UFA-Revue 05/18

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en g e e te n g t re i d Meab Sei e hm Ge a n ss en im a M ari s Fu Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe | www.ufarevue.ch

Ausgabe 5 | 2018

Hackgeräte Ob biologischer oder konventioneller Anbau: Auch mit mechanischer Unkrautbekämpfung erzielt man gute Ergebnisse.

Seite 16

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Selbstversorgung mit Strom

Seite 8

Pflanzenschutz in Zuckerrüben

Seite 42

Tipps zur Klauenpflege beim Schwein Seite 45


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Inhaltsverzeichnis

Editorial Liebe Leserin, lieber Leser

fenaco Aktuell 4 5 6 7

Management Eigene Produkte mit eigenem Strom 8 Kurzmeldungen 11 Burnout: Prävention und Vermittlung 12 Serie Betriebszweiganalyse: Schweinehaltung 14

Landtechnik

20

Geräteträger Aebi TT281 Mit stufenlosem hydrostatischem Antrieb und zwei mechanischen Bereichen ist der Aebi TT281 geschaffen für steile Lagen.

42

Blattfleckenkrankheit Die Blattfleckenkrankheit kann in Zuckerrüben grosse Schäden verursachen. Eine gute Bekämpfungsstrategie ist gefragt.

Informationen für die Mitglieder der fenaco-LANDI Gruppe | Mai 2018

12

Gemeinsam zum Ziel Vreni und Willi Vögeli stecken viel Herzblut in die Bewirtschaftung ihres Betriebs.

Heimische Minze im Huus-Tee

04

125 Jahre LANDI Frila Unterwegs am Hallwilersee

07 15

Im beiligenden LANDI Contact geht es unter anderem um ­ den Legehennenstal­l der Familie Vögeli, die Entstehung des Huus-Tees und das 125-Jahr-­ Jubiläum der LANDI Frila.

Bild Titelseite: Claas

Hacken: Die Unkrautbekämpfung der Zukunft? Hang-Geräteträger Aebi TT281: Leistung und Komfort Grimme: Hochleistung bei der Kartoffelernte Kurzmeldungen Neuigkeiten / Wettbewerb

16 20 22 24 25

Pflanzenbau Die Gefahr von Mykotoxinen in Gerste reduzieren Mykotoxine: Der Produzent in der Pflicht Merkblatt Fusarien in Getreide Kurzmeldungen Phosphor – die Verfügbarkeit macht den Unterschied Stabile Mischungen für den Futterbau Maxi-Event 2018: Futterweizen ist Mangelware Bekämpfung der Cercospora-Blattfleckenkrankheit

26 30 31 35 36 38 40 42

Nutztiere Gesunde Klauen – langlebige Sauen 45 Sommerloch gut überstehen 48 UFA-Aktuell: Ziele fokussieren 49 ASP bedroht die Schweiz 53 Erfolg mit Vermehrungszucht 54 Mineralsalz auf der Alp – es lohnt sich 56 Hilfe vom Tierarzt 59 60 Jahre UFA: Riesenschritte in der Zucht 60 Désialis – Luzerneproduzent aus Frankreich 62 Kurzmeldungen 64

Landleben Einen Sommer lang Älplerin Leserangebot «Natürlich einmachen» Rezept: Löwenzahnsuppe Hortensien bringen geballten Blütencharme Kurzmeldungen / Verlosung Projekt «1 Stutz für d’Milch»

Nachhaltigkeit wird auf der Jucker Farm grossgeschrieben. Dies gilt nicht nur für die Gemüseproduktion, sondern auch für den Strom. Mit seiner Photovoltaikanlage kann sich der Spargelhof selbst versorgen. Wie das funktioniert, erläutert unsere Redaktorin Gabriela Küng ab Seite 8. Ist Hacken die Unkrautbekämpfung der Zukunft? Dieser Frage ging unser Redaktor Jean-Pierre Burri nach. In der Rubrik Landtechnik stellt er ab Seite 16 verschiedene Hackgeräte für diverse Kulturen vor. Fusarien gehören in der Schweiz zu den bedeutendsten Krankheitserregern im Getreidebau. Problematisch sind bei einem Befall nicht nur die Ertragsverluste, sondern auch die Mykotoxine, welche die Schadpilze produzieren. In dieser Ausgabe haben wir gleich drei Beiträge dem Thema Fusarien gewidmet. Ab Seite 26 erhalten Sie Informationen über das Vorkommen von Fusarien und welche Massnahmen dagegen eingesetzt werden können. Ein weiteres Thema im Bereich Pflanzenschutz ist die Blattfleckenkrankheit bei Zuckerrüben. Mit welcher Bekämpfungsstrategie Sie am besten fahren, lesen Sie ab Seite 42. Gesunde Klauen erhöhen die Langlebigkeit von Tieren. Dies gilt nicht nur für Rinder, sondern auch für Zuchtschweine. Eine Anleitung für einen regelmässigen Klauencheck und die Klauenpflege erhalten Sie ab Seite 45.

Verena Säle 65 67 68 69 70 75

Branchenverzeichnis 41 Marktplatz 76 Vorschau / Impressum 79

Redaktorin UFA-Revue

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Kohlrabi | © Agrisano

8

Photovoltaik: Eigener Strom Der Spargelhof in Rafz hat ein inno­v atives Energiekonzept umgesetzt: Er produziert seine eigenen Produkte mit lokalem Strom.

Pflichtlager: Für den Krisenfall vorsorgen Auf ein Wort: Versorgunssicherheit in der Schweiz Volg: Schweizer Produkte aus Überzeugung Landesprodukte: Neues Beratungsteam

Für die Bauernfamilien! Alle Versicherungen aus einer Hand.

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fenaco Aktuell

Pflichtlager

Für den Krisenfall vorsorgen Die Getreidesammelstelle und -umschlagsplattform im Basler Auhafen wird im Juni 2018 offiziell eröffnet. Bild: zvg

Um die Schweizer Bevölkerung auch im Krisenfall versorgen zu können, werden im ganzen Land sogenannte Pflichtlager gehalten. Wie verschiedene andere Akteure aus der Privatwirtschaft, hält auch die fenaco Genossenschaft im Auftrag des Bundes Pflichtlager im Ernährungs-, Düngemittel- und Mineralölbereich.

D

er Zugang zu lebenswichtigen Gütern im Nahrungsmittel-, Energie- und Heilmittelsektor ist für die importabhängige und global vernetzte Schweiz von essenzieller Bedeutung. Das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) sorgt dafür, dass im Krisenfall Versorgungsstörungen und -engpässe für die Schweiz keine schwerwiegenden Konsequenzen haben. Hierfür greift sie auf drei Versorgungsmöglichkeiten zurück: Zugriff auf Import komplementär zum einheimischen Anbau, Haltung von Pflichtlagern bei Unternehmen der Privatwirtschaft und Empfehlung privater Notvorräte. Mehrere Pflichtlagerorganisationen wie Carbura (Mineralöl), Agricura (Dünger), Réservesuisse (Ernährung) und Helvecura (Heilmittel) koordinieren, kontrollieren und entschädigen im Auftrag des BWL die privatwirt-

fenaco übernimmt langjährigen Lieferanten Die fenaco Genossenschaft übernimmt rückwirkend per 1. Januar 2018 die Getreidehandelsaktivitäten der Swiss Grana Gruppe mit Standorten in der Schweiz (Silo Olten), Deutschland und Tschechien. Dank verkürzter Beschaffungswege stärkt sie die Produktrückverfolgbarkeit und -sicherheit und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Qualitätsstrategie der Schweizer Landwirtschaft. 4

schaftlichen Pflichtlagerhalter. Diese wiederum sind verpflichtet, das gelagerte Gut jederzeit in vordefinierten Mengen und Qualitäten lagerhaltig zu haben. So muss zum Beispiel die Gesamtmenge des Pflichtlagers von «Weichweizen für die menschliche Ernährung» in der Schweiz den durchschnittlichen Verbrauch der Schweizer Bevölkerung während vier Monaten decken können. Die fenaco Genossenschaft hält in ihren strategischen Geschäftseinheiten Getreide, Ölsaaten und Futtermittel, Landor und Agrola AG Pflichtlager im Ernährungs-, Düngemittel- sowie Mineralölbereich. Mobilität sichern Im Bereich der fossilen Brenn- und Treibstoffe ist die Schweiz vollständig vom Import abhängig. Im Auftrag der Pflichtlagerorganisation der schweizerischen Mineralölwirtschaft Carbura stellen verschiedene Lagerhalter – unter anderem Agrola – sicher, dass für eine Dauer von rund 4,5 Monaten genügend fossile Brenn- und Treibstoffe verfügbar sind. Agrola hält Pflichtlager an acht Standorten in der Schweiz; so zum Beispiel in Landquart, Rothenburg und Muttenz. «Die Pflichtlager nehmen aktuell rund 42 Prozent unserer gesamten Lagerkapazität ein.

Die vorgegebene Pflichtlagerhöhe errechnet sich aus der jährlichen Importmenge pro Produkt», sagt Martin Bolliger, verantwortlich für die Belange der Carbura Pflichtlager bei Agrola. «Durch sogenannte Pflichtlagerverschiebungen können die Lagermengen an den verschiedenen Standorten variieren, der Pflichtlagergesamtbestand pro Produkt muss hierbei aber unverändert bleiben.» Harnstoff in Pflichtlagern Importeure und Hersteller von Stickstoffdüngemitteln sind verpflichtet, ständig einen ihrem Marktanteil entsprechenden Vorrat an Lager zu halten. In der Schweiz werden aktuell 16 000 bis 18 000 Tonnen Reinstickstoff als Pflichtlager gehalten – der grösste Teil in Form von Harnstoff. Auch Landor betreibt über die ganze Schweiz verteilt solche Pflichtlager. Getreidekammern der Schweiz Die Schweiz verfügt über zu wenig landwirtschaftliche Nutzfläche, um die Nachfrage nach Lebensmitteln in Normalzeiten alleine durch die einheimische Produktion zu decken. Der durchschnittliche Selbstversorgungsgrad der Schweiz liegt heute bei rund 50 bis 60 Prozent, was eine entsprechende Abhängigkeit von Importen UFA-REVUE  5 | 2018


fenaco Aktuell bedeutet. Die inländische Produktion ist somit auf Lieferungen von Agrarrohstoffen und Produktionsmitteln wie Saatgut, Dünger, Pflanzenschutzmittel sowie Energie aus dem Ausland angewiesen. Gemäss der Verordnung über die Pflichterhaltung von Nahrungsund Futtermitteln sind Zucker, Kaffee, Reis, Speiseöle und -fette (einschliesslich ihrer Rohstoffe und Halbfabrikate), Getreide sowie Energie- und Proteinträger zu Futterzwecken der Pflichtlagerhaltung unterstellt. Letztere hält die fenaco in Form von Weizen, Gerste, Mais, Soja- und Rapsschrot in ihren Pflichtlagern. Hierbei hat sie sich an die Pflichtlagerbestimmungen des BWL und der Réservesuisse zu halten. Diese schreiben unter anderem vor, dass die fenaco verantwortlich für die Gesunderhaltung der Güter ist und sie die Mengenvorgaben jederzeit strikt einhalten muss. Dies wird durch einen periodischen Umschlag der Lager erreicht, was vor allem für die Qualitätserhaltung der Produkte essentiell ist. «Wir rapportieren wiederkehrend an Réservesuisse. Hierbei geben wir detailliert Auskunft über die Mengenbilanz und die Zusammensetzung der verschiedenen Lager. Ausserdem werden von uns laufend umfassende Bestandeskontrollen durchgeführt», sagt Hansjörg Reiss, Leiter der Geschäftseinheit Getreide, Ölsaaten und Futtermittel bei fenaco. «Unangemeldete Stichproben durch die Kontrolleure von Réservesuisse sind ein zusätzliches Qualitätssicherungsinstrument. Wir sehen diese Kontrollen als willkommene Unterstützung unserer Qualitätssicherungsstrategie bei unseren Lagerhaltern sowie unserer Administration.» Siloraum erneuern und ausbauen Für die Erfüllung der Pflichtlagerhaltung sowie für die Marktentlastung bei Auslagerungsdruck der Sammelstellen während der Ernte unterhält die fenaco sogenannte strategische Lager. Damit sie diese Aufgabe erfüllen kann, mietet sie auch Drittlager zu. Für die Produktion, Eigenständigkeit und Flexibilität sind aber eigene ausreichende Lager- und Umschlagskapazitäten unabdingbar und so werden laufend Optimierungen vorge-

Anspruchsvolle Lagerung

Auf ein Wort

Die Getreidesammelstelle und -umschlagsplattform im Basler Auhafen wird nach rund zwei Jahren Bauzeit im Juni 2018 offiziell eröffnet. Neben den Silos zur Lagerung der verschiedenen Getreidearten, wurde auch in eine spezifische Lagerung für anspruchsvolle Eiweissprodukte, wie zum Beispiel Sojaschrot, investiert. Unter anderem ermöglichen Temperaturfühler und spezielle konische Silozellenausläufe eine optimale Lagerhaltung.

Versorgungssicherheit in der Schweiz

nommen. Die Plattform im Basler Auhafen wird nebst der Getreide- und Ölsaatenerfassung der Region auch als Umschlagslager für den Import und die anspruchsvolle Lagerung von Sojaschrot genutzt. In Penthalaz wird vor allem das Getreide der regionalen Landwirte erfasst und gelagert, während Olten der klassischen Lagerung dient. «Zusammen mit den in der Schweiz optimal positionierten Sammelstellen und den hohen Aufnahmemengen unserer strategischen Lager, können wir die Annahme für unsere Produzentinnen und Produzenten noch effizienter gestalten», ist Reiss überzeugt. Internationale Entwicklung beeinflusst Pflichtlager Die internationalen klimatischen, wirtschaftlichen und politischen Veränderungen wirken sich auch auf die Vorgaben für Schweizer Pflichtlager aus. Deshalb wird unter anderem seitens des BWL geprüft, ob künftig auch weitere Produktionsmittel wie zum Beispiel Pflanzenschutzmittel oder Saatgut in die Pflichtlagerhaltung aufgenommen werden sollten. Bei einer weltweiten Konzentration der grossen Anbieter könnte es zu Abhängigkeiten und Engpässen der Produktionsmittel kommen, was sich in einem Krisenfall direkt auf die Schweizer Landwirtschaft auswirken würde. Um die Vorgaben der «Pflichtlager von morgen» zu definieren, setzt der Bund auf eine Organisation, bestehend aus Fachleuten im Milizsystem, welche selbst in der Wertschöpfungskette tätig sind. Auch Vertreter der fenaco arbeiten in diesen Gremien für die Landesvorsorge mit. n

Autorin Sarah Sinn, UFA-Revue, 8401 Winterthur

Die Ernährungsgewohnheiten verändern sich mit steigendem Wohlstand und führen zu einem höheren Ressourcenverbrauch in der Landund Ernährungswirtschaft. Natürliche Ressourcen werden knapper und der Klimawandel verschärft die Situation zusätzlich, indem er die Ertragsschwankungen – insbesondere bei den Getreideernten – ansteigen lässt. Die Versorgung eines Landes mit Grundnahrungsmitteln muss, bei kurzfristigen Versorgungsstörungen in Krisenfällen, soweit wie möglich abgesichert sein. Die internationalen wirtschaftlichen und politischen Veränderungen in den letzten Jahren, haben die Wichtigkeit dieser Versorgungssicherheit bei der Politik in Erinnerung gerufen. Die Pflichtlagerhaltung von Nahrungsmitteln – die durch das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung umgesetzt wird – ist, neben einer möglichst starken heimischen Produktion und den ergänzenden Importen, ein wichtiger Pfeiler für die Versorgungssicherheit der Schweizer Bevölkerung. Die fenaco Genossenschaft als Teil der Wertschöpfungskette Getreide steht in der Verantwortung und hält ebenfalls Pflichtlager. Sie nimmt diese Verpflichtung ernst und investiert in die Getreideerfassung der Inlandproduktion an verschiedenen Standorten und für die Pflichtlagerhaltung in Getreidesilos, wie zum Beispiel am Auhafen. Einen weiteren wichtigen Schritt in diese Richtung geht sie mit der Übernahme eines langjährigen Lieferanten von Futtermittelrohwaren und des Silos in Olten (siehe Box Seite 4). Mit der Übernahme dieses Standortes unterstreicht die fenaco erneut, dass sie an die Getreideproduktion und die Tierhaltung in der Schweiz glaubt und langfristig darin investiert. Heinz Mollet

Mitglied der Geschäftsleitung Leiter Division Agrar

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fenaco Aktuell

Volg Konsumwaren AG

Schweizer Produkte aus Überzeugung Swissness ist bei Volg kein Trend, sondern seit den Anfängen der Unternehmensgeschichte eine Grundhaltung. Heute erzielt Volg über 70 Prozent des Gesamtumsatzes mit Schweizer Erzeugnissen. Als einziger Detailhändler führt er seit kurzem ausschliesslich Eier von Schweizer Bauernhöfen. Volg legt den Fokus auf inländische Erzeugnisse und setzt als einziger Detailhändler auf 100 Prozent Schweizer Eier.

Christina Sedens

Autorin Christina Sedens, Redaktorin Print, Volg Konsum­waren AG, 8401 Winterthur Bilder Volg Konsum­waren AG

A

ls Dreiminuten-Ei, Rühr- oder Spiegelei, als Snack, auf dem Salat oder im Sonntagskuchen: Jeder Schweizer isst pro Jahr etwa 200 Eier. Kauft er sie in einem der über 580 Volg-Dorfläden, ge­ niesst er garantiert Schweizer Ei. Denn, ob gefärbtes Picknick-Ei,

100 %

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weisses Ei, braunes Ei oder Volg Familien­p reis-Ei – die Eier im Volg stammen zu 100 Prozent von Schweizer Bauernhöfen. Damit ist Volg der einzige Detailhändler, der ausschliesslich Schweizer Eier im Angebot führt. Nebst den Eiern sind im Volg-Sortiment viele

82 %

weitere Schweizer Produkte zu finden – von A wie Alpkäse bis Z wie Zahnbürste. Das wird von der Kundschaft geschätzt: Mehr als beachtliche 80 Prozent des Lebensmittelumsatzes erzielt Volg mit Produkten, die in der Schweiz hergestellt werden. «Als Tochter der fenaco steht Volg der Schweizer Agrarwirtschaft traditionell sehr nahe. Wir legen unseren Fokus vorrangig und wenn immer möglich auf inländische Erzeugnisse. Das generiert Mehrwerte, die am Verkaufsregal spür- und erlebbar werden», sagt Ferdinand Hirsig, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Volg-Gruppe. n

45 %

Schweizer Zucker verkaufen und fördern

Käse: überwiegend national und lokal

Wein: viel Schweiz im Regal

100 Prozent – das gilt im Volg auch für den Weisszucker. Schweizer Zucker wird nicht nur als reiner Rohstoff verkauft, sondern auch bei der Her­ stellung von Produkten gefördert. Die Volg Konfitüren Aprikose, Kirsche und Zwetschge enthalten beispiels­ weise nebst Schweizer Früchten ausschliesslich Schweizer Zucker. Ebenso wird für die Volg Süssgetränke wie Citro, Grapefruit, Orange oder Ice Tea nur inländischer Weisszucker verwendet.

82 Prozent des Volg-Käsesortiments stammen aus einheimischer Produktion. Damit liegt Volg deutlich über dem nationalen Schnitt von 69 Prozent. Beim Kuhmilchkäse, der den grössten Teil des Sortiments ausmacht, sind es 90 Prozent, was gemäss der aktuellsten Studie des Schweizer Tierschutzes Rang 1 unter den Schweizer Detaillisten bedeutet. Viele Käsespezialitäten werden in kleineren Käsereien her­ gestellt oder sind sogar ein nur lokal erhältliches «Feins vom Dorf»-Produkt.

Schweizer Weine haben bei Volg einen hohen Stellenwert und sind im Wein­regal umfassend vertreten: Rund 45 Prozent des Weinangebots kommt aus der Schweiz. Und das bei einem nationalen Schnitt von 35 Prozent. Im Angebot sind auch viele gute Tropfen der Volg Weinkellereien, die seit über 100 Jahren Deutschschweizer Trauben keltern, sowie ausgesuchte lokale Spezialitäten des Labels «Feins vom Dorf».

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fenaco Aktuell

Zwei Labels machen Swissness sichtbar

fenaco Landesprodukte

Mit der roten Etikette «Typisch Schweiz – Typisch Volg» sind im Volg-Sortiment einheimische Produkte gekennzeichnet, die in kleinen bis mittelgrossen Betrieben hergestellt werden und für sorgfältige und qualitätsbewusste Arbeit stehen. In jedem Volg sind zudem «Feins vom Dorf»Erzeugnisse im Angebot. Sie stammen direkt aus dem Dorf des jeweiligen Volg-Ladens oder einem angrenzenden Dorf. Das führt dazu, dass das «Feins vom Dorf»-Angebot von Volg zu Volg unterschiedlich und nur in diesem Laden zu finden ist. Aktuell sind 3000 lokale Produzenten mit rund 10 000 eigenen Erzeugnissen und Spezialitäten vom Honig über die Konfitüre bis zum Wein in den Dorfläden vertreten, wobei die Anzahl saisonal unterschiedlich sein kann. «Typisch Schweiz – Typisch Volg» und «Feins vom Dorf» bringen zudem kurze bis kürzeste Transportwege mit sich. Nicht zuletzt ­be­deutet dies, dass dadurch auch einheimische Produktionsstätten und Arbeitsplätze gesichert werden.

Neues Beratungsteam für Kartoffelproduzenten

98 % Fleisch: das «schweizerischste» Angebot Kein anderer Detailhändler verfügt über einen derart hohen Anteil an Schweizer Fleisch wie Volg. Von den vier Hauptfleischarten Kalb, Rind, Schwein und Geflügel stammen 98 Prozent aus einheimischer Pro­duktion. Damit hat Volg das «schweizerischste Angebot» aller Detailhändler, wie die jüngste Studie des Schweizer Tier­s­chutzes aufzeigt. Volg belegt in dieser Studie, nebst dem Inlandanteil der Hauptfleischarten, auch beim Label-Fleisch aus zertifizierter artgerechter Tierhaltung Rang 1. Das Label Agri Natura trug mit seiner Gründung vor knapp 30 Jahren zum Durchbruch der Tierwohl-Labels bei. Es legte Landwirtschaftsbetrieben erstmals Richt­linien zur artgerechten Tierhaltung auf, beispielsweise durch Auslauf, natür­liche Fütterung oder Biodiversität. Volg nimmt also auch eine Pionierrolle ein, wenn es um das Tierwohl in unserem Land geht.

100 %

Volg Aktion

Werbemittel: gedruckt in der Schweiz auf Schweizer Papier Die Schweiz und ihre Produkte zu fördern gehört bei Volg zum Grundsatz – und dieser gilt in jeglicher Hinsicht. So lässt Volg beispielsweise ausnahmslos alle Werbemittel – vom Kunden­magazin Öise Lade bis zum Aktions­plakat in den Läden – in der Schweiz drucken. Dabei wird ausschliesslich Recycling- oder FSC zertifiziertes Papier der innerschweizer Papierfabrik Perlen verwendet.

100 %

100 %

Teigwaren: Hausmarken von hier

Eier: aus der Schweiz und für das Tierwohl

Alle Volg-Teigwaren – Volg Marke und Volg Familienpreis – werden in der Schweiz hergestellt. Sämtliche Eier­ teigwaren der Volg Marke stammen von der Firma Pasta Simona aus Quartino TI und enthalten zu 100 Prozent Schweizer Eier.

Sämtliche im Volg erhältlichen Eier stammen von Schweizer Bauernhöfen. Damit ist Volg der einzige Schweizer Detailhändler, der ausschliesslich Schweizer Eier verkauft. Die Entscheidung für 100 Prozent Schweizer Eier ist auch eine Entscheidung für art­ gerechte Tierhaltung. Die Hühnerbestände von Schweizer Geflügelzüchtern sind kleiner und überschaubarer als im Ausland und ermöglichen eine art­gerechte Tierhaltung von Hühnern.

Das neue Kartoffel-Beratungsteam von fenaco Landesprodukte (v.l.n.r.): Patrik Kreienbühl, Florent Rapin, Emilien Piot, David Schmid, Bendicht Zehnder, Fabien Curty und Pius Diener.

D

ie Herausforderungen im Kartoffelanbau wachsen: Die ausgeprägten Ertragsschwankungen und die teilweise erheblichen Qualitätsmängel der vergangenen Jahre belegen dies eindrücklich. Ausserordentliche Witterungseinflüsse mit negativen Folgen für die Kartoffelkulturen treten tendenziell häufiger auf. Demgegenüber stehen die steigenden Erwartungen an homogene Qualitätseigenschaften. Mit einer noch engeren und verbindlicheren Zusammenarbeit, will fenaco Landesprodukte diesen anspruchsvollen Entwicklungen entgegenwirken und stellt den Vertragsproduzenten der beiden Produktkategorien Frisch- und Veredelungskartoffeln ab sofort ein qualifiziertes Team von Anbaubegleitern zur Verfügung. In Absprache mit den LANDI werden diese in den kommenden Wochen mit den Kartoffelproduzentinnen und -produzenten in Verbindung treten. Der kontinuierliche Austausch von Fachwissen, der Aufbau respektive die Einführung innovativer Produktionstechniken, das Vorhersehen möglicher Schwierigkeiten beim Anbau sowie das rasche Treffen der richtigen Massnahmen sollen die Ertrags- und Qualitätsleistung des Vertragsanbaus nachhaltig optimieren. UK

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Management

Energiewende

Eigene Produkte mit eigenem Strom

Die Jucker Farm AG baut über 60 Kulturen an und vermarktet sie unter anderem in ihren Hofläden. Sie setzt insbesondere auf eigene Betriebsmittel und produziert so lokal wie möglich. Auf dem Spargelhof in Rafz wird der Betrieb neu mit eigener Energie einer Photovoltaik-Anlage fast vollständig selbstversorgt.

E

in Betrieb, der ohne fremdes Stromnetz auskommt, sich also vollständig selbst versorgt: Das war die Vision von Martin Jucker. Seit Mitte März ist die PhotovoltaikAnlage in Rafz in Betrieb. Das Testjahr hat gestartet: «Wir wollen unabhängig vom Stromnetz produzieren können», erklärt Martin Jucker, stellvertretender Geschäftsführer der Jucker Farm AG. Betriebe gemeinsam nutzen Die Jucker Farm AG ist gross. Heute gehören vier Betriebe dazu: je einer in Seegräben, Jona, Kloten und Rafz. Das war aber noch nicht immer so.

8

«Ursprünglich hatte mein Bruder Beat den Betrieb in Rafz von unserem Grossvater übernommen. Auch Seegräben war unser Familienbetrieb, aber wir wollten beide gemeinsam nutzen», erklärt Jucker. Der Betrieb in Rafz hatte damals 13 Hektaren und es wurde vor allem extensiver Ackerbau betrieben. In Seegräben hingegen gab es zehn Hektaren Obst und einen Hofladen. Nach und nach probierten Juckers verschiedene Kulturen und Betriebszweige aus, um den Hofladen so umfangreich wie möglich zu bedienen. In Rafz haben sie begonnen, auf Spezialkulturen zu setzen. Ein Beispiel

waren die Kürbisse, mit denen sie 1997 starteten. Bereits 1999 wurden 800 Tonnen Kürbisse geerntet – dafür arbeitete man mit zwei weiteren Betrieben zusammen. Einer der Betriebsleiter war Walter Pfister. Pfister ist bis heute gemeinsam mit Beat und Martin Jucker Eigentümer der Jucker Farm AG. Selbstversorgung Der Betrieb wuchs extrem schnell, 2000 wurde der Detailhandel mit Kürbissen beliefert. Auch wurden bereits in Deutschland Kürbisausstellungen angeboten. Das schnelle Wachstum rächte sich. Ende 2000 UFA-REVUE  5 | 2018


Management

ganze Jahr etwas anbieten zu können. Die drei Hauptkulturen, Spargel, Heidelbeeren und Kürbis, decken Frühling, Sommer und Herbst ab. Der Winter sei immer noch schwierig, sagt Jucker. Ein kleines Standbein vor Weihnachten sind die 500 Weidegänse, die in Rafz gemästet werden. Auch hier wird darauf geachtet, dass so viel Eigenes wie möglich drinsteckt: Es werden das Auswuchsgetreide sowie die Griessabfälle aus der eigenen Bäckerei verfüttert. In Seegräben beim Juckerhof und in Jona beim Bächlihof besitzt die Jucker Farm AG je noch ein Hofrestaurant und Event- und Seminarräume zur Miete. Auch in den Restaurants setzt die Jucker Farm AG wenn immer möglich auf eigene Produkte. Hofläden besitzt die Jucker Farm AG an den drei Standorten Seegräben, Jona und Rafz.

Die Photovoltaik-Anlage der Jucker Farm AG in Rafz wurde von Energie 360 ° geplant, realisiert und jetzt betrieben.

startete die dreijährige Konsolidierungs- und Sanierungsphase. Auch wurde 2000 die Jucker Farm AG gegründet und ab 2003 entstand das bäuerlich geprägte Bild der JuckerFarm AG. Das Ziel war, so viel wie möglich selbst zu machen: anbauen, verarbeiten und verkaufen. «Wir orientierten uns am Selbstversorgungsgedanken der Grossmutter, um maximale Unabhängigkeit zu erreichen», erzählt Jucker. Saisons abdecken Heute werden auf den vier Höfen über 60 verschiedene Kulturen angebaut. Der Fokus liegt darauf, das

Mehrwert generieren 60 bis 70 Prozent der Produkte werden selbst verkauft. Die restlichen landen im Detailhandel. Dies betrifft insbesondere die Spargeln mit 20 Hektaren Produktionsfläche sowie die Kürbisse mit 50 Hektaren. «Wir arbeiten daran, unser eigenes Sortiment auszubauen, immer kombiniert mit Wirtschaftlichkeit», erzählt Jucker. Die Jucker Farm AG agiert mit ihren Hauptprodukten ausserhalb des Grenzschutzes und sie erhält auch keine Direktzahlungen. Das helfe, sich unternehmerisch weiterzuentwickeln, meint Jucker. «Für uns steht folgende Frage im Mittelpunkt: Wie kann ein Mehrwert generiert werden, welchen der Konsument auch bezahlen will?», erläutert Jucker. Um einen solchen Mehrwert zu erreichen, arbeiten sie mit Ehrlichkeit , Transparenz und Nachhaltigkeit. Energiekonzept Zum Thema Nachhaltigkeit gehört auch das Energiekonzept. Bereits seit einiger Zeit ist Jucker daran, mit der Gebäudetechnik den Energieverbrauch zu minimieren – mittlerweile

Energie Contracting Landwirtschaftsbetriebe mit ihren grossen Dächern sind prädestiniert für Photovoltaik-Anlagen. Die Investitionen können aber sehr hoch sein. Die Planung, der Bau und der Betrieb setzen ein hohes Knowhow voraus. Um aber trotzdem effizient auf erneuerbare Energien setzen zu können, gibt es das sogenannte Energie Contracting, das von spezialisierten Firmen angeboten wird. Sie erarbeiten die optimale Lösung für die Energieversorgung, planen, bauen und betreiben die Anlage. Als «Dachbesitzer» besteht dann die Möglichkeit, den lokalen Strom dem Contracting Partner wieder abzukaufen. Der Besitzer profitiert vom Contracting, indem er das Betriebsrisiko auslagert, planbare Kosten hat und sich auf sein eigenes Kerngeschäft konzentrieren kann. Zusätzlich profitiert er von erneuerbarer Energie aus der Region.

Fakten zur Anlage der Jucker Farm AG Photovoltaik-Anlage Leistung

170 kWp

Prognostizierte jährliche Stromproduktion

170 000 kWh/Jahr

Schwermetallfreie Dünnschicht-Solarzellentechnologie (CIS), mit verbesserten physikalische Eigenschaften (verbessertes Schwachlichtund Temperaturverhalten) Partner

Solvatec AG

Batteriesystem inkl. Energiemanagement Leistung Batteriespeicher

160 kW

Kapazität Batteriespeicher

192 kWh

Intelligentes Energiemanagement für die optimale Nutzung des Stroms aus der Photovoltaikanlage und zur Verhinderung von zu hohen Leistungs­ spitzen im Stromnetz durch Ansteuerung der Kälteanlage, der Photo­ voltaikanlage und des Speicherlademanagements. Das System ist fähig für einen Inselbetrieb bei Stromausfall. Partner für Hardware

Solvatec AG

Partner für Energiemanagement

RZ Energiemanagement

liegt der Standard sogar unter dem Minergie-Standard. In Jona und Seegräben werde bereits mit eigenem Holz geheizt. In Rafz hingegen soll der gesamte Betrieb mit der eigenen Photovoltaik-Anlage betrieben werden. Seit gut einem Monat läuft nun die neue PV-Anlage. «Der Härtetest kommt aber erst, wenn die Spargelsaison startet», erläutert Jucker. Mit der Anlage werden alle Anlagen des Hofs betrieben, darunter auch die gesamten Kühlanlagen wie auch der Schockfroster für die Spargeln. Nach dem Testjahr sähe man dann, ob es klappt. Momentan ist der Hof noch an die Stromleitung angeschlossen. Es kann also sowohl Strom bezogen, wie auch Strom verkauft werden. Die Leitung war aber bereits mit den älteren Kühlanlagen am Limit und mit

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Management

Gesamtkonzept Energie Spargelhof Rafz Die primäre Energiequelle des umgesetzten Energiekonzeptes ist die Photovoltaikanlage auf der bestehenden und der neuen Halle. Mit einem Batteriespeicher kann Energie zwischengespeichert und später wieder an den Hof abgegeben werden. Mit dem Batteriespeicher und dessen intelligenten Steuerung kann zudem verhindert werden, dass der Stromanschluss überlastet wird und Lasten können so angesteuert werden, dass diese primär bei Sonnenschein Strom beziehen. Die grösste Last auf dem Spargelhof ist die Kälteanlage, welche für die Kühlung von Spargeln und anderem Gemüse gebraucht wird. Die durch den Betrieb der Kühlanlagen anfallende Wärme wird für die Erzeugung von Heizwärme und Warmwasser für das Wohnhaus und den Hofladen verwertet. Das Batteriesystem ist fähig, ein Inselsystem aufzubauen. Das heisst, dass sich bei einem Stromausfall in Rafz der Spargelhof autark mit der Photovoltaikanlage versorgen kann. Energie 360° hat in Zusammenarbeit mit Partnern, darunter die Solvatec AG, ein Unternehmen der fenaco Genossenschaft, und der Jucker Farm AG das Energiekonzept für den Spargelhof entwickelt und umgesetzt. Dabei hat Energie 360° das Energiesystem auch finanziert und betreibt es mindestens für die nächsten 15 Jahre. Energie 360° übernimmt die Verantwortung, den Spargelhof in dieser Zeit ökologisch und sicher mit Kälte, Wärme und Strom zu versorgen und das System laufend auf verändernde Anforderungen auf dem Hof anzupassen. Für den Kunden, die Jucker Farm AG, ist dies ein Rundum-Sorglos-Paket mit langfristig kalkulierbaren Kosten.

Martin Jucker im Hofladen in Rafz. Hier wird direkt im Laden Holzofenbrot gebacken.

dem Umbau, der in Rafz dieses Jahr vollzogen wurde, wäre sie zusammengebrochen. Anstatt aber die Leitung zu sanieren, hat sich das Team der Jucker Farm AG für den Bau der Solaranlage mit Energiespeichern und somit auch für ein eigenes Stromnetz entschieden. «Die ganze Anlage ist technisch darauf ausgelegt, dass in Zukunft auch die ganze Mobilität betrieben werden kann», erklärt Jucker. Wie schnell das aber gehe, hänge von der Entwicklung elektrischer Traktoren ab.

