Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe • www.ufarevue.ch • 6 / 2013
Markus Ritter: Zwischenbilanz Seite 12
Säkombination im Praxiseinsatz Seite 28
Mäuse konsequent bekämpfen Seite 50
Hobbygeflügel professionell füttern Seite 78
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Sicher. Bodenschonend. Extrem hangtauglich. 7 SX H Neuko: mpakte Das aket! tp Kraf
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INHALTSVERZEICHNIS EDITORIAL Die Ernährung von Legehennen ist auf deren Gewicht und Leistung abzustimmen.
Anna Steindl
Bild: agrarfoto.com
FENACO AKTUELL Gesunde Balance zwischen Mitgliedernutzen und Rentabilität Geschäftsjahr fenaco 2012 4 Auf ein Wort von Martin Keller Natürlich nah mit LANDI-Frische
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MANAGEMENT
Kiesabbau – wie regeln? Flächenwegfall, Rekultivierung, Bewirtschaftungserschwernisse und Entschädigungen sind vertraglich zu regel.n.
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Mehr Klarheit beim Gewerbebegriff Bäuerliches Bodenrecht und AP 2014 – 2017
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Kurzmeldungen Markus Ritter: Nicht die Grösse, sondern Wertschöpfung zählt Vertragspunkte: Was ist beim Kiesabbau zu beachten?
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LANDTECHNIK Einfach und flexibel Die Säkombination Kuhn «Venta LC 3000» im Test
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Kurzmeldungen MF «7618»: Professionelle Mittelklasse Produktneuheiten Wettbewerb: «App» zur Saat mit Kuhn
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PFLANZENBAU Vielseitige Mittelklasse Mit der Baureihe «7600» hat Massey Ferguson eine neue ProfiMittelklasse mit vielen Ausrüstungvarianten lanciert.
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Mäuse konsequent bekämpfen Die verschiedenen Methoden im Überblick
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Kurzmeldungen Marktorientierte Sortenwahl für die Getreidesaat 2013 Raps: Eine intensive Kultur vor neuen Herausforderungen Schweizer Kirschen: Emotionale Produkte Ein Problem im Karottenbau Futterbau in Trockenlagen: Eine Herausforderung! Stabile Unkrautsituation nach Umstellung auf Bio-Landbau Jetzt an die Kalkdüngung denken Sortenvergleiche in der Praxis Bio-Seite: Anbauempfehlungen für die Ernte 2014
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NUTZTIERE An Kalkdüngung denken Kalk hat einen grossen Einfluss auf die Ertragsbildung. Es lohnt sich, jetzt den Boden zu untersuchen.
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Land der höchsten Milchleistungen Leserreise nach Israel, 5. bis 10. Oktober
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Kurzmeldungen UFA aktuell: Die Seiten für den Tierhalter Rationiert in der alten Stallhülle Viel Milch und Gesundheit – ein Widerspruch? Pressschnitzel: Energiereich und verzehrsfördernd Von hohen Tränkerpreisen profitieren Kraftfuttermast? Wie viel Vitamine brauchen Schweine wirklich? Wenn’s heiss wird im Schweinestall Hobbyhennen professionell gefüttert Haben alte Geflügelrassen Zukunft?
57 59 63 64 66 72 73 74 76 78 80
LANDLEBEN Zu viel nützt nichts Schweinefutter weisen ganz unterschiedliche Vitamingehalte auf. Warum ist dies so und was gilt es zu beachten?
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UFA-REVUE · 6 2013
Liebe Leserinnen und Leser Seit Februar 2013 bin ich als Redaktorin bei der UFA-Revue tätig. Mein Fokus liegt schwerpunktmässig im Online-Bereich. So betreue ich die Homepage www.ufarevue.ch, pflege aktuelle Nachrichten im Newsticker ein, versende regelmässig den Newsletter und betreue das neu geschaffene Facebook- und Twitterprofil. Vor kurzem bekam ich die Möglichkeit, für die UFA-Revue erstmalig zwei Webinare durchzuführen – ein spannendes Projekt mit vielen positiven Rückmeldungen. Mein Studium der Agrarwissenschaften habe ich an der Universität Hohenheim (D), der University of Wisconsin-Madison (USA) und der Universidad de Córdoba (E) mit der Spezialisierung «Pflanzenbau» absolviert. Seit einigen Jahren befasse ich mich verstärkt mit neuen Medien im Agrarbereich. Als Redaktorin und Drehbuchautorin für E-Learning habe ich in der Vergangenheit bereits viele Projekte für Agrarverlage und Kunden im Segment Pflanzenschutz und Landtechnik realisiert. Einen weiteren Schwerpunkt meiner bisherigen beruflichen Laufbahn stellt die Tätigkeit als Referentin und Journalistin dar. Ich habe mir nun zum Ziel gesetzt, das Potenzial der Online-Welt gezielt für die UFA-Revue auszuschöpfen. Als besonders reizvoll empfinde ich hierbei die unkomplizierte Form des Austausches und der Wissensvermittlung. Es würde mich freuen, Sie bald auf unseren Kanälen zu treffen. Schauen Sie einfach mal rein.
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Kurzmeldungen Rezepte von Barbara Mäder Volkstanzfest in Chur Gartenseite: Nachschub fürs Gemüsebeet Peter Neuenschwander ist gerne Bauer
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AKTUELL FENACO
Gesunde Balance zwischen Mitgliedernutzen und Rentabilität GESCHÄFTSJAHR 2012 Im 20. Betriebsjahr wuchs die fenaco Genossenschaft trotz Preisdruck weiter. Der Umsatz erhöhte sich um 2.3 % auf 5.681 Milliarden Franken. Gesamthaft wurden 219 neue Arbeitsplätze geschaffen.
Die Sparten Getreide, Ölsaaten, Futtermittel sowie Pflanzennahrung trugen zum Umsatzwachstum bei.
Unbeschadet von Minusteuerung und wachsendem Preisdruck konnte die fenaco 2012 den Gesamtumsatz erneut steigern und ihre Marktposition real ausbauen. Mit 5.681 Mrd. Fr. lag der Umsatz der Unternehmensgruppe um 2.3% über dem Vorjahr. Das Jahresergebnis wurde mit 60.6 Mio. Fr.
um 1.3% tiefer ausgewiesen. Es widerspiegelt die gesunde Balance, welche die genossenschaftlich organisierte fenaco zwischen der Gewährleistung eines optimalen Mitgliedernutzens und den Mindestanforderungen in Bezug auf die wirtschaftliche Rentabilität des Unternehmens seit Jahren hält. Mit einem
Eigenkapital von 1.192 Mrd. Fr. oder 41.9 % der Bilanzsumme (Vorjahr 41.7 %) steht das Unternehmen der Schweizer Bauern auch in seinem 20. Betriebsjahr auf einer grundsoliden Basis.
Mehr Ware umgesetzt, mehr Arbeit investiert Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern (EBITDA) lag mit 240 Mio. Fr. über den budgetierten Werten, aber um 5.9% unter dem Resultat des Vorjahrs. Die Gründe für diese Entwicklung der fenaco Genossenschaft liegen in sinkenden Margen und in gezielten Leistungsverbesserungen im hohen einstelligen Millionenbereich an die Mitglieder, unter anderem in Form von günstigeren Einkaufskonditionen und erhöhten Leistungsprämien. Der Bruttogewinn blieb mit 1.178 Mrd. Fr. stabil und knüpfte damit nahtlos an die positiven Resultate der Vorjahre an. Um ihn auf diesem Niveau halten zu können, waren auch 2012 erneut mehr Mengen umzusetzen und mehr Arbeitsleistung zu erbringen. Zwei Auf-
1 · Das Leistungszentrum Braeburn in Charrat wurde im Mai 2012 eröffnet und liegt in unmittelbarer Nähe der Obstproduzenten.
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2, 3 · Photovoltaik auf der erweiterten Volg-Verteilzentrale in Winterthur, die im September 2012 eröffnet wurde. 4
6 2013 · UFA-REVUE
AKTUELL
NATS ES MO IS D D L I B DU MO PHOTO
FENACO AUF EIN WORT EN UN MOT
Medienkonferenz der fenaco Die diesjährige Medienkonferenz fand im Kursaal in Bern statt – einem symbolträchtigen Ort. Vor 20 Jahren war nämlich dort die fenaco gegründet worden. Seit der damaligen Gründungsversammlung hat sich fenaco hervorragend entwickelt und war auch 2012 erfolgreich unterwegs, was die Journalisten an der Medienkonferenz zufrieden zur Kenntnis nahmen.
wandpositionen belegen diese Tatsache. So wuchsen insbesondere die Transportkosten um über 3 Mio. Fr. und der Personalaufwand stieg um 13 Mio. Fr. oder 2.1% an, dies trotz Erneuerungs- und Rationalisierungsmassnahmen in diversen Verarbeitungsbetrieben. 2012 konnte die fenaco 219 Personen mehr beschäftigen als im Vorjahr. Mit 8935 Beschäftigten, darunter 480
TERMINE AGENDA Delegiertenversammlung der fenaco
Lernenden, gehörte das Genossenschaftsunternehmen 2012 zu den bedeutendsten Arbeitgebern im ländlichen Raum der Schweiz.
Unterschiedliche Marktentwicklung In den Geschäftsfeldern
17. August 2013 in Bätterkinden UFA-REVUE · 6 2013
Andauernde Tiefpreisphase Die durchschnittliche Jahresteuerung von – 0.7 % – der niedrigste Wert seit über 50 Jahren – ist ein Beleg dafür, wie hart der Verdrängungswettbewerb im Detailhandel, aber auch in der Gastronomie geworden ist. Der Preisdruck im Lebensmittelmarkt führt zu sinkenden Margen in der gesamten Wertschöpfungskette bis zum Landwirt und in die vorgelagerten Stufen. Dies hat z. B. im Schweinemarkt, in Kombination mit dem Überangebot, eine langandauernde Tiefpreisphase bewirkt. Durch die historisch höchsten Weltmarktpreise für Sojaschrot und die dadurch notwendigen Preissteigerungen bei Futtermitteln entstand eine schwierige Situation für die Schweineproduzenten.
Mehr Lebensmittel verarbeitet
Gute Erträge im Erntejahr 2012 Das Erntejahr 2012 bescherte den Landwirten ordentliche, jedoch nicht übermässige Erträge bei den meisten Produkten, die wir als Handelspartnerin vermarkten. Dies hatte zur Folge, dass Angebot und Nachfrage bei Getreide, Ölsaaten, Kartoffeln, Kernobst und Gemüse ausgewogen waren und die Ernten zügig und ohne ausserordentliche Turbulenzen vermarktet werden konnten. Überangebote gab es – auch bedingt durch hohe Lagerbestände aus dem Vorjahr – beim Mostobst-Konzentrat und beim Wein, ein deutliches Unterangebot resultierte bei Steinobst und bei verschiedenen Produkten in Bioqualität.
Der akute Preiskampf am Ladentisch setzte die Produzentenpreise weiter unter Druck. Das wirkte sich auf Umsatz und Ergebnis der Lebensmittelindustrie
Das Jahresergebnis 2012 der fenaco, die als Marktpartnerin ihrer Mitglieder, der Schweizer Landwirte, in der gesamten Wertschöpfungskette tätig ist, bildet die
Agrar, Lebensmittelindustrie, Detailhandel und Energie entwickelten sich die Märkte im Berichtsjahr unterschiedlich. Im strategischen Geschäftsfeld Agrar, dessen Umsatz mit 1.611 Mrd. Fr. auf Vorjahresniveau blieb, trugen vor allem die Sparten Getreide, Ölsaaten, Futtermittel sowie Pflanzennahrung zum Umsatzwachstum bei, während in den anderen Tätigkeitsfeldern Preise und Margen marktbedingt gesenkt werden mussten.
18. Juni 2013 in Luzern
Tag der offenen Tür des Leistungszentrums «fresh&cool»
Fortsetzung Seite 6
Wachstum trotz Preisdruck Das wirtschaftliche Umfeld der fenaco Genossenschaft hat sich 2012 im Vergleich zum turbulenten Vorjahr stabilisiert. Die Finanzmärkte haben mit moderatem Wachstum reagiert, wobei eine gewisse Unsicherheit bezüglich der realwirtschaftlichen Entwicklung im Euroraum und in den USA sowie in den weltweiten Finanzmärkten geblieben ist. Die Untergrenze des Eurowechselkurses zum Schweizer Franken hat uns Planungssicherheit gegeben, obwohl der Einkaufstourismus und der damit verbundene Preisdruck im Schweizer Detailhandel anhaltend hoch blieben.
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AKTUELL FENACO
Fortsetzung
AUF EIN WORT EN UN MOT
Die Ernst Sutter AG war die erste Firma, die via Mobile Tagging (QR-Codes) transparent für Rückverfolgbarkeit sorgte.
oben beschriebenen Entwicklungen ab. Das Preisniveau und die Margen sanken in den meisten Geschäftsfeldern, so dass wir beim EBITDA zwar das Budget übertreffen, jedoch das Vorjahresniveau nicht erreichen konnten. Das Unternehmensergebnis bleibt im Vergleich zum Vorjahr stabil. Marktposition weiter ausgebaut Umso erfreulicher ist es, dass wir trotz Minusteuerung den Gesamtumsatz steigern und unsere Marktpositionen real ausbauen konnten. Insbesondere die LANDI- und Volg-Läden, die Tankstellenshops sowie die Departemente Energie und Getränke, aber auch die UFA AG und die Geschäftseinheiten Getreide, Ölsaaten und Futtermittel sowie Pflanzennahrung haben zum Wachstum beigetragen. Ich danke allen Mitarbeitenden der fenaco für ihr grosses Engagement im abgelaufenen Geschäftsjahr, welches in der Summe den Erfolg unserer Genossenschaft ausmacht. Unsere Antworten auf die negative Margenentwicklung geben wir vor allem auf drei Arten: 1. Wir bauen unsere Marktposition weiter aus. 2. Wir behalten unsere Kosten im Griff. 3. Wir investieren in hochautomatisierte Lagerinfrastruktur, in unsere Verteilzentralen, in Produktions- und Verarbeitungsbetriebe. Damit verbunden ist die laufende Optimierung der Prozesse, insbesondere der IT und der Logistik. Ziel dieser Investitionen ist es, langfristig die Verarbeitungskosten zu senken, da der Preisdruck von Seiten des Detailhandels weiter anhalten wird. Effizienz nicht zu Lasten der Qualität An dieser Stelle sei aber mit Nachdruck darauf hingewiesen: Die laufende Verbesserung der Effizienz auf allen Stufen der Wertschöpfungskette darf nicht zulasten der Qualität und der Sicherheit unserer gesunden Schweizer Lebensmittel gehen. Wir würden sonst den Mehrwert der «Swissness» aufs Spiel setzen. Unsere Konsumentinnen und Konsumenten schätzen es, dass die Schweizer Landwirte rücksichtsvoll mit ihren Tieren und schonend mit der Umwelt umgehen. Dies hat seinen Preis und diesen Preis sind verantwortungsbewusste Konsumenten auch langfristig bereit zu zahlen. Dr. Martin Keller Vorsitzender der Geschäftsleitung
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Die Genossenschaften in der Schweiz sollen gefördert und gestärkt werden. Sie bieten mit ihrer demokratischen Struktur als Innovationsmotoren eine nachhaltige Alternative zu den rein gewinnorientierten Unternehmensformen. Dies war das Fazit des ersten nationalen Genossenschaftskongresses am 21. September 2012 im KKL Luzern.
Spatenstich Juni 2012 für die Logistikplattform der Ramseier Suisse AG.
Im Geschäftsfeld Energie stiegen Absatz und Umsatz 2012 erfreulich.
aus, die ihren Absatz mengenmässig zwar etwas steigern konnte, mit einem Umsatz von 1.285 Mrd. Fr. das Geschäftsjahr aber um 0.5 % leicht unter dem Vorjahr abschloss. 2012 bescherte den Landwirten durchschnittliche Erträge bei den meisten Produkten, die die fenaco als Handelspartnerin veredelt und vermarktet. Dies hatte zur Folge, dass Angebot und Nachfrage bei Getreide, Ölsaaten, Kartoffeln, Kernobst und Gemüse ausgewogen waren und die Ernten zügig und ohne Turbulenzen vermarktet werden konnten. Überangebote gab es – auch bedingt durch hohe Lagerbestände aus dem Vorjahr – beim Mostobstkonzentrat und beim Wein. Zu kleine Ernten resultierten jedoch aufgrund der ungünstigen Wetterverhältnisse beim Steinobst und bei verschiedenen Produkten in BioQualität.
Detailhandel und Energie Wirtschaftlich positiv entwickelte sich der Detailhandel. Obwohl Preissenkungen auf dem Volg- und LANDI-Sortiment erfolgten, stieg der Umsatz erneut und zum Teil expansionsbedingt um 4.1 % auf 1.670 Mrd. Fr. an. Auch im strategischen Geschäftsfeld Energie stiegen Absatz und Umsatz erfreulich an. Am dichten Tankstellennetz der Agrola verkaufte die fenaco bedeutend mehr Diesel und leicht weniger Benzin. Auch der Umsatz mit Holzpellets stieg an. Das Heizölgeschäft gestaltete sich anfangs 2012 schwierig, entwickelte sich aufgrund sinkender Weltmarktpreise gegen Ende des Jahres positiv. Insgesamt wurde im Geschäftsfeld Energie ein Umsatz von 1.088 Mrd. Fr. erzielt, der zum Teil preisbedingt um 7.8 % höher als im Vorjahr ausfiel. 6 2013 · UFA-REVUE
AKTUELL FENACO
Das Unternehmen der Schweizer Bauern
Neu eröffnete LANDI-Marktplätze, wie in Neftenbach, sind erfolgreich unterwegs. Insgesamt konnten 2012 die LANDI-Verkaufsstellen den Absatz mengenmässig um 10 % steigern.
Bei der Düngerhandelsfirma Landor in Muttenz wurden die 20-jährige Anlage mit Aufgabebunker, Rohrförderer und Camionverlad erneuert.
Nachhaltigkeit Trotz Umsatzwachs-
durchschnittlichen Stromverbrauch von gegen 200 Einfamilienhäusern entspricht. Diese Kapazitäten werden in Zukunft laufend weiter ausgebaut.
tum, Mehrmengen und Transportmehrleistungen blieb der CO2-Ausstoss der fenaco aufgrund umfassender Reduktionsmassnahmen stabil – das dritte Jahr in Folge. Zudem konnten weitere Photovoltaikanlagen in Betrieb genommen werden. Mit den neuen Anlagen zur Solarstromproduktion kann die fenaco heute bereits eine Spitzenleistung von 949 kWp erbringen, was rund 950 000 Kilowattstunden pro Jahr oder dem Grafik:
Strukturentwicklung Die fenaco ist ein genossenschaftlich organisiertes Unternehmen in den Händen der Schweizer Bauern. Aufgrund des gezielt vorangetriebenen StrukturentwicklungsProzesses schlossen sich 2012 verschiedene landwirtschaftliche Genossen-
Umsatz 2012 der fenaco, aufgeteilt nach strategischen Geschäftsfeldern (in Mio. Schweizer Franken) Detailhandel 1670 (29.4 %)
Lebensmittelindustrie 1285 (22.6 %)
Die fenaco ist ein genossenschaftlich organisiertes Unternehmen in den Händen der Schweizer Bauern. Sie ging 1993 aus dem Zusammenschluss von sechs landwirtschaftlichen Genossenschaftsverbänden mit über hundertjähriger Tradition hervor. Die fenaco verfolgt das übergeordnete Ziel, die Landwirte bei der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Unternehmen zu unterstützen. Gemeinsam mit ihren Mitglied-LANDI (landwirtschaftlichen Genossenschaften) bildet die fenaco einen körperschaftlichen Konzern und versorgt die Bauern mit Produktionsmitteln wie Sämereien, Futtermitteln, Pflanzennahrung und anderen mehr. Gleichzeitig übernimmt sie die Erzeugnisse der Landwirte. Dazu gehören Getreide, Ölsaaten, Kartoffeln, Schlachtvieh, Eier, Mais, Gemüse, Obst, Beeren und Weintrauben. In den eigenen Industriebetrieben veredelt die fenaco diese Erzeugnisse zu hochwertigen Schweizer Lebensmitteln und Getränken. Diese vermarktet sie über Hotels, Restaurants und zu einem grossen Teil über die bekannten Detailhandelsketten, aber auch über die eigenen Verkaufskanäle LANDI, Volg, frisch-nah-günstig, TopShop und Visavis. So bringt die fenaco die Produkte der Schweizer Bauern ohne Umwege direkt und frisch auf den Ladentisch – genau so wie es der Name sagt: «fenaco – natürlich nah, de la terre à la table».
schaften zu grösseren und leistungsfähigeren Unternehmen zusammen. 2012 reduzierte sich deren Zahl um 11. Per 31. Dezember 2012 gehörten der fenaco 251 Mitgliedgenossenschaften (LANDI) mit 43553 Mitgliedern an. An der Delegiertenversammlung vom 18. Juni 2013 wird beantragt, die Anteilscheine der Mitglied-LANDI unverändert mit 6% zu verzinsen (7.7 Mio. Fr.). 䡵 Die UFA hat 2012 ihr Mischfutterwerk Puidoux erneuert und erweitert.
Energie 1088 (19.2 %) Agrar 1611 (28.3 %) Diverses 27 (0.5 %) 2012 wurden 28.3% oder 1.611 Mrd. Fr. des konsolidierten Gesamtumsatzes im Agrarbereich erzielt. Dazu gehören der Verkauf von landwirtschaftlichen Produktionsmitteln, Getreide, Ölsaaten und Futtermitteln sowie der Tierhandel und die Agrartechnik. 1.285 Mrd. Fr. (22.6%) fielen im Segment Lebensmittel bei der Übernahme, Verarbeitung und Vermarktung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen an. Im Segment Detailhandel, bei welchem die Erlöse der eigenen LANDI-, Volg- und TopShop-Verkaufsstellen sowie die Lieferungen an die vorwiegend von den Mitglied-LANDI und Dritten geführten Detailhandelsläden (Visavis, frisch-nah-günstig) enthalten sind, wurden 1.670 Mrd. Fr. beziehungsweise 29.4% des konsolidierten Gruppenumsatzes erarbeitet. 1.088 Mrd. Fr. (19.2%) wurden mit dem Verkauf von Energieträgern der Marke Agrola und 27 Mio. Fr. (0.5%) im Segment «Diverses» erzielt.
