Ausgabe 2024/2025 Nr. 19
Macher & Marken
Der Aufstieg des „Silicon Saxony“ Tagen und arbeiten nach Corona Chemnitz
Aus Berufsakademie wird
Duale Hochschule Sachsen
Ausgabe 2024/2025 Nr. 19
Der Aufstieg des „Silicon Saxony“ Tagen und arbeiten nach Corona Chemnitz
Aus Berufsakademie wird
Duale Hochschule Sachsen
Für den Wirtschafts- und Forschungsstandort Sachsen werben wir aus Überzeugung. Aber noch lieber lassen wir Taten sprechen: Wir unterstützen die Ansiedlung und das Wachstum von Unternehmen, helfen bei der Erschließung neuer Märkte im In- und Ausland, initiieren Netzwerke zwischen Wirtschaft und Forschung, stoßen überregionale Zusammenarbeit an
Sie sehen: Für Sachsen geben wir alles – auch für Ihr Vorhaben. Riskieren Sie einen Blick hinter die Kulissen. Wir freuen uns auf Ihren Anruf unter +49-351-2138 0.
www.wfs.sachsen.de
Bertolt-Brecht-Allee 22
01309 Dresden
Tel. +49-351-2138 0
Fax +49-351-2138 399
info@wfs.saxony.de
Das Zusammenspiel von Verwaltung, Unternehmen und Netzwerken ist eine stete Aufgabe, die sich in diesem Wirtschaftsmagazin SACHSEN eindrücklich widerspiegelt – gleich zu Beginn mit einem Schlaglicht auf Chemnitz, das mit großer Vorfreude dem Jahr 2025 als Kulturhauptstadt Europas entgegenblickt. Das „sächsische Manchester“ nutzt diesen Titel, um hervorzuheben, welches Potenzial in der drittgrößten Stadt des Freistaates steckt, und bezieht zahlreiche Gemeinden aus dem Umland in diesen dezidierten Strukturentwicklungsprozess ein. Wir schauen außerdem auf das boomende Halbleiter-Cluster „Silicon Saxony“, dessen Wurzeln mehr als sechs Jahrzehnte zurückreichen. Welche Bedeutung ein Bundesligaverein für das Image, aber auch die Wirtschaftskraft einer Stadt haben kann, beleuchten wir am Beispiel von RB Leipzig. Und wir richten unser Augenmerk auf eine durch Corona gebeutelte Branche: Kongresse, Tagungen und Firmenevents nden wieder analog statt und zeigen, dass soziale Kontakte nicht ersetzbar sind.
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen.
Iris Kupferschmied
Verlagsleitung Sachsen der Labhard Medien GmbH
Zurück zum persönlichen Austausch Unternehmen wissen direkte Kommunikation nach der Corona-Krise wieder mehr zu schätzen. Auch das Tagungsgeschäft profitiert.
Der Ball rollt RB Leipzig bringt die Messestadt international ins Gespräch. Gleichzeitig bescheren die Fußballfans Handel und Tourismus Zuwächse.
Chemnitz: Chancen zum Ergreifen
Geschichte des Wandels
Der Countdown für die Kulturhauptstadt Europas 2025 läuft
Landkreis Zwickau: Individuelle Lebenspläne verwirklichen
Zwickau: Glanzlichter und Aha-Effekte
Freiberg: Raum für neue Ideen
Bautzen: Die Zukunft gestalten
Wachstum im Herzen Europas
Gemeinsam für die Lausitz
Schkeuditz setzt auf seine Stärken
> MACHE R & MARKEN
Leipzig: Angekommen in der ersten Liga
Goldeck Süßwaren GmbH: Deutschlands kleine, clevere Schokoladenfabrik
Kommunikation nach der Corona-Krise: Nichts geht über persönlichen Kontakt
Ballsäle Coßmannsdorf: Ein Haus mit vielen Gesichtern
Renaissance der Mikroelektronik Dresden steigt durch milliardenschwere Investitionen zu einem der bedeutendsten HalbleiterStandorte weltweit auf.
Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH
Mobilitätsprojekt MoLeWa: Viel erreicht und noch viel vor
Regionalverkehr Sächsische Schweiz-Osterzgebirge GmbH: Umsteigen. Der Umwelt zuliebe
ONI Temperiertechnik Rhytemper GmbH: Energiesparen wird zum Pflichtprogramm
Berufsakademie Sachsen: „Dual Studierende sind gefragter denn je“
> SERVICE
Mit einem starken Fokus auf nachhaltiger Entwicklung und Innovation bietet Chemnitz ein dynamisches Umfeld voller Möglichkeiten. Neue Wege werden bei der Fachkräftegewinnung beschritten.
Top ausgebildete Fachkräfte bilden das Fundament der in Chemnitz ansässigen Wirtschaft. Laut aktueller Zahlen der Agentur für Arbeit sind über 31 Prozent der hier sozialversicherungsp ichtig Beschäftigten Experten bzw. Spezialisten in ihrem Job. Im Vergleich zur Region liegt die westsächsische Stadt damit um rund sieben Prozent vorn. Damit dieses Niveau an Expertise erhalten bleibt, werden in Chemnitz neue Wege eingeschlagen. Das beginnt schon bei der Berufsorientierung. Neben Events wie dem Mitmach-Festival „Makers United“ begeistert ein ambitioniertes Pilotprojekt bereits Schüler für die hiesigen Unternehmen.
Bildungsprojekt „Wirtschaft trifft Schule“ kontert Unterrichtsausfall „Wirtschaft tri t Schule“ wurde vom Geschäftsbereich Wirtschaft der Stadt und der Koordinierungsstelle für Berufsorientierung sowie dem Arbeitskreis Schule-Wirtschaft entwickelt, denn weitverbreiteter Unterrichtsausfall ist auch in Chemnitz ein Problem. Um dem entgegenzuwirken, bringt das mit dem Landesamt für Schule und Bildung abgestimmte Pilotprojekt seit dem Schuljahr 2023/2024 Unternehmen und Bildungseinrichtungen näher zusammen. Dabei vermitteln „Aushilfslehrer“ aus Wirtschaft und Forschung
mathematische, technische oder physikalische Inhalte, die für das spätere (Berufs-)Leben relevant sind. Davon pro tieren nicht nur die Schüler, die weniger Unterrichtsausfall haben – gleichzeitig können die kooperierenden Unternehmen mit diesem Projekt schon früh künftige Nachwuchskräfte an sich binden. Im ersten Jahr der Pilotphase beteiligten sich sieben Firmen und vier externe Partner, darunter die TU Chemnitz. Im Einsatz waren deren Vertreter an drei Oberschulen, zwei Gymnasien und einer Förderschule. Aus Sicht von Silvana Bergk, Leiterin des Geschäftsbereichs Wirtschaft der Stadt Chemnitz, ist „die enge
Verzahnung von Wirtschaft und Schule von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung von Chemnitz. Unser Mittelstand benötigt dringend quali zierten Nachwuchs. Die Schülerinnen und Schüler sind oft nicht ausreichend darüber informiert, welches Potenzial Chemnitz bietet – nämlich innovative Unternehmen zum Beispiel im Bereich des automatisierten Fahrens, des Sondermaschinenbaus oder in verschiedensten IT-Bereichen. Zudem wünschen sich unsere Unternehmen eine praxisnahe Ausbildung für Kinder und Jugendliche.“
Die Kooperationspartner bewerten das vergangene Schuljahr als Win-Win-Situation für beide Seiten und betonen neben der sozialen Verantwortung auch die damit verbun-
dene Investition in die Bildung und Zukunft der Region, schließlich seien gut ausgebildete Schülergenerationen das Rückgrat der heimischen Wirtschaftskraft. Auch der Kreiselternrat unterstützt das Projekt, wirke es doch der Problematik des Lehrermangels ein Stück weit entgegen.
Nach dem erfolgreichen Start sind weitere Kooperationen zwischen Unternehmen und Schulen in Vorbereitung. „Wir werden ‚Wirtschaft tri t Schule‘ intensiv vorantreiben, um perspektivisch jede Chemnitzer Schülerin und jeden Schüler mit mindestens einem Unternehmen in Kontakt zu bringen und das über die regulären Praktika hinaus“, umreißt Silvana Bergk das ehrgeizige Ziel des Projektes.