Der Hofladen hat ein breitgefächertes Sortiment.

Energie 360 ° Die Idee war geboren, nun stand die Frage der Finanzierung im Raum. Die Jucker Farm AG wollte nicht selber investieren und ihr Geld binden. Sie entschieden sich für ein sogenanntes Energie Contracting. Als Partner wählten sie Energie 360 ° – schlicht, weil sie das beste Angebot machten. Energie 360 ° hat also die gesamte Anlage geplant und betreibt sie heute. Gebaut hat die Anlage die Solvatec AG als Partner von Energie 360 °. Die Jucker Farm AG kauft den Strom von Energie 360 °, was zwar einen etwas höheren Strompreis mit sich bringt. Der Ausbau der Stromleitung, welcher ohne die Anlage zwingend hätte gemacht werden müssen, hätte aber mehr gekostet, sagt Jucker.

Eigener Solarstrom Für die zahlreichen selbstverarbeiteten und unverarbeiteten Produkte entsteht mit der neuen Anlage klar ein Mehrwert. Die Produkte werden mit eigenem Solarstrom produziert , womit sie auch ausgelobt werden können. Die eigene Stromversorgung gewährleistet die Versorgungssicherheit – bei einem mehrtägigen Stromausfall läuft in Rafz die Produktion einfach weiter. «Unser Teil der Nahrungsmittelkette ist gesichert», sagt Jucker stolz. Der Hof braucht kein Notstrom-Aggregat mehr: Am Tag wird direkt Strom produziert und dieser wird auch für die Nacht in den Lithium-Eisenphosphat-Batterien gespeichert. «Im Moment ist die Anlage noch eine Innovation. Aber wir fragen uns: Warum machen es nicht alle?», erzählt Jucker. Im Hinblick auf den Klimawandel will die Jucker Farm AG so gut wie möglich auf fossile Brennstoffe verzichten. Auch ist Jucker der Meinung, dass Atomkraftwerke ein Restrisiko darstellen, das sich einfach nicht lohnt. «Unser Konzept bringt den Beweis, dass Solarstrom kein Flatterstrom ist und das Netz belastet. Es zeigt genau das Gegenteil: Wir sind jetzt unabhängig», so Jucker. n Autorin Gabriela Küng, UFA-Revue, 8401 Winterthur Bilder Gabriela Küng

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UFA-REVUE  5 | 2018


Wunsch begründet keine Pacht

Aus dem Bundesgericht Andreas Wasserfallen Agronom und Rechtsanwalt, Bern,  031 300 37 00

U starb im April 2017. Er war Eigentümer von verschiedenen landwirtschaftlichen Grundstücken, unter anderem in der Gemeinde C. Als einzige Erbin hinterliess er Z. Der Ehemann von Z ist Landwirt. X ist Landwirt in C, er bewirtschaftet dort ein landwirtschaftliches Gewerbe. Im Juni 2017 erhob er Klage gegen Z. Er beantragte, das Gericht solle feststellen, dass er, X, Pächter sei von sieben landwirtschaftlichen Grundstücken, welche U gehört hatten. Diese Pacht sei ihm von U vor dessen Tod zugesagt worden. Sie habe am 1. Mai 2017 begonnen. Die Erstpachtdauer betrage sechzehn Jahre, der Pachtzins 700 Franken pro Hektare. Neben seiner ordentlichen Klage verlangte er vom Gericht , es solle für die Dauer des Prozesses vorsorgliche Massnahmen anordnen in dem

Sinne, als Z und ihrem Ehemann sofort verboten werde, die fraglichen Parzellen zu bewirtschaften. Der erstinstanzliche Richter hiess das Gesuch um Erlass vorsorglicher Massnahmen gut und er verbot Z, unter Androhung von strafrechtlichen Sanktionen für den Fall der Widerhandlung, die Parzellen selber oder zusammen mit ihrem Ehemann zu bewirtschaften. Auf Berufung von Z hob das Kantonsgericht dieses Verbot auf. X zog die Sache vor das Bundesgericht. Er verlangte, das Urteil des Kantonsgerichts sei aufzuheben und die vom erstinstanzlichen Richter erlassenen vorsorglichen Massnahmen seien zu bestätigen. Das Bundesgericht wies die Beschwerde ab. Es bestätigte die Einschätzung des Kantonsgerichts, welches nach einer detaillierten Würdigung der vorhande-

nen Beweismittel, insbesondere von zwei Zeugenaussagen, zum Schluss gekommen war, es liege kein Pachtvertrag vor. Der verstorbene U habe zwar sicher den Wunsch geäussert, seinen Hof an X zu verpachten. Dies reiche aber selbst im Rahmen des Erlasses von vorsorglichen Massnahmen, wo nicht ein strikter Beweis, sondern nur ein Glaubhaftmachen verlangt werde, nicht aus, um von einem Pachtvertrag auszugehen. Es sei nicht bewiesen, dass U und X sich effektiv auf einen solchen Vertrag geeinigt hätten, also auf alle notwendigen Elemente, welche für den Abschluss eines landwirtschaftlichen Pachtvertrags notwendig seien. (Urteil 4A_646/2017 vom 19.01.2018)

Lokale Produkte für Gastround Grosseinkäufer Lokalmarkt ist eine Plattform für Produzenten, die ihre Produkte Restaurants und anderen Grosseinkäufern wie Altersheimen oder Tageshorten anbieten möchten. Der Gründer, Roger Muamba, erkannte, dass gerade bei dieser Zielgruppe ein grosses Bedürfnis von lokalen Produkten besteht. Seit der Versuchsphase

im Spätherbst 2017 in St. Gallen hat nun das Projekt auch in Wil (SG) und Gossau (SG) gestartet. Für Produzenten, die bereits Direktvermarktung betreiben, ist das eine optimale Ergänzung, um ihr Sortiment einem grösseren Publikum zu präsentieren. Der Produzent bestimmt den Preis und den Lieferradius. Mehr Informationen für Produzenten gibt es unter www.lokalmarkt.ch. gk

Neue Saison für Stallvisite Ende April startete die Saison für die Stallvisite. Über 300 Bauernfamilien in der ganzen Schweiz heissen Gäste während eines Jahres auf ihrem Hof willkommen. Das Ziel ist, der Bevölkerung die Nahrungsmittelproduktion näher zu bringen, da der direkte Kontakt zunehmend verloren geht. Das stärkt das Vertrauen in einheimische Produkte. LID

Management

Bio legt stark zu

Die Knospe legte im letzten Jahr erneut deutlich zu: 6423 Bauernbetriebe in der Schweiz und Liechtenstein arbeiteten per Ende 2017 nach den Richtlinien von Bio Suisse, das sind 279 Betriebe mehr als im Vorjahr. Die biologisch bewirtschaftete landwirtschaftliche Nutzfläche erreichte einen Anteil von 14,4 Prozent . Gleichzeitig hat der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln einen Rekordwert erreicht, ist auf über 2,7 Mrd. Franken angewachsen (Vorjahr: 2,5 Mrd. Franken) und hat einen Marktanteil von 9 Prozent erzielt. Die stärkste Zunahme zeigte dabei die Westschweiz. Die Schweizer Bevölkerung konsumiert heute pro Kopf und Jahr bereits für 320 Franken Bio-Produkte (Vorjahr: 299 Franken). Die Marktanteile von Bio-Lebensmitteln haben in allen Landesteilen kräftig zugelegt. Die Westschweiz erzielte mit 0,8 Prozentpunkten das grösste Wachstum. Bio Suisse

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch

Milchtechnologe Jean-Pierre Zenhäusern von der Augstbordkäserei ist einer von mehr als 3000 lokalen Produzenten, die für Volg «Feins vom Dorf»-Produkte herstellen. Seine Käsespezialitäten sind im Volg Turtmann (VS) erhältlich. Eine davon ist der Raclette «Wallis 65» – nach einem alten Rezept aus Rohmilch der Gegend produziert. Entdecken Sie in jedem Volg andere «Feins vom Dorf»-Spezialitäten.

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Management

Burnout in der Landwirtschaft

Prävention und fachgerechte Vermittlung Ein Burnout ist eine komplette Erschöpfung mit prägendem Einschnitt ins Leben des Betroffenen und das seines Umfeldes. Auch landwirtschaftliche Familien bleiben davon nicht verschont. In einer Semesterarbeit an der HAFL wurde untersucht, wie landwirtschaftliche Beratungsstellen mit Burnout konfrontiert werden und wie sie darauf reagieren.

Anita von Rickenbach

Johannes Brunner

Körperliche Symptome • Müdigkeit • verminderte Konzentrationsfähigkeit • Schlafstörungen • Kopf-, Magen- oder Rückenschmerzen

Emotionale Symptome • Gleichgültigkeit • Antriebsschwäche • Rückzug aus Beziehungen • Gefühl, alles sei sinnlos Betroffene Personen können sich an ihren kantonalen Beratungsdienst wenden.

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V

erschiedene Stressfaktoren, die bis an die Belastungsgrenze führen, sind die Ursachen eines Burnouts. Wird gelegentlicher Stress zu Dauerstress und fehlt die nötige Erholung, kann dies in einer Erschöpfungsdepression enden. Die Ursachen von Stress sind vielfältig und die Folgen äussern sich je nach Persönlichkeit und sozialem und wirtschaftlichem Umfeld anders.

Persönliche Faktoren Die Persönlichkeit eines Menschen spielt in Bezug auf das Risiko, ein Burnout zu erleiden, eine wichtige Rolle. Burnout-Betroffene haben die Arbeit und sonstige Verpflichtungen über längere Zeit vor die eigenen Bedürfnisse gestellt. Auf Kosten von Freizeit und Erholung wurden die Arbeitstage immer länger und der Feierabend undefinierbar, weil sich die Gedanken nie ganz von der Arbeit lösen konnten. Der eigene Körper wurde durch die hohe Leistungsbereitschaft und das Bestreben, die Arbeit perfekt zu erledigen, überfordert. «Nein» zu sagen, fällt solchen Menschen schwer. Sie sind immer erreichbar und helfen, wo Hilfe gebraucht wird. Soziales Umfeld Neben persönlichen Faktoren kann auch das soziale Umfeld Ursache für ein Burnout sein. Fehlende Anerkennung und Wertschätzung für die geleistete Arbeit können sehr belastend sein und auf längere Sicht die Freude an der Arbeit gänzlich trüben. Ausserdem sind fehlende Gesprächsmöglichkeiten innerhalb der Familie ein weiterer Burnout-Risikofaktor. Der offene Umgang mit Prob-

lemen ermöglicht, sie zu lösen bevor sie zur Belastung werden. Erwartungshaltungen im Familienbetrieb belasten potenzielle Hofnachfolger. Sie können durch verankerte Traditionen in ein Schema gezwängt werden, welches nicht mit den eigenen Lebensvorstellungen übereinstimmt. Es ist beispielsweise nicht ideal, wenn ein Hofnachfolger auf Wunsch seiner Eltern mit der Milchproduktion weiterfährt, obwohl er noch nie gerne gemolken hat. Ein Bruch mit Traditionen kann unter diesen Umständen eine Prävention eines Burnouts sein und ist für die Lebensqualität entscheidend. Wirtschaftlicher Druck Das anspruchsvolle wirtschaftliche Umfeld mit steigenden Anforderungen und sinkenden Produzentenpreisen gehört zur dritten möglichen Ursachengruppe eines Burnouts. Die Zunahme von Vorschriften und deren strengen Kontrolle führt zu einer permanenten Belastung. Die Administration eines Betriebs wird ständig anspruchsvoller und unüberschaubarer. Einkommenseinbussen werden mit einer Steigerung der Arbeitszeit kompensiert, doch Nebenerwerbstätigkeiten führen zu einer Mehrfachbelastung, fehlender Erholung und so oft zu Dauerstress. Finanzielle Probleme aufgrund mangelnder Liquidität oder Verschuldung können Landwirten den Boden unter den Füs­s en wegziehen. Die zunehmende Liberalisierung der Agrarmärkte bereitet vielen Bauernfamilien Sorgen. Ungewisse Zukunftsaussichten verunsichern, machen Entscheidungen zur Betriebsstrategie schwieriger und verstärken den permanenten Druck.

Ressourcen der Beratungsdienste Landwirtschaftliche Beratungsdienste nehmen als offizielle Ansprechpartner für die landwirtschaftliche Bevölkerung eine wichtige Aufgabe wahr. In einer Semesterarbeit an der HAFL wurde untersucht, welche Hilfe von landwirtschaftlichen Beratungsdiensten zum Thema Burnout erwartet werden kann. Das Resultat lässt sich in zwei Worten zusammenfassen: Prävention und Vermittlung. Prävention Die Prävention ist sehr wichtig, denn einem Burnout vorzubeugen ist besser als eines zu therapieren. Mit Gastreferaten von Burnout-­B e­ troffenen, Psychologen, Psychia­t ern oder anderen Fachpersonen kann für das Thema sensibilisiert werden. In einem landwirtschaftlichen Familien­ betrieb fliessen Arbeit und Freizeit oft ineinander über. Häufig wird viel Herzblut in die Arbeit gesteckt und der Erholung zu wenig Bedeutung geschenkt. Gute Referate an unterschiedlichen Zusammenkünften von Menschen aus landwirtschaftlichen Kreisen können zum Nachdenken und Handeln anregen. Da kantonale Beratungsdienste oftmals mit der beruflichen Ausbildung zusammengeschlossen sind, sollte die Prävention auch in der Berufsbildung einen festen Platz erhalten. Junge Berufsleute gehören zwar noch nicht zur Risikogruppe, eine Sensibilisierung für das Thema ist aber wichtig für die Prävention. Erklärende Artikel in gut gelesenen Zeitschriften und Zeitungen, sind ebenfalls zielführend. Burnout ist heute zwar ein geläufiger Begriff, doch trotzdem wissen viele nicht, UFA-REVUE  5 | 2018


Management

Vorbeugende Massnahmen • eigenen Bedürfnissen mehr Beachtung schenken • «Nein» sagen und nicht jederzeit erreichbar sein • offener Umgang mit Problemen • verankerte Traditionen aufbrechen, wenn sie nicht zum eigenen Lebensstil passen • Stressfaktoren (Zeitfresser, verhasste Arbeiten, feindliches Umfeld, usw.) erkennen und abbauen

was damit wirklich gemeint ist . Falschmeinungen, das Abwerten als Modeerscheinung oder das Reduzieren auf «ja de hed duredreiht» können für Betroffene sehr belastend sein. Durch Prävention und Aufklärung wird vermutlich die Akzeptanz eines Burnouts in der Gesellschaft erhöht. Unterstützung vermitteln Neben Prävention ist kompetente Vermittlung von Unterstützung in jeglicher Form eine weitere sehr wichtige Aufgabe der landwirtschaftlichen Beratung. Personen, die ein Burnout erleiden, brauchen dringend Hilfe. Der «Bauernstolz» führt jedoch oft dazu, dass sich Menschen aus der Landwirtschaft erst dann Hilfe holen, wenn es ihnen schon sehr schlecht geht. Melden sich Angehörige, Be-

kannte oder gar Betroffene selber, muss sofort gehandelt werden. Es wäre wichtig, dass Beratungsstellen betroffene Personen umgehend an geeignete Fachstellen (Hausärzte, Psychologen, Psychiater) weiterleiten können, indem sie ein Netzwerk aufbauen und sich mit der Thematik vertraut machen. Für betroffene Familien ist zudem die Vermittlung von Arbeitskräften eine wichtige Unterstützung, um die Belastung zu reduzieren. Oftmals ist eine längere berufliche Auszeit bei einem Burnout unumgänglich. Dafür gibt es spezialisierte Kliniken, wo betroffene Personen professionelle Hilfe erhalten. Die Suche von geeigneten Aushilfen auf dem Betrieb gestaltet sich oft als schwierig und ist für betroffene Familien ein zusätzlicher Druck. Beratungsdienste könnten mit aktuellen Listen von Arbeitskräften Entlastung schaffen. Ist diese Soforthilfe organisiert, kann in einem nächsten Schritt der Ursache des Burnouts auf dem Betrieb nachgegangen werden. Häufig sind Umstrukturierungen oder Vereinfachungen auf dem Betrieb nötig, um die Arbeitsbelastung wirksam senken zu können. Hier ist es

von grossem Nutzen, wenn landwirtschaftliche Beratungspersonen genug Fachwissen und Verständnis für diese Erschöpfung haben, um die Beratung danach auszurichten. Fazit der Umfrage Die Umfrage bei 18 kantonalen Beratungsdiensten in der Schweiz zeigte, dass mit dem Thema Burnout sehr unterschiedlich umgegangen wird. In einigen Kantonen befassen sich landwirtschaftliche Beratungsdienste umfassend mit dem Thema, bauen ein Vortragsangebot zur Prävention aus und wissen, wohin sie Hilfesuchende vermitteln können. Bei anderen Kantonen besteht diesbezüglich noch Handlungsbedarf. Da das Thema Burnout in Zukunft auch in der Landwirtschaft ein präsentes Thema bleiben wird, darf die Rolle der landwirtschaftlichen Beratungsdienste nicht unterschätzt werden. Durch den direkten Kontakt und das Verständnis für die landwirtschaftliche Bevölkerung können sie einen wichtigen Beitrag zur BurnoutPrävention, aber auch zur fachgerechten Vermittlung für möglichst rasche Hilfe leisten. n

Ein Burnout kann sich wie ein Schatten über den ganzen Betrieb legen. Bild: Anita von Rickenbach

Autor Anita von Rickenbach und Johannes Brunner, Fachgruppe Unterricht & Beratung, BFH – HAFL, 3052 Zollikofen, www.hafl.bfh.ch

UFA-REVUE  5 | 2018 13


Management

Serie: Betriebszweiganalyse – Teil 6|9

Schweinehaltung

Leistungen bestimmen Wirtschaftlichkeit Die Analyse der Betriebszweige Schweinezucht und Schweinemast offenbart grosse Unterschiede bei den erzielten Leistungen. Bei der Mast bieten der Tierzukauf sowie der Arbeitseinsatz Einsparpotenzial.

Alexander Zorn

Nicolas Hofer

S

chweinefleisch ist mit einem Anteil von 44 Prozent am Fleischverbrauch die beliebteste Schweizer Fleischart. Der Produktionswert der Schweinehaltung betrug im Jahr 2016 9,1 Prozent der gesamtschweizerischen Landwirtschaftsproduktion. Dies unterstreicht den hohen Stellenwert der Schweinehaltung in der Schweiz. In den letzten Jahrzehnten erfuhr die Schweinehaltung eine zunehmende Spezialisierung in Zucht-, Mast- sowie kombinierte ZuchtMast-Betriebe. Dies ging einher mit einer Abnahme der Betriebe und einer Vergrösserung der Schweinebestände.

Die nachfolgende Analyse der Wirtschaftlichkeit stützt sich auf die Betriebszweige Schweinezucht und Schweinemast von ÖLN-Betrieben aus der Tal- und Hügelregion aus der Zentralen Auswertung von Buchhaltungsdaten von Agroscope in Tänikon. Betrachtet wurden die Betriebstypen «Veredlung» sowie «kombiniert Veredlung» in den Jahren 2010 bis 2014 mit einem Schweinebestand von über einer Grossvieheinheit. Mit diesem mehrjährigen Betrachtungszeitraum reduziert sich der Einfluss der Preisentwicklung einzelner Jahre. Die Grossvieheinheit (GVE) bildet die Bezugseinheit . Ein GVE entspricht rund sechs Mastschweinen.

36 Franken Stundenlohn Für den Betriebszweig Schweinezucht liegen die Resultate von 357 Beobachtungen vor. Im Mittel erzielen sie einen Gewinn von 526 Franken je Grossvieheinheit (GVE), was einer mittleren Arbeitsverwertung («Stundenlohn») von 36 Franken je Stunde entspricht. Die Erzeugungskosten gehen zu knapp zwei Dritteln auf Direktkosten, vor allem Futter, und zu einem guten Drittel auf Gemeinkosten zurück, hauptsächlich Arbeits- sowie Gebäudekosten. Unterschiede bei Leistungen Vergleich man das Viertel der Betriebe mit der geringsten Arbeitsverwer-

Kosten, Leistungen und Arbeitsverwertung der Betriebszweige Schweinezucht und Schweinemast (Fr. je Grossvieheinheit) Schweinezucht Alle Betriebe [n  = 357] Leistungen total Kosten total Direktkosten total ▪ Futterkosten

Schweinemast

Kostenanteil [%]

6816

untere Gruppe 5505

6290

obere Gruppe 7884

Alle Betriebe [n  = 694]

Kostenanteil [%]

7244

untere Gruppe

obere Gruppe

6477

7797

6340

6128

7769

8306

6874

3933

63

3745

4019

5708

73

5868

5312

2981

47

2906

2944

2663

34

2716

2614

▪ Tierkauf

415

7

371

493

2975

38

3080

2635

▪ Tierarzt

411

7

361

438

24

0

25

25

▪ Sonstige Direktkosten

126

2

107

144

46

1

48

37

Gemeinkosten total

2357

37

2594

2109

2061

27

2438

1562

▪ Arbeit

1246

20

1445

1009

1160

15

1381

759

▪ Gebäude

871

14

898

875

665

9

786

611

▪ Gebäude- & sonst. Gemeinkosten

239

4

3

Kalkulatorischer Gewinn

526

Arbeitsverwertung [Fr./h] Anteil mit BTS und/oder RAUS Bestandsgrösse (GVE)

252

225

236

– 835

1756

– 525

272

192

–1829

922

36

11

71

14

– 8

57

60 %

57 %

54 %

56 %

44 %

61 %

33

24

45

27

20

43

Quelle: Buchhaltungen der Betriebszweige Schweinezucht und Schweinemast der Betriebstypen Veredlung (41) und Kombinierte Veredlung (53) der Tal- und Hügelregion aus den Jahren 2010–2014.

14

UFA-REVUE  5 | 2018


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Serie: Betriebszweiganalyse – Teil 6|9

Energie aus Holz! Stückholz • Schnitzel • Pellets

NEU Easytronic XV, 15 – 30 kW

In der Schweinehaltung gibt es grosse Unterschiede betreffend Kosten und Leistungen zwischen den Betrieben. Bild: Esther Michel

tung (untere Gruppe) mit dem besten Viertel (obere Gruppe), so zeigen sich grosse Unterschiede bei den erzielten Leistungen (Er-

Datengrundlage Die Daten, die für die Berechnungen in der Serie genutzt werden, stammen von Referenzbetrieben aus der Zentralen Auswertung von Buchhaltungsdaten von Agroscope aus den Jahren 2010 bis 2014. Ab dem Jahr 2015 wurden die Referenzbetriebe durch die Stichprobe Betriebsführung ersetzt, die auf der Finanzbuchhaltung basiert und für die weniger Betriebszweig-Beo­ bach­tungen vorliegen. Um eine grosse Anzahl vergleichbarer Betriebszweig-Beobachtungen zu haben, basiert die Studie, welche in dieser Serie vorgestellt wird auf den Referenzbetrieben. Mehr zur Datengrundlage und der verwendeten Berechnungsmethode ist im ersten Teil der Serie zu finden (UFA-Revue 12/17, S. 12–13).

lösen): Diese sind bei der oberen Gruppe um über 40 Prozent höher und dies bei ähnlicher Betei-

ligung der Gruppen an den Tierwohlprogramm BTS und RAUS. Kostenseitig ist der Vorteil der oberen Gruppen mit 212 Franken geringeren Gesamtkosten je GVE nicht so markant, da die obere Gruppe zwar niedrigere Gemeinkosten, gleichzeitig aber höhere Direktkosten aufweist. Unter dem Strich resultieren grosse Unterschiede bei der Arbeitsverwertung: die untere Gruppe verdiente im Mittel 11 Franken pro Stunde während die obere Gruppe bei 71 Franken lag. Mast: Hohe Direktkosten Bei der Schweinemast resultiert bei den 694 vorliegenden Beobachtungen im Mittel ein kalkulatorischer Verlust von 525 Franken je GVE, was einer Arbeitsverwertung von 14 Franken je Stunde gleichkommt. Bei der Mast ist der Anteil der Direktkosten mit 73 Prozent an den Erzeugungskosten noch höher als bei der Zucht. Der grösste Kostenanteil entfällt auf den Tierzukauf. Etwa ein Drittel der Kosten entsteht beim Futter. Der Anteil der Ge-

meinkosten ist mit gut einem Viertel gering, wobei die Arbeitskosten dominieren. Fast alle Leistungen und Kosten betroffen Der Vergleich der unteren mit der oberen Gruppe offenbart bei der Schweinemast grosse Unterschiede bei fast allen Leistungsund Kostenpositionen, jeweils zugunsten der oberen Gruppe. Hervorzuheben sind grosse Unterschiede bei den erzielten Leistungen, den Arbeitskosten sowie dem Tierzukauf. n

Autor Alexander Zorn ist und Nicolas Hofer war bis Dezember 2017 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsgruppe Betriebswirtschaft von Agroscope in Tänikon.

NEU Zyklotronic XV, 20 – 30 kW

NEU Novatronic XV, 30 – 80 kW Halbmeter / Meter

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Die Analyse von sieben Betriebszweigen und die Darstellung der Vorgehensweise ist im Kapitel 4 des Agro­scope Science Berichts Nr. 53 enthalten. www.agroscope.ch

UFA-REVUE  5 | 2018 15


Landtechnik

Hacken

Die Unkrautbekämpfung der Zukunft? Auch beim Soja ist eine mechanische Unkrautbekämpfung in der Reihe möglich. Bild: Jean-Pierre Burri

Die Landwirtschaft ist in allen Bereichen stets auf der Suche nach alternativen Lösungen. Die mechanische Unkrautentfernung in den Kulturen, wie sie im biologischen Anbau praktiziert wird, ist auch in konventionellen Systemen anwendbar. Die Effizienz hängt dabei nach wie vor von äusseren, nicht beeinflussbaren Faktoren wie dem Wetter ab.

B

eim Hacken werden mehrere Arbeitsvorgänge in nur einem Durchgang ausgeführt. So wird Unkraut beseitigt, die Oberflächenkruste durchbrochen und die oberste Bodenschicht aufgelockert. Gleichzeitig regt die Bodenbearbeitung mit einem Hackgerät die Mineralisierung an und fördert damit die Nährstoffversorgung der Pflanzen. Die Kapillarwirkung wird unterbrochen und die Verdunstung deutlich verringert. Hackqualität Die Effizienz der Unkrautbekämpfung hängt von zahlreichen Faktoren ab. Das beste Ergebnis wird in einem abgetrockneten Boden erzielt, wenn auf die Hackarbeit mehrere sonnige Tage folgen und das Unkraut in einem frühen Stadium entfernt wird.

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Letzteres wird ausgerissen und vertrocknet rasch an der Bodenoberfläche. Durch Hacken kann bei optimalen Bedingungen nahezu das gesamte Unkraut beseitigt werden. Bei ungünstigen Bedingungen und bei Unkraut in fortgeschrittenem Wachstumsstadium kann es sich hingegen als ineffizient erweisen. Gerätetypen In der Praxis werden derzeit am häufigsten Hackgeräte mit Scharen für die Bearbeitung zwischen den Reihen verwendet. Die halbstarren oder flexiblen Zinken gibt es je nach gewünschter Hacktiefe in verschiedenen Formen. «Scharhackgeräte sind sehr effektiv gegen mehrjährige Unkräuter und die Parallelogrammaufhängung garantiert eine gleichmässi-

ge und genaue Arbeitstiefe», erklärt Josy Taramarcaz, Berater für biologische Landwirtschaft bei der Agridea in Lausanne. Geräte mit flexiblen Zinken vom Typ Federzinken wühlen die Erde bei erhöhter Arbeitsgeschwindigkeit kräftig auf. Damit steigt die Gefahr von Kulturbeschädigungen durch aufgewirbelte Erde und von Wurzelverletzungen. Unkrautbekämpfung in den Reihen Die Fingerhacke (Kress) und der Rollstriegel wurden speziell für Arbeiten in den Reihen entwickelt. Somit erfolgt die Unkrautbekämpfung mittels Zinken oder Scharen, die zwischen den Reihen arbeiten, gefolgt von Gummifingern, die von beiden Seiten in die Reihen eingreifen, um das Unkraut bereits im Keimblattstadium zu UFA-REVUE  5 | 2018


Landtechnik entwurzeln. Die Gefahr von Kulturbeschädigungen ist gering. In lehmigeren Böden fällt das Ergebnis zudem besser aus. Der Rollstriegel arbeitet auf einer Breite von 15 cm in den Reihen und wird in Kombination mit Hacken zwischen den Reihen eingesetzt. Die Elemente stehen in einem Winkel von 30 ° zur Reihe und die Rotation wird durch die Fahrgeschwindigkeit des Traktors von sechs bis 15 km/h gewährleistet. Das Unkraut wird mit dieser Methode, die auch bei Pflanzenrückständen funktioniert, bis zum Zweiblattstadium ausgerissen. Lenksystem Für die Lenkung bieten die meisten Hersteller Systeme mit einer auf der Maschine montierten Kamera an. Dieses System garantiert ein äusserst präzises Arbeiten und höhere Flexibilität ohne zusätzliche menschliche Streuerung auf der Maschine. «Für die Verwendung einer GPS-Lenkung mit RTK-Unterstützung ist eine Aussaat von ebenso hoher Präzision erforderlich, um das Unkraut möglichst nah an den Pflanzen zu bekämpfen. In den Datenblättern Agridea Bio 3.3.41 bis 3.3.46 sind die verschiedenen Lenksysteme beschrieben», fügt Josy Taramarcaz hinzu. Carré Das französische Unternehmen verkauft Maschinen, die zum Hacken von bis zu zwölf Reihen Mais, sieben Reihen Sonnenblumen und achtzehn Reihen Zuckerrüben konzipiert sind. Je nach Pflanzenart wird eine breite Auswahl an Elementen mit Parallelogrammaufbau zum Hacken zwischen und in den Reihen sowie zum Häufeln angeboten. Ein am Hackgerät aufgebautes System zur Pflanzenschutzbehandlung oder zur Unterfussdüngung für die Ausbringung in den Reihen ermöglicht in Kombination mit einer mechanischen Unkrautbekämpfung eine Einsparung von Pflanzenschutzmittel und Dünger. Bei der kameragestützten Steuerung erfolgt die Korrektur mit Hilfe eines Zylinders auf einem Rahmen (Precicam), der am Traktor angekuppelt ist und das Hackgerät trägt. Eine Drift

Am häufigsten verwendete Arten von Hackgeräten Hackgerät

Hacken zwischen den Reihen

Mit starren Zinken

Hacken in den Reihen

Vorteile

Nachteile

Vielseitig einsetzbar; in grossen Arbeitsbreiten verfügbar; breite Auswahl an Scharen

Zeitaufwendige Einstellung

Mit flexiblen Zinken

Einfaches Werkzeug; gute Wirkung gegen Gräser

Gefahr der Kulturbeschädigung in den Kurven

Sternhackgerät

Effektiv gegen ältere Un­ kräuter; bricht die Oberflächen­kruste auf

Hilft nicht gegen Disteln, Winden; springt bei steinigen Böden; ungeeignet für Kulturen mit engem Reihenabstand

Häufelgerät (Dammformer)

Effektiv gegen ältere Un­ kräuter; geringe Gefahr der Kulturbeschädigung

Spezielle Maschine für Dammkulturen

Kress-Finger­ hacke

Unkrautbekämpfung in den Reihen; leichtes, handliches Gerät; Kombination mit Scharen oder Hacksternen

Effektiv gegen Keimlinge; geradlinige Aussaat erforderlich

Rollstriegel

Für alle Kulturen geeignet; leichtes, einfaches, handliches Gerät; Kombination mit Scharen oder Hacksternen

Effektiv gegen Keimlinge; weniger effizient bei grober Bodenstruktur

von 20 cm ist in beiden Richtungen relativ zum Bild der Kamera möglich. Letztere ist in der Regel am Hackgerät befestigt. Am Vorgewende wird das System automatisch zentriert. Einböck Der österreichische Hersteller Einböck bietet seine Hackgeräte in drei Varianten an: Chopstar (Zinken), Rollstar (Rollsterne) und Hillstar (Häufelscheiben). Die drei Systeme verfügen über den gleichen Rahmen,

an dem die Hackkörper-Parallelogramme aufgebaut werden. Die Form des Rahmens ermöglicht eine einfache Montage der Elemente mittels Hebel. Die Arbeitstiefe wird über ein Spindelsystem zur Höhenverstellung der Räder fortlaufend reguliert. Die hydraulische Lenkvorsteuerung verstärkt den mit dem Oberlenker erzielten Lenkeinschlag. Beim Kameralenksystem Row-Guard handelt es sich um beidseitig geführte Ober- und Unterlenkerbolzen, die

Wachstumsstadium der Unkräuter und Wetterbedingungen sind wichtige Komponenten für eine mechanische Unkrautbekämpfung. Bild: Carré

UFA-REVUE  5 | 2018 17


Landtechnik

Im konventionellen Landbau sind Beiträge für die mechanische Unkrautbekämpfung in der Rübenkultur möglich. Bild: Carré

Eine aufgebaute Kamera erhöht die Präzision und erleichtert das Fahren. Bild: Einböck

mit einem Verschieberahmen (Verschiebeweg 500 mm) und einem Schnellkuppler, der den Anbau an das Hackgerät vereinfacht, ausgestattet sind. Nach der Einstellung arbeitet das System vollautomatisch und der Fahrer kann sich auf die Einhaltung der Fahrspur konzentrieren.

Autor Jean-Pierre Burri, UFA-Revue, 1510 Moudon

Garford Die Produktlinie des englischen Herstellers Garford umfasst Maschinen mit einer Arbeitsbreite von bis zu zwölf Meter. Die Hackkörper-Parallelogramme werden an einem Rahmengestell angebaut und sind für alle Kulturen verfügbar. Die verschie-

Die Bodenbearbeitung mit einem Hackgerät fördert gleichzeitig die Mineralisierung. Bild: Jean-Pierre Burri

Der Rollstriegel arbeitet auf einer Breite von 15 cm in den Reihen.

denen Zinken- und Schartypen, Häufelkörper, Fingerhacken, Pflanzenschutzschirme oder Striegel können kombiniert montiert werden. Das Kameralenksystem Robocrop gibt es für verschiedene Anbaurahmen mit Führungswelle. Die am Hackgerät befestigte Kamera erfasst mehrere Pflanzenreihen, um höchste Arbeitsgenauigkeit zu gewährleisten. Ausstattungen wie Dünge- oder Sprühsysteme können ebenfalls am Gerät angebracht werden.

mit hoher Genauigkeit das Unkraut zu bekämpfen. Das Wetter vor, während und nach der Bearbeitung mit dem Hackgerät ist dabei ein Schlüsselfaktor für den Erfolg. Insbesondere in regnerischen Frühjahren ist es schwierig, ideale Wetterbedingungen vorzufinden. Im Rahmen einer intensiveren Landwirtschaft bringt die mechanische Unkrautbekämpfung nicht unbedingt jedes Jahr die erwarteten Ergebnisse. Die Hersteller haben das erkannt und bieten komplementäre Werkzeuge für die Unkrautbekämpfung in den Reihen an, wo die mechanischen Möglichkeiten begrenzter sind. n

Mit den heutigen Hack- und Lenksystemen ist es möglich, in Kulturen mit einem Reihenabstand ab 15 cm

Bild: Jean-Pierre Burri

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UFA-REVUE  5 | 2018


METRAC

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Die neuen Kraftpakete.

