn neben der breitgefächerten Wirtschaftskultur lädt unser Landkreis zum Entdecken und Entspannen ein. Reizvolle und abwechslungsreiche Landschaft mit interessanten Erlebnispfaden, gepflegte Städte und Dörfer oder kurzweilige Besuche in Schlössern, Burgen, Kirchen, Klöstern, Theatern und Museen erwarten nicht nur die Gäste Mittelsachsens. Deshalb kann der nächste Ausflug oder Einkauf einfach vor der Haustür stattfinden. In punkto regionale Produkte hat unsere Heimat so einiges zu bieten. Einige davon sind im Internet unter wirtschaft-in-mittelsachsen.de und dem Stichwort „Unternehmen – Netzwerke“ zu finden.

Foto: Bianka Behrami

KONTAKT Landratsamt Mittelsachsen Referat Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung Referatsleiter Hartmut Schneider Frauensteiner Straße 43 09599 Freiberg Tel. 03731 799-1410 regionalmanagement@landkreis-mittelsachsen.de wirtschaft-in-mittelsachsen.de twitter.com/mswirtschaft facebook.com/wirtschaft.in.mittelsachsen

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ZENTRUM MODERNER MOBILITÄT Im Hier und Jetzt findet in Zwickau die Zukunft statt. Das Schlüsselwort, um das sich alles rankt: Elektromobilität. Das Fahrzeugwerk Zwickau der Volkswagen Sachsen GmbH wird derzeit zum europäischen Zentrum für Elektromobilität entwickelt.

Als größter Arbeitgeber in der Region wird das Fahrzeugwerk Zwickau der Volkswagen Sachsen GmbH zum Impulsgeber für den großen Wandel in der Automobilindustrie. Übers Jahr erfolgt der schrittweise Umbau der Produktionsstätten als Grundlage für die Fertigung von modernen Elektrofahrzeugen auf der Basis des Modularen E-Antriebs-Baukastens (MEB). Ende 2019 beginnt dann hier die Produktion des weltweit ersten neuen MEB-Modells, des ID.3. Bis Ende 2020 soll der Umbau abgeschlossen sein. Dann kommen aus der Automobil- und Robert-Schumann-Stadt 100 Prozent Elektrofahrzeuge, sprich sechs Modelle, produziert auf zwei Plattformen für drei Konzernmarken. Die zukünftig bis zu 1.500 Elektrofahrzeuge pro Tag sichern den rund 8.000 20

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Beschäftigten langfristig stabile Arbeitsplätze. Weil so ein Mammutprojekt nichts ist ohne qualifizierte Mitarbeiter, spielt das Thema „Zukunftssicherung“ eine große Rolle: Mitarbeiter erhalten umfangreiche Qualifizierungsangebote und auf Fachkräfte von morgen warten jährlich über 100 Ausbildungsplätze. Wandel als Herausforderung für alle Partner

Mit Blick auf eine „elektrisierende Zukunft“ unterschrieben Stadtspitze und Volkswagen Sachsen bereits im Dezember 2017 eine Kooperationsvereinbarung im Zwickauer Rathaus. Hier weiß man: Nicht nur Unternehmen, sondern auch die Städte und Regionen müssen ihren Weg in die Zukunft finden und dann konsequent gehen. Alle in Zwickau beteiligten

Partner sind sich bewusst, dass die Umwälzungen bei Volkswagen enorme Herausforderungen mit sich bringen, ob im Bereich der Zulieferindustrie, der Infrastrukturentwicklung oder der Bildung. In erster Linie begreift man es als große Chance, sich zu einem modernen Standort, der sich durch automobile Kompetenzen auszeichnet, zu entwickeln. Für Themen, die so ein tiefgreifender Wandel mit sich bringt, wurden Arbeitsgruppen gebildet. Vertreter von Volkswagen Sachsen, der Zwickauer Energieversorgung und der Stadtverwaltung beschäftigen sich mit Aufgabenfeldern wie zum Beispiel dem Ausbau der öffentlichen Elektro-Ladeinfrastruktur, der Entwicklung von modernen (E-)Mobilitätskonzepten bzw. -flotten, der Initialisierung


Standortmarketing

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von Forschungs- und Entwicklungsprojekten, einer aktiven Öffentlichkeitsarbeit zur Sensibilisierung von Bürgern und Unternehmen oder mit der Weiterentwicklung von Wohnquartieren. Letzterem widmet sich das mit 22 Millionen Euro veranschlagte Projekt „ZED – Zwickauer Energiewende demonstrieren“, mit dem ein bestehendes Wohnviertel möglichst zum „Null-Emissionsquartier“ werden soll. Auch hier ist, wie bei vielen anderen Projekten, neben elf weiteren Partnern die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) mit im Boot, eine forschende Einrichtung, die sich am Automobilstandort Zwickau mit den weltverändernden Megatrends von morgen befasst: Elektromobilität, Digitalisierung, Energiewende und Globalisierung. Visionen sind Basis für Chancen und Entwicklungen

Fotos: Ralph Köhler

Mit zukunftsträchtigen Themen beschäftigt sich auch das Symposium Automotive & Mobility (SAM) – veranstaltet von der Wirtschaftsförderung und dem Forschungs- und

Zwickau

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Transferzentrum e. V. an der WHZ. Die junge Veranstaltungsreihe versteht sich als Netzwerkplattform: Experten der Automobilindustrie tauschen sich mit Studierenden und Schülern aus. Das trifft den Nerv aller Beteiligten. Fachvorträge über zukunftsweisende Mobilitätskonzepte namhafter Impulsgeber werden von einer beeindruckenden Eventausstellung auf dem Hauptmarkt flankiert. Unter dem Motto „Innovationen hautnah erleben“ präsentierten sich 2019 unter anderem die Zwickauer Firma FES GmbH Fahrzeugentwicklung Sachsen, die Porsche Leipzig GmbH sowie aufstrebende Unternehmen wie die FDTech GmbH aus Chemnitz oder die Zwickauer Start-ups Pendix GmbH und Alpha Sigma GmbH. Mitveranstalter Prof. Matthias Richter (WHZ) verdeutlicht die Notwendigkeit des Symposiums: „Zwickau als eine der Wurzeln der Automobilindustrie braucht junge Leute, um das Rad weiterzudrehen und die Industrie der Stadt und der Region mit Nachwuchskräften zu verstärken.“

Ganz in diesem Sinne versteht sich auch die 3. Zwickauer Rückkehrerbörse am 27. Dezember 2019. Perspektivreiche Entwicklungen, eine breit aufgestellte Unternehmenslandschaft, rundherum attraktive Lebensbedingungen – all das könnte für Fachkräfte ein guter Grund sein, die Heimat als persönliche Zukunftsstadt neu zu entdecken. 1

SAM 2019: Präsentation zukunftsweisender Mobilitätskonzepte auf dem Hauptmarkt. Das 4. Symposium „Automotive & Mobility“ ist für den 11. Juni 2020 geplant.

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Eine lange Tradition: Autopionier August Horch entschied sich 1904 für den Standort Zwickau, machte die Marken Horch und Audi weltbekannt. Mehr über automobile Traditionen und die spannende Zwickauer Wirtschaftsgeschichte erzählt die 4. Sächsische Landesausstellung „Boom. 500 Jahre Industriekultur in Sachsen“ vom 25. April bis zum 1. November 2020. Die Zentralausstellung befindet sich im Audi-Bau in Zwickau unmittelbar neben dem August Horch Museum.

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Am 1. Juli 2019 gaben die Stadt Zwickau und die Wolfsburg AG den symbolischen Startschuss für die Erarbeitung eines Elektromobilitätskonzeptes. Bis September 2020 soll der Handlungsleitfaden für Maßnahmen zu einer nachhaltigen urbanen Mobilität vorliegen.

KONTAKT Stadt Zwickau Büro für Wirtschaftsförderung Katharinenstraße 11 08056 Zwickau Tel. 0375 83-8000, Fax 0375 83-8080 wirtschaftsfoerderung@zwickau.de zwickau.de

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Erzgebirge

INNOVATIONSCLUSTER IN DER PROVINZ

Fotos: Studio2Media

… oder warum Nachteile mitunter zum Vorteil gereichen!

sich am Standort auskennen und wissen, an welchen interdisziplinären Arbeitsaufgaben und Produktlösungen ansässige Unternehmen arbeiten, um daraus Ansätze für neue Innovationsfelder zu abstrahieren. Die Vernetzung mit Hochschulen und Instituten erfolgt im Erzgebirge durch Transfernetzwerke der Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH sehr strategisch, da hier über Jahre Know-how und viele Kontakte aufgebaut wurden. Beispielsweise mit dem Projekt Saxony5, einem Verbund der fünf sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaft, bei dem die Wirtschaftsförderung als Bindeglied zum erzgebirgischen und sächsischen Mittelstand agiert. Vielfalt als Chance

Foto: Regionalmanagement Erzgebirge

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Spätestens als im März 2019 bekanntgegeben wurde, dass drei der insgesamt 20 geförderten WIR!-Projekte im Erzgebirge beheimatet sind, war klar, dass die Mittelgebirgsregion mit 15.500 Unternehmen Potenziale – abseits der Weihnachtsromantik – in sich birgt. WIR! steht für „Wandel durch Innovation in der Region“ und ist das erste Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung der neuartigen Förderung „Innovation und Strukturwandel“. Der Auf- und Ausbau von Forschungskooperationen zwischen Hochschulen und Instituten mit kleineren Unternehmen soll dabei intensiviert werden. Doch wie gelingt das Zusammenspiel zwischen kleineren Unternehmen in der Peripherie und städtischen Forschungsstandorten? Aus Sicht der Wirtschaftsförderung einer dicht besiedelten Industrieregion im ländlichen Raum braucht es Netzwerker und Initiatoren, die

Die Besonderheiten des Wirtschaftsstandortes Erzgebirge liegen in dessen Kleingliedrigkeit, in der Branchenheterogenität und gleichsam in der handwerklichen Präzision. Doch entgegen vieler Klischees ist das Erzgebirge eine ausgesprochene Industrieregion, die von kleinen inhabergeführten Unternehmen geprägt ist. Hinter den klassischen Strukturen verbergen sich jedoch Synergiepotenziale, die im Detailwissen und dem FertigungsKnow-how der erzgebirgischen Unternehmen und in deren industriellen Anwendungen liegen. Eben diese gilt es mit neuen Technologien zu verknüpfen und eine gemeinsame Innovationskultur als Region aufzubauen. Genau deshalb ist das WIR!-Programm für den Standort von großer Bedeutung, da es Chancen für die intensivere Zusammenarbeit auf allen Ebenen bereithält. Als regionale Wirtschaftsförderung suchen wir deshalb immer wieder Impulse und Anregungen von außen, die für die einheimischen Unternehmen und deren Kompetenzen Entwicklungsansätze bieten. Kooperation als regionale Wirtschaftsstrategie

Werkstoffspezialisten und Elektronikhersteller sitzen im Erzgebirge in unmittelbarer Nähe zu international gefragten Automobilzulieferern und Maschinenbauern. Untereinander kennen sich die spezialisierten Firmen nur


Standortmarketing

Erzgebirge

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selten. Dies anzuerkennen und mit Standortwissen erfolgreich zu koordinieren, ist das Ziel einer kooperativen regionalen Wirtschaftsstrategie, um eine Innovationskultur in der Region aufzubauen. Unsere Erfahrung zeigt, dass kleine Unternehmen in der Region schnell und flexibel in der Zusammenarbeit mit Forschungspartnern agieren und Input dankbar aufgreifen, wie es unter anderem das Sächsische Innovationscluster für Brennstoffzellen und Wasserstoff HZwo aktuell eindrucksvoll belegt. Unter all diesen Voraussetzungen ist es am Wirtschaftsstandort Erzgebirge gelungen, drei Ideen zu tragfähigen WIR!-Vorhaben auszubauen: Vom Forschungscampus für autonomes Zugfahren (Smart Rail Connectivity-Campus) über die nachhaltige Erschließung und Wiederaufbereitung disperser Rohstoffquellen (recomine) bis hin zum Netzwerk für digital funktionalisierbare Faserverbundbauteile (Smart composites ERZgebirge) werden Potenziale für Wertschöpfung im Erzgebirge durch die WIR!-Projekte neu gedacht. Leben und Arbeiten kommen in der Region zusammen

Foto: KSG GmbH

Innovation hat in der Montanregion Erzgebirge Tradition und das wird verstärkt Fachkräften bewusst, die in die Region zurückkehren oder neu

zuziehen, um das als Chance für einen Neustart zu nutzen. Die Natur bietet einen kreativen und aktivierenden Rückzugort, der eine wichtige Ressource für neue Ideen bildet. Vielfältige Lebensentwürfe kommen hier zunehmend mit anspruchsvollen beruflichen Herausforderungen zusammen, wodurch die Entscheidung für den ländlichen Raum zur bewussten Entscheidung wird. Gastbeitrag von Jan Kammerl, Geschäftsbereichsleiter Wirtschaftsservice der Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH 1

Jan Kammerl, Geschäftsbereichsleiter Wirtschaftsservice, kennt den Standort und sensibilisiert in der Region für branchenübergreifende Netzwerkarbeit.

