Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2021/2022 - Auszug

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labhard.de

WIRTSCHAFTSMAGAZIN

SACHSEN Ausgabe 2021/2022 Nr. 16

Macher & Marken

Neues Leben in der Alten Baumwolle Flöha

Flexitex kleidet Industrieroboter ein Porsche Werkzeugbau setzt auf offensives Personalmarketing BSI wirbt für mehr Cyber-Sicherheit Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2021/2022

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Wenn’s ums Essen geht, solltest du wählerisch sein. Lebensmittel frisch aus der Nähe auf dem Tisch helfen den Produzenten deiner Region, dem Klima mit weniger Transportkilometern und einer verlässlicheren Versorgung. Bewusst entscheiden.

regionales.sachsen.de

STAATSMINISTERIUM FÜR ENERGIE, KLIMASCHUTZ, UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT

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Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2021/2022


EDITORIAL

INHALT

Seit vielen Monaten bestimmt die Corona-Pandemie unseren Alltag und hat grundsätzliche Fragen neu oder wieder aufgeworfen: Welchen Stellenwert haben Familie und Gesundheit in unserem Leben? Wie gehen wir mit unserer Umwelt um? Die Antworten darauf haben gesellschaftliche Paradigmen ein Stück weit verändert und manchen Prozess beschleunigt. Die Digitalisierung ist vorangetrieben worden. Unternehmen und Unternehmer haben auf die neue Situation und die entsprechenden Herausforderungen reagiert, Chancen gesehen und ergriffen. Auch Regionalität und Heimatverbundenheit sind nicht mehr nur leere Worthülsen. Dieses Wirtschaftsmagazin SACHSEN lenkt den Blick einmal mehr auf zukunftsweisende Ideen, engagierte Projekte und Erfolgsgeschichten aus dem Freistaat. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen. Iris Kupferschmied Verlagsleitung Sachsen der Labhard Medien GmbH

9 Wer nicht wagt, der nicht gewinnt Mit dem ambitionierten Umbau der Alten Baumwolle zum lebendigen Stadtzentrum schafft Flöha sich ein neues Herzstück.

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> MACHER & MARKEN

Sächsischer Unternehmerpreis: Große Bühne für unternehmerisches ­Engagement ��������������������������������������� Silicon Saxony: Ein Hightech-Netzwerk im Fokus ������������������������������������������� Bosch-Chipfabrik Dresden: Voll vernetzt, datengesteuert und selbstoptimierend ������������������������������������� Kaleidoskop �����������������������������������������������������������������������������������������������������������

> STÄDTE & REGIONEN

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Baumwollspinnerei in Flöha: Alte Denkweisen über Bord werfen ���������������� 9 Region Zwickau: Leben im Landkreis der Möglichkeiten ���������������������������� 14 Zwickau: Ein Taktgeber in der modernen Automobilindustrie �������������������� 16 Regionalmanagement Erzgebirge: Europäische Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 plus Region ����������������������� 18 Beruflicher Traum und privates Glück im Erzgebirge: „Weniger ist manchmal mehr“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Landkreis Nordsachsen: Region für Unternehmungen. . . . . . . . . . . . . . . . 21 Projekt „FLASH“: Per „Autopilot“ an den Strand. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Schkeuditz punktet mit Dynamik und Vielfalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Braunkohleausstieg: Reviere wagen den Wandel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Forschungsstandort Görlitz im Aufwind . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Landeshauptstadt Dresden setzt auf robotron*Fömi.kommunal: Fördermittelprozesse neu gedacht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Bayreuth: Bühne für Innovationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

> MOBILITÄT & ZUKUNFT Regionalverkehr Sächsische Schweiz-Osterzgebirge GmbH: Umsteigen. Der Umwelt zuliebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kaleidoskop: Sanfte Mobilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vogtländische Bürgerbusse schreiben Erfolgsgeschichte . . . . . . . . . . . . . Kaleidoskop: Elektromobilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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> UNTERNEHMEN & NETZWERKE

Die Zukunft liegt in der Nische In Kunnersdorf fertigt das Familienunternehmen Flexitex maßgeschneiderte Schutzhüllen für Industrieroboter.

49 Im Wettbewerb um die besten Köpfe Bei der Nachwuchsgewinnung setzt Porsche Werkzeugbau aus Schwarzenberg auf neue Impulse für traditionelle Ausbildungsberufe.

