Sonderbeilage Samstag, 6. Dezember 2014
1794 - 2014
220 Jahre Lahrer Zeitung x Sonderveröffentlichung
Grußworte Spannende Reise in die Verlagsgeschichte von Ulrike Lambart
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iebe Leserinnen und Leser, 220 Jahre »Lahrer Zeitung« – Grund und Anlass genug, sich auf eine spannende Reise in die Geschichte unseres Verlags zu begeben. Über Wochen hinweg haben wir in Archiven recherchiert, alte Zeitungsbände in Händen gehalten, diese ehrfürchtig und sorgsam durchgeblättert und schmunzelnd Texte und Anzeigen gelesen, die von einer längst vergangenen Zeit berichten. Wir haben uns mit Zeitzeugen und Wegbegleitern unterhalten und versucht, vielfältige Informationen, Bilder und Fotos zu beschaffen. Nun könnte man meinen, dass bei so einer langen Zeit die Fülle an Material schier unendlich sein muss, aber genau das Gegenteil war der Fall. Als der Firmenverbund Schauenburg 1995 durch Insolvenz auseinanderbrach, wurden viele wertvolle Informationen der Firmengeschichte vernichtet oder in unbekannte Richtungen verteilt. Und so fühlten wir uns bei vielen durch Recherche und Gespräche »zurückeroberten« Informationen so, als ob wir einen Schatz gehoben hätten. Da die letzte Sonderbeilage im Jahr 1994 noch vor den tief greifenden Veränderungen des Verlags veröffentlicht wurde, haben wir auch diesem Teil der Geschichte einen Platz eingeräumt. Die Arbeit an der vorliegenden Sonderbeilage hat mir nochmals verdeutlicht, wie viele Menschen mit ihrem Wirken die Erfolgsgeschichte der »Lahrer Zeitung« möglich gemacht haben und sich bis heute eng mit dem Verlag verbunden fühlen. Jährlich wiederkehrend treffen sich beispielsweise die Schauenburg-Rentner, um in gemeinsamen Stunden Anekdoten auszutauschen. Zeitzeuge Otto Kalt (78), ehemaliger Anzeigen- und Vertriebsleiter sowie langjähriger Prokurist, berichtete uns aus dem Jahr 1959, dass er mit Philipp Brucker, der bis 1961 Redaktionsleiter der »Lahrer Zeitung« und danach Oberbürgermeister von Lahr war, eine besondere Vereinbarung getroffen hatte, um die Aktualität der Zeitung zu gewährleisten. Abends nach Dienstschluss hatte Otto Kalt – dortmals Bleisatz-Metteur – im Cafe Walter bis nachts 2 Uhr auf Abruf zu warten, ob es noch redaktionelle Aktualisierungen für die Zeitung gab. Diese für die damalige Zeit ungewöhnliche Vereinbarung sorgte dafür, dass Stalin als Erstes in der »Lahrer Zeitung« starb! Es war und ist also vor allem dem Engagement der handelnden Mitarbeiter zu verdanken, dass die Geschichte der »Lahrer Zeitung« einen so langen und erfolgreichen
Ulrike Lambart ist Geschäftsführerin der Lahrer Zeitung GmbH. Foto: Bode
Weg genommen hat. Auch wurde klar, dass die Unternehmensgeschichte die handelnden Verantwortlichen gelehrt hat, wie wichtig es für den Fortbestand der »Lahrer Zeitung« ist, dass ein Gesellschafter als Eigentümer mit viel Weitblick, einem guten Gespür, mit Können und Finanzkraft ausgestattet ist, um den stetigen Veränderungen unserer Branche gerecht zu werden. Ständig innovativ und Garant für die Pressefreiheit zu sein und dies mit den Anforderungen eines betriebswirtschaftlich arbeitenden Unternehmens zu vereinen, ist heute mehr denn je eine Herausforderung. Hier hat die »Lahrer Zeitung« als Unternehmen in 220 Jahren Höhen und Tiefen er-
lebt. Sie startete im Jahr 1794 mit Heinrich Johann Geiger und später mit Moritz Schauenburg als reiner Familienbetrieb, der als Unternehmensverbund zu einem der größten Arbeitgeber in Lahr wuchs. Ab 1995 stand die Lahrer Zeitung GmbH dann auf eigenen Beinen, 2003 wurde die Schwarzwälder Bote Mediengesellschaft in Oberndorf, die mit ihrem Verbreitungsgebiet östlich an die »Lahrer Zeitung« angrenzt, Eigentümer. Seitdem hat unser Unternehmen mit dem starken Gesellschafter im Rücken ihre Produktpalette ausgebaut. Neben der zweiten Tageszeitungsausgabe »Schwarzwälder Bote Kinzigtal« gibt es heute drei wöchentliche Anzeigenblätter mit dem Titel »Kurier« und
das monatliche Veranstaltungsmagazin »galerie:ortenau« unter unserem Dach. Unsere Produkte werden print und online gelesen und wir sind gefordert, Angebote für die jungen und auch online-affinen-Nutzer weiter auszubauen. Seit einigen Jahren gehört die Lahrer Zeitung GmbH zur Südwestdeutschen Medienholding in Stuttgart und damit zu einer der bedeutendsten Mediengruppen Deutschlands. Das Unternehmen mit einem weiten Netzwerk an Verlagen garantiert im Verbund auch für uns als Lokalverlag die Teilhabe an einer zukunftsorientierten Unternehmensentwicklung. Die Entwicklung von neuen Ideen, die Ausstattung mit kostspieligen EDV-Systemen, die Erbringung von zeitungsrelevanten Dienstleistungen erfolgt vielfach gemeinsam in der Unternehmensgruppe. Dies spart Zeit und Geld, um beides wieder in unsere Kernkompetenz, das Zeitungsmachen in der Region, zu investieren und um in allen für unsere Leser, Abonnenten, Anzeigen- und Beilagenkunden relevanten Bereichen vor Ort da zu sein. Dies garantieren wir täglich mit einer Mannschaft aus 50 fest angestellten und vielen freien Mitarbeitern an den Standorten Lahr, Haslach und Wolfach. Die »Lahrer Zeitung« ist heute zukunftssicher aufgestellt. Sie ist ein wichtiger Bestandteil im Leben vieler Menschen unserer Region. Sie ist Arbeitgeber und Werbeplattform, Informationsquelle und Zeitzeuge, kritischer Begleiter und augenzwinkernder Beobachter. Sie ist Teil der Stadt und ihrer Geschichte. So soll es auch in der Zukunft sein, daran arbeiten wir jeden Tag für Sie – versprochen! Zum Abschluss noch ein großes Dankeschön an alle Leser, Abonnenten, Anzeigenund Beilagenkunden, die mit ihrer Entscheidung für die »Lahrer Zeitung« diesen Geburtstag überhaupt erst möglich gemacht haben. Danke auch allen Wegbegleitern, Unterstützern und Kooperationspartnern. Wir freuen uns auf weitere erfolgreiche Jahre mit Ihnen!
Tageszeitung erklärt die Zusammenhänge von Carsten Huber
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inter der »Lahrer Zeitung« stehen 220 Jahre Zeitungsgeschichte. 220 Jahre, in denen sich vieles gewandelt hat – auch und besonders in der Medienwelt. Das Internet ist zu einer maßgeblichen Kommunikationsplattform geworden, die längst von Jung und Alt genutzt wird und aus dem Alltag der meisten nicht mehr wegzudenken ist. Soziale Netzwerke, Liveticker und Foren bestimmen das Tempo in der Nachrichtenwelt. Hat die gedruckte Tageszeitung da überhaupt noch Platz? Oder ist sie zu einem Auslaufmodell geworden? Keineswegs. Nach wie vor ist die Zeitung das reichweitenstärkste und glaubwürdigste Medium, wenngleich sie seit Jahren an Auflage verliert. Tatsächlich erreichen Regionalzeitungen mehr Menschen als Fernsehsender. Denn auch im Zeitalter der Digitalisierung nutzen immer mehr Menschen gemeinsam eine Ausgabe, weil sie die tagesaktuelle Information, den Service und die Hintergrundberichterstattung besonders aus ihrem direkten Umfeld zu schätzen wissen. Die »Lahrer Zeitung« bietet ihren Lesern seit 220 Jahren Nachrichten aus aller Welt, aus dem Land und vor allem aus ihrer Region. Seit Generationen engagieren sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Verlag täglich dafür, ihre Leser möglichst transparent und zugleich mit der gebotenen kritischen Distanz über das Geschehen in ihrem Heimatort, der Umgebung und der Welt zu informieren. Redakteure recherchieren Themen aus dem gesellschaftlichen Leben, der Sportwelt, Kultur und Politik. Sie rufen den Leser auf, am gesellschaftlichen Leben teilzu-
haben, daran mitzuwirken und es zu gestalten. Vor 220 Jahren, als die Lahrer Zeitung gegründet wurde, gab es kaum eine andere Möglichkeit, sich über aktuelle Ereignisse zu informieren. Als erstes Massenmedium hatte die Zeitung das Alleinstellungsmerkmal, ihren Lesern exklusiv Nachrichten über aktuelle Entwicklungen im Inund Ausland zu bieten. Inzwischen hat sich die Medienwelt stark verändert. Das Mediennutzungsverhalten wird vom Internet maßgeblich beeinflusst, aber auch durch neue Familienstrukturen, den Bevölkerungswandel und das veränderte Konsumverhalten geprägt. Heute werden die Menschen täglich, über unterschiedliche Kanäle, Fernsehen, Radio und Internet, mit einer Vielzahl an Informationen beliefert. Sie erhalten Nachrichten im Sekundentakt. Der regionalen Tageszeitung kommt in dieser schnelllebigen Informationswelt eine neue, exklusive Bedeutung zu: Sie bietet dem Leser Orientierung in der Flut an Nachrichten und ermöglicht ihm einen schnellen, seriösen Überblick über das relevante Geschehen. Während das Internet vor allem von jungen Nutzern und besonders für Kommunikation und die gezielte Suche genutzt wird, erfüllt die Tageszeitung die Funktion, Hintergründe
und Zusammenhänge zu erklären. Insbesondere die lokalen und regionalen Nachrichten stehen dabei im Vordergrund. Sie sind das Alleinstellungsmerkmal der lokalen und regionalen Tageszeitungen. Deren Aufgabe ist es, Menschen in einer Region miteinander zu verbinden, um ihnen die Möglichkeit zu geben, an der Entwicklung ihrer Region teilzuhaben und mitzuwirken. Ganz gleich, ob sie in Papierform oder in digitaler Version als EPaper erscheinen. Die »Lahrer Zeitung« hat sich in den 220 Jahren seit ihrer Gründung zahlreichen Veränderungen der Nachrichten- und Medienwelt angepasst. Heute verbreitet sie Informationen multimedial, sei es in Form des EPapers auf einem Tablet oder PC oder in der klassischen Printversion – aber immer mit dem Fokus auf das lokale Umfeld ihrer Leser in Lahr, dem Schuttertal, Ettenheim, Friesenheim und der gesamten Ortenau. Auch in Zukunft wird sie sich ebenso wie die gesamte Mediengruppe weiterhin allen Herausforderungen stellen und innovativ sowohl an der Tageszeitung als auch an neuen Produktideen arbeiten, um ihren Lesern von heute und morgen weiterhin täglich fundierte, glaubwürdige und transparente Informationen zu bieten.
Carsten Huber ist Geschäftsführer der Schwarzwälder Bote Mediengesellschaft. Foto: Hopp
220 Jahre Lahrer Zeitung x Sonderveröffentlichung
Grußworte Qualitativ guter Journalismus von Frank Scherer
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nde des 18. Jahrhunderts gegründet, ist die »Lahrer Zeitung« die fünftälteste Zeitung in Baden-Württemberg und die älteste Zeitung im Ortenaukreis. Sie versorgt seit 220 Jahren die Menschen der südlichen Ortenau mit aktuellen Informationen. Zu diesem großartigen Jubiläum gratuliere ich ganz herzlich. Heute ist die »Lahrer Zeitung« die meistgelesene Zeitung im Lahrer Raum. Damit ist sie gerade für die südliche Ortenau ein bedeutendes Medium in der großen Medienvielfalt des gesamten Ortenaukreises und erfüllt eine wichtige Funktion für die in einer zunehmend globalen Gesellschaft besonders nachgefragte lokale und regionale Berichterstattung. Die »Lahrer Zeitung« erklärt den Bürgerinnen und Bürgern die oft komplizierten Zusammenhänge und gibt ihnen so die Möglichkeit, das politische Geschehen und die politischen Entscheidungen kritisch zu beurteilen. Sie schafft damit Transparenz und stärkt das politische Bewusstsein ihrer Leserinnen und Leser und fördert zugleich die Identität der Leser mit ihrer Kommune und dem Ortenaukreis. Ein großes Kompliment geht hierfür an den Verlag, die Redaktion und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Anteil daran hatten und haben, dass die Zeitung über alle historischen Höhen und Tiefen hinweg so lange und zuverlässig bestehen konnte.
Der Erfolg der »Lahrer Zeitung« zeigt auch, dass selbst im Zeitalter der neuen Medien auf Papier gedruckte Informationen, insbesondere die lokalen und regionalen Blätter, Bestand haben werden, wenn sie qualitativ guten Journalismus bieten. Denn selbst für Jugendliche ist die Tageszeitung nach wie vor die glaubwürdigste Mediengattung. Gleichzeitig setzt der Verlag zu Recht auch – im Sinne eines integrierten Medienhauses – auf die elektronische beziehungsweise digitale Verbreitung der Inhalte. Vom Gründungsjahr an war die »Lahrer Zeitung« fester – anfangs sogar alleiniger – Bestandteil der Ortenauer Medienlandschaft. Sie hat sich seither vom einblättrigen »Lahrer Wochenblatt« zur modernen Tageszeitung entwickelt und ist heute von Lahrer Frühstückstischen nicht mehr wegzudenken. Ich bedanke mich bei der »Lahrer Zeitung« beziehungsweise den Menschen, die jeden Tag dafür arbeiten, dass wir Leser eine gute Zeitung lesen können, und wünsche von Herzen eine erfolgreiche Zukunft!