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Im Mittelgebirgspanorama verbirgt das Erzgebirge 15.500 Unternehmen. Forschung und Entwicklung am Standort brauchen Netzwerke.

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Die Regionalkonferenz des Regionalmanagements Erzgebirge im März 2019 brachte mehr als 250 Vertreter aus Wirtschaft und Politik zusammen, um über die Zukunft des Standortes und dessen Innovationspotenzial zu diskutieren. Das Grußwort hielt Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer.

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Leiterplatten-Design aus dem Erzgebirge: Die KSG GmbH ist drittgrößter Leiterplattenhersteller Europas und wirkt in regionalen Innovationsnetzwerken wie Smart composites ERZgebirge mit.

KONTAKT Regionalmanagement Erzgebirge Adam-Ries-Straße 16, 09456 Annaberg-Buchholz Tel. 03733 145-140 kontakt@erzgebirge-gedachtgemacht.de erzgebirge-gedachtgemacht.de, wfe-erzgebirge.de

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Dieses Vorhaben wird aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ durch den Freistaat Sachsen gefördert.

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Erzgebirge

Foto: Jan Albrecht

Foto: Marko Borrmann

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EIN TITEL UND SEINE CHANCEN Nach 16 Jahren intensiver Vorbereitung wurde die Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří im Juli 2019 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Nun soll der langersehnte Titel mit Leben gefüllt werden.

„Hurra, wir sind Welterbe!“ steht es mittlerweile auf vielen Plakaten im gesamten Erzgebirge. Daraus sprechen Freude und Stolz über die Ernennung. „Diese letzten Stunden, Minuten und Sekunden waren aufgeladen an Adrenalin – schlussendlich nimmt der Chairman der Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees den Hammer in die Hand und mit dem Schlag heißt es: in die Welterbeliste eingeschrieben“, blickt Volker Uhlig, Vorsitzender des Vereins Welterbe Montanregion Erzgebirge e. V., auf den Augenblick zurück, als in Baku (Aserbaidschan) die Entscheidung fiel. Jetzt geht es um die Verpflichtung, die Welterbestätte grenzübergreifend zu schützen und den 24

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außergewöhnlichen universellen Wert für nachfolgende Generationen zu erhalten. Natürlich steigt mit dem Prädikat „UNESCO-Welterbe“, seinem hohen Bekanntheitsgrad und dem internationalen Ansehen auch die Hoffnung auf mehr Besucher, die sich für die einzigartigen Schätze des Erzgebirges interessieren. Bereits der Weg dahin mit all seinen Meilensteinen setzte in den vergangenen Jahren innerhalb der Region wichtige Impulse für die wirtschaftliche, touristische, gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung. Visionen für das Welterbe

22 Bestandteile, von Kirchberg bis Altenberg und Ostrov bis Freiberg, gilt es künftig zusam-

menzuhalten, 17 auf deutscher und fünf auf tschechischer Seite. Hinter dem Antrag stehen drei Landkreise, 31 Städte und Gemeinden. Matthias Lißke, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH und zugleich mit der Geschäftsführung des Vereins Welterbe Montanregion Erzgebirge e. V. betraut, weiß, dass die Potenziale des Titels eng mit den Menschen der Region und ihrer Heimatliebe verbunden sind. Über Schulprojekte sowie Gästeführerschulungen sei bereits ein guter Grundstock gelegt worden. „Der Welterbetitel ist Motivation und Chance für uns zugleich. Unser Slogan ‚Erzgebirge – Gedacht. Gemacht‘ trifft auch auf dieses Projekt zu.“


Erzgebirge

Fotos: Jens Kugler

Standortmarketing

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Foto: Pawel Sosnowski

Ein einheitliches Beschilderungskonzept der mehr als 400 Einzelobjekte läuft aktuell und auch eine Welterbe-App soll Lust darauf machen, die Montanregion ganz individuell zu entdecken. Ebenfalls angedacht sind Besu-

cherzentren. Daneben müssten künftig eine bessere Mobilität, flächendeckend gut funktionierende Datennetze und eine erweiterte Einbindung der Region in Sachsens Marketing auf der Agenda stehen, so Lißke.

Keine Frage, die nächsten Jahre werden spannend. Das Erzgebirge befindet sich nun inmitten der Crème de la Crème, in der Weltliga zwischen klangvollen Namen wie der Freiheitsstatue in New York und den Pyramiden von Gizeh. Insgesamt tragen 1.121 Stätten in 167 Ländern die UNESCO-Auszeichnung. montanregion-erzgebirge.de 1

Fundgrube Einigkeit/Stolln Nr. 1 in der Bergbaulandschaft Jáchymov

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Schachtkomplex 371 bei Bad Schlema

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Schachtgebäude am Sauberger Hauptund Richtschacht Ehrenfriedersdorf

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St.-Briccius-Halden am Osthang des Pöhlbergs

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Freude bei der Delegation aus dem Erzgebirge nach der Entscheidung des Welterbekomitees in Baku, darunter Volker Uhlig (hinten Mitte), Matthias Lißke (hinten rechts) und der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (vorn rechts)

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Ebersbach-Neugersdorf

DYNAMISCHE SYNERGIEEFFEKTE

> GEWERBEGEBIET RUMBURGER STRASSE EBERSBACH-NEUGERSDORF

Verkehrsanbindung: Bundesstraße 96, Staatsstraße 148, ca. 25 km zur Autobahn 4 Fläche: individuell bis 3,9 ha Nutzung: vorrangig produzierendes Gewerbe Kaufpreis: Verhandlungsbasis, Mindestgebot ab 7 €/m² Planungsstand: Bebauungsplan liegt vor Erschließung: Medien an Grundstücksgrenzen, Breitband mindestens 50 Mbit/s Verfügbarkeit: ab sofort

Der Wirtschaftsstandort Ebersbach-Neugersdorf zeichnet sich durch einen vielfältigen Branchenmix renommierter Unternehmen aus (Maschinen-, Anlagen-, Metall- und Elektronikanlagenbau, Büromöbelfertigung, Textil- und Kunststoffindustrie, Einzelhandel). Die daraus entstandenen lokalen und regionalen Verflechtungen ermöglichen eine Vielzahl von Synergieeffekten zur Stärkung der Bestandsunternehmen sowie für Neuansiedlungen. Mit dem Firmenausbildungsring Oberland e. V. besteht ein bedeutendes Unternehmernetzwerk zur Nachwuchsgewinnung. Das daraus entstandene Bildungszentrum Oberland sichert die Verbundausbildung von Fachkräften des metallverarbeitenden Gewerbes vor Ort. Durch die zentrale Lage im Dreiländereck zu Tschechien und Polen sowie die Nähe zur Hochschule Zittau/Görlitz sind zusätzlich attraktive Standortfaktoren gegeben. Die starke infrastrukturelle Ausstattung der Stadt bietet ideale Voraussetzungen zur Vereinbarung von Familie und Beruf. KONTAKT Stadtverwaltung Ebersbach-Neugersdorf Wirtschaftsförderung, Stefan Halang Reichsstraße 1, 02730 Ebersbach-Neugersdorf Tel. 03586 763-213, Fax 03586 763-190 wirtschaftsfoerderung@ebersbach-neugersdorf.de ebersbach-neugersdorf.de

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Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2019/2020

zertifiziert nach ISO 9001:2015 und nach ISO 14001:2015


Standortmarketing

Görlitz

HIDDEN CHAMPIONS DER MEDIZINBRANCHE

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rungssysteme aus der Region Görlitz in den weltweiten Vertrieb. Die Kunststoffprodukte der Yellow Tec Plastic GmbH sind bei medizinischen Laboren unverzichtbar. Das Unternehmen baut gerade seinen Standort im Görlitzer Gewerbegebiet Hagenwerder auf, um dort ab 2020 sterile Plastikgefäße für den Weltmarkt zu produzieren. Die Bandbreite der Wertschöpfungskette komplettieren regional agierende Mittelständler. Dazu zählen beispielsweise die Sanitätshäuser Rosenkranz und Scheinpflug, die in ihren Meisterwerkstätten modernste Prothesen und Orthesen herstellen. Den Patienten im Blick hat auch das Medizinische Labor Ostsachsen: Fast 200 Mitarbeiter an drei Standorten bieten Leistungen auf den Gebieten der Laboratoriumsmedizin, Mikrobiologie, Immunologie und Molekulardiagnostik.

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Die Kompetenz der Sysmex Partec GmbH liegt in der Entwicklung und Produktion von Diagnosegeräten für Blut und Körperflüssigkeiten.

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Bei der SKAN Deutschland GmbH werden Großanlagen für die pharmazeutische Industrie hergestellt.

KONTAKT Europastadt GörlitzZgorzelec GmbH für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Standortmarketing Fleischerstraße 19 02826 Görlitz Tel. 0358 4757-40 wirtschaft@europastadt-goerlitz.de goerlitz.de/wirtschaft

Foto: Nikolai Schmidt

Sie sind in ihren jeweiligen Bereichen Weltspitze – vom Zahnimplantat über Diagnostikgeräte bis zu Reinraumsystemen für die Medizin- und Pharmabranche: Mit aktiver Unterstützung der Wirtschaftsförderung der Europastadt GörlitzZgorzelec GmbH siedelten sich in den vergangenen Jahren zahlreiche renommierte Firmen in Görlitz an oder bauten am Standort aus. Wie wichtig Innovation gerade in dieser Branche ist, beweist die japanische SysmexGruppe. Die Kompetenz des mehrfach ausgezeichneten Biotechnologie- und Diagnostikunternehmens Sysmex Partec GmbH liegt in der Produktion von Geräten, die Blut und Körperflüssigkeiten testen. Seit über 20 Jahren agiert der Anbieter erfolgreich in Görlitz und hat es dabei mit dem HIV-/AIDS-Diagnosegerät „CyFlow® Counter“ zur Marktführerschaft in den Entwicklungs- und Schwellenländern gebracht. Beste Voraussetzungen, um vor Ort weiter zu expandieren. Große Anlagen für die globale pharmazeutische Industrie kommen seit 2014 von der SKAN Deutschland GmbH. Die Tochter der schweizerischen SKAN AG fand in Görlitz optimale Bedingungen für ihre Fertigung von Reinraumausrüstungen und Isolatoren. In kurzer Zeit stockte die Firma auf über 100 Mitarbeiter auf und errichtet bereits die dritte Halle. Die Wirtschaftsförderung unterstützte seit der ersten Ansiedlungsanfrage als Behördenlotse, Kontaktgeber und mit Fachkräfteveranstaltungen. Mit dem Global Player Euroimmun AG kommen zudem Test- und Automatisie-

Fotos: Artjom Belan

Das Gesundheitswesen kommt heutzutage nicht ohne Hightech-Geräte und modernste Anlagen aus. International agierende Unternehmen produzieren ihre Innovationen in Görlitz.