> Der Geschäftsbereich Wirtschaft der Stadt Chemnitz ermöglicht …
• Gewerbeflächenmanagement für das gesamte Stadtgebiet.
• unbürokratische Unterstützung bei Ansiedlungsentscheidungen und ihrer Umsetzung.
• Projekte zur beruflichen Orientierung und Kooperationen zwischen Unternehmen und Chemnitzer Schulen.
• Finanzierungs- und Fördermittelberatung bei Ansiedlungs- und Erweiterungsprojekten sowie Gründungsvorhaben.
• die Partizipation am Marketingnetzwerk „Chemnitz City“ für die Chemnitzer Innenstadt.
• Wirtschaftsstammtische zur branchenübergreifenden Vernetzung von Start-ups bis Industrieunternehmen.
… und unterstützt
• die Chemnitzer Wirtschaft und alle, die künftig dazugehören wollen.
• kleine und mittelständische Unternehmen bei ihren wachstumsorientierten Aktivitäten.
• den internationalen Austausch, beispielsweise durch Unternehmensreisen und Veranstaltungen mit Kammern, Verbänden sowie Unternehmen.
• die Aktivitäten von Netzwerken und Interessenverbänden.
Vernetzung zwischen Unternehmen und Arbeitnehmern neu gedacht
Ein zweites neues Format – in diesem Fall zur Ansprache ausgebildeter Fachkräfte – fand Ende Dezember 2023 erstmals statt. An vier Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr luden der Geschäftsbereich Wirtschaft und die Initiative „Chemnitz City“ zur Fachkräftebörse auf den extra verlängerten Weihnachtsmarkt ein. Die erste Coming-Home-Fachkräftebörse richtete sich an rückkehrwillige ehemalige Chemnitzer, die an den Feiertagen zu Besuch in der alten Heimat weilten. Die zwölf teilnehmenden Unternehmen bilanzierten am Ende zahlreiche Matches und neu geschlossene Arbeitsverträge. Gleichzeitig erhielten Gäste der Stadt durch die verschiedenen Firmenpräsentationen einen Eindruck der innovativen regionalen Wirtschaftskraft. Dank der positiven Resonanz erweitert der Geschäftsbereich Wirtschaft die Fachkräftebörse auf zusätzliche Veranstaltungen, sodass es 2024 neben dem Weihnachtsmarkt auch beim Weinfest im Sommer für Unternehmen die Möglichkeit gibt, in entspannter Atmosphäre mit potenziellen Bewerbern ins Gespräch zu kommen.
Zum Weinfest und weiteren beliebten Events wie dem Parksommer, dem Hutfestival oder
Der Imagefilm der Stadt zeigt Chemnitz mit Platz für neue Ideen, innovativen Unternehmen und Menschen, die anpacken. Hier lohnt es sich, zu investieren.
dem Demokratiefestival „Kosmos“ strömen jedes Jahr tausende Menschen in die Innenstadt. Dank der Initiative „Chemnitz City“ können inzwischen neben den Händlern und Gastronomen auch Unternehmen dazu beitragen, das Zentrum noch attraktiver zu gestalten.
Welcome Center Chemnitz als Anlaufpunkt für Fachkräfte
Seit Juni 2024 besitzt Chemnitz eines von zehn Welcome Centern in Sachsen, das mit seinem Angebot einen entscheidenden Beitrag zur Fachkräftesicherung in der Stadt leistet. In- und ausländische Fachkräfte, Studierende oder Zuzügler nden hier eine zentrale Anlaufstelle für den Start. Das Team berät und informiert zu den emen Ankommen, Leben, Lernen, Arbeiten und Erholen. Durch die unmittelbare Nähe zur Stadtverwaltung und die enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachämtern wie der Ausländer- und Staatsangehörigkeitsbehörde sowie der Meldebehörde werden Informationen und Angebote e zient weitergegeben. Ein besonderer Fokus liegt außerdem auf der Unterstützung regionaler Unternehmen, die internationale Fachkräfte integrieren möchten. Zu den einbezogenen Beratungsstellen gehört das Fachinformationszen-
trum Zuwanderung, das Arbeitgebern bei der Gewinnung und Beschäftigung ausländischer Fachkräfte zur Seite steht. Anerkennungs- und Quali zierungsberatungen zu ausländischen Abschlüssen bietet die Informations- und Beratungsstelle Arbeitsmarkt Sachsen (IBAS) an.