Neue Produkte in der Corona-Pandemie: Mit kühlem Kopf durch die Krise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ICM – Institut Chemnitzer Maschinen- und Anlagenbau e. V.: Automation sehen, verstehen und umsetzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Flexitex GmbH: Hightech trifft Handwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TBRS UV-Systeme: UV-C-Power gegen die Virenlast . . . . . . . . . . . . . . . . . ONI Temperiertechnik Rhytemper: Mit Energiespartechnik weltweit aktiv . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cyber-Security bleibt ganz oben auf der Tagesordnung – Gastbeitrag von Arne Schönbohm, Präsident des BSI . . . . . . . . . . . . . . . . Kaleidoskop. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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> AUSBILDUNG & KARRIERE Porsche Werkzeugbau GmbH: „Wir müssen zeigen, was wir haben“ . . . . Recruiting mit „Scout Ed“: Die „Digital Natives“ ins Unternehmen holen . . . Kaleidoskop . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Messen im Umbruch: Erfindet sich ein Industriezweig neu? . . . . . . . . . . .

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> SERVICE Impressum ����������������������������������������������������������������������������������������������������������� 56

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Macher & Marken

MACHER & MARKEN* * Macher machen Marken und Marken benötigen Macher. Was einfach klingt, erfordert immense Anstrengungen, einen wachen Geist und immer wieder neue Pläne und Visionen. Genau dieser Unternehmensspirit wird in Sachsen groß­ geschrieben. Bereits in der Vergangenheit kamen aus Sachsen Marken, die man immer noch kennt: Odol, Melitta oder Meissener Porzellan zum Beispiel. Der Erfindergeist ist etwas, das den Sachsen im Blut liegt. Der Bierdeckel, die Zahn­ pasta oder der Teebeutel – alles haben sächsische Tüftler entwickelt. Und auch heute ist und bleibt der Freistaat ein Nährboden für kreative Ideen und Sprung­ brett für Visionäre. Ob Branchenriese oder kleines Start-up: Es kommt auf die Menschen und ihren Mut an, um eine Marke erfolgreich zu machen. Auf Gründer, die sich trauen, ihr Vorhaben umzusetzen, Teams, die über die Zukunft entschei­ den, oder Inhaber, die Firmenerweiterungen im Millionenbereich anstoßen. Sie alle haben eines gemeinsam: das Vertrauen in ihre eigene Stärke.

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GROSSE BÜHNE FÜR UNTERNEHMERISCHES ENGAGEMENT Seit seiner ersten Verleihung im Jahr 2005 hat der Sächsische Unternehmerpreis viele Erfolgsgeschichten in den Fokus gerückt.

2021 entschied die Jury, gleich drei „Unternehmer des Jahres“ zu küren. Vater Werner Bang und seine Söhne Christoph und Marcus nahmen als Geschäftsführer der BANG Kransysteme GmbH & Co. KG aus dem vogtländischen Oelsnitz die Auszeichnung entgegen. Begonnen hat alles 1989 als Ein-Mann-Betrieb, heute zählt die Firma 150 Beschäftigte, die meisten davon sind seit mehr als zehn Jahren dabei. Das Erfolgsgeheimnis: Das klassische Familienunternehmen investierte in den vergangenen Jahren viel in den eigenen Kran-Campus, das eigene Know-how und das Team und behauptet sich so erfolgreich gegen die internationale Konkurrenz. Neben den wirtschaftlichen Erfolgen punktet BANG Kransysteme als lokaler Arbeitgeber im Vogtland – und bleibt dank gelungener Nachfolgeregelung auch in Zukunft in den Händen der Gründerfamilie.

Flexibel, agil und zuversichtlich

Zu den aus 80 Bewerbungen ermittelten Finalisten des Wettbewerbes gehörte auch Hubertus Bartsch, geschäftsführender Gesellschafter der Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH. Er wurde schließlich für sein Lebenswerk geehrt. „Ohne eine engagierte Mannschaft ist man nichts“, betonte der Chef eines 500-köpfigen Teams. Nach der Übernahme vom Insolvenzverwalter entwickelte sich das Unternehmen ab 1999 äußerst erfolgreich, wurde erster externer Lieferant für VW, überlebte die Finanz- und Wirtschaftskrise trotz eines Auftragsrückgangs um 25 Prozent, startete Produktionen in der Slowakei und China und schaffte mit seinen Zahnrädern die Grundlage für die heutige Serienproduktion von E-Mobilitätund Hybridantrieben.