Tabelle: Umsatz- und Ertragsentwicklung der fenaco in den letzten 5 Jahren (in Mio. Schweizer Franken) Gesamtumsatz Betriebsergebnis vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern (EBITDA) Unternehmungsergebnis UFA-REVUE · 6 2013
2012 5680.6
2011 5551.0
2010 5449.2
2009 5402.4
2008 5787.7
240.4 60.6
255.4 61.4
248.7 61.8
246.3 56.3
247.9 62.2
Durch die moderne Pflanzenschutzvertriebszentrale in Moudon konnte die Warenwirtschaft und Logistik vereinfacht werden.
Investitionen ins Leistungszentrum für Obst in Perroy.
Autor Hans Peter Kurzen, fenaco, 8401 Winterthur
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AKTUELL FENACO
Natürlich nah mit LANDI-Frische DIE VERMARKTUNG VON SCHWEIZER OBST UND GEMÜSE Mit dem Konzept«LANDI-Frische» sorgt die fenaco in enger Zusammenarbeit mit Produzenten, Lieferanten und LANDI-Läden dafür, dass die Konsumenten in den LANDI-Läden allzeit mit frischem und gesundem Obst und Gemüse versorgt werden – gemäss dem fenaco-Slogan «fenaco – natürlich nah, de la terre à la table».
Daniel Beutler
Patric Gutknecht
Im Rahmen des Projekts «LANDI Frische» fungiert das Departement Landesprodukte der fenaco als Dienstleister in den Bereichen Beschaffung und Kommissionierung. Rund 150 saisonal angebotene Fürchte und Gemüse kann der Laden während 24 Stunden via EDV bestellen. Ausgeliefert wird von Montag bis Samstag. Früchte und Gemüse werden täglich im Leistungszentrum Utzenstorf (BE) kommissioniert und für die Feinverteilung via Volg-Logistik bereitgestellt. Dank der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit der LANDI Schweiz finden die Produkte des fenaco-Departements Landesprodukte ihren Wege in den LANDI-Laden.
Gemüse hart am Markt Rund 2000 Schweizer Gemüsebaubetriebe produzieren 370 Mio. kg Gemüse in über 100 verschiedenen Kulturen. Die Gemüse-Produktionsbetriebe sind heute um einiges grösser und spezialisierter als früher. Auch ist der Gemüseanbau kostenintensiv, denn Glashäuser, Bewässerungstechnologie, Angestellte und Pachtland sind teuer. So wird denn auch, um Kosten zu sparen, ein grosser Teil der Mechanisierung überbetrieblich organisiert. Gemüse zählt zu den intensivsten und anspruchsvollsten landwirtschaftlichen Kulturen überhaupt. Viele Arbeitsschritte sind nötig: säen, pflegen, transportieren und verkaufen. Wetter, Temperatur, Pflanzenkrankheiten und Schädlinge entscheiden mehr als bei anderen Kulturen über Erfolg oder Misserfolg. Um einen möglichst frühen Saisonstart mit inländischem Gemüse zu gewährleisten, unternehmen die Produzenten grosse finanzielle und arbeits8
technische Anstrengungen. Einerseits wurde in den letzten Jahren viel in Gewächshaus- und Tunnelanlagen investiert, andererseits wird mit dem Einsatz von Vlies/Plastik versucht, die Lücke zwischen Gewächshaus- und Freilandproduktion zu überbrücken.
Obstbau – langfristig planen Hohe Investitionskosten fordert auch der Kernobstanbau. Während bei einjährigen Kulturen die Anbauplanung von Jahr zu Jahr aufs Neue den Kundenbedürfnissen angepasst werden kann, benötigt die Sortenplanung bei Dauerkulturen ein hohes Mass an Voraussicht. Damit sich die Investitionen für die Produzenten wirtschaftlich lohnen, gilt es, einmal gepflanzte Kernobstanlagen während 15 Jahren zu nutzen. Die fenaco Gruppe vermarktet jährlich 40 000 t Kernobst. Davon übernimmt die fenaco 35 000 t bei über 300 Produzenten direkt ab Hof. Sämtliche Schweizer Äpfel und Birnen entsprechen dem Label Suisse Garantie und erfüllen die Anforderungen von SwissGAP. Mit einem Inlandanteil von über 90 % fördert die fenaco die produzierende Schweizer Landwirtschaft.
De la terre à la table Der Weg, den Obst und Gemüse zurücklegen müssen, bis sie schliesslich auf den Teller kommen, ist selbst in der kleinen Schweiz weiter, als man denkt. Das Thema «Frische» ist zentral. Verschiedene Arbeitsschritte (rüsten, waschen) werden von den Produzenten bereits während oder direkt nach der Ernte erledigt. Die Aufgabe der fenaco-Dienstleistungsbetriebe ist es anschliessend, Obst und Gemüse in den von den Kunden ge-
Der Gemüsesektor unterliegt grossen Angebots- und Preisschwankungen, die grösstenteils durch das Wetter verursacht werden.
wünschten Verpackungen und Einheiten termingerecht zu liefern.
Frisch, leistungsfähig flexibel In den dezentralen Leistungszentren der fenaco werden Obst und Gemüse gewaschen, aufbereitet und abgepackt. Beliefert werden neben den fenacoeigenen Gastro- und Detailhandelskanälen, wie die frigemo Gruppe oder die Volg- und LANDI-Läden, auch übrige Detaillisten und Grossisten.
Rolle der fenaco Die fenaco als Genossenschaft ist via die LANDIMitgliedschaften im Eigentum der Schweizer Landwirte. Oberste Maxime ist eine faire und transparente Zusammenarbeit mit Produzenten und Kunden. Ihre Aufgabe sieht die fenaco heute nicht mehr im Sinn eines klassischen Zwischenhändlers, sondern als Dienstleister in der Übernahme, Aufbereitung und Logistik. Tägliches Ziel ist es, die Kunden mit einer hohen Lieferbereitschaft und qualitativ erstklassigem Obst und Gemüse zu überzeugen. 6 2013 · UFA-REVUE
AKTUELL FENACO Pro-Kopf-Konsum Der aktuelle Ernährungsbericht zeigt, dass Frau und Herr Schweizer 80 kg frische Früchte und 85 kg Gemüse pro Jahr essen. Versorgen können sich die Konsumenten mit Früchten und Frisch- und Lagergemüse auch in den LANDI-Läden. Dort wird ein abwechslungsreiches Sortiment
an gesunden Früchten und Gemüsen angeboten. Besonders Gewicht wird dabei auf Suisse Garantie und Saisonalität gelegt. Um die Nachfrage der Konsumenten möglichst breit zu befriedigen, wird das einheimische Angebot, wenn nötig, mit importierten Produkten aus dem nahen Ausland ergänzt. 䡵
In den Leistungszentren der fenaco in Ins, Charrat und Sursee wird Frischgemüse gewaschen, aufbereitet und abgepackt.
Sortier- und Packbetriebe arbeiten kundenorientiert und sind flexibel. Mit LANDI-Frische gesunde Früchte und Gemüse, natürlich aus der Schweiz, zu finden in der LANDI.
Eine konsequente Qualitätspolitik auf allen Stufen der Wertschöpfung.
In den letzten zwei Jahrzehnten stieg der Konsum von Gemüse auf 85 kg und von Früchten auf 80 kg pro Jahr. Das ist aber nach Ansicht des Bundesamtes zur Förderung der Gesundheit noch nicht genug: Empfohlen wird der tägliche Konsum von Früchten und Gemüsen empfohlen – am besten 5 Portionen pro Tag. UFA-REVUE · 6 2013
Autoren Daniel Beutler, LANDI Schweiz AG, Dotzingen Patric Gutknecht, fenaco Landesprodukte, 3001 Bern
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KURZMELDUNGEN MANAGEMENT
Webinar der UFA-Revue stösst auf grosses Interesse Alp-Infrastruktur und Pendel-Alpen Obschon das Sömmerungsgebiet ein Drittel der landwirtschaftlich genutzten Fläche in der Schweiz ausmacht, ist nur wenig über die Infrastruktur auf den Alpen bekannt. Stefan Lauber, Judith Büchel und Edith Beising von der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) schliessen mit ihrer Studie «Alp-Infrastruktur: Rahmenbedingungen und Herausforderungen im Sömmerungsgebiet» diese Lücke. Lesenswert werden im Abschlussbericht Problemfelder und Fallbeispiele erläutert, auch unkonventionelle Lösungen kommen nicht zu kurz: Beispielsweise wird
darauf hingewiesen, dass man nicht oder nur mit Seilbahnen erschlossenen Alpen höhere Sömmerungsbeiträge ausbezahlen könnte – dies angesichts der hohen Kosten sowohl von Neuerschliessungen als auch von periodischen Wiederinstandstellungen. Die gute Erschliessung habe im Kanton Obwalden dazu geführt, dass rund zwei Drittel der Betriebe als Pendelalpen betrieben werden und nur noch etwa ein Drittel der Alpmilch auf dem Sömmerungsbetrieb verarbeitet werde. Bei den Alp-Ökonomiegebäuden konzentriert man sich heute vor allem auf die Unterstützung milchproduzierender Betriebe mit überbetrieblichen Zusammenarbeitslösungen. Der Abschlussbericht der Studie wird ergänzt durch einen Leitfaden und eine Checkliste, die bei der Planung von Infrastrukturprojekten auf den Alpen von Nutzen sind. www.alpfutur.ch/publikationen
Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 10
Hofübergabe ist wohl für fast jede Bauernfamilie ein wichtiges Thema und Wohnrechte sind meistens ein Knackpunkt. Aus diesem Grund organisierte die UFA-Revue nachfolgend an das UFA-Revue-Sonderheft der Maiausgabe «Hofübergabe – damit es weitergeht» gemeinsam mit der Abteilung Treuhand und Schätzung des Bauernverbands am 14. und 22. Mai 2013 zwei Webinare, die auf grosses Interesse stiessen. Webinare sind Seminare, die live über das World Wide Web gehalten werden. Die Hofübergabe-Webinare enthielten interaktive Elemente wie Umfragen und Chat. Beide Elemente wurden von den Teilneh-
mern rege genutzt. Moderiert wurden die Webinare von Anna Steindl (Redaktorin der UFA-Revue), Gerhard Ryf und Martin Goldenberger von SBV Treuhand und Schätzungen. Martin Würsch, Leiter von SBV Treuhand und Schätzungen und Martin Angehrn standen im Nachgang via Chat für die Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Verfügung. Jeweils über 30 Perso-
nen nahmen an den Webinaren teil. Die positive Resonanz zeigte, dass Webinare auch im Agrarbereich ein gutes Medium zur Wissensvermittlung darstellen. «Wir staunen über die grosse Anzahl an Anmeldungen und freuen uns über das Interesse der Landwirte», so Roman Engeler, Chefredakteur der UFA-Revue. Die Resonanz aus dem Publikum fiel durchweg positiv aus. «Das war mein erstes Webinar und wird sicher nicht mein letztes sein», meldete sich ein Teilnehmer im Anschluss an den Vortrag im Chat. Die Webinare sind archiviert auf www.ufarevue.ch, Rubrik Webinar.
Beiträge berechnen
Um die Hälfte erhöht
CAS-Agrarrecht in Luzern
Was die Konsequenzen der Direktzahlungen im Rahmen der AP 20142017 für den eigenen Betrieb sind, können die Bauernfamilien schon zum Voraus am PC berechnen. Landwirtschaftliche Bildungszentren bieten diesbezüglich Kurse an, beispielsweise auf der Liebegg am 11. Juli 2013, abends um 20 Uhr. Der Kurs kostet 30 Fr. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Liebegg, 5722 Gränichen, 寿 062 855 86 55. kurse@liebegg.ch
Ende Oktober 2012 beschloss der Bundesrat die RGVE-Beiträge bei den Milchkühen um 50 Fr. zu senken. Das Parlament hat in der Wintersession den Kredit für die allgemeinen Direktzahlungen um 15 Mio. Fr. aufgestockt. Die Beiträge können deshalb um 25 Fr. auf 425 Fr. erhöht werden. Ab 2014 sollen die mit der AP 2014-2017 beschlossenen Direktzahlungen in Kraft treten. Die RGVE-Beiträge werden dann aufgehoben und durch Versorgungssicherheitsbeiträge für Grünland ersetzt.
Der Zertifikatslehrgang Agrarrecht richtet sich an Berater, Behördenvertreterinnen und -vertreter, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von landwirtschaftlichen Organisationen und will im Themenfeld Agrar, Ernährungswirtschaft und Umwelt die rechtlichen Rahmenbedingungen vermitteln. Anmeldungen sind bis spätestens zum 30. Juni 2013 an cas-agrarrecht@unilu.ch zu richten.
Gesundheit und Ernährung
SAK-Anpassung verschoben Der Entscheid, ob und wie die Faktoren der Standardarbeitskräfte (SAK) angepasst werden, ist nicht mehr Teil der AP 14-17 und soll erst nach dem Vorliegen des Berichts zum Postulat von Nationalrat Leo Müller gefällt werden. Der Bericht soll auf Frühjahr 2014 fertiggestellt werden.
64.6 Mia. Fr. hat das Schweizer Gesundheitswesen im Jahr 2011 gekostet. Die Ausgaben haben im Vergleich zum Vorjahr um 3.4 % zugenommen, wie aus den provisorischen Zahlen des Bundesamtes für Statistik hervorgeht. Pro Einwohner wurden in der Schweiz monatlich 680 Fr. für die Gesundheit ausgegeben. Zum Vergleich: Für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke betragen die monatlichen Pro-Kopf-Ausgaben 658 Fr. Damian Keller, Agrisano
Merkblatt: Landwirtschaft und Naturgefahren Das Merkblatt «Landwirtschaft und Naturgefahren» zeigt auf, mit welchen Massnahmen Naturgefahren wie Erosion oder Rutschungen vermindert werden können. Weitere Themen im Merkblatt sind Hochwasserrückhaltsflächen und Hochwasserentlastungskorridore. www.suissemelio.ch
6 2013 · UFA-REVUE
MANAGEMENT
Nicht Grösse – Wertschöpfung zählt ZWISCHENBILANZ Markus Ritter ist seit rund einem halben Jahr Präsident des schweizerischen Bauernverbands. Im Interview mit der UFA-Revue zeigt er den breiten Spannungsbogen auf, in dem er tätig ist.
Markus Ritter (46) bewirtschaftet mit seiner Familie einen Bio-Betrieb von knapp 30 ha in Altstätten (SG). 2011 wurde er für die CVP in den Nationalrat gewählt und im November 2012 gewann er die Wahl zum Präsidenten des schweizerischen Bauernverbands.
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UFA Revue: Ihrer Wahl ging ein spannender Wahlkampf voraus. Auch der Wahlkampf um das VizePräsidiums sorgte für Spannnung. Wie ist das Verhältnis heute zwischen den Mitbewerbern? Markus Ritter: Wir pflegen ein sehr gutes Verhältnis. Auch schon der Wahlkampf war von Kollegialität geprägt gewesen. Wir haben im Bauernverband ein hohes Verständnis für die Einbindung der Regionen und der Produktionsrichtungen, aber auch der bürgerlichen Parteien. Ich rechne es meinen Kollegen, allen voran Josef Dissler, der zugunsten der Parität auf sein Vizepräsidium verzichtet hat, hoch an, dass wir diese kollegiale Zusammenarbeit fortsetzen und einheitlich auftreten können. Mit der AP 14 – 17 wurden Sie zu Beginn Ihrer Amtszeit mit einem grossen Brocken konfrontiert. Nach anfänglich lautem Gepolter ist es seitens des SBV etwas ruhiger geworden. Hat der SBV kapituliert? Wir haben nicht kapituliert. Wir setzen uns aktiv für die Interessen der Landwirtschaft ein und konnten in der Frühjahrssession im Differenzbereinigungsverfahren wichtige Erfolge erzielen, insbesondere die Erhöhung des Rahmenkredits um 160 Mio. Fr. auf jetzt über 13.8 Mia. Fr. Der SBV-Vorstand und die Landwirtschaftskammer haben in einer Gesamtbeurteilung Risiken und Chancen eines Referendums abgewogen und beschlossen, weder das Referendum zu ergreifen, noch es zu unterstützen. Die Landwirtschaftskammer
und der Vorstand haben dies bei jeweils nur einer Gegenstimme beschlossen. Sofern das Referendum zustande kommt, wird es eine Volksabstimmung geben. Wie wird sich der SBV positionieren? Bis am 13. Juli können Unterschriften für das Referendum eingereicht werden, dann wird man wissen, ob das Referendum zustande gekommen ist. Der SBVVorstand wird sich in der Augustsitzung mit dieser Frage auseinandersetzen und allfällig einen Antrag an die Landwirtschaftskammer stellen, welche die Position des SBV beschliessen würde. Meine Aufgabe ist es für eine demokratische Entscheidungsfindung zu sorgen. Wird das Referendum zustande kommen? Das ist schwierig zu beurteilen. Es stehen sehr wenige bäuerliche Organisationen geschlossen hinter einem Referendum. Die Reaktionen der Verbände auf die APAnhörungsunterlagen fielen unterschiedlich aus: Bio-Suisse begrüsst die AP, wogegen der Getreideproduzentenverband von einem Affront spricht. Wo positionieren Sie sich als Bio-Bauer im eigentlich produktionsorientierten Umfeld des SBV? Der SBV ist klar der Meinung, dass eine produktive Landwirtschaft, die einen wesentlichen Anteil zur Ernährungsund Versorgungssicherheit leistet und gesunde und regional produzierte Lebensmittel im Rahmen der Multifunktionalität hergestellt, der Schwerpunkt unserer bäuerlichen Tätigkeiten sein soll. Dieser Position kann ich mich vollumfänglich anschliessen - auch auf meinem Bio-Betrieb wollen wir Lebensmittel produzieren.
Zu welchen Hauptpunkten werden Sie in der Anhörung Stellung beziehen? Es sind sehr viele Punkte wichtig für uns. Speziell möchte ich die Umsetzung der Landschaftsqualitätsbeiträge, die graslandbasierten Beiträge für die Milchund Fleischproduktion und die Verordnungsartikel betreffend des Futtergetreides erwähnen. Je nachdem, was ein Landwirt für Betriebszweige hat und wo der Betrieb gelegen ist, verschieben sich die Prioritäten der Basis. So haben wir für die graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion drei Varianten vorgelegt. Ich hoffe, dass wir einen einheitlichen Standpunkt finden. Am 21. Juni wird die Landwirtschaftskammer unseren Bericht zur Anhörung zuhanden des Bundesrates verabschieden. Im Gegensatz zu früher ist Diversifikation zu einem Thema für den SBV geworden. Mit AgroCleanTech wird die Energieproduktion in der Landwirtschaft gefördert, auch sollen Ferien auf dem Bauernhof oder Direktvermarktung zu den SAK angerechnet werden. Diese Tätigkeiten bilden oft eine Schnittstelle zum Gewerbe. Was macht der SBV, um das Einvernehmen mit dem Gewerbe zu verbessern? Unsere Betriebe sind heute innovativ und verändern sich laufend. Es braucht Betriebszweige, mit denen die Bauernfamilien eine optimale Wertschöpfung erzielen können – dies soll mit einem kleinen oder grossen Betrieb oder mit einem dazugehörenden Nebenerwerb möglich sein. Das Ziel ist nicht primär Grössenwachstum, sondern eine hohe Wertschöpfung – Wertschöpfung je Stunde geleisteter Arbeit. Dann gibt es ein entsprechendes Einkommen. Jeder Betrieb muss eine Strategie finden. 6 2013 · UFA-REVUE
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Grössenwachstum ist eine Option, sofern es betriebswirtschaftlich Sinn macht. Selbst Skaleneffekte bringen nur beschränkt Erfolg, wenn das Wachstum nicht in Wert gesetzt werden kann. Darum ist es wichtig, dass der SBV seine Themen beispielsweise mit AgroCleanTech oder Agrotourismus breiter setzt. Wo es mit dem Gewerbe Schnittstellen gibt, sind gleich lange Spiesse immer ein wichtiges Thema, das heisst, dass für Landwirtschaft und Gewerbe die gleichen Rahmenbedingungen gelten sollen. Wir von der Landwirtschaft sind bereit, in diesen Themen eine offene und faire Diskussion zu führen. Wir dürfen aber auch feststellen, dass die Landwirtschaft viele wichtige Aufträge an das Gewerbe vergibt. Im Baugewerbe profitiert das Gewerbe direkt. Das Einvernehmen mit dem schweizerischen Gewerbeverband ist gut. Wir haben auch gleiche oder ähnliche politische Anliegen, die wir gemeinsam anpacken. Heute muss ein Milchbauer 20 % der Arbeitszeit mit Büroarbeit verbringen. Gibt es Vorschläge des SBV, diese Bürokratie zu verkleinern? In der Anhörung der AP 14 – 17 und in Gesprächen mit dem Bundesamt für Landwirtschaft weisen wir permanent darauf hin, dass der administrative Aufwand für die Betriebe, aber auch für die Kantone nicht steigen darf. Die Bauernfamilien dürfen nicht noch mehr mit Projekten, Statistiken, Erhebungen, etc. belastet werden. Wir in der Landwirtschaft brauchen Regelungen, die einfach und überschaubar zu bewältigen sind. Wir können uns nicht für jede Fragestellung einen teuren Spezialisten leisten. UFA-REVUE · 6 2013
Es gibt kaum eine breiter gefächerte Branche als die Landwirtschaft. Markus Ritter verteidigt den Bauernstand auf breiter Ebene.
