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Strukturerneuerung schreitet voran FENACO UND STEFFEN-RIS AG INVESTIEREN in Frauenfeld 15.5 Mio. Franken und planen den Ausbau des bestehenden Verarbeitungszentrums für Kartoffeln, Karotten und Zwiebeln in Frauenfeld. Darüber und über weitere Aktualitäten wurden die Kartoffelproduzenten der Region Ostschweiz anlässlich eines Informationsvormittags ins Bild gesetzt.

Die wirtschaftliche Situation mit sinkenden Handelsmargen und den sich weiter öffnenden Märkten zwingt die in der Lagerung, Aufbereitung und im Handel mit Landesprodukten tätigen Unternehmen, ihre Strukturen laufend zu überdenken und mögliche Synergiepotenziale zu erschliessen. Im September 2007 haben sich fenaco und Steffen-Ris AG entschieden, die Zukunft bezüglich Lagerung und Aufbereitung von Kartoffeln, Karotten und Zwiebeln gemeinsam anzugehen.

Drei-Säulen-Strategie

«fenaco und Steffen-Ris treiben deshalb die Erneuerung der Verarbeitungsstrukturen

nun aktiv in den Regionen voran», betonte fenaco-Chef Willy Gehriger. So seien für das Aufbereiten von Kartoffeln, Karotten und Zwiebeln – einer DreiSäulen-Strategie entsprechend – je ein modernes und effizientes Leistungszentrum in der Westschweiz, im Mittelland und in der Ostschweiz geplant oder bereits im Bau. In der Ostschweiz würden nun die bisherigen Aktivitäten im Aufbreiten und Abpacken von Kartoffeln, Karotten und Zwiebeln von fenaco und SteffenRis auf Mitte nächsten Jahres in Frauenfeld (TG) konzentriert. Willy Gehriger führte detailliert aus, welche Gründe zu diesem Standortentscheid geführt haben. In die Erweiterung und den Aus-

bau des heute bestehenden Verarbeitungszentrums von Steffen-Ris werde auf diesen Zeitpunkt hin 15.5 Millionen Franken investiert, orientierte Jörg Schär, Mitglied der Geschäftsleitung von Steffen-Ris. Sobald der Ausbau vollzogen sei, werde die fenaco den Packbetrieb von Marthalen (ZH) mit jenem von Frauenfeld zusammenlegen. Der eigentliche Lagerbetrieb in Marthalen mit der im Jahre 2007 neu erbauten Lagerhalle werde jedoch unverändert aufrechterhalten und weitergeführt.

11 000 ha reichen aus

Fritz Stucki, Leiter des Geschäftsbereichs Kartoffeln der fenaco, beleuchtete die aktuelle Situation auf dem Kartoffelmarkt –

1 · Fritz Stucki, Leiter des Geschäftsbereichs Kartoffeln. 2 · Angeregte Diskussionen bereits beim Begrüssungskaffee. 3 · Jürg Schär, Mitglied der Geschäftsleitung bei Steffen-Ris. 4 · Rund 200 Kartoffelproduzenten liessen sich aus erster Hand über die Entwicklungen im Kartoffelmarkt orientieren.

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5 · Ernst König, Geschäftsführer der Branchenorganisation «swisspatat». 6 · Aufmerksam verfolgen die Teilnehmer die Ausführungen der Referenten.


heuer geprägt von Überschüssen. «Eine Mehrernte, wie man sie 2009 erfahren hat, lässt sich nicht vermarkten», betonte Stucki. Preissenkungen stellten keine Lösung dar, da auch so nicht mehr gegessen würde. Es lohne sich, wenn man auch von Produzentenseite für Ordnung auf dem Markt sorge, will heissen, die Anbaufläche auf rund 11 000ha zu stabilisieren und Hektarerträge in den einzelnen Sortengruppen zu definieren. Stucki äusserte sich auch zu Gerüchten, wonach trotz Überangebot im Inland Kartoffeln importiert würden und stellte klar: «Die fenaco importiert keine Kartoffeln!» Ernst König, Geschäftsführer der Branchenorganisation «swisspatat», erklärte die Kernpunkte des neuen Preisbildungssystems, wie es momentan in einer Arbeitsgruppe in Diskussion ist. Dabei ist vorgesehen, dass es je Sortengruppe (Frites, Chips, mehlig- und festkochende Sorten) einen Basispreis gibt, der in Aus-

nahmefällen mit einer Sortenkorrektur ergänzt wird. Zudem sollen die Produktionskosten (gemäss Tarifat), die Hektarerträge sowie die aktuelle Angebots- und Nachfragesituation in die Preisbildung einfliessen. Als Basis der Nachfrage für den weiteren Verlauf der Diskussionen dienen Selbstversorgungsgrade von 100 % bei mehligkochenden Sorten, je 90 % bei Chips- und festkochenden Sorten wie 85 % für Kartoffeln, die in die Frites-Produktion gehen.

«Ich bin mir nicht sicher, ob meine Freude am Kartoffelanbau nach einem möglichen WTO-Abschluss oder nach dem Inkrafttreten eines Agrarfreihandelsabkommens mit der europäsischen Union noch vorhanden ist», meinte Höneisen. So oder so seien die Produzenten darauf angewiesen, dass sowohl Konsumenten wie Verarbeitungsbetriebe und Handelsorganisationen die Kartoffeln auch in Zukunft zu kostendeckenden Preisen abkaufen würden.

Die Sicht des Produzenten

Fazit

vertrag an der Informationsveranstaltung Landwirt Heinz Höneisen aus Andelfingen (ZH). Er baut auf 25 ha seines Betriebs Kartoffeln an und konnte den Berufskollegen seine Erfahrungen, nicht zuletzt auch vom Versuchsanbau neuer Sorten wie der herzförmigen, rotschaligen Kartoffel «Cecille», mit auf den Weg geben. Heinz Höneisen äusserte sich auch zur politischen Grosswetterlage.

Mit dieser Informationsveranstaltung ist es dem Geschäftsbereich Kartoffeln der fenaco gelungen, den Produzenten in der Ostschweiz einen vertieften Einblick in das Marktgeschehen zu geben und den wichtigen Dialog zu pflegen. Fritz Stucki fasste dies mit dem Schlusswort zusammen: «Zusammenkunft ist ein Anfang, Zusammenhalt ein Fortschritt und die Zusammenarbeit ist letztlich ein Erfolg.» 䡵

7 · Beispiel einer Nischproduktion: Die herzförmige Sorte «Cecille«. 8 · Dominic Möckli, Leiter der fenacoRegion Ostschweiz. 9 · Engagierter Meinungsaustausch beim Apéro. 7

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10 · Die fenaco wird auch zukünftig ein wichtiger Partner für die Ostschweizer Kartoffelproduzenten sein. 11 · Willy Gehriger, Vorsitzender der fenaco-Geschäftsleitung, verantwortlich für das Departement «Landesprodukte».

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12 · Josef Schaller. Leiter des Betriebs in Marthalen (Bildmitte) erklärt, welche Gründe zur Verlegung des Packbetriebs nach Frauenfeld führten.

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13 · Kartoffelproduzent Heinz Höneisen.


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