www.labhard.de
WIRTSCHAFTSMAGAZIN
SACHSEN Business Magazine Saxony
2016/2017
Nr. 12
www.volkswagen-sachsen.de Rubrik
DREI STANDORTE. EIN TEAM.
Fahrzeugwerk Zwickau
Motorenwerk Chemnitz
Gläserne Manufaktur Dresden
Volkswagen Sachsen
Editorial
DIE GESELLSCHAFT IM WANDEL A CHANGING SOCIETY
Die Menschen setzen ihre Prioritäten in Bezug auf das, was ihnen wichtig ist und wesentlich erscheint, anders als noch vor zehn oder 20 Jahren. Dieser Wertewandel zeigt sich generationenübergreifend. Unser Beitrag „Die Arbeitswelt der Zukunft“ widmet sich diesem Thema und weist darauf hin, dass Unternehmen vor großen Herausforderungen stehen. Unternehmenskultur ist dabei ein viel gebrauchtes Wort. Was steckt dahinter? Im Wirtschaftsmagazin SACHSEN finden sich Beispiele dafür, wie sich Arbeitgeber und -nehmer den kommenden Anforderungen stellen.
People have different priorities as to what is important to them and what appears to be essential today than they did just ten or 20 years ago. This change in values cuts across all generations. Our article “The Future Workplace” is dedicated to this topic and highlights the fact that companies are confronted with great challenges. Corporate culture, thus, is a word that is often used. But what does it really mean? The Business Magazine SAXONY provides a number of examples of how employers and employees meet the challenges of tomorrow today.
Das Wirtschaftsmagazin SACHSEN macht mit dieser Ausgabe das Dutzend voll. Seit zwölf Jahren präsentieren wir den Wirtschaftsstandort Sachsen mit Netzwerken und Initiativen, die Unternehmen auf dem Markt unterstützen, kommunalen und regionalen Wirtschaftsförderungen, die ihre Standortvorteile in den Fokus rücken, und vor allem sächsischen Firmen, die mit Innovationen und Kompetenz agieren. Auch beim Thema Standortmarketing und Wirtschaftsförderung zeigt sich ein Wandel. Dazu findet sich reichlich Überlegenswertes in dieser Ausgabe.
With this issue, the Business Magazine SAXONY will have been published a dozen times. For twelve years in a row now, we have been showcasing the business venue Saxony with its networks and initiatives that promote and assist companies on the market, municipal and regional economic development agencies that highlight their locational advantages, and above all Saxon firms that are very innovative and competent. When it comes to locational marketing and economic development, a change is perceptible as well. You’ll find a lot of information in this issue that’s well worth considering.
Das Wirtschaftsmagazin SACHSEN hält also wieder spannende und wissenswerte Beiträge bereit. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen.
Once again, the Business Magazine SAXONY contains a wide range of fascinating and informative articles. I hope, you’ll enjoy reading this magazine!
Iris Kupferschmied Verlagsleitung Sachsen der Labhard Medien GmbH
Iris Kupferschmied Publishing Manager Saxony, Labhard Medien GmbH
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
1
Inhalt
Content
INHALT CONTENT
> EDITORIAL Die Gesellschaft im Wandel A Changing Society. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
> TITELTHEMA COVER STORY Eine Frage der Balance A Matter of Balance . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Die Arbeitswelt der Zukunft The Future Workplace . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Fahrzeugtechnik Miunske GmbH: Ein zweites Zuhause A Second Home . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 micas AG: Eigene Wege gehen Pursuing Your Own Path . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
> SACHSEN SAXONY
4
Titelthema Die Arbeitswelt der Zukunft stellt Firmen und Mitarbeiter gleichermaßen vor neue Herausforderungen.
Kaleidoskop Kaleidoscope . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Sachsen erfreut sich nach wie vor eines guten Images
26
A Good Image for Saxony . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 SACHSEN!TEXTIL: Wachstum im starken Verbund Vibrant Growth in a Strong Network . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Investieren in einem innovativen Umfeld Investing into an Innovative Environment . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
Wachstum im starken Verbund Als Partner der Wirtschaft stärken INNtex und SACHSEN!TEXTIL die sächsische Textilindustrie.
Deutsches Biomasseforschungszentrum gGmbH: Chancen der Biomassenutzung Great Opportunities for Biomass Utilization . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Leipziger Messe GmbH: Nachhaltig erfolgreich Sustainable Success . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
> STANDORTMARKETING LOCATIONAL MARKETING Leipzig Tourismus und Marketing GmbH: Feel the Spirit . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Zwickau: Dynamisch und äußerst präsent The City of Automobiles and Robert Schumann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Glokalisierung versus Globalisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
34 Feel the Spirit
> SPEZIAL OBERLAUSITZ SPECIAL UPPER LUSATIA Wirtschaft? Region? Oberlausitz! Business? Region? Upper Lusatia! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Textilindustrie im Aufwind: Gut gerüstet für die Zukunft Textile Industry in an Upswing: Well Equipped for the Future . . . . . . . . . . . . . 48 2
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
Die Messestadt Leipzig wird für Tagungen, Kongresse und Events immer attraktiver.
Inhalt
Content
Wirtschaftskompass Oberlausitz: Hier laufen die Fäden zusammen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 Standort Oberlausitz: Investoren willkommen Business Venue Upper Lusatia: Investors Welcome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Ein überzeugendes Gesamtpaket A Convincing Comprehensive Concept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Unternehmer zeigen, wie es geht Entrepreneurs Show How It’s Done . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 Bischofswerda: Idealer Wirtschaftsstandort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 ONI Temperiertechnik Rhytemper GmbH: Weltweit gefragte Technik Technology in Great Demand around the Globe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 Bautzen: Neue Maßstäbe setzen Foto: alotofpeople/Fotolia
Setting New Standards . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
> SERVICE Messekalender 2016/2017 Trade Show Calendar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 Impressum Imprint . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
> ANZEIGEN ADVERTISEMENTS Volkswagen Sachsen GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U 2
46 Wirtschaftsregion Oberlausitz Ausgesprochen gute Karrierechancen, engagierte Kommunen und innovative Unternehmen prägen den Standort.
Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement . . . . . . . . . . 14 Stadtschwärmer Leipzig GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 HQM Härtetechnik GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Mitteldeutsche Braunkohlegesellschaft mbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 ENSO Energie Sachsen Ost AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Stadtverwaltung Wurzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Westfalia Presstechnik GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Leipziger Messe GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 European Energy Exchange (EEX) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Deutsches Biomasseforschungszentrum gGmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Landkreis Zwickau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Große Kreisstadt Pirna . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Große Kreisstadt Glauchau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Landkreis Mittelsachsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Landkreis Nordsachsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 KSO-Textil GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 Hochschule Zittau/Görlitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Lausitz Elaste GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Scholz Gruppe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Labhard Medien GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 Spindel- und Lagerungstechnik Fraureuth GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U 3 Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U 4
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
3
EINE FRAGE DER BALANCE A MATTER OF BALANCE
4
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
Titelthema
Cover Story
A mere 15 years ago, people would have happily smiled at the problems numerous employers face today. But the shortage of apprentices and skilled employees is a much discussed topic today. All the more reason why constantly more companies are forced to focus on their employees and to create a work environment in which they can be productive, creative, and committed. The buzzword corporate social responsibility is often mentioned in this context. Sustained economic growth with well-defined values, norms, and attitudes is more than ever center stage – also among the public at large – and it can be implemented in different ways: Fair business practices, social commitment and engagement, practiced environmental protection, allowing employees to choose among different options for part time work, offering special amenities, or deliberately emphasizing regionality – these are only some such examples. In the end, though, all pursue the same objective: Arming oneself in the best possible way for the rapidly changing working world of the future and in so doing not forgetting that employees are human beings. At the same time, the expectations, lifestyles, and fears of the staff have changed as well. An increased need and requirement for recreation, security and safety, or individual development are observed all the more often. Attempting to harmonize everything in a well-functioning holistic whole is the challenge of tomorrow – for both employers and employees.
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
Foto: Robert Kneschke/Fotolia
Noch vor 15 Jahren hätte man über die heutigen Probleme zahlreicher Arbeitgeber gelächelt. Doch der Azubi- und Fachkräftemangel ist aktuell ein vielfach diskutiertes Thema. Und so sind immer mehr Unternehmen gezwungen, sich intensiv um ihre Angestellten zu bemühen und ihnen ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sie produktiv, kreativ und engagiert agieren können. Das Schlagwort Corporate Social Responsibility bzw. unternehmerische Sozialverantwortung fällt in diesem Zusammenhang häufig. Eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung mit festgelegten Werten, Normen und Einstellungen steht dabei immer mehr im Fokus – auch in der Öffentlichkeit – und kann unterschiedlich umgesetzt werden: Faire Geschäftspraktiken, soziales Engagement, gelebter Umweltschutz, dem Arbeitnehmer Teilzeitmodelle ermöglichen, ihm bestimmte Annehmlichkeiten bieten oder auch gezielt auf Regionalität setzen, sind nur einige Beispiele dafür. Schlussendlich verfolgen alle ein Ziel: sich bestmöglich für die sich rasch verändernde Arbeitswelt der Zukunft zu rüsten und dabei den Mitarbeiter als Menschen nicht aus den Augen zu verlieren. Gleichzeitig haben sich aber auch die Ansprüche, Lebensgewohnheiten und Ängste der Angestellten geändert. Ein gesteigertes Bedürfnis nach Freizeit, Sicherheit oder individueller Entfaltung ist immer deutlicher zu beobachten. Der Versuch, alles zu einer gut funktionierenden Einheit zusammenzuführen, ist die Herausforderung der kommenden Jahre – für Arbeitgeber und -nehmer gleichermaßen.
5
Titelthema
Cover Story
DIE ARBEITSWELT DER ZUKUNFT „Nichts ist so beständig wie der Wandel.“ Diese Überzeugung von Heraklit gilt auch heute noch für die Arbeitswelt.
Wollen wir heute die Arbeitswelt von morgen gestalten, müssen wir uns aktuelle Entwicklungen und Trends – wie die Digitalisierung und die demografische Entwicklung – vor Augen führen, damit einhergehende Chancen und Herausforderungen kritisch reflektieren, Gestaltungsperspektiven ausloten, Lösungsansätze herausarbeiten und umsetzen sowie bei offenen Fragen in einen fruchtbaren Diskurs aller Beteiligten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik treten. So kann die Gestaltung der Zukunft für alle gelingen. Die Digitalisierung und Vernetzung von Daten durchdringt alle Lebensbereiche auf gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und politischer Ebene. Wir kaufen mit dem Smartphone Produkte aus aller Welt, teilen Erfahrungen über Blogs, informieren uns in Internetforen und bilden uns in Webinaren weiter. Wir pflegen Freundschaften in sozialen Netzwerken, wollen in smarten Häusern leben, mit autonomen Autos fahren und gestalten mit an der Stadt der Zukunft. Auch Möglichkeiten zur politischen Einflussnahme sind durch Online-Appelle direkt an die Verantwortlichen in Parlamenten und Regierungen möglich.1 Parallel dazu werden wir Deutschen „weniger, älter, weiblicher, bunter“. In Unternehmen liegt das Durchschnittsalter derzeit bei 43 Jahren, 2030 wird es 53 Jahre betragen.2 Der Anteil jüngerer Altersgruppen in der Bevölkerung reduziert sich. Gleichzeitig gestalten Sozialisationsmuster und Werte aller Generationen unser Leben facettenreicher. Die Erwerbsbeteiligung von Frauen und Personen mit ausländischen Wurzeln ist gestiegen und wird nach aktuellen Prognosen auch zukünftig weiter steigen. Ein kultureller Wertewandel, spürbar durch eine neue Vielfalt der Lebensentwürfe, einem partnerschaftlicheren Rollenverständnis, dem Wunsch des Einzelnen nach mehr Zeitsouveränität und Work-Life-Balance werden die Gesellschaft der Zukunft prägen. Technologische Trends und gesellschaftliche Entwicklungen verändern die Arbeit der Zukunft.
Campact. www.campact.de. Rump, J. (2009): Quo Vadis Deutschland? Zukunft der Arbeit – Arbeit der Zukunft. Die Arbeitswelt im Umbruch und die Konsequenzen für den Einzelnen, für Arbeitgeber und für die Gesellschaft. 3 Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO. URL: http://www.office21.de/. Zuletzt aufgerufen: 27.05.2016. 4 Haschka-Helmer, R. & Dreesbach, C. (2016): Chief Digital Officer - Mit digitalem Know how nach oben? In: Manuel P. Nappo (Hrsg.): Center for Digital Business - Yea(h)rbook 2015. Zürich: buch & netz. 1 2
6
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
Vernetzung und die zunehmende Kooperation von Mensch und Maschine ändern die Art, wie wir produzieren. Durch den Wertewandel entstehen neue Ansprüche an Arbeit. Arbeit findet in realen und virtuellen Welten statt und wird von zeitlicher, räumlicher und organisatorischer Flexibilität bestimmt sein. Erwerbsbiografien und Karrieren werden vielfältiger. Neue Anforderungen und Erwartungen an unsere Arbeitswelt
Wissensarbeit wird nachhaltig von der Durchdringung digitaler Technologien verändert. Sie „wird hyperflexibel, multilokal, individuell und nachhaltig.“3 Vernetzte Fabriken vereinen hochentwickelte Robotik und Sensorik, cyberphysische Systeme, intelligente Software-Systeme und Big Data. Ganze Branchen werden vom digitalen Wandel revolutioniert und bringen neue Geschäftsmodelle hervor. Mit der Digitalisierung entstehen neue Berufsbilder, wie zum Beispiel der Chief Digital Officer4 oder der Data Scientist.5 Neue Rollen und Aufgaben verlangen nach neuen Kompetenzen und Qualifikationen. Für einige der neuen Berufsbilder gibt es weder Studiengänge noch Ausbildungen. Ob es die je geben wird, ist fraglich, vielmehr ist lebenslanges Lernen in einer digitalisierten Welt der essenzielle Schlüssel zur proaktiven Gestaltung von Arbeit und der eigenen Lebenswelt. Wir lernen offline, online und blended. Ständig. Wie gehen wir um mit der Herausforderung der „fortlaufenden Optimierung der Ressourceneffizienz über gesamte Wertschöpfungsnetze hinweg“6? Welche Risiken und Konsequenzen birgt ein „Vernetzter, Digitaler und Flexibler“7 für den Menschen? Wie können zum Beispiel künftig betriebliche Anforderungen der Flexibilität mit den individuellen Flexibilitätsbedürfnissen der Beschäftigten abgestimmt werden?8 Wer gibt gerade mit Blick auf unsere „weniger, älter, weiblicher, bunter“ werdende Gesellschaft den Rahmen vor?
>
Provost, F. & Fawcett, T. (2013): Data Science and its Relationship to Big Data and Data Driven Decision Making. Big Data, 1(1), S. 51-59. 6 Pfeiffer, S. (2015): Industrie 4.0 und die Digitalisierung der Produktion – Hype oder Me gatrend? URL: http://www.bpb.de/apuz/209955/industrie-4-0-und-die-digitalisierung der-produktion?p=all. Zuletzt aufgerufen: 02.06.2016. 7 Bundesministerium für Arbeit und Soziales (2015): Arbeit weiter denken. Grünbuch Ar beiten 4.0. 8 Bundesministerium für Arbeit und Soziales (2015): Arbeit weiter denken. Grünbuch Ar beiten 4.0. 5
Titelthema
Cover Story
Wissenschaftliche Kategorisierung der Generationen in Deutschland9 Scientific Categorization of Generations in Germany WIRTSCHAFTSWUNDERGENERATION ECONOMIC MIRACLE GENERATION
BABYBOOMER BABY BOOMERS
GENERATION X
GENERATION Y
GENERATION Z10
1956–1968
1966–1985
ab 1986 as of 1986
ab 1995 as of 1995
Wiedervereinigung, Zerfall des Warschauer Paktes
9/11, Krieg im Irak, Internet, Social Media, Globalisierung
German reunification, disintegration of the Warsaw Pact
9/11, war in Iraq, internet, social media, globalization
Generation Merkel, Mediatisierung, Multikulturalisierung der Gesellschaft, Wohlstandspolarisierung, ISIS, Kronprinz-Kindheit, Reaktorunglück in Fukushima
> Geburtsjahr Year of Birth 1945–1955
> Prägende Ereignisse Formative Events Wiederaufbau, Wirtschaftswunder, Vollbeschäftigung Reconstruction after World War II, economic miracle, full employment
erste Öl- und Weltwirtschaftskrise, Mondlandung, Deutsche Teilung The first oil and global economic crisis, moon landing, German partition
Generation Merkel, mediatization, multiculturalism in society, polarization of wealth, ISIS, crown prince childhood, reactor accident in Fukushima
> Einstellung zur Arbeit Work Attitude idealistisch, Skepsis gegenüber Autoritäten, loyal zum Unternehmen
Wettbewerb um Positionen und Karriere, Umweltbewusstsein, Emanzipation
Idealistic, skeptical of authorities, loyal to the company
Competition for positions and careers, environmental awareness, emancipation
Individualismus, materielle Werte, karriereorientiert, ehrgeizig, loyal, Work-Life-Balance Individualism, material values, career-oriented, ambitious, loyal, work life balance
im Heute lebend, Realismus
Arbeit muss Spaß machen und fördern, lernbereit, flexibel, mobil
Living today, realism
Work has to be fun and supportive, willing to learn, flexible, mobile
> Arbeitsmotto Working Motto Leben, um zu arbeiten
Leben, um zu arbeiten
Arbeiten, um zu leben
Leben beim Arbeiten
Live to work
Live to work
Work to live
Live while working
Die Generation will einen Beruf, der erfüllt und Spaß macht. This generation wants a profession which satisfies them and is fun
> Wert der Freizeit Value of Leisure Time erste Orientierung zur Freizeit First orientation towards leisure time
abnehmende Wertigkeit
Work-Life-Balance
sehr groß
Decreasing significance
Work life balance
Very high
klare Trennung zwischen „Work“ und „Life“ Clear distinction between “work” and “life”
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
7
Titelthema
Cover Story
Wissenschaftliche Kategorisierung der Generationen in Deutschland9 Scientific Categorization of Generations in Germany WIRTSCHAFTSWUNDERGENERATION ECONOMIC MIRACLE GENERATION
BABYBOOMER BABY BOOMERS
GENERATION X
GENERATION Y
GENERATION Z10
> Sicherheit des Arbeitsplatzes bzw. Angst um Arbeitsplatz Job Security and/or Fear of Losing One’s Job keine Sorge, da Vollbeschäftigung bestand No fear because there was full employment
>
beginnende Sorgen um Arbeitsplatz, große Niederlassungswelle, legen Wert auf Beständigkeit, ausgeprägtes Sicherheitsdenken11
großer Wettbewerb um Stelle und Sorge um Arbeitsplatz, legen großen Wert auf die Sicherheit des Arbeitsplatzes12
Incipient fear of losing their job, big wave of business setups, attach importance to stability, pronounced security awareness
Great competition for jobs and fear of losing their job, attach great importance to job security
keine Sorgen um Arbeitsplatz wegen Fachkräftemangel No fear of losing their job due to shortage of skilled employees
nomadenhafte Mobilität, Generation hat kaum noch emotionale Bindung an Unternehmen und sucht diese auch nicht, Wunsch nach einem sicheren Arbeitsplatz Nomadic mobility, this generation has little or no emotional bond to companies and does not seek it, desires a secure job
> Bedeutung von Titeln und Hierarchiestufen Importance of Titles and Hierarchical Levels sehr wichtig Very important
sehr wichtig bis weniger wichtig
wichtig
unwichtig
Important
Unimportant
Very important to not so important
unwichtig, virtuelle Teams mit flachen Hierarchien werden bevorzugt Unimportant, virtual teams with flat hierarchies are preferred
> Auszeiten vom Job Time out from the Job Keine
sehr selten
None
Very seldom
gesellschaftlich etablierte Auszeiten
„Privatleben kommt vor Arbeit“
Wunsch nach weniger Stress
Socially established time outs
“Private life comes before work”
Desire to have less stress
materielle Anreize, Karriere
keine finanziellen Anreize, geregelte und planbare Arbeitszeiten
Bestreben, die hohen Erwartungen der eigenen Eltern zu erfüllen
No financial incentives, regulated and predictable working hours
Striving to meet the high expectations of their own parents
> Motivation Motivation keine materiellen Anreize, sondern Selbstverwirklichung und persönliche Anerkennung
weniger materielle Anreize, Partizipation Fewer material incentives, participation
Material incentives, career
No material incentives, but rather self realization and personal recognition
Schmidt, C.; Möller, J. (2014): Generationsgerechte Führung und Betriebliches Gesundheitsmanagement im Krankenhaus. In: Badura, B.; Ducki, A.; Schröder, H.; Klose, J.; Meyer, M. (Hrsg.): Fehlzeiten-Report 2014. Erfolgreiche Unternehmen von morgen – gesunde Zukunft heute gestalten. Zahlen, Daten, Analysen aus allen Branchen der Wirtschaft. Berlin, Heidelberg: Springer-Verlag. 10 Scholz, C. (2014): Generation Z: wie sie tickt, was sie verändert und warum sie uns alle ansteckt. Weinheim: Wiley-VCH Verlag. Klaffke, M. (2014): Millennials und Generation Z – Charakteristika der nachrückenden Arbeitnehmer-Generationen. In: Klaffke, M. (Hrsg.): Generationen-Management. Kon zepte, Instrumente, Good-Practice-Ansätze. Wiesbaden: Gabler-Verlag, Springer-Verlag. Mangelsdorf, M. (2015): Von Babyboomer bis Generation Z: Der richtige Umgang mit unterschiedlichen Generationen im Unternehmen. GABAL-Verlag. 9
8
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
Scholz, C.; Zentes, J. (2015): Schizo-Wirtschaft: Nur radikales Umdenken und Andershandeln kann uns helfen. Frankfurt a.M.: Campus-Verlag. Hesse, G.; Mayer, K.; Rose, N.; Fellinger, C. (2015): Herausforderungen für das Employer Branding und deren Kompetenzen. In: Hesse, G.; Mattmüller, R. (Hrsg.): Perspektivwechsel im Employer Branding: Neue Ansätze für die Generationen Y und Z. Wiesbaden: Gabler-Verlag, Springer-Verlag. 11 Immerschitt, W.; Stumpf, M. (2014): Employer Branding für KMU. Der Mittelstand als attraktiver Arbeitgeber. Wiesbaden: Gabler-Verlag, Springer-Verlag. 12 Latz, I. (2016): Personalakquisition im Spiegelbild der Generationenvielfalt. Wiesbaden: Gabler-Verlag, Springer-Verlag.
Titelthema
> Die demografische Entwicklung führt zu einem sinkenden Ange-
bot und einer steigenden Nachfrage an Arbeitskräften. Auch wenn das differenziert auf Branchen und Regionen betrachtet werden muss, ist der Fachkräftemangel spürbar. Innerhalb des Personalbereichs ist ein Wandel vom Arbeitgebermarkt hin zu einem Arbeitnehmermarkt zu verzeichnen. Die Bedeutung der Arbeitgeberattraktivität nimmt für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu. Im „War of Talents“ gilt es, sich mit dem breiten Spektrum an Wünschen und Bedürfnissen potenzieller Bewerber und Beschäftigter auseinanderzusetzen13 und frühzeitig junge und alte Talente an das Unternehmen zu binden. Eine gelebte lebensphasenorientierte Personalpolitik stellt sicher, dass der gesamte betriebliche Lebenszyklus der Beschäftigten vom Eintritt in das Unternehmen über den betrieblichen Werdegang bis zum Ausscheiden aus dem Unternehmen perspektivreich begleitet wird. Gelebtes Generationenmanagement. Im Unternehmen vertretene Generationen unterscheiden sich in ihren Erwartungshaltungen, Werten und ihrem Arbeitsethos. Vertreter der Generation Y wachsen in einer Gesellschaft mit hoher Transparenz, ständiger Kommunikation, vielen Wahlmöglichkeiten und großem Individualismus auf.14 Sie hinterfragen sehr genau, ob die Unternehmenskultur zu den eigenen Werten passt. Ihre zentrale Anforderung an Führung ist Motivation durch sinnstiftende und werteorientierte Visionen und eine starke Partizipation. War Führung im 20. Jahrhundert noch hierarchisch, bedarf es heute einem Führen auf Augenhöhe.
Cover Story
THE FUTURE WORKPLACE
Die Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement der Technischen Universität Chemnitz, geleitet von Prof. Dr. Angelika Bullinger-Hoffmann, erforscht entsprechend des Leitbildes „Innovativ denken. Interdisziplinär forschen. Praxisnah anwenden.“ das Spannungsfeld von Mensch, Technik und Organisation im Projekthaus METEOR, dem Lived-In Lab für innovative Arbeitswelt in Sachsen. awi.institute
Actively shaping the workplace is of fundamental relevance for a society’s quality of life. If we wish to develop and shape the workplace of tomorrow, we have to be aware of such current developments and trends as digitalization and the demographic change. The digitalization and exchange of data has permeated all facets of our lives; at the societal, economic, and political levels. At the same time, we Germans are getting to be “fewer, older, more female, and more colorful.” That’s why new requirements and expectations emerge for our work environment. Information management and manufacturing are being changed sustainably by the ubiquitous presence of digital technologies. Information management “will become hyperflexible, multilocal, individual, and sustainable.” Connected factories unite advanced robotics and sensor technology, cyberphysical systems, intelligent software systems, and big data. Entire branches will be revolutionized by the digital transformation and create entirely new business models. New roles and tasks call for new competences and qualifications. More than ever, lifelong learning has become a key element in proactively shaping the workplace in a digitalized work environment. In human resources, the employer’s market is shifting towards an employee’s market. The relevance of being an attractive employer plays a greater role in a company’s competitiveness all the time. In the “War of Talents,” it is important to consider a wide range of wishes and needs potential applicants may have and to foster the long term corporate loyalty of young and old talents. A human resource policy that is aligned to the various phases of life and a genuine management of different generations are solutions in this. The different generations within a company have different expectations, values, and work ethics. Generation Y really wants to know if the corporate culture fits their own values. While leadership was organized hierarchically in the 20th century, today it calls for shared leadership. Are technical innovations to be seen as an “opportunity” to strengthen the competitive edge, flexibility, increase the efficiency, and maximize the profits of a company? How do we deal with the challenges of “continuously optimizing the resource efficiency across the entire spectrum of value creation networks?” What are the resultant risks and consequences for the people? Dealing with change calls for establishing the respective organizational competence and culture so that the future workplace is not to be experienced reactively, but shaped actively. Such concepts as the agile enterprise, transformability, adaptability, the learning company or innovative ability demonstrate what characterizes a sustainable company that’s fit for the future.
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (2014): Lebensphasenorientierte Personalpolitik. Theoretisches Konzept und empirische Evidenz. Studie. 14 Parment, A. (2009): Die Generation Y – Mitarbeiter der Zukunft. Herausforderung und Erfolgsfaktor für das Personalmanagement. Wiesbaden: Gabler-Verlag. 15 Anderson, K. & Uhlig, J. (2015): Das agile Unternehmen: Wie Organisationen sich neu erfinden. München: Campus Verlag. 16 Spath, D. ; Hirsch-Kreinsen, H. & Kinkel, S. (2008): Organisatorische Wandlungsfähigkeit produzierender Unternehmen. Unternehmenserfahrungen, Forschungs- und Transfer bedarfe. Stuttgart: Fraunhofer IRB Verlag.
17 Girneata, A. (2014): Adaptability – A Strategic Capability During Crisis. In: János Tibor Karlovitz (Hrsg.): Economics Questions, Issues and Problems, S. 243–249. ; Reeves, M., & Deimler, M. (2011): Adaptability: The new competitive advantage. Harvard Business Review, 89(7–8), 135–141. 18 Senge, P. M.; Kleiner, A. & Roberts, C. (2008): Das Fieldbook zur Fünften Disziplin. Stutt gart: Klett-Cotta. 19 Schuh, G.; Bender, D. (2012): Grundlagen des Innovationsmanagements. In: Günther Schuh (Hrsg.): Innovationsmanagement – Handbuch Produktion und Management. Band 3. Springer Verlag: Berlin, Heidelberg.
Die Zukunft der Arbeitswelt reaktiv ertragen oder aktiv gestalten?
