Kinzigtal Kurier 03.07.2019

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Woche 27

Mittwoch, 3. Juli 2019

Auflage: 21 200

n Hofstetten

n Kinzigtal

n Zell

Bürgermeister Martin Aßmuth hat in Hofstetten die scheidenden Gemeinderäte für ihre langjährige Arbeit ausgezeichnet und die neu gewählten Rate im Amt verpflichtet. u Seite 3

Der Biberacher Konrad Smyrek führt Gäste durch das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof in Gutach. Für ihn ist es das beste Mittel, um im Denken lebendig zu bleiben. u Seite 7

Peter Martens präsentiert in Zell sein Projekt »Der Himmel über der Ortenau« mit einer Foto-Ausstellung, die anschließend noch in weiteren Städten der Ortenau gezeigt wird. u Seite 10

n Umfrage

Bahnstrecke ist gesperrt, Busse dürfen fahren

Wie saisonal kochen Sie das Jahr über?

Die Bahnstrecke zwischen Hausach und Hornberg ist bis Freitag, 12. Juli, wegen Bauarbeiten gesperrt. Hausach/Gutach/Hornberg (red/wei). Wie das Regierungspräsidium Freiburg (RP) kürzlich mitteilte, kann der Schienenersatzverkehr der Deutschen Bahn während der Sperrung der Bahnstrecke zwischen Hausach und Hornberg durch die Baustelle in Gutach fahren. Laut RP werde sich am Bauzeitenplan der Sanierung der Ortsdurchfahrt nichts ändern. Die Baustelle ist auch für den regulären ÖPNV und die Anlieger befahrbar. Weitere Ausnahmeregelungen könne es nicht geben, weil dem die strengen Vorschriften zum Arbeitsschutz zur Sicherheit auf Baustellen entgegenstünden, heißt es. Die Entscheidung, die Bahnstrecke zwischen Hausach und Hornberg zu sperren, wurde kurzfristig von der Deutschen Bahn getroffen, da sich bei einer Untersuchung der betroffenen Brücke herausgestellt habe, dass sie dringend saniert werden müsse, so Dirk Andres, Verkehrsvertragsmanager Südbaden der Deutschen Bahn. Die Sperrung der Bahnstrecke parallel zur Sperrung der Ortsdurchfahrt Gutach hat weit über das Kinzigtal hinaus für Kritik gesorgt.

Keine neuen Windräder Mittleres Kinzigtal (jöb). Das E-Werk Mittelbaden plant im Kinzigtal keine neuen Windräder. Nach der geplanten Anlage auf dem Pilfer soll Schluss sein. Im Schwarzwald hat der Lahrer Stromanbieter in den vergangenen Jahren kräftig in den Ausbau der Windenergie investiert. Auf der Prechtaler Schanze wurden 2016 sechs Windräder in Betrieb genommen und 2018 starteten am Nillkopf bei Fischerbach zwei weitere Räder. Mit den Millionen-Investitionen soll nun aber vorerst Schluss sein, so E-Werk-Vorstand Ulrich Kleine. Neue Standorte für Windkraftanlagen seien derzeit nicht in Planung. Zunächst untersuchte Pläne für die Hornisgrinde seien bereits wegen zu hoher Kosten und zu aufwendiger Auflagen eingestampft worden. Lediglich das Windrad auf dem Pilfer werde noch verwirklicht. Im Juli soll es dort mit dem Bau weitergehen, nach der derzeitigen Brutzeit der Vögel. Noch im laufenden Jahr rechnet das Energieunternehmen mit der Inbetriebnahme der Anlage.

Essen | Kinzigtäler greifen gern zu Frischem Saisonale, nach Möglichkeit noch regionale Lebensmittel liegen im Trend. Es ist ein Weg zu einer nachhaltigen und vielseiti-

Das erste der regionalen Strukturgespräche zur medizinischen Versorgung findet am Freitag, 5. Juli, im Haslacher Pfarrheim statt. Foto: Kleinberger

Versorgung im Fokus Gesundheit | Strukturen im Kreis stehen auf dem Prüfstand

Die Zukunft der medizinischen Versorgung im Ortenaukreis steht auf dem Prüfstand. Am Freitag, 5. Juli, findet in Haslach das erste Bürgergespräch zum Thema statt. Haslach (red/lmk). Das Landratsamt (LRA) Ortenaukreis erinnert in einer Ankündigung daran, dass im vergangenen Jahr die Klinikreform »Agenda 2030« beschlossen worden ist. Diese sieht demnach unter anderem vor, dass das Ortenau-Klinikum seine stationären Leistungen ab 2030 an den Krankenhausstandorten in Offenburg, Lahr, Wolfach und Achern erbringt. Die derzeitigen weiteren Standorte in Oberkirch, Kehl und Ettenheim sollen als stationäre Standorte aufgegeben und als Gesundheitszentren sowie Notarzt- oder Not-

fallstandorte weitergeführt werden. Die dazugehörigen Leistungsangebote sollen in enger Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Akteuren entwickelt werden. »Aus diesem Grund wurde die Kommunale Gesundheitskonferenz (KGK) beauftragt, Handlungsempfehlungen zu möglichen Strukturen der optimierten und verzahnten gesundheitlichen Versorgung im Ortenaukreis zu erarbeiten«, erklärt Janine Feicke, Leiterin der Geschäftsstelle der Kommunalen Gesundheitskonferenz. »Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Verzahnung zwischen stationären Klinikangeboten, Notfallversorgung und ambulanter Versorgung«, erläutert Evelyn Bressau, Leiterin der Arbeitsgruppe »Sicherstellung der ambulanten medizinischen Versorgung im Ortenaukreis (sektorenübergreifende Versorgung)«.

