Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe | www.ufarevue.ch
Fütterungsstrategien Welchen Einfluss hat die Fütterungsstrategie auf das Einkommen?
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Seite 8
Für die Bauernfamilien! Alle Versicherungen aus einer Hand. Agrisano | Laurstrasse 10 | 5201 Brugg Tel. 056 461 71 11 | www.agrisano.ch
Ausgabe 3 | 2017
Unkrautbehandlung mit dem Roboter
Seite 24
Nutzung und Pflege von Naturwiesen
Seite 28
Selektives Trockenstellen
Seite 42
GOLD UND SILBER SIND DIE KLASSISCHE WERTANLAGE DER EIDGENOSSEN. Seit 1897 ist das Goldvreneli die kleine, aber feine Wertanlage, die in keinem Schweizer Haushalt fehlen darf. Mit dem Goldhans hat sie in diesem Jahrhundert sozusagen einen goldenen Bruder bekommen. Und wenn Sie in grösserem Umfang in Gold und Silber investieren möchten, führt kein Weg an den renommierten Degussa Barren vorbei. In unseren Ladengeschäften in Zürich und Genf sowie in unserem Online-Shop haben wir all diese bleibenden Werte für Sie vorrätig. Selbstverständlich können Sie Ihre Schätze auch sicher in Ihrem Schrankfach bei uns lagern.
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Z ü r i c h
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G e n f
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F r a n k f u r t
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M a d r i d
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S i n g a p u r
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L o n d o n
Inhaltsverzeichnis
Editorial Liebe Leserin, lieber Leser
fenaco Aktuell
8 Fütterungsstrategien Anhand von vier Praxisbeispielen untersuchte die HAFL den Einfluss von Fütterungsstrategien auf das Einkommen.
Rolle der Frauen stärken Reduktion der Vorleistungskosten
4 6
Management Einfluss von Fütterungsstrategien auf das Einkommen Wann ist ein Vertrag gültig? Schadensminderungspflicht Kurzmeldungen
8 11 12 14
Landtechnik
16 Hof-Auto Welches Fahrzeug ist für einen Landwirtschaftsbetrieb am besten geeignet?
Fahrzeuge: Mit diesen Autos fährt der Bauer gut Kurzmeldungen Mechanische Unkrautbekämpfung Unkrautbehandlung mit dem Roboter Wettbewerb und Neuheiten
16 20 22 24 27
Pflanzenbau
40 Rapsglanzkäfer bekämpfen Kaolin reduziert den Befall mit Rapsglanzkäfer. Vom natürlichen Gesteinsmehl profitieren auch der Extenso- und Bioanbau.
56 Lämmer am Automat Grössere Gruppen von Lämmern können effizient am Tränkeautomat aufgezogen werden. Zwei Betriebe stellen ihre Strategie vor.
Die Fütterungsstrategie spielt eine zentrale Rolle für den wirtschaftlichen Erfolg eines Betriebes. Bild: agrarfoto.com
Naturwiesen zeigen uns die Wahrheit Kirschessigfliege: Erfahrungen und Perspektiven Starthilfe zum Vegetationsbeginn Kurzmeldungen Bio: Die Herausforderungen der Saatgutproduktion Rapsglanzkäfer im Bio- und Extensoanbau bekämpfen
28 32 34 36 38 40
Nutztiere Kühe selektiv trockenstellen – etwas für jeden Betrieb? UFA-Aktuell: Kälber intensiv aufziehen Kurzmeldungen Rotlauf und Parvo-Impfung nicht vergessen Schnittstelle erleichtert Mastauswertungen Die Kühe werden immer langlebiger Kuhsignale mit Christian Manser Deckungsbeitrag pro Muttersau optimieren Bio: Parasiten natürlich eindämmen Lämmermast am Tränkeautomat Mykotoxine – Was wenn das Stroh belastet ist?
42 45 49 50 51 52 53 54 55 56 58
Landleben Myanmar: Das Land der tausend Pagoden Agrarreise nach Norwegen Katzen kastrieren Kurzmeldungen / Verlosung Magnolien – berauschende Blütenträume Rezept: Rotweingeschnetzeltes mit Wintersalat Stadtbauer am Rande von Chur
60 63 64 65 66 67 68
Branchenverzeichnis Marktplatz Vorschau / Impressum
61 78 79
Futtermittel sind auf dem landwirtschaftlichen Betrieb ein grosser Kostenfaktor. Aber wie wirtschaftlich sind eigentlich verschiedene Fütterungsstrategien? Sind hier nur die Futtermittelkosten für die Wirtschaftlichkeit verantwortlich oder gibt es auch andere Kriterien? Die Hochschule für Agrar-, Forstund Lebensmittelwissenschaften untersuchte in einer Studie vier verschiedene Betriebe. Mehr dazu ab Seite 8. Ein Auto wird auf dem landwirtschaftlichen Betrieb für die unterschiedlichsten Transporte eingesetzt – seien dies Personen-, Materialoder auch Tiertransporte. Die UFA-Revue befragte die hiesigen Autoimporteure, welches Fahrzeug am besten für den Betrieb geeignet ist. Die Antworten dazu finden Sie ab Seite 16. Naturwiesen sind auf praktisch allen landwirtschaftlichen Betrieben präsent. Wie unerwünschte Arten rechtzeitig erkannt und welche Pflegemassnahmen ergriffen werden können, erfahren Sie ab Seite 28. Antibiotika-Reduktion ist ein brisantes Thema. Beim selektiven Trockenstellen kann der Einsatz von Antibiotika minimiert werden. Für welche Betriebe diese Strategie geeignet ist und wie das selektive Trockenstellen genau funktioniert, lesen Sie ab Seite 42. Ende Januar fand unsere UFARevue-Leserreise in Myanmar statt. In diesem Land sind zwei von drei Einwohnern in der Landwirtschaft tätig. Entdecken Sie das Land und die beeindruckenden Unterschiede zur heimischen Landwirtschaft und Kultur in unserem Reisebericht ab Seite 60. Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen
Gabriela Küng Redaktorin UFA-Revue
UFA-REVUE 3 | 2017 3
fenaco Aktuell
Förderung weiblicher Führungskräfte
Rolle der Frauen stärken Frauen übernehmen wichtige Funktionen in landwirtschaftlichen Unternehmen. Bild: fotolia.de
Vor allem in Leitungs- oder Führungspositionen sind Frauen in vielen Branchen noch klar in der Unterzahl. Die Landwirtschaft und somit die fenaco-LANDI Gruppe sind da keine Ausnahme. Die Hauptgründe hierfür liegen − neben traditionellen Strukturen − im noch immer eher zurückhaltenden Auftreten vieler Frauen. Dabei nehmen sie oft eine wichtige Rolle im Unternehmen ein.
F
rauen sind heute mehr als Helferinnen auf den familieneigenen Betrieben. Sie übernehmen viel Verantwortung, indem sie sich zum Beispiel um die Finanzen kümmern, ganze Betriebszweige leiten und bedeutende Arbeiten erledigen. Auch gehen Frauen oft zusätzlich einer Anstellung ausserhalb des Betriebes nach, um das Familieneinkommen zu ergänzen. Sie entwickeln sich aus einer ehemaligen «Männerdomäne» heraus. Ihre Rolle wird von der Öffentlichkeit aber noch oft anders wahrgenommen – Eindruck und Realität stimmen vielfach nicht überein. Dies ist mit ein Grund, weshalb sich Frauen oft davor scheuen, eine führende Position bei den L ANDI oder auf dem Betrieb zu übernehmen.
4
LANDI Präsidentinnen sind rar In Zahlen ausgedrückt: Heute präsidieren 5 Frauen eine LANDI und haben 18 LANDI Geschäftsführerinnen ihr Amt inne (Stand Dezember 2016). Demgegenüber stehen 167 Präsidenten und 153 Geschäftsführer bei den LANDI. Den grossen Unterschied erklärt Geneviève Gassmann, Mitglied der Geschäftsleitung der fenaco Genossenschaft und Leiterin Region Westschweiz, folgendermassen: «Frauen zweifeln allzu oft an ihren Fähigkeiten. Wir müssen aktiv auf die Landwirtinnen und Bäuerinnen zugehen, um ihnen ihre eigenen Qualitäten und Möglichkeiten aufzuzeigen.» Zudem seien lange Zeit die LANDI, die Landwirtschaft und die Agrar- und Lebensmittelunterneh-
men auf allen Hierarchiestufen «Männerdomänen» gewesen. Ein Nachteil, denn oft träfen Frauen wichtige Kaufentscheidungen und wären in direktem Kontakt mit Verbrauchern und Konsumenten. Es benötige daher seine Zeit, um den Frauenanteil in leitenden Positionen zu erhöhen und auch bei den Frauen selbst ein Umdenken anzustossen. Teamvielfalt im Fokus Die fenaco Genossenschaft hat sich auf verschiedenen Ebenen zum Ziel gesetzt, künftig vermehrt auf gemischte Teams auf allen Hierarchiestufen zu setzen. Dies zum Beispiel durch die Sensibilisierung der Führungskräfte oder Schaffung eines Bewusstseins bei den VorstandsmitglieUFA-REVUE 3 | 2017
fenaco Aktuell
Junge Frauen mit fundierter Ausbildung
Auf ein Wort
Beim landwirtschaftlichen Nachwuchs zeichnet sich eine Tendenz zur Zunahme der weiblichen Fachkräfte ab. Beim Lehrgang «Dipl. Agrokaufleute HF» am Feusi Bil dungszentrum liegt der prozentuale Anteil der Studentinnen bei knapp 40 Prozent. Die Tendenz ist in den letzten Jahren leicht steigend. Am Bildungszentrum Inforama wird der Frauenanteil in der Grundbildung der landwirtschaftlichen Berufe in den vergangenen rund sieben Jahren als konstant wahrgenommen. In der Höheren Berufsbildung ist der Frauenanteil bei den AgrotechnikerInnen HF zunehmend – von rund 5 Prozent bei der Einführung der Ausbildung beträgt der Frauenanteil heute bereits 20 Prozent. Klar überdurchschnittlich von Frauen besucht sind die Lehrgänge zur Bäuerin FA und Spezialist/-in der Pferdebranche mit 50 bis 100 Prozent.
Vielfalt bringt Erfolg Gemischte Teams aus Frauen- und Männern tragen massgeblich dazu bei, die Leistung innerhalb eines Unternehmens zu steigern. Zudem zeigen verschiedene Berichte und Studien, dass Unternehmen mit einem höheren Frauenanteil im Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung höhere Renditen erzielen. Die fenaco Genossenschaft hat den Mitgliedernutzen im Fokus. Das heisst, hohe Renditen, Gewinnmaximierung oder andere Zielvorgaben von Aktiengesellschaften stehen nicht im Vordergrund. Dennoch will die fenaco ihren Grundauftrag, ihre Mitglieder bei der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Unternehmen zu unterstützen, vollumfänglich erfüllen. Hierzu gehört auch, grundlegende Erkenntnisse zur Diversität in Leitungsfunktionen zu berücksichtigen. Momentan sieht es aber danach aus, dass Frauen in vielen Fällen unterstützende Aufgaben wahrnehmen. Das ist schon deshalb besonders schade, weil Frauen das Unternehmen anders erfassen und oft einen direkten Kontakt mit den Konsumentinnen und Konsumenten haben.
Am Strickhof beträgt der Frauenanteil in der Grundbildung Landwirtschaft rund 20 Prozent und in der höheren Berufsbildung 10 Prozent. Der Frauenanteil am Landwirtschaftlichen Institut des Kantons Freiburg Grangeneuve beträgt für das Jahr 2017 über alle Ausbildungsgänge gesehen 26 Prozent. Im Vergleich zu den vergangenen drei Jahren ist ein leichter Anstieg zu verzeichnen − im Jahr 2014 belief sich der Frauenanteil noch auf 19 Prozent.
dern der LANDI. «Zahlreiche Studien zeigen, dass eine vielfältige Zusammensetzung – sei es in Arbeitsteams oder im Verwaltungsrat – die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens verbessert», erklärt Geneviève Gassmann. Hierbei spielen Geschlecht, Alter und Herkunft eine Rolle. Lohngleichheit wird gross geschrieben Was das Geschlecht betrifft: Per 31. Dezember 2016 betrug der Frauen anteil bei der fenaco rund 45 Prozent – zirka 38 Prozent im unteren und über 7 Prozent im oberen Kader, mit steigender Tendenz. Auch auf der obersten Führungsebene sind Veränderungen sichtbar: Seit 2015 nimmt mit Geneviève Gassmann erstmals eine Frau Einsitz in der fenaco Geschäftsleitung, Karin PerraudinBertholet ist seit 2016 Mitglied der fenaco-Verwaltung. «Für Martin Keller, Vorsitzender der Geschäftsleitung der fenaco, ist Frauenförderung eine wichtige Komponente unserer Personalpolitik. Wir wollen zwar keine Quote vorgeben, aber bei gleicher Qualifikation vermehrt Frauen anstellen», erläutert Christian Widmann, Leiter Human Ressources bei der fenaco. Dieses Vorhaben will die fenaco in der Personalrekrutierung weiter ausbauen und mehr Frauen in Führungspositionen bringen. Zudem erreichte das Unternehmen in seiner
Personalpolitik einen Meilenstein: Frauen und Männer erhalten bei der fenaco für die gleiche Arbeit den gleichen Lohn. «Wir haben hierzu mit den Gewerkschaften einen Lohngleichheitsdialog geführt und das Vorgehen für eine gerechte Entlöhnung per Ende 2016 erfüllt . Darauf sind wir stolz», sagt Widmann. Was kann «frau» selbst tun? «Frauen sollten sich noch mehr ihrer eigenen Fähigkeiten bewusst werden und stolz darauf sein, was sie in ihrer Laufbahn schon erreicht haben. Viel zu oft fürchten sie aber noch, einer Aufgabe nicht gewachsen zu sein. In solch einer Situation ist es Aufgabe des Betriebes, die Frauen zu unterstützen und zu motivieren», sagt Geneviève Gassmann. «Ambitioniert zu sein ist doch etwas Positives!» Frauen sollten sich selbst Ziele setzen und die zur Zielerreichung notwendigen Mittel definieren. Dies könne zu ungewohnten Reaktionen im eigenen Umfeld führen, doch diese persönliche Weiterentwicklung würde sich für jede Frau lohnen. Geneviève Gassmann rät Frauen (und Männern), die sich überlegen, eine leitende Funktion anzunehmen, folgendes: «Arbeiten Sie hart, lernen Sie dazu, und haben Sie keine Hemmungen, nach Hilfe zu fragen, wenn Sie dies für Ihre persönliche Zielerreichung benötigen.» n
Innerhalb der fenaco-LANDI Gruppe gibt es einige Möglichkeiten, wie wir die Vielfalt im Unternehmen steigern und somit eine noch bessere Effizienz erzielen können. Hier nur zwei Beispiele: • Es sollte auf allen Stufen eine stärkere Durchmischung der Führungsteams angestrebt werden und zwar in allen LANDI genau so wie bei der fenaco. • Die Arbeits- und Karrieremodelle sind zu prüfen und auf die veränderten Bedürfnisse der Gesellschaft anzupassen – dies aus Männer-, Frauen- und Elternsicht.
Autorin Sarah Sinn, Unternehmenskommunikation fenaco, 8401 Winterthur
Ich bin sicher, dass Frauen öfters die Initiative ergreifen und eher eine Führungsrolle übernehmen würden, wenn alte Denkschemen und Werthaltungen innerhalb der Gesellschaft − und von den Frauen selbst – durchbrochen würden. Die Schubladisierung von Frauen in bestimmte Rollen darf in den Köpfen nicht mehr so stark verankert bleiben. Dies erfolgt nicht von heute auf morgen, jedoch werden eine aktive Kommunikation und die Schaffung nötiger Ressourcen, beispielsweise interne Ausbildungen, helfen, dass Frauen weniger an ihren eigenen Fähigkeiten zweifeln. Geneviève Gassmann Mitglied der Geschäftsleitung Leiterin Region Westschweiz
UFA-REVUE 3 | 2017 5
fenaco Aktuell
Vorleistungskosten
Effizienzsteigerungen zugunsten der Mitglieder Kostenreduktionen auf dem landwirtschaftlichen Betrieb steigern das Einkommen der Landwirte. Gerade im Vorleistungsbereich sind die Kosten, obwohl sie in den letzten zwei Jahren gesunken sind, auf einem hohen Niveau, wo Einsparpotenzial vorhanden ist. Die fenaco Genossenschaft setzt deshalb mit ihren Geschäftseinheiten im Geschäftsfeld Agrar weiterhin alles daran, die Vorleistungskosten zu reduzieren.
Für die Produzenten Der grösste Teil der Vorleistungskosten machen Futtermittel aus. Mit der UFA AG ist die fenaco Genossenschaft Mehrheitsaktionär einer der bedeutendsten Futtermittelhersteller – das kommt selbstverständlich den Landwirten zugute. Obwohl die Einkaufspreise der Futtermittelrohstoffe nicht gesenkt werden können – das würde sich negativ auf die Futtergetreideproduzenten auswirken – kann die UFA immer wieder Preissenkungen vornehmen. Dies verdankt sie bedeutenden Investitionen in immer effizientere Anlagen. Die Produktionskosten können gesenkt werden, 6
Entwicklung der landwirtschaftlichen Preisindizes Dezember 2015 = Basis 100 %
111 Indexpunkte
D
as landwirtschaftliche Einkommen ist unter Druck. 2015 betrug es im Durschnitt 61 400 Franken pro Betrieb. Es liegt mittlerweile gemäss dem Schweizer Bauernverband rund ein Drittel unter den Einkommen von vergleichbaren Berufen. Umso wichtiger sind nebst guten Markterlösen Kosteneinsparungen. Die fenaco-LANDI Gruppe setzt alles daran, um die bäuerlichen Familienbetriebe bei Kosteneinsparungen zu unterstützen. Die drei Beispiele aus den Bereichen Futtermittel, Dünger und Pflanzenschutz zeigen, wie immer wieder Erfolge erzielt und dank der Senkung der Vorleistungskosten die Bauernfamilien unterstützt werden. Bereits 2015 konnte der Rückgang der landwirtschaftlichen Einkommen gemäss Agroscope durch einen geringeren Aufwand für Material, Waren und Dienstleistungen, darunter Futtermittel, Pflanzenschutzmittel und Dünger, teilweise abgefedert werden.
108 105 102 99 96
2011
2012
2013
• Preise für Produktionsmittel • Nahrungsmittelpreise • Produzentenpreise was die UFA laufend den Produzenten weitergibt. In den letzten Jahren konnte die fenaco die Futtermittelpreise und -margen um rund 30 Prozentpunkte senken. «Damit leisten wir einen Beitrag für die wirtschaftliche Entwicklung der landwirtschaftlichen Unternehmen», erklärt Heinz Mollet, Leiter Division Agrar bei der fenaco. Die Gründe, weshalb die Preise trotzdem höher sind als im umliegenden Ausland, liegen insbesondere beim Grenzschutz für Getreide und Futtermittelrohstoffe. Diese Regelung basiert auf einem politischen Kompromiss zur Förderung bzw. zum Schutz der inländischen Getreideproduktion. Wertschöpfungskette Tier produktion sichern In den vergangenen Jahren hat der Import, speziell von Futtergetreide, laufend zugenommen. Die Ursachen liegen in Extensivierungsmassnah-
2014
2015
2016
Quelle: Agristat
men im Ackerbau sowie dem Rückgang der Getreideanbauflächen. Ende 2015 entschied deshalb die fenaco Genossenschaft, selber am Auhafen in eine Getreidesammelstelle für die Bauern der Region sowie in Silos und eine Umschlagsstelle zu investieren. Die Massengüter wie Getreide und Futtermittel werden ökologisch am sinnvollsten über die Rheinschiene importiert und dann im Hafen auf Bahn und LKW umgeladen. Die Logistik ist im Handel mit Getreide und Futtermitteln der wichtigste Kostenblock. «Wir wollen mit einer dauerhaften Kostenführerschaft in der Logistik, die Rohwaren den fenaco-Mischfutterwerken und anderen Kunden zu den bestmöglichen Preisen zur Verfügung stellen», sagt Mollet. «Somit können wir einen bedeutenden Beitrag zur Sicherung der wichtigen Wertschöpfungskette Tierproduktion der Schweizer Landwirtschaft leisten». Mit vorausUFA-REVUE 3 | 2017
fenaco Aktuell schauenden Investitionen in effiziente Strukturen bietet die fenaco ihren Mitgliedern, den Landwirtinnen und Landwirten, ein bestmögliches Preis-Leistungsverhältnis. Attraktiver Preis dank grosser Menge Im Gegensatz zu den Futtermittelrohstoffen bestehen im Düngerbereich keine Zölle. Der gesamte Düngerbedarf der Schweiz beträgt nur rund 240 000 Tonnen pro Jahr. Damit ist die Schweiz ein vergleichsweise «kleiner Fisch» auf dem internationalen Düngermarkt, wo jährlich Millionen Tonnen gehandelt werden. Um trotzdem wettbewerbsfähig zu sein und die Ware zu einem attraktiven Preis einkaufen zu können, hat sich die fenaco im Düngerhandel – auch im Rahmen ihrer strategischen Stossrichtung «Compétence international» – mit der Tochter Fertag AG seit Beginn weg international ausgerichtet. Die fenaco ist zudem am europäischen Dünger-Händler Unifert-Interore SA beteiligt und hält eine Mehrheitsbeteiligung an Fertag France SA. Dank diesem europäischen Netzwerk kann die fenaco für Schweizer Verhältnisse grosse Einkaufsvolumen generieren und damit für die Schweizer Kunden attraktive Preise erzielen. «Um den Landwirten möglichst günstigen Dünger anbieten zu können, kaufen wir den meisten Dünger direkt bei den grossen Produzenten im Ausland ein, ohne Zwischenhandel», sagt Jürg Friedli, Leiter der Geschäftseinheit Pflanzennahrung, zu welcher auch die Marke Landor gehört. «Die LANDI und die Landwirte profitieren von attraktiven Düngerpreisen und von einer hohen Warenverfügbarkeit ab unserem Lager im Basler Auhafen», ergänzt Friedli. Der Auhafen, als Knotenpunkt direkt am Wasser, verbindet Rhein, Schiene und Strasse. Für die Landor die optimale Voraussetzung für eine einfache und kostengünstige Logistik, wovon wiederum die Mitglieder profitieren. Effizienzsteigerung und Alternativen Der Pflanzenschutzmarkt ist und bleibt ein anspruchsvoller Markt.
Dank harten, aber konstruktiven Verhandlungen mit den Lieferanten und einer Effizienzsteigerung in den Prozessen konnte die fenaco nach der Aufhebung des Mindestkurses die Preise für Pflanzenschutzmittel um bis zu 25 Prozent senken. Diese Preissenkung ist höher, als die Pflanzenschutzmittel an Wert verloren haben. Zudem unterstützt die fenaco die Landwirtinnen und Landwirte mit einer kompetenten und kostenlosen Beratung vor Ort, um die Pflanzenschutzmittel so zielgerichtet wie möglich einzusetzen. Weiter setzt die fenaco Genossenschaft mit der Forschungskooperation mit Agroscope auf Alternativen: Die chemischen Pflanzenschutzmittel geraten immer mehr in Verruf – dank der Forschungskooperation mit Agroscope sollen den Mitgliedern Alternativen zur Verfügung gestellt werden. In zwei ersten Projekten werden Mikroorganismen, die als natürliche Gegenspieler von Schädlingen fungieren (Antagonisten), im Obstbau und bei Karotten gesucht. Mit modernsten Methoden werden diese isoliert, um die Krankheitserreger damit biologisch bekämpfen zu können. Bei einem dritten Projekt werden alternative Methoden zur Saatgutbeizung beim Getreide getestet und zur Praxisreife vorangetrieben. Im Vergleich zu anderen Getreidekrankheiten ist eine Vermeidung des Krankheitsausbruchs von samenbürtigen Krankheiten durch angepasste Anbaumassnahmen schwierig. Daher werden Bekämpfungsmassnahmen benötigt, die bereits beim Saatgut ansetzen. Die Wirkung verschiedener thermischer Verfahren wie Warmwasser, Wasserdampf und Trockenhitze wurde bereits verschiedentlich untersucht. Bei Getreidesaatgut ist die thermische Behandlung aufgrund
der mangelnden Praxistauglichkeit wenig verbreitet. Im Rahmen des Projekts mit fenaco sollen diese Verfahren weiter verbessert werden, um deren Anwendung zu verbreiten.
Mitgliedernutzen im Zentrum «Als das Unternehmen der Schweizer Landwirtinnen und Landwirte versuchen wir in allen möglichen Bereichen die Vorleistungskosten für unsere Mitglieder so tief wie möglich zu halten», sagt Mollet. Dies funktioniert unter anderem über Grösseneffekte, mittels Investitionen in effiziente Produktionsanlagen und Prozesse sowie mit Hilfe von Innovationen durch Forschung. Die tieferen Produktionskosten der Vorleistungen werden dann laufend den Mitgliedern weitergegeben, denn der Mitgliedernutzen steht bei der fenaco im Zentrum – ganz nach dem übergeordneten Ziel, die Mitglieder bei der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer n Unternehmen zu unterstützen.
Landor und UFA senken wenn immer möglich die Bezugspreise. Bild: zvg
Autorin Gabriela Küng, UFA-Revue, 8401 Winterthur
UFA-REVUE 3 | 2017 7
Management
Fütterungsstrategien
Die Fütterungsstrategie hat einen Einfluss auf das Einkommen.
Michael Sutter
Wie beeinflusst die Fütterung das Einkommen? In der Schweizer Milchproduktion werden eine Vielzahl an Fütterungsstrategien angewendet. Jede Strategie hat Stärken und Schwächen, erfolgreiche Strategien zeichnen sich aber dadurch aus, dass sie
Thomas Blättler
konsequent umgesetzt werden. Mit einem neu an der Hochschule für Agrar-, Forst- & Lebensmittelwissenschaften HAFL entwickelten
Beat Reidy
8
Programm wurden vier Praxisbetriebe analysiert.
UFA-REVUE 3 | 2017
Management
High Output-Betrieb, 300 t
Low-Input-Betrieb, 140 t
1.20
fremde Strukturkosten
1.00 Fr. pro kg Milch
LE Milch eigene Strukturkosten
Direktkosten Erlös DZ/ Tierverkäufe
0.80
Milcherlös 0.60
Ergänzende Futter/Kraftfutter
0.40
Zuckerrüben Mais Grassilage
0.20
Heu/Emd Weide
0.00 Käsereimilch, 260 t
Käsereimilch, 160 t
LE Milch
1.20
eigene Strukturkosten
1.00
fremde Strukturkosten Direktkosten
0.80
Erlös DZ/ Tierverkäufe
0.60
Milcherlös Ergänzende Futter/Kraftfutter
0.40
Futterrüben Grünmais
0.20
Schnittgras Heu/Emd
0.00 FütterungsKosten
LE Milch
Vollkosten
Erlöse MilchProduktion
FütterungsKosten
LE Milch
Vollkosten
Weide Erlöse MilchProduktion
High-Output Betrieb Dieser Betrieb produziert mit 300 Tonnen Milch pro Jahr am meisten Milch der vier untersuchten Praxisbeispiele. Die Stärke des High-Output Betriebes liegt klar in den pro Kilogramm Milch tiefen Vollkosten, im Wesentlichen verursacht durch die tiefen fremden Strukturkosten. Diese Strategie erlaubt es, mit den vorhandenen Strukturen ein Maximum an Milch zu produzieren. Die Kosten für den Stall, die Melk- und Fütterungsanlagen können auf eine grosse Milchmenge verteilt werden. Bei den Direktkosten können hingegen kaum Grösseneffekte erzielt werden. Aufgrund der intensiven Produktion sind die Direktkosten bei High-Output Betrieben in der Regel deutlich erhöht. Der hier untersuchte Betrieb wird aber so professionell geführt, dass die Direktkosten für einen Hochleistungsbetrieb auf relativ tiefem Niveau liegen. Neben dem Milcherlös setzt sich das landwirtschaftliche Einkommen aus der Milchproduktion aus Direktzahlungen und dem Erlös aus dem Verkauf von Nutz- & Schlachtvieh zusammen. Bei den Direktzahlungen wurden diejenigen für den Betriebszweig Milch und anteilsmässig Biodiversitätsbeiträge eingerechnet. Der Anteil der Direktzahlungen pro kg Milch beträgt bei Talbetrieben im Mittel 20 Rappen. Hier zeigt sich ein klarer Unterschied: High-Output Betriebe haben deutlich tiefere Direktzahlungen pro kg Milch als durchschnittliche Betriebe. Dies ist eine direkte Folge der hohen Milchleistung pro ha Betriebsfläche. Nicht nur bei den Kosten, sondern auch bei
Kosten und Erlöse von den vier Praxisbeispielen
Fr. pro kg Milch
A
nhand von vier Praxisbetrieben wird aufgezeigt, wo die Stärken der einzelnen Strategien liegen. Dabei handelt es sich um vier sehr unterschiedliche, professionelle Milchwirtschaftsbetriebe mit Arbeitsverdiensten zwischen 18 und 30 Fr. pro Stunde (Betriebs spiegel: siehe Tabelle auf der nächsten Seite). Es wurden Betriebstypen ausgewählt, mit welchen sich eine Vielzahl der Landwirte und Landwirtinnen identifizieren können.
Quelle: Blättler und Sutter, 2016, HAFL
den Direktzahlungen spielt der «Verdünnungseffekt». So hat dieser Betrieb, obwohl er den zweithöchsten Milchpreis und die tiefsten Kosten pro kg Milch der vier Betriebe aufweist, das tiefste Einkommen pro kg Milch. Aufgrund der hohen Aufwendungen für die Ergänzungsfütterung ist der Betrieb zudem Veränderungen der Kraftfutterpreise viel stärker ausgesetzt als die übrigen Betriebe.
Low-Input Betrieb Mit einer produzierten Milchmenge von 140 Tonnen weist der Low-Input Betrieb die tiefste Produktionsmenge auf. Die Low-Input Strategie dieses Betriebes zeichnet sich durch eine Reduktion auf ein Minimum der eingesetzten Arbeit pro kg Milch aus. Das Resultat ist eine Vollweidestrategie mit saisonaler Abkalbung im Frühjahr. Mit dieser Strategie können
UFA-REVUE 3 | 2017 9
Management Betriebsspiegel der untersuchten Betriebe High Output
LowInput
Käsereimilch 160 t
Käsereimilch 260 t
Durchschnittliche Milchleistung pro Kuh und Jahr (kg)
8586
4400
6492
7518
Anzahl Milchkühe
35
33
25
40
Landw. Nutzfläche (ha)
16.7
26.7
25.3
19.5
Hauptfutterfläche (ha)
15.8
21.1
23.7
14.1
Direktzahlungen Betriebszweig Milch (Fr./ha Hauptfutterfläche)
1600
2400
2400
3300
auch kleiner strukturierte Betriebe die Kosten reduzieren und als Resultat die Wirtschaftlichkeit verbessern. So erwirtschaftet dieser Betrieb das zweithöchste Einkommen pro kg Milch trotz des mit 53 Rappen zweittiefsten Milchpreises der vier Betriebe. Durch den Verzicht auf den Einsatz von Kraftfutter fallen die Direktkosten im Vergleich zu den anderen Betrieben relativ tief aus. Ein weiteres Merkmal der Low-Input Strategie ist der hohe Anteil an Direktzahlungen pro kg Milch sowie die hohen fremden Strukturkosten pro kg Milch. Durch die geringere Milchmenge pro Stallplatz resultieren höhere Kosten. Hinzu kommt, dass mit dieser Strategie die Abhängigkeit vom Wetter unmittelbarer ist, als bei den anderen Fütterungsstrategien. Andererseits bringt dieses System eine deutliche Verbesserung der Arbeitssituation und damit oft auch eine Verbesserung der Lebensqualität mit sich. Welche Fütterungs strategie am besten ist, hängt von den jeweiligen Strukturen ab.
Käsereimilch Betriebe Die beiden Käsereimilch Betriebe unterscheiden sich ebenfalls wesentlich
in der produzierten Milchmenge mit 260 bzw. 160 Tonnen Milch. Sie unterscheiden sich auch deutlich beim Milcherlös, wobei hier der Unterschied 11 Rappen beträgt. Auch hier wird der Skaleneffekt bei den fremden Strukturkosten deutlich sichtbar: Der geringere Verdünnungseffekt führt beim Betrieb mit 160 Tonnen Milch zu 12 Rappen höheren fremden Strukturkosten. Ein Merkmal des kleineren Käserei Betriebs ist, neben den tiefen Direktkosten, der hohe Anteil an Direktzahlungen und Tierverkäufen pro kg Milch. Kombiniert mit dem hohen Milchpreis erwirtschaftet dieser Betrieb das höchste Einkommen pro kg Milch und erreicht dank der moderaten Arbeitszeit pro kg Milch einen deutlich überdurchschnittlichen Arbeitsverdienst von Fr. 30 pro Stunde. Fütterungskosten machen die Hälfte der Vollkosten aus Die Fütterungskosten der vier Betriebe liegen zwischen 45 und 54 Rappen, wobei sie in Abhängigkeit der Fütterungs- und Betriebsstrategie für mehr als die Hälfte der Vollkosten verantwortlich sind. Die Fütterungskosten der Käsereimilchbetriebe sind, aufgrund des hohen Anteils Dürrfutter, leicht höher als die der beiden Silagebetriebe. Die gewählte Fütterungsstrategie hat somit einen sehr grossen Einfluss auf die Vollkosten und damit auf das Einkommen aus der Milchwirtschaft. Grösse ist ein Faktor, aber kein Erfolgsfaktor Die vier Beispiele aus der Praxis zeigen, dass die Betriebsgrösse und die produzierte Milchmenge nicht allein
10
Erklärungen Vollkosten: Für die Berechnung der eigenen Strukturkosten wurde die Arbeit der familieneigenen Arbeitskräfte mit einem Stundenlohn von Fr. 30 entschädigt und das Eigenkapital mit 4% verzinst. Landwirtschaftliches Einkommen (LE) Milch: Entspricht dem Landwirtschaftlichen Einkommen aus dem Betriebszweig Milchproduktion. Fütterungskosten: Beinhaltet alle Kosten, welche für die Bereitstellung aller Futtermittel bis in die Krippe anfallen. Direktzahlungen: In der Studie wurden die Direktzahlungen für den Betriebszweig Milch eingerechnet. Die Biodiversitätsbeiträge wurden auf die verschiedenen Betriebszweige aufgeteilt. Dementsprechend wurden die Biodiversitätsbeiträge in der Studie anteilsmässig berücksichtigt.
über den wirtschaftlichen Erfolg entscheiden. Im Zusammenspiel von Kosten und Erlösen spielt die Fütterungsstrategie eine zentrale Rolle. Bei einem hohen Milchpreis kann es sich lohnen, die Fütterung beziehungsweise die Milchproduktion anzukurbeln und damit die Strukturkosten zu «verdünnen». Allerdings nur, wenn dabei über den MilchMehrerlös auch die zusätzlichen Direktkosten und allfällige Mehrarbeit bezahlt werden kann. Im aktuellen Preis-Umfeld ist dies nur selten möglich. Deshalb bergen Strategien die kleineren Risiken, mit denen gezielt ein hohes Einkommen pro kg Milch angestrebt wird, wie beim Vollweidebetrieb oder beim kleineren Käse reibetrieb mit seiner «Wertschöpfungsstrategie». n
Autoren Michael Sutter, Thomas Blättler und Beat Reidy, Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL Bilder Esther Michel UFA-REVUE 3 | 2017
Management
Vertragsabschlüsse
Wann ist ein Vertrag gültig? Vertragsabschlüsse können schriftlich, per Handschlag oder im Internet nur durch einen Klick geschehen. Grundsätzlich ist im Schweizer Gesetz keine bestimmte Vertragsform vorgeschrieben. Es gibt aber Ausnahmen, in welchen das Gesetz Schriftform verlangt.