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Für gelebte Willkommenskultur steht das im Juni 2024 eröffnete Welcome Center Chemnitz, dessen Team zu den Themen Ankommen, Leben, Lernen, Arbeiten und Erholen berät.
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Im Schuljahr 2023/2024 startete der Geschäftsbereich Wirtschaft der Stadt das Pilotprojekt „Wirtschaft trifft Schule“.
Beliebte Veranstaltungen wie das Demokratiefestival „Kosmos“, der Parksommer, das Hutfestival oder das Weinfest ziehen jedes Jahr tausende Besucher in die Innenstadt.
Die neue Fachkräftebörse auf dem verlängerten Weihnachtsmarkt stieß im Dezember 2023 auch medial auf große Resonanz.
KONTA KT
Stadt Chemnitz Geschäftsbereich Wirtschaft
Markt 1, 09111 Chemnitz Tel. 0371 488-2222 wirtschaft@stadt-chemnitz.de chemnitz.de/wirtschaft
Die Chronik von Chemnitz liest sich wie eine stete Abfolge von Chancen und Umbrüchen. Das spiegelt sich im Kulturhauptstadtjahr 2025 wider.
Um 1800, im Zuge der für deutsche Verhältnisse früh einsetzenden industriellen Revolution, war Chemnitz eines der wichtigsten gewerblichen Zentren des Landes und entwickelte sich zur ersten Fabrik- und zweiten Handelsstadt im Königreich Sachsen. Mit der Textilproduktion hatte der wirtschaftliche Aufschwung begonnen, aber vor allem der Maschinenbau begründete später den Ruf als „sächsisches Manchester“. In den 1860er Jahren gelang dem Maschinen- und Lokomotivbauer Richard Hartmann und dem Werkzeugmaschinenbauer Johann
Zimmermann der Durchbruch auf internationalem Parkett – bei den Weltausstellungen gewannen sie mehrfach Preismedaillen für ihre Maschinen, die den englischen in keiner Weise nachstanden. In dieser Zeit wuchs die Bevölkerung enorm an und machte Chemnitz schließlich 1883 zur Großstadt. Nur 30 Jahre später lebten hier schon über 320.000 Menschen.
Massive Einschnitte brachten die beiden Weltkriege. 1945 wurden das Zentrum und angrenzende Wohngebiete auf über sechs Quadratkilometern zerstört. Stattdessen entstand eine neue, weite Innenstadt, die ein völlig anderes Aussehen als zuvor erhielt. Karl-Marx-Stadt, wie Chemnitz zwischen 1953 und 1990 hieß, spielte auch im Maschinenbau der DDR eine bedeutende Rolle, bevor die Wende im Herbst 1989 den nächsten Umbruch brachte. Von vielen dieser Spuren in einer traditionellen Industrieregion erzählt 2025 das Kulturhauptstadtjahr, das neben Chemnitz 38 Kommunen aus dem Umland einbezieht. Dabei liegt der Fokus immer wieder auf der Fähigkeit der Menschen, sich ein ums andere Mal neu zu ernden, und verbindet damit auch die Frage nach Identität – denn heute verortet sich Chemnitz als osteuropäische Stadt in einem westdeutschen Land. Nicht umsonst werden unter anderem deren 30.000 typische DDR-Garagen ins Rampenlicht gerückt. Zu den Leuchttürmen des Programms zählen außerdem ein ambitionierter Kunst- und Skulpturenweg, eine europäische Werkstatt für Kultur und Demokratie sowie zahlreiche Stadtentwicklungsprojekte. Ab dem 18. Januar 2025 ist die Hartmannfabrik als Besuchs- und Informationszentrum die zentrale Anlaufstelle für alle Gäste der Kulturhauptstadt.
