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cuRT pRäsenTieRT liVeshOWs

JOVANA REISINGER. FOTO: TANJA KERNWEISS

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MITHU SANyAL. FOTO: GUIDO SCHIEFER

Partys, konzerte & lesungen mit gütesiegel: „pRäsenTieRT VOn cuRT“ und „TickeTs VOn cuRT!“

CURT WEISS, WER WANN WO DEN RICHTIGEN TON ODER DAS RICHTIGE WORT TRIFFT. DIE BESTEN EVENTS IM MONAT BEKOMMEN VON UNS DEN STEMPEL „CURT PRäSENTIERT“. DAS HEISST IN DER REGEL AUCH, wir vergebeN dafür freiticKets. MEHR DAZU IMMER AUF WWW.CURT.DE!

kapiTel u1 - gegenWaRTslisTeRaTuR enTlang deR u-bahn

DONNERSTAG, 05.08. + 09.09. / 19 UHR // AMT FÜR IDEEN Im Quartier U1 kommt zusammen, was zusammen gehört, Z-Bau und Buchhandlung Jakob zum Beispiel. Okay, wir wissen auch, dass die schon länger zusammenarbeiten, das Kapitel U1 ist aber neu. Eigentlich sollten die Lesungen ja in der U-Bahn stattfinden, aber das scheiterte dann leider an den Verantwortlichen und ... sei's drum! Auch im Amt für Ideen am Maffaiplatz ist es schön, denn dieser ehemalige, umgebaute Frachtcontainer ist genau richtig cool und anders für junge Literatur. Zum Beispiel, wenn am 05.08. die Autorin, Filmemacherin, bildende Künstlerin Jovana Resinger kommt, die mit "Spitzenreiterinnen" einen wütenden, klarsichtigen Roman über Frauen und Frauenbilder geschrieben hat. Oder aber, wenn man 09.09. der curt kommt – mit seiner SCHREIBKRISE und drei Autor*innen, die wir noch bekannt geben werden, die aber, so viel sei schon mal verraten, absolute Gigant*innen auf ihrem Gebiet sind!

lesungen in deR desi

FREITAG 20.08. + 03.09. // DESI Die Desi veanstaltet, ganz gemäß ihres Auftrags und in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Jakob, Lesungen von Autorinnen, die aus postmigrantischen, feministischen oder einfach gesellschaftlich-emanzipatorischen Perspektiven erzählen. Weiter geht's in der Reihe am Freitag, 20.08. mit DILEK MAyATÜRK, die als neue starke Stimme der türkischen Lyrik gilt. Im Hanser Verlag ist "Brache" auf Deutsch erschienen, die Gedichte darin sind Aufforderungen, nicht in Coolness zu erstarren, manche pochen vor Wut, Schmerz und Liebe. Mayatürk verhandelt die eigene Herkunft aber auch das politische Geschehen in der Türkei. Am Freitag, 03.09. kommt dann MITHU SANyAL in die Desirena. In "Identiti" geht es um Prof. Dr. Saraswati, die als Übergöttin der Postcolonial Studies galt, bis sich der Skandal herausstellt: Sie ist weiß. Während das Netz Saraswati hetzt und Demos ihre Entlassung fordern, stellt ihre Studentin Nivedita ihr intimste Fragen. Mithu Sanyal schreibt mit beglückender Selbstironie und befreiendem Wissen. Den Schleudergang dieses Romans verlässt niemand, wie er/sie ihn betrat. Die Lesungen finden, wenn das Wetter passt, Open Air statt. Wenn nicht, verlegt die Desi auf online und sendet einen Stream live aus der Buchhandlung Jakob. Die Reihe wird gefördert vom Programm des Literaturfonds.

FOTO: BENEDIKT SCHNERMANN FOTO: LEON HAHN FOTO: AURELIE RAIDRON

nils fReVeRT

SAMSTAG, 21.08. // E-WERK Wir kennen das: Wenn die im E-Werk das Putzlicht anmachen, dann wollen sie ganz deutlich sagen, jetzt ist aber mal gut, Herr Curt, es gibt jetzt auch nix mehr an der Bar, geh heim, Alder. Und ausgerechnet so nennt der Hamburger Liedermacher Niels Frevert sein neues Album, "Putzlicht", und widmet sich darauf den Zuständen, wenn alles sichtbar wird und die Arbeiter der Nacht noch immer nicht Feierabend haben. Frevert schafft es aber mit dem ihm charakteristischen Talent, diesen Zwischenzuständen immer auch etwas Schönes, Funkelndes abzugewinnen. Der ewige Geheimtipp ist ein großer Poet der deutschsprachigen Musik.

culcha candela

MITTWOCH 25.08. // STRANDKORBFESTIVAL Vielleich ist es genau das, was man oder zumindest mancher nach den Monaten der Monotonie und den Tagen des endlosen Anstarrens der eigenen vier Wände jetzt braucht: Vier junge Männer aus Berlin, die mit ihrem Reggae-HipHop seit Jahren die Charts aufmischen. Nope, Culcha Candela haben wieder nicht den Song aufgenommen, dessen Lyrics im nächsten Wintersemester im Germanstik-Proseminar zerpflückt werden, aber sie haben doch ein verlässliches Gespür für ins Ohr gehende Hooklines, für in die Hüfte gehende Beats und einem Sound, der trotz Deutschsprachigkeit von weiter Welt erzählt. CLUSTER | ELECTRONIC.CLASSIC.SESSION