L
ukas, 13 Jahre, findet im Internet endlich das Keyboard, das er sich schon so lange wünscht. Er bestellt es sofort. Als zwei Wochen später die Lieferung zusammen mit der Rechnung eintrifft, sind die Eltern über das Verhalten von Lukas schockiert – denn sie haben ihm den Kauf nicht erlaubt. Müssen die Eltern das Keyboard nun bezahlen oder haben sie ein Widerrufsrecht? Widerrufsrecht Grundsätzlich gilt, dass im Onlinehandel kein Widerrufsrecht besteht. Mit einem Klick kann ein Vertrag abgeschlossen werden, der dann auch eingehalten werden muss. Anders verhält es sich bei Haustürgeschäften. Hier räumt der Gesetzgeber gemäss OR Art. 40a ff. dem Kunden ein 14-tägiges Widerrufsrecht ein. Diese 14-tägige Frist beginnt aber erst zu laufen, wenn der Kunde vom Verkäufer über das Widerrufsrecht informiert wurde. Wenn also der Kunde nichts vom Widerrufsrecht weiss, kann er den Vertrag auch später widerrufen. Begründet wird das Widerrufsrecht damit, dass der Kunde bei einem Haustürgeschäft unter Umständen überrumpelt wird, weshalb er vielleicht vorschnell oder ungewollt einen Vertrag eingeht. Dieses Widerrufsrecht gilt aber nicht bei Versicherungsabschlüssen. Im Internet hingegen nimmt sich der Kunde oder Käufer Zeit, um sich über Angebote zu informieren und wird nicht zu einem Vertragsabschluss gedrängt. Nun aber zurück zu Lukas: Lukas kann kein Widerrufsrecht geltend machen. Da Lukas aber minderjährig ist, durfte er überhaupt keinen Ver-
trag dieser Tragweite abschliessen. Seine Eltern müssten dem Vertrag im Nachhinein zustimmen und die Rechnung übernehmen. Wollen sie das nicht, kann die Ware zurückgegeben werden. «In der Praxis ist es aber extrem schwierig zu beweisen, dass ein Kind im Internet den Kauf getätigt hat», erklärt Michael Riboni, Agriexpert. Aber auch hier gibt es wieder eine Ausnahme. Hätte Lukas die Ware von seinem Taschengeld oder seinem selbst verdienten Geld (Kindesvermögen) bezahlen können, hätte er dies unter Umständen auch machen und das Keyboard behalten dürfen. Abschluss und Form Ein Vertragsabschluss bedingt eine gegenseitige übereinstimmende Willensäusserung der beiden Parteien. Diese kann sowohl ausdrücklich als auch stillschweigend erfolgen. Der typische Handschlag unter Landwirten gilt also bereits als Vertrag. Ausgenommen sind hier nur Verträge, bei jenen das Gesetz eine besondere Form verlangt. Dies ist beispielsweise bei einem Testament oder bei Leasing, wo die Schriftform bzw. beim Testament gar Handschriftlichkeit verlangt wird, oder bei Grundstückkauf, der eine öffentliche Beurkundung benötigt, der Fall. Was gilt nicht? Damit ein Vertrag zustande kommt, müssen sich die Vertragspartner über die wesentlichen Punkte des Vertrages einig sein. Bei Unstimmigkeiten, beispielsweise über Leistung und Preis, kommt kein Vertrag zustande. Ungültig sind Verträge, die bereits zu Anfang Mängel (unmögliche, wider-
Vertrauen ist gut, schriftlicher Vertrag ist besser Selbst da, wo mündliche Vereinbarungen genügen, empfiehlt sich oft Schriftlichkeit. Ein gut abgefasster schriftlicher Vertrag schafft Transparenz und hat Beweischarakter. Dies gilt nicht nur im Streitfall vor Gericht, sondern generell bei Uneinigkeiten der Parteien über die Abwicklung des Vertragsverhältnisses. Ein Vertrag muss nicht umfangreich sein und für jede denkbare Situation eine Lösung enthalten. Wird keine Regelung getroffen, gilt das Gesetz. Überdies gibt es zwingendes Recht (insb. im Arbeits-, Miet- oder Pachtrecht), das mit einem Vertrag nicht abgeändert werden kann. Im Internet findet man heutzutage ein Hauf von Mustervorlagen. Aber aufgepasst, solche Vorlagen sind wie Schuhe, die schlecht sitzen. Nicht auf die tatsächliche Situation angepasst, führen sie über kurz oder lang zu Komplikationen. Richtige und klare Formulierungen in Verträgen beugen zeitraubenden und kostspieligen Streitigkeiten vor. Die Kosten für den Beizug eines juristischen Beraters sind in der Regel deshalb gut investiert. Michael Riboni, MLaw, Fachverantwortlicher Rechtsschutz, Agriexpert
Nur bei wenigen Verträgen ist die schriftliche Form vorgeschrieben, die meisten sind aber per Handschlag gültig. Bild: isignstock.com
rechtliche und unsittliche Inhalte) aufweisen oder unter Täuschung oder Drohung entstanden sind. Wurden aber alle diese Punkte nicht tangiert, kann ein Vertrag nur durch die Zustimmung beider Parteien wieder n aufgelöst werden.
Autorin Gabriela Küng, UFA-Revue, 8401 Winterthur Weiteres Beispiel: Bundesgerichtsurteil, Seite 14.
UFA-REVUE 3 | 2017 11
Management
Schaden vermindern
So erfüllen Sie die Schadensminderungspflicht Bei einem Schadenfall muss sich der Geschädigte an die Schadensminderungspflicht halten. Er muss in ihm zumutbaren Masse verhindern, dass der Schaden weiterwächst. Doch was heisst zumutbar und wo trifft man im Bereich des Agrarrechts auf die Schadensminderungspflicht?
Michael Riboni
I
n einem Schadenfall hat sich jeder Geschädigte an die sogenannte Schadensminderungspflicht zu halten. Ein Beispiel: Vandalen schlagen am Auto von Xaver eine Scheibe ein. Xaver lässt sich mit der Reparatur Zeit und versäumt es auch, die eingeschlagene Scheibe abzukleben. In der Folge regnet es ins Auto, Wasser hinterlässt auf den Ledersitzen bleibende Flecken. Xaver hat seine Pflicht zur Schadensminderung klar vernachlässigt . Die Versicherung wird ihm nur die eingeschlagene Scheibe ersetzen, nicht aber die Ledersitze. Er hat nicht alles ihm Zumutbare unternommen, um den Schaden möglichst klein zu halten. Gegenstück zur Ersatzpflicht Die Schadensminderungspflicht verkörpert sozusagen das Gegenstück zur Ersatzpflicht des Schädigers. Diese Pflicht zur Schadensminderung ist in den Gesetzen aber nirgends ausdrücklich geregelt. Eine allgemeine Definition der Schadensminderungspflicht sucht man vergebens. Trotzdem ist die Schadensminderungspflicht im schweizerischen Delikts- und Haftpflichtrecht ohne weiteres anerkannt. Das Bundesgericht etwa ging bereits im Jahre 1906 vom Grundsatz aus, «dass der Geschädigte den Schaden nicht ins Unangemessene darf wachsen lassen und dass er seinerseits das Seinige zur Abwendung und Verminderung des Schadens zu tun hat, soweit die gute Treue das erfordert» (BGE 32 II 72). Unterlassen und handeln Inhaltlich kann die Schadensminderungspflicht in eine Unterlassungsund eine Handlungspflicht aufgeglie-
12
dert werden. Der Geschädigte ist also verpflichtet, Handlungen zu unterlassen, die den eingetretenen Schaden vergrössern. Im Rahmen der Handlungspflicht ist der Geschädigte hingegen verpflichtet, aktiv Massnahmen zu ergreifen, um den Schaden klein zu halten und um weiteren Schaden zu verhindern. Diese Handlungspflicht steht nun aber natürlich in einem Spannungsverhältnis zur ausgleichenden Funktion des Schadenersatzes. Der Geschädigte soll ja eigentlich – gemäss dem Grundverständnis – so gestellt werden, als wäre das schädigende Ereignis gar nicht eingetreten. Dieses Spannungsverhältnis hat auch das Bundesgericht erkannt und das Kriterium der Zumutbarkeit geschaffen.
Billigkeit zu beurteilen ist (Art. 4 ZGB). Die Schadensminderungspflicht im Agrarrecht Im Bereich des Agrarrechts trifft man insbesondere im Rahmen von vorzeitigen Pachtvertragsauflösungen immer wieder auf die Schadensminderungspflicht. Gemäss Art. 15 Abs. 1 des landwirtschaftlichen Pachtgesetzes (LPG) kann der Erwerber eines Grundstückes den Pachtvertrag vorzeitig und innert Jahresfrist auflösen, wenn er den Pachtgegenstand zur Selbstbewirtschaftung erwirbt. Art. 15 Abs. 1 LPG regelt folglich die
Einzelfallbeurteilung Zumutbar ist eine schadensmindernde Massnahme gemäss bundesgerichtlicher Rechtsprechung, wenn ein vernünftiger Mensch sie im eigenen Interesse ergreifen würde, wenn er keinen Schadenersatz beanspruchen könnte (vgl. BGer 4C.141/2002). Zumutbar ist dabei nicht alles, was objektiv möglich, sondern nur, was subjektiv angemessen ist. Folglich muss die Zumutbarkeit unter Einbezug von subjektiven Kriterien wie zum Beispiel soziale Stellung, Alter, Gesundheitszustand und familiäre Verhältnisse beurteilt werden. Es gilt jeweils zu klären, was von einer Person in derselben persönlichen, beruflichen und sozialen Stellung an schadensmindernden Massnahmen erwartet werden könnte. Die Frage der Zumutbarkeit ist eine Ermessensfrage, welche vom Richter nach Recht und UFA-REVUE 3 | 2017
Management Ausnahme vom Grundsatz «Kauf bricht Pacht nicht». Der Pächter hat den Pachtgegenstand trotz Vertrag vorzeitig zu verlassen und dem Erwerber Platz zu machen, hat aber gemäss Art. 15 Abs. 4 LPG Anspruch auf den Ersatz des Schadens, der ihm durch die vorzeitige Beendigung des Pachtverhältnisses entsteht. Kündigung einer Parzelle Im Falle, dass eine Einzelparzelle vorzeitig gekündigt wird, besteht der Schaden des Pächters aus dem durch den Flächenverlust verursachten Einkommensausfall. Im Rahmen der Schadensminderungspflicht ist der Pächter verpflichtet, ihm zumutbare Betriebsumstellungen vorzunehmen, um den Einkommensverlust möglichst gering zu halten. Unter Betriebsumstellungen sind insbesondere Umstellungen der Fruchtfolge gemeint . Dabei kann von einem Pächter durchaus erwartet werden, dass er auf den ihm verbleibenden Flächen einkommensstarke Kulturen (Kartoffeln, Zuckerrüben) anbaut und jene Kulturen mit der geringsten Einkommensschöpfung (Futtergetrei-
de, Silomais) reduziert. Damit kann der Schaden möglichst klein gehalten werden. Ob entsprechende Umstellungen der Fruchtfolge einem Pächter zumutbar sind, ist von Fall zu Fall gesondert zu beurteilen. Unter Umständen ist eine Verschiebung der Kulturwahl aus Fruchtfolgegründen nämlich nicht ohne weiteres möglich. Besonders auf kleineren Betrieben kann der Anteil der Hackfrüchte auf der verbleibenden Fläche oft nicht mehr ausgedehnt werden. In solchen Fällen ist vom Durchschnitt der auf dem betroffenen Betrieb praktizierten Fruchtfolge auszugehen. Bei Agriexpert kann die Wegleitung für die Bemessung des Einkommensausfalls für mehrjährig beanspruchtes Kulturland bezogen werden. Sie enthält die durchschnittlichen Deckungsbeiträge für verschiedene Fruchtfolgetypen und kann zur Schadensermittlung bei vorzeitigem Entzug von Einzelparzellen verwendet werden. Kündigung eines Gewerbes Wird dem Pächter ein landwirtschaftliches Gewerbe vorzeitig ge-
kündigt, besteht sein Schaden, falls er einen Ersatzbetrieb findet, aus den Kosten für die Suche des Betriebes, den Umzugskosten und einer allfälligen Einkommensdifferenz, sofern der Ersatzbetrieb weniger Einkommen abwirft. Verläuft die Suche des Pächters nach einem Ersatzbetrieb hingegen erfolglos, setzt sich der Schaden aus den Kosten für die Suchbemühungen, den Umzugs- und Liquidationskosten für Fahr- und Viehhabe sowie einer allfälligen Einkommensdifferenz zusammen. Die Schadensminderungspflicht des Pächters gebietet, dass er sich nach Erhalt der vorzeitigen Kündigung umgehend nach einem neuen Pachtbetrieb umsieht und, wenn er innert nützlicher Frist keinen Ersatzbetrieb findet, eine möglichst gut bezahlte Arbeitsstelle sucht. Was dem Pächter konkret an schadensmindernden Massnahmen zumutbar ist, ist unter Berücksichtigung der persönlichen Verhältnisse des Pächters und seiner Familie (Alter, Gesundheit, Ausbildung, Arbeits- und Ausbildungssituation, Kinder) zu beurteilen. n
Wird einem Pächter das landwirtschaftliche Gewerbe vor Ablauf des Vertrags gekündigt, so hat der Besitzer Schadenersatz für die Suche eines neuen Betriebes zu leisten. Die Schadensminderungspflicht sieht vor, dass der Pächter dies nach bestem Wissen und Gewissen macht. Bild: Stephan Rüegg
Autor Michael Riboni, MLaw, Fachverantwortlicher Rechtsschutz bei Agriexpert Bei Fragen hilft Agriexpert gerne weiter ✆ 056 462 51 11 UFA-REVUE 3 | 2017 13
Management
Gütesiegel für Regionalprodukte
Der aus den vier Absatzförderungsorganisationen alpinavera, Culinarium, «Das Beste der Region» und Pays romand – Pays gourmand bestehende Verein Schweizer Regionalprodukte lanciert mit regio.garantie ein nationales Gütesiegel für zertifizierte Regionalprodukte. Ab sofort dürfen jene Produkte, die nach den national geltenden Richtlinien für Regionalmarken zertifiziert sind, mit dem neuen Label, in Kombination ihrer jeweiligen Regionalmarke, gekennzeichnet werden. Das Label regio.garantie beinhaltet ein verlässliches Versprechen für die Konsumenten. Sämtliche Produkte werden nach denselben Kriterien zertifiziert. regio.garantie-Produkte bestehen zu mindestens 80% aus regionalen Zutaten. Mindestens zwei Drittel der Wertschöpfung werden in der jeweiligen Region erwirtschaftet. Schweizer Regionalprodukte
Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch
Verkäufer wurde nicht getäuscht Ende 2009 verkaufte A sein landwirtschaftliches Gewerbe an B. Im Kaufvertrag wurde festgehalten, dass die Käuferin die Kaufsobjekte selbst bewirtschaften werde und sie die nötige Eignung aufweise. Vor der Vertragsunterzeichnung fragte die Notarin, ob B den Hof selber bewirtschaften werde. B antwortete darauf mit «Ja, zusammen mit dem Ehemann». Anfangs 2012 erhob A Klage gegen B. Er machte geltend, seit der Hofübergabe habe der damalige Ehemann von B sämtliche Arbeiten auf dem Feld und im Stall verrichtet, während sich B lediglich um die Büroarbeiten gekümmert habe. B habe ihn beim Vertragsschluss absichtlich getäuscht, indem sie ihm vorgespiegelt habe, das landwirtschaftliche Gewerbe selber zu bewirtschaften und in einer intakten
Ehe zu leben. Der Kaufvertrag sei deshalb unverbindlich. Ist ein Vertragschliessender durch absichtliche Täuschung seitens des anderen zum Vertragsabschluss verleitet worden, so ist der Vertrag für den Getäuschten auch dann nicht verbindlich, wenn der erregte Irrtum kein wesentlicher war. So steht es im Obligationenrecht (OR). Die Gerichte bis hinauf zum Bundesgericht gingen davon aus, dass B keine Absicht hatte, A zu täuschen. Sie sei effektiv davon ausgegangen, unter Anrechnung der Tätigkeit des früheren Ehemannes als Selbstbewirtschafterin zu gelten. B habe dem Verkäufer auch nicht zugesichert, in einer intakten Ehe zu leben. Abgesehen davon bewirtschafte sie den Hof nach wie vor gemeinsam mit ihrem damaligen Ehemann.
Energie: Potenziale erkennen Mit Beratung, Finanzierungshilfen und spannenden Projektideen will AgroCleanTech gemeinsam mit kompetenten Partnern die Energieeffizienz und den Klimaschutz in der Landwirtschaft fördern. Im Zentrum stehen dabei die Bäuerinnen und Bauern. Der Energie- und Klimacheck hilft dabei, das Optimierungspotenzial auf dem eigenen Betrieb zu er-
kennen und bietet Unterstützung bei der Umsetzung von Verbesserungsmassnahmen. AgroCleanTech Vernehmlassung eröffnet Das Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) hat die Vernehmlassung für das landwirtschaftliche Verordnungspaket 2017 eröffnet. Es werden Änderungsentwürfe zu 16 Bundes-
Aus dem Bundesgericht Andreas Wasserfallen Agronom und Rechtsanwalt, Bern, 031 300 37 00
Für das Bundesgericht war auch wichtig, dass die Parteien auf ein Rückkaufsrecht verzichtet hatten. Gemäss dem Bundesgesetz über das bäuerliche Bodenrecht kann der Veräusserer mit dem Erwerber für den Fall, dass dieser die Selbstbewirtschaftung aufgibt, ein Rückkaufsrecht vereinbaren. Ein solches war in einer ersten Zusammenstellung der Eckdaten des Kaufvertrags noch enthalten gewesen. Wenn A aber dann aus freien Stücken auf die Vereinbarung eines Rückkaufsrechts verzichtet habe, sei es widersprüchlich, wenn er die Selbstbewirtschaftung im Nachhinein zur notwendigen Vertragsgrundlage erklären wolle. Die Beschwerde von A wurde abgewiesen (Urteil 4A_345/2016 vom 07.11.2016).
rats-, zwei WBF- und einer BLW-Verordnung zur Diskussion gestellt . Änderungsvorschläge gibt es unter anderem zur Direktzahlungs-, Strukturverbesserungs- und Absatzförderungsverordnung. Die Vernehmlassung läuft bis am 12. Mai 2017. Die Unterlagen können auf der Webseite des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) heruntergeladen werden. BLW
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Landtechnik
Autos für die Landwirtschaft
Mit diesen Autos fährt der Bauer gut
Fahrzeuge stehen in den landwirtschaftlichen Betrieben täglich für die unterschiedlichsten Arbeiten im Einsatz und müssen den verschiedensten Anforderungen genügen. Die UFA-Revue hat die hiesigen Autoimporteure deshalb befragt, welches ihrer Fahrzeuge für einen Landwirtschaftsbetrieb
Bild: isignstock.com
am besten geeignet ist.
16
UFA-REVUE 3 | 2017
Landtechnik
I
n der Praxis werden in den Landwirtschaftsbetrieben zahlreiche Fahrzeugtypen eingesetzt. Für die anfallenden Hofarbeiten wird am häufigsten ein Nutzfahrzeug verwendet, mit dem nur kurze Strecken in der Umgebung des Betriebs zurückgelegt werden. Es wird für Personen-, Material- und auch für Tiertransporte eingesetzt . Für den Privatgebrauch und die Familie ist oft ein anderes Fahrzeug reserviert. Die Palette an Fahrzeugen, die in der Landwirtschaft verwendet werden, ist äusserst gross und reicht vom Kleinwagen über ein Auto mit grossem Kofferraum bis zum Pick-up oder Kleintransporter. Das Urteil der Importeure Die UFA-Revue interessierte, welche Fahrzeuge die wichtigsten Autoimporteure der Schweiz für den Ein-
satz in der Landwirtschaft empfehlen. Konkret wollte die Redaktion wissen, welches Fahrzeug für einen Landwirtschaftsbetrieb am besten geeignet ist. Die Vorschläge sind ebenso vielfältig wie die Zahl der Fahrzeuge, die in der Praxis verwendet werden. Von den Importeuren von über 30 Marken, die kontaktiert wurden, wiesen einige darauf hin, dass sie keine Nutzfahrzeuge oder Fahrzeuge im Angebot hätten, die speziell für die Landwirtschaft geeignet seien. Es zeigte sich aber, dass vier Haupttypen unterschieden werden: Kleinwagen und SUV, Pick-ups, Kastenwagen sowie Transporter mit offener Ladebrücke. Beschreibung der Fahrzeuge Zur Beschreibung der Fahrzeuge werden Kriterien wie Motorleistung und
Hubraum, Ladevolumen, Nutzlast, Zugleistung und Preis aufgeführt. Ebenfalls erwähnt werden in der Beschreibung Treibstoffverbrauch und Emissionen, zudem haben die Importeure spezifische Informationen zum Fahrzeug ihrer Wahl angefügt. Obschon es keine speziell für die Landwirtschaft entwickelten Nutzfahrzeuge gibt, haben die Importeure ziemlich genaue Vorstellungen über das geeignete Fahrzeug und dessen notwendigen Eigenschaften. Im Allgemeinen schlagen die verschiedenen Markenanbieter vielseitig einsetzbare Nutzfahrzeuge vor, die sich durch ihre Strapazierfähigkeit auszeichnen. Ein ganz wichtiges Element ist auch die Nutzlast sowie die Möglichkeit, einen Anhänger zu ziehen. Die Importeure finden zudem, dass die landwirtschaftlichen Fahrzeuge einer intensiven Nutzung und den teilweise
Tabelle 1: Personenwagen und SUV
Leistung
Einheit
Mini / Mini Cooper S Countryman ALL4
Škoda Octavia
BMW / BMW X3 xDrive
Hyundai Tucson Plena 4x4
Dacia Duster dCi 110
PS
192
115 bis 184
190
136
110
Benzin
Benzin, Diesel, Erdgas
Diesel
Diesel
Diesel
cm3
2000
1000 bis 2000
2000
1995
1461
Treibstoff Hubraum Nutzlast
kg
590
625
2000/750
424
433
Ladevolumen
l
450 bis 1390
590 bis 1580
550 bis 1600
513 und 1503
1636*
Laderaumlänge Getriebe
mm manuell / automatisch
1094 manuell / automatisch
manuell / automatisch
850 manuell / automatisch
1760* 6-Gang
Treibstoffverbrauch
l/100 km
7.1 bis 7.0 (6.6 bis 6.4)
3.9 bis 6.6
5.4 (5.2)
5.2
4.7
Emissionen CO2
g/kg
162 bis 159 (150 bis 146)
102 bis 154
143 (138)
139
123
F (E)
A bis F
D bis E (C à D)
D
C
CHF
37 700.–
ab 21 690.–
50 500.–
32 800.–
17 400.–
Zulässige Anhängelast gebremst/ungebremst = 1800/750 kg
Auch mit 4x4; Benzinversion (115 bis 220 PS); Dieselversion (110 bis 184 PS); Erdgas-Benzin (110 PS); abzgl. CHF 2000 Clever Bonus
Zulässige Anhängelast gebremst/ungebremst = 2000/750
Garantie vom Werk: 5 Jahre, km un beschränkt. Bruttonutzlast – Zuglast 2200 kg
Duster Ambiance – 4x4, 6-Gang Schalt getriebe
Emissions-Kategorie Preis inkl. MwSt. Bemerkungen/Optionen
* mit umgeklappter Rücksitzbank
UFA-REVUE 3 | 2017 17
Landtechnik Tabelle 2: Pick-up
Einheit Leistung
PS
Treibstoff
Ford Ranger
Mitsubishi L200
Nissan Navara King Cab 4x4
Toyota Hilux
VW Amarok
130 bis 200
150
163
150
163
Diesel
Diesel
Diesel
Diesel
Diesel
Hubraum
l
2.2 bis 3.2
2.442
2.3
2.4
3.0
Nutzlast
kg
1160
1030 (+ Fahrer)
3500
bis 1505
bis1000
Ladevolumen Laderaumlänge
955 l mm
Getriebe
bis 3.5 m2
1550 bis 2320
1850
1800
bis 2350
1555
6-Gang
6-Gang
6-Gang
manuell/automatisch
6-Gang
Treibstoffverbrauch
l/100 km
6.5 bis 8.9
6.4
6.4
6.8 bis 8.0
7.3 bis 7.7
Emissionen CO2
g/kg
177 bis 234
169
169
178 bis 211
191 bis 202
–
G
–
–
–
CHF
ab 22 917.–
ab 25 999.– bis 41 999.–
ab 28 394.–
ab 24 400.–
30 650.–
Bruttonutzlast – Zuglast 3500 kg; Manuell/ Automatisches Getriebe erhältlich
100% Differenzial sperre hinten; 4x4 Easy Select zuschaltbar, Gelände-Untersetzung; Assistenz-Systeme: Anhänger-Assistent, Berganfahrhilfe
Double Cab und King Cab erhältlich; Mehrlenker-Hinterradaufhängung mit Schraubenfedern; Herstellergarantie 5 Jahre oder 160 000 Kilometer
Bis 3.5 t Anhängelast und bis zu 7 t Gesamtzuggewicht möglich; 700 mm Watt-Tiefe
Anhängelast bis zu 3.5 t (Aufbauerlösung)
Emissions-Kategorie Preis inkl. MwSt. Bemerkungen/Optionen
schwierigen Bedingungen standhalten müssen. Hingegen teilen nicht alle die Ansicht, dass die Fahrzeuge zwingend über einen Vierrandantrieb verfügen müssen, und einige Marken haben auch grosse Transportfahrzeuge mit offener oder geschlossener Ladefläche im Angebot. Volumen und Ladekapazität sind bei diesen Fahrzeugen, die nicht geländegängig sind, wichtige Faktoren. Der Preis ist ebenfalls ein wesentliches Kriterium, wobei durch die Wahl zusätzlicher Ausstattungsmöglichkeiten der Endpreis explosionsartig in die Höhe schnellen kann. Das Urteil der Garagisten Die Verantwortlichen von drei befragten Autowerkstätten sind sich einig, dass es «für den Einsatz im landw i r t s c h a f t l i c h e n B e re i c h k e i n alleiniges und einziges Fahrzeugmodell gibt». Die Kundenbedürfnisse sind sehr unterschiedlich. In einem Gespräch kann ermittelt werden, welches Fahrzeug am besten für den 18
jeweiligen Interessenten geeignet ist. Ist das Fahrzeug für Arbeitseinsätze im Betrieb bestimmt, besteht eine stärkere Nachfrage nach einem guten Occasionsfahrzeug. Für den Privatgebrauch wählen die Landwirte jedoch eher einen Neuwagen. Personenwagen und SUV Die Importeure haben diesen Wagentyp relativ selten empfohlen (siehe Tabelle 1). Die Unterschiede zwischen diesen Fahrzeugen sind gross, sowohl hinsichtlich Ladevolumen und Motorleistung als auch Preis. Die SUV werden üblicherweise als Zwei- oder Vierradantrieb mit teilweise hoher Zuglast angeboten. Die Preise können sich je nach Ausstattung und Marke mehr als verdoppeln. Pick-up In dieser Kategorie sind die Fahrzeuge im Hinblick auf das äussere Erscheinungsbild vergleichbar (siehe Tabelle 2). Einige Modelle sind mit einer Doppelkabine ausgestattet,
* mit umgeklappter Rücksitzbank
und bei der Motorleistung gibt es grosse Unterschiede. Dieser Fahrzeugtyp wird von den Importeuren häufig empfohlen. Man findet ihn aufgrund seiner Vielseitigkeit und der grossen Bodenfreiheit oft auf Landwirtschaftsbetrieben, da man damit überall hinfahren kann und Lasten gezogen werden können. Das Toyota-Modell mit offener Ladebrücke scheint aufgrund der hohen Ladekapazität von bis 1500 kg ebenfalls beliebt zu sein. Minivans und Kastenwagen Die grössten Vorteile dieser Fahrzeuge (Tabelle 3) sind der Laderaum sowie das verfügbare geschlossene Ladevolumen. Auf dem flachen und schwellenlosen Boden können Güter problemlos beladen und entladen werden. Die Seitentür ist ein grosser Vorteil, da dadurch sowohl von der Seite als auch von hinten beladen werden kann. Bei heruntergeklappter Rücksitzbank können jedoch weniger Personen befördert werden. UFA-REVUE 3 | 2017
Landtechnik Tableau 3: Minivan und Kastenwagen
Einheit
Leistung
PS
Nissan NV200
Nissan e-NV200 (Elektri)
Renault Kangoo Express Medium TCe 115 111
Renault Trafic Kastenwagen 2.9 T / H1 dCi 120 125
95
110
109
Diesel
Benzin
Elektrisch
Benzin
Diesel
cm3
1560
1600
Elektromotor
1198
1598 1160
Treibstoff Hubraum
Citroën Jumpy imd Peugeot Expert
kg
1023
720
266 bis 625
465
m3
4.6
4.2
4.2
3.5
5.2
Laderaumlänge
mm
2162
2040
2040
1476
2537
Manuell
5-Gang
Automatik
Automatik, 6-Gang
Manuell 6-Gang
Treibstoffverbrauch
l/100 km
5.5
5.5
–
6.4
6.5
Emissionen CO2
g/kg
144
169
0
144
170
Euro 6
G
A
–
–
CHF
ab 27 200.–
17 640.–
ab 24 655.–
ab 23 004.–
30 024.–
ABS & ESP; Antriebsschlupfregelung; Bremsassistent; Berganfahrhilfe Geschwindigkeitsregler und -begrenzer
Zwei Sitze oder Doppelkabine für fünf-/siebensitzige Kombi-Variante; Benzin oder Dieselmotor; Herstellergarantie 5 Jahre oder 160 000 km
Hohe Wendigkeit, herausragender Fahrkomfort und niedrige Betriebskosten; Herstellergarantie 5 Jahre oder 100 000 km
Zahlreiche Modell varianten des Renault Kangoo Express. Mit 2, 3 oder 5 Sitzplätzen
Access Kastenwagen L1; Mehr als 2 m Kofferraumlänge in der Version 5 bis 6 Plätze
Getriebe
Emissions-Kategorie Preis inkl. MwSt. Bemerkungen/Optionen
Transporter mit offener Ladefläche Diese Fahrzeugtypen werden von einigen Importeuren ebenfalls empfohlen und bieten den Vorteil, dass das Material von drei Seiten und sogar mit Hilfe eines Lifts eingeladen werden kann. Das maximale Ladegewicht ist teilweise sehr hoch. Einige Modelle haben zudem eine Doppelkabine. Dieser Transportertyp ist vor allem für Strassentransporte geeignet. Docar AG importiert Fahrzeuge der Marken DFSK und Piaggio und empfiehlt die Benzinmodelle DFSK V21 und Piaggio Porter Kipper. Bei beiden Fahrzeugen beträgt die Nutzlast rund 800 kg. Opel hat das Modell Movano mit Dieselmotor mit 2.3 Liter Hubraum, dessen maximale Nutzlast 1300 kg beträgt. AMAG empfiehlt zwei Dieselmodelle mit 2 Liter Hubraum, nämlich den VW Transporter Entry mit einer Nutzlast bis zu 1240 kg und den VW Crafter Entry mit einer Nutzlast bis zu 1695 kg. Die Empfehlungen der Auto-Impor-
Bild: isignstock.com
Nutzlast Ladevolumen
teure für Nutzfahrzeuge in der Landwirtschaft sind vielfältig und interessant. Dies belegt, dass verschiedene Fahrzeugtypen für einen bestimmten Verwendungszweck geeignet sind. Einige Marken empfehlen mehrere Modelle. Bei der Wahl sind aber letztlich die Bedürfnisse des Betriebsleiters ausschlaggebend. Es sei zudem daran erinnert, dass der Occasionsmarkt sowohl für Nutzfahrzeuge als auch für Landmaschinen eine nicht unwesentliche Rolle n spielt.
Autor Jean-Pierre Burri, UFA-Revue, 1510 Moudon
UFA-REVUE 3 | 2017 19
Landtechnik
Catros Special von Amazone Mit den Catros 2503, 3003, 3503 und 4003 Special bietet Amazone jetzt neue preiswerte Produkttypen als Alternative zu den bewährten Anbau-Kompaktschei-
beneggen Catros 01 an. Im Unterschied zu diesen klassischen Catros sind die Scheibenreihen bei den neuen Catros-Special-Produkttypen fest angeordnet. Wie die klassischen Catros 01 können auch die neuen Catros Special wahlweise mit glatten 460-mm-Scheiben oder als Catros+ Special mit gezackten 510-mm-Scheiben ausgerüstet werden. Die gute Bodenanpassung der einzeln aufgehängten und über Gummielemente gesicherten Scheiben wie auch die wartungsfreie Ölbadlagerung der Scheiben sind baugleich mit denen der mittlerweile 10 000-fach bewährten Catros-01er-Produkttypen. Der Strichabstand von 12.5 cm und der steile Anstellwinkel der Scheiben von 17° in der vorderen Reihe und 14° in der hinteren, gewährleisten eine ganzflächige Bearbeitung und eine perfekte Einmischung von organischem Material. Dank klappbarer Randscheiben wird auch beispielsweise beim Catros 3003 Special eine echte Arbeitsbreite von 3 m erreicht. Um ein optimales Anschlussfahren sicherzustellen, können die Randscheiben separat in der Höhe eingestellt werden. Die Arbeitstiefe lässt sich komfortabel über das Ein- bzw. Ausschwenken von Distanzelementen einstellen. Amazone
Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch
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Vollelektrischer selbstfahrender Futtermischwagen Der Siloking TruckLine 4.0 Compact 8 ist ein vollelektrisch angetriebener selbstfahrender Futtermischwagen zum Mischen, Transportieren und Ausdosieren von Futter. Auch bei diesem Modell wird die gesamte Technik der 4.0 Generation von Siloking integriert: Standardmässige Ausstattung mit dem Siloking Data (Funk-Wiegesystem mit kostenloser Feeding Management Software zur Dokumentation und Auswertung der Futterdaten), Anzeige-Display mit Maschinenfunktionen und Einstellungen, Allround-Kabine mit Rundumsicht und beheizbaren Aussen-
spiegeln, Arbeitsscheinwerfer und Strohring. Viele weitere Ausstattungsvarianten wie beispielsweise verschiedene Austragsvarianten, Futter-Anschieber oder Mineralfuttereinfülltrichter sind optional erhältlich. Maximale Flexibilität und Effizienz werden erreicht dank einer Akkuladung, die für drei Mischungen reicht (optional fpr Mischungen mit grösserem Akku).