Die apra-gerätebau GmbH Chemnitz, ein namhafter Spezialist im Bereich Gehäuse- und Schaltschranktechnik, hat kürzlich ihre neue Produktionsstätte in Neukirchen bei Chemnitz feierlich erö net. Die Einweihung des Hallenneubaus markiert einen wichtigen Meilenstein für das Unternehmen und die gesamte apra-Gruppe und symbolisiert den kontinuierlichen Fortschritt und das Engagement für Innovation und Qualität. 13 Millionen Euro investierte das Unternehmen in den Standort im Erzgebirge. Der Hallenneubau, der direkt an den bestehenden Standort angrenzt, erstreckt sich über eine Fläche von 4.900 Quadratmetern und erweitert die Produktions äche auf jetzt 10.500 Quadratmeter. Dieser Ausbau erhöht nicht nur die Produktionskapazitäten der apra-gerätebau GmbH Chemnitz deutlich, sondern scha t auch neue Ausbildungs- und Arbeitsplätze in der Region. Der Neubau entspricht modernsten energetischen Anforderungen mit einer großen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach sowie modernen und hellen Arbeitsplätzen. Für angenehmes Klima sowohl in den Büros als auch in der Fertigung sorgt eine Fußbodenheizung. Die gesamte Investition ist auf Nachhaltigkeit ausgelegt, um zukünftig noch klimafreundlicher zu produzieren. Das Herzstück ist die hochmoderne Pulverbeschichtungsanlage. Sie ermöglicht eine hochwertige und langlebige Ober ächenveredelung der Produkte, die höchsten Qualitätsansprüchen gerecht wird. Das Potenzial der Fläche scha t ebenso Platz für ein modernes Lager sowie Bereiche für Montage und Versand, die eine optimale Produktionsabwicklung gewährleisten.
> DATEN & FA KTEN
Branche: Gehäuseherstellung
Leistungsprogramm:
• A nzeigensysteme
• Terminal-A rbeitsplätze
• Displaygehäuse
• Industrielle Schrank- und Gehäusesysteme
• Gehäuse und Pulte
• 19“-Einschubsysteme
• Sondergehäuse
Gründung: 1995 (apra-gruppe 1969)
Standorte: Neukirchen bei Chemnitz, Daun, Mehren sowie Vertriebsgesellschaften in Frankreich und Polen
Mitarbeiterzahl:
75 in Neukirchen/Erzgebirge (gesamte apra-gruppe ca. 450)
Ansprechpartner für Personal: Ulrike Meffert
Kontakt: apra-gerätebau GmbH Chemnitz Südstraße 15 Gewerbegebiet Süd 09221 Neukirchen Tel. 0371 28124-0 vertrieb@apra-geraetebau.de apra.de
MEHRWERT BEI DER APRAGERÄTEBAU GMBH CHEMNITZ
• sicherer A rbeitsplatz in einem modernen Fertigungsbetrieb
• Weiter- bzw. Fortbildungen
STELLENANGEBOTE
Wir bieten qualifizierte Arbeitsplätze (m/w/d) in folgenden Bereichen:
• Konstruktionsmechanik/Metallbau
• Pulverbeschichtung
• Komponentenmontage
• Vertrieb und Entwicklung
AUSBILDUNGSBERUFE (M/W/D)
• Konstruktionsmechaniker
• Industriekaufmann
• Maschinen- und A nlagenführer
• Bachelor of Arts in der Fachrichtung Mittelstandsmanagement
Aus der Berufsakademie wird zum 1. Januar 2025 die neue Duale Hochschule Sachsen. Damit endet für Präsident Andreas Hänsel ein entscheidender Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen akademischen Hochschuleinrichtungen.
Die Berufsakademie Sachsen (BAS) steht seit mehr als 30 Jahren für das duale Studium im Freistaat. Studierende erwerben an einer der sieben Staatlichen Studienakademien einen Bachelor-Abschluss, der den Abschlüssen an Universitäten und Fachhochschulen gleichgestellt ist. Während des Studiums absolvieren die Studierenden regelmäßige Praxisphasen bei Partnerunternehmen. Zur Auswahl stehen mehr als 40 Studiengänge in den Bereichen Wirtschaft, Technik sowie Sozial- und Gesundheitswesen. Zum 1. Januar 2025 be-
ginnt ein neues Kapitel für die BAS: Nach einer mehrmonatigen Umwandlungsphase, in der alle Ordnungen auf das neue Hochschulgesetz angepasst werden, nimmt sie o ziell ihren Betrieb als Duale Hochschule Sachsen (DHSN) auf. Berufsakademie-Präsident Prof. Dr.-Ing. habil Andreas Hänsel erläutert die Hintergründe.
