Ausgabe 2023/2024 Nr. 18
Macher & Marken
Ein Tag in der Boomstadt Leipzig
20 Jahre City-Offensive
„Ab in die Mitte!“
Zwönitz und die digitale Transformation
Museen als Anker in bewegten Zeiten
Ausgabe 2023/2024 Nr. 18
20 Jahre City-Offensive
„Ab in die Mitte!“
Zwönitz und die digitale Transformation
Museen als Anker in bewegten Zeiten
Leipzig und Chemnitz, Hoyerswerda und Zwickau – diese vier Städte stehen stellvertretend für viele Kommunen in Sachsen, in denen mit viel Elan kreative Ideen und innovative Projekte umgesetzt werden. Sie tragen ihren Teil dazu bei, um die Fachkräftesicherung für alle Bereiche der Wirtschaft bestmöglich zu unterstützen. Denn da, wo man arbeitet, soll man auch gern leben. Beispiele wie diese, für attraktive Lebens- und Arbeitsräume, finden sich zahlreich auf den folgenden Seiten des Wirtschaftsmagazins SACHSEN. Wir erleben eine Zeit, die von neuen Technologien, Gedanken zu Nachhaltigkeit und Work-Life-Balance bestimmt wird. Unternehmen und Unternehmer, Kommunen und jeder von uns muss darin seinen eigenen Weg finden. Lassen Sie uns im Austausch darüber bleiben, wie wir gemeinsam die Zukunft gestalten.
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen.
Iris Kupferschmied
ideen für die city D er Wettbewerb „Ab in die Mitte!“ prämiert seit 20 Jahren kreative Konzepte, um Menschen in die Innenstädte zu locken.
ein tag in der boomstadt leipzig Wo einst die Handelsstraße Via Regia Ost- und Westeuropa miteinander verband, sorgt heute ein neuer Aufschwung für Wirtschaftswachstum.
tourismustalente gesucht Nach jahrelang fallenden Zahlen entscheiden sich wieder mehr junge Menschen für eine Ausbildung im sächsischen Gastgewerbe.
Die sächsische Metropole im Herzen von Europa strotzt wieder vor Wirtschaftskraft – und hat noch jede Menge Wachstumspotenzial.
Es ist Dienstagmorgen um halb acht. Während die sächsische Metropole Leipzig erwacht, fragt sich der ein oder andere Autofahrer auf der A 14 vor den Toren der Stadt, ob er träumt oder ob da tatsächlich gerade ein Flugzeug über die Autobahn rollt. Etwas befremdlich, aber wahr: Dieses skurrile Schauspiel kann man am Schkeuditzer Kreuz des Öfteren erleben, da die Autobahn mitten durch den Flughafen Leipzig/Halle führt.
Hier betreibt das Logistik-Unternehmen DHL seit 2008 rund um die Uhr ein internationales Luftfracht-Drehkreuz, wo täglich eine halbe Million Postsendungen umgeschlagen werden. Im Mai 2023 wurde außerdem der erste Spatenstich für ein Werk des Flugzeugbauers Deutsche Aircraft gesetzt, der ab 2026 vor Ort umweltfreundliche Regionalflieger produzieren will. Und gleich um die Ecke sind innerhalb von 20 Jahren zwei Millionen Porsches vom Band gerollt. Man spürt es deutlich: Leipzig ist in Bewegung. Die Region boomt.
