Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2018/2019 (komplett)

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WIRTSCHAFTSMAGAZIN

SACHSEN 2018/2019

Nr. 14

Leipzig hat die Spitze im Blick

Kerma verbindet in fünfter Generation ßem Mit gro ender al Messek , LDUNG I B S U A E RRIER A K & JOB 019 2018/2

Von der Geschäftsidee zum Start-up


www.volkswagen-sachsen.de

Zukunft ist, was wir daraus machen. Volkswagen Sachsen setzt auf eine aktive Gestaltung der Automobilität von morgen.

Auf der Basis unseres heutigen Wissens, der Erkenntnisse von Forschung und Entwicklung und sich verändernder Rahmenbedingungen gestalten wir unsere Zukunft. Für die sächsischen Standorte heißt das konkret: Das Fahrzeugwerk in Zwickau wird zum größten europäischen Kompetenzzentrum für E-Fahrzeuge entwickelt. Ab Ende 2019 laufen hier die ersten Modelle der ID-Familie vom Band. Sie basieren auf dem Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB). Das Motorenwerk in Chemnitz entwickelt seine Kompetenz bei den kompakten Benzinmotoren sowie bei den Hybriden weiter. Die Gläserne Manufaktur in Dresden wird als Center of Future Mobility der Marke Volkswagen Vorreiter und Wegbereiter für Elektromobilität und Mobilitätslösungen der Zukunft sein. Hier wird derzeit der e-Golf gefertigt.


EDITORIAL

INHALT

Es geht uns gut, die Wirtschaft boomt, das Land freut sich über hohe Steuereinnahmen. Gerade jetzt ist es wichtig, an die kommenden Jahre zu denken. Wie gehen wir um mit dem Wertewandel in der Gesellschaft? Wie positionieren sich Unternehmen in dem neu gestalteten Verhältnis Arbeitnehmer – Arbeitgeber? Wie gelingt es, der nächsten Generation Starthilfe für den beruflichen Alltag zu geben? Antworten auf diese Fragen, Ideen und Projekte für die Zukunft finden sich in dieser Ausgabe des Wirtschaftsmagazins SACHSEN. Netzwerke spielen eine wichtige Rolle in unserer digitalen Welt. Miteinander kommunizieren und gemeinsam handeln ist unabdingbar, um das Morgen zu meistern. Städte und Regionen investieren in die Infrastruktur, präsentieren sich als lebenswert und attraktiv, um Zuzügler und Rückkehrer zu gewinnen, aber auch um die Sachsen in Sachsen zu halten. Ich wünsche viel Vergnügen beim Lesen. Iris Kupferschmied Verlagsleitung Sachsen der Labhard Medien GmbH

4 Durch und durch eine Familie Die Kerma Verbandstoff GmbH aus Hainichen behauptet sich in mittlerweile fünfter Generation erfolgreich am Markt.

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> UNTERNEHMEN & NETZWERKE Kerma Verbandstoff GmbH: Wenn der Ritter sein Schwert senkt . . . . . . . . 4 Kaleidoskop . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Volkswagen Sachsen GmbH: Auf neuer Mission . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 ONI Temperiertechnik Rhytemper GmbH: Mehr Platz für positive Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 SACHSEN!TEXTIL: Erfolgsgeheimnis Networking . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 VEMASinnovativ: Gedankenaustausch fördern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Silicon Saxony: Digitale Halbleiter-Innovationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

> STANDORTMARKETING

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Gemeinsam für den Freistaat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Tourismus in Sachsen auf der Überholspur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 SPEZIAL LEIPZIG: Eigenwillig und erfolgreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH: Eigeninitiative ist gefragt . . . . . . Von Leipzig in die Welt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schkeuditz: Die Stadt der kurzen, schnellen Wege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eine Kiste Inspiration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mehr als schöne Oberflächen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Standortkompetenzen als Motor des Kongressgeschäfts . . . . . . . . . . . . . .

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Regionalmanagement Erzgebirge: Olympiahelden treffen Hidden Champions . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Glück auf UNESCO! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Landkreis Mittelsachsen: Spitzentechnologie auf Weltniveau . . . . . . . . . . Freiberg: Lebendige Gründerszene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gründernetzwerk SAXEED: Von der Geschäftsidee zum Start-up . . . . . . . Zwickau: Ein innovatives wirtschaftliches Kraftzentrum . . . . . . . . . . . . . . . Industrie-Center Neustadt GmbH: Starker Investor für die Zukunft . . . . . . Görlitz: Moderne Ideen in alten Gemäuern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bautzen: Vielseitig, frisch und fortschrittlich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bischofswerda: Im Herzen Europas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ebersbach-Neugersdorf: Dynamische Synergieeffekte . . . . . . . . . . . . . . . .

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> CHANCEN ERGREIFEN Messekalender Ausbildung, Job & Karriere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Arbeitgeber stellen sich vor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Blick in die reale Berufswelt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kaleidoskop . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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> SERVICE Unternehmer- und Branchenmessen 2018/2019 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 4. Sächsische Landesausstellung 2020: 500 wechselvolle Jahre . . . . . . . 60 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64

SPEZIAL Wirtschaftsregion Leipzig Der traditionsreiche Messestandort punktet mit gewaltiger Strahlkraft und setzt Maßstäbe.

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40 Freiberg fördert findige Geschäftsideen Der Wettbewerb „Lebendige Innenstadt“ und das Gründernetzwerk SAXEED unterstützen junge Unternehmer.

Volkswagen Sachsen GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U 2 ENSO Energie Sachsen Ost AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 VEMASinnovativ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 European Energy Exchange (EEX) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Zweckverband „Gewerbegebiet Hoffeld“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Stadtverwaltung Neustadt in Sachsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Scholz Gruppe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Lausitz Elaste GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 Staatsbetrieb Zentrales Flächenmanagement Sachsen . . . . . . . . . . . . . . . 51 Azubi- & Studientage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 apra-Gerätebau GmbH Chemnitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Schneider + Partner GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 Große Kreisstadt Limbach-Oberfrohna . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Stadtverwaltung Wurzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Labhard Medien GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 Centrum Babylon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U 3 Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U 4

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© Fotolia / Syda Productions


UNTERNEHMEN UND NETZWERKE „Gemeinsam sind wir stark!“: Die sächsische Wirtschaft unternimmt sehr viel, um diesen Leitsatz mit Leben zu füllen. Unternehmensnetzwerke, Cluster, gemeinsame Messestände, gegenseitige Hilfen, Grundlagenforschung, Workshops zur Weiterbildung – die Liste an Beispielen und Maßnahmen ist lang. Es geht darum, Verbindungen zu knüpfen, Beziehungen zu stärken, aus dem Ich ein Wir zu machen, um dadurch besser am Markt agieren zu können, Synergien zu schaffen, Vorteile zu nutzen und ganz am Ende das stetige Wachstum der vergangenen Jahre aufrechtzuerhalten. Denn egal, ob Familienunternehmen in fünfter Generation, Großkonzern oder Start-up, sie alle eint der Wille nach Erfolg – und der ist in der sächsischen Wirtschaft angekommen. Auch international ist ein konzertantes Auftreten von Vorteil, schafft es doch Aufmerksamkeit und erhöht die Chancen, sich an das weltweit immer schneller ändernde Wettbewerbsumfeld anzupassen.


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Unternehmen & Netzwerke

WENN DER RITTER SEIN SCHWERT SENKT Meist reinweiß und äußerst unauffällig treten sie in Erscheinung und doch sind sie bei nahezu jeder medizinischen Behandlung im Einsatz: beim Blutabnehmen durch den Hausarzt, zum Abtupfen bei einer Operation oder beim Abstrich der Mundschleimhaut – die großen und kleinen Medizinprodukte der Kerma Verbandstoff GmbH.

Rund 220 Artikel, darunter Kompressen, Tupfer, Verbandmullstreifen oder auch Krankenunterlagen produzieren die Hainichener und erschließen zunehmend neue Vertriebszweige: Wer hätte 1886 bei der Gründung der Firma daran gedacht, dass die hergestellten Zellstoffunterlagen einmal bei einer Schokoladenmassage im Schönheitssalon zum Einsatz kommen. „Mein Ururgroßvater sicherlich nicht. Aber wir stehen seit Anfang an im Dienste der Medizin und versorgen Apotheken, Fachhändler, Krankenhäuser und Pharmagroßhändler. Über die Jahrzehnte hinweg mussten wir uns immer den Marktgegebenheiten und Nachfragen anpassen, Neues wagen oder Altes abstoßen, sonst wären wir nicht mehr am Markt erfolgreich“, erklärt die Geschäftsführerin und Ururenkelin des Firmengründers, Ulrike Kermes.

kate und Urkunden schmücken die Wände. Bereits verblichene Verpackungen und nicht mehr hergestellte Produkte, wie Glasspritzen, stehen liebevoll drapiert in den Vitrinen und zeigen die Verbundenheit und Wertschätzung gegenüber der Vergangenheit. „Ich arbeite seit 2004 im Unternehmen und habe alles mitbekommen, das Andenken an unsere Vorfahren, das zeitaufwändige Engagement meiner Eltern, die Verantwortung für die Mitarbeiter und Kunden und nicht zuletzt das Ringen um den nächsten Auftrag. Ich führe das Unternehmen im Sinne meiner Familie weiter“, erklärt Ulrike Kermes, die am 1.1.2012 in die Fußstapfen ihres Vaters trat und die Geschäftsführung übernahm.

Vergangenheit wertschätzen

In einem großen Backsteingebäude, das mit seinen dicken Mauern Beständigkeit und Gelassenheit ausstrahlt, werden die Produkte des Familienbetriebes in fünfter Generation oft noch per Hand hergestellt. Die großzügig gestalteten Büroräume vermitteln Besuchern einen guten Einblick in die ereignisreiche Geschichte des Unternehmens. Alte Schwarz-Weiß-Aufnahmen aus der Produktion, Zertifi-

„Der ehrbare Kaufmann ist für uns nicht nur ein Spruch. Er ist das Synonym für unser Handeln. Der Handschlag gilt, Vereinbarungen werden eingehalten und wir setzen auf Langfristigkeit und Nachhaltigkeit.“

Ulrike Kermes Geschäftsführerin der Kerma Verbandstoff GmbH

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Alles begann in den 1860er-Jahren, als sich der Wirtschaftszweig der Verbandstoffe völlig neu entwickelte. Friedrich Max Kermes gründete am 4. April 1886 unter eigenem Namen einen Vertrieb von Flanellund anderen Binden sowie Verbandstoffen. Nur sechs Jahre danach verstarb er und so musste seine Frau Marie Kermes die Zügel in die Hand nehmen. Zusammen mit ihrem ältesten Sohn Alfred baute sie die Firma weiter auf. Auch ihr zweiter Sohn Georg trat in das Familienunternehmen ein. „Mein Ururgroßvater begann in den Wohnräumen

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in der Talstraße sein Geschäft. 1911 wurden diese dann trotz Umbauten zu klein und so zog die Firma 1913 in das heutige Gebäude. Seitdem sind wir hier in der Ziegelstraße“, blickt sich Ulrike Kermes nicht ohne Stolz um. Große Räume, mehr Tageslicht, neueste Technik und ein Fahrstuhl sorgten für große Stückzahlen in der Produktion. Sogar eine Hausdruckerei für Etiketten und Prospekte wurde eingerichtet. „In Hochzeiten arbeiteten bei uns rund 200 Beschäftigte, meist Frauen“, erklärt die Geschäftsführerin. „Einige Maschinen stammen noch aus

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dieser Zeit und auch die Druckmaschinen von 1913 werden wir als Erinnerung und eine Art kleines Museum behalten.“ Denn von den damals rund 25 Gründerfirmen der Branche existieren heute nur noch wenige, die erfolgreich am Markt agieren. Wieder einen Namen erarbeitet

1958 verstarb der von allen – gerade wegen seiner großen Menschlichkeit – geschätzte Georg Kermes, der die Firma seit 1927 auch

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durch die schwierige Zeit der Kriegs- und Nachkriegszeit steuerte. Von da an musste der bereits als Juniorchef tätige älteste Sohn Erich das Steuer in die Hand nehmen. Bis 1972 führte dieser dann das im In- und Ausland geachtete Unternehmen erfolgreich weiter. Mit der unausweichlichen Zwangsverstaatlichung, die zu seiner Ablösung und zum Ausscheiden aus der Firma führte, brach für ihn jedoch eine Welt zusammen. In den folgenden fast 20 Jahren als Werk Vliestextilien Lößnitztal gingen auch viele Zeugnisse und Nachweise verloren. „Wir wohnten nur wenige Meter von unserer enteigneten Firma entfernt und hatten alles ständig im Blick, produziert wurde nach der Verstaatlichung weiter. Meine Großmutter arbeitete sogar noch im Lohnbüro und erhob 1990 Anspruch auf Rückübertragung“, erinnert sich Ulrike Kermes. „Sie bat meinen Vater, Eckart Rüdiger, den Schwiegersohn von Erich Kermes, die alleinige Geschäftsführung zu übernehmen. Die Bedenken waren damals groß: Können wir mit dem Westen mithalten? Gibt es noch genügend Kunden? Kommen wir mit der Automatisierung klar? Aber es klappte, wir haben uns wieder einen Namen erarbeitet. Die Krankenhäuser mussten schließlich auch nach der Wende beliefert werden, die alten Maschinen, wie die Stanzmaschine der Augenkompressen, liefen noch einwandfrei und auch viele Apotheker waren noch da, die uns und den Namen Kermes kannten.“ Die Urenkelinnen des Gründers, Monika Kermes-Rüdiger und Verena Kermes, agierten nun als mitarbeitende Gesellschafterinnen – alles wurde wieder in die Hände der Familie gelegt. Nach der politischen Wende wurde der alte Markenname Kerma als Firmenname gewählt. Das Logo – ein Ritter, der sein Schwert senkt, Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2018/2019

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Unternehmen & Netzwerke

damit die Verwundeten versorgt werden können – zierte bereits kurz nach der Gründung die Verpackungen. Nach und nach wurden neue Maschinen, wie ein Verpackungsautomat und ein Sterilisator, dazugekauft – und alles aus dem laufenden Betrieb finanziert. „Der Spitzname meiner Mutter war nicht ohne Grund Baulöwin“, schmunzelt die 40-Jährige „Wir mussten von den Fenstern über Heizung, Fußböden und Telefonanlagen alles erneuern.“ Durch und durch eine Familie

Die fünfte Generation, Ulrike Kermes selbst, studierte nach dem Abitur Betriebswirtschaftslehre, schon insgeheim mit dem Wissen, die Firma irgendwann einmal übernehmen zu wollen. „Doch das war nicht ganz so mein Ding. Ich sattelte um und studierte in Chemnitz Germanistik, Geschichte und Philosophie, das wollte ich wirklich machen“, erinnert sie sich. „Nach dem Studium habe ich aber im Betrieb gearbeitet. Irgendwann stellte sich die Frage, promovieren oder nicht. Ich musste mich entscheiden, wollte eine Sache aus vollem Herzen betreiben und tendierte in Richtung Verantwortung übernehmen.“ Als Assistentin ihres Vaters erlangte sie Einblicke in alle Geschäftsbeziehungen und übernahm schließlich 2012 den Geschäftsführerposten. „Ein bisschen Muffensausen war auf jeden Fall dabei, aber man rutscht unweigerlich hinein.“ Die Historie des sächsischen Familienunternehmens, wie der unerwartete Tod ihrer Mutter, lehrt aber auch, dass niemand unersetzbar ist, und so ist sich Ulrike Kermes bewusst, dass „auch mal etwas liegen bleiben kann und man vertraute Personen an seiner Seite haben muss, an die man Dinge delegiert.“ Zu ihren Mitstreitern zählt ihre Tante, Verena Kermes, die den Verkauf leitet und die ebenso in die Entwicklung neuer Produkte oder Vertriebswege eingebunden ist – ein Familienunternehmen durch und durch.

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Der ehrbare Kaufmann

Es gibt nicht viel im Bereich der Verbandstoffe, das Kerma nicht herstellt. Darunter finden sich auch die bereits erwähnten BeautyUnterlagen oder Nasenschlitztücher. Sie werden in Physiotherapiepraxen auf Liegen eingesetzt, um Verschmutzungen zu vermeiden. „Wir versuchen, uns auch mit solchen Nischenprodukten am Markt zu halten. Gerade wir als kleines Unternehmen müssen uns viel einfallen lassen, auf Kundenwünsche sofort reagieren und auch mal neue Wege gehen“, meint Ulrike Kermes. Und so ist es nicht verwunderlich, dass andere Industriezweige auf ihre Produkte aufmerksam wurden. Die Carl Zeiss Jena GmbH empfiehlt beispielsweise zur Reinigung ihrer Mikroskope die Augenwatte der Hainichener. „Darauf sind wir schon ein bisschen stolz.“ Auch die Zusammenarbeit mit regionalen Partnern wird, soweit das möglich ist, praktiziert. So kommen die Holzstäbchen für die handgefertigten Stieltupfer von einer Firma aus dem Erzgebirge und der Nähfaden aus Oederan. „Die Qualität muss stimmen, denn es bestehen starke Reglementierungen bei Medizinprodukten. Ohne die erteilten Zertifizierungen zur Qualitätssicherung hätten wir keine großen Absatzmärkte. Aber diese hohen Anforderungen stellen wir an uns selbst auch“, erklärt die Mutter eines kleinen Sohnes. „Der ehrbare Kaufmann ist für uns nicht nur ein Spruch. Er ist das Synonym für unser Handeln. Der Handschlag gilt, Vereinbarungen werden eingehalten und wir setzen auf Langfristigkeit und Nachhaltigkeit“, blickt Ulrike Kermes zuversichtlich in die Zukunft, so dass auch weiterhin ihre weißen, unauffälligen Produkte in vielen Bereichen des Lebens eine große Rolle spielen werden. www.kerma.de

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Christiane Schwarzbach 8

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Unternehmen & Netzwerke

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Bei der Herstellung der Augenkompressen kommt noch eine makellos arbeitende und generalüberholte Stanzmaschine aus den 1940er Jahren zum Einsatz. Durch den hohen Druck bei der Herstellung werden die Kompressen zusammengehalten – ganz ohne verfestigte, harte Außenränder.

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Stieltupfer werden bei Kerma handgefertigt. Eine Firma aus dem Erzgebirge liefert dafür die Rohstiele aus Holz.

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Zellstoff-Mull-Kompressen in diversen Abmessungen können steril und unsteril geliefert werden und sind besonders saugfähig sowie luftdurchlässig.

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Der Verpackungsautomat für Sterilprodukte wird mit Spezialpapier bestückt, das das Sterilisieren in der Verpackung erlaubt. Insgesamt vertreibt Kerma rund 220 Artikel, von Kompressen über Tupfer bis hin zu Krankenunterlagen und Spezialverbandstoffen.

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Die neuen Räumlichkeiten boten ab 1913 mehr Platz und vor allem mehr Licht für die Produktion.

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23. Oktober 1913 – kurz vor dem Umzug ins neue Domizil: Blick in das Geschäftsführerbüro der beiden Brüder Georg (links) und Alfred Kermes. An der Wand hängt ein Bild des Vaters und Firmengründers Max Kermes sowie eine Ansicht des neuen Firmengebäudes in der Ziegelstraße.

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Zu Hochzeiten arbeiteten in Hainichen rund 200 Beschäftigte, darunter meist Frauen.

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Noch heute produziert die Kerma Verbandstoff GmbH in dem Gebäude, das 1913 gebaut wurde, und profitiert von den großzügigen Räumlichkeiten.

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Unternehmen & Netzwerke

Kaleidoskop UNTERNEHMER DES JAHRES

Foto: Thomas Kretschel

Mit mehr als Nullen und Einsen konnte der Preisträger des Wettbewerbs „Sachsens Unternehmer des Jahres 2018“ punkten: Rainer Gläß, Geschäftsführer der GK Software SE aus Schöneck, wurde im Rahmen der Preisverleihung in der Gläsernen Manufaktur von Volkswagen in Dresden für seine herausragenden unternehmerischen Leistungen ausgezeichnet. Die neunköpfige Jury honorierte die beachtenswerte wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens seit seiner Gründung 1990. Die GK Software überzeugte jedoch nicht nur durch eine sehr hohe Bonität, ein gutes Krisenmanagement und erfolgreiche Akquisitionen. Vor allem das Engagement in den Bereichen Digitalisierung und Förderung einer Start-up-Kultur sowie die Sponsoring-Aktivitäten im Wintersport zeichnen Rainer Gläß und sein Team aus. Stolz nahm der Unternehmer die von der polnischen Künstlerin Malgorzata Chodakowska gestaltete Preisskulptur „Die Träumende“ entgegen. Neben dem Hauptpreis ehrte die Jury nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr auch wieder die erfolgreichste Neugründung des Freistaates mit dem Sonderpreis „Sachsen gründet – Start-up 2018“. Aus mehr als 50 Bewerbungen wurden fünf junge Unternehmen ausgewählt. Sie erhielten am Festabend die Gelegenheit, das Publikum mit einer kurzen Präsentation von ihrer Idee zu überzeugen. Als Gewinner ging daraus die HERO SOCIETY Impact gGmbH aus Leipzig hervor. Das 2015 gegründete Unternehmen bietet Workshops und Projekttage für Kinder und Jugendliche an, in denen diese ihre Superkräfte entdecken und entfalten können. Daneben helfen sie Unternehmen dabei, die Potenziale ihrer Mitarbeiter zu erkennen und auszubauen. www.unternehmerpreis.de

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EIN VIERTELJAHRHUNDERT FLEXIBILITÄT 25 Jahre steht die Käppler & Pausch GmbH mit Sitz in Neukirch/ Lausitz bereits für hochqualifizierte Metallbearbeitung und Baugruppenfertigung. Gegründet 1993 mit nur zwei Mitarbeitern, wuchs die Firma schnell weiter und zählt heute mit etwa 180 Beschäftigten und einem Maschinenpark von 14.000 Quadratmetern zu einem der führenden Unternehmen der laserbasierten Metallbearbeitung in Sachsen. In die Qualität der Dienstleistung wurde stets in Form von neuester Technik investiert: Neben modernsten Laser- und Wasserstrahlschneidanlagen stehen heute 3D-Laserschweiß- und Rohrlaserzentren sowie CNC-gesteuerte Kant- und Schwenkbiegebänke. Ebenso gibt es eine Schweißerei, unter anderem mit robotergeführter Schweißtechnik, und eine eigene Farbgebung. Ob anspruchsvolle Maschinenverkleidungen, ästhetisch hochwertige Kioskterminals oder drehbare und beleuchtete Litfaßsäulen – inzwischen produziert die Käppler & Pausch GmbH für verschiedenste namhafte Kunden aus dem Maschinen- und Schienenfahrzeugbau, der Automobilindustrie, der Luft- und Raumfahrt bis hin zur Informationsund Medizintechnik. Für die Zukunft ist das Unternehmen gut gerüstet. Der eigene Webshop (www.laserteilespezialist.de) bietet Kunden die Möglichkeit, Laserteile und -zuschnitte bequem und flexibel online zu bestellen. Durch die stetige Investition in Entwicklung und Technik, ein starkes Qualitätsbewusstsein und die Bildung umfangreicher Netzwerke sind die Weichen für eine langfristige Wettbewerbsfähigkeit gestellt. www.kaeppler-pausch.de