VincenT VOn fliegeR

SAMSTAG, 11.09. // KATHARINENRUINE Cluster heißt die KKQ-Veranstaltungsreihe, die Künstler*innen ranholt, die die Grenzen zwischen Klassik und Pop und Elektro hinterfragen und aufweichen und uns damit immer wieder große Augen machen lassen: Was macht der da, das gibts doch nicht! Vincent von Flieger beispielsweise vermengt in seiner Musik einen fast knackigen, kantigen Gitarrensound mit Elementen der elektronischen Clubmusik. Der typische, düster-verhallte Vincent-Sound kommt ganz entscheidend durch elektronische Liveinstrumente und das klug eingesetzte, Achtung, Baritonhorn zustande.

FOTO: MACEL CHyLLA FOTO: FABIAN SCHREINER

uMMe blOck

SAMSTAG, 25.09. // KORN'S Immer um den Block rum, das kennen jetzt ganz viele vom Coronaspaziergang. Für Leoni Klinger und Klara Rebers war diese Bewegung, so will es die Legende, von Anfang an integraler Bestandteil des kreativen Prozesses. Und was dabei herauskommt, macht sie zu einer der spannendsten deutschen Newcomer-Projekte dieser Zeit. Umme Block bauen aus analogen Synthesizern, E-Gitarre, Beatmaschine und zweistimmigem Gesang Soundlandschaften zwischen Dream Pop, TripHop und Wave. Auf wabernden Beats schichten sich kleinteilige Details, auf einem poppigem Gerüst thront das Experiment. Wir sind verzückt.

MilliaRden

SAMSTAG 25.09. // E-WERK Sie sind Milliarden, obwohl nur zwei Leute, und sie spielen Rockmusik, aber sie können auch Pop. Johannes Aue und Ben Hartmann legen mit "Schuldig" ihr drittes Album vor und auch wenn Hartmanns Stimme und auch die Musik und die in ihre schwingende Sehnsucht, nach wie vor gern an Ton, Steine, Scherben und Rio Reiser erinnern, ist es, wird man im Nachhinein sagen, das Album, mit dem sich die Band freischwimmt, hin zu mehr Eigenständigkeit. Milliarden sind kantig und schmutzig wie ein Südstadthinterhof und sie sind schuldig im Sinne der Anklage, einfach zu gute Musik zu machen für unsere Zeit.

FOTO: SANJA MARUSIC

alTin gün

FREITAG, 01.10. // E-WERK Was so eine Istanbul-Reise alles anstoßen kann: Altin Gün klingen, als wären eure Lieblings-60s Rockhelden auf einem massiven Haschtrip in Anatolien hängeblieben. Psychedelisch, wild, tanzbar und anders, denn die Musik fußt tatsächlich auf türkischen Volksliedern. Die Band stammt aber gar nicht aus der Türkei, sondern aus Amsterdam. Tut ihrem Erfolg keinerlei Abbruch. Auf ihrem neuem Album "yol" erweitern Altin Gün die eh schon ordentlich bunte Soundpalette noch mit 80er-Jahre Synthies, Dancefloor-Tunes und verträumtem Reggae. 2019 waren sie zuletzt im E-Werk, jetzt endlich wieder da!

BLOND. FOTO: ANJA JURLEIT

festivaL in erLangen: unTer einem daCh

September ist der neue Mai, das ist eine Botschaft, die uns schon ganz geläufig ist und flüssig über die Lippen geht. Was wir so unnötig kryptisch sagen wollen: Im Mai hätte es in Erlangen das wundervolle UNTER EINEM DACH Festival gegeben, war dann aber doch nicht. Jetzt wird nachgeholt. Die Verschiebung betrifft konkret den Festivaldonnerstag und -freitag, den Festivalsamstag treffen wir dann in 2022 wieder. Beim Unter einem Dach dürfen traditionellerweise die Booker*innen des E-Werks alle ihre Lieblinge bestellen, ihre neuesten Entdeckungen und regionalen Besties. Das macht das Festival zu einem top Ort für Entdeckungen und Geheimtipps. In diesem Jahr freuen wir uns auf Las-Vegas-Glamour, Raststättenromantik und Chemnitz-Charme von BLOND, bittersüß-misanthropischen Quietsch-Grunge mit ATTITUDE von PABST und die manisch-verschrobenen Wortakrobaten aus Wien: BUNTSPECHT. Mit ELENA STERI ist ein gern gesehene Künstlerin unserer Region dabei, deren wirkungsvolle Songminiaturen mit quasi minimalen Mitteln den direkten Weg in Richtung unserer Herzen finden. Wer ihre Musik mag, ist auch bei COSMA JOy ganz richtig, die schwebende folkig-jazzige Songs mit ihrer unverkennbaren, warmen Stimme anreichert. Und, neu im Line-up: HENRI JAKOBS, den man vielleicht noch als Sänger des Rave-Punk-Duos TUBBE kennt. Unter neuem Namen macht Jakobs immer noch politische und tanzbare Musik, aber organischer und persönlicher. Und dann am Freitag die Zugabe mit den Postpunk-Boys von MAFFAI und den nahegehenden Folkpop-Songs von GOODByE LOONA. uNter eiNem dacH. 10. und 11. September, E-Werk, Erlangen. www.e-werk.de

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