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Ein neuer Meilenstein in der Melktechnik

Der Lely Astronaut A5 Mehr als 25 Jahre nach der Einführung des ersten Lely Astronaut hat Lely neuerlich einen Meilenstein in der Melktechnik gesetzt: den Lely Astronaut A5. Die Entwicklung dieses flexiblen Systems beruht auf der Erfahrung von tausenden Landwirten auf der ganzen Welt und überzeugt durch ein Optimum an Kuhkomfort, Benutzerfreundlichkeit und einem extrem niedrigen Energieverbrauch.

Entdecken Sie den neuen Lely Astronaut A5 auf lely.com/de/meilenstein

UFA-REVUE  5 | 2018 19


Landtechnik

Aebi TT281

Leistung und Komfort Die neue Terratrac-Generation zeichnet sich durch einen leistungsstarken Motor mit hohem Drehmoment, sehr gute Wendigkeit und ein elegantes Design aus. Das intuitive Bedienkonzept und die Fahrerassistenzsysteme erhöhen sowohl Komfort als auch Sicherheit beim Arbeiten in Hanglagen. Besuch bei einem Landwirt, der vom neuen Hang-Geräteträger und dessen Vielseitigkeit überzeugt ist.

V

or bald einem Jahr kaufte der Landwirt Werner Baumann aus Oberdiessbach seinen neuen Hang-Geräteträger Aebi TT281. Er ist bereits mit dem Aebi TT240, welcher seit zehn Jahren bei ihm im Einsatz ist, äusserst zufrieden, bestätigt aber, dass der neue

Der Fahrhebel ist in die Armlehne integriert, diese wiederum direkt am Sitz befestigt. Der Bildschirm befindet sich im Blickfeld des Fahrers.

Eigenschaften: Hang-Geräteträger Aebi TT281 Abmessungen: L / B / H

4090/2110/2220 mm

Leeergewicht

2850 kg

Zulässige Vorderachslast

2600 kg

Zulässige Hinterachslast

2600 kg

Zulässiges Gesamtgewicht

4500 kg

Kraftstofftank

90 l

AdBlue

14 l

Geschwindigkeit

0 – 40 km/h

Motor

VM Turbo Diesel, 2970 cm3, 80 kW/109 PS, Abgasnorm Stufe IV

Antrieb

Permanenter Allradantrieb, Längsdifferenzial, hinten und vorne Differenzialsperren elektrohydraulisch betätigt

Lenkung

Hydrostatische Allradlenkung mit Umschaltung für Front-, Heck-, Hundeganglenkung

Getriebe

Stufenlos hydrostatisch, mit zwei mechanischen Bereichen

20

Zweiachsmäher über wichtige Verbesserungen verfügt. Weiter ist er glücklich darüber, dass er das erste Modell der Serie, das aus den Produktionshallen des Herstellers Aebi in Burgdorf rollte, in Empfang nehmen durfte. Werner Baumann mäht in mit seinem Terratrac und einer Kombination aus Frontmähwerk und Heckaufbereiter eine Fläche von rund 350 Hektar jährlich. «Nebst einigen Transportarbeiten setze ich den Aebi Terratrac fast ausschliesslich für das Mähen ein. Oftmals arbeite ich bis spätabends und erst nach den Einsätzen bei meinen Kunden kümmere ich mich um meine Wiesen. Aus diesem Grund schätze ich den Fahrkomfort dieser Maschine, die ich mit den optionalen LED-Arbeitsscheinwerfern habe ausrüsten lassen», erklärt Werner Baumann anlässlich eines Besuchs der UFA-Revue auf seinem Betrieb. «Dank dem automatischen Motorkontrollsystem arbeitet der Motor mit einer optimalen Drehzahl und die Fahrgeschwindigkeit lässt sich per Knopfdruck mit der TipTronic einfach und genau anpassen.»

Baumann weiter aus. «Dank der neuen Terra-Bereifung benötige ich keine Zwillingsreifen mehr wie gelegentlich mit dem TT240.» Das hochklappbare Kühlsystem ist einfach im Unterhalt, und durch den Umkehrlüfter ist das regelmässige Wegblasen des angesammelten Staubs auf Kühler und Lüftergitter sichergestellt. Automatic Drive Control (ADC) Diese automatische Vorschubregulierung regelt die höchstmögliche Fahrgeschwindigkeit bei unterschiedlichem Kraftbedarf des Geräts. Bei maximaler Motordrückung wird die Geschwindigkeit des Antriebs reduziert. Bei nachlassendem Kraftbedarf an der Zapfwelle, steigt die Drehzahl des Motors erneut an und

Motor Der neue TT281 hat einen VM Turbo Diesel Motor mit 2970 cm³ und­ 109 PS, der die Abgasnorm Stufe IV erfüllt. Der Motor ist mit SCR-Technologie, einem AdBlue-System sowie einem Dieselpartikelfilter ausgestattet. Die Arbeitsgeschwindigkeit lässt sich stufenlos einstellen und die vier Lenkmodi sind während des Fahrens umschaltbar: Front-, Heck-, Allradund Hundeganglenkung. «Mit der Hundeganglenkung kann ich rückwärts vom Zaun wegfahren» führt UFA-REVUE  5 | 2018


Landtechnik ebenso die Fahrgeschwindigkeit. Das Eco-Drive-System senkt die Motordrehzahl bei Strassenfahrten mit konstanter Geschwindigkeit . Dadurch werden laut Hersteller die Lärmemission und der Verbrauch um zehn bis zwanzig Prozent reduziert. Mit der TipTronic kann zudem die gewünschte Fahrgeschwindigkeit präzise eingestellt werden. Kabine und Fahrverhalten Die mit grossen Scheibenfronten ausgestattete Kabine bietet ausgezeichnete Sichtverhältnisse. Der in die Armlehne des komfortablen Sitzes integrierte Fahrhebel erleichtert die Bedienung des Terratracs. «Die Klimaanlage in dieser Serie ist unerlässlich und sorgt an heissen Sommertagen in der Fahrerkabine trotz grosser Scheiben für angenehme Temperaturen», bestätigt Werner Baumann. «Durch die Fahrunterstützung wie das Einstellen der Entlastung des Mähwerkes werden Arbeitsqualität und Sicherheit erhöht. Jeder ist in der Lage, dieses Fahrzeug mit einem Minimum an Instruktionen zu steuern.» Der rechts vom Bedienfeld installierte Bildschirm ermöglicht es, die verschiedenen Einstellungen vorzunehmen und gerätespezifisch abzuspeichern. Werner

Baumann ist besonders begeistert von den automatischen Koppelungsfunktionen am Vorgewende. Dabei wird der Heckaufbereiter einige Meter nach dem Ausheben des Frontmähwerkes vollautomatisch ausgehoben – auch beim Rückwärtsfahren. Ebenso kann das automatische Umschalten von Front- auf Allradlenkung am Vorgewende miteinprogrammiert werden. Der neue Aebi TT281 ist geschaffen für Arbeiten in steilen Lagen. Der stufenlose hydrostatische Antrieb ist mit zwei mechanischen Bereichen ausgestattet. Zusammen mit der automatischen Vorschubregulierung werden die Leistung und die Arbeitsgeschwindigkeit optimiert und so ein geringer Treibstoffverbrauch sichergestellt. Die staubdichte Fahrerkabine und der ergonomisch angeordnete Bedienungsbereich bietet viel Komfort und Fahrspass. Einziger Wermutstropfen: Der Bildschirm wird per Knopfdruck bedient ohne Touchscreen Funktion. Baumann weist auch auf die bedeutenden Verbesserungen im Vergleich zum Vorgängermodell hin, insbesondere was Komfort und Leistung betrifft. Baumann würde dieses Fahrzeug um nichts der Welt wieder hergeben. n

Zweckmässige und funktionale Ausstattung der Fahrerkabine.

Der Hang-Geräteträger Aebi TT281 ist mit einem Turbo-Dieselmotor mit 109 PS ausgestattet.

Werner Baumann ist mit seinen Aebi TT281 hauptsächlich mit einem Drei-MeterFrontmähwerk und einem Heck-Aufbereiter im Einsatz. Die Terra Bereifung schätzt Baumann besonders.

Autor Jean-Pierre Burri, UFA-Revue, 1510 Moudon Bilder Jean-Pierre Burri UFA-REVUE  5 | 2018 21


Landtechnik

Kartoffeln

Hochleistung beim Roden und Sortieren Die Kartoffelroder der neuen Generation weisen mit neuen Fahrassistenzen und Überwachungssystemen eine hohe Leistungsfähigkeit auf. Aus dem Haus Grimme stammt der neue selbstfahrende Roder Ventor, eine Maschine, die durch die Hundegang-Lenkung spurversetztes Fahren ermöglicht.

D

ie Kartoffelproduktion entwickelt sich zu einer professionellen Branche und die Betriebe bauen Kartoffeln auf immer grösseren Flächen an. Aufgrund der Rationalisierung und Effizienz sind die Landwirte auf leistungsstarke Maschinen angewiesen, die hohe Flä-

chenleistungen sicherstellen. Anlässlich einer Demonstration von Ernteund Sortiermaschinen bei Grimme in Deutschland wurden der Bunkerroder Evo 290, der selbstfahrende Kartoffelroder Ventor 4150 und das PowerCombi-Sortiersystem mit Schüttbunker und Trenngeräten vorgestellt.

Evo 290 Dieser Bunkerroder ist eine Weiterentwicklung der SE-Modelle, die seit 1991 auf dem Markt sind. Die Hauptunterschiede zum Roder SE 260 sind das erweiterte Bunkervolumen von sechs auf neun Tonnen und die höhere Bodenschonung durch drei statt

Die PowerCombi kann von einer einzigen Person bedient werden. Foto: Jean-Pierre Burri

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UFA-REVUE  5 | 2018


Landtechnik Technische Daten Grimme Kartoffelroder Evo 290 Länge

12 m

Breite

3.3 m

Höhe

3.99 m

Leergewicht (Grundmodell)

13 500 kg

Behälterfassungsvermögen

9000 kg

Entladehöhe

Der selbstfahrende Ventor 4150 erntet vierreihig und kann spurversetzt fahren (Hundegang). Foto: Jean-Pierre Burri

Die PowerCombi sortiert 100 Tonnen Kartoffeln pro Stunde.

zwei Räder. Die zusätzliche technische Ausstattung, die für das EvoModell angeboten wird, ermöglicht auch höhere Erträge. Optional ist zudem der stufenlose Antrieb der Siebbänder VarioDrive erhältlich, der die Vorteile eines mechanischen und hydraulischen Antriebs vereint. Das System ermöglicht es auch, die Laufrichtung der Siebbänder bei einer auftretenden Verstopfung zu reversieren. Um eine leistungsstärkere Reinigung zu gewährleisten und den Verschleiss der Maschine zu vermeiden, wurde die Oberfläche des zweiten Siebbandes im Vergleich zum SE 260 Modell um 20 P rozent erweitert. Auf der neuen Evo-Maschine beträgt die Bunkerkapazität neun Tonnen und bietet grössere Unabhängigkeit. Der NonstopBunker mit 5.5 Tonnen ist optional ebenfalls erhältlich. Dank des rücklaufenden Bunkerbodens ist die volle Ausnutzung der Bunkerkapazität während des Rodens möglich und es entsteht kein Zeitverlust durch das Leeren der Maschine. Durch das neue Fahrwerk TriSys des Evo-Modells wird laut eines Berechnungsmodells von Agroscope die Aufstandsfläche um 65 P rozent erhöht. «Die Erntemaschine ist serienmässig mit einem Dreiradfahrwerk ausgestattet. Optional ist links eine 750/60–30.5 und rechts eine 1000/50 R25 Bereifung möglich», erklärte ein Techniker des Herstellers Grimme während der Vorführung. Das Video-Assistenzsystem, das bei Problemen im Trenngerät und beim Leeren die Kamera zuschaltet, erleichtert die Überwachung und bei Bedarf ein rasches Gegensteuern. Das Modell Evo 290 ist für die Erntesaison 2018 erhältlich.

Power Combi Diese Maschine ist eine Kombination aus einem 26 beziehungsweise 28 m 3 Schüttbunker mit drei 2,4 m breiten Trenngeräten und Verlesetisch. Laut dem Hersteller können mit dem neuen PowerCombi 100 Tonnen Kar­ toffeln pro Stunde mit einer verbesserten Qualitätsleistung verlesen werden. Das erste Trenngerät besteht aus drei stufenlos verstellbaren Walzenpaketen aus hochverschleissfestem Polyurethan und dient der mechanischen Trennung von loser Erde, dem Aufbrechen von Kluten sowie der Fraktionierung von kleineren Kartoffeln und Kluten. Das zweite Trenngerät besteht aus zwei rotierenden Spezialwalzen, um auch die kleinen Kartoffeln von Beimengen schonend zu trennen. Übergrosse Kartoffeln und restliche Beimengen gelangen vom ersten zum dritten Trenngerät. Dieses trennt Kluten, Steine und übrige Beimengen durch ein optisches Hochleistungstrenngerät FPS (Fied Potato Sorter). Das FPS scannt mittels Infrarotsensor jeden einzelnen Gegenstand im Flug und analysiert in Sekundenbruchteilen Kluten, Steine oder anderes Fremdmaterial. Diese werden anschliessend mit Auswurffingern ausgeworfen. Die Kartoffeln werden ungehindert zu den nachfolgenden Förderbändern befördert. Gemäss Angaben des Herstellers kann die Maschine von einer einzigen Person bedient werden.

Traktorleistung

4.2 m 135 kW/185 kW

Benötigte Durchflussölmenge

80 l/min

Foto: Jean-Pierre Burri

Ventor 4150 Der neue selbstfahrende Kartoffelroder ist vierreihig, hat einen 530 PS Motor und einen Überladebunker, der 15 Tonnen Kartoffeln fasst. Dank

des Klappmechanismus der äusseren Flügel kann er auf eine strassenzugelassene Breite verkleinert werden. Für die Kartoffelernte ist kein Krautschläger notwendig, ein problemloses Anroden ist möglich und es gibt keine Klutenbildung durch vorweglaufende Räder. Dank TerraFloat wird der Erntestrom auf dem ersten SiebDurch das Fahrwerk TriSys im Evo 290 Modell wird die Aufstandsfläche um 65 Prozent erhöht. Foto: Grimme

band breitflächig für eine optimale Absiebung verteilt. Dank Speedtronic werden die Trenngeräte geschwindigkeitsabhängig automatisch geregelt. Nach dem Passieren der Trenngeräte werden die Kartoffeln mit Hilfe der Inspektionsplattform, die bis zu drei Personen Platz bietet, verlesen und gelangen anschliessend in den Überladebunker. «Das Fahrwerk des Ventor ermöglicht das spurversetzte Fahren (Hundegang), wodurch der Boden regelmäs­ sig und ganzflächig mit grossvolumigen Breitreifen mit vorne 900/70 R32 und hinten 900/60 R38 zu befahren ist», präzisierte der Spezialist von Grimme an der Präsentation. «Das CCI 1200 Terminal mit einem 12.1 Zoll Monitor bietet einen Überblick auf alle Funktionen und den Maschinenstatus.» Der neue Ventor 4150 wurde an der Agritechnica präsentiert und wird gemäss Herstellerangaben ab der Saison 2018 erhältlich sein. n

Autor Jean-Pierre Burri, UFA-Revue, 1510 Moudon

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Landtechnik

Deutz-Fahr – neue Serie 4E

Im Rahmen der Innovationsoffensive der letzten zwei Jahre hat Deutz-Fahr jetzt auch die Agrolux Modellpalette überarbeitet und auf den allerneuesten Stand der Technik gebracht. Aus Agrolux wird jetzt die neue Serie 4E. Kompakter Komfort im unteren PS-Bereich. Mit neuem Haubendesign, Komfortverbesserungen und jeder Menge innovativer Technik wollen die Lauinger Traktorenspezialisten ihren Führungsanspruch im unteren PS-Segment behaupten. Vorgestellt wurde die neue Serie zum ersten Mal auf der Agritechnica 2017, jetzt sind die Modelle beim Händler ­v erfügbar. Ab sofort gibt es sechs neue 4E Modelle von 65 bis 97 PS (48 bis 71 kW). Deutz-Fahr

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch

Maxxum - Sparsamster Vierzylinder-Traktor Der Maxxum 145 Multicontroller von Case IH arbeitet sehr effizient: Der mit dem neuen 24-stufigen Getriebe «ActiveDrive 8» mit acht Gängen ausgestattete Maxxum hat beim PowerMix-Test der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) mit einem durchschnittlichen Krafstoffverbrauch von 258 g/kWh abgeschnitten. Das sei laut Case IH der niedrigste spezifische Kraftstoffverbrauch, der je bei einem Traktor mit 4-Zylindermotor gemessen wurde. Der Maxxum 145 Multicontroller überzeugte bei der Feldarbeit und lag damit um fast 9,5 Prozent unter dem Ergebnis

des nächsten Wettbewerbers, bei dem 282g/kWh gemessen wurden. Dabei reichten die gemessenen Einzelwerte beim Maxxum von 230 g/kWh an der Kreiselegge mit 100 Prozent Last bis zu 302 g/kWh an der Ballenpresse. Laut Case IH ist das ActiveDrive 8-Getriebe des Traktors der Schlüssel zu dem Ergebnis bei dem PowerMix-Test. Dabei handelt es sich um ein neuartiges Teillastschaltgetriebe mit acht Lastschaltstufen in drei Gruppen. Dieses Getriebe ist jetzt – alternativ zum ActiveDrive 4 Getriebe und dem stufenlosen CVXDrive Getriebe mit 50 km/h – für alle

Joskin – Hydraulische, seitliche Leitern Es ist ab sofort möglich, die Wago-Loader (gezogen) mit hydraulischen Seitengittern (2 EW) auszustatten. Das bringt Sicherheit und Schnelligkeit in der Benutzung mit sich. Die Seitengitter ermöglichen die Ladung durch einfaches Heben mittels einer hydraulischen Bedienung zu sichern. Sie werden anschliessend

durch Rückschlagventile in Position gehalten. Das Festzurren mit Gurten und die dadurch nötige regelmässige Überprüfung der Spannung sind somit nicht mehr

Maxxum Multicontroller Traktoren von 116 bis 145 PS verfügbar. Es bietet Funktionen, die den Traktor effizienter und für den Fahrer noch komfortabler machen. Da Gangwechsel ohne Betätigung des Kupplungspedals möglich sind, eignet sich der Maxxum besonders für leistungsintensive Aufgaben. jpb

erforderlich. Die Gitter können auf beiden Seiten heruntergeklappt werden, wodurch ein beidseitiges Beladen möglich wird. Diese hydraulischen Gitter sind speziell entwickelt worden, um die gängigsten Ballengrössen zu halten: 90 cm-Vierkantballen in Doppelreihen auf drei Höhen, vier Höhen für 70 cm-Vierkantballen und zwei bis drei Höhen Rundballen. Joskin

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Know-how | Neuigkeiten

Landtechnik

Der neue Lely Astronaut A5 Beim Astronaut A5 wurde der Kuhkomfort durch einen neuen Hybridarm weiter verbessert: leise, schnell und zugleich energiesparend, sorgt er für einen rundum gleichmässigen und angenehmen Melkvorgang. Der neue Roboterarm folgt allen Bewegungen der

Kuh und bleibt stets in der Nähe des Euters. Bei unerwarteten Bewegungen erfolgt sofort eine eigenständige Korrektur. So ist auch bei unerfahrenen Färsen ein schneller und gründlicher Melkvorgang gewährleistet. Mit dem neuen Zitzenerkennungssystem TDS wurde das Einsprühen der Zitzen nach dem Melken weiter optimiert. Das Euter wird nun vor dem Einsprühen gescannt. Dies sorgt für eine optimale Euterhygiene

und begrenzt das Risiko der Verunreinigung. Dank der neu gestalteten, intuitiven Benutzeroberfläche ist das automatische Melken für jeden leicht zu verstehen. Von der Erstmelkung einer Kuh bis zur täglichen Wartung sind alle wichtigen Informationen auf einer einzigen Seite dargestellt. Lely Center Suisse 4624 Härkingen  032 531 53 53 www.lely.com

HIT 8.9 T: Vierfache Sauberkeit Der neue HIT 8.9 T ist ein kompakter Zetter mit ­8.86 m Arbeitsbreite, der schon mit geringem Leistungsbedarf von 60 PS einsetzbar ist. Herzstück ist wie in der gesamten Pöttinger-Zettergeneration die innovative Kreiseleinheit Dynatech. Diese garantiert eine saubere Aufnahme, sauberes ­F utter, sauberes Streubild und eine saubere Maschine. Durch die einzigartige Kreiselgeometrie wird das Fut-

ter wesentlich schonender aufgenommen, wodurch kaum Bröckelverluste entstehen. Diese schonende Aufnahme ist durch die nachlaufenden Arme bedingt, welche den Zinken ziehen. Die bewährte, ­g eschlossene Zinkenverlustsicherung ist integriert. Die Zinkenträger liegen exakt auf dem Kreiselteller auf und sind zusätzlich mit der Nabe verschraubt. Das garantiert höhere Stabilität

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JCB: Hi-Viz Kompakt- und Kompaktraupenlader

• Ertragsstark wie ertragssicher, sowohl in feuchten wie in trockenen Jahren • Auflaufsicher • Bringt Qualitätsfutter für Milch und Mastvieh

Zum 25. Jahrestag seiner Kompaktladerproduktion bringt JCB sieben neue kompakte Radlader und Raupenlader auf grosser Plattform auf den Markt. Die neuen Maschinen zeigen einen neuen Hi-Viz-Ausleger, der zur verbesserten Sicht aus der Kabine nochmals 50 mm tiefer angesetzt ist. Die Powerboom-Kompaktlader und -Kompaktraupenlader von JCB sind seit 25

beziehungsweise 20 Jahren wegweisend bezüglich Sicht- und Zugangsverhältnissen an den Maschinen. Den Blick aus der Kabine hat JCB bei den sieben neuen Hi-Viz-Modellen weiter verbessert. Aus dem bisherigen Modell 225 auf gross-

er Kompaktladerplattform wird der 250, der 260 wird in 270 umbenannt. Die Modelle 300 und 330 bleiben unverändert. Der kompakte Raupenlader 225T heisst jetzt 250T, der 260T wird zum 270T, und der 300T bleibt.

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Pflanzenbau

Mykotoxine in Gerste

Wie kann das Risiko verringert werden? Die Bedeutung von Fusarien und Mykotoxinen bei Weizen ist seit Jahren bekannt. Bei Gerste hingegen ist diese Problematik weniger vertraut. Zur Abklärung der Bedeutung von Fusarien bei Gerste wurde ein zweijähriges Monitoring mit Praxisproben durchgeführt.

Torsten Schöneberg

Susanne Vogelgsang

26

F

usarienpilze befallen Getreidearten während der Blüte und können das Erntegut mit Pilzgiften, sogenannten Mykotoxinen, befallen. In den Jahren 2013 und 2014 wurden schweizweit Gerstenproben von Praxisbetrieben gesammelt und die dazugehörigen Anbaufaktoren erhoben. Dabei konnte gezeigt werden, dass ein angepasstes Anbaumanagement das Risiko von Mykotoxinbelastungen verringern kann.

Monitoring In den Proben der Praxisbetriebe war die häufigste Fusarienart Fusarium graminearum (FG), gefolgt von F. avenaceum und F. poae. Fusarium gra­ minearum bildet vor allem das Mykotoxin Deoxynivalenol (DON), welches zu Futterverweigerung führt und das Immunsystem der Tiere schwächt. Zudem wird das östrogen wirkende Zearalenon gebildet, welches Fruchtbarkeitsprobleme hervorrufen kann.

Insbesondere Schweine reagieren sehr empfindlich auf Mykotoxin-belastete Futtermittel. In den untersuchten Praxisproben war DON das am häufigsten gemessene Toxin. Durch die trockenen Witterungsbedingungen während der Blüte in den Jahren 2013 und 2014 waren der Befall mit FG und die resultierende DON-Belastung im Erntegut sehr gering. Insgesamt wurden bei nur zehn der 440 Proben (2 %) der Grenzwert UFA-REVUE  5 | 2018


Pflanzenbau Grafik 1: Einfluss von Vorfrucht und Boden bearbeitung auf den DON-Gehalt 700

 Pflug  Reduzierte Bodenbearbeitung

Deoxynivalenol [ppb]

600

ab a

500 abc

400 300 200

cd

100 0

d

abcd

b

abcd bcd

bcd

Wiese Getreide Raps Vorfrucht

andere Mais

Daten basieren auf 440 Schweizer Gersteproben a us den Jahren 2013 und 2014. DON = Deoxynivalenol

Grafik 2: Einfluss des Entwicklungsstadiums auf den Deoxynivalenol-Gehalt in Gerstenkörnern der Sorte Irina. 16 000 ab

Deoxynivalenol [ppb]

14 000

a

a

12 000 10 000 8000

ab

6000 ab

4000 2000 0

ab

ab

b 49

51

55 61 65 71 Entwicklungsstadium

77

83

Entwicklungsstadium 49 = Grannen über dem Blatthäutchen (Ligula) des Fahnenblattes sichtbar, 51 = Beginn des Ährenschiebens, 55 = Mitte des Ährenschiebens, 61 = Beginn der Blüte; 65 = Mitte der Blüte, 71 = Korn­ inhalt wässrig, 77 = späte Milchreife, 83 = frühe Teigreife; Mittelwerte mit den gleichen Buchstaben sind statistisch nicht voneinander verschieden.

Symptome von Fusarium graminearum auf einer Gerstenähre. Bild: T. Schöneberg, Agroscope

von 1250 ppb für unverarbeitetes Getreide überschritten. Der ZearalenonGrenzwert (100 ppb in unverarbeitetem Getreide) wurde nur bei drei Proben (< 1 %) überschritten. Rolle der Bodenbearbeitung Trotz des tiefen Fusarienbefalls und der geringen Mykotoxinbelastung konnten Unterschiede zwischen den verschiedenen Anbaumassnahmen festgestellt werden. Proben aus Fel-

dern mit Vorfrucht Mais zeigten eine höhere Belastung mit FG und DON. Zusätzlich zeigte sich, dass sämtliche Massnahmen zur Reduzierung von Ernterückständen auf der Oberfläche das Infektionsrisiko minimierten. Ernteproben von Feldern mit wendender Bodenbearbeitung zeigten einen tieferen Befall von FG, verglichen mit Proben aus Feldern mit reduzierter Bodenbearbeitung. In Bezug auf DON konnte dieser Effekt

nicht beobachtet werden, vermutlich aufgrund der geringen Kontamina­ tion in den beiden Monitoringjahren (Grafik 1). Erntereste zerkleinern Eine zusätzliche Zerkleinerung von Mais-Ernteresten reduzierte die DON-Belastung in den entsprechenden Ernteproben im Vergleich zu Proben ohne zerkleinerte MaisErntereste. Somit konnten erstmals

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Pflanzenbau

Gerstenanbau in der Schweiz In der Schweiz wird Gerste heute auf zirka drei Prozent der landwirtschaft­lichen Nutzfläche angebaut. Die Ernte betrug im Jahr 2016 im Durchschnitt 7 t/ha und wurde hauptsächlich für Futterzwecke, aber auch zur Herstellung von Malz angebaut, wobei die Anbaufläche seit Jahren rückläufig ist. Der Hauptimport von Futtergerste erfolgt aus Deutschland, Frankreich und Italien, während Braugerste hauptsächlich aus Deutschland und Frankreich importiert wird.

Autoren Torsten Schöneberg und Susanne Vogelgsang, Agroscope, Forschungsbereich Pflanzenschutz, Forschungsgruppe Ökologischer Pflanzenschutz im Ackerbau, 8046 Zürich

Anbaufaktoren für Gerste definiert werden, welche das Risiko einer Fusarieninfektion und damit einer Kontamination des Ernteguts mit DON verringern können. Eine erneute Durchführung dieses Monitorings in den Jahren 2016 und 2017 konnte diese Ergebnisse bestätigen. Zusätzlich wurde in diesen beiden Jahren die Mykotoxinbelastung im Stroh analysiert und eine Auswertung der Ergebnisse findet derzeit statt. Versuche in Klimakammern Zur Bewertung der Wirkung von Temperatur und Feuchtigkeit auf den

Pilzbefall wurden an Agroscope am Standort Zürich-Reckenholz in begehbaren Klimakammern Versuche mit zwei künstlich infizierten Gerstensorten durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass 15 °C bei Gerste eine Infektion fördern, im Gegensatz zu den höheren Temperaturen (≥ 20 °C) bei Weizen. Bereits nach einer Feuchtigkeitsperiode von vier Stunden wurde ein Befall festgestellt, eine längere Feuchtigkeitsperiode von acht, beziehungsweise zwölf Stunden führte je nach Gerstensorte zu einem stärkeren Befall. Zudem wurde im Vergleich zu Weizen bei Gerste eine längere Periode der Anfälligkeit in den verschiedenen Wachstumsstadien erkannt. Die künstlichen Infektionen führten bereits ab dem Erscheinen der Grannen (BBCH 49) bis hin zum Stadium der frühen Teigreife (BBCH 83) zu Befallssymptomen und zur Bildung von DON. Die stärkste Anfälligkeit wurde von Mitte der Blüte (BBCH

65) bis zum Stadium der späten Milchreife (BBCH 77) beobachtet (Grafik 2). Auch unter Feldbedingungen wurden nach künstlichen Infektionen vor allem in den Stadien des Ährenschiebens (BBCH 51) bis zum Ende der Blüte (BBCH 69) erhöhte DON-Werte im Erntegut gemessen. Risikoprognose für Gerste Der Einbezug der gewonnenen Ergebnisse für Gerste in das bestehende Prognosemodell FusaProg (für Weizen) wird derzeit getestet. Das erweiterte Modell soll in den nächsten Jahren der Praxis zur Verfügung gestellt werden. Damit kann sowohl das Risiko einer Mykotoxinbelastung in Gerste prognostiziert, als auch die Wirkung unterschiedlicher Anbaustrategien quantifiziert werden. Die Verringerung des Infektionsdrucks durch Anbaumassnahmen kann somit zu geringeren Fungizideinsätzen beitragen. n

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Schnell und Stark Herbizidkombination gegen Unkräuter im Mais.

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„So funktioniert‘s“

Formulierung

Aller guten Dinge sind drei: Die Kombination dreier Wirkstoffe überfordert die meisten Schadpflanzen in Maiskulturen: Tembotrione entfaltet in den Blättern rasant seine Wirkung. Terbuthylazin wirkt über Blatt und Wurzel und zusammen mit Flufenacet versiegelt es den Boden gegen Nachauflauf von Hirse und Unkräutern.

Laudis: OD (Öldispersion)

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Pflanzenbau

Mykotoxine

Der Produzent ist in der Pflicht Ein Überschreiten der Höchstwerte für Mykotoxine im Getreide kann weitreichende Konsequenzen für den Produzenten und die Getreidesammelstelle haben. Vorbeugende Massnahmen auf beiden Stufen sind wichtig, um gesunde und gesetzeskonforme Rohprodukte in Verkehr zu bringen.

Fortunat Schmid

Der linke Test ist bezüglich DONBelastung in Ordnung, der rechte zeigt zu hohe DON-Werte auf. Bild: Fortunat Schmid

Autor Fortunat Schmid, Leiter QM und Infrastrukturen, fenaco Getreide, Ölsaaten, Futtermittel, 8401 Winterthur 30

V

orbeugen im Anbau heisst, die dafür nötigen Massnahmen kennen und anwenden. Der Landwirt trägt das Risiko, wenn sein Erntegut bei der Einlieferung in die Sammelstelle so stark mit Mykotoxinen belastet ist, dass es mit spe-

ziellem Aufwand gereinigt werden muss oder im schlechtesten Fall nicht übernahmefähig ist und somit fachmännisch entsorgt werden muss. Das Wissen um die Vorbeugemassnahmen im Anbau ist deshalb zentral, um nicht unliebsame Überraschungen in der Ernte zu erfahren. Das in Zusammenarbeit mit diversen Fachstellen erarbeitete und von Agridea publizierte «Merkblatt Fusarien» (siehe Seite 31) bildet eine gute Grundlage, sich dieses Wissen anzueignen. Nebst den beeinflussbaren Anbaufaktoren ist die Witterung während und nach der Blüte entscheidend, wie stark sich der Fusarienpilz auf der Pflanze ausbreitet. Merkmale von Befall kennen Lachsfarbener Pilzbelag nahe der Ährenspindel oder weissliche Ähren

weisen auf einen Fusarienbefall hin. Bei der Getreideeinlieferung in die Sammelstelle ist das Hauptaugenmerk auf dasjenige Getreide zu richten, bei dessen Anbau die Risikofaktoren nicht ausgeschaltet wurden. Eine vom Landwirt gelieferte Charge darf in der Sammelstelle gereinigt und sortiert werden; diese Massnahme hilft aber nur bedingt, starke Belastungen der von Fusariumpilzen ausgeschiedenen Mykotoxinen wie zum Beispiel das Deoxynivalenol (DON) massgeblich zu reduzieren. Je nach logistischen Möglichkeiten der Sammelstelle fehlen auch separate Lagermöglichkeiten für solche Einlieferungen. Werden Chargen mit zu hohen Mykotoxingehalten unbewusst eingelagert und erst bei der Aufbereitung oder sogar erst bei der Auslagerung als solche erkannt , droht Schadenpotenzial am gesamten Zelleninhalt. In solchen Fällen ist die Sammelstelle gefordert. Sie muss entscheiden, ob sie den entstandenen Schaden selber trägt, ob dieser auf den Produzentenpreis abgewälzt werden soll oder ob sie die Produzenten durch die Rückstellmuster ausfindig macht, welche den Schaden durch die Einlieferung von stark belastetem Getreide mitzuverantworten haben. Schnelltest bei der Getreide­ sammestelle Die fenaco organisiert Schulungen zur Erkennung der Anzeichen von Fusarienbefall in geernteten Getreidepartien und der Anwendung der am Markt erhältlichen Schnelltests für Mykotoxine. Damit sind die Getreidesammelstellen für den Umgang mit Chargen, bei denen aufgrund der

visuellen Kontrolle übermässige DON-Belastung angenommen werden muss (siehe Bild) ausgerüstet. Schnelltests können bei Bedarf in zirka 30 Minuten eine verlässliche Aussage abgeben, ob die beprobte Charge diesbezüglich gesund und handelsüblich ist oder ob weitergehende Massnahmen notwendig sind. Dies kann eine erneute starke Reinigung des Getreides, gefolgt von einer Laboranalyse zur Verifikation der Massnahme sein. Eine solche Analyse dauert einige Tage bis zum Vorliegen des Analysenergebnisses, gibt dann jedoch eine gesicherte Angabe darüber, ob die Charge verkehrsfähig ist. Und was, wenn das Getreide schon beim Abnehmer ist? Zeigen erst die Analysen des Kunden, dass die Sammelstelle ein Produkt in Verkehr gebracht hat, welches die gültigen gesetzlichen Höchstwerte für unverarbeitetes Getreide überschreitet, müssen die Behörden informiert werden. Diese ordnen dann die weiteren Massnahmen an, wie zum Beispiel den Warenrückzug oder die Warenvernichtung. Bei Futtergetreide ist eine Verwendung von stark befallenen Chargen nur möglich, wenn sich dafür ein Abnehmer findet und dieser sicherstellen kann, dass die gültigen Richtwerte in den Futtermitteln eingehalten werden können. Die gültigen Höchstwerte für unverarbeitetes Getreide zu Lebensmittelzwecken sowie die Richtwerte für Futtermittel können im Internet unter www. swissgranum.ch ➞ Erntequalität ➞ Risikomanagement Mykotoxin nachgeschlagen werden. n UFA-REVUE  5 | 2018


Merkblatt Fusarien

Pflanzenbau

Getreidekrankheit

Fusarien in Gerste und Weizen Fusarien gehören zu den wichtigsten Krankheitserregern im Getreidebau. In der Schweiz werden auf zirka 182 000 ha (66 % der offenen Ackerfläche) die Fusarium-Wirtspflanzen Weizen, Gerste, Triticale und Mais angebaut. Enge Mais-/Getreidefruchtfolgen fördern Fusarium-Infektionen.