Den Traumjob auf der Leipziger Messe gefunden Kurz vor 8 Uhr erreicht Antje Voigtmann (49) an diesem sonnigen Junitag die 15 Kilometer weiter östlich gelegene Leipziger Messe. Ihren Wagen parkt die Projektdirektorin der Fachmesse OTWorld unweit des Messeturms mit dem berühmten Doppel-M, das seit Ende des 19. Jahrhunderts für jene „Mustermesse“ steht, die in den 1920er Jahren einmal die größte der Welt war. Antje Voigtmann zählt zu den Urgesteinen der Leipziger Messe; seit 26 Jahren arbeitet sie für das Unternehmen, dessen Gesellschafter seit 1991 zu jeweils 50 Prozent der Freistaat Sachsen und die Stadt Leipzig sind. „Es war immer mein
Wunsch, bei dieser Messe zu arbeiten“, sagt die zweifache Mutter. „Ich habe meinen Traumjob gefunden.“
Seit halb sechs ist Antje Voigtmann schon auf den Beinen. Wie an jedem Tag hat sie zu Hause in Machern zunächst ihre Kinder versorgt, bevor sie 20 Minuten durch den Leipziger „Speckgürtel“ zur Arbeit gefahren ist. Ihr Schreibtisch steht in einem Großraumbüro, das sie sich mit ihren fünf Mitarbeiterinnen teilt. „Wir sind ein reines Frauenteam, alle haben Kinder“, erzählt die sympathische Chefin, während sie den Rechner hochfährt. Dank gleitender Arbeitszeiten und Teilzeitmodellen sei man hier flexibel, aber dennoch: Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bleibt eine stete Herausforderung.
„Es war immer mein Wunsch, bei dieser Messe zu arbeiten.“
Antje Voigtmann Projektdirektorin der OTWorld bei der Leipziger Messe GmbH
Bevor um neun die wöchentliche Teamrunde ansteht, in der sich die Organisatorinnen der OTWorld – der weltweit größten Fachmesse für die moderne Hilfsmittel-Versorgung – über den aktuellen Stand und anfallende Aufgaben abstimmen, checkt Voigtmann E-Mails und tätigt Anrufe zur Anwerbung von Ausstellern. Hilfsmittel-Versorgung, darunter fallen Prothesen oder Orthesen, sei ein dankbares Thema, weil „wir Fachkräften eine Plattform geben, die mit ihrem Wissen weltweit das Leben von Menschen verbessern können.“ Mit diesen Worten startet die Messeleiterin in die Arbeit.
Uralte Handelsstraße führt durch L. E.
Von der Messe-Allee – die in östlicher Richtung in die BMW-Allee übergeht, in der seit 2001 die Leipziger Zentrale der Bayerischen Motoren Werke sitzt – gelangt man mit dem Auto in einer Viertelstunde in die City. Die Fahrt führt über die Bundesstraßen B 2 und B 87. Letz-
tere folgt dem historischen Verlauf der Via Regia – einer uralten Handelsstraße, die schon im Mittelalter Ost- und Westeuropa verband. An ihrer Kreuzung mit der Via Imperii (Stettin–Rom) entstand einst der „Ort bei den Linden“ – Leipzig. Dieser Handelsknotenpunkt bildete mithin die Wiege der sächsischen Wirtschaftsregion. Auch im 21. Jahrhundert haben sich Repräsentanten des neuen Aufschwungs an der B 87 angesiedelt: das Amazon-Logistikzentrum im Nordosten Leipzigs, die Deutsche Telekom am Hauptbahnhof, die IHK am Goerdelerring und RB Leipzig am Elsterbecken, wo die Jungs in der Red Bull Arena für Fußball-Furore sorgen. Heute gilt L. E., wie Einheimische und Gäste die Stadt mitunter nennen, als eine der am schnellsten wachsenden Wirtschaftsregionen des Landes, was die IHK grundsätzlich bestätigt: „Die Region Leipzig profitiert insgesamt von den großen Unternehmensansiedlungen der vergangenen 20 Jahre, die zu weiteren Ansiedlungen mittelständischer Unternehmen geführt haben“, sagt
Carsten Wurtmann, Sprecher der Industrie- und Handelskammer Leipzig. Auch der Dienstleistungssektor habe sich sehr positiv entwickelt. Zwar sei die Investitionsbereitschaft der Unternehmen aufgrund der aktuellen konjunkturellen Schwäche und Unsicherheiten „momentan eher zurückhaltend“. Mittelfristig aber beobachte man „in der Region Leipzig eine rege Investitionstätigkeit“. Wie aus einem IHK-Papier hervorgeht, befinden sich derzeit 160 Projekte mit einer Investitionssumme von zwölf Milliarden Euro in Planung oder Umsetzung. „Somit wird die sächsische Wirtschaftsmetropole Leipzig auch in Zukunft eine hohe Bedeutung für die gesamte Region und den Freistaat Sachsen einnehmen“, wirft Wurtmann den Blick nach vorn.