Dr. Wolfgang G. Müller ist Oberbürgermeister der Stadt Lahr. Foto: Stadt
Die Zeitung öffnet unseren Horizont von Dr. Wolfgang G. Müller Frank Scherer ist Landrat des Ortenaukreises. Foto: LA
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erehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der »Lahrer Zeitung«, verehrte Frau Lambart, liebe Leserinnen und Leser, es ist mir eine ausgesprochene Freude, hier zu einem besonderen Jubiläum zu gratulieren, zu 220 Jahren »Lahrer Zeitung«. Ein Anlass, der stolz machen darf. Vom »Lahrer Wochenblatt« mit nur einer Seite – immerhin beidseitig bedruckt – hat sich das Blatt seit der Gründung Ende des 18. Jahrhunderts zur heutigen »Lahrer Zeitung« entwickelt. Eine Reise, die nicht immer geradlinig verlief und während der man durchaus so manchen Tiefschlag verkraften musste. Von anfänglichen Absatzschwierigkeiten über inhaltliche »Frechheiten«, die zum Verbot der Zeitung führten, bis hin zur Namensänderung im Dritten Reich und strukturellen Veränderungen im Unternehmen waren einige Hürden zu überwinden. Alles erfolgreich gemeistert! In ihrer heutigen Form als Teil der Schwarzwälder Bote Mediengesellschaft mbH wird die Zeitung seit 2005 von Ulrike Lambart als Geschäftsführerin geleitet. Die Zusammenarbeit zwischen der Stadtverwaltung Lahr und »Lahrer Zeitung« steht seit vielen Jahren auf einem sicheren Fundament aus gegenseitigem Respekt und Vertrauen. Sowohl auf Medienseite als auch auf Verwaltungsseite ist das allererste und wichtigste Ziel der Zusammenarbeit die aktuelle und fundierte Information der Bürger. Mit gemeinsamen Aktionen wie beispielsweise dem Kinderfestival im Lahrer Stadtpark, das in diesem Jahr zum siebten Mal stattgefunden hat, erreichen wir jedoch auch Synergieeffekte, die weit über die mediale Zusammenarbeit hinausgehen. Verbundenheit zur Stadt, gemeinsames Erleben, die Einladung, die Welt mit allen Sinnen zu erkunden und das nicht nur an die Kinder, son-
dern mit Eltern und Großeltern gemeinsam. Die Begeisterung und die Besucherzahlen der vergangenen Jahre zeigen, dass wir hier auf einem richtigen Weg sind. Überhaupt ist gerade in den letzten Jahren durch das Internet und die sozialen Medien eine tief greifende Veränderung der Medienlandschaft zu beobachten. War eine Zeitung noch vor wenigen Jahren ein klassisches Printprodukt, müssen die Redaktionen heute viel breiter denken. Onlineausgaben mit E-Paper, Facebook- und Twitter-Account gehören inzwischen zum Standardangebot einer Zeitung. Und während die junge Generation ihre Informationen fast ausschließlich aus dem Internet bezieht, wissen die meisten »Älteren« auch die Vorzüge einer auf Papier gedruckten Zeitung durchaus noch zu schätzen. Die Zeitung begleitet, egal ob digital oder auf Papier, unser tägliches Leben, hält uns auf dem Laufenden, was in der Welt und vor der Haustür geschieht, öffnet Horizonte, gibt Tipps, lässt uns schmunzeln, lachen, staunen, Anteil nehmen oder trauern. Information ist in unserer Gesellschaft selbstverständlich, immer verfügbar, auf unzähligen Kanälen von einer Vielzahl von Anbietern. Umso wichtiger ist es, dass man sich als Leser, als Nutzer dieser Information, auf eine sichere Quelle, fundiertes redaktionelles Wissen und gründliche Recherchen verlassen kann. Insofern sind die Leserinnen und Leser der »Lahrer Zeitung« auf der sicheren Seite und können sich beim Lesen getrost zurücklehnen. Vielleicht auch in weiteren 220 Jahren noch.
Wichtig, sich auf Recherchen verlassen zu können
Seit 1794 · Unabhängige Mittelbadische Tageszeitung Sonderpublikation zum 220-jährigen Bestehen · 6. Dezember 2014 Sonderbeilage in der »Lahrer Zeitung« und dem »Schwarzwälder Bote Kinzigtal« Geschäftsführung: Ulrike Lambart Redaktion und Gestaltung: Violetta Kuhn, Herbert Schabel Anzeigenleitung: Ulrike Lambart Druck: Druckzentrum Südwest GmbH Villingen-Schwenningen
Layout: Annette Fellner-Höhne Ingenieurbüro Jürgen Höhne, Schwanau (Titelseite, Leserstimmen, Hier zu Hause, Abobonus, Titel, Köpfe) Kontakt: Lahrer Zeitung GmbH Kreuzstraße 9, 77933 Lahr Telefon 0 78 21/27 83-0 E-Mail: geschaeftsfuehrung@lahrer-zeitung.de
220 Jahre Lahrer Zeitung x Sonderveröffentlichung
Historie 1794 begann er zu drucken – das Handwerk brachte er sich selbst bei »Johann Heinrich Geiger war ein talentierter Unternehmer und ein sehr sozialer und moderner Mensch«: Christel Seidensticker über den Gründer der »Lahrer Zeitung« und seine Zeit
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liefert. Er wollte nicht, dass sein Sohn Carl sich ReichenAllüren zulegte: »Ich habe das alles geschaffen, und du schmeißt das Geld raus und gibst dich nur noch mit den Reichen ab«, stand sinngemäß in einem Brief vom Vater an den Sohn. In jedem Fall war Geiger wichtig, dass seine Kinder etwas lernten: Seinen ersten Sohn, Johann Heinrich II, schickte er 1808 in die Lehre zum Verleger und Buchhändler Cotta nach Tübingen. Der zweite Sohn Carl machte zuerst eine Lehre bei der Schnupftabakfabrik Lotzbeck. Er sollte das Geschäftliche übernehmen. 1813 verließ Carl Lahr, um in Neuenburg weiter zu lernen. Ein halbes Jahr später ertrank er im Neuenburger See beim Baden. Das traf Geiger schwer.
ohann Heinrich Geiger – dieser Name dürfte vielen Lahrern heute nichts mehr sagen, doch sein Lebenswerk kennt fast jedes Kind: die »Lahrer Zeitung«. Vor 220 Jahren fing er zu drucken an – zu seinen ersten Erzeugnissen zählte das »Lahrer Wochenblatt«, der Vorläufer der »Lahrer Zeitung«. Über den Gründer der ersten Lahrer Tageszeitung sprach Violetta Kuhn mit Christel Seidensticker. In welche Verhältnisse wurde Johann Heinrich Geiger geboren? Er wurde an Heiligabend 1764 in Lahr geboren, die Familie lebte aber in Karlsruhe. Sein Vater war dort Buchbindermeister und nicht besonders vermögend. Die Mutter war Lahrerin, deren Familie Grundbesitz in der Marktstraße besaß.
Geiger hat sich auch sehr fürs Lesen eingesetzt. Wie wollte er den Lahrern die Bücher näherbringen?
Wie kam Geiger dann nach Lahr?
Geiger hat bei sich zu Hause in der Mühlgasse eine Leihbücherei angelegt. Dort konnten die Lahrer mehr als 1000 verschiedene Bücher ausleihen. Ich vermute, er hat selbst gern gelesen, sonst wäre er gar nicht erst auf die Idee einer Bücherei gekommen. Dabei muss es ihm um die Bildung seiner Mitmenschen gegangen sein. Zur Bücherei gehörte auch eine Buchhandlung. Im »Lahrer Wochenblatt« veröffentlichte er die neu eingetroffenen Titel. 1816 übergab er die Leihbücherei dem Mann seiner Tochter Katherina Elisabeth, Ernst Kaufmann. Das Druckhaus Kaufmann besteht heute noch.
Vermutlich 1788 ist die gesamte Familie nach Lahr gezogen. Johann Heinrich Geiger war zu dem Zeitpunkt wahrscheinlich schon mit einer Lahrer Bürgerin verlobt, Anna Maria Baumann. Man rätselt, warum die Familie Karlsruhe verlassen hat. Vielleicht war es dort durch die Französische Revolution zu unruhig geworden? Ich persönlich glaube, es lag an den niedrigen Steuern in Lahr. Die Stadt war damals ja noch nicht badisch, sondern gehörte zum nassauisch-usingischen Fürstentum. Der Herrscher saß in Wiesbaden. Auf jeden Fall war Lahr eine aufstrebende Industriestadt.
Geiger wurde sehr alt, 85 Jahre. Und erst spät gab er sein Unternehmen an seinen Sohn ab. Warum?
Wieso wurde aus dem Buchbinder Geiger in Lahr ein Drucker? Ich vermute, das ergab sich so: Geiger sah, dass in Lahr bedrucktes Papier gebraucht wurde. Die junge Tabak- und Zichorienindustrie wollte zum Beispiel ihre Rechnungen und Etiketten drucken lassen. Aber weit und breit gab es keine Druckereien. Auch Straßburg, wo normalerweise viel gedruckt wurde, war wegen der Unruhen der Französischen Revolution nicht erreichbar. Aber wie kam Geiger als Ungelernter an das Material? Geiger fing ganz klein an. Er wanderte zu Fuß nach Basel und kaufte dort Zwiebelfische – also durcheinandergeratene Lettern –, die er dann an langen Abenden mit seiner Frau auseinander sortierte. So will es zumindest die Familiensage. Die Familie wohnte in der Mühlgasse, gegenüber vom heutigen Restaurant »Gold River«. 1794 fing er an zu drucken – ohne Ausbildung und ohne Drucklizenz. Das war ein richtiges Selfmade-Unternehmen. Was produzierte Geiger denn in seiner Druckerei? Ganz am Anfang druckte er viel für den Kardinal Rohan
Johann Heinrich Geiger lebte von 1764 bis 1849. Seine Druckerei gab das »Lahrer Wochenblatt« heraus, aus dem die »Lahrer Zeitung« hervorging. aus Straßburg. Der war nach Ettenheim geflohen und brauchte dringend jemanden, der ihm seine Fastenbriefe und Predigten druckte. Da war es auch egal, dass Geiger evangelisch war. Dazu kamen Aufträge aus der Industrie. Die erste Rechnung, die Geiger an die Stadt Lahr stellte, stammt aus dem Jahr 1794. Dieses Datum gilt heute auch als das offizielle Gründungsdatum der Druckerei und damit letztlich auch der »Lahrer Zeitung«. Anfang des 19. Jahrhunderts druckte Geiger auch für die Schulen des Oberamtes den Katechismus, die biblische Historie, den kleinen Katechismus und das Lesebuch. Später ließ sogar Johann Peter Hebel, der berühmte Mundartdichter, in Lahr seinen »Rheinländischen Hausfreund« drucken. Nur der Autodidakt Geiger konnte die roten Buchstaben für Sonn- und Feiertage richtig schön aufs Papier bringen. Insgesamt waren die Texte, die er veröffentlichte, außerordentlich fehlerfrei und perfekt im Druckbild. Heute würde man sagen: ein fan-
tastisches Layout. Wie ging es los mit den Zeitungen? 1795 wagte Geiger einen ersten Zeitungsversuch – mit der Klio, einer frühen politischen Zeitung. Der schwäbische Dichter Gotthold Friedrich Stäudlin wollte sie, aus welchen Gründen auch immer, von Geiger drucken lassen. Die Zeitung hatte jedoch keinen Erfolg und erschien nur knapp ein Jahr lang. Trotzdem gab Geiger im Jahr 1796 zum ersten Mal das »Lahrer Wochenblatt« heraus. Anfangs ebenfalls mit nur mäßigem Erfolg. Lahr war eben eine recht kleine Stadt, und wer konnte sich damals schon eine Zeitung leisten? Außerdem herrschte strengste Zensur. Aber im Lauf der Zeit wuchs Lahr, und die Zeitung wurde interessanter, als Lahr im Jahr 1803 badisch wurde. Das Großherzogtum Baden war ziemlich liberal. Neben all den geschäftlichen Fakten: Weiß man, wie Geiger als Mensch war?
Geiger war ein talentierter Unternehmer, aber gleichzeitig ein sehr sozialer und moderner Mensch. Im Jahr 1812 schnitt er sich als erster Lahrer den Zopf aus dem vergangenen Jahrhundert ab und kam mit geschorenem Kopf in die Kirche. Geiger war außerdem Mitbegründer der Lahrer Armenanstalt im Jahr 1801 und war sich auch nicht zu schade, selbst mit anzupacken, um zu helfen. Im Jahr 1817 gab es eine schreckliche Hungersnot, alle Felder im Ried waren überschwemmt. Die Bauern fuhren mit Kähnen über ihre Äcker und schnitten mit der Schere das Korn ab, das noch aus dem Wasser ragte. Alles war teuer, und so stand Geiger buchstäblich bis zum Umfallen an den Suppentöpfen und verteilte Essen an die Hungernden. Und auch sein »Lahrer Wochenblatt« nutzte er für den guten Zweck: Wer etwas an die Armen spendete, kam in die Zeitung. Geiger hatte sechs Kinder. Wie war er als Vater? Viel ist darüber nicht über-
Ja, das stimmt. Erst im Alter von 77 Jahren zog er sich aus dem Geschäft zurück und übertrug es seinem Sohn Johann Heinrich II. Bei ihm gehörten Arbeit und soziales Engagement zusammen. Es ging ihm nicht vornehmlich darum, Geld zu verdienen. Sich für Lahr einzusetzen, das war einfach Teil seines Lebens. Zur Person Christel Seidensticker
Christel Seidensticker, geboren 1933 in Lahr, ist Urenkelin des Verlegers Moritz Schauenburg und damit Nachfahrin von Johann Heinrich Geiger. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Erziehungswissenschaften. Seit vielen Jahren erforscht sie anhand von alten Briefen und Dokumenten die Geschichte der Geiger-Schauenburg-Dynastie. Die heute 81-Jährige war regelmäßig mit Beiträgen in der »Lahrer Zeitung« vertreten und lebt mit ihrem Mann in der Lotzbeckstraße.
220 Jahre Lahrer Zeitung x Sonderveröffentlichung
Historie
Drucktechnik: Mitte des 19. Jahrhunderts schaffte die Druckerei Schauenburg eine Schnellpresse an, die die handbetriebene Druckerpresse ablöste. Diese undatierte Aufnahme zeigt die Produktion der »Lahrer Zeitung« mit der Schnellpresse. Die Maschine war in der Lage, bis zu 1200 Zeitungen pro Stunde zu drucken.
Aufschwung kommt nach schwerem Start Aus der Geschichte der »Lahrer Zeitung« / Gründervater Geiger hatte den Mut, Entscheidungen der Obrigkeit zu kritisieren
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enn sie morgens früh im Briefkasten landet oder ihren Platz in den Zeitungsständern der Kioske einnimmt, hat die »Lahrer Zeitung« stets ein frisches Gesicht mit einem aktuellen Titelthema und den wichtigsten Nachrichten. Über all dieser Tagesaktualität kann man leicht vergessen, dass die »Lahrer Zeitung« eigentlich eine ganz schön »alte Dame« ist. Dieses Jahr wird sie 220 Jahre alt – und hat sich seit ihren ersten Tagen gehörig weiterentwickelt. Recht mickrig kamen die ersten Ausgaben daher, als sie Ende des 18. Jahrhunderts die Druckerpresse von Gründervater Johann Heinrich Geiger verließen. Gera-
de einmal ein Blatt konnte die Zeitung aufweisen, beidseitig bedruckt. Aktuelle Themen, gar politische Informationen suchte man vergeblich. Die Zeitung, damals noch unter dem Namen »Lahrer Wochenblatt«, informierte immer dienstags über Getreide- und Fleischpreise, Todesfälle sowie Geburten und verbreitete amtliche Bekanntmachungen.
Jahresabo kostet so viel wie fünf Pfund Butter Redakteure gab es nicht – Geiger brachte die Zeitung ganz allein heraus. Als besonderes Schmankerl waren manchmal Geschichten und Fabeln abgedruckt. Obwohl das Jahresabo des
»Lahrer Wochenblatts« in den Anfangsjahren nicht mehr kostete als fünf Pfund Butter, tat die Zeitung sich zunächst schwer, Abnehmer zu finden. Geiger wurde kreativ, um den Verkauf anzukurbeln: Er versprach, den Preis noch weiter zu senken, wenn endlich mehr als 200 Bürger seine Zeitung abonniert hätten. Doch die Leser blieben fern. Im Jahr 1801 sah es sogar so aus, als müsste er das »Lahrer Wochenblatt« aufgeben. Nur durch Geldspritzen von Unterstützern konnte es gerettet werden. Damit begann langsam aber sicher der Aufschwung: Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wuchs der Umfang der Zeitung von einem Blatt auf zwei; ab und an gesellten
Vorübergehendes Domizil: Ab 1988 residierte die »Lahrer Zeitung« für einige Jahre im ehemaligen Hotel Krauss in der Schillerstraße. Fotos: LZ
sich aktuelle Berichte zu den trockenen Amtsbekanntmachungen. Fortsetzungsgeschichten mit Titeln wie »Tod aus Liebe« oder »Damian Hessel und seine Raubgenossen« fesselten die Leser. 1807 erschien das »Lahrer Wochenblatt« schon zweimal wöchentlich – und begann, frech zu werden.