Wandel ist Normalität. Unabhängig davon, wie sich der Wandel hin zur Arbeit der Zukunft gestalten wird, ist es wichtig, darauf vorbereitet zu sein. Mittelpunkt ist und bleibt dabei der Mensch. Der Umgang mit Veränderungen verlangt die Verankerung einer entsprechenden organisationalen Kompetenz und Kultur. Konzepte wie das agile Unternehmen15, Wandlungsfähigkeit16, Anpassungsfähigkeit17, das lernende Unternehmen18 oder Innovationsfähigkeit19 zeigen auf, was zukunftsfähige Unternehmen auszeichnet. Die Zukunft liegt vor uns. Wir entscheiden heute, wie wir morgen leben. Die Gestaltung des Wandels beginnt in unseren Köpfen. Gestalten wir ihn nach unseren Vorstellungen. Sinnvoll. Nachhaltig. Menschenfreundlich. Yvonne Heim, Annegret Petzoldt, Angelika C. Bullinger-Hoffmann
13
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
9
1 2
Titelthema
Cover Story
EIN ZWEITES ZUHAUSE Bereits im Empfangsbereich zeigt sich, dass die auf der Homepage beworbenen Grundsätze des Respekts, des Miteinanders und der Vielfalt bei der Fahrzeugtechnik Miunske GmbH auch in die Tat umgesetzt werden.
Im mit verschiedensten Firmenprodukten liebevoll ausgestatteten Vorraum wird jeder Gast schon beim Eintreten digital begrüßt und willkommen geheißen. Dies ist in vielen Unternehmen gängige Praxis und nichts Außergewöhnliches. Je mehr man sich jedoch mit den Philosophien und Angeboten der Großpostwitzer beschäftigt, desto klarer wird, dass hier vielleicht doch einiges anders gehandhabt wird. Frischer Tee aus dem Kräutergarten, ein modern ausgestattetes Sozialgebäude, Gratifikationen, ein kostenfreies Mittagessen pro Monat oder eigene Servicekräfte sind nur einige Beispiele aus dem Miunske-Alltag. Das Familienunternehmen bekennt sich zu seiner großen Verantwortung gegenüber seinen Mitarbeitern, der Region und der Umwelt und hat sich Prinzipien geschaffen, die ihresgleichen suchen. Bereits Seniorchef und -chefin führten diese Leitfäden ein und natürlich hat sie deren Tochter, Katrin M. Miunske, übernommen. Sie ist die Geschäftsführerin im vierköpfigen Leitungsteam, das aus ihrem Mann sowie ihrer Schwester und deren Mann besteht. „Die Last verteilt sich, wir entscheiden alles gemeinsam und so können wir immer das beste Ergebnis für unsere Firma erzielen", meint Katrin M. Miunske. Besonders im Bereich der Nutzfahrzeugelektronik haben sich die Oberlausitzer über die Jahre einen Namen gemacht. Gerade nach der Krise 2009, bei der entgegengesetzt dem Trend gezielt Entwickler eingestellt wurden, ging es für Miunske nach vorn. Zum weltweiten Kundenstamm gehören neben Herstellern von Baumaschinen und Landmaschinen auch Entwickler von Sondereinsatzfahrzeugen der Polizei, der Feuerwehr und des Rettungsdienstes. Wohlfühlfaktor muss stimmen
Für solch gutes wirtschaftliches Wachstum am hart umkämpften Markt müssen auch die Angestellten immer am Ball bleiben. Eine wichtige Rolle bei der Motivation und Integration der über 50 Fachkräfte spielt die betriebliche Gesundheitsförderung. Im Jahr erhält jeder Mitarbeiter 150 Euro Zuschuss für eine gesundheitsrelevante Anschaffung: sei es eine Bildschirmbrille, Gelpads oder eine ergonomische Tastatur. Auch eine Wasseraufbereitungsanlage für energetisiertes Wasser wurde eingebaut und zur freien Verfügung gestellt. 2016 fand zudem der erste Miunske-Fitnesstag statt. Überhaupt steht der Wohlfühlfaktor am Arbeitsplatz im Mittelpunkt. In der großen Produktions- und Logistikhalle gibt es eine Fußbodenheizung, Mittagspausen oder Meetings können draußen im Kräutergarten abgehalten werden und die Naschsträucher mit Früchten und Beeren im Garten machen ihrem Namen alle Ehre. Wohl einzigartig in seiner Dimension ist das 2014 errichtete Sozialgebäude. Der Speiseraum im Erdgeschoss ist hell und freundlich und die angeschlossene Küche lässt keine Wünsche offen. Im Obergeschoss
befindet sich neben einem modernen Schulungsraum auch ein Ruheraum mit einer vollautomatischen Massageliege. Einmal im Monat steht diese jedem Mitarbeiter eine halbe Stunde lang während der Arbeitszeit zur Verfügung. Auf den Powerboards im Hauptgebäude kann man sich zudem zehn Minuten lang so richtig durchrütteln lassen und sich eine kleine Auszeit gönnen. „Als meine Eltern die Firma damals aufbauten, verbrachten sie den Großteil ihrer Zeit hier im Unternehmen und schufen sich so ein zweites Zuhause. Dies wollen wir auch unseren Mitarbeitern vermitteln“, erinnert sich Katrin M. Miunske. Der familiäre Umgang wird von den Chefs vorgelebt. Die Türen stehen immer offen. „Gerade im Hinblick auf unsere christliche Einstellung wollen wir für alle Mitarbeiter optimale Rahmenbedingungen schaffen, in denen jeder eigenverantwortlich das Beste für das Unternehmen geben kann." Verantwortung für die Region
Doch nicht nur bei den Angestellten setzt die Firmenleitung auf Respekt und Miteinander. 80 Prozent der benötigten Energie werden selbst erzeugt, durch Erdwärme und Fotovoltaik. Die meisten Mitarbeiter stammen aus der näheren Umgebung und auch bei den Geschäftspartnern wird zuerst auf kurze Wege und Regionalität geachtet. Ivette Werner wohnt beispielsweise nur wenige Kilometer entfernt und gehört bereits seit 2001 zum Team. „Mit drei Kindern schätze ich besonders die Möglichkeit, meine Arbeitszeit flexibel einzuteilen. Das Betriebsklima ist durch die vielen Annehmlichkeiten und das Miteinander einfach toll. Ich kann mich hier immer noch persönlich weiterentwickeln und fühle mich sehr wohl", erklärt die Buchhalterin des Unternehmens. „So viele Vorteile und Boni für unsere Angestellten zu schaffen, ist natürlich eine Unternehmenskultur, die man sich leisten muss. Aber wir sind stolz auf das Geschaffene. Wir wollen den eingeschlagenen Weg weitergehen und haben bis jetzt auch nur positive Resonanzen aus unserem wunderbaren Team erhalten", schaut Katrin M. Miunske nach vorn und hat dabei auch die großen Feierlichkeiten im Oktober zum 20-jährigen Bestehen im Blick. www.miunske.com Christiane Schwarzbach
A SECOND HOME One can already see in the reception area that the basic principles promoted on the corporate website – respect, companionship, and diversity – are also put into practice at the Fahrzeugtechnik Miunske GmbH. In the lobby, which is lovingly furnished with the most diverse company Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
11
Titelthema
Cover Story
”
„Das Betriebsklima ist durch die vielen Annehmlichkeiten und das Miteinander einfach toll. Ich kann mich hier immer noch persönlich weiterentwickeln und fühle mich sehr wohl.“
Ivette Werner Buchhalterin der Fahrzeugtechnik Miunske GmbH
products, every guest is digitally greeted and welcomed already when entering the building. This is standard practice in many companies and nothing unusual. But the more one delves into the philosophies and services of the Großpostwitz-based company, the clearer it becomes that some things might possibly be done differently here. Fresh tea from the herb garden, a modern social building for staff members, bonus payments, a free luncheon every month, or the company’s own in house service staff are just some examples of everyday life at Miunske. The family-owned and operated enterprise takes its great responsibility very seriously when it comes to its employees, the region, and the environment and has created corporate principles which are often not found elsewhere. Already the senior partners, the parents of today’s owners, introduced these corporate principles, and their daughter Katrin M. Miunske has, of course, adopted these guidelines as well. She is the Business Manager in a management team consisting of four persons – her husband as well as her sister and her sister’s husband. “We’re all equally in charge; all decisions are reached jointly, and that’s why we’re always able to attain the best possible result for our company,” notes Katrin M. Miunske. In the field of commercial vehicle electronics, the Upper Lusatian firm has established a superb reputation over the years. Particularly after the crisis of 2009, during which designers were deliberately employed against the trend, Miunske took a major leap forward. Its customers around the globe include not only manufacturers of construction machinery and agricultural machinery, but also developers of special purpose vehicles used by the police, fire departments as well as emergency and rescue services. The Feel-Good Factor Must Be Right
For such a superb economic growth in a fiercely competitive market, the employees always need to be one step ahead. The company’s health promotion program plays an important role in the motivation and inte-
3
12
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
gration of the more than 50 skilled professionals. Each year, every employee gets an extra payment of 150 euros for any health-relevant purchase: Whether it be computer eyeglasses, gel pads, or an ergonomic keyboard. A water treatment system for energized water was also installed and is available for free. And in 2016, the first Miunske Fitness Day was held. Generally, the feel-good factor at the workplace is center stage here. The large production and logistics hall is equipped with an underfloor heating system, lunch breaks or meetings can be held outside in the herb garden, and the bushes with fruits and berries in the garden provide healthy snacks. Quite unique in its dimension is the social building for staff members, which was built in 2014. The dining room on the first floor is light and airy, and the adjacent kitchen leaves nothing to be desired. The second floor has in addition to a modern training room also a quiet room with a fully automatic massage couch. Every employee can use it once a month for half an hour during working hours. And on the PowerBoards in the main building, one can get stimulating vibration training for ten minutes while enjoying a little time out and workout. “When my parents established the company back then, they spent most of their time here on the corporate premises and, thus, created a second home for themselves. That’s what we also want to impart to our employees,” recalls Katrin M. Miunske. The familiar atmosphere in interacting with one another is actively exemplified by the management. The doors are always open. “Particularly with regard to our Christian values, we want to create an optimal environment for all employees so that everyone can do their best for the company in an independent and self-reliant manner.” Responsibility for the Region
But the company management not only emphasizes respect and companionship among its staff members. 80 percent of the required energy is generated on site; through geothermal energy and photovoltaics. Most of the employees come from the immediate vicinity, and even with business partners, short distances and regionality are paramount. Ivette Werner, for example, lives just a few kilometers away and has already been a member of the team since 2001. “With three kids, I particularly appreciate the possibility of organizing my working hours flexibly. Due to the many amenities and the great companionship, the working climate is fantastic. I can continuously improve myself, and I feel really comfortable here,” explains the company’s accountant. “Creating so many benefits and bonuses for our employees is, of course, a corporate culture which one has to be able to afford. But we’re proud of what we’ve achieved so far. We’d like to continue on the path we’ve taken and until now, we’ve only had positive responses from our wonderful team,” Katrin M. Miunske looks ahead while also keeping the upcoming festivities of the company’s 20th anniversary in October in mind. 1
Die Miunske-Familie (v. l. n. r.) / The Miunske family (from left to right): Jana Kirstein, Stephan Kirstein, Johannes Miunske, Monika Miunske, René Miunske, Katrin M. Miunske
2
Die CAN-Tastaturen der Fahrzeugtechnik Miunske GmbH erfüllen die hohen Kundenansprüche an Ergonomie, Bedien- und Erfassbarkeit sowie Design in Nutz- und Einsatzfahrzeugen. / The CAN keyboards meet the high customer requirements for ergonomics, easy handling, and understandability as well as design in commercial and emergency vehicles.
3
Im Garten des Firmengeländes lässt sich wieder neue Energie tanken. / While lingering in the garden on the corporate premises, it’s possible to recharge one’s batteries.
Titelthema
Cover Story
EIGENE WEGE GEHEN Bei der micas AG in Oelsnitz/Erzgebirge sind Innovation und Familie Trumpf.
In den Metropolen der Welt ist micas-Technologie zu Hause – in Paris, London, Moskau, Berlin oder Dubai arbeiten Sensoren aus der Fertigung des mittelständischen Experten für Gebäudetechnik. Und das nicht irgendwo, sondern an solch prestigeträchtigen Orten wie dem Louvre, dem Buckingham Palace, dem Kreml, dem Reichstag oder dem Luxushotel Burj al Arab. Mit dem schillernden Leben der Millionenstädte lässt sich der Alltag im beschaulichen, rund 11.000 Einwohner großen Oelsnitz kaum vergleichen. Und doch zog es Katja Hillenbrand Mitte der 1990er Jahre hierher, obwohl sie nach dem Abitur in der Schwäbischen Alb von einer Karriere in den USA geträumt hatte. Stattdessen schrieb sie im Erzgebirge eine beispielhafte unternehmerische Erfolgsgeschichte, die jüngst nochmals besonderen Auftrieb und bundesweite Aufmerksamkeit erhalten hat.
1
Sozial und erfolgreich
Wie gewinnt man im ländlichen Raum auf Dauer hochqualifizierte Fachkräfte? Dieser Herausforderung sah sich Hillenbrand gegenüber und entschied sich auch aufgrund ihrer eigenen Familie – die 45-Jährige ist Mutter von zwei Kindern – 2009 zur Gründung des Kindergartens „Pfiffikus“. 2013 wurde zusätzlich der Hort „Pfiffilino“ eröffnet. „Die firmeneigene Betreuung des Nachwuchses entlastet unsere Mitarbeiter in vielerlei Hinsicht“, sagt die Geschäftsführerin. Hinzu kommen flexible Arbeitszeiten und individuelle Einzellösungen. Alles in allem ein beachtliches Engagement, um Beruf und Privatleben leichter miteinander vereinbaren zu können, und damit gewichtige Argumente für die Angestellten, micas die Treue zu halten. Zum 80-köpfigen Team zählen überdurchschnittlich viele Ingenieure, Elektrotechniker und Softwarespezialisten mit exzellentem Know-how und eigenen Laboren, Prototypbau, Prüf- und Messtechnik sowie umfangreicher Testinfrastruktur. Honoriert wurde der soziale Ansatz 2014 mit dem sächsischen Unternehmerpreis für Katja Hillenbrand sowie dem CSR-Sonderpreis der Bundesregierung. Am Markt hat sich die kontinuierlich wachsende micas AG inzwischen als international führender Anbieter für vernetzte Sensor-Elektronikprodukte im Wasser- und Lichtbereich etabliert.
PURSUING YOUR OWN PATH How do you recruit and keep highly skilled professionals in the countryside over the long term? Katja Hillenbrand, Managing Director of the micas AG corporation, located in Oelsnitz/Erzgebirge, faced this challenge and decided to found the company’s own nursery school “Pfiffikus” in 2009. In 2013, the day care center “Pfiffilino” also opened its doors. Added to this are flexible working hours and individual solutions tailored to the needs of the 80 employees. All in all, a remarkable investment into unifying work and private life which, in turn, are compelling arguments and reasons for the staff to continue their commitment to micas. In 2014, Katja Hillenbrand was presented with the Saxon Entrepreneurial Award and the Federal Government’s CSR special award for her social engagement. The continuously expanding micas AG has managed to successfully established itself on the market as a leading international provider of sensor electronic products with smart connectivity for water and lighting solutions. 1
Katja Hillenbrand gründete die micas AG im Jahr 2000. Das Technologieunternehmen ist spezialisiert auf innovative, ressourcenschonende Sensor-Elektronikprodukte. / Katja Hillenbrand founded micas AG in 2000. The technology enterprise specializes in innovative, resource-saving sensor electronic products.
2
Im firmeneigenen Kindergarten und Hort wird der Nachwuchs der Mitarbeiter betreut. / The employees’ children are looked after in the company’s own kindergarten and in the day care center.
KONTAKT
2
micas AG Turleyring 18–22, 09376 Oelsnitz/Erzgebirge Tel. +49 37298 309-0, Fax +49 37298 309-127 info@micas.de, www.micas.de
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
13
Provisionsfrei direkt vom Eigentümer! Sold commission-free directly by the owner!
Immobilienangebote des Freistaates Sachsen: ❚ Wohn- und Geschäftshäuser ❚ Gewerbeimmobilien ❚ Freizeitimmobilien ❚ Baugrundstücke
Staatsbetrieb Sächsisches Immobilienund Baumanagement
www.immobilien.sachsen.de
14
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
The Free State of Saxony sells real estate: ❚ Residential and commercial buildings ❚ Commercial properties ❚ Recreational properties ❚ Building lots
Sachsen
Saxony
Kaleidoskop START FÜR EU-PROJEKT „SEMI40“ Unter der Leitung von Infineon Austria hat Ende Mai 2016 das mit 62 Millionen Euro ausgestattete Forschungsprojekt „SemI40 (Power Semiconductor and Electronics Manufacturing 4.0)“ begonnen. Darin forschen 37 Partner aus fünf Ländern an der Weiterentwicklung selbststeuernder Fabriken. Aus Sachsen mit dabei sind Infineon Technologies Dresden, die Hochschule Mittweida, die Roth & Rau – Ortner GmbH, die Systementwicklung Dipl.-Inf. Manfred Austen GmbH und die Technische Universität Dresden. SemI40 wird sich in den nächsten drei Jahren auf die Bereiche „intelligente Produktion“ und „cyber-physikalische Produktionssysteme“ konzentrieren. Eine zentrale Rolle nimmt dabei der sichere Datenverkehr innerhalb und außerhalb von Fabriken ein. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Entwicklung dynamischer Simulationen. Sie ermöglichen, die Fertigung exakter und effizienter zu planen sowie Qualität, Auslastung und Durchlaufzeit zu verbessern. SemI40 erforscht auch die sozialen Auswirkungen auf die Arbeitsplätze der Zukunft. www.infineon.com
EU PROJECT SEMI40 LAUNCHED At the end of May 2016, the 62 million euro research project “SemI40 (Power Semiconductor and Electronics Manufacturing 4.0)” commenced with its work under the auspices of Infineon Austria. 37 partners from five countries are researching the fully automated factory and seeking to develop it further. The Saxon participants are Infineon Technologies Dresden, the University of Applied Sciences Mittweida, the Roth & Rau – Ortner GmbH corporation, the Systementwicklung Dipl.-Inf. Manfred Austen GmbH corporation, and Dresden University of Technology. Over the next three years, SemI40 will focus on the sectors “intelligent production” and “cyber-physical production systems.” The secure data transfer within and outside factories plays a key role in this research. Another focal point is the development of dynamic simulations. With them, it will be possible to plan production more precisely and more efficiently as well as to improve the overall quality, capacity, and lead time. SemI40 also researches the social implications for the workplace of the future.
150 Jahre Hochschule Mittweida werden im Mai 2017 mit einem festlichen Programm und namhaften Gästen gefeiert. Die Erfolgsgeschichte der Erfindungen und Entdeckungen der Alumni führt ein TechnikerBummel durch die Stadt vor Augen.
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
15
Sachsen
Saxony
Foto: Sylvio Dittrich
Kaleidoskop HOCH HINAUS Neues Terrain beschreitet der Verlag des Wirtschaftsmagazins SACHSEN, die Labhard Medien GmbH, mit dem Magazin Weitblicke – Dresden und Umgebung. Bisher bekannt als Medienhaus für Publikationen, die den gesamten Freistaat sowohl touristisch als auch aus wirtschaftlicher Sicht abbilden, hat sich das Team um Standortleiterin Iris Kupferschmied diesmal ausschließlich der Region Ostsachsen genähert, und das aus einem ungewohnten Blickwinkel. 22 Aussichtspunkte aus der Landeshauptstadt und umliegenden Regionen kommen, kombiniert mit eindrucksvollen Bildern des Dresdner Fotografen Sylvio Dittrich, im Magazin zu Ehren. Darunter finden sich bekannte Sehenswürdigkeiten wie die Frauenkirche Dresden oder die Meißner Domtürme, aber auch Geheimtipps wie der Malakowturm in Bannewitz oder der Aussichtsturm im Naturschutzgebiet Königsbrücker Heide. Dazu erzählen die Weitblicke-Autoren kurzweilige, oft unvermutete Geschichten zu den Bauwerken und ihren Bauherren, zu Naturschönheiten und Kulturdenkmälern. Weitblicke – Dresden und Umgebung ist im Zeitschriftenhandel in Dresden oder direkt beim Verlag erhältlich. www.weitblicke-sachsen.de
1
REACHING HIGHER AND HIGHER
Akku geladen. Mit Kohle. Jede 4. Kilowattstunde Strom wird in Deutschland aus Braunkohle erzeugt.
The publisher of the Business Magazine SAXONY, the Labhard Medien GmbH corporation, is breaking new ground with its magazine Weitblicke – Dresden und Umgebung [Visions: In and Around Dresden]. So far, it’s been an acknowledged media company that produces publications which feature the entire Free State from either a tourist or a business perspective. Site Manager Iris Kupferschmied’s team has now taken a closer look at the East Saxon region – from a very unusual perspective. 22 special viewpoints of the State Capital and the surrounding region are highlighted and combined in the magazine with impressive photos taken by the Dresden-based photographer Sylvio Dittrich. These include such famous sights as Dresden’s Church of Our Lady or the steeples of Meißen Cathedral as well as such insider tips as the Malakow Tower in Bannewitz or the lookout tower in the nature reserve Königsbrücker Heide. The authors of Weitblicke tell entertaining and amazing tales revolving around these edifices and their builders, spectacular sights, and cultural monuments. Weitblicke – Dresden und Umgebung is available wherever magazines are sold in Dresden or directly from the publisher. 1
www.mibrag.de
16
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
Blick auf die zwischen 1904 und 1908 erbauten Westtürme des Doms zu Meißen / View of Meißen Cathedral’s west steeples which were built between 1904 and 1908.
Saxony
Foto: Schaufenster „Elektromobilität verbindet“/Andreas Schaarschmidt
Sachsen
RÜCKENWIND FÜR ECOTRAIN Die Erzgebirgsbahn in Chemnitz beabsichtigt, in zwei Jahren den ersten serientauglichen Hybridtriebwagen auf die Schiene zu bringen. Ziel des Projektes „EcoTrain“ ist die Neu- bzw. Weiterentwicklung von klimafreundlichen Hybridtechnologien für Schienenfahrzeuge. Bis zum Herbst 2016 wird ein herkömmlicher Triebwagen der Baureihe VT 642 auf den neuen Antrieb umgerüstet und für den Praxistest vorbereitet. Neben einem Dieselmotor kommt auch eine Lithium-IonenBatterie zum Einsatz, die beim Bremsen teilweise wieder aufgeladen wird. Zudem wird Strom über Oberleitungen durch Stromabnehmer auf dem Dach des Triebwagens eingespeist. Die Betreiber hoffen, künftig fast ein Drittel weniger Diesel zu verbrauchen. Zudem sollen die künftigen Triebwagen viel leiser sein, bei der Ein- und Ausfahrt auf Bahnhöfen soll der Hybridtriebwagen elektrisch fahren. www.erzgebirgsbahn.de
ECOTRAIN GAINS MOMENTUM
www.diemar-jung-zapfe.de
The Erzgebirgsbahn regional rail company from Chemnitz intends to bring the first hybrid self-propelled railcar onto its tracks in two years. The goal of the “EcoTrain” project is the development
of new and/or improved climate-friendly hybrid technologies for rail vehicles. By autumn 2016, a standard self-propelled railcar of the VT 642 series will have been retrofitted with the new drive system and readied for field tests. In addition to a diesel engine, a lithium-ion battery will be used which will be partially recharged during breaking. Electricity will also be fed into the drive system from the catenaries via pantographs on the roof of the railcar. The operators expect to use almost a third less diesel fuel in the future. And the railcars are to be much quieter because when pulling into and out of train stations, the self-propelled hybrid railcar will run on electricity.
ENSO. Ich hab’s.
Energie mit Branchenverstand – maßgeschneidert.
Sie wünschen sich einen Energieexperten, der weiß, wie Ihre Branche tickt? Sie wollen Energieangebote, die für Sie passen? ENSO bietet Ihnen beides. Unsere Branchenexperten sind mit flexiblen Stromund Erdgasprodukten ausgestattet. So profitieren Sie doppelt: von attraktiven Energieprodukten und branchenspezifischer Beratung.
Stärken Sie Ihre Marktposition durch unsere Kompetenz im Energieeinkauf! ENSO Energie Sachsen Ost AG Holger Theis Telefon: 0351 468-3423 E-Mail: Holger.Theis@enso.de Internet: www.enso.de
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
17
Sachsen
Saxony
ENERGIESPEICHER FLEXIBEL BELADEN Die Energiewende stellt die Versorger vor die große Herausforderung, Abnehmer konstant mit Strom und Wärme zu beliefern. Solar- und Windkraftanlagen sind wetterabhängig, die bisherigen Möglichkeiten der Energiespeicherung ungenügend. Gemeinsam mit ENSO, ENSO Netz, DREWAG Netz und der Technischen Universität Dresden arbeitet die Hochschule Zittau/Görlitz (HSZG) an einer alternativen Methode zur Speicherung und an der gezielten Koordination des Verbrauchs. SERVING heißt das Projekt, für das bereits vorhandene Speicherheizungen in ostsächsischen Haushalten mit Datenleitungen ausgestattet und vernetzt wurden. Diese Speicher sollen per Computersteuerung flexibel beladen werden – unter Berücksichtigung des
Stadtverwaltung Wurzen Friedrich-Ebert-Straße 2 04808 Wurzen www.wurzen.de
Carl-Heinz Kraft Wirtschaftsförderer Phone +49 3425 8560-180 ch.kraft@wurzen.de
Fragen Sie nach den Angeboten in unseren Gewerbegebieten!
18
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
Stromangebotes und der Netzauslastung. Informatiker der HSZG entwickeln die Hard- und Software zur Steuerung des Speichernetzwerkes. SERVING wäre günstiger als die teuren Energiegroßspeicheranlagen und würde maßgeblich zu Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit der Stromversorgung beitragen. www.hszg.de
FLEXIBILITY IN CHARGING ENERGY STORAGE SYSTEMS The energy turnaround has presented electricity suppliers with the great challenge of providing a constant flow of electric power and heat to the customers. Solar and wind power systems are dependent on the weather, and the current options of storing energy are insufficient. The University of Applied Sciences Zittau/Görlitz (HSZG) is working together with ENSO, ENSO Netz, DREWAG Netz, and Dresden University of Technology on an alternative storage method and the concerted coordination of consumption. SERVING is the name of the project for which storage heating units already in place in East Saxon households were fitted and connected with data cables. These storage units are to be fed flexibly with the help of computers – while taking the available energy supply and the grid load into consideration. Computer scientists at the HSZG are developing the hardware and software to monitor and control the storage network. SERVING would be cheaper than expensive large-scale energy storage systems and would make a valuable contribution to the secure, cost-effective, and environmentally friendly supply of energy.
Kaleidoskop 20 MILLIONEN EURO BEWILLIGT
Anzeige/advertisement
Sachsen
Bis Anfang Juni 2016, nur 17 Monate nach dem Start der ESF-Technologieförderung 2014 bis 2020 im Januar 2015, hat das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr bereits Fördergelder in Höhe von rund 20 Millionen Euro bewilligt. Das sind mehr als in den sieben Jahren der vorangegangenen Förderperiode 2007 bis 2013 zusammen. Damit bestätigt sich das anhaltend große Interesse an der Technologieförderung aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF). Diese soll die Innovationskraft der sächsischen Wirtschaft stärken, zu einem Beschäftigungswachstum beitragen und Nachwuchsfachkräfte sowie berufserfahrenes, hochqualifiziertes Personal für den hiesigen Arbeitsmarkt sichern. Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen können sich über die Fördermöglichkeiten bei der Sächsischen Aufbaubank beraten lassen. Eine Antragstellung ist jederzeit möglich. www.technologie.sachsen.de
20 MILLION EUROS APPROVED
Foto: Götz Schleser
By the beginning of June 2016, only 17 months after the ESF Technology Funding period 2014 to 2020 had been launched in January 2015, the Saxon State Ministry of Economic Affairs, Labour and Transport (SMWA) had already approved funds amounting to about 20 million euros. That’s more than had actually been granted during the entire seven years of the previous funding period 2007 to 2013. This confirms the continued great interest in supporting technology with the European Social Fund (ESF). The financial subsidies are to strengthen and support the Saxon economy, contribute towards increased employment as well as safeguard and assure a large pool of experienced, highly skilled and qualified employees today and in the future. Companies, universities, and research institutions can inform themselves about the funding options at the Saxon Development Bank. Applications can be submitted at any time.