Indonesische Kaffeebohne wird zum Start-up-Wunder
Halb zehn verlässt Thomas Güldner (38) am Marktplatz die unterirdische S-Bahn-Station. Nun sind es noch 150 Meter bis zu seinem Büro im „jambit-Haus“. Aufgestanden ist der IT-Spezialist um 7.45 Uhr, hat vor der Arbeit noch seine vier Monate alte Tochter gefüttert und gewickelt. Einmal in der Woche geht er mit Mia zum Babyschwimmen, wie er stolz berichtet, während er eine Tasse Kaffee aufbrüht. In der Firmenvita von jambit spielen edle Bohnen übrigens eine zentrale Rolle. München, Ende der 1990er. Die IT-Studenten Peter Fellinger und Markus Hartinger schlürfen in ihrem Lieblingscafé einen Cappuccino und stöbern auf der Suche nach einem Namen für ihr Start-up in einem Kaffeehandbuch. „Dabei stoßen sie auf Jambit, eine indonesische Kaffeeplantage“, erzählt Güldner. „Im Namen war ein ‚IT‘ und die Domain im Netz verfügbar – die Gründung von jambit damit beschlossene Sache.“ 20 Jahre später hat der Software-Dienstleister mit Sitz in München vier
weitere Niederlassungen und rund 400 Mitarbeiter, die zu den besten der Branche gehören. Der gebürtige Leipziger Thomas Güldner ist einer von 60 Beschäftigten am Standort Leipzig; aktuell arbeitet er in einem Projekt für das Redaktionsnetzwerk Deutschland. Sein Job ist es, eine Multimandanten-Plattform für Nachrichten- und Themenportale weiterzuentwickeln. Dazu hat er vor der Mittagspause einen Videocall.
Goethes Worte dürfen auf keiner Stadtführung fehlen
„Mein Leipzig lob’ ich mir. Es ist ein Klein-Paris und bildet seine Leute.“ Schon Johann Wolfgang von Goethe wusste die Stadt am Zusammenfluss der Weißen Elster, Pleiße und Parthe zu schätzen, in die es ihn 1765 zum Jurastudium gezogen hatte. Sein Zitat, das heute auf keiner
„Ich will beruflich mithelfen, hier etwas aufzubauen.“Thomas Güldner Software Architect bei der jambit GmbH am Standort Leipzig Foto: Sirko Salka
Stadtführung fehlen darf, ist in „Faust I“ nachzulesen. Goethes erster Roman, „Die Leiden des jungen Werther“, erschien 1774 auf der Leipziger Buchmesse. Nicht etwa in Frankfurt, seiner Geburtsstadt. Denn verglichen mit Leipzig war die heutige Finanz- und Messemetropole am Main damals recht provinziell. Bis weit in die 1920er hinein war Leipzig die pulsierende Metropole in Mitteldeutschland. 1930 lebten 718.000 Menschen (Rekordwert!) in der Stadt. L. E. schickte sich an, einer der führenden Welthandelsplätze zu werden. Doch nach dem Zweiten Weltkrieg und 40 Jahren deutscher Teilung stand die Region wirtschaftlich vor dem Neuanfang.
Warum man in Sachsen plötzlich Porsche fährt Leipzig, Ende der 1990er. Jeder Fünfte ist arbeitslos, Gewerbesteuereinnahmen kaum vorhanden, die einstige Handelsmetropole ein Schatten ihrer selbst. 1998 sinkt die Einwohnerzahl auf 440.000 – einen Tiefstand. Kaum besser sieht es im Süden Leipzigs aus, der massiv unter dem Ende des Braunkohleabbaus leidet.