Unternehmen & Netzwerke

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rund eine Milliarde Euro in der Landeshauptstadt investieren. Die ersten Mitarbeiter sollen im Frühjahr 2020 ihre Arbeit im neuen Werk aufnehmen. www.bosch.de 1

Gemeinsam tragen die künftigen Werkleiter der Halbleiterfertigung Dresden, Otto Graf und Patrick Leinenbach, Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, Bosch-Geschäftsführer Dr. Dirk Hoheisel, Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und Jens Fabrowsky, Mitglied des Bereichsvorstands des Geschäftsbereichs Automotive Electronics bei Bosch (v. r. n. l.), eine symbolische Mörtelschicht für die Grundsteinplatte auf.

www.diemar-jung-zapfe.de

Mit der traditionellen Grundsteinlegung am 25. Juni 2018 in Dresden erreichte der Bau der modernsten Halbleiterfabrik der BoschGruppe einen wichtigen Meilenstein: Bereits Ende 2019 soll der Komplex fertig sein, um mit dem Einzug der Fertigungsmaschinen zu beginnen. „Halbleiter sind die Schlüsseltechnologie für das Internet der Dinge und die Mobilität der Zukunft. In Steuergeräten von Autos eingesetzt, ermöglichen sie zum Beispiel automatisiertes, ressourcenschonendes Fahren sowie bestmöglichen Insassenschutz“, sagte Dr. Dirk Hoheisel, Mitglied der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, anlässlich des Festaktes. Auch der Ministerpräsident des Freistaates, Michael Kretschmer, betonte die große Bedeutung dieser Investition: „Der Bau der neuen Halbleiterfabrik hier bei uns schafft viele weitere attraktive Arbeitsplätze, stärkt den Technologie- und Wirtschaftsstandort Sachsen und ist auch gut für Deutschland und ganz Europa. Denn das Vorhaben trägt entscheidend dazu bei, dass die gesamte europäische Industrie auch künftig bei Zukunftstechnologien ganz weit vorne mitspielt.“ Die Bosch GmbH hatte sich nach einem weltweiten Städtevergleich für den neuen Standort entschieden und wird

Foto: Robert Bosch GmbH

STÄRKUNG DES HOCHTECHNOLOGIESTANDORTES

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Unternehmen & Netzwerke

Foto: Henriette Braun

Kaleidoskop 150 JAHRE MADE IN GERMANY 1868 gründete Friedrich Wilhelm Kunath die F.W. Kunath GmbH im Großröhrsdorfer Ortsteil Bretnig. 150 Jahre später lenkt an gleicher Stelle seine Ururenkelin, Grit Hartmann, die Geschicke des Textilunternehmens. Seit nunmehr fünf Generationen steht der Familienbetrieb für Berufsbekleidung „Made in Germany“ und auch heute noch ist die im eigenen Haus entwickelte und produzierte Kunath-Kollektion zu 100 Prozent Ergebnis deutscher Handarbeit. Neben der eigenen Produktion an Berufsmode für Medizin, Pflege und Therapie ist die F.W. Kunath GmbH aber auch Großhändler von Berufsbekleidung für Industrie, Handwerk, Küche und Service. Die regionale Kundschaft kann sich in den zwei Fachmärkten in Bretnig und Neukirch/Oberlausitz ausstatten. Am 1. Juni 2018 wurde mit Kunden, Geschäftspartnern, Mitarbeitern und Freunden im Barockschloss Rammenau das 150-jährige Firmenjubiläum gefeiert. Ein guter Grund, um auf die Geschichte zurückzu-

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blicken. Trotz der zahlreichen Hochs und Tiefs konnte sich das Familienunternehmen in der Branche behaupten, denn jede Generation für sich traf grundlegende Entscheidungen, um am Markt weiterhin erfolgreich zu sein. Dieser familiäre Unternehmergeist vererbte sich und auch die sechste Generation in Form von Tochter Stefanie und Sohn Christian hat ihren Platz im Betrieb bereits gefunden. www.kunath-textilien.de 1

Stehen als Familie zusammen: Christian, Stefanie und Grit Hartmann

MUTMACHER MITTELSTAND erfolgreichen Veranstaltung, mit der die neuen Initiatoren Simone Dake und Daniel Zein Schlüsselfiguren und Entscheider der Wirtschaft zusammenbringen, um gemeinsam den Standort Deutschland mitzugestalten. Stark inhaltlich geprägt ermöglicht der MUT durch seine verschiedenen Foren und Sonderformate einen intensiven Wissenstransfer. Die Teilnehmer können beispielsweise unter einem Internationalisierungsforum, einem Lounge-Gespräch zum Thema intelligente Führung, einem Power-Tool Marketing oder einer Speed-Connection zu Vernetzung in kürzester Zeit wählen. www.mut.business

Foto: MUT Event und Messe GmbH & Co. KG

Der Mittelständische Unternehmertag (MUT) ist Deutschlands wichtigster themenübergreifender Leitkongress für Unternehmer und verbindet bewährte Kongresskonzepte mit zeitgemäßen und teils unkonventionellen Formaten. Wissenstransfer und Geschäftsanbahnungen machen ihn jährlich zum Anziehungspunkt für Mittelständler, aufstrebende Player und Newcomer. Der Leitkongress findet 2018 am 15. November im Congress Center Leipzig statt und gilt als die verbindende Begegnungsplattform für Entscheider, Gestalter, Hidden Champions und Multiplikatoren aus Wirtschaft, Politik, Bildung und Medien. Es ist die offene und kreative Betrachtungsweise einer seit 13 Jahren

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Foto: Volkswagen Sachsen

Unternehmen & Netzwerke

AUF NEUER MISSION Die Volkswagen Sachsen GmbH befindet sich im Wandel und setzt auf den Wachstumsmarkt Elektromobilität.

Rund 1,2 Milliarden Euro investiert Volkswagen in die Neuausrichtung des Fahrzeugwerkes Zwickau zum größten Zentrum für E-Mobilität in Europa. Damit hat der Standort erstmals in der Unternehmensgeschichte ein echtes Alleinstellungsmerkmal. „Elektromobilität ist das Tor zur Zukunft der Automobilbranche. Wir bereiten systematisch die Elektro-Offensive der Marke Volkswagen vor, die ab Ende 2019 mit dem Start der I.D.-Familie in Zwickau und später in Dresden gezündet wird. Unsere sächsischen Werke werden eine Vorreiterrolle für diese Technologie übernehmen. Volkswagen wird damit konzernweit zum Technologie-Leader im Bereich E-Mobilität“, betont Thomas Ulbrich, Mitglied des Vorstands der Marke Volkswagen für E-Mobilität. Ulbrich, der auch Sprecher der Geschäftsführung von Volkswagen Sachsen ist, bezeichnet die Entscheidung als einen historischen Meilenstein für das Autoland Sachsen mit weitreichenden Impulsen. Die damit verbundenen Chancen in der Automobilzulieferindustrie werden perspektivisch zu neuen Geschäftsfeldern und fortschrittlichen Arbeitsplätzen führen. Die Beschäftigten des Fahrzeugwerks Zwickau werden die ersten sein, die Fahrzeuge der I.D.-Familie bauen, zunächst für Volkswagen und in der Folge auch für Seat und Audi. „Zwickau wird zum Mehrmarkenstandort und Wegbereiter im Konzern für zukunftsweisende Mobilität“, unterstreicht Jens Rothe, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates von Volkswagen Sachsen. Bis 2021 wird Zwickau schrittweise auf die Produktion der Fahrzeuge auf Basis des Modularen E-Antriebsbaukastens (MEB) umgebaut und

die Belegschaft qualifiziert. Im Gegenzug läuft die dortige Golf-Fertigung bis zu diesem Zeitpunkt nach und nach aus. Moderne Entwicklungen gestalten

Die Gläserne Manufaktur in Dresden wird 2020 in die Produktion von MEB-Fahrzeugen einsteigen. Mit dem e-Golf ist sie bereits heute ein reiner E-Standort. Als „Center of Future Mobility“ vereint sie Erlebnis-Fertigung mit modernem Kundenservice und nimmt im integrierten Start-up-Center bzw. dem Smart Production Lab oder dem Future Mobility Campus direkten Einfluss auf Zukunftstechnologien im Automobilbau. Im Motorenwerk Chemnitz werden auch in den nächsten Jahren die kleinen kompakten Benzindirekteinspritzer der Baureihe EA 211 für Kunden weltweit gebaut. Mit der hier etablierten Kompetenz für modernste Gasmotoren gestaltet der voll ausgelastete Standort den Übergangsprozess hin zur E-Mobilität aktiv mit. Parallel wird auch für Chemnitz an Zukunftsstrategien für die kommenden zehn bis 15 Jahre gearbeitet. KONTAKT Volkswagen Sachsen GmbH Glauchauer Straße 40 08058 Zwickau Tel. 0375 55-0 internet.vws@volkswagen.de www.volkswagen-sachsen.de

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Unternehmen & Netzwerke

MEHR PLATZ FÜR POSITIVE ENTWICKLUNG Weltweit setzen Unternehmen aus der Kunststoffspritzguss- und der Metalldruckgussindustrie auf die effizienten Systeme aus dem Hause ONI. 1

Die Kombination von einzigartigem Know-how mit einem breit gefächerten Produktspektrum und einem herausragenden Kompetenzteam verschafft der ONI Temperiertechnik Rhytemper GmbH aus Großröhrsdorf eine Alleinstellung am internationalen Markt. Zum Kundenkreis zählen heute Unternehmen wie die AE Group, Audi, BMW, BOGE, Bosch-Siemens, Faurecia, Grohe, Johnson Controls/ Yanfeng, Liebherr, Magna, Polytec, Röchling oder VW. Der seit Jahren erfolgreiche Werdegang der Großröhrsdorfer setzte sich auch in jüngster Vergangenheit mit bemerkenswerter Dynamik fort. Dieses kontinuierliche Wachstum und die steigende Mitarbeiterzahl machten 2017 einen erneuten Umzug zwingend erforderlich. Die neuen Betriebsräume mit mehr als 1.350 Quadratmetern Fläche und eine Grundstücksfläche von mehr als 10.000 Quadratmetern bieten nun reichlich Platz für eine positive Unternehmensentwicklung und Er-

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weiterungen am sächsischen Standort. Die große Innovationskraft, ein motiviertes und engagiertes Mitarbeiterteam und das ausgezeichnete System-Know-how bieten dafür ideale Voraussetzungen. Intelligentes Temperiermanagement entwickelt

Besonders bei der Fertigung qualitativ hochwertiger Sichtteile aus Kunststoff mit hochglänzenden Oberflächen, wie etwa SmartphoneGehäuse, Stoßfänger oder Druckgussteile in Aluminium oder Zink, werden höchste Ansprüche an Produktqualität und Prozesssicherheit, Qualitätssicherung in der Chargenfertigung und das bei kürzesten Zykluszeiten gefordert. Daraus resultieren hohe Anforderungen an Maschinen, Werkzeuge und Peripheriesysteme. Einem Baustein aus der Systemkette, der Werkzeugtemperierung, kommt dabei besondere Bedeutung zu.


Unternehmen & Netzwerke

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Für die Produktion solch hochwertiger Spritzguss- oder Druckgussprodukte braucht es neben modernster Maschinentechnik eine punktgenaue, auf den Prozess hin abgestimmte Werkzeugtemperierung. Selbst die besten Produktinnovationen können ihr Potenzial nur dann voll zum Einsatz bringen, wenn auch der Fertigungsprozess so gemanagt wird, dass Prozessstabilität für die gesamte Charge bei möglichst kurzen Zykluszeiten und einer permanenten Prozessüberwachung für die Fertigung in Richtung null Fehler, sichergestellt wird. Insoweit ist ein intelligentes Temperiermanagement notwendig, dass jeden einzelnen Werkzeugtemperierkreis individuell steuert, überwacht und für die Einhaltung der unverwechselbaren Thermostruktur im zu fertigenden Formteil sorgt. Bei innovativen Unternehmen, die ihre Wettbewerbsfähigkeit permanent in Topform halten wollen, werden daher an Stelle von konventionellen Temperiersystemen dynamisch arbeitende Mehrkreis-Temperiersysteme eingesetzt. Durch die Überwachung der Energiebilanzen und Anpassung der Parameter wie Temperaturdifferenz und Volumenstrom in jedem einzelnen Temperierkreis wird dafür gesorgt, dass der thermische Fingerprint des Formteils nahezu konstant bleibt. Durch den Einsatz solcher Systeme reduziert man zudem von vornherein den Aufwand für das thermische Einfahren der Werkzeuge, da die wärmetechnischen Formteilparameter nach Werkzeugwechsel sofort zur Verfügung stehen. Findet ein Werkzeugwechsel statt und ist die Vorwärmung abgeschlossen, wird ab Fertigungsfreigabe die optimale Formoberflächentemperatur in kürzester Zeit eingeregelt und bei jedem Schuss überwacht. Die ONI Temperiertechnik Rhytemper GmbH in Großröhrsdorf ist Entwickler und Hersteller von Werkzeug-Temperiersystemen sowie elektronischen Durchfluss- und Temperaturmesssystemen, die speziell auf solche Anforderungsprofile hin zugeschnitten sind. Im Bereich der dynamisch diskontinuierlichen Mehrkanaltemperierung nimmt das Unternehmen am Markt eine Spitzenstellung ein.

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darf erfolgt eine gezielte Anpassung der Temperiersituation an die Erfordernisse. Damit wird eine gleichbleibende, bestmögliche Formteilqualität über den gesamten Fertigungszeitraum, vom ersten bis zum letzten Teil, sichergestellt. Mit dem abspeicherbaren Datensatz empfiehlt sich die Rhytemper-Temperiertechnik auch für Anwendungen mit häufigem Werkzeugwechsel. Stellt das System Prozessfehler fest, werden diese Fehler dokumentiert. Jedem möglichen Prozessfehler kann wahlweise nach Erkennung ein Fertigungsstopp zugewiesen werden. Die Technik aus Großröhrsdorf versetzt die Unternehmen in die Lage, die Prozesssicherheit zu erhöhen, kürzere Zykluszeiten zu erzielen und darüber hinaus den Einsatz von Hilfsstoffen im Fertigungsprozess massiv zu reduzieren. Hierdurch ergeben sich für die Unternehmen erhebliche Kosteneinsparungen – ein entscheidender Vorteil für den Einsatz von Systemen aus dem Hause ONI.

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Hier laufen alle Informationen aus dem Fertigungsprozess zusammen, werden programmtechnisch verarbeitet und der wärmetechnische Prozess der segmentierten, dynamischen Werkzeugtemperierung punktgenau gesteuert und permanent überwacht.

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Mitte 2017 wurden die neuen Betriebsräume in Großröhrsdorf bezogen.

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Für Produkte, die in der Automobilindustrie im Sichtbereich verbaut werden, wie dieser Stoßfänger, ist zur Vermeidung von Oberflächenspannungen eine homogene Temperaturverteilung unabdingbar.

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Qualitativ hochwertige Formteile, wie die bei ZKW Lichtsysteme gefertigten Scheinwerfer-Abdeckscheiben, erfordern eine segmentierte, punktgenaue Temperierung in allen Bereichen der Werkzeugkontur unter dem Einsatz dynamisch arbeitender Rhytemper-Mehrkreistemperiersysteme.

Prozesssicherheit erhöhen und Kosten reduzieren

„Wir sind in der Lage, mit unseren Temperiersystemen eine präzise, zu jedem Zeitpunkt der Fertigung auf das Formteil hin abgestimmte Temperierung zu sichern, die für eine gleichbleibend hohe Produktqualität sorgt“, fasst Falk Liebsch, Geschäftsführer des Unternehmens, die Leistungsstärke der Rhytemper-Technik zusammen. Der thermische Fingerabdruck für die Formteile eines Werkzeugs wird als Datensatz einfach in einer Datenbank abgelegt. Im Fertigungsprozess werden die Daten permanent überwacht und bei Be-

KONTAKT ONI Temperiertechnik Rhytemper GmbH Christian-Bürkert-Straße 4 01900 Großröhrsdorf Tel. 035952 4110-0 Fax 035952 4110-11 info@oni-rhytemper.de www.oni-rhytemper.de

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Foto: Wolfgang Schmidt

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ERFOLGSGEHEIMNIS NETWORKING Nachhaltigkeit, Diversifikation, Industrie 4.0, Geschäftsmodellentwicklung und Digitalisierung sind aktuelle Themen, die die Gemüter in den Unternehmen beschäftigen.

Die sächsische Textilindustrie hat seit Langem erkannt, dass Kooperationen mit anderen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Kreativen für Erhalt und Wachstum wichtige Bausteine sind. Aktive industrienahe Forschung sichert einen Wissensvorsprung und bringt Sicherheit für die Zukunft. Networking ist das Zauberwort. Beispielhaft arbeiten Chemnitzer Forschungsinstitutionen sowie kleine und mittelständische sächsische Unternehmen gemeinsam an Zukunftsthemen und überführen die Ergebnisse in die Praxis. Großprojekte wie futureTEX, ein Zukunftsmodell für Traditionsbranchen in der vierten industriellen Revolution (www.stfi.de/futuretex), das Exzellenzcluster MERGE, eine Technologiefusion für multifunktionale Leichtbaustrukturen (www.tu-chemnitz.de/MERGE), und SmartERZ – Smart Composites Erzgebirge (www.smarterz.de) – stärken die Textilwirtschaft und gestalten und sichern die textile Zukunft Sachsens. Zahlreiche kleinere Netzwerke und Netzwerker sind mit finanzieller Unterstützung durch die Bundesministerien für Bildung und Forschung sowie Wirtschaft und Energie wie auch 16

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durch den Freistaat Sachsen im Rahmen der Mittelstandsrichtlinie ebenso aktiv. Sie wollen das großartige Potenzial mit seiner hohen Innovationskraft nutzen und die Chancen für die sächsische Wirtschaft in Stärken wandeln. Geschlossen an die Spitze

Neben vielen erfolgreich umgesetzten Vorhaben begleiten die INNtex Innovation Netzwerk Textil GmbH und der SACHSEN!TEXTIL e. V. weitere branchenübergreifende Projekte zur Vernetzung und Nutzung von Synergien: ElastoTech

Schwerpunkt des Netzwerkes „Nachhaltige Technologien für hochelastische Polymerkomposite“ ist die Entwicklung innovativer Aufbereitungstechnologien und Elastomerprodukte unter Ausnutzung des materialspezifischen Eigenschaftspotenzials. Nachhaltigkeitskonzepte für werkstoffliches Recycling und deren Umsetzung nehmen eine zen-


Unternehmen & Netzwerke

trale Stellung ein. Dafür werden Kompetenzen aus den Bereichen Produktion, Produktentwicklung, Konstruktion und Prozessentwicklung verzahnt. Mit den geplanten Entwicklungen sollen Referenzprojekte geschaffen werden, die für die gesamte Branche richtungsweisenden Charakter haben und das Leistungsvermögen werkstofflichen Recyclings aufzeigen. www.elastotech-netzwerk.de

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Innovationsforum „TexCycle“ verfolgt das Ziel, das Potenzial für eine größtmögliche Verwertungsquote für Textilabfälle aufzuzeigen. Es sollen Ideen für neue technologische Lösungen für die Aufbereitung textiler Produktionsabfälle (Faserrückgewinnung), deren Weiterverarbeitung zu Produkten und neue Anwendungsfelder für recycelte textile Werkstoffe kreiert werden. Das Innovationsforum betrachtet die Metamorphose vom Textilabfall zum Rohstoff unter den Aspekten Erfassung, Quantifizierung und Identifizierung der Produktionsabfälle, die Erschließung vorhandener Möglichkeiten sowie die systematische Abfallvermeidung durch eine recyclinggerechtere Konstruktion der Textilien. In Workshops mit textiltechnologischen Schwerpunkten zur Generierung branchenübergreifender Lösungen mit Zukunftspotenzial wird ein Open-Innovation-Prozess geschaffen, um neue Produktideen und Anwendungsfelder für textile Produktionsabfälle zu finden. In einem Ideenwettbewerb ist die Kreativität der Partner aus Wirtschaft, Forschung und Bildung gefragt. Die Ergebnisse werden im Rahmen einer zweitägigen Fachtagung Ende Januar/Anfang Februar 2019 vorgestellt. www.sachsen-textil.de

Fotos: Denise Lenk

TexCycle

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Hanf-Lyocell

Seit November 2017 arbeiten Unternehmen und Forschungseinrichtungen im Kooperationsnetzwerk Hanf-Lyocell gemeinsam an der rückstandsfreien Nutzung der Hanfpflanze für textile Anwendungen. Innovative textile Produkte aus nachhaltigem regionalen Hanfanbau werden entwickelt. Die erste Verfahrensstufe beschäftigt sich mit der Schaffung einer industriellen, prozesssicheren Fasergewinnung und -weiterverarbeitung. Ziel ist die Bereitstellung ausreichender Mengen an verspinnbarem Zellstoff für die industrielle Weiterbearbeitung zu Lyocellfasern. In der nächsten Stufe werden neue, marktfähige Technologien und innovative Textilien entwickelt. Im Netzwerk arbeiten Akteure verschiedener Branchen entlang der Wertschöpfungskette zum gegenseitigen Nutzen eng zusammen. www.hanf-lyocell.de

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Präsentation des Netzwerkes „Hanf-Lyocell" durch die Netzwerkmanagerin Carolin Becker-Leifhold auf der Messe mtex+

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Hanfstengel vor der Verarbeitung in der textilen Kette

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Material, aus dem Entwicklerträume sind: Hanfschäben

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KONTAKT SACHSEN!TEXTIL e. V. – INNtex Innovation Netzwerk Textil GmbH Annaberger Straße 240, 09125 Chemnitz Tel. 0371 5347-168 Fax 0371 5347-300 inntex@sachsen-textil.de www.sachsen-textil.de, www.inntex.de

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Unternehmen & Netzwerke

GEDANKENAUSTAUSCH FÖRDERN VEMASinnovativ ist das branchenübergreifende Netzwerk für die Produktionstechnik in Sachsen.