N

eben bedeutenden Ernte- und Qualitätsverlusten führen Fusarien zu Belastungen des Ernteguts mit giftigen Stoffwechselprodukten (Mykotoxinen), welche die Gesundheit von Mensch und Tier gefährden. Krankheitsbild Ährenfusariosen führen zu unterschiedlichen Symptomen: Teilweise gebleichte Ähren (partielle Taubährigkeit), bei Weizen manchmal mit orange- bis rosafarbenen Sporenbelägen auf den Ährchen, aber auch Nekrosen mit einem gebleichten Zentrum und dunklem Rand auf einzelnen Ährchen oder Deckspelzen (Fotos). Schneeschimmel (Microdochium nivale/M. majus) verursacht

Infektion bei Blüte

neben Ähren- auch Blattsymptome, bildet aber keine Mykotoxine. Infektionsverlauf Ährenfusariosen werden in der Schweiz durch verschiedene Fusarienarten verursacht. Die weitaus häufigste Art ist Fusarium graminearum (FG). Infektionen durch FG erfolgen meistens von befallenen Pflanzenresten der Vorkultur (z. B. Mais, Getreide) auf der Bodenoberfläche (Grafik). Speziell gefährlich sind ab Beginn (bei Gerste ab dem Ährenschieben) bis Ende Getreideblüte freigesetzte Sporen, die mit Windoder Regenspritzern auf die Ähren verfrachtet werden. Bei Nässe, z. B. in Tautropfen, keimen die Sporen und dringen in die Pflanze ein.

~14 d

Mykotoxine Fusarien bilden verschiedene Stoffwechselprodukte. Die häufigsten Fusariengifte bei Getreide sind Deoxynivalenol (DON) und Zearalenon, die von FG gebildet werden, sowie Nivalenol, welches vor allem von F. poae gebildet wird. DON führt zu Futterverweigerung und schwächt das Immunsystem, Zearalenon wirkt östrogen. Für diese beiden und weitere Mykotoxine sind in der Kontaminationsverordnung des Eidgenössischen Departements des Inneren, sowie in der Futtermittelverordnung des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung in Angleichung an die EU Grenzwerte festgelegt (www.mykotoxine.ch/ Internationale Gesetzgebung).

DON Prognose Agroscope entwickelte das Prognosesystem FusaProg, welches zur Risikobeurteilung der DON-Belastung bei Weizen eingesetzt wird. www.fusaprog.ch

Ährenbefall

Askosporen

Mai – Juni Asci mit Askosporen (G. zeae)

Maisreste mit Perithezien …

Konidien Infektion mit Konidiosporen

… und Sporodochien

Infektion von Weizen mit Fusarium graminearum (FG): Die gefährlichsten Infektionen finden von Beginn bis Ende Blüte statt und werden zum grössten Teil durch windverfrachtete Askosporen verursacht, die in Perithezien, der Hauptfruchtform von FG, gebildet werden (links). Infektionen mit Konidiosporen sind auch möglich (rechts).

UFA-REVUE 5 | 2018

Symptome von Fusarium poae auf Weizenähren.

Symptome von Fusarium graminearum auf Weizen- (links) und Gerstenähren (rechts).

31


Pflanzenbau

Merkblatt Fusarien

Anbautechnik

Massnahmen von der Vorkultur bis zur Getreideblüte Bei Berücksichtigung klassischer, ackerbaulicher Regeln wie Fruchtfolgegestaltung, Bodenbearbeitung, Sortenwahl, Führung der Pflanzenbestände und dem Strohmanagement zur Förderung der Rotte lassen sich die Risiken einer Infektion durch Fusarium graminearum wesentlich verringern.

Infektionshemmende Faktoren

Witterung Trockene Witterung vor und während der Getreideblüte und Temperaturen unter 13 °C.

ein nicht beeinflussbarer Faktor

Fruchtfolge Weite Fruchtfolge mit mindestens einjähriger Anbaupause zwischen Mais und Weizen oder Gerste. Grundsatz: Weder Weizen noch Gerste nach Mais!

vier beeinflussbare Faktoren nach Bedeutung

Boden- und Stoppelbearbeitung Keine Ernterückstände von Mais oder Getreide an der Bodenoberfläche. Sofort nach der Ernte feines Zerkleinern von Maisstroh und -stoppeln und/oder fachgerecht ausgeführte Bodenwendung mit dem Pflug.

Sortenwahl Anbau von wenig fusarienanfälligen Weizen- und Triticalesorten sowie zeitige Ernte von frühreifen Maissorten ➞ Beschreibung in der empfehlenden Sortenliste.

Produktions-Intensität Bio-, Extenso- und IP-Suisse-Produktion mit gemässigter N-Düngung und Verzicht auf Wachstumsregulatoren (keine Lagerfrucht); bei ÖLN evtl. azolhaltige Fungizide zu Beginn der Blüte bei Weizen (BBCH 61– 65) und ab dem Ährenschieben (BBCH 51– 61) bei Gerste. 32

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Merkblatt Fusarien

Pflanzenbau

Sortenwahl Getreidesorten Detaillierte Angaben zur Fusarienanfälligkeit bei Weizen- und Triticalesorten finden Sie auf der Liste der empfohlenen Getreidesorten.

ein nicht beeinflussbarer Faktor

vier beeinflussbare Faktoren nach Bedeutung

Witterung Feuchte Witterung vor und während der Getreideblüte und Temperaturen über 13 °C

Infektionsfördernde Faktoren

Fruchtfolge Getreidebetonte Fruchtfolge mit Weizen oder Gerste nach Mais – ohne Anbaupause

Boden- und Stoppelbearbeitung Unzerkleinert überwinternde Ernterückstände von Mais oder Getreide an der Bodenoberfläche. Nicht wendende Bodenbearbeitungsgeräte und -systeme

Sortenwahl Anbau von fusarienanfälligen Weizen- und Triticalesorten sowie verzögerte Ernte von spätreifen Maissorten

Produktions-Intensität Ertragsoptimierte Produktion mit hohen und späten N Gaben; Einsatz von Wachstumsregulatoren und von Strobilurin-Fungiziden

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Pflanzenbau

Merkblatt Fusarien

Massnahmen zur Ernte, bei der Sammelstelle und im Stall

Gerstenkörner ohne (oben) und mit hohem Fusarium-Befall (unten). Befallene Körner haben schwarze Verfärbungen.

Weizenkörner ohne (oben) und mit hohem Fusarium-Befall (unten). Befallene Körner sind heller und verkümmert.

* Risikoanbau: Nichteinhalten der infektionshemmenden Faktoren (siehe Seite 2 in diesem Merkblatt) ** siehe Merkblatt Schwarzbesatz der swiss granum

Massnahmen vor, während und nach der Ernte • Feld vor Abreifephase (ca. 2 Wochen nach Blüte) bezüglich Ährenfusariosen beobachten/bonitieren • Bei mehr als zehn Prozent Ähren mit Befall (eine Ähre mit einem kleinen Befallssymptom gilt als befallen), Parzelle oder Teilparzelle separat dreschen und Erntegut sofort abliefern • Mähdrescher so einstellen, dass möglichst viele Strohanteile, Spelzen und Schmachtkörner ausgeschieden werden • Zusätzlich zur Berücksichtigung von infektionshemmenden Massnahmen beim Anbau muss speziell auch auf eine sorgfältige, trockene Ernte und Lagerung geachtet werden, um weiterer Mykotoxinbildung vorzubeugen • Abnehmer über visuellen Befund auf der Parzelle oder im Wagen informieren Massnahmen bei der Annahme in der Sammelstelle • Visuelle Kontrolle vor der Entladung • Bei leichten Anzeichen auf Fusarienbefall oder Posten aus Risikoanbau* stärkere Reinigung und Aspiration • Bei mehr als fünf Prozent durch Fusarien geschädigte Körner (siehe Fotos), separate Lagerung und Analyse mittels DON-Schnelltest • Schwarzbesatz**, Reinigungsabgänge und Stäube entsorgen (nicht für Futterzwecke verwenden!)

Risiko­management Die Produktion von gesunden Nahrungs- und Futtermitteln muss im Zentrum aller anbautechnischen Massnahmen stehen. Das Risikomanagement von swiss granum und Agroscope umfasst drei Stufen: • Präventivempfehlungen von Anbaumassnahmen • Risikoeinschätzung vor der Ernte mit FusaProg • Monitoring über die Belastung nach der Ernte

34

• Rückstellmuster in einem vom Produzenten unterzeichneten Sicherheitsbeutel aufbewahren Massnahmen bei der Verladung an den Kunden • Visuelle Kontrolle der aufbereiteten Ware • Die ersten Lieferungen nach der Ernte mit Schnelltest überprüfen und dokumentieren • Bei Anzeichen auf Fusarienbefall oder positivem Schnelltest Posten nochmals stark reinigen, mit automatischem Musternehmer beproben und im Labor mittels ELISAoder HPLC-Methode auf DON untersuchen lassen • Schwarzbesatz**, Reinigungsabgänge und Stäube entsorgen (nicht für Futterzwecke verwenden!) • Rückstellmuster in einem vom Produzenten unterzeichneten Sicherheitsbeutel aufbewahren Stroh mit Fusarium-Befall: Auf was ist zu achten? Besonders Schweine reagieren empfindlich, wenn sie auf mykotoxinbelastetem Stroh gehalten werden. Nur trockenes, helles Stroh einstreuen. Im Zweifelsfall ist eine mikrobiologische Beurteilung im Labor empfehlenswert. Mykotoxinbelastetes Erntegut ist unverkäuflich Posten, die weder für die menschliche Ernährung noch als Tierfutter verwendet werden können, sind zu entsorgen: Verwertung als Heizmittel, Zufuhr in Biogas- oder Verbrennungsanlage. Um eine einwandfreie Hygienisierung der Biogas-Nebenprodukte zu garantieren, ist es unerlässlich, dass die von den Spezialisten empfohlenen Methanisierungs- und Kompostierungstechniken genau eingehalten werden. Die thermophile Methode mit nachfolgender Kompostierung ist am geeignetsten.

Weitere Informationen zum Thema Mykotoxine sind unter www.mykotoxine.ch zu finden.

Impressum Unter «Landwirtschaftliche Forschung und Beratung» werden in Zusammenarbeit mit Forschungs-, Beratungs- und Fachinstitutionen in loser Reihenfolge Merkblätter publiziert. Herausgeber Agridea, Eschikon 28, 8315 Lindau; Av. des Jordils 1, cq 128, 1000 Lausanne 6, www.agridea.ch Erstautoren A. Blum, G. Favre, Agridea; A. Chervet, Bodenschutzfachstelle des Kantons Bern; H.-R. Forrer, S. Vogelgsang, Agroscope; F. Schmid, fenaco Genossenschaft Überarbeitung T. Schöneberg, Agroscope; Finanzierung Die entsprechenden Forschungsarbeiten wurden durch das Nationale Forschungs­ programm «Gesunde Ernährung und nachhaltige Lebensmittelproduktion» (NFP 69) finanziert. Fachliche Mitarbeit Begleitgruppe Datenblätter Ackerbau, Lindau; Forum Ackerbau; Groupe Grandes Cultures, Lausanne; swissgranum Bern; M. Gygax, Fachstelle für Pflanzenschutz Kt. Bern; Grafiken H.-R. Forrer, Agroscope; U.W. Flück, aufdenpunkt.ch, Langendorf Fotos G. Brändle, H.-R. Forrer, T. Schöneberg Agroscope; L. Gubler, Universität Bern; W. Herren, Inforama; W.G. Sturny, Bodenschutzfachstelle des Kantons Bern; A. Wyss, R. Engeler, F. Schmid, fenaco Genossenschaft; Hans Peter Hug, UFA-Samen. Erstausgabe 2008 UFA-Revue, 8401 Winterthur

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Pflanzenbau

Klimaerwärmung schwächt die Möhrenfliege Die Klimaerwärmung könnte das Vorkommen von landwirtschaftlichen Schädlingen fördern. In der Regel wird angenommen, dass sich durch höhere Temperaturen Insekten stärker vermehren oder ihr Verbreitungsgebiet ausdeh-

Mehr Folien und Netze Landwirte setzten in den letzten Jahren mehr Folien auf ihren Feldern ein. Eine Variante zeigt sich beim Zuckermais: Die ganze Pflanzreihe ist in Zellophan eingepackt. Die Maispflanze durchbricht die dünne Folie, sobald sie genug gross ist. Mit dieser Methode kann die Ernte um zwei Wochen verfrüht werden. Dank der Folientechnik steigt die inländische Zuckermaismenge an und es muss weniger importiert werden. Die biologisch abbaubare Folie löst sich nach ein paar Monaten im Boden auf und hinterlässt dort keine schädlichen oder sichtbaren Rückstände. LID

nen. Allerdings zeigt eine neue Studie von Agroscope, dass dies nicht auf die Möhrenfliege ( Psila rosae) zutrifft. Dieser Gemüseschädling reagiere umgekehrt, heisst es in einer Mitteilung von Agroscope. Die Möhrenfliege ist ein bedeutender Schädling im Karottenanbau. Sie wird in der Schweiz mit Fallen überwacht. Bei Überschreiten der Schadschwelle wird eine Insektizidbehandlung empfohlen, um Ernteschäden zu vermeiden. Das Fallenmonitoring von Agroscope in der Deutschschweiz habe gezeigt, dass in Jahren mit feuchten Sommern die Möhrenfliege drei

vollständige Generationen ausbildet. In Hitzesommern sei die Ausprägung der dritten Generation an vielen Standorten sehr schwach gewesen. Agroscope fand heraus, wenn in zehn Zentimetern Bodentiefe über mehrere Wochen Temperaturen von über 23 °C herrschen, die Sterblichkeit der Larven und Puppen der Möhrenfliege erhöht ist oder es zu einem Entwicklungsstopp kommt. Agroscope folgert daraus, dass der Klimawandel in der Deutschschweiz Entwicklungspausen der Möhrenfliege begünstigen und eventuell die Anzahl an Generationen pro Jahr reduzieren kann. vs

Mäuseplage In vielen Regionen gibt es heuer teils deutlich mehr Schermäuse als im Vorjahr. Hauptgrund ist die lange Vegetationszeit im letzten Jahr. Das Resultat ist für Landwirte wenig erfreulich: «Rund 80 Prozent der besuchten Schermausradar-Standorte weisen mehr Mäuse auf als im letzten Jahr», sagt Cornel Stutz von der Forschungsanstalt Agroscope. Der Agronom hat in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Futterbaus den «Schermausradar 2018» erarbeitet. Dieser zeigt auf, wie sich der Mäusebestand an 62 Standorten der Deutsch-

und Westschweiz entwickelt hat. «Was in diesem Jahr speziell ist: In den meisten Regionen haben die Mäusebestände zugenommen», sagt Stutz. Normalerweise entwickelten sich die Mäusepopulationen in den einzelnen Regionen unterschiedlich und in Zyklen. Ein Grossteil der Standorte, die mehr Mäuse verzeichnen, haben die für eine effiziente Regulierung kritische Schwelle von 40 Mäusen pro Hektare überschritten. «An diesen Standorten ist eine grossflächige Mäusebekämpfung kaum mehr sinnvoll», erklärt Stutz. LID

Gras-Klee unterdrückt Unkraut

Forschende eines von Agroscope mitorganisierten Netzwerks schlugen vor, einfache Mischbestände mit einer leicht höheren Pflanzenvielfalt statt Monokulturen anzubauen. Für die Unkraut-Studie verglich das Netzwerk an 31 Standorten verteilt auf ganz Europa die Unkrautunterdrückung von Mischbeständen mit derjenigen von Monokulturen. Die Resultate zeigen, dass Vier-Arten-Mischungen in intensiv bewirtschaftetem Grasland Unkräuter um bis zu 75 Prozent stärker unterdrücken als durchschnittliche Monokulturen. Dies stellt einen wesentlichen zusätzlichen Vorteil der Mischungen dar und ergänzt die bekannten Vorteile, dass deutlich höhere Erträge geerntet werden und weniger Stickstoff-Dünger benötigt wird. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern in Europa haben in der Schweiz Mischbestände in der Graslandwirtschaft Tradition. Agroscope

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Pflanzenbau

Phosphor

Die Verfügbarkeit macht den Unterschied Für den Pflanzenbau hat Phosphor eine hohe Bedeutung. Aus Gesteinsablagerungen abgebaut, wird es durch verschiedene Verarbeitungsschritte zu Pflanzennährstoffen für die unterschiedlichsten Anwendungen. Das Verhalten von Phosphor im Boden zu verstehen, hilft auch bei der Düngungsplanung und beim Einkauf der passenden Produkte.

Kurt Gugger

Diese Maispflanzen leiden an Phosphormangel, erkennbar an den verfärbten Blättern. Bild: agrarfoto.com

P

hosphor ist ein essenzielles Nährelement für alle Organismen. Bei den Pflanzen spielt er eine wichtige Rolle in zahlreichen biologischen Prozessen wie dem Wachstum und der Photosynthese. Er ist Energieträger im Zellstoffwechsel und Baustein von Zellmembranen und Erbgut. Phosphor fördert Bewurzelung und Bestockung und erhöht die Krankheits- und Frostresistenz der Pflanzen. Bei den meisten Kulturen ist der Phosphorbedarf während der Blüte und der Ährenbildung respektive Fruchtbildung am höchsten. Innerhalb der Pflanze kann Phosphor schnell dorthin verlagert werden, wo er gebraucht wird. Man-

PK-Dünger: Jetzt am günstigsten Von Mai bis Juli sind die Preise von Phosphor- und Phosphor-Kalium­dünger am tiefsten. Betriebe, die genügend Lagerkapazität haben und Phosphor- oder Zweinährstoffdünger einsetzen, können jetzt von Vorzugspreisen profitieren.

gelsymptome treten daher zuerst an alten Blättern auf. Die typische Phosphor-Mangelerscheinung ist die violette Blattfärbung durch Chlorophyllanreicherung und erhöhten Anthocyan-Gehalt . Die Pflanzen

kümmern und entwickeln sich schlecht. Da die ganze Energieübertragung und damit der Stoffwechsel in der Pflanze nicht mehr richtig funktioniert, verzögern sich die Blüte sowie die Abreife der Ernteprodukte. Endliche Reserven Phosphor wird mit organischen oder mineralischen Düngern auf das Feld gebracht oder in geringen Mengen aus verwittertem Muttergestein freigesetzt. Ein bedeutender Eintrag aus der Atmosphäre wie beim Stickstoff ist nicht möglich. Damit es nicht zur Verarmung der Böden kommt, muss Phosphor daher regelmässig, in den von den Kulturen benötigten Mengen, zugeführt werden. Mineralische Phosphatdünger werden aus phosphathaltigem Gestein wie Apatit abgebaut. Wie das Erdöl sind auch diese Phosphatablagerungen über mehrere Millionen Jahre entstanden und sind endlich. Phosphor-Recycling In der Schweiz werden jährlich umgerechnet 9000 – 10 000 t Phosphat (P 2 O 5 ) Reinnährstoff verbraucht . Statt Rohphosphat zu importieren, kann Phosphor auch recycelt werden. Die Landor ist an verschiedenen Projekten für die Phosphor-Rückgewinnung aus Klärschlamm beteiligt. Statt diesen wertvollen Rohstoff mit der Klärasche zu deponieren, soll er durch neue Verfahren aufbereitet und als Phosphordünger in der Landwirtschaft verwendet werden können. Durch die Rückgewinnung schliesst sich der Nährstoffkreislauf, was Ressourcen schont und die Abhängigkeit von Importen reduziert.

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Verhalten im Boden Bei der Phosphorversorgung ist nicht die Gesamtmenge an Phosphor im Boden entscheidend, denn ein grosser Teil des im Boden vorhandenen Phosphors ist für die Pflanzen schlecht verfügbar. Die Pflanzen können nur das in der Bodenlösung vorhandene, wasserlösliche Phosphat einfach aufnehmen. Durch die Abgabe von Säure über die Pflanzenwurzel können sie auch labiles Phosphat aufschliessen und aufnehmen. Im Boden herrscht ein Gleichgewicht zwischen stabilem Phosphat, labilem Phosphat und Phosphat in der Bodenlösung. Je nach Boden pH-Wert verschiebt sich dieses Gleichgewicht und der Anteil an verfügbarem Phosphor nimmt zu oder ab. Bei einem pH-Wert von 6 –7 ist die Nachlieferung in die Bodenlösung und damit die Phosphorverfügbarkeit optimal. Durch Nachlieferung, Mineralisierung und Immobilisierung ergänzen sich diese Phosphorpools gegenseitig. Sinkt also der Gehalt an Phosphor in der Bodenlösung durch hohen Entzug, wird dieser Pool wieder durch labiles Phosphat ergänzt, bis das Gleichgewicht erreicht ist. Durch eine Düngung mit wasserlöslichem Triplesuperphosphat wird das. Gleichgewicht kurzzeitig gestört. Es befindet sich dann deutlich mehr Phosphor in der Bodenlösung. Dies ist vor allem in Wachstumsphasen mit hohem

Auswahl an Landor Grunddüngern Produkt

Gehalte

Rapsdünger PK

0.13.26 + 3 Mg + 0.2 B + 6 S

Landor 0.20.30

0.20.30 + 1.5 Mg + 8 Ca

Landor 0.10.30

0.10.30 + 3 Mg + 6 S + 9 Ca

Granor

0.15.30 + 2 Mg + 2 S + 30 CaCO3

Phosphat-Kali

0.11.20 + 1.8 Mg + 3 S + 37 CaCO3

Landor-P26

0.26.0 + 4.4 Mg + 5 S + 62 CaCO3

Triphoska

0.10.25 + 2.4 Mg + 4 S + 30 CaCO3

Fertical PK

0.10.15 + 1.5 Mg + 41 CaCO3

Triplesuperphosphat

26 P2O5 + 30 CaCO3

Granuphos

18 % P2O5 + 4.8 Mg + 5.5 S + 64 CaCO3

Kali 60 %

60 % K2O

Kalimagnesia

30 % K20 + 6 Mg + 17 S

Phosphorbedarf wichtig, wenn die Nachlieferung im Boden den Bedarf nicht decken kann. Da junge Pflanzen durch das kleine Wurzelwerk ein schlechtes Phosphor-Aneignungsvermögen haben, wird auch bei Unterfussdüngungen am besten schnell verfügbares Phosphat, wie zum Beispiel in No-Till, in Wurzelnähe eingesetzt. Geringes Verlustrisiko Wird das Phosphat in der Bodenlösung nicht sofort von den Pflanzen aufgenommen, ist es nicht verloren. Durch Immobilisierung zu labilem Phosphat sinkt der Gehalt an Phosphor in der Bodenlösung und kann später durch die Mineralisierung wieder den Pflanzen zur Verfügung stehen. Dieses PhosphorGleichgewicht ermöglicht es, die gesamte Phosphormenge für eine Kultur auf einmal auszubringen. Im Boden ist Phosphor kaum mobil. Die Pflanze muss daher zum Phosphor wachsen und benötigt dafür ein ausgeprägtes Wurzelsystem. Da sich die Phosphor-Ionen stark an die Bodenteilchen binden, ist das Auswaschungsrisiko deutlich geringer als bei Nitrat. Gasförmige Verluste können bei Phosphor nicht auftreten. Erst bei einer deutlichen Phosphoranreicherung im Boden oder durch Erosion kann es zu Phosphorverlusten kommen.

ngsu r e ag Einl on 0 kg i Akattt CHF 2.u–l/i102018 *

Rab ai bis J M von

Grunddünger Die TOP 3 der PK-Dünger

Knackpunkt Bilanz Auf vielen Betrieben ist Phosphor der erste Nährstoff, dessen Einsatz durch die Bilanz eingeschränkt wird, denn die Phosphorbilanz darf maximal bei 110  Prozent des Phosphorbedarfes abschliessen. Um die Böden nicht verarmen zu lassen, sollte das Jahreskontingent immer voll ausgeschöpft werden. Durch die Einschränkung muss dieser Nährstoff auf dem Betrieb geschickt verteilt werden. Muss man sich entscheiden, sollten zuerst Kulturen wie Kartoffeln, Mais, Sonnenblumen oder Zuckerrüben berücksichtigt werden. Die Keimlinge können den Nährstoff noch schlecht aufnehmen und sind auf schnell verfügbares Phosphat in Wurzelnähe angewiesen. Als Alternative zur Unterfussdüngung mit zum Beispiel DAP kann bei Mais, Sonnenblumen und Rüben durch den Einsatz des Mikrogranulates Microgran NPZ Phosphor eingespart werden. Dieser kann dank der Mikrogranulierung direkt in das Saatband gelegt werden und erreicht mit deutlich tieferen Aufwandmengen (20 – 30 kg/ha = 2 –3 kg Phosphor/ha) gute Resultate. n

Verhältnis 0-1-1.5

Fertical PK

0.10.15 + 1.5 Mg + Kalk

Verhältnis 0-1-2

Granor

0.15.30 + 2 Mg + Kalk

Verhältnis 0-1-2.5

Triphoska

0.10.25 + 2.4 Mg + Kalk * Auslieferung bis Ende Juli 2018

Gratis-Beratung 0800 80 99 60 0800 LANDOR landor.ch LANDOR fenaco Genossenschaft Auhafen, 4127 Birsfelden Telefon 058 433 66 66 Fax 058 433 66 60 E-Mail info@landor.ch

Autor Kurt Gugger, Landor Beratungsdienst Birsfelden Kostenloses Beratungstelefon 0800 80 99 60

LANDOR PK 1.18

Eine Frage der Verfügbarkeit Rohphosphat ist nicht wasserlöslich und dadurch nicht sofort pflanzenverfügbar. Er muss erst im Boden umgesetzt werden. Bei der Düngerherstellung wird er durch die Behandlung mit Schwefelsäure zum teilweise wasserlöslichen Superphosphat (z. B. in Triphoska). Durch Behandlung mit Phosphorsäure wird Phosphat zum vollständig wasserlöslichen Triplesuperphosphat (z. B. in TSP 46 und in den meisten Mehrnährstoffdüngern).

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Pflanzenbau

ahl n eW uer gut e i r Ba D eize o r . c h w h d . la n r Sc

w de ww UFA-REVUE  5 | 2018 37


Pflanzenbau

Futterbau

Extreme Witterung fordert stabile Mischungen Lange Trocken- oder Regenperioden lassen die Grundfutterproduktion je länger je mehr zur Herausforderung werden. Denn was ist schlimmer als einen leeren Heustock oder ein leeres Silo und einen Stall voller Kühe, die gefüttert werden müssen? Doch wie kann auf diese Wettersituation reagiert werden, damit auch in Zukunft genügend Grundfutter produziert werden kann?

Mike Bauert

E

ines vorweg: Ein Patentrezept, das für alle Betriebe gilt, gibt es nicht und wird es auch nie geben. Sicher ist dagegen: Je länger eine Mischung auf einem Standort genutzt werden soll, desto wichtiger wird die Rezeptur. Langjährige Versuchsergebnisse von UFA Samen zeigen klar, dass die besten Erträge im Schnitt über die Jahre mit Mischungen erzielt werden, die eine breite Rezeptur aufweisen. Das steigert die Sicherheit im Anbau. Das alleine genügt aber noch nicht. Mindestens so wichtig ist auch, dass die Mischung auf den Standort und auf die Nutzung abgestimmt ist. Alle anderen Auswahlkriterien führen bei langdauernden Kunstwiesenmischungen zwangsläufig zu Mindererträgen. Und «last but not least», auch der Saatzeitpunkt und die Art und Weise der Saat bestimmen massgebend über Erfolg oder Misserfolg. Über Mischungen, die lückenhaft aufgelaufen sind, ärgert man sich noch jahrelang. Das Saatbeet ist das A und O Mit der Mischungswahl wird der Grundstein für die nächsten Jahre gelegt, entsprechend sorgfältig sollte sie getroffen werden. Längerdauernde Mischungen sind bei der Aussaat die anspruchsvollsten, weil sie mit der Wiesenrispe ein Gras enthalten, das nur langsam aufläuft. In der Mischung übernimmt die Wiesenrispe die Funktion einer trittfesten Grasnarbe. Nur wenn diese schön dicht ist, können Unkräuter wie Löwenzahn, Hahnenfuss, gemeine Rispe usw. nachhaltig unterdrückt werden und macht langfristig Freude und bringt stabile Erträge.

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Übersaaten planen Die Trockenheit (Bise) ist auch im Frühling für Übersaaten vielfach ein Problem. Gute Erfolge können mit Übersaaten anfangs September erzielt werden. Dann ist der Konkurrenzdruck der bestehenden Gräser gering und dank dem Tau steht in der Regel ge­ nügend Wasser für die Keimlinge zur Verfügung. So kann bereits im kommenden Frühling ein Mehrertrag realisiert werden.

Damit dieses Gras gute Auflaufbedingungen vorfindet, braucht es ein optimal zubereitetes, feinkrümliges Saatbeet, eine exakte Saat und eine sehr gute Rückverfestigung. Bei langjährigen Mischungen, die langsamer auflaufen, ist es sehr zu empfehlen, das Ausfallgetreide zuerst auflaufen zu lassen und mit der Saat wirklich zu warten, bis wieder eine längere Regenperiode in Sicht ist. Geduld mit der Saat Es lohnt sich oftmals mehr, mit der Saat bis Ende August, Anfang September zu warten, als noch einen grossen Ertrag im Aussaatjahr anzustreben. Eine spätere Saat erhöht die Auflaufsicherheit. Wichtig ist, dass noch ein Säuberungsschnitt gemacht werden kann. Das Schlimmste wäre eine Saat vor einem Gewitter, wenn nachher wieder eine Trockenheit zu erwarten ist. Dann läuft die Mischung sicher auf und vertrocknet nachher garantiert. In den ersten 20 Tagen, nachdem der Sämling aufgelaufen ist, ist er am empfindlichsten. Und zwar nicht nur auf Trockenheit, sondern auch

auf hohe Sonneneinstrahlung. Im August kann es am Nachmittag an der prallen Sonne und an exponierten Standorten durchaus auf der Bodenoberfläche gegen 50 Grad Celsius heiss werden. Das verbrennt die anfälligen Keimlinge regelrecht, da hilft auch eine Bewässerung nicht weiter. Nicht zu vergessen sind während einer Regenperiode die Schnecken, welche innert Kürze grosse Schäden verursachen können. Raigras, ja aber… Im Prinzip gilt es, bei der Grundfutterproduktion, ein energiereiches Futter anzustreben. Die Raigräser sind die zuckerreichsten und dazu prädestiniert. Sie bringen an futterwüchsigen Lagen mit genügend Niederschlag qualitativ sehr gutes Futter und eignen sich für die intensive Nutzung. Doch längst nicht alle Standorte sind ideal für Raigräser, sei es, weil sie in höheren und rauen Lagen auswintern oder an trockenen Standorten sehr schnell kaum mehr Ertrag bringen. Die Trockenheitstolerante Für trockene Standorte sind Mischungen mit Rohrschwingelsorten, wie UFA Helvetia HS, vorzuziehen. Die neu gezüchteten Rohrschwingelsorten sind in jungen Stadien kaum mehr vom englischen Raigras zu unterscheiden und eignen sich für eine intensive Nutzung. Allerdings laufen sie etwas langsamer auf als Raigräser. Dafür wurzeln sie tiefer und bringen in der Trockenheit länger einen Ertrag. Auch kurzfristige Überschwemmungen überstehen sie besser als Raigräser. UFA-REVUE  5 | 2018


Pflanzenbau Eine stabile Kunst­ wiesenmischung bringt Ertragssicherheit. Bild: Hanspeter Hug

Der Allrounder Für feuchte Standorte, an Waldrändern oder auch in höheren Lagen ist die UFA Swiss HS (ehemals Bergwiese) dank der breiten Mischungsrezeptur sehr anpassungsfähig und kann gut in eine langjähre Wiese überführt werden. UFA Swiss HS ist die Allrounderin, setzt sich mit Knaulgras und Wiesenfuchsschwanz auch an schwierigen Standorten durch und bringt regelmässig Höchsterträge. Sie eignet sich bestens im Mäh-Weide-System. Wer jedoch in futterwüchsigen Gebieten eine raigrasbetonte Mischung wünscht, hat mit der UFA 420 eine Alternative zu UFA 440 HS. Queen Gold und Strufu Bei den dreijährigen Mischungen ist UFA Strufu die Mischung mit zusätzlichem Bastard Raigras. Sehr beliebt ist auch UFA Queen Gold, quasi ein UFA 330 mit einem kleinen Anteil Luzerne als Trockenheitsversicherung. Sie gilt nicht als eigentliche Luzernemischung und ist zu bewirtschaften wie ein UFA 330. Dabei gelten die gleichen Grundsätze wie bei anderen Mischungen auch: Nicht zu tief mähen und nicht in der Hitze Gülle ausbringen. Sie kann ihren Luzerneanteil je nach Standort stark ausdehnen. Wichtig ist ein BodenpH-Wert von mindestens 6,5. n

Pastor Der neue Weiderotklee Pastor, welcher ursprünglich von den Juraweiden kommt, erträgt das Beweiden besser als nor­maler Mattenklee. Der Wuchs ist niedriger und flacher als beim herkömm­lichen Rotklee. Auf Weiden kann er sich länger im Bestand halten, zudem ist er trockenresistenter, ausdauernder und ertragsstabiler. In den Mischungen UFA 40 AR Pastor HS und UFA Trockenweide Pastor HS kommt er gut zur Geltung.

Autor Mike Bauert, UFA-Samen, 3421 Lyssach

UFA-REVUE  5 | 2018 39


Pflanzenbau

Maxi-Event 2018

Schweizer Futterweizen ist Mangelware Der jährliche Maxi-Event von fenaco Getreide, Ölsaaten, Futtermittel ist ein Treffpunkt für Vertreter der Getreidebranche. Es wird Bilanz gezogen zur Vermarktung der letzten Ernte und einen Ausblick auf die kommende Saison geboten.

W

ie jedes Jahr hat die fenaco Geschäftseinheit Getreide, Ölsaaten, Futtermittel auch im April 2018 zum Maxi-Event nach Kirchberg (BE) eingeladen. Sie informierte die Vertreter der Maxi-Sammelstellen und der LANDI über die Vermarktung der

Die Referenten am Maxi-Event 2018 (v.l.n.r.): Fortunat Schmid, Pierre-Yves Perrin, Martin Keller, Joseph von Rotz und Hansjörg Reiss. Bild: Verena Säle

Autorin Verena Säle, UFA-Revue, 8401 Winterthur Abrechnungspreise Die detaillierten Schlussabrechnungspreise von fenaco Getreide, Ölsaaten, Futtermittel sind in der UFA-Revue 04/2018 zu finden. 40

vergangenen Ernte und die aktuelle Situation auf dem Getreidemarkt. Zu wenig Futterweizen Beim Futtergetreide gibt es eine deutliche Produktionslücke in der Schweiz laut Hansjörg Reiss, Leiter fenaco Getreide, Ölsaaten, Futtermittel. Bei Futtergerste sei der Bedarf zwar nahezu gedeckt , doch beim Weizen gäbe es eine absolute Unterversorgung. Dabei sei es nicht das Problem, dass es insgesamt zu wenig Weizen gäbe, sondern dass ein Überschuss an Brotweizen vorhanden sei. Weiter liegt der Fokus klar auf der Inlandsproduktion; Importe dienen lediglich der Ergänzung, so Reiss. Um die Swissness in der Tierproduktion zu stützen, müsse der Anteil an inländischem Futtergetreide möglichst hoch sein. Beim Import werde vor allem Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. So konnte beim Proteinimport in den letzten zwei Jahren vermehrt zertifiziertes

Soja aus Europa anstatt aus Brasilien bezogen werden. Überlagerungsmengen abgebaut «Wir gehen mit leeren Lagern in die neue Kampagne», gab Joseph von Rotz, Leiter des Geschäftsbereichs Lebensmittel-Rohprodukte, bekannt hinsichtlich der Vermarktung von Raps. Nicht nur die gesamten Rapsmengen konnten vermarktet werden, auch die Überlagerungsmengen werden bis zum 30. Juni 2018 abgebaut sein. Somit haben die tieferen Zuteilungsmengen des Schweizerischen Getreideproduzentenverbands SGPV die gewünschte Wirkung gebracht. Potenzial ausschöpfen Bei Brotgetreide wurde 2017 mit rund 470 000 Tonnen die höchste Menge seit Jahren geerntet. Mit einer Deklassierung von 24 000 Tonnen wurde der Brotweizenmarkt entlastet. Von Rotz sieht ein ungenutztes Mengenpotenzial für inländisches Brotgetreide. Seit Jahren stagniert die Vermahlung von Brotgetreide bei etwa 460 000 Tonnen pro Jahr. Der Pro-Kopf-Konsum an Brot- und Backwaren ist gleichbleibend bei rund 130 Gramm pro Tag. Was sich aber ändert, ist die Bevölkerungszahl mit einem Wachstum von zirka 90 000 Personen pro Jahr. Damit einher geht ein zunehmender Import von Halbund Fertigkfabrikaten. Dieses Mengenpotenzial gelte es für Schweizer Getreide zu nutzen, so von Rotz. Zur Mengenoptimierung gäbe es vier Elemente: die Ersatzlösung für das Schoggigesetz, die Schaffung eines Ausgleichslagers, die Produktauslobung mit «Swissness» und Deklassierungsmassnahmen.