Sehnsüchtig wartet die Region auf Impulse und Investitionen. Die Entscheidung des Automobilkonzerns Porsche, ein Werk in Leipzig zu bauen, symbolisiert den wirtschaftlichen Neuanfang oder die „zweite Wende“, wie es Michael Körner nennt. „Im Unterschied zum Westen Deutschlands hatte der Osten damals die Chance, seine Infrastruktur komplett zu erneuern“, sagt der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Invest Region Leipzig (IRL). Sachsen habe das „in hervorragender Weise gemacht.“ Die trimodale Infrastruktur (Straßen-, Schienen- und Flugverkehr) öffnet Türen zu den Wachstumsmärkten Europas. Als zentrale Standortvorteile hat die IRL drei F‘s definiert: die Verfügbarkeit von Fläche, Fachkräften und Förderungen.
Nach Porsche folgte 2001 ein zweiter Auto-Riese. „Auf die Ankündigung, dass BMW ein Werk baut, gab es 100.000 Bewerbungen aus der Region“, erinnert sich Körner. 300 Millionen Euro Fördermittel erhielt der Automobilhersteller. Weitere Großinvestitionen folgten auf dem Fuße. „DHL, Amazon, der Ausbau des Flughafens und der Leipziger Messe – all das waren Elemente, warum Leipzig so gut performen konnte“, sagt Michael Körner, der die Leipziger Oberbürgermeister Hinrich Lehmann-Grube, Wolfgang Tiefensee und Burkhard
Jung rückblickend ein „Riesenglück“ und Leipzig als „Zugpferd“ für den Erfolg der Region Leipzig nennt.
Die Region Leipzig steht wieder in voller Blüte Punkt 12 Uhr genießen Antje Voigtmann und ihre Mitarbeiterinnen die Mittagspause bei herrlichem Sonnenschein am See, mit Blick auf die beeindruckende Glashalle der Leipziger Messe GmbH und das Congress Center Leipzig. Natürlich werden jetzt private Themen ausgetauscht. „Alles auf Augenhöhe“, das ist der Projektleiterin wichtig. Ein bisschen Innehalten und Zerstreuung kommt ihr vor der großen Videokonferenz um 13 Uhr gerade recht.
Dann informiert die Direktorin der OTWorld ihre 23 Auslandsvertreter über Neuigkeiten und stimmt mit den Kollegen Strategien für die jeweiligen Märkte ab. Längst laufen die Vorbereitungen für die nächste Messe im Mai 2024 auf Hochtouren. Rund 550 Aussteller aus über 30 Ländern wollen akquiriert werden und sich auch diesmal wieder auf ein Rundum-sorglos-Paket verlassen. „Standbau, Gastronomie, Vermarktung – wir bieten unseren Kunden alles aus einer Hand an“, zählt Antje Voigtmann auf. Nicht von ungefähr verteidige die Leipziger Messe seit Jahren ihren Ruf als Service-Champion.
Geschäftsführer„DHL, Amazon, der Ausbau des Flughafens und der Leipziger Messe –all das waren Elemente, warum Leipzig so gut performen konnte.“
Michael Körnerder Invest Region Leipzig GmbH
34 Jahre nach dem Mauerfall steht die Region Leipzig wieder in voller Blüte. Die Arbeitslosenquote liegt bei sechs Prozent. Zwischen 2021 und 2023 konnte L. E. die Gewerbesteuereinnahmen verdoppeln. „Dieser Boom, das Wirtschaftswachstum, ist nahezu unerträglich positiv“, sagt Michael Körner mit einem Augenzwinkern. Inzwischen müsse man neue Flächen im Stadtgebiet entwickeln, könne aber noch auf freie Flächen im Landkreis zugreifen.