Die Erhaltung und Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit verbunden mit der Erhöhung der Produktivität, Flexibilität und Effizienz stellt für die sächsischen Unternehmen eine zentrale Herausforderung dar. Die Entwicklung innovativer Produkte, Prozesse, Technologien und Dienstleistungen steht dabei im Mittelpunkt. Unterstützung bei der Bewältigung dieser Aufgaben können technologieorientierte Netzwerke bieten. Deren Ziel ist es, Kompetenzen aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen zu bündeln, den Gedankenaustausch zu technologischen Trends sowie zu erweiterten Kunden- und Marktanforderungen zu fördern und bei Belangen des Fachkräftebedarfs zu unterstützen. Kooperationen schließen

Der Innovationsverbund Maschinenbau Sachsen VEMASinnovativ bietet seit über 15 Jahren, unter Projektträgerschaft des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU, als branchenübergreifende Plattform zum Wissens- und Erfahrungsaustausch dafür ein umfangreiches Leistungsangebot. Insbesondere die beiden Industriearbeitskreise „Automation“ und „Fabrik“ fokussieren mit ihren Inhal-

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ten und Veranstaltungsformaten auf eine fachorientierte Diskussion zur Anbahnung konkreter Kooperations- und FuE-Projekte. In Anwenderworkshops, Kamingesprächen und Projektwerkstätten werden strategisch relevante Themenfelder aufgegriffen und Best-Practice-Lösungen besprochen, um daraus konkrete Bedarfe für die sächsische Industrie abzuleiten und neue Aufgabenstellungen zu definieren. Abgerundet wird das Leistungsangebot mit der Herausgabe eines jährlich erscheinenden Kompetenzatlasses, der den Zugang zu Kooperationen und die Suche nach Kunden sowie Produkten und Technologien unterstützt. Auf der im Zweijahresrhythmus stattfindenden Leitmesse Intec/Z in Leipzig ist VEMASinnovativ seit vielen Jahren mit der Organisation eines Gemeinschaftsstandes und Veranstaltungen unter anderem zu den Themen Fachkräfte und Automatisierungstechnik aktiv. So wird es auch 2019 wieder eine Fachkräfteveranstaltung mit Jobbörse sowie ein Fachforum „Automatisierungstechnik“ geben. Das Messedoppel findet vom 5. bis zum 8. Februar 2019 statt. VEMASinnovativ ist mit dem Gemeinschaftsstand „Treffpunkt Industrie und Wissenschaft" vor Ort. www.vemas-sachsen.de


Unternehmen & Netzwerke

DIGITALE HALBLEITERINNOVATIONEN

In dem gleichnamigen Hightech-Netzwerk versammeln sich über 300 Hersteller, Zulieferer, Dienstleister, Hochschulen, Forschungsinstitute und öffentliche Einrichtungen. Mit dem Ziel, die Wirtschaftsregion als Informations- und Kommunikationstechnik-(IKT)-Standort nachhaltig zu stärken, versteht sich der Verein als Kommunikations- und Kooperationsplattform für seine Mitglieder. Die Silicon Saxony Management GmbH ist ein Tochterunternehmen, das Managementaufgaben für Netzwerke und Kooperationen im Bereich der Hochtechnologie mit den Schwerpunkten Mikroelektronik, IKT sowie Photovoltaik übernimmt.

Fotos: Globalfoundries Dresden

Silicon Saxony ist für die Wertschöpfungsketten in Europa, Deutschland und Sachsen von enormer Bedeutung und steht für den größten Mikroelektronikstandort Europas.

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Zukunftsweisende Investitionen

Jüngster Erfolg für Silicon Saxony: Bosch wird im Norden von Dresden eine Chipfabrik errichten – dabei handelt es sich um den ersten FabNeubau in Europa seit 1999. Das Unternehmen investiert eine Milliarde Euro und schafft rund 700 neue Arbeitsplätze. Die Grundsteinlegung dafür fand am 25. Juni 2018 statt. Ab 2021 will Bosch in Dresden auf 300-Millimeter-Wafern Chips für Anwendungen in der Mobilität und im Internet der Dinge produzieren. An neuen Produkten arbeitet auch Globalfoundries. Der weltweit zweitgrößte Auftragsfertiger betreibt in Dresden eine der modernsten 300-Millimeter-Chipfabriken der Welt. Dort sind rund 3.500 Ingenieure, Techniker und Spezialisten tätig. Im Februar 2017 hat das Unternehmen angekündigt, dass es in Dresden weiterhin seine FDXTechnologie entwickeln will. Die so genannte „Fully-Depleted Siliconon-Insulator“-Technologie (FD-SOI) zeichnet sich durch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Leistung und Kosten bei einem besonders niedrigen Stromverbrauch aus. Am Standort Dresden hat Globalfoundries bisher über fünf Milliarden US-Dollar investiert und will nun die Kapazitäten der Fab 1 bis 2020 um 40 Prozent erhöhen.

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Die enge Zusammenarbeit von Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Sachsen macht Rekorde möglich. So ist bei der Infineon Technologies Dresden GmbH Industrie 4.0 heute schon Wirklichkeit. Das Unternehmen betreibt in Dresden die weltweit am höchsten automatisierte Halbleiterfabrik. Die 200-Millimeter-Produktionslinie wurde in den vergangenen Jahren zur ersten vollautomatischen 200-Millimeter-Fab der Welt ausgebaut. Die Hochvolumen-Fertigung für Leistungshalbleiter auf 300-Millimeter-Wafern wurde von Anbeginn als weitgehend automatisierte Produktionslinie geplant. 2018 verkündete das Unternehmen, in Dresden ein neues Entwicklungszentrum für Automobil- und Leistungselektronik sowie Künstliche Intelligenz einzurichten. www.silicon-saxony.de 1

Mitarbeiter im Reinraum

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Das Wafermaterial wird umfassend analysiert und getestet.

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Qualitätssicherung moderner Chips

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Foto: Michael Weimer (DML BY)

STANDORTMARKETING Eine gute Verkehrsanbindung, qualifizierte Fachkräfte, vorhandene Glasfasernetze oder die Nähe zu Zulieferern, Produzenten und Forschungseinrichtungen stehen seit jeher im Fokus des Standortmarketings. Aber auch die weichen Faktoren gewinnen zunehmend an Bedeutung: Engagierte Wirtschaftsförderer oder ein attraktives Lebensumfeld mit Kindergartenplätzen, Freizeitmöglichkeiten und dem Zugang zu Kultur und Kunst zählen dazu. In Sachsen setzt man zudem verstärkt auf die Unterstützung der Gründerszene, die Vernetzung von Tourismus und Wirtschaft oder die Investition in Zukunftstechnologien. Argumente, die Investoren und Fachkräfte gleichermaßen überzeugen.


Standortmarketing

GEMEINSAM FÜR DEN FREISTAAT Der sächsische Auftritt auf der Expo Real in München steht in diesem Jahr unter dem Dreiklang „Tradition leben – Visionen entwickeln – Zukunft erfinden“.

Foto: WSHZ/Helge Gerischer

Die größte internationale Messe für Gewerbeimmobilien und Investitionen findet vom 8. bis zum 10. Oktober 2018 statt. Die Präsentation des Freistaates Sachsen ist erneut in Halle A 2 am Stand 322 zu finden, wo Aussteller und Partner Portfolios, Projekte oder Impulsregionen aus ganz Sachsen vorstellen. Neuer Ausrichter des Messeauftritts ist seit diesem Jahr der Staatsbetrieb Zentrales Flächenmanagement Sachsen (ZFM) in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH. Zu den Standpartnern zählen weiterhin die Landeshauptstadt Dresden, die CG Gruppe AG sowie die Sächsische Aufbaubank. Als Aussteller beteiligen sich außerdem verschiedene Unternehmen – Bauconcept Planungsgesellschaft mbH, Baywobau Baubetreuung GmbH, Der Immo Tip, Köster GmbH, LBS Ostdeutsche Landesbausparkasse AG, MWWM Ausbau GmbH, Otto Heil Immobilien, phase10 Ingenieur- und Planungsgesellschaft mbH, Revitalis Real Estate

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AG, Richert & Oertel Immobilien GmbH – sowie die Stadt Zwickau und der Vogtlandkreis. Erstmalig werden auch sächsische Bildungseinrichtungen, wie die Berufsakademie Sachsen Staatliche Studienakademie Leipzig, das EIPOS Europäisches Institut für postgraduale Bildung und die Fachhochschule Zittau/Görlitz, an einem Gemeinschaftscounter präsent sein. Projekte und Zukunftsthemen

Das Vortragsprogramm ist ebenfalls vielseitig aufgestellt. Die Forenthemen reichen von Best-Practice-Beispielen im Flächenmanagement aus Sachsen und Nordrhein-Westfalen über konkrete Ansiedlungsvorhaben bis hin zu einem Themenfächer der Innovationen: Die Landeshauptstadt Dresden informiert unter anderem über den Neubau eines modernen Verwaltungszentrums sowie Pläne für einen neuen zentralen Fernbusbahnhof– letzteres ein Schlüsselprojekt für die Mobilität von morgen. Die Stadt Zwickau präsentiert sich als E-Mobilitätsstandort und ein weiteres Forum stellt Chemnitz als Magnet für alternative Antriebstechnologien vor. Darüber hinaus werden aktuelle Zukunftsthemen wie der künftige Umgang mit Bergbaufolgelandschaften sowie Herausforderungen der Wohnungspolitik aufgegriffen und diskutiert – hierzu hält unter anderem der Vorstandsvorsitzende der CG Gruppe AG, Christoph Gröner, am Stand des Freistaates Sachsen ein Impulsreferat. Überdies stellt der Verein „Frauen in der Immobilienwirtschaft e. V.“, ein überregionaler Zusammenschluss engagierter, berufstätiger Frauen der Branche, seinen neuen Standort Leipzig vor. Nicht fehlen darf die gemeinsame Abendveranstaltung mit der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland, unter deren Dach Städte aus Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen zusammengeschlossen sind. Das gemeinsame Networking beginnt am Montag, dem 8. Oktober 2018 ab 18 Uhr, die Abendveranstaltung um 19 Uhr. www.exporeal.sachsen.de 1

Untersuchungen zur Elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) im Zentrum für Kraftfahrzeugelektronik der Westsächsischen Hochschule Zwickau

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Auftritt des Freistaates Sachsen für die Expo Real 2018

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Neubau eines modernen Verwaltungszentrums am Ferdinandplatz in Dresden


Foto: Landeshauptstadt Dresden

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Š Vavona


Foto: David Pinzer

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TOURISMUS IN SACHSEN AUF DER ÜBERHOLSPUR 2017 war erneut ein touristisches Rekordjahr – und 2018 verspricht noch besser zu werden. Erstmals werden mehr als 20 Millionen Übernachtungen erwartet.

Das Reiseziel Sachsen und damit auch die Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH (TMGS) als die zentrale touristische Vermarktungsorganisation auf der Landesebene blicken auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2017 zurück. Dabei ist weniger der Umstand, dass es ein weiteres Rekordjahr für Sachsen war, bemerkenswert, sondern die Höhe der Zuwächse. Sowohl bei den Gästeankünften, als auch bei den Übernachtungszahlen aus dem In- und Ausland lagen diese über dem Bundesdurchschnitt. So stieg die Gesamtzahl der Gästeankünfte um 5,0 Prozent (Deutschland 3,8 %) auf 7.864.001 und die der Übernachtungen um 4,1 Prozent (Bundesdurchschnitt 24

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2,7 %). Bei den Übernachtungen wurde erstmals die Marke von 19 Millionen übertroffen und das gleich um über eine halbe Million auf 19.513.123. Noch besser waren die Ergebnisse beim Incoming aus dem Ausland. Mit rund 11 Prozent mehr Ausländerankünften auf 968.630 Ankünfte in Hotels mit zehn und mehr Betten erzielte Sachsen den höchsten Zuwachs aller Bundesländer und lag mehr als doppelt so hoch wie der Bundesdurchschnitt (+ 5,1 %). Das gleiche trifft auf die Übernachtungen von Ausländern zu, die in Sachsen um 8,8 Prozent gestiegen sind (Deutschland insgesamt + 3,6 %). Analog zur Gesamt-Übernachtungszahl konnte auch bei den Übernachtungen von

Ausländern eine Schallmauer durchbrochen werden und zwar die Zwei-Millionen-Marke (2.058.115). Zuwächse in allen Regionen

Erfreut sind die Touristiker auch darüber, dass erstmals seit einiger Zeit alle sächsischen Reisegebiete Gäste- und Übernachtungszuwächse verzeichnen konnten, also auch die Mittelgebirgsregionen, die sich im Deutschlandtourismus seit Jahren etwas schwerer tun. Am stärksten waren die Gewinne einmal mehr in Leipzig, das nun schon seit Jahren starke Pluszahlen aufweist und deutlich schneller wächst als die anderen Destinationen. Im vergangenen


Standortmarketing

Jahr waren es 8,7 Prozent mehr Gäste und 9,4 Prozent mehr Übernachtungen. In der Sächsischen Schweiz und im Vogtland gab es 6,8 bzw. 6,4 Prozent mehr Gäste sowie 3,6 bzw. 3,5 Prozent mehr Übernachtungen. Das Sächsische Burgen- und Heideland verzeichnete 5,1 Prozent mehr Gäste, die Übernachtungen wuchsen nur halb so stark um 2,7 Prozent. Die Oberlausitz legte bei den Gästeankünften um 4,5 Prozent zu, die Übernachtungen stiegen um 3,2 Prozent. Ähnlich war die Entwicklung im Sächsischen Elbland mit 4,0 Prozent mehr Gästen, die 2,6 Prozent mehr Übernachtungen generierten. In der Landeshauptstadt Dresden, der nach wie vor zahlenstärksten Destination in Sachsen, wuchsen die Ankünfte und die Übernachtungen mit 3,9 bzw. 3,8 Prozent nahezu gleich stark. Damit sind die Steigerungen zwar deutlich geringer als in Leipzig, aber immerhin konnte die Stagnation der zurückliegenden Jahre überwunden werden. Geringer als im Landesdurchschnitt fielen die Zuwächse in Chemnitz und dem Erzgebirge aus, mit 1,8 bzw. 1,7 Prozent mehr Gästeankünften und 2,7 bzw. 2,2 Prozent mehr Übernachtungen. Top-Quellmärkte deutlich im Plus

Foto: TMGS / Dirk Brzoska

Im Hinblick auf die sehr erfreuliche Entwicklung aus dem Ausland ragten einige Quellmärkte heraus. So gab es aus Russland und China jeweils 38 Prozent mehr Gästeankünfte sowie 29,5 Prozent (Russland) und 19,3 Prozent (China) mehr Übernachtungen! Auch der Anstieg aus dem immer wichtiger werdenden Quellmarkt Polen fiel mit 22,6 Prozent mehr Gästen und 36,7 Prozent mehr Übernachtungen sehr stark aus. Herausragend auch der Zuwachs aus den USA mit 19,0 Prozent mehr Gästeankünften und 15,0 Prozent mehr Über-

nachtungen. Tschechien mit 15,5 Prozent mehr Gästen und 17,2 Prozent mehr Übernachtungen rundet die fünf der zwölf wichtigsten Quellmärkte mit zweistelligen Wachstumsraten ab. Bis auf Tschechien sind dies alles Länder, in denen die TMGS seit Jahren die Marketingmaßnahmen intensiviert und eigene Marktbearbeiter vor Ort hat. Im Resultat liegen die Zuwächse aus diesen Staaten für Sachsen deutlich über denen für Deutschland. Für die TMGS ist dies ein klares Zeichen, dass ihre Strategie, in den Top-Quellmärkten neben der Zusammenarbeit mit der Deutschen Zentrale für Tourismus e. V. auch mit eigenen Marktbearbeitern zu operieren, richtig ist und sich auszahlt. Touristische Entwicklung im ersten Halbjahr 2018

Sehr gut verlief auch die Entwicklung der Gästeund Übernachtungszahlen im ersten Halbjahr 2018. Während die Gästeankünfte gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 5,0 Prozent gestiegen sind, gab es bei den Übernachtungen ein Plus von 4,2 Prozent. Damit ist die Zunahme in Sachsen etwas größer als in Deutschland insgesamt, wo 4,1 Prozent mehr Gästeankünfte und 4,0 Prozent mehr Übernachtungen gezählt worden sind. Sachsen nimmt Kurs auf sein drittes Rekordjahr in Folge. Dieser Vorsprung gegenüber dem Bundesdurchschnitt geht praktisch ausschließlich auf das Incoming aus dem Ausland zurück, denn während das Wachstum bei Reisenden aus dem Inland nahezu gleich verlaufen ist, stieg das Incoming in Sachsen mit 7,6 Prozent mehr Gästen und 12,1 Prozent mehr Übernachtungen zwei- bis dreimal stärker als in Deutschland (+ 3,8 % Gäste und + 4,5 % Übernachtungen).

Erfreulicherweise verzeichnet Sachsen auch im laufenden Jahr aus fast allen wichtigen Auslandsquellmärkten wieder starke Zuwächse, die zumeist deutlich höher sind als in Deutschland (D) insgesamt: • • • • • •

Niederlande: + 16,1 Prozent (D: + 1,8 %) Polen: + 21,0 Prozent (D: + 13,3 %) USA: + 5,8 Prozent (D: + 5,0 %) Österreich: + 17,7 Prozent (D: + 4,3 %) Schweiz: + 7,2 Prozent (D: + 4,3 %) Großbritannien: + 7,0 Prozent (D: + 5,7 %); hier sind im Übrigen keinerlei Nachfrageprobleme wegen des nahenden Brexit festzustellen • Tschechien: + 32,7 Prozent (D: + 11,9 %) • Russland: + 18,1 Prozent (D: + 5,9 %) Einmal mehr gehen die starken Steigerungsraten beim Incoming in erster Linie auf die Stadt Leipzig zurück, die 12,5 Prozent mehr ausländische Gäste und sogar 16,3 Prozent mehr Übernachtungen von Ausländern verzeichnen konnte. In Dresden waren die Zuwächse mit 9,4 bzw. 11,7 Prozent auf hohem Niveau geringer. Dafür legte Dresden bei Gästen und Übernachtungen aus dem Inland mit 7,0 bzw. 7,5 Prozent etwas stärker zu als Leipzig mit 6,1 bzw. 6,4 Prozent. Betrachtet man die Gästeankünfte aus dem In- und Ausland insgesamt, verzeichnet die Sächsische Schweiz mit 10,6 Prozent den höchsten Zuwachs vor Dresden mit 7,5 Prozent sowie Leipzig mit 7,0 Prozent mehr Gästen. Bei allen Übernachtungen lag Dresden mit einem Plus von 8,4 Prozent knapp vor Leipzig mit 7,9 Prozent und der Sächsischen Schweiz mit 6,9 Prozent mehr Übernachtungen. Aufgrund der sehr guten Zahlen für die ersten sechs Monate rechnet die TMGS damit, in diesem Jahr erstmals die Schallmauer von 20 Millionen Übernachtungen in Sachsen zu durchbrechen. 1

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ziehen Besucher aus aller Welt an.

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Die jungen Sänger des berühmten Leipziger Thomanerchores widmen sich intensiv der Pflege der Kirchenmusik, insbesondere des Erbes von Johann Sebastian Bach.

KONTAKT Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH Bautzner Straße 45–47 01099 Dresden Tel. 0351 49170-0 Fax 0351 4969306 info@sachsen-tour.de www.sachsen-tourismus.de

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EIGENWILLIG UND ERFOLGREICH Leipzig punktet mit gewaltiger Strahlkraft und hat sich zur „Boomtown“ entwickelt.

Ihrem Facettenreichtum verdankt die sächsische Metropole etliche Beinamen: Musikstadt, Messestadt, Wasserstadt, Fahrradstadt … Zeitweise wurde sie sogar zum „neuen Berlin“ gekürt. Leipzig ist im Trend – so viel steht fest! Seit Jahren schon wird ein immenser Bevölkerungszuwachs verzeichnet. Gerade für junge Leute und Familien ist die Stadt an der Pleiße lebenswert und bietet viel Potenzial: attraktive Wohnviertel, bezahlbare Mietpreise, eine einzigartige Infrastruktur im Bereich Bildung, Forschung, Kunst und Kultur sowie eine interessante Start-up-Szene. Und auch als klassischer Wirtschaftsstandort besitzt Leipzig enorme Strahlkraft. Globale Unternehmen, wie Amazon, DHL oder DB Schenker, siedelten sich an und sorgten neben vielen anderen für den wirtschaftlichen Aufschwung der Region.

Blick auf die Station Wilhelm-Leuschner-Platz im 2013 eingeweihten City-Tunnel Foto: LTM/Andreas Schmidt


Standortmarketing

Spezial Leipzig

Messetradition seit 850 Jahren

Foto: Leipziger Messe

Leipzig zählt zu den ältesten Messeplätzen der Welt. Die Verleihung des Stadt- und Marktrechtes durch Markgraf Otto den Reichen von Meißen wird um 1165 datiert. Als die Leipziger Messe ab 1895 den aufwändigen Warenhandel vor Ort durch Mustermessen ersetzte, revolutionierte sie das globale Messewesen. Zukunftsweisend war später der Aufbau relevanter Branchen- und Publikumsmessen sowie der Umzug auf das neue Messegelände im Jahr 1996. Heute gehört die Leipziger Messe zu den zehn führenden deutschen Messegesellschaften und den Top 50 weltweit. Sie führt Veranstaltungen in Leipzig und an verschiedenen Standorten im In- und Ausland durch. Im Geschäftsjahr 2017 lag der Umsatz mit 87,1 Millionen Euro deutlich über dem turnusgemäßen Vergleichsjahr 2015 (79,9 Millionen Euro). www.leipziger-messe.de

Jung und dynamisch

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Im März 2018 startete im BMW-Werk Leipzig die Produktion des Plug-in-Hybrid-Sportwagens BMW i8 Roadster.