„Unsere Technologieförderung leistet einen wichtigen Beitrag zur Erreichung unseres Ziels, dass Sachsen bis 2020 zu den wirtschaftlich und wissenschaftlich führenden Regionen Europas gehört.“ Martin Dulig Sächsischer Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
Saxony
LEICHT UND STABIL. LEICHTBAU. LEICHTBAU. PROZESS. PROZESS. ANDERS GEDACHT. GEDACHT. ANDERS
höchste höchste Präzision Präzision
ineinandergreifende ineinandergreifende Strukturen Strukturen leichte, stabile leichte, stabile Strukturbauweise Strukturbauweise hochdynamische hochdynamische Antriebssysteme Antriebssysteme
Werkzeuge Werkzeuge für effiziente für effiziente und kraftvollste und kraftvollste Arbeiten Arbeiten
WESTFALIA entwickelt und WESTFALIA entwickelt und produziert leichte hybride produziert leichte hybride Struktur- und MetallbauStruktur- und Metallbaukomponenten mit hoher komponenten mit hoher Stabilität für Sitz, Fahrgestell Stabilität für Sitz, Fahrgestell und Karosserie. und Karosserie.
H&T ProduktionsTechnologie H&T ProduktionsTechnologie entwickelt und fertigt ServoSpindelentwickelt und fertigt ServoSpindelPressen, Pressenautomationen, Pressen, Pressenautomationen, Schwenkschneidwerkzeuge, Schwenkschneidwerkzeuge, Transfer- und FolgeverbundwerkTransfer- und Folgeverbundwerkzeuge. zeuge.
TEAMWORK IN CRIMMITSCHAU TEAMWORK IN CRIMMITSCHAU
WESTFALIA Presstechnik GmbH & Co. KG, Gewerbering 26, 08451 Crimmitschau WESTFALIA Presstechnik GmbH & Co. KG, Gewerbering 26, 08451 Crimmitschau H&T ProduktionsTechnologie GmbH, Gewerbering 26b, 08451 Crimmitschau H&T ProduktionsTechnologie GmbH, Gewerbering 26b, 08451 Crimmitschau www.ht-ac.com www.ht-pt.com www.westfalia-mc.com www.ht-pt.com www.ht-ac.com www.ht-pt.com
Fotografie: ©Tomo.Yun(www.yunphoto.net/en, Gestaltung & Idee: Haus E | www.haus-e.de Fotografie: ©Tomo.Yun(www.yunphoto.net/en, Gestaltung & Idee: Haus E | www.haus-e.de
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
19
Sachsen
Saxony
EN TD EC KE N SI E DI E VI EL FA LT.
MM . ZUK UNF T IM PRO GRA
MESSEN & VERANSTALTuNGEN 2016/2017 30.09. – 03.10. 2016 modell-hobby-spiel Ausstellung für Modellbau, Modelleisenbahn, kreatives Gestalten und Spiel www.modell-hobby-spiel.de 21.10. – 23.10. 2016 Designers’ Open Design Festival Leipzig Veranstaltungsort: KONGRESSHALLE am Zoo Leipzig www.designersopen.de 10.11. – 12.11. 2016 denkmal Europäische Leitmesse für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung www.denkmal-leipzig.de 10.11. – 12.11. 2016 MUTEC Internationale Fachmesse für Museumsund Ausstellungstechnik www.mutec.de 13.01. – 15.01. 2017 DreamHack Leipzig www.dreamhack-leipzig.de 11.02. – 19.02. 2017 HAUS-GARTEN-FREIZEIT Die große Einkaufs- und Erlebnismesse für die ganze Familie www.haus-garten-freizeit.de 16.02. – 19.02. 2017 Beach & Boat Wassersportmesse Leipzig www.beach-and-boat.de
07.03. – 10.03. 2017 Z Internationale Zuliefermesse für Teile, Komponenten, Module und Technologien www.zuliefermesse.de
20
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
In fünfter Auflage ist der Kompetenzatlas von VEMASinnovativ, dem Innovationsverbund Maschinenbau Sachsen, erschienen. Das umfangreiche Register mit 255 Einträgen in den Kategorien „Produzierende Unternehmen“, „Produktionsnahe Dienstleister“ und „Forschungseinrichtungen“ fasst die sächsischen Kompetenzen zusammen und bietet gleichzeitig einen Überblick über die Mitgliedsunternehmen des Innovationsverbundes. Der Katalog wird nicht nur sachsenweit als Nachschlagewerk über heimische Industriestandorte, mögliche Partner oder Zulieferer nachgefragt, sondern dient auch bei großen Fachmessen und Technologieforen im In- und Ausland als greifbare und anschauliche Darstellung der vielfältigen Unternehmens- und Forschungslandschaft im Freistaat. Der Kompetenzatlas 2016 kann bei VEMASinnovativ in den Sprachversionen deutsch-englisch und deutsch-russisch bestellt werden. www.vemas-sachsen.de
NEW EDITION OF THE COMPETENCE ATLAS
07.03. – 10.03. 2017 Intec Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen, Fertigungs- und Automatisierungstechnik www.messe-intec.de
Auszug · Änderungen vorbehalten
KOMPETENZATLAS NEU AUFGELEGT
www.leipziger-messe.de
The Mechanical Engineering Network Saxony VEMASinnovativ, the innovation alliance of machine construction in Saxony, has published the fifth edition of its competence atlas. The comprehensive register with 255 entries in the categories “Manufacturing Companies,” “Production-Related Service Providers,” and “Research Institutions” summarizes Saxon competencies and provides a compendium of the innovation alliance’s member companies. The catalogue is not only very popular throughout Saxony as a reference source for domestic industrial venues, potential partners or suppliers, but also serves as a useful and clear presentation of the Free State’s multifaceted corporate and research landscape at large trade shows and technology forums in Germany and abroad. The Competence Atlas 2016 can be ordered at VEMASinnovativ in either a German-English or a German-Russian version.
Sachsen
Saxony
Kaleidoskop
Im Wintersemester 2016/2017 startet an der Technischen Universität Chemnitz der deutschlandweit einzigartige Bachelorstudiengang „MINT: Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften, mit Anwendungen in der Technik“. Darin erhalten die Studenten zunächst während einer zweisemestrigen Orientierungsphase tiefe Einblicke in die Grundlagen der Fächer Informatik, Mathematik und Physik. Später erfolgt – unterstützt von einer Fachstudienberatung – eine Spezialisierung. Im interdisziplinären MINT-Studiengang vermittelt werden auch wichtige Kernkompetenzen wie logisches Denken und Argumentieren, das Erkennen von Gesetzmäßigkeiten und Analogien sowie der zielgerichtete Umgang mit Methoden, die technischen Anwendungen zugrunde liegen. www.tu-chemnitz.de
EARNING A MINT DEGREE IN CHEMNITZ Germany’s unique bachelor degree course “MINT: Mathematics, Informatics, and Natural Sciences with Applications in Technology”
Foto: TU Chemnitz/Jacob Müller
MINT-STUDIUM
starts in the winter semester 2016/2017. Students will first get profound insights into the fundamentals of such subjects as computer science, mathematics, and physics during a two semester orientation phase. Later – after comprehensive counseling – a specialization follows. Such key competencies as logical thinking and debating, recognizing principles and analogies as well as the effective use of scientific methods which are the basis for technical applications are all transmitted in the interdisciplinary MINT degree course.
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
21
Sachsen
Saxony
SACHSEN ERFREUT SICH NACH WIE VOR EINES GUTEN IMAGES Für die im letzten Jahr leicht rückläufigen Übernachtungszahlen in Sachsen wurde häufig ein Imageverlust aufgrund von fremdenfeindlichen Protesten verantwortlich gemacht. Aktuelle Marktforschungsdaten bestätigen dies nicht.
Die Zahl der Gäste aus Deutschland und der ganzen Welt, die Sachsen als Urlaubs- und Geschäftsreiseziel besuchen, ist nach wie vor beeindruckend. Nachdem in der vergangenen Ausgabe des Wirtschaftsmagazins SACHSEN die weltweite Werbung der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH (TMGS) thematisiert worden ist, steht diesmal das Image Sachsens als Reiseziel bei den Deutschen im Fokus, nicht zuletzt ausgelöst durch die umfangreiche und meist negative Medienberichterstattung über verschiedene Ereignisse im Freistaat. 2015 kamen laut amtlicher Statistik rund 45.000 (-0,7 %) weniger deutsche Übernachtungsgäste nach Sachsen und sie generierten auch etwa 230.000 Übernachtungen (-1,4 %) weniger als im Vorjahr. Von den Rückgängen war insbesondere das zweite Halbjahr ab August betroffen – also das Halbjahr, das in der Regel das tourismusstarke ist. Bis auf Leipzig und die Region um Leipzig herum hatten alle Tourismusregionen in Sachsen mit zumeist geringeren Gästerückgängen bei deutschen Gästen zu kämpfen. Dresden litt allerdings mit knapp 73.000 Gästen weniger und 184.000 weniger Übernachtungen aus Deutschland stärker unter diesen Einbußen. Angesichts der ausgezeichneten Gesamtentwicklung seit 25 Jahren ist dieser Rückgang nicht dramatisch, zumal die Zahl der Gäste aus dem Ausland und die ihrer Übernachtungen im vergangenen Jahr um 5,1 Prozent bzw. 3,5 Prozent gestiegen sind. Dennoch wirft er berechtigterweise Fragen nach den Ursachen auf. Eines sei aber an dieser Stelle schon einmal vorausgeschickt: Eine Ursache allein reicht selten für eine plausible Begründung von Gewinnen und Verlusten. Im Tourismus sollte man immer die Gesamtzusammenhänge im Auge behalten. Touristische Images sind stabil
Dresden und seine Umgebung waren fast das gesamte Jahr durch Pegida und fremdenfeindliche Proteste im Zusammenhang mit der Unterbringung von Flüchtlingen im Fokus der deutschen Medien. Dass dadurch potenzielle Sachsen- bzw. Dresden-Gäste kurzfristig ihre Reisepläne geändert haben, ist naheliegend, wird aber nicht der alleinige Grund für den Rückgang gewesen sein. Dabei hat selbst dieser Umstand zwei Aspekte. Zum einen verliert Sachsen an der Stelle sicherlich Sympathie, die für einen Besuch notwendig ist, zum anderen gibt es auch ganz konkrete Sicherheitsbedenken, die Menschen vom Reisen abhalten, unabhängig davon, ob diese Ängste nun berechtigt sind oder nicht. Um der Sache genauer auf den Grund zu gehen, können aktuell zwei Studien zu Rate gezogen werden: eine bundesweit repräsentative Um22
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
frage von Ende März 2016 zu Spontan-Assoziationen zum Reiseziel Sachsen und die Abfrage zum Image des Reiseziels Sachsen aus der Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e. V. vom Januar 2016. Bei der Frage „Was fällt Ihnen spontan zum Reiseziel Sachsen ein?“ gab es im Durchschnitt zwei Antworten, die sich in verschiedene Kategorien gruppieren lassen. 43,6 Prozent der Befragten haben Städte/Orte oder Regionen in Sachsen genannt, 32,5 Prozent die Landschaft oder Natur in Sachsen allgemein. 31,7 Prozent gaben Sehenswürdigkeiten/ Attraktionen/Veranstaltungen oder Persönlichkeiten an. An vorderster Stelle stehen Dresden und Leipzig als schöne, interessante, sehenswerte Städte. Anschließend wird die Landschaft als wunderschön, abwechslungsreich und reizvoll genannt. Danach kommen konkret die Sächsische Schweiz bzw. das Elbsandsteingebirge und der „witzige“ Dialekt. Dann folgen die ersten negativen Assoziationen. 23,2 Prozent der Befragten fielen spontan negative Dinge ein, wobei in dieser Kategorie Fremdenfeindlichkeit, Rechtsextremismus und Anschläge auf Flüchtlingsheime mit einem Anteil von insgesamt aber nur 2,3 Prozent an sämtlichen Nennungen am häufigsten angegeben wurden, vor der grundsätzlichen Ablehnung Sachsens als Reiseziel ohne Begründung und dem „furchtbaren“ Dialekt. An fünfter Stelle stehen die PegidaMärsche in Dresden mit 1,1 Prozent Anteil aller Nennungen. Hier ist am Rande zu bemerken, dass mit 4,8 Prozent mehr Befragte den Dialekt eher als besonders, komisch, lustig oder witzig charakterisieren als die 2,7 Prozent, die ihn eher furchtbar, hässlich, schlimm, schrecklich, sonderbar oder unverständlich finden. Diese Zahlen zeigen schon eindrucksvoll, dass nach wie vor die positiven Seiten des Reiseziels Sachsen eher in den Köpfen der Deutschen präsent sind als die negativen, selbst wenn diese möglicherweise häufiger ins Gedächtnis kommen als ein Jahr zuvor, wozu vermutlich auch die Medienberichterstattung beigetragen hat. Touristische Images sind in der Regel aber sehr stabil und ändern sich nur langsam oder durch sehr heftige Ereignisse. Langfristige Studien der UNWTO zeigen, dass sich sogar die Besucherzahlen in Reisezielen, die von Terroranschlägen heimgesucht wurden, relativ schnell erholen. Viel Boden gutgemacht
Für Sachsen liegen außerdem Ergebnisse einer Untersuchung zum Image von Reisezielen im Vergleich von 2011 und 2016 aus der Rei-
Foto: DMG/Frank ExĂ&#x;
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
23
Sachsen
Saxony
seanalyse vor. Hierbei wurde die Zustimmung zu bestimmten Eigenschaften der Reiseziele auch im Vergleich abgefragt. Die höchste Zustimmung erfährt Sachsen bei den kulturellen Sehenswürdigkeiten (59 %), interessanten Städten (58 %) und guten Wandermöglichkeiten (56 %) – dabei ist eine deutliche Verbesserung gegenüber 2011 zu verzeichnen. Um diese Werte richtig einzuordnen, kann man sie im Vergleich mit anderen Zielen betrachten. Die TMGS hat dies mit dem touristischen Top-Bundesland Bayern gemacht. Die interessanten Städte und kulturellen Sehenswürdigkeiten sind dabei die einzigen Eigenschaften, bei denen Sachsen vor Bayern steht. Bei den „guten Wandermöglichkeiten“ erreicht Bayern aber beispielsweise eine Zustimmung von 79 Prozent und bei „schöne Landschaft“ steht es 82 Prozent zu 56 Prozent für Bayern. Die akzeptable politische und soziale Situation wurde auch schon 2011 und davor bei den touristischen Imageuntersuchungen abgefragt, in der Vergangenheit vorrangig im Hinblick auf weiter entfernte Reiseziele. Doch auch für Sachsen und Bayern gibt es dazu Vergleichswerte. Sachsen kommt 2016 auf eine Zustimmung von 54 Prozent, Bayern erhält mit 62 Prozent etwas mehr. Hier hat sich die Bewertung Sachsens im Vergleich zu 2011 verbessert, so wie bei nahezu allen anderen Eigenschaften auch. Rückschläge müssen bei der Beurteilung des Preis-Leistungsverhältnisses, den Unterkünften und der Eignung für einen Urlaub mit Kindern in Kauf genommen werden. Bei diesen Eigenschaften hat sich der Abstand zum Reiseland Bayern vergrößert, bei den meisten anderen konnte Sachsen aber viel Boden auf den beliebten Konkurrenten aus dem Süden gutmachen. Diese Zahlen belegen, dass Sachsen durch die Pegida-Aufmärsche und andere Ereignisse im Zusammenhang mit Flüchtlingen keinen nachhaltigen Imageschaden als Reiseziel erlitten hat. Das kann in anderen Bereichen natürlich gegebenenfalls nicht so sein.
Der Freistaat ist 2016 also wieder auf einem guten Weg, sich als attraktives Reiseziel zu behaupten. Wichtig für Touristiker ist es, ein überzeugendes Produkt zu haben. Das scheint gegeben zu sein. Mit 68 Prozent Zustimmung „sehr gut“ liegt Sachsen laut Destination Monitor 2015 auf Platz zwei in der Gesamtbewertung der Bundesländer als Reiseziele. Die beste Werbung sind nach wie vor zufriedene Gäste, die das Ziel weiterempfehlen, auch wenn sie selbst zunächst nicht planen, wiederzukommen. 73 Prozent werden Sachsen ganz bestimmt weiterempfehlen, damit liegt es knapp über dem Bundesdurchschnitt. Hier ist allerdings Luft nach oben, denn 2014 betrug dieser Wert noch 80 Prozent. Hans-Jürgen Goller Geschäftsführer der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH
A GOOD IMAGE FOR SAXONY The number of guests from Germany and around the globe who visit Saxony as a holiday destination continues to be impressive, even though there was a slight stagnation in 2015. After the global advertising campaign of the Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH (TMGS) corporation had been addressed in last year’s Business Magazine Saxony, this year’s issue will focus on Saxony’s image as a travel destination among Germans. According to official statistics, around 45,000 (-0.7 %) fewer German overnight guests came to Saxony in 2015; and they generated about 230,000 fewer overnight stays (-1.4 %) than in the previous year. In light of the superb overall development over the past 25 years, this decrease is not dramatic; especially since, fortunately, the number of guests from abroad and their overnight stays increased respectively by 5.1 percent and 3.5 percent last year. Nonetheless, this raises legitimate questions as
Vergleich Imagewerte Sachsen 2011–2016
Ergebnisse aus der Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e. V. zum Image Sachsens im Vergleich von 2011 und 2016 (in Prozent) 24
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
Sachsen
Saxony
TOP 20 Einzelnennungen
Ergebnisse aus der Sonderstudie „Untersuchung der Spontan-Assoziationen“ der inspektour GmbH
to the causes. One thing, though, ought to be noted at this point: A single cause is rarely sufficient for a plausible explanation of gains and losses. In tourism, one ought to always keep the overall context in mind. Dresden and its surrounding region – the decline was particularly strong here – were in the focus of German media virtually the entire year due to Pegida and xenophobic protests in conjunction with housing refugees. That potential guests of Saxony and Dresden changed their travel plans on short notice is obvious, but this will probably not have been the only reason for the decline. It’s necessary to mention two other aspects at this point: On the one hand, Saxony is bound to forfeit some of its popularity due to the aforementioned events and, on the other hand, there are some very concrete concerns for safety and security which deter people from travelling regardless of whether these worries and fears are justified or not. In order to investigate the reasons, two recent studies can be referred to: A representative German survey on the spontaneous association with the travel destination Saxony from the end of March 2016 and a poll on the image of the travel destination Saxony taken from the traveler analysis of the Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e. V. (FUR) research association of holidays and travels which had been conducted in January 2016. For the question “What do you automatically associate with the travel destination Saxony?”, the average value of the responses resulted in two answers which can be assigned to multiple categories. 43.6 percent of the respondents mentioned cities/municipalities or regions in Saxony, 32.5 percent the landscape or nature in Saxony in general. 31.7 percent mentioned sights/attractions/events or famous people. Negative associations were recorded among 23.2 percent of the respondents. Xenophobia, right-wing extremism, and attacks on the homes of refugees were named most often with a total share of 2.3 percent among all references made prior to rejecting Saxony as a travel
destination without providing further explanations. The Pegida demonstrations in Dresden ranked fifth with a 1.1 percent share among all references. These figures clearly indicate that the positive associations with the travel destination Saxony still outweigh the negative aspects in the minds of Germans; even though they might be evoked more frequently than in the previous year because the reports in the media could also have contributed to this association. Other studies show that Saxony has not suffered any sustained image loss as a travel destination due to the Pegida demonstrations and other incidents associated with refugees. This might, though, possibly be different in other sectors of the economy and society. In 2016, Saxony is, thus, once again well on the way of continuing to be an attractive travel destination. For tourism experts, it is important to have an excellent product. With 68 percent having selected “very good,” Saxony gained, according to Destination Monitor 2015, second place in the overall evaluation of the federal states as a travel destination. The best promotion of a travel destination continues to be satisfied guests who recommend the destination to others even when they’re not planning to come back again in the near future. 73 percent will certainly recommend Saxony – Saxony is, thus, slightly above the federal average.
KONTAKT Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH Bautzner Straße 45–47 01099 Dresden Tel. +49 351 49170-0 Fax +49 351 4969306 info@sachsen-tour.de www.sachsen-tourismus.de
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
25
Sachsen
Saxony
WACHSTUM IM STARKEN VERBUND Unter dem Motto „Ideen entwickeln – Innovationen unterstützen – Netzwerke aufbauen“ arbeiten die INNtex Innovation Netzwerk Textil GmbH und der SACHSEN!TEXTIL e. V. seit 15 Jahren in der sächsischen Textil- und Bekleidungsbranche.
Foto: Denise Lenk
2
26
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
NEMO-Netzwerke (BMWi), vorbereitet, beantragt und betreut. Durch eigene Projekte konnten 42,9 Millionen Euro und durch Projekte mit maßgeblicher Beteiligung 62 Millionen Euro Bundesfördermittel für sächsische Unternehmen eingeworben werden. Neue Wege ebnen
Das jüngste Vorhaben des SACHSEN!TEXTIL e. V. widmet sich im Rahmen des Zwanzig20Projektes futureTEX der Thematik „Neue Geschäftsmodelle“. Da eine systematische Nutzung der großen wirtschaftlichen Potenziale von Geschäftsmodellinnovationen sowohl in Traditionsbranchen als auch bei den meisten kleinen und mittleren Produktionsunternehmen noch am Anfang steht, sollen mit diesem Ansatz die methodischen und konzeptionellen Grundlagen dafür geschaffen werden. Zahlreiche internationale Untersuchungen belegen, dass Geschäftsmodellinnovationen mit höheren Erfolgschancen verbunden sind als reine Produkt- und Prozessinnovationen. Ein Fakt, der durch die fortschreitende Digitalisierung noch an Bedeutung gewinnen wird. Gemeinsam mit dem SACHSEN!TEXTIL werden die Projektpartner Gherzi van Delden GmbH und Brandenburgische Technische Universität, Lehrstuhl für Produktionswirtschaft in der ostdeutschen Textilindustrie einen systematischen Prozess der Geschäftsmodellinnovation initiieren und umsetzen. Bereits stattgefunden hat die Ideenwerkstatt „Neue Geschäftsmodelle in der Textilbranche“, unterstützt von der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH. Bei dieser Veranstaltung im April 2016 wurden Impulse und Ansätze für die Gestaltung zukunftsorientierter Ge-
Foto: Wolfgang Schmidt
Als Partner der Unternehmen bestehen ihre zentralen Aufgaben in der Stärkung der traditionsreichen Textilindustrie sowie in deren Unterstützung bei der Umprofilierung in innovative und besonders attraktive Wachstumsfelder mit Hauptaugenmerk auf den technischen Textilien. Die Bilanz kann sich sehen lassen: So wurden bislang 121 Forschungsprojekte mit 363 beteiligten Unternehmen und Instituten, 23 Marketing- und Vertriebskooperationen mit 89 beteiligten Firmen, vier Projekte der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit Polen und Tschechien und 16 Innovationsnetzwerke mit 165 beteiligten Unternehmen, davon drei innovative regionale Wachstumskerne (BMBF) und 13 ZIM-
1
schäftsmodelle vermittelt. Zahlreiche Referenten ließen die über 70 Teilnehmer an ihren Erfahrungen teilhaben, darunter Dr. Ralf Litzenberg, Geschäftsführer der Halbmond Teppichwerke GmbH aus dem vogtländischen Oelsnitz, und Jörg Hüsken, Geschäftsführer der COTESA GmbH Mittweida. Die Netzwerkmanagerin des Unternehmensnetzwerkes EGO-tex, Denise Lenk, stellte die erste kooperative Onlineplattform für Heim- und Haustextilien als ein erfolgreiches Beispiel vor. Damit gehen acht Unternehmen einen neuen Weg, ihre individuellen und hochwertigen Produkte zu vermarkten. Innovative, leistungsorientierte Netzwerke
Die sächsische Textilindustrie hat sich zu einem echten Cluster entwickelt. In den Netz-
werken engagieren sich Unternehmen aus fast allen Produktionsstufen und -bereichen. Leistungsfähige Forschungs- und Bildungseinrichtungen bilden die Basis für einen hohen Innovations- und Kooperationsgrad. Die INNtex Innovation Netzwerk Textil GmbH betreut derzeit zwei Kooperationsnetzwerke des Förderprogrammes ZIM: EGO-tex
Das Netzwerk EGO-tex ist ein Zusammenschluss kleiner und mittlerer Textilunternehmen im Bereich Heim- und Objekttextilien. Ziel des Unternehmensnetzwerkes ist es, auf dem Markt ein attraktives Angebot an individuellen, hochwertigen Textilien zu präsentieren und dafür die dem Prinzip der Mass Customization entsprechenden technologischen
Voraussetzungen zu entwickeln. Aus dem Verbund EGO-tex soll ein Systemanbieter mit der Perspektive der Marktführerschaft für das Segment hochwertiger kundenindividueller Heim- und Objekttextilien entwickelt werden. www.ego-tex.de TexAs
Seit April 2015 arbeiten Unternehmen und Forschungseinrichtungen im Kooperationsnetzwerk TexAs gemeinsam an der Entwicklung und Produktion innovativer textiler Assistenzsysteme für den individuellen Anwendungsbereich. Mit Hilfe des Einsatzes der AAL-Technologien (AmbientAssistedLiving) auf Basis moderner Mikrosystem- und Kommunikationstechniken bieten Bekleidung sowie Heim- und Haustextilien eine einzigartige
Möglichkeit, textile Assistenzsysteme für den Kunden zu entwickeln. Das Netzwerk strebt innovative textile Assistenzsysteme für die Generation 0+ sowie die Generation 50+ in den Bereichen Prävention, Rehabilitation und Lebensstil an. Der Kooperationsverbund arbeitet an der Implementierung von Lösungsansätzen der AAL-Forschung in zielgruppenspezifische Bekleidung sowie Heim- und Haustextilien und fokussiert zudem nachhaltige und ressourcenschonende Produktionsprozesse. www.texas-netzwerk.de Beide Netzwerke präsentierten sich auf der Internationalen Messe für Technische Textilien mtex+ vom 31. Mai bis zum 2. Juni 2016 in Chemnitz. Mehr als 3.500 Besucher informierWirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
27
Sachsen
Saxony
Foto: Stefan Möbius
home and business textiles sector. The corporate network pursues the objective of presenting an attractive range of individual, high quality textiles on the market and creating the appropriate technological prerequisites in line with the principle of mass customization. The EGO-tex network is to be developed into a system provider with the objective of assuming the market leadership for the segment of high quality, individually customized home and business textiles. TexAs
3
ten sich an den Ständen der über 280 Aussteller zu Neu- und Weiterentwicklungen auf den Gebieten technische Textilien, Leichtbaulösungen, Automatisierungs- und Produktionstechnik sowie Zuliefer- und IT-Dienstleistungen für nahezu alle Industriezweige.
VIBRANT GROWTH IN A STRONG NETWORK The INNtex Innovation Network Textil GmbH corporation and the SACHSEN!TEXTIL e. V. association have been working on behalf of the Saxon textile and clothing branch under the motto “Developing Concepts – Fostering Innovations – Creating Networks” for 15 years. As partners of commercial enterprises, their key activities and responsibilities revolve around strengthening the traditional textile industry as well as supporting its reshaping into innovative and particularly attractive growth segments with a special focus on technical textiles. Paving New Ways
SACHSEN!TEXTIL e. V.’s most recent undertaking is devoted to the topic “new business models” within the scope of the Zwanzig20 [Twenty20] project futureTEX. Since the systematic utilization of the enormous economic potentials of business model innovations in both traditional branches as well as in most small and medium sized
28
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
manufacturing companies is only beginning to be harnessed, this project is to create the methodological and conceptual foundations for tapping those potentials. Numerous international studies demonstrate that business model innovations are associated with much better opportunities for success than mere product or process innovations. A fact that will assume even greater relevance due to the increasing digitalization in industry. Together with SACHSEN!TEXTIL, the project partners Gherzi van Delden GmbH corporation and the Brandenburg University of Technology, Chair of Production Management, will initiate and implement a systematic process for business model innovations in the East German textile industry. Innovative High Performance Networks
The Saxon textile industry has evolved into a real cluster. Companies from virtually all production phases and sectors are working together in the networks. Very efficient and effective research and educational institutions form the basis for the high degree of innovation and cooperation. The INNtex Innovation Network Textil GmbH corporation is currently assisting two cooperative networks of the ZIM funding program: EGO-tex
The EGO-tex network is an alliance of small and medium sized textile enterprises in the
Since April 2015, commercial enterprises and research institutions have been working together in the TexAs cooperative network on the development and production of innovative textile assistance systems for individual applications. With the help of AAL (AmbientAssistedLiving) technologies, which are based on advanced microsystem and communication technologies, clothing as well as home and business textiles offer the unique opportunity of developing assistance systems for individual customers. The network seeks to develop innovative textile assistance systems in the sectors prevention, rehabilitation, and lifestyle for Generation 0+ as well as Generation 50+. 1
Produktpräsentation auf dem Gemeinschaftsstand der Netzwerke TexAs und EGO-tex zur Internationalen Messe für Technische Textilien mtex+ 2016 / Product presentation at the joint booth of the TexAs and EGO-tex networks at the International Trade Fair for Technical Textiles mtex+ 2016
2
Gestickte Mustermöglichkeiten auf Flachsvlies / Possibilities of embroidered patterns on flax nonwovens
3
Ideenwerkstatt „Neue Geschäftsmodelle in der Textilbranche“ im Business Village Chemnitz im April 2016 / Brainstorming workshop “New Business Models in the Textile Branch” held in the Business Village Chemnitz in April 2016
KONTAKT SACHSEN!TEXTIL e. V. – INNtex Innovation Netzwerk Textil GmbH Annaberger Straße 240, 09125 Chemnitz Tel. +49 371 5347-168, Fax +49 371 5347-300 inntex@sachsen-textil.de www.sachsen-textil.de, www.inntex.de
Entwurf und Visualisierung: Vavona GmbH
INVESTIEREN IN EINEM INNOVATIVEN UMFELD 19 Aussteller zeigen auf der Fachmesse Expo Real in München, dass der Boden für neue Ideen in Sachsen besonders fruchtbar ist.