„So profitiert auch zunehmend die Umgebung um Leipzig, was an den jüngsten Ansiedlungen von Mytheresa oder Skeleton Technologies sichtbar wird“, so der Geschäftsführer der Invest Region Leipzig, deren Gesellschafter die Stadt und der Landkreis Leipzig sind. Als offizielle Wirtschaftsförderung dürfe man „altruistisch handeln“, betont er. „Wir bieten neutral alle Optionen an. Wenn Apple-Chef Tim Cook 20 Hektar mit Heliport und U-Boot-Anschluss in unserer Region sucht, dann macht es die Region Leipzig möglich.“
Begeisterung für das junge und lebendige Leipzig
13 Uhr kehrt Thomas Güldner vom Mittag zurück. Spaghetti Bolognese gab es in der Stadthauskantine. Wer mag, kann sich im „jambitHaus“ nun zu einem Nickerchen zurückziehen – oder im Fitnessraum die Pfunde gleich wieder purzeln lassen. Auch Pool-Billard oder Musikinstrumente stehen zum Spielen bereit. Für das Wohl seiner Mitarbeiter lässt sich jambit einiges einfallen. „Wir genießen hier viele Freiheiten und Flexibilität. Solange die Arbeit nicht darunter leidet, passt auch immer mal eine Runde Billard dazwischen“, sagt Güldner. Das sei gut fürs Zusammengehörigkeitsgefühl im Team und für die WorkLife-Balance. „Darauf achtet meine Generation.“
Leipzig ist heute mit seinen 626.000 Einwohnern eine sehr junge und lebendige Stadt mit vielfältigen kulturellen und Freizeitangeboten. „Aus den ehemaligen Braunkohletagebauen sind herrliche Naherholungs-
gebiete entstanden. Im Markkleeberger See beispielsweise gehe ich am Wochenende gern schwimmen“, sagt der IT-Experte. Nach einem Aufenthalt in Japan hat er sich vor zwei Jahren bewusst für einen Job in der sächsischen Wirtschaftsmetropole entschieden. „Ich mag diese Stadt, nicht nur, weil ich Leipziger bin. Sondern auch, weil ich beruflich mithelfen möchte, hier etwas aufzubauen.“
Gegen 16 Uhr stockt der Berufsverkehr auf dem Ring. Auch das gehört zum Stadtbild dazu, Leipzig liegt laut des Verkehrsdatenanbieters Inrix in den Top Ten der staugeplagtesten deutschen Citys. Im Radio wird gerade eine Bevölkerungsprognose durchgesagt. Demnach soll Leipzig bis 2040 weiter wachsen, übrigens entgegen des Landestrends. Denn Sachsen schrumpft. Und dennoch: Dieser Tag in L. E . endet hinterm Schkeuditzer Kreuz auf der A 14 mit dem guten Gefühl, dass der Region Leipzig alles zuzutrauen ist.
Sirko Salka1
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In der Tradition des mehr als 850 Jahre alten Handelsplatzes veranstaltet die Leipziger Messe jährlich knapp 300 Messen, Ausstellungen, Kongresse und Events.
Das 2002 eröffnete Porsche-Werk gehört mit über 4.400 Mitarbeitern zu den größten Arbeitgebern der Region. 3
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Leipzig ist mit seinen 626.000 Einwohnern eine sehr junge und lebendige Stadt mit vielfältigen Kultur- und Freizeitangeboten.
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Mit seinen 87 Metern Höhe gilt der prächtige Dom St. Marien als stadtbildprägender Mittelpunkt in Zwickaus wunderschön sanierter historischer Altstadt. Seit Mai 2022 hat er (temporäre) „Konkurrenz“ von gigantischen Kränen bekommen. Die drehen sich auf dem Areal des ehemaligen Kaufhauses Schocken, einer Großbaustelle in unmittelbarer Nähe.
Schon jetzt lädt Zwickaus Innenstadt zum Einkaufsbummel in rund 200 Geschäften ein. Mehr als die Hälfte davon sind hochwertige Fachhandelsgeschäfte. Auch an urigen bis stylischen Gaststätten und Großveranstaltungen mit Flair, viele davon auf dem Hauptmarkt, mangelt es nicht. Doch so schön Zwickaus Platz Nummer 1 ist – die daran anschließende Haupt- und einstige Prachtstraße war durch den Leerstand von Läden und gleich zweier benachbarter Kaufhäuser lange Zeit ein Sorgenkind.