Bio-Markt Für den Bio-Markt vermeldete Joseph von Rotz erfreuliche Auszahlungspreise. Diese liegen bei Brotgetreide über und bei Futtergetreide auf dem Richtpreis. Für Bioölsaaten gibt es keinen Richtpreis, aber die Auszahlungspreise lägen auf einem guten Niveau. Um den Absatz von Schweizer Bioölsaaten zu fördern, werden gratis Feldtafeln bereitgestellt. Diese sollen die Bevölkerung für Schweizer Raps, Sonnenblumen und Soja aus biologischem Anbau sensibilisieren. Weiter gibt von Rotz bekannt, dass es zukünftig eine Mengenzuteilung für Bio-HOLL-Raps geben soll. Nachfolgelösung Schoggigesetz Pierre-Yves Perrin, Geschäftsführer des Schweizerischen Getreideproduzentenverbands, präsentierte die Nachfolgelösung für das Schoggigesetz. Dazu sollen ab der Ernte 2018 von den Produzenten erhöhte Beiträge für den Marktentlastungsfonds erhoben werden, damit die Exportstützung ab 2019 weiter finanziert werden kann. Auf der anderen Seite würden Produzenten eine Direktzahlung pro Hektare Getreide erhalten in Höhe von 120 Franken. 25 Jahre fenaco Martin Keller, Vorsitzender der Geschäftsleitung, wirft anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der fenaco einen Blick zurück auf die Geschichte der Agrargenossenschaft. In der fenaco schlossen sich sechs Genossenschaftsverbände zusammen, mit dem Ziel, die Bauern mit günstigen Produktionsmitteln zu versorgen und sie bei der Vermarktung ihrer Produkte zu unterstützen. n UFA-REVUE  5 | 2018


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UFA-REVUE  5 | 2018 41


Pflanzenbau

Zuckerrüben

Bekämpfung der Blattfleckenkrankheit Werden Zuckerrüben mit der Cercospora-Blattfleckenkrankheit befallen, führt dies zu erheblichen Ertragsverlusten. Zum Schutz der Zuckerrüben sind vorbeugende und direkte Massnahmen zu treffen. Bei der Behandlung mit Fungiziden ist die zunehmende Resistenzbildung eine Herausforderung.

Hansjörg Meier

Vorgehensweise Pflanzenschutz 2018 • 1. Spritzung wenn erste Flecken sichtbar sind • nur noch ein strobilurinhaltiges Mittel einsetzen in 1. Spritzung • nachher triazol­ haltiges Mittel verwenden (Wirkstoffe abwechseln) • Spritzabstände kurz halten 14 – 21 Tage • Spritzabstände dem Blattzuwachs an­ passen (Verdünnung der Wirk­stoffe in den Blättern) • nicht auf tropfnasse Bestände und nicht in den heissen Nachmittagsstunden spritzen • auf keinen Fall Pflanzenschutzmittel unterdosieren (die Wirkstoffmenge ergibt die Länge der Wirkungszeit) • Achtung: Kupfer oder andere Kontaktfungizide sind bis jetzt in Zuckerrüben nicht zugelassen

42

D

ie Cercospora-Blattfleckenkrankheit ist weltweit verbreitet und die wichtigste und schädlichste Blattkrankheit an Zuckerrübe, Roter Beete (Randen) und Stielmangold (Krautstiel). Ein früher Befall beeinträchtigt den Rübenertrag und Zuckergehalt erheblich. Verluste können bis zu 40 Prozent betragen. Ein milder Winter, ein warmer Frühling, ein früher Reihenschluss und hohe Niederschlagsmengen in den Monaten Juni und Juli fördern den Befall. Neben Cercospora wird die Rübe auch von weiteren Pilzkrankheiten auf den Blättern befallen: zum Beispiel Phoma, Echter- und Falscher Mehltau, Ramularia, Rübenrost und Verticillium-Welke. Die Blattfleckenkrankheit Cercospora hat insbesondere in den vergangenen zwei Jahren beträchtliche Schäden angerichtet. Ähnliche Probleme sind auch in Süddeutschland und England aufgetreten, die klimatisch ähnliche Voraussetzungen wie die Schweiz haben. Neben der Auswahl der optimalen Fungizide und einer geeigneten Antiresistenzstrategie muss vermehrt auch darauf geachtet werden, dass der optimale Behandlungszeitpunkt gewählt wird und die erste Behandlung nicht zu spät erfolgt. Blattflecken sicher erkennen Am Anfang entstehen kleine 2–3 mm grosse, runde, rötliche Flecken. Diese werden später im Zentrum hellgrau und sind mit einem roten Rand umgeben. Sie grenzen sich scharf vom gesunden Gewebe ab. Innerhalb der voll ausgebildeten Flecken sind kleine, schwarze Punkte (Pilzsporen) sichtbar. Mit fortschreitendem Befall

reisst das Gewebe auf, die Flecken fliessen ineinander und die Blätter sterben ab. Biologie von Cercospora Auf dem Feld verbliebene, befallene Zuckerrübenblätter und Rübenkörper, bilden die Infektionsquelle für den Befall im Folgejahr. Der Erreger kann über mehrere Jahre im Boden überdauern und infiziert über neu gebildete Sporen die Zuckerrüben auf Nachbarparzellen. Bei Temperaturen ab 15 °C (optimal 25 – 30 °C) und einer relativen Luftfeuchtigkeit von über 90 Prozent (Regen oder Tau) werden Konidien gebildet und durch Regen und Wind auf Nachbarpflanzen übertragen. Die Inkubationszeit dauert im Feld zirka 8 bis 14 Tage (= Zeit zwischen Infektion und sichtbarem Befall). Die ersten Cercospora-Blattflecken erscheinen meistens ab Ende Juni bis anfangs Juli. Am frühesten betroffen sind Parzellen an Flüssen oder Seen, sowie Felder angrenzend an letztjährige Rübenfelder oder bewässerte Rübenflächen. Vorbeugende Massnahmen und Fungizidapplikationen In Regionen mit einer hohen Rübendichte oder Muldenlagen sollte eine Blattflecken-tolerante Sorte angesät werden. Ebenfalls wichtig ist eine geregelte und genügend weite Fruchtfolge (mindestens drei Jahre Anbaupause). Das Unterpflügen vom Rübenlaub hilft mit, die Sporen für die nächsten Jahre zu reduzieren. Die erste Fungizidbehandlung muss frühzeitig erfolgen; spätestens wenn die ersten Flecken sichtbar sind. Die folgenden Behandlungen müssen im Abstand von zwei bis drei Wochen

gemacht werden. Bei starkem Blattzuwachs, meistens im Juli und anfangs August sollten die Spritzabstände eher bei 14 Tagen liegen, später können diese auf drei Wochen verlängert werden. Bei trockenem, heissem Wetter, mit tiefer Luftfeuchtigkeit, muss die Fungizidapplika­t ion am Morgen bei wenig Tau vorgenommen werden. Bei hoher Luftfeuchtigkeit sollten die Applikationen auf den Abend verschoben werden. Die Wassermenge muss dem Laubvolumen angepasst werden (mindestens 400 l Wasser/ha). Wirkstoffe abwechseln In einigen Anbauregionen (zum Beispiel Rheintal, Thurtal) wurden Standorte mit Strobilurin-resistenten Isolaten nachgewiesen. Wird eine Resistenz auf einen Strobilurin-Wirkstoff nachgewiesen, sind auch die anderen Wirkstoffe dieser Gruppe betroffen. Strobilurinhaltige Fungizide sollten daher nur noch für die erste Spritzung angewendet werden. Wenn starker Blattfleckenbefall aufgetreten ist, muss unbedingt auf ein triazolhaltiges Fungizid gewechselt werden (siehe bewilligte Fungizide in Zuckerrüben, Zielsortiment, S. 56). Die Triazole weisen ein geringeres Resistenzrisiko als Strobilurine auf. Die pilzlichen Schaderreger passen sich jedoch schrittweise mittels verschiedenen Mechanismen dem Triazol an (dies wird shifting genannt). Im Gegensatz zu Strobilurinen ist die Produktwirksamkeit meist nur reduziert, aber nicht vollständig verloren. Wenn innerhalb der Triazole abgewechselt wird, kann die Wirksamkeit der Fungizidwirkstoffgruppe der Triazole besser erhalten werden. Um UFA-REVUE  5 | 2018


Pflanzenbau dem «shifting» vorzubeugen, gilt deshalb, unbedingt Wirkstoffe abwechseln! Ebenfalls dürfen auf keinen Fall Fungizide unterdosiert werden. Die Wirkstoffmenge ist ebenfalls entscheidend für die Länge der Wirkungsdauer. Kontaktfungizide angemeldet zur Bewilligung Zur Zeit sind keine Kontaktfungizide in den Zuckerrüben bewilligt. Infolge der Minderwirkungen auf dem Feld und steigender Resistenzproblematik gegenüber Strobilurinen und Triazolen sind Kontaktfungizide zur Bewilligung beim BLW angemeldet. Kupferformulierungen haben in Versuchen 2018 die besten Wirkungsverstärkungen gezeigt. Weitere Kontaktfungizide sind ebenfalls in Prüfung. Der

Starker Befall mit Cercospora und Wiederaustrieb im September 2017

Vorteil von Kontaktfungiziden ist insbesondere, dass kaum mit Resistenz zu rechnen ist. Vor den Behandlungen in der Saison 2018 ist unbedingt nochmals die

aktuelle Bewilligungssituation zu prüfen und allenfalls die Strategie anzupassen. Weitere neuartige Wirkstoffe gegen Cercospora sind vorläufig nicht in Sicht. n

Fungizid-Strategie Empfehlung bei mittlerem bis starkem Krankheitsdruck und bei Befalls­beginn mit Cercospora bis Anfang Juli 1. Behandlung spätestens beim Erreichen der Schadschwelle

2. Behandlung (ca. 3 Wochen später)

3. Behandlung (ca. 3 Wochen später)

Resistenzgruppe

Strohbilurine (11) + SSH (3)

SSH (3) + Morpholine (5)

SSH (3) + Morpholine (5)

Variante A

Agroa SC

Opus Top

Spyrale (3+5) oder Avenir Pro (3)

Variante B

Amistar Xtra oder Acapela Power

Opus Top

Proline (3)

Variante C

Opera oder Allegro

Spyrale oder Avenir Pro

Proline (3)

Empfehlung bei geringem Krankheitsdruck und bei Befallsbeginn mit Cercospora bis Ende Juli 1. Behandlung spätestens beim Erreichen der Schadschwelle

2. Behandlung (ca. 3 Wochen später)

Resistenzgruppe

SSH (3) + Morpholine (5)

SSH (3) + Morpholine (5)

Variante A

Opus Top

Spyrale (3+5) oder Avenir Pro (3)

Variante B

Opus Top

Proline (3)

Die Symptome eines Cercosporabefalls sind kleine 2– 3 mm grosse, runde, hellgraue Flecken mit rotbraunem Rand. Bild: A. Bertschi

Bild: A. Bertschi

Autor Hansjörg Meier, fenaco Pflanzenschutz UFA-REVUE  5 | 2018 43


PHYTO-NEWS

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ExpertenAntwort

Erfolgreich im Maisanbau – mit Stähler Suisse SA Vielerorts ist der Mais bereits gesät. Neben der Düngung gehören auch der Pflanzenschutz und die Pflanzenstärkung zu den wichtigsten Aufgaben im Maisanbau. Mais mit seinem sehr hohen Ertragspotenzial muss frühzeitig mit geeigneten Massnahmen unterstützt werden. Junge Maispflanzen reagieren besonders empfindlich gegenüber Konkurrenz um Licht, Wasser, Nährstoffe und Platz. Daher muss dieser bereits im Zweibis Vierblattstadium unkrautfrei sein. Mit 400 g/ha Hector Max + 3,0 l/ha Successor T + 0,5 l/ha Gondor wird genau dieses Ziel erreicht. Diese Mischung bekämpft zuverlässig Raygras, Hirsen, Blacken, Winden und Disteln und ist daher für die reduzierte Bodenbearbeitung bestens geeignet. Die folgenden Keimwellen werden dank der zuverlässigen Bodenwirkung von Successor T am Austrieb gehindert. Weiter wird der Mais mit 3 l/ha Goëmar Opti maximal unter­ stützt. Goëmar Opti ist ein Algenfiltrat mit Mangan, Zink und Schwefel. Die Pflanzen werden vitaler und stresstoleranter. Die Nähr­stoffaufnahme wird verbessert. Der Kolbenansatz und die Kolbenfüllung werden optimiert. Goëmar Opti ist mit unseren Herbiziden mischbar oder wird später im Sechs- bis Achtblattstadium appliziert.

PraxisTipp Löwenzahn und Klee in Schach halten Auf Wiesen, auf welchen Mais pfluglos angebaut wird, empfiehlt sich als Zusatz zu Roundup PowerMax bzw. zum Mais­herbizid 0,3 l/ha Starane Max. Damit werden Löwenzahn und Klee schneller bekämpft.

44

Wie werden Blacken bekämpft? Für die Bekämpfung von Blacken empfiehlt sich 10 bis 15 g/ha Harmony SX in die Herbizidmischung beizumischen. Müssen zusätzlich auch noch Disteln oder Winden bekämpft werden, wird 0,5 l/ha Dicazin 4S in der Mischung, bzw. 0,75 l/ha solo appliziert. Die Sortenverträglichkeit muss vorher abklärt werden. Welche Herbizide sind in Karstgebieten zugelassen? Für das Karstgebiet, sowie Mais auf Mais, bzw. zweimal Mais innerhalb von drei Jahren empfiehlt sich die Mischung 3,0 l/ha Sitradol Micro + 60 g/ha Principal + 1,5 l/ha Callisto + 0,5 l/ha Gondor. Wie werden Ausfallkartoffeln zuverlässig bekämpft? Ausfallkartoffeln werden mit 1,5 l/ha Callisto bekämpft. Zudem werden auch der Nachtschatten, Knötericharten und der Amarant erfasst. Was ist bei Ressourceneffizienzbeiträgen zu beachten? Ressourceneffizienzbeiträge und Glyphosateinsatz sind aneinandergekoppelt. Die maximale Wirkstoffmenge Florian Marti von 1500 g je Hektar und Jahr darf Verkaufskoordinator nicht überschritten werden. Das entStähler Suisse SA spricht 3,1 l/ha Roundup PowerMax.

ProdukteTipp Bodenleben steigern und Rotteprozess beschleunigen Der Ackerboden ist die wichtigste Ressource für eine erfolgreiche Produktion. Mit Triagol 2,5 bis 5 l/ha jährlich kann die Bodenaktivität positiv beeinflusst werden. Triagol dient als Nahrung für Mikroorganismen und Mykorrhiza. Triagol fördert den Rotteprozess und unterstützt den Humusaufbau.

UFA-REVUE  5 | 2018


Nutztiere

Klauenpflege beim Schwein

Gesunde Klauen – langlebige Sauen Wer eine langlebige Herde aufbauen will, muss beim Fundament verweilen. Was beim Rindvieh zu den Routinearbeiten gehört, ist bei den Zuchtsauen noch wenig verbreitet. Immer mehr zeigt sich, dass sich beim Schwein mittels Klauenpflege in einem vertretbaren zeitlichen Aufwand ein hoher Nutzen erzielen lässt.

Afterklaue Maria Schafroth

Ballen

Kronsaum Wandhorn

Sohlenhorn

Weisse Linie

Z

u den drei Hauptabgangsursachen von Sauen gehören das Alter, die Fruchtbarkeit und die Leistung. Indirekt beeinflusst die Klauengesundheit alle drei dieser Abgangsursachen. Tiere mit schmerzenden Klauen bewegen sich weniger, erdrücken mehr Ferkel, geben weniger Milch, verlieren mehr Gewicht und zeigen das Rauscheverhalten weniger ausgeprägt. Schweinezüchter, welche seit Jahren die Klauen der Sauen pflegen, konnten damit die Nutzungsdauer um zwei bis drei Würfe erhöhen. Grosse Belastung Die Klauen moderner Zuchtsauen sind extremen Belastungen ausgesetzt. Von Natur aus sind Schweineklauen nicht für harte Böden gemacht. Umso wichtiger ist es, dass die Sauen ihr Gewicht gleichmässig auf alle Klauen verteilen können

UFA-REVUE  5 | 2018 45


Nutztiere

Ziele der Klauenpflege • Verlagerung des Gewichts von der Balle zur Klauensohle und dem Tragrand • Gleichmässige Gewichtsverteilung auf Innen- und Aussenklauen • Afterklauen einkürzen • Klauenveränderungen früh erkennen und den Heilungsverlauf unterstützen

Anleitung für pflegenden Klauenschnitt Quelle: F. Wolf, Raumberg-Gumpenstein, 2010 1. Spitzen einkürzen • Senkrecht zum Sohlenhorn • Vorsichtig, damit die Lederhaut mit den Blutgefässen nicht verletzt wird

2. Sohle gerade schneiden • Vor allem Sohlenspitze bearbeiten • Sohlenhorn sollte nicht mit dem Daumen eingedrückt werden können (zu dünn)

und es zu keinen Fehlbelastungen kommt. Hart und weich Im Unterschied zum Rind besteht die Schweineklaue aus drei Hornbereichen, welche eine unterschiedliche Härte aufweisen. Das Wandhorn und das Sohlenhorn mit härteren Hornbestandteilen und der gepolsterte Ballen mit weicherem Horn. Deshalb ist die Schweineklaue naturgegeben eher für abwechslungsreichen und weichen Boden geeignet. Die Afterklauen sind hingegen aus hartem Horn und weisen eine knöcherne Grundlage auf. Läsionen sind häufig in den Übergangsstellen von Balle zu Sohle und von Sohle zu Wandhorn (Weisse Linie) zu finden. Klauenpflege Das Horn der Schweineklaue wächst in einem Monat rund einen Zentimeter. Aufgerechnet auf einen Umtrieb ergibt dies ein Klauenwachstum von fünf Zentimetern. Dieses Wachstum wird bei der Haltung auf befestigten

Böden durch den Abrieb verlangsamt. Trotzdem gibt es in der Praxis immer wieder Sauen, bei denen lange Klauen zu Fehlstellungen und einer unregelmässigen Gewichtsverteilung führen. Mit der Klauenpflege soll einerseits eine optimale Gewichtsverteilung auf alle Klauen gewährleistet werden und andererseits hilft es, Veränderungen der Klauen zu erkennen und entsprechende Massnahmen zu ergreifen. Zeitpunkt der Klauenpflege Es empfiehlt sich, die Sauen entweder beim Umstallen vom Abferkelstall ins Deckzentrum oder beim Umstallen vom Deckzentrum in den Galtsauenstall in den Klauenstand zu nehmen. Es können entweder alle Sauen in den Stand genommen werden oder nur die lahmen oder auffälligen. Dieser regelmässige Klauencheck kann bei einer allfälligen späteren Lahmheit helfen, die Ursache der Erkrankung einzugrenzen oder herauszufinden. Zudem kann ein früherer Eingriff verhindern, dass aus einer kleinen

• Verletztes Sohlenhorn abtragen • Den Ballen schonen, häufig werden nur abstehende Ballenteile entfernt • Das Gewicht soll gleichmässig auf Balle und Sohle verteilt werden, wobei die Klaue nach vorne belastet werden sollte. 3. Wand gerade schneiden • Nur bei stark nach innen, aussen oder oben gebogenen Klauen

Beispiele aus dem Klauencheck der Schweinepraxis Quelle: Figi 2016 Entwicklung einer Verletzung des Kronsaumes (oberflächliches Panaritium) innerhalb von 6 Wochen Oktober (Schwein ist 110 kg)

6 Wochen später (Schwein ist 145 kg)

4. Afterklauen einkürzen • Bis auf Höhe des Kronsaums zurückschneiden

Entwicklung eines Klauenwandrisses innerhalb von 7 Monaten 5. Schlusskontrolle • Am Schluss sollte das Gewicht gleichmässig auf beide Sohlen verteilt sein.

November (Schwein ist 145 kg)

Januar (Schwein ist 180 kg)

Mai (Panaritium, evtl. ausgelöst durch den Klauen­wandriss)

• Zur Entlastung einer kranken Klaue, kann die Sohlenfläche dieser Klaue 2 – 3 mm eingekürzt werden • Nie eine Sohlenfläche schräg einkürzen

46

UFA-REVUE  5 | 2018


Nutztiere Verletzug eine schlimmere Läsion entsteht. Wie die Beispiele aus dem Klauencheck auf Seite 46 zeigen, können Klauenverletzungen problemlos wieder abheilen oder es kann Monate danach zu einer ernsthaften Erkrankung kommen. Unterschiedliche Belastung Vor der Klauenpflege empfiehlt sich, die Klauen mit Bürste und Wasser zu reinigen. Die Innenklauen der Hinterbeine werden von der Sau meistens stärker belastet, als die Aussenklauen. Sie behalten ihre Form deshalb besser. Zudem ist die Aussenklaue genetisch bedingt häufig etwas grösser. Aus diesem Grund wird bei den Hinterbeinen zuerst die Innenklaue geschnitten und dann die Aussenklaue entsprechend angepasst. Bei der Aussenklaue muss in der Regel mehr zurückgeschnitten werden, bis die Kronsaumhöhe und die Länge der Klaue gleich ist wie bei der Innenklaue. Bei den Vorderbeinen wird oft die Aussenklaue zuerst zurückgeschnitten, weil diese weniger stark ausgebildet ist. Vorgehen bei veränderten Klauen Wie beim Rind sollten veränderte oder beschädigte Stellen beim Klauenschneiden freigelegt werden, damit der Dreck wegkommt und die wunde Stelle gut verheilen kann. Bei Veränderungen der Weissen Linie oder der Klauenwand können Entlastungsschnitte am Tragrand vorgenommen werden, um Teile der Klaue zu entlasten und die Heilung der Läsion zu fördern (siehe Beispiel Klauenschnitt am Totklauen). Bei Ballenwucherungen wird ebenfalls empfohlen, die veränderten Stellen wegzuschleifen und danach mit einem Klauenspray zu behandeln. Der Ursache auf den Grund gehen Werden bei der Klauenpflege vermehrt Schäden festgestellt, ist es wichtig, dass die Ursache dieser Veränderungen gefunden wird. Viele

Klauenschäden haben ihren Ursprung in einer Verletzung, welche durch ungenügende Haltungsbedingungen zu Stande kommt. Entscheidend für gesunde Klauen ist deshalb vor allem die Haltungsumgebung. Die beste Klauenpflege nützt nichts, wenn sich die Sauen im Stall beim Laufen immer wieder an der Einrichtung oder am Boden verletzen. Deshalb sollten folgende Punkte beachtet werden: • Kanten, Absätze und Stufen wenn möglich verhindern

Material für Klauencheck und -pflege • Klauenstand • Bürste und Lappen • Klauenbeurteilungsbogen/Schreibzeug • Fotoapparat

Beispiel Klauenschnitt am Totklauen bei einem Defekt der Weissen Linie Vorher

• Winkelschleifer (Schleifblatt mit Körnung 40) • Handschuhe, Schutzbrille • Klauenspray, Jodsalbe

Läsion der Weissen Linie

Wissenswert Klauenprobleme sind multifaktoriell bedingt. Gefordert ist auch die Zucht durch Ausselektionieren der Vererber von asymmetrischen Klauen. Die UFAZuchttechniker leisten wichtige Arbeit, können aber nicht alle Probleme lösen, da sich Veränderungen oft erst während der ersten Trächtigkeit zeigen.

Nachher Entlastung der wunden Stelle

• Hervorstehende Schrauben mit versenkbaren Schrauben austauschen • Defekte Spaltenbodenelemente auswechseln (Spaltenbreite beachten) • Spitze Kanten oder Ecken verhindern • Sehr raue oder sehr glatte Böden vermeiden • Boden möglichst trocken halten • Möglichst keine Hindernisse in den Laufpassagen • Mittels Buchtengestaltung genügend Rückzugsmöglichkeiten anbieten

• Beschäftigungsmaterial und Sättigungsfutter können Ruhe in die Herde bringen Die gesamte Thematik der Klauengesundheit beim Schwein ist sehr vielschichtig. Die Klauenkontrolle und -pflege mittels Klauenstand hilft , Probleme frühzeitig zu erkennen und ihnen vorzubeugen. Doch sollte nicht vergessen werden, dass Haltung, Fütterung, Genetik und Herdenmanagement wichtige Grundbausteine für ein gesundes n Fundament sind.

UFA-Zuchttechniker

Autorin Maria Schafroth, Fachlehrerin Schweinehaltung am Inforama Rütti, 3052 Zollikofen

UFA-REVUE  5 | 2018 47


Nutztiere

Zuchtsauen

Für das Sommerloch gewappnet Gute Sauen haben Würfe mit über 13 lebend geborenen Ferkeln. Um diese mit genügend Kolostrum und Milch zu versorgen, ist eine hohe Energieaufnahme wichtig. Im Sommer wird durch die höheren Temperaturen der Verzehr reduziert. Die Energie muss trotzdem den Weg in das Tier finden. Ein Hochenergiekonzentrat kann Abhilfe leisten.

S

auen mit grossen Würfen müssen mehr Milch und Kolostrum produzieren, um den Ferkeln einen optimalen Start ins Leben zu garantieren. Das genetische Potenzial ist vorhanden. Dieses auszuschöpfen ist eine Herausforderung. Eine kleine Rechnung zum Veranschaulichen: Ein Wurf mit 13 lebend geborenen Ferkeln. Jedes davon braucht 2,5 dl Kolostrum, das gibt 3,25 l Kolostrum. Danach produziert eine gute Sau 10 bis 13 Liter Milch pro Tag. Die Gehalte an Fett, Protein und Mineralstoffen sind etwa doppelt so hoch wie bei Kuhmilch. Das ist eine grosse Belastung für die Muttersauen.

Dominik Rolli

Energiedefizit verhindern Wenn die benötigte Menge an Energie nicht übers Futter gebracht werden kann, bauen die Tiere Körperreserven ab. Wenn der Gewichtsverlust während der Säugezeit über 15 Prozent ansteigt, hat dies einen negativen Einfluss auf die Lebensleistung und die Abferkelquote. Die Tiere können nicht genügend Energie über das Standardfutter aufnehmen. Besonders bei Erstlingssauen, die sich die Umstellung nicht gewohnt sind, kann das schnell zu einem Energiedefizit führen. Deshalb ist ein Hochenergiefutter in der Säugezeit wichtig.

Einsatz von UFA top-pig und UFA top-flushing Abferkeln

Absetzen

Bedarf UFA top-pig Umstallen

Belegen

• 2 x 250 g/Tag • 175 kg für 10 Würfe 1

EnergieKurve

2

3

4

5

BCS, Body-Condition-Scoring Bedarf UFA top-flushing • 300 g/Tag • 15 kg für 10 Würfe

UFA top-pig

Viel und hochverdauliche Energie Innert weniger Tage nach dem Abferkeln muss die Energieaufnahme aufgrund der Milchproduktion fast verdreifacht werden. Die Umstellung von Galt- auf Säugendfutter allein reicht nicht aus, um dieses Ziel zu erreichen. Idealerweise wird drei Mal täglich gefüttert, somit ist die Futteraufnahme besser verteilt und höher. Ein Futter mit hoher Energiedichte ist unabdingbar. Weiter muss das Säugendfutter schmackhaft sein, damit die Tiere genügend aufnehmen. Damit die Sauen die Energie schnell verwerten können, müssen die Energiequellen im Futter hochverdaulich sein. Das Potenzial nutzen Mit dem Hochenergie- und Abferkelkonzentrat UFA top-pig kann die Ration der Sauen ergänzt werden, damit die ideale Energieaufnahme garantiert ist. Der hohe Gehalt an gut verdaulichen Energiequellen und die hohe Schmackhaftigkeit sorgen dafür, dass das genetische Potenzial ausgenutzt wird. Dank organisch gebundenen Spurenelementen und ausgewählten Vitaminen unterstützt UFA top-pig die Fruchtbarkeit der Zuchtsauen. Mit UFA top-flushing kann nach dem Absetzen ein Flushing durchgeführt werden. Damit wird die Eisprungrate erhöht. Der hohe Dextrosegehalt hilft, homogenere Würfe zu erreichen. n

Hochträchtigkeit

48

Säugezeit

Leerzeit

UFA top-pig

Niederträchtigkeit

Autor Dominik Rolli, Schweinespezialist im UFA-Beratungsdienst, 3052 Zollikofen UFA-REVUE  5 | 2018


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UNTERWEGS MIT …

…UFA-Rindviehspezialist Xavier Thiollet

Immer die beste Lösung suchen

W

ährend 27 Jahren arbeitete Xavier Thiollet im Verband für Milchkontrolle in Doubs (Frankreich). In dieser Zeit entschied er sich, seine landwirtschaftlichen Kenntnisse zu vertiefen und schloss in den Jahren 1989 und 2002 zwei Studiengänge ab. Im Jahr 2005 begann Xavier Thiollet im UFABeratungsdienst in Puidoux und betreut seither Milchvieh- und Grossviehmastbetriebe der Region La Côte (VD). In seiner Region, am Fus-se des Marchairuz-Passes in ­S t-George, befindet sich in der Bergzone 1 einer der Betriebe, die der erfahrene Berater betreut. Es ist der Milchv i e h b e t r i e b d e r Fa m i l i e Berseth. Der Betrieb wurde stetig weiterentwickelt, den Startschuss bildete im Jahr 1971 der Bau eines Laufstalls für 30 Milchkühe. Zu dieser Zeit wurde ein Milchkontingent von 120 000 kg Milch gemolken. Auf dieser Grund-

lage vergrösserte der heutige Betriebsleiter Guy Berseth den Stall kontinuierlich und hält heute 75 Milchkühe, die 700 000 kg silofreie Milch produzieren. Aus der Käsereimilch wird Gruyère AOP und Vacherin Mont-d’Or AOP hergestellt. Die Rinder werden bei einem Nachbarn aufgezogen, mit dem er eine Aufzuchtgemeinschaft hat. Damit kann ausreichend Grundfutter für den Tierbestand produziert werden. Ziel vor Augen Zwischen Guy Berseth und Xavier Thiollet hat sich im Laufe der Zeit eine erfolgreiche Zusammenarbeit entwickelt: «Man muss immer ein neues Ziel im Visier haben. Aktuell wollen wir die durchschnittliche Herdenleistung auf 10 000 kg Milch steigern. Xavier Thiollet hilft uns beim Umsetzen dieses Ziels», erklärt der Betriebsleiter, der die Professionalität und die rasche Reaktionszeit von Xavier Thiollet bei Anfragen schätzt. Natürlich habe die Genetik einen Einfluss auf die Leistung, jedoch spiele die korrekte Fütterung in der Produktionsund Galtphase eine weit entscheidendere Rolle, erklärt der Berater.

Mischwagen für den richtigen Mix Aufgrund der mässigen Grundfutterqualität im Jahr 2016 musste eine Lösung gesucht werden, damit die Kühe die gesamte Ration fressen und nicht nur das hochwertige Futter selektionierten. Die Lösung brachte ein Futtermischwagen. Seither besteht die Grundfutterration aus je einem Drittel Heu, Emd und Luzerne. Maiswürfel (Ganzpflanze), UFA 250 Speciflor mit StimulGreen und MINEX 977 Immunity komplettieren die Ration, die täglich vorgelegt wird. «Dank dem Mischwagen haben wir eine homogene Ration an der Fressachse. Die Kühe können nicht mehr selektionieren und Probleme mit Pansenübersäuerungen sind kein

Betriebsspiegel Familie Guy Berseth mit seinen Söhnen Kim und Arnaud LN: 40 ha Grünland Tiere: 75 Holstein-Kühe (rot und schwarz), Aufzuchtrinder auf Nachbarsbetrieb Lieferrecht: 700 000 kg Milch (Gruyère AOP und Vacherin Mont-d’Or AOP) Stalldurchschnitt: 9500 kg Milch mit 3.86 % Fett und 3.34 % Eiweiss Arbeitskräfte: Betriebsleiter, ein Angestellter und die Familie Für das Jahr 2018/19 sucht die Familie noch einen Lehrling.

Arnaud und die dienstälteste Kuh «Obelix»

Xavier Thiollet, Les Fourgs (F) Zivilstand: Geboren: Kinder: Ausbildung: Hobbys: 50

Verheiratet 27. Januar 1959 3 Kinder, 3 Grosskinder Zwei landwirtschaftliche Studien- gänge, seit 2005 im UFA-Beratungsdienst Puidoux Interesse an allem UFA-REVUE  5 | 2018


Thema mehr. Die Fütterungseffizienz wurde deutlich verbessert», zeigt Guy Berseth die Vorteile des Mischwagens auf. Im Sommer holen sich die Kühe die Hälfte des Futterbedarfs auf der Weide. Passend ergänzt Die Kühe erhalten entsprechend ihrer Leistung das Eiweisskonzentrat UFA 248 und das Leistungsfutter UFA 244-1 an der Kraftfutterstation. Die Galtkühe werden aus Platzgründen nur kurze Zeit separat gehalten und laufen die meiste Zeit des Trockenstehens in der Gruppe der laktierenden Kühe. Um Probleme rund ums Abkalben zu vermeiden, erhalten die Galtkühe in der Transitphase

Guy Berseth und seine Söhne Kim und Arnaud.

täglich rund zwei Kilogramm UFA 260-1. Über einen Flüssigdosierer erhalten sie zudem zwei Wochen vor dem Abkalben täglich 2 dl UFA-PropyPlus. Nach dem Abkalben wird die Menge während vier Wochen verdoppelt. «Damit ermöglichen wir unseren Kühen den besten Start in die Laktation und die Verabreichung ist so viel einfacher», teilt der Betriebsleiter seine Erfahrungen. Bequem liegen Berseths wollen ihre Kühe nicht nur gut füttern, sondern ihnen auch maximalen Komfort bieten – ganz den hohen Ansprüchen der AOP-Produktion entsprechend. Verschiedene Einstreumaterialien wurden mit mehr oder weniger Erfolg getestet. Zuerst versuchten Berseths Gummimatten mit Sägemehl. Damit waren sie aber nicht zufrieden. Danach streuten sie Substrat aus der Gülleseparation ein. Dieses eignete sich aus wirtschaftlicher und hygienischer Sicht, auch der Liegekomfort war gut, jedoch

stimmte das Image des Güllesubstrates nicht mit dem AOP-Anforderungen überein. Deshalb wurde auf eine Kalk-Stroh-Matraze gewechselt. In Folge wurde jedoch die Gülle zu dickflüssig und liess sich auf den Grün­flächen nicht gut ausbringen. Zudem war der Lagerbedarf zu gross. Aktuell testen Berseths in einem Teil der Liegeboxen Strohwürfel als Einstreue. Die Würfel zeigen sich vielversprechend, so stimmen die Saugfähigkeit , der Liegekomfort , die Zeitersparnis und der Lagerbedarf. Schlussendlich werden aber die Kosten darüber entscheiden, ob die Strohwürfel auf dem Betrieb der Familie Berseth ein Zukunft haben. Optimistisch in die Zukunft Die Familie Berseth glaubt an eine Zukunft mit der Schweizer Milch­ produktion und schaut vorwärts. Die nächste Generation ist bereits in den Startlöchern: Arnaud wird nach seiner Ausbildung zum Landwirt den Betrieb übernehmen. n

Aktuell werden in den Liegeboxen Strohpellets ausprobiert.