Die Wirtschaftspolitik der Stadt konzentriert sich auf die Weiterentwicklung ausgewählter Zukunftsbranchen und deren Bündelung zu fünf starken Clustern. Zu den prägendsten zählt die Automobil- und Zulieferindustrie, seit Porsche im September 1999 bekanntgab, in Leipzig den Geländewagen Cayenne zu bauen. Knapp zwei Jahre später folgte die Entscheidung von BMW, ein neues Werk in der Messestadt zu errichten. Inzwischen ziehen immer mehr Zulieferer in das Umfeld der Produktionskomplexe. Innerhalb des Clusters Gesundheitswirtschaft und Biotechnologie stehen die Universität Leipzig, das Universitätsklinikum, das Herzzentrum und das Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie stellvertretend für die zahlreichen Wissenschaftsinstitute und Kliniken. Internationale Gesundheitskongresse und Medizinmessen unterstreichen den Stellenwert als renommierter Gesundheitsstandort. Die Energie- und Umweltwirtschaft hat in Leipzig ebenfalls eine lange Tradition. Über 1.000 Unternehmen sowie innovative, praxisnah arbeitende Forschungseinrichtungen bilden ein stabiles Fundament. Großes Potenzial steckt auch in diversen Start-ups. Eine weiterhin dynamische Entwicklung verzeichnet die Logistik-Branche. Der Flughafen Leipzig/Halle als neues europäisches Frachtdrehkreuz ist Heimatbasis globaler Unternehmen wie DHL Express und Aerologic. Die Medien- und Kreativwirtschaft ist mit ihren vielen Teilbranchen eng mit der übrigen Wirtschaft verwoben und wirkt als kreativer Katalysator. www.leipzig.de

Foto: pixab ay.co

Foto: BMW Group

Fünf starke Cluster

2017 ist Leipzig das sechste Jahr in Folge um über 10.000 Einwohner gewachsen. Zum 31.12.2017 hatten insgesamt 590.337 Personen ihren Hauptwohnsitz in Sachsens größter Stadt. Hauptfaktor des Bevölkerungswachstums war erneut der Wanderungsgewinn. Dazu kommt ein erneuter Geburtenüberschuss. 6.976 Kinder erblickten 2017 das Licht der Welt – 103 mehr als im Jahr zuvor und so viele wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Dem standen 6.287 Sterbefälle gegenüber. Diese sogenannte natürliche Bevölkerungsentwicklung hält seit 2014 an und konnte davor zum letzten Mal 1965 bilanziert werden. Das Durchschnittsalter aller Leipziger liegt mit 42,4 Jahren unter dem Durchschnittswert für ganz Deutschland, den das Statistische Bundesamt zuletzt 2015 mit 44,3 Jahren angab. (Quelle: Wirtschaftsbericht der Stadt Leipzig, 2018)

Smart Infrastructure Hub Seit Herbst 2017 ist Leipzig einer von zwölf nationalen Digital-Hub-Standorten des Bundeswirtschaftsministeriums. Junge aufstrebende Unternehmen werden hier eng mit Konzernen und wissenschaftlichen Einrichtungen vernetzt, um in Zusammenarbeit digitale Innovationen zu kreieren. Der besondere Fokus des Leipziger Smart Infrastructure Hubs liegt auf den Bereichen Energie in Verbindung mit umweltfreundlicher Erzeugung und Nutzung, Smart-City-Ansätzen in einer vernetzten, intelligenten Stadt sowie auf der digitalen Gesundheitsversorgung (eHealth), kombiniert mit mobiler Datenverarbeitung zur Behandlung oder Beobachtung von Patienten. www.smartinfrastructurehub.com Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2018/2019

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enermarket startet Online-Preisvergleich für Geschäftskunden enermarket, das Joint Venture von European Energy Exchange (EEX), innogy und Süwag, hat im Juli 2018 erfolgreich das gleichnamige Onlinevergleichsportal für Strom und Erdgas in Betrieb genommen. Geschäftskunden können darüber Preise von Energieanbietern vergleichen und direkt beim Versorger bestellen. Kleine und mittlere Unternehmen finden so schnell mit nur wenigen Mausklicks einen geeigneten Anbieter, um langfristig ihre Energiekosten zu optimieren. „Der Fokus liegt im ersten Schritt auf Unternehmen mit einem jährlichen Stromverbrauch von bis zu 1 Million Kilowattstunden“, erklärt Tobias Thiel, Geschäftsführer von enermarket. „Unser Ziel ist es, den Kunden zukünftig eine Auswahl aus möglichst vielen Angeboten zu erstellen. Wir arbeiten bereits mit zehn Energieanbietern zusammen. Zeitnah möchten wir weitere Marktpartner an enermarket anbinden. Das Spektrum reicht dabei von bundesweit tätigen bis hin zu mittelständischen Energieversorgern.“ www.enermarket.de

Mobil für die Umwelt

Foto: nextbike

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Mit dem nextbike-Leihfahrrad durch Leipzig

Bike Sharing ist auf dem Vormarsch. Die Leihfahrräder gehören heute zum Angebot vieler Städte als umweltfreundliche Alternative zum Auto. Einer der Pioniere in Deutschland wurde 2004 in Leipzig gegründet – nextbike. Mittlerweile ist das Unternehmen weltweit vertreten, neben Berlin zum Beispiel in Glasgow, Pitts-

Gestalten Sie mit uns den Energiemarkt der Zukun .

burgh und Warschau. Der Fuhrpark wird in Deutschland produziert und von lokalen Serviceteams gepflegt, die auch für eine ausgeglichene Verteilung der Räder auf der Straße sorgen. Mit nachhaltigem Anspruch integriert nextbike seine Mietfahrräder gezielt in den öffentlichen Nahverkehr und kooperiert mit Städten, Verkehrsbetrieben, Hochschulen und Unternehmen. Ebenfalls auf das Fahrrad setzt das soziale Start-up TiMMi Transport. Umweltfreundlich und mit fairen Arbeitsbedingungen stellt der Kurierdienst private und gewerbliche Sendungen zu, entweder per Profi-Radkurier oder Mitfahrgelegenheit. Das Geschäft wächst rasant. Schon 21 Städte in Deutschland gehören zum Liefergebiet. Das Besondere: Bei TiMMi handelt es sich um eine Community aus Privatpersonen, Unternehmen und Hilfsorganisationen. Wohltätige Transporte werden ehrenamtlich übernommen … gern aber auch mit einem Stück Kuchen bezahlt. www.nextbike.de www.timmitransport.de

Die European Energy Exchange (EEX) ist ein elektronischer Marktplatz für Energie- und Commodity-Produkte sowie die führende Energiebörse in Europa. Als Teil der EEX Group bietet die EEX Kontrakte für den Handel mit Strom, Emissionsberechtigungen sowie Fracht- und Agrarprodukten an. Sie ist Teil der Gruppe Deutsche Börse. Der Hauptsitz der EEX be ndet sich im City-Hochhaus, im Herzen von Leipzig. Derzeit arbeiten mehr als 550 Beschä igte an den weltweit 16 Standorten der EEX Group. Seit März 2016 ist die EEX als familienfreundliches Unternehmen zerti ziert. Wir suchen ab sofort engagierte Mitarbeiter/innen mit Erfahrungen im Energie- oder Finanzumfeld. Aktuelle Stellenangebote: www.eex.com > Über uns > Karriere

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Standortmarketing

Spezial Leipzig

EIGENINITIATIVE IST GEFRAGT Die Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH (NZWL) stellt sich der Herausforderung „Auto der Zukunft“.

Als ein international tätiger Produzent von Motor- und Getriebeteilen (Zahnräder, Synchronisierungen, Wellen), Getriebebaugruppen sowie komplett montierten Getrieben für die Automobilindustrie blickt die NZWL auf über 100 Jahre Erfahrung im Getriebebau zurück. Heute gilt das Leipziger Unternehmen als ein führender Hersteller von Synchronisierungen für Direktschaltgetriebe in Großserien. Zwei weitere Produktionsstandorte – in Sucany in der Slowakei sowie in Tianjin, China – festigen diese Marktstellung und garantieren den reibungslosen Ablauf der Großaufträge. Die Produkte finden sich vor allem in Klein-, Mittelklasse- und Premiumfahrzeugen, Kleinbussen, Transportern und SUVs. Auf dem Weg zum global agierenden Zulieferer begleitet das Unternehmen seine Kunden häufig bereits bei der Prototypenentwicklung. Mit ihrem umfassenden fertigungstechnischen Know-how sowie allen relevanten Fertigungstechnologien, inklusive Wärmebehandlung, kann die NZWL gezielte Lösungen in relativ kurzer Zeit anbieten.

sind wir auch zukünftig ein zuverlässiger Partner für unsere Kunden. Aufgrund unseres Wachstums erweitern wir unsere Teams ständig durch qualifizierte Fachkräfte und engagierte Berufseinsteiger“, lädt er ein, sich bei der NZWL zu bewerben. Gerade in einem international aufgestellten Unternehmen existieren große Herausforderungen für jeden einzelnen Mitarbeiter und es ergeben sich vielfältige Möglichkeiten für die individuelle Entwicklung und Mitgestaltung. In diesem Rahmen bieten sich einzigartige Karriereperspektiven und Chancen auf verantwortungsvolle Funktionen. Der Aufbau des Standortes in China ist ein gutes Beispiel dafür. Durch gezielte Projekteinsätze konnten Nachwuchskräfte in einem spannenden und abwechslungsreichen Arbeitsumfeld wertvolle Erfahrungen sammeln, denn unternehmerisch denken, handeln und Entscheidungen treffen, erfordert besonders in einer fremden Kultur viel Mut und Selbstbewusstsein. 1

Produktionsmitarbeiter des Werkes in Tianjin (China)

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Der Standort in der Slowakei, in Sučany, wurde 2008 erfolgreich aufgebaut.

Einzigartige Karriereperspektiven

Etwa 1.000 Mitarbeiter setzen sich jeden Tag für das Gelingen des Unternehmens ein. „Für echte Erfolge braucht es nicht nur einen guten Businessplan, sondern auch motivierte Mitarbeiter. Wir unterstützen es, wenn Mitarbeiter Verantwortung übernehmen wollen und bereit sind, mit Eigeninitiative Aufgaben zu lösen und alternative Ideen zu entwickeln. Diese helfen uns im Wandel der Automobilindustrie und im Rahmen der Globalisierung, die Zukunft unseres Unternehmens zu gestalten“, erklärt Dr. Hubertus Bartsch, seit 1999 geschäftsführender Gesellschafter. Jeder könne seine Erfahrungen und Fähigkeiten einbringen. „Nur gemeinsam mit unseren Mitarbeitern

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KONTAKT Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH Key Account Managerin Danila Puchlew Ostende 5, 04288 Leipzig Tel. 034297 85-274 d.puchlew@nzwl.de, www.nzwl.de

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VON LEIPZIG IN DIE WELT Der Flughafen Leipzig/Halle ist nationaler und internationaler Drehund Angelpunkt für den Personen- und Luftfrachtverkehr und einer der größten Arbeitgeber der Region.

Zwischen den Städten Leipzig und Halle befindet sich heute einer der modernsten Airports Europas. Mehr als 2,3 Millionen Fluggäste und über 1,1 Millionen Tonnen Luftfracht verzeichnete der Flughafen Leipzig/Halle, der die internationale Abkürzung LEJ trägt, im Jahr 2017. Die zwei jeweils 3.600 Meter langen Start- und Landebahnen werden im Durchschnitt für 191 tägliche Flüge genutzt, die in Leipzig/Halle landen oder von hier aus in alle Himmelsrichtungen ausschwärmen. Mehr als 20 Fluggesellschaften verbinden den Airport mit internationalen Drehkreuzen wie Zürich, Wien, Istanbul, Moskau und London sowie innerdeutschen Großstädten. Darüber hinaus finden sich beliebte Urlaubsziele rund um das Mittelmeer, im Atlantik, am Schwarzen und Roten Meer im Flugplan. Neu hinzugekommen sind Direktflüge nach Dubai, Bodrum, Dalaman und Tivat.

fen zum fünftgrößten Frachtdrehkreuz in Europa und zum zweitgrößten, nach Frankfurt, in Deutschland entwickelt. 2016 wurde erstmals mehr als eine Million Tonnen Fracht umgeschlagen, Tendenz weiter deutlich steigend. Ein wichtiger Aspekt in Bezug auf die Ansiedlungen waren vor allem die verkehrsgeografische Lage im Herzen Europas sowie die infrastrukturellen Gegebenheiten mit unmittelbarer Anknüpfung an das transeuropäische Autobahn- und Schienennetz. Dank der Ansiedlungen internationaler Konzerne in unmittelbarer Nachbarschaft ist der Flughafen Leipzig/Halle nicht zuletzt auch ein bedeutender Jobmotor für die Region. In den insgesamt über 100 ansässigen Unternehmen sind rund 8.600 Mitarbeiter beschäftigt, die Tag und Nacht für einen reibungslosen Ablauf zu Luft und am Boden sorgen.

Internationales Drehkreuz

Doch der Flughafen zwischen den zwei Städten zählt nicht nur zu den modernsten, sondern auch zu den traditionsreichsten im Land. 2017 beging er sein 90-jähriges Jubiläum und blickt auf eine bewegte Historie zurück. Die Planungen für den Bau begannen im Jahr 1925, im Mai des Folgejahres wurde die Errichtung schließlich offiziell beantragt.

Fotos: Flughafen Leipzig/Halle

Doch LEJ ist nicht nur Startpunkt für Erholungsuchende, sondern auch für den internationalen Frachtverkehr. Als europäisches Drehkreuz der DHL, Heimatflughafen der AeroLogic, bedeutender Standort der Volga-Dnepr-Gruppe sowie der Antonov Airlines hat sich der Flugha-

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Autobahnraststätte und Flughafen


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Der erste Spatenstich für den zentral gelegenen Flughafen folgte am 1. September 1926 und nach nur achtmonatiger Bauzeit feierte man Eröffnung. Am 25. April 1927 um 9.15 Uhr landete das erste Flugzeug auf dem Flughafen, der damals noch den Namen Halle/Leipzig trug. Bis zur Einstellung des zivilen Luftverkehrs im Jahr 1939 entwickelte sich der Airport zu einem der verkehrsreichsten Plätze in Deutschland. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Flugverkehr zunächst vollends eingestellt, stattdessen wurde das Areal zum Bau von Flugzeugteilen genutzt. Erst 1963 feierte der Flughafen als „Messeflughafen Leipzig“ sein Comeback. Die Abfertigungsanlagen und technischen Einrichtungen wurden jedoch für jeden Messeeinsatz provisorisch montiert und danach wieder abgebaut. Ein 1966 neu erbautes Abfertigungsgelände diente bis 1972 für vier Wochen im Jahr als Empfangsgebäude des Messeflughafens, die restliche Zeit wurde es als

Autobahnraststätte genutzt. Erst 1972 nahm der Flughafen seinen Betrieb als ganzjährig genutzter Verkehrsflughafen wieder auf. Nach der Wiedervereinigung gewann die rasante Entwicklung in Leipzig/Halle an Fahrt und das Gesicht des Flughafens wandelte sich umfassend. Heute erreichen Reisende den modernen Airport in nur 14 Minuten bequem vom Leipziger Hauptbahnhof aus. www.leipzig-halle-airport.de (Der Artikel wurde der Broschüre „Näher dran“ 3/2017 der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH entnommen.)

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Erinnerungen an vergangene Zeiten: Flugbegleiterinnen im Jahr 1928, eine Aufnahme aus der Zeit als „Messe-Flughafen“ sowie ein Foto

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des Hangars der Lufthansa in den 1930er-Jahren

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> SCHKEUDITZ: DIE STADT DER KURZEN, SCHNELLEN WEGE Durch seine überzeugende Infrastruktur gerät der Standort Schkeuditz verstärkt in den Blick der Projektentwickler. Die Stadt ist durch ihre besondere Verkehrsanbindung bekannt: Der Flughafen Leipzig/Halle befindet sich zu 100 Prozent auf Schkeuditzer Gemarkung. Hinzu kommen zwei Bundesautobahnen (A 9, A 14) mit fünf eigenen Anschlussstellen sowie drei Bundesstraßen. Eine aktive Wirtschaftsförderung, gezielte Gespräche mit Investoren und die kontinuierliche Kontaktpflege mit bereits angesiedelten Betrieben und Gewerbetreibenden kennzeichnen das lokale Unternehmensklima. Die Stadtwerke fungieren mit ihren Angeboten für Strom, Gas und High-Speed-Internet mit bis zu 1.000 Mbit/s als starker Partner. Wer in Schkeuditz wohnt, ob im Zentrum oder am Auwald, profitiert davon, großstädtisches Flair mit den Vorteilen einer kleinen Stadt zu verbinden. Die Leipziger City ist per S-Bahn in nur 15 Minuten erreicht, während im Ort selbst moderne Kitas und Schulen, zwei Krankenhäuser, eine hervorragende Facharztdichte, Kultur und Sport überzeugen.

KONTAKT Stadt Schkeuditz Rathausplatz 3, 04435 Schkeuditz Tel. 034204 88-131, sv@schkeuditz.de, www.schkeuditz.de

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Foto: Sauberkasten

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EINE KISTE INSPIRATION Zwei junge Firmen bieten mit ihren Geschäftsmodellen Alternativen zu Altbewährtem.

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Foto: Whole Food GbR

Omas altbewährte Hausmittel wie Essig, Natron oder Zitronensäure haben die Designerin Jeanette Schmidt und Mitgründerin Henriette Grewling in eine clevere und vor allem nachhaltige Start-up-Idee verwandelt. Ihr Anfang 2016 entwickelter Sauberkasten enthält alles Notwendige, um zehn verschiedene, wirksame Reiniger und Waschzusätze für den gesamten Haushalt selbst herzustellen. Allesamt sind vegan und noch dazu gesundheits- und umweltfreundlicher als handelsübliche Produkte. Etiketten für die Beschriftung von Scheuerpaste, Spülmaschinenpulver, WC-Reiniger und Co. sowie praktische Messutensilien gibt es dazu.

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Zum Abfüllen der fertigen Putzmittel können die Anwender leere Schraubgläser oder Flaschen benutzen, die sowieso im Haushalt anfallen. So erhalten sie ein zweites Leben und landen nicht im Müll. Das Konzept des Sauberkastens überzeugte auch das Social Impact Lab Leipzig, das Jeanette Schmidt und ihrem kleinen Team ein Gründerstipendium verlieh. Im August 2017 wurde über eine Crowdfunding-Kampagne eine erste Produktion von über 700 Sauberkästen ermöglicht. Nun kann man den Sauberkasten auch im eigenen Online-Shop erwerben. www.sauberkasten.com

Pflanzlich und vollwertig

Rosa und Johann Koppelmann wagten ebenfalls 2016 das Abenteuer Selbständigkeit. Das junge Ehepaar, Ernährungsberaterin und Betriebswirt, erfüllte sich mit der Whole Food Box den Traum, Menschen von einer vollwertigen pflanzlichen Ernährung zu begeistern. Vom Firmenlager in der alten Pianofabrik in Leipzig-Leutzsch beschicken sie ihre Kunden jeden Monat mit Überraschungskisten. Darin finden sich acht bis zehn wechselnde Produkte, die alle frei von tierischen Bestandteilen sind, frei von raffiniertem Zucker, weißem Mehl und Zusatzstoffen. „Unser Ziel ist es, jeden Monat eine neue Inspirationsquelle für einen gesunden Lebensstil zu liefern. Dabei möchten wir auch motivieren, kreativer zu werden, neue Dinge zu probieren und vielleicht sogar dauerhaft das ein oder andere nährstoffarme Lieblingsprodukt gegen eine nährstoffreichere Alternative aus unserer Box zu tauschen“, erzählt Rosa Koppelmann. www.wholefoodbox.de 1

Nina Schönfeld, Jeanette Schmidt und Henriette Grewling (v. l. n. r.) entwickeln umweltschonende Putzmittel zum Selbermachen und verpacken sie in ihrem Sauberkasten.

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Der vollwertige Inhalt der Whole Food Box ist jeden Monat eine Überraschung. Die darin enthaltenen Produkte sind stets frei von tierischen Bestandteilen, raffiniertem Zucker, weißem Mehl und Zusatzstoffen.


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Foto: Betoniu

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MEHR ALS SCHÖNE OBERFLÄCHEN Preisgekröntes Design „Made in Leipzig“ verbindet Ästhetik und gesellschaftlichen Nutzen.

Foto: etage8/Marco Warmuth

Mehr als 28 Tage dauert es, bis ein Produkt der Manufaktur Betoniu hergestellt ist. Aufwändig per Hand gefertigt, entstehen Schalen, Türstopper, Hocker oder Tische. Wie der Firmenname schon vermuten lässt, hebt sich der Werkstoff vom Klassisch-Bekannten ab: Die funktionalen Möbel und feinen Wohnaccessoires bestehen aus Beton – mit viel Liebe zum Detail gegossen, geschliffen und poliert, meist nach den Entwürfen junger Designer, häufig mit Preisen geehrt. Die Objekte, denen lediglich die Naturstoffe Kies, Sand und Wasser zugrunde liegen, faszinieren durch glatte Oberflächen und filigrane Details. Auch in Museen haben sie ihren festen Platz gefunden. Erst im Mai 2018 wurden Betoniu-Bestseller auf der „Handmade World Tour“ in New York ausgestellt. Die kleine Manufaktur-Mannschaft arbeitet auch für andere Hersteller in ganz Europa und liefert handgefertigte Teile für Lampen, Möbel und Gartenaccessoires. Daneben erfüllen Betoniu-Produkte einen ganz praktischen Nutzen. Weil Beton nicht brennt, finden Bänke und Tische des Unternehmens zunehmend Anwendung als Brandschutzmöbel in Schulen und Universitäten, Kultureinrichtungen, Einkaufszentren und Verwaltungsgebäuden. www.betoniu.com

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Effektiv und überraschend einfach

Im Tapetenwerk in Leipzig-Lindenau wurde die Marke Mormor erdacht. Das 2011 gegründete Designbüro etage8 steht hinter den Aktivmöbeln für alle Generationen. Die ästhetischen Alltagshelfer unterstützen vor allem das Leben im Alter oder mit einer körperlichen Behinderung, um die Mobilität so lange wie möglich zu erhalten. Die Innovation liegt besonders in der Kombination von Handläufen mit konventionellen Möbelstücken, wodurch auch in Wohnbereichen ständig ein verlässlicher Halt in nächster Nähe ist. „Auf diese Weise begegnen wir mit unseren Möbeln den Fragestellungen des demografischen Wandels und räumen dem Thema sicheres Greifen eine zentrale Rolle ein“, erklärt Geschäftsführer Benjamin Hein. Die Möbelstücke im klaren Design nach skandinavischem Vorbild kommen beispielsweise in Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern, integrativen Einrichtungen, Kindertagesstätten und Schulen zum Einsatz. Die Mormor-Kollektion wurde bereits mit zahlreichen Designpreisen ausgezeichnet, darunter dem German Design Award 2017 und 2018. www.mormor.de

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Filigrane, dekorative und funktionale Produkte aus Beton entstehen in der Manufaktur Betoniu.

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Möbel, die Generationen verbinden: „Mormor“ bedeutet in vielen skandinavischen Sprachen „Großmutter mütterlicherseits“.

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STANDORTKOMPETENZEN ALS MOTOR DES KONGRESSGESCHÄFTS Leipzig gehört zu den gefragtesten Kongressdestinationen in Deutschland und Europa. Jedes Jahr gastieren in der aufstrebenden Metropole zahlreiche Tagungen.

Foto: Heimrich & Hannot/Christian Günther

Für Branchentreffen mit tausenden Teilnehmern aus Medizin, Wissenschaft und Forschung, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft bieten Stadt und Region in jeglicher Hinsicht optimale Voraussetzungen. Zur Steigerung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit konzentriert sich Leipzig mit einer Clusterstrategie auf die Vernetzung und Unterstützung von wachstumsträchtigen und Zukunftsbranchen. Dazu gehören neben Energie- und Umwelttechnik, Logistik sowie Automobil- und Zulieferindustrie auch die Bereiche Gesundheitswirtschaft und Biotechnologie. Dies spiegelt sich im Tagungsgeschehen, denn ganz gezielt werden thematisch passende Kongresse in die Stadt eingeladen. So spielte die Kompetenz am Wissenschaftsstandort bei der Bewerbung um den Kongress der International Society for Microbial Ecology (ISME) eine entscheidende Rolle. Das Congress Center Leipzig (CCL), größter Gastgeber für Tagungen in Leipzig, arbeitete dafür eng mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und Professor Hauke Harms zusammen. Mit dem Leiter des Departments Umweltmikrobiologie am UFZ wurde 2013 bereits der Kongress der Federation of European Microbiological Societies (FEMS) nach Leipzig geholt, zu dem rund 2.000 Teilnehmer anreisten. Zum ISME-Kongress im August 2018 kamen nun etwa 2.500 Teilnehmer.

Es wurden nicht nur aktuelle Ergebnisse und Studien in Schlüsselbereichen der jeweiligen Disziplinen vorgestellt. Zu Gast waren ebenso anerkannte Spezialisten ihres Fachs. Zugleich übernahm Professor Harms die Funktion des Tagungspräsidenten und Gastgebers wie schon zum FEMS 2013. International anerkannte Spitzenleistungen

Auch als Medizinstandort mit langer Tradition ist Leipzig eine attraktive Destination für Kongresse. Ganze Fachgebiete und Disziplinen entstanden hier. Die 1415 gegründete Medizinische Fakultät der Universität Leipzig ist die zweitälteste medizinische Ausbildungsstätte Deutschlands und zählt bundesweit zu den größten Forschungseinrichtungen ihrer Art. Die Stadt findet international Anerkennung für Spitzenleistungen auf den Gebieten Chirurgie, Kardiologie, Transplantationsmedizin, Neuromedizin, Sportmedizin, Gerontologie, Brandverletztenversorgung und Orthopädie sowie in Bereichen der Stammzellenforschung und Regenerativen Medizin. Der Tagungskalender bekräftigt diesen Stellenwert. Viele tausend Teilnehmer zählt beispielsweise der LINC Leipzig Interventional Course, eine der weltweit größten Tagungen für Gefäßmedizin, im CCL. Auch


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Fotos: Leipziger Messe

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der Deutsche Röntgenkongress, Jahrestagungen in den Fachbereichen Pädiatrische Kardiologie und Radioonkologie, der Kongress für Kinder- und Jugendmedizin, der Kongress der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin und weitere finden und fanden 2018 in Leipzig statt.