Wie Phönix aus der Asche: das Schocken-Areal
Innerhalb von drei Jahren wird nun ein Teil der Gebäude des einstigen Kaufhauses Schocken nach dem Abriss wieder völlig neu errichtet, denkmalgeschützte Bauten bleiben erhalten. Meilensteine auf dem langen Weg
zur Revitalisierung des Areals waren die Kontaktaufnahme zu den „Schocken“-Erben, das persönliche Engagement von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und die Zusage des Investors GP Papenburg Hochbau GmbH. Das Bauvorhaben auf einer Grundstücksfläche von rund 3.000 Quadratmetern, mit einer Gesamtnutzfläche von rund 11.700 Quadratmetern und einem Investitionsvolumen von etwa 33 Millionen Euro wird über das Programm „Nationale Projekte des Städtebaus“ durch den Bund in Höhe von vier Millionen Euro und die Stadt in Höhe von zwei Millionen Euro gefördert.
Das Zukunftsprojekt ist dem beharrlichen Durchhaltevermögen und Zusammenspiel vieler Partner zu verdanken. Es soll die Automobil- und Robert-Schumann-Stadt in Sachen Citybelebung einen riesigen Schritt nach vorn bringen und mit einem Mix aus Handelsflächen im Erdgeschoss, Büros für die Stadtverwaltung und den Sächsischen Staatsbetrieb für Immobilien- und Baumanagement in den Obergeschossen sowie ein B&B-Hotel mit 87 Gästezimmern wesentlich zur Attraktivitätssteigerung der Innenstadt beitragen. Zugleich wird ein wichtiges Stück Stadtgeschichte erhalten.
In Zwickau werden Zukunftsvisionen wie die Revitalisierung des einstigen Kaufhauses Schocken und der „Campus Innenstadt“ Wirklichkeit.
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zum g r eife N NA h
Westsächsische Hochschule baut „Campus Innenstadt“
„Studieren für die Praxis. Graue Theorie – nicht mit uns!“ So wirbt die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) um Nachwuchs für mehr als 50 Studiengänge. Um den Herausforderungen an Lehre und Forschung – auch seitens hiesiger Partner wie der Volkswagen Sachsen GmbH als reiner E-Auto-Fabrik und deren Zulieferer und weiterer Innovationspartner – künftig gewachsen zu sein und junge Leute in die Stadt zu ziehen, betätigt sich die WHZ als „Baumeister mit Zukunftsblick“.
Bislang befinden sich unter anderem die Aula, die Mensa und die Hochschulbibliothek in der City. Dabei soll es nicht bleiben. Seit 2019 laufen Großprojekte zur Erweiterung des „Campus Innenstadt“. Auf dem Gelände der ehemaligen Druckerei Förster & Borris wird die denkmalgeschützte Substanz mehrerer Gebäude modern erweitert. Auf mehr als 3.000 Quadratmetern Nutzfläche entsteht das Hochtechnologiezentrum mit Labor- und Forschungsarealen für die Bereiche Mikro- und Nanostrukturierung, optische Technologie, Medizintechnik und Physik. Kernstück ist eine rund 900 Quadratmeter große, schwingungsgedämpfte
Hochtechnologieplattform mit Reinraumanforderungen, die durch eine maximale Flexibilität den ständig wechselnden Anforderungen an die Forschungsaufbauten gerecht wird.
Das Technikum am Dr.-Friedrichs-Ring komplettiert den „Campus Innenstadt“ in südlicher Richtung. Auf rund 7.000 Quadratmetern erhält die WHZ hier variabel nutzbare Praktikums-, Labor- und Forschungsflächen. Mit Blick auf den wachsenden Einsatz textiler Technologien ist der Neubau von überregionaler Bedeutung in Sachsens Hochschullandschaft. Optisch sehr interessant ist die Gebäudefassade: „textile Struktur“ – in Anlehnung an die Tradition gründerzeitlicher Industriearchitektur im westsächsischen Raum.
