Woche 30
Samstag, 27. Juli 2019
Auflage: 23 805
n Kenzingen
n Mahlberg
n Kappel
Vereine, Fraktionen und Institutionen haben Neubürgern gezeigt, was Kenzingen zu bieten hat. Bürgermeister Matthias Guderjan rief dazu auf, sich aktiv in der Stadt zu engagieren. u Seite 5
Bernd Dosch wird für weitere fünf Jahre die Geschicke Orschweiers als Ortsvorsteher lenken. Eine überraschend große Mehrheit der Ratsmitglieder stimmte für ihn. u Seite 8
Kappel hat seine Ersterwähnung vor 800 Jahren gefeiert – und Tausende kamen. Bürgermeister Jochen Paleit eröffnete das große, zweitägige Fest mit einem Fassanstich. u Seite 10
Ruster machen mobil
Umwelt | Bürgerinitiative »Jetzt langt’s!« will gegen Folgen des Tourismus vorgehen
NACHGEFRAGT »Wespen sind sehr wichtig«
Sommerzeit ist Wespenzeit und diese können für viele lästig werden. Aber zugleich erfüllen sie auch wichtige Aufgaben in der Natur. Drei Fragen an Hans-Joachim Gorny, Biotop-Pfleger und Mitglied des Nabu Ettenheim (Bild). Herr Gorny, wie viele Wespenarten gibt es? In Deutschland gibt es elf Arten, die zu den Echten Wespen zählen und allesamt gelbschwarz sind. Die bekanntesten sind die Deutsche Wespe, die uns im Sommer den Ku-
chen streitig macht, und die rotangehauchte Hornisse. Welche Aufgaben erfüllen Wespen im Naturkreislauf und im Garten? Wespen sind ein wichtiger Teil des Naturhaushalts. Sie sind Jäger, die ihre Larven mit erbeuteten Insekten füttern und so andere Insekten-Arten kurz halten. Die Alten ernähren sich von Nektar und Pollen und bestäuben dabei eine nicht unwesentliche Menge an Blüten. Noch mehr Energie liefert ihnen der Zuckerguss auf dem Kuchen. Niemand kann einschätzen was passieren würde, wenn die Wespen verschwänden. In welchem Zeitraum sollte man Wespennester am Haus lieber dulden? Wespen stehen unter Naturschutz, ihre Nester dürfen nicht grundlos entfernt werden. Wespen sind friedlich, aber verteidigen ihre Nester. Wer in ihrer Nähe hektisch gestikuliert, riskiert, gestochen zu werden. Manchmal sitzt ein Nest ziemlich ungeschickt, dann geht Mensch vor Tier. Bevor man einen Kammerjäger beauftragt, um es zu entfernen (der Nabu macht sowas nicht), sollte man doch versuchen, mit einer Blende, Folie oder Leinwand, die Wespen von den Menschen weg zu lenken. Alte Nester werden nicht wieder besiedelt und sollten hängengelassen werden, damit an gleicher Stelle kein Neues entsteht. jg
Weil ihnen der Tourismus und seine Folgen zu viel geworden sind, haben Ruster und Einwohner von Nachbargemeinden eine Bürgerinitiative gegründet. Ihr Name: »Jetzt langt’s!« n
Vier Tage lang Weinfest feiern
Von Felix Bender
Rust. Klagen über Verkehr und Lärm sind in Rust nichts Neues. Es ist kein Geheimnis, dass nicht wenige Einwohner des 4300-Seelen-Orts unter den Belastungen leiden, die der Europa-Park und seine mehr als fünfeinhalb Millionen Besucher mit sich bringen. Nun bekommt der Protest einen offiziellen Klang: Unter dem Namen »Jetzt langt’s! – Bürgerinitiative zum Erhalt unserer lebenswerten Region« haben sich Menschen aus Rust und Umgebung zusammengetan, um sich gegen »exzessive Bebauung, Tourismus und Verkehr und den Folgen« zur Wehr zu setzen, heißt es im Gründungsprotokoll der BI. »Im Ort und darüber hinaus brodelt es schon lange«, sagt Normand Bellemare, einer von zwei BI-Sprechern gegenüber unserer Zeitung. Derzeit sei man eine lose Vereinigung aus 26 Unterstützern, nicht nur aus Rust, sondern auch aus Kenzingen, Herbolzheim, Rheinhausen und Ringsheim. Bellemare ist sich sicher, dass die Zahl steigt, wenn die im Juni aus der Taufe gehobene Initiative erst mal Bekanntheit erlangt hat. »Der Tourismus führt zu einer ständigen Minderung unserer Lebensqualität. Das wollen wir nicht länger mitanschauen.« Aus losen Gesprächen sei im Frühjahr die konkrete Idee
Aus Sicht der Ruster BI ein Zeichen »exzessiver Bebauung«: der Wasserpark gereift, sich zu einer Bürgerinitiative zusammenzuschließen. Der Auslöser: die Vision von Europa-Park-Chef Michael Mack, eine Seilbahn ins Elsass zu bauen, die nach Protesten von Naturschützern mittlerweile auf Eis gelegt ist.