Der 8 m 3 Behälter garantiert eine schnelle, homogene Mischung und problemloses Auflösen von Rundballen. Der Futtermischwagen kann in verschiedenen Ställen eingesetzt werden ohne Investitionen für die Futterküche und Vorratsbehälter. Dazu kommen geringe Betriebs- und Wartungskosten und eine Arbeit erfolgt ohne Verbrennungsmotoren im Stall. Die Maschine ist kompakt mit nur 2250 mm Höhe und 2280 mm Breite und die Hecklenkung ermöglicht einen minimalen Wenderadius. Eine geschlossene Kabine mit tiefem Einstieg erhöht auch den Komfort. Agriott
70-jähriges Jubiläum Im laufenden Jahr blickt der Traktorhersteller Steyr auf eine Erfolgsgeschichte zurück, die vor sieben Jahrzehnten begann und welche auch in Zukunft fortgeschrieben werden soll. Steyr ist in seinem Heimmarkt Österreich die Traktor-Marke Nummer eins. Die Zuverlässigkeit von Steyr hat sich aber längst in ganz Europa herumgesprochen und lässt auch immer mehr Landwirte und Gemeinden in der Schweiz, Deutschland, Polen, Italien, Slowenien, den Benelux-Ländern sowie Südosteuropa auf Produkte des Traktorenbauers aus St. Valentin setzen. Dafür mitverantwortlich: Innovationen wie S-Tech oder das revolutionäre Ecotech Motorenkonzept, die für ein enormes Plus an Effizienz und Komfort sorgen. Das moderne Design der Fahrzeuge und das dichte Händler-Netz in Verbindung mit dem Steyr Premium Service tun ihr Übriges, um Steyr im Jubiläumsjahr 2017 optimistisch in die Zukunft blicken zu lassen. Steyr
Neuer Novacat RCB Mit dem neuen Novacat RCB Walzenaufbereiter wird Pöttinger seinem Ruf als Mähwerksspezialist gerecht. Wirtschaftlich, einsatzsicher und wartungsfreundlich – das sind die Vorzüge des neuen Walzenaufbereiters, der für alle Novacat Alpha Motion Modelle sowie für die Modelle Novacat 262, 302 und 352 verfügbar ist. Der neue Walzenaufbereiter verfügt über zwei Zahnriemen anstatt dem üblichen Kettenantrieb. Die Zahnriemen ermöglichen eine Verdopplung des Ausweichweges der oberen Walze, was einem Plus von 25 mm entspricht. Das garantiert die optimale Aufbereitung des Futters. Der Antrieb des neuen Auf-
Neue Bobcat-Modellreihe An der diesjährigen Sima-Ausstellung in Paris hat Bobcat seine neue Teleskopl ader-Modellreihe für die Landwirtschaft vorgestellt. Mit ihnen bietet Bobcat jetzt eine Auswahl aus fünf neuen Teleskopladermodellen für den landwirtschaftlichen Markt mit maximalen Hubkräften zwischen 2.6 und 3.8 t und Hubhöhen von
bereiters ist dank Zahnriemen wartungsfrei. Die Zahnrie menspannung ist von aussen einstellbar und die Schmierung der Lager kann über eine aussenliegende, zentrale Schmierleiste erfolgen. Pöttinger
6 bis 7 m an. Die meisten dieser Modelle sind auch in einer Agri-Version mit einer Reihe zusätzlicher Leistungsmerkmale für mehr Komfort und Produktivität verfügbar. Für Märkte in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA-Region), in denen strenge Abgasn o r m e n g e l t e n , w i rd d i e Leistungsfähigkeit durch einen eigenentwickelten Stufe IV/ Tier 4 Final-konformen Dieselmotor vom Typ Bobcat D34 sichergestellt. Bobcat UFA-REVUE 3 | 2017
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Landtechnik
Mechanische Unkrautbekämpfung
Der Striegel – geeignet für alle Kulturen Die mechanische Unkrautvernichtung ist anspruchsvoll und ihr Erfolg hängt von vielen Faktoren ab. Bei den Striegeln gibt es viele Modelle mit verschiedenen Zinken und Einstellungsmöglichkeiten. Weiter sind bei der Unkrautbekämpfung auch Bodentyp, Kulturstadium und Art der Unkräuter zu beachten.
D
er Striegel ist zur mechanischen Unkrautbekämpfung in praktisch allen Kulturen einsetzbar. Entscheidend für den Erfolg eines Striegeldurchgangs ist die Austrocknung der zu bekämpfenden Unkräuter. Die Austrocknung wiederum hängt von der Bodenbeschaffenheit, der Bodenfeuchtigkeit, der Saatbettvorbereitung und der Einstellung des Striegels ab. Der richtige Moment Für einen Einsatz des Striegels muss der Boden eine gute Krümelstruktur aufweisen und abgetrocknet sein. Schwere, kiesig-lehmige Böden neigen zudem eher zur Krustenbildung. Bei der Bodenvorbereitung, der Aussaat und der Unkrautvernichtung ist es wichtig, dass der Boden möglichst eben ist und die Bildung von Spurrinnen verhindert wird. Der Zustand des Bodens ist ausschlaggebend für die Einstellung der Zinkenaggressivität. Bereits mit dem Blindstriegeln (vor der Keimung des Saatguts) kann die Kultur unter guten Bedingungen von zahlreichen Unkräutern befreit wer-
Der Striegel von Treffler in Sojabohnen. Bild: Agrar-Landtechnik
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den. Man sollte aber nicht vergessen, dass die angebaute Kultur nicht «gestört» werden darf, da sie sich im Keimstadium befindet . Ebenfalls gute Ergebnisse werden erzielt , wenn die Unkräuter im Keim- oder Auflaufstadium bekämpft werden. Dabei können bis zu 80% der Unkräuter eliminiert werden. Später, im Rosettenstadium, sind die Unkräuter besser im Boden verankert und somit schwierig auszureissen. Die Zinkenaggressivität muss dann erhöht werden, dadurch wird aber auch eine Schädigung der Kultur riskiert. Ideal zum Striegeln ist sonniges und windiges Wetter, so vertrocknen die vom Striegel freigelegten Unkräuter am Boden schnell. Vorteile der Bodenbearbeitung Die Arbeitstiefe der Striegelzinken beträgt zwischen 2 und 3 cm, was die Bodenbelüftung fördert. Gleichzeitig wird bei einer Bearbeitung der Wasserhaushalt reguliert, da die Kapillarität unterbrochen und somit die Verdunstung verringert wird. Zudem regt das Striegeln die Bestockung an.
Mechanische Einstellung der Aggressivität bei einem Hatzenbichler Striegel. Bild: Jean-Pierre Burri
Die Maschinen Im Folgenden werden drei gängige Marken vorgestellt (siehe Tabelle). Zwei davon stammen aus Österreich, eine aus Deutschland. Die Marke Einböck wird von Aebi Suisse vertrieben, die Marke Hatzenbichler von Robert Aebi Landtechnik. Die deutsche Marke Treffler wird in der Schweiz von der Agrar-Landtechnik vertrieben. Modell Einböck Das Modell von Einböck wird mit Arbeitsbreiten von 1.5 – 15 m angeboten. Es setzt sich zusammen aus 1.5 m langen Einheiten mit sechs runden verdrehfesten Zinkenträgerrohren.
Der Striegel von Hatzenbichler in Mais. Bild: Robert Aebi
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Landtechnik Durch eine gleichmässige Schrägstellung der Zinken ist ein regelmässiger Bearbeitungseffekt des Bodens sichergestellt. Die 60 Zinken pro Feld ermöglichen einen Strichabstand von 2.5 cm. Eine exakte Führung über Kunststoffhalter bewirkt eine Richtungsstabilisation der Zinken. Die Federwindungen der Zinken sind unterhalb des Zinkenhalters angebracht, dadurch können die Zinken besser vibrieren. Pro Feld gibt es einen Zentralhebel mit fünf wählbaren Positionen zum Festlegen der Schrägstellung der Zinken und deren Wirkung auf den Boden. Je vertikaler die Zinken eingestellt sind, desto aggressiver wird der Boden bearbeitet. In der Standardausführung ist Aerostar mit Zinken von 490 mm Länge und 7 mm Durchmesser ausgestattet . Eine hydraulische und stufenlose Zinkeneinstellung ist auf Wunsch erhältlich. «Für diese Maschine gibt es eine grosse Auswahl an Zinken von unterschiedlicher Länge und Form und unterschiedlichem Durchmesser. Im Bereich der mechanischen Unkrautbekämpfung gibt es neu auch einen Rollstriegel, welcher in der Reihe und gleichzeitig zwischen den Pflanzen arbeitet», erklärt Gerhard Aebi, Mitglied der Geschäftsleitung Aebi Suisse. Modell Hatzenbichler Dieses Modell ist ebenfalls mit Arbeitsbreiten von 1.5 – 15 m erhältlich, die jeweils in 1.5 m lange Einheiten unterteilt sind. Die sechs Zinkenhalter pro Einheit haben ein flaches Profil. Mit einer zentralen
Technische Daten Hatzenbichler
Einböck
Treffler
Arbeitsbreite in m
1.5 bis 15
1.5 bis 15
1.7 bis 15
Strichabstand in cm
2.5
2.5 (1.3)
2.8
Zinkenlänge in mm
380 bis 450
380 bis 490 (600)
500
Zinkendurchmesser in mm
6/7/8
6.5 / 7 / 8 / 10
8 (Fixlager)
Einstellung der Aggressivität mechanisch hydraulisch
10 Positionen stufenlos
5 Positionen stufenlos
10 Positionen stufenlos
Transportbreite in m
bis 2.85
bis 3
bis 3
Frontstreifblech (Weiden)
erhältlich
erhältlich
erhältlich
Sämaschine
Montage möglich
Montage möglich
Montage möglich
Zinkenverstellung können zehn Positionen für Zinkenaggressivität und Bodendruck gewählt werden. Mit einer hydraulischen Steuerung wird vom Traktor aus der Zinkendruck angepasst. Dieses System wird auch für Geräte ab einer Breite von über neun Metern empfohlen, um die Zinken flach zu stellen und das Einklappen für den Transport zu erleichtern. Die Federwindungen der Zinken sind über dem sie tragenden Profil angebracht. Es bleiben keine unbearbeiteten Restflächen übrig, da sich die Zinken von einer Einheit zu nächsten überschneiden. Steeve Trolliet, technischer Berater bei Robert Aebi, weist darauf hin, dass Zinken mit einer Länge von 380 – 450 mm und einem Durchmesser von 6 – 8 mm erhältlich sind. Bei den Modellen beider Marken sind die Zinkenfelder pendelnd aufgehängt, was die Anpassung an Bodenunebenheiten gewährleistet. Modell Treffler Beim Präzisions-Zinkenstriegelmodell TS von Treffler wird der Zinkendruck
Der Striegel von Einböck in Erbsen. Bild: Aebi Suisse
nicht durch das Verstellen des Neigungswinkels eingestellt, sondern durch den Druck auf jeden Zinken mittels einer Feder in einem Verstellbereich von 200 g bis 5000 g. Der Neigungswinkel der Zinken bleibt damit stets unverändert, ebenso die Bodenfreiheit. «Die Maschine besteht aus einem Chassis, das sich aus Klappelementen entsprechend der Arbeitsbreite zusammensetzt. Die Zinken sind auf Fixlager montiert und können in der Breite nur durch Eigentorsion ausweichen», erklärt Toni Schmid von der Agrar-Landtechnik. Die Maschine wird fast ausschliesslich mit einer hydraulischen Zinkendruckverstellung verwendet. Die individuelle Aufhängung der Zinken gewährleistet eine optimale Anpassung an die Bodenoberfläche und einen konstanten Druck auf allen Zinken. So bleibt in Dammkulturen der Zinkendruck auf der Dammkrone, an der Flanke und in der Furche unverändert und stabil. Fazit Die beschriebenen Striegel unterscheiden sich durch den Zinkentyp und die Montage der Zinken. Die Wahl der Zinken, deren Länge und Durchmesser hängen, ausser beim Trefflerstriegel, von der Kultur ab. Der Hackstriegel ist vielseitig und kann zeitlich am längsten eingesetzt werden. Der Rollstriegel ist zwar gut geeignet für die Unkrautregulierung zwischen den Reihen, kann jedoch nur während eines kurzen Zeitraums eingesetzt werden. Idealerweise sollte ein Striegel auch im Grünland eingesetzt werden können. Ein Frontstreifblech, um die Erde einzuebnen, n ist dann zu empfehlen.
Autor Jean-Pierre Burri, UFA-Revue, 1510 Moudon
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Landtechnik
Unkrautbehandlung mit Roboter
Weniger Spritzbrühe – gezielter Pflanzenschutz Eine Unkrautkontrolle bei Zuckerrüben ohne Traktor und Feldspritze ist durchaus möglich. Ein Start-up aus Yverdon bietet einen autonomen solarbetriebenen Roboter für die gezielte Unkrautbehandlung in verschiedenen Kulturen an. Die Serienanfertigung des Roboters ist auf Anfang 2018 geplant.
D
as Unternehmen ecoRobotix ist ein Start-up im Technologiepark von Yverdon-lesBains an den Ufern des Neuenburgersees. Die Idee für den Unkrautroboter entwickelte Steve Tanner, einer der beiden Gründer des Unternehmens, bereits vor fünfzehn Jahren. Der Sohn eines Landwirts durchlief eine umfassende technische Ausbildung, die er mit einem Doktorat abschloss. Der zweite Firmengründer, Aurélien Demaurex, genoss eine fundierte Ausbildung in den Bereichen Management , Finanzen und Verkauf. Gemeinsam beschlossen sie, einen autonomen solarbetriebenen Roboter zur Unkrautkontrolle zu erschaffen. 2011 ist offizielles Gründungsjahr der Firma. Die ursprüngliche Idee für die Entwicklung des Roboters bestand darin, ein Gerät herzustellen, das nachhaltig für die Landwirtschaft und einfach in der Anwendung ist. Das Projekt nahm Ende 2013 Gestalt an. Die ersten Arbeiten für die Kameraerkennung konnten in Zusammenarbeit mit der ETH Lausanne dank eines ersten von der Stiftung FIT (Fondation pour l’Innovation
Vorderrad des Roboters mit integriertem Elektromotor.
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Technologique) gewährten Darlehens erfolgreich abgeschlossen werden. Mit einer Subvention aus dem Fonds von CTI wurde 2014 der Bau eines ersten Prototyps ermöglicht, der in der Orbe-Ebene bei Eltern und Freunden von Steve Tanner getestet werden konnte. 2015 wurde eine zweite, verbesserte Version im Feld getestet. Ein Jahr später kam die dritte Roboterversion für die Unkrautbekämpfung bei Zuckerrüben in praktischen Tests zum Einsatz. Gegenwärtig sind zehn Personen mit der Entwicklung des Roboters in den Bereichen Mechanik und Informatik beschäftigt. Der zur Analyse der verfügbaren Informationen verwendete Bordcomputer weist eine Leistung von zehn neueren Computern auf. Eine Vorserie von zwölf Robotern wird in einigen Wochen bereitstehen. Diese Geräte sind für Forschungsinstitute und grosse Genossenschaften in der Schweiz, in Frankreich und Belgien bestimmt. Einige Bestandteile des Roboters werden von Zulieferern produziert, die Endmontage sowie einige Tests macht das Unternehmen ecoRobotix. Die Serienanfertigung des Roboters sollte Ende 2017 bis Anfang 2018 erfolgen. Roboter mit Greifarmen Die einfache Konstruktion ist durchaus gewollt. Der Unkrautroboter besteht aus einem Stahlrahmen, der durch vier Stelzen mit den Rädern verbunden ist und auf dem zwei Photovoltaikpanels befestigt sind. Alle weiteren Geräte werden an diesem Rahmen befestigt. Die Kamera ist an einer Stange auf dem Roboter angebracht und bildet das künstliche
Auf den Delta-Armen befestigter Kopf mit den Spritzdüsen.
Auge des Roboters. Sie lenkt ihn und dient zur Pflanzenerkennung. Die GPS RTK Sensoren befinden sich ebenfalls vorne am Roboter. Der Roboter wird mit einem Elektromotor, der an der Radnabe der beiden Vorderräder angebracht ist, angetrieben. Zwei Behälter mit dem Pflanzenbehandlungsmittel sind vorne am Rahmen unterhalb der Solarpanels befestigt . Ein mit drei Greifarmen ausgerüstetes Gehäuse (in der Industrie als Delta-Arm bezeichnet) ist ebenfalls am Rahmen in der Mitte unterhalb jedes Solarpanels befestigt. An jedem Arm sind die Doppelstäbe mit einem Gelenk montiert, damit sich der mit zwei Düsen ausgestattete Kopf bewegen kann. Durch die getrennte Düsenzuführung können pro Anwendung bei Bedarf zwei verschiedene Produkte ausgebracht werden. Der neuralgische Punkt des Roboters ist und bleibt seine Intelligenz, sprich der Bordcomputer. Dieser ist ebenfalls am Rahmen im vorderen Bereich des Roboters und geschützt durch die Photovoltaikpanels fixiert. UFA-REVUE 3 | 2017
Landtechnik Um den Transport des Roboters von einer Parzelle zur anderen zu gewährleisten, ist eine Befestigungsvorrichtung für die Dreipunktkupplung des Traktors vorgesehen. Der Roboter wird unter den Stützarmen befestigt und kann auf diese Weise problemlos transportiert werden. Präzision ist wichtig Im Feld kann die Kamera die angebaute Kultur und die Unkräuter erkennen. Das Kamerabild wird an den Computer übermittelt, der den beiden Roboterarmen anzeigt, welche Pflanzen zu behandeln sind. Die Kamera stellt zudem sicher, dass die Saatreihen erkannt werden und die Navigation angepasst wird, wenn das Reihenende erreicht ist. Die Delta-Arme sind Roboterarme, die von der ETH Lausanne in den 1980er Jahren entwickelt wurden und bei den «pick and place» Anwendungen zum Einsatz kommen, beispielsweise beim Bestücken von Pralinenschachteln am Fliessband. Die Arme sind extrem leicht und flink, damit sie sich mit möglichst geringem Zeitverlust von einer Pflanze zur nächsten zu bewegen können. Bei der Behandlung mit einer Mikrodosis des Unkrautmittels, das mit einer konischen Strahldüse ausschliesslich in und zwischen den Saatreihen wachsenden Unkräuter gespritzt wird, ist Präzision besonders wichtig. Die Geschwindigkeit bei diesen Einsätzen ermöglicht ein rasches Vorankommen des Roboters in der Kultur. Das zweiteilige Düsensystem ermöglicht die Anwendung von zwei verschiedenen Behandlungsmitteln, das heisst, der Roboter ist mit zwei Tanks und den beiden Zuführungen zu den Spritzköpfen bestückt, die mit je zwei Düsen ausgestattet sind. «Zu den Prinzipien dieses Roboters gehören, standardisierte und leicht er-
Eine eigene
hältliche mechanische Teile zu verwenden. Der Roboter ist ausserdem einfach in der Handhabung. Die Befehle werden über das Smartphone mit verschiedenen Alarmmeldungen abgegeben», erklärt Aurélien Demaurex, Mitbegründer des Unternehmens. «Eine Bioversion ist gegenwärtig in Entwicklung.»
Technische Daten zum Unkrautroboter
Weniger Spritzmittel Der autonome Unkrautroboter wird von seinen Entwicklern als Ergänzung zur Standardunkrautbekämpfung und als Lösung für eine Nachbehandlung empfohlen. Er wird relativ lange während der Vegetationsperiode eingesetzt: Im Frühjahr und Sommer für die Unkrautbekämpfung in Wiesen und Zwischenkulturen, von Mai bis Juni in Rübenkulturen und
Grösse (bei eingeklappter Kamera)
2.2 m x 1.7 m x 1.3 m (Breite x Länge x Höhe)
Arbeitsbreite/Gewicht
2 m/130 kg
Tanks
2 x 15 l (für mehr als einen Tag)
Reihenabstand in den Kulturen
35 bis 70 cm
Arbeitsgeschwindigkeit/ Höhe der Kultur
0.4 m/s im Durchschnitt/25 cm
Behandelte Fläche
3 ha/Tag (7 bis 12 ha ohne Unterbruch mit 1 Durchgang / Woche)
Energie
Hochleistungssolarzellen und Batterie
im Herbst für die Unkrautbehandlung von Rapskulturen. Die ausgebrachte Spritzmittelmenge ist zwanzigmal geringer als bei einer herkömmlichen Unkrautbehandlung. Gespritzt wird ausschliesslich auf die Unkräuter, zudem ist die Anwendung n äusserst einfach.
Brückenwaage
Der Roboter an der Arbeit in einem Rübenfeld .
Autor Jean-Pierre Burri, UFA-Revue, 1510 Moudon Bilder Jean-Pierre Burri Anzeige
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UFA-REVUE 3 | 2017
Know-how | Neuigkeiten
Landtechnik
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daten falsch wiedergegeben. Die Redaktion entschuldigt sich für diesen Fehler. Die korrekten Kontaktdaten lauten:
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Pflanzenbau
Bestandesregulierung
Naturwiesen zeigen uns die Wahrheit In jedem Pflanzenbestand setzen sich immer die stärksten Typen durch. Daher müssen sowohl intensive als auch extensive Naturwiesen beobachtet werden, damit unerwünschte Arten rechtzeitig erkannt werden und entsprechende Pflegemassnahmen zur nachhaltigen Bestandesregulierung ergriffen werden können.
Hanspeter Hug
N
aturwiesen bilden die mit Abstand grösste Bewirtschaftungsfläche der Schweizer Landwirtschaft. Sie sind ein existenzieller Wirtschaftsfaktor der Schweizer Bauern. Sie liefern den Hauptteil des Futters, das an unsere Nutztiere verfüttert wird. Sie prägen das Landschaftsbild nachhaltig, sind Lebensräume und Nahrungsquellen vieler wildlebender Tiere aller Arten. Sie bilden grüne Korridore durch unsere zersiedelte Landschaft, sind Pufferstreifen, Erholungsgebiete und vieles Mehr. Es gibt kaum landwirtschaftliche Betriebe ohne Naturwiesenflächen. Intensität der Bewirtschaftung Bei der Bewirtschaftung dieser riesigen Flächen gehen die Bedürfnisse,
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Vorstellungen und Wünsche aller Beteiligten oft weit auseinander. Darum sind die Ansprüche an diese Grünflächen sehr unterschiedlich. Interessanterweise ist zu beobachten, dass die Bewirtschaftungsintensität nicht vom Standort und dem Pflanzenbestand abhängt, sondern von der betrieblichen Ausrichtung. So werden die Flächen von intensiv für Hochleistungstiere bis extensiv mit Ökoqualität und Beitragsoptimierung bewirtschaftet. Diese unterschiedlichen Intensitäten haben einen grossen Einfluss auf die Artenvielfalt. Folgende Faktoren beeinflussen den Pflanzenbestand nachhaltig: • Fixe, gegebene Faktoren: Standort, Höhenlage, Exposition zur Sonne, Niederschlagsmenge/-verteilung, Jahrestemperatur und Bodenart
• Variable Faktoren: Intensität der Bewirtschaftung, Nutzungsart (Weide, Dürrfutter, Silage, Eingrasen), Düngung (Menge, Düngerart, Zeitpunkt) und Pflege (Eggen, Striegeln, Walzen, Ausmähen, Mulchen, Schnitthöhe, Unkrautbekämpfung) • Vorgeschriebene Bewirtschaftung: z.B. Waldrandnutzung, Gewässerfreiraumnutzung, übergeordnete Bew irtschaftungsvorschriften (wie Schutzzonen, etc.) • Beitragsoptimierung, vorgeschriebene Betriebs-Ökofläche, wenig intensive Bewirtschaftung, extensive Bewirtschaftung, Erreichen von Q2, etc. Unabhängig davon wie bewirtschaftet wird, gilt immer derselbe Grundsatz: Naturwiesen sind Artengemein-
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Pflanzenbau
schaften, in denen sich immer diejenigen Arten durchsetzen, welche die besten Wachstumsvoraussetzungen vorfinden. Oder anders gesagt, jeder Pflanzenbestand hat seine Geschichte.
kestellen, Ein- und Ausfahrten sowie flachgründige oder staunasse Stellen sein. Je extremer der Standort, desto stärker zeigen sich durch die Nutzung beeinflusste Veränderungen im Bestand.
Bestände kontrollieren Um Veränderungen im Pflanzenbestand rechtzeitig zu erkennen, müssen die Flächen regelmässig kontrolliert werden. Dabei muss zwischen gewünschten und unerwünschten Arten unterschieden werden können. Grundlage dieser Beurteilung liegt beim Erkennen und Bestimmen der Pflanzenarten sowie der botanischen Pflanzenkennnisse zu den am Standort vorgefundenen Arten. Um seinen Bestand mittels Lenkungsmassnahmen nachhaltig zu steuern, muss der Landwirt Pflanzenartenkenntnisse besitzen. Das braucht etwas Übung und Zeit. Extremorte innerhalb einer Parzelle können zeigen, wohin sich ein Bestand entwickelt. Denn dort sind unerwünschte Pflanzen oftmals viel häufiger anzutreffen oder erwünschte viel weniger verbreitet. Solche Extremorte können Nassstellen, Trän-
Fragen zur Wiesenansprache Drei Fragen müssen bei der Wiesenansprache gestellt werden: 1. Bin ich bereit etwas zu verändern? 2. Was am bestehenden Bestand will ich verändern? 3. Wie kann ich es verändern? Während die erste Frage mit einem klaren Ja oder Nein beantwortet werden kann, sieht es bei den anderen beiden Fragen etwas interessanter aus. Die Fragen zwei und drei müssen ohnehin zusammen beantwortet werden. Will man zum Beispiel die Q2 Qualität, also eine Ökoqualitätswiese erreichen, muss zuerst bestimmt werden, mit welchen Arten diese Qualität erreicht werden kann und welche Pflanzengesellschaften an den Standort passen. Ausgehend vom aktuellen Bestand wird dann die richtige Strategie zur Verbesserung gewählt. Grundlage für das Vorgehen bilden die Fragen, was brauchen die
neuen Pflanzen für Auflaufbedingungen? Wie lange brauchen sie dazu und wie gross ist der Konkurrenzdruck des bestehenden Bestandes? Anschliessend wird festgelegt, wann welche Schritte unternommen werden. Vor allem in der Ökoqualitätsverbesserung führen «Schnellschüsse» kaum zum Ziel. Besser ist eine klare Planung mit Zielvorstellung. Ähnlich verläuft es auch bei der intensiven Bewirtschaftung, nur stehen hier dem Landwirt mehr Möglichkeiten zur Verfügung. Zuchtsorten wachsen im Allgemeinen viel schneller als Ökotypen und entwickeln sich konkurrenzstärker. Mit gezieltem Schnitt und gezielter Nutzungsplanung, Düngung und Pflege der Neusaat können zudem angepasste, verbesserte Bedingungen geboten werden.
Je bunter eine Naturwiese blüht, desto schlechter ist der Futterpflanzenbestand. Bild: Stephan Rüegg
Pflegemassnahmen variieren Unabhängig davon, ob eine Naturwiese die Ökoqualität oder eine möglichst hohe Futterqualität erreichen soll, müssen die vorherigen Schritte verfolgt werden. Während bei der Ökoqualitätswiese die ÖLNVorgaben mit Düngeverbot und
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Pflanzenbau
Viele Pflanzenarten ertragen schwere Maschinen schlecht. Bild: Hanspeter Hug
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Schnittzeitpunktvorschriften den Bestand nicht immer positiv beeinflussen, sind es bei der intensiven Bewirtschaftung die betrieblichen Futtererntestrategien. Auf Dauer unverträglich für einen wertvollen Futterbestand ist das Befahren mit zu schweren Maschinen, zu häufiges Schneiden, nicht angepasste und unausgeglichene Düngung sowie die reine Silagebereitung. Naturwiesen – unabhängig davon ob sie extensiv oder intensiv bewirtschaftet werden – benötigen ein abwechslungsreiches Ernte- und Pflegeverfahren, das auf den Vegetationsverlauf abgestimmt ist. Mal ein früherer oder späterer Schnitt ist ebenso wichtig wie eine abwechselnde Silage- und Dürrfutternutzung oder eine Mäh-Weidenutzung. Auch die Düngung ist wichtig: Die Zufuhr von organischen Düngern und die Ergänzung von eigenen Hofdüngern mit Handelsdüngern beugen einer einseitigen Nährstoffversorgung vor. Nicht beeinflussbar sind Bestandesveränderungen durch tierische Schädlinge. Wildschweine oder grosse Mäusepopulationen können Wiesenbestände mechanisch aufbrechen, während in Engerlingsjahren die Bestände durch das Abfressen der Wurzeln geschädigt werden.
Doch auch bei solchen Schäden gilt: Je besser und angepasster der Ursprungsbestand, desto sicherer ist die Regeneration solcher Schäden. Wiesenerneuerung – wie geht man vor? Auch bei Ökowiesen muss vor jeder Bestandesaufwertung dringend die Ursache des alten, unerwünschten Bestandes erkannt werden. Grundsätzlich wird die ganze Fläche jährlich beim Heuen durch das Absamen des Heuschnittes übersät . Wenn sich viel Moos verbreitet hat, gelangen die Samen jedoch nicht auf den Boden. In solchen Fällen kann ein Striegeldurchgang die Lösung sein. Erreicht man, obwohl es vom Standort her möglich wäre, die Q2 Zeigepflanzen-Vorgaben nicht , können diese in Streifen nachgesät werden. Dabei bricht man am besten im Herbst Streifen von mindestens drei Metern Breite auf und sät im Frühling nach einigen Eggdurchgängen eine spezielle Mischung mit sehr hohem Anteil an Q2-Zeigerpflanzen an, wie zum Beispiel die Mischung «UFA-AufwertungQ2 CH-i-G». Dabei ist wichtig, dass die Sämlinge der Q2 Zeigepflanzen auf den Boden und nicht mit einer Drillsaat abgelegt werden. Anschliessendes exaktes Walzen ist Pflicht. Der beste Saatzeitpunkt sind die Monate April und Mai. Die Streifen sollten im Abstand von zirka zehn Metern wiederholt werden. Bei intensiven Wiesen ist das Verbessern einfacher, da mehr Möglichkeiten zur Verfügung stehen als bei extensiver Bewirtschaftung. Doch auch hier muss situativ, das heisst je nach Ausgangsbestand, vorgegangen werden. Die Wiesenvorbereitung muss so durchgeführt werden, dass die neue Saat mittels Breitsaat einen Zentimeter tief in den offenen Boden abgelegt werden kann. Für diese Arbeit eignet sich am besten ein Wiesenstriegel mit aufgebauter Sämaschine. Die besten Saatzeitpunkte sind im Frühling ab Vegetationsbeginn, sowie – und das betrifft vor allem die etwas weniger idealen Fut-
Auch Ökoqualitätswiesen muss man pflegen! Bild: Johannes Burri
terbauregionen – ab Mitte August bis Ende September. Nach der Übersaat müssen die folgenden zwei Schnitte zeitig durchgeführt werden. Fazit Bei der «Pflanzengesellschaft Naturwiese» ist es so wie in der übrigen Natur: Es setzen sich immer diejenigen Arten durch, welche die besten Wachstumsbedingungen vorfinden und dies unabhängig davon, ob intensiv- oder extensiv bewirtschaftet wird. Wenn gewünschte Pflanzen verschwinden, hängt das in erster Linie von der nicht an den Pflanzenbestand angepassten Nutzung und Pflege ab. Gewünschte, aber nicht an den Standort angepasste Arten können sich nicht nachhaltig etablieren. Pflanzenbauliche Grundkenntnisse sind für eine nachhaltige optimierte Naturwiesenführung unerlässlich; dies gilt insbesondere, wenn die n Ökoqualität Q2 das Ziel ist.
Autor Hanspeter Hug, UFA-Samen, 8401 Winterthur
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PHYTO-NEWS
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ExpertenAntwort Ist es im März nicht zu kalt für eine gute Wirkung mit Roundup? Dies Frage kommt oft. Grundsätzlich benötigt Roundup keine Wärme. Für eine gute Wirkung genügt eine einlagernde Aktivität der Pflanzen. Dies ist für einjährige Unkräuter problemlos.
Frühjahrsbehandlungen Wirkt es – oder wirkt es nicht?
Wann ist der beste Zeitpunkt gegen Wurzelunkräuter? Der beste Zeitpunkt gegen breitblättrige Wurzelunkräuter ist vor allem im Herbst. Die Pflanze hat dann die bestmögliche einlagernde Eigenschaft. Im Frühjahr bei Vegetationsbeginn wollen die Pflanzen wachsen und haben nur ungenügend einlagernde Wirkung. Alte letztjährige Blätter von Blacken, Löwenzahn oder Ausfallraps sind im Frühjar zu wenig aktiv und werden den Wirkstoff nicht mehr einlagern. Es muss gewartet werden, bis die mehrjährigen Wurzelunkräuter neue, assimilierende Blattmasse gebildet haben (Anfang April).
Oft sind Felder mit Winterbegrünungen oder Winterfurchen im Frühjahr stark verunkrautet. Bei frühen und langsam startenden Kulturen wie Zuckerrüben u.a., ist es zwingend, mit sauberen Feldern zu starten. Für eine effiziente mechanische Unkrautkontrolle zur Saatbettbereitung ist im März die Sonneinstrahlung und Bodenwärme ungenügend. Vogelmiere, Kamille u.a. wachsen weiter und konkurrenzieren die gesäte Kultur. Zudem ist die Wirksamkeit der zur Verfügung stehenden Herbizide im Nachauflauf gegen grösseres Unkraut ungenügend. Eine vorgängige Behandlung kurz vor der Saatbettbereitung mit Roundup ist deshalb notwendig. Für späte Saaten wie Mais spielt das keine Rolle. Ab Mitte April ist die Sonneneinstrahlung stark genug für eine wirksame mechanische Bekämpfung. Auch gibt es bei Mais stärker wirkende Herbizide und somit bessere Wirkung gegen grösseres Unkraut. Anfang März sind einjährige Unkräuter mit Totalherbiziden einfach zu bekämpfen. Mehrjährige Wurzelunkräuter (Ausfallraps, Blacken, Löwenzahn, Disteln, Quecken, etc.) sind hartnäckiger und deren Bekämpfung ist ungenügend, da sie mit der letztjährigen Blattmasse nur ungenügend Wirkstoff einlagern.
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Beeinflusst die Roundup Behandlung die darauffolgende Saat? Bei einer darauffolgenden Bodenbearbeitung wird der Boden und die auf den Pflanzen haftenden Rückstände vermischt. Bei Direktsaaten ohne Bodenbearbeitung bleibt die Wirksamkeit des Wirkstoffes auf abgestorbenen Pflanzenmaterial erhalten. Bei darauf folgenden Niederschlägen (SpritztropAlfons Beerli fen) kann sich der Wirkstoff verlagern Marketing bei und die aufgelaufenen Nutzpflanzen n Stähler Suisse SA schädigen!
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Pflanzenbau
Kirschessigfliege
Vorbeugende Massnahmen sind zentral Die Kirschessigfliege, die 2011 erstmals in der Schweiz nachgewiesen wurde, ist ein neuer Schädling im Obst- und Weinbau, mit dem die Produzenten künftig rechnen müssen. Welches sind die Erfahrungen aus dem Jahr 2016 und welches die Perspektiven für 2017?