Vielfalt

ist unsere

Stärke

LEISTUNGSSPEKTRUM SCHOLZ-METALL Wir erbringen in zufriedenen Teams Höchstleistun-

Muster- und Kleinserienfertigung

gen und werden dabei jeden Tag besser.

Sondermaschinen- und Werkzeugbau Fertigung von Schweißbaugruppen

Wir arbeiten mit Freude an neuen Produkten und

Konstruktion und Entwicklung

begeistern uns für Innovationen.

Automatisierungslösungen durch Robotertechnik Serien und Großserien in höchster Präzision

Wir setzen die vielfältigsten Kundenwünsche in

Lohnzerspanung

technisch überlegene Produkte um.

Herstellung und Bearbeitung besonders schwieriger und aufwendiger Teile Umsetzung neuartiger Ideen in vermarktungsfähige Produkte

LEISTUNGSSPEKTRUM SCHOLZ-LUKULL Beide Häuser sind ehrwürdige, in die Tradition der

Im Honigbrunnen residieren Sie auf dem Balkon

Region fest verankerte Institutionen.

der Oberlausitz. Sie wohnen in gemütlichen, mit neuester Technik ausgestatteten Zimmern, mit

Das König Albert Bad ist ein Restaurant der Spit-

herrlichem Ausblick auf die ländliche Weite. Die

zenklasse, mit ausgewogenen, feinen Speisen und

Gastronomie ist eine Komposition aus eleganter,

edlen, köstlichen Getränken; und das in einem

südländisch-lebendiger und oberlausitz-spezifischer

elegant-gediegenen, getragen-erlesenen Ambiente.

Koch- und Erlebniskunst. Unsere Gasträume reichen

Auch für besondere Festlichkeiten unserer Gäste

vom romantischen Kaminzimmer, über das Restau-

bietet sich diese Oase der Entspannung als idealer

rant mit angrenzender Veranda bis hin zum gemüt-

Ort zum Feiern und Genießen an. Eine moderne

lichen „Honigstübchen“. In unserem Saal können

Bowlingbahn rundet das Angebot ab.

auch Großveranstaltungen stattfinden.

Scholz Gruppe GF Hartmut Scholz · Obercunnersdorfer Straße 5, D-02739 Kottmar OT Eibau Tel: +49 3586 7835-0 · Fax: +49 3586 7835-21 · E-Mail: info@ssl-eibau.de · www.ssl-eibau.de · www.honigbrunnen.de


GRUPPE

Die Scholz Gruppe Die Scholz Gruppe mit Sitz in Eibau, Sachsen, wird von zwei Säulen getragen: Scholz-Metall und Scholz-Lukull. „Die meisten Menschen wenden mehr Zeit und Kraft daran, um die Probleme herumzureden, als sie anzupacken.“ Henry Ford „Wir von der Scholz Gruppe erkennen in den Problemen neue Ziele und packen sie unverzüglich an.“ Hartmut Scholz

Scholz-Metall Scholz-Metall umfasst drei Metall verarbeitende Unternehmen, die bei hoher Fertigungstiefe die Leistungen CNC-Drehen, CNC-Fräsen und Schleifen für weite Anwendungsbereiche anbieten. Sie arbeiten eng zusammen und ergänzen sich in ihrer Ausrichtung komplementär.

Scholz-Lukull Scholz-Lukull betreibt das Hotel „Berggasthof Honigbrunnen“ auf dem Löbauer Berg sowie das Restaurant „König-Albert-Bad“ in der Stadt Löbau. Unsere Gäste erwartet eine Breite Palette an Gaumenfreuden und erholsame Nächte in der schönen Oberlausitz.


Foto: Deutsche Funkturm

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RAUM FÜR ENTWICKLUNGEN Der Staatsbetrieb Zentrales Flächenmanagement Sachsen (ZFM) ist erneut Ausrichter des Sachsenstandes auf der Expo Real und organisiert den Messeauftritt gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH.

Die Expo Real, Europas größte Messe für Immobilien und Investitionen, findet vom 7. bis zum 9. Oktober 2019 in München statt. Im vergangenen Jahr waren 2.000 Aussteller und 44.500 Besucher zu Gast. Auch diesmal sind zahlreiche sächsische Unternehmen und Einrichtungen auf dem Gemeinschaftsstand des Freistaates Sachsen in Halle A 2 am Stand 322 vertreten, um ihre Projekte und den Wirtschafts- und Investitionsstandort Sachsen vorzustellen. 30

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Partner gestalten Sachsenstand

Der Wirtschaftsstandort Sachsen ist attraktiv. Der Freistaat liegt im Zentrum Europas, die Infrastruktur-, Telekommunikations- und Industrielandschaft gehört zu den modernsten weltweit. Darüber hinaus sorgt ein breites Netz an Förderung und Unterstützung für ausgezeichnete wirtschaftliche Bedingungen. Die Landeshauptstadt Dresden, die Sächsische Aufbaubank - Förderbank - und die CG Gruppe AG sind erneut Partner des Gemein-

schaftsstandes Sachsen. Als Aussteller beteiligen sich zudem zahlreiche weitere Unternehmen und Standorte: Bayernhaus Wohn- und Gewerbebau GmbH, Baywobau Baubetreuung GmbH, Der ImmoTip – Vermittlung von Immobilien GmbH, Flughafen Leipzig | Halle GmbH, Köster GmbH, LBS Ostdeutsche Landesbausparkasse AG, Leipziger Stadtbau AG, MWWM Ausbau GmbH, Otto Heil Immobilien, phase10 Ingenieur- und Planungsgesellschaft mbH, Revitalis Real Estate AG, Richert &


Standortmarketing

Sachsen

Oertel Immobilien GmbH, EIPOS Europäisches Institut für postgraduale Bildung, die Stadt Zwickau und der Vogtlandkreis.

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toph Gröner ein Impulsreferat halten. Das Networking findet seinen Höhepunkt auf der gemeinsamen Abendveranstaltung mit der europäischen Metropolregion Mitteldeutschland am Montag, dem 7. Oktober 2019, ab 19 Uhr.

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Der seit fast 30 Jahren geschlossene Dresdner Fernsehturm soll wieder für Besucher öffnen.

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Das Kraftwerk Mitte in Dresden, heute ein Zentrum für Kunst und Kultur, ist ein gelungenes Beispiel für ein nachgenutztes Industriedenkmal.

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Am Messestand des Freistaates Sachsen bei der Expo Real wird 2019 erneut ein breites Vortragsprogramm geboten.

exporeal.sachsen.de

Foto: ZFM

Das Vortragsprogramm ist ebenfalls vielseitig aufgestellt. Die Themen reichen von konkreten Ansiedlungsvorhaben bis hin zu notwendigen großflächigen Strategien. Dazu gehört der künftige Umgang mit Bergbaufolgelandschaften. Die Möglichkeiten des Strukturwandels sollen aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und mit Best-Practice-Beispielen untersetzt werden. Außerdem präsentiert Sachsens Landeshauptstadt zwei attraktive Projekte: das Ostra-Areal – eine bekannte Adresse für bundesweiten Spitzensport, dessen Weiterentwicklung zu einem innenstadtnahen Freizeit- und Sportzentrum geplant ist, und den Fernsehturm, der als architektonisches Wahrzeichen der Nachkriegsmoderne gilt und mit neuem Leben gefüllt werden soll. Ein Beispiel der kulturellen Vielfalt Dresdens wird mit dem als Kunst- und Kreativstandort nachgenutzten Industriedenkmal „Kraftwerk Mitte“ vorgestellt. Zudem werden aktuelle Themen zur Wohnungspolitik diskutiert. Erneut wird der Vorstandsvorsitzende der CG Gruppe AG Chris-

Foto: Michael Schmidt (DML BY)

Diskussionen und Impulse

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Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2019/2020

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Foto: fotolia.com/Drazen

UNTERNEHMEN UND NETZWERKE Gemeinsam erfolgreich handeln – dafür macht sich die sächsische Wirtschaft stark. Dass diese Arbeit Früchte trägt, zeigen aktuelle Zahlen: Seit dem Jahr 2000 wuchs das Bruttoinlandsprodukt um 31 Prozent. Damit verzeichnet der Freistaat den drittstärksten Anstieg unter allen deutschen Flächenländern. Dies ist vor allem ein Verdienst der Unternehmen, die rege Netzwerkpflege betreiben, sich innovations- sowie investitionsfreudig zeigen, offen für Neues sind. So werden unter anderem gemeinschaftliche Messeauftritte, Firmenerweiterungen, Forschungsvorhaben oder Angebote zur Weiterbildung vorangetrieben. Als Resultat eines kontinuierlichen globalen Agierens und des heimischen Erfindergeists genießen sächsische Produkte in der ganzen Welt hohes Ansehen.



Unternehmen & Netzwerke

Kaleidoskop

Foto: Gene Glover

STAFFBASE HOLT 20 MILLIONEN EURO INVESTITIONSKAPITAL

www.diemar-jung-zapfe.de

Die Köpfe hinter Staffbase (v. l. n. r.): Dr. Lutz Gerlach, Dr. Martin Böhringer und Frank Wolf.

Wie innovativ Start-ups wirklich sind, zeigt sich oft daran, wie viel Geld Investoren bereit sind, dafür auszugeben. Ein gutes Beispiel ist Staffbase, das sich in einer weiteren Finanzierungsrunde Kapital in Höhe von 20 Millionen Euro sicherte. Der New Yorker Technologie-Investor Insight Ventures stieg ein, aber auch bisherige Geldgeber wie e.ventures und Kizoo steuerten einen Teil bei. Die Chemnitzer wollen damit das Produktportfolio ausbauen und weiter in die Kernmärkte Europa und USA vordringen. Staffbase hilft mit seinen Apps, die Mitarbeiter-Kommunikation zu verbessern und ist besonders für große und internationale Kunden geeignet. So können Arbeitgeber Arbeitnehmern von überall aus Zugriff auf Tools und Unternehmensinternes geben: egal ob im Büro, in der Produktionshalle oder auf Geschäftsreisen. Namhafte Big Player wie DHL, die Deutsche Telekom und Adidas haben die Apps schon im Einsatz. staffbase.com

ENSO. Ich hab’s.

Energie mit Branchenverstand – maßgeschneidert.

Sie wünschen sich einen Energieexperten, der weiß, wie Ihre Branche tickt? Sie wollen Energieangebote, die für Sie passen? ENSO bietet Ihnen beides. Unsere Branchenexperten sind mit flexiblen Stromund Erdgasprodukten ausgestattet. So profitieren Sie doppelt: von attraktiven Energieprodukten und branchenspezifischer Beratung.