UFA 250 Speciflor Schwer verdauliche Rationen haben oft zu wenig Pektine, Hemizellulose und Zellulose. Der Mangel an verdaulichen Zellwänden führt zu ungenügender Pansenaktivität. Rationen mit zu viel ADF oder ADL sollten deshalb mit UFA 250 Speciflor ergänzt werden. Seit kurzem enthalten die UFA-Raufutterergänzungswürfel den pflanzlichen Zusatz StimulGreen. Die Wirkstoffe unterstützen das Bakterienwachstum und hemmen die Methanbildung. Die Verwertung des Grünfutters wird verbessert und die Leistung steigt an. Versuche in Zusammenarbeit mit Universitäten zeigten Leistungssteigerungen, ohne dass die Tiere mehr Futter aufnehmen mussten und die Milchgehalte zurückgingen. Damit wird klar, dass dank StimulGreen mehr Milch aus gleich viel Futter gewonnen wird.

Der Blick auf den Betrieb der Familie Berseth in St-George.

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AUS DER FORSCHUNG

Mehr Milch dank StimulGreen Mit StimulGreen wird durch natürliche Zusatzstoffe im Futter die Mikroflora im Pansen optimiert, um den Ertrag der Pansenfermentation zu steigern. In Zusammenarbeit mit der Universität Agrocampus Ouest in Rennes (F) wurde eine wissenschaftliche Arbeit zu StimulGreen verfasst. Die Studie umfasste 1278 Kühe. Die Leistungen der Kühe, die StimulGreen erhielten, verbesserten sich: • So steigerte sich die Milchleistung im Laufe der Laktation um 1,35 kg Milch/Kuh/ Tag. • Trotz höherer Milchleistung stieg der Futterverzehr nicht an.

Tierindividuelle Mineralsalzversorgung

Fazit: Mehr Milch aus gleich viel Futter! Mit der Verbesserung der Fütterungseffizienz von Wiederkäuern führt StimulGreen den Weg weiter, den UFA mit ihrem Konzept schon seit Jahren verfolgt und der darauf abzielt, mit weniger Rohstoffen mehr zu pro-

duzieren. Ab April 2018 wird der Zusatz StimulGreen in einen Teil des Sortiments integriert. So enthalten die UFA-Raufutter­ ergänzungswürfel UFA 250 Speciflor, UFA 256 Fibralor, UFA 280 Bio und UFA 280–1 Bio seit kurzem den Zusatzstoff StimulGreen.

HOBBYTIERECKE

Für Pferde mit sensibler Verdauung sibler Verdauung eine optimale Alternative. Das Kombifutter besteht aus Würfeln (Luzerne, Reis, Haferspelzen, Sonnenblumenprodukten und Leinsamen), flockiertem und gepopptem Mais und Karottenflocken. Durch die vielfältige Struktur und die ausgewählten Futterkomponenten wird HYPONASensitive sehr gerne gefressen.

Wie Menschen können auch Pferde sensibel auf einzelne Komponenten in der Nahrung reagieren. Beispielsweise Gluten, das Klebereiweiss aus Getreidekörnern, kann bei Pferden zu Problemen führen. Auch ein 52

LESEFUTTER

hoher Stärke- und Zuckergehalt kann sich negativ auf die Gesundheit des Pferdes auswirken. HYPONA-Sensitive ohne Gluten und Melasse, mit viel Rohfasern und tiefem Stärke- und Zuckergehalt bietet Pferden mit sen-

Einsatzempfehlungen • Überkonditionierte und wenig beanspruchte Pferde • Glutenempfindliche Pferde • Melasseempfindliche Pferde • Bei Neigung zu Hufrehe, EMS, Cushing Syndrom und Tying-up • Bei Weidegras mit hohem Fructananteil An der BEA vom 04. bis 13. Mai erhalten Sie HYPONA 791–5 Sensitive zum Testen.

Nicht jede Kuh und nicht jedes Rind hat den gleichen Mineralstoffbedarf, da dieser unter anderem von der Leistung und der Absorption der einzelnen Stoffe abhängt. Empfohlen wird deshalb – neben der Grundmineralisierung über die Stallration – einen frei zugänglichen Mineralstoffautomaten im Laufhof oder auf der Weide aufzustellen, damit die Tiere ihren individuellen Zusatzbedarf decken können. Ein bewährter Mineralstoffautomat ist der UFA Micro-Feeder, der die Mineralstoffe vor Regen und Verschmutzung schützt, sich gut reinigen lässt und aus solidem Material besteht. Insbesondere Mutterkuhbetriebe machen auch gute Erfahrungen mit dem UFA Basis-Feeder. Dieser ist in drei, mit einem Gummilappen gedeckte Abteile unterteilt, die sich unabhängig voneinander mit MINEX, UFA-Mineralsalz, Viehsalz oder einem Leckstein füllen lassen. Die Mineralstoffe können zusammen mit Viehsalz vermischt werden, um den Verzehr zu steuern. In der Praxis wird oft das Verhältnis Mineralsalz zu Viehsalz von 2:1 angewendet. Bei Bezug eines UFA Micro-Feeders oder eines UFA Basis-Feeders bis 23.06.2018 erhalten Sie gratis einen Sack MINEX oder UFA-Mineralsalz nach Wahl.

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Nutztiere

Afrikanische Schweinepest

Die Schweiz ist bedroht Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich immer weiter nach Westen aus. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen stuft das Risiko eines Ausbruchs in der Schweiz als hoch ein. Schweinehalter sollten ihrerseits die nötigen Vorkehrungen treffen.

W

ie es der Name vermuten lässt, hat die ASP ihren Ursprung in Afrika. Heute ist sie aber längst nicht mehr auf den südlichen Kontinent begrenzt. 2007 traten erste ASP-Fälle in Georgien auf. Seither ist die Seuche in Eurasien auf dem Vormarsch und befällt sowohl Wild- als auch Hausschweine. Letzten Sommer wurden Fälle in Tschechien bekannt und auch in Polen breitet sich die Seuche weiter gegen Westen aus. Über den Reiseverkehr und illegale Importe von Nahrungsmitteln aus Osteuropa kann

Massnahmen zur Prävention: • Direkten und indirekten Kontakt zwischen Haus- und Wildschweinen verhindern • Schweinehaltungen einzäunen • Hygieneschleusen • Einstreu- und Futterlager gegen Zugang von Wildschweinen sichern • Keinen Torf aus Osteuropa im Stall verwenden • Wechsel des Schuhwerks (für jeden Stall separate Stiefel) • Hunde nicht mit in den Stall nehmen • Besondere Vorsicht (doppelter Zaun) bei Freilandhaltung • Konsequente Schadnager­bekämpfung • Keine Lebensmittel aus ASP-betroffenen Regionen in Osteuropa mitbringen oder mitbringen lassen • Sensibilisieren Sie auch Hobbyhalter über das Problem der Afrikanischen Schweinepest • Informieren Sie Mitarbeiter und Erntehelfer (besonders aus Ost­ europa) über die genannten Punkte (mehrsprachige Hinweisblätter vom BLV aushändigen)

das Virus grosse Distanzen überwinden und stellt daher eine akute Bedrohung für die Schweiz dar. Erreger und Übertragung Die ASP ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die im akuten Verlauf eine Mortalitätsrate von 100 Prozent erreichen kann. Das Virus verschafft sich über Maul, Nase oder Blut Zugang zum Organismus des Tieres. Übertragen wird es durch direkten Tierkontakt (Haus- und Wildschweine), Kontakt mit kontaminierten Gegenständen und Futtermitteln oder durch Zeckenbisse. Die Erreger sind sehr widerstandsfähig und überleben monatelang in Blut, Kot oder in Fleischprodukten. Sie werden durch Tiefkühlung nicht abgetötet.

Estland

Beatrice Rufer

Russland Lettland Litauen Weissrussland

Polen Ukraine

Tschechische Republik

Die ASP breitet sich in Europa aus und rückt immer weiter nach Westen vor. Bild: Friedrich-Loeffler-Institut

empfängliche Tiere

Symptome und Vorgehen im Verdachtsfall Symptomatisch lässt sich die ASP nicht von der Klassischen Schweinepest (KSP) unterscheiden. Je nach Virustyp verläuft die Krankheit akut oder chronisch. Anzeichen für ASP sind hohes Fieber, plötzliche Todesfälle, Fress- und Bewegungsunlust, Durchfall, Atemnot und Hautblutungen. Beobachtet ein Landwirt einige der Symptome, muss er umgehend den Tierarzt benachrichtigen, damit eine Ausschlussuntersuchung durchgeführt werden kann. Behandlung und Prävention Die ASP kann nicht behandelt werden und es gibt zum heutigen Zeitpunkt keine Impfung. Deshalb sind Vorbeugung, Information und genaue Beobachtung die einzigen Massnahmen, die gegen die Seuche ergriffen werden können.

Infizierte Tiere

Die Übertragungswege der ASP. Bild: BLV

Epidemie-Versicherung prüfen Für einen Schweineproduzenten hat ein Befall mit ASP massive finanzielle Einbussen zur Folge, da im Seuchenfall der gesamte Schweinebestand eliminiert werden muss. In der aktuellen Bedrohungslage ist es empfehlenswert, den Abschluss einer Epidemieversicherung, die ASP beinhaltet, zu prüfen. Anicom bietet über ihre Versicherungspartnerin AXA Winterthur eine Versicherung zu guten Konditionen an. Weitere Informationen finden sie unter www.anicom.ch. n

Autorin Beatrice Rufer, Marketing Anicom AG, 3052 Zollikofen

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Nutztiere

Muttersauen

Erfolg mit Vermehrungszucht In der Vermehrungszucht werden Remonten für die Mastferkelerzeuger produziert. Nur so kann der Zuchtfortschritt für die Mast breit genutzt werden. Fritz Lütolf ist seit 17 Jahren mit Herzblut Vermehrungszüchter und hält seinen Betrieb so auf Erfolgskurs.

Alois Gämperli

Sandra Roth

Betriebsspiegel Fritz Lütolf LN: 43 ha LN Tiere: 60 Milchkühe, 100 Zuchtsauen, 270 Schweinemastplätze, 150 Remonten Ackerbau: Kartoffeln, Zuckerrüben, Winterweizen, Raps, Silomais, Kunstwiese

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D

ie Begeisterung für die Schweine hat bereits Fritz Lütolfs Vater zur Schweinezucht bewegt . Auf dem Betrieb Lütolf werden heute 100 Muttersauen gehalten, zudem gehören Mastplätze zur Schweinehaltung. Den vorhandenen Stall kauften die Eltern von Fritz Lütolf im Jahr 1995 und seit 2001 ist der heutige Betriebsleiter mit Herzblut Vermehrungszüchter mit Jungsauenverkauf. Etappenweise wurde der Schweinestall den veränderten Tierschutzvorschriften angepasst. Nur die beste Genetik Die zugekauften Stammsauen der Rasse Edelschwein-Mutterlinie (ES) werden mit KB-Ebern der Rasse Schweizer Landrasse (SL) gepaart. Aus diesen Paarungen entstehen robuste, leistungsfähige Jungsauen

für den Verkauf. Durchschnittlich produzieren solche Kreuzungstiere (Primera) zirka 0,5 – 1 Ferkel pro Sau/ Jahr mehr als Reinzuchtsauen. Rasch Erfolge erzielen Der Zukauf von Jungsauen aus der vorgelagerten Zuchtstufe bringt schnellere Zuchtfortschritte, da dort die Population grösser ist als die auf dem eigenen Betrieb. Die Tiere werden zwischen 80 bis 120 kg Lebendgewicht von einem lizenzierten Zuchttechniker streng selektioniert und für die Vermehrungszucht ausgelesen. Bei Lütolfs heisst der Zuchttechniker Alois Gämperli, der mit seiner langjährigen Erfahrung und seinem breiten Wissen dem Betriebsleiter zur Seite steht. Die Arbeitsteilung zwischen den Zuchtstufen ermöglicht die effizienteste Produktion von

homogenen Mastferkeln, die den schweizerischen Marktbedürfnissen entsprechen. Das exakte Arbeiten und die stetige Kontrolle und Tierbeobachtung im Schweinestall ist für Fritz Lütolf unerlässlich und ermöglicht ihm, sehr gute Resultate zu erzielen. Die 26,5 abgesetzten Ferkel pro Sau und Jahr geben ihm die Bestätigung und schenken ihm immer wieder neue Freude an der Zuchtarbeit. Passendes Futter Um diesen hohen Leistungen gerecht zu werden, setzt Fritz Lütolf auf die UFA Extra-Linie. In der Galtphase erhalten die Sauen UFA 362-6 und in der Säugendphase UFA 361-6. Für den Betriebsleiter ist das Säugendfutter nicht mehr wegzudenken. Dank den guten Inhaltsstoffen und den angepassten Gehalten kann er

Auf dem Betrieb werden nebst 100 Muttersauen auch 150 Remonten, 250 Mastschweine und 60 Milchkühe gehalten. Bild: David Aebi

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Nutztiere

Nur das Beste für die Sauen Mit dem Säugendfutter der Extra-Linie werden hochleistende Sauen ideal versorgt. Die neu enthaltene Benzoesäure bringt viele Vorteile mit sich. Die Säure hat eine regulierende Wirkung auf den MagenDarm-Trakt und den Stoffwechsel. Krankmachende Keime werden verdrängt und erwünschte Bakterien gedeihen besser. Weiter hat Benzoesäure die Eigenschaft, den Harn-pH zu senken. Das hat zwei Vorteile: Das Enzym Urease ist weniger aktiv im Harn-Kot-Gemisch, was zu einer Reduktion der Ammoniakemissionen führt, und es werden weniger krankmachende Keime ausgeschieden, was sich positiv auf die Ferkelgesundheit auswirkt.

Fritz Lütolf produziert mit seiner ES-Herde Primera-Remonten für Mastferkelproduzenten. Bild: David Aebi

den hohen Leistungen seiner Zucht­ sauen gerecht werden. «Die Sauen haben dank UFA 361-6 eine hohe Milchleistung. Dadurch erreichen die Ferkel gute Zunahmen», erklärt der Betriebsleiter. Auch bei der Fütte-

rung kann Fritz Lütolf auf die Beratung von Alois Gämperli zählen. Die kollegiale Zusammenarbeit, Flexibilität und Ehrlichkeit sind ihm wichtig, auch wenn diese manchmal Verbesserungspotenzial aufdeckt .

Zur Unterstützung der Klauengesundheit wurde der Biotingehalt erhöht. Biotin fördert die Bildung des Zwischenzellzementes im Klauenhorn. Damit Biotin seine Wirkung entfalten kann, muss es über längere Zeit zugefüttert werden. Auch der Methioningehalt wurde im Säug­endfutter erhöht. Als schwefelhaltige Aminosäure leistet Methionin einen wichtigen Beitrag für die Klauenfestigkeit, indem sie bei der Bildung der harten Kreatinfasern beteiligt ist. Durch einen hohen Anteil an Leinprodukten werden viele Omega-3-Fettsäuren in den Organismus gebracht. Diese sind eine hochwertige Energiequelle und unterstützen zudem die Fruchtbarkeit.

Der Betriebsleiter freut sich auf weitere Erfolgserlebnisse mit züchterischen Höchstleistungen. n

Autoren Alois Gämperli, Zuchttechniker UFA 2000; Sandra Roth, UFA 2000, 3360 Herzogenbuchsee Anzeigen

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Nutztiere

Mineralstoffversorgung

Mineralsalz auf der Alp – es lohnt sich Ab anfangs Juni gilt es ernst – vielerorts beginnt die Alpsaison. Das Grünfutter auf der Alp kann in den meisten Regionen den Bedarf an Phosphor, Natrium, Zink und Selen nicht decken. Eine ausreichende Mineralstoffversorgung ist jedoch besonders für die Fruchtbarkeit, das Wachstum und die Immunabwehr der Tiere wichtig. Daher brauchen alle gealpten Wiederkäuer Mineralsalz.

Karl Mirer

Esther Koller

D

ie Futtergrundlage auf der Alp unterscheidet sich von jener im Tal. Das Rindvieh wird auf den Alpen vorwiegend mit dem vorhandenen Grasland versorgt. Der bekanntlich tiefere Energiegehalt der Sömmerungsweiden äussert sich bereits nach wenigen Tagen in einer Reduktion der Milchleistung oder

einem tieferen Tageszuwachs des Jungviehs. Die Symptome eines Mineralstoffmangels sind dagegen meist sehr allgemein und werden erst zu spät erkannt. Aber Achtung! Eine bedarfsdeckende Mineralstoffversorgung ist für die Tiergesundheit und die Leistung wichtig. Mängel wirken sich negativ auf die Fruchtbarkeit,

das Wachstum und die Abwehr aus. Auf der Alp wird aufgrund von schwer erreichbaren Schlägen das Zufüttern von Mineralstoffen bei nicht laktierenden Tieren oft vernachlässigt. Zudem kann aufgrund der sehr unterschiedlichen botanischen Zusammensetzung der Weiden nur schlecht abgeschätzt werden, welche Mineral-

Mineralstoffe sind für eine optimale Entwicklung des gealpten Jungviehs wichtig. Bild: Esther Koller

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stoffe mit dem Grundfutter aufgenommen werden. Aus dem Gleichgewicht Die Gehalte an Phosphor (P) und Kalium (K) sinken im Grünfutter mit zunehmender Höhe deutlich. Dagegen sind die Gehalte an Kalzium (Ca) und Magnesium (Mg) auf den Alpweiden eher hoch. Die Kombination aus weniger Phosphor und mehr Kalzium verschiebt das optimale Ca:P-Verhältnis von 2 : 1 zugunsten von Kalzium. Dem Grundfutter fehlt es zudem an Natrium, Selen und Zink. Auch das Jungvieh braucht Mineralstoffe Bei der grasbasierten Fütterung auf der Alp ist eine optimale

Rohfaserverdaulichkeit für die Mikroorganismen im Pansen wichtig. Bei einem Phosphormangel ist die Rohfaserverdaulichkeit jedoch eingeschränkt, was zu einer verminderten Pansenaktivität und damit zu einer tieferen Futtereffizienz führt. Daneben sind besonders die Jungtiere auf ausreichend Phosphor angewiesen. Phosphor ist mit Kalzium am Aufbau der Knochen beteiligt, wobei ein Mangel zu Knochenverformungen führen kann. Natrium kann im Körper nicht gespeichert werden und muss laufend zugeführt werden. Die Symptome eines Natriummangels werden erst nach längerer Zeit der Unterversorgung sichtbar. Besonders die Fruchtbarkeit

Bio-Mutterkühe: Selen rettet Leben Die Mineralstoffversorgung ist bei den Bio-Nutztieren nicht zu vernachlässigen, denn ohne Mineralstoffe fehlt ihnen etwas Wichtiges. Bei einem Mangel leidet nicht nur die Leistungsbereitschaft der Tiere, sondern auch ihre Fruchtbarkeit und insbesondere die Gesundheit. Schlimmstenfalls kann ein Manko tödlich enden.

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Selen ist essenziell Besonders in der Mutterkuhhaltung wird der Mineralstoffversorgung zu wenig Beachtung geschenkt. Dabei ist es wichtig, dass die Tiere ihre Batterien in der Galtphase aufladen können. Ansonsten starten die Kühe bereits mit einem Manko in die Laktation. Bei der Mineralsalzwahl sollte auf den Selengehalt geachtet werden. Die meisten Graslandgebiete der Schweiz befinden sich auf selenarmem Untergrund, weshalb Kühe, die sich vorwiegend von Gras und dessen Konserven ernähren, immer unterversorgt sind. Die Folgen eines Mankos können für die Kälber und die Wirtschaftlichkeit des Betriebes verheerend sein. Totgeburten oder lebensschwache Kälber, die an der Weissmuskelkrankheit leiden, sind vorprogrammiert. Anstelle eines Totalausfalls oder einer Behandlung, die mit finanziellem und zeitlichem Aufwand verbunden ist, lohnt sich das Vorbeugen durch eine optimale Selenversorgung.

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Die Selenversorgung der Kühe in der Galtphase ist im Minimum so wichtig wie die Magnesiumversorgung auf der magnesiumarmen Frühlings- oder Herbstweide. Daher sind dank eines erhöhten Selengehaltes das biokompatible Mineralsalz UFA 989 Natur Extra und das biokompatible Minex 980 bestens für die Mineralstoffversorgung von Mutterkühen geeignet. Mineralstoffversorgung mit Extras Wie die Mutterkühe benötigen auch Schafe und Ziegen Mineralstoffe, um gesund zu bleiben. Wenn das Mineralsalz die Tiere zudem auf natürliche Art und Weise, in Form eines Kräutermixes wie Herbaplus, im Kampf gegen Magen-Darm-Parasiten unterstützt, ist es noch besser. Der biokompatible Cake Bloc Natur Herbaplus kann bequem auf die Weide gestellt oder im Laufhof platziert werden. Dank einer fein abgestimmten Rezeptur ist dieser Cake Bloc sowohl für Rinder wie auch für Schafe und Ziegen geeignet.

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Nutztiere leidet darunter. Häufiges Umrindern, Zysten und vermehrte Gebärmutterentzündungen können die Folge sein. Zudem vermindert ein Natriummangel die Leistung.

Autoren Karl Mirer, Milchviehspezialist im UFABeratungsdienst, 9501 Wil; Esther Koller, Führungstrainee fenaco-LANDI, 3360 Herzogenbuchsee

Abwehrkräfte unterstützen Aufgrund der Durchmischung von Tieren aus verschiedenen Herkunftsbetrieben ist das Ansteckungsrisiko auf den Alpen erhöht. Stress, welcher durch das ungewohnte Herdengefüge und neue Terrain entsteht, vermindert die Abwehrkraft der Tiere zusätzlich. Eine ausreichende Versorgung mit Zink und Selen unterstützt die Immunabwehr der Kühe und Rinder. Weisen die Tiere einen Mangel auf, treten häufiger Euterentzündungen, Klauenprobleme und Nachgeburtsverhalten auf. Zink unterstützt die Hornproduktion und bei den Aufzuchtkälbern die Bildung von Milchdrüsen. Bei der Entwicklung der Milchdrüsen sind die

ersten sechs Monate der Aufzucht von grosser Bedeutung. Was verpasst wird, beeinflusst das spätere Milchleistungspotenzial. Die Selenversorgung der Galtkühe wirkt sich auf die Kälbergesundheit aus. Ein Selenmangel während der Trächtigkeit kann zu Kälbern mit Weissmuskelkrankheit und damit zu einer erhöhten Kälbersterblichkeit führen. Mineralstoffe herumtragen lohnt sich Die laktierenden Kühe sollten täglich mit 120 bis 150 g eines phosphorreichen All-in-One-Mineralsalzes (inklusive Viehsalz) versorgt werden. Alternativ kann auch phosphorreiches Mineralsalz mit Viehsalz vermischt werden. Gewöhnlich wird den laktierenden Kühen das Mineralsalz beim Melken vorgesetzt. Bei den Aufzuchtrindern, Galtkühen und Mutterkühen, welche sich grundsätz-

lich im Freien aufhalten, kann das Mineralsalz beim täglichen Kontrollgang des Hirten vorbeigebracht werden. In der Praxis wird dem Jungvieh häufig ein Gemisch aus zwei Dritteln Mineralsalz und einem Drittel Viehsalz angeboten. Grundsätzlich sollten pro Tier je nach Alter täglich zwischen 60 g und 100 g der Mischung vorgelegt werden. Das Mineralsalz wird an einem trockenen Ort, idealerweise auf einem Stein platziert. Auf reinen Rinderalpen werden die Mineralstoffe üblicherweise in Form von Leckschalen angeboten. Um nach der Alpung keine Probleme mit der Fruchtbarkeit und der Klauengesundheit zu haben und damit die Jungtiere optimal wachsen können, ist allen Wiederkäuern auf der Alp ein Mineralsalz zur Verfügung zu stellen. Es lohnt sich daher durchaus, den Rucksack mit n Mineralsalz zu füllen!

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Nutztiere

Mehr unangemeldete Kontrollen

Gemäss den aktuellen Zahlen aus den Kantonen wurden 2017 schweizweit bei rund einem Viertel aller landwirtschaftlichen Betriebe (12 075) sogenannte Grundkontrollen durchgeführt. Im Rahmen dieser Kontrollen wurden bei 82 Prozent aller Betriebe keine Mängel in der Tierhaltung festgestellt . Wie die Zahlen aus dem zentralen System Acontrol des Bundes weiter zeigen, fanden über alle Kantone hinweg rund 28 Prozent der Kontrollen unangemeldet statt. Alle vier Jahre In der Schweiz müssen landwirtschaftliche Tierhaltungen alle vier Jahre mindestens ein Mal kontrolliert werden. Dies schreibt die Verordnung über den nationalen Kontrollplan für die Lebensmittelkette und die Gebrauchsgegenstände vor. Mindestens zehn Prozent dieser Grundkontrollen müssen dabei unangemeldet erfolgen, heisst es weiter. Die kantonalen Veterinärdienste, die für die Kontrollen zuständig sind, führen in den landwirtschaftlichen Tierhaltungen daneben noch weitere Kontrollen durch, wie zum Beispiel Nachkontrollen, risikobasierte Kontrollen und Kontrollen auf Grund von Meldungen Dritter. Diese zusätzlichen Kontrollen erfolgen in der Regel immer ohne Anmeldung. Werden diese Kontrollen dazu gerechnet, fanden über alle Kantone hinweg sogar rund 60 Prozent aller Kontrollen in Nutztierbetrieben unangemeldet statt. Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen

Fütterung langsam umstellen

Hilfe vom Tierarzt

Frage «Was genau passiert im Pansen einer Kuh bei einer Futterumstellung?» will Landwirt B aus K wissen. Antwort Der Pansen der Kuh ist ein unglaublich interessantes Organ und besticht vor allem durch seine Grösse und seine Struktur. Beim neugeborenen Kalb fasst der Pansen nicht einmal einen Liter. Beim erwachsenen Rind beträgt das Verhältnis von Vormägen und Labmagen bezogen auf das Volumen etwa 9:1. Dies entspricht einem Volumen von 100 Litern und mehr (10 bis 15 Prozent der Lebendmasse). Der Pansen einer ausgewachsenen Kuh füllt etwa ¾ der Bauchhöhle aus. Die typische Struktur der Wand wird durch die sogenannten Pansenzotten gegeben. Diese Zotten haben je nach Fütterung eine unterschiedliche Länge und Struktur. Ein Pansen enthält etwa 250 000 Zotten, was zu einer Vergrösserung der Pansenoberfläche um das Siebenfache führt. Nicht nur die Pansenzotten entwickeln sich im Laufe der Aufzucht, auch die Mikroflora wird langsam aufgebaut und entwickelt. Bei einem gut funktionierenden Pansen leben pro Milliliter Pansensaft bis zu zehn Milliarden Mikroorganismen (Bakterien, Mikroben und Pilze). Insgesamt sind es über 200 verschiedene Spezies. Zur Aufgabe der Pansenflora gehört der Abbau der Zellwände und Kohlenhydrate, die Bildung von Gärsäuren, der Aufbau von Eiweissen und Vitaminen. Daneben ist der Abbau von Schadstoffen eine wichtige Funktion. Futterproteine werden zum Beispiel zu 30 – 100 Prozent im Pansen vor allem durch die Bakterien abgebaut. Endprodukt ist Ammoniak, welches wichtig für den Aufbau des mikrobiellen Eiweisses ist. Pro Stunde werden zwischen 30 – 50 Liter Gas gebildet. Jeder dieser Mikroorganismen hat seine spezifische Aufgabe und das Funktionieren der Verdauung

Dr. med. vet. Beat Berchtold Tierärztliche Bestandesbetreuung

hängt stark von einem guten Zusammenspiel ab. Die Zusammensetzung der Mikroorganismen ändert sich mit der Zusammensetzung des Futters. Auch die Struktur der Zotten und deren Oberfläche ändert sich je nach Futter (z. B. Unterschiede zwischen Heu und Stroh oder Grasfütterung). Die Zottenentwicklung wird vor allem durch die Fettsäuren wie Propion- und Buttersäure angeregt. So verringert sich während der Galtzeit die Anzahl und Oberflächengrösse der Zotten. Entsprechend brauchen Rationswechsel wie Winter-/Sommerfütterung Zeit für die Anpassung (bis zu drei Wochen). Futterumstellungen sind zwingend langsam vorzunehmen. Im konkreten Fall empfiehlt es sich, die Kühe in trockenes Gras und nach erfolgter Krippenfütterung (Winterration) auf die Weide zu verbringen, um eine optimale Futterverwertung zu erreichen.

Rumen Gashaube

Reticulum

Mikroben in der Fasermatte

... und in der Flüssigphase Mikroben an der Pansenwand

Aufbau eines gut ausgebildeten Pansen­ inhaltes mit den drei Schichten Gas, Fasermatte und Flüssigphase (von oben nach unten). Diese Schichtung ist zwingend für eine gute Funktionalität des Pansens und das Überleben der Pansenflora. Quelle: www.buel.bmel.de

Haben Sie auch Fragen oder beschäftigt Sie etwas, das Sie bei einem Tierarzt ansprechen möchten? Lassen Sie uns die Frage per Post oder E-Mail mit dem Betreff «Tierarzt» zukommen: UFA-Revue, Theaterstrasse 15a, 8401 Winterthur, redaktion@ufarevue.ch

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Nutztiere

60 Jahre UFA

Riesenschritte in der Zucht Enorme Zuchtfortschritte, effiziente Tiere, gesundes Marktumfeld – die Schweizer Pouletmast ist eine Erfolgsstory. Jährlich stiegen die Tageszunahmen um ein Gramm an, was beachtlich ist. Die Poulets nehmen aber nicht nur mehr zu, sie verwerten das Futter deutlich effizienter als vor 60 Jahren.

M

it dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Start in die professionelle Geflügelmast eingeläutet. Der Trend zur Hybridzucht schwappte von den USA nach Europa und in die Schweiz. Von da weg kamen immer häufiger spezifische Mastrassen zum Einsatz, zuvor waren Zweinutzungsrassen üblich. Schon damals beherrschten wenige

Züchter den Markt und ein Konkurrenzkampf herrschte. Mit Optigal trat die Migros früh als erster Integrator aufs Parkett , gefolgt vom Verband Schweizerischer Eier- und Geflügelverwertungsgenossenschaft (SEG). Die Integratoren bestimmten Genetik, Fütterung, Haltung sowie die Mastdauer und übernahmen im Gegenzug das Schlachten und Vermarkten der Poulets. Bei den Produzenten löste die Integration anfänglich grosse Verunsicherungen aus, da sie um ihre Selbstständigkeit bangten. Bis heute hat sich das System in der Pouletmast bewährt und die Geflügelmast ist bei guter Betreuung und Management ein rentabler Betriebszweig. Stets am Forschen Der SEG-Verband arbeitete zuerst in kleinen Einheiten, kurze Zeit später wurden 5000er Mastställe zum Standard. UFA produzierte mit den Landwirtschaftlichen Genossenschaften das Futter der SEG-Betriebe. Die UFA-Genossenschaft gab Richtlinien für die Rezepte vor, die Landwirtschaftlichen Genossenschaften setzten diese nach bestem Wissen und Können um. Alten Protokollen ist zu entnehmen, dass sich die verschiedenen Genossenschaften öfters uneinig waren und regional grosse Unterschiede herrschten. Oft musste Hans Peter Pfirter (Leiter des Wissenschaftlichen Dienstes UFA von 1963 bis 2001, Professor an der ETH Zürich) vermitteln, Lösungen suchen und mit den Integratoren verhandeln. Dass die Zusammenarbeit

Wussten sie, dass… … auf UFA-Bühl bereits seit fast 60 Jahren Forschung zum Mast­ geflügel getätigt wird? … ein heutiges Mastpoulet rund einen Drittel weniger Futter benötigt, als noch vor 60 Jahren? … die Integration seit langer Zeit ein fester Bestandteil der Schweizer Pouletmast ist?

zwischen der UFA und der SEG funktionierte, zeigte aber die enge Zusammenarbeit in der Forschung. Bereits im Jahr 1962, als der Forschungsbetrieb UFA-Bühl eröffnet wurde, war die Pouletmast nebst der Schweinezucht der wichtigste Forschungsschwerpunkt. Beim Bau des Stalles auf UFA-Bühl war man sich unsicher, ob der Stall mit oder ohne Tageslicht gebaut werden sollte. Deshalb wurden beide Systeme angewendet, sprich ein Drittel des Stalles wurde mit Fenstern ausgestattet, der restliche Stall wurde mit Kunstlicht betrieben. Nach einigen Umtrieben stellten die Forschenden fest, dass der Stall ohne Tageslicht besser funktionierte und die Fenster wurden mit Brettern verbarrikadiert. Während Praxisbetriebe ihren Poulets bis in die 90er Jahre keine Ruhezeiten gönnten und das Lichtprogramm zwischen 23 und 24 Stunden andauerte, empfahl man von Seiten UFA-Bühl eine Lichtphase von 16 Stunden mit anschliessend achtstündiger Dunkelphase. Dieses Lichtprogramm ist bis heute in der Tierschutz-

Ställe ohne Tageslicht waren bis in die 90er Jahre normal. Bild: UFA AG

60

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Nutztiere

Effizienzsteigerung der Mastpoulets Mastdauer Endgewicht Tageszuwachs Futterverwertung

1965

2017

59 Tage

36 Tage

1,5 kg

2,1 kg

26 g

60 g

2,3 kg/kg

1,54 kg/kg

Unterdessen haben über 95 Prozent der Mastpoulets Zugang zu einem Wintergarten. Bild: Proviande

Krasse Leistungen Die Leistung der Mastpoulets nahm in den letzten sechs Jahrzehnten rasant zu. Während die Poulets Ende der 50er Jahre neun Wochen benötigten, um ein Lebendgewicht von etwas

mehr als einem Kilogramm zu erreichen, sind es heute in gut fünf Wochen mehr als 2,1 kg Lebendgewicht. Hans Peter Pfirter erklärt im Gespräch, dass seinerzeit die Tageszunahmen jährlich um ein Gramm zunahmen, was enorm sei. Auch der Futterverwertungsindex hat sich enorm verbessert. Während ein Mastpoulet auf UFA-Bühl vor gut 50 Jahren 2,32 kg Futter für ein Kilogramm Zunahme benötigte, waren es im vergangenen Jahr noch gut 1,5 kg Futter. Durch den verbesserten Index konnten in den letzten 60 Jahren 100 000 t Futter eingespart werden. Zucht korrigiert vieles Dass die Körper der Mastpoulets mit den enormen Fleischansätzen nicht immer mithalten konnten, erklärte Hans Peter Pfirter: «Als man die Fehler bemerkte, reagierten die Zuchtorganisationen schnell und das Problem konnte deutlich verbessert werden. Auch zu fette Tiere waren phasenweise ein Thema. Mit einer entsprechenden Gewichtung der Zuchtziele konnte der Fettanteil wie-

Geflügel Konsum pro Kopf Verkaufsgewicht [kg/Kopf/Jahr]

verordnung festgelegt. Tageslicht und ein Zugang zu einem Wintergarten gehören unterdessen fast zum Schweizer Standard. In den vergangenen 60 Jahren wurden auf UFA-Bühl mehr als 360 Versuche in den Bereichen Zucht, Fütterung, Einstreue, Wasserversorgung und Haltung von Mastgeflügel gemacht. Die Resultate flossen stets in die Entwicklung der Rezepturen ein und tragen auch heute noch einen wesentlichen Teil zur Entwicklung der UFA-Futter bei. So wird kontinuierlich an der optimalen Futterstruktur, den richtigen Hybrid-Typen, Alternativen zum Soja-Einsatz oder dem besten Zusatzstoff geforscht. UFA ist mit ihrem Versuchsbetrieb UFA-Bühl der einzige Schweizer Mischfutterproduzent, der in der Schweiz aktiv Forschung betreibt.

