Bauen und Wohnen

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SONDERBEILAGE

IN DER ÜBERSICHT:

HAUSBAU ENERGIEEFFIZIENT

DAS GEWISSE ET WAS:

Homelifts als echte Hingucker

FRÜHZEITIG GEPL ANT:

So gelingt der schöne Garten


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Hingucker und Luxus zugleich

Ein sogenannter Homelift im Eigenheim ist auch für Familien sinnvoll / Schneller Einbau möglich Oft reicht das Raumangebot im Haus für einen Treppenlift nicht aus. Eine geeignete Alternative sind platzsparende kleine Homelifts. Auch für Familien mit Kleinkindern sind sie schon spannend.

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arum sollte ein Lift im Eigenheim nur etwas für Senioren sein, die schlecht zu Fuß sind? Kleine Aufzüge mit Schacht bieten auch viele Vorteile für alle anderen Altersgruppen und Menschen aller Fitnessgrade – gerade wenn man regelmäßig Schweres in höhere Etagen schleppen muss. Man kennt die Bilder der rüstigen Oma, die entspannt auf einem Stuhl von oben herabgleitet. Das hat aber nichts mit den sogenannten Homelifts zu tun, auch bekannt als Plattform-Lift. Optisch sind es Aufzüge im klassischen Sinne mit einem Schacht als auffälligste Komponente. Trotzdem kann so ein Homelift eigentlich in jedes Haus eingebaut werden, denn er hat keine Kabine und benötigt daher nicht viel Platz. »Es reicht eine Grundfläche von wenigen Quadratmetern«, erklärt Jörg Ammann vom Deutschen Verband für Treppen- und Plattformlifte in Telgte. Außerdem muss nicht wie bei einem öffentlichen Personenaufzug der Untergrund tief ausgeho-

Impressum Sonderbeilage des Verlags der Lahrer Zeitung Verlag und Herausgeber Lahrer Zeitung GmbH, Kreuzstraße 9, 77933 Lahr Geschäftsführung und Anzeigenleitung Kirsten Wolf Redaktion Jörg Braun (V.i.S.d.P.), Thomas Kroll Druck Druckzentrum Südwest GmbH, 78052 Villingen-Schwenningen Ausgabe Lahrer Zeitung und Schwarzwälder Bote Kinzigtal 15. Oktober 2020

Der klassische Treppenlift hat weiterhin seine Einsatzberechtigung. Er dient aber tendenziell älteren oder in ihrer Bewegungsfähigkeit eingeschränkten Personen zur Überbrückung von Treppen. Foto: Ammann & Rotkord/DVTP ben werden, lediglich eine Grube von etwa fünf Zentimetern Tiefe sei nötig. Gleiches gilt für die Überfahrt: Man muss für den Lift im Raum rund 2,30 Meter Höhe einrechnen, gemessen ab Oberkante Fertigfußboden. Das liegt unterhalb einer normalen Raumhöhe. Der Schacht, der meist ein Innenmaß unter zwei Quadratmetern hat, wird am Boden befestigt und nach oben aufgebaut. Oft wird der Lift in einer Lücke im Treppenlauf platziert – die sich beim Neubau einplanen lässt, auch vorsorglich für eine spätere Installation. Die Anlage braucht nur Strom aus der Steckdose.

Homelift kann auch draußen montiert werden

Keller aus in die erste, von dort aus in die zweite Etage. Meist sind zwei bis vier Haltestellen möglich. Auch wenn der Homelift vor allem wegen seines praktischen Nutzens geschätzt wird, kann er ein Hingucker im Haus sein – und damit doch ein gewisser Luxus. Die Modelle sind als schicke transparente oder – wie optisch gewohnt – geschlossene Varianten erhältlich. Die Alternative zu einem Homelift ist der eingangs erwähnte Treppenlift. Er unterscheidet sich in zwei Punkten vom Aufzug mit Plattform: »Ein Treppenlift besitzt ein Sitzelement, eine Antriebseinheit und eine an der Wand, Decke oder auf der Treppe montierte

Führungs- und Tragschiene«, erklärt Ammann. Und der Experte sagt: »Einen Treppenlift schafft sich niemand aus Luxusgründen an, sondern wenn Not am Mann ist.« Daher sind hier für die Auswahl in erster Linie die Bedürfnisse des HauptBenutzers ausschlaggebend. »Man muss den Treppenlift nicht unbedingt neu kaufen, es gibt auch gute gebrauchte Modelle. Und man kann den Lift auch mieten«, sagt Erhard Hackler von der Deutschen Seniorenliga. Das kann gerade in Zeiten, wenn der Lift aus akuten gesundheitlichen Gründen angeschafft werden muss, die Lösung sein. red/tk

Info Ein Homelift lässt sich auch an einer anderen Stelle im Haus montieren – etwa außen. »Dann ist allerdings eine Baugenehmigung erforderlich«, sagt Udo Niggemeier von der Vereinigung mittelständischer Aufzugunternehmen in Bissendorf (Niedersachsen). Im strengen Sinne ist der Homelift kein Aufzug, sondern eine Maschine. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 0,15 Meter pro Sekunde ist er auch wesentlich langsamer als ein öffentlicher Aufzug. Der Homelift kann mehrere Stationen im Haus anfahren, vom

Barrierefreie Türen und Fenster In einer barrierefreien Wohnung sollten Türen mindestens 90 Zentimeter breit sein. So passen Rollstühle und Rollatoren gut hindurch. Auch Türschwellen können Hürden sein und sollten darum beim Umbau beseitigt werden, rät der Bundesverband ProHolzfenster. Türgriffe sollten leicht zu greifen und maximal auf der Höhe von einem Meter angebracht sein, empfiehlt die Bundesfachstelle Barrierefreiheit. Fenster und Türen

sollten leicht und mit wenig Kraftaufwand zu öffnen und zu schließen sein. Für Menschen im Rollstuhl bieten sich niedrige Fenstergriffe an – bodentiefe Fenster sowie eine durchsichtige Brüstung ab 60 Zentimetern ermöglichen kleinen und sitzenden Menschen den Blick nach draußen. Eine elektronische Bedienung für Fenster und für Türen kann ebenfalls zu einem barrierefreien Zuhause beitragen. red/tk



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Mit Wachs und Bügeleisen

Besser auf spezielle Pflegemittel zurückgreifen / Tipps zum Säubern von Laminat und Parkett Ein neuer Boden muss her. Soll es Parkett oder Laminat sein? Wenn es nach der Pflege geht, sind beide Materialien als Bodenbelag relativ unkompliziert. Drei Profis geben dazu etwas ungewöhnliche Tipps.