„Sachsen – Standort für Innovationen“ bzw. „Saxony – The Spirit of Innovations“ lautet das Motto, unter dem sich vom 4. bis zum 6. Oktober 2016 der 240 Quadratmeter große Gemeinschaftsstand des Freistaates auf der Expo Real, der Internationalen Fachmesse für Immobilien und Investitionen, präsentiert. Eine Innovation aus Sachsen ist zum Beispiel der „City Tree“ der Firma Green City Solutions. Der biologische Luftfilter aus Moosen kann so viele Schadstoffe aus der Luft filtern wie 275 Straßenbäume und könnte eine Lösung für das Feinstaubproblem vieler deutscher Städte sein. Pfiffige Ideen und Tatendrang
Seit seiner Neugründung hat der Freistaat eine unglaublich dynamische Entwicklung erfahren. Sachsen ist Kulturland, eine Wiege der Industrialisierung und hier zählen Bildung und Forschung. In erster Linie jedoch sind es die Menschen, die Sachsen zu dem machen, was
es ist. Sie sind Tüftler und Macher, mit pfiffigen Ideen und voller Tatendrang. In Sachsen wurden unter anderem das europäische Porzellan, der Kaffeefilter und der Teebeutel, der Bierdeckel und die Zahncreme erfunden. Ein Ausruhen auf den Errungenschaften der Vergangenheit kommt für die Zukunft jedoch nicht infrage: In Dresden existiert beispielsweise eine vielfältige Forschungslandschaft von internationalem Rang, unter anderem in den Bereichen Polymere, Faser-Kunststoff-Verbundwerkstoffe, Mikroelektronik und Bioengineering, die Wissenschaftler aus vielen Ländern anzieht. Forschung und Wirtschaft inspirieren sich dabei gegenseitig zu beider Nutzen. Vereinigung der Gegensätze
Es spricht vieles dafür, in Sachsen zu investieren und zu arbeiten. Traditionelles Handwerk trifft auf Hightech-Industrie, kleine Manufakturen auf Großunternehmen, alter Barock er-
strahlt in neuem Glanz neben modernen Neubauten – die harmonische Vereinigung dieser Gegensätze macht dabei den Reiz und den Charme aus. Ein Beispiel dafür ist die Entwicklung des Quartiers Hoym an der Dresdner Frauenkirche durch die CG-Gruppe. Dabei werden historische, aber auch dem Ort entsprechende zeitgemäße Fassaden mit modernen Nutzungskonzepten verknüpft. Von all dem können sich die Messebesucher selbst ein Bild machen, wenn sich Partner wie die Landeshauptstadt Dresden, der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement, die Sächsische Aufbaubank, die Wirtschaftsförderung Sachsen, die CG Gruppe, die Baywobau Dresden, Richert & Oertel, Revitalis Real Estate und weitere Aussteller vorstellen. Sachsen präsentiert sich auf der Expo Real in Halle A2, Stand 322. Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
29
Saxony
Foto: Green City Solutions
Sachsen
INVESTING INTO AN INNOVATIVE ENVIRONMENT 19 exhibitors will demonstrate that Saxony is a fertile ground for new ideas at the Expo Real trade show in Munich. “Saxony – The Spirit of Innovations” is the motto under which the Free State’s 240 square meter joint booth will present itself at the Expo Real, the international trade fair for real estate and investments, between October 4 and October 6, 2016. One innovation from Saxony is, for example, the “City Tree” from the company Green City Solutions. This biological air filter made from moss can filter as many pollutants from the air as 275 trees can and could, thus, solve the problems associated with particulate matter in many German cities.
2
Raring to Go with Creative Ideas
Since its re establishment, the Free State has experienced an unbelievably dynamic development. It’s a state of culture, a cradle of industrialization, and a place where education and research matter. But first and foremost, it’s the people who make Saxony what it is. They are the inventors and movers raring to go with creative ideas. For example, European porcelain, the coffee filter, the tea bag, the beer mat, and toothpaste were all invented in Saxony.
But sitting back and resting on the laurels of past glories is not prudent for the future: Dresden, for instance, has a diverse and multifaceted research environment of international renown, for example, in the fields of polymers, fiber reinforced plastic composite materials, microelectronics, and bioengineering which attracts scientists from many nations. Research and industry inspire each other to their mutual benefit.
Uniting Contrasts
Much speaks on behalf of investing and working in Saxony. Traditional crafts meet high tech industries, small businesses meet large corporations, the old Baroque shines in new splendor right next to new ultramodern buildings – harmoniously uniting these contrasts is what makes this so appealing and charming. An example of this is the CG Group’s development of the Hoym Quarter located next to Dresden’s Church of Our Lady. This development project unites historic as well as contemporary facades that blend perfectly into this district with modern utilization concepts. Trade show visitors can see all of this for themselves since such partners as the State Capital Dresden, the Public Enterprise Saxon Property and Construction Management, the Development Bank of Saxony, the Saxony Economic Development Corporation, the CG Group, the Baywobau Dresden, Richert & Oertel, Revitalis Real Estate and other exhibitors will be on hand at the joint booth.
Foto und Visualisierung: CG Gruppe AG
Saxony presents itself at the Expo Real in Hall A2 at Booth 322.
3
30
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
1
Der Auftritt auf der Expo Real steht unter dem Motto „Sachsen – Standort für Innovationen“. / This year’s participation at the Expo Real trade show is under the motto “Saxony – The Spirit of Innovations.”
2
Nachhaltiger „City Tree“ der Firma Green City Solutions / The sustainable “CityTree” of the Green City Solutions corporation
3
Visualisierung des im Bau befindlichen Palais Hoym an der Dresdner Frauenkirche / Visualization of the Hoym Palace which is under construction at Dresden’s Church of Our Lady
Sachsen
Saxony
CHANCEN DER BIOMASSENUTZUNG Wie kann eine „smarte Bioenergie“ der Zukunft aussehen?
Welchen Anforderungen muss die Biomasse im Mix der erneuerbaren Energien gerecht werden und wie ist der Status quo im Bereich der energetischen Biomassenutzung? Dies sind nur einige der Fragen, die das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) am 8. und 9. September 2016 im Rahmen seiner wissenschaftlichen Jahrestagung in den Leipziger Foren erörtern und beantworten wird. In insgesamt sieben Sessions stehen die wichtigsten Themengebiete der energetischen und integrierten stofflichen Nutzung von Biomasse auf dem Programm. Das Themenspektrum reicht von Flexibilisierung und anaeroben Verfahren bis hin zu festen Biobrennstoffen, katalytischer Emissionsminderung und intelligenten Biomasseheiztechnologien (SmartBiomass Heat). In zwei Workshops präsentiert das Förderprogramm „Energetische Biomassenutzung“ darüber hinaus, wie Bioenergiekonzepte wettbewerbsfähig gemacht werden können. Zeitgleich zur DBFZ-Jahrestagung findet auch ein Fachforum zu „Hydrothermale Prozesse – Technologien zur stofflichen und energetischen Wertschöpfung“ in den Leipziger Foren statt. Im Mittelpunkt steht die gesamte Bandbreite der hydrothermalen Umwandlung: Ausgangsstoffe, Prozesse, Apparate, Produkte sowie spezifische Randbedingungen. In einem englischsprachigen Parallelevent werden außerdem neueste Entwicklungen der numerischen Strömungssimulation, kurz CFD, im Bereich der thermochemischen Konversion von Biomasse vorgestellt und diskutiert.
KONTAKT DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH Torgauer Straße 116, 04347 Leipzig Tel. +49 341 2434-112, info@dbfz.de, www.dbfz.de
GREAT OPPORTUNITIES FOR BIOMASS UTILIZATION What could “smart bioenergy” look like in the future? What requirements must biomass meet in the energy mix of renewables, and what is the status quo of using biomass for energy? These are only a few questions which the German Biomass Research Centre (DBFZ) will discuss and answer at its annual scientific conference in the Leipziger Foren convention center on September 8 and 9, 2016. The agenda addresses the most important topics of the energetic and integrated material use of biomass in a total of seven sessions. The topics range from flexibility and anaerobic processes all the way to solid biofuels, catalytic emissions reduction, and intelligent biomass heating technology (SmartBiomass Heat). In addition, the German Federal Government’s funding program “Biomass Energy Use” will demonstrate in two workshops how bioenergy concepts can be made competitive. An expert forum on “hydrothermal processes – technologies for material and energetic value creation” will be held parallel to the annual DBFZ conference in the Leipziger Foren convention center. The entire range of hydrothermal conversion, starting materials, processes, equipment, products as well as the specific boundary conditions will be center stage. The latest developments of computational fluid dynamics (CFD) in the thermochemical conversion of biomass will be presented and discussed in another parallel event which will be held in English.
8./m9b.er Septe 2016 www.bioenergiekonferenz.de Jahrestagung:
Smart Bioenergy – Wie sieht die Zukunft der Bioenergie aus? Innovative Konzepte für eine nachhaltige Energiewende
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
31
Foto: Leipziger Messe/Frauendorf
1
NACHHALTIG ERFOLGREICH Die Leipziger Messe als bedeutende Plattform für Innovationen bietet perfekten Service für Aussteller und Besucher. Eine wichtige Grundlage für den Erfolg bildet das nachhaltige Handeln mit Fokus auf die Qualifizierung der Beschäftigten.
Mit ihrer über 850-jährigen Geschichte als Marktplatz für die Welt stellt sich die Leipziger Messe der Aufgabe, Zukunftsthemen und Bedürfnisse des Marktes zu identifizieren, ihnen Plattformen zu bieten und bestehende Potenziale zu fördern. Die Messen, Kongresse und Events der Unternehmensgruppe sind Spiegel wirtschaftlicher Entwicklungen und Innovationstreiber für eine gesamte Region. Über 11.000 Aussteller und 1,1 Millionen Besucher aus aller Welt begegnen sich jährlich auf dem 1996 errichteten Messegelände. Der richtungsweisende Bau im Leipziger Norden besticht bis heute als modernes und flexibles Areal. Der Messeplatz Leipzig umfasst eine 32
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
Ausstellungsfläche von 111.300 Quadratmetern und ein Freigelände von 70.000 Quadratmetern. Jedes Jahr finden etwa 40 Messen, rund 140 Kongresse, zahlreiche CorporateBusiness-Veranstaltungen und Events statt. Service-Champion und integrierter Dienstleister
Damit gehört die Leipziger Messe zu den zehn führenden deutschen Messegesellschaften und den Top 50 weltweit. Sie führt Veranstaltungen in Leipzig und an verschiedenen Standorten im In- und Ausland durch. Mit den fünf Tochtergesellschaften und dem Congress Center Leipzig (CCL) bietet die Unternehmensgruppe
eine integrierte Veranstaltungskompetenz, die beispielhaft für die Organisation moderner Messen, Kongresse und Events ist. Dank dieses Angebots kürten Kunden und Besucher die Leipziger Messe 2015 erneut zum ServiceChampion der Messebranche in Deutschlands größtem Service-Ranking. Nachhaltigkeit als Unternehmensphilosophie
Als erste deutsche Messegesellschaft wurde die Leipziger Messe nach Green-Globe-Standards zertifiziert. Die Bewertungskriterien werden regelmäßig überprüft und wurden 2016 zum siebten Mal in Folge mit sehr guten Ergebnissen erfüllt. Das international
Sachsen
anerkannte Siegel untermauert die Nachhaltigkeit als ein Leitmotiv des unternehmerischen Handelns. Bestandteil dieser Strategie ist neben ökologischen und ökonomischen Faktoren auch die innerbetriebliche soziale Nachhaltigkeit, der sich die Leipziger Messe verschrieben hat. Dabei hat die Unternehmensgruppe besonders die Förderung der beruflichen Zukunft ihrer Beschäftigten im Blick, um sie kontinuierlich für die komplexen Anforderungen zu qualifizieren. Mit „Fair talents“ startete die Leipziger Messe deshalb 2015 ein Programm, das speziell für die Mitarbeiter der Veranstaltungsbranche entwickelt wurde. Den Teilnehmern wird damit die Möglichkeit geboten, ihre Karriere im Unternehmen aktiv und motiviert mitzugestalten, wertvolle Netzwerke zu knüpfen und qualifizierte Fachkräfte gezielt zu unterstützen. Die „Fair talents“ durchlaufen innerhalb von 18 Monaten spezifische Seminare und bilden sich umfassend weiter. Hinzu kommen im Team bearbeitete Innovationsprojekte sowie Exkursionen und ein mehrwöchiger Auslandsaufenthalt.
SUSTAINABLE SUCCESS The Leipziger Messe trade fair company, as an important platform for innovations, provides perfect service for exhibitors and visitors alike. A key prerequisite for success is sustainable action with a specific focus on staff qualification. With its more than 850 year old history as the marketplace of the world, the Leipzig Trade
1
Besucherandrang zur Intec, der Innovationsplattform für die metallbearbeitende Industrie in Deutschland und Europa / Large crowds at Intec, the innovation platform for the metal processing and metal working industry in Germany and Europe
2
Als erste deutsche Messegesellschaft nach Green-Globe-Standards zertifiziert: die Leipziger Messe / The first German trade fair company to be certified according to the Green Globe standards: The Leipziger Messethe innovation platform
Fair continues to meet the challenge of identifying the relevant topics of the future as well as the needs and requirements of the market, providing the requisite platforms, and fostering existing potentials. The trade shows, conventions, and special events of the corporate group are a mirror of economic developments and an engine of innovation for the entire region. More than 11,000 exhibitors and 1.1 million international visitors come together every year on the fairgrounds that were built in 1996. The trendsetting building in northern Leipzig continues to excel with its modern and flexible premises. The trade show venue Leipzig encompasses an exhibition floor space of 111,300 square meters and an outdoor area of 70,000 square meters. Every year, about 40 trade shows, around 140 conventions and congresses, numerous corporate business activities, and other events are held here. Service Champion and Integrated Service Provider
That’s why Leipziger Messe is one of the ten top German trade fair companies and one of the top 50 in the world. It orchestrates special events in Leipzig and at various locations throughout Germany and abroad. With its five subsidiaries and the Congress Center Leipzig (CCL), the corporate group provides integrated competence and experience in events which is exemplary in the organization of modern trade shows, conventions, and special events. It is this special service which led customers and visitors alike to once again select Leipziger Messe as the service champion
Saxony
of the trade fair industry in Germany’s biggest service ranking in 2015. Sustainability as a Corporate Philosophy
As Germany’s first trade fair company, Leipziger Messe was certified in accordance with the Green Globe standards. The strict evaluation criteria are regularly reviewed; and for the seventh time in a row now, they were met again with superb results in 2016. The internationally acknowledged seal reinforces sustainability as a guiding principle for corporate business practices. An integral component of this strategy is in addition to ecological and economic factors also the company-internal social sustainability to which Leipziger Messe has committed itself. In so doing, the corporate group focuses specifically on supporting and promoting the future careers of its employees in order to continuously qualify them for the complex demands of the market. That’s why Leipziger Messe began with “Fair talents” a program in 2015 which was developed specifically for employees of the events and trade show sector. Participants are, thus, motivated and have the opportunity of actively designing and shaping their careers within the company, building valuable networks, and in turn specifically supporting qualified professionals. The “Fair talents” participate in special seminars and undergo a comprehensive continued education program over a period of 18 months. Other features include innovation projects that are managed in teams as well as excursions and a stay abroad lasting several weeks.
KONTAKT
Foto: Leipziger Messe/Kober
Leipziger Messe GmbH Messe-Allee 1, 04356 Leipzig Tel. +49 341 678-0 Fax +49 341 678-8762 info@leipziger-messe.de www.leipziger-messe.de
2
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
33
© PUNCTUM/Peter Franke
FEEL THE SPIRIT … Hohe Vernetzung, große Branchenkompetenz und neue Veranstaltungsräume machen Leipzig noch attraktiver für Tagungen, Kongresse und Events.
Typisch für Leipzig ist, dass die Akteure und Dienstleister der Kongressbranche besonders gut miteinander agieren. Schrittmacher hierbei ist die Kongressinitiative „Feel the spirit … do-it-at-leipzig.de“. In diesem starken Netzwerk arbeiten unter Federführung der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH und der Leipziger Messe GmbH fast 50 lokale Anbieter der Kongress- und Tagungsbranche zusammen. Sie stehen Veranstaltungsplanern bei der Vorbereitung, Organisation und Durchführung beratend und unterstützend zur Seite. Die individuelle Recherche erfolgt ganz unkompliziert und topaktuell auf www.do-it-atleipzig.de, wo über vielfältige Suchfunktionen 34
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
Kongress- und Tagungszentren, Locations, Hotels, Agenturen, PCOs und Mobilitätspartner passgenau gefiltert werden können. Etablierter Branchentreffpunkt
Leipzigs wirtschaftliche und wissenschaftliche Kompetenz liegt in der Medizin und Gesundheitswirtschaft, der Biotechnologie, der Automobilindustrie und Logistik sowie der Energie- und Umweltforschung. Dies spiegelt sich im Kongresskalender der Stadt wider. So wird Leipzig im Oktober 2016 bereits zum zweiten Mal Gastgeber für die Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämato-
logie und Medizinische Onkologie (DGHO) sein, zu der rund 6.000 Teilnehmer anreisen. Der Standort punktet in diesem Bereich mit seiner langen Tradition und hohem Ansehen in Fachkreisen. Die Medizinische Fakultät der Universität Leipzig ist seit mehr als 600 Jahren lehrende medizinische Ausbildungsstätte und damit die zweitälteste in Deutschland. Zahlreiche weitere Einrichtungen wie das Herzzentrum Leipzig, das bereits 1212 gegründete Städtische Klinikum St. Georg, das Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI sowie die interdisziplinäre BIO CITY LEIPZIG verdeutlichen die außerordentliche medizinische Qualität.
Standortmarketing
Tradition und neue Chancen
Eines der jüngsten Mitglieder bei do-it-at-leipzig.de ist die KONGRESSHALLE am Zoo Leipzig. Das moderne Tagungszentrum in historischem Gewand wird seit Januar 2016 direkt in der Innenstadt vom erfahrenen Team des Congress Centers Leipzig betrieben und intensiv für wissenschaftliche und medizinische Fachtagungen genutzt. Zum gelungenen Auftakt trugen in den ersten Monaten nach der Eröffnung die Deutschen Kardiodiagnostik-Tage, der Kongress DDG Kompakt der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft sowie die Deutschen Biotechnologietage bei. Das Interesse für Veranstaltungen in dieser besonderen Location ist ungebrochen, denn die KONGRESSHALLE ermöglicht mit ihren insgesamt 15 Sälen und Räumen für bis zu 1.200 Personen sowie großzügigen Foyers und Lounges eine optimale Verbindung verschiedener Programmteile.
FEEL THE SPIRIT … Superb networks, great branch competence, and new convention facilities make Leipzig even more attractive for conferences, congresses, and special events. One of Leipzig’s hallmarks is the superb cooperation among the stakeholders and service providers of the convention branch. Pacesetter is the convention initiative “Feel the spirit … do it at leipzig.de.” About 50 local service providers from the congress and conference sector are cooperating closely in this vibrant network under the leadership of the Leipzig Tourismus und Marketing GmbH and Leipziger Messe GmbH corporations. They advise and assist those planning to prepare, organize, and implement special events. An up to date customized search can be carried out without any problems at www.do-it-at-leipzig.com where it is possible to individually filter and select congress and conference centers, venues, hotels, agencies, PCOs, and transportation partners with the help of special search functions.
A Renowned Meeting Point of Branches
Leipzig’s specific economic and scientific competences are found in medicine, health care, biotechnology, the automobile industry, and logistics as well as energy and environmental research. This is reflected in the city’s conference calendar. In October 2016, Leipzig will host for the second time already the annual meeting of the German, Austrian, and Swiss Societies for Haematology and Medical Oncology (DGHO) which will be attended by about 6,000 participants. The venue stands for excellence in this field because it has a long tradition and an excellent reputation among experts. The Faculty of Medicine at the University of Leipzig has been an institution teaching medicine for more than 600 years which makes it the second oldest in Germany. Numerous other facilities, such as the Heart Center Leipzig, the municipal St. George’s Hospital which was founded already in 1212, the Fraunhofer Institute for Cell Therapy and Immunology IZI as well as the interdisciplinary BIO CITY LEIPZIG all highlight this extraordinary medical competence. The Annual Summit of the International Transport Forum with more than 1,000 participants from 70 countries has also become a well established conference. In Leipzig, transport ministers, scientists, associations, and commercial enterprises discuss the relevant current topics and trends of the branch which has a strong presence in the trade fair city. Among the most important achievements of the regional automobile cluster are the establishment of the production sites of the premium automakers Porsche and BMW. The Cayenne has been produced in the Porsche plant since 2002, and the models Panamera and Macan followed a little later. For more than ten years now, BMW has been running
Locational Marketing
a large production facility for diverse models including its two electric vehicles, the i3 and the i8, in Leipzig. Tradition and New Opportunities
One of the most recent members of do‑it‑ at‑leipzig.de is the convention hall KONGRESSHALLE am Zoo Leipzig. The modern conference center in historic garb is located right in the city center and has been run by the experienced team of the Congress Center Leipzig since January 2016. It has already been used for numerous scientific and medical conferences. The German Cardio-Diagnostic Days, the DDG Compact Congress of the German Society of Dermatology as well as the German Biotechnology Days contributed to the very successful start during the first few months after the convention hall had opened its doors. The interest in holding special events in this extraordinary venue continues to be unbroken because the KONGRESSHALLE permits an optimal combination of different program sections in its 15 halls and rooms seating up to 1,200 persons as well as its spacious lobbies and lounges. KONTAKT Leipzig Tourismus und Marketing GmbH Augustusplatz 9 04109 Leipzig Tel. +49 341 7104-240 Fax +49 341 7104-236 kongress@ltm-leipzig.de www.do-it-at-leipzig.de
1
Partner von do-it-at-leipzig.de: die KONGRESSHALLE am Zoo Leipzig / Partner of do-it-at-leipzig.de: The convention center KONGRESSHALLE am Zoo Leipzig
© Michael Pasternack
Fest etabliert hat sich das jährlich stattfindende International Transport Forum (ITF) mit über 1.000 Teilnehmern aus 70 Ländern. Verkehrsminister, Wissenschaftler, Verbände und Unternehmen diskutieren in Leipzig die aktuellsten Themen der Branche, die in der Messestadt stark vertreten ist. Innerhalb des regionalen Automobil-Clusters gehören die Ansiedlungen der Premiumhersteller Porsche und BMW zu den wichtigsten Erfolgen. Seit 2002 wird im Porsche Werk Leipzig der Cayenne produziert, zu dem später die Modelle Panamera und Macan hinzukamen. BMW betreibt seit über zehn Jahren eine große Produktionsanlage für verschiedene Modelle, darunter die beiden Elektroautos i3 und i8.
1
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
35
Standortmarketing
Locational Marketing
DYNAMISCH UND ÄUSSERST PRÄSENT Steigende Wirtschaftskraft und ein positives Lebensgefühl zeigen: In Zwickau geht es kontinuierlich voran. Neben dem Automobilbau sorgen weitere Branchen für Auftrieb.
2015 gaben 96 Prozent der Zwickauer bei einer Bürgerbefragung an, dass sie zufrieden oder sehr zufrieden mit dem Ort sind, in dem sie leben. Für ein solches Fazit muss vieles stimmen: Arbeitsplätze mit Perspektive, eine verkehrsgünstige Lage mit zeitgemäßer Infrastruktur, lebensnahe Bildungsofferten, nahegelegene Einkaufsstätten, gepflegte Sport- und Parkanlagen, üppiges Grün, Gastronomie- und Freizeitangebote. Außerdem wartet die viertgrößte sächsische Stadt mit einer aufregenden Kulturlandschaft auf. Aushängeschilder sind der romantische Komponist Robert Schumann und der bedeutende Expressionist Max Pechstein, deren Erbe vielgestaltig gepflegt wird. Zukunftsträchtige Investitionen
Ein Fakt, der ebenfalls für das wirtschaftliche Oberzentrum in Südwestsachsen spricht: Es besitzt die niedrigste Arbeitslosenquote des Freistaates. Größter Arbeitgeber ist die Volkswagen Sachsen GmbH, in deren Fahrzeugwerk Zwickau 7.900 Menschen beschäftigt sind. Zahlreiche Zulieferer und Dienstleister der „Flaggschiff-Branche“ Automobilbau haben sich ebenfalls am Standort angesiedelt, darunter die FES GmbH Fahrzeug-Entwicklung Sachsen oder Logistikunternehmen wie Weck+Poller und Schnellecke.
2
36
Ohne Investitionen in die Zukunft ist alles nichts. Das wissen auch weltweit erfolgreiche Unternehmen, zu denen die Hoppecke Advanced Battery Technology GmbH zählt. Die Firma betreibt in Zwickau ein modernes Forschungsund Entwicklungszentrum und fertigt komplexe Energiespeichersysteme. Die größte Produktionsstätte der Welt für Spezialbatterien, ausgelegt auf 6,6 Millionen Start-Akkus, steht bei Johnson Controls Sachsen-Batterien. Einen Namen als Hersteller von Schalldämpferanlagen machte sich die Tenneco Zwickau GmbH. Im Tower Automotive Presswerk, dem führenden Produzenten von Strukturkomponenten und Karosseriebaugruppen, wurde 2015 die erste Warmumformanlage des global agierenden Konzerns in Betrieb genommen. Mix aus Newcomern und Routiniers
Zum Zwickauer Branchenmix tragen weitere kleine und mittelständische Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus, des Baugewerbes, der Informations- und Kommunikationstechnik, der chemischen und pharmazeutischen Industrie sowie des Handels bei. Frischer Wind für Innovationen weht so aus vielen Richtungen, auch von Seiten der leistungsstarken, praxisorientierten Westsächsischen Hochschule. Deren Technologieaus-
3
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
1
gründung Herms technologies beispielsweise hat sich auf die Entwicklung von Elektromotoren, Steuergeräten und Fahrzeugprototypen spezialisiert. Viel Erfahrung liegt bei den Geo-, Umwelt- und Bautechnikfachleuten der G.U.B. Ingenieur AG, die bereits auf eine 25-jährige Erfolgsgeschichte als international tätiges Unternehmen zurückblicken können. Manchmal kommt die belebende Brise auch aus verblüffenden Bereichen. Wenn die „Sonne“ in See sticht, sprich das modernste deutsche Forschungsschiff auf Reisen geht, sind Tiefkühlzellen der Ilkazell Isoliertechnik mit an Bord. Die Firma ist mit Europas modernster Feinblechbearbeitungsmaschine ausgestattet. Das war eine wichtige Investi-
4
Standortmarketing
Locational Marketing
5
6
tion, denn die Zwickauer liefern Kühlzellen für Kunden von Arabien bis Russland. Ebenfalls nicht unbedingt in der 92.000-Einwohner-Stadt würde man wohl den international größten Industrieofenproduzenten IFZW oder die erfolgreiche Lackgrundstoffproduktion der Arkema GmbH vermuten. Abermillionen Tabletten, Pellets und Kapseln verlassen jährlich die Niederlassung des Arzneimittelproduzenten Aesica Pharmaceuticals. Eines der traditionsreichen Gewerbe repräsentiert die ZSB Zwickauer Sonderstahlbau GmbH mit einer 160-jährigen ununterbrochenen Geschichte im Stahl- und Brückenbau. Als Vertreter der 1523 in der Stadt eingeführten Buchdruckkunst ist hier das 1881 gegründete Familienunternehmen Förster & Borries ansässig. Außerdem wissen es die Einheimischen besonders zu schätzen, dass sie mit der Mauritius-Privatbrauerei seit über 150 Jahren die Experten für hohe Braukunst direkt vor der Haustür haben.