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KONGRESSHALLE am Zoo Leipzig – Großer Saal mit einer Kapazität von 1.180 Personen bei Reihenbestuhlung

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Congress Center Leipzig – Gesamtanzahl der Räume: 23, Gesamtkapazität: 3.700 Personen

Leistungsstarkes Netzwerk für Veranstalter

Für die Bewerbungen um neue Tagungen arbeiten die Verantwortlichen vor Ort eng zusammen. Mehr als 50 Partner, darunter Kongress- und Eventlocations, Tagungshotels, Serviceagenturen, PCOs und Logistikpartner engagieren sich in der Kongressinitiative „Feel the spirit … do-it-at-leipzig.de“ gemeinsam für den Tagungsstandort. Sie bilden sowohl bei Bewerbungen als auch bei der Planung, Vorbereitung und Durchführung von Tagungen ein leistungsstarkes Netzwerk. Damit ist die Initiative für Veranstalter der erste Ansprechpartner.

KONTAKT Leipzig Tourismus und Marketing GmbH Kongresse & Tagungen Hiskia Wiesner Augustusplatz 9, 04109 Leipzig Tel. 0341 7104-240 h.wiesner@ltm-leipzig.de www.do-it-at-leipzig.de


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OLYMPIAHELDEN TREFFEN HIDDEN CHAMPIONS Die Botschafter des Erzgebirges verlegten ihr jährliches Treffen an den Fichtelberg und bewiesen beim Sommerbiathlon Durchhaltevermögen und Teamgeist – ein Netzwerkevent der besonderen Art.

Allein fünf Olympiamedaillen brachten 2018 Vertreter aus dem Erzgebirge aus Südkorea nach Hause. Eine Auswertung des OnlinePortals sportwettenvergleich.net förderte zutage, dass der Erzgebirgskreis deutschlandweit seit Beginn der Olympischen Winterspiele die Heimat der erfolgreichsten Olympioniken ist. Aber was hat das Ganze mit Wirtschaft zu tun? In anderen Sportarten mit geringerer Erfolgsquote ist es selbstverständlich, dass Sportler mit Millionenbeträgen unterstützt werden – im Wintersport kann man davon nur träumen. Spitzensport ist dankbar für Unterstützung aus der Wirtschaft

Diesem Manko ein Stück entgegenzutreten, war einer der Gründe, die am 22. Juni 2018 knapp 100 Vertreter aus Sport und Wirtschaft in der Sparkassen-Skiarena am Fichtelberg zusammenbrachten. In gemeinsamer Organi-

sation von Regionalmanagement Erzgebirge, dem Förderkreis Olympiastützpunkt Außenstelle Kurort Oberwiesenthal e. V. und dem WSC Erzgebirge Oberwiesenthal e. V. gelang das Experiment: ein Treffen der Botschafter des Erzgebirges und zugleich Sommerbiathlon als Firmenevent. Seit 2010 werben über 100 Botschafter als Vertreter aus Wirtschaft, Gesellschaft, Bildung, Kultur, Sport und Politik für das Erzgebirge. Die jährlichen Botschaftertreffen mit Raum zum Netzwerken entwickelten sich über die Jahre zu einer festen Instanz. Bislang dienten Firmenstandorte und die damit verbundenen wirtschaftlichen Erfolgsgeschichten als wechselnde Kulisse der Veranstaltung. Im Olympiajahr nun konnten Botschafter-Unternehmen mit einem ganzen Team aktiv werden. Bei Bedarf unterstützte ein Nachwuchssportler des Bundesstützpunktes das Unternehmensteam und hatte damit direkten Kontakt zu potenziellen Sponsoren.

Motivierte Mitarbeiter erkennt man nicht im Sonnenschein

Der Staffelwettbewerb umfasste pro Team eine Laufstrecke von 4 x 1,5 Kilometern und zwei Schießübungen je Läufer. Im Beisein erfolgreicher Wintersportler wie Eric Frenzel und Anke Wischnewski, beide sind seit 2010 Botschafter des Erzgebirges, stellten die Unternehmen ihr sportliches Können unter Beweis. Die Temperaturen in der höchstgelegenen Stadt Deutschlands erinnerten daran, dass Biathlon eine Wintersportart ist. Nieselregen und Kälte zum Trotz zeugte die gute Stimmung unter den Teilnehmern davon, dass man keinen Sonnenschein braucht, um gute Leistungen zu zeigen und im Team Spaß zu haben. Denn Teambuilding war ein weiterer wichtiger Grund für die Organisation der Veranstaltung. Der deutschlandweite Engpass an qualifizierten Fachkräften trifft das Erzgebirge mit der niedrigsten Arbeitslosenquote in Sachsen besonders stark. Die boomende Wirtschaft der Region investiert daher nicht nur in neue Technik und Technologien, sondern auch in ihre Mitarbeiter. Ein Baustein für ein gesundes Betriebsklima sind gemeinsame Aktivitäten in der Belegschaft, denn im sportlichen Wettkampf zählen Strategie, Leistungsvermögen und Teamgeist – Eigenschaften, die auch Unternehmen zum Erfolg benötigen.

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Foto: Regionalmanagement Erzgebirge

Versteckte Talente aus dem Erzgebirge

Das Siegerteam des ersten Erzgebirgs-Biathlon-Firmencups 2018 ist hoch motiviert und international aufgestellt. Die Vertreter der Norafin Industries (Germany) GmbH holten sich einen Nachwuchsathleten des Stützpunktes ins Team. Dass einer der Sportler nicht nur Chef der R&D-Abteilung im Unternehmen ist, sondern auch mit seiner Familie aus Frankreich ins Erzgebirge zuwanderte, ist ein schöner Zufall mit großer Symbolik. Das auf technische Textilien spezialisierte


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Fotos: mushroom productions/Regionalmanagement Erzgebirge

Unternehmen mit 180 Mitarbeitern eröffnete erst in diesem Jahr eine Produktionsstätte in den USA, ist vielfacher Preisträger und mit seinem Geschäftsführer André Lang seit zwei Jahren im Wirtschaftsbeirat Erzgebirge aktiv. Den zweiten Platz erkämpfte sich das Team des Landratsamtes, gefolgt von der Bretschneider Verpackungen GmbH aus Eibenstock. Das familiengeführte Unternehmen mit fast 200-jähriger Tradition ist einer

der führenden Anbieter von kundenspezifischen Verpackungslösungen mit modernstem Design in Europa. Geschäftsführerin Ulrike Seidel hat in ihren Groß- und Urgroßvätern als Gründer des Eishockeyvereins „Schönheider Wölfe“ und Stifter der Bretschneider Sportstätte in Eibenstock gute Vorbilder, die sie selbst durch Unterstützung von Sportvereinen und weiteren gesellschaftlichen Engagements fortführt.

Der gute Start des Events spricht für eine Fortsetzung dieser Symbiose aus Wirtschaft, Sport und Teamevent – ob als winterliches Sommeroder echtes Winterevent bleibt abzuwarten. 1

Der mehrfache Olympiasieger in der Nordischen Kombination, Eric Frenzel (r.), ist selbst Botschafter des Erzgebirges und stand Moderator Christopher Gahler Rede und Antwort.

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Vertreter aus 14 Teams gingen beim Sommerbiathlon-Firmenevent in der Sparkassen-Skiarena in Oberwiesenthal an den Start.

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Den Sieg konnte die Norafin Industries (Germany) GmbH, Marktführer von feuerfester Schutzbekleidung in den USA, für sich verbuchen.

KONTAKT Regionalmanagement Erzgebirge Dr. Peggy Kreller Adam-Ries-Straße 16 09456 Annaberg-Buchholz Tel. 03733 145-140 kontakt@erzgebirge-gedachtgemacht.de www.erzgebirge-gedachtgemacht.de

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GLÜCK AUF UNESCO! Pünktlich vor dem deutschen Welterbetag 2018 ist der überarbeitete Internetauftritt der Montanregion Erzgebirge online gegangen.

2005 wurde der Aktionstag von der Deutschen UNESCO-Kommission und dem UNESCO-Welterbestätten Deutschland e. V. ins Leben gerufen. Immer am ersten Sonntag im Juni soll er Welterbe für die Menschen erleb- und nachvollziehbar machen. Auf der Webseite www.montanregion-erzgebirge.de kann man das ganze Jahr über alle Bestandteile des Welterbeprojektes „Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří“ entdecken und sich über den aktuellen

Der Standort Gewerbegebiet Hoffeld liegt im Zentrum der Wirtschaftsregion Chemnitz – Zwickau in unmittelbarer Nähe der Bundesautobahnen A 72 und A 4. Die Wirtschaftsregion Chemnitz – Zwickau gehört zu den wichtigsten Wachstumsgebieten im Bundesland Sachsen und bietet ideale Rahmenbedingungen für Industrie- und Gewerbeansiedlung. Zukünftigen Investoren stehen im Gewerbegebiet Hoffeld attraktive Grundstücke von 1.000 m² bis 50.000 m² zu fairen Preisen mit Highspeed-Internet-Anschluss zur Verfügung. Ausgebildete Fachkräfte und eine sehr gute Infrastruktur erwarten Sie! Kontakt: Zweckverband „Gewerbegebiet Hoffeld“ Rathausplatz 1 09376 Oelsnitz/Erzgeb.

www.oelsnitz-erzgeb.de 38

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T +4937298 38100 F +4937298 38330 E info@oelsnitz-erzgeb.de

www.stadt-lugau.de

Stand informieren. Im zweiten Anlauf zur Einschreibung der Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří in die UNESCO-Welterbeliste Anfang 2018 wurde der Antrag komplett neu strukturiert. Diese Gliederung spiegelt sich auch auf der Internetseite wider. So finden sich hier neben Neuigkeiten rund um das Projekt ausführliche Informationen zu den 17 deutschen und fünf tschechischen Bestandteilen sowie zu allen assoziierten Objekten, die in einer digitalen Karte verortet sind. Dabei sind die interessanten Hintergründe zu Bergbaulandschaften, technischen Anlagen und historischen Bergstädten fundiert und dennoch allgemein verständlich beschrieben. Darüber hinaus bekommen Bergbauprofis und jene, die es noch werden wollen, in der Rubrik „Welterbe erfahren“ einen vertiefenden fachlichen Einblick in die erzgebirgische Bergbaugeschichte und die hier entwickelten Verfahren und Techniken. Im Zuge der inhaltlichen Überarbeitung wurde gemeinsam mit der Agentur 599media GmbH aus Freiberg zugleich die Optik der Webseite aufgefrischt und neuesten Nutzeranforderungen angepasst. In den kommenden Wochen werden weitere Inhalte eingepflegt und auch die unterschiedlichen Sprachfassungen aktualisiert. Die Überarbeitung und Weiterentwicklung des Internetauftritts wurden aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) der EU im Rahmen des grenzübergreifenden Interreg5a-Projektes „Glück auf Welterbe!“ finanziert. Auf dem Weg zum Welterbe

Derzeit befindet sich der Welterbeantrag der Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří im mehrstufigen Prüfverfahren. Nachdem Anfang März 2018 die Vollständigkeit der Unterlagen durch das Welterbezentrum in Paris bescheinigt wurde, konnte sich ein ICOMOS-Gutachter Mitte Juni in einer mehrtägigen Vor-Ort-Besichtigung (Technical Mission) ein eigenes Bild von den nominierten Bestandteilen in der Region machen. Derzeit findet die fachliche Prüfung der Unterlagen (Desk Review) statt. Die Ergebnisse münden in einer Empfehlung des Internationalen Denkmalrates, die im Frühjahr 2019 vorgelegt wird. Im Sommer 2019 ist mit einer Entscheidung zur Aufnahme in die Welterbeliste zu rechnen. www.montanregion-erzgebirge.de


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SPITZENTECHNOLOGIE AUF WELTNIVEAU Gewachsen in Mittelsachsen – das trifft auf LASERVORM aus Altmittweida zu 100 Prozent zu.

urgie, Herz- und Gehirnoperationen. Kaum ein anderer ist in der Lage, 50 Mikrometer dünne Schweißnähte zu ziehen, wie sie an solchen Produkten benötigt werden. Bei Reparaturen an Flugzeugturbinen oder in der Getriebemechanik geht es etwas kräftiger zu – auch dafür entwickelt und fertigt LASERVORM Lösungen. International angesehene Laserspezialisten

„Wir haben hier nicht die großen Leuchttürme, die jeder kennt. Dafür sind gerade die kleinen Unternehmen in zahlreichen Nischen Weltspitze.“

Thomas Kimme Geschäftsführer der LASERVORM GmbH

„Angefangen habe ich nach klassischem Gründermythos sozusagen in der Garage. Das war 1994“, erzählt Thomas Kimme. Heute beschäftigt er knapp 50 Mitarbeiter, ein Drittel davon sind Ingenieure, viele von ihnen haben im nahen Mittweida studiert. „Das ist einer der Gründe, warum wir uns hier in Mittelsachsen niedergelassen haben“, unterstreicht der Laserspezialist. „Ich habe bewusst die Nähe zum Mittweidaer Laserzentrum gesucht. Es ist deutschlandweit einmalig und genießt international hohes Ansehen.“ Rund um die Hochschulstadt hat sich ein hochspezialisiertes Laser-Cluster gebildet

© Dr. Sternkopf Media Group

„Hinter jedem Baum ein Hightech-Unternehmen“ – mit diesem Spruch charakterisiert Thomas Kimme, Geschäftsführer von LASERVORM, die Wirtschaftsstruktur in Mittelsachsen. Er weiß, wovon er spricht: Seine Firma beliefert international agierende Unternehmen, die gern technologische Neuerungen von außen nutzen. „Die Großen brauchen die Kleinen, damit sie groß sein können“, weiß Thomas Kimme aus Erfahrung. Die LASERVORM-Maschinen, die weltweit im Einsatz sind, fertigen Werkzeuge und Implantate für minimalinvasive Chir-

und auch für das „Drumherum“ ist bestens gesorgt – von Dreh- und Frästeilen bis hin zu Maschinengestellen. Als Vater freut Kimme, dass seine vier erwachsenen Kinder alle in der Region einen interessanten beruflichen Einstieg gefunden haben. „Wir müssen unseren jungen Menschen hier eine Zukunft bieten und ich kann aus eigener Erfahrung sagen: Die gibt es! Mittelsachsen ist geprägt von einer wertvollen Vielfalt an technologischen Spitzenunternehmen, die spannende und vielseitige Aufgaben auf Weltniveau bieten.“ So wie LASERVORM aus Altmittweida.

Foto: Manuela Hamburg

KONTAKT Landratsamt Mittelsachsen Referat Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung Hartmut Schneider Frauensteiner Straße 43 09599 Freiberg Tel. 03731 799-1402 regionalmanagement@landkreis-mittelsachsen.de www.wirtschaft-in-mittelsachsen.de

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LEBENDIGE GRÜNDERSZENE Freiberg bietet Freiraum für Freigeister und sucht neue Impulse für die Innenstadt.

Der beeindruckende Aufstieg von Freiberg begann einst mit dem ersten Silberfund vor 850 Jahren. Heute steht die Universitätsstadt für exzellente Wissenschaft, einzigartige Kulturschätze und innovative Wirtschaft. Kurze Wege, rege Netzwerke, schneller Austausch und Unterstützung sind beste Startvoraussetzungen für Gründer. Namhafte Firmen haben hier ihre Wurzeln, beispielsweise die ACTech GmbH, führend in der Gussteil-Prototypenfertigung, der Messtechnikspezialist Freiberg Instruments GmbH oder die geoENERGIE Konzept GmbH, Experte im Bereich Geothermie. Wettbewerb für neue Geschäftsideen

Freiberg geht immer wieder neue Wege. Weil belebte Geschäfte ein attraktives Zentrum auszeichnen, rückt die Silberstadt die Gründerszene in der Innenstadt in den Fokus. Um die Altstadt noch anziehender, vielfältiger und bunter zu machen, wurde im Jahr 2016 der Gründerwettbewerb „Lebendige Innenstadt“ ausgelobt. Ständig werden neue Geschäftsideen gesucht – im Bereich Einzelhandel, Gastronomie oder einem damit verbundenen Segment. Die beste Idee setzt sich durch. Der Gewinner erhält einen Mietzuschuss von 500 Euro für das Ladengeschäft im ersten Geschäftsjahr. Allen Bewerbern steht ein Netzwerk aus den Bereichen Finanzierung, Marketing, Geschäftsführung und Verkauf sowie Steuern und Recht zur Seite, das die Geschäftsidee evaluiert und weiterentwickelt. Die Bewerbung ist jeweils bis zum 31. August jedes Jahres möglich. Informationen zu den bisherigen Teilnehmern und Gewinnern finden sich unter www.freiberg.de im Menüpunkt „Citymanagement“.

KONTAKT Universitätsstadt Freiberg Obermarkt 24 09599 Freiberg www.freiberg.de

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Citymanagement Nicole Schimpke Tel. 03731 273-149 citymanagement@freiberg.de

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Wirtschaftsförderung Bettina Keller Tel. 03731 273-322 wifoe@freiberg.de


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VON DER GESCHÄFTSIDEE ZUM START-UP Fotos: TU Bergakademie Freiberg/Detlev Müller

Die TU Bergakademie Freiberg fördert durch das Gründernetzwerk SAXEED Ausgründungen und die Verwertung von Forschungsergebnissen. 1

SAXEED sensibilisiert und motiviert Studierende, Hochschulabsolventen und -mitarbeiter für die Idee der eigenen Unternehmensgründung. Durch das breite Angebot an Netzwerk- bzw. Lehrveranstaltungen werden Gründer qualifiziert und von erfahrenen Betreuern von der Bewertung der Geschäftsidee über die Entwicklung des Geschäftsmodells bis zur Gründung des eigenen Start-ups begleitet. Allein im Jahr 2017 wurden 43 Projekte betreut, aus denen bisher elf Gründungen hervorgegangen sind. Hydraulische Hochleistungspresse mit breitem Einsatzspektrum

Das Projekt EVA vom Institut für Thermische Verfahrenstechnik, Umwelt- und Naturstoffverfahrenstechnik der TU Bergakademie Freiberg beschäftigt sich mit der Entwicklung einer innovativen hydraulischen Hochleistungspresse. Sie verfügt über ein breites Einsatzspektrum – von nachwachsenden, fossilen und mineralischen Rohstoffen bis hin zu Rest- und Abfallstoffen. Der neuartige Wirkmechanismus der Presse ermöglicht es, hochwertige Agglomerate unterschiedlichster Abmessungen herzustellen, wobei ein Höchstmaß an energetischer Effizienz die Produktionskosten drastisch senken kann. Für den Weg von der Hochschule zum eigenen Start-up erhalten die fünf Gründer mit Unterstützung von SAXEED seit April 2018 eine Förderung über das Programm EXIST-Forschungstransfer des Bundesministeriums für Wirtschaft und

Energie. Bis Ende 2019 will das Team um Projektleiter André Schmidt den Prototyp entwickeln und anschließend auf den Markt bringen. Wirksamer Blendschutz für Autofahrer

Ein weiteres Start-up setzt an einem Problem an, das vor allem Autofahrern bekannt vorkommt. Gemäß einer Studie des Auto Club Europa e. V. lassen sich 64 Prozent aller witterungsbedingten Unfälle auf Sonnenblendungen zurückführen. Als besonders problematisch erweisen sich Sichtverhältnisse, bei denen die Sonne die Autofahrer zeitgleich frontal und seitlich blendet. Die in Pkws integrierte Sonnenblende bietet nur einen einseitigen und somit ungenügenden Schutz. Für dieses Problem haben Geschäftsführer Stephan Schicht und seine Kollegen eine innovative Lösung. Bei Shade Wings handelt es sich um eine nachrüstbare ZusatzSonnenblende, die in Verbindung mit der bestehenden Vorrichtung einen gleichzeitigen Schutz vor frontaler und seitlicher Sonneneinstrahlung bietet. Autofahrer müssen die Position ihrer eigenen Blende so nicht mehr ständig anpassen. Shade Wings ist DEKRA-zertifiziert, einfach in der Handhabung und mit fast allen gängigen Pkws kompatibel. Das Projekt wird derzeit mit einem Technologiegründerstipendium der Sächsischen Aufbaubank unterstützt. Die Teammitglieder betonen: „Unser besonderer Dank geht an das Gründernetzwerk SAXEED, das einen hohen Anteil an der erfolgreichen Realisierung unseres Vorhabens hat.“

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Das EVA-Projektteam Felix Stöhr, Franz Fehse (2. u. 3. v. l.) und André Schmidt (r.) mit seinen Mentoren Prof. Andreas Bräuer (l.) und Dr. Hans-Werner Schröder (2. v. r.)

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Die Gründer von Shade Wings: Manuel Kluge, Robert Schwippl und Stephan Schicht (v. l. n. r.)

KONTAKT

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TU Bergakademie Freiberg Gründernetzwerk SAXEED Dr. Rocco Haustein Reiche Zeche Fuchsmühlenweg 9 09599 Freiberg Tel. 03731 39-4883 rocco.haustein@saxeed.net www.saxeed.net

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EIN INNOVATIVES WIRTSCHAFTLICHES KRAFTZENTRUM Das laufende Festjahr rund um den 900. Stadtgeburtstag Zwickaus weckt den Stolz der rund 91.000 in dieser kleinen Metropole lebenden und arbeitenden Menschen.