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aminat oder Parkett? Diese Frage ist ein Dauerbrenner, geht es um die Wahl des richtigen Bodenbelags. Worauf die Wahl am Ende fällt, ist vor allem eine Geschmacksfrage. Und über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Vielleicht ist das in diesem Fall auch gar nicht nötig. Denn so unterschiedlich, wie man vielleicht denken mag, sind die beiden Bodenbeläge gar nicht – zumindest in der Pflege. »Weniger ist mehr« lautet der Tipp von Mareike Hermann von der DIY Academy in Köln. Grundsätzlich sollte man sowohl bei Parkett als auch bei Laminat nur auf spezielle Pflegemittel zurückgreifen, meint die Expertin. »Die beste Pflege überhaupt ist aber Kratzer zu vermeiden.« Schuhe, insbesondere Pumps mit hohen Absätzen, sollten grundsätzlich nicht drinnen getragen werden. Mit ihnen schleppt man Steinchen oder Sand hinein. Das sorgt für Kratzer. Außerdem sollte man Filz unter Möbel kleben. »Das ist sowieso das A und O«, sagt Hermann. Jan Kurth, Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Parkettindustrie, erklärt seine Pflegetipps für den Holzboden: »Erstens ist es wichtig, den Schmutz zu entfer-

Einen Holzboden sollte man vor dem Wischen mit einem weichen Staubsauger-Aufsatz absaugen. nen, bevor man nass wischt.« Er empfiehlt für die Parkettpflege einen Besen mit weichen Borsten oder einen speziellen Aufsatz für den Staubsauger. Anschließend darf »nebelfeucht« gewischt werden. »Entweder mit klarem Wasser oder mit einem Spritzer Pflegemittel.« Hat man dennoch einen Kratzer im Parkett, lässt sich der behandeln. »Kratzer oder Dellen kann man mit einem Pflege-Reparatur-Set überpolieren«, erklärt der ParkettExperte. Er rät zu Wachsfett, das sich erwärmen lässt. »Mit diesem Warmwachs können Dellen sehr gut behandelt werden.«

Info

Alter Teppich – heißes Eisen Teppiche brauchen ab und an etwas mehr Pflege als nur das Absaugen. Wer gerade keinen Dampfreiniger im Baumarkt ausleihen kann, sollte zum Bügeleisen greifen. Mit einigen Dampfstößen lassen sich auch mit dem heißen Eisen Druckstellen im Teppich wieder aufrichten, erklärt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Wichtig dabei: Das Bügeleisen darf den Teppich nicht direkt berühren. Wieder frischer wirken die Boden-

beläge mit etwas Natron, es entfernt kleinere Verunreinigungen und Gerüche. Eine dünne Schicht davon aufstreuen, für einige Stunden einwirken lassen und mit dem Staubsauger wieder entfernen. Und die Farbe lässt sich laut BUND mit etwas Sauerkraut auffrischen. Wobei man bei Hausmittelchen grundsätzlich raten muss: Erst mal an unauffälligen Stellen des Teppichs ausprobieren, ob dieser die Mittel auch verträgt. Nicht das etwa die Farben ausbleichen. red/tk

Von Universalreinigern rät er ab, diese seien mitunter zu aggressiv und könnten einen Holzboden angreifen. Grundsätzlich sollten Reinigungsmittel immer auf den jeweiligen Boden abgestimmt sein. »Und ein paar Spritzer genügen eigentlich schon.« Theo Smet, Obmann des Arbeitskreises Technik im Verband der Europäischen Laminatbodenhersteller, erklärt, dass die richtige Pflege für Laminat gar nicht so unterschiedlich wie die von Parkett ist. Auch Laminat sollte nur mit weichen Tüchern oder Besen gereinigt und anschließend nebelfeucht gewischt werden. Auch er rät, auf spezielle Reinigungsmittel für den Boden zurückzugreifen. Aber Smet hat einen großen Unterschied ausgemacht: Während Parkett einen Extra-Schutz braucht – entweder aus Lack, Öl oder Wachs - ist das bei Laminat nicht nötig. »Laminat braucht eigentlich keinen Schutz durch Extrapflege«, erklärt er. Unbedingt vermeiden sollte man daher auch wachshaltige Pflegemittel: »Damit legt man eine Extra-Schicht auf das Laminat, die Schmutz anzieht.« Smet rät daher auch davon ab, Pflegetücher aus der Drogerie zur Reinigung zu verwenden – die könnten gegebenenfalls mit Wachs behandelt worden sein.

Foto: Marks

Ein weiterer Unterschied zwischen Parkett und Laminat: Parkett darf man abschleifen, Laminat nicht. »Aber Parkett darf man nur ganz, ganz dosiert abschleifen«, sagt Kurth. Höchstens alle zehn Jahre, wenn nötig, meint der Fachmann und gibt zu bedenken: »In Altbauwohnungen gibt es jahrhundertealte Holzböden.«

Ungewöhnliche Tipps zur richtigen Instandsetzung Einen etwas ungewöhnlichen Tipp gegen lästige Kratzer im Parkett hat Hermann: Diese kann man wegbügeln – wenn sie nicht zu tief sind. Dafür ein feuchtes Tuch zwischen Holz und Bügeleisen legen und die Stellen behandeln. Durch die Feuchtigkeit quellen die Holzfasern auf. Im Anschluss entzieht die Wärme den aufgerichteten Fasern wieder die Feuchtigkeit. Ebenfalls greift die DIY-Expertin ab und zu auf Zahnpasta als Politur zurück. Gerade bei kleinen Kratzern könne man hier mit einem Mikrofasertuch die beschädigte Stelle etwas aufpolieren. Beim Laminat empfiehlt Hermann, einige Stücke nach dem Verlegen aufzuheben. So kann man beschädigte Stellen leicht austauschen. »Gutes Laminat verfärbt sich nicht, da kann man getrost austauschen.« red/tk


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Auf Augenhöhe

Matthias Dautner: Lahrer Finanzberater mit Herz

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ür viele ist es ein großer Lebenstraum: der Bau des eigenen Hauses. Möglicherweise ist genau jetzt der richtig Zeitpunkt. Davon ist jedenfalls Bankfachwirt Matthias Dautner überzeugt. Der 30-Jährige ist seit fünf Jahren selbstständiger Handelsvertreter für die LBS Südwest in Lahr, nachdem er zuvor fünf Jahre Bankerfahrung bei der Sparkasse Offenburg/Ortenau gesammelt hatte.