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Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2019/2020

Stärken Sie Ihre Marktposition durch unsere Kompetenz im Energieeinkauf! ENSO Energie Sachsen Ost AG Stefan Beier Telefon: 0351 468-3452 E-Mail: Stefan.Beier@enso.de Internet: www.enso.de


Unternehmen & Netzwerke

HELIATEK UND NOVALED EXPANDIEREN WEITER Bei den Dresdner Firmen Heliatek und Novaled stehen die Zeichen auf Wachstum: So vergrößerte das Organiksolar-Unternehmen Heliatek seine Fabrik und weihte am 20. August 2019 die erste Highvolume-Serien-Produktionslinie „HeliaFab“ ein. Mit ihr lassen sich bis zu 1 Million Quadratmeter dünne und biegsame Solarfolie im massentauglichen Rolle-zu-Rolle-Verfahren pro Jahr herstellen. Auch Novaled hat sich vergrößert. Im Juni wurde der neue Firmensitz feierlich eröffnet. Herzstück des 10.200 Quadratmeter großen Areals ist das 110 Meter lange R&D Center mit bestausgestatteten Chemielaboren sowie Reinräumen der Klasse ISO5 und ISO7. Die großzügig geplanten Chemielabore bieten mit hochmodernen Anlagen und eigener Analytik einen Quantensprung in der Entwicklung neuer Materialien für Hochleistungs-OLEDs. Mit mehr Fläche in Reinräumen konnte in neue Cluster Tools investiert werden. Damit stieg die Kapazität um rund 40 Prozent. heliatek.com novaled.com

Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) hat Porsche in Leipzig mit der Höchstnote Platin ausgezeichnet. Damit zertifiziert die DGNB das rund 427 Hektar große Werk als besonders nachhaltigen Industriestandort. Die Bewertung erfolgte anhand von 167 Kriterien in 28 Kategorien. Neben Umweltschutz, Biodiversität und Energie-Ökobilanzen betrachtete die DGNB beispielsweise den Umgang mit Ressourcen, die Gestaltung des Standorts und städteklimatische Auswirkungen. Auch für die Zukunft hat der Sportwagenhersteller große Pläne: Ziel ist eine „Zero Impact Factory“, also eine Herstellung ohne ökologischen Fußabdruck. Seit 2014 hat Porsche die fahrzeugspezifische CO2-Belastung durch die Produktion bereits um mehr als 75 Prozent reduziert. Die Fabrikation im Werk speist sich komplett mit Strom aus regenerativen Quellen. Seit 2002 gibt es zudem die „Porsche Safari“, ein einzigartiges Beweidungskonzept auf dem 132 Hektar großen Offroad-Gelände. Dort können Kinder die Flora und Fauna des Grundstücks entdecken. porsche-leipzig.com

Foto: Marco Prosch

Foto: Jürgen Lösel

PLATIN-NACHHALTIGKEITSPREIS FÜR PORSCHE

Foto: TMGS

STAFFELSTABÜBERGABE NACH 20 JAHREN

Veronika Hiebl leitet seit dem 1. Mai 2019 die Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen (TMGS) als neue Geschäftsführerin. Sie hat das mit der touristischen Vermarktung Sachsens vom Freistaat beauftragte

Unternehmen im 20. Jahr seines Bestehens von Gründungsgeschäftsführer Hans-Jürgen Goller übernommen und will die erfolgreiche Arbeit der TMGS mit neuen Impulsen in die Zukunft führen. Zu ihrem „Startkapital“ gehören das national und international fest verankerte Image Sachsens als Premium-Reiseziel für Kultur- und Städtereisen sowie Aktivurlaub, stetig gewachsene Gästezahlen aus dem In- und Ausland und ein Marketingbudget in Höhe von 4,2 Millionen Euro. Bei ihren Aufgaben unterstützt sie ein Team von 24 hoch motivierten, engagierten Mitarbeitern. Die 48-jährige Diplom-Betriebswirtin war seit 2010 Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Erzgebirge. Zuvor arbeitete sie zehn Jahre in verschiedenen Funktionen bei der Tourismusmarketing GmbH BadenWürttemberg, zuletzt als stellvertretende Geschäftsführerin und Marketingleiterin. Hans-Jürgen Goller, der die TMGS seit ihrer Gründung leitete, ist zum 1. Mai 2019 mit Vollendung seines 68. Lebensjahres in den Ruhestand getreten. sachsen-tourismus.de Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2019/2020

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Unternehmen & Netzwerke

Kaleidoskop

MIT DEN „RAUMPIONIEREN“ ZURÜCK AUFS LAND Arielle Kohlschmidt und Jan Hufenbach wollen das Landleben für gestresste Städter attraktiver machen. Ihr Projekt „Raumpioniere Oberlausitz“ in Klein Priebus nahe Weißwasser zeigt potenziellen Zuzüglern und Rückkehrern positive Beispiele von Menschen, die den Schritt zum Arbeiten und Leben auf dem Land gewagt haben. Interessierte können so auf ein großes Netzwerk zugreifen, sich inspirieren, aber auch beraten lassen. Dies geschieht alles ganz ungezwungen im Garten oder Wohnzimmer der Projektgründer. Die Landebahn-Veranstaltungen bieten Gelegenheit, im großen Rahmen von den Erfahrungen der Anderen zu profitieren. Inzwischen haben die „Raumpioniere“ etwa 200 Personen beraten. Zu ihren Partnern gehören unter anderem das Frauennetzwerk Sachsen, das Bündnis Zukunft Oberlausitz und die Wirtschaftsjunioren. Am 28. September 2019 laden sie zur 2. Landebahn für Landlustige ins Kühlhaus Görlitz ein. raumpioniere-oberlausitz.de

Wo er wirkt, haben Emissionen keine Chance – sie werden bis hin zum kleinsten Partikel erfasst. Mit Geschick und Weitblick führte der Preisträger des Wettbewerbs „Sachsens Unternehmer des Jahres 2019“ sein Geschäft in eine glänzende Zukunft: Dr. Holger Födisch, Vorstandsmitglied der Dr. Födisch Umweltmesstechnik AG, wurde in der Gläsernen Manufaktur von Volkswagen in Dresden für seine herausragenden unternehmerischen Leistungen ausgezeichnet. Bereits 1991 gründete Dr. Födisch die Firma in Markranstädt. Inzwischen verfügt sie über sechs Tochtergesellschaften und zwei Beteiligungen und ist weltweit hervorragend vernetzt. Einfache Ideen mit großer Wirkung, präzise und zuverlässige Technik sowie patentierte, innovative Entwicklungen – das überzeugte auch die elfköpfige Jury. Neben unternehmerischem Geschick zeichnet Dr. Födisch das soziale und kulturelle Engagement vor allem im Einsatz für die eigenen Mitarbeiter und die Region aus. unternehmerpreis.de Foto: Claudia Jacquemin

Foto: Christine Schulz

SACHSENS UNTERNEHMER DES JAHRES GEKÜRT

HOCHLEISTUNGSPRÜFSTAND FÜR DIE BRENNSTOFFZELLEN-FORSCHUNG EINGEWEIHT

Foto: TU Chemnitz

An der Technischen Universität Chemnitz wurde ein neues Labor für die Brennstoffzellenforschung eingeweiht. Die Universität kooperiert dafür mit Continental Powertrain im Rahmen des Innovationsclusters „HZwo – Antrieb für Sachsen“. Damit hat eines der modernsten H2-Labore in Deutschland den Betrieb aufgenommen. Es beinhaltet einen Hochleistungsprüfstand zum dauerhaften Test von Antriebsleistungen bis zu 150 kW. Künftig besteht die Option, bis auf 300 kW umzurüsten. Dadurch ist die Grundlage für die Entwicklung von Brennstoffzellen und Brennstoffzellensystemen der nächsten Generation gelegt. Elektroantriebe mit Brennstoffzelle werden als wichtige Option vor allem für größere Fahrzeuge und Nutzfahrzeuge mit hoher Reichweite erwartet. Um die Leistungsfähigkeit der Zelle unter verschiedenen Bedingungen zu testen, ist der neue Prüfstand in der Lage, wechselnde Umweltbedingungen und Auslastungen zu simulieren, was für die Einschätzung der Kapazität essenziell ist. tu-chemnitz.de 36

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Unternehmen & Netzwerke

HERAUSFORDERUNG „AUTO DER ZUKUNFT“ Die Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH (NZWL) setzt auf Fortschritt statt Stillstand.

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Auf über 110 Jahre Erfahrung im Getriebebau blickt die NZWL als international tätiger Produzent von Motor- und Getriebeteilen (Zahnräder, Synchronisierungen, Wellen), Getriebebaugruppen sowie komplett montierten Getrieben zurück. Die Produkte finden sich vor allem in Klein-, Mittelklasse- und Premiumfahrzeugen, Kleinbussen, Transportern und SUVs. Auf dem Weg zum global agierenden Zulieferer begleitet das Unternehmen seine Kunden häufig bereits bei der Prototypenentwicklung. Mit ihrem umfassenden fertigungstechnischen Know-how sowie allen relevanten Fertigungstechnologien, inklusive Wärmebehandlung, kann die NZWL gezielte Lösungen in relativ kurzer Zeit anbieten. Das Leipziger Unternehmen gilt zudem als ein führender Hersteller von Synchronisierungen für Direktschaltgetriebe in Großserien. Zwei weitere Produktionsstandorte – in Suc any in der Slowakei sowie in Tianjiin, China – festigen diese Marktstellung und garantieren den reibungslosen Ablauf der Großaufträge.

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kunft unseres Unternehmens zu gestalten“, erklärt Dr. Hubertus Bartsch, seit 1999 geschäftsführender Gesellschafter. Jeder könne seine Erfahrungen und Fähigkeiten einbringen. „Nur gemeinsam mit unseren Mitarbeitern sind wir auch zukünftig ein zuverlässiger Partner für unsere Kunden. Aufgrund unseres Wachstums erweitern wir unsere Teams ständig durch qualifizierte Fachkräfte und engagierte Berufseinsteiger“, lädt er ein, sich bei der NZWL zu bewerben. Gerade in einem international aufgestellten Unternehmen existieren große Herausforderungen für jeden einzelnen Mitarbeiter und es ergeben sich vielfältige Möglichkeiten für die individuelle Entwicklung und Mitgestaltung. In diesem Rahmen bieten sich einzigartige Karriereperspektiven und Chancen auf verantwortungsvolle Funktionen. Der Aufbau des Standortes in China ist ein gutes Beispiel dafür. Durch gezielte Projekteinsätze konnten Nachwuchskräfte in einem spannenden und abwechslungsreichen

Arbeitsumfeld wertvolle Erfahrungen sammeln, denn unternehmerisch denken, handeln und Entscheidungen treffen, erfordert besonders in einer fremden Kultur viel Mut und Selbstbewusstsein. 1

Produktionsmitarbeiter des Werkes in Tianjin (China)

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Der Standort in der Slowakei, in Sučany, wurde 2008 erfolgreich aufgebaut.

KONTAKT Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH Key Account Managerin Danila Puchlew Ostende 5, 04288 Leipzig Tel. 034297 85-274 d.puchlew@nzwl.de, www.nzwl.de

Einzigartige Karriereperspektiven

Etwa 1.000 Mitarbeiter setzen sich jeden Tag für das Gelingen des Unternehmens ein. „Für echte Erfolge braucht es nicht nur einen guten Businessplan, sondern auch motivierte Mitarbeiter. Wir unterstützen es, wenn Mitarbeiter Verantwortung übernehmen wollen und bereit sind, mit Eigeninitiative Aufgaben zu lösen und alternative Ideen zu entwickeln. Diese helfen uns im Wandel der Automobilindustrie und im Rahmen der Globalisierung, die ZuWirtschaftsmagazin SACHSEN 2019/2020

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Foto: Leonid Artamonov

MEISTER DER GLÄSERNEN SCHÄTZE Auf der Referenzliste der Vitrinen- und Glasbau Reier GmbH aus Lauta in Ostsachsen steht das Who‘s who der Museumswelt, von der Rüstkammer der Eremitage in St. Petersburg bis zum Chicago Art Institute.

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Wer eine Ausstellung besucht, möchte Einzigartiges bestaunen. Zumeist sind die Schaustücke verborgen in aufwändig beleuchteten Vitrinen – der Berührung zwar entzogen, doch perfekt in Szene gesetzt. Dann ist allein das Exponat der Star, die gläserne Hülle tritt in den Hintergrund. Die Vitrinen- und Glasbau Reier GmbH hat sich genau darauf spezialisiert. Neben der Eremitage und dem Chicago Art Institute gehören auch das Fabergé Museum in St. Petersburg oder das Kunsthistorische Museum in Wien zum prestigeträchtigen Kundenkreis. Eines der herausragenden Projekte war die Ausstattung der zentralen Hintze Hall im Londoner Natural History Museum im Jahr 2017.

eine Glasereiwerkstatt. Nach und nach wurde die Fertigung um den Holz-, den Metall- und den Elektrobau ergänzt. 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter decken heute die komplette Wertschöpfungskette von konstruktiver Planung und Produktion bis Montage und Service ab. Geschäftsführer ist inzwischen der Sohn des Firmengründers, Uwe Reier. Er ist der Onkel von Christiane Düffort. Sie arbeitet als Prokuristin, ihr Mann Alexander Düffort ist Maschinenbauingenieur und als Konstruktionsleiter tätig. Dieses Trio führt die Geschäfte, wobei Großvater Volker sie mit seinen 76 Jahren noch immer drei Tage die Woche unterstützt.