THE CITY OF AUTOMOBILES AND ROBERT SCHUMANN After Dresden, Leipzig, and Chemnitz, Zwickau is the fourth largest city in Saxony with 92,000 inhabitants. The city is known around the world as the birthplace of the composer Robert Schumann (1810 to 1856)
and the famous artist Max Pechstein (1881 to 1955). Zwickau is especially indebted to the legacies of its great sons. This is indicated in part by the International Robert Schumann Competitions for Piano and Singing as well as the International Choir Competition. The economic region Chemnitz-Zwickau is considered to be one of the most important growth areas in Saxony and the new federal states. The spectrum of local industries ranges from mechanical engineering, chemistry, construction, and electrical engineering to the manufacture of pharmaceutical products. A superb network of roads and rail lines provides quick and easy access to other industrial centers. As a university city, Zwickau also has a long tradition of educating engineers for more than 100 years. Around 5,000 students are enrolled in 50 courses of study at the West Saxon University of Applied Sciences Zwickau. The instructions reflect the needs of the economy and are focused on research and development as well as technology transfer. KONTAKT Stadt Zwickau Büro für Wirtschaftsförderung Katharinenstraße 11, 08056 Zwickau Tel. +49 375 83-8000, Fax +49 375 83-8080 wirtschaftsfoerderung@zwickau.de www.zwickau.de
1
In Zwickau stimmt das Lebensgefühl: Einer Umfrage zufolge sind 96 Prozent der Einwohner zufrieden oder sehr zufrieden mit ihrem Wohnort. / Zwickau has a superb quality of life: According to a survey, 96 percent of the inhabitants are satisfied or very satisfied with their city. Erfolgreiche Unternehmen sorgen für eine steigende Wirtschaftskraft: / Successful companies increase the economic power:
2
Produktion bei der Johnson Controls Sachsen Batterien GmbH & Co. KG / Production at Johnson Controls Sachsen Batterien GmbH & Co KG
3
Niederlassung der Hoppecke Advanced Battery Technology GmbH / Subsidiary of the Hoppecke Advanced Battery Technology GmbH
4
Werkhalle der IFZW Industrieofen- und Feuerfestbau GmbH & Co. KG / Production hall of the IFZW Industrieofen- und Feuerfestbau GmbH & Co KG
5
Am Hauptsitz der Weck+Poller Holding / At the headquarters of the Weck+Poller Holding
6
Baustelle der Langenfelder Brücke in Hamburg, errichtet von der ZSB Zwickauer Sonderstahlbau GmbH / Construction site of the Langenfelde Bridge in Hamburg, built by the ZSB Zwickauer Sonderstahlbau GmbH
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
37
Landkreis Zwickau lanDratsaMt
Landkreis Zwickau lanDratsaMt MOTOR SÄCHSISCHER WIRTSCHAFT
Industriestandort mit guten Aussichten
ausgehend von der Mindestgröße prozentuale Vergrößerung in schritten von 25 %
Der Landkreis Zwickau ist die Wiege des sächsischen Automobilbaus und Motor des verarbeitenden Gewerbes in Sachsen. Hier hat technisches Know-how Tradition. Für die dynamische Entwicklung der Unternehmen im Landkreis bieten sich gute Ausgangsbedingungen: Schnelle Erreichbarkeit und kurze Wege zu Kunden sowie Zulieferfirmen garantiert die verkehrsgünstige Lage an den Bundesautobahnen A4 und A72. Gut ausgebildete Fachkräfte sorgen mit Ideenreichtum und Fleiß für die Realisierung verschiedener Projekte. Die Westsächsische Hochschule Zwickau und die Staatliche Studienakademie Glauchau vermitteln Nachwuchskräften Wissen und Kompetenzen praxisnah. Enge Kooperationen der Akteure im Landkreis sorgen für Wissens- und Technologietransfer und eine am Bedarf ausgerichtete Berufs- und Studienorientierung. Die Städte und Gemeinden des Landkreises Zwickau zeichnen sich durch eine hohe Lebensqualität aus. Kulturelle Highlights, abwechslungsreiche Freizeitangebote und die landschaftlichen Reize des Erzgebirgsvorlandes bieten Erlebnisse für jeden Geschmack und jedes Wetter.
Industrial Location with good perspectives The County of Zwickau is the cradle of Saxon automobile construction and the driving force of the manufacturing trade in Saxony. Here, technical knowledge has tradition. Excellent prerequisites promote the dynamic development of companies in the county: The county’s superb location along the federal expressways A4 and A72 guarantees quick and easy access as well as short distances to customers and suppliers just around the corner. Thanks to their inventive spirit and diligence, well-educated and highly trained specialists guarantee the realization of your projects. The West Saxon University of Applied Sciences Zwickau and the Glauchau University of Cooperative Education impart hands-on knowledge and competences to young professionals. Close cooperation among the stakeholders in the county permits rapid transfer of knowledge and technologies and assures an occupational and academic orientation which meets any and all requirements. The cities and municipalities in the County of Zwickau excel with a high quality of life. Cultural highlights, multifaceted recreational options, and the attractive landscape of the Ore Mountain foothills provide something for everyone’s taste, in every kind of weather.
6
175 %
1 Deutsches Landwirtschaftsmuseum Schloss Blankenhain Einmalige Museumsanlage in Deutschland mit 80 Gebäuden und über 100 thematischen Ausstellungen zur ländlichen Lebenswelt und zur Landwirtschaft. Foto: MattRose 2 Westsächsische Hochschule Zwickau
3
Verankert in der Region und an internationalen Maßstäben orientiert, bietet die Westsächsische Hochschule Studiengänge in den Profilen Technik,
7
Wirtschaft und Lebensqualität. Foto: WHZ/Helge Gerischer
1
3 Besucher zum Tag der Bildung Foto: Landratsamt
4
4 August Horch Museum Zwickau Automobile Geschichte erleben Foto: MattRose 5 Kein Golfplatz – aber 1.350 x Golf Power jeden Tag. Das Fahrzeugwerk Zwickau von Volkswagen Sachsen – die Zukunft der über 100-jährigen Automobilbautradition in Sachsen.
2
5
STÄDTE • CITIES • CRIMMITSCHAU • GLAUCHAU • HARTENSTEIN • HOHENSTEIN-ERNSTTHAL • KIRCHBERG • LICHTENSTEIN • LIMBACHOBERFROHNA • MEERANE • OBERLUNGWITZ • WALDENBURG • WERDAU • WILDENFELS • WILKAU-HASSLAU • ZWICKAU GEMEINDEN • MUNICIPALITIES • BERNSDORF • CALLENBERG • CRINITZBERG • DENNHERITZ • FRAUREUTH • GERSDORF • HARTMANNSDORF • HIRSCHFELD • LANGENBERNSDORF • LANGENWEISSBACH • LICHTENTANNE • MÜLSEN • NEUKIRCHEN • NIEDERFROHNA • OBERWIERA • REINSDORF • REMSE • SCHÖNBERG • ST. EGIDIEN
KONTAKT • CONTACT Landratsamt Zwickau • Postfach 10 01 76 • 08067 Zwickau Amt für Kreisentwicklung, Bauaufsicht und Denkmalschutz Sachgebiet Kreisentwicklung, Wirtschaftsförderung, Tourismus Gerhart-Hauptmann-Weg 1 • 08371 Glauchau Tel. 0375 4402-25100 E-Mail: wirtschaft@landkreis-zwickau.de Internet: www.landkreis-zwickau.de
Foto: Volkswagen Sachsen
Foto: Jens Dauterstedt
Hier findet Wirtschaft ein Zuhause Pirna grenzt unmittelbar an die Landeshauptstadt Dresden und liegt damit in einer der bedeutendsten Wirtschaftsregionen der neuen Bundesländer.
Unternehmen finden in der guten Gesellschaft der regionalen Wirtschaft ein exzellentes Investitionsklima vor. Zu den größten Arbeitgebern zählen die Firmen Fahrzeugelektrik Pirna, Edelstahlwerke Schmees, Minda KTSN Plastic Solutions, LITRONIK Batterietechnologie und Sächsische Sandsteinwerke. Pirna überzeugt mit seinem attraktiven Angebot an Gewerbeimmobilien. Zudem bietet die Nähe der Universitätsstadt Dresden ein hervorragendes Arbeitskräftepotenzial. Der Anschluss an die Autobahn 17 Dresden–Prag, der unweit gelegene Flughafen DresdenKlotzsche und die Anbindung an den Schienenverkehr gewährleisten Erreichbarkeit und Mobilität.
| Wirtschaftsförderung | Stadtmarketing | Gewerbe- und Wohnbaustandorte | Projektmanagement
Zentraler Ansprechpartner und Koordinator für alle Fragen der Standortentwicklung und Ansiedlung ist die Stadtentwicklungsgesellschaft Pirna mbH. Mit der Energieversorgung Pirna GmbH als Partner im Verbund der städtischen Unternehmen betreuen die Mitarbeiter kompetent jegliche Investitionsanliegen. Für dieses Engagement wurde Pirna bereits mehrfach als mittelstandsfreundliche Kommune des Freistaates Sachsen ausgezeichnet. Sandstein voller Leben
Die liebevoll sanierte Pirnaer Altstadt beeindruckt mit ihren historischen Sandsteinbauwerken und vielerlei Möglichkeiten zum Bummeln und Verweilen. Kino, Freizeitbad, Kleinkunstbühnen und Vereine bereichern das kulturelle Leben. Die Qualität der Kindertagesstätten, Schulen und Ausbildungsangebote liegt auf einem hohen Niveau.
Gerichtsstraße 4 01796 Pirna
Pirna Is a Great Home for Business
www.sep-pirna.de
Companies find an excellent investment climate in the regional business community. Among the largest employers are Fahrzeugelektrik Pirna, Edelstahlwerke Schmees, Minda KTSN Plastic Solutions, LITRONIK Batterietechnologie, and Sächsische Sandsteinwerke. Pirna excels with its attractive and lucrative selection of commercial properties. And the close proximity to the university city Dresden provides a superb pool of employees. Access to Federal Expressway A17 Dresden-Prague, nearby Dresden-Klotzsche Airport, and the direct rail link all assure accessibility and mobility. The Stadtentwicklungsgesellschaft Pirna mbH corporation is the central contact point for and coordinator of all questions revolving around
Tel. 03501 5689 0
In Pirna treffen Natur und Kultur unmittelbar aufeinander. / Nature and culture mix and mingle in Pirna.
local development and business setups. Together with the Energieversorgung Pirna GmbH as a partner in the association of municipal companies, the staff members provide competent assistance and advice for any and all investment issues. For its commitment to businesses, Pirna has already received numerous awards as a municipality with a friendly environment for small and medium sized enterprises in the Free State of Saxony. Vibrant Sandstone
Pirna’s magnificently restored Old Town entices with its historic sandstone buildings and its many opportunities to window-shop and linger. Movie theaters, public swimming pools, cabarets, and various civic clubs all enrich the city’s cultural life. The quality of the children’s daycare centers, schools, and apprenticeship programs are all superb. Pirna auf einen Blick
• • • • • • • • • •
Große Kreisstadt, 39.000 Einwohner angrenzend an Dresden BAB 17 Dresden–Prag, Anschlussstelle Pirna Flughafen Dresden-Klotzsche 3 Gewerbeparks 2 Gymnasien, 4 Oberschulen, 7 Grundschulen, Förderschulen, Berufliches Schulzentrum 17 Kindertagesstätten vielseitiges Kultur- und Freizeitangebot Einzelhandel und Gastronomie in historischem Ambiente Nationalpark Sächsische Schweiz
Pirna at a Glance
• • • • • • • • • •
Large county seat, 39,000 inhabitants Right next to Dresden Federal Expressway A17 Dresden-Prague, Exit Pirna Dresden-Klotzsche Airport 3 commercial zones 2 college preparatory Gymnasien, 4 secondary schools, 7 primary schools, special needs schools, vocational school center 17 children’s daycare centers Multifaceted cultural and recreational programs Retail stores and restaurants in a historic setting Saxon Switzerland National Park
Kontakt Große Kreisstadt Pirna Markt 1/2, 01796 Pirna www.pirna.de Stadtentwicklungsgesellschaft Pirna mbH Gerichtsstraße 4, 01796 Pirna www.sep-pirna.de
Standortmarketing
Locational Marketing
”
GLOKALISIERUNG VERSUS GLOBALISIERUNG
Trendforscher beobachten einen neuen Lokalismus – eine Entwicklung, die auch Auswirkungen auf das Standortmarketing haben wird, wie Thomas Willauer in seinem Beitrag unterstreicht.
Zugegeben, Standortmarketing, hier zunächst definiert als Marketing für eine Wirtschaftsregion, einen Wirtschaftsstandort, ist keine leichte Aufgabe. Als ich im letzten Jahr in Oberschwaben unterwegs war – das ist das „Hinterland“ der Bodenseeregion zwischen Ravensburg, Biberach und Ulm –, prangte auf einer zerfallenden Scheune ein großes Plakat mit der Aufschrift „So geht sächsisch“. Nun muss man wissen, dass in Oberschwaben zahlreiche Weltfirmen zu Hause sind, hier seien nur Geberit (Sanitärunternehmen) oder Claas (Landmaschinen) genannt, die sich in ihrer Region mehr als wohlfühlen, sodass ein Hinweis auf die Wirtschaft in Sachsen dort eher fehl am Platz war. Böse Zungen allerdings waren der Auffassung, dass das mit der zerfallenden
Leipzig
Glauchau
A4
Zwickau
A4
Dresden
Chemnitz
Scheune und Sachsen schon seine Bewandtnis habe. Hier zeigt sich, dass auch eine millionenschwere Kampagne an manchen Stellen einen Schuss in den Ofen darstellen kann. Dünne strategische Substanz
Während länderübergreifende Kampagnen oft mit viel Geld ausgestattet sind, werden die Wirtschaftsförderer vor Ort finanziell eher kurz gehalten und müssen sich mit hohem politischen Druck auseinandersetzen, denn meist lautet die Frage aus der Politik: Ja, was ist denn nun mit neuen Ansiedlungen von Unternehmen? Da nun Unternehmensansiedlungen deutlich schwerer zu bewerkstelligen sind als zum Beispiel Feriengäste durch entsprechende Tourismusorganisationen zu gewin-
nen, wird mehr denn je auf ein zweites Feld der Wirtschaftsförderung verwiesen, auf die sogenannte Bestandspflege oder auch das Binnenmarketing. Um nicht falsch verstanden zu werden – dieses Aufgabenfeld ist von großer Bedeutung, denn es kommt ja darauf an, ansässige Unternehmen zu halten, zu unterstützen, ihnen den Raum oder auch das Netzwerk zu gestalten, das es den Unternehmen ermöglicht, wirtschaftlich erfolgreich zu agieren. Beide Beobachtungen sollen den Eindruck unterstreichen, dass bei einer inhaltlichen Beschäftigung mit Fragen des Standortmarketings deutlich wird, dass die strategische Substanz dünn ist. Ein Tatbestand, der von verschiedenen politischen Ebenen zu verantworten ist, die meist nur in operativen Aufga-
WIRTSCHAFTSSTANDORT im Automobildreieck Sachsen
A72
° Glauchau ist ein traditioneller Industriestandort in Westsachsen mit historischer Innenstadt sowie modernen Industrie- und Gewerbegebieten in der Peripherie
° Standort des Güterverkehrszentrum für die Wirtschaftsregion mit einem Umschlagbahnhof für den kombinierten Verkehr Straße – Schiene
Glauchau is a traditional industry location in West-Saxony Characterised by an historical city centre and modern industrial parks on the periphery Location of the Freight Village for the economic region with an intermodal terminal road-rail
° Zentrale Lage in Europa und schnelle Erreichbarkeit bedeutender Wirtschafts-
Central location in Europe and quick accessibility to important economic areas based on direct location to the highway A 4 (East / West/direction) and short distances to the highways A 9, A 13 and A 72 (North/South /direction)
° Branchenmix: Automotive, Maschinenbau, Logistik und Baugewerbe
Mix of trades and industry: Automotive, engineering, logistics and building industry Free industrial real estates (with direct rail link)
räume dank direkter Lage an der A 4 (Ost/West/Verbindung) und B 175 sowie kurzer Wege zur A 9, A 13 und A 72 (Nord/Süd/Verbindung)
° Freie Industrie- und Gewerbeflächen (auch mit Gleisanschluss) ° Kontinuierliche Fachkräfteausbildung durch sehr gute Bildungsträger am Ort,
insbesondere am Gymnasium, in den Berufs- (BSZ und ÜAZ) und Mittelschulen sowie an der staatlichen Studienakademie
° Sehr schöne Wohnlagen sowie ansprechende Kultur- und Freizeitmöglichkeiten
Continuous training of skilled workers by very good educational institutions especially at the high school, professional and junior high schools as well as the University of cooperative education Glauchau Very appealing residential areas and attractive cultural and leisure opportunities
Stadtverwaltung Glauchau Markt 1 I D-08371 Glauchau I www.glauchau.de I Fon + 49 3763 650 Wirtschaftsförderung — weberag Glauchau mbH Markt 1 I 08371 Glauchau I Fon +49 3763 776891 I www.weberag-mbh.de
42
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
”
Standortmarketing
benstellungen denken, also beispielsweise in Werbekampagnen oder eben in kurzfristigen politischen Erfolgsbilanzen (Zahl der Ansiedlungen). Im Folgenden soll versucht werden, das Thema Standortmarketing auf Basis neuester Erkenntnisse der Trendforschung einzuordnen in grundlegende gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen, die vom Zukunftsinstitut von Mathias Horx mit dem Begriff „Glokalisierung“ oder „Re-Lokalisierung“ beschrieben werden. Das „Wir-Gefühl“ erzeugen
Die Positionierung eines Bundeslandes wie Sachsen im Bereich Wirtschaft (aber auch Tourismus) kann und wird nicht funktionieren, wenn man nur die sogenannten „Leuchttürme“ kommuniziert (Dresden und Leipzig werden es schon richten). Wenn man eine Region voranbringen will, dann brauchen die Akteure bei allen Unterschieden und aller Konkurrenz auch untereinander ein „Wir-Gefühl“, eine gemeinsame Verantwortung und gegenseitige Wertschätzung. Es gilt zunächst das große Rad zu drehen, um dann auf Basis dieser Einheit die Vielfalt einer Region auszudeklinieren. Die Automobilindustrie macht es doch vor. Jede Marke hat für (fast) jeden Kunden-
wunsch das geeignete Modell. Leute, für die früher vielleicht nur ein VW Golf in Betracht kam, können heute mit der A-Klasse Mercedes fahren. Und wer Mercedes fahren will, für den gibt es die A-Klasse, die B-Klasse, die C-Klasse, die E-Klasse, die S-Klasse, das Ganze noch mal als Sport- oder SUV-Vehikel. Dieser Individualisierung von Produkten entspricht auf wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene der Trend zur Re-Lokalisierung. Die großen Versprechungen der Globalisierung haben sich mehr oder weniger in Luft aufgelöst. Europa ist in der Krise, die westliche Führungsmacht USA ist tief gespalten und so verzweifelt, dass Donald Trump Präsidentschaftskandidat der amerikanischen Republikaner, der Partei von Abraham Lincoln, werden konnte. Die Weltlage insgesamt ist verworrener denn je. Die Entfremdung des Bürgers gegenüber der Politik hat massiv zugenommen. Westliche Werte wie „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ werden durch irrwitzige religiöse Verbrecher selbst am Jahrestag der Französischen Revolution geschändet. Die neue Zerbrechlichkeit, wirtschaftlicher Austausch und gegenseitige Abhängigkeiten sind ein objektiver Trend, wenngleich einige harte Fakten, die der Ma-
Locational Marketing
thematiker und Ökonom Pankai Ghemawat ins Feld führt, diese Entwicklung durchaus relativieren. Ghemawat bringt vor, dass zum Beispiel nur zwei Prozent des Telefonverkehrs und etwa 20 Prozent des Internetverkehrs nationale Grenzen überschreiten. Imund Exporte machen demnach gerade einmal 20 Prozent des Weltsozialproduktes aus und grenzüberschreitende Direktinvestitionen nur etwa neun Prozent aller Anlageinvestitionen. Hier wird entschieden dem Eindruck widersprochen, wir hätten demnächst eine komplette Globalisierung.1 Die ideologische Unterfütterung der „Globalisierung“ wurde insbesondere vom ökonomischen Neoliberalismus vorangetrieben, viele werden sich noch an die Permanenz dieses Themas in den Fernsehtalkshows erinnern. Ihre Kernforderung nach „weniger Staat“ und mehr wirtschaftlicher Freiheit ist krachend an die Wand gefahren. Zukunftsvisionen virtueller Unternehmen mit der zugespitzen Aussage, arbeiten könne man überall, was gleichzeitig bedeutet, den Menschen die „Ortlosigkeit“ als neue Errungenschaft zu verkaufen, gehen an der Realität menschlicher Bedürfnisse vorbei. Wer 1.000 Freunde auf Facebook hat, aber niemanden, der mit ihm in die Kneipe geht,
... mein Platz . zum Wachsen
nestbau
ZENTRALE
www.wirtschaft-in-mittelsachsen.de
Locational Marketing
„Kreative Klasse“ (Richard Florida, amerikanischer Soziologe) ausüben. In Deutschland verwendet man dazu das sperrige Wort „Fachkräfte“ oder „innovative Unternehmen“. Was aber macht die Sogwirkung aus? Im Zuge des neuen Lokalismus wird es in den nächsten Jahren zu einem neuen Standortwettbewerb kommen. Dabei geht es nicht mehr allein um Wirtschaftsdaten, Firmenansiedlungen und Gewerbeparks, sondern um die ständige, durch Bürgerengagement generierte Lebensqualität. Es geht um den „Kreativ-Faktor“ von Gemeinden, Regionen und Städten. Ihre Fähigkeit, sich durch kooperative Systeme selbst zu verändern und zu modernisieren.3 Kreative Städte, Orte, Stadtteile, Regionen werden ihre Bewohner durch Vielfalt und Partizipation inspirieren müssen, sonst wandern sie ab. Sie müssen die großen Themen der kognitiven Gesellschaft besetzen: Wissen. Design. Geist. Kunst. Dies bedeutet in erster Linie eine Re-Lokalisierung der Politik, denn der Ursprung der Demokratie liegt in der „polis“. Dabei ist die Definition des Gemeinwesens zunächst konzentriert auf Städte und Gemeinden, kann aber durch entsprechende Netzwerke (gemeinsame Verantwortung und gegenseitige Wertschätzung) auch
Foto: Robert Kneschke/Fotolia
Standortmarketing
ist furchtbar allein. „Trotz der Zunahme der elektronischen Kommunikation bleiben wir analoge, körperliche Wesen. Ohne die Frage nach Herkunft, Zugehörigkeit und Bindung an einen Ort beantworten zu können, leben Menschen nicht wirklich gut“.2
Rückkehr in die Heimat
Wieso bevorzugen Menschen einen Ort, eine bestimmte Region und nicht eine andere? Der Grund liegt in der Sogwirkung, die kreative Städte und Regionen auf die Gebildeten, Wandlungsfähigen, Innovativen, auf die
WFG-Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH des Landkreises Nordsachsen – eine gemeinsame Initiative des Landkreises Nordsachsen, der Sparkasse Leipzig und der Volksbank Delitzsch eG.
Wirtschaftsförderung in Nordsachsen – Partner für Ihr Unternehmen
Bestandspflege
Ansiedlung
Beratung
Innovation
Netzwerke
Fachkräftesicherung
Nordsächsischer Rückkehrertag 2016 Am 27.12.2016 findet in Torgau, Delitzsch, Eilenburg und Oschatz der Nordsächsische Rückkehrertag statt. Er bietet Unternehmen für zwei Stunden die Möglichkeit an allen vier Standorten rückkehrwillige Fachkräfte und Berufspendler persönlich kennenzulernen und für das eigene Unternehmen zu begeistern. Interessierte Unternehmen wenden sich bitte per E-Mail an wirtschaft@lra-nordsachsen.de oder telefonisch unter 034202 988-1058 an Dr. Tilo Köhler-Cronenberg vom Amt für Wirtschaftsförderung und Landwirtschaft. Die Wirtschaftsförderung des Landkreises Nordsachsen berät, begleitet und unterstützt Unternehmen in allen betrieblichen Belangen.
44
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
Standortmarketing
auf ein Bundesland ausgedehnt werden. Für Sachsen heißt dies, ein neues Gefühl der Zusammengehörigkeit zu entwickeln. Dabei – und somit sind wir wieder am Ausgangspunkt von Kooperation und Konkurrenz, auch im Rahmen eines Bundeslandes – muss die Erkenntnis Raum greifen „All business is local“. Der Standort selbst wird zum entscheidenden Standortfaktor. „Regionalismus in der Vergangenheit hieß Separatismus, Verherrlichung des Abgeschiedenen und Propaganda der Rückständigkeit“.4 Heute ist das definitiv anders. „Man wünscht sich eine Autobahn bis vor die Haustür. Ein Flughafen wäre auch nicht schlecht. Kultur und Tourismus auf Designlevel (…). Wo touristisch erschlossene Regionen ihren regionalen Eigensinn wiederentdecken, entwickeln sich regionale Magnete, in denen es alles andere als provinziell zugeht. Diese Regionen ziehen Rückkehrer an, die ihre Heimat wiederentdecken und modern umgestalten“.5 Sachsen hat von alldem viel – nur die Geschichten dazu werden viel zu wenig kommuniziert – oder, siehe eingangs, auf zerfallenden Scheuern gedankenlos plakatiert. Optimale Standortfaktoren (dazu gehört der berühmte Autobahnanschluss) allein sind
heute nicht mehr ausreichend. Rationale und emotionale Faktoren verschmelzen in den Köpfen der „Kreativen Klasse“. Nicht mehr nur Bereitstellung von Arbeitsplätzen, sondern von qualifizierten Arbeitsplätzen und qualifizierten Arbeitskräften ist im Standortmarketing ebenso zentrale Herausforderung von Gegenwart und Zukunft wie die Gestaltung von Lebensqualität. Marketing für Sachsen hat die Bereitstellung und das Angebot von solchen Leistungen zum Ziel, die es den unterschiedlichen Anspruchsgruppen ermöglichen, einen hohen und einzigartigen Nutzen aus der „Inanspruchnahme“ von Sachsen und seinen Städten und Regionen zu ziehen. Der Gegentrend zur Globalisierung, mehr noch, die Antwort auf die Globalisierung kann nur in einer Re-Lokalisierung menschlicher Lebensbezüge liegen, das heißt auch eine entsprechende Kommunikation und ein entsprechendes Marketing sind so zu gestalten. Umfassendes Marketing of Places ist notwendig. Und deshalb sage ich auch, dass Standortmarketing, hier verstanden als Marketing für die Wirtschafts- und die Tourismusregion Sachsen, tatsächlich eine politische Pflicht-
Locational Marketing
aufgabe ist, die ebensoviel strategisches Gehirnschmalz verlangt wie andere politische Bereiche auch. Vielleicht hilft es, das Wort „Marketing“ durch „Entwicklung“ zu ersetzen, um es der Politik leichter zu machen, die, so hat man den Eindruck, mit der Vergabe von Marketingmitteln, ob in einer notwendigen Höhe oder mit der nötigen Professionalität, zumindest hin und wieder ihre Mühe zu haben scheint. Thomas Willauer Thomas Willauer ist geschäftsführender Gesellschafter der Labhard Medien GmbH und begleitet seit 1991 mit unterschiedlichen Medien die Entwicklung im Freistaat Sachsen.
Zitiert nach Mathias Horx/Holm Friebe, The New Local – Die Re-Lokalisierung der Welt, Kelkheim, 2011, S. 10 2 Ebenda, S. 6 3 Vgl. ebenda, S. 6/7 4 Ebenda, S. 7 5 Ebenda, S. 7 1
Sie haben die Ideen – wir haben den Raum dafür.
You’ve got the ideas – we’ve got the room.