Finanzierung von Immobilien als größtes Aufgabengebiet In seinem Büro in der LBS-Beratungsstelle in Lahr berät Dautner Kunden zu Themen wie Altersvorsorge und Bausparen. Größtes Aufgabengebiet ist aber die Finanzierung von Immobilien, beispielsweise beim Kauf beziehungsweise dem Bau eines Hauses, einer Renovierung oder Modernisierung. Für die Back-Office-Arbeiten sowie als

wertvolle Unterstützung bei der Sachbearbeitung stehen ihm zwei Assistentinnen zur Verfügung, die Dautner aber als »Partner, die mit mir, nicht für mich arbeiten«, sieht. Finanzierungen werden mithilfe der Sparkassen-Finanzgruppe sowie mit öffentlichen Mitteln in Form eines Förderdarlehens der LBank oder einem Kredit der KfWBankengruppe realisiert. Das Credo lautet: »Keine Finanzierung ist wie die andere.« Deshalb versuche er, sich in die Lage seines Gegenübers zu versetzen, um das für den Kunden bestmögliche Finanzierungspaket zu schnüren. Wichtig sei dazu ein Gespräch auf Augenhöhe. Großes Plus für seine Kunden: Dautner kommt aus der Region und verfügt somit über ein weit verzweigtes Netzwerk an verlässlichen Kontakten. In Zeiten der Corona-Pandemie, die viele Menschen unverschuldet in finanzielle Nöte gestürzt habe, zeigt Dautner Herz: seinen Kun-

Matthias Dautner nimmt sich für seine Kunden viel Zeit – während der Corona-Pandemie mit einer Schutzscheibe aus Plexiglas. Foto: Kroll den steht er jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. »Man darf nicht vergessen, dass der Bau eines Hauses für viele das größte finanzielle Projekt im Leben ist«, weiß der sportbegeisterte Familienvater, der auch lizensierter Fußballtrainer ist. Kunden sollen ihn später mit gutem Gewissen an Freunde oder Familie weiterempfehlen.

Sein Expertentipp: Ein Bausparkonto sorge in Zeiten, in denen sich die Welt immer schneller dreht und alles miteinander vernetzt sei, für Zinssicherheit. »Bausparen lohnt sich mehr denn je. Die Zinsen sind niedrig wie nie. Das Risiko, dass sie bald wieder steigen, ist höher als die Chance, tk dass sie noch weiter sinken.«


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Modernes Bauen – aber wie?

Viele Möglichkeiten beim energieeffizienten Hausbau / Eine Übersicht über aktuelle Standards Wer ein Haus bauen will, wird mit vielen Begriffen konfrontiert. Was ist ein Effizienzhaus? Ist es besser als ein Nullenergiehaus? Welche Vorteile bietet ein Plusenergiehaus? Ein Überblick der aktuellen Standards in Sachen Energieeffizienz.

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äuser verbrauchen in der Regel Energie. Aber manche können sie auch produzieren – teils sogar mehr als der Haushalt selbst verbraucht. Auf dem Markt kursieren verschiedene Begriffe für solche hocheffizienten Gebäude. Was steckt dahinter? Das Effizienzhaus: Der Begriff Effizienzhaus beschreibt Häuser mit bestimmten Energiestandards. Dabei handelt es sich um eine Kategorisierung der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die dafür Fördermittel und zinsgünstige Kredite vergibt. »Der Mindeststandard, nach dem heute Einfamilienhäuser gebaut werden, ist das KfW-Effizienzhaus«, erklärt Franz Michel vom Verbraucherzentrale Bundesverband. Ein Effizienzhaus 100 entspricht im Energieverbrauch den Werten, die die aktuelle Energieeinsparverordnung (EnEV) als Referenzgebäude vorgibt. »Dieser Verbrauch liegt aber weit über dem, was im Neubau heute zulässig ist«, sagt Michel. Je kleiner die Kennzahl, desto besser ist die Energieeffizienz des Gebäudes also. Das KfW-70-Haus ist energieeffizienter als das Referenzgebäude, weil es 30 Prozent weniger Energie verbraucht. Es ist zugleich der Mindeststandard für n

Georg Dasch ist Vorsitzender des Sonnenhaus-Instituts in Straubing. Foto: Sonnenhaus-Institut

Große Photovoltaik- und Solarthermieanlagen auf diesem Plusenergiehaus erzeugen viel Energie für Wärme, Strom und Elektromobilität - mehr als der Haushalt selbst verbrauchen könnte. Foto: Geisler Neubauten. Diese müssen gut gedämmt sein, es müssen aber nicht zwingend erneuerbare Energien verwendet werden. Das Heizen etwa mit Gas ist auch erlaubt. »Wer Förderung von der KfW für seinen Neubau möchte, muss aber eine Stufe besser bauen«, sagt Michel.

Fotovoltaikanlagen. »Plusenergiehäuser sind unterschiedlich effizient, es gibt keinen einheitlichen Standard. Energieautark sind sie nicht automatisch«, betont Stolte. Auch diese Gebäude brauchen unter Umständen in schlechten Zeiten Energie aus dem Netz.

Das Nullenergiehaus: Das Nullenergiehaus produziert so viel Energie, wie es selbst verbraucht. Möglich ist das zum Beispiel durch eine eigene Fotovoltaik- oder Solarthermieanlage. »Entscheidend dabei ist die Jahresbilanz«, erklärt Christian Stolte, Bereichsleiter Energieeffiziente Gebäude bei der Deutschen Energie-Agentur (dena). Daher sind Nullenergiehäuser an das Stromnetz angeschlossen, denn sie brauchen darüber hinaus noch Energie in schlechten Zeiten, in denen die Produktion aus der eigenen Fotovoltaikanlage nicht ausreicht. Eine gute Dämmung und große, nach Süden ausgerichtete Fensterflächen verbessern die Energiebilanz.

n Das Passivhaus: Das Passivhaus hat mit 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter den niedrigsten Heizwärmebedarf aller Haustypen. »Hier liegt der Fokus auf dem sehr sparsamen Verbrauch«, erläutert Georg Dasch, Vorsitzender des Sonnenhaus-Instituts in Straubing. Passivhäuser nutzen nicht die klassische Heizung, sondern passive Wärmequellen wie die Sonneneinstrahlung und die Körperwärme von Personen. Bei höherem Energiebedarf in der kalten Jahreszeit müssen auch Passivhäuser zusätzliche Energie von außen beziehen.