14

Quelle: Proviande

12 10 8 6 4 2 0

1949

1964

1982

der optimiert werden». Bis heute wird durch die Zucht und Fütterung kontinuierlich an der Effizienz und Gesundheit der Hochleistungstiere gearbeitet, die immer häufiger auf Schweizer Tellern landen. Der Konsum von Geflügelfleisch nahm seit 1958 um mehr als das Fünffache zu und liegt aktuell bei knapp zwölf Kilogramm. Der Inlandanteil stieg in den vergangenen Jahren kontinuierlich auf aktuell knapp 58 Prozent an. Damit profitieren Mastpoulets gemeinsam mit den Legehennen aktuell von einem freundlichen Markt­u mfeld. n

1994

2000

2017

Autorin Sandra Frei, UFA-Marketing, 3360 Herzogenbuchsee

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Nutztiere

Luzerne

Eine bewährte Zusammenarbeit Die fenaco-LANDI Gruppe pflegt langjährige Geschäftsbeziehungen mit verschiedenen Partnern im In- und Ausland. Diese bewährte Zusammenarbeit erlaubt es, das passende Produkt vertrauensvoll, lieferbereit und preiswert auf den verschiedenen Betrieben anzubieten.

Patrick Tschudi

Alain Morel

D

ie Firma Désialis ist einer dieser Partner, mit dem die fenaco-LANDI Gruppe arbeitet. Désialis ist vor 18 Jahren aus einer Neugruppierung verschiedener Luzerne- und ZuckerrübenschnitzelProduzenten entstanden. Ziel war es, die Kräfte der Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von verschiedenen Trockenprodukten zu bündeln. Moderne und leistungsstarke Anlagen, fortschrittliche Technologien und optimierte Ernte- und Produktionsabläufe erlauben es Désialis heute, hochwertige Produkte für die wachsenden Anforderungen der Tierernährung auf den Markt zu bringen. Trocknungsbetriebe Die einzelnen Trocknungsbetriebe sind als landwirtschaftliche Genossenschaften oder als Industriekonsortien organisiert. In der Region

Schweizer Trockengras-Produktion Die Schweiz ist ein Grasland. Mit Hilfe der Heisslufttrocknung, wird aus dem Raufutter «Gras» ein hochwertiges Futtermittel hergestellt. Innovative Landwirte lassen in der Trocknungsanlage der LANDI Landshut in Bätterkinden, als Beispiel, qualitativ junges, sauberes und gehaltvolles inländisches Trockengras (Klee- oder Luzerne-Klee-Gras) als Alternative zu importierter Luzerne produzieren. Die natürliche und einheimische Alternative in konventioneller sowie in Bio Knospe Qualität steht somit vor unserer Haustür. Die künstliche Futtertrocknung verursacht von allen Konservierungsverfahren die geringsten Nährstoffverluste. Die thermische Behandlung von Gras erhöht zudem den Anteil von pansenstabilen Proteinen. Der Anteil an diesen sogenannten Bypass-Proteinen und Beta-Carotin wird erhöht, so dass Trockengras von guter Qualität vom Wiederkäuer als optimales Proteinfutter verwertet werden kann. Das Produkt kann in Form von Häckselballen oder Würfeln gelagert und verfüttert werden. Dank der regionalen Verteilung der Trocknungsanlagen, werden lange Transportwege vermieden. Infos unter: www.landilandshut.ch/trocknungs­anlage oder www.trockenfutter.ch

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25 Trocknungsbetriebe, 3 zentrale Silolager inklusive Verpackungsbetrieb in Pogny (Big Bag und gesackt) erlauben Désialis eine bestmögliche Kunden­ dienstleistung zu garantieren.

Champagne-Ardenne, nordöstlich von Paris, werden von Mai bis September qualitativ hochwertige Luzerneprodukte produziert. Durch die Lage der Betriebe können die Transportkosten bis zu den Produktionswerken optimiert werden. Désialis vermarktet heute insgesamt rund 750 000 Tonnen Luzerne, in Form von Ballen und Würfeln, produziert an verschiedenen Standorten. Luzerneproduktion Die künstliche Trocknung erlaubt die Konservierung und die Erhaltung der Nährstoffe der frischen Pflanze. Die Verbesserung der Trocknungs-, Lagerungs- und Homogenisierungstechniken hat die Diversifizierung der verschiedenen Produkte ermöglicht und den Einsatz und Verbrauch von Lu-

zerneprodukten für alle Tierarten eröffnet (www.desialis.fr). Um die verschiedenen Produktequalitäten sicherzustellen, ist eine Koordination und Organisation der Ernte mit einem der Vegetation angepassten Zeitplan essenziell. Durch das kontrollierte «Anwelkverfahren» wird der Feuchtigkeitsgrad der Luzerne um 50 bis 75 Prozent gesenkt. So wird beim künstlichen Trocknen wertvolle Energie eingespart. Die Luzerne wird danach in die Trocknungsbetriebe transportiert, in welchen sie dank der modernen Heisslufttrocknung (zwischen 250 und 600 °C im Trocknereingang, angepasst an die Feuchtigkeit des Grundproduktes) schonend bis auf zirka zehn Prozent Restfeuchtigkeit getrocknet wird. Anschliessend wird die Luzerne entUFA-REVUE  5 | 2018


Nutztiere

Vorverkauf Rumiluz-Einflüsse der «Ernte 2017» Die vergangene Luzerne-Ernte 2017 war aufgrund positiver Vegetationseinflüsse optimal – der 1. Schnitt Rumiluz (Qualitäts-Strukturfutter, für Mischrationen geeignet) ergab ein überdurchschnittliches Erntevolumen von hoher Qualität. Dadurch sind zurzeit noch bedeutende Lagermengen in den Produktionswerken von Désialis vorrätig. Die Qualität wurde geprüft und entspricht den Standardvorstellungen für Lagerware. Gegenüber frischer Produktionsware können die Farbe und der Geruch abweichen.

Der optimale Schnitt­ zeitpunkt sowie Anwelkprozess beeinflussen die Qualität wesentlich. Bild: fenaco Raufutter

Unser langjähriger Partner Désialis, als wichtigster Luzerneproduzent in Frankreich (verschiedene Produktionswerke – siehe Karte), hat sich deshalb dazu entschlossen, die diesjährigen Erntemengen 2018 für Rumiluz 1. Schnitt aufgrund der Lagerüberhänge aus der Ernte 2017 entsprechend zu reduzieren. Mit dem Ziel, den Mengenausgleich 2017/2018 erfolgreich ohne grosse Abstriche bei der Qualitäts- und Versorgungssicherheit für die Kunden umzusetzen. Dazu sind die Vegetationsaussichten für die Ernte 2018 zurzeit noch unklar. Für Lieferungen Mai bis Juni 2018 kann von einer gut strukturierten und gelagerten Luzernequalität Rumiluz 1. Schnitt (Ernte 2017, solange Vorrat) profitiert werden. Das äusserliche Erscheinungsbild der Luzerneballen kann lichtbedingt farblich gebleicht und dadurch etwas heller sein. Rumiluz «Mischration» der Ernte 2018 wird aufgrund der Produktionsumstellung frühestens ab Juli 2018 in kleineren Mengen zu einem höheren Preis auf den Markt kommen. Rumiplus 2. Schnitt (Häcksel und Pellets), Rumiluz S 3./4. Schnitt (Qualitäts-Strukturfutter, für Direktverfütterung geeignet) sowie Rumiluz EU-Bio sind von Lagerüberhängen nicht betroffen. Diese Produkte sind ausschliesslich aus der Ernte 2018 und können ab den entsprechenden Erntezeitfenstern ausgeliefert werden. Zudem ist neu für Pferdehalter das Qualitätsprodukt «Hippoluz» (strukturierte Luzerne in handlichen 20 kg Plastikballen, 48 Ballen/Palette) als interessante und sichere (frei von Blacken und Giftpflanzen) Fütterungsalternative empfehlenswert.

weder gemahlen und in Würfel gepresst oder mittels einer Kofferpresse zu Ballen weiterverarbeitet. Weitere Herkünfte Zusätzlich bietet die fenaco-LANDI Gruppe Luzerne von weiteren Produzenten in Frankreich, Italien, Spanien

oder der Slowakei an. Diese unterscheiden sich nach Schnittlänge, Ballenformaten und Bindungs-/ Verpackungsarten in konventioneller oder Bio-Qualität (EU-Bio oder Bio Knospe). Weiterhin im Sortiment befindet sich ebenfalls die beliebte RaygrasLuzerne «Misto» aus der Slowakei.

Produktion und Lagerung von inländischem Trockengras bei der LANDI Landshut, Bätterkinden (Trocknungsanlage) – weitere regionale Produktions- oder Abholungsorte nach Absprache. Bild: fenaco Raufutter

Eine frühzeitige Bestellung lohnt sich auch hier, da die Mengen begrenzt sind. Zur Abrundung der Einsatzund Liefermöglichkeiten stehen aus dem Produktesortiment Désialis auch Würfel Luzatop 18, Energie 23 sowie Bioluz (lose, Big Bag oder gesackt) zur Auswahl. n

Autoren Patrick Tschudi, Produktverantwort­ licher Luzerne, und Alain Morel, Leiter Ressort Trocken­ produkte und Silagen, fenaco Raufutter, 3001 Bern Gratis-Infoline 0800 808 850 www.raufutter.ch www.landi.ch Bestellungen und weitere Infos: Beim Agro-Team in der LANDI. Anzeige

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Nutztiere

Immer Futter am Tisch Hat eine Kuh nicht ständig Futter zur Verfügung, frisst sie weniger und gibt weniger Milch. Dieses Fazit zieht die Zeitschrift Milchpraxis aus verschiedenen Studien. Bei sechs Stunden ohne Futter sank die Milchleistung um 22 Prozent, bei zwölf Stunden gar um 39 Prozent. Auch das Futteranschieben hat deutlichen Einfluss auf das Verhalten am Futtertisch: Möglichst oft, besonders nach dem Futterablad und auch in der Nacht wären ideal. Für grössere Betriebe können automatische Futterschieber eine gute Lösung darstellen, die sich durch höhere Futteraufnahmen und steigende Milchleistungen rasch rechnen. Als weiterer Faktor auf die Futteraufnahme hat die Fressplatzgestaltung einen Einfluss. Wird mit einem Nackenrohr gearbeitet, muss unbedingt die Höhe der Stange stimmen. In der Praxis sei

diese oft zu tief eingestellt. In Folge erreichen die Kühe das Futter weniger gut und lehnen sich stark gegen das Nackenrohr. Druckstellen und «Elefantenhaut» entstehen und der Verzehr geht noch einmal weiter zurück. Rangkämpf sind in diesem System zudem deutlich häufiger anzutreffen. In den USA komme man aus diesem Grund vermehrt auf die Fanggitter zurück, heisst es weiter im Bericht. fs

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch

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Etwas weniger Fleisch konsumiert 2017 konsumierte die Schweiz insgesamt 427 067 t Fleisch und Fleischprodukte ( Verkaufsgewicht, ohne Fische und Krustentiere). Das sind 1,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Zugenommen haben nur die Käufe beim Pouletfleisch und den Wurstwaren. Umgerechnet auf die Wohnbevölkerung genoss jede in der Schweiz wohnhafte Person im Durchschnitt 50,01 kg Fleisch (–1,9 % ). In dieser Berechnung nicht berücksichtigt wurde allerdings unter anderem der Konsum aus Fleischeinkäufen im grenznahen Ausland. Im Jahr 2015 war dies Fleisch im Wert von 481 Mio. Euro (geschätzt).

(22,2 kg/Kopf, Verkaufsgewicht), gefolgt vom Geflügel (11,8 kg) und vom Rindfleisch (11,0 kg). Erneut wurde jedoch deutlich weniger Kalbfleisch gegessen, mengenmässig allerdings auf tiefem Niveau. Der Pro-KopfKonsum betrug bei diesem Premiumprodukt 2017 noch 2,6 kg, dies sind 5,5  Prozent weniger als im Vorjahr. Gut vier Fünftel von allem Fleisch, das in der Schweiz 2017 gegessen wurde, stammten aus einheimischer Produktion.

Nach wie vor beliebt 2017 wurden in der Schweiz insgesamt 344 893 Tonnen verkaufsfertiges Fleisch produziert, 3170 Tonnen weniger als im Vorjahr. Dabei verzeichnete das Rindfleisch mit einem Minus von über 2000 Tonnen den grössten Rückgang. Das Schweinefleisch blieb mit einer Inlandproduktion von knapp 182 500 Tonnen ungefähr auf dem Vorjahresniveau und vom Geflügel wurde mit 58 475 Tonnen sogar um 0,4 Prozent mehr Fleisch produziert als im Vorjahr. Proviande

Tiefere Leistung mit Fraktur Brustbeinfrakturen sind in der Legehennenhaltung gut bekannt. In einem Versuch fanden Forscher heraus, dass Legehennen, die zu einem frühen Zeitpunkt bereits schwere Brustbeinfrakturen haben, in dieser Legephase höhere Legeleistungen erreichen als Hennen ohne Verletzung. In der 61 Alterswoche sieht das jedoch ganz anders aus: Gesunde Hennen haben deutlich konstantere Leistungen als ihre verletzten Kolleginnen. Am Umtriebsende leisteten die geschädigten Hennen 16 Prozent weniger, das hatte auf die ganze Herdenleistung eine negative Wirkung. Auf die Qualität der Eier hatte der Zustand der Hennen keinen nachweisbaren Einfluss. Es galt also Qualität vor Quantität für die Legehennen. Die Resultate stellte Christina Rufener an der Geflügelfachtagung in Zollikofen vor. fs

Weniger Kraftfutter Ab 2022 werden Wiederkäuer gemäss den Bio Suisse Richtlinien einen Anteil von maximal fünf Prozent Kraftfutter wie Getreide und Eiweisskomponenten fressen. Die Mühlennebenprodukte wie Kleie und Futtermehl werden ab dem gleichen Datum zum Grundfutter gerechnet. Gleichzeitig soll das zugeführte Futter künftig aus Schweizer KnospeProduktion stammen. Diese Anpassung entschied Bio-Suisse an ihrer Frühlings Delegiertenversammlung. Per 2020 muss mindestens neunzig Prozent des Futters für Wiederkäuer aus Schweizer Knospe-Produktion stammen, per 2022 sollen es hundert Prozent sein. Durch die Reduktion des Kraftfutters wird der Grundsatz konkretisiert, dass die Fütterung der Nutztiere die menschliche Ernährung nicht direkt konkurrenzieren soll. Bio Suisse

Fast zur Hälfte Schweinefleisch Den ersten Rang auf der Beliebtheitsskala belegte nach wie vor das Schweinefleisch mit einem Anteil von über 44 Prozent am gesamten Fleischkonsum

Wieder mehr Milch Per Ende Februar 2018 produzierten Schweizer Milchviehhalter 579 972 Tonnen Milch. Dies geht aus der Auswertung der TSM-Treuhand hervor, die monatlich die Milchablieferungen auswertet. Die gemolkene Menge liegt damit 30 000 Tonnen über den Werten der Vorjahresperiode (Jan-Feb 2017). Im Januar betrug das Plus 6,5 Prozent und im Februar 4 Prozent. Für März rechnet die TSM Treuhand gemäss dem LID noch mit einem Wachstum von 1,3 Prozent. Der Käseexport lag per Ende Februar bei 11 131 Tonnen und damit mehr als 1000 Tonnen über den Vorjahreszahlen. Im Gegenzug stieg auch der Käseimport an: plus 9,1 Prozent per Ende Februar. Das entspricht einem Anstieg von knapp 800 Tonnen. Die grössten Handelspartner sind unsere Nachbarsländer Deutschland, Frankreich und Italien. fs

UFA-REVUE  5 | 2018


Landleben

Älplerin auf Zeit

Fürs Leben gelernt Katharina Afflerbach mit einem ihrer Schützlinge auf der Alp. Täglich waren neun Kühe und zwanzig Ziegen zu melken.

Melken, Misten, Mähen – die Städterin Katharina Afflerbach entdeckte auf der Alp Salzmatt eine neue Welt. Einen Sommer lang nahm sich die Managerin eine Auszeit und liess sich auf das harte

Karl Horat

Leben in den Bergen ein.

D

ie Alp bietet jungen Menschen – nebst der körperlich anstrengenden Plackerei – manche Chancen. Zum Beispiel die, Erfahrungen zu sammeln über das, was im Leben wirklich zählt: sich

selbst besser kennenlernen, die Alltagsmaske einmal fallen lassen, entschleunigen, zufrieden sein. Es ist auch die Chance, ein ursprüngliches Dasein kennenzulernen. Das Leben auf der Alp ist noch fast dasselbe,

welches die Menschen schon vor Jahrhunderten führten. Es lässt Verständnis und auch etwas Bewunderung aufkommen für eine Tradition, die es verstanden hat, im kargen Grasland zwischen den Fel-

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Landleben

Was hat dich die Alp gelehrt? Katharina Afflerbach: «Als allererstes ist mir aufgefallen, dass nicht viel diskutiert wird auf der Alp. Und dass wirklich jede Hand gebraucht wird. Es ist immer klar, was Priorität hat: die Tiere – und das Wetter bestimmt das Programm. Das Ziel der Arbeit ist zu jedem Zeitpunkt klar: Der Stall muss ausgemistet, der Zaun geflickt, die Tiere gefüttert und gemolken werden – Punkt. Und dabei ist völlig egal, wer was macht, denn es gibt da oben keine Arbeit, die mehr oder weniger wert ist, oder die mehr oder weniger Ansehen hätte. Oben auf der Alp habe ich tatsächlich die beste Teamarbeit meines Lebens kennengelernt. Das lag bestimmt auch daran, dass jeder echte Verantwortung trägt. Unerwartet neue Situationen erfordern es, sich sofort darauf einstellen. Wenn Dir im Nebel ein Rind fehlt und du entdeckst ein Loch im Zaun, gibt es kein langes Zaudern: Nur eine konzentrierte Aktion – augenblicklich.»

Katharina Afflerbach konnte sich in ihrem Alp-Sommer kognitive Fähigkeiten zulegen, die ihr als Kreativ-Tätige heute zugutekommen.

Autor Karl Horat, Agrarjournalist SAJ Bilder zvg 66

sen Lebensgrundlagen zu schaffen und Produkte wie Milch, Käse und Fleisch zu produzieren. Und Vorsicht: Älplern kann süchtig machen. Es scheint eine Art Alp-Virus zu geben, der Frau und Mann rückfällig werden lässt. Viele wollen die majestätische Ruhe der Bergwelt hoch

über dem Trubel im Tal wieder erleben, die pure Natur und die anspruchsvolle Arbeit mit den Tieren, bei der sie gelegentlich an ihre Grenzen stossen. Trotz all der Anstrengungen wollen sie wieder da hoch. Auszeit auf der Alp Die grossartige Natur, die Käsefondues und die fantastischen Sonnenuntergänge liessen Katharina Afflerbach schon seit ein paar Jahren jeweils in den Ferien als Touristin in den freiburgischen Sense-Bezirk am Gantrisch reisen. Seit zwölf Jahren war das Leben der Touristikmanagerin aus Eichen bei Kreuztal in Deutschland bestimmt von Meetings, Telefonkonferenzen und Dienstreisen. Zur Erholung zog es sie immer wieder in die Alpen. Als sie sie sich entschloss, den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen, entschied sie sich spontan, sich zum Auftakt für vier Monate auf das harte Leben einer Älplerin einzulassen. Ihr Reich wurde für einen Sommer lang die Alp Salzmatt der Familie Aeby im Freiburgischen. Bescheidener Luxus Die Mittdreissigerin Katharina Afflerbach wusste schon, was sie auf der Alp erwartete: Bereits im Sommer zuvor hatte sie auf einem Bergbauernhof in Südtirol in die Landwirtschaft hinein geschnuppert. Aber die ersten Wochen auf der Salzmatt wurden dennoch zäh. «Eine ganz neue Welt lernte ich kennen – die der harten, körperlichen Arbeit» berichtet Katharina. «Aber es geht dabei nicht um ein Abschalten des Geistes, sondern vielmehr um ein Reduzieren und ein Konzentrieren.» Die Älplerin aus Passion ist sich bewusst, dass sie es auf ihrer Alp sogar vergleichsweise komfortabel angetroffen hat. Das Leben in der Hütte in 1640 Metern Höhe war nicht so karg, wie in anderen Hoch-Alpen: Die Salzmatt hat elektrischen Strom und eine geteerte Strasse ermöglicht das Hochfahren mit Fahrzeugen. Sogar der eine oder andere bescheidene Luxus kann genossen werden, wie frisches Brot, warmes Duschwasser

und – bei gutem Wetter – auch HandyEmpfang. Arbeit mit den Tieren Neun Kühe, 20 Ziegen, fünf Rinder und fünf Kälber sind es jeweils, mit denen die fünfköpfige Familie Aeby z’Alp fährt: Zusätzlich zu diesen eigenen Tieren betreuen sie den Sommer auf den Salzmatt-Weiden über noch 100 Rinder anderer Bauern. Die frische Kuhmilch wird in einer nahen Alpkäserei zu Mutschlis und Vacherin verarbeitet. Aus der Ziegenmilch machte die Familie selbst Ziegenkäse. Katharina Afflerbachs Aufgaben waren das Melken und das Waschen des Melkgeschirrs und der Milchkannen, das Misten, das Füttern von Kälbern, das Brennholz hacken sowie das Kontrollieren der Brunnentröge und der Weidezäune. Zudem half die Managerin in der auf dem Hof betriebenen Buvette aus, wo Wanderer und MountainbikeSportler bewirtet werden. Am liebsten aber war sie den ganzen Tag draussen vor der grandiosen Alpenkulisse mit den Tieren, wo sie intensiv körperlich beansprucht wurde. Die Eingewöhnungszeit war durchaus schmerzhaft. Am meisten spürte sie es in den Beinen, da das ständige Auf und Ab im steilen Gelände sich abends bemerkbar machte. Doch nachdem diese Krise konditionell überwunden war, ging es leichter: «Ich war fasziniert, wie schnell mein Körper sich veränderte», sagt sie. Vom Mähen, Sägen, Misten und Melken seien ihre Arme deutlich kräftiger geworden. Wertvolle Erfahrungen Was das Alpleben mit sich bringt: Beim ersten Tageslicht aufstehen – ein karges, urtümliches Leben ohne Fernseher, ohne Kneipe, ohne Internet. Kein Luxus – aber dafür die Freiheit, sich seine Zeit frei einzuteilen, die Arbeit so zu machen, wie es einem selbst richtig scheint. «Die Arbeit mit den Tieren ist auch emotionell, du bekommst von diesen viel zurück. Und auch von den Eigentümern der Rinder, welche im Herbst nach der Alpabfahrt ihr wohlbehaltenes Jungvieh zurückerhalten. Wenn UFA-REVUE  5 | 2018


Landleben

Edelweiss-Idylle auf der Salzmatt.

Die Alp Salzmatt liegt auf 1640 Meter über Meer im Gantrischgebiet.

sie auch karg mit Lob sein mögen, das Leuchten in ihren Augen beim Wiedersehen mit ihren Tieren, oder gar das feuchte Schimmern in den Augenwinkeln, lässt dich ein paar Unpässlichkeiten der Saison schnell vergessen. Auf die viermonatige aktive Auszeit zurückblickend sagt Katharina Afflerbach: «Ich habe mich richtig entschieden und bin für all die Erfahrungen und Erlebnisse dankbar. Die Bergbauern zeigen einem, wie mit einfachsten Mitteln ein glückliches und erfolgreiches Leben gestalten werden kann, fernab von fremd-bestimmten Zwängen und vermeintlich zwingenden Notwendigkeiten des InternetZeitalters.» n

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Landleben

Rezept

Löwenzahn

Désirée Annalena Schmid

Biosphäre Entlebuch Eine Frühlingswiese voller Löwenzahn sieht zum Anbeissen aus? Nur zu, denn die gelben «Söiblumen» kann man essen – und zwar Blätter wie Blüten. Das schmeckt nicht nur gut, es versorgt ausserdem den Körper mit Vital- und Mineralstoffen. Löwenzahnsuppe 1 Zwiebel 100 g Sellerie 100 g Karotten 50 g Rollgerste wenig Bratbutter 1 l Wasser 1 Bouillonwürfel 2 dl Rahm 2 EL Mehl 50 g Speckwürfeli 50 g Löwenzahn mit Blüte wenig Salz, Pfeffer Zwiebel fein hacken, Sellerie und Karotten in kleine Würfel schneiden. Zwiebel, Sellerie, Karotten und Gerste in der Bratbutter andünsten. Bouillon in Wasser auflösen und das Gemüse damit ablöschen. Suppe aufkochen lassen und auf kleiner Stufe 20 Minuten köcheln lassen.

Rahm und Mehl vermischen und unter ständigem Rühren zur Suppe geben. Löwenzahnblätter und -blüten fein hacken und mit den Speckwürfeli darunter mischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mit dieser bunten Löwenzahnsuppe und einem Stück Brot steht schnell ein gesunder Znacht auf dem Tisch, der sich auch für eine grosse Tischrunde eignet. Ihre Heimat, die Biosphäre Entlebuch, hat die 18-jährige Bauerntochter Désirée Annalena Schmid dazu bewogen, im Rahmen ihrer Maturaarbeit ein Kochbuch mit regionalen Produkten zu gestalten. Dazu hat sie neun Betriebe besucht und dort genau nachgefragt, was produziert wird, und wie und warum. Aus jedem dieser Produkte hat sie drei Rezepte kreiert, eigene oder abgeleitete. Vieles hat sie ausprobiert, bis sie von diesen drei überzeugt war. Die Familie kam in dieser Zeit oft in den Genuss feiner Mahlzeiten. Alle Fotos für ihr Kochbuch hat Désirée Annalena Schmid selber n gemacht.

Désirée ist auf dem elterlichen Betrieb oberhalb des Dorfes Schüpfheim aufgewachsen. Das stattliche Junkerhaus steht samt Nebengebäuden auf einem Plateau, das eine grandiose Rundumsicht bietet. Im ersten Kapitel ihres Buches hat Désirée eben diesen Betrieb dokumentiert und dabei das Projekt Heumilch vorgestellt. Seit einem Jahr wird bei Familie Schmid ausschliesslich Bergheumilch produziert. Diese Milch, die ohne Silofütterung hergestellt wird, schmeckt sehr gut und verfügt nachweislich über einen hohen Anteil an wertvollen Omega-3-Fettsäuren. Daneben ist Agrotourismus mit Apéros, Übernachtungen und Schule auf dem Bauernhof ein weiteres Standbein des Betriebes. Schon als kleines Mädchen hat Désirée mit ihren Lieblingszutaten ein Kuchenrezept kreiert. Aber nicht nur das Kochen und Backen zählt die naturverbundene Bauerntochter zu ihren Leidenschaften. Als Blauringleiterin organisiert und leitet sie Lager und erlebt mir ihrer Mädchenschar einige Abenteuer im Wald und am Lagerfeuer. Die Arbeit mit Kindern macht ihr so viel Freude, dass sie sich für den Beruf der Lehrerin entschieden hat. Daneben liebt sie Fotografie und Gestaltung. Diese Passion hat schlussendlich auch zu ihrem Kochbuch geführt. Désirée Annalena Schmids Kochbuch «Kulinarische Genüsse aus der Bio­ sphäre Entlebuch» kann direkt bei ihr bezogen werden: kulinarische.genuesse@gmail.com oder Telefon 041 484 20 94.

Autorin Anne-Marie Trümpi, UFA-Revue, 8401 Winterthur Möchten auch Sie Ihre Lieblingsrezepte in der UFA-Revue vorstellen? Dann melden Sie sich bei Anne-Marie Trümpi, unter 058 433 65 22, anne-marie.truempi@ufarevue.ch. 68

UFA-REVUE  5 | 2018


Garten

Landleben

Hortensien

Geballter Blütencharme Madame Hortense Barré hätte ihre helle Freude: Die nach ihr benannte Hortensie feiert ein fulminantes Comeback mit imposanten Blütenbällen in fantastischen, neuen Farben. Das Gehölz ist robust und pflegeleicht, zudem präsentiert es auch als attraktive Kübelpflanze.

B

lumen sagen mehr als tausend Worte: Zu Ehren seiner Geliebten Hortense Barré taufte Philibert Commerson das bezaubernde Blütengehölz Hortensie. Der französische Botaniker hatte den Strauch um 1770 in China aufgestöbert. In den 60-er Jahren machten Ballhortensien im Topf Karriere zum Muttertag. Dann galt sie lange als bieder und führte ein Schattendasein. Da fühlt sie sich aber auch am besten aufgehoben, denn in praller Sonne bleichen die Blütenfarben aus. Zudem ist ihr Durst an einem warmen Platz schier grenzenlos. Auf ihren hohen Feuchtigkeitsbedarf nimmt denn auch ihr botanischer Name Bezug: «Hydrangea» bedeutet «Wasserstrauch». Wunderbar wandelbar Dann wäre da noch eine weitere Eigenart der Hortensie: Sie wechselt die Blütenfarbe wie ein Chamäleon. Zum Sommerbeginn öffnet sie Knospen in Pastelltönen, meist mit ein bisschen Grün überhaucht. Voll erblüht sind sie strahlend weiss, leuchtend rot oder rosa in Varianten bis zu lila und violett. Blaue Hortensien sind wie der Himmel auf Erden – aber keine Sorten, sondern eine chemische Reaktion. Ob im Topf oder Gartenbeet: Voraussetzungen für blau blühende Hortensien sind saure Erde und spezieller Dünger, nämlich Hortensien-Blau. Variante: In der Drogerie oder Apotheke Ammonik-Alaun kaufen. Dem Giesswasser pro Liter wöchentlich zwei Gramm Pulver beifügen. Ohne diese Massnahmen färben sich die schönsten Blaublütigen rosa oder in verwaschenes Rot.

Im Spätherbst trumpft die Verwandlungskünstlerin mit morbiden Blütenfarben auf. Wenn die Blütenbälle im Winter trocken sind, schmücken sie sich mit glitzerndem Raureif und hübschen Schneehäubchen. Der richtige Schnitt Erst wenn im Frühjahr die Blätter spriessen, haben die Blütenbälle ausgedient. Sie werden knapp oberhalb einer kräftig entwickelten Blattknospe abgeschnitten. Vertrocknetes oder erfrorenes Holz entfernen. Zum Auslichten höchstens drei bis vier Zweige bodeneben kappen, damit neue Triebe Platz finden und der Strauch vital bleibt. Auf die gleiche Art und Weise schneidet man auch Tellerhortensien. Wenn der hübsche Zierstrauch nur spärlich oder gar nicht blüht, so liegt das am falschen Schnitt! Die Knospen bilden sich am alten Holz – und nicht an den neuen Trieben. Ausnahme bilden Neuzüchtungen wie «Endless Summer» oder «Forever & Ever». Sie entwickeln laufend neue Triebe mit grossartigen Blütenbällen. Diese Hortensien-Sorten können im Spätherbst bodeneben abgeschnitten werden. Dankbare Topfpflanze Auch in Töpfen auf Balkon und Terrasse sowie beim Hauseingang machen Hortensien eine gute Figur. Ausser regelmässigem Giessen benötigen sie keine weitere Pflege. Für die Überwinterung können sie im Freien bleiben. Das Gefäss muss allerdings frosthart sein! Hortensien sind sogar hübsche Zimmerpflanzen, wenn auch nur auf Zeit: Im Herbst lassen sie die Blätter

fallen. Dann benötigen sie kein Licht mehr und man kann den Topf für die Überwinterung in den Keller oder die Garage stellen. Die Erde bis im Frühling nur leicht feucht halten, damit die Wurzeln nicht austrocknen. n

Edith Beckmann

Geballter Charme für Topf und Garten: Hortensien stehen wieder hoch im Kurs. Bild: Katharina Scherer/pixelio.de

Grüne Tipps für den Nutz- und Ziergarten • Pflanzzeit ist für Kartoffeln, Kohlgewächse, Salat, Lattich und Lauch; ab zweiter Maihälfte Sellerie, Tomaten, Gurken, Kürbis, Zucchetti, Zuckermais und Peperoni. • Mit der Aussaat von Bohnen in gut durchwärmten Boden gegen Monatsende Bohnenkraut dazu säen: Die Gewürzpflanze wehrt Läuse und Schnecken ab. • Saatrillen jeweils gründlich giessen, dann säen; bei nachträglichem Wässern werden die Sämchen meist weggeschwemmt. • Verblühte Tulpen und Narzissen köpfen, denn die Samenausbildung kostet der Zwiebel unnötig Kraft. Die Blätter hingegen in Ruhe einziehen lassen. • Vorsichtshalber erst nach den Eisheiligen Mitte Mai Kistchen und Töpfe für Balkon, Terrasse und Fenstersimse bepflanzen.

Autorin Edith Beckmann, Freie Journalistin BR aus Frauenfeld (TG), leidenschaftliche Gärtnerin mit Wurzeln in der Landwirtschaft.