A
m 7. Februar 2017 vereinte die «Task Force drosophila suzukii» Forscher, Berater und Produzenten im Rahmen der nationalen Tagung Kirschessigfliege an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Wädenswil. Dabei wurde das Publikum über die neusten Studien und Beobachtungen betreffend der Kirschessigfliege (Droso-
Alain Dorsaz
phila suzukii) informiert . Die Forschungsschwerpunkte und praktischen Erfahrungen werden nachstehend beschrieben. Im Jahr 2016 wurden bis zu 100 Mal mehr Kirschessigfliegenpopulationen pro Falle gefangen als 2013. Das CABI (Center for Agriculture and Biosciences International), ein Forschungszentrum in Delsberg, das sich
Wirksamkeit von verschiedenen Schutznetzen gegen die Kirschessigfliege im Rebbau Netzart
% Wirksamkeit
Preis / m2
Hagelschutznetz
49.0
ca. 0.40 CHF
Blaues Netz
76.3
ca. 0.38 CHF
Insect-proof
93.9
ca. 0.75 CHF Quelle: Agroscope
Die Kirschessigfliege legt ihre Eier in Beeren und Früchten ab. Bild: Agroscope
mit invasiven Arten befasst, erforscht dieselben und tauscht mit China, dem Ursprungsland der Kirschessigfliege, Erfahrungen aus. Die Forschungsarbeiten fokussieren sich auf die biologische Bekämpfung mittels natürlicher Feinde, wie dem Hautflügler Ganaspis Brasiliensis, der seine Eier in die Larven oder Puppen der Kirschessigfliege legt. Die Task Force präsentierte die Perspektiven und Empfehlungen pro Tätigkeitsbereich für das Jahr 2017. Die sogenannten Hygienemassnahmen sind zentral: Die Schädlinge müssen ferngehalten und Fallen in den Kulturen aufgestellt werden. Beerenkulturen Die 2016 festgestellte grosse Population richtete letzten Endes geringe Schäden in Beerenkulturen an. Kurze Pflückintervalle, das Sammeln aller Früchte – auch der nicht marktfähigen – und deren Kompostierung unter anaeroben Bedingungen, der Massenfang und Insektizide funktionieren in diesen Kulturen relativ gut. Die abstossende Wirkung von Kalk scheint vielversprechend zu sein. Ein Zulassungsgesuch wurde unterbreitet. Steinobst Die Steinobstgärten sind naturgemäss ein bevorzugter Lebensraum der Kirschessigfliege. Die Kirschen, insbesondere die später reifenden Sorten, wurden 2016 stark befallen, was zu grossen wirtschaftlichen Verlusten führte. Versuche mit Insektenschutznetzen liefern gute Resultate. Dennoch können sie nicht in allen Kulturen eingesetzt werden und sind kostenintensiv. Eine Behandlung mit
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Pflanzenbau Insektiziden funktioniert relativ gut, doch gilt es, Wartezeiten einzuhalten. Die Zwetschgen wurden 2016 verschont, vermutlich aufgrund ihres tieferen Zuckergehalts und der höheren Festigkeit der Früchte. Die Ernteausfälle bei Aprikosen werden hingegen auf 300 bis 500 Tonnen geschätzt. Die spätreifen, dünnhäutigen Sorten wie Bergeron oder Le Luizet zogen die Kirschessigfliege stark an. Die Aprikosengärten an den Walliser Hängen befinden sich oft in der Nähe des Waldes, wo sich das Insekt bekanntlich versteckt.
vom Insekt bevorzugten Rebsorten und auf anfällige Zonen beschränkt werden. Die Pflanzenschutzprodukte Surround und Audienz haben sich durch ihre gute Wirksamkeit ausgezeichnet . Für einen zeitlich optimalen Einsatz dieser Produkte sind Legekontrollen der Kirschessigfliege im Rebbau von zentraler Bedeutung. Surround hat sich gegenüber Raubmilben als neutral und ohne negative Wirkungen für den Wein erwiesen. Die Anwendung in der Traubenzone muss sorgfältig und reihenweise erfolgen.
Rebbau Aufgrund des warmen und trockenen Wetters zur Erntezeit konnte ein zu starker Befall der Reben vermieden werden. Gleichwohl konnten erfolgreiche Versuche durchgeführt werden. Wirksam zeigte sich die komplette Entlaubung der Traubenzone. Erfolgt diese bei der Blüte und in den zwei bis drei darauf folgenden Wochen, liegt das Risiko von Sonnenbrand praktisch bei null. Ausserdem konnte Agroscope nachweisen, dass Weine aus solchen Verfahren ebenso wie die Kontrollverfahren oder sogar mehr geschätzt werden. Auch feinmaschige Netze sind eine ökologisch wirksame Massnahme. Es wurden drei Materialarten getestet (siehe Tabelle): ein Hagelschutznetz, ein blaues, feinm a s c h i g e s Vo g e l s c h u t z n e t z (3 x 12 mm) und das sehr feinmaschige Insect-proof-Netz. Agroscope hat zusammen mit der Firma Syngenta nachgewiesen, dass ein frühzeitiges Anbringen von Insect-proof-Netzen weniger Pflanzenschutz benötigt (40% weniger Pflanzenschutzmittel auf Trauben mit Netzen gegenüber der Kontrolle ohne Insect-proofNetz). Im Versuch bestätigte sich auch die unterschiedliche Anfälligkeit der Rebsorten gegenüber der Kirschessigfliege. Daher kann das Anbringen von Netzen auf die
Biologische Produktion Auch das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) stellte seine Versuche vor. Audienz zeigte im Labor erstaunliche Wirkung. Surround und andere, kalkhaltige Produkte scheinen für den Rebbau interessant zu sein. Die Forscher sind zudem an der Ausarbeitung eines Risikoprognosemodells.
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Fazit Ein abschliessender runder Tisch bestätigte den Stellenwert einer Zusammenarbeit zwischen den Akteuren. Die Kommunikation spielt eine Schlüsselrolle in der Bekämpfung von Drosophila suzukii. Oberstes Anliegen des Verkaufssektors ist es, den Konsumenten gesunde Früchte in einwandfreier Qualität und hervorragendem Geschmack anzubieten. Die Produzenten wiesen auf die höheren Produktionskosten im Zusammenhang mit der Bekämpfung der Kirschessigfliege hin. Letztere wird den Landwirtschaftssektor noch während vielen Jahren in Atem halten. n Autor Alain Dorsaz, Pflanzenschutzberater, 1510 Moudon Auf www.agroscope.ch finden sich zahlreiche aktualisierte Ergebnisse der Task Force von Agroscope. Die Tagungsdokumentation kann dort heruntergeladen werden.
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Pflanzenbau
Futterbau
Starthilfe zum Vegetationsbeginn Die aussergewöhnlich tiefen Temperaturen Anfang des Jahres haben im Grünland Spuren hinterlassen und die Grasnarbe in Mitleidenschaft gezogen. Nun gilt es, mit geeigneten Pflegemassnahmen und einer Andüngung die Futterpflanzen zu stärken und gute Wachstumsbedingungen für die kommende Saison zu schaffen.
René Simon
Nach dem Winter ist für eine rasche Entwicklung der Grünlandbestände eine mineralische Andüngung notwendig.
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as Jahr 2017 startete extrem frostig. Den strengen Januar haben wir zwar hinter uns, doch die tiefen Temperaturen bleiben für den Futterbau wohl nicht ohne Folgen, deren gänzliches Ausmass sich mit dem Vegetationsbeginn im Frühjahr zeigen wird. Zu rechnen ist mit Auswinterungsschäden, insbesondere in Grenzlagen von Raygrasgebieten. Dort, wo die Schneedecke lange geschlossen blieb, konnten sich Mäuse ungestört vermehren. Dasselbe gilt für Schneeschimmel, der unter dem Schnee gute Bedingungen fand, um sich auszubreiten. Als weitere Konsequenz des kalten Winters ergibt sich eine langsamere Erwärmung der Böden,
was eine verzögerte Mineralisierung der Nährstoffe mit sich bringt. Die Schäden beheben In diesem Frühjahr sind im Grünland Pflegemassnahmen wie Striegeln, Übersäen und Walzen besonders wichtig, um die Beeinträchtigungen des Bestandes, die durch die kalten Temperaturen entstanden sind, zu mindern. Striegeln sowie eine frühe Andüngung sind der Bestockung zuträglich. Eine Rückverfestigung vor Vegetationsbeginn durch Walzen behebt Auswinterungsschäden. Bei grösseren Ausfällen im Bestand sollte eine Übersaat vorgenommen werden, bevor sich dort unerwünschte Pflanzen ausbreiten.
Mineralische Andüngung Erwärmen sich Böden im Frühjahr nur langsam, werden Bodenmikroorganismen später aktiv. Das heisst, somit werden auch Nährstoffe aus Hofdüngern und organischer Substanz im Boden nur zögerlich mineralisiert und pflanzenverfügbar. Um diesen Engpass an Nährstoffen im Frühjahr zu überbrücken, ist eine mineralische Andüngung – insbesondere in Form von Ammonium oder Nitrat – ratsam, damit eine zügige Entwicklung des Bestandes erreicht werden kann. Durch frühe N-Gaben wird vor allem das Wachstum der Gräser angeregt, denn diese wachsen bereits ab einer Bodentemperatur von 5 °C, während Klee und Kräuter
Bild: agrarfoto.com
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Boden-pH optimieren Die Nährstoffverfügbarkeit ist stark vom pH-Wert des Bodens abhängig. Der optimale pH-Wert liegt im neutralen Bereich zwischen 6.0 und 7.0. In landwirtschaftlich genutzten Böden ist der pH-Wert häufiger zu tief als zu hoch. In diesen Fällen kann der pH-Wert mit einer Kalkung angehoben werden, damit die Hauptnährstoffe wieder besser pflanzenverfügbar sind. Insbesondere bei Schwemmlandböden, Auffüllungen und schwarzen Böden (Moorböden) kann es auch vorkommen, dass der pHWert über dem Optimum liegt. Bei hohen pH-Werten ist die Verfügbarkeit von Mikronährstoffen reduziert. Zudem wird P an Calcium gebunden und ist somit schlecht verfügbar. Hier empfiehlt es sich, schwefelhaltige Dünger zu verwenden, die eine saure Wirkung haben. Zum Andüngen im Frühjahr eignen sich beispielsweise Mg-Ammonsalpeter und für die Folgedüngungen Ammonsulfat oder Sulfamid. Ausgewogene Nährstoff‑ versorgung Entscheidend für die Produktivität eines Pflanzenbestandes ist nicht eine möglichst hohe Menge an Stickstoff, sondern ausschlaggebend ist vielmehr, dass die pflanzenverfügbaren Haupt- und Mikronährstoffe in einem ausgeglichenen Verhältnis vorliegen. Bei hoher Kaliverfügbarkeit im Boden wird die Aufnahme von Magnesium gehemmt (Kali-Magnesium-Antagonismus). Der durch einen Kali-Überschuss ver-
Wichtige Massnahmen im Frühjahr: • Walzen mindert Auswinterungsschäden • Striegeln zur Förderung der Bestockung • lückige Bestände übersäen • N und P über schnellverfügbare Mineraldünger ergänzen (z.B. mit Nitrophos) • auf eine ausreichende Schwefelversorgung achten (z.B. Gülleschwefel verwenden) • falls notwendig, Boden-pH optimieren (pH 6 bis 7)
Empfohlene Düngemittel für den Futterbau • Mg-Ammonsalpeter 24 N + S • Ammonsulfat 21 N + S • Sulfamid 30 N + S • Nitrophos 20.10.0 + S • Nitroplus 20.5.8 + S + Mg + Na • Kieserit Mg + S • Gülleschwefel 80% S • Dolomit
ursachte Magnesiummangel in der Futterpflanze führt schliesslich auch bei Tieren zu einem Mangel an Magnesium, was das Risiko einer Weidetetanie birgt. Um dies zu verhindern, sollte das Verhältnis K : Mg etwa 2 :1 betragen. Zur Magnesiumdüngung im Grünland eignet sich Kieserit, das neben Magnesium auch Schwefel enthält. In rindviehlastigen Betrieben, wo viel Rindergülle anfällt, kommt es häufig zu einem Kali-Überschuss in Naturwiesen, während im Acker Kali eher im Mangel ist. Hier sollte der Futterbau von Hofdünger entlastet werden, indem diese vermehrt auf dem Acker ausgebracht werden und im Grünland eine ergänzende mineralische Düngung mit Stickstoff und Phosphor vorgenommen wird, zum Beispiel mit Nitrophos. Die Verschiebung von Hofdünger in den Ackerbau hat auch den Vorteil, dass im Grünland Kapazität geschaffen wird für eine mineralische Andüngung im Frühjahr.
Bei Schweinegülle liegen die Kaligehalte tiefer als bei Rindergülle. In diesem Fall kann es erforderlich sein, Kali im Grünland mineralisch in Form von Kornkali zu ergänzen. Ein wichtiges Hilfsmittel bei der Düngung sind Bodenprobenanalysen. Sie geben Aufschluss über den Versorgungszustand des Bodens und bilden damit die Grundlage einer ausgewogenen Düngung. Schwefelbedarf decken Nach Raps und anderen Kohlarten benötigt Grünland am meisten Schwefel. Mittlerweile kann der Schwefelbedarf im Futterbau kaum mehr über Einträge aus der Luft gedeckt werden. Daher ist eine Schwefeldüngung angemessen, um vor allem zu Vegetationsbeginn eine ausreichende Versorgung sicherzustellen. Gülleschwefel bietet sich dafür an. Er wird in die Gülle eingerührt (0.5 bis 1 kg pro m 3 Gülle) und mit der ersten Düngergabe ausgebracht. Somit ist kein zusätzlicher Arbeitsgang erforderlich. Alternativ können im Feld granulierter Schwefel oder Kieserit (Mg-S) gestreut werden. Überlegt vorgehen Sämtliche Bewirtschaftungs massnahmen im Futterbau sollten wohlüberlegt sein. Für eine gute Bestandesführung gilt es, zahlreiche Aspekte zu beachten, wie unter anderem Standort , Bodenverhältnisse, Nutzungsintensität, etc. Solche Überlegungen sind essentiell, denn schlussendlich dienen eine angepasste Düngungs- und Bewirtschaftungsstrategie dazu, das Potenzial der Grünlandfläche optimal zu n nutzen.
KG 12.11
erst ab 8 °C beginnen, sich zu entwickeln. Allgemein ist es von Vorteil, wenn Pflegemassnahmen und eine Andüngung möglichst frühzeitig erfolgen, damit sich Bestandeslücken rasch schliessen und sich eine stabile Grasnarbe bilden kann. So werden die besten Voraussetzungen für eine stabile und leistungsfähige Grasnarbe geschaffen.
Foto: agrarfoto.com
Pflanzenbau
Das Futterbau Trio:
Nitroplus 20.5.8 + 2 Mg + 3 Na + 3 S
Nitrophos Rapide 20.10.0 + 3 Mg + 8 S
Mg-Ammonsalpeter 24 N + 5 Mg + 7 S
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Autor René Simon, Landor-Beratungsdienste, 4127 Birsfelden de
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Pflanzenbau
Marktlage Biogetreide
Der Biomarkt wächst kontinuierlich. Zwischen 2005 und 2015 hat sich der Umsatz beinahe verdoppelt. Auch 2016 wird mit einem weiteren Zuwachs gerechnet. Was bedeutet das Wachstum konkret für den Bioackerbau? Andreas Messerli, Produktmanager Ackerkulturen bei Bio Suisse, erläuterte an der Bioackerbautagung in Frick die Marktsituation sowie die Herausfoderungen und Chancen. Biobrotgetreide sei gefragt. Es werde immer mehr davon verarbeitet, der Markt sei noch nicht gesättigt. Nur etwas mehr als ein Drittel des Biogetreides stamme aus inländischer Produktion. Den Anteil auf 50% zu steigern sei ein erreichbares Zwischenziel, dafür brauche es noch Anbaufläche. Auch die Anzahl der Biotiere nehme stetig zu. Daher müsse auch mehr Biofuttergetreide produziert werden. Gesucht seien Futterweizen und Körnermais, weniger gesucht dagegen Gerste und Hafer. Viele neue Bioproduzenten und somit höhere Inlandanteile könnten im Extremfall zu einem Preisdruck führen. Auch die hohen Schweizer Preise im Vergleich zu den Importpreisen könnten die Absatzmöglichkeiten einschränken. «Trotzdem sind weitere Umsteller im Ackerbau für die Zukunft wichtig», versicherte Messerli. Zeitgleich sollen Massnahmen für die Absatzförderung ergriffen und neue Märkte für spezielle Ackerkulturen erschlossen werden. www.bioaktuell.ch
Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch
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Stickstoffversorgung von Reben Die Stickstoffversorgung steuert das Wachstum der Reben, ist aber auch wichtig für die Weinbereitung. An den Wädenswiler Weintagen sprach Monika Riedel vom Weinbauinstitut WBI Freiburg (D) über das Stickstoffmanagement in Jung- und Ertragsanlagen von Rebbergen. Auslöser ihrer Studie waren erhöhte Nitratgehalte in süddeutschen Grundwässern. Bei der Ursachenanalyse zeigte sich, dass in Ertragslagen im Mittel 44 kg N/ha ausgebracht wurden, die Gehalte an mineralisiertem Bodenstick-
stoff im Herbst mit 51 kg/ha aber trotzdem tief waren. In Neuanlagen wurden deutlich höhere Stickstoffgehalte gemessen. Dabei zeigten sich je nach Begrünung und Jahreszeit Unterschiede: Im August wurden nach Einsaat von Phacelia und Buchweizen pro Hektare knapp 50 kg Nitratstickstoff gemessen, ohne Einsaat 200 kg; dies bei einem Humusgehalt von 2.1%. Man könne davon ausgehen, dass unter Deutschschweizer Verhältnissen mit Humusanteilen um 5% die Nitratstickstoffgehalte im Bo-
den höher sind. Es werde deshalb geraten, bei Junganlagen im ersten Standjahr auf eine Stickstoff-Düngung zu verzichten und jede zweite Gasse mit Einsaaten zu begrünen, was sich nicht negativ auf das Rebenwachstum auswirke. Für sehr fruchtbare Böden werden Stickstoffzehrer wie Phacelia, Ölrettich, Getreide oder Raps empfohlen. Rasch durchwurzelnde Gräsereinsaaten oder die Wolff-Mischung (eine Mischung mit hohem Leguminosenanteil) eignen sich für erosionsgefährdete Lagen. ZHAW
Champignons sind gefragt Die Mitglieder des Verbands Schweizer Pilzproduzenten VSP steigerten im Jahr 2016 die Erntemenge an Champignons um 2.9% gegenüber dem Vorjahr. Das Wachstum liege jedoch mit 168 t um 10 t hinter dem überproportional gestiegenen Importwachstum (176 t / + 7.2%), wie der Verband mitteilte. Bei den Edelpilzen wurde die Produktionsmenge für Shiitake mit gut 78 t auf Vorjahresniveau gehalten. Austernpilze wurden 108 t produziert , was –18.7% entspricht. Kräuterseitlinge und übrige Edelpilze wurden 78 t produziert und weisen eine Zunahme von 17.5% aus. VSP
Weizenproduzenten, betonte der FAO-Pflanzenpathologe Fazil Dusunceli. Er riet zu einer stetigen Überwachung, einem Datenaustausch und der Ausarbeitung von Notfallplänen, um die Landwirte beim Schutz ihrer Ernten zu unterstützen. Von der Ausbreitung bekannter Rostarten ist laut FAO vor allem die Region rund um das Mittelmeer betroffen. Darüber hinaus habe ein neues Schwarzrostpathogen auf Sizilien 2016 mehrere tausend Hektar Hartweizen infiziert. Erfahrungen mit ähnlichen Rostarten legten nahe, dass Brotweizen ebenso anfällig für die neue Pilzart sei. Mehrere Länder in Afrika, Zentralasien und Europa wurden der Welternährungsorganisation zufolge im vergangenen Jahr von Gelbrostarten heimgesucht, die auf ihren Feldern bislang nie gesichtet wurden, so beispielsweise Italien, Marokko und mehrere skandinavische Länder. Proplanta
GB: Raps-Anbau leidet
Weltweit mehr Weizenrost Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) warnte anlässlich eines unter anderem im Fachmagazin Nature erschienenen Berichts vor den Folgen sich ausbreitender Infektionen. Das Auftreten der neuen, aggressiven Pilzarten, darunter Gelbrost und Schwarzrost , erfordere mehr denn je die Zusammenarbeit von Forschungsinstitutionen und
Die National Farmers’ Union (NFU) sieht aufgrund des in der EU geltenden Verbots der Behandlung von Saatgut mit Neonicotinoiden die britische Ölsaaten-Branche gegenüber der internationalen Konkurrenz benachteiligt. Für Farmer im Vereinigten Königreich und in der EU sei es deshalb immer schwieriger, profitabel Ölsaaten anzubauen, sagte NFU-Vizepräident Guy Smith. Sollte dies so weitergehen, sieht Smith die Bienen als Opfer, die eigentlich durch das Verbot geschützt werden sollten. «Wenn Farmer sich von blütenreichen Pflanzen wie Raps verabschieden, dann werden die Bienen eines der Opfer sein», so Smith laut «Farmer Weekly». Smith fordert die EU auf, die Auswirkungen des Verbots zu untersuchen. Die Gründe für die Neonicotinoid-Beschränkungen bezeichnete er als nicht bewiesen. LID UFA-REVUE 3 | 2017
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Bio-Seite
Saatgutproduktion
Nulltoleranz für Problemunkräuter Der Weg zu zertifiziertem Biosaatgut ist streng. Die grössten Gegner, die sich dabei in den Weg stellen, sind Unkräuter, zu tiefe Keimfähigkeit und samenbürtige Krankheiten. Denn schlussendlich kommt nur das Saatgut erfolgreich durch die Prüfung, welches die hohen Qualitätsstandards erfüllt.
D
ie Verwendung von zertifiziertem Saatgut garantiert dem Landwirt hohe Qualität bezüglich Keimfähigkeit, Gesundheit und Fremdbesatz. Um dieses Gütesiegel zu erhalten, muss das Z-Saatgut durch strenge Kontrollen gehen. Wo die Herausforderungen in der Saatgutproduktion liegen und wie sich die biologische von der konventionellen Vermehrung unterscheidet, erklärt Biolandwirt und Saatgutproduzent David Werner im Gespräch mit der UFA-Revue.
Vermehrungsbetrieb von David Werner Der Hof von David Werner liegt in Wäldi (TG) auf 580 m ü. M. und ist seit 2014 Bio zertifiziert. Auf 21 ha werden Acker- und Gemüsebau betrieben mit Weizen, Dinkel, Soja, Körnermais, Kartoffeln, Karotten, Konservenerbsen und Maschinenbohnen. Hinzu kommt die Pouletmast von 2500 Tieren, die in mobilen Ställen untergebracht sind. Der Betrieb ist anerkannter Saatgutproduzent. David Werner vermehrt Mattenklee, englisches Raygras und Getreide sowie Saatgut für ÖkoBlumenwiesen. Neu kommt dieses Jahr Wiesenfuchsschwanz (Sorte Alopex) hinzu, den er für UFA-Samen produziert. Damit ist David Werner der erste Saatgutproduzent für diese Kultur in Bio-Qualität. Werner gehört der Vermehrungsorganisation der Ostschweizer Saatgutproduzenten (OSP) an, deren Saatgut grösstenteils von UFA-Samen übernommen und an die Landwirte verkauft wird. Werner liefert sein Saatgut im fenaco Sämereienzentrum Niderfeld ab. Dort wird es auch gereinigt und abgefüllt, nachdem es im internen Labor getestet und von der Zertifizierungsstelle der Agroscope anerkannt worden ist.
Organisation der Saatgutvermehrung in der Schweiz Die Produktion von Saatgut ist vertraglich geregelt. Wer zertifiziertes Saatgut produziert, muss Mitglied einer Vermehrungsorganisation sein. In der Schweiz gibt es zehn grössere und kleinere Vermehrungsorganisationen, die regional tätig sind. Hinzu kommt die Delley Samen und Pflanzen AG (DSP), die das Basissaatgut bereitstellt. Sieben der Vermehrungsorganisationen produzieren biologisches Saatgut, wobei eine Organisation (Sativa) ausschliesslich biologisch vermehrt. Alle Organisationen sind im Schweizer Saatgutproduzentenverband swisssem zusammengeschlossen. Schweizweit produzieren 1450 Landwirte auf insgesamt rund 9000 ha zertifiziertes Saat- und Pflanzgut. Der Bioanteil bei Saatgut (ohne Pflanzgut) liegt bei rund zehn Prozent der Produktionsfläche.
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UFA-Revue: Herr Werner, welche Pflanzenarten vermehren Sie auf Ihrem Biobetrieb? David Werner: Die Getreidearten, die wir vermehren, sind Weizen und Dinkel. Bei den Futterpflanzen sind es englisches Raygras und Mattenklee sowie seit diesem Jahr Wiesenfuchsschwanz. Schweizweit ist dies überhaupt die erste Wiesenfuchsschwanzvermehrung in Bio-Qualität. Zudem vermehren wir noch Gräser und Blumen für artenreiche Wildblumenwiesen. Dazu gehören Flaumhafer, Skabiosen-Flockenblume und Tauben-Skabiose. Was ist für Sie die grösste Herausforderung bei der Saatgutproduktion? Im Bioanbau ist die Unkrautkontrolle generell eine Herausforderung. Bei der Saatgutvermehrung gibt es zusätzliche Problemunkräuter, die man in den Griff bekommen muss. Für diese Unkräuter gilt für mich die Nulltoleranz in allen Kulturen auf meinem Betrieb. Ein Beispiel dafür sind Klebern. Diese können aufgrund ihrer Samengrösse bei der Saatgutreinigung nicht zu 100 Prozent vom Getreide abgeschieden werden. Daher beseitige ich Klebernpflanzen bereits auf dem Feld. Das gleiche gilt für Blacken. Diese sind in der Kleeund Grassamenproduktion ein Problem. Auch beim Ackerfuchsschwanz ist die Nulltoleranz gesetzt. Eine Parzelle, die ich vor einigen Jahren übernommen habe, hat enorm viel Ackerfuchsschwanz. Hier werde ich wahrscheinlich nie eine Grasvermehrung machen können. Der Zwischenfutterbau ist auch problematisch: Da bei einer Saat nicht immer alle Samen keimen, hatte ich bei einer eng-
lisch Raygrasvermehrung auch schon Durchwuchs von italienischem Raygras, dass mühsam von Hand entfernt werden musste. Ein selektiver Herbizideinsatz ist im Bio nicht möglich. Insgesamt hatte ich aber das Glück, von meinem Vater sehr saubere Felder übernehmen zu dürfen. Welche weiteren Punkte gibt es bei der Vermehrung zu beachten? Die Gestaltung einer regelmässigen Fruchtfolge ist sehr anspruchsvoll. Bei der Samenernte gibt es natürlicherweise viel Ausfallsamen. Daher kann ich auf einer Parzelle, wo ich zum Beispiel englisches Raygras anbaue, nie italienisches Raygras oder Wiesenfuchsschwanz vermehren. Dort, wo Ackerfuchsschwanz auftritt, kann ich zwar Rotklee vermehren, aber keine Gräser. Durch solche Faktoren habe ich keine geregelte Fruchtfolge. Bei der Ernte ist die Herausforderung, den richtigen Zeitpunkt zum Dreschen zu finden. Situativ muss entschieden werden, ob Schwaddrusch oder Standdrusch gemacht werden soll, um vor allem bei schlechtem Wetter die Ernteverluste zu minimieren. Nach der Ernte muss das Erntegut sofort getrocknet werden. Zudem muss das Saatgut bis Ende Jahr auf dem Betrieb gelagert werden, bis es dann durch die Reinigungsstelle bei UFA-Samen in Winterthur übernommen werden kann. Ein weiterer kritischer Punkt ist die Stickstoffverfügbarkeit. Vor allem bei Gräsern ist eine gute Versorgung wichtig. Im Vergleich zur Futtergewinnung hat es keinen Klee im Bestand, der Stickstoff fixiert, daher sind höhere Stickstoffgaben nötig. UFA-REVUE 3 | 2017
Bio-Seite
Das Saatgut von David Werner wird bei UFA-Samen im Sämereienzentrum Niderfeld gereinigt und abgepackt. Bild: Verena Säle
Diese können nicht wie im konventionellen Anbau mit Mineraldünger zugeführt werden, sondern der Bedarf muss mit Gülle oder Mist gedeckt werden. Wie läuft eine Saatgutvermehrung ab? Zunächst muss der Betrieb als Saatgutproduzent beim Bundesamt für Landwirtschaft zugelassen sein. Zur Vermehrung darf nur Basissaatgut ausgesät werden. Während der Vegetationsperiode werden die Parzellen von einem eidgenössisch anerkannten Feldbesichtigungsexperten einmal begutachtet und auf gewisse Kriterien hin, wie zum Beispiel Fremdbesatz mit anderen Sorten oder Problemunkräutern, kontrolliert. Nach der Ernte werden weitere Tests durchgeführt. Das Saatgut, das auf unserem Betrieb produziert wurde, geht an die Annahmestelle der Ostschweizer Saatgutproduzenten im Niderfeld, Winterthur. Dort wird es vor der Annahme bei UFA-Samen im internen Labor geprüft. Eine weitere Probe geht ins Saatgutlabor der Agroscope, wo schlussendlich die Zertifizierung erfolgt – vorausgesetzt , das Saatgut hat die sogenannten Gesundheitstests bestanden.
Was wird bei der Saatgutkontrolle im Wie wird man Saatgutproduzent? Labor getestet? Man muss sich bei einer staatlich anerkannten Vermehrungsorganisation Das Saatgut muss die VESKOFNormen erfüllen. Das sind die weltbewerben. Je nach Bedarf der einzelweit strengsten Normen nen Kulturen be«Eine gute steht die Chance, hinsichtlich Reinheit, Keimfähigkeit und sa- Feldhygiene ist dass man als Mitmenbürtigen Krankheiaufgenommen unabdingbar glied ten. Letzteres wird mitwird oder nicht. tels Gesundheitstests für die Saatgutproduktion.» Wie sieht es mit der geprüft. Gewisse Unkrautsamen können bei Rentabilität aus? David Werner, der Reinigung schlecht Beim Getreide hängt Saatgutproduzent abgetrennt werden und es stark von der dürfen daher von Anfang an nicht im Ausbeute bei der Reinigung ab. In Saatgut vorhanden sein. Das Erhalten guten Jahren ist ein Mehrerlös gegenüber dem normalen Getreideproder hohen Keimfähigkeit kann insbesondere bei Rotklee problematisch duzent von 200 bis 500 Franken pro sein, da man bei der Ernte Gefahr Hektare möglich. Bei Klee und Gras läuft, die empfindlichen Samen zu beschwanken die Erträge sehr stark, schädigen, welche dann nicht mehr daher ist ein deutlich höherer Gewinn, aber genauso auch ein grosser keimen. Bei Biogetreidesaatgut sind Verlust möglich. Solche Kulturen samenbürtige Krankheiten ein grosses sind jedes Jahr eine HerausfordeThema. Anders als bei konventionellem Saatgut können diese nicht mit rung, die ich aber gerne annehme. einer Beizung eliminiert werden. Bei Zudem ist zu sagen, dass durch eine Weizen und Dinkel sind vor allem Kleesamenvermehrung Stickstoff im Schneeschimmel, Stink- und ZwergBoden gebunden wird, Humusaufbrand ein Problem, bei Gerste vorwiebau stattfindet und Regenwürmer gend Flugbrand. Für die Sporen dieser gefördert werden. Das ist sozusagen Pilzkrankheiten gilt ein Schwelleneine Wellnesskur für den Boden, die wert; wird dieser überschritten, wird sich nicht mit Franken beziffern n das Saatgut nicht zertifiziert. lässt.
Interview Verena Säle, UFA-Revue, 8401 Winterthur
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Pflanzenbau
Rapsglanzkäfer
Pflanzenschutz im Extenso- und Bioanbau Durch die Zulassung des Produkts Surround besteht im Bio- und Extenso-Rapsanbau künftig eine Möglichkeit zur Bekämpfung des Rapsglanzkäfers. Das Produkt wirkt präventiv und wird appliziert, bevor die Schadschwellen erreicht werden.
Rapsglanzkäfer auf einer Rapsblüte. Bild: agrarfoto.com
Einfluss der Behandlung mit Surround (Netzmittel Gondor) und Talstar SC auf die Anzahl Schoten pro Pflanzen und pro Quadratmeter auf zwei Feldern im Kanton SO im Jahr 2011 250
+10%
+27%
200
Tausend Schoten/m2
Philippe Barras
Grafik: Wirksamkeit von Surround gegen Rapsglanzkäfer
Anzahl Schoten/Pflanze
Aurèle Jobin
Das Produkt Surround ist neu für die Rapsernte 2017 zugelassen. Es enthält weisse Tonerde, die hauptsächlich aus Kaolin besteht. Kaolin setzt sich wiederum aus Aluminiumsilikaten zusammen und wurde erstmals von den Chinesen im 12. Jahrhundert zur Porzellanherstellung industriell genutzt. Seither werden Kaoline in verschiedenen Bereichen, vorwiegend in der Papier- und Kautschukindustrie, eingesetzt. Nicht zuletzt fand man auch in der Landwirtschaft im Bereich Pflanzenschutz eine Verwendung für diesen Stoff.
150 100 50 0 Kontrolle Surround Talstar SC
+22%
Kontrolle Surround
+40%
Talstar SC
Quelle: FiBL, Bericht 2011. Grossversuche mit Gesteinsmehl gegen den Rapsglanzkäfer.
Einsatz im Pflanzenschutz Erstmals wurde Surround in der Schweiz Anfang der 2000er Jahre zur Bekämpfung des Birnblattsaugers zugelassen. Danach wurde das Mittel auch gegen die Walnussfruchtfliege und gegen die Kirschessigfliege appliziert. Neu ist das Insektizid nun zur Bekämpfung des Rapsglanzkäfers im Bio- und Extenso-Rapsanbau zugelassen. Surround ist nicht ein Insektizid im eigentlichen Sinn, sondern wirkt als physikalische Barriere bzw. als Repellent und Störungsquelle für die Insekten. Aus diesem Grund ist die Wirkung partiell, aber für die meisten Befallssituationen dennoch ausreichend. Schädlinge im Raps Bevor Massnahmen zur Bekämpfung des Rapsglanzkäfers ergriffen werden, sollten gewisse Kriterien erfüllt sein. Damit die Rapspflanze dem Schädlingsdruck standhalten kann, muss sie bereits sehr kräftig sein und ein gut ausgebildetes und tiefgewachsenes Wurzelsystem aufweisen.
40
4.5 4 3.5 3 2.5 2 1.5 1 0.5 0
Sie benötigt eine optimale und ausreichende Stickstoff- und Schwefelversorgung. Auch Borgaben müssen in Betracht gezogen werden. Das erste Insekt, das den Raps befällt, ist der Rapsstängelrüssler. Je nach Flugaufkommen kann der Schädling die Kultur erheblich schwächen. Zurzeit ist im Biolandbau und Extensoanbau für dessen Bekämpfung kein Mittel verfügbar. Eine Applikation mit Gülle oder flüssigem Gärgut aus Biogasanlagen oder eine Gärgutapplikation beim ersten Auftreten des Rapsstängelrüsslers dienen als relativ gut wirkende Befallsbarriere. Zudem werden der Kultur dadurch Stickstoff, Schwefel und verschiedene Spurenelemente zugeführt. Ab der Entwicklung der Blütenknospen tritt der Rapsglanzkäfer als letzter potenzieller Schädling der Rapskulturen in Erscheinung. Anwendung Die Dosierung für Surround beträgt 20 – 25 kg/ha. Die notwendige Was serm enge für die Spritzbrühe liegt UFA-REVUE 3 | 2017
Pflanzenbau zwischen 400 und 500 Liter/ha. Für eine bessere Applikation empfiehlt es sich, der Brühe ein Netzmittel zuzusetzen. Im Extenso-Anbau wird Sticker in einer Dosierung von 0.15 l/ha zugegeben. Im Bioanbau wird das Produkt Heliosol mit einer Dosierung von 0.5% der verwendeten Brühemenge angewendet. Wirkungsweise Mit Surround werden die Insekten nicht eliminiert , sondern beim Fortbewegen behindert . Aus diesem Grund tritt die Wirkung nur teilweise ein und ist je nach Parzelle unterschiedlich. Der Bekämpfungserfolg liegt zwischen 40 und 60 Prozent. Es konnte nachgewiesen werden, dass Surround nur eine präventive Wirkung hat, deshalb ist es wichtig, eine Applikation vorzunehmen, bevor die Schadschwellen erreicht werden. Im BBCHStadium 53 (Hauptblütenstand überragt die obersten Blätter) erfolgt eine Anwendung bei drei Rapsglanzkäfern pro Pflanze in einem Stichprobenbereich von zehn mal fünf Pflanzen. Ab dem BBCH-Stadium 57 (geschlossene Einzelblüten der sekundären Blütenstände sichtbar) wird Surround bei fünf Rapsglanzkäfern pro Pflanze angewendet. Je nach Region und Flugbeginn sind eine
bis zwei Anwendungen notwendig. Eine allfällige zusätzliche Anwendung hängt vom Pflanzenwachstum und der Niederschlagsmenge (> 25 mm) ab. Fazit Der Einsatz von Surround bedeutet eine neue Pflanzenschutzmassnahme für eine umweltschonende Landwirtschaft. Auch bei
Anwendungen kurz vor der Blüte ist das Produkt für Bienen ungiftig. Der Wirkstoff Kaolin senkt Schäden durch den Rapsglanzkäfer massgeblich. Mit dem Produkt Surround kann der Extenso-Rapsanbau auch in Zukunft weitergeführt werden und wird im Biolandbau eine wirksame Möglichkeit zur Bekämpfung des n Schädlings angeboten.