Das Logo der Ruster Bürgerinitiative Bellemare und seine Mitstreiter sind skeptisch. »Wir befürchten, dass im Hintergrund die Planungen weitergehen und wir irgendwann vor vollendete Tatsachen gestellt werden«, sagt der Ruster. Man
werde das Vorhaben »mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln verhindern«. Bellemare betont: »Wir sind gesprächsbereit, aber wenn es sein muss, schrecken wir vor einem öffentlichkeitswirksamen Protest nicht zurück.« Eine Warnung auch an die Politik, die – wie die BI findet – im Angesicht der SeilbahnPläne zu schnell und zu euphorisch Bravo rief. Doch hat die Gemeinde das Problem nicht erkannt? Stichwort »Masterplan Verkehr«, dessen Umsetzung die Belastung durch Busse und Individualverkehr reduzieren soll. »Die Infoveranstaltung dazu glich mehr einer Präsentation als einem Dialog«, sagt Bellemare. »Man hat nicht das Gefühl, dass der Bürger viel ausrichten kann.« So sei es schon beim Wasserpark gewesen. Die BI ist der Meinung, dass das Mack’sche Megaprojekt wegen des »immensen Wasserverbrauchs so nicht hätte
Konzert an der Silbermann-Orgel
Bernhard Kratzer und Paul Theis (links) präsentieren an der berühmten Silbermann-Orgel aus dem Jahr 1769 Trompetenkonzerte und Orgelmusik. Foto: Veranstalter
Ettenheimmünster (red/jg). Unter dem Motto »Im Glanz von Trompete und Orgel« laden Bernhard Kratzer und Paul Theis am Sonntag, 11. August, ab 17 Uhr zu einem Konzert in der Wallfahrtskirche St. Landelin in Ettenheimmünster ein. An der Silbermann-Orgel von 1769 bringen sie »glanzvolle Trompetenkonzerte und virtuose Orgelwerke« von Stölzel, Purcell, Telemann, Mozart, Petrali und Guilain zu Gehör. Karten gibt es für 18 Euro unter anderem bei der Tourist-Information Ettenheim (Telefon 07822/ 43 22 10) und der Lahrer Zeitung (07821/2 78 30) sowie ab 16 Uhr an der Tageskasse.
Foto: Europa-Park
genehmigt werden dürfen«. Wurde es aber, im November ist Eröffnung. »Mittlerweile herrscht bei vielen ein Gefühl der Ohnmacht«, sagt Bellemare. Des Geldes wegen werde den Rustern das Recht abgesprochen, sich zu beschweren. Der BI-Sprecher weiß, dass es der Gemeinde und vielen Bürgern dank des Parks finanziell gut geht. »Aber nur weil man davon leben kann, heißt das nicht, dass man auch damit leben kann.«
INFO
Flyer geplant Mit Flyern will die BI »Jetzt langt’s!« zeitnah auf sich aufmerksam machen. Zudem sollen laut Sprecher Normand Bellemare Arbeitsgruppen gegründet werden, die sich mit Themen wie Verkehr und Lärm auseinandersetzen.
Bombach (red/jg). Seit 1977 feiert man in Bombach das Weinfest am Hummelberg. Von Freitag bis Montag, 2. bis 5. August, ist es wieder so weit und die Vereinsgemeinschaft Bombach lädt wieder dazu ein, das Fest mit leckeren Köstlichkeiten aus den Wiengläsern und Küchen der teilnehmenden Vereine zu feiern. Eröffnung ist am Freitag um 19 Uhr mit der Breisgauer Weinprinzessin, dem Ortsvorsteher und dem Musikverein. u Seite 9
Bauhof bessert Straßen aus Ettenheim (red/fx). Der Bauhof führt am Donnerstag und Freitag, 1. und 2. August, Straßensanierungsarbeiten aus. Betroffen sind die Wirtschaftswege am nördlichen Apostelsee, der Weg entlang der K 5348 und die Spitalhalden. Nach dem Auftragen einer Bitumenemulsion werden die Straßen mit Splitt abgestreut, das überschüssige Splitt wird einige Tage später entfernt, heißt es in der Ankündigung der Stadtverwaltung. Während der Bauarbeiten wird es zu Verkehrsbehinderungen kommen. Ein Abstellen von Fahrzeugen auf der Fahrbahn ist während der Maßnahme nicht möglich, heißt es weiter.
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