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Landleben

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Mit Fakten locken Weite Teile der Bevölkerung haben ein verklärtes oder veraltetes Bild der heutigen Landwirtschaft. Aus diesem Grund heisst ein Schwerpunktthema 2018 des Schweizer Bauernverbands «Fakten zur Landwirtschaft». Damit will der Schweizer Bauernverband die Bevölkerung befähigen zu verstehen, warum die Schweizer Landwirtschaft so ist, wie sie ist. Er räumt Halbwissen und Bedenken aus und beantwortet Fragen glaubwürdig. Die Landwirtschaft zeigt damit, dass sie die Bedenken der Konsumenten ernst nimmt und willens ist, sich stetig zu verbessern. Als eine der Massnahmen sind in dieser Saison auf 30 Bauernhöfen in und bei grösseren Städten der Deutschschweiz Lockpfosten zu den Themen Pflanzenschutz, Futtermittel, Tierhaltung und Boden aufgestellt. Jedes Thema besteht aus drei Lockwörtern und den

wichtigsten Fakten dazu. Die Lockpfosten sind mit QR-Codes versehen, so dass Interessierte einfach zu vertieften Informationen kommen. Die mitwirkenden Bauernbetriebe haben zu allen vier Themen ein Faktendossier erhalten, damit sie auch mündlich Fragen kompetent beantworten können. SBV

Agrotouristisches Gesamt­ angebot verfügbar Dank der neuen Seite www. myfarm.ch ist erstmals das agrotouristische Gesamtangebot der Schweiz dargestellt. Es umfasst sowohl die diversen Übernachtungsmöglichkeiten, Gastronomie, Events bis hin zu Hofprodukten und Veranstaltungen in allen Sprach- und Landesteilen der Schweiz. Die verschiedenen Angebote von Schlafen im Stroh, Ferienwohnung, Alphütte bis hin zu Gruppenunterkünften sind auch elektronisch buchbar. Beliebt bei den Feriengästen sind vor allem jene Betriebe, welche über Reitmöglichkeiten verfügen und bei welchen Kinder und Erwachsene dem Landwirt mithelfen dürfen. Einige Betriebe bieten sogar Ferien für Kinder ohne Erwachsenenbegleitung oder Urlaub auf Weinbaubetrieben an. Agrotourismus Schweiz

Weniger Zecken dank Ameisen Zecken kommen fast überall in der Schweiz vor. Ihre Verbreitung hängt von den unterschiedlichsten Faktoren ab. In einer neuen Studie konnten Forschende der Hochschule für Agrar-, Forstund Lebensmittelwissenschaften HAFL nachweisen, dass Waldameisen das lokale Zeckenvorkommen deutlich reduzieren können. Besonders wichtig für die Wirkung sei die Grösse der Nester, heisst es in einer Mitteilung der HAFL. «Es sind weitere Studien notwendig, damit wir die Mechanismen hinter dieser Beziehung verstehen», erläutert Studienleiterin Silvia Zingg. Möglich wäre laut den Forschenden, dass die Ameisensäure rund um die Nester oder das räuberische Verhalten der Waldameisen eine abweisende Wirkung auf die Zecken haben. HAFL UFA-REVUE  5 | 2018


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Landleben

Die Produzenten der Käserei­genossenschaft Au/Fischingen erhalten am Milchzahltag von Stefan Böni ihr zusätzliches Geld. Bild: Ruth Bossert

Fairer Preis

1 Stutz für d’Milch Mit dem Projekt «1 Stutz für d’Milch» wollen Stefan und Katrin Böni erreichen, dass die Milchbauern einen höheren Milchpreis generieren.

D

ie Einladung zum zusätzlichen Milchzahltag nahmen die sieben Mitglieder der Käsereigenossenschaft Au in der Gemeinde Fischingen gerne an. Vollzählig sind sie erschienen im Gästehaus zum Tulpenbaum in Neubrunn, um den zusätzlichen Batzen, den ihnen Stefan Böni versprochen hatte, abzuholen. Ein Franken pro Liter Das Projekt «1 Stutz für d’Milch» sieht vor, dass Produzenten mindestens einen Franken pro Liter Rohmilch erhalten, um wenigstens ihre Produktionskosten zu begleichen. Silofreie Milch herzustellen brauche mehr Aufwand, weil die Kühe nur Gras und Heu fressen, aber keine Silage, sagt Böni. Deshalb müsse man diesem hochwertigen Produkt Sorge tragen. Die Umsetzung für den Zuschlag tönt einfach: Für die Herstellung von 100 Gramm Käse wird ein Liter Rohmilch

seinem Betrieb die ausgewählten Käsesorten mit einem Zuschlag von drei Franken pro Kilogramm und hat ein entsprechendes Label «1 Stutz für d’Milch» kreiert. Seine Kunden bezahlen gerne einen höheren Preis für den Käse, wenn sie wissen, dass der Produzent mit einem fairen Milchpreis entschädigt wird.

Potenzial nicht ausgeschöpft Seit dem Projektstart 2014 hat Stefan benötigt. Deshalb hat Böni den Verkaufspreis für 100 Gramm Käse in Böni seinen Verkaufsladen in Elgg einem Nachfolger übergeben und er seinem Laden um 30 Rappen angehoben. Zu den 70 Rappen, die die geht auch nicht mehr auf Wochenmärkte. Somit ist die Bauern von der Käserei verkaufte Käsemenge erhalten, hat Böni den «Der Preis­ gesunken und dadurch Produzenten die zusätzlizuschlag chen 30 Rappen ausbeauch der zusätzliche kommt in zahlt. Dieses Zusatzgeld vollem Umfang Batzen für die Bauern kommt vollumfänglich kleiner geworden. Denden Bauern noch sieht Böni Potenziden Produzenten zugute, zugute.» al in seinem Projekt: Käser, Logistiker und Stefan Böni, Käser und Detaillist «Einzig die Zeit fehlte Verkäufer werden bewusst ausgelassen. mir, das Projekt weiter zu entwickeln und andere Detaillisten Fairer Preis von der Idee zu überzeugen», sagt er. Stefan Böni hat in seinem KäsesortiFür Lukas Böhi, Präsident der Käment 19 Sorten Rohmilchkäse ausgesereigenossenschaft Au, ist das Prowählt und mit 18 Käsereien vereinjekt «1 Stutz für d’Milch» ein edler bart, dass er für die entsprechende Gedanke. Er glaubt, nur wenn grosse Menge Käse, die er in seinem KäsePlayer oder gar ein Grossverteiler laden und Restaurationsbetrieb umbeim Projekt mitmachen würden, setzt, den Mehrpreis für die Produkönnten die Produzenten merklich zenten bezahlt. Böni verkauft in profitieren. Ruth Bossert, LID

Gemeinsam mehr erreichen Zusammenarbeit bietet viele Vorteile – ob im Einkauf, in der Produktion oder bei der Vermarktung. Nach dem Motto «Gemeinsam gehts besser» arbeiten Bäuerinnen und Bauern immer häufiger zusammen. Unter www.lid.ch finden Sie zu diesem Beitrag noch zusätzliche Inhalte.

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Zustand  032 631 16 58 Désileuse à maïs Patz, pour silo de 4 - 5 m de diamètre, machine en bon état, Fr. 2900; Silo en bois, H 6 m, Ø 4 m  079 307 30 72 Ersatzteile für Speiser, Tiefdruck Silohäcksler Simplex Junior H; Förderband, fast wie neu; Elektromotor, 10 PS, mit 190 mm Doppelkeilliemenscheibe, 2 Teilriemen; Vorderachse für Büren Spezial, Doppelbereifungsachse, Pneu Grösse 6 x 40-15/4 Pli, Ersatzrad, 3 Ersatzreifen; Vierradpneuwagen, Vorderachse voll schwenkbar, Brücke 1.9 x 5 m, 4 Tränke­ becken Moser; Autodachständer mit Schloss für VW Caravan  079 228 01 43 Kreiselheuer Krone, 5.5 m, hydr. Grenzstreueinrichtung, einsatz­ bereit, Fr. 1900; Steil­ förderband Blaser, guter Zustand, Fr. 2100; Maishäcksler Kemper Profi, 2-reihig, Kreuzgelenk defekt sonst i.O, Fr. 300; 2 Getreide­ kisten mit je ca. 2 t Fassungsvermögen, aus Holz, Masse 185 cm x 145 cm x 122 cm, tot. je 3.3 m³, mit seitl. Öffnung zum Entleeren, à Fr. 100  061 991 01 76 oder  079 313 32 56 Deutz 4507 2R 3850 Bst.; StabKettenförderband, 10 m, elektr. u Zapfw.; Motormäher Rapid 505; Dreschkörbe zu IHC Axial 1440-1660  079 324 87 74 oder  061 761 20 80 Futtersilo, aus verzinktem Stahlblech, Innenbereich ca. 2.7 t; Rübenschneider, mit Elektromotor, Flüssigkeitscontainer 1000 l  079 398 76 11 Div. Occ. Stalleinrichtungen wie ArgolitAbsperrgitter, ArgolitPlatten,SteinzeugTröge B 35 cm, BetonRoste für Hof-Weideweg

L 1.50 m/1.90 m, B 50 cm Spaltenbreite 15-17 mm Fr. 20.0030.00 m², 2000 l, CNS Mischstation mit Waage und Pumpe Fr. 990; ComputerfütterungsLeitungen mit Zubehör, gratis  071 794 13 35 Trommel-Frontmähwerk Marangon, leicht, Breite 2.6 m, mit Seitenschub, guter Zustand  079 259 18 67 Frontmähwerk Pöttinger Novacat Classic 351, mit Spiegel, Markierung, Beleuchtung, Gelenkwelle und 4 Schwadscheiben, Neumaschine, Fr. 13 500  055 290 13 13 Heckmähwerk Pöttinger Novadisc 350, mit Beleuchtung, Markierung und Gelenkwelle, Neumaschine, Fr. 10 000  055 290 13 13 Case IH Maxxum 150, 6 Zyl., 165 PS, mit FH FZ 17/16 Power Shift Eco Getriebe, 650-38 Xeobit Bereifung, Leergewicht 6850 kg, Gesamtgewicht 11 000 kg, 10 Bstd. Neu Traktor mit voller Garantie, Fr. 11 9 800  055 290 13 13 Fronttrommel Mähwerk Pöttinger Eurocat 316, Plus Extra Dry Aufbereiter, guter Zustand,  079 565 36 65 Tronçonneuse télescopique, 2.7 - 4 m, révisée, Fr. 500; Laveur haute pression eau froide, Fr. 500; Compresseur,100 l, 10 bar, Fr. 150,  079 730 05 42 Pflegeräder, 9.5 x 48, Verstellfelge, Lochkreis 275, Nabe 220 (Fendt), Pneu Kleber 80%, top Zustand, Fr. 1680  076 453 42 00

Mähbalken Busatis zu Fendt GT 300 Serie, hydraulisch angetrieben, Breite 1.55 m, top Zustand, Fr. 800  076 453 42 00 Elektromotor Unitec, 20 PS,1445 U/min  078 756 57 10 Kreiselheuer DeutzFahr KH 2.36, gezogen, Fr. 500  078 756 57 10 Tamdemkipper Fliegl 18 t, mit LKW-Bereifung  079 243 75 25 Hürlimann XT 910.4 5200h FH, FZ, Klima, Allrad, ab MFK, Fr. 25 000; Mistzetter Bergmann 10 m³, Fr. 5000; KB Presse NH 570, Jg. 2003, Fr. 4700; 4-Rad LKW Kipper, 14 m³, Fr. 4500  079 297 09 78 Kemper BE 125, Fr. 5000; LKW Tandemkipper mit Breitreifen, Fr. 7000; Breitreifen 750 / 50R26, 20%, Goodyear, Fr. 550  079 297 09 78 Silohäcksler Mengele Blitz 1000, mit Winkelgetriebe für Zapf­ wellenantrieb, 1000 U/ min, Elektromotor 30 PS, mit Pneubereifung, Schleifeinrichtung und Maistrog, einsatzbereit, Fr. 3200  032 633 04 28 Motormäher Bucher M500, Jg. 1984, Ber. 6-12, Bandeingrasung, Breitmäheinrichtung; Schneepflug 1.6 m, Doppelrad System Schaad, Ber. 12.4 R x 28, Kleber, Bührerräder 12.4 R x 36 Radial Kleber; Elektromotorenkabel mit I 25 Kupplung ca. 25 m  052 745 19 23 oder  079 288 68 09 Holzfräse mit Tisch, Elektromotor 10 PS, Fr. 450, Region Fricktal  079 195 19 06 Staplermast, 3-Punkt Aufnahmen vorhanden, Fr. 200, Region Fricktal  079 195 19 06 Verschiedene Motorsägen Dolmar  033 673 20 01

Transporter Bucher TR 2800, mit Servo, JG 84, 3560 h, Fr. 6500; Hydrostatik-Motormäher Rapid 507 mit BE, Fr. 3500; Bergmäher Reform M3, sehr guter Zustand Fr. 4300  062 299 04 36 Feldspritze Fischer, 900 l, 15 m Spritzbalken, vollhydraulisch, Spritztest 2017  044 867 05 50 Säkombination, 2.5 m; Kreiselegge Lely mit Packerwalze u. Hitch; Sämaschine Haruwy, 19 Schlepp­­­­scharen, Fahrgassenschaltung; Kreiselegge Lely 3 m, Schallenbrecher und Packerwalze  079 418 96 69 Tapis roulant à barettes, Kunz, avec trois vitesses, longueur 8 m, en excellent état  079 416 35 14 Silo Huber, 60 m³, Ø 3 m, weiss, guter Zustand, Fr. 100  079 510 49 78 oder luki.mueller@gmx.at Absauganlage Delaval, kompl. Leitung (Milch/ Luft) mit 10 Anschlüssen, Milchpumpe, 3 kompl. Melkagregate, diverses Kleinmaterial, sehr guter Zustand, günstig  079 510 49 78 oder luki.mueller@gmx.at Strohhäcksler GexAgriMetal für günstig  079 510 49 78 oder luki.mueller@gmx.at Tränkewagen, 9002500 l, Fr. 900-1600; Schaufelrührwerk Fankhauser, Growy, Fr. 1500; Güllenmixer Bauer, rev., Fr. 1200; Güllenverteiler MSH, revidiert, Fr. 450; Geba Futterwagen; 300 L, Fr. 450; Melkmaschinenpumpe, Alpha, Milchtank 500 l, Eimerkessel, total Fr. 800; Güllenmixer Vakomat mit Seilzug  041 910 35 73 oder  079 413 01 61 Tracteur Deutz Agrotron 105MK3-6 cyl 4000 H-rel.+pdf av.susp.av.-freins à air

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Marktplatz prises Eur et CH; Tracteur Deutz D7206 13 000 H pneus 16.9/34 et 11.2/48; Faucheuse Claas Corto 270 N sans éclateur; Char à grains 2 essieux basculant 3 côtés 10 m³; Char à grains 13 m³  032 471 13 32 ou fr. desboeufs@bluewin.ch Mistzange zu LO-MA LM20, guter Zustand, Fr. 150  079 672 94 13 Federzinkenegge Rau, 5 m, hydr. klappbar, guter Zustand, Fr. 2500  079 605 96 52 oder mjspillmann@bluewin.ch Werkbank, massiv mit Siebdruckplatte, Länge 1.2 m, Höhe 90 cm, Tiefe 80 cm, Fr. 400; Transportanhänger Barthau SP E02, Hoch­ lader Innenmasse 2.51 m x 1.56 m x 35 cm, Gesamtgewicht 1550 kg, Nutzlast,1160 kg, ab MFK 20.02.18, Fr. 1800; Tränke­wagen 1000 l, grosser Chromstahl Schwimmertrog, neuwertig Fr. 1200, ab 18 Uhr erreichbar  041 980 10 17 Kipper Muli B 80 K, 10 m³, Tandemachse, hydr. Bremse, hydr. Heckklappe, Kratzboden, für Getreide wie auch zum Maissilieren ideal, sehr guter Zustand, Fr. 7900  079 405 57 81 Silohäcksler Botsch HG 34, mit 20 PS-Motor, für Gras und Mais, Fr. 1200  034 431 27 61 1er-Pferdeanhänger, ohne MFK, Fr. 300  034 431 27 61 Holzpellets-Heizung Fröling P2, 25 kW, sehr guter Zustand, infolge Umstellung auf Schnitzelheizung, Fr. 2900  071 633 36 07 Milchtank DeLaval, 1700 l, m. Waschautomat u. Wärmerückgewinnung, top Zustand  077 418 96 43 Coupe-betteraves tanco, 500 l, bon état, couteau neuf, peut-être accroché derrière le tracteur ou à un frontal Mailleux, Fr. 3000, à discuter.  079 752 19 67 Motoculteur Goldoni 140, super spécial avec treuil Plumett cabestant, parfait état  079 242 34 86

Düngerstreuer Amazone, pneumatisch, 12 m; Pneuwagen, 4 x 2 m, mit Blinklichtanlage, Fr. 200; Stützrad für Mehrscharpflug  041 910 28 45 Getreidereinigungsanlage kompl. inkl. ev. Trockner und div. Silos, Preis nach Absprache  079 446 55 59 oder dj.erb@bluewin.ch Zuckerrübenschaufel an Frontlader, guter Zustand, Fr. 400  079 446 55 59 oder dj.erb@bluewin.ch Kreiselheuer, 3.7 m; Bandheuer 2.2 m zu Reform Metrac  062 961 72 73 Kombiherd, Holz­ feuerung rechts, mit 4 Elektrokochplatten und Backofen, gut erhalten, B 118 cm, T 60 cm, H 85 cm, Fr. 200, Kt. AG Nord  079 666 82 11 Dezimalwaage bis 250 kg, Fr. 50, Kt. AG Nord  079 666 82 11 Moulin 7,5 cv avec mélangeuse et trémie  079 425 84 33 ou  021 903 11 75 Kreiselheuer Fahr, klein; Teile zu IHC axial MD; 2 Ölauffangwannen für je 2200 l Fass; Teile zu altem Kreiselheuer Fahr; Stab-Kettenförderband, 10 m, günstig  079 324 87 74 oder  061 761 20 80 Gras-Häcksler, JF FC 80, gut erhalten, einsatzbereit; Ballenlader für Kleinballen; Sä­ maschine Nodet, 2.5 m, günstig  062 963 22 65 Div. Schellen, Glocken  055 210 83 01 oder  079 259 18 67 Holzpfähle, L 1.6 m à Fr. 3 und L 1.3m à Fr. 2  055 210 83 01 oder  079 259 18 67 Schneepflug Hunziker, 3.2 m, top Zustand, Fr. 4800; Dieseltank Metall mit Wanne 2000 l, Fr. 560; 2erPferdeanhänger Westfalia Jupiter XL, wie neu, silber, Top-Ausführung spezial, NP Fr. 14 500, VP Fr. 8500; schöner Einspänner für ca. 6 Pers, Fr. 1200; Schwader­rechen für Pferdezug, Fr. 350  079 678 59 85 Doppelschwader Pöttinger Eurotop 601 A , hydr. Schwad­tuch/Multitastrad Arbeitsbreite 6 m, sehr

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guter Zustand, Fr. 6800  079 215 74 32 Milchtank 470 l, fahrbar, ohne Kühlung; Melkaggregat AlfaLaval; Melkmaschinenpumpe Alfa-Laval VP 74; Abzweiger zu Gebläserohren, Ø 40 und 31 cm  079 688 47 89 Roue a mesurer les surfaces; Arrosage, fin pour serre; Caisse en bois, 2.3 x 1.9 x 2 m; Chauffe-lait Lyster; Abreuvoirs  079 728 96 25 ou  026 652 32 38 Traktor MAN AS 440 H, 40 PS, 4 Zylinder, Baujahr 1954, ohne Allrad, war in der Schweiz eingelöst, sehr guter Zustand, Verkauf aus Platzgründen, Fr. 7600; Traktor Locki SLM, 2 Zylinder, Baujahr 1935, mit schöner Patina, Fr. 12 500; AutoAnhänger Germania, Baujahr 1990, Leergewicht 180 kg, Gesamtgewicht 850 kg, sehr guter Zustand, Fr. 750  079 670 73 46 oder  052 319 32 61 Zuckerrübenvollernter Stoll, V 300, 1998, sehr guter Zustand, Bunker 17 m³, 800er-Bereifung, ein­satzbereit Fr. 14 000, Verkauf infolge Aufgabe der Produktion  079 288 87 77 Milchtank stationär, 1600 l, mit Wasch­ automat und WRG  062 398 40 60 Güllenpumpe, Schneckenpumpe mit Elektromotor und Agropilot, super Zustand, günstig  079 245 11 39 Mulcher zu Rapid oder Aebi Motormäher  079 622 45 82

Motoculteur Agria 9, traction av roues  079 640 94 65 ou  021 907 22 39 Silierwagen Bergmann 2104 SLT, Jg. 1994, Dosierwalzen, Querförderband, Knickdeichsel, 31 Messer, Tandem, hydr. Bremsen; Feldspritze Fischer/Bargam, Jg. 2003, 800 l, 15 m Kompaktbalken, vollhydraulisch, inkl. Front­fass 500 l; Parallelogramm Fliegl zu Stapler Euro 8 Aufnahme, Schaufel wenig gebraucht; Hecktrommelmähwerk Deutz-Fahr KM 3.1,8 neuwertig; Schleppschlauch Vogelsang, 15 m, hydr. klappbar, Jg. 98; Rapstischverlängerung Deutz-Fahr, 5.4 m, Jg. 2003, Seitenmesser links und rechts  079 620 55 43 Ladewagen Pöttinger Ladeprofi 2 Bereifung 15.0/55-17, 28 Messer, Jg. 84; LW 3 Seiten­ kipper, 1 -Achs, Bereifung 8.25-20, mit Holz­ aufsatz 9 m³ für Ge­­­treide, infolge Be­ triebsaufgabe Raum SH  079 295 67 77 oder russlo@bluewin.ch Doppelrad Schaad, 13.6 / 12 -38, inkl. Verschlüsse  079 312 46 41 oder pflueghof@bluewin.ch Dosiergerät in Gelb fällt auf; farbig inserieren für zusätzliche Fr. 45 pro Ausgabe  058 433 65 45 www.ufarevue.ch Metrac 3003 S, 1170 h, mit Mähwerk, Bandr., Knicker PZ, gepfl., Fr. 26 000; KS Pöttinger 283, Fr. 4500  044 984 18 13

Pflegeräder, 8 Loch, H 11.2 R 48 V 230 x 95 R 36 (9.5 R 36); Doppelräder System Müller, 5 Arme, 16.9 R 38 BIB  032 381 11 10 Mistschieber Lemiro, revidiert, Breite mit Klappen 3.20 m (Gangbreite), Ladegerät, Funksteuerung und zusätzliche Motoren  071 636 16 83 patricia.custer@ bluewin.ch 3-Achstieflader, hydr. Rampen, 33 t, LF = 7.5 x 2.5 x 0.87, Bremsen Luft und Oel, guter Zustand, Fr. 6900  079 446 55 59 dj.erb@bluewin.ch Container 90 l (Kübel) zum Bepflanzen von Beeren, Sträuchern, Blumen, ca. 300 Stk. à Fr. 4  079 631 46 38 Heurüstmaschine Lanker, günstig  079 712 21 06 Seitenmähwerk Pöttinger Cat 190 mit Aufbereiter, Fr. 2000  062 926 28 51 Ladewagen Agrar 25, Fr. 400  052 345 18 57 Einachsanhänger mit Stützrad und Bremse, 1.6  x 3.8 m, Fr. 80, AG  079 156 28 40 Hubstapler, 2.5 t, 3 m, Seitenschub, Gabellänge 1.4 m, Fr. 2000  079 787 20 67 Dosiergerät 6 m; Querförderband Neuero, Fr. 4000; Heugebläse Fr. 300; Ladewagen Pöttinger, Trend 1, 22 Messer, Fr. 900; Stallfenster Alu, H: 70 cm, B: 120 cm, 4 Stk. Fr. 160; Schiebewaage, 1000 kg, 180 cm x 200 cm, Fr. 600, Kt. BL  079 615 71 60 Dieselpumpe Horn, elektrisch, neuwertig, Fr. 150; Handpumpe, Diesel, mit Schlauch, Fr. 50; Dezimalwaage 250 kg (Schiebe­ gewicht), Fr. 100  044 814 38 83 Lüftungsventilator, 380 V, auf Rädern, ca. 30 kg  079 791 75 80 Scheibenegge Lemken Rubin 9, mit Doppelnachläufer  079 717 26 68 j.camenzind@gmx.ch 2 Frontlader-Adapterplatten, Fr. 90  077 405 83 13

Handkettenaufzug, 1500 kg, 3 m Hub; Achse für Anhänger mit Bremse, 5 t; Heckgewicht für Traktor; Werkzeugboy fahrbar; Palettengestelle, Höhe 3 m  079 634 79 40 Maishäcksler MB 210, Fr. 800; 2 Planier­ schilder, Fr. 500/Stk; Maissämaschine, 2-reihig, Fr. 250  076 321 10 10 Hochdruckreiniger Kärcher HD7-18 CX Profesional, 400 V, 4.7 KW, Arbeitsdruck 175 bar, Fördermenge 700 l / h, mit Schlauchtrommel und 15 m Schlauch, 5-jährig, nur wenig gebraucht  052 745 19 23 oder  079 288 68 09 2-Achswagen mit Aufsatz, 180 x 450 cm, 4 t, Fr. 900; Ladewagen Agrar, 2 m, Fr. 600; Kastrierzange, mit Gummiring, Fr. 20  062 891 42 26

Rebbaumaschinen: Doppelmesser-Laubschneidegerät, einseitig, Schlegelmulcher 175 cm, hydr. Seitenverstellung, Düngerstreuer Vicon, Reihenausspritzgerät, alles für Traktoranbau, Akkuschere Makita  079 675 19 42 Heckstapler Triple, starke Ausführung, Hubhöhe 5.5 m, Seitenschub mit Palletengabel und Ballenspitz, Preis verhandelbar  079 567 28 79 Güllefass Kunststoff 3200 l, Fahrgestell und Pneu in gutem Zustand, könnte auch als Tränkefass benutzt werden, Fr. 600  079 567 28 79 Mengele 535 Garant Tandem, 40 m³, Komfortbedienung  078 824 93 19 Vorkeimharassen Kunstoff; Heulüfter Griesser; PZ Egge 3 m; Heugebläse Zumstein 15 PS Motor; Kultur­ egge, 3 m  079 660 45 46 Tracteur Bührer OP 17 année 1972, bon état, expertisé en 2015  032 853 25 76 ou wilcat@net2000.ch Autoanhänger Humbaur, Nutzlast 400 kg, guter Zustand, Fr. 300  079 816 91 54

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Marktplatz LANDTECHNIK zu verkaufen Fendt Farmer 104S, 40 KW, Zweiradantrieb, mit Verdeck, Baujahr 1977, Betriebsstunden 10750 Std., revidiert, MFK 2014, muss nicht geprüft werden, Fr. 5500  032 381 10 15 oder  076 441 28 40 Fahrsiloverteilgerät Holoras, Heckanbau, guter Zustand, Fr. 2000, Raum Winterthur  079 333 34 52 Kreiselheuer Pöttinger HIT 54; Motormäher Aebi AM10; Roller Peugeot, günstig; Schweinestalleinrichtung  079 748 30 57 Pferdegeschirr; Staatsriemen; Saatwanne; Butterkübel antik; Röndle, top Zustand  079 640 69 10 Mulde Burger auf Motorkarrette Honda; Hobelmaschine stationär Etina Rex 30, fast ungebraucht  079 640 69 10

Dosieranlage Himmel, für Heu, 26 m³, plus Zubringer, Kette ist defekt  079 676 80 17 Zweiachs Rasentraktor, 2.4 m breit, Kubota Diesel Motor, 58 PS, 4850 h, Baujahr 2008, Allradantrieb, hydrostatischer Fahrantrieb, 7 hydraulisch angetriebene Mulchmähdeck mit einer Arbeitsbreite von 3.8 m, hangtauglich und sehr wendig, NP Fr. 98 500, VP Fr. 8500, Bilder per Whatsapp oder E-Mail  078 744 30 32 oder schenkon@bluewin.ch Div. Occ. Stalleinrichtungen wie Argolitplatten, Argolitabspeergitter Steinzeug-Tröge, B 35 cm, Beton-Roste für Hof-Weideweg, L 1.50 m/ 1.90 m, B 50 cm, Spaltenbreite 15 mm / 17 mm, m² Fr. 20, Mischstation CNC 2000 l, mit Waage und Pumpe, Fr 990, Computer Farmtech, Fütterungsleitungen mit Zubehör gratis, Ostschweiz  071 794 13 35 Mistrampe Alu, Länge 6 m, sehr gut erhalten, Fr. 500, verhandelbar, AG Nord  079 666 82 11 78

Silotauchdeckel aus Stahl, Ø 2.5 m, sehr gut erhalten, Fr. 100, AG Nord  079 666 82 11 Saatkartoffeln Agata 1200 kg, Lady Christl 1500 kg, Normalsortierung und gebeizt  079 323 23 40 Kreiselheuer Pöttinger, 4 Kreisel HIT 47N 2K 204; Kreiselschwader Deutz-Fahr Greenland KS 3.33 DN; Motor­ mäher AM8, revidiert, alle Masch. in tadellosem Zustand  033 951 26 43 Rotorgrubber Weichel, Schichtengrubber mit Fräsmesser und Packerwalze, schwere, solide Bauart für pfluglose Bodenbearbeitung, für Umbau zur Streifenfräse geeignet, Fr. 1900  079 713 95 05 Heubelüftung (Radiallüfter), Occ., 10 PS Motor, Zeitsteuerung  055 210 83 01 oder  079 259 18 67 Milchtank Alfa Laval, 650 l, guter Zustand  055 210 83 01 oder  079 259 18 67 Luftsitz Grammer / Fendt, neu, inkl. Sitzheizung, Niederfrequenzfederung, Konsole für Joystick, Komfort MFA Verstellung, Fr. 1050  079 113 95 05 Rübenhackbalken, 6-reihig, 50 cm, 6 Parallelogrammkörper mit je 3 Gänsefusshacken, Fr. 800  052 680 18 58 Tannenbretter, roh, 30 mm; Elektromotor, 7.5 PS; Pfähle, 1.5 m, Ø 10 cm; massive Kunststoffkisten, 60 x 40 x 40 cm; Traktorenbrüggli; Gitterpaloxen  052 232 22 69 Ladewagen Agrar LW270, sehr gepflegte Maschine, top Zustand, war nur im Heu im Einsatz und entsprechend wenig mechanisch beansprucht, stand immer unter Dach, Preisverhandlungsbasis Fr. 3600  079 501 96 16 Jauche-Schleuderfass, 4400 l, Breit-Verteilung wie Druckfass, sehr grosse Bereifung, Kunstofftank, Fr. 600  079 122 20 56 Heuroste aus Holz, gebraucht, 45 cm hoch,

ca. 80 m², Fr. 15 pro m²  041 931 08 52 oder  079 482 98 31 Frontmähwerk Vicon, Arbeitsbr. 3.10 m, Bauj. 2013, guter Zustand  079 225 42 93 Motorradroller Honda SGX 50, blau, wenig gebraucht, 07/15 vorgeführt, sehr gepflegt, läuft immer, Fr. 700  034 431 27 61 Viehbänne, offen, für Traktor, Metallgestell mit Holzladen, B 1.75 m, L 2.50 m, mit Seitenausstieg, Licht und Bremse i.O., Fr. 900  034 431 27 61

LANDTECHNIK gesucht Sämaschine in Gelb fällt auf; farbig inserieren für zusätzliche Fr. 45 pro Ausgabe  058 433 65 45 www.ufarevue.ch Mostpresse oder Mostfritz  056 243 10 93 oder  079 724 56 44 Pflug Althaus Supra 2 Nonstop, 2 oder 3 Schar  079 418 96 69 Kartoffel Vorkeim­ harassen aus Plastik  079 323 23 40 Motorrechen Agrar MR3, gut erhalten  055 283 01 92 Setzgerät 2-reihig, für Erdbeeren und Gemüse  079 817 62 00 Traktor Ford Selecto-speed  079 472 55 17 oder walterschluep@ windowslive.com Tracteur Ford Selecto-speed  079 472 55 17 Ladewagen Mengele, gross, mit Tandem­achse zum Heuen, auch defekt  079 482 81 51 Tandem 3-Seiten­­kipper oder Einachs 3-Seiten­ kipper, Occ.  079 278 45 31 Hackgerät, 6-reihig, für 50 cm Kulturen  062 398 40 60 Heizöl- oder Dieseltank, 2000 l, Kunststoff, mit 100 % Auffangwanne, Kt. BE  079 328 76 63 Türen für Reform Muli 660  079 446 52 26

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und bar bezahlt  079 950 61 28 Moto ancienne: NSU 250 ccm³ ou Adler 250 ccm³ ou Motosacoche 250 mm³  079 206 75 07 Gut erhaltene Milchkannen, 40 oder 50 l  079 635 30 71

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Vorschau Zu diesen Themen lesen Sie mehr in der nächsten Nummer:

Management Management

Landtechnik

Pflanzenbau

Nutztiere

Landleben

Wie weiter?

Aerosem 3002 ADD

Herbstsaat 2018

Plötzliche Todesfälle

Attraktive Akelei

Was passiert mit dem landwirtschaftlichen Betrieb, wenn der Betriebsleiter urteilsunfähig wird? Wie muss ein Vorsorgeauftrag abgeschlossen werden und wann ist der richtige Zeitpunkt dafür?

Der Lohnunternehmer Hubert Estermann fährt mit der Pöttinger Kombination Lion-Kreiselegge mit aufgebauter Aerosem 3002 ADD Sämaschine. Die UFA-Revue war bei der Maissaat dabei und berichtet.

Bei der Sortenwahl ist neben den Anbaubedingungen auch die Nachfrage am Markt zu beachten. Die UFA-Revue zeigt, welche Sorten bei Getreide und Ölsaaten der Ernte 2019 Absatzpotenzial haben.

Immer wieder ist zu beobachten, dass die Abgangsrate im Mastschweinestall innert weniger Tage massiv ansteigt. Die wohl häufigste Ursache solcher Todesfälle ist HIS, das Hämor­ rhagische Intestinal Syndrom.

Die anmutigen Blüten der Akelei wirken wie tanzende Elfen. Sie verbreiten ihren Charme im Frühling und blühen in sämtlichen Farben des Regenbogens. Im Juli ist Saattermin für nächstes Jahr.

Impressum UFA-Revue Die Mitglieder-Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe. Die Ausgaben Nr. 3, 5, 7-8, 10 und 12 erscheinen mit im Abonnement inbegriffener Beilage des LANDI Contact. ISSN 1420-5106.

den gültigen Geschäftsberichten aufgeführt. Erhältlich beim Verlag.

Herausgeberin fenaco Genossenschaft, Erlachstrasse 5, 3001 Bern

Redaktion Tel. 058 433 65 30 redaktion@ufarevue.ch Markus Röösli (Redaktionsleiter), Jean-Pierre Burri, Sandra Frei, Gabriela Küng, Cyril de Poret (frz. Ausgabe), Verena Säle, Sarah Sinn, Anne-Marie Trümpi

Mitherausgeber LV-St. Gallen, GVS Schaffhausen. Die Beteiligungen der Herausgeber an anderen Unternehmen sind in

Adresse Verlag/Redaktion UFA-Revue, Theaterstrasse 15a, 8401 Winterthur

Verlag/Abonnement Tel. 058 433 65 20 Fax 058 433 65 35 info@ufarevue.ch Markus Röösli (Verlagsleiter), Fabienne Elmer, Saliha Seger

Anzeigen Tel. 058 433 65 20 info@ufarevue.ch Thomas Stuckert, Fabienne Elmer Annahmeschluss: 20 Tage vor Erscheinen

Grafik/Layout Rainer Paberzis, Andri Cavegn, Matthias Lutz, Stephan Rüegg, Chantal Udry

Bezugspreis Für Mitglieder landwirtschaftlicher Genossenschaften gratis. UFA-Revue-Abonnenten akzeptieren die Nutzung und Weitergabe ihrer Post-Adresse für den Versand von zielgerichteten Mailings. Ist dies nicht erwünscht, kann die Adresse beim Verlag gesperrt werden.

Marktplatz www.ufarevue.ch/marktplatz Hotline: 058 433 65 45 (Di – Fr 9.30 – 11.30 Uhr)

Auflage Mitgliederabonnemente 71 288 davon deutsch 59 269 davon französisch 12 019 (WEMF/KS beglaubigt 2017) Druckauflage 73 274 Leserschaft 234 000 davon dt. Sprachgruppe 188 000 davon frz.. Sprachgruppe 46 000 (MACH Basic 2018-1) Druck: Print Media Corporation, 8618 Oetwil am See

Die Weiterverwendung von Beiträgen und Inseraten, ins­ besondere für Online-Dienste, ist nur mit Genehmigung gestattet. Beiträge in der Rubrik «Know-how» sind PR oder Publireportagen über Firmen und ihre Produkte. Papier Perlentop Satin 60 g/m2 Papier mit FSC- und PEFC-Zertifizierung

UFA-REVUE 5 | 2018 79 UFA-REVUE  5 | 2018 79


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Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen. Warnhinweise und -symbole beachten.


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