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Wertschätzung für die Automobil- und Robert-Schumann-Stadt Zwickau sprach aus den Worten des Ministerpräsidenten des Freistaates anlässlich des aktuellen Festjahres: „Die viertgrößte Stadt Sachsens ist lebenswert und lebendig, steht für wirtschaftlichen Erfolg und Erfindergeist … Zwickau ist ein bedeutendes wirtschaftliches und wissenschaftliches Kraftzentrum. Zwickau ist Sachsen …“ Michael Kretschmer sagte dies im Verlauf eines Festaktes am 1. Mai 2018 im Dom St. Marien. An diesem Tag wurde die urkundliche Ersterwähnung der Stadt als territorio Zcwickaw vom 1. Mai anno 1118 feierlich gewürdigt. Die Veranstaltung gab den Auftakt zur Festwoche im Jubiläumsjahr „900 Jahre Zwickau“. Danach war der Ministerpräsident live beim Start

des Festival of Lights dabei und wurde wie abertausende Menschen Augenzeuge eines faszinierenden Events, das für immer im Gedächtnis derer bleiben wird, die es miterlebten. Die pfiffige Fünftages-Show verzauberte Bewohner und Gäste mit grandiosen Bildern, tauchte steinerne Zeitzeugen und Teile des üppigen Stadtgrüns in ein atemberaubendes Farbenspiel. Staunende Menschenmassen aus nah und fern begaben sich auf eine Zeitreise durch neun Jahrhunderte spannender Stadtgeschichte. Diese erzählte unter anderem von frühem Reichtum durch blühenden Handel, Silber- und später Steinkohlenbergbau, von erfindungsreichem Handwerk, von Innovationen und technischer Meisterschaft in der Industrie … Von Reformation bis Industriekultur

„Vieles von dem, was unseren Freistaat auszeichnet, findet sich hier“, lobte Ministerpräsident Kretschmer. Stadtentdecker schätzen das touristische Spektrum, das von Stätten der Reformation über Musik der Romantik (Robert Schumann) und Kunst des Expressionismus (Max Pechstein) bis hin zu authentischen Stätten der Industriekultur reicht. Letztere werden vom 25. April bis zum 1. November 2020 besonders ins Blickfeld rücken, wenn Zwickau mit einer großen Zentralausstellung im Audi-Bau Teil der 4. Sächsischen Landesausstellung zum Thema „Industrie – Kultur – Mensch“ sein wird. Zudem ist das benachbarte August Horch Museum als eine authentische einstige Produktionsstätte von Horch und Audi Ankerpunkt an der „Europäischen Route der Industriekultur“, denn genau hier startete Autopionier Horch den automobilen Siegeszug in die Welt. Unternehmen öffnen ihre Türen

Wie überraschend vielfältig und innovativ Zwickauer Firmen aufgestellt sind, offenbaren Blicke hinter die Kulissen, organisiert vom Büro für Wirtschaftsförderung speziell für das Jubiläumsjahr als Aktion

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Foto: Helge Gerischer

Fotos: pro|picture/Ralph Köhler

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„Türen auf!“ Diese schickt Jung und Alt auf einen lehrreichen Erlebnisparcours. Da es seitens der Zwickauer Unternehmerschaft eine starke Identifikation mit ihrer Stadt gibt, kamen so schnell über 100 Partner im Mix von Großunternehmen bis hin zum „Einzelkämpfer“ zusammen. Die Entdeckertour zeigt(e) den exklusiven Herrenausstatter, die kleine Buchbinderei, die Großdruckerei, örtliche Rundfunkund Fernsehsender ebenso wie den historischen Maschinenpark und die hochmoderne Fertigungsanlage, gründerzeitliche Medizintechnik oder die neueste Laborausstattung. Ob auf internationalem Parkett präsente Unternehmen oder traditionsreiche Familienbetriebe, ob innovatives Start-up, Eventagentur, Wellnesstempel oder Handelscenter – die Reihe „Türen auf!“ präsentiert übers Jahr ein äußerst breit aufgestelltes Branchenkaleidoskop. Jeden Monat mit dabei ist die Stadtverwaltung. Sie lädt ein ins alte neue Rathaus, gewährt vertiefte Einblicke in den Alltag ihrer vielgestaltigen Ämter, deren Spektrum vom Standesamt über das Stadtplanungsamt bis hin zur Berufsfeuerwehr reicht. Ganz klar, dass Volkswagen Sachsen als größte Arbeitgeber der Region gleich mehrere Tage lang interessierte Menschen per Busshuttle in sein Zwickauer Werk holte. Revolutionierte Anfang des 19. Jahrhunderts die Erfindung der Linkslenkung die Mobilität, ist es im 21. Jahrhundert die zukunftsweisende Meilenstein-Entscheidung, die der VW-Konzern Ende 2017 traf: Das Zwickauer VW-Werk wird zum größten Zentrum für E-Mobilität in Europa entwickelt. Ab Ende 2019 sollen auf Basis des I.D. und des I.D. Crozz täglich bis zu 1.500 modernste Elektrofahrzeuge, auch für andere Marken des VW-Konzerns, produziert werden. Der Wandel zum E-Standort, der Zwickau ein Alleinstellungsmerkmal verschafft, soll gemeinsam mit den Zulieferern bewerkstelligt werden. Zusätzliche F&E-Potenziale wird dies bei der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) freisetzen, die sich als „Hochschule der Mobilität“ mit weiteren Kompe-

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tenzzentren und mehr Internationalität profilieren will. Gemeinsam diskutiert werden neue Wege auf breiter Ebene, beispielsweise beim Symposium „Automotive & Mobility“ (SAM). Diese Initiative der Stadt Zwickau sowie des Forschungs- und Transferzentrums e. V. an der WHZ (FTZ) ist eine Netzwerk-Plattform. Hier teilen und diskutieren hochkarätige Erfahrungsträger aus der Automobilbranche und der Hochschule ihre Visionen mit Herstellern, Zulieferern und Dienstleistern sowie mit jungen Fachkräften von morgen. 1

Gewerbegebiet an der Reichenbacher Straße aus der Ballonfahrerperspektive

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SAM – das Symposium „Automotive & Mobility“ ist Netzwerk-Plattform für automobile Zukunftsvisionen.

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Das bezaubernde Festival of Lights rückte Anfang Mai 2018 die spannende Stadtgeschichte in ein besonderes Licht.

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Früher Horch, Audi und das DDR-Kultauto Trabant und seit 1991 bis heute die Volkswagen Sachsen GmbH – lebendig erzählt wird die erfolgreiche Zwickauer Automobilgeschichte im August Horch Museum.

KONTAKT Stadt Zwickau Büro für Wirtschaftsförderung Katharinenstraße 11 08056 Zwickau Tel. 0375 83-8000, Fax 0375 83-8080 wirtschaftsfoerderung@zwickau.de www.zwickau.de, www.900jahre-zwickau.de

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Foto: Gunther Gräfe

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STARKER INVESTOR FÜR DIE ZUKUNFT Die Industrie-Center Neustadt GmbH hat seit ihrer Gründung im Jahr 2001 eine rasante und dynamische Entwicklung genommen.

Als 100-prozentige Tochtergesellschaft der Stadt Neustadt in Sachsen wurde die Industrie-Center Neustadt GmbH mit dem Ziel ins Leben gerufen, am Standort Heinrich-Hertz-Straße gewerblich nutzbare Büro- und Fertigungsstätten zu errichten und diese anschließend an Unternehmen zu vermieten. Seitdem haben sich die Geschäftsfelder der ICN GmbH permanent erweitert. In den vergangenen Jahren wurden weitere Immobilien erworben, um diese an andere Dienstleister zu verpachten. So kaufte die Gesellschaft 2014/2015 verbliebene Industriebrachen des ehemaligen Kombinates Fortschritt Landmaschinen, die seither revitalisiert werden. Auf dem Areal wurde mit Fördermitteln des Bundes und des Freistaates Herausragendes geschaffen. Auf einer Fläche von etwa

Hier lässt es sich gut leben Mit einer dynamischen Wirtschaft, gut ausgebauten Infrastruktur und Angeboten für die ganze Familie ist Neustadt in Sachsen ideal zum Arbeiten und Wohnen. © Norbert Windecker

Stadtverwaltung Neustadt in Sachsen Markt 1 | 01844 Neustadt in Sachsen | www.neustadt-sachsen.de

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9,5 Hektar wurden ruinöse Werksanlagen abgebrochen, das Gelände reguliert, Erschließungsstraßen gebaut sowie die durch diese Maßnahmen entstandenen Grundstücke medientechnisch erschlossen. Auf den neuen Parzellen des Industrie- und Gewerbegebietes Kirschallee können sich nunmehr Unternehmen ansiedeln. Durch den Autobahnzubringer zur A-4-Anschlussstelle Burkau, die wichtigste Verkehrsader Neustadts, sind diese Industrie- und Gewerbeflächen sehr günstig angebunden. Neue Arbeitsplätze gegen Abwanderung

Von den Vorteilen Neustadts werden künftig noch mehr Firmen profitieren, denn die ICN GmbH plant, auch die Industriebrache auf dem 2017 gekauften Nachbargrundstück an der Kirschallee zu revitalisieren. Der Grund dafür ist klar formuliert: Weitere Gewerbeansiedlungen sind eine entscheidende Voraussetzung, um mit neuen Arbeitsplätzen die nach wie vor hohe Abwanderung aus der Region zu stoppen. Mit dem etwa 5,2 Hektar großen Areal werden die wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten weiter erhöht und in den nächsten beiden Jahren beste Bedingungen für einen Industriestandort geschaffen. Interessenten sind jederzeit willkommen. 1

Büro- und Fertigungshalle an der Heinrich-Hertz-Straße

KONTAKT Industrie-Center Neustadt GmbH Obergraben 1 01844 Neustadt in Sachsen Tel. 03596 509240 icn@neustadt-sachsen.de www.industrie-center-neustadt.de


Standortmarketing

MODERNE IDEEN IN ALTEN GEMÄUERN

historischen Altstadt geplant. Im Vordergrund stehen dabei ein flexibles Raumangebot für unterschiedliche Arbeitsmodelle, aber auch Wissenstransfer und Coaching. Hochschule gibt frische Impulse

IT-Branche 2017 eine weitere Facette hinzu. Hier werden Verfahren und Lösungen für die IT-Sicherheit von kritischen Infrastrukturen entwickelt. Die Forscher simulieren dabei Cyberattacken und suchen nach Schwachstellen, um Hackerangriffe schneller zu erkennen und vor allem zu verhindern. Und nach der fordernden Kopfarbeit? Dann prägen abwechslungsreiche Kulturveranstaltungen, vielseitige Natur und eine sehr gute Wohnqualität das Leben in der quirligen deutsch-polnischen Stadt. KONTAKT Europastadt GörlitzZgorzelec GmbH für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Standortmarketing Fleischerstraße 19, 02826 Görlitz Tel. 03581 4757-40 wirtschaft@europastadt-goerlitz.de www.europastadt-goerlitz.de www.goerlitz.de/wirtschaft

Foto: SQS

Die Firmen vor Ort mit insgesamt über 1.000 Mitarbeitern profitieren vor allem von der Nähe zur Hochschule Zittau/Görlitz und dem Fachbereich Informatik. Davon zeugen nicht nur die erfolgreichen Ausgründungen wie die QUANTEO Software Engineering GmbH, sondern auch die engen Netzwerke. Zusammen mit der Wirtschaftsförderung der Europastadt GörlitzZgorzelec GmbH und Unternehmen wird ein regelmäßiger Branchentreff veranstaltet, um besser auf Bedürfnisse und Entwicklungen eingehen zu können. Weitere Beispiele sind die jährliche Verleihung des IT-Nachwuchspreises für Schüler und des IT-Ideenpreises für Hochschulabsolventen. Mit dem „Lernlabor Cybersicherheit“ der Fraunhofer-Gesellschaft bekam die Görlitzer

Foto: Cideon

Die Neißestadt ist berühmt für ihr außergewöhnliches Antlitz mit top sanierten Bauwerken aus fünf Jahrhunderten. Hochinnovative und moderne IT-Lösungen für den internationalen Markt bringt man mit ihr nicht sofort in Verbindung. In den vergangenen Jahren hat sich in Görlitz jedoch eine beeindruckende Anzahl an Unternehmen und Einrichtungen in dieser Branche entwickelt, die die ganze Angebotskette von Forschung über Entwicklung bis hin zum Support und Software-Test abdecken. Darunter finden sich weltweit etablierte Unternehmen wie die Softwareschmiede niiio AG, die mit ihren FinTech-Lösungen das Banking von morgen maßgeblich mitgestaltet. Oder die Erdmann-Softwaregesellschaft, deren Produkte die komplexen Infrastrukturen von Eisenbahnnetzen im Blick haben. Nicht zuletzt steht in Görlitz das wichtigste Testcenter des weltgrößten Softwaretesters SQS mit über 200 Mitarbeitern. Für die Förderung von Unternehmensgründungen im digitalen Bereich ist zurzeit ein Start-up-Center mitten in der

Foto: TMGS/Fouad Vollmer Werbeagentur

In Görlitz lohnt sich ein Blick hinter die gepflegten Fassaden, denn hier ist viel Raum für dynamische Entwicklungen in der IT-Technologie.

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VIELSEITIG, FRISCH UND FORTSCHRITTLICH Die Wirtschaft in Bautzen ist breit aufgestellt und macht den Standort krisensicher und attraktiv.

Foto: Foto-Studio Schröder

Der Landkreis Bautzen ist ein weiterer wichtiger Partner für den Ausbau der Zukunftstechnologien. So werden aktuell im Rahmen des größten Förderprojektes in Sachsen über 100 Millionen Euro investiert, damit der Landkreis nahezu flächendeckend mit Breitband von mindestens 100 Mbit/s versorgt wird. Überzeugendes Umfeld

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Foto: Peter Wilhelm

Bautzen: Das ist Senf, Kunststoff, Schienen- und Fahrzeugbau, Anlagenbau, Engineering Services, IT- und SAP-Dienstleistungen, Baumontageindustrie, Werkzeug- und Formenbau – aber beispielsweise auch 90 Millionen Stifte der Marke Edding, die hier jedes Jahr produziert werden. Einen Beweis für die Innovationskraft liefert das Kunststoffnetzwerk POLYSAX. Es verfügt über eines der modernsten Ausbildungszentren in ganz Deutschland und sorgt dafür, dass Auszubildende alle Technologien zur Herstellung von Kunststoffprodukten von A bis Z beherrschen. Der Freistaat Sachsen weiß das Potenzial Bautzens ebenfalls zu schätzen. Er investierte sechs Millionen Euro in den Neubau eines Laborgebäudes der Staatlichen Studienakademie Bautzen, die die Wirtschaft in der Region mit Fachkräften versorgt. Und damit nicht genug: Auch die Stadt baut kräftig für die Zukunft der heimischen Wirtschaft. So werden eine Schule und ein Kindergarten errichtet, um dem Nachwuchs ein frisches und modernes Lernumfeld zu bieten.

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Ein bedeutender Standortfaktor Bautzens ist die Lage. Im Dreiländereck Deutschland, Polen und Tschechien bietet die direkte Anbindung an die Autobahn 4 beste Voraussetzungen, dass Unternehmer ihre Ziele auch verkehrsseitig schnell erreichen. Darüber hinaus kann die Stadt der Türme im Freizeitbereich mit einem beachtlichen Angebot aufwarten. Die traumhafte Innenstadt lockt zum Einkaufen und Verweilen. In der breiten Vereinslandschaft können verschiedenste Interessen verwirklicht werden. Theater, Galerien und andere kulturelle Einrichtungen sorgen für Abwechslung. Das Lausitzer Bergland im Süden lädt zum Wandern und Mountainbiken ein, die Heide- und Teichlandschaft im Norden zu erholsamen Radtouren. Außerdem bieten Seen viel Platz zum Segeln, Surfen, Motorboot fahren, Angeln oder einfach zum Seele baumeln lassen – ein facettenreiches Umfeld, das Unternehmer und Fachkräfte gleichermaßen überzeugt. 1

Im Industriegebiet Bautzen-Nord (Bild) und im Industrie- und Gewerbegebiet Bautzen-Salzenforst warten noch freie Flächen auf Investoren.

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Die Stadt der Türme punktet mit einem attraktiven Wohn- und Lebensumfeld.

KONTAKT Stadtverwaltung Bautzen Leiter Wirtschaftsförderungsamt, Alexander Scharfenberg Fleischmarkt 1, 02625 Bautzen Tel. 03591 534-590, Fax 03591 534-599 alexander.scharfenberg@bautzen.de, www.bautzen.de


Fotos: Stadtverwaltung Bischofswerda

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IM HERZEN EUROPAS Der Wirtschafts- und Investitionsstandort Bischofswerda geht innovative Wege.

Infrastrukturell optimal angebunden, profitiert die Stadt nicht nur von der Nähe zu den Wirtschaftszentren Dresden, Berlin, Breslau und Prag, sondern auch zum Dreiländereck Deutschland–Polen–Tschechien. Bischofswerda ist unmittelbar an der Autobahn 4 und der Bundesstraße 6 gelegen sowie Knotenpunkt für die Bahnstrecken Dresden–Wroclaw/ Breslau und Dresden–Zittau–Liberec/Reichenberg. Die kurze Entfernung zu den östlichen Nachbarländern ermöglicht somit grenzüberschreitende Unternehmenskooperationen sowie interessante Zugänge zu zwei zukunftsorientierten Wirtschaftsmärkten mit hohem Wachstumspotenzial im Herzen Europas. Gewichtige Ansiedlungsargumente

Ein ausgeprägtes Netzwerk kleiner und mittlerer Unternehmen sowie regionale und branchenübergreifende Kooperationen erhöhen die wirtschaftliche Attraktivität zusätzlich. Bischofswerda blickt auf eine lange Tradition handwerklicher, gewerblicher und industrieller Ansiedlungen zurück und wurde bereits für viele renommierte Firmen zum Produktionsstandort. Namhafte Unternehmen aus den Bereichen Medizintechnik, Textilindustrie, Werkzeug- und Maschinenbau, Umwelttechnik, kunststoffverarbeitende Industrie sowie Stahl- und Metallbau nutzen die Standortvorteile und sorgen für eine breite Branchenvielfalt. Aufgrund der zentralen Lage zu den Universitäts- und Hochschulstandorten Dresden, Bautzen, Zittau/Görlitz und Cottbus verfügt die Stadt über eine Vielzahl an engagierten, motivierten und vor allem sehr qualifizierten Fach- und Führungskräften. Die Arbeitslosenquote hat sich seit mehreren Jahren konstant auf einen Wert von aktuell knapp über fünf Prozent verringert. Zahlreiche Aus- und Weiterbildungsangebote bei ansässigen Unternehmen und Bildungseinrichtungen steigern das Arbeitskräftepotenzial zusätzlich. Ein gewichtiges Argument für eine Ansiedlung am Wirtschaftsund Investitionsstandort Bischofswerda besteht im Ende 2017 abgeschlossenen Breitband-Internetausbau über Glasfasertech-

nologie, der seitdem flächendeckend Geschwindigkeiten von mindestens 100 MBit und maximal 5 GBit ermöglicht. Lebenswerte Stadt mit vielen Möglichkeiten

Die im Vergleich zu Großstädten günstigen Kauf- oder Mietpreise für Industrie- und Gewerbeflächen sprechen ebenfalls deutlich für Bischofswerda. Das unmittelbare Einzugsgebiet im Umkreis von elf Kilometern beträgt 30.000 Einwohner. Bis 2025 wird die Kaufkraft in diesem Bereich nominal um rund sieben Prozent ansteigen (Quelle: Einzelhandels- und Zentrenkonzept Bischofswerda 2016/ CIMA Beratung + Management GmbH 2016). Die Innenstadt verbindet gleich mehrere Merkmale, die ein modernes und lebendiges Stadtzentrum ausmachen: Über 790 Jahre Geschichte und privates Engagement von Eigentürmern schufen eine moderne Innenstadtarchitektur. Ob dort oder in den Einkaufszentren am Stadtrand – ein attraktiver Branchenmix bietet Einheimischen und Gästen vielfältige Möglichkeiten zum Shoppen, Bummeln und Genießen. Ein abwechslungsreiches Kultur-, Sport- und Freizeitprogramm und vor allem auch die Wohnungsangebote sorgen für eine hohe Lebensqualität. Darüber hinaus zeichnet sich Bischofswerda auch durch ein sehr gutes Gesundheitssystem mit einer hohen ärztlichen Versorgungsquote aus.

KONTAKT Stadtverwaltung Bischofswerda Oberbürgermeister Prof. Dr. Holm Große Altmarkt 1 01877 Bischofswerda Tel. 03594 786-210, Fax 03594 786-219 holm.grosse@bischofswerda.de www.bischofswerda.de

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Vielfalt

ist unsere

Stärke

LEISTUNGSSPEKTRUM SCHOLZ-METALL Wir erbringen in zufriedenen Teams Höchstleistun-

Muster- und Kleinserienfertigung

gen und werden dabei jeden Tag besser.

Sondermaschinen- und Werkzeugbau Fertigung von Schweißbaugruppen

Wir arbeiten mit Freude an neuen Produkten und

Konstruktion und Entwicklung

begeistern uns für Innovationen.

Automatisierungslösungen durch Robotertechnik Serien und Großserien in höchster Präzision

Wir setzen die vielfältigsten Kundenwünsche in

Lohnzerspanung

technisch überlegene Produkte um.

Herstellung und Bearbeitung besonders schwieriger und aufwendiger Teile Umsetzung neuartiger Ideen in vermarktungsfähige Produkte

LEISTUNGSSPEKTRUM SCHOLZ-LUKULL Beide Häuser sind ehrwürdige, in die Tradition der

Im Honigbrunnen residieren Sie auf dem Balkon

Region fest verankerte Institutionen.

der Oberlausitz. Sie wohnen in gemütlichen, mit neuester Technik ausgestatteten Zimmern, mit

Das König Albert Bad ist ein Restaurant der Spit-

herrlichem Ausblick auf die ländliche Weite. Die

zenklasse, mit ausgewogenen, feinen Speisen und

Gastronomie ist eine Komposition aus eleganter,

edlen, köstlichen Getränken; und das in einem

südländisch-lebendiger und oberlausitz-spezifischer

elegant-gediegenen, getragen-erlesenen Ambiente.

Koch- und Erlebniskunst. Unsere Gasträume reichen

Auch für besondere Festlichkeiten unserer Gäste

vom romantischen Kaminzimmer, über das Restau-

bietet sich diese Oase der Entspannung als idealer

rant mit angrenzender Veranda bis hin zum gemüt-

Ort zum Feiern und Genießen an. Eine moderne

lichen „Honigstübchen“. In unserem Saal können

Bowlingbahn rundet das Angebot ab.

auch Großveranstaltungen stattfinden.

Scholz Gruppe GF Hartmut Scholz · Obercunnersdorfer Straße 5, D-02739 Kottmar OT Eibau Tel: +49 3586 7835-0 · Fax: +49 3586 7835-21 · E-Mail: info@ssl-eibau.de · www.ssl-eibau.de · www.honigbrunnen.de


GRUPPE

Die Scholz Gruppe Die Scholz Gruppe mit Sitz in Eibau, Sachsen, wird von zwei Säulen getragen: Scholz-Metall und Scholz-Lukull. „Die meisten Menschen wenden mehr Zeit und Kraft daran, um die Probleme herumzureden, als sie anzupacken.“ Henry Ford „Wir von der Scholz Gruppe erkennen in den Problemen neue Ziele und packen sie unverzüglich an.“ Hartmut Scholz

Scholz-Metall Scholz-Metall umfasst drei Metall verarbeitende Unternehmen, die bei hoher Fertigungstiefe die Leistungen CNC-Drehen, CNC-Fräsen und Schleifen für weite Anwendungsbereiche anbieten. Sie arbeiten eng zusammen und ergänzen sich in ihrer Ausrichtung komplementär.

Scholz-Lukull Scholz-Lukull betreibt das Hotel „Berggasthof Honigbrunnen“ auf dem Löbauer Berg sowie das Restaurant „König-Albert-Bad“ in der Stadt Löbau. Unsere Gäste erwartet eine Breite Palette an Gaumenfreuden und erholsame Nächte in der schönen Oberlausitz.