Weitere Sonderpreise wurden in den Kategorien „Fokus X – Bester Chancenmanager“ und „Sachsen gründet – Start-up 2021“ vergeben. Mit ihrer Geschäftsidee gewannen Alexander und Ute Helm aus Werdau, die in ihrer Firma Casida pflanzliche Naturmedizin herstellen. Als „Chancenmanager“ wurden Melissa Blankenship-Küttner und Rüdiger School von der Saxony International School Carl Hahn gGmbH aus Glauchau gewürdigt. In den 16 freien Schulen des Schulverbundes konnte während der Schulschließungen der Corona-Krise nach nahezu unveränderten Stundenplänen fast vollständig im Distanzunterricht gelernt werden. Zusätzliche Angebote wie Chorproben, Experimente oder Kochshows fanden über tägliche Videokonferenzen statt. unternehmerpreis.de Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2021/2022

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Foto: © 2021, Claudia Jacquemin, www.jacquem.in

Macher & Marken


Macher & Marken

EIN HIGHTECH-NETZWERK IM FOKUS Der Branchenverbund „Silicon Saxony“ ist angesichts der rasant zunehmenden Digitalisierung auf der Höhe der Zeit.

der Region als auch dem Netzwerk, große Hoffnungen. Corona, die plötzlich rasant zunehmende Digitalisierung und vor allem der daraus resultierende weltweite Halbleitermangel gaben einer langen Entwicklung in den vergangenen Jahren den letzten Impuls. Wenn aktuell in Europa über Begriffe wie Technologiesouveränität, Ansiedlungen von internationalen Tech-Playern, exzellenter Forschung und Entwicklung sowie einem enorm steigenden IKTFachkräftebedarf gesprochen wird, dann ist auch das sächsische Hightech-Cluster „Silicon Saxony“ mittendrin.

Foto: Bosch

Als ein amerikanischer Journalist im Jahr 1998 Sachsen und dessen Ambitionen in puncto Hochtechnologie unter dem Begriff „Silicon Saxony“ subsumierte – ein damals schmeichelhafter Vergleich zum Silicon Valley –, spielte mehr Vorahnung als Gewissheit eine Rolle. Und als sich im Jahr 2000 20 Unternehmen und Institutionen im Freistaat für die Gründung des gemeinsamen Hochtechnologienetzwerkes „Silicon Saxony“ entschieden, belächelten einige diesen Namen, empfanden ihn als „gewagt“ oder „abgehoben“. 20 Jahre später sieht das anders aus. Inzwischen ruhen auf „Silicon Saxony“, sowohl

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Entwicklung zu einem Cluster mit ­Magnetwirkung

Arbeiteten im Jahr 2011 noch rund 50.000 IKT-Fachkräfte in der Region, sind es heute bereits über 70.000, Tendenz stark steigend. Rund 2.800 Softwareunternehmen mit rund 31.000 Beschäftigten wies das Statistische Landesamt Sachsen 2020 aus. Die großen Halbleiterunternehmen wie Infineon, GlobalFoundries, X-Fab und Bosch sind hier zu Hause. Hinzu kommen hunderte Unternehmen, die sich rund um die großen Chipfabriken als deren Partner und Dienstleister ansiedelten. Milliardenschwere Neuansiedlungen wie zuletzt die Halbleiterfab von Bosch, spannende Entwicklungszentren wie von Vodafone oder Gerüchte wie um die aktuellen Standortsondierungen von Intels oder TSMCs neuen Halbleiterfabriken in Sachsen zeigen die Dynamik der Region. Und sie zeigen die Magnetwirkung des größten Mikroelektronik- und einem der größten IKT-Cluster des Kontinents. Diese Schlagkraft unterstützt das Netzwerk ­„Silicon Saxony“ mit seinen inzwischen über 370 Mitgliedern, seinen Leistungen und Lösungen unaufhörlich. Vernetzung, Wissens- und Technologietransfer, Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie Eventplattformen, um all die genannten Kompetenzen in die Welt zu tragen, bietet „Silicon Saxony“ an. All das, um die Region und die hier ansässigen Unternehmen und Institutionen sowie deren Technologien bestmöglich zu vermarkten bzw. weiterzuentwickeln. Schließlich hat Europa große Pläne. Pläne, wie die Weiterentwicklung der Quantentechnologie, die Steigerung des Weltmarktanteils der Chipproduktion oder eine führende Stellung bei der Nutzung Künstlicher Intelligenzen.

Foto: Silicon Saxony

silicon-saxony.de

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Die neue Bosch-Fab in Dresden ist fertiggestellt. Die Produktion hat bereits begonnen. Bald sollen hier bis zu 700 Fachkräfte arbeiten.

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„Silicon Saxony“ ist jährlich bei dutzenden Veranstaltungen, wie hier bei der SEMICON Europa, dabei. Ziel ist stets, die Aufmerksamkeit auf Sachsen und dessen Hightech-Kompetenzen zu lenken.


