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uschi unsinn: lsbTiQ

graTulaTion!

Ich gratuliere dem Magazin, wie auch der gesamten Redaktion von CURT und vor allem unserem geschätzten Lampe für das runde Jubiläum! Ihr haltet dieses mal die Jubiläumsausgabe in Händen. Ich kann da leider noch nicht mitfeiern. Ich sitze hier, und schreibe, aber es ist ja erst mein 4. Text, den ich zu Papier bringe. Ich hab´ keine Ahnung, was curt in den vergangenen Ausgaben alles so begleitet hat, ich weiß auch nicht, was uns alle in Zukunft bewegt. Aber ich weiß, dass keine einfache Zeit hinter uns liegt. Ausgangssperren, alles geschlossen, Geisterstädte, Clubs sind immer noch zu und, und, und. Ich kann nur erahnen, was dies alles für jeden einzelnen bedeutet, aber ich weiß, was es für mich alles bedeutet hat: ausgefallene Sitzungen im Stadtrat, Onlinemeetings ohne Ende, neue Herausforderungen und neue Lösungsversuche. Auch beim diesjährigem CSD gibt es ständig neue Herausforderungen und es gilt, neue Lösungen zu finden. So wird die Demo dieses Jahr nicht vom Berliner Platz aus starten, sondern vom Richard-Wagner-Platz, und das Finale findet nicht wie geplant am Kornmarkt statt, sondern auf der Wöhrder Wiese, mit Sicherheits- und Hygienekonzept. Mit Kartenvorverkauf, statt einfach hingehen und feiern. Feste Sitzplätze, ein angepasstes Speisen- und Getränkeangebot. Aber ich freue mich über Herausforderungen und nehme diese gerne an.

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Das hab ich in meinem Leben schon immer so gehandhabt. Auch die Anfrage von curt für diese Kolumne ist so eine Herausforderung. So ein Jubiläum ist immer ein Grund zurückzublicken, sich zu freuen, das Eine oder Andere auch zu hinterfragen, und Pläne für die Zukunft zu schmieden. Mir geht es gerade auch so: Warum schreibe ich erst seit vier Ausgaben für curt – und nicht schon seit Jahren über Themen, die mich und die queere Community bewegen. Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts bin ich noch gegen den sogenannten Schwulenparagraphen 175 auf die Straße gegangen. Ich stand an viel zu vielen Särgen, um mich von Opfern der Aidskatastrophe zu verabschieden. Ich hab´ die CSD-Demo in Nürnberg ins Leben gerufen und, und, und. Alles aufzuzählen wäre jetzt einfach zu viel. Aber was soll uns die Zukunft noch so alles bringen? Ich kämpfe für ein queeres Jugendzentrum in Nürnberg, vielleicht auch ein größeres queeres Zentrum, neue Beratungsangebote und ein generationenübergreifendes queeres Wohnprojekt. Also nicht zu lange innehalten! Das gilt für die curt-Redaktion genauso wie für mich, denn Stillstand bedeute Rückstand – und deswegen nochmals die besten Glückwünsche und alles Gute zum Jubiläum! Und weiter geht es mit neuem Schwung und neuen Projekten. Eines davon ist die Herausforderung zum Umgang mit der Kongresshalle und was daraus erwachsen kann.

Ciao und einen entspannten Urlaub, eure Uschi Unsinn

uscHi uNsiNN ist Ehrenmitglied des Fördervereins des CSD Nürnberg. 2020 zog Uschi für die Grünen in den Nürnberger Stadtrat ein – jetzt schreibt sie für curt.

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