Acht Monate steht die Zeitungspresse still Eine Fabel – unbemerkt durch die Zensur geschlüpft – hätte fünf Jahre später beinahe das Ende der jungen Zeitung bedeutet. Sie kritisierte deutlich die neu eingeführte Zollordnung, was dem badischen Landesfürsten gar nicht schmeckte. Als Geiger dann noch das Epigramm »Gedanken nur sind zollfrei noch allein; denn, ach, sie trügen gar zu wenig ein« veröffentlichte, wurde das »Lahrer Wochenblatt« kurzerhand durch das Kreisamt in Offenburg verboten. Acht Monate stand die Zeitungspresse still. Geiger kämpfte verzweifelt, schrieb Bittbriefe, sammelte Unterstützer unter den Bürgern. Mit Erfolg, denn am Neujahrstag 1813 erschien die Zeitung wieder und ging gestärkt aus dem Rechtsstreit hervor. Bald lieferte sie den Lahrern täglich Informationen, sodass 1869 ein neuer Name her musste. Aus dem »Lahrer Wochenblatt« wurde die »Lahrer Zeitung« – ein »gut deutscher und zugleich stattlicher und ansehnlicher« Titel, wie man sich selbst rühmte. Ein neuer Wind wehte fortan durch die Redaktion: Kritischer, politischer und mutiger wurden die Artikel.
Die Geschäftsstelle in der Schillerstraße war bis Ende der 1980er-Jahre Anlaufpunkt für Besucher der »Lahrer Zeitung«. Der katholische »Lahrer Anzeiger« hatte gerade das Licht der Welt erblickt und avancierte sofort zum neuen Lieblingsfeind der »Lahrer Zeitung«. Mit gewetzter Feder attackierte man den Konkurrenten, aber auch die aufkommende Sozialdemokratie bekam ihr Fett weg. Das Blatt war – seit 1841 unter der Führung von Johann Heinrich Geiger II – zu einem liberal ausgerichteten Meinungsorgan geworden.
Siegesmeldungen und Todesnachrichten Auch während der Weltkriege im 20. Jahrhundert wurde die »Lahrer Zeitung« ihrer Informationsaufgabe gerecht. Jetzt füllten vor allem Todesnachrichten, Siegesmeldungen sowie Berich-
te von Niederlagen, Hungersnöten und politischen Kämpfen die Spalten. 1934 erfand der Heimatforscher Emil Baader den »Altvater«, eine Beilage, die sich mit der Lahrer Geschichte befasste. Diese erschien bis Mitte der 1990er-Jahre und findet auch heute unter Historikern noch Beachtung. Während des »Dritten Reichs« konnte die »Lahrer Zeitung« zwar weiter erscheinen, musste aber den Namen »Tageszeitung für nationalsozialistische Politik« und »Mitteilungsblatt des Kreises Lahr der NSDAP« annehmen. Nach Kriegsende bekam die »Lahrer Zeitung« von den Besatzungsmächten keine Lizenz und musste von 1945 bis 1949 pausieren. In ihre Räume zog als vorübergehender Stellvertreter die Zeitung »Das Neue Baden«.
220 Jahre Lahrer Zeitung x Sonderveröffentlichung
Historie
Druckzentrum Südwest: Heute wird die »Lahrer Zeitung« im hochmodernen Druckzentrum Südwest in Villingen-Schwenningen gedruckt. Bis zu 22 Zeitungsexemplare im Berliner Format können hier pro Sekunde produziert werden. Foto: Druckzentrum
Doch 1949 fielen die Schranken des Lizenzzwangs und die »Lahrer Zeitung« erstand wieder auf. In der neuen ersten Ausgabe am 15. Oktober 1949 wandten sich Redaktion und Verlag an die Leserschaft: Das »Heimatblatt für jedermann« solle die LZ sein. Auf »wahrer christlicher und demokratischer Grundlage« wolle man stehen, keinen Unterschied der Konfessionen kennen, politisch unabhängig und jeglicher Hetze abhold sein.
1949 ersteht die LZ wieder auf Am 1. Januar 1969 schloss sich die »Lahrer Zeitung« mit anderen Verlegern der Region zur »Mittelbadischen Presse« zusammen. Die Blätter kamen auf eine Gesamtauflage von 100 000 Exemplaren. Damit kurbelten sie
das überregionale Anzeigengeschäft an und waren auch für die werbungstreibende Markenartikelindustrie attraktiv. Von einer ganz neuen Seite zeigte sich die LZ 1988: In diesem Jahr erschien sie zum ersten Mal im Buntdruck. Und es stand ein Umzug an. Aus dem historischen Druck- und Verlagsgebäude in der Kreuzstraße trugen die Redakteure ihre Schreibmaschinen auf die gegenüberliegende Straßenseite der Schillerstraße ins ehemalige »Hotel Krauss«. Grund für den Ortswechsel: Der Schauenburg-Verlag, der die »Lahrer Zeitung« herausgab, verkaufte das große, traditionsreiche Areal; die Gebäude wurden im Frühjahr 1989 abgerissen. Bis 1993 entstand an ihrem Platz das Walpotenhaus. Im Dezember 1990 wurde aus der »Lahrer Zeitung«
eine eigenständige GmbH, die pünktlich zu Jahresbeginn 1991 von der Gesellschafterin Moritz Schauenburg GmbH & Co. KG den Teilbetrieb »Zeitungsverlag« übernahm. Das war ihr Glück, denn vier Jahre später, 1995, musste die Schauenburg Unternehmensgruppe Konkurs anmelden. Und das, obwohl sie im Vorjahr noch feierlich das 200. Firmenjubiläum begangen hatte. Vom Strudel dieser finanziellen Schwierigkeiten war die »Lahrer Zeitung« durch ihren Status als GmbH nicht erfasst – sie konnte weiter die Menschen in der südlichen Ortenau mit Informationen versorgen. Gedruckt wurde jetzt allerdings nicht mehr in Lahr, sondern eben in Offenburg. Die Unternehmensstruktur der »Lahrer Zeitung« war zwar ein wenig durcheinander gewirbelt worden, aber
zu einer Konstante konnte man 1996 zurückkehren: Der Verlag zog wieder in die Kreuzstraße. Auf drei Etagen im modern ausgestatteten Walpotenhaus wird seitdem recherchiert und in die Tasten gehauen, es werden Anzeigen aufgenommen und Werbeaktionen ins Leben gerufen. Hier bekam die »Lahrer Zeitung« im Jahr 1998 ein inhaltliches und optisches Facelifting verpasst.
Seit dem Jahr 1996 im Walpotenhaus Fünf Jahre später wurde ein neues Kapitel aufgeschlagen: Die Schwarzwälder Bote Mediengesellschaft mbH aus Oberndorf kaufte die »Lahrer Zeitung« zum 1. Januar 2003 auf. Seit 2005 ist Ulrike Lambart alleinige Geschäftsführerin der Lahrer Zeitung GmbH.
Heute hat die »Lahrer Zeitung«, ebenso wie viele andere Zeitungen, mit der Konkurrenz aus dem Internet zu tun. Das Netz verspricht Unmengen an Informationen – und das meist kostenlos. Die Mitarbeiter der »Lahrer Zeitung« sind aber weiterhin vom Wert der Lokalzeitung überzeugt. Nur ausgebildete Reporter vor Ort können zuverlässig über die Neuigkeiten aus der Region berichten. Und die Zeitung mit ihren ausgewählten Berichten hilft ihren Lesern, sich in der Informationsflut der heutigen Zeit zurechtzufinden. So vertraut die »Lahrer Zeitung« auch in Zukunft auf ihre 220-jährige Erfahrung und wird die Leser weiter über alles, was in Lahr und der Region passiert, auf dem Laufenden halten. von Violetta Kuhn
1794 oder 1796? Über das Geburtsdatum der »Lahrer Zeitung«
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ie »Lahrer Zeitung« feiert in diesem Jahr einen runden Geburtstag: Ganze 220 Jahre wird sie alt! Doch halt: Sind es wirklich 220 Jahre? Oder doch erst 218? Seit einiger Zeit streiten Stadthistoriker und Zeitungskenner über das wahre Geburtsdatum der »Lahrer Zeitung«. Die einen halten 1794 für plausibel, die anderen sind überzeugt davon, dass die Erstausgabe 1796 aus der Druckerpresse kam. In einem Punkt sind sich wohl beide Seiten einig: Eine mehr als 200-jährige Geschichte ist beeindruckend – da kommt es auf zwei Jahre mehr oder weniger kaum noch an. Aber es lohnt sich trotzdem, der Frage gründlich nachzugehen. Denn sie führt geradewegs zu interessanten Details aus der Ursprungszeit der Zeitung. Fakt ist: 1794 begann der gelernte Buchbinder Johann Heinrich Geiger in Lahr zu drucken – ohne Ausbildung, ohne Genehmigung und mit Hilfe eines alten Setzkastens sowie Lettern, die er billig in Basel erstanden hatte. In diesem Jahr stellte Geiger auch die erste Rechnung an die Stadt Lahr. Der gebürtige Karlsruher aus einfachen Verhältnissen war damit zum Gründer des Verlags GeigerSchauenburg geworden. Dieses Datum gilt seither auch als Geburtstag der »Lahrer Zeitung«. Dagegen argumentieren Verfechter der 1796-Theorie. Sie stützen sich auf einen Brief Geigers, den er im April 1803 an das fürstliche Oberamt schrieb. Darin steht, dass er das »Lahrer Wochenblatt« schon seit sieben
Jahren drucke und verlege – also seit 1796. Und noch einen weiteren Anhaltspunkt liefern sie: Als Geiger die größten wirtschaftlichen Nöte mit seiner Zeitung überstanden hatte, ließ er sein »Sorgenkind« 1810 selbst zu Wort kommen: »Ich bin jetzt 14 Jahre alt«, schrieb er im Namen des »Lahrer Wochenblatts«, »und habe mancherlei Schicksal erlebt […] Meine ersten Lebensjahre habe ich gar kümmerlich verlebt.« Der Text lädt zu einer einfachen Rechnung ein: 1810 minus 14 Jahre, das ergibt wieder 1796 als Entstehungsjahr. Ein Brief von Geiger junior wiederum legt nahe, dass 1794 die erste Ausgabe des »Lahrer Wochenblatts« in den Druck ging. Die Lage ist also verworren. Aber letztlich entschied der Geiger-Schauenburg-Verlag selbst, dass der Geburtsjahr der »Lahrer Zeitung« auf 1794 festgelegt werden sollte. Denn bei der 100-Jahr-Feier des Verlags 1894 feierte man den 100. Geburtstag der »Lahrer Zeitung« gleich mit. In der Festschrift auf Altdeutsch hieß es: »Und zue derselbigen Zit etwan geschach es ouch, daß die Gebrueder Geiger eine zitunge, ein klein blettelin drucketen und verteileten, so das ›Lahrer Wochenblatt‹ genennet ward.« Und so prangt schon seit einem Jahrhundert auf der Seite eins der Lahrer Zeitung der stolze Hinweis: »seit 1794« – Historiker-Streit hin oder her. von Violetta Kuhn
Zeitungsgeschichte: Eine Ausgabe des »Lahrer Wochenblatts«, Vorläufer der »Lahrer Zeitung«, aus dem Jahr 1797 mit aktuellen Lebensmittelpreisen
220 Jahre Lahrer Zeitung x Sonderveröffentlichung
Kalender Der »Lahrer Hinkende Bote«, hier als Holzskulptur, symbolisiert den gleichnamigen Kalender (kleines Foto). Unter dem Stichwort »Lahr« ist das jährlich erscheinende Büchlein sogar im Duden vermerkt. Foto: Schabel
Der »Hinkende Bote« – ein Exportschlager aus Lahr Von Johann Heinrich Geiger gegründeter Kalender erreichte Ende des 19. Jahrhunderts eine Auflage von mehr als einer Million / Tradition reicht bis in die Gegenwart
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ie Stadt Lahr ist in der Welt als Kalenderstadt bekannt – das hat sie dem »Lahrer Hinkenden Boten« zu verdanken. Seit 1801 erscheint der volkstümliche Kalender mit dem einbeinigen Kriegsinvaliden auf dem Titelblatt. Die Publikation informiert über Mond- und Sonnenfinsternisse, blickt auf die Ereignisse des vergangenen Jahres zurück, hält eine humoristische Standrede und unterhält mit Erzählungen und Geschichten – das alles in Kombination mit viel Heimatverbundenheit. Doch wie hat dieses Lahrer Büchlein es geschafft, aus den Stadtgrenzen auszubrechen und zwischenzeitlich zum Exportschlager mit Stammlesern in den USA und Südamerika zu werden? »Hinkende Boten« gab es schon vor dem Lahrer Kalender – unter anderem in Colmar, Frankfurt und Nürnberg. Diese Kalender sahen sich in der Tradition der »echten« hinkenden Boten: Kriegsveteranen, die in vergangenen Zeiten humpelnd durchs Land zogen, weil sie für die Feldarbeit nicht mehr geeignet waren. Die Geschichten, die sie auf ihren Reisen sammelten, trugen sie weiter. Vor Zeitung, Radio und Fernsehen waren diese Boten oft die einzigen Nachrichtenquellen
für die Landbevölkerung. Da war es egal, dass sie nur langsam vorankamen und die Infos, die sie mit sich herumtrugen, oft schon Monate alt waren. Die Erfolgsgeschichte des »Lahrer Hinkenden Boten« beginnt genau genommen mit einem Plagiat. Der Buchbinder und Drucker Johann Heinrich Geiger verkaufte in Lahr den »Basler Hinkenden Boten«. Dieser Kalender scheint Geiger so gut gefallen zu haben, dass er ihn kurzerhand kopierte und fortan unter dem Namen »Lahrer Hinkender Bote« herstellte und vertrieb. In einem Punkt unterschied sich der Lahrer Kalender aber seit jeher von seiner Konkurrenz: Schon in den frühesten Ausgaben fand große Literatur in ihm Platz – etwa ein Gedicht oder eine Geschichte von Johann Peter Hebel. Dass Geiger sich aufs Kalendermachen stürzte, ist nachvollziehbar: Kalender waren für Drucker ein äußerst dankbares Geschäft. Anders als beispielsweise Zeitungen ließen sie sich lange im Voraus drucken – das ganze Kalendarium und den Unterhaltungsteil konnte man schließlich Monate vor der Veröffentlichung zusammenstellen.
Unter Führung des findigen Geschäftsmanns Moritz Schauenburg, der 1854 in Geigers Geschäft eingestiegen war, ließ der »Lahrer Hinkende Bote« seine Konkurrenz bald weit hinter sich. Schon 1850 verkauften sich 70 000 Exemplare in ganz Baden. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war eine Traumauflage von über einer Million Exemplaren erreicht. Bis in die USA und nach Südamerika lieferte man – die zahlreichen badischen Auswanderer kauften den Kalender dort als kleines Stückchen Heimat in der Ferne. Ab 1995 übernahm der Verlag Ernst Kaufmann die Produktion des traditionsreichen Kalenders. Seit 2011 wird der »Lahrer Hinkende Bote« nun vom Silberburg-Verlag (Tübingen) in Karlsruhe publiziert. Noch heute, in Zeiten von Smartphones und elektronischen Kalendern, bringt er seine Nachrichten mit schöner Regelmäßigkeit in die Haushalte. Für 2015 hat der »Lahrer Hinkende Bote« übrigens das Motto: »300 Jahre Karlsruhe«. von Violetta Kuhn
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Historie
Das »Deutsche Kommersbuch«, ein Lieder- und Gedichtbuch für Studentenverbindungen, war Mitte des 19. Jahrhunderts eine der erfolgreichsten Publikationen Schauenburgs. Diese historische Aufnahme zeigt die Produktion des »Kommersbuches« in dem Lahrer Verlag. Fotos: LZ
Unternehmen Schauenburg wuchs zu einer Größe im Druckgewerbe heran Der Traditionsverlag und die »Lahrer Zeitung« waren fast 200 Jahre sehr eng verknüpft – beide haben mit Johann Heinrich Geiger denselben Gründervater. Spätestens mit der Wende in Deutschland wurde die Konkurrenz für die Lahrer Druckerei dann aber zu groß.
Erfolgsunternehmer: Dank Moritz Schauenburg (1827 bis 1895) ging es im 19. Jahrhundert bergauf mit dem nach ihm benannten Verlag.