Macher & Marken

VOLL VERNETZT, DATENGESTEUERT UND SELBSTOPTIMIEREND Ein halbes Jahr früher als geplant verließen im Juli 2021 die ersten Chips für Elektrowerkzeuge das neue, hochmoderne Halbleiterwerk der Robert Bosch GmbH in Dresden.

werks ist, dass es doppelt existiert – einmal in der realen Welt und einmal in der digitalen. Man spricht vom „digitalen Zwilling“. Alle Teile der Fabrik und alle relevanten Bauwerksdaten wurden dafür bereits während der Bauphase erfasst und in Form eines dreidimensionalen Modells visualisiert. Damit lassen sich Prozessoptimierungen, aber auch Umbauarbeiten simulieren, ohne in die laufende Fertigung einzugreifen. Bosch investiert rund eine Milliarde Euro in den High-Tech-Standort. Das ist die größte Einzelinvestition in der mehr als 130-jährigen Geschichte des Unternehmens. Auf 300-Millimeter-Wafern werden hier Chips für das Internet der Dinge und die Automobilindustrie gefertigt. In der Endausbauphase des Standorts soll das Team auf 700 Beschäftigte anwachsen.

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bosch.de fünftgrößte weltweit. Jeder dritte in Europa produzierte Chip wird hier gefertigt. Bosch nutzt im Dresdner Werk auch Augmented Reality (AR). Dank smarter AR-Datenbrillen oder Tablets werden Nutzern digitale Inhalte in die reale Umgebung eingeblendet. Eine selbst entwickelte AR-App macht beispielsweise die Energiedaten aus der Waferfab in einem virtuellen Gebäudemodell sichtbar. Damit lässt sich der CO₂-Fußabdruck von Fertigungsanlagen optimieren. Zudem unterstützen Datenbrillen bei der Bauplanung und sind künftig ein wichtiges Hilfsmittel bei der Fernwartung von Anlagen durch Experten weltweit, die gar nicht vor Ort sind. Eine weitere Besonderheit des Halbleiter-

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Auch die Eröffnung der neuen Chipfabrik am 7. Juni 2021 stand im Zeichen der digitalen Möglichkeiten: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, Bundes­ kanzlerin Angela Merkel, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH Dr. Volkmar Denner, die Vizepräsidentin der EU-Kommission Margrethe Vestager und der Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH Harald Kröger (v. l.).

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Wafer heißen die nur einen Millimeter dünnen und 300 Millimeter großen runden Scheiben aus Silizium, auf denen in einem sechswöchigen Fertigungsprozess Mikrochips entstehen.

Fotos: Robert Bosch GmbH

Hochautomatisierte, voll vernetzte Maschinen und integrierte Prozesse, kombiniert mit Methoden der Künstlichen Intelligenz machen das Werk in Dresden zu einer intelligenten Fabrik und zum Vorreiter der Industrie 4.0. Im virtuellen Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel, der Vizepräsidentin der EU-Kommission Mar­ grethe Vestager und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer wurde die Hightech-Fertigung am 7. Juni 2021 offiziell eröffnet. Bosch hatte sich nach einem weltweiten Städtevergleich für Dresden als Standort für seine Halbleiterfabrik entschieden. Die als „Silicon Saxony“ bekannte Region um die Stadt an der Elbe ist Europas größter Mikroelektronik-Standort und der

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Macher & Marken

Kaleidoskop Der Fahrradhändler BIKE24 aus Dresden hat am 25. Juni 2021 den Gang an die Börse gewagt. Der Bruttoemissionserlös von rund 100 Millionen Euro fließt unter anderem in die weitere Beschleunigung des Wachstumskurses des Unternehmens und die Fortsetzung der internationalen Expansion. „Der Online-Handel mit Teilen, Zubehör, Bekleidung sowie Fahrrädern bietet enormes Potenzial“, sagt Geschäftsführer Andrés Martin-Birner. Er erwartet sowohl für den europäischen als auch für den deutschen Fahrradmarkt weiteres Wachstum, das durch langfristige gesellschaftliche Megatrends wie ein steigendes Gesundheitsbewusstsein, nachhaltige grüne Mobilitätslösungen und den Wunsch nach Premium-Produkten im Internet zusätzlich angetrieben wird.