Die Agrarpolitik ist nur eine Ihrer Arenen, daneben kämpfen Sie punkto Mehrwertsteuer oder Alkoholgesetz gegen eine Verschlechterung der Position der Bauern. Was haben sie erreicht? Mit der Mehrwertsteuer scheint sich abzuzeichnen, dass das Dreisatzmodell mit dem reduzierten Steuersatz von 2.5 % bleibt. Für uns Bauern die beste Lösung. Das vorgeschlagene Zweisatz-Modell hätte für uns im schlechtesten Fall Mehrkosten von 170 Mio. Fr. gebracht. Dies ist inakzeptabel. Gewehrt haben wir uns auch bei der Diskussion des Spirituosensteuergesetzes und setzen uns für die Steuerbefreiung bei der Herstellung von Spirituosen für den Eigengebrauch ein. Auch die Lagervorräte sollen nicht nachbesteuert werden. Zudem wollen wir die inländische Produktion von Edelbränden durch eine Ausbeutebesteuerung mit einem vergünstigten Steuersatz fördern. Wir unterstützen in dieser Frage die ständerätliche Lösung. Wie beurteilen Sie den Einfluss des Freihandelsabkommen mit China auf die Schweizer Landwirtschaft? Mit dem, was wir als Verhandlungsergebnis bis jetzt gehört haben, könnten wir leben. Der Bundesrat hat zugesichert, dass die bisherigen Zugeständnisse im Rahmen der WTO Uruguay-Runde nicht durchbrochen werden. Die Zollansätze werden beibehalten und es werden keine zusätzlichen Ausserzollkontingente gewährt. Wir haben aber die Details des Abkommens noch nicht prüfen können und werden das Ergebnis noch eingehend analysieren. In der Folge werden wir uns unsere Meinung abschliessend bilden. Übrigens besuchte am 24. Mai der chinesische Ministerpräsident einen Bauernbetrieb im Kanton Zürich. Vor Ort waren neben der bundesrätlichen Delegation auch die Spitze des Bauernverbandes. Die chinesische Delegation war beeindruckt von der Schweizer Landwirtschaft. Unsere hohe Produktequalität, die Lebensmittelsicherheit, das Ausbildungssystem in der Landwirtschaft und die Leistungsfähigkeit unserer Bauernfamilien wurden positiv zur Kenntnis genommen. Der Landfrauenverband hat die Kampagne «Frau und Mann vom Land – Zusammenleben bewusst gestalten» gestartet,
die auch der SBV mitträgt. Der Zusammenhalt zwischen Mann und Frau, aber auch zwischen den Generationen ist nicht mehr so stark wie früher. Gibt es Patentrezepte? Wir finden die Kampagne gut und wissen um die grosse Bedeutung der Bäuerinnen für unsere Bauernfamilie und unsere Betriebe. Die Bäuerin ist das Zentrum, ist Herz und Seele, des Betriebs – das ist auch bei mir zu Hause so. Die Anerkennung dieser Leistung ist wichtig. Dies kann man nicht genug sagen. Die Stellung der Bäuerin wird in einem Bericht des Bundesrates umfassend reflektiert werden. Jede Familie muss ihr Modell für Wohnrecht und Stöckli finden. Für die einen harmoniert es im gleichen Haus mit zwei Wohnungen oder nebeneinander im Stöckli zu leben. Andere bevorzugen es, dass eine Generation ins Dorf zieht. Bei mir haben wir uns mit den unterschiedlichen Generationen auf gemeinsame Ziele geeinigt, der Weg zum Ziel war und ist für jeden ein wenig anders. Dies hat sich im Alltag bewährt. Wenn alle einen Gestaltungsspielraum haben, ist dies sehr motivierend. Gegenseitiges Vertrauen und positive Rückmeldungen tun das übrige. Eine Frage, die viele Gemüter bewegt ist die Situation der Verdingkinder. Der SBV hat sich offiziell entschuldigt. Bundesrätin Sommaruga hat einen runden Tisch vorgeschlagen – wird sich der SBV daran beteiligen, sofern er zustande kommt? Wir haben uns für Unrecht, das geschehen ist, entschuldigt. Der SBV ist sich bewusst, dass die Verdingkinder in unterschiedlichen Verhältnissen aufgewachsen sind, und ist bereit, am runden Tisch teilzunehmen. Themen sind die historische Aufarbeitung, aber auch die Frage der Entschädigungen, beispielsweise die Schaffung eines Härtefallfonds durch den Bund, wo heutiges Leid, das aus der damaligen Zeit entstanden ist, zu mildern versucht wird. Es braucht faire Diskussionen basierend auf korrekten und seriösen Fakten. Danke für das Gespräch. Interview Daniela Clemenz, UFA-Revue, 8401 Winterthur
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Mehr Klarheit beim Gewerbebegriff BÄUERLICHES BODENRECHT Im Rahmen des Reformpaketes zur Agrarpolitik AP 2014 – 2017 beschloss das Parlament zwei Artikel-Änderungen und zwei neue Bestimmungen des bäuerlichen Bodenrechts. Bis am 13. Juli 2013 läuft die Referendumsfrist. Mit dem Inkrafttreten ist nicht vor dem 1. Januar 2014 zu rechnen.
Pius Koller
Franz A. Wolf
Die Änderungen des BGBB vom 22. März 2013 wurden durch das Parlament im Rahmen des Reformpaketes zur Agrarpolitik AP 2014 2017 beschlossen. Zwei Artikel wurden geändert und zwei Bestimmungen neu eingeführt. Betroffen sind der Geltungsbereich für kleine Grundstücke, der Vorbehalt kantonalen Rechts für landwirtschaftliche Gewerbe und die Berücksichtigung der auf längere Dauer zugepachteten Grundstücke in der Gewerbeberechnung. Bis am 13. Juli 2013 läuft die Referendumsfrist. Mit dem Inkrafttreten ist nicht vor dem 1. Januar 2014 zu rechnen.
Kleine Grundstücke Nach der gel-
Die Botschaft des Bundesrates hatte keine Revision des BGBB vorgesehen. Die nun beschlossenen Änderungen wurden erst im Gesetzgebungsprozess eingefügt.
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tenden Fassung sind kleine Grundstücke mit weniger als 15 Aren Rebland oder 25 Aren anderem Land nicht dem BGBB unterstellt, wenn sie nicht zu einem Gewerbe gehören (Art. 2 Abs. 3 BGBB). Bezüglich dieser kleinen Grundstücke hat der Gesetzgeber den Geltungsbereich einerseits ausgeweitet, andererseits eingeschränkt. Neu sind die kleinen Grundstücke zeitlich befristet vollumfänglich dem BGBB unterstellt, wenn sie sich im Beizugsgebiet einer Landumlegung befinden (allgemeiner Geltungsbereich Art. 2 Abs. 4 BGBB). Diese neue Bestimmung steht im Zusammenhang mit dem landwirtschaftlichen Pachtrecht (LPG). Das geltende LPG sieht vor, dass laufende Pachtverhältnisse bei einer Neuordnung des Grundeigentums (Güterzusammenlegung) von jeder Partei entschädigungslos aufgelöst werden können (Art. 20 Abs. 1 und 2 LPG). Der Bundesrat hat dem Parlament vorgeschlagen, die Möglichkeit der vorzeitigen Pachtauflö-
sung auch auf eine Pachtlandarrondierung anzuwenden, bei der nur die Pachtverhältnisse, nicht aber das Grundeigentum neu geordnet werden. Die Bestimmung soll, einem Ziel der Reform der Agrarpolitik 2014 – 2017 folgend, Landumlegungen erleichtern. Das Parlament hat dem zugestimmt (Art. 20 Abs. 1 LPG). Bei der Einführung des BGBB wollte der Gesetzgeber die kleinen Grundstücke zwar vom allgemeinen Geltungsbereich ausnehmen (Art. 2 Abs. 3 BGBB), hielt es aber dennoch für erforderlich, diese den Bestimmungen über die Verhütung der Überschuldung nach Art. 73 bis 79 BGBB zu unterstellen (besonderer Geltungsbereich, Art. 3 Abs. 4 BGBB). Leitend war damals unter anderem der Gedanke, dass eine freie hypothekarische Belastung dieser kleinen Grundstücke eine Güterzusammenlegung erschweren könnte. Tatsächlich hat die Unterstellung der kleinen Grundstücke einen unnötigen administrativen Mehraufwand bei der Errichtung von Grundpfandrechten auf Grundstücken mit gemischter Nutzung zur Folge (Landhäuser mit landwirtschaftlich genutztem Umschwung, Art. 2 Abs. 2 lit. d BGBB). Mit der Gesetzesänderung sind die nicht zu einem landwirtschaftlichen Gewerbe gehörenden kleinen Grundstücke künftig nicht mehr den Bestimmungen über die Massnahmen zur Verhütung der Überschuldung unterstellt. Die Belastungsgrenze für Pfandrechte nach Art. 73 Abs. 1 BGBB gilt für diese nicht, dementsprechend können darauf ohne Beachtung öffentlich-rechtlicher Vorschriften Grundpfandrechte errichtet werden.
Gewerbebegriff Nach geltendem Recht können die Kantone abweichend von Art. 7 Abs. 1 BGBB bereits landwirtschaftliche Betriebe mit einem Arbeitskraftbedarf von 0.75 SAK den Bestimmungen über die landwirtschaftlichen Gewerbe unterstellen (Art. 5 lit. a BGBB). Neu können die Kantone schon Betriebe ab 0.60 SAK den Bestimmungen über die landwirtschaftlichen Gewerbe unterstellen. Diese Änderung ist im Zusammenhang mit der vorgesehenen Anhebung der SAK-Berechnungsfaktoren zu verstehen (Art. 2a VBB). Macht ein Kanton von seiner Kompetenz Gebrauch, wird die Anhebung der Berechnungsfaktoren durch den tieferen Grenzwert in etwa kompensiert.
Länger zugepachtete Grundstücke Kernstück der Revision vom 22. März 2013 ist der neu eingeführte Abs. 4bis zu Art. 7 BGBB, dessen Bedeutung gross sein wird:
6 2013 · UFA-REVUE
MANAGEMENT Art. 7 Abs. 4bis BGBB (neu): Bei der Beurteilung, ob Eigentum an einem landwirtschaftlichen Gewerbe im Sinne der Artikel 21, 36 Absatz 2, 42 Absatz 2, 47 Absatz 2 und 49 Absatz 2 vorliegt, sind die Grundstücke nach Absatz 4 Buchstabe c ebenfalls zu berücksichtigen. Der Gesetzgeber wollte klarstellen, dass für die in der Bestimmung aufgezählten Anwendungsfälle bei der Gewerbeberechnung auch die für längere Dauer zugepachteten Grundstücke zu berücksichtigen sind. Das Bundesgericht hatte dies verweigert, was Kritik in der Lehre ausgelöst hat. Die für längere Dauer zugepachteten Grundstücke nach Art. 4 lit. c BGBB sind künftig beim erbrechtlichen Zuweisungsrecht an einem Grundstück (Art. 21 BGBB), beim Zuweisungsrecht des Miteigentümers an einem Grundstück (Art. 36 Abs. 2 BGBB), beim Vorkaufsrecht der Nachkommen an einem Grundstück (Art. 42 Abs. 2 BGBB), beim Vorkaufsrecht des Pächters an einem Grundstück (Art. 47 Abs. 2 BGBB) und beim Vorkaufsrecht an Miteigentumsanteilen an einem Grundstück (Art. 49 Abs. 2 BGBB) zu berücksichtigen. In all diesen Fällen muss der Ansprecher Eigentümer eines landwirtschaftlichen Gewerbes sein. Da für die Gewerbeberechnung nun auch die für längere Dauer zugepachteten Grundstücke zu berücksichtigen sind, gelangen mehr Betriebe in den Genuss der Zuweisungs- oder Vorkaufsrechte an Grundstücken. Angesichts des grossen Pachtlandanteils in der ganzen
Schweiz betrifft die Gesetzesänderung all jene Betriebe, die Grundstücke zugepachtet haben und verleiht ihnen gegebenenfalls das Pächtervorkaufsrecht nach Art. 47 Abs. 2 BGBB. Ein gewisser Teil der Betriebe dürfte allerdings durch die Anhebung der SAK-Berechnungsfaktoren den Gewerbestatus und damit die genannten Vorkaufs- und Zuweisungsrechte wieder verlieren. Betrachtet man die in Art. 7 Abs. 4bis BGBB erwähnten Anwendungsfälle, fragt sich, ob diese Aufzählung abschliessend ist oder ob auch der erbrechtliche Zuweisungsanspruch an einem landwirtschaftlichen Gewerbe nach Art. 11 Abs. 1 BGBB erfasst ist. Dies ist nach der hier vertretenen Auffassung zu bejahen. Die Nichterwähnung von Art. 11 Abs. 1 BGBB in Art. 7 Abs. 4bis BGBB rührt daher, dass das Bundesgericht in seinen Urteilen, die Berücksichtigung von Zupachtland für das erbrechtliche Zuweisungsrecht an einem landwirtschaftlichen Gewerbe nach Art. 11 Abs. 1 BGBB – soweit ersichtlich – nie in Frage gestellt hat. Auch in der Lehre ist die Berücksichtigung von Zupachtland für das Zuweisungsrecht nach Art. 11 BGBB unbestritten. Der Gesetzgeber sah hierzu keinen Handlungsbedarf. Für die Auslegung der neuen Bestimmung steht damit die historische Auslegung im Vordergrund. Dementsprechend sind bei der Beurteilung, ob sich in der Erbschaft ein landwirtschaftliches Gewerbe befindet, an dem ein Erbe die Zuweisung nach Art. 11 Abs. 1 BGBB verlangen kann, wie bis
Übergangsrecht Anders als bei früheren Revisionen des BGBB hat der Gesetzgeber keine Übergangsbestimmung geschaffen. Das Bundesgericht hat zur Übergangsbestimmung in Art. 95 BGBB festgehalten, diese Bestimmung enthalte keine allgemeine übergangsrechtliche Regelung, die auch auf spätere Änderungen des BGBB anwendbar sei. Bei Fehlen einer übergangsrechtlichen Bestimmung sei das ZGB heranzuziehen. Daraus ist nach der hier vertretenen Auffassung zu schliessen, dass das derzeit geltende Übergangsrecht des BGBB mangels ausdrücklicher Übergangsnorm auf die Änderungen vom 22. März 2013 keine Anwendung findet. Anwendbar sind daher die Art. 1 bis 4 Schlusstitel ZGB (Regel der Nichtrückwirkung) und Art. 15 Schlusstitel ZGB (Erbrecht), wonach das im Zeitpunkt des Todes des Erblassers geltende Recht anwendbar ist. Dies hat zur Folge, dass das neue Recht erst anwendbar ist, wenn der Vorkaufsfall im Jahr 2014 eintritt oder der Erblasser im Jahr 2014 verstirbt.
anhin die für längere Dauer zugepachteten Grundstücke nach Art. 7 Abs. 4 lit. c BGBB zu berücksichtigen. Im Umkehrschluss gilt, dass für die Gewerbeberechnung unter revidierten Recht die für längere Dauer zugepachteten Grundstücke in jedem Fall zu berücksichtigen sind, sofern sie dem BGBB unterstellt sind (Art. 7 Abs. 3, Abs. 4 lit. c, Abs. 4bis BGBB). Es gilt daher für alle Anwendungsfälle bezüglich der Berücksichtigung von Zupacht ein einheitlicher Gewerbebegriff. Es sind grundsätzlich keine Konstellationen denkbar, bei denen eine Gewerbeberechnung ohne Pachtland zu erfolgen hätte. Davon ausgenommen sind die Bestimmungen des LPG über die Pacht von landwirtschaftlichen Gewerben, bei denen einzelne zugepachtete Grundstücke nicht berücksichtigt werden (Art. 1 Abs. 1 lit. b LPG). 䡵
Autoren Pius Koller (Rechtsanwalt und dipl. Ing.-Agr. HTL) und Franz A. Wolf (Rechtsanwalt und dipl. Ing.Agr. FH) sind für Studer Anwälte und Notare in Möhlin (AG) tätig. www.studer-law.com
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Kiesabbau – wie regeln? ENTSCHÄDIGUNG UND VERTRAGSPUNKTE Wird auf landwirtschaftlicher Nutzfläche Kies abgebaut, muss geregelt werden, wie dies zwischen dem Landwirt und dem Kiesabbauunternehmer zu entschädigen ist. Zu berücksichtigen sind dabei der Flächenwegfall, Bewirtschaftungserschwernisse und die Rekultivierung.
Ruedi Streit
August Köpfli
Der Wert des Kieses im Boden hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Abbauzeit ist abhängig vom vorhandenen Kiesvorkommen, der geplanten Abbaumenge pro Jahr und der Abbaubewilligung der Behörde – kann also mehrere Jahre dauern. Auch wenn der Abbau etappenweise vorgenommen wird und so nicht die gesamte Fläche in der Abbauzone während der ganzen Zeit als landwirtschaftliche Nutzfläche wegfällt, kann der Kiesabbau doch zu nachteiligen Auswirkungen auf den Landwirtschaftsbetrieb führen. Dies ist bei der Festlegung des Entschädigungsbetrages und bei der Vertragsgestaltung zu berücksichtigen.
Mehraufwand Die nicht mehr landwirtschaftlich nutzbare Fläche fällt sowohl als Produktionsgrundlage für Ackerkulturen und Grundfutter wie auch als direktzahlungsberechtigte Flä-
Tabelle 1: Auswirkungen auf Landwirtschaftsbetrieb
Wegfall landwirtschaftlicher Nutzfläche (LN)
Behinderung der Bewirtschaftung
Wiederherstellung, Rekultivierung
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Ertragsausfall, Ertragsminderung, Mehraufwand • Wegfall von Ackerkulturen. • Wegfall von Grundfutterfläche. • Wegfall von Weidefläche. • Wegfall von düngbarer Fläche. • Wegfall von Direktzahlungen. • Veränderte Feldform und verlängerte Zufahrten. • Lärm und Staub. • Beeinträchtigung von Entwässerungsleitungen oder Quellen. • Beeinträchtigung von Strassen und Wegen. • Reduzierte Folgebewirtschaftung. • Änderung der Oberflächengestaltung. • Ökologische Ersatzmassnahmen (Feuchtgebiet, Tümpel, Bachöffnung, Bäume).
che weg. Muss das wegfallende Grundfutter zugeführt und allenfalls zusätzlich Hofdünger weggeführt werden, ergeben sich erhebliche Mehrkosten für den Landwirt. Weiterer Mehraufwand kann entstehen, wenn eine Fläche nur noch erschwert bewirtschaftet oder nur noch über einen Umweg angefahren werden kann. Häufig erst bei Beginn des Kiesabbaus zeigen sich Nachteile durch Lärm oder Staub. Zu berücksichtigen sind das Weiterfunktionieren von Entwässerungsanlagen und Mitbenützen von Zufahrten. Eine Zustandsprüfung vor Beginn des Kiesabbaus hilft bei späteren Verhandlungen über die Sanierungspflichten und Schadenübernahme durch die Kiesabbaufirma.
erhält der Kiesabbauer einen Mehrnutzen, für den der Grundeigentümer zusätzlich zu entschädigen ist. Zu beachten ist, dass die Rekultivierung nicht abgeschlossen ist, wenn die Ansaat aufgelaufen ist. In den ersten Jahren nach der Ansaat darf nur eine reduzierte Bewirtschaftung erfolgen. So sind unbedingt Überfahrten mit schweren Lasten (z. B. Güllefass), aber auch das Weiden, zur Verhinderung von Verdichtungsschäden zu unterlassen. Gemäss der Rekultivierungsrichtlinie des Fachverbands der Schweizerischen Kies- und Betonindustrie (FSKB), die bei Rekultivierungen von wiederaufgefüllten Kiesgruben verwendet wird, darf bei Grünland erst ab dem 5. Jahr und bei Ackerland mit Hackfrüchten erst ab dem 9. Jahr nach der Ansaat wieder die betriebsübliche Nutzung vorgenommen werden. Dies bedeutet, dass die Nachteile des Kiesabbaus nicht nur während der Dauer des Kiesabbaus und der Wiederauffüllung, sondern auch noch weitere Jahre nach Abschluss der Materialzufuhr anhalten. In Anbetracht der verschiedenen nachteiligen Auswirkungen auf den Landwirtschaftsbetrieb sind neben der Entschädigung für den abgebauten Kies auch die vertraglichen Regelungen über den Kiesabbau und die Wiederherstellung sorgfältig zu prüfen.
Rekultivierung Nach
Abschluss des Kiesabbaus ist die beanspruchte Fläche für die landwirtschaftliche Bewirtschaftung wiederherzustellen (gemäss Auflagen der Abbaubewilligung). Unter der Voraussetzung, dass die Geländeform nicht verändert wird, muss Material zugeführt werden. Mit der Auffüllung des abgebauten Volumens
Entschädigungsregelung Die Entschädigung des Grundeigentümers für den Abbau des Kiesvolumens richtet sich nach der Menge des verwertbaren Materials. Neben der Qualität und des Vorrates beeinflussen auch die Wandhöhe (abbaubare Höhe) und der Anteil des nichtverwertbaren Abdeck6 2013 · UFA-REVUE
MANAGEMENT Tabelle 2: Zusammensetzung der Entschädigung
Tabelle 3: Besonderheiten im Vertrag
Kiesabbau
Zweck, Grundlagen
Wiederauffüllung
• • • • • • •
Ertragsausfall während des Kiesabbaus oder der Wiederauffüllung
• • • • •
Abgeltung
•
4 bis 6 Fr. pro m³ abgebautes Material. Indexierung. Feststellung der Abbaumenge über den Geometer. Jährliche Zahlung. 2 bis 3 Fr. pro m³ aufgefüllte Menge, eventuell in Prozent der Deponiegebühr. Indexierung. Feststellung der Abbaumenge über den Geometer. Wegfall von Ackerkulturen und Grundfutterfläche. Wegfall von Direktzahlungen. Mehraufwand während des Kiesabbaus oder der Wiederauffüllung Wegfuhr des Hofdüngers. Mehraufwand wegen Bewirtschaftungserschwernissen (veränderte Feldform, Mehrwege, Hanglagen). Wertminderung wegen Bewirtschaftungserschwernissen.
In Anbetracht der Auswirkungen auf den Landwirtschaftsbetrieb sind neben der Entschädigung auch die vertraglichen Regelungen über den Kiesabbau und die Wiederherstellung zu prüfen.