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äbe es die Firma Schauenburg noch, dann wäre in diesem Jahr ein Doppelgeburtstag zu feiern: Vor 220 Jahren gründete Johann Heinrich Geiger den Verlag – das Datum gilt auch als Geburtsstunde der »Lahrer Zeitung«. Über viele Jahrzehnte waren Zeitung und Verlag aufs Engste verknüpft. Doch 1991 nabelte sich die »Lahrer Zeitung« als eigenständige GmbH vom Mutterverlag ab – und konnte somit weiter bestehen, als wesentliche Teile der Schauenburg-Gruppe im Jahr 1995 Insolvenz anmelden mussten. Trotzdem: Ohne den Schauenburg-Verlag gäbe es heute keine »Lahrer Zeitung«. Grund genug, um einen Blick auf die Geschichte des Lahrer Traditionsunternehmens zu werfen. Dieses entwickelte sich von einer kleinen Druckerei ohne offizielle Lizenz zu einem der Großen im Druckergewerbe. Das erste Kapitel schrieb Johann Heinrich Geiger, eigentlich Buchbinder von Beruf. Um das Jahr 1794 wagte er sich als Selbstlerner an das Handwerk des Druckens und gründete eine kleine Druckerei mit Verlag in der Mühlgasse. Geiger hatte Talent für dieses Metier und entwickelte sich rasch zu einem viel gerühmten Könner, der seiner Firma auch zu Aufträgen von Ortsfremden verhalf. Im Umland gab es keine Konkurrenz, und so wuchs und gedieh das Unternehmen rasch. Erstes Serienprodukt war die Lahrer Zeitung, die zwar anfangs um Leser kämpfen musste, mit der Zeit aber immer mehr Abonnenten an sich binden konnte. Zum ersten wirklichen Kassenschlager im Verlagssortiment wurde im Jahr 1801 der »Lahrer Hinkende Bote.« Die Auflage dieses volkstümlichen Kalenders steigerte sich Jahr für Jahr, bis er Ende des 19. Jahrhunderts über eine Million Mal verkauft wurde. Und auch sonst ging es steil aufwärts mit dem jungen Unternehmen. Das ist insbesondere Moritz Schauenburg zu verdanken. Der Namensgeber des Schauenburg-Verlags hatte schon eine abgeschlossene Buchhändlerlehre bei Baedeker in der Tasche, als er 1850 nach Lahr kam – ausgestattet mit zahlreichen Kontakten zu Verlegern und Buchhändlern. Eigentlich wollte er nur einen kurzen Zwischenstopp bei Geiger einlegen und dann eine Stelle in London antreten. Aber es kam anders. Ob es die Schönheit der Geiger-Tochter Julie war, die ihn in Lahr hielt? Dafür spricht ein Brief, den Schauenburg ihr 1850 schrieb: »Ich wollte fort«, steht darin, »aber ich kann nicht. Ich glaubte vor einigen Tagen, es sei nur Zuneigung, was ich für Sie fühle, aber gestern und heute habe ich es empfunden, dass mich Liebe, innige Liebe an Sie fesselt. Sagen Sie mir, dass auch Sie mir gut sind, und in derselben Stunde schreibe ich nach Leipzig, dass man sich einen Buchhändler für England suchen mag, wer es sei. Mich zieht es an keinen andern Platz mehr, als an den Platz Ihnen zur Seite.«
Vielleicht spielten auch Karriere-Überlegungen eine Rolle. Schließlich bestand für Schauenburg die Aussicht, eines Tages ein florierendes Unternehmen sein Eigen nennen zu können. Fest steht: Moritz Schauenburg blieb in Lahr. Vier Jahre lang lernte Johann Heinrich Geiger II ihn an. Vier Jahre lang warb Schauenburg um die Geiger-Tochter Julie. Dann läuteten die Hochzeitsglocken, und binnen weniger Jahre war Schauenburg zum Alleininhaber der Druckerei und des Verlags aufgestiegen. In großem Stil verbesserte er die Druckerei, kaufte unentwegt Druckerpressen dazu. Im Jahr 1857 standen schon drei Schnellpressen in den Räumlichkeiten der Firma. Die waren auch nötig, denn ein Jahr später erblickte ein weiterer Erfolgsgarant bei Schauenburg das Licht der Welt. Das »Deutsche Kommersbuch«, ein Liederund Gedichtbuch für Studentenverbindungen, erschien zum ersten Mal. Es wurde dem
Verlag regelrecht aus den Händen gerissen. Bereits Ende 1857 schrieb Schauenburg an seine Mutter: »Noch besser geht’s mit dem Kommersbuch, das bereits vergriffen ist.« Charakteristisch für das Kommersbuch sind die praktischen Biernägel in den Buchdeckeln: Legt ein Verbindungsstudent sein Kommersbuch an einem feuchtfröhlichen Abend in eine Bierpfütze, wird der Einband dank der Nägel nicht nass. Durchschnittlich 300 Seiten hat das Buch seit jeher. Bereits von Anfang an fanden zwischen den Buchdeckeln Werke von den Dichtergrößen Goethe, Lessing, Schiller und Eichendorff Platz. Und neben selbst komponierten Liedern wurden auch Liedvertonungen von Mozart, Schubert, Haydn und Mendelssohn Bartholdy abgedruckt. Binnen kürzester Zeit avancierte das Buch zum absoluten Standardwerk für deutsches Liedgut – und zum Goldesel für den Schauenburg-Verlag.
Verleger schreibt seiner künftigen Frau einen glühenden Liebesbrief
Auf dem Schauenburg-Areal waren einst die Buchdruckerei des Verlags Moritz Schauenburg sowie der Verlag der »Lahrer Zeitung« beheimatet.
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Historie
Areal Schauenburg: Dieser Blick in den Innenhof verdeutlicht die schiere Größe der Firma Schauenburg, die Anfang der 1990erJahre noch 381 Mitarbeiter beschäftigte und damit einer der größten Arbeitgeber in Lahr war. Fotos: LZ
Bald wurde das Gelände in der Mühlgasse zu klein, das Unternehmen zog um in die Marktstraße. Im Jahr 1870 wurde Moritz Schauenburg zum ersten Deutschen, der sich im Elsass niederließ. In diesem Jahr nämlich übernahm er die Silbermann’sche Druckerei in Straßburg, wo in der Folge ein Großteil der Schauenburg-Produkte gedruckt wurde. 1870 war auch noch aus einem anderen Grund ein besonderes Jahr: Wilhelm Busch wählte den Schauenburg-Verlag, um seine politische Satire »Der heilige Antonius von Padua« zu veröffentlichen. Auf der Leipziger Buchmesse stellte Moritz Schauenburg die Druckfahnen vor, die beim Publikum äußerst gut ankamen. Mit der dritten Auflage waren bereits 35 000 Exemplare verkauft. Allerdings sollte das Buch auch für Schwierigkeiten sorgen. Die Staatsanwaltschaft Offenburg erhob einen Strafantrag wegen »Herabwürdigung der Religion und Erregung öffentlichen Ärgernisses durch unzüchtige Schriften«. Das Buch wurde danach sogar teils verboten. Obwohl Schauenburg mehrfach darum bat: Wilhelm Busch ließ nicht wieder in seinem Haus verlegen. Die Geschäfte liefen unterdessen so gut, dass man sich verstärkt dem sozialen Engagement widmen konnte. 1877 wandte sich der »Lahrer Hinkende Bote« mit einer Pfennigsammlung an die Leser. Nach dem Motto: »Viele Wenig machen ein Viel« wurden die Bürger zu Spenden für das geplante erste
deutsche Reichswaisenhaus aufgerufen. Im Jahr 1885 konnte die Institution tatsächlich in Lahr eröffnet werden. In der Zwischenzeit war die Druckerei schon wieder umgezogen: Aus der Marktstraße verfrachtete man im Jahr 1883 den Maschinenpark in die Lahrer Schillerstraße, wo man eine Weberei zu diesem Zwecke umgebaut hatte. Moritz Schauenburg I starb 1895, sein Sohn Moritz Schauenburg II wurde Geschäftsführer. Bald hielt eine drucktechnische Revolution Einzug im Unternehmen: 1902 wurde eine Zeitungsrotationsmaschine angeschafft. Sie konnte in einer Stunde 12 000 achtseitige Zeitungen fertig zugeschnitten und gefalzt liefern und verzehnfachte damit die Leistung der alten Schnellpresse. Während der Weltkriege litt das Schauenburg-Unternehmen zwar, konnte aber überleben. In mittlerweile vierter Generation begann man nach 1945 mit dem zunächst bescheidenen Wiederaufbau; das Kommersbuch konnte beispielsweise aber erst acht Jahre nach Kriegsende wieder erscheinen. Aber es ging aufwärts: In den 70er-Jahren war das Gelände in der Schillerstraße wiederum zu klein und verwinkelt geworden. In Schwanau-Allmannsweier baute man eine moderne neue Druckerei; ab 1976 zog die Produktion etappenweise um. Vor den Toren der Stadt wurde bei »Schauenburg Graphische Betriebe« fortan alles gedruckt, was die
Schauenburg unterstützt Bau des Reichswaisenhauses in Lahr
Unternehmensgruppe im Sortiment hatte: GmbH blieb zunächst bestehen, löste sich Bücher, Werbeprospekte, Zeitschriften, Plaka- aber 2000 ebenfalls auf. te. Auch die Kalendertradition – mit dem Die Schauenburg-Gruppe gibt es nicht »Hinkenden Boten« hatte sie begonnen – lebmehr – aber ihre drei Flaggschiffe haben die te dort weiter. Von der günstigen Massenwawirtschaftlich turbulenten Zeiten überdauert: re bis zum personalisierten Edelkalender mit Die »Lahrer Zeitung« gehört zur »SchwarzLedereinband konnten die Maschinen in der wälder Bote Mediengesellschaft mbH« in neuen Produktionsstätte alle Kalender-Varian- Oberndorf, der »Lahrer Hinkende Bote« erten herstellen. scheint seit 2011 im Tübinger Silberburg-VerSpätestens mit der Wende in Deutschland lag, und das Kommersbuch wird mittlerweile begann der Abstieg der Schauenburg-Gruppe. vom Verlag A. Morstadt in Kehl herausgeIn der ehemaligen DDR und dem vorher abgeben. Schauenburgs Erbe wird noch heute geschirmten Ostblock war Drucken viel von Tausenden Menschen gelesen. günstiger, neue Konkurrenz kam auch mehr von und mehr aus China. Kalender fanden im Violetta Kuhn Zeitalter von elektronischen Planern und Computern immer weniger Abnehmer. Um wirtschaftlicher arbeiten zu können, wurden 1991 die wesentlichen Betriebsteile verselbstständigt, unter anderem wurde die Lahrer Zeitung zur eigenständigen GmbH. 1994 feierte die Schauenburg-Firma noch ihr 200. Jubiläum; im Jahr darauf kam das Aus: Das Unternehmen musste im Februar 1995 Konkurs anmelden, 160 Angestellte verloren ihren Arbeitsplatz. »Schauenburg Graphische Betriebe« Technische Entwicklung: 1902 schaffte das Unternehmen stellte den Betrieb komdiese Zeitungsrotationsmaschine an, die in einer Stunde 12 000 plett ein, der Verlag achtseitige Zeitungen drucken konnte. Moritz Schauenburg
Geschäftsfelder Die Aktivitäten der Firmengruppe Schauenburg
G Familienunternehmen: Dr. Moritz Schauenburg (1863 bis 1933), hier mit Frau und Sohn, führte die Firma Schauenburg erfolgreich weiter.
egründet wurde die Firma Schauenburg 1794. Im Jahr 1993 beschäftigte das Unternehmen noch 381 Mitarbeiter. Zwei Jahre später meldete es Konkurs an. Kurz vor der Insolvenz bestand die Firmengruppe aus acht Untergesellschaften mit diesen Geschäftsfeldern: • Moritz Schauenburg GmbH & Co. KG: Verwaltung • Lahrer Zeitung GmbH: Verlag der »Lahrer Zeitung«, Verlag des Anzeigen- und Mitteilungsblattes »Kurier« • Glockenkalender-VerlagsGmbH: Herstellung und Vertrieb von Geschäftskalendern • Verlag Moritz Schauenburg GmbH: Buchverlag, Örtliches Telefonbuch Lahr • Schauenburg Graphische Betriebe GmbH: Druck der »Lahrer Zeitung«, Produktion der Kalender, Druck von Büchern • 1991 kamen dazu: PresseDistributions-GmbH: Verteilung der »Lahrer Zeitung« • Ashelm-Verlagsgesellschaft
mbH Leipzig: Herstellung und Vertrieb von Kalendern in den neuen Bundesländern • data-convert Informationsverarbeitung GmbH Von den acht Gesellschaften blieben die Lahrer Zeitung GmbH und die PresseDistributions-GmbH bestehen. Der Buchverlag existierte noch bis zum Jahr 2000. Bekannte Produkte, die heute noch erscheinen: • Das »Allgemeine Deutsche Kommersbuch«, ein Liederund Gedichtbuch für Studentenverbindungen. Wird mittlerweile vom Verlag A. Morstadt in Kehl herausgegeben. • Der »Lahrer Hinkende Bote«, ein volkstümlicher Kalender. Erscheint seit 2011 im Tübinger Silberburg-Verlag. • »Lahrer Zeitung« • »Civis Academicus«, Verzeichnis von Studentenverbindungen. Erscheint mittlerweile bei der Gemeinschaft für deutsche Studentengeschichte.
220 Jahre Lahrer Zeitung x Sonderveröffentlichung
Mitarbeiter
Die Mitarbeiter der Lahrer Zeitung GmbH, hier im Papierlager mit dem Stoff, aus dem die Zeitung gemacht wird: Marcus Ande, Katharina Bächle, Felix Bender, Christine Bertsch, Katharina Bohnert, Leoni Butaru, Sabrina Deckert, Sabine Fehr, Florian Forth, Anneliese Frenk, Ute God, Eckhard Gräff, Rita Haberer, Susanne Kalt, Martin Kiefer, Elke Kiesele, Lisa Kleinberger, Svenja Kopf, Nathalie Lienhart, Daniela Loosmann, Stefan Maier, Christoph Meichsner, Renate Metz, Arwen Möller, Simone Müller, Mario Naumann, Martina Peuster, Lars Reutter, Astrid Rohde, Isabella Saemann, Herbert Schabel, Frank Schoch, Klaus-Dieter Schönhofer, Marie-Christine Schwend, Sabine Seitz, Frank Seyen, Axel Steinhart, Gerlinde Uhl, Elke Wacker, Lars Weber, Markus Weber und Florian Würth. Auf dem Foto fehlen Cornelia Burkart, Matthias Buschert, Alena Ehrlich, Roland Huck, Monika Isenmann, Rene Kern, Julia Spirgatis, Kornelia Westhagemann und Brigitte Wöhrle. Foto: Bode
»Das Schreiben gefällt mir am besten« Stefan Maier ist seit 1991 Redakteur bei der »Lahrer Zeitung« / Über den Wandel des Berufs
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tefan Maier ist der LZ-Redakteur mit der größten Erfahrung – der 51-Jährige schreibt seit 1991 für die »Lahrer Zeitung«. Violetta Kuhn hat mit Maier, der bei der LZ für die Berichterstattung aus der Stadt Lahr zuständig ist, über die Arbeit eines Zeitungsredakteurs gestern und heute gesprochen.
schicken die fertigen Seiten per Mausklick an die Druckerei. Metteure gibt es nicht mehr. Auf der einen Seite hat sich also die Technik stark vereinfacht, auf der anderen habe ich als Redakteur heute mehr Aufgaben.
Ist der Beruf als Redakteur heute noch derselbe wie früher, als Sie bei der »Lahrer Zeitung« angefangen haben?