Foto: Alexander Palacios

BIKE24 GEHT AN DIE BÖRSE

BIKE24-CEO Andrés Martin-Birner (links) und CFO Timm Armbrust am Tag des Börsengangs

BIKE24 ist derzeit mit länderspezifischen Webshops auf dem deutschen, österreichischen und spanischen Markt aktiv. corporate.bike24.com

SACHSENENERGIE INVESTIERT IN VERSORGUNGSSICHERHEIT ken. Dafür wird die breite Produktpalette etwa bei der Digitalisierung, der technologischen Entwicklung oder der Dekarbonisierung weiter ausgebaut. Ein wichtiger Firmengrundsatz ist die Gleichbehandlung von Stadt und Land bei allen Versorgungsstandards, wie beispielsweise beim Glasfaserausbau und der Gigabit-Versorgung. Das in der Region verwurzelte Unternehmen fördert darüber hinaus Kultur, Sport und soziales Engagement vor Ort. sachsenenergie.de

Foto: SachsenEnergie AG

Am 1. Januar 2021 schlug die offizielle Geburtsstunde des größten Kommunalversorgers Ostdeutschlands: der SachsenEnergie AG. Entstanden aus der Fusion zwischen der DREWAG – Stadtwerke Dresden GmbH und der ENSO Energie Sachsen Ost AG beliefert diese die sächsische Landeshauptstadt sowie die Landkreise Meißen, Sächsische Schweiz-Ost­ erzgebirge, Bautzen und Görlitz mit allen leitungsgebundenen Medien. In den kommenden zehn Jahren will SachsenEnergie über zwei Milliarden Euro in die Infrastruktur investieren und das Einzugsgebiet stär-

Dr. Frank Brinkmann, Vorstandsvorsitzender der SachsenEnergie AG, vor dem Unternehmenssitz in Dresden 6

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Macher & Marken

ENTSORGUNGSHINWEISE.DE FORDERT RECYCLING-REFORM

Foto: entsorgungshinweise.de

Nur rund 16 Prozent aller Abfälle in Deutschland werden ordentlich recycelt – ein Großteil landet in Verbrennungsanlagen. Aus diesem Grund hat das Team der Plattform Entsorgungshinweise.de aus Leipzig ein VierPunkte-Programm vorgestellt, um die Recyclingquote zu verbessern. Darin enthalten ist auch die Forderung, Entsorgungs- und Trennhinweise auf allen Verpackungen verpflichtend zu machen und so einen entscheidenden Schritt in Richtung nachhaltige Entsorgung zu gehen. Obwohl Deutschland als Vorreiter in der Mülltrennung gilt und 67 Prozent der Haushalte in einer repräsentativen Umfrage angeben, ihre Abfälle korrekt zu trennen, ist dies häufig nicht der Fall. Der Grund: Viele Menschen wissen nicht, dass die Trennung einzelner Verpackungsbestandteile unabdingbar für ein erfolgreiches Recycling ist. Eine bessere Recyclingquote wird somit verhindert, denn Verpackungen aus einem Materialmix können nur schlecht oder gar Das Team hinter Entsorgungshinweise.de nicht recycelt werden. Generell wünscht sich das Team eine verstärkte Aufklärungsarbeit, damit die korrekte Mülltren- Entsorgungshinweise.de wurde im März 2020 gegründet und ist eine ehnung in den Haushalten ankommt, und spricht sich deutlich gegen die of- renamtliche Gruppe aus Mitarbeitern des Leipziger Start-ups Pharetis fizielle Lesart aus, dass auch das Verbrennen und Exportieren von Müll als sowie Studierenden und weiteren Experten aus verschiedenen Bereichen. Verwertung gilt und in die Statistik einfließt. Entsorgungshinweise.de

Mitte Juni ist das Messegeschäft in Sachsen wieder angelaufen. „Für Unternehmen, Organisationen, Institutionen und medizinische Fachgesellschaften sind Messen und Kongresse unverzichtbar. Sie sind Plattform für Marketing, Informationsvermittlung, Networking und Bildung. Hybride Formate haben an Bedeutung gewonnen, doch ohne direkten Kontakt und Austausch geht es nicht auf Dauer – auch das hat uns die Pandemie vor Augen geführt“, sagt Martin Dulig, Sachsens Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr. Die Leipziger Messe plant mit mehr als 60 Veranstaltungen im zweiten Halbjahr 2021 und hat zudem ein neues Hotelportal an den Start gebracht. Über 20 Partnerhotels in Leipzig beteiligen sich an der gemeinsamen Initiative, die das Kostenrisiko für Übernachtungsgäste deutlich senken soll. Dazu wurde für das Jahr 2021 eine Zusatzvereinbarung getroffen. Diese sieht vor, dass durch die Leipziger Messe vermittelte Hotels keine Stornierungskosten berechnen, falls Veran-