Vertragsdauer
Entschädigung
Vorgehen
Bilder: KIBAG Baustoffe, www.kibag.ch
Betrieb
Abschluss
materials sowie die Distanz- und Transportverhältnisse zum Hauptverbrauchsort den Preis des abgebauten Kieses. In der Mehrzahl liegen die vereinbarten Entschädigungsansätze für Kiesabbau im Mittelland zwischen 4 und 6 Fr. pro m³ verwertbares Material. Da der Kiesabbau über mehrere Jahre dauert, sind die Vereinbarung einer UFA-REVUE · 6 2013
jährlichen Zahlung sowie die Indexierung des Entschädigungsansatzes zu empfehlen. Die Menge des verwertbaren Materials kann nur der Kiesabbauer liefern. Soll sich die Entschädigung auf unabhängige Angaben stützen, kann als Grundlage das Ausmass des jährlich abgebauten Volumens herangezogen werden, das durch ein Geometerbüro
• genauer Beschrieb der massgeblichen Grundlagen. • Kiesabbauer stellt Projektunterlagen und Bewilligungen zur Verfügung. • Bezeichnung der notwendigen Erschliessungs- und Installationsanlagen (z. B. separate Zufahrtsstrasse). • Änderungen und Erweiterungen nur mit Zustimmung Grundeigentümer. • Vertragsdauer bis Endabnahme Rekultivierung plus 5 Jahre. • Rücktrittsrecht vom Vertrag, wenn innert 2 Jahren keine Bewilligung vorliegt (keine Reservation für unbestimmte Dauer). • Vorzeitige Auflösung des Vertrags, wenn dem Abbau- oder Auffüllunternehmer die Betriebsbewilligung entzogen wird. Ebenso, wenn Vertragspflichten verletzt werden oder wenn der Abbau- oder Auffüllunternehmer in Konkurs fällt. • Rechte und Pflichten von Grundeigentümer und Abbauunternehmer bei vorzeitiger Auflösung. • Entschädigungsansatz in Fr. pro m³ fest oder lose, jährliche Zahlung aufgrund des abgebauten oder eingefüllten Materials. • Eventuell zusätzliche Entschädigung aufgrund des Ertragsausfalls und des Mehraufwands beziehungsweise für Ersatzland während des Wegfalls des Landwirtschaftslandes. • Das Ausmass wird vom Geometer jährlich festgestellt. • Anpassung des Entschädigungsansatzes gemäss Index. • Eventuell einen Fonds für Sicherung oder Rekultivierung (Garantieverpflichtung) einrichten. • Information des Grundeigentümers rechtzeitig vor der Inanspruchnahme des Lands. • Abdeckung von Oberboden und Zwischenlager gemäss Standards. Keine Wegfuhr des Oberbodens, das Material bleibt im Eigentum des Grundeigentümers. • Kiesabbau und Wiederauffüllung gemäss Bewilligung: Vorgehen in Etappen mit dem Ziel, dass möglichst wenig Fläche abgedeckt ist. • Begleitung des Kiesabbaus, der Wiederauffüllung und der Rekultivierung durch Fachpersonen (z. B. FSKB-Inspektorat, Bodenkundler). • Vor Beginn des Kiesabbaus ist der Ist-Zustand von Bodenqualität, Entwässerungsleitungen oder Zufahrtsstrassen aufzunehmen. • Sorgfaltspflicht des Abbauunternehmers: Betrieb gemäss Standards und Kontrolle durch Fachleute. • Haftung des Abbauunternehmers unter gleichzeitiger Befreiung des Grundeigentümers bis zur Endabnahme der Rekultivierung plus fünf Jahre. • Verzicht auf Wiederauffüllung und Rückbau von Erschliessungs- oder Installationsanlagen ist nur mit Zustimmung des Grundeigentümers möglich. • Wiederauffüllung und Rekultivierung mit dem Ziel, die ursprüngliche Ertragsfähigkeit und Bewirtschaftung wieder herzustellen. Abnahme vor Rückgabe zur Bewirtschaftung (nach Ansaat) und Endabnahme nach Abschluss der reduzierten Folgebewirtschaftung. • Bei Mängeln sollen diese behoben werden. Entschädigung nur mit Zustimmung des Grundeigentümers. • Festhalten des Vorgehens bei Uneinigkeit über Wiederherstellungs- und Rekultivierungsmassnahmen.
festgestellt wird. Dazu ist jedoch eine Umrechnung des verwertbaren Materials auf die Menge Abbauvolumen notwendig. Wenn das Abbauvolumen wieder aufgefüllt wird, ist zusätzlich eine Entschädigung für das zugeführte Material zu vereinbaren (2 bis 3 Fr. pro m³, eventuel in Prozent der Deponiegebühr). Neben diesen Entschädigungen 17
MANAGEMENT
Tabelle 4: Rekultivierung und fachgerechter Umgang mit Böden Jahr 0 (Ansaat) • Abnahmeprotokoll. • Vereinbarung der Folgenutzung. • Übergabe an Bewirtschafter.
Jahr 1 nach Ansaat
Jahr 2 nach Ansaat
Jahr 3 nach Ansaat
Kultur / Nutzung
Ansaat Spezialmischung (z.B. mehrjährige LuzerneKleegrasmischung).
Wiese: Dürrfutter.
Wiese: Dürrfutter.
Düngung
Keine
Keine
½ der Düngungsnorm oder Mist. Keine Gülle.
• Wiese: Dürrfutter. • Wiesland: eventuell • Wiesland: betriebsübliche Nutzung Bestandeserneue• Ackerland: im rung und bestandes- (reduzierte TragfähigHerbst eventuell keit beachten). lenkende MassnahUmbruch und men. Ansaat von Winter• Ackerland: getreidegetreide. betonte Fruchtfolge • Ackerland: Ansaat (kein Mais, HackWintergetreide. früchte, Gemüse) • Gemäss Düngungs- • Gemäss Düngungs- • Gemäss Düngungsnorm. norm. norm. • Gülle reduziert.
Weide
Keine
Keine
Keine
Keine
Kontrollen
Jahr 4 nach Ansaat • Abnahmeprotokoll vor der definitiven Rückgabe.
Ja (reduzierte Tragfähigkeit beachten).
Jahr 5 – 9 nach Ansaat
Ja (reduzierte Tragfähigkeit beachten).
Quelle: FSKB-Rekultivierungsrichtlinie, Richtlinie für den fachgerechten Umgang mit Böden
für das abgebaute und wiedereingefüllte Material ist auch eine Entschädigung für den landwirtschaftlichen Ertragsausfall üblich (zum Beispiel 40 Fr. pro Are und Jahr, je nach angebauten Kulturen und Bewirtschaftungsmöglichkeiten). Dabei sind die Auswirkungen auf die Direktzahlungen zu berücksichtigen. Allenfalls kann dem Grundeigentümer eine Ersatzfläche angeboten werden. Falls weitere nachteilige Auswirkungen zu Ertragsausfällen oder Mehraufwendungen führen, sind diese ebenso zu entschädigen. Falls die landwirtschaftliche Nutzfläche nicht mehr vollständig in die ursprüngliche Bewirtschaftung zurückgeführt werden kann (zum Beispiel ökologische Ersatzmassnahmen, zusätzliche Hanglagen), ist zusätzlich eine Wertminderung der beanspruchten Fläche abzugelten.
Vertragspunkte Für den Kiesabbau wird eine kantonale Bewilligung benötigt. Dazu hat das Abbauunternehmen Untersuchungen und Berichte zu erarbeiten, die die Grundlage für eine Bewilligung bilden. Mit der Bewilligung sind häufig Auflagen verbunden. Beispielsweise können ökologische Ersatzmassnahmen, die nach Abschluss des Kiesabbaus und der Wiederauffüllung auf der beanspruchten Fläche er18
richtet werden müssen, verlangt werden. Der Grundeigentümer sollte daher sowohl über die eingereichten Projektunterlagen wie auch über Bewilligungen, einschliesslich damit verbundener Auflagen, informiert sein. Auch wenn Projektänderungen, die der Kiesabbauer nachträglich vornehmen will, von den kantonalen Stellen bewilligt werden, dürfen diese nur mit Einverständnis des Grundeigentümers umgesetzt werden. Nach der Beanspruchung der landwirtschaftlichen Nutzfläche durch den Kiesabbau sollte die Fläche wiederum für die landwirtschaftliche Bewirtschaftung rekultiviert werden. Für den Grundeigentümer ist es von Vorteil, wenn sich der Kiesabbauer zur Einhaltung von Standards und zur Begleitung der Auffüllung und Rekultivierung
durch bodenkundliche Fachpersonen verpflichtet. Dazu gehört, dass nach der Wiederansaat unter Beizug der bodenkundlichen Fachperson eine Abnahme erfolgt, an der die Folgebewirtschaftung vereinbart wird. Werden Mängel festgestellt, so muss die Behebung des Mangels im Vordergrund stehen und nicht eine allfällige Entschädigung. Nach Abschluss der Folgebewirtschaftung ist die Endabnahme vorzusehen, nach der die beanspruchte Fläche wieder in die betriebsübliche Nutzung überführt werden kann. 䡵
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KURZMELDUNGEN LANDTECHNIK
«Gangl-Docking»-System nun auch in der Schweiz Mit dem «Gangl-Docking»-System lassen sich Traktor und Gerät ohne grosse Anstrengung automatisch in kurzer Zeit verbinden. Gekuppelt werden Mechanik, Hydraulik und Zapfwelle. Berger Agrartech in Büren (SO), importiert dieses «GDS»System, das der Landwirt Johann Gangl aus der Steiermark während zehn Jahren entwickelt und für das er einst den «Pöttinger-Preis» für herausragende Innovationen für die Landwirtschaft erhalten hat. Der Anbau von Geräten an den Traktor hat sich seit der Normierung des Dreipunkts nicht wesentlich weiterentwickelt. Im Gegenteil, immer höhere Sicherheitsstandards machen das An- und Abkuppeln einer schweren Gelenkwelle zuweilen zu einem wahren Kraftakt. Zudem gibt es Geräte, bei denen der Platz zwischen Traktor und Gerät so eng ist, dass es fast unmöglich ist, die Gelenkwelle und die Hydraulikschläuche zu verbinden.
Ähnlich wie das bekannte und weit verbreitete Weiste-Schnellkuppeldreieck besteht auch das «GDS»System aus zwei Elementen: Das dreieckige Hauptmodul wird am Traktor montiert und beim Kuppelvorgang mit dem dreieckigen Gegenstück am Anbaugerät verbunden. Im Unterschied zu allen bisher bekannten Systemen werden mit dem «GDS 3» neben der mechanischen Dreipunktverbindung auch die Hydraulik und die Gelenkwelle in einem Zug vollautomatisch gekuppelt. Mit etwas Geschick ist das anzubauende Gerät in weniger als
Bester Traktorfahrer gesucht Seit vielen Jahren ist der von Traktorenbauer Lindner organisierte «Geotrac Supercup» ein Begriff. Ziel dieser jährlich stattfindenden Veranstaltung ist es, den besten Traktorfahrer zu ermitteln und dabei auch das Bewusstsein für einen sicheren und geschickten Umgang mit landwirtschaftlichen Geräten zu fördern. Erstmals kommt diese Veranstaltung in die Schweiz und gastiert am 6. Juli beim Innerschweizerischen Schwing- und Älplerfest. Wer den «Geotrac Supercup» gewinnen will, muss mit dem Traktor unter anderem einen Ball auf einer Rumpelpiste balancieren, mit dem ganzen Gespann rückwärts einparken und fünf Sekunden auf der Hexenwippe meistern.
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sechs Sekunden einsatzbereit. Das «Gangl-Docking»-System wird in verschiedenen Ausbaustufen angeboten. Das Grundmodul ist mit einer automatischen Hydraulikverbindung ausgestattet. Die dreieckige Rahmenverbindung wird entweder mechanisch oder automatisch verriegelt. Dieses Basismodul lässt sich auch später jederzeit mit der Gelenkwellenaufnahme erweitern. Diese wird von Hand oder automatisch vom Traktorsitz aus bedient. Die Vorteile des schnellen, sicheren und bequemen An- und Abkuppelns von Geräten liegen auf der Hand. Zudem ergeben sich aber laut Angeben des Herstellers auch bedeutende Umwelt- und Kostenvorteile. Durch den sekundenschnellen Kupplungsvorgang wird nämlich der Motorbetrieb des Traktors wesentlich verkürzt.
Gewinner des Hürlimann «XM» wurde ermittelt Ein Monat lang dürfen Markus und Ruth Schneider aus Bolligen (BE) den neuen Hürlimann Traktor der Baureihe «XM» fahren. Karl Tanner, Verkaufsleiter von Same Deutz-Fahr (Schweiz), überreichte dem stolzen Gewinner des Gewinnspiels (UFARevue 4/2013) den Preis in Form eines Gutscheins. Gerade zum richtigen Zeitpunkt, nämlich zur Getreideernte im Hochsommer, bekommt die Familie Schneider die Möglichkeit, den Hürlimann «XM» auf ihrem Bio-Milchviehbetrieb einzusetzen. «Der neue Hürlimann hat ein schickes Design und ist für unseren Betrieb in Bergzone 3 bestimmt gut geeignet», bemerkt Markus Schneider.
Schlang&Reichart wird von Pfanzelt übernommen
Neuer Tele-Radlader In der wichtigen 6-t-Klasse schickt Schäffer einen neuen Lader an den Start. Der «8090 T» sei das ideale Arbeitsgerät für Landwirte, welche die Vorteile eines Teleskopladers mit der Wendigkeit und guten Rundumsicht eines knickgelenkten Radladers verbinden wollen, heisst es beim Hersteller. Beim neuen Tele-Radlader geniesst der Fahrer in der zentral positionierten Kabine eine gute Ergonomie. Als Antriebsaggregat kommt ein Kubota-Motor mit 86 PS zum Einsatz. Das Getriebe ist hydrostatisch und die maximale Hubhöhe beträgt 5.10 m bei einer Kipplast von 3 t. Die Bedienungselemente der Arbeitshydraulik können komplett mit dem Joystick bedient werden.
Der Forstmaschinenhersteller Pfanzelt Maschinenbau hat den Seilwinden-Spezialisten Schlang&Reichart aus dem bayerischen Rettenbach übernommen und sieht darin einen strategischen Schritt für einen weiteren Ausbau der Aktivitäten beider Unternehmen im In- und Ausland. Synergieeffekte durch die gemeinsame Produktion und Entwicklung würden dabei eine wichtige Stelle einnehmen, heisst es bei Pflanzelt weiter. Nach Angaben von Pfanzelt werde das komplette Produktprogramm inklusive der Ersatzteilversorgung und des Kundendienstes übernommen. Der Markennamen «Schlang&Reichart» soll jedoch weitergeführt werden. Die Produkte von Schlang&Reichart werden in der Schweiz über GVS-Agrar in Schaffhausen vertrieben, während die Firma Rappo aus Plaffeien für den Import von Pfanzelt zuständig ist.
Karl Tanner, Verkaufsleiter von Same Deutz-Fahr (Schweiz), überreicht Markus Schneider den Gewinn, vorläufig noch als Gutschein.
Laut den Umfrageergebnissen des Gewinnspiels gefällt den Lesern der neue Hürlimann «XM» durchwegs. Das neue Outfit im «RetroLook» stiess auf eine Zustimmung von über 94 %. Man darf gespannt sein, welche Erfahrungen Markus und Ruth Schneider mit dem Traktor machen werden. Die UFA-Revue wird im Herbst exklusiv darüber und im Detail über die technischen Aspekte des Hürlimann «XM» berichten.
Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 21
PRAXISTEST KNOW-HOW
Professionelle Mittelklasse MF «7618» Herzstück der im letzten Jahr lancierten Traktorbaureihe MF «7600» sind die Agco-Sisu-Power-Motoren (6.6 oder 7.4 l Hubraum) mit dem wartungsfreien SCR-System der zweiten Generation. Beim Modell «7618» stehen zwei Getriebearten und drei Ausrüstungsvarianten zur Wahl. Dieser Traktor mit 175 PS Maximalleistung punktet zudem mit seinem geringen Gewicht.
2011 hat Massey Ferguson die mit 6-Zylinder-Motoren ausgestattete Serie «7600» zunächst mit vier, ein Jahr später dann nochmals mit fünf weiteren Modellen lanciert und damit die Baureihen «5400», «6400» und «7400» abgelöst. Mit dem Modell «7618» kam zudem ein neues Element in diese Leistungsklasse, das mit einem Gewicht von 6300 kg bei 175 PS Maximalleistung punkten kann.
Motor Der MF «7618« wird von einem 6.6-l-Motor von Agco Sisu Power angetrieben. Die Nennleistung liegt bei 165 PS (175 maximale Leistung, nach ISO). Mit dem Powermanagement, das bei der Getriebeoption «Dyna-6» zur Verfügung gestellt wird, sind es dann bis gegen 200 PS. Um die Abgasnorm der Stufe 3b einzuhalten, setzt Massey Fer-
guson auf das SCR-System der zweiten Generation, verbaut also zusätzlich zur «AdBlue»-Einspritzung einen Dieseloxidationskatalysator.
Beim Getriebe stehen zwei Varianten zur Verfügung. Einerseits gibt es das «Dyna-6», das sechs Lastschaltstufen in vier voll synchronisierten und automatisch schaltbaren Gruppen bietet. Die Kupplung muss nur noch beim Starten des Traktors, respektive beim Anhängen eines Geräts, betätigt werden. Darüber hinaus können Schaltvorgänge manuell sowohl mit der rechten Hand über den Hebel auf der Bedienkonsole, als auch mit der linken Hand über den Wendeschalthebel erfolgen. Anderseits kann auch das stufenlose «Dyna-VT»-Getriebe geordert werden. Dieses umfasst zwei Fahrbereiche: Einen
In der «exclusive»-Ausstattung gibt es den «Multipad»-Fahrhebel und den Joystick sowie das «Datatronic»System mit dem 7-Zoll-Farbmonitor.
ersten von 0 – 28 km/h für Anwendungen im langsameren Geschwindigkeitsbereich, bei hohen Zugkräften mit einem optimierten Wirkungsgrad. Dann einen zweiten Bereich von 0 – 40 km/h für alle Arbeiten mit höheren Geschwindigkeiten bei hoher Last oder für geringere Tempi bei wenig Last.
Praxisstimme zum MF «7618 Dyna-VT» Guillaume Gilliéron führt in Commungny (VD) einen Ackerbaubetrieb mit 62 ha, auf dem er Weizen, Raps, Zuckerrüben, Sojabohnen und Kartoffeln anbaut. Zudem bewirtschaftet er einige Hektaren extensive Naturwiesen. Der junge Bauer führt auch Arbeiten für Dritte aus, vor allem in den Segmenten Bodenbearbeitung (Pflügen, Säen) und Pflanzenschutzapplikationen.
Guillaume Gilliéron
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Mit dem neuen MF «7618» ersetzte Gilliéron einen MF «8240». Die Markentreue zu Massey Ferguson hat er bei der Betriebsübernahme von seinem Onkel «mitgenommen». Auf dem Betrieb sind nämlich mit einem MF «6480» und einem MF «6455» noch zwei weitere Traktoren dieser Marke.
Überzeugt vom MF «7618 Dyna-VT» wurde Gilliéron anlässlich einer Vorführung vor rund einem Jahr. Insbesondere der Komfort in der Kabine und die einfache Bedienung waren wichtige Gründe für den Kauf. «Dieser Traktor ist speziell für die schwere Bodenbearbeitung gut geeignet», meint Gilliéron. Darüber hinaus zeige die Maschine Qualitäten beim Transport – Gilliéron transportiert Rüben zur rund 15 km entfernten Laderampe in Eysin. Mit dem MF «7618» verfüge er über die Kraft des Vorgängers MF «8240», aber in wesentlich kompakterer Form bei einer komfortableren Lenkung. Wichtig für Gilliéron bei einem Traktor ist die Wartung. «Dies ist entscheidend für die
Lebensdauer der Maschine». Der Ölstand sei einfach abzulesen, gut gelöst seien die Schmierung mit zentralen Schmiernippeln und der verfügbare Platz zwischen den Kühlelementen sowie der Zugang zum Luftfilter. Einzig der Zugang zum Ölwechsel sei etwas kompliziert. «Die Kabine (in der ‹exclusiv›-Ausstattung) besticht durch die Einfachheit. Alle wichtigen Funktionen sind auf den beiden Joysticks positioniert, zudem werden alle Parameter gut sichtbar auf dem ‹Datatronic›-Bildschirm dargestellt», hält Gilliéron weiter fest. Die Sicht auf die Frontachse und die Anbaugeräte sei ausgezeichnet, ebenso die externe Bedienung an den Kotflügeln. 6 2013 · UFA-REVUE
PRAXISTEST KNOW-HOW
Steckbrief Massey Ferguson «7618» Motor: 6.6 l Turbo-Motor von Agco Sisu Power mit 6 Zylindern, Ladeluftkühler, Turbolader und Commonrail-Einspritzung, 165 PS (121 kW) Nennleistung bei 2100 Umin, 175 PS (129 kW) Maximalleistung bei 1950 Umin (nach ISO). Maximales Drehmoment: 830 Nm. 310 l Tankinhalt, 30l AdBlue.
Mit einem Leergewicht von 6300 kg bei einer Maximalleistung von 175 PS weist der MF «7618» ein exzellentes Leistungsgewicht auf.
Getriebe: Stufenloses Getriebe «DynaVT» oder vollautomatisches «Dyna-6» mit sechs Gruppen und vier Lastschaltstufen (24 x 24), erweiterbar mit Kriechoder Superkriechganggruppe. Zapfwelle: Elektrohydraulisch. Je nach Getriebe 540/540E/1000/1000E. Hydraulik: EHR mit Schwingungstilgung. Je nach Ausrüstungsvariante mechanische und/oder elektrische Steuerventile (4 hinten, 2 vorne). Pumpe: 110 l/min mit 200 bar. Hubkraft 8.1 oder 8.6 t im Heck, 3.2 oder 4 t Front (Option). Masse: Leergewicht: 6300 kg, zulässiges Höchstgewicht: 11 500 kg. Radstand: 2.88 m. Höhe: 2.86 m. (Herstellerangaben)
Je stärker man beim «Dyna-VT» den Fahrhebel drückt oder zieht, desto progressiver wird die Beschleunigung, respektive die Verzögerung. Sobald man die gewünschte Geschwindigkeit erreicht hat, lässt man den Hebel los, das Getriebe bleibt in der jeweiligen Übersetzung stehen. Per Knopfdruck wechselt man den Modus und kann dann mit dem Fahrpedal anstelle des Joysticks fahren.
Flexibilität in der Ausrüstung Mit der Baureihe «7600» führte Massey Ferguson neue Ausrüstungsvarianten ein, die sich vor allem bei den Bedienhebeln in der Kabine zeigen. Als Standard-Variante («essential») zusammen mit dem «Dyna-6»-Getriebe gibt es den «T»-Hebel. Diese Version, ausgelegt für Fahrer, die einfacher Technik nutzen möchten, ist in der Standard Armlehne integriert und bietet mechanische Steuerventile. Ein mechanischer Joystick für Frontladerarbeiten ist optional möglich. In der «efficient»-Ausführung werden zusätzliche Automatikfunktionen geboten. Man hat die Auswahl zwischen elektrischen und mechanischen Steuerventilen. Neben dem «T»-Hebel gibt es UFA-REVUE · 6 2013
optional eine Joystickbedienung für zwei elektrische Steuerventile. Für Fahrer, die Komfort und wirtschaftlichste Technik nutzen möchten, steht die «exclusiv»-Variante bereit, mit der über den «Multipad»-Hebel Geschwindigkeit, Fahrrichtung, Zapfwelle, Hubwerk, Steuerventile und weiteres mehr geregelt werden können. Dieser Hebel kann zudem mit dem Joystick kombiniert werden, über den weitere Funktionen und zwei elektrische Steuergeräte geregelt werden können.