Bei einer ersten Umfrage Anfang 2019 wurden Themen erfasst, die nun ab Juli im Rahmen von sechs Bürgergesprächen im gesamten Ortenaukreis diskutiert werden. Analysen und Hintergrundinformationen zum aktuellen Stand der Gesundheitsversorgung sind verfügbar unter www.ortenaukreis.de/kgk. Die Dialogabende sollen den Bürgern die Gelegenheit bieten, sich in die Konzeptentwicklung der künftigen Gesundheitsversorgung im Kreis einzubringen. Auf der Tagesordnung stehen Themen wie die haus- und fachärztliche Versorgung, Notfallversorgung, Erreichbarkeit sowie Nachnutzungskonzepte mit Verzahnung bestehender Angebote. Der erste Termin findet am Freitag, 5. Juli, im Haslacher Pfarrheim statt. Beginn ist um 18 Uhr, das Ende ist für 21 Uhr geplant.

gen Ernährung mit frischen Produkten und schont nebenbei noch den Geldbeutel. Wir haben uns im Kinzigtal umgehört.

Lena Schwendemann (21), Haslach, Werkstatt-Mitarbeiterin »Ich koche in erster Linie viele Spaghetti-Varianten. In der Spargelzeit koche ich aber beispielsweise sehr gern Spargelgerichte. Außerdem machen ich gerne Salate selbst und kaufe dafür überwiegend saisonales Gemüse.«

Maria Aberle (52), Gengenbach, macht gerade Sprachkurs »Ich mache oft Salat und lasse mich da von den saisonalen Früchten und Gemüsen inspirieren. Auch Wurstsalat mache ich gern selbst. In der Spargelzeit bin ich eher nicht dabei.«

Aleksej Gening (36), Haslach, CAM-Programmierer »Ich koche sehr unterschiedliche Gerichte, je nachdem wie viel Zeit ich gerade habe. Aber die Spargelsaison mache ich beispielsweise weniger mit. Da gehe ich dann eher irgendwo essen.«

Marita Schmid (57), Steinach, Hausfrau »Ich koche meistens leicht und schnell. Wenn zum Beispiel Spargel Saison hat, mach ich das mit, genauso wie auch die Erdbeer-Saison. Ansonsten koche ich vor allem gern querfeldein.« n

Umfrage: Janosch Lübke

»Jeder kann mitmachen – auch ohne Fachkenntnisse«

Umwelt | Natur- und Artenschutz braucht mehr Unterstützer / Nabu startet Werbeaktion in der Region Mittleres Kinzigtal (red/cr). Der Natur- und Artenschutz braucht dringend Unterstützung. Davon ist der Nabu Mittleres Kinzigtal überzeugt. Daher startet er laut einer

Pressemitteilung jetzt eine Werbeaktion, um noch mehr Menschen für den Naturschutz zu begeistern. »Nur mit vielen Förderern können wir unsere erfolgrei-

che Arbeit fortsetzen«, sagt Carmen Pfau, Vorsitzende des Nabu Mittleres Kinzigtal. Als Beispiele für gelungene Projekte nennt sie die zahlreichen Bemühungen im Amphi-

Zurzeit ist ein »Werbeteam« im Ortenaukreis unterwegs. Es besteht aus Studenten.

Foto: Nabu

bienschutz im Raum Steinach, die Pflege mehrerer wertvoller Lebensräume für Orchideen, Schmetterlinge und andere gefährdete Arten. Auch mehrere Familienaktionen, um Amphibien oder Fledermäuse zu beobachten, seien sehr beliebt, sagt der stellvertretende Vorsitzende Johannes Kienzler. Gerne würde der Nabu eine Kinder- und Jugendgruppe aufbauen und sucht hierzu Menschen, die Lust haben, eine solche wichtige Aufgabe mitzubetreuen. Zurzeit ist ein »Werbeteam« im Ortenaukreis unterwegs. Es besteht aus Studierenden, die sich bei einer vom Nabu

beauftragten Agentur beworben haben, um für eine gemeinnützige Organisation Mitglieder zu gewinnen. Die Studenten sind an ihrer Kleidung mit dem Nabu-Logo und dem mitgeführten Werberausweis erkennbar. Sie dürfen kein Bargeld annehmen, wird in der Mitteilung betont. Je mehr Menschen hinter dem Nabu stünden, desto mehr könne für Mensch und Natur erreicht werden, meint Pfau. »Es gibt viele Möglichkeiten, sich einzubringen. Dafür braucht man weder ein Biologiestudium noch spezielle Fachkenntnisse – jeder kann mitmachen«, wird sie zitiert.


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