Hohe Branchenkompetenz: Maschinenbau, Feinwerktechnik, Präzisionsmechanik, Kunststoffindustrie, Metallverarbeitung Aktive Unterstützung der Wirtschaftsförderung bei Ihren Investitionen im Landkreis Hochmotivierte und gut ausgebildete Fachkräfte Anbindung zur A4, A13, A17 und Flughafen Dresden Dresden mit bedeutenden Forschungseinrichtungen vor der Haustür
Outstanding branch competence: Machine construction, precision mechanics and engineering, plastics industry, metal processing Active support provided by the Economic Development Agency for your investments in the district county Highly motivated and superbly trained professionals Easy access to A4, A13, A17, and Dresden Airport Dresden with its renowned research institutions is just around the corner Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Wirtschaftsförderung Schloßhof 2/4 01796 Pirna Tel. 03501 515-1512 Fax 03501 515-81512 wirtschaftsfoerderung@landratsamt-pirna.de www.landratsamt-pirna.de
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
45
WIRTSCHAFT? REGION? OBERLAUSITZ! BUSINESS? REGION? UPPER LUSATIA!
Die Oberlausitz ist als Wirtschafts- und Tourismusregion gleichermaßen stark. In den Landkreisen Bautzen und Görlitz sind gegenwärtig etwa 2.400 produzierende Unternehmen und 160 Firmen mit mehr als 100 Beschäftigten ansässig. Die Nähe zu den Wirtschaftsstandorten Dresden und Berlin, aber auch zu Liberec, Prag sowie Wrocław macht die Region sowohl für namhafte Leuchttürme wie SIEMENS, BORBET, Sachsenmilch oder Radeberger als auch für kleine und mittelständische Unternehmen attraktiv. Zu den Schlüsselbranchen der Oberlausitz gehören der Maschinenbau und die Metallbearbeitung, die Energie- und die Ernährungswirtschaft, die Informationstechnik, die prosperierende Kunststofftechnik, die Tourismus- und Freizeitwirtschaft sowie eine innovative Textilindustrie. Auf den folgenden Seiten zeigt sich die Oberlausitz entlang des roten Fadens nicht nur als eine der ältesten Textilregionen Europas im Aufbruch, sondern auch als besonders lebenswerte Region mit ihren Menschen, die gemeinsam an einem Strang ziehen.
46
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
Upper Lusatia is equally strong as both a business and a tourist region. Currently, there are about 2,400 manufacturing companies and 160 commercial enterprises with more than 100 employees in the District Counties Bautzen and Görlitz. The close proximity to the business venues Dresden and Berlin as well as to Liberec, Prague, and Wroclaw makes this region so attractive not only to such renowned beacons as SIEMENS, BORBET, Sachsenmilch, or Radeberger, but also to small and medium sized enterprises. Upper Lusatia’s key industrial branches include machine construction and metal processing, the energy and the food industries, information technology, a prosperous plastics industry, the tourism, leisure, and recreation industries as well as an innovative textile industry. On the following pages, Upper Lusatia presents itself along the “red thread” not only as one of the oldest textile regions in Europe on the move, but also as a region that is particularly well worth living in and where its citizens act in concert.
Foto: Wolfgang Wittchen
Oberlausitz
Upper Lusatia
GUT GERÜSTET FÜR DIE ZUKUNFT Eine der ältesten Textilregionen Europas besticht heute vor allem durch Innovationskraft, Vielseitigkeit und Modernität.
In den Lausitzer Textilunternehmen stehen die Zeichen auf Erfolg. Die im Dreieck zwischen Guben, Pulsnitz und Zittau angesiedelten 62 mittelständischen Firmen mit 3.500 Beschäftigten erreichten 2015 einen Umsatz von mehr als 300 Millionen Euro; rund ein Drittel davon resultiert aus dem Export. Das entspricht einer Steigerung gegenüber 2014 um über zehn Prozent. „Damit entwickelte sich die Branche deutlich dynamischer als die deutsche Textil- und Bekleidungsindustrie insgesamt, die um 1,9 Prozent zulegte“, betont Bertram Höfer, Hauptgeschäftsführer des in Chemnitz ansässigen Verbandes der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e. V. (vti). Aus der Region kommen beispielsweise flauschige Frottierwaren, hochwertige Bekleidungsstoffe, wetterbeständige Markisen, farbenfrohe Bänder, edle Leinengewebe, attraktive Wäsche, widerstandsfähige Berufsbekleidung und Heimtextilien. In einer der modernsten Direktschärereien des Kontinents, bei der KSO Textil GmbH in Olbersdorf bei Zittau, werden zudem umfangsgleiche Kettbäume zur Weiterverarbeitung bei Partnern in ganz Europa hergestellt. Weiter auf dem Vormarsch sind die technischen Textilien, einer der Wachstumsmärkte der Zukunft. In diesem Bereich entwickeln die Produzenten gemeinsam mit Forschungsinstituten innovative Erzeugnisse wie Geotextilien für den Landschafts- und Verkehrsbau oder Sicherheitsgurte und Isoliermatten für die Fahrzeugindustrie. Außerdem entstehen Smart Labels – intelligente textile Etiketten mit integriertem Chip – sowie mit metallischen oder keramischen Werkstoffen beschichtete Hightech-Textilien. Unternehmensorientierte Netzwerke unterstützen diese Aktivitäten, um zum einen die Marktposition der Hersteller technischer Textilien zu stärken und zum anderen die Traditionsbetriebe bei der Diversifikation ihrer Sortimente in neue technische Einsatzfelder systematisch voranzubringen. Branche im Aufwind
Eine gelungene Mischung aus Alt und Neu zeigt sich im Textildorf Großschönau, das 2016 ein Doppeljubiläum feiert: 160 Jahre Frottierweberei und 350 Jahre Damastweberei. Nirgendwo in Deutschland wurde so lange und so viel Damast gewebt. Bei Vorführungen an historischen Webstühlen können sich die Besucher im Deutschen Damast- und Frottiermuseum davon überzeugen, wie Leinwand, Damast, Jacquardware und Frottiergewebe anno dazumal gefertigt wurden. Mit Damino und Möve-Frottana halten zwei international erfolgreiche Un-
48
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
ternehmen dieses Erbe am Ort lebendig. Bei Frottana wurde gerade eine 3,5 Millionen Euro schwere Investition in aktuellste Produktionstechnik abgeschlossen. „Wir setzen damit unsere Modernisierungsstrategie konsequent fort. Diese hat maßgeblich dazu beigetragen, dass wir unseren Umsatz seit fünf Jahren in Folge um jeweils drei Prozent auf aktuell 34 Millionen Euro steigern konnten“, berichtet Geschäftsführer Matthias Kretzschmer. Gut gerüstet und am Puls der Zeit liefern die Oberlausitzer Firmen einen eindrucksvollen Beweis dafür, dass sich deutsche Textilproduzenten auch unter den Bedingungen der Globalisierung in einem stark umkämpften Markt behaupten können.
WELL EQUIPPED FOR THE FUTURE The signs point towards success in Lusatian textile companies. The 62 small and medium-sized enterprises with 3,500 employees located in the triangle between Guben, Pulsnitz, and Zittau achieved a turnover of more than 300 million euros in 2015; about a third of it came from exports. That translates into an increase of more than ten percent compared to 2014. “The branch developed, thus, much more dynamically than the entire German textile and clothing industry which grew by 1.9 percent,” notes Bertram Höfer, Managing Director of the Chemnitz-based Association of the North-East German Textile and Clothing Industry (vti). From the region come, for example, fluffy terrycloths, high-quality apparel fabrics, weatherproof awnings, colorful ribbons, fine linen fabrics, attractive lingerie, robust workwear, and home textiles. In one of the continent’s most modern direct warping factories, at the KSO Textil GmbH corporation in Olbersdorf near Zittau, similar types of warp beams are manufactured for further processing at partners throughout Europe. Technical textiles continue to expand and are one the growth markets of the future. In this sector, the manufacturers are developing together with research institutes such innovative products as geotextiles for landscaping and road construction or seatbelts and insulation mats for the vehicle industry. In addition, smart labels – intelligent textile labels with an integrated chip – are being created as well as high tech textiles coated with metallic or ceramic materials. Company focused networks support these activities, on the one hand, to strengthen the market position of the technical textile manufacturers and, on the other
Foto: Wolfgang Wittchen
1
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
49
Upper Lusatia
2
hand, to encourage traditional companies to diversify their products and, thus, systematically move them towards new technical fields of application.
3
1
Die Firma F. A. Schurig aus Großröhrsdorf produziert seit 1863 textile gewebte Bänder. Neben der Lieferung an Großhändler wurden mit dem kreativen Onlineshop www.druckbänder.de neue Kundenkreise erschlossen. / The F. A. Schurig corporation from Großröhrsdorf has been producing woven ribbons since 1863. In addition to supplying wholesalers, new customers were obtained with the creative online store www.druckbänder.de.
2
Technische Textilien sind das Metier des Spitzkunnersdorfer Unternehmens C. F. Weber. Die hohe Fertigungstiefe von der Weberei bis zur Beschichtung und Kaschierung ermöglicht textile Komplettlösungen. / Technical textiles are the calling of the Spitzkunnersdorfbased C. F. Weber corporation. The vertical production range from the weaving mill all the way to coating and laminating permits complete textile solutions.
3
Die Produktpalette von Frottana umfasst Jacquard- und Veloursware ebenso wie klassische einfarbige Frottiertücher. Die Erzeugnisse können bestickt, bedruckt oder auch mit Swarovski-Kristallen verziert werden. / The product spectrum of Frottana encompasses jacquard and velour fabrics as well as classic single-colored terry towels. The products can be embroidered, printed, or even embellished with Swarovski crystals.
A Branch in an Upswing
A successful blend of the old and new can be seen in the textile village Großschönau which celebrates two anniversaries in 2016: 160 years of terrycloth fabric mill and 350 years of damask weaving. Nowhere else in Germany has damask been woven for such a long time and in such quantities. During demonstrations on the historic looms at the German Museum of Damask and Terrycloth, visitors can see for themselves how linen, damask, jacquard fabrics, and terrycloth were produced way back then. With Damino and Möve-Frottana, two internationally successful companies are keeping this legacy alive in this municipality. At Frottana, 3.5 million euro were just recently invested into state of the art production technology. “We’re, thus, actively continuing our modernization strategy. This has been the main reason why we were able to constantly increase our annual turnover by three percent over the past five years to the current 34 million euros,” reports Managing Director Matthias Kretzschmer. Well equipped and keeping pace with the developments in the world, the Upper Lusatian enterprises furnish ample proof that German textile manufacturers can excel in a highly competitive global market.
50
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
Foto: Frottana-Textil GmbH & Co. KG / Wolfgang Schmidt
Foto: C. F. Weber GmbH
Oberlausitz
Oberlausitz
Upper Lusatia
> SÄCHSISCHE SPEZIALKONFEKTION GMBH ALLES AUS EINER HAND Mit seiner Produktionsstätte in Seifhennersdorf verfügt Senol Yegin über ein gewichtiges Argument bei der Kundenakquise. „‘Made in Germany‘ ist nach wie vor gefragt und wird künftig auch Auftraggeber in Nah- und Fernost überzeugen“, ist er sich sicher. Die Erschließung dieser für die Sächsische Spezialkonfektion GmbH (Spekon) neuen Märkte strebt der Unternehmer derzeit an und kann dabei auf sein erfahrenes Team aus Näherinnen und Mitarbeitern in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung zählen. Ihr Wissen und Können garantieren dafür, dass hochwertige und fehlerfreie Fallschirme, Luftfahrtzubehör wie Sicherheitsnetze, Vorhänge oder Sitzfrachtcontainer sowie technische Textilien den Betrieb verlassen. Zum Einsatz kommen diese Produkte schließlich im zivilen und militärischen Bereich oder bei Behörden. Fallschirme wurden bei Spekon erstmals 1938 gefertigt. Heute ist die Firma der führende Hersteller von Rettungsfallschirmen in Deutschland; mit dem Sportfallschirm RL-16/3 wurden mehrere Gold-, Silber- und Bronzemedaillen bei Weltmeisterschaften gewonnen. Momentan arbeiten vier Ingenieure an Weiterentwicklungen in allen Sparten, unter anderem am Gleitfallschirm Sleipnir. Dank der eigenen Fachleute können neue Erkenntnisse und innovative Ideen kurzfristig und direkt vor Ort umgesetzt werden. Ausgestattet mit modernsten Maschinen ist es bei Spekon möglich, alle Fertigungsschritte vom Design über den Zuschnitt bis zur Endmontage von Textilien anzubieten. Außerdem ist Senol Yegin immer daran interessiert, mit branchenverwandten Unternehmen zu kooperieren. www.spekon.de
EVERYTHING FROM ONE SOURCE With his production site in Seifhennersdorf, Senol Yegin has a strong argument when it comes to customer acquisition. “’Made in Germany’ continues to be in great demand and will also convince clients in the Middle and Far East,” he says with conviction. The entrepreneur is currently seeking to enter these markets which are new territory for the Sächsische Spezialkonfektion
GmbH (Spekon) corporation; and in doing so, he can rely on his experienced team of seamstresses and staff in the research and development department. Their knowledge and skills guarantee that only premium quality parachutes free of defects and such aviation equipment as safety nets, curtains, or seat freight containers as well as technical textiles leave the factory. After all, these products are used in the civil and military sectors or by public authorities. Parachutes were produced by Spekon for the first time in 1938. Today, the company is the leading manufacturer of emergency parachutes in Germany. Numerous gold, silver, and bronze medals were won in world championships with the RL 16/3 sports parachute. Currently, four engineers are working on developing products further in all sectors including, for example, the paraglider Sleipnir. Thanks to its own experts, new insights and innovative ideas can be implemented quickly on site. Furnished with ultramodern machines, Spekon is able to offer all production steps from design to cutting all the way to the final assembly of the textiles. And Senol Yegin is always interested in cooperating with branchrelated enterprises.
1 1
Die Produkte von Spekon werden in Seifhennersdorf von erfahrenen Näherinnen gefertigt. / The Spekon products are made by experienced seamstresses in Seifhennersdorf.
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
51
Oberlausitz
Upper Lusatia
> FRANZ SCHÄFER ETIKETTEN GMBH SPEZIALIST FÜR INDIVIDUELLE LÖSUNGEN um den Wirtschaftsstandort Oberlausitz weiter zu gestalten“, blickt Dr. Thomas Born voraus. Mit Sohn Sebastian steht die nächste Generation bereits in den Startlöchern und auch der 89-jährige Seniorchef Reinhard Born ist noch täglich in der Firma anzutreffen. www.fseb.de
THE SPECIALIST FOR INDIVIDUAL SOLUTIONS
Schnitt, Farbe und Material machen modische Textilien unverwechselbar. Und die kleinen, aber wichtigen Details im und am Kleidungsstück. Das individuelle Design reicht bis zum Etikett, die kreativen Möglichkeiten sind dabei schier unbegrenzt. Hier kommt die Franz Schäfer Etiketten GmbH aus Bretnig-Hauswalde ins Spiel. „Das Etikett präsentiert die Marke“, sagt Geschäftsführer Dr. Thomas Born. Nicht vom unauffälligen Schildchen im Nacken des T-Shirts ist dabei die Rede, Etiketten kommen heute schon für sich genommen als kleine Kunstwerke mit äußerst präzisen Details daher, die beim potenziellen Käufer Aufmerksamkeit erregen. Franz Schäfer Etiketten fertigt für die Textil- und die Bekleidungsindustrie Labels aller Art, von Web- über Druck- bis zu Haftetiketten, und liefert Hangtags, Bänder, Rubber- oder Metalllabels. Die Artikel entstehen dabei nicht für das Lager, sondern werden ausschließlich auftragsbezogen hergestellt. Der Aufbau langfristiger Kundenbeziehungen ist somit das A und O der Firmenphilosophie und im Zusammenspiel mit dem technisch anspruchsvollen Sortiment der Schlüssel zur positiven Entwicklung der vergangenen Jahre. Seit der Reprivatisierung 1991 hat sich das Familienunternehmen von seinerzeit 34 auf aktuell 130 Mitarbeiter vergrößert. „Für die Zukunft fühlen wir uns gut gewappnet,
1
52
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
The cut, color, and material make fashionable textiles unique and distinct. As do the small, but important details in and on the garment. The individual design includes also the label; the creative possibilities are endless. This is where the Franz Schäfer Etiketten GmbH corporation from Bretnig-Hauswalde comes into play. “The label represents the brand,” says Managing Director Dr. Thomas Born. He isn’t referring to an inconspicuous tag in the neck of a TShirt because labels are actually today little works of art with very precise details designed to catch the buyer’s attention. Franz Schäfer Etiketten manufactures for the textile and clothing industry all kinds of labels ranging from woven labels to printed labels all the way to self adhesive labels and delivers hang tags, ribbons, rubber or metal labels. These articles are not created for the warehouse, but are all made to order. The entire corporate philosophy, thus, revolves around establishing and maintaining long-term customer relations in combination with a technically sophisticated product line which are the key to the company’s positive development over the past couple of years. Since reprivatization in 1991, the family business has grown from 34 employees to the current 130 staff members. “We feel, we’re well prepared and positioned to help fashion and shape the business venue Upper Lusatia further,” says Dr. Thomas Born while looking ahead. 1
Drei Generationen: Dr. Thomas Born, Reinhard Born, Sebastian Born (v. l. n. r.) / Three generations: Dr. Thomas Born, Reinhard Born, Sebastian Born (from left to right)
Oberlausitz
Upper Lusatia
> F. W. KUNATH GMBH MIT DEM HERZEN IN DER REGION Fachkräfte. Dieses Engagement honorieren treue Kunden, die Kunath-Kleidung aus Sachsen nicht nur in Deutschland, sondern sogar auf der Karibikinsel Curaçao tragen. www.kunath-textilien.de
WE’RE DEEPLY ROOTED IN THE REGION
1
Fast 150 Jahre nach ihrer Gründung gehört die Firma F. W. Kunath keineswegs zum alten Eisen, sondern präsentiert sich frischer denn je. Bei dem traditionsreichen Produzenten von Berufsbekleidung für Medizin, Pflege und Therapie sowie weitere 15 Branchen werden stets und ständig neue Markttrends aufgespürt oder selbst gesetzt. Um in diesem Segment gegen preisgünstigere Mitbewerber zu bestehen, gilt für Geschäftsführerin Grit Hartmann der Grundsatz, der Konkurrenz bei Innovation, Qualität und der Erfüllung von Kundenwünschen immer einen Schritt voraus zu sein. 2013 wurde ein eigenes Atelier für Produktentwicklung und Design eingerichtet, 2014 folgte die Markteinführung der Deluxe-Linie „Primus“ mit modernen Schnitten, Stoffkombinationen und Farben. Noch 2016 soll ein auf Kundenbedürfnisse ausgerichteter Online-Shop implementiert werden. Zweimal jährlich werden zudem in Katalogen die aktuellen Kollektionen vorgestellt. Sympathisch: Als Models stehen dafür hauptsächlich junge Leute aus der Region vor der Kamera. Die Verbundenheit zur Oberlausitz wurzelt in der Bretniger Firma tief. Mit Christian Hartmann ist mittlerweile schon der Ur-Ur-UrEnkel Friedrich Wilhelm Kunaths als Gesellschafter eingestiegen. Um die Mitarbeiterzahl konstant bei knapp 60 zu halten und Nachwuchssorgen im Zuge des demografischen Wandels vorzubeugen, investiert das Unternehmen in die Aus- und Weiterbildung seiner
Almost 150 years after its founding, F. W. Kunath certainly doesn’t belong to the scrap heap, but is state of the art. The manufacturer with a long tradition of professional attire for medicine, nursing care, and physical therapy as well as 15 other professional branches continuously and constantly identifies and sets new market trends. In order to outdistance cheaper competitors in this segment, it is important to be always a step ahead of the competition with innovation, quality, or meeting and fulfilling the wishes of customers, notes Managing Director Grit Hartmann. In 2013, the company opened its own studio for product development and design; and in 2014, the premium line “Primus” was introduced to the market with new cuts, fabric combinations, and colors. In 2016, a new online shop will be set up that’s designed to specifically meet customer needs and requirements. And twice a year, catalogs will present the latest collections as well. A nice touch: The models are mostly young people from the region. The firm from Bretnig is deeply rooted in Upper Lusatia. With Christian Hartmann, Friedrich Wilhelm Kunath’s great-greatgreat-grandson has joined the company as a partner. In order to ensure that there are no shortfalls among the approx. 60 employees and in order to counter the recruitment problems arising from the demographic change, the company is investing into its apprenticeship program as well as the continued education and training of its skilled professionals. This commitment is greatly appreciated not only by loyal customers from Germany, but also the Caribbean island of Curaçao who all wear Kunath clothes made in Saxony. 1
Models für die Kollektion der F. W. Kunath GmbH / Models for the collection of the F. W. Kunath GmbH
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
53
Wirtschaftskompass Oberlausitz Hier laufen die Fäden zusammen Unternehmen haben konkrete Anliegen und brauchen entsprechende Antworten und Ansprechpartner. In der Oberlausitz gibt es ein Netzwerk kompetenter Wirtschaftsförderer und Institutionen, die Unternehmerfragen umfassend beantworten. Zur optimalen Vernetzung und Koordination tagen sie mehrmals jährlich als „Arbeitskreis Wirtschaftsförderer“, um ihre Erfahrungen und Intentionen miteinander abzugleichen – Wirtschaftsförderung aus einer Hand.
Mitglieder und kompetente Ansprechpartner
Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien mbH
Agentur für Arbeit Bautzen Neusalzaer Straße 2, 02625 Bautzen Vorsitzender der Geschäftsführung Thomas Berndt Tel. +49 3591 66-2010 Fax +49 3591 66-1177 Bautzen.Geschaeftsfuehrung@arbeitsagentur.de www.arbeitsagentur.de/bautzen
Humboldtstraße 25, 02625 Bautzen Geschäftsführer Olaf Franke Tel. +49 3591 4877-0 Fax +49 3591 4877-48 info@oberlausitz.com, www.oberlausitz.com Aufgaben: • Regionalmarke Oberlausitz • Online-Portal Oberlausitz • Tourismusmarketing • Standortvermarktung und -profilierung
Aufgaben: • Arbeitsmarkt- und Qualifizierungsberatung • Arbeits- und Ausbildungsvermittlung • Leistungen zur beruflichen Eingliederung • Existenzgründerberatung • Förderung der Existenzgründung
Bahnhofstraße 24, 02826 Görlitz Amtsleiter Holger Freymann Tel. +49 3581 663-3300 Fax +49 3581 663-63300 kreisentwicklung@kreis-gr.de www.kreis-goerlitz.de, www.kreisentwicklung.de Aufgaben: • strategische Kreisentwicklung • Wirtschafts- und Tourismusförderung • Genehmigung von Bauleitplanungen • TöB Planungen (Bergbau, Verkehr, Erschließung) • Bewilligungsbehörde für Projekte EPLR 2014-2020
Löbauer Straße 63, 02625 Bautzen Leiter der Verbandsverwaltung Tel. +49 3591 67966-0 Fax +49 3591 67966-69 info@rpv-oberlausitz-niederschlesien.de www.rpv-oberlausitz-niederschlesien.de Aufgaben: • Aufstellung und Fortschreibung des Regionalplanes und der Braunkohlen- bzw. Sanierungsrahmenpläne • Abgabe von Stellungnahmen • Beratung für raumbedeutsame kommunale und private Vorhaben
Landkreis Bautzen – Kreisentwicklungsamt Handwerkskammer Dresden
Landkreis Görlitz – Amt für Kreisentwicklung
Regionaler Planungsverband Oberlausitz-Niederschlesien
Am Lagerplatz 8, 01099 Dresden regionale Büros in Bautzen, Görlitz und Zittau Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Brzezinski Tel. +49 351 4640-400 Fax +49 351 4718-600 hgf@hwk-dresden.de www.hwk-dresden.de Aufgaben: • Führen der Handwerksrolle • Interessenvertretung • Berufsorientierung, Ausbildung, Weiterbildung • Betriebswirtschaftliche Beratung, Rechtsberatung, Innovationsberatung u. v. m. • Öffentlichkeitsarbeit
Landratsamt Bautzen Macherstraße 55, 01917 Kamenz Amtsleiter Andreas Heinrich Tel. +49 3591 5251-61000 Fax +49 3591 5250-61000 kreisentwicklung@lra-bautzen.de www.landkreis-bautzen.de Aufgaben: • Planung, Lotse für Behördenbeteiligungen • Wirtschaftsförderung, Standortentwicklung, Kooperationsvermittlung • Kultur, Tourismus und Bildungskoordinierung • Förderung der ländlichen Entwicklung und Landwirtschaft
Das ist die Oberlausitz! Daten und Fakten • Landkreise: Bautzen (BZ) und Görlitz (GR) • Gemeinden: 112 (davon 29 Städte) • Einwohner: 566.758 • Fläche: 4.497 km² • Bevölkerungsdichte: 126 EW/km² Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Kamenz
Schlüsselbranchen • Maschinen- und Anlagenbau, Metallbearbeitung • Textilindustrie • Kunststofftechnik • Nahrungs- und Genussmittelindustrie • Energietechnik • Informationstechnik • Tourismus- und Freizeitwirtschaft Wirtschaftszahlen • 2.400 produzierende Betriebe • 160 Unternehmen mit über 100 Beschäftigten • Exportquote ca. 25 % Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden Langer Weg 4, 01239 Dresden Geschäftsstellen in Bautzen, Görlitz, Kamenz und Zittau Hauptgeschäftsführer Dr. Detlef Hamann Tel. +49 351 2802-100, Fax +49 351 2802-111 hamann.detlef@dresden.ihk.de www.dresden.ihk.de Aufgaben: • Industrie und Außenwirtschaft • Standortpolitik • Handel, Dienstleistungen, Verkehr, Tourismus • Aus- und Weiterbildung, Fachkräfte • Existenzgründungs-, Nachfolge-, Finanzierungsberatung
Harte und weiche Standortfaktoren • attraktive Industrie- und Gewerbestandorte zu günstigen Preisen • Zugang zu den Märkten des Dreiländerecks Deutschland – Polen – Tschechien • aktive Unternehmensnetzwerke • überregionale Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen und Hochschulen • einzigartige Kultur- und Freizeitlandschaft sowie hohe Arbeitnehmerfreundlichkeit durch umfangreiche Kinderbetreuungsangebote Industrie- und Gewerbegebiete • Industrie- und Gewerbegebiet Kodersdorf Kontakt: Gemeindeverwaltung Kodersdorf, www.kodersdorf.de • Industriegebiet Salzenforst Kontakt: Stadtverwaltung Bautzen, www.bautzen.de • Industriepark Schwarze Pumpe Kontakt: Industrieparkmanagement ASG Spremberg GmbH, www.industriepark.info
Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA)
Aufgaben: • einzelbetriebliche Investitionsförderung • wirtschaftsnahe Infrastrukturförderung
Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) Bertolt-Brecht-Allee 22, 01309 Dresden Geschäftsführer Peter Nothnagel Tel. +49 351 2138-100, Fax +49 351 2138-109 peter.nothnagel@wfs.saxony.de www.wfs.sachsen.de Aufgaben: • Standortwerbung für den Freistaat Sachsen im In- und Ausland • Akquisition, Ansiedlung, Beratung und Betreuung von Unternehmen • Absatzförderung, Kooperationsvermittlung für sächsische Unternehmen • Branchen- und Netzwerkarbeit, Standortmarketing
Foto: LongQuattro/Shutterstock
Wilhelm-Buck-Straße 2, 01097 Dresden Referatsleiter Wolfgang Wiederhold Tel. +49 351 564-8330 Fax +49 351 564-8309 wolfgang.wiederhold@smwa.sachsen.de www.smwa.sachsen.de
Oberlausitz
Upper Lusatia
INVESTOREN WILLKOMMEN INVESTORS WELCOME Der Wirtschaftsstandort Oberlausitz präsentiert sich mit einer überzeugenden Branchenvielfalt, einem professionellen kommunalen Wirtschaftsservice sowie einer hervorragenden Infrastruktur zwischen den Wirtschaftszentren Dresden, Prag und Breslau. Moderne Industrie- und Gewerbegebiete, engagierte und flexible Verwaltungen sowie qualifizierte Fachkräfte sind weitere Vorzüge der Region. Zahlreiche erfolgreich produzierende Unternehmen haben diese klaren Standortvorteile erkannt und nutzen die Chancen. Wer sich in der Oberlausitz niederlässt, entscheidet sich neben einem vielversprechen-
den Wirtschaftsstandort auch für eine lebenswerte und familienfreundliche Region mit gut ausgebautem Personennahverkehr und guter Schulinfrastruktur. Im Folgenden werden Investitionsstandorte der Oberlausitz mit ihren Potenzialen und Ansprechpartnern vorgestellt. The business venue Upper Lusatia has the right industrial diversity, a professional municipal economic development service as well as a superb infrastructure amidst the business centers Dresden, Prague, and Wroclaw. State of the art industrial and commercial zones, dedicated and flexible public administrations as
well as highly qualified, skilled employees are other regional benefits. Numerous successful manufacturing companies have recognized the clear locational advantages and seized the opportunities offered by the region. Those who decide to come to Upper Lusatia have chosen not only a very promising business venue, but also a family friendly region that is an attractive place to live in with a well developed public transportation system and an excellent school infrastructure. Several Upper Lusatian investment locations are introduced below with their potentials and advantages as well as the respective contact persons.