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n Das Plusenergiehaus: Ein Plusenergiehaus produziert über das Jahr gesehen mehr Energie, als seine Bewohner benötigen. »Entscheidend ist eine sehr gut gedämmte Gebäudehülle«, erklärt Stolte. Damit lassen sich Wärmeverluste reduzieren. In einem Plusenergiehaus wird der Energiebedarf komplett aus regenerativen Energien gedeckt. Die Wärme wird zum Beispiel mit Wärmepumpen oder Solarthermieanlagen erzeugt, Strom kommt aus

n Das energieautarke Haus: »Energieautark ist ein Haus, wenn es wirklich mit der Energie auskommt, die es selbst erzeugt, und zwar an jedem Tag des Jahres«, erklärt Dasch. Der Ansatz ist anders als bei Null- oder Plusenergiehäusern: Diese Häuser haben zwar auf dem Papier eine gute Bilanz, aber sie verbrauchen unter Umständen selbst viel Energie. Wenn sie im Sommer eine reichliche Ausbeute an Solarenergie haben, kann der Verbrauch im Winter ruhig höher ausfallen. Unterm Strich bleibt immer noch ein Plus. Beim energieautarken Haus hingegen liegt der

Fokus auf einem geringen Verbrauch und einer effizienten Energieerzeugung, so dass möglichst keine oder nur wenig Energie von außen bezogen werden muss. Kernstück dabei ist die Verknüpfung von Solarthermie und Fotovoltaik. Die vollständige Unabhängigkeit von externen Energiequellen ist aber nicht für jeden Bauherren machbar. Oft geben die Lage der Immobilie, Dachneigung und Sonneneinstrahlung das einfach nicht her. »Aber der Ansatz, einen höheren Autarkiegrad zu erreichen, ist sinnvoller als nur eine ausgeglichene Jahresbilanz anzustreben«, findet Experte Dasch. »Die meisten heute gebauten Plusenergiehäuser haben eine Autarkiequote von 15 bis 20 Prozent. Da ist noch viel Luft nach oben.« n Fazit: Es empfiehlt sich, schon bei der Planung des neuen Hauses möglichst einen hohen Energieeffizienz-Standard anzupeilen. »Dabei ist es wichtig, einen Energieberater hinzuzuziehen, der ein individuelles Konzept für das Gebäude erarbeitet«, rät dena-Experte Stolte. Ein energieeffizientes Haus ist eine Kombination von verschiedenen Komponenten wie der gut gedämmten Gebäudehülle, einer modernen Anlagentechnik und der Erzeugung erneuerbarer Energien. »Je besser die einzelnen Stellschrauben auf das jeweilige Gebäude und das Nutzerverhalten der Bewohner zugeschnitten werden, desto sparsamer ist es«, so Stolte. red/tk


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Mehr als nur ein guter Durchblick Große Glasflächen, hoher Komfort, Sicherheit, Energieeffizienz – angesagte Trends bei Fenstern Fenster sollen nicht nur einfach einen Blick nach draußen gewähren, ganz nebenbei sollen sie auch umweltfreundlich, sicher und schick sein. Ein kleiner Überblick, welche Trends aktuell angesagt sind.

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enster ist nicht gleich Fenster. Einfach nur quadratisch, praktisch, gut – das ist Schnee von gestern. Bauherren haben die Wahl zwischen verschiedenen Fensterkonstruktionen, wie zum Beispiel Dreh-, Kipp- oder Schiebekonstruktionen, Integralfenstern, Verbund- oder Kastenfenstern. Und das noch aus den unterschiedlichsten Materialien, von Holz über Metall und Kunststoff bis hin zu Kombinationen aus den verschiedenen Materialien mit Glas. Wir stellen die aktuellen Trends vor: Große Glasflächen: »Beliebt sind bodentiefe Fenster und große Panoramascheiben«, sagt Jürgen Benitz-Wildenburg vom Institut für Fenstertechnik. Und das möglichst nicht nur im Erdgeschoss, sondern im ganzen Haus. Denn sie lassen viel Tageslicht herein und eröffnen Sichtachsen in den Garten und die Umgebung. Der Experte warnt aber: »Große Fenster sind bei der Montage anspruchsvoll und brauchen einen wirksamen Sonnenschutz.« n

n Schmale Rahmen: »Insgesamt ist zu beobachten, dass die Fensterrahmen immer filigraner werden«, sagt Frank Lange, Geschäftsführer des Verbandes Fenster + Fassade. Um dem Wunsch vieler Bauherren nach einem eleganten Design zu entsprechen, werden Fensterkonstruktionen so im Tragwerk der Fassade platziert, dass keine Einspannblendrahmen mehr zu sehen sind.

Gute Bedienbarkeit und Komfort: Groß ist bei den Bauherren die Nachfrage nach leicht handhabbaren Griffen und automatisierten Elementen für das einfache Öffnen und Schließen der Fenster. »Das ist gerade bei großen, schweren Fenstern ein wichtiges Thema«, sagt Benitz-Wildenburg. Das gilt auch beim Sonnenschutz, ohne den Panoramafenster gar nicht denkbar wären. Denn die Räume würden an sonnigen Tagen n

Große Fensterflächen lassen viel Licht ins Haus. Allerdings steigt der benötigte Sonnenschutz. schnell überhitzen. »Hier werden gern elektrische Steuerungen für Außenjalousien oder auch Zeitschaltuhren genutzt, um die Temperatur im Haus auch bei Abwesenheit zu regulieren.« n Sicherheit: Fenster und Fenstertüren haben einen großen Einfluss auf das Sicherheitsgefühl der Bewohner. Viele Bauherren legen großen Wert auf einbruchssichere

Konstruktionen und eine fachgerechte Montage des Fensters im Mauerwerk. Wichtig sind die ordentliche Befestigung der Scheibe im Fensterflügel, hochwertige Beschläge und widerstandsfähige Schließeinrichtungen. Für den Privatgebrauch sind Fenster und Fenstertüren mit mindestens der Widerstandsklasse 2 (RC 2) empfehlenswert. Bei ihnen ist in der Regel sichergestellt, dass es in der