Herr Prof. Hänsel, am 31. Januar 2024 hat der Sächsische Landtag das Gesetz zur Überführung der Berufsakademie in die Duale
Hochschule Sachsen beschlossen, die dann gleichberechtigt neben den anderen Hochschulformen steht. Der Weg dahin war jedoch ein weiter. Seit wann gab es Bestrebungen, die Berufsakademie als Duale Hochschule weiterzuentwickeln?
Von den Anfängen bis zur heutigen Institution, die in Sachsen und darüber hinaus geschätzt wird, können wir auf eine stetige wie nachhaltige Entwicklung zurückblicken. Seit ihrer Gründung 1991 hat sich die Berufsaka-
demie Sachsen (BAS) stets an den Bedarfen der Wirtschaft orientiert und sich den Herausforderungen der Zeit gestellt. Insbesondere die Entwicklungen in Baden-Württemberg und später in üringen bestärkten uns bereits ab 2009, für den Umwandlungsprozess zur Dualen Hochschule einzutreten. Die 2014 notwendigen Einsparungen im gesamten Hochschulsystem des Freistaates Sachsen rechtfertigten jedoch zunächst keinen Ausbau der BAS zur Dualen Hochschule.
Mit Unterstützung der Politik und verschiedener Wirtschaftsverbände entwickelte die Berufsakademie Sachsen dennoch das Konzept „Auf dem Weg zur Hochschule 4.0“ weiter. Mit dem 2017 erlassenen Berufsakademiegesetz wurden erste Grundlagen gescha en, die BAS mittelfristig in die sächsische Hochschullandschaft zu integrieren. Unsere stetige Präsenz und Kooperation mit den etablierten Hochschulen führte 2019 schließlich dazu, dass sich die regierenden Parteien im Koalitionsvertrag auf die Weiterentwicklung der Berufsakademie zur Dualen Hochschule verständigten. Für diese
Umwandlung haben wir im Jahr 2020 einen Struktur- und Entwicklungsplan erarbeitet, den Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow in die Planungen der sächsischen Regierungskoalition aufnahm.
Mit dem Gesetzesbeschluss vom 31. Januar 2024 endete also einerseits ein fast zehnjähriger Prozess des Wirkens für eine Weiterentwicklung; gleichzeitig startete eine intensive und herausfordernde Phase der Umwandlung und strukturellen Weiterentwicklung, für die mit dem Start der Gründungsphase der Dualen Hochschule Sachsen zum 1. April 2024 nur neun Monate zur Verfügung stehen.
Die Berufsakademie wirbt damit, akademischen Fachkräftenachwuchs am Markt orientiert und bedarfsgerecht auszubilden. Was waren die Hintergründe, die mit einer Vermittlungsquote von über 90 Prozent sehr erfolgreich agierende Berufsakademie neu auszurichten?
Die Anerkennung der Abschlüsse bedeutete für die Berufsakademie über viele Jahre hin-
„Das duale Studium ist das einzige Studienmodell, das auch einkommensschwächeren Familien den Zugang zu akademischer Qualifizierung ermöglicht.“
Prof. Dr.-Ing. habil Andreas Hänsel Präsident der Berufsakademie Sachsen Direktor der Staatlichen Studienakademie Dresden
weg einen Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen akademischen Hochschuleinrichtungen. Unstrittig waren die Absolventinnen und Absolventen bei den Praxispartnern bzw. in der regionalen Wirtschaft sehr gefragt. Die Abschlüsse der Berufsakademie waren mit der Bologna-Reform denen der Fachhochschulen und Universitäten gleichgestellt. Sie stellten jedoch noch immer keinen akademischen Grad dar.
Das Konzept, eng mit der Wirtschaft aus der Region zusammenzuarbeiten, sorgte für eine stetig wachsende positive Resonanz. Ab etwa 2006 stieg die Zahl der dualen Studienangebote stark an und damit auch der Wettbewerb um Studieninteressierte. Eine Aufwertung der BA-Abschlüsse war nicht zuletzt schon deshalb zwingend erforderlich, um den Absolventinnen und Absolventen die Aufnahme eines anschließenden Masterstudiums zu ermöglichen.