> INDUSTRIE- UND GEWERBEGEBIET KODERSDORF
Lage: direkt an der Autobahn 4 Nettobaufläche: 840.000 m² verfügbare Fläche: 50.000 m² größte Parzelle: 50.000 m² reservierte Fläche: ca. 190.000 m² Nutzung: verarbeitendes Gewerbe, hauptsächlich Holzindustrie und Leichtmetallverarbeitung, Kunststoffverarbeitung, Oberflächenbeschichtung Beschäftigte: ca. 500 (innerhalb der nächsten 12 Monate: ca. 800 Mitarbeiter) Stand: April 2016 Ansässige Unternehmen / Companies on site: • BORBET Sachsen GmbH
56
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
• AC NAWARO Kodersdorf Biogasan lagen GmbH & Co. KG • CCI-Assembly GmbH • color parts GmbH (in Bau) • Holzindustrie Schweighofer GmbH • Ilzhöfer Paletten-Service GmbH • ONTRAS Gastransport GmbH
Area Set Aside: Approx. 190,000 m² Use: The manufacturing trade, primarily the timber industry and light metal processing, plastics processing, surface coating Employees: Approx. 500 (within the next 12 months: Approx. 800 employees) Updated: April, 2016
INDUSTRIAL AND COMMERCIAL ZONE KODERSDORF
KONTAKT
Location: Right next to Federal Expressway A 4 Net building area: 840,000 m² Available area: Approx. 50,000 m² Largest individual lot: Approx. 50,000 m²
Gemeindeverwaltung Kodersdorf Bürgermeister René Schöne Straße der Freundschaft 1 02923 Kodersdorf info@gemeinde-kodersdorf.de www.kodersdorf.de
Oberlausitz
> INDUSTRIEGEBIET
BAUTZEN-SALZENFORST
Upper Lusatia
> INDUSTRIEPARK
SCHWARZE PUMPE Lage: direkt an den Bundesstraßen 97 und 156 Bruttobaufläche: insgesamt: 7.200.000 m² davon in Sachsen: 3.150.000 m² Flächen in der Vermarktung: insgesamt: ca. 815.000 m² davon in Sachsen: ca. 400.000 m² Ansässige Unternehmen: ca. 125 Beschäftigte im Industriepark: 4.265 Stand: April 2016 INDUSTRIAL ZONE SCHWARZE PUMPE
Lage: direkt an der Autobahn 4 Nettobaufläche: 360.000 m² verfügbare Fläche: 70.000 m² größte Parzelle: 70.000 m² Nutzung: Industrie und Gewerbe Stand: April 2016 Ansässige Unternehmen / Companies on site: • Blechsysteme Oberlausitz GmbH • DRS Rohrwerke Sachsen GmbH • Itelligence Outsourcing & Services GmbH • LEONI Studer Hard GmbH • Neue WMS Flocktechnik GmbH • Pack Solutions Drach GmbH • Schmalz + Schön Logistics GmbH • Sphairon GmbH – a ZyXEL Company
Location: Right next to Federal Highways B 97 and B 156 Gross Building Area Total area: 7,200,000 m2 Saxon section: 3,150,000 m2 Available Area Total area: Approx. 815,000 m2 Saxon section: Approx. 400,000 m2 Total number of companies located here: Approx. 125 Total number of employees in the Industrial Park: 4,265 Updated: April, 2016
KONTAKT Industrieparkmanagement ASG Spremberg GmbH Holger Fahrland An der Heide / Straße A-Mitte, 03130 Spremberg info.asg@stadt-spremberg.de, www.industriepark.info
INDUSTRIAL ZONE BAUTZEN-SALZENFORST Location: Right next to Federal Expressway A 4 Net building area: 360,000 m² Available area: 70,000 m² Largest individual lot: 70,000 m² Use: Industry and Trade Updated: April, 2016
Foto: Hartmut Rauhut
KONTAKT Stadtverwaltung Bautzen Amtsleiter Alexander Scharfenberg wirtschaftsfoerderung@bautzen.de www.bautzen.de
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
57
Foto: POLYSAX
1
EIN ÜBERZEUGENDES GESAMTPAKET Qualität macht den Unterschied und damit punktet die Oberlausitz nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht, sondern auch bei Bildung, Infrastruktur und Freizeitangebot.
Auf das passende Umfeld kommt es an: Motivierte, gut ausgebildete Fachkräfte profitieren in der Oberlausitz von einem bunten Branchenmix, top ausgestatteten und am Weltmarkt erfolgreichen Unternehmen. Daraus resultieren attraktive Karriereoptionen sowie sehr gute Aufstiegsmöglichkeiten, was jungen Menschen etliche Wege eröffnet, um in ihrer Heimat vielversprechend ins Berufsleben zu starten. Die Grundlage dafür wird mit einer fundierten Ausbildung geschaffen. So bieten die Hochschule Zittau/Görlitz, die Staatliche Studienakademie Bautzen und das Internationale Hochschulinstitut Zittau praxis- und international orientierte Studiengänge an. Moderne branchenbezogene Ausbildungsverbünde und -einrichtungen wie das POLYSAX-Bildungszentrum Kunststoffe in Bautzen, die Königsbrücker Ausbildungsstätte oder das Bildungszentrum Oberland machen den Nachwuchs ebenfalls fit für die Zukunft. Detaillierte Informationen, wie sich ein erfolgreicher Werdegang in der Oberlausitz gestalten lässt, geben spezielle Veranstaltungen in der
58
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
gesamten Region, so die WANTED in Zittau, der INSIDER-Treff in Löbau, der Berufemarkt in Kamenz oder die Rückkehrerbörse „wiederda“ und das ZUKUNFTSNAVI in Bautzen. Thema der Gespräche ist dort aber längst nicht nur das berufliche Fortkommen, schließlich bestimmt die Arbeit nur das halbe Leben. Einen genauso großen Stellenwert messen die Interessenten auch dem privaten, familiären Bereich und der Freizeit bei. Gut lernen, arbeiten und leben
Für die mittlerweile erreichte hohe Lebensqualität wurde in den vergangenen Jahren viel getan: Dazu zählen umfangreiche Investitionen im Infrastrukturbereich, Sanierungsmaßnahmen der historischen Altstädte, die Erschließung von Industrie- und Gewerbegebieten, der Bau neuer Krankenhäuser in Bischofswerda und Kamenz sowie der Berufsschulzentren in Bautzen, Görlitz, Hoyerswerda und Radeberg.
Besondere Extras der Oberlausitz sind die faszinierenden Landschaften, von den sanften Höhenzügen und bizarren Felsformationen des Naturparks Zittauer Gebirge im Süden bis zur größten von Menschenhand geschaffenen Wasserlandschaft Europas im Norden, mittelalterlich-romantische Städte und international herausragende Gartenkultur mit dem UNESCO-Welterbe Fürst-Pückler-Park Bad Muskau an erster Stelle. Auch das Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft steht für Entspannung und Erholung im Grünen, genauso wie der Geopark Muskauer Faltenbogen, der sich seit 2016 mit einem zweiten UNESCO-Titel für die Oberlausitz schmücken darf. Auf sanfte und umweltfreundliche Art lassen sich diese Schönheiten zu Fuß oder im Sattel entdecken. Dank des bestens gepflegten Rad- und Wanderwegenetzes, der Serviceangebote von „Oberlausitz per Rad“, überzeugender Wanderpauschalen und der praktischen Planungs-App Oberlausitz.Touren ist das im Dreiländereck ein Leichtes. Hier haben Urlauber eine mannigfaltige Auswahl. Mehr als 5.000 Kilometer gut ausgebaute und beschilderte Radrouten durchziehen die Region. Zertifizierte Fernradwege wie der Oder-Neiße-Radweg oder der Spreeradweg begeistern dabei immer wieder aufs Neue. Über noch einmal 5.000 abwechslungsreiche Streckenkilometer freuen sich die Wanderer, die ihren aktiven Oberlausitz-Aufenthalt auch mit Abstechern nach Polen und Tschechien bereichern können.
Upper Lusatia
Foto: Rainer Große
2
Foto: Ute Große
Oberlausitz
3
seine Sprache und sein Brauchtum in einer deutschen Umgebung erhalten. Absoluter Höhepunkt ist die Osterzeit, wenn die farbenfrohen sorbischen Festtagstrachten getragen werden, die Kirchenglocken den Ostersonntag einläuten und die festlichen Osterreiterprozessionen auf prächtig geschmückten Pferden an den Feldern entlangziehen. Kunstvoll verzierte Ostereier werden in ausgesuchten Geschäften und auf Ostereiermärkten zum Kauf angeboten.
Kulturgenuss im Dreiländereck
Bei den Erkundungstouren fallen unweigerlich die charakteristischen, in Europa einzigartigen Umgebindehäuser mit ihren markanten Holzbögen vor der Blockstube ins Auge. Wunderbar erhaltene Ensembles stehen zum Beispiel in den Kurorten Oybin, Waltersdorf und Jonsdorf, im Denkmalort Obercunnersdorf, in Eibau, Ebersbach und in Cunewalde. Manche laden sogar zum Urlaub hinter ihren geschichtsträchtigen Mauern ein. In anderen wiederum stellen Töpfer, Leineweber, Blaudrucker und Korbflechter ihre traditionellen Handwerkskünste vor. Das Andenken an vergangene Zeiten bewahren auch zahlreiche imposante Zeugen der Industriekultur, aus prägenden Wirtschaftszweigen wie dem Braunkohletagebau und der Energiegewinnung, der Textil- und Glasindustrie sowie dem Maschinenbau. Häufig verleihen sie Festen und Feierlichkeiten oder Ausstellungen als markante Kulisse das gewisse Etwas. Und noch eine Besonderheit hat die Oberlausitz in petto. In der Gegend zwischen Bautzen, Kamenz, Hoyerswerda und Schleife liegt die Heimat der Sorben. Dieses kleinste slawische Volk hat sich bis heute
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
59
Oberlausitz
Upper Lusatia
Foto: TMGS/Markus Gloger
A CONVINCING COMPREHENSIVE CONCEPT Quality makes a difference which is why Upper Lusatia has a competitive edge not only with its economy, but also when it comes to education, infrastructure, and leisure time. The right environment is essential: Motivated, highly educated skilled professionals profit from Upper Lusatia’s multifaceted branches, superbly equipped and successful global companies. This creates attractive career options and provides excellent opportunities for advancement which opens many paths for young people so they can begin a promising career at home. The foundation for this is created with a sound education. That’s why the University of Applied Sciences Zittau/Görlitz, the University of Cooperative Education Bautzen, and the International Graduate School (IHI) Zittau offer applied courses of study with an international focus. Such modern, branch-oriented educational networks and institutions as the POLYSAX-Education Centre for Synthetic Materials in Bautzen, the training facility in Königsbrück, or the education center Oberland also help get the next generation ready for the future. Detailed information on how to pursue a promising and successful career in Upper Lusatia can be obtained at special events held throughout the entire region; for example, the WANTED in Zittau, the INSIDER meeting in Löbau, the occupational market in Kamenz, or the returnee job exchange “wiederda,” i.e. back again, and the ZUKUNFTSNAVI future navigation in Bautzen. The topics at these events no longer just revolve around occupational advancement because work defines only one half of one’s life. Just as important are also the private sector, family life, and leisure time.
Foto: Gemeinde Boxberg O.L.
4
Superb Education, Work, and Life
Much has been done in the past couple of years to assure the best possible quality of life today: This includes considerable investments into the infrastructure, renovation measures in the historic old towns, the development of industrial and commercial zones, the construction of new hospitals in Bischofswerda and Kamenz as well as new vocational school centers in Bautzen, Görlitz, Hoyerswerda, and Radeberg. The special highlights of Upper Lusatia include its fascinating landscapes, ranging from the gentle rolling hills and surreal rock formations of the Zittau Mountains nature park in the south all the way to Europe’s largest artificial waterways in the north, romantic medieval towns and internationally renowned gardening and landscape culture with the UNESCO World Heritage Site Fürst Pückler Park Bad Muskau heading the list. But also the World Biosphere Reserve Upper Lusatian Heath and Pond Landscape stands for relaxation and recuperation in a spectacular landscape, just like the Muskau Arch Geopark which has been proudly bearing Upper Lusatia’s second UNESCO title since 2016. These magnificent sites can be explored in a gentle and environmentally friendly manner on foot or in the saddle. Thanks to an extensive network of superbly maintained bicycle and hiking trails, the special service packages of “Upper Lusatia by Bike,” irresistible hiking tour rates, and the practical itinerary planning app Oberlausitz.Touren [UpperLusatia.Tours], it’s a cinch in the border triangle. Vacationers have a huge selection to choose from. More than 5,000 kilometers of superbly built, maintained, and signposted bicycle routes transverse the region. Such certified bicycle paths as the Oder-Neiße Cycling Route or the Spree Cycle Route enchant again and again. And another incomparable 5,000 kilometers enthrall hikers who wish to enrich their stay in Upper Lusatia with trips to Poland and the Czech Republic.
Foto: Holger Hinz
5
6
60
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
Oberlausitz
Cultural Highlights in the Border Triangle
When exploring the region, one can’t fail but notice the characteristic Umgebinde houses that combine German half-timbered and Slavic wooden log cabin architecture and their distinctive wooden arches in front of the log walls on the ground floor which are not found anywhere else in Europe. Superbly preserved examples are found, for example, in the spa towns of Oybin, Waltersdorf, and Jonsdorf, in the historic municipality Obercunnersdorf, in Eibau, Ebersbach, and Cunewalde. Some even invite guests to spend their holidays within their historic walls. In others, potters, linen weavers, indigo blue printers, and basket weavers present their traditional crafts. Numerous monumental witnesses of industrial culture from such characteristic industrial sectors as open-pit lignite mining and power generation, the textile and glass industries as well as machine construction preserve the memories of past ages. As a spectacular setting, they often provide festivals and celebrations or exhibits that special something. And Upper Lusatia has another unique specialty. The home of the Sorbs is located between Bautzen, Kamenz, Hoyerswerda, and Schleife. This smallest group of Slavs has managed to preserve its language and customs in a German environment. The absolute highlight is Easter time, when the colorful traditional Sorbian holiday costumes are worn, the church bells ring in Easter Sunday, and the festive Easter Rider Processions canter along the fields on beautifully decorated horses. Artfully decorated Easter eggs are sold in select stores and at special Easter egg markets.
Upper Lusatia
1
Das POLYSAX-Bildungszentrum Kunststoffe in Bautzen trägt mit seinen Angeboten zur Sicherung des Fachkräftebedarfs in der Kunststoffindustrie bei. / With its programs, the POLYSAX Education Centre for Synthetic Materials in Bautzen safeguards and assures a pool of skilled professionals for the plastics industry.
2
Die Sorben als kleinstes slawisches Volk bereichern mit ihren Traditionen das kulturelle Leben der Lausitz. / As the smallest Slavic group, the Sorbs enrich Lusatia’s cultural life with their traditions.
3
Umgebindehäuser sehen nicht nur hübsch aus, sondern können auch von Urlaubern gemietet werden. / Beautiful Umgebinde houses combine German half-timbered and Slavic wooden log cabin architecture and can be rented by vacationers.
4
Aktive Oberlausitz-Besucher entdecken so manch einzigartige Sehenswürdigkeit, zum Beispiel das UNESCO-Welterbe Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau. / Active visitors in Upper Lusatia discover many unique attractions; for example, the Fürst Pückler Park UNESCO World Heritage Site in Bad Muskau.
5
Mit dem Lausitzer Seenland entsteht im Norden der Region die größte von Menschenhand geschaffene Wasserlandschaft Europas. / With the Lusatian Land of Lakes, Europe’s largest artificial body of water is emerging in the northern section of the region.
6
Mittelalterliche Städte wie Bautzen, Görlitz und Zittau begeistern mit romantischen Gassen und beeindruckenden Bauten. / Medieval towns like Bautzen, Görlitz, and Zittau enchant visitors with their romantic alleys and magnificent buildings.
Kompetenter Partner in allen Bereichen der Gummitechnik!
Profile Formartikel Gummi-Metallverbindungen Gummi-Kunststoffverbindungen Rahmenfertigung mit eingespritzten bzw. vorgeformten Ecken Lausitz Elaste GmbH Friedensstraße115a D-02929 Rothenburg Tel.: +49 (0) 35891 486-0 Fax: +49 (0) 35891 32171 E-Mail: info@lausitz-elaste.de Internet: www.lausitz-elaste.de
zertifiziert nach ISO 9001:2000
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
61
Oberlausitz
Upper Lusatia
UNTERNEHMER ZEIGEN, WIE ES GEHT ENTREPRENEURS SHOW HOW IT’S DONE Innovationen, Netzwerke und Arbeitnehmerfreundlichkeit sind die Erfolgsfaktoren der Oberlausitzer Wirtschaft.
Firmen, die sich besonders durch ihre Philosophie, Produktionsprofile sowie Innovationen und durch ihr Mitwirken in Netzwerken und ihr Engagement vor Ort auszeichnen, sind die Erfolgsträger der Region. Die Landräte der Landkreise Bautzen und Görlitz ehren seit 2014 mit dem Oberlausitzer Unternehmerpreis, der 1996 ins Leben gerufen wurde, erfolgreiche und gesellschaftlich aktive Unternehmerinnen und Unternehmer ihrer Region. Die drei Preisträger des Jahres 2015 werden auf den folgenden drei Seiten näher vorgestellt.
Innovations, networks, and employee friendliness are the success factors of the Upper Lusatian economy. Companies which excel especially with their philosophy, production profiles, and innovations as well as with their network activities and local commitment are the success factors of the region. Since 2014, the county supervisors of the District Counties Bautzen and Görlitz have been honoring successful and socially active entrepreneurs in their region with the Upper Lusatian Entrepreneurial Award which was introduced in 1996. The three winners from 2015 will be presented a little closer on the next three pages.
> BÄCKEREI STEFAN RICHTER HEIMAT BEWUSST FÖRDERN
1
Foto: Jessica Grossmann
Regionalität, Vielfalt und Miteinander, das sind die Schlagwörter, die bei Bäckermeister Stefan Richter ganz oben auf der Prioritätenliste stehen. „Unsere lange Familientradition des Bäckerhandwerks und mein Studium der Betriebswirtschaftslehre haben mich auf diese Ausrichtung gebracht“, betont er. Als traditioneller Dorfbäcker setzt er auf ein klassisches Sortiment und die Slow-Food-Philosophie. Handarbeit, der Verzicht auf Zusatzstoffe und der Bezug regionaler Rohstoffe wie Champagner-Roggen oder Dickkopf-Weizen aus dem Biosphären-Reservat Oberlausitzer Heideund Teichlandschaft machen seine Produkte unverwechselbar. So auch sein „Kleines Schwarzes“ – ein reines Roggenvollkornschrotbrot. „Es wird in sehr aufwändiger Handarbeit hergestellt und ist das Flaggschiff unserer edlen Brote
62
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
– sozusagen die Brot Couture“, schmunzelt Stefan Richter. Auch die Netzwerkarbeit liegt dem Bäckermeister stark am Herzen. Mit der RätzelMühle in Spitzwitz und dem Hofladen Löhnert unterhält er eine erfolgreiche Regionalpartnerschaft. Durch sein Mättigbrot unterstützt er darüber hinaus die Dr.-Gregorius-Mättig-Stiftung, die junge Menschen in der Oberlausitz fördert. Dafür entwickelte er eine Grundrezeptur, die jeder Innungsbäcker für sein eigenes Mättig-Brot verwenden kann und von dessen Verkaufserlös 30 Cent in die Stiftung fließen. „Mir geht es darum, gerade in unserem 125. Bestehungsjahr ein bewusstes Bekenntnis zur Dorfbäckerei zu geben. Mir liegt meine ländliche Heimat einfach am Herzen“, bekennt der Kubschützer. Mit Freunden, die ähnlich motiviert sind, gründete er 2016 den
Oberlausitz
Verein ConNext! e. V. Dieser soll die Akteure der Region vernetzen und zusammenbringen, um gemeinsam Perspektiven für die Zukunft der Oberlausitz zu erarbeiten. www.richter-kubschuetz.de
PROMOTING THE LOCAL REGION Regionality, diversity, and community, these are the buzzwords which are at the top of master baker Stefan Richter’s priority list. “Our long family tradition in the baker’s trade as well as my interests while studying business administration led me to this focus,” he points out. As a traditional village baker, he prefers time-honored products and is an advocate of the slow-
food philosophy. Meticulous craftsmanship, rejecting additives, and using such regional raw materials as Champagne rye or squarehead wheat from the World Biosphere Reserve “Upper Lusatian Heath and Pond Landscape” make his products so unique. For example, his “Kleines Schwarzes” – a fine dark bread that uses only whole grain rye. “It’s produced with a lot of manual labor and is the flagship of our fine breads – you could call it the haute couture of bread,” smiles Richter. Networking is also very important to the master baker. He maintains a successful regional partnership with the Rätzel mill in Spitzwitz and the farm shop Löhnert. With his Mättig Bread, he also supports the Dr. Gregorius Mättig Foundation which promotes young
Upper Lusatia
people in Upper Lusatia. He developed the basic recipe which guild bakers can use for their own Mättig Bread; and for every bread sold, 30 cents go to the Foundation. “I want to signal my deliberate commitment to the village bakery especially during our 125th anniversary. I’m really attached to my rural home region,” admits the baker from Kubschütz. In 2016, he founded with similarly motivated friends the ConNext! e. V. association. It is designed to connect the region’s stakeholders and bring them together so that they can create and develop opportunities for Upper Lusatia’s future. 1
Der Kubschützer Bäckermeister Stefan Richter / Master baker Stefan Richter
> PEWO ENERGIETECHNIK GMBH FÜR MEHR ENERGIEEFFIZIENZ der Betriebskindergarten Rohrspatzen die sozialen Leistungen des Unternehmens, zu denen auch das jährliche Sommerfest am Geierswalder See zählt. Zur Unternehmenskultur gehört weiterhin eine für den Mittelstand ungewöhnlich hohe Transparenz, die unter anderem mit der Mitarbeiterzeitung „Rohrpost“ und einer Jahrespressekonferenz gepflegt wird. Über Teammeetings, offene Zielvorgaben und einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess arbeiten Mitarbeiter aller Bereiche an der Optimierung von Arbeitsabläufen mit. www.pewo.com
PROMOTING MORE ENERGY EFFICIENCY
90.000 ihrer Anlagen für die Wärmeübertragung und -verteilung lieferte die PEWO Energietechnik GmbH in der Vergangenheit aus Elsterheide nach ganz Europa. Jährlich kommen rund 18.000 Anlagen dazu. Das inhabergeführte Unternehmen fertigt Energiesysteme für Nah- und Fernwärme, Wohngebäude und Industrieanlagen. Zum Heizen und Kühlen werden verschiedene Energieträger wie Netzwärme, Solarthermie, Erdwärme, Erdgas, Prozesswärme und sogar Wärmerückgewinnung aus Abwasser kombiniert. Für einen effizienten Energieeinsatz sorgt die besondere Kompetenz in der Regelung solcher komplexen Systeme. Eine Innovation des Unternehmens ist LegioNo, eine Technologie zur thermischen
Dauer-Desinfektion von Trinkwarmwasser. Diese verhindert die Vermehrung von Legionellen und anderen Krankheitserregern im Wasser und hat bereits kurz nach der Markteinführung ein breites Einsatzgebiet und hohe Anerkennung gefunden. Die Anlagen werden in Wohnquartieren, Hotels, Kliniken und Schwimmbädern eingesetzt. Jeder der rund 320 Mitarbeiter trägt zum großen Erfolg bei und wird wertgeschätzt. Davon zeugt vor allem die PEWO-Akademie, eine interne Weiterbildungseinrichtung, die alle Mitarbeiter durchlaufen. Von der technischen Schulung über das Qualitätsmanagement bis hin zum Brandschutz finden regelmäßig Veranstaltungen statt. Seit 2014 ergänzt
PEWO Energietechnik GmbH corporation has already delivered 90,000 heat transfer and distribution systems from Elsterheide to all of Europe. Every year, another approx. 18,000 new units are added to this figure. The owner-managed company produces energy systems for local and district heating, residential buildings, and industrial plants. Different energy carriers such as network heating, solar thermal energy, geothermal energy, natural gas, process heating, and even heat recovery from wastewater are combined for heating and cooling. The outstanding competence in regulating such complex systems assures efficient use. A company innovation is LegioNo, a technology for the permanent thermal disinfection of drinking water. This prevents the growth of legionella and other pathogens in water and shortly after its introduction on the market found a very wide
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
63
Oberlausitz
Upper Lusatia
field of application and earned a lot of praise. The units are used in residential districts, hotels, hospitals, and public swimming pools. Every one of the about 320 employees makes a valuable contribution to the success and is greatly appreciated by the company. This is aptly demonstrated by the PEWO Academy, an internal continued education and training
facility, which all employees attend. Regular programs are offered for a host of topics ranging from technical training to quality management all the way to fire protection. Since 2014, the company’s nursery school Rohrspatzen has been supporting the company’s social services which also include the annual summer festival at Lake Geierswalde. A high degree of trans-
parency, which is unusual for a medium-sized enterprise, continues to be part of the corporate culture which is fostered, for example, through the employee newspaper Rohrpost and an annual press conference. Whether it be through team meetings, clear objectives, and a continuous improvement process, employees from all sections help optimize the workflow.
> MAX AICHER BISCHOFSWERDA GMBH & CO. KG ZUVERLÄSSIG UND PRAXISBEZOGEN
1
Mit der Übernahme einer alten Industriebrache 1991 nahm die Erfolgsgeschichte der Max Aicher Bischofswerda GmbH & Co. KG ihren Lauf. 26 Millionen Euro wurden seitdem in die Erhaltung und Modernisierung der Technik und der Gebäude investiert. Dabei setzten die Stahl- und Anlagenbauer konsequent auf Systeme für die Umwelttechnik und insbesondere auf den intelligenten Mülltransport. Zuverlässigkeit, eine enorme Presskraft und ein praktisches Handling zeichnen die weltweit eingesetzten Aicher-Pressen zur Müllentsorgung aus. Um große Abfallmengen in Gegenden zu beseitigen, wo keine geeignete Infrastruktur vorhanden ist – etwa auf Flughäfen oder in Einkaufszentren – wurden die mobilen Pressen gebaut. 73 Fachkräfte arbeiten täglich daran, die hauseigenen Produkte zu verbessern und solch neue Systeme zu entwickeln. So ergänzen beispielsweise Luftzerlegungsanlagen zur Sauerstoffgewinnung, die 30 Prozent Energie einsparen, oder ein patentiertes mobiles Hochwasserschutz-System das Portfolio. Der ebenfalls zum Unternehmen gehörende Gewerbepark „Drebnitzer Weg 4“ war für viele Existenzgründer das Sprungbrett in die Selbstständigkeit. Etwa 40 Mieter nutzen derzeit die Räumlichkeiten und besonders die gute Infra-
64
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
struktur. Der Gewerbepark liegt verkehrsgünstig an der Autobahn 4 und verfügt über einen eigenen Bahnanschluss mit einem 20-Tonnen-Portalkran für die Entladung. Freie Kapazitäten, die Ver- und Entladearbeiten für andere Unternehmen zu übernehmen, sollen zukünftig die Auslastung des Gewerbeparks noch erhöhen und die 25-jährige Erfolgsgeschichte weiterschreiben. www.max-aicher-bischofswerda.de
RELIABLE AND PRACTICAL HANDLING The success story of the Max Aicher Bischofswerda GmbH & Co. KG began with the acquisition of an old industrial brownfield in 1991. 26 million euros have since then been invested into the maintenance and modernization of the technology and buildings. In so doing, the steel and plant construction company has consistently focused on systems for environmental engineering and specifically on intelligent waste transport. Reliability, enormous pressing force, and practical handling are the hallmarks of the Aicher presses which are used around the globe for waste management. Its mobile presses were developed for disposing large quantities
of waste in areas which do not have the appropriate infrastructure – for example at airports or in shopping centers. Every day, 73 skilled professionals are working meticulously on improving the company’s products and on developing similar new systems. That’s why, for example, air separation plants for the production of oxygen which save 30 percent of the energy or a patented mobile flood protection system complement the product portfolio. The “Drebnitzer Weg 4” commercial zone, which also belongs to the company, has been the launch pad for many entrepreneurs into self employment. Currently, about 40 lessees are using the facilities and above all the superb infrastructure. The commercial zone is conveniently located right next to Federal Expressway 4 and has its own rail link with a 20 ton gantry crane for loading and unloading. Free capacities for loading and unloading services on behalf of other companies are to increase the occupancy rate of the commercial zone even further in the future and, thus, continue the 25 year old success story. 1
Montage einer Wandverkleidung für den Hochwasserschutz / Assembly of a wall cladding for flood protection
Oberlausitz
Upper Lusatia
IDEALER WIRTSCHAFTSSTANDORT Am Anfang der Oberlausitz gelegen und infrastrukturell optimal angebunden, profitiert Bischofswerda von seiner zentralen Position.