Früher gab es weniger Bilder. Noch in den 60er-Jahren fand sich pro Seite maximal
Der Beruf hat sich schon sehr verändert. Klar, das Redigieren und Schreiben gehört immer noch dazu. Aber heute bin ich auch für das Layout zuständig. Früher erledigten sogenannte Metteure das Zusammenstellen der Seiten, also den Seitenumbruch. Die Metteure schnitten die Textspalten auf Papier aus und klebten sie zusammen mit Bildern und Titeln auf eine Seite. Das war wie Puzzeln. Die fertigen Seiten wurden abfotografiert und per Kurier an die Schauenburg Graphischen Betriebe geschickt. Da gingen sie dann in den Druck. Heute benutzen wir für das »Seitenbauen« digitale Redaktionssysteme und
Auch das Aussehen der Zeitung hat sich ja gewandelt.
chung mit vielen Bildern, Zwischentiteln und Infoboxen. Wie werten Sie diese Veränderung? Nun ja, die Optik hat in der Zeitung früher keine große Rolle gespielt. Heute weiß man: Beides ist wichtig – Layout und Inhalt. Ein schönes Layout hilft auf jeden Fall, Informationen besser zu ›verkaufen‹. Trotzdem darf der Inhalt nicht hinter der
Lokaljournalismus hat gute Chancen ein Bild. Dafür waren die Texte viel länger. Warum sind die Texte im Lauf der Zeit geschrumpft? Die Lesegewohnheiten haben sich verändert. Das liegt vermutlich vor allem an den neuen Medien, dem Fernsehen und dem Internet. Die Leute haben nicht mehr die Zeit und die Geduld, 200 Zeilen zu lesen. Der Trend geht auf jeden Fall zum kürzeren Text und zu einer attraktiveren optischen Aufma-
Optik zurückstehen. Es ist eine Kernaufgabe der Zeitung, Hintergründe zu vermitteln. Und die kriegt man manchmal einfach nicht in 80 Zeilen. Haben sich auch die Textgattungen in der Zeitung seit Ihrer Anfangszeit gewandelt? Nicht besonders. Schon vor 20 Jahren gab es Reportagen, Interviews und Berichte. Vielleicht kann man sagen, dass Glossen heute wichtiger
geworden sind. Unsere Rubrik »Na so was« auf der Lahr-Seite ist eines der wichtigsten Elemente der »Lahrer Zeitung«. Mich sprechen häufig Leute auf der Straße darauf an. Daran merke ich: Das »Na so was« wird sehr aufmerksam gelesen. Unterhaltung gehört eben auch zur Zeitung dazu. Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf? Das Schreiben natürlich. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum alle Redakteure den Beruf ergriffen haben. Aber ich mag es auch, Themen zu gewichten. Das ist schon eine große Entscheidungsgewalt, über die ein Redakteur verfügen darf. Wie sehen Sie die Zukunft des Lokaljournalismus? Das Informationsbedürfnis über lokale Themen wird immer da sein. Man wird weiterhin Redakteure brauchen, die Nachrichten aufbereiten und gewichten können. Deshalb hat der Lokaljournalismus auch in Zukunft gute Chancen. Die Frage ist eher, ob man lokale Informationen dann weiter in gedruckter Form lesen wird oder ob sich neue Medienformen entwickelt haben werden.
Stefan Maier an seinem Schreibtisch in der Redaktion der »Lahrer Zeitung«. Foto: Kuhn
220 Jahre Lahrer Zeitung x Sonderveröffentlichung
Mitarbeiter Vielfältige Aufgaben Ein Zeitungsverlag braucht nicht nur Redakteure und Reporter. Elke Kiesele, Anneliese Frenk, Susanne Kalt und Gerlinde Uhl arbeiten in unterschiedlichen Bereichen für die »Lahrer Zeitung« – und das nun schon seit Jahrzehnten.
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lke Kiesele wollte nach der Schule eigentlich Innenarchitektin werden. In Lahr und Umgebung war jedoch zu der Zeit kein Ausbildungsplatz zu vergeben. Dann meldete sich ihr Bruder zu Wort, der bei der Firma Schauenburg gelernt hatte und dort arbeitete: »Ich frag mal, ob die einen Lehrling suchen!«, sagte er zu ihr. Prompt kam die mündliche Zusage der Firma, und Elke Kiesele begann im Jahr 1978 ihre Ausbildung zur Industriekauffrau. Zunächst war sie nicht besonders glücklich damit. »Erst als ich in die EDV-Abteilung gekommen bin, bin ich aufgeblüht – das sagen zumindest meine Eltern«, er-
zählt Kiesele und muss bei der Erinnerung lachen. »Computer, das waren zu Beginn der 80er Riesenkästen von der Größe einer Waschmaschine, die einen eigenen Raum brauchten.« Um die tägliche Datensicherung durchzuführen, bedurfte es körperlicher Arbeit. Elke Kiesele musste dafür die Daten von den Rechnern auf tortengroße Platten spielen, die sie dann über eine Wendeltreppe ins gegenüberliegende Gebäude schleppte. Wenn Kleinigkeiten mit den Computern nicht stimmten, legte Kiesele auch schon mal selbst Hand an und programmierte das Problem einfach weg. So neu waren Computer damals, dass eine Vorgesetzte regelrecht Angst
Anneliese Frenk betreut die Abonnenten der »Lahrer Zeitung«. Foto: Bode
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usanne Kalt kann sich noch an Zeiten erinnern, in denen Klebestift, Kopierer und Schreibmaschine zu ihren meistbenutzten Arbeitswerkzeugen gehörten. Sie ist Mediaberaterin und damit diejenige, die gewerbliche Anzeigenkunden mit kreativen Ideen für ihre Printwerbung in der »Lahrer Zeitung« versorgt. In Kalts ersten Jahren als Anzeigenexpertin waren E-Mail und Scanner noch ferne Zukunftsmusik. Wenn ein Kunde eine Anzeige schalten wollte, schickte er Kalt das Firmenlogo und den gewünschten Anzeigentext zu – per Post und auf Papier. In mühevoller Kleinst-
arbeit musste sie die Bilder dann in die richtige Größe kopieren und den Text auf der Schreibmaschine abtippen. Aus den Papierstücken konnte sie eine Anzeige zusammenpfriemeln und aufkleben. »Das war noch viel mehr Verwaltungsaufwand am Schreibtisch als heute«, sagt die 48-Jährige. Dank Computer und Internet erhält sie längst das Werbematerial digital von den Firmen und Unternehmen. Daraus baut ihr der Satzdienstleister dtp in Offenburg die fertigen Anzeigen. Im Gegenzug sei heute der Werbemarkt härter umkämpft: »Es gibt ja viel mehr Kanäle, über die Werbung
vor ihnen zu haben schien. »Wenn die auf eine Taste gedrückt hat, dachte sie, da springt gleich ein Männlein raus«, erzählt Kiesele. Nach ihrer Ausbildung zog sie 1980 ins Sekretariat, wo sie – wie sie selbst sagt – das »Mädchen für alles« wurde. Gehaltsabrechnung für acht Firmen, Nachkalkulation – und eben die Betreuung der EDV-Abteilung. Nicht genug, dass sie dort ihr berufliches Steckenpferd gefunden hat: Auch die Liebe ihres Lebens lernte sie dank ihres Computer-Knowhows kennen. Ihr jetziger Ehemann arbeitete ebenfalls bei Schauenburg, in der Vorkalkulation, und rief sie des Öfteren an, um ihr seine PCProbleme zu schildern – alles
andere ist Geschichte. Mittlerweile sind die beiden seit 19 Jahren verheiratet. Nach der Insolvenz der Schauenburg-Gruppe im Jahr 1995 stieg Elke Kiesele über einige Zwischenstationen auf. Heute leitet sie verantwortlich das Büro der Geschäftsführung und hat die Personalleitung der »Lahrer Zeitung« inne. Im April vergangenen Jahres erteilte ihr die Geschäftsführerin Ulrike Lambart die Prokura. Einen typischen Arbeitstag kann Kiesele gar nicht skizzieren: »Ich hab jeden Tag Action und sitze nicht nur am Schreibtisch«, sagt sie. Das Multitasking, das ihr Beruf erfordere, liege ihr. »Die Arbeit macht mir einfach wahnsinnig Spaß.«
nneliese Frenk hält einen Rekord: Sie ist von allen Angestellten der »Lahrer Zeitung« am längsten mit dabei. Seit sage und schreibe 40 Jahren kümmert sie sich jetzt schon um die Abonnenten der Zeitung. »Ich hätte nie gedacht, dass ich so lang hier schaffen würde«, lacht die blonde Frau. »Aber ich bin hängen geblieben.« Als sie mit 18 Jahren mit der Lehre in der Tasche zum Schauenburg-Unternehmen kam, zog sie erst einmal in ihr »Kabüffle«. So nannte sie ihr erstes enges Büro – zu dieser Zeit arbeitete sie noch in der Schillerstraße. Heute
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kaum noch vorstellbar, aber damals bezahlten Abonnenten ihre Zeitung bar bei den Zustellern. Abzüglich ihres Lohns lieferten sie das Geld an den Verlag der »Lahrer Zeitung«. Die Versandpapiere füllte Frenk noch per Hand aus. Mehr oder weniger gute Dienste leistete ihr von Anfang an der »alte Knochen«: Das war eine große Rechenmaschine – noch mit Papierrollen ausgerüstet. Den Schriftverkehr erledigte Frenk mit einer mechanischen Schreibmaschine. Mitt-
heute möglich ist«, sagt Kalt. »Daher spreche ich Firmen auch ganz direkt an und biete ihnen individuelle Ideen für ihre Anzeigen an. Für Jubiläen, Tage der offenen Tür oder Stellenanzeigen und für die einzelnen Branchen gibt es viele verschiedene Möglichkeiten für eine effektive Werbung, die viele Menschen erreicht.« Vor 24 Jahren hat Kalt bei der »Lahrer Zeitung« angefangen – erst saß sie am Schalter und nahm private Anzeigen auf. Es folgten mehrere Aufgaben im Innendienst. Nach etwa zwei Jahren wechselte sie zu ihrer heutigen Position – und bekam damit den eigenen Va-
ter zum Chef. Otto Kalt war zu dieser Zeit Anzeigen- und Vertriebsleiter. »Es war anfangs schon etwas seltsam, mit meinem Vater zusammenzuarbeiten«, erzählt sie. »Aber es gab im Arbeitsalltag eher wenige Berührungspunkte zwischen uns.« Durch ihre lange Tätigkeit bei der »Lahrer Zeitung« ist sie bei den lokalen Unternehmen bestens bekannt. »Diese Verbundenheit ist schön«, findet Susanne Kalt. »Und wenn am Ende ein besonders gelungenes Kollektiv aus Anzeigen und redaktionellem Text herauskommt, freut mich das. Denn dann weiß ich, dass auch die Kunden zufrieden sind.«
lerweile hat natürlich auch bei ihr das Computer-Zeitalter Einzug gehalten. Und ihr Schreibtisch steht jetzt im Erdgeschoss des Walpotenhauses, ganz in der Nähe des Empfangstresens. Von
tionen informieren möchte, ebenfalls. Und auch die Prämien für Neukunden organisiert sie. »Ich kenne viele Leute«, sagt Frenk. »Und ich komme in Kontakt mit den unterschiedlichsten Charakteren.« Besonders freue sie sich, wenn sich jemand mit einem Lob an sie wende. Eine ihrer Stärken ist der Umgang mit Menschen. Die Kunst besteht dabei darin, stets den richtigen Ton zu treffen und schnell zu handeln, wenn zum Beispiel ein Anrufer am frühen Morgen die Zeitung in seinem Briefkasten vermisst.
Sie hält steten Kontakt zu den Abonnenten der »Lahrer Zeitung«
G Gerlinde Uhl ist seit 36 Jahren bei der »Lahrer Zeitung« beschäftigt. Foto: Bode
Elke Kiesele erfüllt zahlreiche organisatorische Aufgaben. Foto: Kuhn
dort aus hält sie steten Kontakt zu den Abonnenten der »Lahrer Zeitung«. Wer in den Urlaub fährt und sich die Zeitung nachschicken lassen möchte, der ruft bei Frenk an. Wer sich über die Abonnement-Kondi-
erlinde Uhl ist der »Lahrer Zeitung« während ihrer gesamten beruflichen Karriere treu geblieben. Schon ihre Ausbildung zur Industriekauffrau hat sie bei Schauenburg absolviert, dem damaligen Herausgeber. 1978 ging es los. »Es war eine tolle Ausbildung«, sagt die Frau mit den leuchtend roten Haaren. »Die Arbeit hat mir Spaß gemacht« – und so freute sich Uhl, als sie direkt übernommen wurde. Erst arbeitete sie im Vertrieb, dann kam das erste Kind. Als sie nach kurzer Zeit wieder an den Schreibtisch zurückkehrte, wandte sie sich der Anzeigenverwaltung zu. Noch heute ist sie diejenige, die die Rechnungen für die gewerblichen Anzeigenkunden kontrolliert, druckt und verschickt. Am Monatsende
Susanne Kalt hält als Mediaberaterin Kontakt zu Werbekunden. Foto: Kuhn
prüft sie die Umsatzzahlen und erarbeitet Statistiken für die Geschäftsführung. Über die Jahre hat sich die heute 54-Jährige immer wieder in neue Anzeigensysteme eingearbeitet – drei waren es insgesamt. Den großen Röhrenbildschirm hat mittlerweile ein Flachbildschirm abgelöst. Und die Rechnungen muss sie heute nicht mehr selbst ausstellen, das erledigt der Computer für sie. Im zweiten Stock des Walpotenhauses arbeitet Uhl an drei Tagen in der Woche. An ihrem Beruf gefällt ihr besonders, dass sie sich die Zeit selbst einteilen kann: »Ich bin mein eigener Herr«, sagt die Schuttertälerin. von Violetta Kuhn
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Mitarbeiter Für die Zeitung vor Ort Alfred Arbandt mit einer alten Ausgabe der LZ und seiner ersten Schreibmaschine
Seit 60 Jahren schreibt Alfred Arbandt für die »Lahrer Zeitung« Die Begeisterung für Handball hat ihn zur Berichterstattung gebracht
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eine erste Schreibmaschine hat er aufbewahrt. Es ist eine schwere, schwarze Torpedo. Auch seinen ersten Fotoapparat mit riesigem aufgeschraubtem Blitz besitzt er noch. Die Gegenstände mit mittlerweile schon antiquarischem Wert erinnern Alfred Arbandt an seine ersten Jahre als freier Berichterstatter. Seit 60 Jahren schreibt und fotografiert er für die »Lahrer Zeitung«. Zum Journalismus gebracht haben ihn seine guten Noten im Schulfach »Aufsatz«. Und sein Sport: der Handball. »Hugsweier war damals eine Handball-Hochburg«, erzählt Arbandt. Der heute 75-Jährige spielte in seiner Jugend dort selbst erfolgreich in der höchsten südbadischen Spielklasse – und ärgerte sich, dass niemand in der Zeitung über diesen Sport berichtete. Also griff er kurzerhand selbst zu Stift und Papier und füllte diese Lücke mit eigenen Artikeln für die »Lahrer Zeitung«. Zum Sport kam nach kurzer Zeit die Berichterstattung über die Kommunalpolitik und das Vereinsleben dazu – alles aus Hugsweier. »Es herrschte Aufbruchstim-
mung im Ort«, sagt Arbandt. »Junge Gemeinderäte waren ins Amt gewählt worden, und endlich durften Journalisten an den Sitzungen teilnehmen und darüber berichten.« Den Journalismus hat Arbandt stets parallel zu seiner eigentlichen Karriere bei der Firma Schauenburg betrieben, wo er erst Schriftsetzer lernte und im Laufe der Zeit verschiedenste Positionen inne hatte. Außerhalb der Arbeitszeiten – und die gingen in den 1960er-Jahren von sieben Uhr morgens bis halb sechs am Abend – schrieb er, was das Zeug hielt. Da war die ein oder andere Nachtschicht nichts Ungewöhnliches. Trotzdem: So großer Aktualitätsdruck wie heute herrschte noch nicht: »Man konnte seine Berichte ein paar Tage später liefern«, sagt Arbandt. »Heute darf sich das keine Zeitung mehr erlauben.« Anfangs verfasste Arbandt seine Artikel per Hand, dann benutzte er seine TorpedoSchreibmaschine. »Da musste man den ganzen Satz schon genau im Kopf haben, wenn man anfing zu tippen«, erinnert sich Arbandt schmunzelnd. Am Computer sei das
Seine ersten Berichte verfasst er von Hand
mit dem Löschen heute ja kein Problem mehr. Bevor es Fax und E-Mail gab, musste Arbandt mit jedem fertigen Artikel eigens nach Lahr fahren und ihn den Redakteuren abliefern. Und auch sonst unterschied sich der Zeitungsalltag in seinen frühen Jahren als freier redaktioneller Mitarbeiter noch gehörig vom heutigen. »Anfangs wurden die Seiten noch mittels Klebeumbruch fertiggestellt«, erinnert sich Arbandt. Nach den Vorstellungen des Redakteurs ordnete ein Setzer die Artikel an, klebte sie auf und fotografierte das Gesamtwerk schließlich ab. Anhand von dieser Vorlage wurde dann der Druck vorbereitet. Das ist kaum mehr vorstellbar – schließlich verschieben heute Redakteure per Mausklick Bilder und Artikel binnen Sekunden auf digitalen Seiten. Über Jahrzehnte blieb Arbandt dem Journalismus treu, dann wurde er 1994 in den Ortschaftsrat Hugsweier gewählt, und im Jahr darauf fing er als Verkaufsleiter bei
Kehler Druck an. Daneben hatte er fürs Schreiben keine Zeit mehr – »die ›Lahrer Zeitung‹ blieb aber meine Frühstückslektüre«, betont er. So-
bald er als Rentner wieder mehr Luft im Alltag hatte, kehrte seine Lust aufs Berichten zurück. Seit 2002 versorgt Arbandt die »Lahrer
Zeitung« wieder mit Neuigkeiten aus Hugsweier. »Ich habe – Stand heute – immer noch Spaß daran«, sagt der Rentner.