Hydraulik Das mit einer neuen elektronischen Steuerung bedachte Heckhubwerk hat eine Hubkraft von 8.1 t (optional 8.6 t), das CCLS-Hydrauliksystem ist mit einer 110-l/min-Pumpe bei 200 bar maximalem Druck ausgestattet. Bei den Steuerventilen besteht die Wahl zwischen mechanischen oder elektrischen Versionen. Während die Anzahl der Steuerventile im Heck standardmässig bei vier liegt, gibt es im Frontbereich deren zwei, oder eines mit Power-beyond-Möglichkeit. Die Hubkraft beim Fronthubwerk beträgt 3.2t (optional 4.0t).
Die Kabine,
Die einteilige Motorhaube lässt sich vollständig öffnen, guter Zugang für die Wartungsarbeiten.
unter anderem mit gewölbten Scheiben und wahlweise einer mechanischen oder dynamischen Federung «Optiride Plus» sowie der Neugestaltung des Interieurs, wurden viele Elemente von der Baureihe «8600» übernommen. Von dieser Baureihe stammt auch das «Datatronic Control Centre Display» – ein alles umfassendes Vorgewende- und Gerätemanagementsystem mit entsprechendem Monitor. 䡵
Das Hubwerk weist eine Hubkraft von bis zu 8.6 t auf. Maximal stehen 4 Steuerventile zur Verfügung.
Autor Dr. Roman Engeler, Gaël Monnerat, UFA-Revue, 8401 Winterthur In loser Folge publiziert die UFA-Revue unter dem Titel «Praxistest» Berichte über landwirtschaftliche Maschinen. Die Interviewpartner, respektive Eigentümer dieser Maschinen, werden jeweils in Zusammenarbeit mit den Herstellern oder Importeuren ausgesucht. www.gvs-agrar.ch
www.ufarevue.ch
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NEUHEITEN KNOW-HOW
«Red Dot Design» Award DER TRANSPORTER «MULI T10 X» VON REFORM ist bereits vor Produktionsstart ein Verkaufsschlager. Die Vorstellung der ersten Serienmaschine auf Österreichs grösster Kommunalmesse «Astrad» wurde mit grossem Interesse verfolgt. Zusammen mit dem Unternehmen «Spirit Design», für Reform tätig in Designentwicklung und Produktkommunikation, erhielt man den «Red Dot Design» Award.
Mit dem Transporter «Muli T10 X» ist Reform die vielversprechende Verbindung von Innovation und Tradition gelungen.
Bei dem international renommierten «Red Dot Design» Award konnte sich Gestaltungsqualität und charakteristische Formensprache des «Muli T10 X» unter 4662 eingereichten Arbeiten aus 54 Ländern durchsetzen. Reform wurde gemeinsam mit dem Unternehmen «Spirit Design – Innovation and Brand GmbH» mit dem begehrten Qualitätssiegel ausgezeichnet. Das strategische Designunternehmen mit Sitz in Wien übernahm sowohl die Designkonzeption als auch die Entwicklung der Produktmarke und Inszenierung des Transporters durch innovative begleitende Kommunikationsmassnahmen. Stefan Augl, Verkaufsleiter für Reform in Österreich, Italien und Slowenien, freut sich über den Erfolg: «Mit der schrittweisen Markteinführung des ‹Muli T10 X› ist es uns gelungen – durch den Einsatz von 3D-Visualisierungen und Imagefilm – grossartige Verkaufserfolge zu erzielen. Wir konnten erstmals bereits vor dem eigentlichen Produkti-
onsbeginn mehr als 40 Bestellungen aus Österreich, der Schweiz, Italien, Deutschland und Frankreich verzeichnen. Die Präsentation der ersten Serienmaschine verspricht eine Fortsetzung dieses Erfolges.» Diese rollte rechtzeitig zur «Astrad», der zweijährlich in Wels stattfindenden Kommunalmesse, vom Montageband und stiess bei dem Fachpublikum aus Bund, Ländern und Gemeinden auf reges Interesse.
Erfolgsstory
Von der ersten Idee bis zur Auslieferung nahm die Entwicklung des neuen Flaggschiffs der beliebten Transporter-Baureihe rund drei Jahre in Anspruch. Ein termingerecht umgesetztes Projekt, auf das man bei Reform stolz ist: Immerhin wurde der ursprünglich geplante Leistungsumfang des neuen Topmodells im Zuge der Neuentwicklung sogar noch übertroffen. Das von «Spirit Design» in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden erstellte Design wurde von Reform im eigenen Werk mit viel Liebe zum Detail umgesetzt. Umfassende Erprobung zweier Prototypen in der Versuchsabteilung diente genauso der kontinuierlichen Qualitätssicherung wie intensive Praxistests.
Ganzheitliches Design Im Fokus der Produktentwicklung standen der Anwender sowie dessen Arbeitseffizienz und Sicherheit. Neben dem äusseren Erscheinungsbild wurden Ergonomie, Arbeitsplatzgestaltung, Rundumsicht und technische Merkmale verbessert. Daniel Huber, Managing Partner von «Spirit Design», erläutert: «Bereits der visuelle Eindruck und die Formensprache des neuen ‹Muli T10 X› vermitteln die Pro24
duktvorteile auf emotionale Weise: Das auf Purismus ausgelegte Design verzichtet auf verspieltes Styling und transportiert die funktionalen Eigenschaften sowie die dynamische Robustheit des Transporters. Strategisch aufeinander abgestimmtes Produkt- und Markendesign ist ein unverzichtbarer Erfolgsfaktor, der wesentlich zu Umsatzsteigerungen beitragen kann. Das hat uns der neue ‹Muli T10 X› schon vor Produktionsstart eindrucksvoll bewiesen.»
Die Weiterentwicklung des Marktführers im Transporterbereich betont die Leistungsattribute, denen in Bezug auf Investitionsgüter als Verkaufsargument höhere Bedeutung als die ästhetische Gestaltung zukommt. Schon die Fahrzeugfront des «Muli T10 X» schafft eine kraftvolle und sichere Ausstrahlung und spiegelt die hohe Leistungsfähigkeit wider. Die grosse Frontscheibe gewährleistet optimale Rundumsicht. Ergonomische Anordnung der Bedien- und Anzeigeelemente sowie der geräumige Innenraum des Transporters bieten dem Fahrer ein ideales Arbeitsumfeld. Der modulare Aufbau und die vier verfügbaren Geräteanbauräume ermöglichen überaus flexiblen und zielgruppenorientierten Ganzjahreseinsatz. Das Chassis des «Muli T10 X» inkludiert ein spezielles Gelenk, das ihm in Kombination mit der großen Bodenfreiheit auch bei Einsatz in alpinem oder unwegsamem Terrain Hangtauglichkeit und optimale Geländegängigkeit verleiht. Agromont AG, Reform Schweiz 6331Hünenberg 041 784 20 20 www.agromont.ch 6 2013 · UFA-REVUE
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NEUHEITEN KNOW-HOW
Ladewagen glänzt mit Vielfalt Pöttinger, weltweit die Nummer 1 bei Ladewagen, bietet mit dem «Euroboss» ein attraktives Produkt für den Klein- und Mittelbetrieb. Bei dem Wagen wurde in der Entwicklung auf beste Verarbeitungsqualität und hohen Bedienkomfort geachtet. Alle Modelle der Reihe «Euroboss» werden als Hoch- und Tieflader angeboten. Beim Tieflader ist durch die Verlagerung des Schwerpunkts nach unten beste Hanglage garantiert: Die Pöttinger Kurzschnittladewagen von 25– 37 m3 «kleben» förmlich am Hang und geben somit entsprechend Sicherheit bei Arbeiten im steilen Gelände. Der Rahmen der Ladewa-
gen besteht aus einer geschraubten Rahmen-Konstruktion. Die bewährte Pöttinger-Lackqualität garantiert Langlebigkeit. Die Bodenanpassung ist Grasnarben schonend durch die Pendel-Pick-up mit neuartige 200 mm Pendelbereich und die starke Federentlastung: Damit geringer Auflagendruck und saubere Recharbeit. Das Besondere beim Pöttinger «Euroboss»: Ein hydraulisch ausklappbares Schneidwerk mit seitlicher Schneidwerksausschenkung «Easy Move» für bequemes Wechseln und Warten der Messer. Von der serienmässigen, hydraulischen Kabinenbedienung bis zur elektronischen Komfortbedienung können in diesem Ladewagensegment sämtliche Kundenwünsche erfüllt werden. Pöttinger AG, 5413 Birmenstorf 056 201 41 60 info@poettinger.ch www.poettinger.ch
Dem Kraut Meister werden Der Universalmulcher «MasterCut MU2», Nachfolgemodell des «MasterCut MU», ist als Heckgerät oder durch Umsetzen des Anbauturms als Frontgerät einsetzbar. Durch einen optional erhältlichen DoppelAnbaubock ist ein kombinierter Front-/Heckeinsatz möglich. Die Zapfwellendrehzahl ist durch einfaches Wechseln der Riemenscheibe zwischen 540 Umin und 1000 Umin wählbar. Für jeden Traktor bis zu 90 PS das richtige Anbaugerät, indem zwischen unterschiedlichen Getrieben gewählt werden kann: • Für Traktoren mit klassischem Front/Heckantrieb: Serienmässiges Getriebe mit Durchtrieb und integriertem Freilauf. • Für Traktoren mit Rückfahreinrichtung oder Wendesitzen: Optionales Getriebe mit Änderung der Drehrichtung und Doppelfreilauf.
• Optionales Getriebe mit unabhängiger Eingangsdrehrichtung und Doppelfreilauf. Der «MasterCut MU2» ist auch in den Arbeitsbreiten von 250 und 280 cm erhältlich. Universalmesser oder Hämmer werden an einem Rotor mit Durchmesser 153 mm oder 193 mm bei Arbeitsbreite 280 cm montiert. Die Stützwalze mit Abstreifer ist in zwei Positionen verstellbar. Serco Landtechnik AG, 4538 Oberbipp 058 434 07 07 www.sercolandtechnik.ch
PRAXISTEST KNOW-HOW
Einfach flexibel KUHN «COMBILINER VENTA LC 3000» Diese pneumatische, zapfwellengetriebene Sämaschine in Kombination mit Kreiselegge ist eine professionelle Lösung für die Aussaat auf konventionell und konservierend bearbeiteten Parzellen. Mit den in einem Parallelogramm geführten Säelementen kommt die Maschine besonders in schweren Böden gut zurecht.
Pneumatische Sämaschinen sind zwar etwas teurer als die mechanischen, punkten im Allgemeinen aber durch erhöhte Präzision und bessere Feldaufgänge. Zudem ergeben sich bei grösseren Arbeitsbreiten Vorteile in der Konstruktion, da die grossvolumigen Saatgutbehälter hinsichtlich Gewichtsverteilung optimaler angeordnet werden können. Beim aufgebauten Modell «Venta LC 3000» haben die Konstrukteure diesbezüglich einen guten Kompromiss gefunden: Der Saatguttank weist ein ordentliches Fassungsvermögen von 1200 l auf, bringt aber dennoch nicht zuviel Gewicht auf die Hinterachse des Traktors. Der Behälterdeckel lässt sich rechtwinklig öffnen, somit geht das Befüllen und Entleeren leicht vonstatten. Der Verteilerkopf liegt auf dem Behälterde-
«Seedflex» besteht aus zwei stark versetzten, mit einem Abstand von 35 cm angeordneten Doppelscheiben.
Der Verteilerkopf liegt auf dem Tankdeckel und ist auch bei vollem Saatguttank gut zugänglich.
ckel und ist somit auch bei gefülltem Saatguttank jederzeit gut zugänglich.
wird das Saatgut zum elektrisch angetriebenen, zentralen Dosierorgan geführt. Die volumetrische Zellraddosierung ist dabei in der Lage, Saatgutmengen zwischen 1 und über 400 kg/ha auszubringen, ohne dass man Teile austauschen oder lange am Dosierorgan hantieren muss. Die Saatmenge wird über die in der Kabine installierte Be-
Dosierung Der Gebläseantrieb ist von der Zapfwellen- oder Motordrehzahl unabhängig, da er hydraulisch via Traktorhydraulik erfolgt. Diese muss rund 40 l/min Förderleistung bei 70 bar Öldruck leisten. Vom Saatgutbehälter
Praxisstimme zur Säkombination «Combiliner Venta LC 3000»
Joël Bossy
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Joël Bossy führt in Franex-Murist (FR) einen Landwirtschaftsbetrieb mit Ackerbau und Pouletmast (6000 Tiere). Auf 65 ha pflanzt er Getreide und Ölsaaten an. Daneben führt er ein Lohnunternehmen, das unter dem Namen «Bossybat» firmiert ist. Mit diesem Unternehmen führt er Arbeiten in den Bereichen Mähdrusch, Ballenpressen, Miststreuen, Bodenbearbeitung und Saat aus. Die pneumatische Sämaschine «Venta LC 3000» in Kombination mit der Kreiselegge «HR 3004» und einer Walze vom Typ «Packliner» (Stahlkern mit elastischen Kunststoffringen) hat er auf dieses Frühjahr gekauft und damit ein ebenfalls pneumatisches Modell eines anderen Herstellers ersetzt. «Ich war in meiner Gegend seinerzeit einer der ersten mit einer pneumati-
schen Sämaschine», blickt Bossy zurück. Seiner Meinung nach sei aber der Hersteller seiner ersten Maschine in dieser Technik etwas «stehengeblieben». «Ich wollte etwas Neues anschaffen, damit ich bestehende Kunden behalten und neue hinzugewinnen kann», kommentiert Bossy seine Entscheidung. Denn, so Bossy weiter, es gäbe mittlerweile einige Lohnunternehmer in der Region, die mit pneumatischen Sägeräten unterwegs seien. Überzeugt bei der «Venta LC 3000» hat ihn insbesondere das «Seedflex»-System der Säelemente. Mit der Maschine sät Bossy vor allem Getreide, Raps, Gras, Gründüngungen, Erbsen und Sonnenblumen. Als Zugfahrzeug setzt er einen 200-PS-Traktor ein, wobei 150 PS auch ausreichen würden. Die Geschwindigkeit im Feld liegt zwischen 8 und 10 km/h.
Obwohl erst kurz im Einsatz, habe ihn die Kombination vor allem in schweren Böden bisher überzeugt. «Ziel für dieses Jahr sind 250 ha mit der Kombination und etwa 300 ha mit der Kreiselegge», betont Bossy. Die Kreiselegge setzt er nämlich auch solo ein. «Der An- und Abbau ist einfach und in einer Viertelstunde erledigt». Die Einstellungsmechanismen der Maschine seien vielleicht auf den ersten Blick etwas komplex (wie generell bei neuen Geräten), meint Bossy. «Doch wenn man sich intensiv damit auseinandersetzt, kommt man doch gut zurecht». Als verbesserungswürdig bezeichnet Bossy die Tiefenverstellung mit einer Spindel. «Da gibt es einfachere Systeme am Markt, die aber bezüglich Einstellgenauigkeit vielleicht weniger exakt sind.» 6 2013 · UFA-REVUE
PRAXISTEST KNOW-HOW
Steckbrief Sämaschine Kuhn «Venta LC 3000» Masse: Arbeitsbreite: 3 m. Überladehöhe: 2.05 m. Behälterbreite: 2.10 m. Fassungsvermögen Saatguttank: 1200 l. Reihenzahl: 20 oder 24 mit Reihenabstand von 15 oder 12.5 m. Dosiermenge: 1 bis 430 kg/ha. Gebläse-Antrieb: Über die Traktorhydraulik. Säelemente: «Seedflex»-Doppelscheibenschar: 2 um 37mm zueinander versetzt angeordnete Scheiben, mit KarbidAbstreifern. Kreiselegge Kuhn «HR 3004» Arbeitsbreite: 3 m (Gesamtbreite 3.08 m). Zapfwellendrehzahl: 1000/750/540 Umin. Serienmässiger Zapfwellendurchtrieb. Getriebe: Duplex. Leistungsbedarf an Zapfwelle: 80 PS (maximal 250 PS). (Herstellerangaben)
Diese pneumatische, zapfwellengetriebene Sämaschine in Kombination mit Kreiselegge ist eine professionelle Lösung für die Aussaat auf konventionell und konservierend bearbeiteten Parzellen.
dienkonsole «Quantron S» eingestellt. Diese Konsole bietet zudem eine Vordosierschaltung für das Aussäen von Parzellenecken sowie eine Speichermöglichkeit der Einstelldaten für bereits abgedrehtes Saatgut. Für die Abdrehprobe wird einfach eine Platte eingeschwenkt und die Körner rieseln in den Auffangbehälter.
Die Reihenabstände können insofern verändert werden, indem man entweder den Verteilerdeckel auswechselt oder jene Ausläufe durch das Anbringen von Stöpseln verschliesst, denen kein Saatgut zugeführt werden soll. Auch eine Halbseitenschaltung (mittels Elektrozylinder) ist auf Wunsch verfügbar.
«Seedflex»-Säschare Die Sämaschine «Venta» lässt sich mit den «Seedflex»-Säelementen ausrüsten. «Seedfex» besteht aus zwei stark versetzt (Abstand: 35 cm) angeordneten Doppelscheiben. Die Scheiben sind über ein Parallelogramm verbunden, was einen grossen Pendelbereich in vertikaler Richtung ergibt, so dass sich die Säelemente schnell an Bodenunebenheiten anpassen können. Den Säscheiben folUFA-REVUE · 6 2013
Die Steuerung der Säarbeiten erfolgt per Knopfdruck über die Bedienkonsole «Quantron S».
gen die Tiefenführungsräder, deren Position zu den Säscheiben die Saattiefe bestimmt. Die Saattiefe kann zentral über eine Handkurbel reguliert werden. Ebenso kann man den Schardruck zentral einstellen. Der Wartungsaufwand für die Säelemente ist auf ein Minimum reduziert. Es gibt keine Schmiernippel an den Gelenken, die Lager sind wartungsfrei und die Abstreifer an den Scheiben sind mit Karbid beschichtet.
Kreiselegge In Kombination mit einer Kreiselegge (hier «HR 3004») wird aus der «Venta LC 3000» eine Säkombination mit der Bezeichnung «Combiliner». Die Kreiselegge hat die Aufgabe, eine krümelige Struktur an der Oberfläche mit feiner Erde im Saathorizont herzustellen und in der Tiefe für eine Rückverfestigung zu sorgen. Kuhn rüstet
seine Kreiseleggen mit Zinken aus, die eine speziell gewundene, konkave Form aufweisen. Zudem sind die Zinken mit Wolfram-Karbid beschichtet und in verschiedenen Längen verfügbar. Serienmässig gibt es das Schnellwechselsystem «Fast-Fit»: In wenigen Minuten ist ein kompletter Zinkensatz ausgetauscht. Neu bei der Serie «HR 1004» sind die seitlichen Leitbleche, was einen besseren Übergang des Erdmaterials an die Walze (hier gibt es sechs verschiedene Modelle) bewirkt und vor allem die lästige Dammbildung verhindert. 䡵
Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur In loser Folge publiziert die UFA-Revue unter dem Titel «Praxistest» Berichte über landwirtschaftliche Maschinen. Die Interviewpartner, respektive Eigentümer dieser Maschinen, werden jeweils in Zusammenarbeit mit den Herstellern oder Importeuren ausgesucht. www.kuhncenterschweiz.ch
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Smartphone-App für die Saat Kuhn hat eine neue Smartphone-App entwickelt, die den Landwirt bei der Einstellung seiner Sämaschine und der Optimierung der Aussaat unterstützen soll. Zu den wichtigsten Funktionen gehört die Einstellhilfe für die Maschinen «Premia», «Integra», «Sitera» und «Venta», angepasst auf das jeweilige Saatgut. Zudem kann man leicht von Körnern/m² auf kg/ha und umgekehrt umschalten. 30
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KURZMELDUNGEN PFLANZENBAU
Neue Getreidesorten Die Auswahl der besten Sorten basiert auf den agronomischen Ergebnissen der offiziellen Versuche von Agroscope (Extenso) sowie – für Winterweizen und -gerste – der Anbauversuche von der Branchenorganisation «swiss granum» (ÖLN). Bei einzelnen Getreidearten wurden ebenfalls die Ergebnisse der Qualitätstests herangezogen. Mit der Liste der empfohlenen Sorten werden Sorten vorgeschlagen, die an die hiesigen klimatischen Bedingungen angepasst sind und den Bedürfnissen der Produzenten, der Verarbeiter und der Verbraucher entsprechen. Die neue Liste enthält 24 Winterweizensorten, darunter zwei neue Schweizer Sorten in der Klasse Top: «Molinera» und «Lorenzo». Die Sorten «Orzival» (I), im Jahr 2012 provisorisch aufgenommen, und
«Scaletta» (II) wurden von der Liste der empfohlenen Sorten gestrichen. «Tapidor» (Futterweizen) befindet sich zum letzten Mal auf der Liste. Zwei neue Sorten wurden aufgenommen: «Chasseral» (Top) und «Altare» (I). Die Liste weist insgesamt fünf Sorten auf, die alle aus dem Schweizer Zuchtprogramm stammen. Die Sorten «Prosa» (Top) und «Sertori» (I) wurden von der Liste gestrichen. Die Liste für Wintergerste umfasst 11 Sorten darunter
eine neue zweizeilige sowie drei neue sechszeilige Sorten. Die sechszeiligen Sorten «Fridericus» und «Franziska» sowie die zweizeilige Sorte «Cantare» stehen zum letzten Mal auf der Liste. Die Sorte «Borowik» wurde in die Liste Wintertriticale neu aufgenommen. Die Sorte «Bedretto» befindet sich zum letzten Mal auf der Liste. Die Liste der empfohlenen Sorten umfasst neu zwei Sommertriticalesorten, darunter die neu aufgenommene Schweizer Sorte «Villars». Nach der im 2012 abgeschlossenen zweijährigen Prüfung werden folgende vier Sommerhafersorten neu empfohlen: «Canyon», «Typhon», «Husky» und «Zorro». Die bisherigen Sorten «Triton», «President», «Expander» und «Gaillette» sind letztmals auf der Liste.