Wie haben sich Nachfrage und Bedarf der Partnerunternehmen in den vergangenen Jahren entwickelt?
Immer mehr junge Menschen entscheiden sich für ein duales Studium, wobei wir den aktuellen Bedarf unserer Praxispartner von 3.100 Studienplätzen mit etwa 1.500 Immatrikulationen derzeit zu gerade einmal 52 Prozent decken können (Stand 31.10.2023, Anm. d. Red.). Die Nachfrage nach dual Studierenden in der Wirtschaft zeigt sich nicht zuletzt an den stetig steigenden Studienvergütungen von durchschnittlich 965 Euro pro Monat inklusive Sozialversicherung. Damit leisten die dualen Praxispartner nicht nur 45 Millionen Euro Bildungstransferleistungen jährlich; vielmehr ist das duale Studium das einzige Studienmodell, das auch einkommensschwächeren Familien den Zugang zu akademischer Quali zierung ermöglicht.
Generell sind dual Studierende bei Arbeitgebern gefragter denn je, da sie bereits praxiserfahren sind und somit kaum eingearbeitet werden müssen. Der „Klebee ekt“ an die sächsische Wirtschaft ist groß: Über 60 Prozent verbleiben nach ihrem Abschluss direkt bei ihrem dualen Praxispartner, 18 Prozent wechseln das Unternehmen und 11 Prozent nehmen ein weiterführendes Studium auf. Insgesamt stehen 74 Prozent unserer Absolventinnen und Absolventen als Fach- und Führungskräfte nach ihrem Studium zur Verfügung.
Damit Studieninteressierte und Praxispartner zusammen nden, bieten wir zahlreiche Veranstaltungsformate an. Zusätzlich stehen die studiengangbezogenen Praxispartnerlisten sowie unsere neue Bewerberbörse zur Verfügung.
Was ändert sich für Studierende und Partnerunternehmen ab 2025 ganz konkret?
Für Studierende gibt es drei wesentliche Änderungen mit der Dualen Hochschule: Die Abschlüsse der DHSN werden als akademischer Grad verliehen. Zudem wird mittelfristig die Möglichkeit von dualen Masterstudiengängen gescha en. Damit können die Absolventinnen und Absolventen bei ihren Unternehmen bleiben und die nächste akademische Quali zierungsstufe erlangen. Nicht zuletzt nimmt die Ein ussmöglichkeit der Studierendenschaft in den Organen der Dualen Hochschule zu, denn sie bilden eine eigene Mitgliedergruppe. Damit haben die Studierenden unmittelbare Mitwirkungsrechte bei der Entwicklung der einzelnen Akademiestandorte und der Dualen Hochschule Sachsen insgesamt.
Für Praxispartner ist der akademische Grad als Abschluss vergleichbarer, bewertbarer und weltweit anerkannt. International etablierte Unternehmen müssen die Abschlüsse der dualen Absolventen im Ausland nicht mehr „erklären“, was die Zielgruppe der Bewerber erweitert und die Rekrutierung von Studie-
renden verbessert. Für die einzelnen Standorte bedeutet dies, dass sie ihre erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Landkreis und den Unternehmen der Region weiter ausbauen können. Unsere zukunftsgerichteten Studienangebote werden damit für Studierende aus ganz Deutschland noch attraktiver.
Welche Chancen bietet diese Aufwertung der Abschlüsse und ab wann sind duale Masterstudiengänge möglich?
Diese Weiterentwicklung verscha t dem dualen Studienmodell die Anerkennung, die es verdient, da die erworbene Quali kation konventionellen Hochschulabschlüssen in Deutschland nunmehr eindeutig gleichgestellt wird. Für die über 34.000 Absolventen, die wir bereits verabschiedet haben, ermöglicht das Hochschulgesetz die Nachgraduierung ihrer Abschlüsse. Die dualen Masterstudiengänge werden ab 2025 mittelfristig gemeinsam mit den PraxispartnerUnternehmen nach dem Bedarf der Wirtschaft entwickelt. Um dies sicherzustellen, bilden die Praxispartner eine eigene Mitgliedergruppe der Dualen Hochschule Sachsen und wirken in ihren Organen mit.