Über interessante Menschen Eine Reporterin, der schreibt sie am liebsten die Fragen nie ausgehen Christine Bohnert-Seidel hat im Journalismus ihren Traumberuf gefunden
Marion Haid liebt es, hinter die Kulissen zu blicken
A
M
n ihrem ersten Artikel für die »Lahrer Zeitung« hat sie acht Stunden lang gefeilt, bevor sie es wagte, auf »senden« zu klicken. Das war im Jahr 2004. Heute ist Christine Bohnert-Seidel beim Schreiben kaum noch zu bremsen. Die Friesenheimerin produziert als freie Mitarbeiterin im Schnitt drei Artikel täglich. Vor dem Frühstück, im Auto auf dem Beifahrersitz oder beim Kochen, während das Fleisch vor sich hin gart – Bohnert-
Seidel findet immer einen Moment und einen Ort, um in die Tasten zu hauen und die neuesten Geschichten aus ihrer Gemeinde und der Umgebung festzuhalten. »Friesenheim ist ein Füllhorn an Geschichten«, sagt die 49-Jährige. »Ich gehe wie ein Staubsauger durch den Ort und halte einfach Augen und Ohren offen.« So käme sie auf die meisten Ideen für ihre Artikel. Andere Themen würden ihr auch von Bekannten zugetragen oder von der Redaktion vorgegeben. Die blonde Frau mit der sanften Stimme ist in Friesenheim aufgewachsen und kennt daher die Mentalität der Menschen. »Das macht die Themensuche leichter.« Auch sie ist im Ort bekannt – als die radelnde Reporterin. Denn das schwarze Fahrrad ist auf ihren Recherche-Touren ihr treuer Begleiter. Manch einer könne sich kaum noch vorstellen, dass es früher eine Zeit gab, in der sie noch keine Artikel geschrieben habe, so Bohnert-Seidel.
Christine Bohnert-Seidel verfasst meist mehrere Artikel an einem Tag.
Dabei sei sie gar nicht selbst auf die Idee gekommen, sich als Berichterstatterin bei der »Lahrer Zeitung« zu bewerben – sondern ihr Mann. »›Du schreibst doch so gern‹, hat er zu mir gesagt und mir eine Stellenanzeige hingelegt«, erinnert sich BohnertSeidel. Die gelernte Außenhandelskauffrau war nach der Geburt ihrer beiden Kinder zehn Jahre lang zu Hause geblieben und fühlte sich nicht ausgelastet. Ihr erster Artikel kam in der Redaktion sehr gut an – und ab diesem Moment erhielt sie Anfragen fast am laufenden Band. »Ich habe meinen Traumberuf gefunden«, sagt Bohnert-Seidel mit leuchtenden Augen – weil er so vielseitig sei. »Nie bleibt man stehen, man lernt immer dazu.« Besonders viel Spaß machten ihr Geschichten, in denen Menschen die Hauptrolle spielten, zum Beispiel Porträts von Jubilaren. »Durch die Gespräche mit den älteren Menschen hat sich mir die komplette Geschichte des Zweiten Weltkriegs offenbart«, sagt sie. Die historischen Daten könne sie mittlerweile problemlos abrufen. Eigentlich gebe es – außer Sport – keine Themen, auf die sie keine Lust habe. Ob Ortschaftsrat, Kindergarten, Gemeinderat oder Wildschwein Konrad: »Jedem Bericht widme ich mich zu 100 Prozent.« von Violetta Kuhn
arion Haid ist über einen kleinen Umweg zum Journalismus gekommen – nach ihrem Studium war sie erst im Marketing und in der PR tätig. Im Nachhinein könnte man aber behaupten: Sie ist für den Beruf prädestiniert. Denn schon in ihrer Abizeitung stand über sie: »klein, witzig, neugierig«. Und Neugierde ist bekanntlich die wichtigste Grundvoraussetzung, um an die spannendsten Geschichten heranzukommen. Haid sucht und findet sie als freie Mitarbeiterin für die »Lahrer Zeitung« – schon seit 13 Jahren. Im Jahr 2001 schrieb sie ihren ersten Artikel; mittlerweile erscheinen fast täglich Texte von ihr auf den Stadt-Seiten der LZ. »Da ist schon einiges zusammengekommen«, sagt sie. Die heute 44-Jährige beschreibt sich selbst als bodenständig. In Lahr wurde sie geboren; aufgewachsen ist sie seit ihrem neunten Lebensjahr in Schuttern, wo sie heute noch lebt. Immer noch gilt sie im Dorf als Zugezogene. »Aber jetzt bin ich als die Marion von der Zeitung bekannt«, sagt sie schmunzelnd. Ob Politikerbesuch, Gemeinderatssitzungen, Konzerte oder Treffen der Kaninchenzuchtvereine, Marion Haid ist vor Ort, wenn in Lahr etwas passiert. Meist bekommt sie Aufträge vom Verantwortlichen des Stadtressorts, Stefan Maier – mit einigen Tagen Vorlauf oder auch spontan, wenn akut etwas vorgefallen ist. Das geht
natürlich nur, wenn ihre Familie mit den beiden Söhnen (11 und 14 Jahre) sie nicht in die Pflicht nimmt. Regelmäßig schreibt Haid über kulinarische Genüsse: Sie ist nämlich die Chefberichterstatterin für »Genießen mit der ›Lahrer Zeitung‹«. Einmal im Monat kommen Kochbegeisterte ins Möbelhaus Singler und braten, rösten und dämpfen, was das Zeug hält. Haid ist dabei, hält die Rezepte fest und probiert natürlich auch selbst: »Das sind richtig tolle Abende«, schwärmt sie. »Da wird geredet und gelacht – und manche Gerichte koche ich auch zu Hause nach.« Am besten gefällt ihr an ihrer Arbeit, dass sie hinter die Kulissen schauen kann – und dass sie so oft überrascht wird. »Es gibt Termine, auf die ich selbst in meiner Freizeit nie gehen würde«, erzählt sie. »Im Nachhinein hätte ich sie aber nicht missen wol-
len.« Und der Job mache ihr einfach Spaß. Dafür gebe es ein untrügliches Zeichen, so Haid: Früher, bei Ferienjobs, habe sie oft sehnsüchtig auf den Feierabend gewartet. »Das passiert mir jetzt als freie Mitarbeiterin für die ›Lahrer Zeitung‹ nicht mehr.« Als Hommage an Haids Journalisten-Dasein hat ihr Mann sich etwas Besonderes einfallen lassen: Vorne auf ihren orangefarbenen Motorroller hat er mit Klebefolie den Schriftzug »Karla Kolumna« angebracht. Nur Sohn Fabio sei manchmal von ihrem Beruf genervt. Lachend erzählt Haid: »Er hat mir mal gesagt: ›Weißt du, wie schlimm es ist, der Sohn einer Journalistin zu sein? Du hörst nie auf zu fragen!‹«
Marion Haid geht für die »Lahrer Zeitung« auf Motivsuche. Fotos: Kuhn
220 Jahre Lahrer Zeitung x Sonderveröffentlichung
Mitarbeiter
Das Ehepaar Gäßler zieht jeden Morgen in aller Frühe los, um die »Lahrer Zeitung« zu ihren Lesern zu bringen. Foto: Kuhn
»Wir betrachten das als bezahlten Frühsport« Susanne und Rudolf Gäßler stehen jeden Morgen um 4 Uhr auf, um die »Lahrer Zeitung« in Kippenheimweiler zu den Abonnenten zu bringen / Dabei haben sie Skurriles erlebt
S
ie sind das letzte Bindeglied zwischen der Redaktion in Lahr und den Lesern der Zeitung: die Zeitungszusteller. Die Eheleute Gäßler sind in diesem Metier alte Hasen und haben während ihrer ungewöhnlichen Arbeitszeiten schon viel Schönes und Skurriles erlebt. »Ich wache oft schon vor dem Weckerklingeln auf.« Wenn Susanne Gäßler das sagt, will das etwas heißen. Denn ihr Wecker schrillt zu nachtschlafender Zeit. Jeden Morgen um 4 Uhr ruft er Susanne Gäßler und ihren Mann Rudolf zum Arbeitsbeginn, nur sonntags kann das Ehepaar ausschlafen. Der Beruf mit diesen extremen Arbeitszeiten? Zeitungszusteller. Die Gäßlers üben ihn seit 25 Jahren aus und bringen zuverlässig die »Lahrer Zeitung« zu den Lesern in Kippenheimweiler. Sie sind zwei von insgesamt 85 Zustellern, die jeden Morgen in aller Herrgottsfrühe aufstehen, um die Zeitung zu ihren Abonnenten zu bringen. Während die anderen Bewohner von Kippenheimweiler sich noch in ihren Träumen wiegen, verlassen die Gäßlers in neongelben Warnjacken das Haus. Unter der Haustreppe warten schon die 150 Zeitungen auf sie, die es wie jeden Tag auszutragen gilt. In Paketen zu je 40 Zeitungen wuchten die beiden die druckfrische Ware in ihre Fahrradkörbe. Dann geht es los – und sofort trennen sich die Wege des Ehepaars. Mann und Frau teilen sich die Arbeit auf. »Wir haben ein ausgeklügeltes System entwickelt«, erzählt Susanne Gäßler. »Wir gehen durch alle Straßen des Orts, laufen aber keinen Weg doppelt.« Nur an der Treppe zu Hause kommen sie auf ihrer Tour mehrfach vorbei, wenn Nachschub geholt werden muss. Über fünf Kilometer führt der Weg die Gäßlers durch Kippenheimweiler, 200 Stufen
muss allein Susanne Gäßler jeden Morgen erklimmen. Jetzt im Winter ist es auf der gesamten Strecke dunkel. Es geht vorbei an kläffenden Hunden, Discoheimkehrern und Pendlern, Phantom-Mountainbikern ohne Licht – und auch mal an seltsamen Gestalten: »Ich habe schon einen Mann getroffen, der im Morgenmantel am Zigarettenautomaten stand«, erzählt Rudolf Gäßler. Einmal sei der 68-Jährige sogar an einer Frau ohne Hose vorbeigekommen, die in der Dämmerung darauf wartete, dass jemand durch ihre Haustüre käme und sie hereinließe. Die abenteuerlichste Geschichte hat aber seine Frau zu erzählen. »Auch wenn es unglaublich klingt: Ich bin einmal in eine Ver-
an der frischen Luft. Und mir gefällt, dass ich morgens beim Austragen mit niemandem reden muss – ich bin ein Morgenmuffel.« Sie seien außerdem durch die Arbeit gesundheitlich sehr abgehärtet. Noch nie hätten sie sich morgens krankmelden müssen. »Schließlich gehen wir bei jedem Wetter raus.« Einzige Ausnahme für Susanne Gäßler: Gewitter. »Davor hab ich Angst«, sagt sie. Vor 25 Jahren hat Susanne Gäßler mit dem Zeitungszustellen begonnen. Ihr Mann ist wenige Wochen danach zum ersten Mal mitgegangen, als sie spät dran war. Was als einmalige Unterstützung gedacht war, wurde schnell Routine. »Am nächsten Morgen ist er einfach wieder mit mir aufgestanden«, er-
Beim Austragen der Zeitung gerät Susanne Gäßler in eine nächtliche Verbrecherjagd brecherjagd geraten.« Das sei passiert, als die Kanadier noch in Lahr stationiert waren. Susanne Gäßler war auf dem Weg in die Niedermatten. Kaum sei sie dort angekommen, habe sie auch schon eine Staffel der kanadischen Militärpolizei abgefangen. »Die vermuteten einen Verbrecher im Viertel. ›Sie könnten als Geisel genommen werden‹, hat man zu mir gesagt.« Gäßler bestand aber darauf, die Zeitung auch in diesem Bezirk auszutragen, und schließlich ließ man sie gehen – allerdings nicht ohne eine mit Maschinengewehren bewaffnete Eskorte. Natürlich passiert nicht jeden Morgen zwischen vier und sechs solch Außergewöhnliches. Susanne Gäßler und ihrem Mann gefällt ihr Beruf – trotz der Arbeitszeiten. »Wir sehen das als bezahlten Frühsport«, sagt die resolute 65-Jährige lachend. »Ich bin gerne
zählt Susanne Gäßler. So trug Rudolf Gäßler neben seinem regulären Beruf jeden Morgen die Zeitung aus. Ende Dezember ist aber für beide Schluss mit dem frühen Aufstehen und dem kleinen Morgenschläfchen zwischen sechs und halb neun: Das Ehepaar geht in Rente. »Ich werde trotzdem jeden Tag aufs Fahrrad steigen«, sagt Susanne Gäßler, sonst würde ihr etwas fehlen. »Was ich auf jeden Fall vermissen werde, ist der Sternenhimmel. Den liebe ich sehr.« Mondfinsternisse, prächtige Vollmondscheiben und eine Zeit lang der Komet »Hale-Bopp« – das waren schließlich ihre vertrauten Begleiter auf der allmorgendlichen Tour. von Violetta Kuhn
UNABHÄNGIGE TAGESZEITUNG ORTENAUKREIS
180. Jahrgang · Nummer 276
Straßenbahnen legen Karlsruher Innenstadt lahm
221. Jahrgang · Nummer 273
Ferguson. Brennende Häuser, geplünderte Geschäfte – eine explosive Mischung aus Wut, Frust und Zorn erschüttert die
Brennendes Auto in Ferguson US-Kleinstadt Ferguson. Polizeichef Jon Belmar räumte ein, er habe den Gewaltausbruch »nicht vorausgesehen«. Auslöser ist die Entscheidung einer Geschworenenjury, keine Anklage gegen den weißen Polizisten zu erheben, der im August einen unbewaffneten schwarzen Teenager erschossen hatte. US-Präsident Barack Obama verteidigte das Urteil und rief zur Besonnenheit auf. u Seite 2 u Hintergrund
Stevens will VfB erneut retten Stuttgart. Huub Stevens wagt seine zweite Rettungsmission beim VfB Stuttgart. Bereits in der vergangenen Saison hatte der 60-jährige Trainer den
VfB-Rückkehrer: Huub Stevens Bundesligisten vor dem Abstieg bewahrt. »Ich habe keine Bedenken, dass die Mannschaft nicht genügend Qualität hat«, sagte Stevens (60) gestern bei seiner Präsentation als Nachfolger von Armin Veh. u Sport
Kein Bahn-Streik an Weihnachten Frankfurt. Versöhnungszeichen an die Bahnkunden: Die Lokführergewerkschaft GDL hat versprochen, während der Weihnachtsfeiertage nicht zu streiken. Der Ausfall vieler Züge während der Herbstferien hatte die Gewerkschaft sehr viele Sympathien gekostet. Zuletzt kam jeder dritte Fernzug verspätet ans Ziel. Außerdem hat die Pünktlichkeit der Bahn generell nachgelassen. u Wirtschaft
Mittwoch, 26. November 2014
www.schwarzwaelder-bote.de
Großeinsatz in Karlsruhe
Pontifex mahnt Solidarität mit Flüchtlingen an / Mittelmeer darf kein Von Petra Klingbeil
Straßburg. Deutliche Absage an satte Selbstzufriedenheit: Papst Franziskus erinnert die Europäer an ihre Grundwerte und mahnt mehr Menschlichkeit an. Zugleich spart der Heilige Vater nicht mit Kritik an Egoismus und Konsumdenken. Das Oberhaupt der Katholiken forderte bei seinem Besuch des Europa-Parlaments in Straßburg gestern eine gemeinsame Politik Europas bei der Rettung von Flüchtlingen. »Man kann nicht hinnehmen, dass das Mittelmeer zu einem großen Friedhof wird«, beschied Franziskus den Parlamentariern aus 28 EU-Ländern. Bisher fehle jedoch eine gegenseitige Hilfe innerhalb der EU, um den Flüchtlingsansturm zu bewältigen. u u
Thema des Tages Dritte Seite
»Auf den Kähnen, die täglich an den europäischen Küsten landen, sind Männer und Frauen, die Aufnahme und Hilfe brauchen«, betonte Franziskus. Er verband mit diesem Appell eine Rückbesinnung auf die Würde des Menschen. Diese Würde werde durch viele Missstände wie Sklaverei, Kriege und Arbeitslosigkeit verletzt, kritisierte der Papst in seiner Rede, für die er lang anhaltenden Beifall erhielt. Vor dem Hintergrund der Globalisierung und zunehmenden Technisierung der Welt warnte der Heilige Vater Europa davor, seine Seele zu verlieren. Die Zukunft des Kontinents hänge davon ab, den humanistischen Geist wiederzuentdecken, den es doch so liebe, sagte der Argentinier. Die Stunde sei gekommen für
Stickelberger soll Hut nehmen Stuttgart. Drastisches Signal: Die Landtags-CDU fordert die Entlassung von Justizminister Rainer Stickelberger (SPD), der bei den Skandalen unter anderem im Bruchsaler Gefängnis nicht immer eine gute Figur abgegeben hat. Peter Hauk (CDU) bestätigte, seine Fraktion wolle im Landtag heute einen Entlassungsantrag stellen. Es gilt allerdings als sicher, dass die grün-roten Regierungsfraktionen diesen geschlossen zurückweisen. u Leitartikel u Baden-Württemberg
NACHRICHTEN u
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LOKALES
Bund bejubelt »schwarze Null«
Herzlicher Empfang: EUParlamentspräsident Martin Schulz (SPD) begrüßt Papst Franziskus in Straßburg. In seiner Rede blieb das Oberhaupt der katholischen Kirche seinem Grundsatz treu, Klartext zu reden und auf diplomatische Floskeln zu verzichten. Foto: Medichini
nen sich selbst in der dritten Generation nur bedingt
Jahren, der ohne neue Schul- Sie haben kein Interesse oder den auskommt. Dagegen will sind nicht richtig informiert: sich die EU-Kommission Enkel von Migranten aus der DO und Italien FR haben häuMI Frankreich und Italien – beide Türkei 9 10 dürften die EU-Defizitvorga-11 ben im kommenden Jahr ein-4 4 5 mal mehr verfehlen – im März erneut zur Brust nehmen. u Leitartikel FUSSBALL u Hintergrund
ein gemeinsames Europa, das sich nicht um die Wirtschaft drehe, warb Franziskus für Solidarität mit Armen und Alten. »Europa hat es dringend nötig, sein Gesicht wiederzuentdecken, um in Frieden und Eintracht zu wachsen, denn es ist selbst nicht frei von Kon-
flikten«, mahnte der Papst. Die Suche des Europarates nach politischen Krisenlösungen sei deshalb ebenso wichtig wie ermutigend. Der Papst forderte den Kontinent vor allem auch dazu auf, sich wieder mehr als Vorreiter in der Welt zu engagieren.