Foto: Maurer

Gesamtkonstruktion keinen klaren Schwachpunkt gibt. n Energieeffizienz und Wärmedämmung: Ein wichtiger Trend hinsichtlich Umwelt und Klima: Moderne Fenster sind Energiesparer. »Sonnenlicht bedeutet Wärmegewinn durch die Verglasung. Diese solaren Wärmeeinträge reduzieren bei Kälte die notwendige Heizenergie«, sagt Lange. red/tk

Info

Die dunklere Jahreszeit bricht an: Tipps zum Fensterputzen Ein Eimer Wasser, ein Glas- oder Fensterreiniger und ein fusselfreier Wischlappen – mehr braucht es eigentlich nicht zur Reinigung, meint das Forum Waschen. Ein Fensterabzieher mit Gummilippe erleichtert das Putzen zusätzlich. Und die Profis haben drei Tipps in petto, damit die Fenster im Handumdrehen glänzen wie neu: n Tipp eins: Von außen nach innen putzen. Zunächst wird der Schmutz vom Fensterrahmen entfernt. Zuerst oben, dann an den Seiten und zum Schluss unten. Dann wird mit einem sauberen Tuch, Wasser und Fensterreinige

die Scheibe gereinigt. Hartnäckiger Dreck, wie beispielsweise Vogelkot, sollte eingeweicht werden - dann lässt er sich leichter entfernen. Zum Schluss wird die Fensterbank geputzt. Denn hier tropft Reinigungswasser gerne mal herunter. Tipp zwei: Während des Fensterputzens sollten Schwamm oder Tücher immer wieder gründlich ausgewaschen werden. Die darin aufgenommenen Schmutzpartikel können sonst Kratzer auf den Glasscheiben verursachen. n

Tipp drei: Werden Mikrofasertücher zum Fensterputzen eingesetzt, n

müssen die für den Einsatz auf Glasflächen geeignet sein. Dazu auf die Verpackungshinweise achten. Denn nicht jedes Mikrofasertuch ist auch für Glas geeignet, warnen die Experten. Und noch einen Extra-Tipp zum streifenfreien Reinigen haben die Profis: Die Gummilippe des Fensterabziehers sollte nach jedem Abziehvorgang mit einem Lappen trocken gewischt werden. Das verhindert Wasserränder und Streifen auf der Scheibe. Kleine Resttropfen am Fensterrand entfernt man anschließend durch Nachwischen mit einem weichen und trockenen Tuch. red/tk


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Modernste Technik eröffnet Blick in die Zukunft

Im Raiffeisen Baucenter Lahr sehen Kunden am Bildschirm, wie Kombinationen später wirken werden

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inen Blick in die Zukunft wagen: Im Raiffeisen Baucenter Lahr geht das. Mit modernster Technik kann das Team um Niederlassungsleiter Jens Richter zeigen, wie Haus oder Wohnung mit den Wunschfliesen, -fenstern oder sonstigen Elementen aussehen werden. Die Digitalisierung eröffnet Kunden des Standorts in der Karl-Kammer-Straße 1 ganz neue Möglichkeiten. Der helle Bodenbelag und die dunklen Fensterrahmen? Und passt das große Fliesenformat zur Abmessung des Wohnzimmers? Am Touch-Bildschirm in der Ausstellung im Raiffeisen Baucenter Lahr kann man sehen, wie die Kombinationen wirken: RFIDTechnik, bei der Signale über Radiowellen übertragen werden, und QR-Codes machen es möglich. »Ein riesengroßer Vorteil für die Beratung«, fasst es Richter zusammen. »Wir verbinden unsere analoge Ausstellung mit der digitalen Visualisierung. Dadurch hat der Kunde eine optimale Entschei-

Mit Tablet und Fachwissen: Die Mitarbeiter in Lahr sind für die Beratung bestens gerüstet. Foto: ZG Raiffeisen dungsgrundlage und eine riesige Auswahl.« Denn ob sich die Wunschfliesen auch angenehm anfühlen, kann direkt in der Ausstellung getestet werden. Mit der neuen Technik hat der Standort, einer von 20 Raiffeisen

Baucenter-Niederlassungen in Baden, in Richtung Privatkunden »eine ordentliche Schippe« draufgelegt. Grundsätzlich ist das Team um Niederlassungsleiter Richter Ansprechpartner sowohl für Handwerker als auch für private

Bauherren und Renovierer. Insgesamt zwölf Fachberater stehen bereit, die meisten von ihnen sind schon lange im Unternehmen tätig und kennen die Anforderungen beider Zielgruppen gut. Zu den Stärken der Lahrer Raiffeisen Baucenter-Niederlassung zählen die zentrale Lage und große neue Ausstellungen auf 350 Quadratmetern für Fliesen und Bauelemente sowie für den Garten – mit zahlreichen Anregungen auf 400 Quadratmetern in Beton, Keramik oder Naturstein sowie zu Sichtschutz- und Mauersystemen. Profitieren können Kunden außerdem vom flexiblen Liefer-Service, bei Bedarf auch mit Kranentladung, einem Aufmaß- und Montage-Service oder der Farbmischanlage. Seine Expertise hat der seit 1999 in Lahr ansässige Baustoffhandel schon in zahlreichen Projekten in der Region bewiesen, darunter im Baugebiet Hosenmatten, bei der Gestaltung der Ortsmitte Seelbach oder auf dem ehemaligen Flugred/tk platzgelände. RBC_ANZ200110 RBC_ANZ200110

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Vernetzung schreitet weiter voran Hybride Heizsysteme steuern sich selbst / Vorteile von Fotovoltaik und Wärmepumpe kombiniert »Deiner Heizung geht es gut« – die Anlage schickt ihrem Besitzer die Nachricht auf das Smartphone. Beruhigend, gerade bei tiefem Frost, wenn man das Zuhause warm vorfinden möchte. Die digitale Steuerung der Heiztechnik geht noch viel weiter dank künstlicher Intelligenz.