Ganz in der Nähe zeigt das WHZ-Schüler-Lab, ein nagelneuer Lernund Experimentierort, jungen Talenten eine Perspektive für ein Studium bis hin zu einem attraktiven Job oder einem Start-up auf. Auf größtenteils flexibel bespielbaren etwa 700 Quadratmetern werden kreativ und mit Spaß Themen bedient, die so vielfältig sind wie die WHZ selbst: Technik, Informatik, Physik, Mathematik, Sprachen, Gesundheit, Wirtschaft und angewandte Kunst.
Die Stadtspitze bemühte sich jahrelang um eine Konzeption für das Gebäudeensemble des einstigen Schocken-Kaufhauses. Nun entstehen hier Geschäfte, Büros und ein Hotel.
VR-Technik, Lego-Welten oder Sprachreisen: Im neuen SchülerLab der Westsächsischen Hochschule im Herzen von Zwickau macht Experimentieren und Lernen vor allem Spaß.
Stadt Zwickau
Büro für Wirtschaftsförderung
Katharinenstraße 11, 08056 Zwickau
Tel. 0375 83-8000 wirtschaftsfoerderung@zwickau.de, zwickau.de
Im kleinsten Landkreis Sachsens wechselt die Szenerie zwischen Industriestädten wie Crimmitschau, Glauchau und Meerane sowie malerischen Orten im Flusstal der Mulde wie der Töpferstadt Waldenburg. Hügelreich ist das grüne Erzgebirgsvorland mit Hartenstein, Hartmannsdorf und Hirschfeld. In wald- und bachreicher Landschaft liegen Niedercrinitz, ein typisches Waldhufendorf, und Mülsen, mit 15 Kilometern das längste Dorf Sachsens. Musikalisch inspiriert ist das Leben in der Robert-Schumann-Stadt Zwickau, literarisch in der Karl-May-Stadt Hohenstein-Ernstthal, historisch nahe den Schlössern und Burgen in Blankenhain, Lichtenstein, Schönfels und Wildenfels.
Ausbildung, Familie und Arbeit im Einklang
Als traditioneller und starker Wirtschaftsstandort in Sachsen ist die Region Zwickau seit jeher auch ein Zentrum der Bildung. Das Angebot ist breit gefächert und qualitativ hochwertig. Es reicht von der Grundschule bis zum Gymnasium, vom Berufsschulzentrum bis zur Hochschule. Damit ist lebenslanges Lernen für jeden möglich: für Schülerinnen und Schüler, Auszubildende, Studierende und Berufstätige. Für die individuelle Selbstverwirklichung stehen daher jeder und jedem die Türen der vielen Bildungseinrichtungen offen. Ein weiteres Plus ist die enge Vernetzung und Kooperation von Bildung und Wirtschaft. Rechtzeitige Berufsorientierung wird gefördert. Das schafft insbesondere für junge Menschen in der Erstqualifikation beste Voraussetzungen für einen guten Start in den Beruf.
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Zu den bedeutenden Standortvorteilen des Landkreises zählt auch die Vielfalt an wohnortnaher und bildungsfreundlicher Kinderbetreuung. Ergänzt wird das Angebot durch attraktive Vereine, Kultur- und Freizeiteinrichtungen. All das garantiert eine hohe Lebensqualität sowie beste Vereinbarkeit von Familie und Arbeit.
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Die jährlichen MotoGP-Rennen auf dem traditionsreichen Sachsenring bei Hohenstein-Ernstthal sind legendär.
Im Schloss Waldenburg sind Festsäle, Bibliothek, Schlosskapelle und restaurierte Wohnräume zu entdecken.
k ontakt
Landratsamt Zwickau
Büro Kommunikation und Wirtschaftsförderung
PF 100176
08056 Zwickau Tel. 0375 4402-25100 wirtschaft@landkreis-zwickau.de landkreis-zwickau.de
Kaum eine Gegend in Mitteldeutschland ist so facettenreich wie die Region Zwickau.Foto: Landkreis Zwickau
im Landkreis Mittelsachsen ist zwar kleinteilig, dafür aber von hoher Innovationskraft und besten Wachstumsmöglichkeiten geprägt.