Standortmarketing

DYNAMISCHE SYNERGIEEFFEKTE

> GEWERBEGEBIET RUMBURGER STRASSE EBERSBACH-NEUGERSDORF

Verkehrsanbindung: Bundesstraße 96, Staatsstraße 148, ca. 25 km zur Autobahn 4 Fläche: individuell bis 3,9 ha Nutzung: vorrangig produzierendes Gewerbe Kaufpreis: Verhandlungsbasis, Mindestgebot ab 7 €/m² Planungsstand: Bebauungsplan liegt vor Erschließung: Medien an Grundstücksgrenzen, Breitband mindestens 50 Mbit/s Verfügbarkeit: ab sofort

Der Wirtschaftsstandort Ebersbach-Neugersdorf zeichnet sich durch einen vielfältigen Branchenmix renommierter Unternehmen aus (Maschinen-, Anlagen-, Metall- und Elektronikanlagenbau, Büromöbelfertigung, Textil- und Kunststoffindustrie, Einzelhandel). Die daraus entstandenen lokalen und regionalen Verflechtungen ermöglichen eine Vielzahl von Synergieeffekten zur Stärkung der Bestandsunternehmen sowie für Neuansiedlungen. Mit dem Firmenausbildungsring Oberland e. V. besteht ein bedeutendes Unternehmernetzwerk zur Nachwuchsgewinnung. Das daraus entstandene Bildungszentrum Oberland sichert die Verbundausbildung von Fachkräften des metallverarbeitenden Gewerbes vor Ort. Durch die zentrale Lage im Dreiländereck zu Tschechien und Polen sowie die Nähe zur Hochschule Zittau/Görlitz sind zusätzlich attraktive Standortfaktoren gegeben. Die starke infrastrukturelle Ausstattung der Stadt bietet ideale Voraussetzungen zur Vereinbarung von Familie und Beruf. KONTAKT Stadtverwaltung Ebersbach-Neugersdorf Wirtschaftsförderung, Stefan Halang Reichsstraße 1, 02730 Ebersbach-Neugersdorf Tel. 03586 763-213, Fax 03586 763-190 wirtschaftsfoerderung@ebersbach-neugersdorf.de www.ebersbach-neugersdorf.de

Kompetenter Partner in allen Bereichen der Gummitechnik!

Profile Formartikel Gummi-Metallverbindungen Gummi-Kunststoffverbindungen Rahmenfertigung mit eingespritzten bzw. vorgeformten Ecken Lausitz Elaste GmbH Friedensstraße115a D-02929 Rothenburg Tel.: +49 (0) 35891 486-0 Fax: +49 (0) 35891 321-71 E-Mail: info@lausitz-elaste.de Internet: www.lausitz-elaste.de

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zertifiziert nach ISO 9001:2015 und nach ISO 14001:2015


WIR KOORDINIEREN FLÄCHE

Der Staatsbetrieb Zentrales Flächenmanagement (ZFM) ist zentraler Ansprechpartner für alle freistaatseigenen Grundstücke, veräußert entbehrliche landeseigene Immobilien und erwirbt Flächen für staatliche Infrastrukturvorhaben. Weiterhin ist das ZFM zuständig für die Abwicklung von Fiskalerbschaften, die Ausübung von Aneignungsrechten und die Koordinierung des staatlichen Kompensationsmanagements.

ÖKOPUNKTE GIBT ‘S BEI UNS.

www.zfm.sachsen.de LANDENTWICKLUNG LANDWIRTSCHAFTSFLÄCHEN

FLÄCHENANKÄUFE GRUNDSTÜCKSVERKÄUFE

BRACHFLÄCHENNUTZUNG VERMÖGENSSICHERUNG VERMIETUNG/ VERPACHTUNG KOMPENSATIONSMASSNAHMEN

PORTFOLIOSTEUERUNG


Foto: WFE GmbH

MESSEKALENDER AUSBILDUNG, JOB & KARRIERE Ausbildungsmesse Erzgebirge 2018

Schule macht Betrieb

8.9.2018 | Annaberg-Buchholz, Silberlandhalle, 10−15 Uhr 29.9.2018 | Stollberg, Dreifeldhalle des Carl-von-BachGymnasiums, 10−15 Uhr 27.10.2018 | Marienberg, Sporthalle am Goldkindstein, 10−15 Uhr 10.11.2018 | Aue, Sporthalle des BSZ Erdmann Kircheis, 10−15 Uhr Die Ausbildungsmesse Erzgebirge findet jährlich im Herbst an vier Standorten statt. Firmen des verarbeitenden Gewerbes in den Bereichen Metall, Kunststoff, Holz, Papier und Textil präsentieren Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten. Ebenso vertreten sind Unternehmen des Sozial- und Gesundheitswesens, des Handels und der Hotellerie. Ziel ist die frühzeitige Berufs- und Studienorientierung. > www.berufsorientierung-erzgebirge.de

8.9.2018 | Mittweida, Sporthalle am Schwanenteich, 10−15 Uhr 15.9.2018 | Freiberg, Deutsches Brennstoffinstitut, 10−15 Uhr 22.9.2018 | Döbeln, Sport- und Freizeitzentrum "WelWel", 10−15 Uhr Wenn es um Fragen der Berufsorientierung geht, ist diese Messe im Landkreis Mittelsachsen zum festen Begriff geworden. Fast 250 regionale Unternehmen stellen Schülern, Eltern und Lehrern ihre Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten vor – eine beeindruckende Leistungsschau der mittelsächsischen Wirtschaft, zu der 2017 mehr als 6.000 Besucher kamen. > www.schule-macht-betrieb.de

Tag der Ausbildung 2018

Tag der Bildung – Sprungbrett Zukunft 2018

8.9.2018 | Pirna, BSZ Technik und Wirtschaft, 10−15 Uhr Der „Tag der Ausbildung“ hat sich mit mittlerweile bis zu 130 Ausstellern und mehr als 4.000 Besuchern als fester Bestandteil der regionalen Bildungslandschaft etabliert. Neben den Ausstellerständen gibt es Aktionen und Vorträge rund um die Themen Berufsorientierung und Bewerbung. > www.landratsamt-pirna.de/tag-der-ausbildung

15.9.2018 | Zwickau, Konzert- und Ballhaus Neue Welt, 9−14 Uhr Künftige Azubis bekommen ein buntes „Rundum-Paket“ für die Ausbildungssuche, das Bewerbungsschreiben und das Vorstellungsgespräch. Wer noch unschlüssig ist, kann sich beim Interessenparcours ausprobieren. > www.arbeitsagentur.de/zwickau

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Chancen ergreifen

IHK-Aktionstag. Bildung

Tag der medizinischen und sozialen Berufe

22.9.2018 | Dresden, IHK, 10–16 Uhr Zum 25. Mal öffnen sich die Türen für den „Aktionstag. Bildung“, auf dem sich regionale Firmen mit ihren Ausbildungs- und Karrierechancen an Jugendliche, deren Eltern sowie alle Interessierten wenden. > www.dresden.ihk.de

27.10.2018 | Riesa, BiZ der Agentur für Arbeit, 9.30–12.30 Uhr Arbeitgeber, Berufsfachschulen und Studieneinrichtungen stellen vielfältige Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten vor. Es gibt einen Bewerbungsmappencheck sowie Vorträge zur Berufs- und Studienwahl. Außerdem sind die Berufsberater der Agentur für Arbeit Riesa vor Ort. > www.arbeitsagentur.de/riesa

Jobmesse 22.9.2018 | Leipzig, Congress Center Leipzig, 10–16 Uhr > www.jobmesse-leipzig.de 27.9.2018 | Chemnitz, Stadion Chemnitz, 10–16 Uhr > www.jobmesse-chemnitz.de 26.1.2019 | Leipzig, Congress Center Leipzig, 10–16 Uhr > www.jobmesse-leipzig.de 7.2.2019 | Dresden, DDV-Stadion, 12–18 Uhr > www.jobmesse-dresden.de 14.2.2019 | Chemnitz, Stadion Chemnitz, 10–16 Uhr > www.jobmesse-chemnitz.de Arbeitgeber aus der Region stellen den Besuchern ihre Job-, Ausbildungs- oder Studienangebote vor. Unternehmen verschiedenster Branchen informieren dabei auch über individuelle Karrierewege – egal, ob beim Berufseinstieg oder der Neuorientierung. Der Eintritt ist kostenfrei.

TUConnect Herbst 8.11.2018 | Chemnitz, Zentrales Hörsaal- und Seminargebäude der TU, 10–16 Uhr Über 50 regionale und überregionale Aussteller verschiedener Branchen präsentieren sich Studierenden und Absolventen. Ein umfangreiches Rahmenprogramm soll den Berufseinstieg erleichtern. Die Besucher können an spannenden Workshops und an einem kostenfreien Bewerberfotoshooting teilnehmen sowie Bewerbungsunterlagen checken lassen. Zusätzlich informieren Jobwalls über aktuell freie Stellen bei den Ausstellern. > www.tu-chemnitz.de/tuconnect

azubi- und studientage and more Tage der offenen Tür am Berufsschulzentrum 28.9.2018 | Löbau 8.11.2018 | Zittau 26.1.2019 | Görlitz 9.2.2019 | Weißwasser Auf die Frage „Wie weiter nach der Schule?“ geben die Berufsschulzentren mögliche Antworten. Interessierte können in die verschiedenen Ausbildungsangebote hineinschnuppern. Viele Auszubildende, Lehrer und Unternehmen sind an diesen Tagen vor Ort, um Fragen zu beantworten. > www.insider-goerlitz.de

9./10.11.2018 | Leipzig, Neue Messe, Halle 5 Die Messe für Bildung und Karriere bietet den Besuchern und Ausstellern eine kostbare Kommunikationsplattform mit dem Schwerpunkt der Faceto-Face Beratung. Interessierte Messebesucher haben die Gelegenheit, das breit gefächerte Angebot von Unternehmen, Hochschulen, Kammern und Institutionen aus erster Hand kennenzulernen und sich ein Bild über die potenziellen zukünftigen Arbeitgeber zu machen. > www.azubitage.de/leipzig

UniBörse 2018 Gesundheitstag 23.10.2018 | Zwickau, Agentur für Arbeit, 9–14 Uhr Arbeitslosigkeit ist ein Gesundheitsrisiko und gesundheitliche Einschränkungen erschweren die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt. Beim Gesundheitstag werden vielfältige Angebote zur Gesundheitsprävention vorgestellt. Die Besucher können sich informieren und ausprobieren und erfahren, was sie selbst für sich und ihre Gesundheit nutzen möchten. > www.arbeitsagentur.de/zwickau

Ausbildungsmesse Vogtland 25.10.2018 | Plauen, Festhalle, 14–18 Uhr Die Ausbildungsmesse ermöglicht eine Berufsorientierung für Schülerinnen und Schüler aus dem Vogtland. Etwa 100 Unternehmen der Region stellen Ausbildungsplätze vor und beantworten Fragen zur Berufsausbildung. > www.ausbildungsmesse-vogtland.de

10.11.2018 | Dippoldiswalde, „Glückauf“-Gymnasium, 10–13 Uhr Die „UniBörse – der Hochschultag im Landkreis“ ist die Messe zur Studienorientierung und bietet Studieninteressierten alle wichtigen Informationen zu Studienrichtungen, Zulassungsvoraussetzungen, Studienfinanzierung und dem Einstieg ins Berufsleben. > www.landratsamt-pirna.de/uniboerse

WIK Wirtschafts- und Industriekontakte 15.11.2018 | Zwickau, Stadthalle, 10–16 Uhr 28.11.2018 | Leipzig, HTWK, Foyer Nieper-Bau, 10–16 Uhr 8.5.2019 | Leipzig Die WIK werden von Abiturienten, Studierenden und Absolventen für Informationen zu Karriereplanung und Berufseinstieg besucht. Personalreferenten der Unternehmen informieren über Praktika, Abschlussarbeiten, Werkstudententätigkeit, Studienrichtungen und Studentenjobs sowie vakante Stellen. > www.wikway.de Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2018/2019

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Chancen ergreifen

Pendleraktionstag Erzgebirge 27.12.2018 | Aue, Kulturhaus, 10−14 Uhr 28.12.2018 | Annaberg-Buchholz, GDZ, 10−14 Uhr Die regionale Jobmesse spricht vor allem jene Fachkräfte an, die ihre Wurzeln im Erzgebirge haben, aber momentan nicht hier leben oder arbeiten, aber gern zurückkehren möchten. An diesem Tag bekommen sie die Chance, direkt vor Ort und in lockerer Atmosphäre mit Chefs und Personalverantwortlichen Kontakte zu knüpfen. > www.fachkraefte-erzgebirge.de/Pendleraktionstag

Karrieremesse ORTE

Foto: Karrieremesse ORTE/Detlev Müller

10.1.2019 | Freiberg, Sporthalle „Ulrich Rülein von Calw“, 10−16 Uhr Zahlreiche regionale, überregionale und internationale Aussteller präsentieren sich mit ihren Jobangeboten den interessierten Besuchern. Es gibt ein thematisch fokussiertes Rahmenprogramm mit Vorträgen, Bewerbungsfotografie, Bewerbungsmappencheck und einer Bewerbungsberatung. > www.tu-freiberg.de/orte

KarriereStart Dresden

Job- und Ausbildungsbörse 17.11.2018 | Glauchau, Sachsenlandhalle, 9−12 Uhr Besucher erhalten Informationen über aktuell offene (Ausbildungs-)Stellen. Experten der Arbeitsagentur beraten bei der Gestaltung der Bewerbungsmappe, ein Stylist und ein Fotograf sind für Bewerbungsfotos vor Ort. > www.arbeitsagentur.de/zwickau

Ausbildungsbörse und Tag der offenen Tür 24.11.2018 | Riesa, BSZ für Technik und Wirtschaft, 9.30–13 Uhr Über 80 Arbeitgeber aus dem gesamten Landkreis Meißen stellen ihre Ausbildungs- und Studienangebote vor. Es besteht die Möglichkeit zum Bewerbungsmappencheck und für kostenfreie Bewerbungsfotos. Berufsberater der Agentur für Arbeit Riesa und des Jobcenters Landkreis Meißen sowie Kammervertreter für alle Fragen zur Berufswahl sind vor Ort. > www.arbeitsagentur.de/riesa

18.–20.1.2019 | Dresden, Messe Dresden, Fr 9–17 Uhr, Sa/So 10–18 Uhr Die 21. Bildungs-, Job- und Gründermesse findet 2019 unter dem Motto „Zukunft selbst gestalten“ statt. Sie vereint die verschiedenen arbeitsmarktrelevanten Themenbereiche unter einem Dach: Ausbildung und Berufsorientierung, Studium, Bildung international und Auslandsaufenthalte, Fachkräfte, Job und Personal, Weiterbildung und lebenslanges Lernen, Gründung und Selbstständigkeit. Die Messe bietet sowohl Schülern und Auszubildenden als auch Berufsstartern, Profis, Quer- und Wiedereinsteigern vielfältige Gesprächs- und Bewerbungsmöglichkeiten zur beruflichen Planung in jeder Bildungs-, Studien- und Karrierephase. Im begleitenden Programm werden unter anderem Bewerbertrainings, Bewerbungsmappenchecks, Vorträge, Diskussionsrunden und Workshops angeboten. > www.messe-karrierestart.de

Bildung & Beruf Zwickau 2./3.2.2019 | Zwickau, Stadthalle/Messegelände, 10–17 Uhr Zahlreiche Unternehmen, Bildungseinrichtungen, Hochschulen, Institutionen und Personaler präsentieren sich und informieren Schüler, Studenten, Absolventen und Fachkräfte umfassend rund um die Themenschwerpunkte Berufsorientierung, Erstausbildung, Weiter- und Fortbildung, Studium, Existenzgründung, Franchising, Finanzierung und Förderung, Personaldienstleistung und Personalvermittlung sowie zu Arbeits- und Praktikumsplätzen und auch zur Mitarbeiterqualifizierung. > www.zwickau-messe.de

Job- & Karrieretag Mittelsachsen 27.12.2018 | Freiberg, Deutsches Brennstoffinstitut, 10–14 Uhr Hier treffen sich Unternehmen mit potenziellen Arbeitnehmern zum Informationsaustausch über freie Stellen und angesiedelte Unternehmen sowie Branchen im Landkreis Mittelsachsen. Dabei werden speziell Berufspendler und Personen, die außerhalb des Landkreises wohnen, aber familiäre Bindungen in den Landkreis unterhalten, angesprochen, um ihnen die Vorteile und Möglichkeiten einer Rückkehr oder eines Zuzugs in den Landkreis zu zeigen. > www.wirtschaft-in-mittelsachsen.de/Fachkraefte 54

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Radebeul JOBBT! 9.3.2018 | Radebeul, BSZ Meißen-Radebeul, 10–15 Uhr Zum Tag der offenen Tür und der Ausbildungsbörse gastiert die Job-Tour der Agentur für Arbeit Riesa und des Jobcenters Landkreis Meißen mit freien Arbeitsstellen in der Region und einem Bewerbungsmappencheck. > www.radebeul.de


Chancen ergreifen

Schau rein! Woche der offenen Unternehmen Sachsen 11.–16.3.2019 | sachsenweit „Schau rein!“ ist Sachsens größte Initiative zur Berufsorientierung. In keiner anderen Woche des Jahres sind so viele Schüler gleichzeitig auf den Beinen, um Unternehmen von innen kennenzulernen. Vor Ort können sie mit Azubis sprechen, sich praktisch ausprobieren und herausfinden, worauf es bei einer erfolgreichen Bewerbung ankommt. > www.bildungsmarkt-sachsen.de

vocatium – Fachmessen für Ausbildung+Studium 2.4.2019 | Zwickau, August Horch Museum, 8.30−14.45 Uhr 18./19.6.2019 | Chemnitz, Kraftverkehr Event- und Kongresskultur, 8.30−14.45 Uhr Das Besondere der vocatium-Messen sind die festen Gesprächstermine zwischen Schülern und Ausstellern. Dazu besucht das Organisationsteam des Veranstalters IfT Institut für Talententwicklung die Jugendlichen vorab im Unterricht und bereitet sie auf die Messe vor. Dabei werden auch das begleitende Handbuch übergeben und die Beratungswünsche der Schüler abgefragt. 14 Tage vor der vocatium erhalten beide Seiten ihre individuellen Termine. Interessierte Betriebe können sich beim Veranstalter anmelden. > www.erfolg-im-beruf.de

Special Studium 2019 – Hochschultag 20.3.2019 | Riesa, BiZ der Agentur für Arbeit, 14.30–18 Uhr Hochschulen aus Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt sind vor Ort. Es gibt studienfeldbezogene Beratungstests, Vorträge über Studienmöglichkeiten und zum Lehrerstudium in Sachsen. > www.arbeitsagentur.de/riesa

TUConnect Frühling 7.5.2019 | Chemnitz, Zentrales Hörsaal- und Seminargebäude und Campus-Vorplatz der TU, 10–16 Uhr Über 50 regionale und überregionale Aussteller verschiedener Branchen präsentieren sich Studierenden und Absolventen. Neben dem regulären Messebetrieb findet gleichzeitig der „Tag der Industrie und Wissenschaft“, ein Format des Industrievereins Sachsen 1828 e. V., sowie der Initiativentag der TU Chemnitz statt. Darüber hinaus wartet auf die Besucher ein umfangreiches Rahmenprogramm. > www.tu-chemnitz.de/tuconnect

mach was! – Die Ausbildungs- und Studienmesse 30./31.3.2019 | Chemnitz, Messe, 10−16 Uhr Bei „mach was!“ finden Schüler, Auszubildende, Studierende, Berufsstarter, Quer- und Wiedereinsteiger interessante Bildungsangebote unter anderem aus den Bereichen Industrie, Handwerk, Handel und Bildung. Darüber hinaus bietet die Ausbildungs- und Studienmesse neue Informationen und Entwicklungen rund um die Themen Job und Karriere. Zukünftige Azubis, Studenten und Berufsanfänger erfahren, wie man sich offline und online richtig bewirbt, beim Bewerbungsgespräch professionell punktet oder seine Talente zu seinen wahren Stärken wachsen lässt. Die Angebote rund um die Wahl des Berufsfeldes richten sich ausdrücklich auch an Eltern und Lehrer. Zudem sorgen Workshops, Vorträge und viele weitere Entdeckerangebote für reichlich Inspiration und Mehrwert bei den Besuchern. > www.mach-was-sachsen.de

INSIDERTREFF – Deine Ausbildungsmesse in der Region 18.5.2019 | Löbau, Messegelände, 9.30–16 Uhr Die Ausbildungsmesse findet 2019 zum siebten Mal in Löbau statt. Über 150 regionale Unternehmen, Einrichtungen und Institutionen informieren über berufliche Möglichkeiten in der Oberlausitz. Hier kommen Schüler und Eltern mit Personalverantwortlichen und Auszubildenden ins Gespräch und probieren sich praktisch aus. > www.insider-goerlitz.de

Es handelt sich hierbei um einen Auszug der in Sachsen angebotenen Veranstaltungen zu den Themen Ausbildung, Job und Karriere. ALLE ANGABEN OHNE GEWÄHR

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Leipziger Messe / Halle 5 8./9. November 2018 hr Fr. 09.00 -14.00 Uhr hr Sa. 10.00 -16.00 Uhr

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> APRA-GERÄTEBAU GMBH CHEMNITZ Anzeige

> DATEN & FAKTEN Branche: Gehäuseherstellung Leistungsprogramm: • Anzeigensysteme • Terminal-Arbeitsplätze • Displaygehäuse • Industrielle Schrank- und Gehäusesysteme • Gehäuse und Pulte • 19“-Einschubsysteme • Sondergehäuse Gründung: 1995 (apra-gruppe 1969)

Die apra-gerätebau GmbH Chemnitz gehört zur apra-gruppe und hat sich auf die Entwicklung und Fertigung von Hightech-Elektronik-Gehäusen für verschiedenste Anwendungen der Elektronikindustrie, der Mess- und Regeltechnik sowie der Sicherheits- und Informationstechnik spezialisiert. Ein besonderer Schwerpunkt sind Anzeige-Displays und Terminals sowie kundenspezifische Sonderlösungen. Als familiengeführtes Traditionsunternehmen bieten wir interessante Arbeitsund Ausbildungsplätze. Darüber hinaus unterstützen wir individuelle Qualifizierung und Entwicklungsmöglichkeiten. Unser Ziel ist höchste Qualität auf allen Ebenen. Investitionen in neueste Produktionstechnik bewerkstelligen dies ebenso wie unsere hochqualifizierten Mitarbeiter.