Die Nähe zu den Wirtschaftszentren Dresden, Berlin, Breslau und Prag sowie zum Dreiländereck Deutschland – Polen – Tschechien macht die Stadt zu einem überzeugenden Wirtschafts- und Investitionsstandort. Die kurze Entfernung zu den östlichen Nachbarländern ermöglicht zudem grenzüberschreitende Unternehmenskooperationen sowie interessante Zugänge zu zwei zukunftsorientierten Wirtschaftsmärkten mit hohem Wachstumspotenzial. Ein ausgeprägtes Netzwerk kleiner und mittlerer Unternehmen sowie regionale und branchenübergreifende Kooperationen erhöhen die wirtschaftliche Attraktivität. Bischofswerda blickt auf eine lange Tradition handwerklicher, gewerblicher und industrieller Ansiedlungen zurück und wurde bereits
für viele renommierte Firmen zum Produktionsstandort. Namhafte Unternehmen aus den Bereichen Medizintechnik, Textilindustrie, Werkzeug- und Maschinenbau, Umwelttechnik, Plastik verarbeitende Industrie sowie Stahl- und Metallbau genießen bereits die Standortvorteile und sorgen so für eine breite Branchenvielfalt. Aufgrund der zentralen Lage zu den Universitäts- und Hochschulstandorten Dresden, Bautzen, Zittau und Görlitz verfügt Bischofswerda über eine Vielzahl an engagierten, motivierten und vor allem sehr qualifizierten Fachund Führungskräften. Zahlreiche Aus- und Weiterbildungsangebote bei ansässigen Unternehmen steigern das Arbeitskräftepotenzial zusätzlich.
> INDUSTRIE- UND GEWERBEGEBIET BISCHOFSWERDA NORD
Lage: Bundesstraße 6 (nahe der Autobahn 4) Fläche: individuell, bis ca. 22 ha Kaufpreis: auf Anfrage Erschließung: bis zur Grundstücksgrenze Nutzungsart: Gewerbe, Industrie Bebaubar: nach Bebauungsplan Verfügbarkeit: sofort
KONTAKT Stadtverwaltung Bischofswerda Wirtschaftsförderung Matthias Hoyer Altmarkt 1, 01877 Bischofswerda Tel. +49 3594 786-215 Fax +49 3594 786-219 matthias.hoyer@bischofswerda.de www.bischofswerda.de
> INDUSTRIE- UND GEWERBEPARK AM DREBNITZER WEG
Lage: im Südwesten Bischofswerdas Anbindung: Umgehungsstraße, 6 km zur Autobahn 4 Besonderheiten: eigener Gleisanschluss Fläche: ca. 17,2 ha Nutzungsart: Gewerbe, Industrie Nutzungsmöglichkeiten: Bestandsimmobilien als Mietobjekte in verschiedensten Größen für Industrie und Gewerbe Erschließung: komplett erschlossen Verfügbarkeit: sofort
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
65
Vielfalt
ist unsere
Stärke
LEISTUNGSSPEKTRUM SCHOLZ-METALL Wir erbringen in zufriedenen Teams Höchstleistun-
Muster- und Kleinserienfertigung
gen und werden dabei jeden Tag besser.
Sondermaschinen- und Werkzeugbau Fertigung von Schweißbaugruppen
Wir arbeiten mit Freude an neuen Produkten und
Konstruktion und Entwicklung
begeistern uns für Innovationen.
Automatisierungslösungen durch Robotertechnik Serien und Großserien in höchster Präzision
Wir setzen die vielfältigsten Kundenwünsche in
Lohnzerspanung
technisch überlegene Produkte um.
Herstellung und Bearbeitung besonders schwieriger und aufwendiger Teile Umsetzung neuartiger Ideen in vermarktungsfähige Produkte
LEISTUNGSSPEKTRUM SCHOLZ-LUKULL Beide Häuser sind ehrwürdige, in die Tradition der
Im Honigbrunnen residieren Sie auf dem Balkon
Region fest verankerte Institutionen.
der Oberlausitz. Sie wohnen in gemütlichen, mit neuester Technik ausgestatteten Zimmern, mit
Das König Albert Bad ist ein Restaurant der Spit-
herrlichem Ausblick auf die ländliche Weite. Die
zenklasse, mit ausgewogenen, feinen Speisen und
Gastronomie ist eine Komposition aus eleganter,
edlen, köstlichen Getränken; und das in einem
südländisch-lebendiger und oberlausitz-spezifischer
elegant-gediegenen, getragen-erlesenen Ambiente.
Koch- und Erlebniskunst. Unsere Gasträume reichen
Auch für besondere Festlichkeiten unserer Gäste
vom romantischen Kaminzimmer, über das Restau-
bietet sich diese Oase der Entspannung als idealer
rant mit angrenzender Veranda bis hin zum gemüt-
Ort zum Feiern und Genießen an. Eine moderne
lichen „Honigstübchen“. In unserem Saal können
Bowlingbahn rundet das Angebot ab.
auch Großveranstaltungen stattfinden.
Scholz Gruppe GF Hartmut Scholz · Obercunnersdorfer Straße 5, D-02739 Kottmar OT Eibau Tel: +49 3586 7835-0 · Fax: +49 3586 7835-21 · E-Mail: info@ssl-eibau.de · www.ssl-eibau.de · www.honigbrunnen.de
GRUPPE
Die Scholz Gruppe Die Scholz Gruppe mit Sitz in Eibau, Sachsen, wird von zwei Säulen getragen: Scholz-Metall und Scholz-Lukull. „Die meisten Menschen wenden mehr Zeit und Kraft daran, um die Probleme herumzureden, als sie anzupacken.“ Henry Ford „Wir von der Scholz Gruppe erkennen in den Problemen neue Ziele und packen sie unverzüglich an.“ Hartmut Scholz
Scholz-Metall Scholz-Metall umfasst drei Metall verarbeitende Unternehmen, die bei hoher Fertigungstiefe die Leistungen CNC-Drehen, CNC-Fräsen und Schleifen für weite Anwendungsbereiche anbieten. Sie arbeiten eng zusammen und ergänzen sich in ihrer Ausrichtung komplementär.
Scholz-Lukull Scholz-Lukull betreibt das Hotel „Berggasthof Honigbrunnen“ auf dem Löbauer Berg sowie das Restaurant „König-Albert-Bad“ in der Stadt Löbau. Unsere Gäste erwartet eine Breite Palette an Gaumenfreuden und erholsame Nächte in der schönen Oberlausitz.
Oberlausitz
Upper Lusatia
WELTWEIT GEFRAGTE TECHNIK Besonders im Bereich der dynamischen Werkzeugtemperiersysteme liegt die ONI Temperiertechnik Rhytemper GmbH aus Großröhrsdorf auf Erfolgskurs.
Mit innovativen Systemlösungen, die Kunststoff- und Metallverarbeitern helfen, erheblich Zeit und Geld einzusparen, hat man sich in der Branche eine Spitzenposition erkämpft. Die weltweiten Kontakte der überaus erfolgreichen Muttergesellschaft ONI Wärmetrafo GmbH aus Lindlar bei Köln sind dabei nicht nur hilfreich, sondern im wahrsten Sinne des Wortes Gold wert. Drei wichtige Aspekte
Top-Qualität, Prozessstabilität und niedrige Stückkosten sind auch in der Spritzgieß- und Druckgussfertigung wesentliche Faktoren für den Unternehmenserfolg. Für die Produktion besonders hochwertiger Kunststoff- und Metallteile setzen die Hersteller daher auf elektronisch geregelte Temperiersysteme aus dem Hause ONI Temperiertechnik Rhytemper. Somit wird es möglich, die besten Ergebnisse hinsichtlich Qualität und Kosten zu erzielen, da die Formen, in denen diese Teile entstehen, hochpräzise und auf den Punkt genau temperiert werden. Die Technik überzeugt durch eine wesentliche Zeitersparnis in der Fertigung sowie die Sicherung einer kontinuierlich hohen Produktqualität und das bei einem minimal möglichen Energiebedarf. Drei Aspekte, die im Hinblick auf eine Standortsicherung der Unternehmen von besonderer Bedeutung sind. Zum Kundenkreis, der auf dieses innovative Verfahren setzt, gehören namhafte Firmen wie Audi, BMW, Faber Castell, Ford, Grohe, Hella, KraussMaffei, Liebherr, Mercedes Benz, Röchling, Sulo, Sumitomo Demag, Tupperware und Wilkinson. Vater des Erfolgs
Wolfgang Oehm, geschäftsführender Gesellschafter und Entwickler des weltweit ersten Wärmerückgewinnungssystems für Kunststoffmaschinen, hatte bereits in den 1990er Jahren erkannt, welches Zukunftspotenzial in elektronischen Temperiersystemen steckt. Insoweit kann man 68
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
ihn als den Entdecker der Rhytemper Temperiertechnik, die seinerzeit ihre Fertigung in Ottendorf-Okrilla hatte, bezeichnen. 2007 übernahm Wolfgang Oehm alle Firmenanteile der Rhytemper GmbH und investierte 2008 in einen neuen Produktionsstandort in Großröhrsdorf. Die Unternehmensentwicklung verlief positiv und es entstanden weitere neue Arbeitsplätze. Der Umsatz im Jahr 2014 betrug rund fünf Millionen Euro. 2015 steigerte sich dieser um circa 20 Prozent auf etwa sechs Millionen Euro. „Wir haben erfreulicherweise heute eine Top-Mannschaft, die motiviert, mit größter Einsatzbereitschaft und Engagement an die Arbeit geht. Für unseren Produktionsstandort in Großröhrsdorf erwarten wir eine anhaltend positive Entwicklung, da die Nachfrage nach unseren innovativen Temperiersystemen, mit denen Kunststoffverarbeiter ihre Stückkosten massiv senken und die Produktqualität kontinuierlich auf höchstem Niveau halten, permanent wächst. Durch die enge Zusammenarbeit mit der Muttergesellschaft ONI und die Nutzung von deren weltweiter Kundenverbindungen ergeben sich zudem viele positive Synergieeffekte“, so Wolfgang Oehm auf die Frage nach einer Einschätzung der weiteren Unternehmensentwicklung.
TECHNOLOGY IN GREAT DEMAND AROUND THE GLOBE With innovative systems solutions that help plastics and metal processing companies save considerable amounts of time and money, it was possible to attain a top position in the branch. The contacts around the globe of the very successful parent company ONI Wärmetrafo GmbH from Lindlar near Cologne are not only helpful, but literally a golden opportunity.
”
Oberlausitz
Three Important Aspects
Top quality, process stability, and low unit costs are essential factors for a company’s success also in injection molding and die casting processes. For the production of particularly high quality plastic and metal parts, manufacturers like to use electronic temperature control systems made by ONI Temperiertechnik Rhytemper. These systems permit the best possible results with regard to quality and costs because the temperature of the molds in which these parts are produced is controlled precisely to the exact production requirements. This technology scores lots of points with a substantial reduction in production cycle time as well as assuring a continuous high product quality at the lowest possible energy consumption. These three aspects are critically important with regard to safeguarding a company’s production site. The customers that rely on this innovative process include such renowned companies as Audi, BMW, Faber Castell, Ford, Grohe, Hella, KraussMaffei, Liebherr, Mercedes Benz, Röchling, Sulo, Sumitomo Demag, Tupperware, and Wilkinson. The Father of the Success
Wolfgang Oehm, Managing Partner and developer of the world’s first heat recovery systems for plastics processing machinery, had already recognized the possibilities of electronic temperature control systems in the 1990s. So it’s not surprising that he realized the potential of the Rhytemper Temperiertechnik company which had its production site in Ottendorf-Okrilla back then. In 2007, Wolfgang Oehm acquired all shares of the Rhytemper GmbH corporation and invested into a new production site in Großröhrsdorf in 2008. The company’s development was positive and new, additional jobs were created. In 2014, the turnover amounted to about five million euros. In 2015, it increased by around 20 percent to approximately six million euros. “Today, we have a top team that’s very motivated, committed, and dedicated to their work. We expect to see a continued positive development for our production site in Großröhrsdorf since the demand for our innovative temperature control systems, with which plastics processing companies can drastically reduce their unit costs and continuously keep their product quality at the highest possible level, keeps growing. The close cooperation with the parent company ONI and access to its customers around the globe create many positive synergies,” responds Wolfgang Oehm when asked to describe the company’s future development.
1
Upper Lusatia
„Für unseren Produktionsstandort in Großröhrsdorf erwarten wir eine anhaltend positive Entwicklung, da die Nachfrage nach unseren innovativen Temperiersystemen, mit denen Kunststoffverarbeiter ihre Stückkosten massiv senken und die Produktqualität kontinuierlich auf höchstem Niveau halten, permanent wächst.“
Wolfgang Oehm Geschäftsführender Gesellschafter der ONI Temperiertechnik Rhytemper GmbH, nach der Auszeichnung „Premier“ im Unternehmenswettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“
1
Die prozessorgesteuerte Rhytemper®-Regeleinheit sichert optimale Prozessbedingungen. / The processor-based Rhytemper® control unit assures optimal production process conditions
2
Verteilereinheit zur dynamischen, prozessangepassten Kühlwasserversorgung für Spritzgießwerkzeuge / Distribution unit for the dynamic, process-adjusted supply of cooling water to injection molds
KONTAKT ONI Temperiertechnik Rhytemper GmbH Pulsnitzer Straße 47 01900 Großröhrsdorf Tel. +49 35952 4110-0 Fax +49 35952 4110-11 info@oni-rhytemper.de www.oni-rhytemper.de
2
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
69
Oberlausitz
Upper Lusatia
NEUE MASSSTÄBE SETZEN Die Bautzener Wirtschaftsförderung geht neue Wege bei der Berufsfrühorientierung.
1 1
Innovative Ansätze und Schnelligkeit entscheiden über Erfolg und Zukunftsfähigkeit von Unternehmen an einem Standort. Die Stadt Bautzen als wirtschaftliches Zentrum der Oberlausitz setzt in diesem Rahmen neue Maßstäbe. Städtische Projekte wie das Unternehmensnetzwerk „Unternehmer denken Zukunft“ belegen diese Innovationsfähigkeit und die gute Zusammenarbeit mit den vor Ort ansässigen Firmen. Das Anliegen des 2014 ins Leben gerufenen Projektes ist es, die angehenden Auszubildenden auf ganz neue Weise an Unternehmen zu binden, als das üblicherweise der Fall ist. Dabei soll primär der Arbeitsaufwand der Firmen und der Schulen minimiert werden. Schließlich geht es für die Unternehmen vorrangig darum, Umsatz zu generieren, und für die Bildungseinrichtungen ist es wichtig, die Schüler bestmöglich auf das Berufsleben vorzubereiten. Die Verwaltung sieht sich zudem zunehmend als Dienstleister für die heimischen Unternehmen. Oberstes Credo dabei ist es, ihre Anfragen und Probleme schnellst- und bestmöglich zu klären. Um diese Ziele nachhaltig zu erreichen, lassen sich mehrere Bereiche der Verwaltung durch die „Service-Qualität Deutschland“ alle zwei Jahre neu zertifizieren.
SETTING NEW STANDARDS An innovative approach and speed determine the success and sustainability of companies at 70
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
a business venue. In this context, the city of Bautzen as an economic center of Upper Lusatia sets new standards. Such urban projects as the company network “Entrepreneurs Envision the Future” furnish proof of this innovative capability and the excellent cooperation that exists with the companies located on site. The project, which was launched in 2014, seeks to retain prospective apprentices in companies in a way that is completely different from the
Blick auf die Bautzener Altstadt / A view of Bautzen’s Historic Old Town
KONTAKT Stadtverwaltung Bautzen Wirtschaftsförderungsamt, Alexander Scharfenberg Fleischmarkt 1, 02625 Bautzen Tel. +49 3591 534-590 wirtschaftsfoerderung@bautzen.de www.bautzen.de Netzwerk „Unternehmer denken Zukunft” / Network “Entrepreneurs Envision the Future”
Illustration: Ralf Reimann
Foto: Dietmar Schröder
usual approach. The primary objective is to minimize the effort on part of the companies and the schools. After all, the key priority of companies is to generate sales and for educational facilities to optimally prepare pupils for their professional careers. The city administration increasingly sees itself as a service provider for the companies located here. Towards this end, the guiding principle is to answer their inquiries and to solve their problems as quickly as possible and in the best possible way. To assure that these goals are attained in a sustainable manner, several departments of the city administration renew their certification through the “Service Quality Germany” every two years.
Service
MESSEKALENDER 2016/2017 TRADE SHOW CALENDAR 2016/2017 Messe: Innotrans Zeit: 20.–23.9.2016 Land, Ort: Deutschland, Berlin Branche: Mobilität
Messe: Denkmal Zeit: 10.−12.11.2016 Land, Ort: Deutschland, Leipzig Branche: Bauen/Handwerk
Holiday World Messe: Zeit: 16.–19.2.2017 Land, Ort: Tschechien, Prag Branche: Tourismus
Messe: IE expo China Zeit: 4.–6.5.2017 Land, Ort: China, Shanghai Branche: Umwelttechnik/Energie
Messe: IAA Nutzfahrzeuge Zeit: 22.–29.9.2016 Land, Ort: Deutschland, Hannover Branche: Mobilität
Messe: Compamed Zeit: 14.–17.11.2016 Land, Ort: Deutschland, Düsseldorf Branche: Life Sciences/Lifestyle
Messe: Intec & Z Zeit: 7.–10.3.2017 Land, Ort: Deutschland, Leipzig Branche: Maschinen- und Anlagenbau/Zulieferer
Messe: TechTex Zeit: 9.–12.5.2017 Land, Ort: Deutschland, Frankfurt am Main Branche: Textilien
Messe: Swisstec Zeit: 15.–18.11.2016 Land, Ort: Schweiz, Basel Branche: Maschinen- und Anlagenbau
Messe: ITB Zeit: 8.–12.3.2017 Land, Ort: Deutschland, Berlin Branche: Tourismus
Messe: FachPack Zeit: 27.–29.9.2016 Land, Ort: Deutschland, Nürnberg Branche: Maschinen- und Anlagenbau Messe: EXPO REAL Zeit: 4.–6.10.2016 Land, Ort: Deutschland, München Branche: Immobilien
Messe: Touristik & Caravaning Zeit: 16.–20.11.2016 Land, Ort: Deutschland, Leipzig Branche: Tourismus
Messe: IT & Business Zeit: 4.–6.10.2016 Land, Ort: Deutschland, Stuttgart Branche: Mikroelektronik/IKT
Messe: DreamHack Leipzig Zeit: 13.–15.1.2017 Land, Ort: Deutschland, Leipzig Branche: Mikroelektronik/IKT
Messe: Tour Salon Zeit: 20.–22.10.2016 Land, Ort: Polen, Poznan Branche: Tourismus Messe: Designers' Open Zeit: 21.–23.10.2016 Land, Ort: Deutschland, Leipzig Branche: Kreativwirtschaft Messe: Airtec Zeit: 25.–27.10.2016 Land, Ort: Deutschland, München Branche: Mobilität Messe: Electronica Zeit: 8.–11.11.2016 Land, Ort: Deutschland, München Branche: Mikroelektronik/IKT Messe: IAS Industrial Automation Show Zeit: 8.–12.11.2016 Land, Ort: China, Shanghai Branche: Maschinen- und Anlagenbau
Messe: Caravan, Motor und Touristik Zeit: 14.–22.1.2017 Land, Ort: Deutschland, Stuttgart Branche: Tourismus Messe: Internationale Grüne Woche Zeit: 20.–29.1.2017 Land, Ort: Deutschland, Berlin Branche: Ernährungswirtschaft Messe: Arab Health Zeit: 30.1.–2.2.2017 Land, Ort: VAE, Dubai Branche: Life Sciences/Lifestyle Messe: Nano Tech Zeit: 15.–17.2.2017 Land, Ort: Japan, Tokio Branche: Mikroelektronik/IKT Messe: Beach & Boat Zeit: 16.–19.2.2017 Land, Ort: Deutschland, Leipzig Branche: Tourismus/Immobilien
Messe: JEC Composites Show Zeit: 14.–16.3.2017 Land, Ort: Frankreich, Paris Branche: Luft- und Raumfahrt technik Messe: MITT Zeit: 14.–16.3.2017 Land, Ort: Russland, Moskau Branche: Tourismus Messe: WIN – World of Industry Zeit: 16.–19.3.2017 Land, Ort: Türkei, Istanbul Branche: Maschinen- und Anlagenbau Messe: CeBIT Zeit: 20.–24.3.2017 Land, Ort: Deutschland, Hannover Branche: Mikroelektronik/IKT Messe: Leipziger Buchmesse Zeit: 23.–26.3.2017 Land, Ort: Deutschland, Leipzig Branche: Kreativwirtschaft Messe: Hannover Messe Zeit: 24.–28.4.2017 Land, Ort: Deutschland, Hannover Branche: Maschinen- und Anlagenbau Messe: ICCI Energy & Environment Zeit: 27.–29.4.2017 Land, Ort: Türkei, Istanbul Branche: Umwelttechnik/Energie
Messe: Metalloobrabotka Zeit: 15.–19.5.2017 Land, Ort: Russland, Moskau Branche: Maschinen- und Anlagenbau Messe: MinTech Zeit: 17.–19.5.2017 Land, Ort: Kasachstan, Aktobe Branche: Maschinen- und Anlagenbau Messe: Plastpol Zeit: 23.–26.5.2017 Land, Ort: Polen, Kielce Branche: Maschinen- und Anlagenbau Messe: Intersolar Europe Zeit: 31.5.–2.6.2017 Land, Ort: Deutschland, München Branche: Umwelttechnik/Energie Messe: Caspian Oil & Gas Zeit: 6.–9.6.2017 Land, Ort: Aserbaidschan, Baku Branche: Umwelttechnik/Energie Messe: Semicon West Zeit: 11.–13.7.2017 Land, Ort: USA, San Francisco Branche: Mikroelektronik/IKT
Angaben ohne Gewähr All information subject to change. Errors and omissions excepted. Aktuelle Informationen und Ansprechpartner: Further information: www.wfs.sachsen.de www.smwa.sachsen.de Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
71
Service
IMPRESSUM / IMPRINT Wirtschaftsmagazin SACHSEN ist eine Publikation der Labhard Medien GmbH. [Business Magazine SAXONY] is a publication of Labhard Medien GmbH. HRB 380898 Freiburg © Labhard Medien GmbH Labhard Medien GmbH Max-Stromeyer-Straße 116 D-78467 Konstanz Tel. +49 7531 9071-0 Fax +49 7531 9071-31 verlag@labhard.de www.labhard.de Geschäftsführer Managing Directors Thomas Willauer Tel. +49 7531 9071-21 twillauer@labhard.de Gabriele Schindler Tel. +49 7531 9071-11 gschindler@labhard.de Labhard Medien GmbH Büro Sachsen Branch Office Saxony Saalhausener Straße 51 b D-01159 Dresden Tel. +49 351 795883-0 Fax +49 351 795883-15 sachsen@labhard.de
Verlagsleitung Sachsen Publishing Manager Saxony Iris Kupferschmied Tel. +49 351 795883-11 ikupferschmied@labhard.de Redaktion/Produktion Editors/Producers Christiane Schwarzbach, Claudia Kaesler Redaktionsschluss/Editorial Deadline: 5.8.2016 Anzeigen- und PR-Beratung Advertising and PR Consultants Iris Kupferschmied, Christiane Schwarzbach, Elke Czaplewski, Claudia Kaesler Übersetzung Translated by mlh.communications, Martina Lohmann-Hinner, www.mlh-communications.de alle Übersetzungen außer S. 42 (Anzeige) all texts except p. 42 (advertisement) Layout & Bildbearbeitung Layout & Picture Editing Z&Z Werbeagentur Dresden
Titelbild Photo on Cover Pathfinder/Fotolia Grafisches Element „Roter Faden“ (Seite 46–64): Picsfive/Shutterstock Wir bedanken uns bei folgenden Partnern für die freundliche Unterstützung und inhaltliche Zusammenarbeit: Sächsisches Ministerium für Wirtschaft und Arbeit, Sächsische Staatskanzlei. Das Wirtschaftsmagazin SACHSEN ist eine Publikation für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Die PR-Beiträge und Inserate stellen ausschließlich die Meinung der jeweiligen Institutionen und Unternehmen dar. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen die Meinung der jeweiligen Autoren dar und müssen nicht mit denen der Redaktion übereinstimmen. Soweit nicht anders vermerkt, wurde das Bildmaterial von den jeweiligen Institutionen zur Verfügung gestellt. Alle Rechte vorbehalten: Labhard Medien GmbH
Druck Printed by Brühlsche Universitätsdruckerei GmbH & Co. KG, Gießen
We wish to thank the following partners for their kind assistance and textual cooperation: Saxon State Ministry for Economic Affairs and Labor, The Saxon Prime Minister’s Office. Wirtschaftsmagazin SACHSEN is a publication for promotion and public relations. The magazine and all its contents and pictures included therein are subject to copyright laws. The PR articles and advertisements solely reflect the opinion of the respective institutions and companies. Named articles reflect the opinion of the respective authors and do not necessarily comply with the editors’ opinions. If not otherwise stated, the pictures were provided by the respective institutions. All rights reserved: Labhard Medien GmbH Any and all duplications, reproductions, and/or reprints are subject to the publisher's prior approval.
Vervielfältigung und Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlages.
The Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2017/2018 will be published in summer 2017.
Das Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2017/2018 erscheint im Sommer 2017.
Schutzgebühr 3,– Euro
BESSER VIELSEITIG ALS EINSEITIG www.labhard.de
Labhard Medien – Ihr erfahrener und zuverlässiger Partner für Broschüren & Magazine
Kundenzeitschriften
Produktflyer
Zeitungen
Gastgeberverzeichnisse
touristische Prospekte
Newsletter
Labhard Medien GmbH • Iris Kupferschmied • Tel. 0351 7958830 • sachsen@labhard.de 72
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
Rubrik
SLF. DA BEWEGT SICH WAS. Kugellager und Rollenlager von 30 mm bis 1600 mm Außendurchmesser in verschiedenen Ausführungen
Spindeleinheiten Bohr-, Fräs- und Drehspindeln Spindeln mit angeflanschtem bzw. integriertem Motor Spindeln für spezielle Einsatzgebiete Spindel- und Lagerungstechnik Fraureuth GmbH
NEU! Rekonditionierung von Wälzlagern
Fabrikgelände 5 D-08427 Fraureuth Tel.: +49 (0) 37 61 / 80 10 Fax: +49 (0) 37 61 / 80 11 50 E-Mail: slf@slf-fraureuth.de www.slf-fraureuth.de
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
1
Für eine interessante Geschichte b r a u c h t m a n s pa n n e n d e n s t o F F.
In Sachsen ist der industrielle Aufschwung eng mit der Textilindustrie verwoben. Chemnitz war als „Sächsisches Manchester“ ein wichtiger Motor des Erfolgs. Daneben beherrschten Stickereien aus Eibenstock, Damast aus Großschönau und natürlich die berühmte Plauener Spitze den Weltmarkt. Bis heute zieht sich die textile
Handwerkskunst wie ein roter Faden durch die Geschichte – und an vielen Orten ist die jahrhundertealte Tradition immer noch lebendig. Mehr Informationen unter www.sachsen-tourismus.de oder bei der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH, Bautzner Str. 45-47, 01099 Dresden, Tel. 0351/49 17 00.
Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2016/2017
1