Autoren Aurèle Jobin, Berater für Pflanzenbau, 1510 Moudon Philippe Barras, Produktentwicklung Stähler, 1072 Forel André Zimmermann, Kantonale Pflanzenschutzfachstelle Waadt, 1510 Moudon
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UFA-REVUE 3 | 2017 41 BASF Schweiz AG · Pflanzenschutz / Protection des plantes · Klybeckstrasse 141 · 4057 Basel · www.agro.basf.ch
Nutztiere
Selektives Trockenstellen
Trockenstellen nach der Revision der Tierarzneimittelverordnung Martin Blaser
Seit knapp einem Jahr dürfen Tierärzte Antibiotika nur noch sehr restriktiv abgeben – das gilt auch für Trockensteller. Das selektive Trockenstellen bietet eine Alternative zum routinemässigen antibiotischen Trockenstellen. Was genau bedeutet das für die Tierhalter und wie können die Tierhalter diese Änderung auf ihrem Betrieben umsetzen? 42
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Nutztiere
Direkt nach dem Trockenstellen und um den Geburtszeitpunkt, in der «Kritischen Periode», steigt die Gefahr für Neuinfektionen im Euter jeweils erwiesenermassen massiv an.
ektions
rate
Trocken stellen
Trockenstehphase
Laktation
phylaktisch, eingesetzt wurden. Das heisst aber nicht, dass Kühe nicht mehr antibiotisch trockengestellt werden dürfen: Wenn der Landwirt nachweisen kann, dass beim Trockenstellen mit grosser Wahrscheinlichkeit eine Infektion im Euter vorliegt, darf er antibiotische Trockensteller für die Behandlung dieser Erkrankung weiterhin einsetzen. Hier kommt der Begriff Selektives Trockenstellen ins Spiel: Kühe dürfen seit der TAMV-Revision nur noch selektiv mit Antibiotika trockengestellt werden. Was bedeutet das nun für die praktische Umsetzung? Selektives Trockenstellen Beim selektiven Trockenstellen wird in einem ersten Schritt zusammen mit dem Bestandestierarzt evaluiert, ob ein Betrieb für dieses Trockenstellkonzept überhaupt geeignet ist. Es geht darum, die aktuelle Situation der Eutergesundheit auf Niveau Bestand zu evaluieren. Dafür können vom Tierarzt verschiedene Kennzahlen des Betriebes, welche im Zusammenhang mit Euterentzündungen und Zellzahlen stehen, zusammengestellt und ausgewertet werden. Wenn hier zum Vorschein kommt, dass auf dem Betrieb ein generelles Problem mit Euterentzündungen vorherrscht, zum Beispiel wegen infektiösen Mastitiserregern, kann nach weiteren Abklärungen ein routinemässiger Einsatz von Antibiotika beim Trockenstellen weiterhin Sinn machen. Wenn sich der Betrieb mit
Grafik 2: Wirkungsdauer antib. Trockensteller Antibiotische Trockensteller schützen in der «Kritischen Periode» nicht mehr. Ein zusätzliches Problem stellt die Tatsache dar, dass sich die Keratin pfropfen, welche die Strichkanäle auf natürliche Weise verschliessen sollten, bei vielen Kühen nicht ausbilden. Solche Kühe sind sehr anfällig für Neu infektionen in der ganzen Galtzeit. Zeitpunkt des Trockenstellens
schützender Effekt
Resistenzen Bakterien, welche für ein Antibiotikum oder sogar mehrere Antibiotika nicht mehr empfindlich sind, sind in der Schweiz und auch weltweit ein zunehmendes Problem. Um diesem Trend entgegenzuwirken, wurde vom Bundesrat die Nationale Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR) verabschiedet. Darin werden acht Handlungsfelder definiert, welche die folgenden zwei Ziele verfolgen: Die Wirksamkeit von Antibiotika soll langfristig gesichert und die Bildung von Resistenzen eingedämmt werden. In einem der acht Handlungsfelder des StAR-Projekts wird definiert, dass im Rahmen der Revision der TAMV die Abgabe von Ant ibiot ika grundsätzl ich eingeschränkt werden muss. Das hat zur Folge, dass Reserveantibiotika grundsätzlich nicht mehr auf Vorrat abgegeben werden dürfen und alle Antibiotika (nicht nur die Reserveantibiotika) nicht mehr für den prophylaktischen Einsatz abgegeben werden dürfen. Von zweiterer Regel sind auch die antibiotischen Trockensteller betroffen, da sie vor der Revision in vielen Fällen routinemässig und ohne den Nachweis einer Infektion im Euter, eben pro-
Grafik 1: Kritische Phasen für Neuinfektionen
Neuinf
D
ie Tierarzneimittelverordnung (TAMV) regelt unter anderem die Abgabe von Arzneimitteln von Tierärzten an die Landwirte. Unterschieden wird zwischen der Abgabe von Medikamenten für die Prophylaxe von Krankheiten (die Tiere sind also noch nicht sichtbar krank) und der Abgabe von Medikamenten für die Behandlung von bereits erkrankten Tieren. Damit ein Tierarzt Medikamente abgeben darf, muss eine Tierarzneimittel-Vereinbarung zwischen ihm und dem Landwirten vorliegen. Im Artikel 11 der TAMV ist festgehalten, dass Medikamente, welche für die Prophylaxe verwendet werden, für einen Bedarf von vier Monaten abgegeben werden dürfen. Seit der Revision der TAMV vom 1. April 2016 ist die Abgabe von Antibiotika nur noch eingeschränkt möglich. Was sind die Hintergründe dafür?
Kalbung
antibiotischer Trockensteller
kritische Periode
InfektionsRisiko Trockenstehperiode
den Kennzahlen im normalen Bereich befindet, können die Kühe selektiv antibiotisch trockengestellt werden. Das heisst, es ist nun in einem zweiten Schritt auf Niveau Einzeltier wichtig, dass eine bestehende Euterinfektion mit grosser Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen und so auf den Einsatz von Antibiotika verzichtet werden kann. Dazu müssen verschiedene Untersuchungen wie der Verlauf der Zellzahlen, der Schalmtest, die Vorgeschichte von Mastitis in der vorangehenden Laktation oder die Untersuchung von Milchproben jeweils einzeln oder in Kombination miteinander betrachtet werden. Zitzen versiegeln hilft Ein wichtiges Prinzip des selektiven Trockenstellens ist die konsequente
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Nutztiere
«Noch nie einen Galtviertel gehabt» Ein Betriebsleiter, der seine Herde bereits seit rund zehn Jahren selektiv trockenstellt, ist Alfred Jost aus Wohlen bei Bern: «Ich habe in einer Fachzeitschrift einen Bericht zum Thema gelesen und gedacht, dass ich das unbedingt ausprobieren muss», so der Betriebsleiter. Zu Beginn hat er nur einzelne Tiere ohne antibiotischen Trockensteller und mit Zitzenversiegler galt gestellt – nach und nach wurden es dann immer mehr. Unterdessen benötigt er nicht einmal mehr bei der Hälfte seiner 26 Kühe Antibiotika zum Trockenstellen. Grenze bei 200 000 Zellen Doch welche Kühe werden noch mit antibiotischen Trockenstellern behandelt? Da hat Alfred Jost eine klare Strategie: Entscheidend ist die letzte Milchkontrolle vor dem Trockenstellen: Die Grenze liegt etwa bei 200 000 Zellen/ml, ab da wird in der Regel antibiotisch trocken gestellt. Weiter ist aber auch der Verlauf der Eutergesundheit während der Laktation entscheidend: «Hatte eine Kuh bereits während der Start- oder in der Produktionsphase Probleme mit der Eutergesundheit, setze ich eher einen antibiotischen Trockensteller ein. Es ist auch eine Gefühlssache, man kennt seine Kühe und kann einschätzen, bei welchem Tier ein Versiegler reicht und wo es antibiotischen Schutz braucht», so der erfahrene Betriebsleiter. Milch muss zurückgehen Damit die Kühe gut trocken gestellt werden können, reduziert Alfred Jost kurz vor dem Trockenstellen die Fütterungsration und melkt die Kühe während zwei Tagen nur noch einmal pro Tag: «Es ist wichtig, dass die Kühe in der Milch zurückgehen, damit der Zitzenversiegler nach dem Applikation nicht wieder rausgedrückt wird. Besonders bei Kühen mit hohem Minutengemelk und etwas schlechterem Schliessmuskel ist das wichtig», erklärt der Betriebsleiter. Eutergesundheit stabil Galtviertel und Probleme in der Startphase – dies sind Ängste, die Landwirte nennen beim Begriff «Selektives Trockenstellen». Diese teilt Alfred Jost aber nicht: «Ich hatte noch nie einen Galtviertel seit ich umgestellt habe – aber auch zuvor hatte ich keine Probleme damit.» Die allgemeine Eutergesundheit habe sich ebenfalls nicht verschlechtert sondern sei etwa gleich geblieben, bestätigt der Betriebsleiter. Versiegler gut entfernen Für Alfred Jost ein sehr wichtiger Punkt bei der Anwendung von Zitzenversieglern ist das Entfernen der Masse nach dem Abkalben. «Es ist wichtig, dass vor dem ersten Melken mit der Maschine möglichst alles entfernt wird. Sonst kann es vereinzelt vorkommen, dass ich noch nach einer Woche ganz leichte Rückstände finde», beschreibt der Landwirt das Anmelken nach dem Abkalben. Das selektive Trockenstellen empfiehlt Alfred Jost definitiv auch anderen Landwirten: «Einfach ausprobieren, es kann auf allen Betrieben funktionieren und der Antibiotika-Verbrauch kann deutlich gesenkt werden, ohne dass sich die Eutergesundheit verschlechtert.»
Versiegelung von allen Zitzen. Auch bei Kühen, welche mit einem Antibiotikum trockengestellt werden müssen, macht die Zitzenversiegelung durchaus Sinn: Der Wirkstoff von antibiotischen Trockenstellern wird in jedem Fall langsam abgebaut und die Kühe sind so schon einige Wochen vor dem Geburtstermin nicht mehr geschützt (Grafik 2). Direkt beim Galtstellen und später in der sogenannten «Kritischen Periode» direkt vor dem Geburtszeitpunkt ist das Infektionsrisiko aber erwiesenermassen am grössten (Grafik 1). Dafür gibt es verschiedene Gründe: Einerseits dauert es nach dem Trockenstellzeitpunkt einige Tage bis schützende Zellen in das Euter eingewandert sind und das Euter wird nicht mehr jeden Morgen und jeden Abend kontrolliert. Wenn zusätzlich noch Milch ausläuft, können Bakterien besser ins Euter eintreten. Allfällig vorhandene Keime werden nicht mehr ausgemolken und die verbleibende Milch ist ein optimales Nährmedium für das Bakterienwachstum. In unabhängigen Studien wurde zudem festgestellt, dass der Keratinpfropf, welcher beim Galtstellen den Zitzenkanal auf natürliche Weise verschliessen sollte, sich bei einem hohen Prozentsatz der Kühe nicht mehr ausbildet. In diesen Fällen bleiben die Zitzenkanäle offen und eine Infektion des Euters kann leicht stattfinden. Zudem ist das Immunsystem der Kuh vor der Abkalbung zusätzlich geschwächt wegen zunehmendem Geburtsstress und sie wird noch anfälliger für Euterinfektionen. Wenn also der Einsatz von Antibiotika reduziert werden soll, ist die konsequente Vorbeugung vor Neuinfektionen in der Galtzeit mit dem Zitzenversiegler absolut entscheidend. Die Anwendung Ein Zitzenversiegler bietet einen mechanischen Verschluss des Zitzenkanals und der Zitzenzisterne und dies im Gegensatz zu antibiotischen Trockenstellern während der ganzen Trockenstehzeit. So wird ein sehr effizienter Schutz vor Neuinfektionen erreicht. Bei der Anwendung müssen
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folgende Punkte beachtet werden: Zuerst wird die Zitze desinfiziert, dann wird, falls nötig, ein antibiotischer Trockensteller appliziert und anschliessend wird die Zitze mit Orbeseal versiegelt. Während der Anwendung muss die Zitze an deren Übergang zum Euter abgeklemmt werden damit die Masse nicht in die Euterzisterne gelangt. Die wachsartige Substanz des Zitzenversieglers verschliesst nun die Zitze bis zur Abkalbung und wird nach der Geburt des Kalbes von Hand mit einigen Milchstrahlen wieder vollständig ausgemolken. Anschliessend kann die Kuh normal mit der Maschine gemolken werden. Da das Produkt frei von Antibiotika ist, hat es eine Absetzfrist von null Tagen für Fleisch und Milch. Zusammenfassung Die Pflicht zur Antibiotikareduktion nach der TAMV Revision hat weitreichende Konsequenzen. Der Fokus muss seither vermehrt auf die Vorbeugung von Infektionen gelegt werden. Da der natürliche Verschluss der Zitzenkanäle bei vielen Kühen nicht stattfindet, sind diese in der Hauptinfektionszeit der Euter, nämlich in der Galtzeit, dem Infektionsdruck von Bakterien stark ausgesetzt. Zudem verlieren antibiotische Trockensteller ihre Wirkung während der Trockenstehzeit langsam, was die Problematik von Neuinfektionen in der «Kritischen Periode» vor dem Abkalben unterstützt. Mit dem Zitzenversiegeln kann ein mechanischer und sehr effizienter Schutz vor Neuinfektionen, bei mit oder ohne Antibiotika trockengestellten Kühen, in der ganzen Galtzeit erreicht werden. Die korrekte Anwendung ist jedoch entscheidend. n
Autor Dr. med. vet. Martin Blaser, Fachtierarzt FVH für Wiederkäuer, Marketing & Technical Manager Wiederkäuer, Zoetis Schweiz GmbH, 8052 Zürich UFA-REVUE 3 | 2017
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UNTERWEGS MIT …
… UFA-Milchviehspezialist Bernhard Fischer
Mit drei Betriebsleitern zum Erfolg
S
chon immer hat sich Bernhard Fischer mit Milchkühen befasst und dafür interessiert. Bei der Spezialisierung im UFA-Beratungsdienst Zollikofen war es für ihn deshalb eine klare Sache, Milchviehspezialist zu werden. 17 Jahre lang ist er schon dabei und hat immer noch grosse Freude an seiner Berufung. «Ich möchte den Kunden so beraten, dass er sich verbessern kann und erfolgreich ist», erklärt Fischer. Dabei will er den Betriebsleitern nichts aufschwatzen, sondern sie vom Einsatz von UFA-Produkten überzeugen. Silofreie Milch und Pouletmast Einer der Betriebe von Bernhard Fischer ist die Betriebsgemeinschaft Widmer & Raval in Kernenried, Bern. Der silofreie Milchwirtschaftsbetrieb mit Mastpoulethalle wird von drei Betriebsleitern geführt, Robert und Mario Raval (Generationengemeinschaft) und Remo Widmer. Entstanden ist die Betriebsgemeinschaft (BG) aus zwei Betrieben, beide mit Anbin-
destall und ohne grosse Zukunftsaussichten als Einzelkämpfer. Nach der Gründung der BG wurde 2001 ein neuer Stall mit 38 Stallplätzen gebaut. Da man 2008 durch einen glücklichen Zufall Lieferrecht mieten konnte, wurde ein neuer Heulagerraum erstellt und auf 66 Stallplätze erweitert. Die Pouletmasthalle stand bereits im Jahre 1988, wurde jedoch in der Zwischenzeit auf 850 m² erweitert. Die BG Widmer & Raval liefert heute rund 590 00 kg silofreie Milch an die Emmi für die Raclettekäse-Produktion. Die Betriebsleiter setzten sich zum Ziel, keine Mehrmenge zu melken, deshalb wurde jeweils erst vergrössert, wenn man die entsprechende Lieferrechtsmenge gehabt hatte. Von der aktuellen Lage auf dem Milchmarkt merkt man bei Widmer & Raval nicht viel. Man stehe sicherlich unter Druck und müsse versuchen, die Betriebskosten im Griff zu haben. Aufzucht ausgelagert Die Kälberaufzucht ist an einen Partnerbetrieb ausgelagert, wobei die tragenden Rinder einen Monat vor dem Abkalben in die Milchviehherde integriert werden. Damit habe man gute Erfahrungen gemacht. So haben die Rinder genügend Zeit, sich an den Laufstall, den Melkstand und die Kraftfutterstation zu gewöhnen.
Komplexe Fütterung Die Fütterung auf silofreien Betrieben unterscheidet sich ganz klar von seinen Berufskollegen mit Silofütterung. Mit einem Stalldurchschnitt von rund 10 000 kg Milch (4.11 % Fett; 3.43 % Eiweiss) stellen die Hochleistungstiere der BG Widmer & Raval zudem hohe Anforderungen an die Fütterung. Im Winter wird mit dem Mischwagen eine Mischung erstellt, zusätzlich erhalten die Kühe Heu ad libitum. Die Mischung setzt sich zusammen aus: Kartoffeln, Luzerne, Trockengras, Dextrose, UFA-Mega-3-Mix und Viehsalz. Als Ergänzungsfutter setzt der Betrieb auf UFA 257 Eiweisskonzentrat, UFA 173-6 Starterfutter und UFA 242-2 Leistungsfutter im Winter, welches im Sommer mit dem energiereichen UFA 246 ersetzt wird. Mit Minex 977 Immunity wird zudem die Versorgung mit Mineralstoffen gesichert. Im Sommer sind die Kühe halbtags auf der Weide. Dazu wird eingegrast und morgens und abends eine Mischung vorgelegt. Die Mischung gleicht der Winterration, die Dextrose kann dank dem frischen Gras weggelassen werden, dafür werden Kakaoschalen eingesetzt. Durch die Verfütterung von Kakaoschalen wird die Zufuhr von Lignin (ADL) erhöht, dies bewirkt, dass die Kühe weniger dünn koten und eine Gehalts-
Rund 66 Kühe hausen im Stall der BG Widmer & Raval.
Bernhard Fischer Thierachern bei Thun Zivilstand: Verheiratet Geburtsdatum: 23. September 1969 Ausbildung: 17 Jahre Beratungsdienst UFA Hobbys: Fussball und Jassen Motto: Den Kunden so beraten, dass er sich verbessern kann und erfolgreich ist. 46
UFA-REVUE 3| 2017
verbesserung erzielt wird. Im Herbst gibt es keine Mischung mehr, dafür verfüttert man Grünmais. Die BG versucht mit verschiedenen Maissorten mit unterschiedlichen Reifezeitpunkten und gestaffeltem Säen eine möglichst lange Ernteperiode von Grünmais zu erreichen. Mit dem einreihigen Maishacker wird ab Mitte August fast drei Monate lang täglich Mais geerntet. Dazu gibt es Gras, etwas Emd und Ergänzungs- sowie Leistungsfutter. Erfolgreiche Zusammenarbeit Die Zusammenarbeit mit Bernhard Fischer läuft sehr gut, rühmen die Betriebsleiter. «Wenn man Probleme hat, ist er da und unterstützt uns im Alltag. Zudem schickt er uns bei jeder Fütterungsumstellung einen neuen Fütterungsplan», so Raval. An der
UFA schätzen sie das breite Sortiment und die hohe Produktequalität. «Als silofreier Betrieb sind wir auf gutes Futter und Top-Qualität angewiesen», erklärt Widmer. Schon seit 15 Jahren nutzen die Betriebsleiter die Dienste vom UFA Herd Support (UHS) und schätzen besonders die Zusammenstellungen und Auswertungen nach der Milchwägung, worauf der Futterplan abgestimmt werden kann. Dies hilft vor allem während der komplexen Fütterung im Sommer, die Nährstoffzusammensetzung zu optimieren. Jeder ist Chef Nicht immer klappt die Zusammenarbeit in einer BG so vorbildlich wie im Kernenried. Vater Raval erklärt: «Uns ist wichtig, dass jeder Verantwortung trägt.» Dabei ist es Voraussetzung,
dass die Charaktere zusammen passen, aber jeder hat sein Spezialgebiet mit etwas mehr Verantwortung – aber alle müssen alles können. Raval betont die Wichtigkeit, dass der Betrieb weiter läuft, auch wenn einer nicht da ist und erklärt, dass man die eigene Meinung manchmal etwas zurückstellen muss. Die Betriebsleiter schätzen vor allem die gewonnene Lebensqualität, mehr Freizeit und die Flexibilität. In der Nebensaison hat man jedes dritte Wochenende frei, wobei jeweils einer Stalldienst und einer Pikettdienst hat. Auf die Frage nach dem Ausblick in die Zukunft zeigen sich die Betriebsleiter positiv. «Mit der Aufstellung auf drei Standbeinen (Milch, Geflügel, Ackerbau) haben wir eine gute Risikoverteilung und sind gespannt was die Zukunft bringt.»
Die Betriebsleiter Remo Widmer, Mario Raval und Robert Raval (v.l.n.r.) produzieren mit ihren Kühen silofreie Milch.
Jahrelanger Erfolg mit UFA 173 F Das Premium-Startphasenfutter UFA 173 F mit 24 % RP und 8 MJ NEL enthält alles, was den Start der Hochleistungskuh in die neue Laktation fördert. Die Kombination zwischen flockierten Energieträgern und expandierten Komponenten ist ausserordentlich schmackhaft und wiederkäuergerecht. Der enthaltene Zusatz MegaDigest mit Lebendhefen, UFA-Kräutermischung, Niacin, Vitamin B und geschütztem Methionin unterstützt den Stoffwechsel, sorgt für eine höhere Futteraufnahme sowie eine bessere Nährstoffverwertung. Die BG Widmer & Raval setzt auf UFA 173-6 mit Würfel anstatt Expander, welches bestens für die Abrufstation geeignet ist. Als Premium-Starterfutter haben sie damit jahrelangen Erfolg und kennen praktisch keine Probleme mit Ketose. Die Lebendhefen beugen Pansenübersäuerungen vor und das Futter enthält nicht nur Energie sondern auch Eiweissträger, welche die Milchproduktion ankurbeln, so die Betriebsleiter. Der Betrieb in Kernenried BE in seinem Winterkleid.
Betriebsspiegel Betriebsgemeinschaft Widmer & Raval Tierbestand: 66 Milchkühe, ca. 12 000 Mastpoulet (825 m²) Stalldurchschnitt: 10 000 kg Milch LN: 39 ha, davon rund die Hälfte Pachtland Ackerbau: 8 ha Kartoffeln, 6 ha Weizen, 2 ha Mais, Grünland Arbeitskräfte: Die drei Betriebsleiter
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AUS DER FORSCHUNG
Selen – Auf die Verbindung kommt es an Selen übernimmt als Bestandteil eines Enzyms zusammen mit Vitamin E eine Schutzfunktion im Körper. Folgen eines Selenmangels sind eine schwache Immunität, Wachstumshemmungen oder Fruchtbarkeitsstörungen. In Verbindung mit niedrigen Vitamin-E-Gaben können bei Jungtieren Skelettdegenerationen und die Weissmuskeloder Maulbeerherzkrankheit auftreten. Selen muss den Tieren täglich, am besten über die Fütterung zugeführt werden. Neue, organische gebundene Verbindungen versorgen die Tiere effektiver – so beispielsweise L-Selenmethionin. Versuche (auch auf dem Versuchsbetrieb UFA-Bühl) bestätigen, dass mit einer L-Selenmethionin-Versorgung in reiner Form, der Selengehalt von Milch, Fleisch und Ei deutlich gesteigert werden kann. Diese
Selen-Form kann vom Organismus gespeichert werden und steht den Tieren bei Bedarf (Unterversorgung, Stress, etc.) zur Verfügung. Von der Zufuhr von L-Selenmethionin profitieren alle Tierarten. Speziell ist der Effekt beim Muttertier, welche so ihre Jungtiere indirekt über die Muttermilch mit mehr Selen versorgen. Der Einsatz ist in der Galt- und Startphase der Milch-
kuh oder in der Trächtigkeitsund Säugephase von Zuchtsauen besonders interessant. Das L-Selenmethionin befindet sich beispielsweise in grösseren Mengen im Galtphasen-Mineralsalz MINEX 971. Aber auch in allen anderen MINEX-Mineralsalzen (ausser MINEX 980) oder der Extra-Linie für Muttersauen kommt die gut verfügbare SelenForm vor.
Betriebe werden immer grösser und professioneller – so auch in der Schafzucht und Lämmermast. Aus diesem Grund können Sie per sofort UFA 861 Lämmermilch auch im 25 kg-Sack beziehen. Der 10 kg-Sack mit Anwendungshinweisen bleibt bestehen. Fragen Sie Ihren UFABerater für weitere Informationen!
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HOBBYTIERECKE
Im Sortiment der UFA eignen sich – neben dem Mineralsalz UFA 998 – auch die Leckschalen CAKE BLOC Ovina Herbaplus und der neue CAKE BLOC Natur Herbaplus für Kleinwiederkäuer. Beide Leckschalen enthalten mit «Herbaplus» einen Kräutermix, der die Widerstandskraft der Tiere gegen Parasiten, insbesondere Würmer, wirkungsvoll unterstützt (siehe auch Bio-Seite). Praxisversuche in der Schweiz zeigten vielversprechende Resultate. Der Parasitendruck konnte reduziert werden, was
LESEFUTTER
sich in besseren Leistungen widerspiegelte.
CAKE BLOC Leckschalen werden dank Melassezusatz von den Tieren gern aufgenommen.
Bio-Leckschale Der CAKE BLOC Natur Herbaplus ist biokompatibel und kann auch an Rindvieh verfüttert werden. Sein erhöhter Magnesiumgehalt von 80 g/kg sichert eine gute Versorgung im Frühling und Spätherbst, wenn die Magnesiumgehalte im Wiesenfutter tief sind. Der CAKE BLOC Natur Herbaplus enthält einen minimalen Kupferanteil. Bis sich Bedarf und Aufnahme bei heiklen Schafrassen eingespielt haben, Eimer zwischendurch entfernen. Zielkonsum: 10 g/Schaf und Tag.
Die Imagekampagne für Schweinefleisch geht weiter: Am 10. März präsentiert die LANDI GoldachMörschwil im neu eröffneten Volg Mörschwil und am 24. März die LANDI Unterwalden in Stansstad die Vorzüge von Schweizer Schweinefleisch.
UFA-Berater 3052 Zollikofen 058 434 10 00 1070 Puidoux 058 434 09 00 6210 Sursee 058 434 12 00 9501 Wil 058 434 13 00 ufa.ch UFA-REVUE 3 | 2017
Nutztiere
Warm oder kalt – was bevorzugen Pferde? Welche Wassertemperatur bevorzugen Pferde in der kalten Jahreszeit? Die meisten würden wohl auf angewärmtes Tränkewasser tippen – doch dem ist nicht so. In einer Studie des New Bolton Center in Philadelphia wurde Pferden Wasser mit verschiedenen Temperaturen angeboten. Stand ihnen nur warmes
Wasser zur Verfügung, tranken die Testpferde deutlich mehr als bei ausschliesslich frostig-kaltem Wasser. Konnten sie aber zwischen verschiedenen Wassertemperaturen wählen, wiesen die Vierbeiner eine auffällige Vorliebe für das Eiswasser auf – jedoch tranken die Pferde deutlich weniger. Die Wasseraufnahme sank um bis zu 40 Prozent, wenn ihnen nur kaltes Wasser zur Verfügung stand. Diese Erkenntnis stellt eine mögliche Erklärung für die zahlreichen Anschoppungskoliken zu Beginn von Kälteperioden dar. Nehmen die Pferde im Vergleich
zur Dürrfutteraufnahme zu wenig Wasser auf, kann es weiter zu einer Schädigung der Darmflora und der Ausscheidung von Endotoxinen der im Darm ansässigen Bakterien kommen – unter Umständen mit weiteren dramatischen Folge-Erkrankungen, wie beispielsweise dem Beginn einer Hufrehe. Die Wissenschaftler vermuten, dass Pferde in der freien Natur kaltes Wasser möglicherweise als frischer und gesünder einstufen, weil es weniger Krankheitserreger enthält. Eventuell stille das kühle Wasser den Durst auch eher als das warme.
Gut vorbereitet für Ostern Für die Eierbranche hat bereits wieder die Ostersaison begonnen. Neue Herden wurden anfangs des Jahres eingestallt und produzieren nun Eier mit starken Eischalen – was für die Ostereierproduktion ideal ist, berichtet GalloSuisse. Durch die neuen Herden wird die Eier-Produktion auf die Ostersaison ihr Maximum erreichen. Da Ostern in diesem Jahr erst Mitte April ist, bleibt den Verarbeitern etwas mehr Zeit, um die Eier zu verarbeiten und bereitzustellen.
1000 Natura-BeefBiobetriebe
Milch: Unterschied BioKonventionell nimmt zu In den letzten zwei Jahren blieb der Produzentenpreis für Biomilch abgesehen von den grösseren saisonalen Schwankungen weitgehend auf einem konstanten Niveau. Bei der konventionell produzierten Milch wurde hingegen ein deutlicher Rückgang festgestellt. Durch diese unterschiedlichen Entwicklungen erhöhte sich die Preisspanne zwischen den beiden P ro d u k t i o n s r i c h t u n g e n v o n 14.6 Rp./kg im November 2014 auf 25.7 Rp./kg im November 2016. Diese deutlichen Unterschiede sind auf die starken saisonalen Preisschwankungen, auf die erwähnte Preissenkung im konventionellen Bereich und den
Im Ausland sind die Probleme mit der Vogelgrippe immer noch hochaktuell. Einige Länder sind sehr stark betroffen und mehrere Bestände mussten gekeult werden. Dadurch ist die Marktlage äusserts schwer einzustufen und Prognosen seien schwer zu treffen, meldet GalloSuisse im Marktbericht Februar.
Nach der Umstellung mehrerer Mutterkuh-Betriebe auf Bio gibt es neu über 1000 Natura-BeefBetriebe, die biologischen Landbau betreiben. Der 1000. Bio-Hof für Natura-Beef ist der Hof Oberaesch von Daniela und Patrik Birrer aus Duggingen BL, wie Mutterkuh Schweiz mitteilt. Als Natura-Beef-Bio wird jenes Rindfleisch gekennzeichnet, das die Anforderungen von Natura-Beef und der Bio-Knospe erfüllt. Die Kälber bleiben im Stall und auf der Weide mit ihren Müttern zusammen. Freilandhaltung mit Sommerweide und Winterauslauf ist Voraussetzung. Die Tiere nutzen Wiesen und Weiden auf extensive Weise. Die Kälber werden direkt nach dem Absetzen im Alter von zehn Monaten geschlachtet und nicht noch weiter ausgemästet. Insgesamt produzieren über 4000 Mutterkuh-Betriebe unter dem Label Natura-Beef Rindfleisch.
starken internationalen Druck des Weltmilchmarktes zurückzuführen – dieser hat auf die konventionelle Produktion einen deutlich grösseren Einfluss als auf die Biomilch-Produktion.
BTS & RAUS – Zuwachs
Die Beteiligung an den Tierwohlprogrammen BTS und RAUS ist zwischen den verschiedenen Tierarten sehr unterschiedlich. Während 91 Prozent des Geflügels unter BTS-Richtlinien gehalten werden, sind es bei den Schweinen 66 Prozent und bei den Rindern 53 Prozent. Die Zunahme war beim Rindvieh mit + 6.5 Prozent am höchsten, was auf viele Stallneu- respektive -umbauten zurückzuführen ist (Schweine + 2.5 %; Geflügel + 1.5 %) Beim RAUS-Programm ist die Beteiligung beim Rindvieh in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Die Beteiligung in der Schweinehaltung hingegen stagnierte bei rund 50 Prozent und ist bei der Geflügelhaltung sogar leicht rückläufig (durchschnittlich – 1.0 % pro Jahr auf 37 % im Jahr 2015), wobei hier nur die Beteiligung beim Mastpoulet sinkend ist (die Beteiligung bei Legehennen stieg bis 2015 auf 75 %). Beim Nutzgeflügel ist die Beteiligung bei BTS überproportional hoch. Hier nehmen insbesondere grössere Betriebe vermehrt am Programm teil: Rund 25 Prozent aller Geflügelbetriebe sorgen dafür, dass 91 Prozent des Nutzgeflügels aus BTS-Haltung stammt (Stand 2015); beim Schwein sind es immerhin 52 bzw. 66 Prozent. Beim RAUS-Programm ist die Beteiligung der Betriebe anhand der Betriebsgrösse ausgeglichener.
Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch
UFA-REVUE 3| 2017 49
Nutztiere
Muttersauen impfen
Impfprophylaxe ist eine sinnvolle Investition Als Prophylaxe wird die Gesamtheit aller Maßnahmen bezeichnet, die eine schlimme Entwicklung verhindern sollen. In der (Tier-)Medizin gilt es, das Ausbrechen von Krankheiten zu verhindern. Nebst guter Haltung und Fütterung haben sich in der Tierproduktion Impfungen als Vorbeugung gegen spezifische Krankheiten etabliert.
Adriana van den Berg
I
n der professionellen Ferkelproduktion ist die Impfung der Muttersauen gegen Rotlauf und Parvovirose üblich. Die Impfstoffe sind einzeln oder auch kombiniert erhältlich. Da der Impfschutz gegen Parvovirose zwölf Monate, gegen Rotlauf jedoch nur etwa sechs Monate anhält, ist die abwechslungsweise Verwendung von einfachem (nur gegen Rotlauf) und kombiniertem Impfstoff möglich. Die Impfung kann zyklusorientiert erfolgen, in den meisten Betrieben geschieht dies gegen Ende der Laktation. Aber auch eine terminorientierte Impfung ist möglich, das heisst alle sechs Monate werden alle Sauen (und der Eber!) des Bestandes geimpft, unabhängig von ihrem aktuellen Standort. Wichtig ist eine korrekte Grundimmunisierung der Remonten vor dem ersten Decken. Für die Nachkommen Bei den sogenannten Mutterschutz-Impfungen werden zwar die Sauen geimpft, der Schutz jedoch gilt den Saugferkeln. Durch die Impfung von hochtragenden Sauen wird die Konzentration von Immunoglobulinen im Kolostrum erhöht und kommt den neugeborenen Ferkeln als passive Impfung zugute. Die Impfung ist demnach nur so gut, wie die
Impfstoffe sind bei 2 bis 8 °C und vor Licht geschützt zu lagern. Bild: SGD
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Impfungen zur Gesunderhaltung des Bestandes haben sich in der Schweinehaltung etabliert. Bild: SGD
Ferkel auch Milch aufnehmen. Gute PPDS-Prophylaxe (nachgeburtlicher Milchmangel) respektive die rasche Behandlung von erkrankten Sauen ist wichtig. Weit verbreitete Mutterschutzimpfungen sind die Impfungen gegen Coli-Durchfall der Saugferkel und gegen Clostridiose. In der ersten Trächtigkeit müssen die Tiere zweimal geimpft werden. Grundlagen zur Impfstoff- Lagerung und -Applikation • Nur gesunde Tiere impfen • Wenn möglich keine Impfung während Stresssituationen wie Umstallen, Transport, Absetzen, etc. • Eine korrekte Impftechnik (2 – 3-fingerbreit hinter dem Ohrgrund) ist entscheidend für einen guten E rfolg. • Eine belastbare Immunität besteht in der Regel zwei Wochen nach der Impfung (zwei Wochen nach
der Wiederholungsimpfung beiGrundimmunisierung). • Impfstoffe sind Medikamente der Abgabekategorie B, dass heisst sie müssen vom Tierarzt verschrieben werden und die Applikation ist im Behandlungsjournal zu vermerken, auch wenn keine Absetzfristen bestehen. • Impfstoffe sind im Kühlschrank zu lagern (nicht in der Kühlschrank türe) und unmittelbar vor Gebrauch auf Körpertemperatur zu bringen. • Angestochene Impfflaschen müssen rasch aufgebraucht werden, meist innerhalb eines Tages. • Für die hygienisch einwandfreie Impfung verwendet man am besten Einwegkanülen. n
Autorin Adriana van den Berg, SGD-Büro Bern-Westschweiz, 3001 Bern UFA-REVUE 3 | 2017
Nutztiere
Im Praxiseinsatz
Neue Funktionen im Toro-Mobile Die Wirtschaftlichkeit der Munimast einfach und ohne grossen Aufwand auswerten? Dank Datenschnittstellen und weiteren Verbesserungen ist das nun Realität und das schätzen die Toro-Kunden – so auch Thomas Dünki aus Ossingen (ZH).