Standorte: Neukirchen bei Chemnitz, Daun, Mehren sowie Vertriebsgesellschaften in Frankreich und Polen Mitarbeiter: 55 in Chemnitz (gesamte apra-gruppe ca. 380) Ansprechpartner für Personal: Ulrike Meffert

Kontakt: apra-gerätebau GmbH Chemnitz Südstraße 15, Gewerbegebiet Süd 09221 Neukirchen Tel. 0371 28124-0 vertrieb@apra-geraetebau.de www.apra.de MEHRWERT BEI DER APRAGERÄTEBAU GMBH CHEMNITZ • sicherer Arbeitsplatz in einem modernen Fertigungsbetrieb • Weiter- bzw. Fortbildungen ARBEITSBEREICH Wir bieten qualifizierte Arbeitsplätze in folgenden Bereichen: • Konstruktionsmechanik/ Metallbau • Pulverbeschichtung • Komponentenmontage • Vertrieb und Entwicklung Auszubildende (m/w): • Konstruktionsmechaniker • Maschinen- und Anlagenführer • Bachelor of Engineering in der Fachrichtung Maschinenbau

> SCHNEIDER + PARTNER GMBH Anzeige

> DATEN & FAKTEN Branche: Beratung Geschäftsfelder: • Wirtschaftsprüfung • Steuerberatung • Jahresabschlüsse • Buchhaltung • Unternehmensnachfolge Gründung: 1991 Standorte: Dresden, Chemnitz und München Mitarbeiter: 158

Als Berater für den Mittelstand hat sich die Schneider + Partner GmbH (S+P) seit ihrer Gründung 1991 in Dresden, Chemnitz sowie in München einen Namen gemacht. Am Standort Dresden ist sie die größte inhabergeführte Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Zurzeit betreut S+P mit insgesamt 158 Mitarbeitern etwa 2.000 Mandanten, hauptsächlich mittelständische Unternehmen, Freiberufler sowie Institutionen aller Rechtsformen. „Ein Großteil unserer Mandanten ist seit vielen Jahren bei uns. Wir verstehen uns als Partner, der die Firmen auf Augenhöhe mit Rat und Tat bei ihrer wirtschaftlichen Entwicklung unterstützt“, betont Henning Horn, Geschäftsführer und Leiter der Dresdner Niederlassung. 56

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Ansprechpartner für Personal: Anja Krönke Kontakt: Schneider + Partner GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft Lortzingstraße 37 01307 Dresden Tel. 0351 34078-0 mail@sup-dresden.de www.schneider-wp.de

MEHRWERT BEI SCHNEIDER + PARTNER • Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten • diverse Mitarbeiterveranstaltungen • betriebliches Gesundheitsmanagement unter anderem mit Massage, freier Mitgliedschaft im Fitnessstudio, Laufgruppe • Unterstützung bei Kitaplätzen ARBEITSBEREICH Schneider + Partner verstärkt sein Team und sucht: Fach- und Führungskräfte (m/w): • Steuerfachangestellte • Bilanzbuchhalter • Steuerfachwirte • erfahrene Prüfungsassistenten Auszubildende (ab 2019): • Steuerfachangestellte (m/w) • Bachelor of Arts (m/w) – Dualer Studiengang in der Fachrichtung Steuern, Prüfungswesen und Consulting, Berufsakademie in Dresden


Chancen ergreifen

BLICK IN DIE REALE BERUFSWELT SCHAU REIN! ist Sachsens größte Initiative zur Berufsorientierung.

© Gestaltung: www.sandstein.de · Fotos: Frank Grätz, www.canstockphoto.de

Wachsende Erfolgsgeschichte

In keiner anderen Woche des Jahres sind so viele Schüler gleichzeitig auf den Beinen, um Unternehmen von innen kennenzulernen. Vor Ort können sie mit Azubis sprechen, sich praktisch ausprobieren und vielleicht sogar vom Chef selbst erfahren, worauf es bei einer erfolgreichen Bewerbung ankommt. SCHAU REIN! ist die einzige sachsenweite Berufsorientierungsveranstaltung ab der Klassenstufe 7, die ein großes Spektrum an Berufen abdeckt und einen hohen Praxisbezug vermittelt. Finanziert wird die Initiative durch die Staatsministerien für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr sowie Kultus. 2019 findet die Woche der offenen Unternehmen vom 11. bis zum 16. März statt. Ab Herbst 2018 veröffentlichen teilnehmende Unternehmen auf der Internetseite der Initiative ihre Angebote und ab Januar 2019 können sich interessierte Jugendliche dafür anmelden. Um zu den einzelnen Veranstaltungen zu gelangen, werden kostenfreie Fahrkarten angeboten.

Der mittlerweile 12. Durchgang 2018 endete mit einem Rekordergebnis. Über 1.600 Unternehmen – und damit 15 Prozent mehr als im Vorjahr – öffneten sachsenweit für insgesamt 4.500 Veranstaltungen ihre Tore. Mehr als 12.600 Jugendliche, 33 Prozent mehr als 2017, buchten insgesamt 24.400 Plätze. „Die hohe Beteiligung zeigt, wie wichtig die frühzeitige praxisbezogene Berufsorientierung für Schüler und Schülerinnen ist. Mit SCHAU REIN! bekommen sie einen allerersten Einblick in die reale Berufswelt und können sich über die Aufgaben und Anforderungen vor Ort ein Bild machen. Die Unternehmen lernen ihren Nachwuchs kennen und können frühzeitig das Interesse potenzieller Fachkräfte wecken“, erklärt Martin Dulig, Sächsischer Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr. Zusammen mit den zwei anderen Schirmherren der Initiative – Christian Piwarz, Sächsischer Staatsminister für Kultus, und Klaus-Peter Hansen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit – zeichnet er jedes Jahr zwölf Unternehmen mit einer Urkunde aus, die sich mit besonders anspruchsvollen Konzepten auf den Besuch der Jugendlichen vorbereitet haben. Geehrt wurden 2018 unter anderem die Heinrich Schmid GmbH & Co. KG aus Pirna, die Druckerei Thieme Meißen GmbH, die Kreiskrankenhaus Delitzsch GmbH oder die Crottendorfer Tischlerhandwerk GmbH. „Praxisnähe und der breit gefächerte Branchenmix sind das große Plus von SCHAU REIN! Ob in einer Werkstatt, im Büro, im Krankenhaus oder in einem Großbetrieb an den Maschinen – der Blick über die Schulter der Angestellten und das persönliche Gespräch erhöhen die Chance auf klare Berufsvorstellung oder sogar auf ein Angebot für ein Schülerpraktikum“, ist Klaus-Peter Hansen überzeugt. Erstmalig wurden auch zwölf Schulen ausgezeichnet, die sich besonders aktiv an der Woche der offenen Unternehmen beteiligen und mit dafür sorgen, dass diese Art der Berufsvorbereitung weiter so erfolgreich bleibt. www.schau-reinsachsen.de

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Chancen ergreifen

Foto: Mark Frost/frostfrei.de

ALLES AN EINEM ORT

KREATIVRAUM CHEMNITZ

„Fachkräfte wechseln nicht den Job, sondern das Unternehmen.“ Das ist die Philosophie des neuen Job- und Arbeitgeberportals www.jobpot.de, angesiedelt im Kammerbezirk Chemnitz. Das digitale Portal bietet regionalen Unternehmern die Möglichkeit, sich kostenlos mit einem Arbeitgeberprofil zu präsentieren. Dazu kommt die Option, zum günstigen Preis auch reichweitenstarke Stellenangebote zu schalten. Die leistungsfähige Suche filtert passende Arbeitgeber und Jobangebote der Region, ganz nach den individuellen Suchkriterien der Benutzer. Mit wenigen Klicks können so lokale Unternehmen oder Jobs gefunden und übersichtlich miteinander verglichen werden. Betreut von der Zwickauer Kommunikationsagentur Punkt3 GmbH wird jobpot ständig weiterentwickelt. Mit leichter Bedienung, individuellen Profilen, modernen Statistiken sowie clever platzierten Stellenangeboten wird eine Bühne für lokale Wirtschafts- und Handwerksunternehmen geschaffen. www.jobpot.de

Foto: Punkt3 GmbH

Die Stadt Chemnitz hat gemeinsam mit unterschiedlichen Partnern ein Förderprogramm zur Unterstützung von Kultur- und Kreativschaffenden aus der Region und ganz Europa aufgesetzt, um so neue, frische Ideen für den Standort zu gewinnen. KRACH nennt sich die Initiative – ein Name, der die Richtung vorgibt. Mehr Leben soll in die Innenstadt und weitere ausgewählte Quartiere ziehen, dafür bekommen die Gewinner des jährlich durchgeführten Wettbewerbs Geschäftsräume in Chemnitz, die sie drei Jahre lang mietfrei nutzen und nach Ende des Programms regulär anmieten können. Eine Anschubfinanzierung von bis zu 2.500 Euro, Öffentlichkeitsarbeit und professionelle Beratung über ein Netzwerk von Experten gehören ebenfalls zum Paket. Nach der ersten Ausschreibung wurden im April 2018 elf Preisträger gekürt: Gefördert werden derzeit beispielsweise Modeund Wohndesignlabel, Kunst- und Theaterprojekte, UpcyclingAngebote und eine Kaffeerösterei. www.krach-chemnitz.eu

Stadtverwaltung Wurzen Friedrich-Ebert-Straße 2 04808 Wurzen www.wurzen.de

Carl-Heinz Kraft Wirtschaftsförderer Phone +49 3425 8560-180 ch.kraft@wurzen.de

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Service

UNTERNEHMER- UND BRANCHENMESSEN 2018/2019 > SACHSEN

> DEUTSCHLAND

25./26.10.2018 Dresdner Weitsicht Messe der Unternehmensnetzwerke Dresden, Ostrapark www.dresdner-weitsicht.de

18.−21.9.2018 InnoTrans Weltleitmesse der Verkehrstechnik Berlin www.innotrans.de

15.11.2018 MUT Deutschland Leitkongress für mittelständische Unternehmer Leipzig, Congress Center www.mut.business

20.−27.9.2018 IAA Nutzfahrzeuge Führende Business-Plattform der Nutzfahrzeugbranche Hannover www.iaa.de

11./12.12.2018 new energy world Konferenz und Fachausstellung für Energiemanagement, -services und vernetzte Systeme Leipzig, Neue Messe www.newenergyworld.de

25.−27.9.2018 FachPack Messe für Verpackungsmaschinen, -design und -logistik Nürnberg www.fachpack.de

5.−8.2.2019 Intec Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen, Fertigungsund Automatisierungstechnik Leipzig, Neue Messe www.messe-intec.de 5.−8.2.2019 Z Internationale Zuliefermesse für Teile, Komponenten, Module und Technologien Leipzig, Neue Messe www.zuliefermesse.de 15.−17.2.2019 DreamHack Gaming-Festival Leipzig, Neue Messe www.dreamhack-leipzig.de 23.2.−3.3.2019 Mitteldeutsche Handwerksmesse Umfassende Leistungsschau Leipzig, Neue Messe www.handwerksmesse-leipzig.de 28.2.−3.3.2019 Beach & Boat Wassersportmesse für Boote, Sport und Tourismus Leipzig, Neue Messe www.beach-and-boat.de 21.−24.3.2019 Leipziger Buchmesse Das Frühjahrsereignis der Buch- und Medienbranche Leipzig, Neue Messe www.leipziger-buchmesse.de 25.−28.4.2019 agra 2019 Die Landwirtschaftsausstellung in Mitteldeutschland Leipzig, Neue Messe www.agra2019.de 27./28.4.2019 Konvent'a Die Oberlausitzer Gewerbe- und Leistungsschau Löbau, Messehalle www.messe-konventa.de

8.−10.10.2018 Expo Real Internationale Fachmesse für Immobilien und Investitionen München www.exporeal.net 9.−11.10.2018 Airtec Fachmesse für Zulieferer der Luft- und Raumfahrt Sindelfingen www.airtec.aero 16.−20.10.2018 Fakuma Fachmesse für Kunststoffverarbeitung Friedrichshafen www.fakuma-messe.de 12.−20.1.2019 CMT Publikumsmesse für Tourismus und Freizeit Stuttgart www.messe-stuttgart.de

1.−5.4.2019 Hannover Messe Die ganze Welt der Technologie unter einem Dach Hannover www.hannover-messe.de 24.−28.6.2019 Cebit Europas Business-Festival für Innovation und Digitalisierung Hannover www.cebit.de

> INTERNATIONAL 24.−28.9.2018 EU PVSEC Internationaler Fachkongress für Photovoltaik Brüssel, Belgien www.photovoltaic-conference.com 1.−5.10.2018 MSV Brünn Internationale Maschinenbaumesse Brünn, Tschechien www.bvv.cz 2.−7.10.2018 Maktek eurasia Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen zur Metallbearbeitung Istanbul, Türkei www.maktekfuari.com 30.1.−1.2.2019 nano tech Internationale Messe für Nanotechnologie Tokio, Japan www.nanotechexpo.jp 1.−3.2.2019 Tour Salon Polen Messe für Regionen und Tourismusprodukte Poznan, Polen www.tour-salon.pl

18.−27.1.2019 IGW Internationale Messe der Ernährungs- und Landwirtschaft Berlin www.gruenewoche.de

12.−14.3.2019 JEC World Internationale Verbundstoffmesse Paris, Frankreich www.jeccomposites.com

27.−30.1.2019 ISM Weltweit größte Messe für Süßwaren und Snacks Köln www.ism-cologne.de

12.−14.3.2019 MITT Internationale Reise- und Tourismusmesse Moskau, Russland www.mitt.ru

13.−16.2.2019 BioFach Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel Nürnberg www.biofach.de 6.−10.3.2019 ITB Weltgrößte Reisemesse Berlin www.itb-berlin.de 15.−19.3.2019 Internorga Leitmesse für den Außer-Haus-Markt Hamburg www.internorga.com

14.−17.5.2019 SwissTech Internationale Fachmesse für Werkstoffe, Komponenten und Systembau Basel, Schweiz www.swisstech-messe.de 27.−31.5.2019 metalloobrabotka Internationale Messe der metallbearbeitenden Industrie Moskau, Russland www.metobr-expo.ru Angaben ohne Gewähr Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2018/2019

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Service

500 WECHSELVOLLE JAHRE Die 4. Sächsische Landesausstellung rückt die Region Südwestsachsen vom 25. April bis zum 1. November 2020 als eine Wiege der europäischen Industrialisierung in das Licht der Öffentlichkeit.

Die Zentralausstellung in Zwickau

Foto: Tuchfabrik Gebr. Pfau Crimmitschau

In einem kulturhistorischen Panorama thematisiert die Schau im Zwickauer Audi-Bau die wechselvolle Geschichte von Industrie und Wirtschaft, Arbeit und Technik, Wissen und Innovation, Gesellschaft und Politik. Vor diesem Hintergrund wird die enge Verbindung zwischen Industrie, Kultur und Mensch auch für die Gegenwart und Zukunft erfahr-

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bar. Wertvolle historische Objekte, Gemälde, Fotografien und Filme lassen die großartige Tradition einer 500-jährigen Industriekultur in einer rund 3.000 Quadratmeter großen Ausstellungslandschaft lebendig werden. Die Exponate werden darin mit interaktiven Installationen und spektakulären medialen oder künstlerischen Inszenierungen in Beziehung gesetzt. Dramaturgie und Szenografie sprechen auf diese Weise alle Sinne an und machen den Besuch zu einem eindrucksvollen Erlebnis. Das authentische Montagegebäude der Auto Union AG aus dem Jahr 1938 befindet sich auf dem historischen Industriegelände von Audi und Sachsenring, das unmittelbar an die ehemalige Produktionsstraße des legendären Trabant grenzt. Der Bau wird für die Landesausstellung mit einer temporären Architektur versehen und barrierefrei auf die Erfordernisse des erwarteten Besucheraufkommens ausgerichtet. Informations- und Aufenthaltszonen, der Kassenbereich, Café und Shop gehören ebenso dazu wie Flächen für museumspädagogische Angebote und Seminarräume. Auch der Außenbereich wird neu gestaltet und es entstehen Pkw- und Busparkplätze. Internationale Maßstäbe

In Sachsen wurden die Montanwissenschaften begründet und das europäische Porzellan erfunden. Vom sogenannten „Rétablissement“, dem Wirtschaftswunder nach den Zerstörungen des 1763 endenden

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Foto: Archiv TMGS/Holger Stein

Mit den Schwerpunkten Industrie, Kultur und Mensch wird die 4. Sächsische Landesausstellung die Geschichte der sächsischen Industrie zum Erlebnis machen und Schlaglichter auf ihre zukünftige Weiterentwicklung werfen. Neben der zentralen Ausstellung im Audi-Bau in Zwickau werden an sechs weiteren authentischen Schauplätzen der Region faszinierende Einblicke in wichtige Schlüsselbranchen der sächsischen Technik- und Industriegeschichte geboten. Mit dieser umfassenden Struktur präsentiert die 4. Landesausstellung nahezu das gesamte Spektrum der Industriekultur Sachsens. Mit der Ausrichtung der zentralen Ausstellung im Audi-Bau Zwickau hat das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst das Deutsche Hygiene-Museum betraut. Mit zahlreichen überregional beachteten Projekten ist das Dresdner Museum zum Kompetenzzentrum für überraschende und publikumswirksame Themenausstellungen geworden, in deren Mittelpunkt immer der Mensch als soziales und kulturelles Wesen steht.


Foto: Ralph Kรถhler

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Foto: Labhard Medien/dsl factory


Service

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DIE SECHS SCHAUPLATZAUSSTELLUNGEN

August Horch Museum Zwickau:

Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge:

Schauplatz Automobilbau

Schauplatz Kohle

In Südwestsachsen liefen die ersten Modelle großer Weltmarken wie Horch und Audi vom Band. In der DDR wurde Zwickau zur Geburtsstätte des legendären Trabant. Das August Horch Museum beleuchtet die Geschichte der durch das Auto möglich gewordenen Mobilität und setzt sich mit Zukunftsfragen auseinander, insbesondere mit Blick auf die in Sachsen beheimatete Automobilproduktion.

Dank reicher Steinkohlevorkommen gilt Sachsen als eine Pionierregion der Industrialisierung. Der Förderturm in Oelsnitz ist das Wahrzeichen des sächsischen Steinkohlenbergbaus. Die 300 Millionen Jahre alten „Schwarzen Diamanten“, ihr jahrhundertelanger Abbau, die Technologien ihrer Weiterverarbeitung sowie deren Bedeutung für Mensch und Landschaft stehen im Fokus der Ausstellung.

Eisenbahnmuseum Chemnitz-Hilbersdorf:

Forschungs- und Lehrbergwerk/Silberbergwerk Freiberg:

Schauplatz Eisenbahn

Schauplatz Erz

In der authentischen Atmosphäre eines historischen Bahngeländes, zwischen Dampf-, Diesel- und E-Lokomotiven, erkundet man die Vernetzung von Mensch und Maschine hautnah. Hier, im größten noch funktionstüchtigen Dampflok-Bahnbetriebswerk Europas, zeigt sich anschaulich die Entwicklung der Schienenmobilität des 20. Jahrhunderts.

Das Freiberger Revier war für Jahrhunderte der wichtigste sächsische Silberlieferant und die „Reiche Zeche“ eines der fortschrittlichsten Bergwerke Europas. Wo einst die Bergleute Silber schürften und Knowhow sammelten, forschen und lehren heute Wissenschaftler der international renommierten TU Bergakademie. Tradition und Erfindergeist können hier 150 Meter unter Tage hautnah erlebt werden.

Industriemuseum Chemnitz:

Tuchfabrik Gebr. Pfau Crimmitschau:

Schauplatz Maschinenbau

Schauplatz Textil

Ausgehend vom frühen Technologietransfer bis zu den Fabriken der Zukunft wird die sächsische Maschinenbaukunst vorgestellt. Arbeiter, Ingenieure und Unternehmer waren es, die mit Ideen und Fortschrittsglauben das industrielle Herz Sachsens zum Schlagen brachten. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht das Verhältnis zwischen Mensch und Maschine.

Dieses außerordentliche Denkmal mit original erhaltenem Maschinenbestand aus über 100 Jahren ermöglicht eine Zeitreise in den harten Arbeitsalltag in der Textilproduktion. Von der Wollflocke über das Spinnen, Weben und Walken bis zur Appretur sind alle Schritte der Tuchfabrikation nachvollziehbar und werden von fachkundigem Personal vorgeführt.

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Foto: Archiv TMGS/Holger Stein

Foto: Malte Burkhardt

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Foto: Archiv TMGS/Holger Stein

Siebenjährigen Kriegs, bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs war es die führende Wirtschaftsregion Deutschlands. Industrie und Handel trafen sich in der Metropole Leipzig, die mit ihrem Konzept der Mustermesse international Maßstäbe setzte. Um 1900 war Sachsen eine der am dichtesten besiedelten Industrieregionen in Europa. Nicht nur in Chemnitz, Zwickau und Dresden, sondern auch in kleinen Städten und Dörfern stellten weltweit führende Unternehmen die vielfältigsten Produkte her. Obwohl nach 1945 traditionelle Märkte verlorengingen, Fachkräfte in die Bundesrepublik flohen und bekannte Marken abwanderten, blieb Sachsen das Zentrum der Industrieproduktion der DDR und eines der wichtigsten des gesamten Ostblocks. Der Globa-

lisierungsschock der Wiedervereinigung bedeutete für viele Betriebe das Aus. Aber es entstand auch vieles neu und die sächsische Industrie steht heute wieder sehr erfolgreich da. Maschinenbau, Mikroelektronik und Automobilbau sind zu den wichtigsten Industriezweigen des wirtschaftlichen Lebens in Sachsen geworden. Garanten der Zukunft sind aber auch die Vielzahl kleiner und mittlerer Betriebe und die engagierten Fachkräfte. www.sla2020.de 1

Ein anschauliches Bild vom harten Arbeitsalltag in der Textilproduktion zeichnet die Tuchfabrik Gebr. Pfau in Crimmitschau.

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Die authentischen Atmosphäre eines historischen Bahnbetriebswerks spüren die Besucher im Eisenbahnmuseum Chemnitz-Hilbersdorf.

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Im Zwickauer August Horch Museum stehen die Themen Automobilbau und Mobilität im Gestern, Heute und Morgen im Mittelpunkt.

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Ankerpunkt der 4. Sächsischen Landesausstellung 2020 ist der Audi-Bau in Zwickau.

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Tradition und Erfindergeist vereinen sich im Silberbergwerk in Freiberg.

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Mit dem Fokus auf dem Verhältnis von Mensch und Maschine beteiligt sich das Industriemuseum Chemnitz an der Landesausstellung.

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Das Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge ist das Wahrzeichen des sächsischen Steinkohlenbergbaus.

> JAHR DER INDUSTRIEKULTUR Das Jahr 2020 wurde im Freistaat Sachsen zum Jahr der Industriekultur erklärt. Ziel dieser Initiative ist es, die umfangreichen Aktivitäten auf dem Gebiet der Industriekultur zu bündeln und besser sichtbar zu machen. In allen Regionen des Freistaats finden sich industriegeschichtliche Denkmale und Originalschauplätze, die von Museen, Einzelpersonen und Vereinen, aber auch von Unternehmen gepflegt und zugänglich gemacht werden. Im „Jahr der Industriekultur“ soll das Interesse der Bevölkerung durch Veranstaltungsprogramme und kulturtouristische Angebote verstärkt auf diesen Teil der sächsischen Tradition und Identität gelenkt werden. www.industriekultur-in-sachsen.de 7

Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2018/2019

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Service

IMPRESSUM Wirtschaftsmagazin SACHSEN ist eine Publikation der Labhard Medien GmbH. HRB 380 898 Freiburg © Labhard Medien GmbH

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Verlagsleitung Sachsen Iris Kupferschmied Tel. 0351 795883-11 ikupferschmied@labhard.de Redaktion/Produktion Claudia Weber, Christiane Schwarzbach, Lena Lüpke Redaktionsschluss: 24.8.2018

Geschäftsführer Steven Rückert Tel. 07531 9071-21 srueckert@labhard.de

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Layout & Bildbearbeitung Z&Z Werbeagentur Dresden Druck pva, Druck- und Mediendienstleistungen GmbH Titelbild Michael Bader/leipzig.travel Wir bedanken uns bei den regionalen Wirtschaftsförderungen in Sachsen für die freundliche Unterstützung und inhaltliche Zusammenarbeit. Das Wirtschaftsmagazin SACHSEN ist eine Publikation für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.

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