Foto: leipzig.travel/Luise Karwofsky

LEIPZIGER MESSE UND PARTNERHOTELS STARTEN GEMEINSAME INITIATIVE

staltungen pandemiebedingt abgesagt werden, Beherbergungsverbote oder Reisebeschränkungen bestehen. Damit soll die Planungssicherheit für Teilnehmer an Präsenzveranstaltungen deutlich erhöht werden. Mit den Veranstaltungen der Leipziger Messe verbindet sich jährlich ein Kaufkraftvolumen von mehr als 650 Millionen Euro mit positiven Effekten für Hotellerie, Gastronomie, Messebau, ÖPNV, Taxigewerbe, Künstler und Einzelhandel. Mehr als 6.500 Arbeitsplätze hängen unmittelbar davon ab. leipziger-messe.de/unterkunft Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2021/2022

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Städte & Regionen

STÄDTE & REGIONEN* * Heimat bedeutet meist, einen Ort zu haben, an dem man sich wohlfühlt, gern lebt und viele Entfaltungsmöglichkeiten besitzt. Jede Gemeinde, jede Stadt und jeder Landkreis strebt danach, die richtige Mischung zwischen Wirtschaft­ lichkeit und lebenswerter Umgebung zu bieten. Denn nur dort, wo Wirtschaft ist, gibt es Arbeit und die damit verbundenen Chancen, sich ein komfortables Leben aufzubauen. Die Voraussetzungen sind in jeder Region anders. Sachsen machen vor allem die abwechslungsreiche Landschaft, zahlreiche Kulturstätten, ein weitverzweigtes Bildungs- und Forschungsnetz, gestützt durch einen starken Mittelstand aus. Dazu kommen engagierte Menschen, die sich tagtäglich für ein gutes Miteinander einsetzen.

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Städte & Regionen

ALTE DENKWEISEN ÜBER BORD WERFEN „Eigentlich ist dieses Vorhaben für eine Stadt wie uns zu groß“, erklärt Bauamtsleiter Andre Stefan mit Blick auf die roten Fassaden der ehemaligen Produktionshallen der Baumwollspinnerei in Flöha. „Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt“.

Gemeint ist das Projekt zur Umgestaltung des Industriedenkmals Alte Baumwolle, für das die 10.000-Einwohner-Stadt seit den 1990er Jahren kämpft. Aus dem ehemaligen Motor der Industrialisierung bildet sich ein neues Zentrum mit einem Marktplatz heraus, den es bisher in Flöha nicht gab. Das Leben soll hier wieder pulsieren. Die Bücherei, eine der größten Kindertagesstätten Sachsens und Lebensmittelhändler sind bereits in die sanierten Gebäude gezogen. Gerade entstehen neue Eigentumswohnungen und weitere sind in Planung. Über 200 bewegte Jahre

heim oder die Verwahranstalt für Kinder, eine Art Kindergarten. Sogar eine betriebseigene Feuerwehr wurde später auf dem Gelände integriert. Zu DDR-Zeiten kümmerten sich Betriebsärzte und Versorgungsläden um die Beschäftigten und deren Angehörige. 1994 sollte schließlich zum Schicksalsjahr der Alten Baumwolle werden. Mit dem Zusammenbruch der Textilindustrie endete die Zeit der großen Produktion in Flöha, Hunderte verloren ihre Arbeit. Aber selbst in dieser schwierigen Phase keimten bereits Ideen, wie das Areal weiter genutzt werden könnte. Ein erster Investor sei schnell gefunden worden, der zunächst sehr viele nicht erforderliche Gebäude und Altlasten beseitigte, erinnert sich Stefan. „Leider ging dieser aufgrund anderer Projekte in Konkurs und es herrschte wieder Stillstand.“ Der damalige Oberbürgermeister Friedrich Schlosser und der Stadtrat wollten dabei nicht tatenlos zusehen und ergriffen die Initiative. Zum Symbolwert von einer D-Mark kauften

Foto: Ticoncept GmbH

Seit 1809 prägt die Baumwollspinnerei die Stadt. Jede Flöhaer Familie ist auf die ein oder andere Weise mit der „Baumwolle“ verbunden. Sie ist ein großes Stück Identität für die Einheimischen. Angesiedelt an der Zschopau, mauserte sich die Spinnerei nach und nach zu einem großen Arbeitgeber der Textilbran-