Die kooperative Forschung soll an der DHSN ebenfalls ausgebaut werden. Welche Ziele werden damit verfolgt?
Damit kann ein gezielter Wissenstransfer in der Region gesichert werden – ein Vorteil insbesondere für die kleinen und mittleren Unternehmen, innovative Vorhaben an den Start zu bringen. Praxispartner pro tieren von neuen Möglichkeiten im akademischen Austausch. Durch Kooperationen in der Forschung sowie kollaborativen Wissens- und Technologietransfer können Kompetenzen und Ressourcen kombiniert, Risiken minimiert und Synergiee ekte genutzt werden. Die DHSN sieht sich in starkem Maß auch als Drehscheibe zwi-
schen Ergebnissen der Grundlagenforschung und deren Transformation in die Wirtschaft. Dazu legen wir im Rahmen des Förderprogramms „Innovative Hochschule“ gemeinsam mit verschiedenen Partnern die organisatorischen Grundlagen.
Fortan soll ein Studium an der DHSN auch ohne Abitur bzw. Berufserfahrung möglich sein. Welche Regelungen gelten dafür?
Diese neue Hochschulzugangsmöglichkeit wurde speziell der DHSN eingeräumt und soll leistungsstarken junge Menschen den Zugang zur akademischen Quali zierung erleichtern. Sie können ab 2025 mit einer dreijährigen staatlich geregelten Berufsausbildung eine Zulassung zu einem einschlägigen Studiengang erhalten, ohne eine Zugangsprüfung abzulegen. Unsere in der Vergangenheit gesammelten Erfahrungen der Studienvorbereitung werden wir hier einsetzen, um dieser Gruppe den Studienerfolg zu ermöglichen.
Neben den Studienakademien in Dresden und Leipzig sind die weiteren fünf Standorte mit Glauchau, Bautzen, Breitenbrunn, Plauen und Riesa außerhalb der Großstädte angesiedelt. Inwiefern profitiert der ländliche Raum von dieser dezentralen Struktur?
Die Akademie-Standorte sind jeweils hervorragend in die Region eingebunden. Die Studienangebote richten sich hierbei nach den Bedürfnissen der regionalen Wirtschaft und sind bestmöglich auf die örtlichen Unternehmen zugeschnitten. Dadurch nden wir starke Partner vor Ort für die praktische Ausbildung der Studierenden und quali zieren so den dringend benötigten Fachkräftenachwuchs insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen.
ba-sachsen.de
An 14 Hochschulen und über 50 außeruniversitären Forschungseinrichtungen arbeiten engagierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aktiv an der Gestaltung der Zukunft. Die Forschungslandschaft in Sachsen beeindruckt durch eine bemerkenswerte Bandbreite an Lösungen, so in den Bereichen Robotik , Mensch-Maschine-Interaktion , Biotechnologie und Genetik sowie zu nachhaltigen Energieträgern
Das Wissenschaftsland Sachsen zeichnet sich aus durch:
Umfangreiche Themenvielfalt: Forschung in den Bereichen Pharmazie, Krebsforschung, künstliche Intelligenz, Quantencomputing, Mikroelektronik und Materialwissenschaften.
Gezielte Forschungsförderung:
Das sächsische Wissenschaftsministerium unterstützt innovative Projekte langfristig und nachhaltig und schafft optimale Rahmenbedingungen für Entwicklung.
Effektiven Wissenstransfer:
Von der Theorie zur Praxis – Forschungsergebnisse werden direkt in zukunftsweisende Lösungen umgesetzt.
Dank dieser Stärken nimmt Sachsen in vielen Bereichen eine führende Position ein und entwickelt kontinuierlich innovative Antworten auf die Herausforderungen von morgen.
Delitzsch
Leipzig
Außeruniversitäre
Forschungseinrichtungen
Universitäten
Hochschulen für Angewandte Wissenschaften
Kunsthochschulen
Berufsakademie Sachsen (Duale Hochschule)
Glauchau
Breitenbrunn
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