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oderne Heizungen lassen sich bereits so einstellen, dass sie nur laufen, wenn jemand zu Hause ist. Die Hersteller gehen inzwischen einen Schritt weiter: Heizungen werden unabhängiger und dadurch effizienter und kostensparender. Wichtige Schlagwörter sind das Home Energy Management System (HEMS) und die Nutzung mehrerer Energiequellen im Haushalt, die hybriden Systeme. HEMS ist eine Weiterentwicklung der digital steuerbaren Heizung. Sie lässt sich etwa über das Smartphone oder Tablet bedienen. Ist sie an das Internet angeschlossen, geht das auch aus der Ferne. Man kann also die Temperatur zu Hause schon auf dem Heimweg hochdrehen. Und wenn mal etwas kaputt ist, schickt die Heizung automatisch eine Fehlermeldung. Im HEMS werden alle Energieströme im Haus wie etwa Gas, Öl, Solarthermie und Strom von einer künstlichen Intelligenz gesteuert, erklärt Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer vom Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH). Das Gebäude kann sich damit effizienter selbst versorgen – bis hin zur teilweisen Autarkie. Denn die Technologie ermöglicht

Im Smart Home schickt die Heizanlage dem Hausbesitzer Nachrichten auf das Smartphone. Foto: Warnecke

Im Smart Home sind Heizung und Hausgeräte alle bequem steuerbar - zum Beispiel vom Tablet aus. Foto: Günther den dynamischen Wechsel von Energiequellen. Sie nutzt zum Beispiel Solarenergie, wenn die Sonne scheint, und springt auf die Wärmepumpe um, wenn Wolken aufziehen.

System kann das Aufladen von E-Autos einbeziehen Außerdem nutzt die neue Technik Batteriespeicher optimal aus. »Revolutionär« findet Lücke die Produkte vor allem, weil sich die Elektromobilität einbinden lasse. Das System kann also das Aufladen von E-Autos einbeziehen und diese als Zwischenspeicher für produzierten Strom aus regenerativen Energien nutzen. Das Ganze fußt auf einer Entwicklung der Beheizung hin zu einem sogenannten hybriden System. Hier wird nicht nur ein Energieträger, sondern ein Energiemix meist aus zwei Wärmeerzeugern verwendet. Davon wird mindestens einer auf Basis erneuerbarer Energien betrieben. Im Zentrum des Systems steht die Wärmepumpe. Sie ist quasi der neue Überflieger im hybriden Heizsystem. Grob gesagt funktioniert sie so: Die Pumpe zapft die natürliche Wärme des Erdreichs, des Grundwassers oder der Luft an und überträgt sie an den Heizkreislauf im Haus. Für den Betrieb

braucht sie Strom, aber einen wesentlich kleineren Anteil als etwa strombetriebene Nachtspeicherheizungen. Laut Pressemitteilung wird die Wärmepumpe im HEMS um eine Fotovoltaikanlage zur Versorgung mit Strom aus erneuerbaren Energien ergänzt. Wie auch andere regenerative Energien im hybriden System bekommt die Wärmepumpe bei der Versorgung des Heiz- und Warmwasserkreislaufs in Zeiten mit sehr hohem Wärmebedarf im Winter Unterstützung durch Brennwert-

geräte oder Festbrennstoffkessel. Auch die zusätzliche Verbindung mit einer Solarthermieanlage ist hier möglich. Eine weitere Innovation ist für Lücke »sicher die BrennstoffzellenHeizung«. Grob gesagt, basiert diese Heizung auf Erdgas, aus dem Wasserstoff gewonnen wird. Dieser verbindet sich mit Sauerstoff und erzeugt so Strom und Wärme. Diese Heizungen gelten als sehr effizient und sparen laut BDH 50 Prozent CO2 gegenüber veralteten Gaskesseln ein. red/tk

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Als Mieter Solarstrom erzeugen Solarstrom für das Haus selbst zu produzieren spart bares Geld. Doch bislang waren es vor allem Immobilienbesitzer, die Fotovoltaikanlagen auf ihrem Dach installiert haben, Mieter dagegen konnten nur in Ausnahmefällen eigenen Strom erzeugen. Seit einiger Zeit allerdings können auch sie ebenso wie die Bewohner von Mehrfamilienhäusern – mit »Stecker-Solar-Geräten« Strom produzieren. Darauf weist die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt hin. Die Stecker-Solar-Geräte sind auch bekannt als Balkonkraftwerk oder Plug-and-Play-Solar. Sie sind

kleiner als jene, die auf Dächern angebracht werden und können an Balkonbrüstungen oder Außenwänden sowie auf Terrassen oder im Garten installiert werden. Auch das Hausdach kommt in Frage. Hauptsache, der Platz ist möglichst sonnig und idealerweise nach Süden ausgerichtet. Der Anschluss erfolgt über eine spezielle Einspeisesteckdose. Über den Betrieb eines Stecker-SolarGeräts muss der örtliche Stromnetzbetreiber informiert werden. Verbieten kann dieser den Betrieb aber nicht, so die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt. red/tk



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So gelingt der schöne Garten

Schon vor dem Hausbau sollte überlegt werden, wie das Grundstück künftig gestaltet sein soll Wenn die Natur im Winterschlaf liegt, kann man sich gut über die Gestaltung des Gartens Gedanken machen. Tipps für Hobbygärtner und jene, die für die Planung lieber einen Profi anheuern.

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er eine mag eine große Rasenfläche und mächtige Bäume am Rande des Grundstücks. Der andere träumt von bunten Blumenbeeten. Aber oft liegt erst einmal nur eine karge braune Fläche vor einem. Wo anfangen? Auch wenn ein Gartenbesitzer einen Landschaftsgärtner beauftragt, sollte er sich vor der ersten Beratung Gedanken darüber machen, was er ungefähr von und in seinem Garten möchte. Die folgenden Tipps sind für Hobbygärtner und solche, die lieber dem Profi vertrauen: Der Bauplan: Die ersten Ideen für den Garten braucht man schon vor dem Hausbau. Denn vieles, was zunächst gar nicht von Bedeutung erscheint, sollte schon bei der Bauplanung bedacht werden. Sonst ärgert man sich später jahrelang. Ein Beispiel: Wo am Haus ist ein außenliegender Wasseranschluss für den Garten vorgesehen? »Oft wird dieser in Kellernähe eingeplant«, sagt August Forster, Präsident des Bundesverbandes Garten- und Landschaftsbau (BGL). Aber sind dort später die Beete in der Nähe? Oder kann man diese ohne Probleme mit n