che. Besonders unter der Fabrikantenfamilie Clauß entfaltete sich das Areal bis etwa 1910 zu seiner jetzigen Größe von etwa 65.000 Quadratmetern. An den Gebäuden kann man diese Entwicklung sehr gut ablesen. Zunächst wurden Häuser mit sehr vielen Fenstern gebraucht, damit viel Licht in die Räume fällt. In ihnen werden gerade Eigentumswohnungen realisiert. Danach entstanden immer größere Hallen mit hohen Decken und imposanten Glasscheiben, um für Maschinen Platz zu schaffen. Von außen fällt zuerst die Klinkerstruktur ins Auge. Auch Verzierungen und der durch die Ecktürme ausgelöste kastellartige Eindruck bilden ein stimmiges Gesamtkunstwerk. „Das war kein profaner Industriebau“, bekräftigt Andre Stefan. Otto und Ernst Iselin Clauß errichteten um 1900 außerdem die Fabrikantenvilla, den heute öffentlichen Park mit Gehölzen aus den Ursprungsländern der Baumwolle, Arbeitshäuser und Sozialbauten, wie ein Ledigenwohn-

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Foto: Ticoncept GmbH

Städte & Regionen

„Dieses Projekt ist wirklich außergewöhnlich. Dabei wollten wir solch ein großes Vorhaben gar nicht mehr in Angriff nehmen. Doch die Altbauten an der Parkseite der Alten Baumwolle ließen uns nicht mehr los. Wann kann man als mittelständisches Unternehmen schon bei der Gestaltung eines neuen Stadtzentrums mitwirken? Für uns eine einmalige Chance. Gemeinsam mit unseren Architekten Jürgen und Colja ­Wischnewski setzen wir nun diese anspruchsvolle Aufgabe um. Die ersten Wohnungen des 1. Bauabschnittes werden Ende 2021 übergeben, die Bauarbeiten für den 2. Abschnitt haben bereits begonnen. Ebenso außergewöhnlich ist die Zusammenarbeit mit den Entscheidungsträgern der Stadt und den engagierten Menschen vor Ort. Alle ziehen gemeinsam an einem Strang, alle wollen das Ziel eines lebendigen Stadtzentrums unbedingt erreichen. Wenn etwas nicht passt, gibt es schnelle, unkomplizierte Lösungen. Das imponiert uns allen sehr.“

Foto: Stadtverwaltung Flöha

Maik Renner Geschäftsführender Gesellschafter der Ticoncept Bauprojektentwicklungs- und Vertriebs GmbH

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Visualisierung: Ticoncept GmbH

Städte & Regionen

sie 2001 das Gelände von der Treuhandanstalt und starteten mit der Sanierung des sogenannten Wasserbaus, der alten Spulerei und Dämpferei, die 2006 abgeschlossen wurde. Heute sind hier die Bibliothek, der Stadtsaal, Vereine und zukünftig der Bürgerservice mit dem Stadtarchiv beheimatet. Großes Interesse erregte die Eröffnung der Kindertagesstätte „Baumwollzwerge“ 2014. Mit derzeit über 300 Kindern ist sie nicht nur eine der größten Kitas Sachsens, sondern besitzt auch architektonisch einen einzigartigen Clou: Die ehemalige Shedhalle mit ihrem typischen Sägezahndach, das mehr Licht einlässt, wurde so gestaltet, dass zwischen den zweigeschossigen Gebäuden Spielterrassen für die einzelnen Gruppen angelegt wurden, auf denen nach Herzenslust getobt werden kann. Blickwinkel verändern

Danach geriet das Prestigeobjekt etwas ins Stocken. Für den Ausbau des größten Produktionsgebäudes zur Nahversorgung konnte erst kein geeigneter Förderer gefunden werden. „Wir fokussierten uns dann vorrangig auf die Öffentlichkeitsarbeit“, erinnert sich der Bauamtsleiter. „Wir haben die Menschen immer ganz nah am Projekt teilhaben lassen, sie mit einbezogen und immer informiert. 2016 engagierte sich schließlich ein privater Investor, der den sogenannten Neubau in Angriff nahm und ihn samt ehemaligem Ballenlager sanierte und ein Einkaufszentrum entwickelte.

Foto: Rewe

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„Das imposante Gebäude strahlt auch innen seine Größe aus, wodurch wir hier ein sehr angenehmes Arbeitsklima haben. Durch die großen Fensterfronten dringt sehr viel Tageslicht. Auch dank der hohen Decken fühlt sich alles weitläufig an, beim Arbeiten als auch beim Einkaufen. Die Herausforderung beim Bau lag darin, Denkmalschutz und die moderne Einrichtung eines REWE-Marktes unter einen Hut zu bekommen. Das Areal wird immer mehr zu Flöhas neuem Mittelpunkt, es ist einzigartig und hat Strahlkraft für die ganze Umgebung.“ Ralf Ruscher Leiter des im sogenannten „Neubau“ der Alten Baumwolle errichteten REWE-Marktes, der als schönste Handelsimmobilie Deutschlands mit dem „Fachmarkt Star 2020“ ausgezeichnet wurde Wirtschaftsmagazin SACHSEN 2021/2022