Fettig statt gesund
Studie sieht massive Defizite beim Schulessen Berlin. Deutlich zu viel Fleisch und Fertigsoßen – dafür ein deftiger Mangel an Fisch, Obst, Gemüse und Salat. Das Mittagessen in deutschen Schulen ist laut einer Studie trotz etlicher Anläufe noch immer nicht gesund genug. Eltern müssten sich darauf verlassen können, dass ihre Kinder in der Schule etwas Vernünftiges zu essen erhalten, sagte Bundesernährungsminister Christian Schmidt (CSU). Zwar habe sich in den vergangenen Jahren vieles ver-
bessert. »Aber unser Ziel muss es sein, dass Deutschland bei der Schulverpflegung im positiven Sinne ein Streber wird.« u Baden-Württemberg
Schulessen: selten mit Salat
VERMISCHTES
Drohnen über Atommeilern
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Mahle will gratis Mehrarbeit
u
Bei Mahle, Deutschlands viertgrößtem Auto-Zulieferer, hängt der Haussegen schief. Wirtschaft
fig keinen deutschen Pass. Rund jeder dritte Nachfahre von Einwanderern aus diesen beiden Ländern hat sich nicht einbürgern lassen. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage, die Integrationsministerin Bilkay Öney (SPD) gestern in Stuttgart vorstellte. Fährt die Integration gegen die Wand? Die Universität Konstanz hatte in der Studie »Integration gelungen?« Einwanderer der ersten, zweiten und dritten Generation befragt. Als Gründe für den fehlenden deutschen Pass gaben die Befragten an, dass sie ohnehin als Ausländer behan-
delt würden, sich nicht als Deutsche fühlten oder ihre bisherige Staatsbürgerschaft nicht aufgeben wollten. Grundsätzlich nähern sich die insgesamt 2,9 Millionen Zuwanderer im Land den Einheimischen in den Bereichen Bildung und Arbeit an. Mit Ausnahme der Türken und Italiener: Diese haben auch in der dritten Generation noch ein deutlich niedrigeres Bildungsniveau. Während 28 Prozent der Einheimischen über einen hohen Bildungsabschluss verfügen, sind es bei Türken und Italienern nur etwa halb so viele. Dafür gibt es
Kita-Plätze her – oder es wird teuer
u
Eine Greenpeace-Studie sieht eine Terrorgefahr für Frankreichs Atomkraftwerke. Baden-Württemberg
Viele der dritten Gastarbeiter-Generation lassen
DAS mit WETTER dem Land identifizieStrahlt zufrieden: Finanzminister Wolfgang Schäuble. ren, in dem sie leben.
Zu langes Warten auf den Arzt
Jeder vierte Patient muss sich drei Wochen und länger gedulden, bis er zum Facharzt vorgelassen wird. Die Politik will das jetzt ändern. Seite 5
Deutscher Pass? Nein, danke!
u
Weitere Verdachtsfälle
u
Weltmeister der Mini-Serien
u
Ein wegen Mordes angeklagter Pfleger soll noch weitere Patienten umgebracht haben. Aus aller Welt Deutschland ist Weltmeister der Mini-Serien: »Unsere Mütter, unsere Väter« holte den Emmy. Kultur
Gericht verurteilt Kommune, private Unterbringung zu bezahlen
Forstverwaltung in neuem Gewand
München. Riskante Mutprobe vor der Flimmerkiste: Laut einer Studie schauen sich viele Kinder heimlich brutale Gewalt-Sendungen und HorrorSerien an, die sie heillos überfordern. Gefährdet sind vor allem Grundschüler: Sechs von zehn Acht- und Neunjährigen haben beim Fernsehen immer wieder Angst; jedes dritte Kind leidet durch »Aktenzeichen XY« oder Zombie-Reihen wie »The Walking Dead« sogar an Alpträumen. u Aus aller Welt
Watzke macht Druck
Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke macht vor dem ChampionsLeague-Auftritt beim FC Arsenal Druck auf die Dortmunder Profis.
Die Eltern haben alles richtig gemacht. Sie kümmerten sich rechtzeitig um einen Betreuungsplatz für den Nachwuchs, meldeten den Filius nicht nur in der Wunsch-, sondern in vielen Kitas an, und verursachten bei der letztlich zwangsweisen Wahl der privaten Be treuungseinrichtung keine überzogenen Kosten. Nein, sie haben keine Kita mit goldenen Windeln gewählt. Die Stadt Stuttgart aber – und das gilt vermutlich für viele Kommunen im Südwesten – hat einiges falsch gemacht. Vielerorts werden zwar mit viel Geld Betreuungsplätze gebaut, der Ein satz kommt aber oft reichlich spät: Die Misere war selbst für Laien seit vielen Jahren abseh bar. Das Lamento auf die Bun despolitik, die gesetzliche An sprüche schaffe, die Kommu nen aber beim Bau alleinlasse, hilft deshalb nicht nur den El tern nicht weiter, sondern lenkt auch noch von den eige nen Versäumnissen ab. Verant wortung sieht anders aus. DAS WETTER SA SO MO 5 9 7 3 1 1 JOURNAL Versüßtes Warten
Gössner kehrt zurück
Die heutige AdventskalenderGeschichte macht den Auftakt unserer weihnachtlichen Journal-Doppelseiten. u Wochenend-Journal
BÖRSE BWX 15 Dax Euro Stoxx 1278,29 9980,85 3250,93 Vortag Vortag Vortag 1277,07 9974,87 3244,92
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Weil eine Mutter ihre dreijährige Tochter zu Tode misshandelt hat, muss sie nun eine lebenslange Haftstrafe antreten. Aus aller Welt
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Von Julia Giertz weisende Urteil des Verwal- Hintergrund der Entscheitungsgerichts die zusätzlichen dung: Für unter Dreijährige »Ein Europa, das seine religiöStuttgart. Dieser Musterpro- Kitakosten bis zum dritten Ge- besteht seit Mitte 2013 ein sen Wurzeln nutzen kann, zess dürfte in vielen Rathäu- burtstag des Kindes bezahlen. Rechtsanspruch auf einen kann leichter immun sein Berlin. Platz in einer Kita oder Kindergegen die vielenSchwarzfahrer Extremismen, sollen sern für Schweißausbrüche abinFrühjahr 2015 kräftiger zur sorgen: Weil die Landestagespflege. Gefördert werden die sich der heutigen Welt Kasse warb gebeten soll dadurch die Vereinbarkeit verbreiten«, derwerden Pontifex– mit 60 hauptstadt keinen KrippenstattRückbesinnung 40 Euro. Der auf Bundesrat platz für ein Kleinkind anbievon Familie und Beruf. für eine beschloss gestern in Berlin, die ten konnte, muss sie nun die Im Prozess hatte die Komden Glauben und dessen ge- FC Chelsea tanzt Strafe nach zwölf Jahren anzu- Mehrkosten für die Unterbrinmune erfolglos versucht, den sellschaftliche Bedeutung. Schalke heben. Bus- und Bahnbetreigung04 desaus Jungen in einer priSchwarzen Peter an die Politik bern entgehen durch PassagieKita erstatten: 5620 weiterzureichen, die das entBitterervaten Champions-Leaguere ohne Ticket jährlich bisAbend zu Euro Zinsen. sprechende Gesetz zu schnell in plus Gelsenkirchen: 250 Millionen Euro. Überdies muss die Stadt auf den Weg gebracht habe. Schalke 04 ist gestern vom FC u Seite 6 u Thema des Tages Oft randvoll: Kindertagesstätte Stuttgart durch das richtungsChelsea mit 0:5 vorgeführt worden. Dennis Aogo (Bild, links) und sein Team müssen Stuttgart. Baden-Württem- nun um die Qualifikation fürs LOKALES NACHRICHTEN VERMISCHTES Eine / KREIS bergs Forstminister Alexander Achtelfinale bangen. Bonde (Grüne) gibt zähne- Schlappe gab es auch für den u Appell für Glaubensfreiheit u Verdienstkreuz an Tugce? knirschend nach: Das Land FC Bayern München. Pep GuDer Papst hat in der Türkei zu GlauDer Tod der Studentin Tugce schlägt ardiolas Kicker verloren 2:3 ordnet seine Forstverwaltung bensfreiheit aufgerufen. ObManchester das weiter Wellen: Mehr als 70 000 forgegen City. neu. Damit soll eine Trennung Recep Tayyip Erdodern, ihr das Bundesverdienstkreuz u Sport zwischenStaatspräsident Staats- und Privatgefällt? zentralen Seite 2; Hintergrund zu verleihen. Aus aller Welt wald bei gan der bislang Holzvermarktung erreicht u u Sido nach Prügelei verurteilt Euro fließen werden –130 mitMillionen viel Aufwand. BÖRSE Ein Gericht hat Rapper Sido für eine Bondes Baden-Württemberg Kommentar an die bekommt vom Bund rund 130 Millionen Euro für Prügelattacke verurteilt: neun MonaHolz- und Sägeindustrie, die Flüchtlinge. Baden-Württemberg te auf Bewährung. Aus aller Welt das Verfahren vor dem Kartellamt angestrengt hatte: »Der BWX 15 Dax Euro Stoxx u WTO u Besondere Beziehung ein oder andereliberalisiert hat sich insWelthandel 1272,39 9861,21 3226,15 Globaler Erfolg: Die WTO hat ein Die beiden Leiter der Landesmueigene Knie gesägt.« Vortag des Vortag Vortag Abkommen zur Liberalisierung seen in Baden und in Württemberg u Baden-Württemberg 9785,54 3211,70 Welthandels abgesegnet.1262,92 Wirtschaft sind miteinander verheiratet. Kultur
Fernsehen macht Kindern Angst
THEMA DES TAGES
Wegzehrung
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Grund zum Ju beln für den VfB: In einem zum Teil hoch klassigen Spiel entschieden die Stuttgarter unter ihrem neuen Trainer Huub Stevens das Baden- Württemberg Derby gegen den SC Freiburg klar mit4:1 für sich. Foto: Seeger u Sport sich nicht einbürgern bei Serben und Kroaten (44 Prozent), Polen (31) sowie Zuwanderern aus der Ex-Sow (29 Prozent) jetunion sogar ein höheres Bildungsniveau. auch: Auffallend Nur 46 Prozent der dritten Türken Generation schätzen ihre deutschen Sprachkenntnisse als sehr gut ein. Das ist sogar weniger ein Prozent als in ihrer Elterngeneration – äu ßerst schlechte Karten für eine erfolgreiche Integration. Zugleich haben vier von zehn Befragten das Gefühl, gegen über Einheimischen oft be nachteiligt zu werden. u Hintergrund
Versäumnisse Von Konstantin Schwarz
THEMA DES TAGES
bahnzüge sind in der InnenFriedhof werden Von Hans-Peter Schreijäg stadt gestern zwölf Menschen verletzt worden. Einer der ZüHelma Schmidt, heute 97, hat ge sprang im morgendlichen vor fast 30 Jahren in Boppard Berufsverkehr aus den Gleisen am Mittelrhein deutsche Vokaund wurde schwer beschädigt. beln mit Jorge Mario BergogBeide Fahrer und die meisten lio gebüffelt. Gestern hat Papst der verletzten Fahrgäste erlitFranziskus seine frühere Lehreten Schnittwunden und Prellungen. Zugleich entstandrin einin Straßburg wiedergesehen. Viel Platz für solch kleine Sachschaden zwischen einer menschliche Begegnungen alhalben und einer Million Euro; lerdings blieb nicht bei diesem die Bergungsarbeiten dauerEU-Arbeitsbesuch des Heiligen ten rund dreieinhalb Stunden. u Baden-Württemberg Vaters. Zeitplan und Regie sahen das nicht vor. Schade für die Straßburger und die Menschen in der Grenzregion. Gerne hätte man mehr an unmittelbaren Eindrücken mitnehmen wollen von der Papst-ViBerlin. Deutschland ist mitsite sei- in der Stadt im Elsass, die Italienerdesund Türken: in der Geschichte Chrisnem Haushalt der Mustertentum eine bedeutende Rolle schüler der EU. Der BundesgespieltVon hat.Stefanie Gleichwohl hat Järkel tag beschloss gestern für 2015 Straßburgern, Franden ersten Haushalt seitFranziskus 45 zosen, Deutschen EuropäStuttgart.und Mehr als ein ern Wesentliches mitBaden-Würtauf den Viertel der Weg gegeben. Europa solle temberger habenals ausländisich nicht kleiner machen, schechristliche Wurzeln.wie Diehugrößte es ist, solle manistische Werte Gruppe derhochhalten. Migranten sind In der Tat: Das muss sich dies die Türken – doch die könverzagte Europa sagen lassen!