Landkreis zu den Top-Regionen in Deutschland und ist Heimat zahlreicher Branchenleader.
PAMA – Mehr als nur Papier
Nischenmarktführer, kreative Köpfe und Erfinder agieren im Landkreis. Der vielfältige Branchenmix sorgt für Stabilität und hat Mittelsachsen zu einer der wirtschaftlich starken Regionen im Freistaat wachsen lassen. Besonders der Sondermaschinenbau ist hier fest verwurzelt. Zahlreiche mittelständische Unternehmen sind seit Generationen im Familienbesitz und können auf eine langjährige Tradition zurückschauen.
Auch in punkto Nachhaltigkeit haben die Mittelsachsen die Nase vorn: Nahezu 75 Prozent des Stromverbrauchs werden hier durch erneuerbare Energien vorgehalten. Damit zählt der
Ein sehr aktiver und regional verwurzelter Marktführer aus dem Landkreis Mittelsachsen ist die PAMA paper machinery GmbH aus Freiberg, die im Bereich Papier- und Sondermaschinenbau weltweit Kunden bedient. Neben Papier entstehen auf den Spezialmaschinen die vielfältigsten Produkte –zum Beispiel Teebeutel, Dachpappe sowie Brems- und Kupplungsbeläge. So werden in Freiberg auch Maschinen, die Fasern aus Biogasanlagen zu Mulchpapieren verarbeiten, gebaut. Diese Papiere kommen als Unkrautmatten, zur Schalldämmung oder zu Erosionsschutzzwecken, zum Beispiel an Erdwällen, zum Einsatz.
Die PAMA kann weitaus mehr als nur Papier. „Unsere Kunden kommen mit einer Vision zu uns und wir versuchen, diese passgenau umzusetzen. Wir sind nicht daran interessiert, möglichst viel zu verkaufen – sondern genau das Richtige“, beschreibt Firmenchef Uwe Maier seine Philosophie. „Jüngst haben wir eine Maschine für Filtermaterialien nach Asien ausgeliefert.“ Ein echtes Großprojekt für
den kleinen Mittelständler: Es flossen etwa 12.000 Konstruktions- und 15.000 Fertigungsstunden in die Maschine. Bis zu 15 Mitarbeiter sind vom Entwurf bis hin zur Detailkonstruktion beteiligt. Neben Uwe Maier und zwei weiteren Geschäftspartnern gehört die PAMA zu zwölf Prozent den 55 Beschäftigten. Das fördert das unternehmerische Handeln und Denken jedes Einzelnen ebenso wie die Freiheiten und das Mitspracherecht bei wichtigen Entwicklungen und Entscheidungen – eine echte Win-Win-Lösung.
Mehr über Mittelsachsens innovative Unternehmen und regionale Netzwerke gibt es in den sozialen Netzwerken der Wirtschaftsregion Mittelsachsen und online unter wirtschaft-in-mittelsachsen.de.
Keine Männerdomäne: Eine ausgewogene Work-Live-Balance, die vielfältigen Aufgaben und spannende Herausforderungen machen die PAMA auch für Frauen zu einem attraktiven Arbeitgeber.
Uwe Maier ist Geschäftsführer der PAMA paper machinery GmbH und gleichzeitig ein Rückkehrer in den Landkreis Mittelsachsen.
Im Sommer 2020 wurde eine aufwändige Anlage fertiggestellt und nach Asien ausgeliefert. Alle Mitarbeiter waren in das Projekt involviert.
Landratsamt Mittelsachsen
Referat Wirtschaftsförderung & Kreisentwicklung
Kerstin Kunze
Straße des Friedens 20
04720 Döbeln Tel. 03731 799-1410
regionalmanagement@landkreis-mittelsachsen.de wirtschaft-in-mittelsachsen.de
Die Wirtschaftsstruktur