International führend im Vitrinenbau

Ein Ausruhen auf bisherigen Erfolgen gibt es bei Reier in keiner Minute. Die Ansprüche der renommierten Auftraggeber steigen mit jeder technischen Neuerung, mit jeder Weiterentwicklung der Komponenten. „In der internationalen Museumswelt existiert ein Wettbewerb um Innovationen. Das Vitrinenequipment spielt dabei eine tragende Rolle“, umreißt Christiane Düffort. Der Puls des

„Es gibt weltweit nur fünf Firmen, die Projekte in dieser Größenordnung und mit diesen technischen Ansprüchen realisieren können“, so beschreibt Christiane Düffort die außergewöhnliche Marktposition des Familienunternehmens. Alles begann 1988 mit der Idee ihres Großvaters Volker Reier, hochwertige Vitrinen zu bauen. Zunächst entstand

Wettbewerb der Innovationen

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Unternehmen & Netzwerke

Foto: P.D. Young

Großen spielt. Im Haus wird an energieeffizienten LED-Beleuchtungskonzepten, fortschrittlicher Klimatisierungstechnik und einer Stickstoffvitrine zur Konservierung organischer Exponate gearbeitet. Ein Team forscht im Labor an emissionsarmen und schadstofffreien Klebstoffen für den Verbund von Glas. All dieses Know-how hält sich dezent im Hintergrund, besser gesagt im Untergrund, nämlich im Unterbau der Vitrinen. Für die Montage beim Kunden werden eigene Spezialisten in alle Welt entsandt, so die Prokuristin: „Nur unsere Fachleute verstehen die Komplexität unserer Produkte und können sie mit hoher Qualität installieren.“ Wie die enormen Vitrinen für das Natural History Museum in London mit 5,50 Meter hohen, tonnenschweren Gläsern. Um die Einzelteile vor Ort zusammenfügen zu können, entwickelten die Reier-Konstrukteure extra einen Portalkran. Ebenso ausgefeilt waren die Mechanismen zur Öffnung der Vitrinen. Ein alles andere als trivialer Aspekt, denn schließlich mussten so sensible Exponate wie ein hunderte Kilogramm wiegendes Dinosaurierskelett sicher in ihre schützenden Hüllen transportiert werden. Kulturelle Kompetenz gefragt

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Foto: André Wirsig

Marktes schlägt schnell. Ausstellungsmacher und Architekten fordern zunehmend das Ausreizen aller Möglichkeiten bis an die Grenzen des technisch Machbaren. Mit Investitionen in moderne Fertigungstechnik und mit einer internen Entwicklungsabteilung sorgen die Lautaer dafür, dass die Firma beständig im Konzert der ganz

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Bei derart komplexen Vorhaben tüfteln die Ingenieure und Planer manchmal wochenlang an der optimalen und auch wirtschaftlich effizienten Lösung einzelner Probleme. Grundsätzlich kann ein Projekt vom Beginn bis zur Fertigstellung ein bis zwei Jahre dauern. Als bisher größter Auftrag ging 2017 der Vitrinenbau für das Nationalmuseum in Kirgisistan in die Geschäftsbücher ein. Reier agierte hier erstmals als Generalauftragnehmer und war damit zusätzlich für Architektur, Design und Lichtplanung verantwortlich. Mehr als 300 Glasvitrinen mit bis zu drei Metern Höhe wurden für die Präsenta-

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Foto: Bastian Krack


Foto: Leonid Artamonov

Unternehmen & Netzwerke

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dabei der Schlüssel zum Erfolg. Unser Team ist außerordentlich vielsprachig, da gibt es keine Barrieren.“ Bis zu 90 Prozent aller Aufträge führen die Ausstellungsprofis jedes Jahr ins Ausland. Außer Australien war das Unternehmen schon auf jedem Kontinent aktiv. So waren die Monteure bis Februar 2019 in Hongkong mit dem Vitrinenaufbau in einer Tempelanlage beschäftigt. Ein weiteres aufwändiges Unterfangen war das Ende März 2019 mit einer spektakulären Feier eröffnete Nationalmuseum in Doha/ Katar. In Frankreich wird aktuell das Musée Carnavalet zur Pariser Stadtgeschichte modernisiert.

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Fotos: Vitrinen- und Glasbau Reier GmbH

tion der reichen Kultur und Geschichte des Landes gebaut und insgesamt 36 Lkw-Ladungen von Lauta in die 5.500 Kilometer entfernte Hauptstadt Bischkek geschickt. Solche Großprojekte, die eine hohe nationale Bedeutung haben, fordern auch kulturelle Kompetenz. Viele Treffen und Beratungen vor Ort waren notwendig, um den Zuschlag zu erhalten. „Erst wenn wir eine gute zwischenmenschliche Basis geschaffen haben, können wir unsere technische Expertise ausspielen“, sagt Christiane Düffort. „Es braucht viel Ruhe, Geduld und Fingerspitzengefühl, um sich auf eine Kultur einzulassen. Intensive Kommunikation ist


Foto: Aya Zouhbi (Specialties Qatar)

Unternehmen & Netzwerke

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Im heimischen Deutschland sind Reier-Produkte beispielsweise im Bayerischen Nationalmuseum in München, im Neuen Grünen Gewölbe des Dresdner Residenzschlosses und in der terra mineralia in Freiberg zu finden. Für das Humboldt Forum im Neubau des Berliner Stadtschlosses, das voraussichtlich ab Herbst nächsten Jahres ethnologische Ausstellungen zu außereuropäischen Kulturen zeigt, werden bis 2020 hunderte Sockel,- Wand- und Tischvitrinen, Vitrinenanlagen, Sonderkonstruktionen sowie ein eindrucksvolles Schaumagazin – 7 Meter hoch, 7 Meter breit und 20 Meter tief – geliefert.

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Auf der Referenzliste des Lautaer Familienbetriebes steht unter anderem die Eremitage in St. Petersburg an der Newa, die zu den weltweit bedeutendsten Kunstmuseen gehört.

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Die Sammlung des Art Institute of Chicago umfasst über 300.000 Kunst- und Kulturwerke aus fünf Jahrtausenden.

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Die Geschäftsleitung der Vitrinen- und Glasbau Reier GmbH (v. r. n. l.): Uwe Reier, Christiane Düffort und Alexander Düffort. Im Juni 2019 wurde das Unternehmen von der Handwerkskammer Dresden mit dem Zukunftspreis als Handwerksbetrieb des Jahres 2019 ausgezeichnet.

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Auf etwa 13.000 Quadratmetern beherbergt das 1855 gegründete Bayerische Nationalmuseum in München eine kunst- und kulturhistorische Sammlung.

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Das Natural History Museum in London ist eines der größten naturhistorischen Museen der Welt. In einem Gebäude im romanisch-byzantinischen Stil aus dem Jahre 1860 werden Exponate wie dieses Dinosaurierskelett gezeigt.

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Für die spektakuläre Präsentation der Schätze des einer Wüstenblume nachempfundenen Nationalmuseums in Doha/Katar erarbeitete das Reier-Team maßgeschneiderte Vitrinen – das Prestigeprojekt wurde mit der Eröffnung im März 2019 erfolgreich abgeschlossen.

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Reier deckt die gesamte Wertschöpfungskette von der konstruktiven Planung und Produktion bis zu Montage und Service ab. Eine hauseigene Entwicklungsabteilung forscht beständig an der Verbesserung der Hightech-Vitrinen.

Kontinuität zahlt sich aus

Mit Blick auf die Geschichte der Firma sagt Christiane Düffort: „Es ist für mich erstaunlich, welch erfolgreichen Weg wir als Familienunternehmen in nur 30 Jahren gegangen sind. Wir haben uns immer behutsam, finanziell solide, Stück für Stück entwickelt.“ Reier stehe für Konstanz bei den Unternehmenswerten und kontinuierlichen Fortschritt beim technischen Know-how. Ein Ziel für die Zukunft sei vor allem, in Köpfe zu investieren: „Ein gutes, konstantes Team mit langjähriger Erfahrung ist das Wichtigste in unserem Unternehmen. Ich möchte eine starke Bindung zu unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern pflegen und junge Fachleute gewinnen. Das Team sollte immer Freude daran haben, an technischen Innovationen und kultureller Kompetenz zu arbeiten.“ Das Unternehmen wolle so seine Wettbewerbsfähigkeit erhalten und selbst neue Maßstäbe setzen. „Deutsche Qualität ist überall auf der Welt gefragt.“ reier.com

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Carsten Schulz-Nötzold, decorum Kommunikation

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Unternehmen & Netzwerke

ENERGIESPARENDE TECHNIK FÜR DEN WELTMARKT Die ONI-Unternehmensgruppe erzielte 2018 einen Umsatz von etwa 88 Millionen Euro und damit das beste Ergebnis seit der Gründung 1983.

Mehr als 5.400 Firmen in über 70 Ländern der Welt schätzen die energiesparenden und prozessoptimierenden ONI-Systemlösungen und nutzen das breit gefächerte Know-how für ihren Erfolg. Zur Unternehmensgruppe gehören die ONI Temperiertechnik Rhytemper GmbH in Großröhrsdorf, die ONI-Wärmetrafo GmbH in Lindlar und die ONI Energy Saving Technology Co., Ltd. in Kunshan (China). Der Kundenkreis reicht dabei vom kleinen, mittelständischen Betrieb bis zum Weltkonzern. So nutzen unter anderem Airbus, Audi, BMW, Bosch, Gardena, Gerresheimer, Gizeh, Johnson Controls, Jokey, Lego oder Leifheit die technischen Lösungen aus dem Hause ONI. Auch Mannesmann, Mercedes, Siemens, ThyssenKrupp, Tupperware, Vorwerk, VW oder ZF setzen auf die ausgeklügelten Anlagen, um ihre Energieund Produktionskosten auf Minimalniveau zu halten. Aus Sachsen an die Spitze

In Großröhrsdorf entwickelt und produziert die ONI Temperiertechnik Rhytemper GmbH innovative Werkzeug-Temperiersysteme sowie elektronische Durchfluss- und Temperaturmesssysteme. Im Bereich der dynamisch diskontinuierlichen Mehrkanaltemperierung nimmt das Unternehmen am Markt eine Spitzenstellung ein. Weltweit setzen Firmen der Kunststoffspritzguss- und der Metalldruckgussindustrie auf die äußerst wirkungsvollen und prozessoptimierenden Verfahren. Die Kombination von einzigartigem Fachwissen mit einem vielfältigen Produktspektrum

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und einem herausragenden Kompetenzteam verschafft der sächsischen Tochter eine Alleinstellung am internationalen Markt. „In den für uns wichtigen Industriebranchen hat sich längst herumgesprochen, dass wir mehr als nur eine effiziente Anlage in den Bereichen Kühl-/Kälteanlagen, Wärmerückgewinnung, Klima-, Lüftungs- und Reinraumtechnik, Temperiersysteme, Maschinenoptimierung, Wasseraufbereitung und Druckluftversorgung liefern“, verdeutlicht Falk Liebsch, Geschäftsführer der ONI Temperiertechnik Rhytemper GmbH. „Wir kümmern uns um die ganzheitliche Systemoptimierung im Umfeld unserer Anlagentechnik. Dabei nutzen wir unsere langjährigen Erfahrungen in den verschiedenen Industriesparten zum Vorteil unserer Kunden. Dieses und eine Reihe weiterer Alleinstellungsmerkmale wurden durch den Eintrag in das Lexikon der deutschen Weltmarktführer besonders gewürdigt und werden dadurch von Zielkunden in der ganzen Welt wahrgenommen“, fügt Wolfgang Oehm als Geschäftsführer und geschäftsführender Gesellschafter der ONI-Wärmetrafo GmbH hinzu. Erfolg hat viele Gesichter

42 nationale und internationale Preise und Auszeichnungen spiegeln den Erfolg eindrucksvoll wider. Dazu zählen unter anderem sechs Siege im Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“, die Auszeichnung „Beste Lehrlingsausbildung“ unter 33.000 Betrieben der Handwerkskammer zu Köln, vier Preise im Unternehmerwettbewerb