Wo beginnen? Wer einen Garten anlegt, sollte ein paar grundlegende Entscheidungen ganz am Anfang treffen – zum Beispiel, welche Wunschpflanze er auf jeden Fall haben möchte. Foto: Gabbert einem Schlauch erreichen? Gibt es einen Stromanschluss für außen? n Das Storybook: Landschaftsgärtner Forster wünscht sich von seinen Kunden, dass diese mit einer Art Storybook zu ihm kommen – einer Collage mit Ausschnitten aus Zeitungen und Zeitschriften, mit Bildern und Listen mit den Wunschpflanzen. »Alles, was einem an anderen Gärten gefällt,

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Poolwasser richtig entsorgen Sommerzeit ist Badezeit. Dieses Jahr hatte man wegen Corona weniger Lust ins Freibad zu gehen. Viele hatten daher zu Hause Spaß im Wasser – im eigenen Pool oder Schwimmbecken. Doch wie entsorgt man das Wasser richtig? Badewasser, welches nicht mit Chemikalien versehen wurde, wie zum Beispiel in Planschbecken, kann im Garten entleert werden oder zum Blumengießen verwendet werden, teilt die Umweltsenatskanzlei Bremen mit. Man solle aber Rücksicht nehmen, dass das Wasser nicht das Grundstück des Nachbarn flutet.

Komplizierter wird es hingegen bei Wasser aus Schwimmbecken. Denn diese sind in der Regel mit Chlor und anderen Desinfektionsmitteln belastet. Dieses Wasser darf auf keinen Fall ins Grundwasser gelangen. Denn das Beckenwasser ist Abwasser, es gilt als belastet und muss über den Schmutz- oder Mischwasserkanal entsorgt werden. Die Empfehlung der Bremer Umweltsenatskanzlei: Vor der Einleitung in die öffentliche Kanalisation sollte man sich bei der zuständigen Behörde informieren und das weitere Vorgehen absprechen. red/tk

sammelt man dafür«, erklärt der Experte. Dann filtert der Profi heraus, was zur Größe des Gartens, den örtlichen Gegebenheiten und den Himmelsrichtungen passt. Wer in Eigenregie den Garten anlegt, kann mit so einem Storybook zu seinem Gärtner gehen und sich beraten lassen. Die Kunden von Christian Nielsen aus Soltau, Mitglied im Bund deutscher Baumschulen, zeigen ihm öfters mal Collagen. Er hilft damit bei der Auswahl der geeigneten Pflanzen. Oder man wälzt selbst Pflanzenbeschreibungen und -kataloge und ordnet die Ideen ein. Der Profi bekommt idealerweise einen amtlichen Lageplan, in dem die Höhen des Grundstücks eingetragen sind. Auch Angaben zum Verlauf etwa der Telefonleitungen zum Haus sind sinnvoll. Landschaftsgärtner sind aus Versicherungsgründen dazu verpflichtet, diese Angaben vor ihren Arbeiten nachzuprüfen, betont Forster. Die Lieblingspflanzen: Die Auswahl ist natürlich riesig. Daher sollte man mit einer Liste seine Favoriten eingrenzen. Dabei stellen sich einige Fragen: Welche Blütenfarben sind gewünscht? Wie hoch sollte die Bepflanzung am Haus ungefähr sein, damit dieses nicht n

selbst seine Wirkung verliert? Und wie hoch sollte die Terrasse umschlossen sein? Wer das weiß, kommt auch im Handel besser zurecht. Der Hausbaum: Ein großer, schöner Baum kann das ganze Grundstück prägen. Er ist dann natürlich oft auch ein guter Anfangspunkt für die eigentliche Gartengestaltung. Aber der Baum braucht einen Platz, wo er sich über Jahre und Jahrzehnte entfalten kann – und vor allem Raum dazu hat. Wichtig bei der Größe ist, die rechtlichen Vorgaben der Kommune zu kennen: »Oft bestimmt der Bebauungsplan der Siedlung, dass ein Baum einer bestimmten Größe gesetzt werden muss«, erklärt Nielsen.

n

n Die Begrenzung: Viele Grundstücke sind schmal und lang, gerade jene von Reihenhäusern. Forster spricht von »Handtuchgrundstücken«. Und hier nimmt eine Hecke noch mehr von der Breite. Die Alternative sind begrünte Zäune. Oder Zaun und Hecke kommen in Abstimmung mit dem Nachbarn auf die Grundstücksgrenze. Künftiger Streit lässt sich vermeiden, wenn die Abmachung schriftlich festgehalten wird. red/tk


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Bauen und Wohnen

Günstig, aber dennoch wertig

Der Hausbau erfordert neben viel Planung ein finanzielles Polster – wie man Geld sparen kann Der Hausbau ist ein Traum vieler Menschen, aber ein wahnsinnig teurer. So mancher verspürt existenzielle Ängste beim Abschluss der hohen Kredite. Wo lässt sich bei Materialien, Grundriss und Lage sparen – ohne dass man dabei künftig vielleicht doch draufzahlt?

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er Bau eines Hauses ist für die meisten Menschen die größte Investition in ihrem Leben. Oft wird das Gebäude am Ende viel teurer als ursprünglich gedacht. Dabei lassen sich die Kosten reduzieren, ohne Qualität und Komfort zu verringern. n Über die Stadtgrenze hinaus schauen: »Das Grundstück ist der größte Kostenfaktor«, sagt Florian Becker vom Bauherren-Schutzbund. »Es verschlingt 25 Prozent der Kosten und mehr.« Gerade die Lage entscheidet massiv über den Preis. Viele Bauherren seien auf bestimmte Lagen innerhalb der Städte fixiert, beobachtet Becker. »Dabei kann ein Grundstück, das nur zehn bis 15 Kilometer entfernt liegt, schon um 20 bis 30 Prozent günstiger sein.« n Wohnfläche optimal ausnutzen: Bei der Wohnfläche kommt es beim Eigenheim nicht unbedingt nur auf die Größe an. Viel Platz, der nicht gut durchdacht ist oder nicht gut genutzt werden kann, schränkt sogar ein. »Mit einem intelligent auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Haus werden Sie auf lange Sicht glücklicher«, rät Klaus-