Vereinbarung zwischen Syngenta und DuPont
stimmte Kulturen ausserhalb Nordamerikas. Die Vereinbarung ermöglicht DuPont exklusiven Zugriff auf Solatenol. Solatenol ist ein neues Benzopyrazol-SDHI-Fungizid, dem ein neuartiger Wirkmechanismus ohne Kreuzresistenz gegenüber bisherigen Fungiziden zugrunde liegt.
Krautfäule-Situation via Smartphone
Syngenta und DuPont haben eine neue Technologie-Lizenzvereinbarung unterzeichnet. Syngenta erhält damit eine weltweite Lizenz von DuPont zur Entwicklung von Produkten, die das Fungizid Oxathiapiprolin enthalten. Die Entwicklung dieser neuen Fungizidklasse bietet Landwirten eine deutlich bessere Kontrolle von Krankheiten bei Kartoffeln, Trauben, Gemüse und anderen Spezialkulturen. Syngenta erhält somit exklusive Rechte für die Blattund Bodenanwendung in allen Kulturen Nordamerikas sowie für die weltweite Anwendung im Rasenund Gartensegment. Syngenta sichert sich zudem die Rechte für die weltweite Saatgutbehandlung sowie für die Entwicklung von Blattund Bodenanwendungen für beUFA-REVUE · 6 2013
Kartoffelproduzenten Schweiz haben dank der neuen «PhytoPRE
Neue Produktionsanlage Bayer Bayer CropScience plant den Bau einer World-Scale-Anlage zur Produktion des Herbizids Glufosinat-Ammonium in den USA (Alabama). Dieses Herbizid stellt eine Alternative zum Totalherbizid Glyphosat dar und soll im Resistenzmanagement zum Einsatz kommen. Die Inbetriebnahme der neuen Produktionsanlage ist für das vierte Quartal 2015 geplant.
Web»-App via Smartphone nun Zugang zu Informationen bezüglich Kraut- und Knollenfäule, die mehrmals täglich aktualisiert werden. Abrufbar sind eine Befallskarte, die Hauptinfektions- und Sporulationsperioden (HISP), das regionale Infektionsrisiko sowie verschiedene Pflanzenschutz-Bulletins. Seitdem hat es zahlreiche Verbesserungen gegeben und zu diesem Jubiläum bietet Agroscope für die laufende Saison den Smartphone-Service kostenlos an. Nähere Informatione gibt es auf der Homepage www.phytopre.ch.
Stressresistente Weide-Pflanze Der Rotschwingel ist leicht auszumachen. Er ist überall anzutreffen: von Grünflächen am Seeufer bis hin zu Bergweiden. Gegenüber anderen Pflanzen ist der Rotschwingel konkurrenzschwach, kann sich aber bei gewissen Bedingungen dennoch als dominant erweisen. Die Weideversuche von Agroscope im Jura zeigen, dass der Rotschwingel bei einem tiefen Viehbesatz an sogenannten Geilstellen sehr üppig wächst. Der dichte Bewuchs und der von ihm gebildete Filz verhindern die Entwicklung anderer Pflanzen, insbesondere
der Sträucher. Obwohl sein Futterwert tief ist, wird er von den Rindern gerne verzehrt. Beobachtungen auf Parzellen, die auf 1200 m ü. M. angesät wurden, zeigen, dass der Rotschwingel von Feldmäusen gemieden wird. Kürzlich hat Agroscope ein Forschungsprojekt lanciert, mit dem die Auswirkungen der Trockenheit auf Wiesen und Weiden beurteilt werden sollen. Bei einem ersten Bewässerungsversuch am Genfersee (400 m ü.M.) konnte die Entwicklung eines Gräser- und Kleegemischs verfolgt werden. Nach drei Jahren war in den Varianten unter Wassermangel der Rotschwingel doppelt so dicht. In La Frêtaz wurde auf 1200 m ü.M. ein zweiter Versuch auf einer Dauerweide durchgeführt. Auch hier bewies der Rotschwingel im Vergleich zu anderen Pflanzen eine bessere Resistenz gegenüber Wasserdefizit und Mäusefrass – wo er vorkommt, sorgt er deshalb für stabile Weideerträge.
Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 31
PFLANZENBAU
Marktorientierte Sortenwahl BROTGETREIDE UND ÖLSAATEN Die Marktfähigkeit von Mahlweizen der Klasse Top orientiert sich stärker an Mindest-Proteinwerten. Standard- und Futterweizen fehlen. Die Verarbeiter verlangen Futtergerste mit hohem Hektolitergewicht. Der Anbau von «HOLL»-Raps und «HO»-Sonnenblumen kann ausgedehnt werden.
Joseph von Rotz
Top-Qualität ist zwar gefragt, dennoch sollte der Anbau von Top-Sorten nicht ausgedehnt werden. Bild: agrarfoto.com
Auf Grund der kleineren Vorjahresernte gehen die Schweiz sowie die Nachbarländer aufgeräumt in die neue Kampagne. Die grosse Nachfrage des Futtersektors macht sich in der knappen Verfügbarkeit von Standardweizen bemerkbar. Die Prognosen für die kommende weltweite Ernte werden sich durch den Vegetationsverlauf und
das Wetter zum Erntezeitpunkt verändern. Durchbrechen die Preisnotierungen an der Warenterminbörse Euronext die Marke von 200 Euro/t nach unten oder nehmen sie Fahrt nach oben auf? Dies wird allfällige Zollveränderungen auf anfangs Juli sowie die RichtpreisVerhandlungen vom 26. Juni 2013 beeinflussen.
Proteinbewirtschaftung Die Geschäftsbereichsgruppe «Getreide, Ölsaaten, Futtermittel» der fenaco (GOF) wird in Zusammenarbeit mit interessierten Getreidesammelstellen die Proteinbewirtschaftung bei Brotgetreide weiter vorantreiben und hat darüber bereits ausführlich informiert. Dadurch wird die Kenntnis über die tatsächlich eingelieferten Proteinwerte ermöglicht und eine zusätzliche Information für die bevorstehende Sortenwahl geschaffen. Zudem sollen die Sammelstellen die Aufbereitung der Lagerzellen für eine erfolgreiche Vermarktung umsetzen.
Welches Marktsegment? Fokus auf hohe backtechnische Qualität (Klassen Top und 1) Anbauerfahrung und erzielte Qualitätswerte in den Vorjahren sind entscheidende Faktoren. Sortenwahl mit Priorität, die von den Verarbeitern erwarteten Proteinwerte zu erreichen. Fokus auf Ertrag zum Einsatz als Standardweizen (Klassen 2 und 3) Alternative in Anbaugebieten mit tiefen Proteinwerten in der Klasse Top. Aktuelle Preisdifferenz begünstigt Angebotsverlagerung zu mehr Standardweizen, vorzugsweise Klasse 2. Fokus auf Produktion von Futtergetreide Insbesondere Futterweizen fehlt in der Schweiz. Gerstensorten mit hohem Hektolitergewicht sind gefragt. Generell Sorten mit guter Fusarien-Resistenz den Vorzug geben. Zu beachten sind die individuellen, regional unterschiedlichen Anbaurichtlinien der Getreidesammelstellen. Sie bilden Teil der nationalen Angebotssteuerung im System «Maxi» (Tabelle).
Die fenaco LANDI-Gruppe sieht dieses Engagement im Sinne der Schweizer Qualitätsstrategie.
Top-Qualität gefragt Der Anbau von Top-Sorten sollte nicht ausgedehnt werden. Die Produktion von Mahlweizen in der obersten Qualitätsklasse bedingt die Einhaltung entsprechender
Der Anbau von «HOLL»-Raps und «HO»-Sonnenblumen kann durchaus noch ausgedehnt werden. 32
6 2013 · UFA-REVUE
PFLANZENBAU
Mehr Knospe im Talgebiet Per 1.1.2013 haben sich 245 Betriebe für die Umstellung auf Biolandbau nach den Richtlinien der Bio Suisse entschieden, eine Entwicklung, die seit einigen Jahren anhält. Erfreulich ist der Anstieg der Bioflächen im Talgebiet und vermehrt auch in der Westschweiz, was zu einem steigenden Inlandanteil bei Bio-Getreide und –Ölsaaten führt. Informationen zu den Anbauempfehlungen für den Bio-Ackerbau 2013/2014 sowie zum 2. Schweizer Bio-Ackerbautag am 12. Juni 2013 in Moudon (VD) siehe Seite 54.
Tabelle: Anbaurichtlinien der fenaco für die Ernte 2014 Stand am 24. Mai 2013, Anpassungen bleiben vorbehalten. Kernbotschaften für Herbstsaat 2013
• Hohe Protein- und Feuchtkleberwerte bei Klasse Top und 1 sind gefragt • Mit Anbausteigerung bei Klasse 2 die Absatzchancen nutzen • Auf Empfehlungen der MAXI Sammelstellen abstützen • Einlieferungsqualität der Vorjahre für Sortenentscheid berücksichtigen • Futtergerste-Sorten mit hohem Hektolitergewicht für erfolgreiche Vermarktung Klasse Top ca. 40 %
Verarbeiter erwarten Proteinwerte über 13.0 % Runal, Molinera, CH-Camedo, Nara, Lorenzo, Siala, Claro
Klasse 1 ca. 40 %
Anbau auf nachgefragte Sorten konzentrieren Suretta, Arina, Simano, Forel, Zinal
Klasse 2 ca. 20 %
Anbau erhöhen Levis, Ludwig, Rainer
A-Mahlroggen, Biskuit und Dinkel nur in Absprache mit Sammelstelle / fenaco Bisquitweizen Cambrena
Roggen Palazzo, Matador
Dinkel Oberkulmer, Ostro
Anbau von Futtergetreide / Körnerleguminosen Futterweizen Anbau verdoppeln
Mehr Standardweizen Das Manko an Standardweizen soll mit einer Ausdehnung von Sorten der Klasse 2 ausgeglichen werden. Der Anbau von Mahlweizen der Preisklasse 3 bedingt die Absprache mit der Sammelstelle. In der Klassenwahl gilt es zudem die Entwicklung der Markterlöse über die letzten Jahre zu berücksichtigen (Grafik).
Hohe Hektolitergewichte sind entscheidend für eine erfolgreiche Vermarktung von Futtergerste. In der Sortenwahl ist darum diesem Qualitätskriterium die entsprechende Priorität einzuräumen. Der Anbau von Triticale soll nicht ausgedehnt werden. Überschüssiger Mahlroggen gelangt in den Futterkanal. Futterweizen fehlt in der Schweiz in grossen Mengen. Für eine UFA-REVUE · 6 2013
Gerste erhöhen
mutterkornresistente Sorten anbauen
Sorten mit hohem HL-Gewicht wählen
Körnermais erhöhen
Eiweisserbsen erhöhen
Anbau von Ölsaaten Raps – gemäss Zuteilung SGPV – HOLL im Vertrag mit Mehrpreis
Sonnenblumen – in Rücksprache mit LANDI – konkurrenzfähiger Markterlös
Soja – Anbau auf traditionelle – Gebiete konzentrieren
Grafik: Markterlöskurve Inland-Mahlgetreide seit 2001 Steigerung des Inlandanteils ist darum die Einführung eines kulturspezifischen Flächenbeitrages im Rahmen der Ausgestaltung der «AP 2014 – 17» von grosser Bedeutung.
Spezialitäten nur mit Vertrag A-Biskuitweizen, A-Mahlroggen sowie A-Mahldinkel werden ausschliesslich über Liefervereinbarungen mit den Getreidesammelstellen beschafft. Diese Mengen sind auf die Absatzmöglichkeiten abgestimmt und orientieren sich an den Richtpreisen. Mehrmengen sowie Ware ohne Liefervereinbarung wird im Futtersektor vermarktet und entsprechend abgerechnet. Dadurch kann eine deutliche Preisdifferenzierung zu Vertragsware entstehen.
«HOLL»-Raps und «HO»-Sonnenblumen Um den Absatzmöglichkeiten zu entsprechen, kann der Anbau dieser beiden interessanten Ölsaaten ausgedehnt werden. fenaco orientiert sich in enger Zusammenarbeit mit den beteiligten Sammelstellen an der Zielmenge von 20 000 t «HOLL»-Raps in
CHF/100 kg
backtechnischer Eigenschaften. Damit werden der Markterlös und der Preisabstand zur Klasse 1 entscheidend beeinflusst. Mit der Proteinerfassung auf Stufe Sammelstelle erhalten die Produzenten eine Rückmeldung über die tatsächlich erzielte Qualität der angebauten Sorte. Die Verarbeiter erwarten in der Belieferung einen minimalen Proteinwert von rund 13%. Der Anbau von Sorten der Klasse 1 kann leicht reduziert werden. Die Sorten «Suretta», «Arina» und «Forel» erfüllen die Qualitätsansprüche dieser Klasse optimal.
Triticale nicht erhöhen
64 62 60 58 56 54 52 50 48 46 44 42 40 38
Top
Klasse 1
Biskuitweizen Klasse 2
Roggen
Abbau Grenzschutz von 2005 – 2009 minus Fr. 10.–/100 kg
01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13
Vertragsproduktion. Der Preiszuschlag von 10 Fr./100 kg vermag den agronomischen Minderertrag auszugleichen. Demgegenüber stagniert der Absatz von Speiseöl aus konventionellem Raps. Der Anbau von «High Oleic»oder konventionellen Sonnenblumen soll aus Kapazitätsgründen ebenfalls in Rücksprache mit der Sammelstelle geplant werden. 䡵
Autor Joseph von Rotz, Getreide, Ölsaaten, Futtermittel (GOF), 8401 Winterthur
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PFLANZENBAU
Intensive Kontrollen notwendig AN RAPSKULTUREN wurden dieses Jahr nur geringe Winterschäden festgestellt. Während beim Anbau beinahe optimale Bedingungen herrschten, war der Herbst 2012 dagegen sehr regenreich. Derartige klimatische Bedingungen begünstigten das Auftreten der Kohlhernie und so wurde dann auch auf vielen Rapsparzellen die für diese Krankheit typischen knotenartigen Gallen festgestellt.
Lukas Aebi
Die Zahl der Vertragsmengen, die in den letzten Jahren zwischen dem Getreideproduzentenverband und den Ölmühlen geschlossen wurden, hat sich erhöht und führte zu einer Zunahme der Rapsanbauflächen. Die Betriebe erreichen häufig den maximalen Rapsanteil in der Fruchtfolge, wodurch alle vier Jahre auf der gleichen Fläche Raps angebaut wird. Wenn dabei die Feldhygiene vernachlässigt wird, begünstigt dies das Auftreten von Krankheiten wie der Kohlhernie. Basis der Feldhygiene ist eine sorgfältige Bekämpfung von Ausfallraps. Nach der Ernte muss der Boden mehrmals bearbeitet werden, um das Keimen von Aus-
fallraps zu fördern und ihn danach mechanisch oder chemisch zu bekämpfen. In verschiedenen Studien wurde nachgewiesen, dass Ausfallraps die Hauptursache für die Kohlhernie ist. Besonderes Augenmerk muss auch auf die Wirtspflanzen für diese Krankheit gelegt werden, nämlich auf alle Kreuzblütler. So dürfen für die Gründüngung keine Sorten aus dieser Familie angebaut werden, aber auch natürliche Wirtspflanzen wie das Hirtentäschelkraut müssen bekämpft werden.
Sorten für die Aussaat 2013 Die Liste der empfohlenen Sorten von «swiss granum» umfasst die am besten
geeigneten Sorten. Diese wurden auf Körnerertrag, Frühreife und Krankheitsresistenz im Versuchsnetz von ACW Changins-Wädenswil getestet. Um die Anpassung der Sorten an ihren Standort besser zu charakterisieren, wurde der Ertrag jeder Sorte als Funktion der produzierten Körner pro Quadratmeter und dem Tausendkorngewicht (TKG) dargestellt (Grafik). Die Kornzahl pro Quadratmeter wird in der Zeit zwischen der Herbstentwicklung bis nach der Blüte festgelegt. Erzielt eine Sorte ihren Ertrag über eine hohe Kornzahl, ist dieser abhängig von den Bedingungen während der Vegetationszeit (Verfügbarkeit von Wasser, Stickstoff, Strahlung, Tempera-
Der Erfolg des Rapsanbaus hängt von einer steten Kontrolle der Felder hinsichtlich Krankheiten und Schädlingen ab.
«HOLL»-Raps – eine interessante Kultur und vom Markt gefragte Qualität Die Anbaufläche von «HOLL»-Raps (High Oleic – Low Linolenic) in der Schweiz hat sich in den letzten 10 Jahren sehr erfreulich entwickelt und die Nachfrage seitens der Oelwerke hält an. Vor allem Dank dieser Nachfrage konnte die Rapsfläche in den vergangenen Jahren um ca. 9000 ha gesteigert werden. Das aus «HOLL»-Raps gewonnene, hitzestabile Oel eignet sich zum Braten und Frittieren, ohne dabei ungesunde Transfettsäuren entstehen zu lassen. Der Mehrpreis von 10 Fr./100 kg gegenüber konventionellem Raps zu Gunsten der Produzenten kompensiert das tiefere Ertragspotenzial der «HOLL»-Sorten. Die Produktion und Verarbeitung dieser nachgefragten Qualität stärkt die Schweizer Wertschöpfungskette, berücksichtigt Ernährungstrends und reduziert den Import von Halb- und Fertigfabrikaten. Das aktuelle Mengenpotenzial für HOLL-Raps liegt bei mindestens 20 000 t/Jahr. Der Anbau erfolgt ausschliesslich über eine Vertragsproduktion mit LANDI/Getreidesammelstellen im System «Maxi». Für die Aussaat 2013 können sich interessierte Produzenten noch anmelden. Weitere Auskünfte erhalten Sie bei Ihrer Sammelstelle oder unter & 058 433 64 96. 34
6 2013 · UFA-REVUE
Marktplatz LANDTECHNIK zu verkaufen Fortsetzung von Seite 30 Strohmühle Vakuumat mit 10 PS Elektromotor Fr. 400; Vieputzmaschine, elektrisch, HATA, neues Modell Fr. 300, 寿 079 370 27 00 Motormäher Rapid 507, Hydrostat mit Busatis-Mähbalken 2.30 m, wenige Std., absolut neuwertig und sehr gepflegt, 寿 079 326 09 53 Melkboy 寿 041 480 28 36 2 Selbstfanggitter für je fünf Kälber, mit Eimerhalter; Holzwagen für drec Ster, Holz, einachsig; Schleifapparat für Mäher und Busatismesser, ab 19:30 Uhr 寿 034 423 44 38 Klingenrotor Maschier, 3 m; Scheibenegge Soschen-Pinte, 3.3 m; Förderband Blaser 7 m; 2-R Rodesystem, klein, 6-Reihig, und Ladebunker Bleinroth 25 m³ 寿 079 717 62 19 oder 寿 032 381 14 89 GB Hochsilo mit Obenentnahme, Silofräse, Zyklon und Transportleitung 653 m3; Hochsilo, Rotaver mit Aussenlucken 70 m³ 寿 079 717 62 19 oder 寿 032 381 14 89 Reihendünger-Sägerät, Haruwy 4-reihig, 寿 079 810 43 53 Türe, schön und robust, neuwertig mit Metall Futter, Feuchtigkeitsbeständig, geeignet im Wohn- und Kellerbereich, Grösse 2000 x 800 x 40 mm Fr. 200 寿 041 921 16 35 Schaufel-Rührwerk hydr., Greber, bis 300 m³, abholen Fr. 350 寿 079 769 21 47 Fortsetzung Seite 37
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UFA-REVUE · 6 2013
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PFLANZENBAU eine ausgewogene Kombination zwischen TKG und Anzahl Körner pro Quadratmeter (Visby, Sensation, Hybrirock) und Ertrag durch eine erhöhte Anzahl Körner pro Quadratmeter (Avatar, NK Petrol). Die Feldversuche der fenaco liefern ein Bild, wie sich die Sorten beim Anbau in der Praxis verhalten.
Grafik: Erträge von Rapssorten TKG (g) 4.6
V2800L 4.4
Adriana Sensation
4.2
Hybrirock Visby
4.0
35 dt/ha Avatar
3.8
Compass
NK Petrol
3.6
30 dt/ha 3.4
25 dt/ha
55
60
65
70
75
Zahl der produzierten Körner/m² (x 1000)
80
85
Durchschnittliche Erträge (dt/ha) von den Winterrapssorten, die auf der Liste der empfohlenen Sorten von «swiss granum» sind und in den Jahren 2010-2012 getestet wurden. Die Erträge der einzelnen Sorten sind in Abhängigkeit des Tausendkorngewichts (TKG) und der Anzahl Körner/m2 angegeben. Die Werte gleicher Erträge sind durch gestrichelte Linien angegeben. Quelle: Liste der empfohlenen Sorten von «suisse granum»
tur). Die Sorten mit einem hohen Tausendkorngewicht hingegen reagieren am Ende der Vegetationszeit empfindlich auf Stress (Trockenheit; Krankheiten, die eine ausreichende Kornfüllung verhindern). So werden die Sorten in drei Kategorien eingeteilt: Ertrag durch ein hohes TKG (V280OL), Ertrag durch
Klassische Sorten Sammy ist die einzige erhältliche Liniensorte. Sie verfügt über eine gute Produktivität und zeichnet sich durch einen besonders frühen Blühbeginn aus, weshalb sie sich für Regionen mit erhöhtem Auftreten des Rapsglanzkäfers eignet. Sammy ist auch in Bio-Qualität erhältlich. Visby gehört noch immer zu den ertragsreichsten Sorten und überzeugt durch ihre Regelmässigkeit. Avatar weist unter den empfohlenen Sorten am meisten Vorteile auf: Ausgezeichnete Erträge, früher Blühbeginn und eine mittelfrühe Abreife. Weiter hat sie eine sehr gute Standfestigkeit sowie eine gute Resistenz gegen Wurzelhalsund Stängelfäule. Diese Sorte hat durchaus das Potenzial für eine Hauptsorte. Sensation erzielt sehr gute Erträge, weist zudem eine hervorragende Standfestigkeit und eine sehr hohe Resistenz gegen Wurzelhals- und Stängelfäule auf. Sie ist mittelfrüh in der Abreife. Hybrirock überzeugt durch hohe Erträge. Sie verdankt ihren Ertrag auch einer ausgeglichenen Kombination von TKG und Anzahl produzierter Körner pro Quadratmeter. NK Petrol hat einen vergleichbaren Ertrag wie Visby. Durch ihr vergleichsweise tiefes TKG muss diese Sorte eine hohe Anzahl Körner produzieren, um hohe Erträge zu erreichen. Mendel ist aktuell die einzige Sorte, die gegenüber bestimmten Pathotypen der Kohlhernie resistent ist. Sie darf nur auf Flächen angebaut werden, wo die Kohlhernie bereits aufgetreten ist. «HOLL»-Sorten In diesem Jahr ist V280OL die einzige HOLL-Sorte, die für den Anbau erhältlich ist. Für diesen Sortentyp ist ein spezieller Vertrag mit Ihrer LANDI notwendig. Damit ein Öl von hoher Qualität mit einem hohen Ölsäureanteil und einem Linolensäureanteil unter 3 % garantiert werden kann, muss Folgendes beachtet werden:
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• Isolationsabstand von 50 m zwischen konventionellen und «HOLL»-Sorten. • Durchwuchs von konventionellem Raps verhindern. • Trennung von klassischem Raps und «HOLL»-Sorten bei der Lieferung. Die Sorte V280OL erzielt die besten Erträge, wenn am Ende der Vegetationsperiode gute Bedingungen herrschen.