Unternehmen & Netzwerke

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„Entrepreneur des Jahres“ oder die Auszeichnung „Hidden Champion“ durch den Nachrichtensender n-tv. Um das Wachstum nachhaltig zu sichern, treibt ONI den Ausbau der Vertriebsorganisation konsequent voran. Ein Schwerpunkt liegt auf den Regionen Osteuropa, China und Südamerika. So wurden in Osteuropa neue Vertriebspartner gefunden und bestehende Partnerschaften gestärkt. In China wurde eine eigene Gesellschaft gegründet und die Kapazität an Fachkräften verdoppelt. Dort konnten bestens qualifizierte und optimal vernetzte Mitarbeiter gewonnen werden. Im Zusammenwirken mit Vertriebsgesellschaften namhafter Maschinenhersteller soll der chinesische Markt mit großer Intensität erschlossen werden. Neben der Ausweitung der Vertriebsaktivitäten im Ausland sind verschiedene Produktneuentwicklungen dazu angelegt, das Unternehmenswachstum weiter voranzutreiben. „Unser Erfolgsrezept beruht auf einer leistungsstarken, ausgesprochen motivierten Mannschaft, vom Auszubildenden bis zum leitenden Angestellten, in Kombination mit hocheffizienten, energiesparenden Systemlösungen. So finanzieren sich unsere Anlagensysteme in der Regel in 0,8 bis zwei Jahren und leisten gleichzeitig einen wesentlichen Beitrag zur Umweltentlastung. Bestes Beispiel ist das neu entwickelte ONI-AquaClean System, das mit modernster Technik für eine

top Wasserqualität in Kühlwasserkreisläufen sorgt. Mit innovativer Technik, einem leistungsstarken Team von 470 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einer zukunftsorientierten Strategie sind wir für kommende Aufgaben gut gerüstet“, fasst Wolfgang Oehm die weitere Ausrichtung der Unternehmensgruppe zusammen. 1

Das 2017 neu bezogene Firmengebäude in Großröhrsdorf

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Aufgrund des stetigen Wachstums wurden im Stammwerk in Lindlar 2018 die Büroräume erweitert.

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In China gründete ONI Anfang 2017 eine Niederlassung.

KONTAKT ONI Temperiertechnik Rhytemper GmbH Christian-Bürkert-Straße 4, 01900 Großröhrsdorf Tel. 035952 4110-0 Fax 035952 4110-11 info@oni-rhytemper.de oni-rhytemper.de

„In den für uns wichtigen Industriebranchen hat sich längst herumgesprochen, dass wir mehr als nur eine effiziente Anlage liefern.“

Falk Liebsch Geschäftsführer der ONI Temperiertechnik Rhytemper GmbH

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Foto: Kultour Z. GmbH

Foto: Jacob Müller


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MESSEKALENDER AUSBILDUNG, JOB & KARRIERE

Ausbildungsmesse Delitzsch „Ausbildung – Gut für die Region“ 7.9.2019 | Delitzsch, Berufliches Schulzentrum, 9.30–13.30 Uhr 110 Aussteller von regionalen Unternehmen und Hochschulen stellen ihre Ausbildungs- und Studienangebote vor. Im Mittelpunkt des diesjährigen Außenbereiches stehen die grünen Berufe. Interessierte können beispielsweise einen Schäfer bei seiner Arbeit kennenlernen, sich am Fahrsimulator im Traktorfahren ausprobieren und alles Wissenswerte rund um die Zwiebel erfahren. Weiterhin wird der Brillux-Showtruck mit Informationen zum Maler- und Stuckateurhandwerk unter dem Motto „Deine Zukunft ist bunt“ vor Ort sein. Ein Graffiti-Workshop begleitet das bunte Treiben. > berufsorientierung-nordsachsen.de

Ausbildungsmesse Erzgebirge 2019 7.9.2019 | Annaberg-Buchholz, Silberlandhalle, 10−15 Uhr 28.9.2019 | Aue-Bad Schlema, Sporthalle des BSZ Erdmann Kircheis, 10−15 Uhr 9.11.2019 | Marienberg, Sporthalle am Goldkindstein, 10−15 Uhr 16.11.2019 | Stollberg, Dreifeldhalle des Carl-von-BachGymnasiums, 10−15 Uhr Die Ausbildungsmesse Erzgebirge findet jährlich im Herbst an vier Standorten statt. Firmen des verarbeitenden Gewerbes in den Bereichen Metall, Kunststoff, Holz, Papier und Textil präsentieren Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten. Ebenso vertreten sind Unternehmen des Sozialund Gesundheitswesens, des Handels und der Hotellerie. Ziel ist die frühzeitige Berufs- und Studienorientierung. > berufsorientierung-erzgebirge.de

Tag der Bildung – Sprungbrett Zukunft 2019 Tag der Ausbildung 2019 7.9.2019 | Pirna, Berufliches Schulzentrum für Technik und Wirtschaft, 10–15 Uhr Der Tag der Ausbildung hat sich inzwischen mit über 130 Ausstellern und mehr als 4.000 Besuchern als fester Bestandteil der regionalen Bildungslandschaft etabliert. Neben den Ausstellerständen gibt es Aktionen und Vorträge rund um die Themen Berufsorientierung und Bewerbung. > landratsamt-pirna.de/tag-der-ausbildung

Schule macht Betrieb 7.9.2019 | Mittweida, Sporthalle „Am Schwanenteich“, 10–15 Uhr 14.9.2019 | Freiberg, Deutsches Brennstoffinstitut, 10–15 Uhr 21.9.2019 | Döbeln, Sport- und Freizeitzentrum „WelWel“, 10–15 Uhr Die bekannte Ausbildungsmesse „Schule macht Betrieb“ des Landkreises Mittelsachsen geht in diesem Jahr in die fünfte Runde. Rund 250 regionale Unternehmen möchten den Schülern, Eltern und Lehrern beratend zur Seite stehen und zeigen, welche attraktiven Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten Mittelsachsen zu bieten hat. > schule-macht-betrieb.de

14.9.2019 | Zwickau, Konzert- und Ballhaus Neue Welt, 9−14 Uhr Künftige Azubis bekommen ein buntes „Rundum-Paket“ für die Ausbildungssuche, das Bewerbungsschreiben und das Vorstellungsgespräch. Wer noch unschlüssig ist, kann sich beim Interessenparcours ausprobieren. > arbeitsagentur.de/zwickau

Deine Jobmesse 14.9.2019 | Leipzig, Congress Center Leipzig, 10–16 Uhr > jobmesse-leipzig.de 19.9.2019 | Dresden, Rudolf-Harbig-Stadion, 12–18 Uhr > jobmesse-dresden.de 26.9.2019 | Chemnitz, Stadion Chemnitz, 10–16 Uhr > jobmesse-chemnitz.de Arbeitgeber aus der Region stellen den Besuchern ihre Job-, Ausbildungs-, Studien- und Weiterbildungsangebote vor. Unternehmen verschiedenster Branchen informieren dabei auch über individuelle Karrierewege – egal, ob beim Berufseinstieg oder der Neuorientierung. Der Eintritt ist frei. > deine-jobmesse.de Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2019/2020

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Chancen ergreifen

Ausbildungsmesse Vogtland

azubi- und studientage and more

10.10.2019 | Plauen, Festhalle, 14–18 Uhr Die Ausbildungsmesse ermöglicht eine Berufsorientierung für Schülerinnen und Schüler aus dem Vogtland. Etwa 100 Unternehmen der Region stellen Ausbildungsplätze vor und beantworten Fragen zur Berufsausbildung. > ausbildungsmesse-vogtland.de

8./9.11.2019 | Leipzig, Neue Messe, Halle 4 Die Veranstaltung bietet den Besuchern eine Kommunikationsplattform mit dem Schwerpunkt der persönlichen Beratung am Stand. Interessierte Messebesucher haben die Gelegenheit, das breitgefächerte Angebot von Unternehmen, Hochschulen, Kammern und Institutionen aus erster Hand kennenzulernen und sich ein Bild über die potenziellen zukünftigen Arbeitgeber zu machen. > azubitage.de/leipzig

WIK Wirtschafts- und Industriekontakte 21.10.2019 | Chemnitz, Kolloquium, Bar Ausgleich, 18–21 Uhr Schwerpunkt Engineering und Geisteswissenschaften > wik-c.de 13.11.2019 | Zwickau, Stadthalle, 10–16 Uhr Schwerpunkt Engineering und Kraftfahrzeugtechnik > zwik.net 27.11.2019 | Leipzig, HTWK, Foyer Nieper-Bau, 10–16 Uhr Schwerpunkt Bau und Engineering > wik-l.de Die WIK bietet Professionals und Absolventen Informationen zu Karriereplanung, Berufseinstieg und Traineeprogrammen. Personalreferenten der Unternehmen informieren über Praktika, Abschlussarbeiten, Werkstudententätigkeit, Studienrichtungen und Studentenjobs sowie vakante Stellen. > wikway.de

TUCconnect Herbst 14.11.2019 | Technische Universität Chemnitz, Zentrales Hörsaal- und Seminargebäude, 10–16 Uhr Über 50 regionale und überregionale Aussteller verschiedener Branchen präsentieren sich Studierenden und Absolventen. Ein umfangreiches Rahmenprogramm soll den Berufseinstieg erleichtern. Die Besucher können an spannenden Vorträgen, Exkursionen, Workshops und an einem kostenfreien Bewerberfotoshooting teilnehmen sowie Bewerbungsunterlagen checken lassen. Zusätzlich informieren Jobwalls über aktuell freie Stellen bei den Ausstellern. > tu-chemnitz.de/tucconnect

Hochschultag

Foto: HR Business GmbH

2.11.2019 | Pirna, Agentur für Arbeit, Seminarstraße 9, 9–12 Uhr Rund 20 renommierte Universitäten, Fachhochschulen und Berufsakademien aus Sachsen und den angrenzenden Bundesländern sowie Beratungsdienste sind vor Ort und informieren zu Studiengängen, Voraussetzungen und den entsprechenden Zulassungsverfahren. Den Besuchern werden Einblicke in die akademischen Berufsfelder, aber auch interessante Vorträge rund um das Studium geboten. Zudem gibt es Tipps zur Studienfachwahl und zur Studienfinanzierung. > arbeitsagentur.de/pirna

Job- und Ausbildungsbörse 16.11.2019 | Glauchau, Sachsenlandhalle, 9−13 Uhr Besucher erhalten Informationen über aktuell offene (Ausbildungs-)Stellen. Experten der Arbeitsagentur beraten bei der Gestaltung der Bewerbungsmappe, ein Stylist und ein Fotograf sind für Bewerbungsfotos vor Ort. > arbeitsagentur.de/zwickau

Nordsächsischer Rückkehrertag 27.12.2019 | Delitzsch, Torgau, Oschatz, Eilenburg und Schkeuditz, 10–12 Uhr Die WFG – Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH des Landkreises Nordsachsen veranstaltet in Kooperation mit der Agentur für Arbeit Oschatz und den Stadtverwaltungen aus Delitzsch, Torgau, Oschatz, Eilenburg und Schkeuditz den Nordsächsischen Rückkehrertag. Er spricht potenzielle Arbeitnehmer an, die durch andere Kanäle der Fachkräfte-Akquise nur zum Teil oder gar nicht erreicht werden. > rueckkehrertag.de

Job- & Karrieretag Mittelsachsen 27.12.2019 | Freiberg, Deutsches Brennstoffinstitut, 10–14 Uhr Der Job- & Karrieretag Mittelsachsen richtet sich an alle Pendler, Rückkehrwilligen, Jobsuchenden und Interessierten, die Karriere in Mittelsachsen machen wollen. Er bietet die Möglichkeit, sich bei über 60 regionalen Unternehmen einen Überblick über attraktive Jobangebote, Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten zu verschaffen. > wirtschaft-in-mittelsachsen.de/fachkraefte 48

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Foto: Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge/Patrick Johannsen