Der Bau eines Hauses ist für die meisten Menschen die größte Investition in ihrem Leben. Aber die Kosten lassen sich reduzieren, ohne Qualität und Komfort zu verringern. Foto: Rumpenhorst Jürgen Edelhäuser von der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau. Und das spart Geld. »30 Quadratmeter weniger Wohnfläche können 60 000 und mehr Euro Kostenreduzierung entsprechen«, erklärt Thomas Drexel, Architekturbuchautor aus Augsburg. n Günstig, aber nicht billig bauen: Qualität hat ihren Preis. Aber nicht im ganzen Haus muss es hochwertige Designerware sein. »Alles, was im Haus leicht austauschbar ist, kann zunächst in einem geringen oder mittleren Standard gekauft werden«, rät Edelhäuser. »Bei fest mit dem Gebäude verbundenen Teilen wie Fenstern sollte man aber lieber gleich die höhere Qualität wählen.« n Arbeitskosten

Klaus-Jürgen Edelhäuser ist Vorstand der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau. Foto: Gleixner

gehen richtig ins Geld: Die größten Kosten beim Innenausbau verursachen nicht unbedingt die teuren Armaturen oder die hochwertige Küche. »Es sind die Arbeitskosten für Baufirmen und Handwerker«, erklärt Drexel. Besonders aufwendige und knifflige Arbeiten treiben die Preise in die Höhe. Auch hier können Bauherren etwas tun: Wer sich vorher mit der Materie befasst und nicht so arbeitsintensive Aufträge vergibt, kann viel sparen. Auch Eigenleistungen verringern die Arbeitskosten.

Zweitrangige Projekte verschieben: »Manche Dinge lassen sich verschieben«, sagt Becker. Zum Beispiel die Gestaltung der Außenflächen kann warten, bis sich die Finanzlage etwas entspannt hat. »Allerdings ist darauf zu achten, dass die Zugänge zum Haus für Bewohner und Besucher trotzdem sicher und einigermaßen komfortabel sind.« n

Vorausdenken: Auch wenn es etwas teurer wird: Investitionen, die das Haus zukunftssicher machen, n

darf man beim Neubau nicht scheuen. Später ziehen die Kinder aus, die Bewohner werden älter. Vielleicht wird dann die obere Etage des Hauses vermietet oder Räume müssen altersgerecht umgebaut werden. Dafür kann man schon beim Neubau Weichen stellen – sei es mit einer separaten Treppe zum Obergeschoss oder einem Badezimmer im Erdgeschoss. »Man sollte keinesfalls auf Dinge verzichten, die sich später nur schwer nachrüsten lassen«, so Edelhäuser. red/tk

Info

Baustellen im Winter lüften und heizen Beim Hausbau im Winter ist bei bestimmten Arbeiten eine gute Lüftung des Gebäudes besonders wichtig. Sonst drohen Feuchteschäden und Schimmelbefall. Darauf weist der Verband Privater Bauherren in Berlin hin. Denn mit Estrich und Putz gelangt Feuchtigkeit in den Bau. Um diese wegzubekommen, muss ausreichend und konsequent gelüftet sowie geheizt werden. Schwierig ist die Situation laut Erfahrungen der VPB-Bausachverständigen, wenn im Erdgeschoss und ersten Stockwerk schon verputzt und geheizt wird, aber der

Übergang zum noch nicht ausgebauten und ungedämmt Dachgeschoss offen ist. Dann steige die feuchte Luft aus dem Erdgeschoss in die oberen Gebäudeteile und kondensiere an den kühlen Dachsparren. Hierbei komme es fast immer zu Schimmelbefall, so der VPB. Die Sanierung der Schäden sei teuer, im schlimmsten Fall müssten die Balken ausgetauscht werden. Bauherren sollten laut VPB daher darauf achten, dass das Treppenloch zum unausgebauten Dachgeschoss vor dem Innenausbau geschlossen wird. red/tk


Bauen und Wohnen

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»Direkt hineinspringen und die Seele baumeln lassen«

Mit der Firma Gartenstark wird der Traum vom eigenen Pool wahr / Neuer Standort in Altenheim

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as gibt es Schöneres, als an einem heißen Sommertag ins Wasser zu springen und sich so eine willkommene Abkühlung zu verschaffen? Das Problem: In Zeiten wie diesen ziehen es viele vor, zu Hause zu bleiben und nicht an den (zu) gut besuchten Badesee in der Nähe zu fahren. Die Lösung: der praktische Swimmingpool im eigenen Garten. Dafür haben Hausbesitzer aus der südlichen Ortenau den optimalen Ansprechpartner: Pascal Thürnau, Inhaber des Altenheimer Unternehmens Gartenstark. Er selbst hat die Firma im Jahr 2009 gegründet, damals noch unter dem Namen Thürnau Pflaster – Gartenbau. Wegen der guten Auftragslage befindet er sich jetzt auf Expansionskurs. Im Schaflacher Weg 6 entstehen die neuen Geschäftsräume inklusive moderner Büros und einem repräsentativen Showroom. Fertig werden soll das Großprojekt noch in diesem Jahr. Das bisherige Domizil im Haselweg 1 wird aufgegeben.

Inhaber Pascal Thürnau und seine Ehefrau Lucia Riu-Thürnau präsentieren einen von der Firma Gartenstark installierten Swimmingpool mit Poolüberdachung. Foto: Gartenstark Die Kunden erwartet bei Gartenstark ein umfangreiches Sortiment rund um den Pool – vom Becken selbst über hochwertige Poolpflegeprodukte bis hin zur passenden Poolüberdachung.

Damit auch der Bereich um den Pool herum zum Paradies wird, stehen Platten- und Pflastermaterialien in allen möglichen Ausführungen zur Hof- und Gartengestaltung bereit. Um höchste Qualität

zu garantieren, arbeitet Thürnau mit regionalen Partnern zusammen. Auch das Spektrum der Dienstleistungen ist vielfältig, das verdeutlicht schon der Slogan: »gärtnern, baggern, pflastern.« Mit seinem Team – allesamt Experten auf ihrem Gebiet – kommt der 38-Jährige beim Bauherren vorbei, schaut sich die Lage an und macht ein individuell auf den Kunden zugeschnittenes Angebot für den eigenen Traumpool. Vom Erdbau bis zur Fertigstellung des gewünschten Projekts geschieht alles aus einer Hand. »Wenn wir weg sind, kann der Kunde direkt in den Pool springen und die Seele baumeln lassen«, verspricht der Chef. Dass die Kunden hochzufrieden sind, verraten die vollen Auftragsbücher, die sich oft durch Mundzu-Mund-Propaganda füllen. »Wer im kommenden Jahr möglichst früh in den eigenen Pool springen will, sollte sich am besten schon zeitnah bei uns melden«, empfiehlt Thürnau deswegen. tk



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