A
uf dem Betrieb von Thomas Dünki werden jährlich 120 Mast m unis produziert und 38 ha Ackerland bewirtschaftet. Als gelernter Landmaschinenmechaniker ist Thomas Dünki zu 50 Prozent in seiner ursprünglichen Branche tätig. Vater Emil Dünki vertritt seinen Sohn während der Abwesenheiten auf dem Betrieb. Die langjährige Erfahrung in
Betriebsleiter Thomas Dünki mit seiner Tochter Jana. Bild: Sarah Hirsbrunner
der Grossviehmast hilft Familie Dünki, den Betriebszweig effizient und erfolgreich zu führen. Instrumente wie das Toro-Kundenportal und Toro-Mobile kommen den Dünkis gelegen: «Die Übersicht über die wirtschaftliche Situation ist wichtig. Mit dem Toro-Kundenportal habe ich ein effizientes Programm zur Verfügung», erläutert Thomas Dünki.
Vom UFA-Anicom-Daten austausch profitieren «Mit dem Datenaustausch erhalte ich alle Tränkerpreise und -gewichte einen Tag nach der Anmeldung der Tiere auf Agate.» Thomas Dünki nutzt den Datenaustausch, wodurch die manuelle Datenerfassung entfällt. «Durch die Zusammenarbeit mit Anicom, stehen mir die Daten meiner Schlachttiere im Portal ebenfalls zur Verfügung. Die Verknüpfung beider Datenplattformen bringt uns einen grossen Mehrwert», so Thomas Dünki weiter. Mit Toro-Mobile immer informiert sein Mit dem Toro-Mobile stehen Thomas Dünki die Tierdaten im Stall zur Verfügung. Dank der neuen übersichtlichen Gliederung können Tierdetails, Einstalldaten und Wägedaten jedes einzelnen Tieres schnell abgerufen werden. «Die Kennzahl «Gewicht heute» gibt uns einen Anhaltspunkt bei der Gewichtsbeurteilung der schlachtreifen Tiere. Die Schlachtplanung wird auf unserem Betrieb an die Wägeauswertung, das Gewicht zum heutigen Zeitpunkt und an das erfahrene Auge gekoppelt», erläutert der Betriebsleiter den Einsatz der einzelnen Funktionen des Toro-Mobiles. Behandlungen schnell erfasst Thomas Dünki nutzt das Toro-Mobile nebst der Informationsbeschaffung zusätzlich als mobiles Behandlungsjournal: «Wenn ein Tier nicht fit ist, kann ich kurzerhand überprüfen, ob der Patient bereits behandelt wurde und wenn ja mit welchem Medikament.» Durch die gezielte Behand-
lung ist der Genesungserfolg grösser. Anhand der rot markierten Tiere ist schnell ersichtlich, welche Tiere eine laufende Absetzfrist haben und noch nicht für die Schlachtung geeignet sind. Durch verschiedene Optimierungen können Behandlungen nun noch effizienter und einfacher erfasst werden: Bei der ersten Eingabe eines Medikamentes werden alle eingetragenen Daten gespeichert. Wird die gleiche Behandlung später für ein anderes Tier erfasst, werden nach der Eingabe des Medikamentennamens alle weiteren Daten vorgeschlagen und müssen nur noch bestätigt werden. Das zeitaufwändige Eintippen der genauen Daten kann somit umgangen werden. Toro-Kundenportal und Mobile sind empfehlenswert «Früher habe ich selber eine Excel-Tabelle erstellt, um die Wirtschaftlichkeit der Grossviehmast zu b e re c h n e n . M i t den Toro-Dienstleistungen steht mir heute ein praktisches Instrument zur Verfügung», erklärt Thomas Dünki den Mehrwert des Portals. «Dank der einfachen Handhabung und der übersichtlichen Gestaltung ist man für alle Fälle vorbereitet. Aus diesem Grund kann ich das Toro-Kundenportal und die Mobileapplikation nur weiterempfehlen», fasst der Betriebsleiter n seinen Nutzen zusammen.
Oliver Schmidt
Sarah Hirsbrunner
Behandlungen können im Toro-Mobile direkt vor Ort erfasst werden. Bild: Sarah Hirsbrunner
Autoren Oliver Schmidt, UFA-Rindviehmast spezialist, 9501Wil Sarah Hirsbrunner, UFA-Marketing, 3360 Herzogenbuchsee
UFA-REVUE 3 | 2017 51
Nutztiere
UFA Herd Support-Tagung fa w.u ww
Gesunde, leistungsfähige Herden
revu
e.ch
Damit eine Kuh möglichst lange möglichst viel Milch produzieren kann, muss sie gesund sein und das vorgelegte Futter effizient verwerten können. An der UFA Herd Support-Tagung in Münchenbuchsee waren unter anderen Lebenstagesleistung und die Klauenerkrankung Mortellaro Thema.
A Auch im Jura Für die französisch sprechenden UHSBetriebe fand die Tagung am 3. Februar an der jurassischen Landwirtschaftsschule FRI Courtemelon statt, in Zusammenarbeit mit dem Rindergesundheitsdienst und der FRI Courtemelon.
us den Daten der Milchkontrollen lassen sich viele Rückschlüsse auf die Fütterung und Versorgung der Milchkühe ziehen. Genau das wird im UFA Herd Support (UHS) gemacht. Aktuell lassen in der Deutschschweiz 154 Betriebe ihre Milchdaten auswerten und können dadurch ihre Fütterung nach W-FOS bis aufs Einzeltier anpassen und optimieren. Durchschnittlich leisten die Kühe auf den UHS -Betrieben etwas über 9400 kg Milch pro Laktation (Tabelle). In den letzten Jahren konnte die Milchleistung bei leicht steigenden Milchgehalten kontinuierlich erhöht werden. Sehr erfreulich ist auch die Entwicklung der Lebenstagesleistung der UHS-Betriebe: Seit dem Jahr 2009 stieg der wichtige Indikator für Langlebigkeit und Produktivität von 10.3 kg Milch/Lebenstag auf 12.5 kg Milch pro Lebenstag an!
UHS-Resultate Deutschschweiz 2016 Kennzahl
Ø Wert
Anzahl Betriebe
154
Anzahl Tiere
39
Stallniveau
9438 kg
Fett
4.13 %
Eiweiss
3.37 %
Harnstoff
23 g/ml
Stallniveau standard. (7.3% Fett/Eiweiss)
9701 kg
Milchleistung pro Lebenstag
12.5 kg/Tag
Tiere mit <100T Zellen
61.4 %
Tiere mit >350T Zellen
9.7 %
Anteil Tiere in der 1. Laktation
28 %
Laktationsdurchschnitt
3.0 Laktationen
Erstkalbealter
27.8 Monate
Zwischenkalbezeit
389 Tage
Laktationstage im Ø
174 Tage
52
Mit 120 Teilnehmern war die UHS-Tagung der Deutschschweiz sehr gut besucht. Bild: Sandra Frei
Zuerst Theorie… Nebst der Besprechung der Leistungsdaten der Betriebe wird an der UHS-Tagung stets ein aktuelles Fachthema aufgegriffen: In diesem Jahr war dies Mortellaro. Der spanische Experte Arturo Gomez leitete die rund 120 Teilnehmer der UHS-Tagung in die Thematik der Krankheit ein. Hansueli Rüegsegger zeigte anschliessend auf, mit welchen fünf Massnahmen die Krankheit eingeschränkt werden kann. UFA hat gemeinsam mit dem Rindergesundheitsdienst ein Gesamtkonzept erstellt, welches aufzeigt, dass mit den fünf Massnahmen Hygiene, Klauenpflege, Klauenbad, Behandlung aktiver Läsionen und Fütterung der Infektionsdruck klar reduziert werden kann. … danach Praxis Im Rahmen der UHS-Tagung wird stets ein UHS-Betrieb besucht – in diesem Jahr war es die Generatio-
nengemeinschaft Salvisberg in Meikirch. Auf dem Betrieb werden rund 60 Milchkühe und ein Teil der Nachzucht gehalten. An drei Posten konnten sich die Tagungsteilnehmer zu den Themen Fütterung der Galtkühe und Rinder, Kuhkomfort und Mortellaro informieren. Da der Betrieb der GG Salvisberg das Problem mit Mortellaro kennt, konnte Arturo Gomez direkt am Tier aufzeigen wie eine betroffene Kuh behandelt werden muss und welche Schritte besonders wichtig sind (Film). Das Interesse der UHS-Betriebsleiter war sehr gross und es entstanden spannende Diskussionen – man merkte: Die UHS-Betriebsleiter wollen nicht stehen bleiben, sondern sich weiterhin n verbessern.
Autorin Sandra Frei, UFA-Revue, 3360 Herzogenbuchsee UFA-REVUE 3 | 2017
Nutztiere
Kuhsignale
Den Kühen Freiheiten geben Ist es auch bei Anbindställen möglich, mit einfachen Massnahmen den Bedürfnissen der Kuh gerecht zu werden? «Ja, das ist problemlos möglich», so der erfahrene Kuhsignale-Trainer Christian Manser. Der Experte berichtete an der Winter-Tagung der LANDI Thun über Erfahrungen und gab den rund 140 Anwesenden wertvolle Tipps zur Haltung von Kühen.
K
ühe sind überall gleich, egal ob ich in der Ostschweiz oder im Bernbiet bin. Kein Landwirt hat kompliziertere Kühe als der Nachbar oder umgekehrt. Auch Pech und Glück sind meist gleichermassen verteilt und hängen in einem Stall vor allem vom Tierhalter und vom Herdenmanagement ab», stellt Christian Manser gleich zu Beginn seines Vortrages klar: «Wenn Probleme bestehen, muss der Landwirt aktiv werden und die Situation ändern. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass oft nur mit kleinen Veränderungen Grosses bewirkt werden kann, welches das Wohlbefinden der Kühe und der Landwirte deutlich steigert.»
Weiche Matratze Die Liegefläche sollte weich und rutschfest gestaltet sein: «Bei geschwollenen Sprunggelenken läuten bei mir die Alarmglocken! Die Kühe haben Schmerzen und liegen weniger lange. Das hat direkten Einfluss auf die Gesundheit und Leistungsbereitschaft der Tiere», erklärte Christian
Manser den anwesenden Landwirten und Landwirtinnen. «Auch Kühe, die im Laufhof stehen sind kein gutes Zeichen – diese Tiere demonstrieren, dass etwas mit der Liegefläche oder der Luft im Stall nicht stimmt. Kühe sollten entweder fressen, liegen oder beim Melken sein, aber nicht nur n rumstehen und abwarten.»
Der Kuhsignale-Trainer Christian Manser gab am Anlass der LANDI Thun Tipps zur wirkungsvollen Anpassung von Haltung und Betreuung an die Bedürfnisse der Kühe. Bild: Sandra Frei
Richtige Platzverhältnisse Steht eine Kuh auf, schwingt sie stark nach vorne aus, damit das Aufstehen leichter vonstattengeht. Inklusive Schwungraum beansprucht eine ausgewachsene Kuh eine Länge von 3.2 Metern – das bedeutet, dass der Kopfraum vor der Liegefläche vorhanden und nutzbar sein muss. Oft sind stirnseitig Wände angebracht oder bei gegenständigen Boxen ist der Zwischenraum zu knapp bemessen. Kommen noch ein tief montiertes Nackenband und zu klein bemessene Liegeboxen hinzu, verringert sich die so wichtige Ruhezeit der Kühe. Dasselbe gilt auch in Anbindeställen: unnötige Wände und Stalleinrichtungen können raus: «Wenn die Kuh sich beim Aufstehen jedes Mal den Kopf stösst, ist das nicht gerade förderlich für das Liegeverhalten. Die Kühe legen sich schräg hin, koten auf die Liegefläche und die Liegezeit vermindert sich», so der Experte.
Rund ums Abkalben Den Galtkühen muss besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt werden. Besonders Stress und Unruhe müssen verhindert werden. «Kühe sind Herdentiere. Dass sie beim Abkalben separiert werden ist gut, jedoch dürfen sie den Herdenkontakt nicht verlieren. Hohe Betonwände verhindern die Sicht zur Herde, besser wird der Abkalbebereich nur mit Panels abgetrennt. Idealerweise können die Kalberkühe auch von der Abkalbebox aus an derselben Fressachse fressen wie die laktierenden Kühe», betont der Kuhsignale-Trainer. Einen Tipp für nach dem Abkalben gab der Experte den Landwirten noch mit auf den Weg: «Die frisch geborenen Kälber in die Krippe legen – auf das Futter. Dadurch beginnt die Kuh schnell mit der Futteraufnahme, das Kalb ist in Sicherheit und die Kuh steht am richtigen Platz zum Melken und verhält sich ruhiger.» Obwohl dadurch das Futter nass werde und etwas eklig aussehe, sei dies für die Kuh kein Problem: «Die Kalberkuh frisst dieses Futter genüsslich und in der Regel bis auf den letzten Bissen auf, da muss anschliessend nichts entsorgt werden», beantwortet der Experte die aufgekommenen Fragen der anwesenden Landwirte.
Autorin Sandra Frei, UFA-Revue, 3360 Herzogenbuchsee
UFA-REVUE 3 | 2017 53
Nutztiere
Sommerloch
Deckungsbeitrag pro Muttersau optimieren Die saisonal schwankenden Angebote an Mastjagern haben grosse Auswirkungen auf die Preise und beeinflussen direkt den Verdienst der Landwirte. Eine Analyse des Deckungsbeitrags (DB) pro Mutterschwein zeigt, dass knapp die Hälfte des DBs in den ersten vier Monaten des Jahres erwirtschaftet wird. Daraus ergeben sich interessante Optimierungsmöglichkeiten für das Management.
J
ährlich wird im Rahmen des Zuchtprogramms UFA2000 der DB pro Mutterschwein ermittelt. Im vergangenen Jahr erzielte ein Schweinezüchter im Schnitt einen DB von Fr. 1439.– pro Muttersau bei 24 abgesetzten Ferkeln (Quelle UFA2000). Damit lag der Wert Fr. 300.- über dem Vorjahr. Auf die Ferkel hinuntergerecht ergibt sich ein durchschnittlicher Deckungsbeitrag von Fr. 60.– pro abgesetztes Jungtier.
Paul Steiner
Beatrice Rufer
Anteilmässiger DB nach Marktphase Das Mastjagerjahr lässt sich grob in drei Perioden einteilen, in die Phase der grossen Nachfrage und steigenden Preise von Januar – April, in die Phase der sinkenden Nachfrage und Preise von Mai – August und in die Phase der stagnierenden Preise von
Grafik 1: Anteilmässiger DB pro Zeitperiode September bis Dezember 19 %
Januar bis April 47 %
Mai bis August 34 %
Grafik 2: DB pro verkauftes Ferkel nach Monat Fr. pro verkauftes Ferkel (2016) 84.27 67.18
97.36 94.92 78.68
67.90
56.69 39.41
31.94 31.94 31.83
41.06
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Monat 54
September – Dezember. Werden die 24 abgesetzten Ferkel pro Mutterschwein linear übers Jahr verteilt (2 verkaufte Ferkel pro Monat), wird deutlich, wie stark der DB variiert. Fast 50 Prozent werden bei der linearen Verteilung in den ersten vier Monaten realisiert (Grafik 1). Die Unterschiede zwischen den einzelnen Monaten sind sehr gross. So war 2016 der DB pro Ferkel im März mit Fr. 97.36, dreimal so hoch wie im September, wo er bei Fr. 32.– pro Ferkel lag (Grafik 2). Die Kurven verlaufen jedes Jahr nach demselben Schema. Rückschlüsse für Züchter Die DB Analyse zeigt, dass im Herbst dreimal so viele Ferkel verkauft werden müssen, um denselben Ertrag zu erzielen wie im Frühjahr. In der wirtschaftlich interessantesten Zeit vermarkten Züchter aber aufgrund des Sommerlochs am wenigsten Ferkel. Aus Berechnungen geht hervor, dass durch eine marktangepasste Produktion der DB pro Mutterschwein um mindestens Fr. 60.– gesteigert werden kann. Marktangepasst beinhaltet 10 – 15 Prozent Mehrbelegungen in den Monaten Juli und August und 10 – 15 Prozent Minderbelegungen in den Monaten Februar und März. Unter dem Strich werden bei der marktangepassten Produktion gleichviele Ferkel produziert. Durch die Zusatzbelegungen im Sommer können aber in den wirtschaftlich interessanten Monaten Februar bis April mehr Mastjager vermarktet werden. Umgekehrt fallen in den wirtschaftlich weniger interessanten Monaten September bis November weniger Mastjager an.
Jager, die zu Beginn des Jahres verkauft werden, erreichen dreimal so hohe Preise wie Ferkel, die den Betrieb im Herbst verlassen. Bild: Anicom
Konkrete Managementmassnahmen Ausgehend von 35 Tagen Ferkelaufzucht, 35 Tagen Säugezeit und 116 Tagen Trächtigkeit, ergibt sich eine Spanne für Zusatzbelegungen von Woche 32 bis Woche 41. In den zehn vorangehenden Wochen werden unbelegte Remonten zugekauft und bis Woche 32 eingegliedert. Ab Woche 32 bis Woche 41 werden dann zehn bis fünfzehn Prozent zusätzliche Sauen belegt. Nach demselben System werden von Woche 5 bis Woche 14 weniger Sauen belegt, indem alte und ungeeignete Tiere aus den Gruppen ausgeschieden werden. n Autoren Paul Steiner, Leiter Logistik und Mitglied der Geschäftsleitung Anicom; Beatrice Rufer, Marketing und Label Anicom, 3052 Zollikofen. UFA-REVUE 3 | 2017
Bio-Seite
Bekämpfung innerer Parasiten
Auch Kräuter können helfen Nicht überall, wo Rindvieh oder Kleinwiederkäuer gehalten werden, lässt sich der Parasitendruck via Weidemanagement kontrollieren. Um den Chemieeinsatz gegen den Magen-Darm-Wurm dennoch gering zu halten, bietet der Kräutermix «Herbaplus» gute Dienste, wie Versuche und Praxiserfahrungen zeigen.
Markus Kuster
I
nfektionen mit Magen-Darm-Würmern, Lungenwürmern und Leberegeln erfolgen vorwiegend via Weidegras, wobei die infektionsfähigen Stadien des Leberegels auch im konservierten Futter längere Zeit überleben können. Der Zyklus von der Ausscheidung der Eier via Kot über das Larvenstadium bis hin zur erneuten Ausscheidung dauert vier bis sieben Wochen (Leberegel vier bis fünf Monate). In diesem Zeitintervall vermehren sich die Infektionsquellen auf den Weiden, bis sie im Herbst ihr Maximum erreichen.
Parasitendruck um 70 % reduziert Magen-Darm-Rundwürmer [Eier/g Kot]
140
■ Kontrollgruppe ■ Herbaplus
120
Tests in Frankreich Genau in dieser Zeit des höchsten Parasitendrucks hat in Frankreich ein Versuch stattgefunden. Getestet wurde der Kräuterzusatz «Herbaplus», der dem neuen, biokompatiblen Leck eimer «Cake Bloc Natur Herbap lus» (Infobox unten rechts) zugesetzt ist. Acht erstsömmrige Kälber erhielten den Kräuterzusatz in konzentrierter Form als Körnchen in den Futtertrog verteilt, während bei den acht Kälbern der Kontrollgruppe das ganze Jahr keine Parasitenbehandlung stattfand. Die Tiere wurden ab April räumlich getrennt auf den gleichen Weiden gehalten. Ab Mitte September wurden Kotproben analysiert. Bei der vierten Kotanalyse schied die Herbap lus-Gruppe 70.1 Prozent weniger Magen-Darm-Wurm-Eier aus als die Kontrollgruppe (Grafik).
100 80 60 40 20 0
Tag 0
Tag 20
Tag 34
Tag 44
Quelle: Nutrilac; Labor des Departements la Corrèze, Frankreich
Störungen erkennen und vorbeugen Präventionsmassnahmen
Parasiten
Befallssymptome am Tier
Magen-DarmWürmer
Durchfall, struppiges Fell, Schnitt-Weide-Nutzung. Abmagern. Flächen mit jungen und älteren Tieren abwechselnd beweiden.
Grosse Lungenwürmer
Husten, Nasenfluss, Fieber, Lungenentzündung.
Impfung.
Grosser Leberegel
Blutarmut, geringe Zunahmen.
Nasse Stellen auszäunen. Tiere nicht an natürlichen Gewässern tränken.
Nach Merkblatt «Innere Parasiten», www.fibl.org
Erst Diagnose, dann behandeln Zur Bekämpfung von inneren Parasiten stehen im Bio-Landbau vorbeugende Massnahmen im Vordergrund (Tabelle), wobei einige dieser Massnahmen, beispielsweise wegen zu wenig arrondierter Fläche, nicht überall umgesetzt werden können. Ein tiefer Parasitendruck auf den Weiden ist entscheidend, weil die Erkrankungsgefahr sinkt und chemisch-synthetische Entwurmungsmittel in der Bio-Tierhaltung, um Resistenzbildungen zu verzögern, nicht vorbeugend und nur anhand einer Diagnose auf tierärztliche Anordnung eingesetzt werden dürfen. Zur Beurteilung der Befallssituation bietet das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) Kotuntersuchungen für Rinder und Beratung n an (Kasten oben rechts).
Häufige Fragen zu Kot proben und Behandlungen Welche Parasiten plagen meine Tiere? Kotproben von Rindern mit dem Hilfsmaterial des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) durchführen und einsenden. Befund trifft innert drei Tagen per Mail oder Post ein. Kotproben von Kleinwiederkäuern können dem Beratungs- und Gesundheitsdienst für Kleinwiederkäuer (BGK) zugestellt werden. Wen beproben? Gibt es bei einzelnen Tieren einen Verdacht, diese einzeln beproben. Soll der Status einer ganzen Risikogruppe (z. B. erstsömmrige Tiere) erfasst werden, ist eine Sammelprobe angezeigt. Wann untersuchen? Das Befallsrisiko steigt gegen Ende des Jahres an. Bei Magen-Darm-Würmern sind Kotanalysen ab zirka August, beim Lungenwurm bereits ab Juni angezeigt. Welche Parasiten analysieren? Je nach Befallsverdacht. Meist sind Magen-Darm-Würmer bei Kälbern und Kleinwiederkäuern das Hauptproblem, gefolgt vom Lungenwurm und danach Leberegel. Einzeln oder gruppenweise behandeln? Vorzugsweise Einzeltiere. Wurden bei vielen Tieren hohe Belastungen festgestellt, kann eine Behandlung der ganzen Risikogruppe sinnvoll sein. Welche Mittel einsetzen? Nach Empfehlung des Tierarztes. Achtung: Doppelte Absetzfrist. FiBL, Bio-Suisse
Autor Markus Kuster, Milchviehspezialist im UFA-Beratungsdienst, 9501 Wil, www.ufa.ch Cake Bloc Natur Herbaplus Dieser Leckeimer für Rindvieh und Kleinwiederkäuer ist in Ihrer LANDI erhältlich. Er enthält wichtige Wirkstoffe und den Kräutermix «Herbaplus» (Thymian, Echter Wurmfarn, Kürbis u.a.). Lesen Sie mehr unter «Hobbytier-Ecke» im «UFA aktuell»!
UFA-REVUE 3 | 2017 55
Nutztiere
Lämmermast
Nicht nur ein «Ostergeschäft» Da die Schafmilchproduktion immer grösser wird, fallen im Gegenzug immer mehr Lämmer an, die gemästet werden können. Doch auf was muss bei der mutterlosen Lämmermast geachtet werden und welche Vorteile hat ein Tränkeautomat in der Mast? Zwei Betriebe teilen ihre Erfahrungen.
D
er Bestand an Milchschafen steigt seit einigen Jahren kontinuierlich an. 2014 produzierten 13 700 Milchschafe 5900 Tonnen Milch. Damit sie Milch produzieren können, müssen sie natürlich regelmässig ablammen. In den meisten Fällen werden die Lämmer nach einigen Tagen von ihren Müttern getrennt, damit die gefragte Schafmilch vermarktet werden kann. Die Lämmer werden somit mutterlos aufgezogen oder gemästet – entwe-
der auf dem Geburtsbetrieb oder auf einem Mastbetrieb. So beispielsweise auf den Betrieben der Familie Lepori in Mamishaus (BE) und von Silvan Burri in Malters (LU), welche die Milchrasse-Lämmer mutterlos am Tränkeautomat grossziehen.
Die Arbeitsbelastung wird durch die Automatentränke drastisch gesenkt.
Guter Nebenerwerb Silvan Burri aus Malters mästet auf seinem Nebenerwerbs-Betrieb Lämmer der Rasse Lacaune – er kauft sie von drei Entlebucher Bio-Milchschafbetrieben. Mit rund 20 Lämmern und Eimertränke begonnen, mästet Silvan Burri heute auf 180 Mastplätzen Lämmer. Sein Vater Otti arbeitet noch mit und unterstützt Silvan bei Bedarf.
Silvan Burri, UFAKälbermastspezialist Martin Baumeler und Otti Burri (v.l.) mit frisch eingestallten Lämmern.
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Im Sommer am rentabelsten Der grösste Teil der Lämmer kommt zwischen Herbst und Winter auf den Betrieb. Das passt für den Betriebsleiter gut, da er die Lämmer dadurch in den Sommermonaten zu guten Preisen verkaufen kann. Einmal pro Monat findet im Malters ein öffentlicher Schlachtviehmarkt statt, dort verkauft Silvan Burri seine schlachtreifen QM-Tiere.
«Obwohl es Milchrasse-Lämmer sind, erreichen sie in den meisten Fällen die T3-Taxierung, die Lacaune-Lämmer lassen sich gut mästen», so der erfahrene Lämmermäster. Im Ankauf kosten die ein bis zwei Wochen alten Lämmer etwa Fr. 25.–, beim Verkauf kann je nach Marktlage zwischen Fr. 200.– und 280.– gelöst werden. Damit die Lämmer zum richtigen Zeitpunkt geschlachtet werden, wägt Silvan Burri die potenziell schlachtreifen Lämmer – der Zielwert liegt bei 46 kg Lebendgewicht, welches nach Abzügen das gewünschte 43 kg Lebendgewicht ergeben. Nicht übertränken Beim Einstallen erhalten die Lämmer eine Selen-Gabe und werden kastriert. Nach Absprache mit dem Bestandestierarzt entschied sich Silvan Burri dazu, bei allen Tieren eine Einstallbehandlung (Einzeltier) vorzunehmen, um Mischinfektionen vorzubeugen. Bis die Lämmer ein Gewicht von 14 - 16 kg erreicht haben, werden sie am ad libitum Tränkeautomat mit der Lämmermilch UFA 861 gemästet. Damit sich die Tiere nicht übertrinken, steigert Silvan Burri die Tränkekonzentration pro Liter Wasser je nach Konsum. «Mit der erhöhten Konzentration erreiche ich, dass die Lämmer nicht mehr als zwei Liter Milch pro Tag trinken. Der Tränkeautomat erleichtert mir die Arbeit enorm. Die Lämmer können immer
trinken und erhalten Milch in der richtigen Temperatur», so der Betriebsleiter. Mit 2 g/l UFA top-start am Zudosierer des Tränkeautomaten wird die Mineralstoff- und Vitaminversorgung der Tiere sichergestellt. Nebst der Milchtränke erhalten die Lämmer von Anfang an ein UFA Kombi-Futter und Ökoheu zur freien Verfügung. Gesunde Lämmer Nach dem Absetzen erhalten die Lämmer in den Wintermonaten eine Mischration aus Heu, Luzerne, Grassilage und Maiswürfeln. Während der Vegetationszeit werden die Lämmer auf der Weide gemästet, im Stall werden dann ausschliesslich Maiswüfel zur Verfügung gestellt. Nach sechs bis neun Monaten erreichen die Lämmer das gewünschte Schlachtgewicht: «Die Spannweite ist wirklich weit, da staune ich selbst. Es kommt darauf an, mit welchem Gewicht die Lämmer auf meinen Betrieb kommen und wie ihr Gesundheitszustand ist», bemerkt Silvan Burri. Im Allgemeinen weisen seine Lämmer aber einen sehr guten Gesundheitszustand auf. Trotz Weidehaltung im Sommer hat der Betrieb dank einem guten Weidemanagement (Mähweide) keine Probleme mit Wurmbefall. «Ich lasse ein bis zwei Mal jährlich Kotproben untersuchen, musste aber noch nie eine Wurmbehandlung vornehmen», erklärt der Betriebsleiter.
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Nutztiere
Zeitaufwändiger Start Leporis halten rund 450 Fleischrasse-Auen zur Lammfleischproduktion. Diese Mastlämmer werden aber nicht mutterlos aufgezogen, sondern wachsen mit ihren Müttern auf. Daneben halten sie Milchrasse-betonte Lämmer von vier Betrieben, die sich ganz auf die Schafmilch-Produktion konzentriert haben. «Wir achten darauf, dass die Geburtsbetriebe frei von Krankheiten sind. Ähnlich wie bei der Kälbermast können Mischinfektionen zu grossen Problemen führen, das wollen wir unbedingt verhindern», so Leporis. Ankunft auf dem Betrieb Bei Leporis kommen das ganze Jahr über Lämmer auf den Betrieb – und nicht nur im Winter, damit die Lämmer vor Ostern geschlachtet werden können. Je nach Postengrösse, die bei Leporis ankommt, werden die Lämmer in verschiedenen Gruppen eingestallt und nach Gewicht sortiert. Dadurch entwickeln sich die kleinen Lämmer besser und erreichen bessere Tageszunahmen. Die Einstallbucht wird regelmässig gemistet und jeweils mit viel Stroh eingestreut. Die Lämmer müssen immer im Trocken sein: «Gerade bei feuchtkalten Wetter ist das
wichtig, da die Lämmer ansonsten krank werden», so Anita Lepori, die die Betreuung der Lämmer auf dem Betrieb grösstenteils übernimmt. Jährlich werden auf dem Betrieb mehrere hundert Milchrassen-Lämmer gemästet. Angewöhnung an den Automaten Besonders die ersten Tage nach Ankunft der Lämmer sind sehr zeitintensiv: «Die Lämmer müssen an den Automaten gewöhnt werden – das benötigt manchmal etwas Zeit. Einige begreifen es bereits nach wenigen Minuten, andere muss ich mehrere Male ansetzen, bis sie es begreifen. Damit ich den Überblick behalte, markiere ich die Lämmer, die das System des Tränkeautomaten begriffen haben», erklärt Anita Lepori. Tränkephase Die Lämmer erhalten im Durchschnitt etwa während 40 bis 50 Tagen Milch am Tränkeautomat. Leporis verwenden dabei die Lämmermilch UFA 861. 160 g des Milchpulvers werden mit einem Liter Wasser angerührt und den Lämmern ad libitum zur Verfügung gestellt. Über die gesamte Tränkephase trinken die Lämmer durchschnittlich etwa 1.8 Liter Milch pro Tier und Tag.
Die Betreuung der Lämmer übernimmt grösstenteils Anita Lepori. Autorin Sandra Frei, UFA-Revue, 3360 Herzogenbuchsee Raufutterversorgung Nebst der Versorgung mit Milch ist auch die Raufutterversorgung wichtig. Bei Leporis wird den Lämmern nebst Emd und Stroh das Lämmeraufzuchtfutter UFA 763 ad libitum angeboten, damit sich die Lämmer bereits an die Kraftfutteraufnahme gewöhnen. Erreichen die Lämmer das gewünschte Absetzgewicht, werden sie umgestallt und separat gehalten. Nach dem Absetzen wird auf das Schaffutter UFA 766/ UFA 866 umgestellt, Emd und Stroh haben die Lämmer weiterhin zur freien Verfügung.
Bilder Sandra Frei Ab sofort kann UFA 861 auch im 25kg-Sack bezogen werden. Fragen Sie Ihren UFA-Berater! Bis 25.03.17 profitieren Sie beim Kauf von UFA 861 von einem Rabatt von Fr. 10.–/100 kg. Anzeige
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Nutztiere
Tierwohl und Gesundheit
Einstreue im Fokus Bei der Auswahl und Optimierung der Einstreue gilt es, das nötige Tierwohl sowie die Gesundheit unbedingt zu beachten. Jedes Tier verdient eine artgerechte und passende Einstreue. Setzen Sie als Tierhalter bereits bei der Beschaffung ein entsprechendes Augenmerk auf die Einsatz- und Verwendungsfähigkeit der jeweiligen Produkte.