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Papst: Europas Seele in Gefahr
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Karlsruhe. Es ist bereits der siebte Straßenbahnunfall in Karlsruhe seit 2008: Beim Zusammenstoß z weier Stadt-
Gewaltausbruch erwischt US-Polizei kalt
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Dokume Autor:Ul
| 1914: Der Erste Weltkrieg beginnt.
| 1933: Hitlers Machtergreifung
| 1949: Bonn wird Bundeshauptstadt.
Im Spiegel der Geschichte Ein Besuch im Archiv der »Lahrer Zeitung«
L
ange hieß es, jeder, der das Jahr 1963 bewusst erlebt hat, könne sich daran erinnern, wie und wo er von Kennedys Tod erfahren hat. Die meisten Jüngeren dürften noch wissen, was sie getan haben, als 1989 die Mauer fiel oder 2001 Terroristen zwei Flugzeuge in das World Trade Center steuerten. Doch was geschah noch an diesen Daten, die Geschichte schrieben? Und an allen anderen Tagen, die nicht im kollektiven Gedächtnis geblieben sind? All das ist nachzulesen in früheren Ausgaben der »Lahrer Zeitung«, die im Archiv der Stadt Lahr im Nordflügel des Rathauses auf Mikrofilm aufbewahrt werden – und zwar von den ersten erhal tenen Ausgaben von 1797 bis in die Gegenwart. Neue Zeitungsseiten werden dort eingescannt und archiviert. Ein Schatz, der, nach Anmeldung, jedem zugänglich ist. Wer im Stadtarchiv in historischen Bänden der »Lah rer Zeitung« blättert – genauer gesagt die Mikrofilme vorspult –, kann Tage oder gar Wochen mit interessanter Lektüre zubringen: Die mehreren Hunderttausend Zeitungsseiten enthalten zahllose Berichte über schöne und traurige Ereignisse. Recherchieren lassen sich mit etwas Geduld und Findigkeit auch Details zu Personen, Persönlichkeiten oder zur eigenen Familiengeschichte: Familienanzeigen geben im Wandel der Zeit Auskunft über fast vergessene Vorfahren und Verwandte. sl
| 1963: Die Ermordung Kennedys
| 1977: Deutscher Herbst: Schleyer wird entführt.
| 1989: Die Mauer fällt.
| 2001: Angriff auf die USA
| 2014: Die deutsche Elf gewinnt die Fußball-WM.
Unfall, was nun?
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11x2 Tickets für CHICAGO – DAS MUSICAL am Samstag, 7. März 2015, um 19.30 Uhr, im Stage Palladium Theater Stuttgart. Die Getränke an der Bar vor der Show und in der Pause sowie die Hin- und Rückfahrt mit einem Bus ab Lahr sind inklusive.
Leidenschaftlich, aufregend, sexy … and all that jazz: CHICAGO – DAS MUSICAL CHICAGO ist eines der heißesten Musicals, das der Broadway je erlebt hat. Die Show bietet eine leidenschaftliche Mischung aus Liebe und Lüge, Ruhmsucht und Eitelkeit, Betrug und Verrat, Sex und Verbrechen – garniert mit heißem Jazz und einzigartigen Tanzszenen im Lebensge fühl der 20-er Jahre. Der Broadway-Legende Bob Fosse gelang damit ein zeitloses Musical, das auf den ersten Blick verführerisch wirkt, dahinter aber eine Geschichte bietet, die mit bissigem Humor den Medien und unserer Gesellschaft den Spiegel vorhält. Gemeinsam mit der Musik von John Kander und Fred Ebb, die sowohl für Frank Sinatra als auch für Liza Minelli Welthits komponierten, entstand ein einzigartiges Musical, welches das gesamte Musicalgenre prägte. Die Geschichte spielt in Chicago in den 1920ern: Die Nachtclubsängerin Roxie Hart ermordet ihren Liebhaber. Im Gefängnis lernt sie die korrupte Mama Morton und Velma Kelly kennen. Velma, ebenfalls Tänzerin und dank der Hilfe von Morton ein Medienstar, plant die Fortsetzung ihrer Karriere nach ihrer Freilassung. Hierfür soll sie der durchtriebene Staranwalt Billy Flynn aus dem Gefängnis boxen, der allerdings gleiches auch für Roxie plant. Es beginnt ein undurchsichtiges Dreiecksspiel, bei dem die beiden Tänzerinnen um die Gunst Flynns buhlen. Als dann die Boulevardjournalistin Mary Sunshine dafür sorgt, dass Roxie als „Jazz-Mörderin“ zum Medienstar wird, beginnt ein Verwirrspiel aus Tricks, Lügen und Eifersucht. Werden die Tänzerinnen ihre Freiheit zurückgewinnen und Ruhm und Reichtum erlangen?
Für Ihre Teilnahme am Gewinnspiel schicken Sie bitte eine Postkarte an: Lahrer Zeitung GmbH · Kreuzstr. 9 · 77933 Lahr. Oder füllen Sie unter www.lahrer-zeitung.de/abo_service das Gewinnspielformular direkt aus. Teilnahme erst ab 18 Jahren. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden unter allen Teilnehmern ausgelost. Der Gewinn kann nicht in bar ausbezahlt werden. Mitarbeiter des Verlagshauses Lahrer Zeitung GmbH dürfen nicht teilnehmen.
Einsendeschluss: 31. Dezember 2014 (Datum des Poststempels)
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www.lahrer-zeitung.de/abo_service
Hier zu Hause.
Roland Fischer, Marketingleiter der Fischerkleidung GmbH in Schweighausen An der „Lahrer Zeitung“ schätze ich besonders die stets aktuelle Lokalberichterstattung – vor allem auch, wenn es um Vereinsaktivitäten geht. Seit knapp 35 Jahren unterstütze ich die „Lahrer Zeitung“ als freier Mitarbeiter mit Neuigkeiten, Wissenswertem und Schnappschüssen aus dem Bergdorf Schweighausen und kann mich dabei immer auf eine unkomplizierte und vertrauensvolle Zusammenarbeit verlassen. Außerdem bin ich für das passende Werbeumfeld dankbar, das die „Lahrer Zeitung“ den Anzeigen der Firma Fischerkleidung immer wieder bietet. Druckfrisch auf dem Frühstückstisch haben die Werbeanzeigen sicherlich so manchen Leser den Weg auf den Geisberg finden lassen. Herzlichen Glückwunsch dem Team der „Lahrer Zeitung“ zum 220-jährigen Bestehen. Ich wünsche unserer LZ eine erfolgreiche Zukunft im Zeitgeist der heutigen Medienwelt.
Regina Ducksch, Vorsitzende der Lahrer IG Sport Die „Lahrer Zeitung“ ist mir wichtig, da sie informativ über die Stadt Lahr, ihre Stadtteile und die anliegenden Gemeinden berichtet. Sie schreibt sachlich und objektiv, nicht nur über Kommunalpolitik und Allgemeines, sondern auch ausführlich über die Tätigkeiten in den Vereinen. Dabei kommt der sportliche Aspekt nicht zu kurz, der mir besonders am Herzen liegt. Seit 1972 beziehe ich die „Lahrer Zeitung“ und bin mit ihrer Aufmachung und Gestaltung sehr zufrieden.
Peter Rottenecker, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Lahr eG Die „Lahrer Zeitung“ lese ich gern, weil ich mir damit ein Stück Lahrer Leben in mein Zuhause nach Appenweier hole. Im überregionalen Teil schätze ich besonders die gut recherchierten Berichte, wie vor einigen Tagen über Armin Veh und seinen Rücktritt als Trainer des VfB Stuttgart.
Thomas Joachims, Bereichsdirektor Firmenkunden Lahr bei der Sparkasse Offenburg/Ortenau Auf die regionale Tagespresse – und damit auch auf die „Lahrer Zeitung“ lege ich sehr viel Wert. Insbesondere ist der Informationsgehalt über Geschehnisse in unserer Region ein großer Vorteil. Es gibt nur wenige Quellen, aus denen gebündelt und sachlich über Ereignisse rund um das Verbreitungsgebiet der „Lahrer Zeitung“ berichtet wird. Dass die LZ seit einiger Zeit auch online erscheint, ist als zusätzlicher Pluspunkt hervorzuheben. Kurz gesagt: Die „Lahrer Zeitung“ ist rundum ein gutes Medium.
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Andreas Kaufman Schwarzwaldverei
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Stefan Suszek, Geschäftsleitung Mode Zinser Lahr
Tageszeitungen sind mir wichtig, weil ich großes Interesse an aktuellen Ereignissen habe und durch Tageszeitungen immer auf dem neusten Stand bin. Die Zeitungen liefern mir täglich alle Infos, die ich benötige. Im Umkehrschluss kann auch ich (beruflich) eine große Menge an Menschen durch die Zeitung erreichen, zum Beispiel durch Werbung. Ob im wirtschaftlichen Bereich oder auch für mich als Privatperson – Tageszeitungen sind in meinem Leben unverässliche Informationsquellen. Eine willkommene Abwechslung en Alltag ist die Tageszeitung außerdem, wenn man sich dafür en ruhige Zeit und ein gutes Tässchen Kaffee nehmen kann. ch weitaus mehr Qualität, als ein zusätzliches Mal vor dem PC mir die Infos aus dem Internet zu holen.
uno Metz, rgermeister n Ettenheim
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Siegfried Laug, nhaber des Bestattungshauses m Ried
Roland Schillinger, Inhaber von Juwelier Schillinger in Altdorf Als 13-jähriger Junge bin ich 1972 mit meiner Familie nach Altdorf gezogen und seither hier ansässig. Ich fühle mich sehr wohl hier, bin in der Region verwurzelt, deshalb ist es mir wichtig, eine Zeitung zu haben, die ebenfalls hier verwurzelt ist – und das trifft auf die „Lahrer Zeitung“ mit ihrer großen Tradition ja zu. Generell schätze ich Lokalzeitungen, weil es mir wichtig ist, zu erfahren, was in meiner Stadt passiert.
Hans-Jürgen Jäckle, Vorsitzender der Interessengemeinschaft der Lahrer Gesang- und Musikvereine Die „Lahrer Zeitung“ ist mir wichtig, weil sie die Konzerte der Interessengemeinschaft der Lahrer Gesang- und Musikvereine maßgeblich finanziell und logistisch unterstützt. Ohne dies wäre aus dem Erlös der Konzerte eine Spendenübergabe in angemessener Höhe kaum möglich.
Die „Lahrer Zeitung“ lese ich gerne, weil die Berichterstattung der regionalen Geschehnisse und Veranstaltungen sehr umfangreich ist. Man wird über das politische und wirtschaftliche Weltgeschehen informiert und ebenso über die Belange der Menschen von hier. Als Unternehmen darf auch unsere Werbung nicht vernachlässigt werden und diese findet in der „Lahrer Zeitung“ immer einen guten Platz.
Die „Lahrer Zeitung“ lese ich gern, weil sie mich besonders über örtliche Neuigkeiten informiert und dabei überregionale Geschehnisse nicht außer Acht lässt. Außerdem bin ich überzeugt davon, dass die „Lahrer Zeitung“ gut für die Stadt Lahr ist – und was gut für die Stadt ist, ist auch gut für mich. Ich freue mich auch immer, wenn ich zum Public Viewing, das wir zu Fußball-Großereignissen veranstalten, einen Berichterstatter der „Lahrer Zeitung“ begrüßen darf. Nicht zu vergessen ist die „Lahrer Zeitung“ auch ein guter Nachbar für mich, schließlich ist die Geschäftsstelle nur einen Steinwurf von meiner Gaststätte entfernt.
nn, Vorsitzender der Ortsgruppe Lahr des ins
ahrer Zeitung“, weil sie uns, der Ortsgruppe waldvereins, seit vielen Jahren ein verlässlicher mäßig berichtet sie über unsere Aktivitäten. Ein ght sind dabei die Wanderwochen, eine geder „Lahrer Zeitung“ und der Ortsgruppe Lahr. Wochen konnten wir in den vergangenen JahWanderinteressierten tolle Orte und Strecken eigen – unter fachkundiger Führung.
Für mich als alteingesessener Lahrer gehört die „Lahrer Zeitung“ einfach zur Stadt dazu. Als Leser ist mir besonders die lokale Berichterstattung wichtig, vor allem aus Dinglingen, wobei ich finde, dass die „Lahrer Zeitung“ über diesen Stadtteil noch ausführlicher berichten könnte.
Regine Bühler, Geschäftsführerin von Bühler Einrichtungen in Friesenheim
Zarko Juric, Inhaber der Gaststätte „Zum Zarko“ in Lahr
Die „Lahrer Zeiung“ lese ich erne, weil sie inormativ und nahe m Geschehen ist. ck Lebensqualität, ühstückstisch in rtikeln zu erfahren, chaft passiert ist.
Oliver Linz, Inhaber der Metzgerei Linz in Lahr
Klaus Baumert, Inhaber der Bäckerei Baumert in Schuttern Die Tageszeitung ist mir wichtig weil sie immer sehr zeitnah und aktuell am Tagesgeschehen, ob Sport, Politik oder Allgemeines, informiert. Auch ist sie für uns lokale Geschäftsleute das beste Sprachrohr und ein kompetenter Werbepartner für unsere Region.
Steffen Auer, Präsident der IHK Südlicher Oberrhein und Geschäftsführer von Schwarzwaldeisen in Lahr Als Lahrer mit einem Unternehmen in Lahr schätze ich die „Lahrer Zeitung“ sehr, da sie mir immer das aktuelle Bild über die Region abbildet. Als Privatperson weiß ich nach der Lektüre immer, was in Lahr passiert.
Axel Fritsch, Geschäftsführer der IMA Immobilien GmbH in Lahr Trotz Fernsehen und Internet bin ich nach wie vor ein Anhänger des gedruckten Worts, deshalb lese ich täglich mehrere Zeitungen. Ich mag es, am Frühstücktisch in einer Zeitung zu bättern, später am Tag vielleicht auch nochmal in Ruhe etwas nachzublättern. Als Geschäftsführer eines Immobilienunternehmens sind mir Informationen aus unserer Region besonders wichtig, schon allein deshalb ist die Tageszeitung für mich das wichtigste Medium.
Armin Roesner, Bürgermeister von Friesenheim Ich schätze die „Lahrer Zeitung“, weil sie, bestens lokal vernetzt, den Leuten auf den Mund schaut, und so interessante und aktuelle Lokalnachrichten anbieten kann. Durch gute Berichterstatter vor Ort erhalten kommunalpolitische Themen die gewünschte Öffentlichkeit in unserer Gemeinde.