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Immer wieder neue Wege gehen, ist eine Devise der Verantwortlichen. Und so gab es im Frühjahr und Sommer 2016 einen Architekturwettbewerb mit Studierenden für die Altbauten auf der südlichen Seite des Areals, der entscheidende neue Ansätze brachte. Mit diesem Wettbewerb entwickelte sich auch erst die Idee, die mittig gelegene Freifläche des Geländes mit zusätzlichen Gebäuden einzufassen und ihm so den Charakter eines Marktplatzes zu geben. Durch den Zusammenschluss Flöhas mit drei umliegenden Dörfern im 19. und 20. Jahrhundert formte sich bis heute kein gewachsenes Zentrum. „Wir mussten alte Denkweisen über Bord werfen, den Bebauungsplan überarbeiten und auch ein bisschen auf das Glück vertrauen“, reflektiert Andre Stefan. Dieses kam in Form eines neuen Investors, der Ticoncept Bauprojektentwicklungs- und Vertriebs GmbH um Maik Renner. „Ihn haben wir intensiv begleitet, sind auf seine Wünsche eingegangen, konnten aber auch unsere Vorstellungen mit einbringen – das war für alle eine Win-Win-Situation und ist so in größeren Städten vielleicht gar nicht umsetzbar.“ Mittlerweile ist bereits der erste Bauabschnitt für neue Wohnungen in den sanierten Altbauten abgeschlossen. Alle Quartiere sind verkauft. Der zweite Bauabschnitt läuft. Entstehen sollen Eigentumswohnungen und Geschäftseinheiten im Erdgeschoss, die Teil der Vision des neuen Marktplatzes sind. Das Gesamtprojekt ist bis etwa 2030 ausgelegt. Bis dahin sollen weitere Wohnhäuser und ein Parkhaus auf der noch brachliegenden Fläche gebaut werden. Ziel ist ein geschlossener, eingefasster Marktplatz mit Verweilmöglichkei-

Foto: Stadtbibliothek Flöha

Städte & Regionen

Hell, luftig und farbenfroh – unsere Bibliothek besticht durch ihre moderne Innenraumgestaltung in einer altehrwürdigen Hülle. Erst auf den zweiten Blick merkt man, dass man sich in einem ehemaligen Spinnereisaal befindet ... das ist ein tolles Erlebnis für alle Besucher! Susanne Stengel Leiterin der Stadtbibliothek Flöha

ten und Gastronomie, ein neuer Knotenpunkt der Begegnung. Das Thema Wasser soll eine große Rolle spielen, als Reminiszenz an die Kraft der Zschopau, die die Ansiedlung der Textilindustrie erst ermöglichte. Als ergänzende Puzzlesteine auf dem Weg zum Stadtzentrum sind ein Beleuchtungskonzept und eine Dauerausstellung zur Baumwolle geplant. Bereits im Herbst 2021 soll ein Rundgang anhand großer Schautafeln, auf denen die Funktionen der Gebäude erklärt werden, an die Ur-

sprünge eines der größten Industriedenkmäler Sachsens erinnern. Andre Stefan betrachtet die rote Fassade des Wasserbaus und resümiert: „Es war und ist ein erhebliches Stück Arbeit. Mit Hilfe von Investoren, der Städtebauförderung von Bund und Freistaat und engagierten Menschen sind wir auf einem sehr guten Weg. Immer dranbleiben und nicht aufgeben, führte uns zum Erfolg. Darauf können wir stolz sein.“ baumwolle-floeha.de

Foto: Stadtverwaltung Flöha

Christiane Schwarzbach

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Mit der Umgestaltung des Industriedenkmals Alte Baumwolle schafft sich die 10.000-Einwohner-Stadt Flöha ein neues Herzstück. Das ambitionierte Projekt begann vor 20 Jahren.

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In der einstigen Shedhalle der Spinnerei eröffnete 2014 die Kindertagesstätte „Baumwollzwerge“. Mit mehr als 360 Plätzen ist sie eine der größten Einrichtungen in Sachsen.

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An der südlichen Seite des weitläufigen Geländes soll bis 2030 ein Marktplatz entstehen. Die Idee wurde im Rahmen eines Architekturwettbewerbes mit Studierenden im Jahr 2016 entwickelt.

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Schon 2006 zog die Stadtbibliothek in den sanierten Wasserbau an der Zschopau ein. Auch mehrere Vereine haben in dem repräsentativen Klinkerbau von 1903 ihr Domizil.


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