Jürg Burren
Den Tieren muss permanent eine Beschäftigungsmöglichkeit für Wühlen und Kauen angeboten werden. Wie zum Beispiel Langstroh (mind. 10 cm). Bild: Anicom
A
ufgrund von Wettereinflüssen kann der Fusarienbefall vor allem im Weizen sehr hoch sein. Das Pilzgift – auch Mykotoxin genannt – kann aber nicht nur durch befallenes Futter, sondern auch durch das anfallende Nebenprodukt Stroh ins Tier gelangen. Da es verschiedene Giftstoffe gibt, die zudem unterschiedlich wirken, sind klare Erkrankungsbilder nur selten möglich. In vielen Fällen sind nur chronische Leistungs- und Gesundheitsdepressionen zu beobachten. Auch reagieren nicht alle Tierarten gleichermassen auf Mykotoxine: Wiederkäuer haben im Allgemeinen eine etwas höhere Toleranzgrenze, Schweine sind hingegen sehr empfindlich. Da Schweine die Einstreue oft stark bearbeiten und auch fressen, muss diese unbedingt einwandfrei und unbelastet sein. Dasselbe gilt bei Freizeit-Pferden, die in Stall- oder Boxenhaltung aufgestallt sind: Diese Tiere fressen oft aus Rohfasermangel oder Langeweile die Einstreue und
Das ANI®-Einstreuesortiment / www.einstreue.ch Ein Sortiment in dem Preis und Leistung auf die Bedürfnisse der Tierhalter abgestimmt sind. ANIbasic
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Pferde, Rindvieh, Geflügel, Schweine
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Hobelspäne fein
Pferde, Rindvieh, Geflügel, Schweine
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Hobelspäne grob/fein gemischt
Pferde
ANIpremium
Hobelspäne grob
Pferde
ANIgrano
Weichholzgranulat
Pferde, Geflügel
ANIpelli
Strohwürfel
Pferde
ANIvac
Strohwürfel
Rindvieh
ANIgallo
Strohwürfel
Geflügel
ANIpelli plus
Strohkrümel
Pferde
ANIvac plus
Strohkrümel
Rindvieh, Schweine
ANIgallo plus
Strohkrümel
Geflügel
ANIbric
Strohhäcksel
Pferde, Geflügel, Schweine
ANIlin
Leinenstroh
Pferde
können so die Mykotoxine/Giftstoffe aufnehmen. Anhand dieser Beispiele wird klar, dass die Qualität der Einstreue entscheidend für Gesundheit und Leistungsvermögen der Tiere ist. Tipp: Beachten Sie rechtzeitig die Qualität der Einstreue und entsorgen Sie verschimmeltes, muffig riechendes Stroh. Bestimmte Qualitätsware darf auch ihren Preis haben. Wir empfehlen Ihnen als Möglichkeit unsere speziellen Qualitätsprodukte (Strohhäcksel) aus Herkunft Slowakei und Spanien mit einer überzeugenden Preis-Leistungsbilanz. Schweine Eine bodendeckend eingestreute, trockene Liegefläche ohne Perforation muss den Tieren unter LabelBedingungen immer zur Verfügung stehen. Als Einstreue und Beschäftigungsmaterial wird meistens Stroh eingesetzt – welches die Schweine oft auch fressen. Deshalb muss es so beschaffen
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sein, dass es keinen negativen Einfluss auf die Tiergesundheit hat (z. B. kein sichtbarer Schimmel). Kälber Kälber werden oft bis zum Alter von vier Monaten ausschliesslich auf Stroh oder Strohhäcksel (verschiedene Schnittlängen) gehalten. Die Tiefstreu bietet den Kälbern einen optimalen Liegekomfort und die Vorschriften der Gesetzgebung sind erfüllt. Damit die Ammoniak-Belastung nicht zu gross wird und die Fliegenbekämpfung erfolgreich ist, muss die Stroh-Matratze mindestens einmal monatlich komplett entfernt und erneuert werden. Die Liegefläche sollte wärme- und kälteisolierend wirken, sie muss weich und verformbar sein und die anfallende Feuchtigkeit aufnehmen. Die Kälber müssen immer eine trockene Oberfläche haben, ansonsten steigt der Infektionsdruck deutlich an und die Tiere werden anfälliger für Krankheiten. UFA-REVUE 3 | 2017
Nutztiere Für Kälber bis vier Monate muss der Liegebereich mit ausreichend geeigneter Einstreue (Stroh) versehen werden. Bild: Sandra Frei
Pro Kalb sind je nach Aufstallungsform (Einflächen-Tiefstreuboxen und Mehrflächen-Buchten-System) ein bis vier Kilogramm Stroh pro Tag einzusetzen. Geflügel Auch in der Geflügelhaltung hat die richtige Einstreue einen wichtigen Stellenwert. In erster Linie dient sie dazu, die Ausscheidungen der Tiere
zu binden, damit die Fussballen trocken bleiben und Entzündungen auf ein Minimum reduziert werden können. Weiter hat die Einstreue eine dämmende Wirkung und fördert ein günstiges Mikroklima im Stall. Die Fussballengesundheit ist ein wichtiger Indikator für den Gesundheitszustand und das Tierwohl während der Mastperiode. Die Einstreue sollte einen Feuchtigkeitsgehalt von
30 Prozent nicht überschreiten, zudem sollte die Einstreue biologisch abbaubar sein und einen geringen Staubanteil aufweisen. Damit die Tiere ihr natürliches Verhalten ausleben können (Picken, Scharren, Staubbaden), sollte ausreichend Material vorhanden sein. Oft verwenden Geflügelhalter eine Mischung aus unterschiedlichen Materialien, beispielsweise Strohhäcksel, Strohwürfel, Strohkrümel, Weichholzgranulat oder Hobelspäne. Diese Bestandteile besitzen jeweils spezifische Eigenschaften, wie zum Beispiel eine bestimmte Saug- oder Rieselfähigkeit bei Feuchtigkeit. Neben der Qualität der Einstreue ist die Vorbereitung des Bodens entscheidend. Der Betonboden dient in der Leerzeit als Wärmepuffer. Es ist daher entscheidend, nach der Mastdauer den Stall umgehend zu entmisten und zu reinigen. Die gespeicherte Wärme kann so für den nächsten Umtrieb genutzt werden. Sortiment Herkömmliches Stroh in verschiedenen Variationen sowie ANI ® Einstreueprodukte decken die ganze Palette der von Pferden und Nutztieren benötigten Einstreue ab. Ihre Auswahl und Zusammensetzung gründen auf einer langjährigen Erfahrung auf dem Gebiet der Tierhaltung. Finden Sie als Tierhalter eine gute Balance zwischen Zusatznutzen und weiterhin hoher Gesundheit und n Wohlbefinden Ihrer Tiere.
Autor Jürg Burren, Leiter Geschäftsbereich Raufutter, Einstreue und Salze, fenaco GOF, 3001 Bern Gratis-Infoline 0800 808 850 www.einstreue.ch, www.landi.ch Bestellungen und weitere Infos: Beim Agro-Team in der LANDI. Anzeige
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Landleben
Leserreise
Myanmar: Das Land der tausend Pagoden Fernab des Massentourismus erhielten die Teilnehmenden der UFA-Revue-Leserreise nach Myanmar einen authentischen Einblick in die Landwirtschaft des Landes. Natürlich standen auch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Besuche der traditionellen Handwerkskunst auf dem Programm. Besonders begeistert zeigten sich die Reisegruppen vom direkten Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung.
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Leserreise
Landleben
Jeder Buddhist muss einmal im Kloster gelebt haben. Der Einzug der meist jungen Knaben wird mit einer bunten Zeremonie gefeiert. Der Sonnenuntergang über Bagan, wo unzählige Pagoden am Horizont zu sehen sind. In der Landwirtschaft ersetzen Ochsen Motoren: hier im Einsatz an der Erdnuss ölmühle. Die Fischer des Inle-Sees sind bekannt für ihre Bein-Rudertechnik, die es ihnen erlaubt, beide Hände zum Fischen zu verwenden. Bilder: Aline Pulfer
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in buddhistisches Sprichwort, welches unsere Reiseleiterin von Terra Travel zu Anfang der dritten Reise zitiert, besagt: «Lächle und die Welt verändert sich». Bis zum Ende der Reise sind die Teilnehmer sich einig, dass die Burmesen sich dieses Sprichwort verinnerlicht haben. Ob beim Besuch bei einheimischen Bauern, bei der Fahrt mit dem Zug durch Yangon oder beim Essen im Restaurant: Überall begegnen uns Menschen mit einem Lächeln auf den Lippen und einer ausgeprägten Wärme und Gastfreundschaft. In einem Land, in dem der Wandel so allgegenwärtig ist und den Alltag der Menschen mitprägt, ist das keine Selbstverständlichkeit. Durch die so-
zialistische Regierung war Myanmar lange wirtschaftlich von der Welt abgekoppelt. Heute, nach der politischen Öffnung, ist das Land ein sehr beliebtes Reiseziel. Der Tourismus ist jedoch noch nicht so stark entwickelt, dementsprechend echt und charakteristisch erleben wir Land und Leute. Religion Unser erster Besuch in Yangon führt uns zur Shwedagon Pagode, das Wahrzeichen des Landes und eine der bekanntesten Pagoden Asiens. Der Legende nach wurden hier acht Haare von Buddha in die Wände eingemauert. Die Pagode ist mit rund 60 Tonnen Gold bestückt und an der
Spitze befindet sich ein 76-karätiger Diamant. Religion und Spiritualität spielen in Myanmar eine wichtige Rolle, trotz der hohen Armutsrate im Land wird hier nicht gespart. Egal wo wir hinkommen, der Glaube ist omnipräsent. Morgens sehen wir die Mönche in ihren dunkelroten Gewändern barfuss durch die Strassen gehen, um Essensspenden von der Bevölkerung zu sammeln. Wir treffen unterwegs auf ein buntes Dorffest zu ehren der jungen Novizen, die für eine gewisse Zeit ins Kloster gehen. Goldene Pagoden ragen selbst in kleinsten Dörfern über den Dächern und Bäumen hervor und werden rege besucht. Am eindrücklichsten erlebten wir dies in
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Landleben
Leserreise Bagan, wo zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert zweitausend Sakralgebäude aus Ziegelstein gebaut wurden. Heute ist es eine der grössten archäologischen Stätte Südostasiens, welche täglich Besucher aus aller Welt zum Staunen bringt.
Die Reise nach Myanmar stiess auf sehr grosses Interesse; alle drei Reisegruppen waren ausgebucht. Bilder: ZVG
Myanmar-Reise 2018? Diese Leserreise hat bei den teilnehmenden Personen ein solch positives Echo ausgelöst, dass der Veranstalter Terra Travel gemeinsam mit der UFA-Revue eine weitere Myanmar- Reise ins Auge fasst. Wenn sich genügend Personen interessieren, dann könnte diese Reise ein zweites Mal für die Reisezeit Februar 2018 ausgeschrieben werden. Wer sich also vorstellen kann, im Februar 2018 Myanmar zu besuchen, der kann sein Interesse via E-Mail (redaktion@ufarevue.ch) oder Telefon (058 433 65 30) mit Angabe von Name und Adresse bekunden – selbstverständlich ohne Kaufverpflichtung.
Weitere Bilder von der Leserreise finden Sie unter: www.ufarevue.ch/deu/myanmar.shtml 62
Landwirtschaft Zwei von drei Einwohner Myanmars sind in der Landwirtschaft tätig. Wie diese fast unglaublich hohe Zahl zustande kommt, wird sofort klar, als wir den ersten landwirtschaftlichen Betrieb nahe Mandalay besuchen. In Myanmar gibt es sehr wenige Milchkühe, deshalb gehört der Betrieb von Co Nan Win mit rund hundert Zebukühen zu den grösseren Rindviehbetrieben im Lande. Gemolken wird hier von Hand, landwirtschaftliche Maschinen suchen wir vergebens. Dieses Bild bestätigt sich auch bei den weiteren Besuchen von einheimischen Bauern. Arbeitskräfte sind in Myanmar so günstig, dass es sich kaum lohnt, diese durch teure Maschinen abzulösen. Umso wichtiger sind auch die Ochsen, die hier allerlei Motoren ersetzen. So treffen wir auf unserer Reise auf Felder, die mit Ochsenkarren gepflügt werden, Erdnussölmühlen, die von einem Ochsen angetrieben werden und Ochsengespanne, welche die Zucker rohre rnte transportieren. Vieles wirkt in unseren Augen improvisiert, die Hilfsmittel sind oft einfach, werden aber effizient eingesetzt. Tausende Blumen werden auf dafür viel zu klein wirkenden Mopeds zum Markt gefahren, Reiss troh wird so hoch auf einen alten Transporter gestapelt, dass wir uns wundern, dass dieser nicht umkippt und Schweine werden auf dem Hof an etwa drei Meter langen Stricken an einem Pfahl gehalten. Es gibt verschiedene Landwirtschaftsprojekte, welche auch von der Schweiz unterstützt werden, mit dem Ziel, die Landwirtschaft in Myanmar zu fördern. In Zusammenarbeit mit Kleinbauern werden auf Versuchsbetrieben Früchte- und Gemüsesorten getestet. Dabei kommen auch neue Technologien im Bereich Bewässerung und Düngung zum Ein-
satz und der dringend notwendige Marktzugang wird entwickelt. Ernährung Die Vielfalt der Nahrungsmittel, die in Myanmar produziert werden, ist gross. Zu Gemüse wie Blumenkohl, Karotten, Zwiebeln und Kartoffeln kommt eine Vielzahl tropischer Früchte wie Bananen, Papayas, Ananas und Mangos. Reis ist das Hauptnahrungsmittel der Bevölkerung und beträgt 50 % der bebauten Ackerfläche, gefolgt von Hülsenfrüchten und Ölsaaten. Für grosses Erstaunen und einige bleiche Gesichter sorgte ein ganz besonderer Snack, der uns in Yangon an einem Strassenstand angeboten wurde: Hühnerfüsse am Spiess. Handwerk Wir staunen während unserer Reise durchs Land immer wieder über die Geschicklichkeit, den Fleiss und die Geduld, mit der vornehmlich Burmesinnen von Hand Lotusfäden gewinnen und weben, Glieder feiner Silberketten aneinanderreihen, Lackwaren bemalen und Stoffe besticken. Oft wird dieses Handwerk seit Generationen innerhalb einer Familie weitergegeben. Eine Reise wert Die ausserordentliche Freundlichkeit und Herzlichkeit der Menschen, die mystische Stimmung, die sich beim Morgengrauen über das Land und seine goldenen Pagoden legt, die vielen traditionellen Handwerke, die tiefroten Sonnenuntergänge und die einfache und scheinbar unbeschwerte Lebensweise der Burmesen machen den Besuch dieses Landes zu einem einzigartigen Erlebnis, das eine ganz besondere Faszination hinterlässt. n
Autorin Aline Pulfer, UFA-Revue, 8401 Winterthur Insgesamt wurden drei Reisen nach Myanmar organisisert. Die Autorin war als Vertreterin der UFA-Revue auf der letzten Reise vom 20. Januar bis 4. Februar 2017 mit dabei. UFA-REVUE 3 | 2017
Landwirtschaftliche Studienreise
Agrarreise nach Norwegen UFA-Revue-Leserreise vom 3. bis 8. September 2017
Im Herbst reisen wir im Rahmen der UFA-Revue-Leserreise vom 3. bis 8. September 2017 nach Norwegen: Von der Öl-Metropole Stavanger zur Hurtigruten-Hafenstadt Bergen, durch einzigartige Fjord- und Hochland-Regionen in die traditionsreiche Hauptstadt Oslo.
D
ie UFA-Revue-Leserreise bietet in kurzer Zeit faszinierende und abwechslungsreiche landschaftliche Eindrücke: weite grüne Küstengebiete, raue Hochebenen, einsame Fjorde sowie lebhafte Hafen- und Handelsstädte an eindrücklichen Lagen, Fjord-Passagen mit Fähren, Brücken oder einem Untermeeresspiegel-Tunnel. Weitere Highlights sind ein norwegisches Ballenberg sowie eindrückliche Bauwerke wie das Rathaus, das Königsschloss und Ausstellungen wie das Vikingerschiff-Museum oder der Vigeland. Der Frühherbst wartet mit
Landwirtschaftlich und landschaftlich ausserordentlich eindrückliche Leserreise in den Norden. Melden Sie sich jetzt an!
kräftigen Farben und vierzehn Stunden klarem Tageslicht auf; Komfortbusse und ein gutes Strassennetz bieten bequemes Reisen. Gepflegte Hotels und Speisen runden dieses Norwegen-E rlebnis perfekt ab. Die Fachbesuchspalette dieser Reise besticht durch landestypische Vielfalt und Qualität: • Hochmoderne, innovative und umweltbewusste Gemüsezucht und -Produktion in 5 ha Gewächshäusern und auf 50 ha Freiland • Besuch bei Kverneland, dem international tätigen Pflug- und Landmaschinenhersteller • Ackerbaubetrieb sowie Mischbetrieb mit Schaf- und Schweinehaltung – beide grossflächige Betriebe in der Nähe der Westküste • Obstfarm nordöstlich von Bergen an einem Fjordufer – mit eigener Verarbeitung und zusätzlicher breiter Diversifikation, ein 110 ha biodynamischer Betrieb mit Milchvieh und Ackerbau Detaillierte Reiseausschreibung und Anmeldetalon auf www.ufarevue.ch/leserservice oder www.agrar-reisen.ch Reiseorganisator: Agrar Reisen, Schwimmbadstr. 1, 5210 Windisch, 062 834 71 51; groups@agrar-reisen.ch Anmeldeschluss: 3. Mai 2017
Lese
Landleben
t o b e ra n g
Preise und Leistungen Im Pauschalpreis von CHF 2780.– pro Person (bei einer Gruppengrösse von 25 Personen) sind folgende Leistungen eingeschlossen: • Flüge mit KLM Zürich – Amsterdam – Stavanger/Oslo – Amsterdam – Zürich in Economyklasse inkl. Taxen (Stand Januar 2017) • Unterkunft in guten Mittelklasse hotels in Stavanger, Bergen, Fagerness und Oslo, Basis Doppelzimmer mit Bad oder Dusche/WC, inkl. reichhaltigem Frühstück • 4 Abendessen • Alle fachlichen sowie touristischen Besichtigungen gemäss detaillierter Reiseausschreibung • Alle Fahrten mit Komfortbus • Lokale, fachkundige und Deutsch sprechende Reiseleitung während des ganzen Aufenthalts • Ausführliche Reisedokumentation • UFA Revue – Reisebegleitung ab/ bis Zürich Nicht eingeschlossen sind: An-/ Rückreise zum/vom Flughafen Zürich (Abflug 09.20 h/Rückkehr 22.25 h), weitere Hauptmahlzeiten, alle Getränke, persönliche Auslagen, Reiseversicherungen, Einzelzimmerzuschlag (CHF 380.–), alle in der Reiseausschreibung nicht aufgeführten Leistungen. Fachbesuchs-, Leistungs- und Preis änderungen vorbehalten.
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Landleben
Tierschutz
Katzen kastrieren Gesunde Katzen sind auf einem Bauernhof überaus nützlich. Katzen sollen sich aber nicht unkontrolliert vermehren, weshalb eine Kastration zu empfehlen ist. Der Schweizer Tierschutz STS hilft dabei.
K
atzen auf dem Bauernhof zu halten, hat nicht nur einen sentimentalen Wert, sondern auch einen echten Nutzen: Katzen jagen Mäuse sowie Ratten und helfen dadurch Krankheiten und Seuchen vom Bauernhof frenzuhalten. Allerdings können Katzen auch schnell zu einer Gefahr für den Hof werden, wenn die Haltung vernachlässigt wird.
Autor Markus Röösli, UFA-Revue, 8401 Winterthur
Mehr Mäuse fangen Von den rund 1,3 Millionen Katzen, die es in der Schweiz gibt, leben gemäss Schätzungen mehr als 100 000 herrenlos – häufig auch auf oder in der Nähe von Bauernhöfen. Diese Katzen können sich sehr schnell vermehren, wenn nichts dagegen unternommen wird. Das kann prekär werden, wie Helen Sandmeier vom Schweizer Tierschutz STS erklärt: «Le-
Bild: Schweizer Tierschutz STS
ben zu viele Katzen auf zu engem Raum, führt das zu Revierkämpfen und Verletzungen». Die Folge: Krankheiten und Parasiten breiten sich aus. Dies könne gemäss Sandmeier auch für andere Tiere auf dem Hof zum Problem werden. Der STS rät deshalb insbesondere den Bauern, die Katzen rechtzeitig zu kastrieren. Damit wird der Vermehrung Einhalt geboten und den Katzen geht es allgemein besser. «Kastrierte Katzen sind zutraulicher, sie leben länger, bleiben näher beim Hof und sie fangen erst noch mehr Mäuse», erklärt Sandmeier die weiteren Vorteile einer Kastration. Kastrationsaktionen Jährlich werden durch den STS über 10 000 Katzen kastriert und behandelt. Der STS bittet darum, auch verwilderte Katzen über die Webseite
www.katzenelend.ch oder beim Tierschutzverein der jeweiligen Region zu melden (www.tierschutz.com ➝ Über uns ➝ Sektionen). In allen Kantonen führt die jeweilige Sektion des STS im Frühling und Herbst Kastrationsaktionen durch. Bauern können ihre Katzen zu einem günstigeren Preis kastrieren lassen. In einigen Regionen werde die Vergünstigung durch Gutscheine gelöst, in anderen Regionen wird den Landwirten nur ein Teil der Kosten verrechnet, erklärt Sandmeier. Der STS und seine 71 Sektionen lassen jedes Jahr über 10 000 Katzen kastrieren. Er arbeitet auch eng mit dem Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverband zusammen, mit dem Ziel, dass die Kontrolle der Fortpflanzung von Katzen auf Bauernhöfen in Zukunft verbessert wird. n
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Fachreise
zu den Roboter-Weideprofis nach Irland
Weidegras als günstigstes Futtermittel sowie die graslandbasierte Fütterung nimmt im aktuellen Marktumfeld an Bedeutung zu. LELY lädt Interessierte zu einer dreitägigen Fachreise zu den Weideprofis nach Irland ein. Entdecken Sie mit uns, wie das Robotermelken Hand in Hand mit einem professionellen Weidemanagement funktioniert. Schwerpunkte: - Robotermelken mit professionellem (Voll-) weidesystem ABC - Graslandbasierte Milchproduktion Reisedatum: 10. – 12. April 2017 Reisekosten: CHF 890.- (inkl. Flug, Hotel, etc.)
www.lely.com
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Lely Center Suisse Dairy Solution GmbH Solothurnerstrasse 22 4614 Hägendorf
Anmeldungen sind ab sofort direkt beim Lely Center Schweiz unter 0848 11 33 77 oder info@sui.lelycenter.com möglich. Tel.: 0848 11 33 77 Fax.: 0848 11 33 99 info@sui.lelycenter.com
Anmeldeschluss: 17. März 2017 innovators in agriculture
UFA-REVUE 3 | 2017
Tropische Knolle für Schweizer Gärten Bis vor kurzem aus wärmeren Gefilden importiert, sind Süsskartoffeln seit ein paar Jahren aus Schweizer Kultur erhältlich. Süsskartoffeln, auch Bataten genannt, sind einfach zu kultivieren. Da sie Wärme lieben, sollten die Jungpflanzen erst nach den Eisheiligen gekauft und in sandige, nährstoffreiche Erde ausgepflanzt werden. Die mit den Kartoffeln nur entfernt verwandten Bataten gedeihen fast überall: im Freiland, in Hochbeeten, Kübeln oder Töpfen. Je nach Sorte bevorBild: R. Rohner, Picturegarden
zugen Süsskartoffeln sonnige bis halbschattige Plätzchen; besonders wohl fühlt sich die tropische Knolle im Gewächshaus. Die Süsskartoffel bildet bis zu drei Meter lange Triebe und benötigt allenfalls eine Rankhilfe. Durch ihren üppigen Wuchs kann sie ganze Wände begrünen und sogar als Sichtschutz dienen. In Ampeln (Hängetöpfen) oder Pflanzgefässen machen ihre herabhängenden Triebe mit dem herzförmigen Laub eine gute Figur, ebenso die kleinen, allerdings kurzlebigen Blüten. Die Pflanze wirkt in Kombination mit Sommerblumen äusserst dekorativ. Wie die Kartoffel entwickeln Bataten während des Sommers grosse, je nach Sorte weisse, gelbe, orange, rötliche oder violette Knollen, die im Herbst geerntet und für einige Zeit an frostfreiem Ort gelagert werden können. Jardin Suisse
Berlin im Hornuss-Fieber Die Schweizer brachten an der Internationalen Grünen Woche in Berlin Bundesminister, Botschafterin und Bürgermeister das Hornussen bei und begeistern eine ganze Messehalle. Eine Sonderfläche widmet sich in diesem Jahr der traditionellen Schweizer Sportart. AMS Agro-Marketing Suisse
Vernichtung und verteilt sie armutsbetroffenen Menschen. Sie stammen aus Überproduktion, falscher Etikettierung oder Sortimentsrückzug. Im Jahr 2016 konnte «Tischlein deck dich» 3 753 000 Kilogramm Lebensmittel an Armutsbetroffene abgeben. Das sind 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Tischlein deck dich
«Tischlein deck dich» In der Schweiz werden pro Person jährlich 300 Kilogramm einwandfreie Lebensmittel weggeworfen, das entspricht zwei Millionen Tonnen. Gleichzeitig leben in der Schweiz viele Menschen, die sich Lebensmittel kaum leisten können. Der Verein «Tischlein deck dich» rettet Lebensmittel vor der
Technik gegen Food Waste In der Nahrungsmittelindustrie fallen jährlich 500 000 t Lebensmittelverluste an. Davon sind 125 000 t nicht geniessbare Bestandteile wie z. B. Knochen. Bei den restlichen 375 000 t – 14% der Lebensmittelproduktion – handelt es sich um geniessbare Bestandteile. Fehlende Absatzmärkte für Nebenprodukte und die Verarbeitungstechnik sind die Hauptursachen, dass viele geniessbaren Bestandteile zu Food Waste werden. Die Technik hat ein grosses Potenzial zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen. Bundesamt für Umwelt
Natürlich selbstgemacht Pia Amstutz-Grädel
Landleben
Bild: Pia Amstutz-Grädel
BärlauchOmeletten für 4 Personen
8 Eier 1 Handvoll frische Bärlauchblätter 8 EL Milch Salz Pfeffer 2 TL Butter Bärlauchblätter waschen, in dünne Streifen schneiden. Eier auf-
schlagen, mit Salz und Pfeffer würzen, leicht verquirlen, Milch und Bärlauch unterrühren. Butter in der heissen Pfanne zerlassen. Bärlauch-Eiermasse hineingeben, bei mittlerer Hitze stocken lassen. Nach Belieben mit Frischkäse, Gemüse etc. füllen. www.inforama.ch
, n e h c a m Mit nen! gewin Verlosung... Sie kennen die Geschichte von Boule & Bill noch nicht? Um ihr Premium-Futter für Haustiere bekannter zu machen ergatterte die Biomill AG eine «Gastrolle» im gleichnamigen Kinofilm. Machen Sie mit und gewinnen Sie 5 x 2 Tickets für den Film «Boule & Bill 2», der ab 12. April 2017 in den Schweizer Kinos läuft.
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Landleben
Gartenseite
Ein Gehölz mit hohem Zierwert
Berauschende Blütenträume Magnolien verbreiten einen Hauch von asiatischem Zauber im Garten – oder sogar in einem grossen Gefäss auf Balkon und Terrasse. Das kostbare Ziergehölz gibt es in unzähligen Blütenvarianten und in verschiedenen Wuchshöhen.
Edith Beckmann
Die besonders frostharte «Nigra» blüht im Mai – und ein zweites Mal im Herbst. Bild: N. Schmitz/pixelio.de
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it Blüten so zart wie Porzellan und schimmernd wie kostbare Seide standen Magnolien zur Zeit der chinesischen Dynastien im 11. Jahrhundert nur dem Kaiser zu. Er vergab gezüchtete Exemplare der attraktiven Urbäume als besondere Auszeichnung.
Fossil aus der Saurierzeit Man glaubt es kaum: Magnolien sind ein Fossil aus der Saurierzeit! Versteinerungen belegen, dass die Gehölze vor mehr als hundert Millionen Jahren sogar in Europa heimisch waren. Allerdings überlebten sie den drastischen Klimawandel in der Tertiärzeit bei uns nicht. Weiterentwickelt haben sich die Ziergehölze mit den traumhaft schönen Blüten hingegen in Nordamerika und im Fernen Osten. Die beiden Gruppen unterscheiden sich hauptsächlich in punkto Blühtermin und Wuchshöhe: Amerikanische Arten blühen ab Juni, wenn sich das Laub bereits entfaltet hat.
Asiatische Magnolienbäume bezaubern hingegen bereits im Frühling mit einer unglaublichen Blütenfülle an den meist noch kahlen Zweigen; zudem sind sie zierlicher im Wuchs. Entscheidend bei der Auswahl sind denn auch nicht nur Blütenfarbe und -form, sondern Höhe und Breite eines ausgewachsenen Baumes. Denn Magnolien ertragen einen Rückschnitt mehr schlecht als recht und sollten sich als Solitär frei entfalten können. Magnolien in Varianten Überaus zierlich sind Sternmagnolien (M. stellata), die kaum zwei Meter hoch und etwa gleich breit werden und sich auch als Kübelpflanzen eignen. Die sternförmigen, duftenden Blüten in weiss oder rosa entfalten sich in üppiger Fülle im März und April am kahlen, dicht verzweigten Strauch. Ein gut geschützter Standort ist bei dieser frühen Blüte ausgesprochen wichtig, denn die Knospen von Magnolien sind frostempfindlich. Adrett für kleine Gärten und grosse Gefässe sind auch Purpurmagnolien (Magnolia liliiflora) und ihre Züchtungen. Sie werden drei bis vier Meter hoch. Besonders frosthart ist die Sorte «Nigra». Die grossen, tulpenförmigen Blüten entfalten sich zusammen mit den Blättern im Mai und ein zweites Mal – wenn auch weniger üppig – im Herbst. Aussen sind sie dunkelpurpur und innen rosaweiss. Etwa die gleichen Blütenfarben und eine Nachblüte im Herbst hat auch die bewährte Züchtung Magnolia «Susan». Im Gegensatz zu anderen Magnolien blüht «Susan» bereits als junges Gehölz besonders reich. Auffallend ist zudem die lange Blütezeit von Ende April bis in den Juni hinein.
Grüne Tipps für den Nutzund Ziergarten • Nur Geduld: Beete erst vorbereiten, wenn der Boden abgetrocknet ist und die Erde nicht mehr am Werkzeug klebt. • Saattermin im Freiland ist für Nüsslisalat, Spinat, Lauch, Kefen, Erbsen, Puffbohnen, Pastinaken und Peterli, ab Mitte März auch für Rüebli. • Im kalten Treibbeet oder unter Folie Kresse, Radiesli, Schnittsalat, Kohlrabi und Lauch säen. • Pflanzzeit ist für Rosen, Gehölze und das gesamte Beerensortiment, aber auch für Gartenfarne und Stauden gräser. • Zur Schneckenregulierung Bretter auslegen: Als Köder dienen Hunde biskuits, Weizenkleie oder halbierte Kartoffeln. • Weidenzweige als Zaun, Sichtschutz oder Wegeinfassung in den Boden stecken. Im Knospenstadium wurzeln sie am besten. • Kübel- und Zimmerpflanzen in frische Erde umtopfen. Wo dies nicht möglich ist, wenigsten die oberste Substratschicht ersetzen.
Pflanzzeit ist im Frühling Ein sonniger, windgeschützter Platz ist das Richtige für Magnolien. Sie wünschen leicht saure, nahrhafte und humose Erde. Der Boden sollte gleichmässig feucht sein und muss bei Trockenheit gewässert werden. Die beste Pflanzzeit ist ab Ende März, sobald die Erde gut durchwärmt ist. Das Gehölz genau gleich tief setzen, wie es in der Baumschule gewachsen ist und tüchtig mit der n Giesskanne einschwemmen.
Autorin Edith Beckmann, Freie Journalistin BR aus Frauenfeld (TG), leidenschaftliche Gärtnerin mit Wurzeln in der Landwirtschaft. UFA-REVUE 3 | 2017
Rezept
Landleben
Geschmack und Vitamine
Eine halbe Sau bleibt für die Familie Das Geheimnis des mürben, zarten Schweinsgeschnetzelten ist das ausgiebige Bad im Rotwein. Die gehaltvolle Sauce ist das Ergebnis des langsamen
Edith Bucher
Schmorens. Der farbenfrohe Wintersalat als Vorspeise steckt voller Vitamine.
Rotwein-Geschnetzeltes für 4 – 6 Personen 600 g Geschnetzeltes vom Schwein, handgeschnitten 1 Zwiebel 200 g Champignons 1 TL Tomatenpüree 1 EL Mehl Salz, Pfeffer, Paprika 3 dl guten Rotwein 1 dl Wasser 1 Päckli Bratensauce zum Anrühren etwas Rahm Silberzwiebeli nach Belieben Schnittlauch, fein geschnitten Fleisch heiss anbraten. Zwiebel, Tomatenpüree und Champignons hinzufügen und kurz mitbraten. Mit Mehl bestäuben und würzen. Mit dem Rotwein ablöschen und so viel Wasser dazugeben, dass das Fleisch bedeckt ist. 20 bis 30 Minuten köcheln lassen. Zum Binden der Sauce
das Bratensaucenpulver mit 1 dl Wasser anrühren und zum Fleisch geben. Nach Belieben Silberzwiebeli dazugeben und nochmals 20 Minuten leise schmoren lassen. Mit wenig Rahm verfeinern und mit Schnittlauch bestreuen.
Wintersalat
Eisbergsalat, gerüstet 1 Orange, in Würfel geschnitten ein paar Baumnüsse Randen, in Würfeli geschnitten Kräutersalz, Pfeffer Weissweinessig, Rapsöl Randenwürfeli würzen und ca. zwei Stunden in Essig und Öl ziehen lassen. Gerüsteten Eisbergsalat flächig auf dem Teller verteilen und mit einer französischen Salatsauce beträufeln. In die Mitte 3 – 4 Esslöffel der marinierten Randenwürfeli geben. Mit Orangenwürfeln und grob gehackten Baumnüssen Farbtupfer auf den grünen Salat setzen. Dieser Wintersalat sieht toll aus und ist eine richtige Vitaminbombe. Mit den verschiedenen Früchten aus ihrem Obstgarten legt Edith gerne einen Vorrat an. Das Rezept für ihr Apfel-Birnenmus und einen Tipp zum heiss Einfüllen der Birnen gibt’s auf n www.ufarevue.ch.
Edith Bucher (40) lebt mit ihrem Mann Roli und den zwei Töchtern Julia und Elena in Inwil LU in idyllischer Umgebung mit Blick auf den Pilatus. Mit 20 ha Grasland und dazugekaufter Lucerne werden 60 Holsteinkühe ernährt. Die silofreie Fütterung erlaubt es ihnen, ihre Milch in der Dorfkäserei zur Produktion von Emmentaler abzuliefern. Neben der Milchwirtschaft betreiben die beiden eine Mästerei mit 300 Schweinen. Regelmässig landet eine halbe Sau im Tiefkühler der Familie, die restlichen Tieren werden an die Anicom verkauft. Die gesamte Arbeit wird von Edith und Roli allein geleistet. Edith kennt jede ihrer Kühe und übernimmt das tägliche Melken. Das Kochen, der Haushalt, die Umgebungsarbeiten des schönen Hauses und im Sommer Mithilfe bei der Heuet gehören ebenfalls zu ihren Aufgaben. Darüber hinaus engagiert sie sich bei der Freiwilligenarbeit im Dorf und betreut die Vermittlung der SRK-Babysitterkurs-Absolventen. Roli ist Ausbildungschef in der Feuerwehr Oberseetal. Edith ist sehr sportlich und nutzt die nahen Wege gerne zum Joggen und Walken. Darüber hinaus trainiert sie zweimal wöchentlich im Turnverein.
Autorin Anne-Marie Trümpi, UFA-Revue, 8401 Winterthur Möchten auch Sie Ihre Lieblingsrezepte in der UFA-Revue vorstellen? Dann melden Sie sich bei Anne-Marie Trümpi, ✆ 058 433 65 22, anne-marie.truempi@ufarevue.ch. Einen Kurzfilm zu Edith Bucher finden Sie auf www.ufarevue.ch.
UFA-REVUE 3 | 2017 67
Landleben
Stadtbauern
Am Stadtrand von Chur
«Ziel ist ein friedliches Nebeneinander» Die Weiden in der Wohnzone, die Äcker im Naherholungsgebiet: Wer wie Hitta Mehli am Stadtrand bauert, kämpft mit speziellen Rahmenbedingungen. Das führt manchmal auch zu speziellen Erlebnissen.