Aussaat Die Aussaat erfolgt im Flachland vom 25. August bis 10. September. Ab einer Höhe von 600 m ü. M. muss das letzte Aussaatdatum auf den 5. September vorverlegt werden. Ziel ist, vor dem Wintereinbruch eine gut entwickelte Pflanze zu haben, die den Winter schadlos überstehen kann. Der Wurzelhalsdurchmesser sollte über 8 mm betragen und die Pflanze sollte 6 bis 8 Blätter gebildet haben. Die Saatdichte beträgt bei optimalen Bedingungen 50-60 Körner/m2 für Hybridsorten und 55-65 Körner für Liniensorten. Bei erschwerten Bedingungen oder bei Spätsaaten wird die Saatdichte leicht erhöht. Bei Aussaaten mit der Einzelkornsämaschine sollten 20 Pflanzen/m2 nicht überschritten werden, da sich sonst das Risiko des Längenwachstums im Herbst erhöht und in der Folge die Standfestigkeit stärker beeinträchtig wird. Für die Drillsaat muss unbedingt das TKG auf der Verpackung oder der Zertifizierungsetikette beachtet werden, damit die Saatdichte präzis eingestellt werden kann. Das TKG schwankt zwischen 3 und 10 g, desgleichen variiert auch das Gewicht einer Dose mit 750 000 Körnern von 3 bis 9kg.
Fazit Infolge des Entscheids des Bundesamts für Landwirtschaft, dem Beispiel der EU zu folgen und die Verwendung von Neonicotinoiden ab Dezember 2013 zu verbieten, ist es nur noch in diesem Jahr möglich, behandeltes Saatgut zu verwenden. Die Branche arbeitet fieberhaft daran, eine neue, wirksame und vernünftige Lösung für die Aussaat 2014 zu finden. 䡵
Autor Lukas Aebi, UFA-Samen, 1510 Moudon
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6 2013 · UFA-REVUE
LANDTECHNIK zu verkaufen Fortsetzung von Seite 35 Akku Baumschere bis 30 mm Durchmesser, Akkuleistung bis 7 h, Leuchtdiodenanzeige von Akku, neu mit Garantie, Neupreis Fr. 2190, Fr. 1500, 寿 055 440 34 64 3-Melkstand, Alpro mit automatischer Abnahme und Futterstation Delaval, ab Service, Preis nach Absprache 寿 041 921 26 47 Reform Metrac2002, 2400 h Fr. 8300 寿 079 235 49 62 112 Kartoffelvorkeimkisten aus Holz zu verkaufen, pauschal Fr. 90, nähe Frauenfeld 寿 079 523 68 29 Kreiselegge Maschio, 2.5 m mit Stabwalze, Zinken 90 %, Kreisel abgedichtet Fr. 2000 寿 079 676 34 43 Deutz 7007C mit Doppelrad, Fr. 11‘000;
UFA-REVUE · 6 2013
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PFLANZENBAU
Emotionale Produkte SCHWEIZER KIRSCHEN der fenaco-LANDI Gruppe sind ein herausragendes Beispiel dafür, wie durch die enge Zusammenarbeit zwischen Produzenten und Vermarktern Mehrwert geschaffen wird. Die Basis dazu bilden professionelle Strukturen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Markus Hämmerli
Mit der Investition in Kirschenanlagen mit Witterungsschutz gegen Hagel und Regen haben die Produzenten den Grundstein zur erfolgreichen Entwicklung des Kirschenanbaus gelegt. Die Ertrags- und Qualitätssicherung ist für den Produzenten oberstes Gebot. Stets auf der Suche nach neuen Sorten mit noch besseren Geschmackseigenschaften und darauf bedacht, die Kulturen optimal durch die Vegetation zu begleiten, wachsen Jahr für Jahr tausende von zauberhaften Früchten auf den Betrieben der fenaco Kirschenproduzenten.
Modernste Sortier- und Abpacktechnik Als Dienstleister im Auftrag
Kirschen Kalibrierund Sortieranlage mit einer Leistung von 3000 kg/h und optischer Qualitätssortierung im Leistungszentrum Utzenstorf.
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der Kirschenproduzenten übernimmt die fenaco-LANDI Gruppe die nationale Vermarktung. Dabei kann das Departement Landesprodukte auf die modernste Infrastruktur der Schweiz zählen. Zentrales Element bildet dabei die neue Kirschen Sortier- und Kalibrieranlage im Leistungszentrum Utzenstorf. Bereits heute werden über 50 % der geernteten Kirschen nicht mehr auf den Bauernhöfen sortiert – zu hoch ist der personelle
und zeitliche Aufwand. Frisch geerntet werden die Kirschen mit Hilfe der vollautomatischen Sortieranlage nach Grösse / Farbe und äusserer Qualität in homogene Partien unterteilt. Erstmalig in Europa kommt dabei auch der optische Qualitätssortierer zum Einsatz. Dabei werden die Kirschen duzendfach fotografiert und aufgrund ihrer Hautbeschaffenheit aussortiert. Bereits in naher Zukunft wird es möglich sein, auch innere Mängel wie z. B. Insektenfrass zerstörungsfrei nachzuweisen. Mit der steigenden Sensibilisierung der Konsumenten in Bezug auf die Lebensmittelsicherheit verändern sich auch die Ansprüche an die Produktpräsentation. Dies zeigt sich in der stark steigenden Nachfrage nach abgepackter Ware. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, investierte die fenaco in eine Hochgeschwindigkeits-Abpackanlage für Kleinpackungen von 500 g bis 1.5 kg und einer Leistung von 60 Einheiten pro Minute.
Motivierte Detailhändler und begeisterte Kunden Die besten Produkte sind wertlos, wenn es nicht
CM Steinobst fenaco in Kürze Das CM Steinobst fenaco bildet die nationale Vertriebsstruktur für sämtliche Aktivitäten der Produktgruppen Kirschen / Zwetschgen / Mirabellen. In sechs regionalen Leistungszentren werden die Früchte von über 400 Produzenten übernommen. Dabei werden bis zu 3000 t Früchte an regionale und nationale Detailhändler, Grossisten und Industriepartner vermarktet.
gelingt, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu verkaufen. In einer Zeit, wo viele Produkte fast 365 Tage im Jahr verfügbar sind, erleben stark saisonale Produkte einen wahren Höhenflug. Die Kirsche mit ihrer kurzen Präsenz im Verkaufsregal und ihrem optisch ansprechenden Erscheinungsbild steht sowohl beim Detailhändler wie auch beim Konsumenten hoch im Kurs. Dank der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit den Grossverteilern ist es gelungen die Positionierung der Kirschen im Verkaufsregal stetig zu optimieren und die Angebotspalette kontinuierlich auszubauen.
6 2013 · UFA-REVUE
PFLANZENBAU
Marktplatz LANDTECHNIK zu verkaufen Fortsetzung von Seite 37 Ersatzzinken, Gitterrad und anhängevorr. an Traktor, Fr. 550; Förderband 6 m mit Elektromotor Fr. 700 寿 071 951 45 94
Jahr für Jahr ist die Blütenpracht der Kirschbäume zu bewundern. Quelle: Agrarfoto.com
fenaco Steinobst: Nationale Einheit mit regionalen Leistungszentren
Kaufentscheide sind oft emotionale Entscheide – versuchen wir also auch künftig beim Konsumenten Emotionen zu wecken und so den Kirschenkonsum weiter zu steigern.
Attraktive Übernahmebedingungen und hohes Dienstleistungsangebot In Zusammenarbeit mit der LANDI betreibt das Department Landesprodukte in allen Hauptanbaugebieten dezentrale Leistungszentren (siehe Grafik). Diese betreuen die Produzenten vor Ort und organisieren die Übernahme der Ernte. Dabei darf der Produzent auf die langjährige Erfahrung und eine kompetente Beratung zählen. Die nationale Ausrichtung der Vermarktung unter dem Dach der «Frunoba» und die damit verbundene Stärkung der Marke «SwissKisses» ermöglichte die Ausarbeitung von neuen Übernahmebedingungen. Gemeinsam mit Produzenten-
vertretern aus den einzelnen Anbauregionen erarbeitete eine Arbeitsgruppe die auf die Ernte 2011 eingeführten «nationalen Übernahmebedingungen Steinobst fenaco». Dabei ist es gelungen, attraktive Konditionen für alle Produktionsstrukturen zu schaffen. Nebst den neugeschaffenen preislichen Anreizsystemen sind die vollumfängliche Transparenz und das aktive Mitspracherecht der Produzenten auch künftig elementare Eckpfeiler in der Zusammenarbeit zwischen Produktion und Vermarkter.
Vorhandenes Potenzial nutzen Trotz dem stetigen Ausbau der Produktionsfläche ist weiterhin ein Potential für neue Kulturen vorhanden. Die Inlandproduktion vermag die Nachfrage im Mittel der Jahre nicht zu decken. Dabei gilt das Augenmerk vor allem dem frühen und mittelfrühen Bereich vor der Ernte der Hauptsorten Kordia und Regina. Dank den Fortschritten in der Züchtung gibt es heute eine breite Auswahl an Sorten, welche genau diese Erntewochen abzudecken vermögen. Haben wir Ihr Interesse geweckt? – Ihr regionaler Ansprechpartner steht Ihnen gerne für weitere Auskünfte zur Verfügung. 䡵
Autor Markus Hämmerli, CM Steinobst, fenaco Landespordukte, 3001 Bern
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UFA-REVUE · 6 2013
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PFLANZENBAU
Ein Problem im Karottenanbau DIE MÖHRENFLIEGE (PSILA ROSAE) ist der bedeutendste Schädling beim Anbau von Karotten. Auch in anderen Gemüsekulturen wie Sellerie, Petersilie oder Fenchel kann sie grossen wirtschaftlichen Schaden anrichten.
Markus von Gunten
Möhrenfliegenschaden an Karotten. Bild: J.Rüegg, Agroscope
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Die Möhrenfliege misst 4 – 5 mm und weist einen gelben Kopf mit roten Augen auf. Brust und Hinterleib sind schwarz. Der Schädling tritt jährlich in drei Generationen auf. Die erste Generation schlüpft aus Puppen, welche im Boden in einer Tiefe bis ca. 30 cm überwintern. Die Flugaktivität beginnt Ende April und endet ca. Mitte Juni. Auch die Larven besitzen die Fähigkeit zur Überwinterung. Nach dem Schlüpfen suchen sie feuchte Umgebungen auf, wo die Paarung stattfindet. Die Ablage der länglich-ovalen, weissen Eier im Boden erfolgt jeweils nachmittags, möglichst nahe der Karottenpflanzen. Bereits nach wenigen Tagen schlüpfen die Larven und bewegen sich Richtung Karottenwurzel. Die ersten beiden Larvenstadien verursachen in der Regel noch keinen Schaden. Meist ist das dritte und letzte Larvenstadium für die rostbraun verfärbten Frassgänge an der Hauptwurzel verantwortlich, welche oft am unteren Drittel der Karotte festzustellen sind. Fünf bis sechs Wochen nach dem Schlupf verlassen die Larven der Möhrenfliege die Wurzel und verpuppen sich im Boden. Zwei bis drei Wochen nach der Verpuppung schlüpfen die Fliegen der zweiten Generation. Der Zyklus beginnt von vorne. Die zweite Generation der Möhrenfliegen ist von Juli bis August anzutreffen. Sie verursacht in den meisten Fällen den grössten Schaden. Häufig gibt es sogar noch eine dritte Generation welche Mitte September bis Oktober auftritt. Dies ist jedoch von der Bodentemperatur während der Entwicklungszeit der zweiten Generation abhängig. Ein Möhrenfliegenbefall hat immer Auswirkungen auf die Lagerfähigkeit der
Karotten. Die Frassgänge sind ideale Eindringungspforten für Fäulniserreger, was erheblichen Schaden am Lagergut verursachen kann.
Kontrolle mit Klebefallen Damit man bei der Ernte nicht von einem Befall überrascht wird, sollte der Einflug der Möhrenfliege auf jeder Parzelle überwacht werden. Dies geschieht beispielsweise mit einer Klebefalle «Rebell orange» von der Firma Andermatt Biocontrol. Die Klebefalle wird vor dem ersten Einflug (Ende April) in die Karot-
tenfelder platziert. Pro Parzelle sollten mindestens zwei Fallen aufgestellt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Klebefläche senkrecht, oberhalb der Blätter angebracht und entsprechend des Kulturwachstums angepasst wird. Die Gebrauchsanweisung sieht vor, dass die Falle 5-10 m vom Feldrand entfernt aufgestellt wird, nach Möglichkeit in der Nähe von Hecken, Waldrändern oder höheren Kulturpflanzen wie Mais. Um Flugbeginn und Flugstärke rechtzeitig zu erkennen, müssen die Klebefallen wöchentlich gewechselt werden. Die
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PFLANZENBAU Grafik: Auftreten der Möhrenfliege im Seeland 2012 9
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Befallsrisiko mindern Larven und
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starker Befall mittlerer Befall kein bis schwacher Befall Fliegen pro Parzelle
zu
wählen, dass die Kultur nur von einer Generation Möhrenfliege befallen werden kann.
Schwierige Bekämpfung Obwohl vieles über die Lebensweise des Schädlings bekannt ist, kann ein Befall oft nicht ganzheitlich ausgeschlossen werden. Der beste Wirkungsgrad wird mit Kulturschutznetzen erzielt. Diese werden in der Praxis teilweise mit Erfolg eingesetzt. Ein grosser Nachteil der Netze ist jedoch der hohe Arbeitseinsatz und die sehr hohen Anschaffungskosten. Im Bioanbau von Karotten hilft die mechanische Unkrautbekämpfung, die Entwicklung der Möhrenfliege zu stören. Regelmässiges anhäufeln der Karotten soll starken Befall verhindern, ist jedoch laut FIBL nicht statistisch belegt. In der Integrierten Produktion erfolgt die Bekämpfung der adulten Tiere mit chemischen Pflanzenschutzmitteln. Diese müssen wähUFA-REVUE · 6 2013
12.11.2012
29.10.2012
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0
14.05.2012
1 30.04.2012
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Anzahl Fliegen pro Parzelle
8 Anzahl kontrollierte Felder
Puppen der Möhrenfliege überwintern in Doldenblütlerfeldern des Vorjahrs. Da die schlüpfenden Fliegen nicht über grosse Distanzen wandern können, kann es helfen, den Abstand zur Vorjahresparzelle möglichst gross zu halten. Die Wahl einer windoffenen Lage ist eine weitere Massnahme, um einen starken Befall zu vermeiden, denn Möhrenfliegen bevorzugen windgeschützte, schattige Lagen. Der Beratungsring Gemüse führt übrigens parzellenbezogene Kontrollen der Möhrenfliegenfallen durch. So werden die Produzenten über die Aktivität der Möhrenfliegen in ihren Feldern direkt informiert. Sofern möglich, ist der Anbau, also Saat- und Erntezeitpunkt so
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160
16.03.2012
wirtschaftliche Schadschwelle liegt bei einer Fliege pro Falle und Woche.
Auftreten der Möhrenfliegen in der Region Seeland im Jahr 2012. Gut zu erkennen ist der Flugverlauf der ersten beiden Generationen. Die dritte Generation trat nicht mehr so stark in Erscheinung. Quelle: M. Keller (Beratungsring Gemüse)
rend des Fluges der Möhrenfliege, abends zwischen 17.00 – 21.00 Uhr angewendet werden. Aktuell dürfen gegen die Möhrenfliege nur Mittel aus der Wirkstoffgruppe der Pyrethroide (z. B. Cypermethrin, Karate Zeon) eingesetzt werden. Der Wirkungsgrad wird von Agroscope lediglich auf ca. 50 – 70 % eingeschätzt. Seit Mitte Mai dieses Jahres nicht mehr zugelassen sind die Produkte Marshal, Diazinon (Giessverfahren) und Diazinon Granulat. Beim Einsatz der zugelassenen Pyrethroide muss neben dem Anwendungszeitpunkt (17.00 – 21.00 Uhr) auch die Temperatur, Luft- und Bodenfeuchtigkeit berücksichtigt werden. Pyrethroide verlieren bereits bei Temperaturen über 23 °C einen Teil ihrer Wirkung. In Kombination mit niedriger Luftfeuchtigkeit und trockenem Boden ist der Wirkungsverlust doppelt so gross. Deshalb muss bei der aktuellen Bewilligungssituation davon ausgegangen werden, dass bei hohem Befallsdruck wöchentlich zwei Applikationen durchgeführt werden müssen. Die Bekämpfung der Möhrenfliege kann ca. drei Wochen vor dem Erntetermin eingestellt werden, da sich dann der Madenfrass auf die Seitenwurzeln beschränkt. 䡵
Adulte Möhrenfliege auf Klebefalle. Bild: E. Städler, Agroscope
Autor Markus von Gunten, Pflanzenschutz Berater, 3421 Lyssach
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Kartoffeln – Schnecken im Griff? Der Frühling und Vorsommer war nass; nur allzu gerne hätten wir uns bessere Anbaubedingungen gewünscht. Umso mehr gilt es, die sich entwickelnden Kulturen bestmöglich zu pflegen. Besonders gilt dies für die bevorstehende Kartoffelernte, Top-Qualität ist gefragt! Die feucht-nassen Bedingungen unter dem Kartoffelkraut sind ideale Voraussetzungen für die Vermehrung der Schnecken. Sobald das
Metarex TDS: Höchste Qualität – für eine erfolgreiche Ernte.
Kraut älter wird, suchen die Schnecken andere schmackhaftere Nahrung, d. h. sie werden vermehrt die Knollen anfressen. Schäden von Schnecken gilt es unter allen Umständen zu vermeiden, Null-Toleranz ist ein Muss für Qualitätsware. Empfehlung: Auf gefährdeten Flächen erste Behandlung vor Reihenschluss der Kartoffeln, damit die Körner wirklich auf den Boden fallen und nicht auf den Blättern kleben bleiben. Die letztjährige Kartoffelsaison zeigte, dass in diesem feuchten Mikroklima unter den Stauden qualitativ ungenügende Schneckenkörner nicht befriedigen und nur Metarex TDS 5 kg/haerfolgreich sind.
Cercospora Blattfleckenkrankheit – Vorbeugen oder heilen? Ist es Ihnen auch schon passiert, dass bei Ihren Zuckerrüben trotz Fungizideinsatz der Infektionsdruck nicht mehr zu bremsen war? Kennen Sie die Gründe, warum dies passiert ist? Welche Möglichkeiten gibt es die CercosporaBlattflecken besser vorzubeugen? Nebst der Sortenwahl gibt es mehrere andere Kriterien, welche den Krankheitsverlauf begünstigen: • Altes Rübenlaub der letztjährigen Parzelle oder Rübenmiete ist der Infektionsherd für neue Infektionen; bereits im April/Mai fliegen die Ascosporen vom letztjährigen Laub und infizieren die neuen Rüben. Die Infektion ist nicht sichtbar und hält sich still bis die heissen Juli Tage einsetzen. Wenn die ersten Blattflecken sichtbar werden, ist (es schon zu spät?) bereits viel Blattfläche befallen. • Nasse Böden; die zahlreichen Niederschläge im Frühling bewirken viel morgendliche Taubildung und sind ideale Bedingungen für eine stille nicht sichtbare Infektion der Blattfleckenkrankheit. • Regionale Unterschiede; vor allem Niederungen (windgeschützt und lange Blattnassdauer) begünstigen den Infektionsdruck. Klimatisch günstiger gelegene Rübenfelder werden meist später und weniger stark befallen, weil die Blätter rascher abtrocknen.
• Wirkungsdauer der Fungizide; die Spritzintervalle sollten 3 Wochen nicht überschreiten und zwingend so gesetzt sein, dass die Wirkung überlappend ist, bzw. zwischen zwei Fungizid Einsätzen keine Neuinfektionen stattfinden können. • Luftfeuchtigkeit! Oftmals ist es im Juli und August sehr heiss und die Luftfeuchtigkeit tief. Die Pflanze ist passiv und die Spaltöffnungen geschlossen; dies erschwert das Eindringen des Wirkstoffes und die Fungizide können ihre eigentliche Wirkung nicht entfalten. Empfehlung: Bei grossem Blattfleckendruck, bzw ungenügender Wirkung, treffen Sie folgende Massnahmen: • Erster Fungizideinsatz eine Woche vorziehen; • Gesündere Sorten wählen; • Kürzere Spritzintervalle (max 3 Wo.); • Nur bei hoher Luftfeuchtigkeit behandeln (morgens früh oder abends spät).
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Juli 3
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August 2
September 3
4
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PFLANZENBAU
Futterbau in Trockenlagen: Eine Herausforderung! WÄRME UND VOR ALLEM WASSER sind im Futterbau elementar. Bei flachgründigen und sonnenexponierten Standorten sowie bei Böden mit schwacher Wasserspeicherung wirken sich Jahre mit wenigen Niederschlägen stark negativ auf den Ertrag aus.
Hanspeter Hug
Stefan Lüthy
Wasser ist der grösste, natürliche Ertragsbeeinflusser. Im Durchschnitt beträgt die Vegetationszeit 200 Tage. Für einen durchschnittlichen Jahresertrag von rund 110 dt TS pro Hektare braucht es in diesen Wachstumstagen 700 l Wasser pro m2. Das entspricht einer Jahresniederschlagsmenge von rund 1000 mm in Form von Regen oder Schnee. Je tiefer die Niederschlagsmenge, desto tiefer ist der zu erwartende Jahresertrag.
Standortgerecht Pflanzenarten
Gras-LuzerneMischungen sind resistent gegenüber Trockenperioden.