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Rückkehrerbörse Zwickau 27.12.2019 | Zwickau, Rathaus, 9–14 Uhr Im Zwickauer Rathaus können sich Pendler und potentielle Rückkehrer am 27. Dezember über attraktive Arbeitsangebote informieren. Zahlreiche Firmen präsentieren die breite Branchenvielfalt der schönen Automobil- und Robert-Schumann-Stadt. > zwickau.de

Bildung & Beruf Zwickau 1./2.2.2020 | Zwickau, Stadthalle/Messegelände Zahlreiche Unternehmen, Bildungseinrichtungen, Hochschulen, Institutionen und Personaler präsentieren sich und informieren Schüler, Studenten, Absolventen und Fachkräfte umfassend rund um die Themenschwerpunkte Berufsorientierung, Erstausbildung, Weiter- und Fortbildung, Studium, Existenzgründung, Franchising, Finanzierung und Förderung, Personaldienstleistung und Personalvermittlung sowie zu Arbeits- und Praktikumsplätzen und auch zur Mitarbeiterqualifizierung. > zwickau-messe.de

Pendleraktionstag Erzgebirge 27./28.12.2019 | Annaberg-Buchholz und Aue-Bad Schlema Die regionale Jobmesse spricht vor allem jene Fachkräfte an, die ihre Wurzeln im Erzgebirge haben, aber momentan nicht hier leben oder arbeiten, aber gern zurückkehren möchten. An diesem Tag bekommen sie die Chance, direkt vor Ort und in lockerer Atmosphäre mit Chefs und Personalverantwortlichen Kontakte zu knüpfen. > fachkraefte-erzgebirge.de/Pendleraktionstag

Karrieremesse ORTE 9.1.2020 | Freiberg, Sporthalle „Ulrich Rülein von Calw“, 10−16 Uhr Zahlreiche regionale, überregionale und internationale Aussteller präsentieren sich mit ihren Jobangeboten. Es gibt ein thematisch fokussiertes Rahmenprogramm mit Vorträgen, Bewerbungsfotografie, Bewerbungsmappencheck und einer Bewerbungsberatung. > tu-freiberg.de/orte

mach was! – Die Ausbildungs- und Studienmesse 29.2./1.3.2020 | Chemnitz, Messe, 10–16 Uhr Auf der „mach was!“ finden Schüler, Auszubildende, Studierende, Berufsstarter sowie Quer- und Wiedereinsteiger interessante Bildungsangebote aus den verschiedensten Branchen. Im Vorjahr präsentierten sich hier mehr als 120 Aussteller aus den Bereichen Industrie, Handwerk, Handel, Medien, Bildung und vielen mehr. Darüber hinaus bietet die Ausbildungs- und Studienmesse ein spannendes Rahmenprogramm aus Workshops und Vorträgen rund um die Themen Job und Karriere. Zukünftige Azubis, Studenten und Berufsanfänger erfahren, wie man sich offline und online richtig bewirbt, beim Bewerbungsgespräch professionell punktet oder seine Talente zu seinen wahren Stärken wachsen lässt. Die Angebote rund um die Wahl des Berufsfeldes richten sich ausdrücklich auch an Eltern und Lehrer. > mach-was-sachsen.de Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2019/2020

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Schau rein! Woche der offenen Unternehmen Sachsen 9.–14.3.2020 | sachsenweit „Schau rein!“ ist Sachsens größte Initiative zur Berufsorientierung. In keiner anderen Woche des Jahres sind so viele Schüler gleichzeitig auf den Beinen, um Unternehmen von innen kennenzulernen. Vor Ort können sie mit Azubis sprechen, sich praktisch ausprobieren und herausfinden, worauf es bei einer erfolgreichen Bewerbung ankommt. > bildungsmarkt-sachsen.de

Special Studium 2020 – Hochschultag

bonding Firmenkontaktmesse Dresden 2020 16.–18.6.2020 | Dresden, Campus der Technischen Universität Dresden, 9–16 Uhr Mit etwa 180 Ausstellern im Jahr 2019 ist die bonding Firmenkontaktmesse Dresden zu einer der größten Messen für Studierende in Sachsen gewachsen. Sie wird ehrenamtlich von Studierenden der HTW und der Technischen Universität Dresden organisiert und feiert im Juni 2020 ihr 30-jähriges Jubiläum. Die Messe bietet interessierten Studierenden die Möglichkeit, mit Unternehmen aus ganz Deutschland in Kontakt zu treten und sich über Praktika, Abschlussarbeiten und Direkteinstiege zu informieren. Begleitet wird die Veranstaltung von einem vielseitigen Rahmenprogramm bestehend aus Fachvorträgen, Bewerbungsmappenchecks, kostenlosen Bewerbungsfotos und vielem mehr. > dresden.firmenkontaktmesse.de

18.3.2020 | Riesa, BiZ der Agentur für Arbeit, 14.30–18 Uhr Hochschulen aus Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt sind vor Ort. Es gibt studienfeldbezogene Beratungstests, Vorträge über Studienmöglichkeiten und zum Lehrerstudium in Sachsen. > arbeitsagentur.de/riesa

Last-minute-Börse

TUCconnect Frühling 12.5.2020 | Technische Universität Chemnitz, Zentrales Hörsaal- und Seminargebäude, 10–16 Uhr Über 50 regionale und überregionale Aussteller verschiedener Branchen präsentieren sich Studierenden und Absolventen. Neben dem regulären Messebetrieb finden gleichzeitig der „Tag der Industrie und Wissenschaft“, ein Format des Industrievereins Sachsen 1828 e. V., sowie der Initiativentag der TU Chemnitz statt. Darüber hinaus wartet auf die Besucher ein umfangreiches Rahmenprogramm. > tu-chemnitz.de/tucconnect

15.7.2020 | Zwickau, Agentur für Arbeit, 14–17 Uhr Die Last-minute-Börse richtet sich an alle Jugendlichen, die zu diesem Zeitpunkt noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind. In den Räumen der Arbeitsagentur werden die noch unbesetzten Ausbildungsstellen im Landkreis Zwickau präsentiert. Für alle Fragen rund um Bewerbung, Berufe und Ausbildungswege stehen vor Ort zudem die Mitarbeiter der Berufsberatung zur Verfügung und bieten Gespräche zur Orientierung an. Außerdem besteht die Möglichkeit, die Bewerbungsunterlagen prüfen zu lassen. > arbeitsagentur.de/zwickau

Foto: bonding-studenteninitiative e. V./Hochschulgruppe Dresden

Es handelt sich hierbei um einen Auszug der in Sachsen angebotenen Veranstaltungen zu den Themen Ausbildung, Job und Karriere. ALLE ANGABEN OHNE GEWÄHR

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Lehrjahre sind bekanntlich auch beim Thema Geld keine Herrenjahre, positive Neuigkeiten gibt es daher für alle Auszubildenden im Freistaat: Seit dem 1. August 2019 fahren sie mit dem AzubiTicket Sachsen günstiger mit Bus und Bahn. Es handelt sich um ein Abo zum Monatspreis von 48 Euro, das für einen der sächsischen Verkehrsverbünde gültig ist. Für jeweils 5 Euro lassen sich weitere hinzukaufen. Somit können Azubis für 68 Euro pro Monat in ganz Sachsen und im MDV-Verbundraum mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein. Zielgruppe sind Schüler berufsbildender Schulen in Sachsen. Der Freistaat bezuschusst das Angebot mit rund 14 Millionen Euro pro Jahr. Verkehrsminister Martin Dulig äußerte sich anlässlich der Bekanntgabe im Juni begeistert: „Der Weg zu diesem Ticket […] war nicht einfach, aber die Mühe hat sich gelohnt! Mit diesem Angebot stärken wir in Zeiten des Arbeitskräftemangels den Ausbildungsstandort Sachsen und entlasten die Auszubildenden und deren Eltern finanziell.“ dein-azubiticket.de

Foto: ronaldbonss.com

GÜNSTIGER ANS ZIEL MIT DEM AZUBITICKET

Der Geschäftsführer der ZVOE und VVO GmbH Burkhard Ehlen (2. v. l.) und Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig (4. v. l.) bei der Präsentation des AzubiTickets

LERNEN FÜR DIE KARRIERE Lebenslanges Lernen ist in Zeiten der Industrie 4.0 immens wichtig. Wer sich fortbilden möchte, der schreckt oft vor den hohen Kosten zurück. Mehrere tausend Euro können schnell zusammenkommen. Was viele Arbeitnehmer nicht wissen: Der Staat unterstützt Weiterbildungswillige mit attraktiven Förderprogrammen. Das Aufstiegs-Bafög

Das Aufstiegs-Bafög richtet sich deutschlandweit an Fachkräfte, die bereits einen abgeschlossenen ersten Berufsabschluss haben. Weitere Voraussetzungen, wie eine Altersbegrenzung, gibt es nicht. Infrage kommen mehr als 700 förderfähige Angebote wie etwa Meis-

ter- und Fachwirtkurse oder Qualifizierungen zum Techniker oder Erzieher in Voll- oder Teilzeit. Dabei ist es egal, ob per Fernstudium oder Präsenzlehrgang gepaukt wird. Wie das Studenten-Bafög ist auch diese staatliche Hilfe gedeckelt bis zu einem bestimmten Höchstbetrag. Wie groß dieser ausfällt, hängt ganz von der individuellen Lage ab. Alle Teilnehmer erhalten gemäß ihrem Einkommen und Vermögen einen Zuschuss zu den Lehrgangs- und Prüfungsgebühren sowie zu den Kosten des Meisterstücks. Wer seine Weiterbildung in Vollzeit absolviert, der kann zusätzlich einen Beitrag zum Lebensunterhalt bekommen. Auf der Internetseite des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gibt ein Online-Förderrechner Auskunft. aufstiegs-bafoeg.de

Foto: Henry Klingberg/pixelio.de

Der Weiterbildungsscheck individuell

Speziell im Freistaat gibt es den Weiterbildungsscheck individuell, der sich an alle Einwohner Sachsens ab einem Mindestalter von 18 Jahren wendet. Mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds können bis zu 80 Prozent der Weiterbildungs- und Prüfungskosten gefördert werden. Zielgruppe sind Arbeitnehmer, Auszubildende, Umschüler, Berufsfachschüler und Arbeitssuchende, die allerdings keine Leistungen von der Agentur für Arbeit beziehen dürfen. Die Beantragung ist denkbar einfach: Wer sich für eine Weiterbildung entschieden hat, der fügt dem Förderantrag drei Vergleichsangebote zur gewünschten Fortbildung bei und reicht alles zusammen bei der Sächsischen Aufbaubank-Förderbank (SAB) ein. Dies ist auch online möglich. Betragen die Kosten weniger als 2.600 Euro, reicht ein Angebot aus. Per E-Mail kommt dann der Antrag, der unterschrieben an die SAB zurückgesandt wird. Danach darf man sich für die Qualifizierung anmelden. sab.sachsen.de Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2019/2020

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Chancen ergreifen

> SCHNEIDER + PARTNER GMBH Anzeige

> DATEN & FAKTEN Branche: Beratung Geschäftsfelder: • Wirtschaftsprüfung • Steuerberatung • Jahresabschlüsse • Buchhaltung • Unternehmensnachfolge Gründung: 1991 Standorte: Dresden, Chemnitz und München Mitarbeiter: 170

Als Berater für den Mittelstand hat sich die Schneider + Partner GmbH (S+P) seit ihrer Gründung 1991 in Dresden, Chemnitz sowie in München einen Namen gemacht. Am Standort Dresden ist sie die größte inhabergeführte Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Zurzeit betreut S+P mit insgesamt 170 Mitarbeitern etwa 2.000 Mandanten, hauptsächlich mittelständische Unternehmen, Freiberufler sowie Institutionen aller Rechtsformen. „Ein Großteil unserer Mandanten ist seit vielen Jahren bei uns. Wir verstehen uns als Partner unserer Mandanten, der sie auf Augenhöhe mit Rat und Tat bei ihrer wirtschaftlichen Entwicklung unterstützt“, betont Henning Horn, Geschäftsführer und Leiter der Dresdner Niederlassung.