Christian, Alena, Doris und Hitta Mehli sind Pferdenarren. Bild: Eveline Dudda
Autorin Eveline Dudda, Landwirtschaftlicher Informationsdienst LID, Weststrasse 10, 3000 Bern 6, www.lid.ch 68
D
ie Kühe weiden in der Grünfläche einer Wohnzone, der Auslauf der Pferde grenzt ans Schulhaus, der Miststock steht direkt neben dem Bahngleis: Der Hof von Hitta Mehli befindet sich am Stadtrand von Chur. Die Wiesen und Äcker sind Teil eines Naherholungsgebietes. Familie Mehli versucht das Beste aus dieser Situation zu machen. Sie betreiben nicht nur Milchwirtschaft und Ackerbau, sondern halten auch Pensionspferde. Mehli schmunzelt: «Früher habe ich mit der Milchproduktion die Pferdehaltung subventioniert – heute ist es umgekehrt.» Neben den eigenen vier Pferden sind auf dem Hof rund 20 Pensionspferde eingestallt. Vieh wird zur Weide gefahren Für Ausritte ist die Lage des Hofes ideal. Die Reiterinnen müssen nur durch die Unterführung unter dem Bahngleis und schon sind sie im Naherholungsgebiet. Dort, in unmittelbarer Nähe vom Hof, befindet sich auch ein grosser Teil von Mehlis Wiesen und Äckern. Doch der Weg durch die Unterführung ist für die meisten landwirtschaftlichen Maschinen zu schmal. Um auf das Land, das direkt an seinen Hof anschliesst, zu gelangen, muss Mehli deshalb den Umweg über die vielbefahrene Masanserstrasse nehmen. Dort ist das Einspuren schon für einen normalen PW problematisch – für einen Traktor mit
Anbaugerät erst recht. «Früher sind wir auch noch mit dem Jungvieh auf die Weiden gelaufen, die sich oberhalb der Strasse befinden. Aber das gab nur Ärger», sagt Mehli. Nicht nur Autofahrer, sondern auch die Postautochauffeure hatten keine Freude, wenn sie wegen dem Viehtrieb ihren Fahrplan nicht einhalten konnten. Obwohl diese Weiden keine 500 Meter vom Hof entfernt sind, transportiert Mehli das Jungvieh nun im Anhänger dorthin. Blumenkübel im Maisfeld Rund die Hälfte der 42 ha grossen Fläche, die Mehli bewirtschaftet, ist Grünland. Auf der anderen Hälfte werden Getreide, Mais, Raps und Eiweisserbsen angebaut. Bei der Ernte gibt es immer wieder Überraschungen. In den Wiesen sind es dicke Knüppel, die häufig ins Mähwerk geraten. Sie stammen oft aus dem Rhiiwäldli, wurden von Hunden angeschleppt und irgendwann in der Wiese liegengelassen. Im Maisacker ist höchste Aufmerksamkeit gefordert wegen der grossen Pflanzkübel, die dann aber schon abgeerntet seien. «Vermutlich sind denen die Kübel zu schwer, um sie wieder rauszutragen», so Mehli. Verständlich. Aber warum um alles in der Welt trägt sie überhaupt jemand ins Maisfeld hinein? Mehli grinst: «Hanf. Sobald der Mais hüfthoch ist, werden die Kübel im Feld deponiert .» Dort sind die THC-haltigen Pflanzen vor den Blicken der Gesetzeshüter geschützt. Wenn der Hanf reif ist, löst er sich im wahrsten Sinne des Wortes in Rauch auf - nur die Pflanzkübel bleiben als Abfall zurück. Abfall ist für einen Bauern in Stadtnähe ohnehin ein
Dauerthema. Vor allem Hundekot ist omnipräsent. Allzu oft landet der Kot fein säuberlich im Plastiksäckli verpackt im Feld. Das Aufstellen von Tafeln scheint wenig zu nützen. Spezielle Begegnungen Der Stadtbauer hat zwar einiges zu erzählen, er will aber nicht klagen. Manche Leute stellen auch Fragen, zum Beispiel, warum er das Getreide spritze. «Dann kann ich erklären, dass ich Herbizide einsetze, weil ich die Zeit zum Handjäten nicht habe. Das verstehen sie meistens.» Weniger Verständnis haben die Leute für Fragen der Tierhaltung. «Es kommt vor, dass eine Kuh auf der Weide abkalbt. Das sind eigentlich die einfachsten Geburten.» Aber weht kurz darauf ein kühles Lüftchen, dann klingelt das Telefon bei Mehlis Sturm. Einmal habe sogar jemand eine Bettdecke über ein Kalb geworfen. Dass die Leute in einer so ländlich gelegenen Stadt wie Chur nicht wissen, dass das Rindvieh mit Kälte keine Probleme hat, findet Mehli bedenklich. Er erinnert sich aber auch an positive Begegnungen. «Einmal war ich gerade mit dem Traktor dabei, Heu zusammenzunehmen, da kam eine ältere Velofahrerin auf mich zu und fragte, ob sie eine Runde mitfahren dürfe. Das Heu dufte so wunderbar und es erinnere sie an ihre Kindheit.» Wie hätte Mehli da nein sagen können. Das Ziel von Mehli ist ein friedliches Nebeneinander mit der Stadtbevölkerung. Er kann sogar der vielbefahrenen Strasse etwas Positives abgewinnen: «Die Kirschen von unseren Hochstammbäumen verkaufen wir über einen Stand an der Strasse. Es dauert keine zwei Wochen, dann sind sie weg.» n UFA-REVUE 3 | 2017
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UFA-REVUE 3 | 2017 75
Kleinmarkt LANDTECHNIK zu verkaufen laden; Kavallerie-Sattel; Zaun komplett ✆ 062 797 50 86 Gitterboxen klappbar, ab 30 Stk., Fr. 78/Stk. ✆ 062 756 65 65 Abfallcontainer 800 Liter ab Fr. 50 bis Fr. 480, je nach Zustand ✆ 062 756 65 65 Palettengitterrahmen klappbar, ab 30 Stk. Fr. 78/Stk. ✆ 062 756 65 65 Futterrübenbröckler Fr. 50; Eisenegge Pferdezug Fr. 50; Eisenschrank mit 10 Tablaren Fr. 50; Getreidekiste, auch geeignet als Hochbeet Fr. 50 ✆ 079 666 82 11 Futtermischwagen neu AKSA-ROBA UNO 1000, tiefe Ausführung, 2.45 m hoch; Schneckenmischer, 10 m³:, 2-Gang-Getriebe; Waage, programierbar Fr. 13 500 ✆ 079 689 77 59 Gülleseparator-Anlage, neu, komplett einsatz bereit, mit zentrifugal Tauchpumpe, Elektro Schaltkasten, Schläuche, Ersatz Sieb, 15-25m³/h Leistung, Aktionspreis Fr. 7250 ✆ 079 689 77 59 Mini-Steer Hoflader, Vorführmaschine, Panzerlenkung, sehr wendig, Fahrer steht hinten, mit hydr. Mistschieber 2 m, mit Krokodilschaufel 0.9 m, 500 kg Traglast, 26 PS, Honda Benzinmotor, Aktionpreis Fr. 9990 ✆ 079 689 77 59 Kreiselmäher Fahr KM22 CR mit Aufbereiter, guter Zustand, Fr. 1100; Mistzetter Agrar-Welger LS260 ohne Streuwerk, guter Zustand, Fr. 1400 ✆ 033 453 17 77 Säkombination Kuhn Integra G2, hydr. Spuranzeiger und hydr. Vorauflaufmarkierer, elektr. Saatmengen verstellung, Maxipacker walze, Jg. 2010, sehr gepflegte Maschine und top Zustand ✆ 079 344 17 52 oder ✆ 079 340 32 70 Ladewagen TL 230 mit 5 Elevatorrechen, Pickup mit Luftbereiften Tasträder, Weitwinkel 76
gelenkwelle, Schneidwerkrahmen mit Messer, AS-Breitreifen, hydr. Bremse, hydr. Kratz bodenantrieb, hydr. Heckladen, Anhänge vorrichtung für Motormäher ect., optisch und mechanisch in sehr gepflegtem Zustand, kein Rost, betriebsbereit, wurde nur für Dürrfutter eingesetzt, wird infolge Neuanschaffung einer grösseren Maschine im Auftrag verkauft, Privatverkauf ✆ 079 422 30 55 Verstellfelgen John Deere mit Pflege bereifung 9.5/95 R42 ✆ 052 680 13 30 Staplerteile zu Linde E15; Fahrmotoren, hydr.-Teile, Räder hi. en Bloc, Fr. 150 ✆ 079 672 94 13 4-Rad LKW-Kipper, 12 t, ab Platz oder nach Wunsch ausgerüstet ✆ 079 672 94 13 Druckfass-Pneu BKT 648 800/45- 26.5, Einzelstück Profil 75%, Fr. 300 ✆ 071 655 12 94 Kreiselschwader SIP Star 360, Jg. 02, Fr. 2500 ✆ 079 219 47 06 John Deere 6210 Premium mit Front hydraulik und Zapfwelle, 4 DW, automatische Anhängerkupplung und Python, Fronthydraulik mit Kreuzhebelbedienung, sehr gepflegt, Fr. 29 000 ✆ 078 705 54 79 Pflegeräder Kleber 9.5/44 Verstell-Felge, Lochkreis 275 Nabe 220, top Zustand, Pneu 80%, Fr. 1450 ✆ 076 453 42 00 Mähwerk Busatis zu Fendt GT 300, B 1.55 m, top Zustand, Fr. 850 ✆ 076 453 42 00 Gebläsespritze für Obstund Rebbau, Holder AS 320, 300lt, 2 Sektoren à 5 Düsen, Gebläse mit zwei Geschwindigkeiten, Druckregelung ab Traktor bedienbar, Hoch druckkreis, Frischwassertank, Fr. 1400 ✆ 079 617 57 00 Düngerstreuer Bogballe 500, mit Aufsätzen, guter Zustand, Fr. 1300 ✆ 079 776 28 11 Traktor Fendt GT 380, Jg. 1992, 12500 Std., 40km/h, Getriebe 2015 revidiert, ab MFK,
Top-günstige Blachen/Netze Frontladerkonsole, guter Zustand. Fr. 27 500 ✆ 079 446 55 59 Putzmaschine Rapid, 1991, guter Zustand Fr. 1900 ✆ 079 446 55 59 Zwiebelaufnahme an Simon PM3, Fr. 1000 ✆ 079 446 55 59 Zuckerrübenschaufel an Frontlader, guter Zustand, Fr. 500 ✆ 079 446 55 59 Reifen, 2 x Goodyear 600/65 R 38, neu, Fr. 2600, 2 x Michelin Omnibip 480/70 R 24, neu, Fr. 1600 ✆ 079 446 55 59 20 Tunnelbögen 1.4 m breit, 1.4 m hoch a Fr. 10; Autodach gepäckträger Surber, 105 cm x 175 cm, Fr. 200 ✆ 079 848 15 70 Traktor IHC 533, 2 Rad, Halbgang, Kabine, 5000 h, kompl. neu bereift, ab MFK, guter Zustand, Fr. 6800; Traktor IHC 733, Allrad, Halbgang, Kabine, Pneu gut, MFK, 65 PS, Servo, guter Zustand, Fr. 8200 ✆ 076 423 01 11 Getreidemahl- und Mischanlage Skiold, Preis auf Anfrage ✆ 032 652 12 07 2 Pneu 540/65R34 Conti 90%; 2 Pneu 440/65R24 Conti 90%; 1 Frontmähwerk 1.9 m, Busatis zu Reform ✆ 052 680 19 90 Traktor Claas Celtis 446 RX, Jg. 2005, 2878 Std., John Deere Motor 90 PS, FH, FZ, FL, Klima, Luftsitz, Aufstelldach, Radio, Doppelräder hinten, Kühlwasservorwärmung, 3 DW Steuergeräte hinten, 1 DW vorne inkl. Strom, Frontkraftheber 3 t, u.s.w., gepflegter Zu stand, Besichtigung und Probefahrt, Fr. 37 500 ✆ 079 354 37 29 Infolge Umstrukturierung des Betriebes zu verkaufen: Ladewagen
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Fischer 400 l, Hochdruck mit Haspel und Schlauch, Fr. 2600, Garantie, Test und Lieferung ✆ 078 647 57 76 2 Pneus für Mäh drescher oder Häcksler Goodyear 650/70R32 70%, Fr. 1200 ✆ 078 647 57 76 Pneu mit Stahlfelge, 4 Loch für Opel Rekord Firestone S - 211 175 SR 14 88 S, Fr. 19 ✆ 079 789 05 12 Kraftfutterstation zu Förster Tränkeautomat inkl. Erkennungsplatte, in gutem Zustand, Fr. 1000 ✆ 079 720 11 20 Silodeckel zu LankerSilo, Ø 140 cm, Kt. SZ, Fr. 100 ✆ 079 720 11 20 Kartoffelsetzgerät Müller, Halbautomat; Kartoffelhackgerät Müller; Staplermast; Heugebläse Zumstein AS43 15 PS Motor; Heu verteiler Zumstein 15 m; Kartoffelvorkeimkisten Kunstoff ✆ 079 660 45 46 Erdbeerpflückwagen, verstellbar mit Dach, 4 Stk., Fr. 200/Stk. ✆ 079 365 58 24 Holzbänne zu Triebachswagen eines Rapid Spezial, der Triebachswagen gehört nicht dazu, die Bänne ist ziemlich neu und ist nicht faul, hat jedoch leichte Gebrauchs spuren, Fr. 400, Region Fricktal ✆ 079 195 19 06 Traktor Ford 8630 132 PS, Powershift, FH, 4200 Std.; Traktor Ford 7810, 100 PS FH, FZ, 4WD, DR, alles top Zustand ✆ 079 717 62 19
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Kleinmarkt Miststreuer saco passend auf Aebi; Elementkrippe 2 m; Bernerwägeli mit Gummirad für Pferde, Pferdeschlitten ✆ 079 293 60 99 Oldtimer Same Puledro DT mit orig. SameMesserbalken, s. guter Zustand. ✆ 078 918 35 50 Setzmaschine Lännen Speedy, 4-reihig a 75 cm, 5-reihig à 60 cm ✆ 079 601 08 70 2- Schar Nonstop Pflug Kverneland, hydr. drehbar; Siloblockschneider Strautmann ✆ 079 312 46 41 Chromstahlwanne 5500 l, ohne Deckel, mit 2 Abläufen, 2.8 x 1.65 x 1.2 m, gut erhalten und sauber, Fr. 480 ✆ 078 817 60 22 Hochdruckreiniger Kärcher 790 HDS, Warmwasser, KT. SZ, Fr. 1000 ✆ 079 720 11 20 Rohrmelkanlage DeLaval, 4 Milkmaster Aggregate, Preis nach Absprache ✆ 079 750 71 93 Tränkewagen 1000, 1200 und 1500 l, mit Chromstahltrögen; Schaufelrührwerke Fankhauser Nr. 3 und. 4 im Ölbad; Güllenmixer mit 13.5, 10, 7.5 BS-Motor; Futterwagen Geba 300 l ✆ 041 910 35 73 oder ✆ 079 413 01 61 Feldspritze Fischer Agristar Ecomatic, 600 l, Balken 12.5 m, hydr. Höhenverstellung, elektr. Hangausgleich ✆ 078 665 34 77 Tierwaage, mechanische, verzinkt, bis 300 kg, Fr. 200 ✆ 079 611 82 06 Einachs-Pneuwagen mit Holzbrücke 4 x 1.8 m, Handbremse und Lichtanlage, abzuholen in Feldbach ZH, VB Fr. 100 ✆ 076 466 78 98 Tiefgangladewagen Fahr K 340 mit Silierschneidwerk, betriebsbereit, günstig; Kuhn Silo blockschneider, auch Ersatzteile möglich; Agrar Druckfass 3 m³, betriebsbereit, Huckepack zu Rau Rototiller ✆ 079 563 82 41
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Siloballenzange für Frontlader und 3 Punkt Anbau, sehr robust mit zwei Hydraulikzylinder, kann gut zerlegt werden für den Transport, NP Fr. 2500, VP Fr. 1300 (Bilder per Whatsapp oder E-Mail) ✆ 078 744 30 32 Pumpe zu Hardi Feldspritz 1203/9, neu, ungebraucht, 540U/min, 69 l bei 10 Bar, Max 15 Bar VP Fr. 1500; Hydrostat Marke Danfoss Model 094847 für Fahrantrieb, neuwertig VP Fr. 990 (Bilder per Whatsapp oder E-Mail) ✆ 078 744 30 32 Tandemkipper Krone, 12 t, Aluaufbau, Brückenmasse 4.65 m x 2.25 m, Aufsatz 0.50 m u. 0.50 m u. 0.35 m , Bereifung Cont. 355/ 60 R18 ca. 70%, hydr. Bremse, hydr. Stützfus, Kornschieber, Aufstiegleiter ect. körnerdicht, Kippzylinder dicht, nicht verzogen und kein Rost, aus 1. Hand, top Zustand ✆ 079 422 30 55 Unilader Case 1830, Panzerlenkung, B 1.45 m, H 2.10 m, Kipplast 700 kg, div. Anbaugräte Fr. 5200 ✆ 076 564 42 83 Anbau Bock zu Schwader Pöttinger 340/380 N ✆ 079 299 45 69 Ballenauflöser und Stroh Einstreuer Gerät Mchale C 460 ✆ 079 299 45 69 Miststreuer Gafner 1800H, gepflegter u. renovierter Zustand, war auf Aebi TP 50, Lieferung möglich, Fr. 3700, SG ✆ 079 273 35 66 Rübenbröckler Zumbühlt mit Reinigung, 380V Elektromotor, Fr. 350, SG ✆ 079 273 35 66 Front-Mähwerke Busatis, 2.4 m, 2.7 m, 3.1 m ✆ 079 430 57 71 Geringhoff Ersatzteile für Schneidwerk und Maispflücker ✆ 079 430 57 71 Maispflücker Geringhoff ✆ 079 430 57 71 Klappschneidwerke Geringhoff ✆ 079 430 57 71 Sökombination Maschio Gsapardo, 24 Scheiben scharen, neu, Fr. 21 000 ✆ 079 430 57 71
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Formular auf www.ufarevue.ch Occ. Front-Mähwerk Busatis, 2.5 m, Fr. 4000 exkl. ✆ 079 430 57 71 Renault Lieferw., Brücke 203x370 ✆ 079 447 78 68 2 Rad 18.4-30; 2 Rad 11.5-15; Fass mit Fasspumpe, 200 l ✆ 041 910 28 45 Staubsaugmaschine mit Filter und Rückstandsbehälter, in tadellosem Zustand, Fr. 390 ✆ 079 810 43 53 Dammformer 4-reihig, Kartoffeln, Marke Rumpstad (Holland) ✆ 079 765 20 26 Kartoffelhäufelscheiben Haruwy, Spezialscheiben Ø 500 mm, Anstell winkel horizontal sowie vertikal verstellbar, mit Doppelblattfedern, geeignet für hohe, breite Dämme ✆ 079 877 94 16 Fendt GT mit Zwischen achsgerät ✆ 079 877 94 16 Schutzgas-Schweissan lage Amex bis 350 Ampere, 380 Volt, Fr. 900 ✆ 079 877 94 16 Tiefengrubberzinken Haruwy, 2 Stück ✆ 079 877 94 16 Maishackgerät 4-reihig, guter Zustand ✆ 079 877 94 16 Appareil de ventilation double flux ✆ 079 457 36 48 tank à lait, marque Pako, 1600 litres, refroidissement eau glacée ✆ 079 457 36 48 Herse a prairie, 2.50 m, portée et trainée; charette à silo Geba; caisse en bois, ouverture par le bas, 2.3 x 1.9 x 1.2 m haut ✆ 026 652 32 38 ou ✆ 079 728 96 25 1 grille metallique 2 m x 1.5 m; 1 pressior à fruits, Bucher Guyer, Ø80 cm; 1 broyeur à fruits; 1 sarcleuse, 2.5 m Bucher ✆ 026 652 32 38 ou ✆ 079 728 96 25
Chauffe-lait Lister; 2 garde-betail a l., 220 v; abreuvoirs; 1 citerneabreuvoir 1001 t sur roues; piquets en chene 1.8 ou 2 m ✆ 026 652 32 38 ou ✆ 079 728 96 25 Einachsanhänger doppelbereift mit Seiten läden zum wegnehmen, Brücke 5.4 x 2.2 x 1.1 (l x b x h), Inhalt ca. 11 m³, Eigengewicht 2.3 t; Wiesenwalze Erismann, 2.6 m, 1500 kg, befüllt mit Wasser und Lichtanlage; Rollgerüst, 6 m Arbeitshöhe plus geschlossenem Transportanhänger ✆ 079 629 88 41 Wegen Betriebsaufgabe Ladewagen Steyr Hamster 802; 3 Rollen Windschutzzäune, ca. 25 m ✆ 041 460 14 54 oder ✆ 077 422 73 78
LANDTECHNIK gesucht Schubstangen entmistung ✆ 079 243 75 25 Occ. Tandem-3-Seiten kipper oder Einachs3-Seitenkipper ✆ 079 278 45 31 Traktor Bührer 465, 475, 485 Allrad ✆ 079 765 20 26 Feldspritze Rau, hydr. klappbar ✆ 079 877 94 16 Allrad-Traktor Hürlimann, D-Serie, rot ✆ 077 472 26 18 Fächersetzmaschine, Pertu, oder andere Marke ✆ 079 877 94 16 Tandem 3-Seitenkipper oder Einachs 3-Seiten kipper, Occasion, kein LKW ✆ 079 278 45 31 Klauenstand; Silogabel Wigger; Trutest; Treicheln; Güllenwerfer; Milchzentrifuge; Milch kannen für Wasser; Heuschrote; Tränke automat Förster; Mes serschleifer; Glocken und Treicheln, Traktor und Hornführer Knechtle ✆ 079 707 55 48 Erdbeerpflückwagen ✆ 079 738 42 65 Traktor Bührer 6105 oder 6135 ✆ 079 422 30 55
Traktor Hürlimann, rot, D-Serie, mit oder ohne Frontantrieb ✆ 079 877 94 16 Milkmaster Delaval; Chromstahlrohre zu Absauganlage ✆ 079 318 93 07 Holzer-Seilwinde an Dreipunkt, ca. 5-7 t Zugkraft ✆ 079 245 25 02 Kartoffelhäufler Schmotzer oder Rau zu Fendt GT oder Heck anbau; Hackgerät Schmotzer, für Mais und Rüben, bitte alles anbieten ✆ 079 430 66 17 Tandemkipper Marolf, 12 - 18 t ✆ 079 328 76 63 Heizöltank 2000 l, mit 100 % Auffangwanne, geliefert, Kt. BE ✆ 079 428 76 63 Baumschüttler an Traktor ✆ 079 501 96 16 Accord-Sämaschine, 3 m, wenn möglich mit Scheibenschar, bitte alles anbieten ✆ 079 422 30 55 Traktor / Transporterli, auch zum Restaurieren; Motormäher, günstig ✆ 062 299 04 36 Kreiselheuer und Kreiselschwader, nur günstige Angebote ✆ 079 673 24 71 Druckfass, funktions tüchtig; Güllenrühr werk, fahrbar ✆ 079 673 24 71 Ladewagen Tiefgang, Pöttinger Boss Junior 17T oder SIP Senator 17/9 ✆ 079 683 08 00 Motormäher Reform 316, guter Zustand oder defekt; brauche passenden Motor zu Rapid Euro Ausleger mit Mähbalken 1.9 m bis 2.2 m. ✆ 055 283 01 92 oder ✆ 079 791 85 90 3- oder 4-Scharpflug, Nonstop oder Halbautomat, evtl. mit Stützrad ✆ 079 422 30 55 Motormäher Rapid Euro 4, ab Jg. 07 ✆ 079 713 33 06 Traktor; Motormäher ✆ 044 935 19 70 3-Punkt Seilwinde; Holzspalter ✆ 044 935 19 70 Tandem-Dosierwagen Gehl 980, auch defekte und reparaturbedürftige anbieten ✆ 079 376 76 85
UFA-REVUE 3 | 2017 77
Kleinmarkt LANDTECHNIK gesucht Cambridgewalze, mind. Breite 2.20 m ✆ 079 877 94 16 Sternhackgerät Haruwy oder Scharhackgerät ✆ 079 765 20 26 Kartoffelsetzgerät Haruwy ✆ 041 921 16 35 Bandeingrasung Aebi, Kühler zu Rapid MT 250, Pick-up zu Aebi Jg. 26 ✆ 079 286 64 00 Milkmaster Delaval; Chromstahlrohre zu Absauganlage ✆ 079 318 93 07 Baumspritze, 600 l mit Haspel ✆ 062 797 50 86 Hackgerät Reinbestand 50 cm, Zuckerrüben ✆ 079 225 42 93 2 Paar Vorschäler für Kvernelandpflug ✆ 052 680 13 30 Kunstoff-Futtersilo, grün ab 125 m³: ✆ 079 404 87 33 Tränkefass, neuwertig, ca. 1200 l ✆ 079 565 37 64 kleineres Dosiergerät, gut tauglich auch für Grassilage; Sämaschine Scheibenschar, 2.5-3 m, gut erhalten; 2 Stützrollen stufenlos verstellbar für Tiefen führung; Grubber ✆ 076 521 74 55 Düngerstreuer Rauch Komet, Einscheiben düngerstreuer, einsatzbereit oder Zwei scheibendüngerstreuer Rauch, Amazone, Sulky, Bogballe, Kuhn, bis Fr. 1000 ✆ 079 913 54 27 leichter 2-Scharpflug, evtl. mechanische Wendung ✆ 079 341 08 22 Hoflader in gutem Zu stand ✆ 079 587 68 87 Heurüstmaschine Normalmodell Lanker mit Kunststoffzinken, max. Fr. 500 ✆ 079 672 76 25 Ladewagen Agrar oder Pöttinger, nur Tiefgang, wenn möglich mit hydr. Bremse, Tel. ab 19 Uhr ✆ 052 763 38 97 Flügeltor abschliessbar, mind. 4.20 m breit und 2.20 m hoch oder max. 4.50 m breit und 78
2.50 m hoch, bitte alles anbieten ✆ 079 913 54 27 Älteres Schaufelrührwerk ab Hof ✆ 041 910 35 73 oder ✆ 079 413 01 61 Heuentnahmekran und Jauchepumpe zum Umpumpen ✆ 079 676 34 50 Futtermischer stationär ca. 3-4 m³um trocken TMR zu machen ✆ 079 811 01 99 Bodenfräse zu AebiI AM 10 /15/16 ✆ 079 429 33 03 oder ✆ 079 429 33 93 Elektrischer Kettenzug min. 1000 kg, min. 4 m, Kt. SG ✆ 079 273 35 66 Reihendüngersägerät ✆ 079 810 43 53 Kartoffelkrautschlegel maschine, zwei- oder vierreihig ✆ 077 492 51 10 Pflegerad, 8.3 R 28, sowie 9.3 x 48 Zoll oder 270 R 48 ✆ 079 765 20 26 Cambridgewalze mind. Breite 2.2 m ✆ 079 877 94 16 Sternhackgerät Haruwy oder Scharhackgerät ✆ 079 765 20 26 Kartoffelsetzgerät Haruwy ✆ 041 921 16 35 LANDTECHNIK zu verschenken Pneu Vredestein mit Stahlfelge 5.60 - 13 ✆ 079 789 05 12 Mischfutter-Silo Rotaver, 31 m³, H. 7.90 m, Ø 2.50 m, ab Platz ✆ 056 667 26 61 Automatischer Heu verteiler, längs- und quer, für Gebläse ca. 20 m, guter Zustand; Heulüfter Axial, selber demontiert werden ✆ 079 669 61 54 Jaucheschubkarren Metall; Jaucheschub karren Holz, ca. 8 Laufmeter; Heugebläse rohre Ø 60 cm, Kartoffelquetscher Handantrieb, Kt. AG ✆ 079 666 82 11 Div. Bännen, Längen 4 m und 4.5 m, Breiten ca. 1.5 m, Höhen 40 cm bis 100 cm, geeignet auch als Gartenhochbeet, Kt. AG ✆ 079 666 82 11
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Kleinmarkt TIERZUBEHÖR gesucht Weide-Futterrauffe ✆ 079 392 87 54 Unsere Kinder suchen ein Fressgitter für ihre 2 - 4 Ziegen ✆ 079 287 56 36 STELLEN Angebot Geschäftspartner/in gesucht für Hofladen projekt in der Region Bern ✆ 031 981 13 03 Lehrstelle als Landwirt EFZ ab Sommer 2017 im Thurgau, Region Frauenfeld. Es erwartet dich ein gut eingerichteter Milchund Ackerbaubetrieb. Wir freuen uns auf deinen Anruf! ✆ 079 284 37 22 Wir suchen einen Lehrling für den Sommer 2017. Der Hof liegt in Payerne/VD und hat Milchkühe, Masthühner und Ackerbau ✆ 079 353 48 77 Landwirtschaftlicher Mitarbeiter auf Milch-
wirtschaft und Ackerbau, interessante Stelle, gute Entlöhnung und 5 Wochen Ferien, per 01.04.2017 ✆ 079 564 66 82 RAUFUTTER zu verkaufen Heu/Emd (CH) belüftet, in Quadergrossballen, Ernte 2016, Region Zentralschweiz ✆ 079 519 45 49 Heulage, Ökoheu, Stroh Bio-Knospe, Grossballen, Preis nach Absprache ✆ 079 505 72 09 Stroh Quaderballen, schön kurz saugfähig, Fr. 15 ab Hof, Raum Nordwestschweiz ✆ 079 215 74 32 Gutes Emd, Ernte 2016, ZH-Weinland ✆ 079 275 65 71 Heurundballen, ab Platz, Fr. 75, Ernte 2016 ✆ 079 673 24 71 Schönes Belüftungsheu, Ernte 2016 ✆ 041 484 27 45
Bio-Ökoheu, kleine Ballen ✆ 052 317 16 47 Heulage, Ökoheu, Stroh Bio-Knospe, Grossballen, Preis nach Absprache ✆ 079 505 72 09 Heu in Rundballen, eingespritzt 2016, Blackenfrei; Weizenstroh in Rundballen geschnitten, alles sehr schöne Ware ohne Regen, ab Hof oder auf Wunsch geliefert ✆ 032 633 04 28 Weizenstroh in Rundballen, Häckselstroh, ZH-Weinland ✆ 079 275 65 71 LIEFERRECHTE zu verkaufen ZMP Lieferrecht, Menge wählbar, 2000 bis 18 500 kg, Fr. 0.50/kg ✆ 079 543 16 32 ZMP-Lieferrecht 20008000 kg, Fr. 0.38/kg ✆ 079 543 16 32
RARITÄTEN zu verkaufen EL-Kartoffeldämpfer Zent, gut erhalten, günstig ✆ 032 652 33 19 Morier Treicheln; Chamonix; Annivier; Schopfer Glocke; versch. kleine Glocken, auch Ankauf möglich ✆ 079 635 49 72 Handzugwägeli, klein, blau, kippbare Seitenteile, Luftreifen, 80 x 120, Fr. 300; Kleintier/ Sackwaage bis ca. 120 kg ✆ 079 678 59 85 Schönes Bernerwägeli ✆ 079 381 79 54 Mähmaschine Pferdezug mit Bodenantrieb, Fr. 200; Pflug 1-Schar, Fr. 150; Kartoffelpflug, Fr. 80 ✆ 079 501 96 16 Kachelofen ausgebaut mit Sitzbank und eingebautem Brotbackofen, Farbe: beige-grün, Fotos vorhanden, Preis nach Absprache ✆ 078 817 60 22
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RARITÄTEN gesucht Stahltreppe für den Aussenbereich, Mindestlänge 650 cm ✆ 041 467 17 05 Dinkel-Rölle; Entspelzer ✆ 056 241 29 88 Landwirt und Sammler sucht Glocken und Treicheln, gross und klein, werden abgeholt und bar bezahlt ✆ 056 225 10 34 PRODUKTE VOM HOF zu verkaufen Occ. Standeimer De Laval, kompl., 20 l, inkl. Pulsator usw., für Milchkühe ✆ 041 811 22 34 Brotbackofen Bertschinger für 12 Brote; Teigknetmaschine Mäder für 8 kg, beide nicht viel gebraucht ✆ 079 408 33 33
Vorschau Zu diesen Themen lesen Sie mehr in der nächsten Nummer:
Management Management
Landtechnik
Pflanzenbau
Nutztiere
Landleben
Regionalprodukte
Saattechnik
Gesunde Kartoffeln
Weiderationen
Emma auf Hoftour
Nadine Degen, Geschäftsführerin des Vereins «Das Beste der Region», erklärt im Interview, wie sie mit ihrem Verein den Absatz regionaler Produkte fördert und wie der Landwirt davon profitiert.
Ab Ende April wird Mais ausgesät: Die UFA-Revue beleuchtet die Vor- und Nachteile einer Maisaussaat in Doppelreihen mit dem neuen Duplex Seed Verfahren der Pöttinger Aerosem Sämaschine.
Die Krautfäule ist eine der schwerwiegendsten Krankheiten im Kartoffelanbau. Welche direkten und indirekten Massnahmen stehen zur Verfügung, um einen Befall möglichst gering zu halten?
Schon sehr bald geht es wieder los mit der Weidesaison und die Winterration wird langsam abgelöst. Doch worauf müssen Sie bei der Futterumstellung achten und wie ergänzen Sie das junge Gras bestmöglich?
Den Konsumenten und Konsumentinnen die Schweizer Landwirtschaft näherbringen? Das ist das Ziel von «Emma auf Hoftour». Der Anlass wird von rund 100 Agronomie-Studenten der BFH-HAFL organisiert.
Impressum UFA-Revue Die Mitglieder-Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe. Die Ausgaben Nr. 1, 3, 5, 7-8, 9 und 11 erscheinen mit im Abonnement inbegriffener Beilage des LANDI Contact. ISSN 1420-5106. Herausgeberin fenaco Genossenschaft, Erlachstrasse 5, 3001 Bern Mitherausgeber LV-St. Gallen, GVS Schaffhausen. Die Beteiligungen der Herausgeber an anderen Unternehmen sind in
den gültigen Geschäftsberichten aufgeführt. Erhältlich beim Verlag.
Grafik/Layout Rainer Paberzis, Aline Pulfer, Stephan Rüegg
Redaktion UFA-Revue, Theaterstrasse 15a, 8401 Winterthur Tel. 058 433 65 30 Fax 058 433 65 35 redaktion@ufarevue.ch Markus Röösli (Redaktionsleiter), Jean-Pierre Burri, Sandra Frei, Gabriela Küng, Cyril de Poret (verantw. für frz. Sprachausgabe) Anne-Marie Trümpi und Verena Säle.
Verlag/Abonnement LANDI-Medien, Postfach, 8401 Winterthur Tel. 058 433 65 20 Fax 058 433 65 35 info@ufarevue.ch Markus Röösli (Verlagsleiter), Fabienne Elmer Bezugspreis Für Mitglieder landwirtschaftlicher Genossenschaften gratis.
UFA-Revue-Abonnenten akzeptieren die Nutzung und Weitergabe ihrer Post-Adresse für den Versand von zielgerichteten Mailings. Ist dies nicht erwünscht, kann die Adresse beim Verlag gesperrt werden. Anzeigen UFA-Revue, Theaterstrasse 15a, 8401 Winterthur Tel. 058 433 65 30 Fax 058 433 65 35 info@ufarevue.ch Fabienne Elmer, Alex Reimann, Annahmeschluss: 20 Tage vor Erscheinen
Auflage Mitgliederabonnemente 71’656 davon deutsch 59’463 davon französisch 12’193 (WEMF/KS beglaubigt 2016) Druckauflage 73’772 Druck Print Media Corporation, 8618 Oetwil am See Die Weiterverwendung von Beiträgen und Inseraten, ins
besondere für Online-Dienste, ist nur mit Genehmigung gestattet. Beiträge in der Rubrik «Know-how» sind PR oder Publireportagen über Firmen und ihre Produkte. Papier Perlentop Satin 60 g/m2 Papier mit FSC- und PEFCZertifizierung
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