Ansprechpartner für Personal: Anja Krönke Kontakt: Schneider + Partner GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft Lortzingstraße 37 01307 Dresden Tel. 0351 34078-0 mail@sup-dresden.de schneider-wp.de

MEHRWERT BEI SCHNEIDER + PARTNER • Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten • diverse Mitarbeiterveranstaltungen • betriebliches Gesundheitsmanagement unter anderem mit Massage, freier Mitgliedschaft im Fitnessstudio, Laufgruppe • Unterstützung bei Kitaplätzen ARBEITSBEREICH Schneider + Partner verstärkt sein Team und sucht: Fach- und Führungskräfte (m/w/d): • Steuerfachangestellte • Bilanzbuchhalter • Steuerfachwirte • erfahrene Prüfungsassistenten Auszubildende (ab 2020): • Steuerfachangestellte (m/w/d) • Bachelor of Arts (m/w/d) – Dualer Studiengang in der Fachrichtung Steuern, Prüfungswesen und Consulting, Berufsakademie in Dresden

> APRA-GERÄTEBAU GMBH CHEMNITZ Anzeige

> DATEN & FAKTEN Branche: Gehäuseherstellung Leistungsprogramm: • Anzeigensysteme • Terminal-Arbeitsplätze • Displaygehäuse • Industrielle Schrank- und Gehäusesysteme • Gehäuse und Pulte • 19“-Einschubsysteme • Sondergehäuse Gründung: 1995 (apra-gruppe 1969)

Die apra-gerätebau GmbH Chemnitz gehört zur apra-gruppe und hat sich auf die Entwicklung und Fertigung von Hightech-Elektronik-Gehäusen für verschiedenste Anwendungen der Elektronikindustrie, der Mess- und Regeltechnik sowie der Sicherheits- und Informationstechnik spezialisiert. Ein besonderer Schwerpunkt sind Anzeige-Displays und Terminals sowie kundenspezifische Sonderlösungen. Als familiengeführtes Traditionsunternehmen bieten wir interessante Arbeitsund Ausbildungsplätze. Darüber hinaus unterstützen wir individuelle Qualifizierung und Entwicklungsmöglichkeiten. Unser Ziel ist höchste Qualität auf allen Ebenen. Investitionen in neueste Produktionstechnik bewerkstelligen dies ebenso wie unsere hochqualifizierten Mitarbeiter. 52

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Standorte: Neukirchen bei Chemnitz, Daun, Mehren sowie Vertriebsgesellschaften in Frankreich und Polen Mitarbeiter: 67 in Chemnitz (gesamte apra-gruppe ca. 400) Ansprechpartner für Personal: Ulrike Meffert

Kontakt: apra-gerätebau GmbH Chemnitz Südstraße 15, Gewerbegebiet Süd 09221 Neukirchen Tel. 0371 28124-0 vertrieb@apra-geraetebau.de apra.de MEHRWERT BEI DER APRAGERÄTEBAU GMBH CHEMNITZ • sicherer Arbeitsplatz in einem modernen Fertigungsbetrieb • Weiter- bzw. Fortbildungen ARBEITSBEREICH Wir bieten qualifizierte Arbeitsplätze in folgenden Bereichen: • Konstruktionsmechanik/ Metallbau • Pulverbeschichtung • Komponentenmontage • Vertrieb und Entwicklung Auszubildende (m/w/d): • Konstruktionsmechaniker • Maschinen- und Anlagenführer • Bachelor of Engineering in der Fachrichtung Maschinenbau


Foto: Schmidtfoto Chemnitz

Zur 8. mtex+ treffen sich Entwickler, Produzenten und Anwender von Hightech-Textilien erstmals im neuen Carlowitz Congresscenter in der Chemnitzer City.

UNTERNEHMER- UND BRANCHENMESSEN 2019/2020 > SACHSEN 18.–20.9.2019 Hivoltec Fachmesse für Hoch- und Mittelspannungstechnik Leipzig, Neue Messe hivoltec.com 9.10.2019 MUT Deutschland Leitkongress für mittelständische Unternehmer Leipzig, Lebendiges Haus Leipzig mut.business

24.–26.1.2020 DreamHack Gaming-Festival Leipzig, Neue Messe dreamhack-leipzig.de

25./26.4.2020 Konvent‘a Oberlausitzer Gewerbe- und Leistungsschau Löbau, Messehalle messe-konventa.de

15.–23.2.2020 Mitteldeutsche Handwerksmesse Umfassende Leistungsschau Leipzig, Neue Messe handwerksmesse-leipzig.de

9./10.6.2020 mtex+ Messe für Technische Textilien Chemnitz, Carlowitz Congresscenter mtex-plus.de

9./10.10.2019 Dresdner Weitsicht Messe der Unternehmensnetzwerke Dresden, Ostrapark dresdner-weitsicht.de

20.–23.2.2020 Beach & Boat Wassersportmesse für Boote, Sport und Tourismus Leipzig, Neue Messe beach-and-boat.de

3.–5.11.2019 Iss gut! Fachmesse für Gastgewerbe und Ernährungshandwerk Leipzig, Neue Messe iss-gut-leipzig.de

12.–15.3.2020 Leipziger Buchmesse Das Frühjahrsereignis der Buch- und Medienbranche Leipzig, Neue Messe leipziger-buchmesse.de

> DEUTSCHLAND 16.–21.9.2019 EMO Hannover Weltleitmesse für Werkzeugmaschinen und Metallbearbeitung Hannover emo-hannover.de 24.–26.9.2019 FachPack Messe für Verpackungsmaschinen, -design und -logistik Nürnberg fachpack.de

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Service

Foto: Leipziger Messe/Tom Schulze

> INTERNATIONAL 9.–13.9.2019 EU PVSEC Internationaler Fachkongress für Photovoltaik Marseille, Frankreich photovoltaic-conference.com 24.–27.9.2019 TRAKO Internationale Messe für Eisenbahntechnik Danzig, Polen trakofair.com 29.9.–4.10.2019 Maktek eurasia Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen zur Metallbearbeitung Istanbul, Türkei maktekfuari.com 7.–11.10.2019 MSV Brünn Internationale Maschinenbaumesse Brünn, Tschechien bvv.cz 5.–8.11.2019 Aquatech Fachmesse für Wassertechnologie Amsterdam, Niederlande amsterdam.aquatechtrade.com Die ISS GUT! in Leipzig ist die führende Fachmesse für den gesamten Außer-Haus-Markt in den neuen Bundesländern.

5.–9.10.2019 Anuga Businessplattform für die internationale Ernährungswirtschaft Köln anuga.de 7.–9.10.2019 Expo Real Internationale Fachmesse für Immobilien und Investitionen München exporeal.net 14.–16.10.2019 Airtec Fachmesse für Zulieferer der Luft- und Raumfahrt München airtec.aero 5.–8.11.2019 Blechexpo/Schweisstec Internationale Fachmessen für Blechbearbeitung und Fügetechnologie Stuttgart blechexpo-messe.de 10.–16.11.2019 Agritechnica Weltleitmesse für Landtechnik Hannover agritechnica.com

2.–5.2.2020 ISM Weltweit größte Messe für Süßwaren und Snacks Köln ism-cologne.de

29.1.–31.1.2020 nano tech Internationale Messe für Nanotechnologie Tokio, Japan nanotechexpo.jp

4.–8.3.2019 ITB Weltgrößte Reisemesse Berlin itb-berlin.de

14.–16.2.2020 Tour Salon Polen Messe für Regionen und Tourismusprodukte Poznan, Polen tour-salon.pl

13.–17.3.2020 Internorga Leitmesse für den Außer-Haus-Markt Hamburg internorga.com 20.–24.4.2020 Hannover Messe Alle Schlüsseltechnologien und Kernbereiche der Industrie an einem Ort Hannover hannover-messe.de 13.–17.5.2020 ILA Innovationsmesse für Luft- und Raumfahrttechnologie Berlin ila-berlin.de

17.–26.1.2020 IGW Internationale Ausstellung für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau Berlin gruenewoche.de

17.–19.6.2020 Intersolar Europe Weltweit führende Fachmesse für die Solarwirtschaft und ihre Partner München intersolar.de

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27.–30.1.2020 Arab Health Internationale Fachmesse für Medizintechnik Dubai, VAE arabhealthonline.com

12.–15.2.2020 BioFach/Vivaness Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel und internationale Fachmesse für Naturkosmetik Nürnberg biofach.de

11.–19.1.2020 CMT Publikumsmesse für Tourismus und Freizeit Stuttgart messe-stuttgart.de

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25.–28.11.2019 The Big 5 Show Messe für Bau- und Baunebengewerbe Dubai, VAE thebig5.ae

3.–5.3.2020 JEC World Internationale Verbundstoffmesse Paris, Frankreich jeccomposites.com 17.–19.3.2020 MITT Internationale Reise- und Tourismusmesse Moskau, Russland mitt.ru 25.–29.5.2020 metalloobrabotka Internationale Messe der metallbearbeitenden Industrie Moskau, Russland metobr-expo.ru 21.–23.6. 2020 Semicon West Fachmesse für Halbleiterprodukte San Francisco, USA semiconwest.org

Angaben ohne Gewähr


Service

Neu im Buchregal GÜNTER FALTIN

DAVID gegen GOLIATH. Wir können Ökonomie besser Die Ökonomie hat die reichen Länder von materieller Not befreit. Ein weiter auf Wachstum getrimmtes Wirtschaftssystem verführt zu immer höherem Konsum, mit unabsehbaren Folgen. Die Goliaths der Märkte gefährden das Überleben der Menschheit, um ihr Fortkommen zu sichern. Allerdings sind die wachsenden Probleme unserer Zeit mit herkömmlichen Mitteln nicht mehr zu lösen. Günter Faltin zeigt in diesem Buch, wie ökologische und soziale Werte in die Wirtschaft integriert werden können. Das Werk ist eine überarbeitete und erweiterte Neuausgabe von „Wir sind das Kapital“.

Verlag Murmann | Haufe 16,95 Euro 264 Seiten Format 15 x 21,3 cm Hardcover ISBN 978-3-648-12564-9 murmann-verlag.de

ALEXANDER KOEBERLE-SCHMID, MAXI UNGER

Nachfolge im Familienunternehmen. Wie Sie den Generationenwechsel strategisch planen und praktisch umsetzen Soll das Unternehmen in Familienhand bleiben, verkauft oder in eine Stiftung eingebracht werden? Was ist bei der Erbschaftsteuer zu beachten? Wie kann der alte Chef dem neuen zum Erfolg verhelfen? All diese Fragen und viele mehr versucht das Buch „Nachfolge im Familienunternehmen. Wie Sie den Generationenwechsel strategisch planen und praktisch umsetzen“ zu beantworten. Der Praxis-Ratgeber setzt auf eine ganzheitliche Nachfolgestrategie: Dafür beleuchtet er familiäre, unternehmerische, rechtliche und steuerliche Aspekte und leitet durch die verschiedenen Phasen des Nachfolgeprozesses.

Verlag C.H. Beck 49,– Euro 452 Seiten, 9 Abbildungen Format 14,1 x 22,4 cm Softcover ISBN 978-3-406-68432-6 chbeck.de

PETER MEIER

Die Wirtschaft als schwingendes System. Erfahrungen, Einsichten, Prognosen Lassen sich ökonomische Krisen voraussagen? Ein Rätsel, das die Konjunkturforscher seit jeher beschäftigt. Die Wirtschaft als lebendes – schwingendes – System zu betrachten, das sich selbst organisiert und in stetiger Wechselwirkung mit seiner Umwelt steht, bildet die Grundlage für dieses Buch. Peter Meier stellt ein Prognosesystem vor, mit dem sich die Nachfrage nach Investitionsgütern mit einem Horizont von eineinhalb Jahren recht verlässlich voraussagen lässt. Außerdem erstellt der Autor zehn Prämissen für die Wirtschaftsprognose, die periodisch überprüft werden können.

Carl Hanser Verlag 39,90 Euro 208 Seiten, 114 Farbabbildungen Format 17,5 x 24,5 cm Hardcover ISBN 978-3-446-46021-8 hanser-fachbuch.de

Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2019/2020

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