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sind durch natürliche Selektion entstanden, beeinflusst durch Klima, Standort und Bewirtschaftung. So etablierte sich für jeden Standort die richtige Pflanzenfamilie. In Naturwiesen sind es vor allem die Gräser, die sich über lange Zeit an einem Standort behaupten können. Gräser bringen im (Natur-)Futterbau meist die höchsten Erträge. Bei den Typen unterscheidet man zwischen den horstbildenden Gräsern und jenen, die Ausläufer machen. Zu den horstbildenden Gräsern gehören Knaulgras, Wiesenschwingel, Rohrschwingel, italienisches Raigras, Goldhafer. Zu den ausläufer-
oder grasnarbenbildenden Arten zählt man die Rispengrasarten, das englische Raigras und den Wiesenfuchsschwanz. Alle sehr trockenheitsverträglichen Arten sind strukturreich, horstbildend und hochwachsend, während die feinen, ausläuferbildenden Arten feuchtere Gebiete bevorzugen.
Sonderfall Raigras Nicht alle horstbildenden Arten sind auch trockenheitstolerant. Ein typisches Horstgras ist das italienische Raigras. Auf trockenen Standorten kann es sich auch als Horstgras nicht halten. Alle Raigräser stellen hohe Anforderungen an Temperatur, Niederschlag und Bodenart (Raigrasfähigkeit). Lange Trockenperioden oder sonnenexponierte Standorte liebt das Raigras nicht. Darum findet sich in Naturwiesen an solchen Standorten auch kein Raigras.
Ökotypen einen weidefähigen Rotklee zu züchten. Ob sich dieser Weiderotklee über längere Zeit in den Wiesen halten und etablieren kann, wird die Zukunft zeigen. Schön wäre es, dies nur mit einer gelegentlichen Absamung eines Sommeraufwuchses zu erreichen. Für den flachwurzelnden Weissklee sind solche Standorte für eine nachhaltige Entwicklung meist zu trocken.
Bewirtschaftung von Trockenstandorten Trockenheitsverträgliche Gräser, Klee und Kräuter sind tief wurzelnde Arten, die das Wasser auch aus tieferen Schichten des Bodens holen können. Sie verfügen nach langen Trockenheitsperioden über ein hohes Regenerationsvermögen. Die dazu benötigte Kraft nehmen sie aus den
Und der Klee? Der Kleeanteil in Naturwiesen an Trockenstandorten ist oft nur gering und liegt bei 5-10 %. Luzerne ist ein Fruchtfolgeklee, trockentolerant, aber nicht ausdauernd. Da Luzerne unter Konkurrenzdruck durch andere Arten schlecht aufläuft, nützt ein allfälliges Absamen so wenig wie eine Übersaat, um einen nachhaltigen Anteil im Bestand zu erhalten. Beim Rotklee ist es ähnlich. Doch gibt es in Naturwiesen Ökotypen, die in trockenen Lagen auch in kleineren Anteilen überdauern können. Aus diesen Ökotypen wurde der Mattenklee gezüchtet. Als neuster Zuchterfolg resultiert die neue Sorte «Pastor». Der Forschungsanstalt Agroscope ReckenholzTänikon ist es gelungen, aus diesen 6 2013 · UFA-REVUE
PFLANZENBAU Pfahlwurzeln (Kräuter und Klee) und aus den Horsten (Gräser). Diese Arten sind bei der Bewirtschaftung in ihrer Schnitthäufigkeit eingeschränkt. Drei, maximal vier Jahresnutzungen sind möglich. Wird mehr genutzt, können sie keine Reserven mehr bilden und gehen früher oder später ein. Horstbildende Gräser müssen, damit sie sich erhalten können, periodisch absamen. Bei der Schnittnutzung muss die Schnitthöhe 7cm betragen, damit für den Wiederaustrieb genügend Reserven in den Horsten (Gräser) und den Stängeln (Rotklee/Luzerne) verbleiben.
Weiden in trockenen Gebieten In Weiden sind Grasarten gewünscht, die mit ihren Ausläufern eine dichte Grasnarbe bilden. Die trockenheitsverträglichen Horst bildenden Arten können das nicht. Darum ist es nie möglich, mit trockenheitsverträglichen Arten dichte Grasnarben zu bilden. Horste sind im generellen trittempfindlich, zudem gibt es vermehrte Trittschäden durch die nicht geschlossene Pflanzendecke. Kurzrasenweiden sind ebenso wenig möglich, wie intensive Standweiden. Das einzig angepasste Weidesystem auf Trockenstandorten ist das MähWeidesystem, bei dem immer auf den Weidegang eine Schnittnutzung folgt. Nur so können sich die horstbildenden Gräser vom Weidestress erholen. Eine echte Verbesserung von Weiden in Tro-
Tabelle 1: Hauptmischungsübersicht und Verwendung für sehr trockene Standorte Mischung UFA 300
Zusammensetzung Mattenklee, Bastard Raigras, Knaulgras, Timothe, Wiesenschwingel UFA Queen Luzerne, Mattenklee Weissklee, GOLD Engl. Raigras, Knaulgras, Wiesenschwingel, Timothe, Knaulgras UFA 323 Luzerne, Mattenklee, Knaulgras, GOLD Timothe, Wiesenschwingel UFA 431 AR Rotklee, Weissklee, Engl. Raigras, Highspeed Knaulgras, Goldhafer, Timothe, Wiesenschwingel, Rotschwingel, Wiesenrispe UFA Trocken- Weiderotklee, Weissklee, Engl. weide Pastor Raigras, Rohrschwingel, RotHighspeed schwingel, Wiesenrispe, Kammgras
ckengebieten konnte mit den neuen Zuchtsorten vom Rohrschwingel erreicht werden. Rohrschwingel kann sich zwischen den Horsten etablieren. Er ist zuckerreich, ertragsstark und wird von den Tieren auf der Weide gerne gefressen, solange er nicht zu alt ist. Bestände mit den neuen Rohrschwingel-Zuchtsorten sind deutlich dichter und somit weidefähiger.
Saatmenge 300 g/a
Nutzungsjahre 3
350 g/a
3
380 g/a
3
400 g/a
ab 2, zum Überführen in Naturwiese
380 g/a
ab 2, zum Überführen in Naturwiese
Verwendung Mähnutzung, Silage, Eingrasen Mähweide (Herbstweide), Mähnutzung, Silage, Eingrasen Mähnutzung Silage, Eingrasen Mäh-Weidenutzung, Dürrfutter, Silage, Eingrasen
Weidenutzung mit einer Schnittnutzung als Dürrfutter
Grafik: Zuwachsschwankungen nach Niederschlagsmengen Auswirkungen der Jahresniederschläge auf den Ertragszuwachs Jahresniederschlag in Liter pro m2 750 Liter/m2 – 0.2 dt TS/ha und Tag
1000 Liter/m2 +/–
Der Futterbau benötigt 700 Liter Wasser/m2 in den 200 Wachstumstagen für einen Ertrag von 100 – 110 dt TS/ha Quelle: Agroscope Reckenholz-Tänikon
Fazit Ein erfolgreicher Futterbau in trockenen Gebieten kann nur mit einem Standort-angepassten Pflanzenbestand erreicht werden. Je länger die Nutzungszeit, desto wichtiger wird dies. Luzerne und Rotklee sind FruchtfolgekleeArten mit einer Nutzungszeit von maximal drei Jahren. Längerdauernde Mischungen müssen vor allem trockenresistente, horstbildende Gräser enthal-
1250 Liter/m2 + 0.2 dt TS/ha und Tag
ten, diese dürfen aber nicht übernutzt werden. Mit dem neuen Weiderotklee «Pastor» und den neuen Zuchtsorten beim Rohrschwingel stehen dem Futterbauer heute neue und erfolgsversprechende Arten zur Verfügung, die vor allem im Weidebetrieb erhebliche Vorteile versprechen. 䡵
Wassermangel im Futterbau wirkt sich negativ auf den Ertrag aus.
Bei flachgründigen und sonnenexponierten Standorten sowie bei Böden mit schwacher Wasserspeicherung wirken sich Jahre mit wenigen Niederschlägen stark negativ auf den Ertrag aus.
Autor Hanspeter Hug und Stefan Lüthy, UFASamen Beratungsdienst, 8408 Winterthur
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PFLANZENBAU
Stabile Unkrautsituation nach Umstellung auf Biolandbau DIE ANGST VOR UNKRAUTPROBLEMEN hindert viele Betriebe daran, auf Biolandbau umzustellen. Eine Studie zeigt nun, dass der Unkrautdruck nach der Umstellung zwar ansteigt, mit Dauer der Biobewirtschaftung aber stabil bleibt.
Adrian Honegger
Raphaël Wittwer
Betriebsleiter von ÖLN-Ackerbaubetrieben befürchten gemäss einer jüngeren Umfrage bei der Umstellung auf Biolandbau häufig Probleme mit Unkraut. Ein verstärkter Unkrautdruck und ein erhöhter Arbeitsaufwand unter Biobewirtschaftung sind demnach die wichtigsten Umstellungshindernisse. Doch wie verändern sich der Unkrautdruck und die Erträge nach der Umstellung auf Biolandbau tatsächlich? Und steigt der Unkrautdruck mit zunehmender Dauer der Biobewirtschaftung an? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, hat Agroscope eine Studie auf Ackerparzellen von Praxisbetrieben durchgeführt (siehe Kasten).
Unkrautdruck Der Unkrautdruck ist auf den ÖLN-Parzellen wegen der Anwendung von Herbiziden generell sehr gering. Wird auf biologische Bewirtschaftung umgestellt, nimmt der Unkrautdruck bereits kurze Zeit nach der Umstellung stark zu, wobei Problemunkräuter durchschnittlich 30 bis 50 % der gesamten Unkrautbodenbedeckung ausmachen. Die Bodenbedeckung auf Umstellungsparzellen ist ähnlich hoch, wie auf «jüngeren» und
Tabelle 1:
Gruppierung der untersuchten Betriebe nach Dauer der biologischen Bewirtschaftung
Gruppe
Beschreibung
ÖLN Umsteller
Kontrollgruppe Kürzlich umgestellte Betriebe Betriebe unter 15 Jahren Bio Betriebe über 15 Jahren Bio
«jüngere» BIO «ältere» BIO 46
Dauer Biobewirtschaftung per 12.2012 –
Jahr der Umstellung auf Bio –
2 – 4 Jahre
2009 – 2011
10 – 14 Jahre
1999 – 2003
16 – 33 Jahre
1980 – 1997
Unkrautsituation im Mais auf zwei langjährigen Bioparzellen (Aufnahmen von Ende Mai/Anfang Juni 2011). Anfangs Juli 2011 bedeckte das Unkraut auf der Parzelle oben 9 % des Bodens, auf der Parzelle unten 73 %. Bilder: D. Hegglin
«älteren» Bioparzellen (vgl. Grafik 1). Das bedeutet, dass der Unkrautdruck nicht in jedem Fall mit der Dauer der
biologischen Bewirtschaftung zunimmt. Generell ist der Unkrautdruck auf den biologischen Parzellen sehr unter-
Tabelle 2: Durchschnittserträge von Silomais und Winterweizen in den vier Gruppen Gruppe ÖLN Umsteller «jüngere» BIO «ältere» BIO
Silomais 2011 Trockensubstanz Prozentual Ertrag (dt/ha) (ÖLN = 100 %) 209 100 % 207 99 % 201 96 % 208 100 %
Winterweizen 2012 Trockensubstanz Prozentual Ertrag (dt/ha) (ÖLN = 100 %) 75 100 % 59 78 % 59 78 % 62 82 % 6 2013 · UFA-REVUE
PFLANZENBAU leiter von «älteren» Biobetrieben einen relativ hohen Unkrautbesatz noch als «eher schwach» beurteilen.
Grafik 1: Bodenbedeckung durch Unkräuter im Silomais (Bonitur Anfang Juli 2011) und im Winterweizen (Bonitur Ende Juni 2012) 50 40
Unkrautregulierung Trotz effekti-
Bild: P. Weber
schiedlich. So bedeckt Unkraut im Silomais auf «älteren» Bioparzellen zwischen 9 und 73 % des Bodens. Einerseits gibt es also einige Bioparzellen, auf denen vor allem Problemunkräuter oder Ungräser ein beachtliches Problem darstellen. Andererseits gibt es aber auch einige Biobetriebe, die seit über 15 Jahren biologisch bewirtschaftet werden und die den Unkrautdruck auch langfristig gut unter Kontrolle halten. Wichtig dafür sind einerseits geeignete Standortvoraussetzungen (Bodenart, Niederschlagsintensität, Unkrautsamenpotential) und andererseits gut durchgeführte Bewirtschaftungsmassnahmen sowie eine angepasste Unkrautmanagementstrategie (z. B. diverse vorbeugende Regulierungen, mehrfaches Striegeln/Hacken, Vermeiden von zu frühen Aussaatterminen bei Wintergetreide, Maschinen reinigen).
«Unkrauttoleranz» Die «Unkrauttoleranz» der Betriebsleiter scheint mit der Dauer der Biobewirtschaftung zuzunehmen. Die Beurteilung der Unkrautsituation im Winterweizen durch die Betriebsleitenden entspricht zwar sehr gut den realen Verhältnissen (Bodenbedeckung durch Problemunkräuter) auf der Parzelle, allerdings unterscheidet sich die Wahrnehmung eines Unkrautbesatzes je nach Betriebsleiter. Die Betriebsleiter von Umstellungsbetrieben tendieren dazu, einen geringen Unkrautbesatz früher bereits als «eher stark» zu beurteilen, während BetriebsUFA-REVUE · 6 2013
Erträge Weder die Silomais- noch die Winterweizenerträge nehmen mit der Dauer der biologischen Bewirtschaftung ab. Bei Silomais ist der Unkrautdruck nicht ertragsbeeinflussend. Die Silomaiserträge sind auf allen Biobetrieben hoch und vergleichbar mit den Erträgen auf den ÖLN-Betrieben (vgl. Tabelle 2). Die Winterweizenerträge auf den Biobetrieben sind dagegen durchschnittlich 20 % geringer als auf den ÖLN-Betrieben. Dennoch ist der biologische Getreideanbau wirtschaftlich interessant dank höheren Marktpreisen und zusätzlichen Direktzahlungsbeiträgen für Bioackerbau, wodurch sogar höhere Gewinne als im ÖLN erzielt werden können. Die Beurteilung der Winterweizenerträge ist allerdings schwierig, da insgesamt elf verschiedene Sorten angebaut wurden. Dennoch zeigt sich, dass neben der Stickstoffdüngung und dem Saatzeitpunkt auch der Unkrautbesatz ein wichtiger Faktor bei der Ertragsbildung ist.
%
30 20 10 0 ÖLN Silomais
Umsteller
«jüngere» Bio
«ältere» Bio
Winterweizen
Grafik 2: Gesamte Anzahl der Unkrautarten über beide Untersuchungsjahre 16 Anzahl Unkrautarten
Um das Absamen zu verhindern, müssen Problemunkräuter wie Blacken und Ackerkratzdisteln im Bioackerbau vor der Ernte von Hand entfernt werden.
ver mechanischer Unkrautkontrolle sind Unkrautregulierungen von Hand auf den Bioparzellen unabdingbar – vor allem wegen Problemunkräutern wie Blacke und Ackerkratzdistel. So werden im Winterweizen auf den meisten Bioparzellen noch Unkrautregulierungen von Hand durchgeführt. Dabei werden durchschnittlich zwei Stunden pro Hektar aufgewendet. Die aufgewendete Zeit erhöhte sich allerdings bei grösserem Unkrautaufkommen rasch und beträgt auch mal fünf Stunden pro Hektar. Umso wichtiger sind darum vorbeugende Massnahmen, die ein mögliches Unkrautaufkommen im Voraus schon stark hemmen. Solche vorbeugenden Massnahmen werden oft durchgeführt. Am häufigsten ist die Unkrautkur vor der Saat. Meist wird zudem mit abwechslungsreichen und flexiblen Fruchtfolgen (mit mehrjährigen Kunstwiesen) gearbeitet. Die Stoppelbearbeitung und der Anbau von Zwischenfrüchten sind ebenfalls sehr verbreitet. Untersaaten sind dagegen weniger gebräuchlich.
12 8 4 0
ÖLN
Umsteller
«jüngere» Bio
«ältere» Bio
Studiendesign Während zwei Jahren hat Agroscope auf 34 Betrieben in den Kantonen Aargau, Zürich und Thurgau Untersuchungen zum Unkrautdruck und zum Ertrag auf Ackerparzellen durchgeführt. Untersucht wurde pro Betrieb jeweils eine Parzelle, auf der im Jahr 2011 Silomais und im Jahr 2012 Winterweizen angebaut wurde. Die beteiligten Betriebe werden unterschiedlich lange biologisch bewirtschaftet und wurden anhand der Dauer der Biobewirtschaftung in vier Gruppen unterteilt: ÖLN-Betriebe (als Kontrollgruppe), kürzlich umgestellt Biobetriebe (seit 2 – 4 Jahren Bio), «jüngere» Biobetriebe (seit 10 – 14 Jahren Bio) und «ältere» Biobetriebe (seit über 15 Jahren Bio) (vgl. Tabelle 1).
Höhere Biodiversität im Bioacker Die Praxisstudie zeigt, dass der Unkrautdruck auch im Bioackerbau langfristig unter Kontrolle gehalten werden kann und nicht in jedem Fall zunimmt. Der Unkrautbesatz hat zwar einen direkten Einfluss auf den Ertrag, er stellt aber bei der Ertragsbildung nur eine Teilkomponente dar und kann im Silomais sogar vernachlässigt werden. Ein Unkrautbestand unterhalb der Schadschwelle sollte darum toleriert werden. Daneben zeigt sich, dass auf den Bioparzellen die Anzahl an Unkrautarten deutlich höher ist als auf ÖLN-Parzellen (vgl. Grafik 2). Die Biodiversität im Acker nimmt nach der Umstellung auf Bio demzufolge rasch zu, steigt aber mit Dauer der biologischen Bewirtschaftung nicht zusätzlich an. 䡵
Autoren Adrian Honegger, Raphaël Wittwer, Django Hegglin, Urs Zihlmann, Marcel van der Heijden, Forschungsanstalt Agroscope ReckenholzTänikon ART, 8046 Zürich, www.agroscope.ch Die Autoren danken allen beteiligten Betriebsleitenden für die Teilnahme an der zweijährigen Praxisstudie.
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PFLANZENBAU
Jetzt an die Kalkdüngung denken BEI EINEM PH-WERT VON 6 BIS 7 ist der Boden am besten auf mögliche Trockenperioden, aber auch auf Nässe vorbereitet. Weiter ist bei diesem pH-Wert auch die beste Verfügbarkeit der Hauptnährstoffe gewährleistet. Es lohnt sich deshalb jetzt, vor der Getreideernte, die Bodenproben der einzelnen Parzellen anzuschauen und sich Gedanken über die Kalkdüngung zu machen
René Simon
Einerseits werden durch Regenwasser mit einem durchschnittlichen pH-Wert von 5.6 laufend Säuren in den Boden eingetragen und anschliessend mit dem Sickerwasser in den Unterboden transportiert. Andererseits trägt die Atmung der Bodenlebewesen und Pflanzen wesentlich zur Bodenversauerung bei. Steht nun im Boden nicht genügend Kalk für die Neutralisation dieser Säuren zur Verfügung, so sinkt der pH und der Boden versauert. Durch weitere Faktoren wie Kalkentzug mittels Abfuhr des Erntegutes oder dem Einsatz sauerwirkender Dünger sinkt der pHWert stetig. Der Verlust an Kalk liegt pro Jahr im Schnitt zwischen 100 und 600 kg CaO/ha.
Dem Kalkverlust entgegenwirken Um diesem Umstand entgegenzuwirken, muss regelmässig eine Aufoder Erhaltungskalkung durchgeführt werden. Anhand der Bodenprobenresultate wird ersichtlich, ob eine Aufoder eine Erhaltungskalkung notwendig ist. Bis pH 6.0 (Futterbau) respektive 6.5 (Ackerbau) spricht man von einer Aufkalkung. Liegen die Werte höher, spricht man von einer Erhaltungskalkung, welche regelmässig alle ein bis zwei Jahre durchgeführt werden sollte.
Mit oder ohne Magnesium Für die Aufkalkung, bei welcher grössere Kalk-Mengen benötigt werden, empfiehlt sich, einen Feuchtkalk (CaO 48) oder einen Agrokalk (CaO 54) zu verwenden. Bei gleichzeitigem Magnesium-Mangel oder hohen Kalki-Gehalten sollte ein Mg-Feuchtkalk (CaO 52) verwendet werden. Diese Kalke sind nährstoffbilanzneutral, das heisst sie enthal48
Optimaler pH-Wert bewirkt
Mehr Ca im Boden bewirkt
• Bessere Nährstoffverfügbarkeit
• Dass die Tonteilchen im Boden besser verkitten, dadurch werden Bodenstruktur verbessert und Verschlämmung und Erosion verringert
• Weniger Düngerkosten bei höherem Ertrag und besserer Qualität • Gute Bedingungen für Bodenlebewesen wie Regenwürmer und Mikroorganismen • Bessere Verrottung der Ernterückstände und Bildung von Humus • Das Verhindern von Säureschäden
• Durch mehr Luftporen im Boden werden Vegetationszeit verlängert und Nährstoffe für die Wurzeln besser erreichbar • Dank der verbesserten Bodenstruktur wird die Tragfähigkeit der Böden erhöht und der Kraftbedarf für die Bodenbearbeitung reduziert • Ca ist ein Nährstoff der Pflanzen
ten kein Phosphor, welcher in der Nährstoffbilanz angerechnet wird. Bei der Erhaltungskalkung wo geringere Kalk-Mengen ausgebracht werden, können granulierte Produkte wie etwa Dolomiten-Mg-Kalk (55 CaO), Düngkalk (52 CaO) oder Hasolit Kombi (Meeresalgen, 58 CaO) eingesetzt werden.
Aufkalken nach der Getreideernte Einen bestimmten Zeitpunkt, um die Kalkung durchzuführen, gibt es eigentlich nicht. Was es auf alle Fälle zu beachten gilt, ist die Befahrbarkeit des Bodens. Sind die Böden abgetrocknet oder gefroren, kann die Kalkausbringung an und für sich in jeder Jahreszeit erfolgen. Nach der Ernte im Sommer sind die Böden in den meisten Fällen trocken und somit sehr gut befahrbar. Durch die Stoppelbearbeitung wird der gestreute Kalk in den Boden gemischt und durch die im Bodenwasser enthaltenen Säuren schnell aufgelöst. So steht das Calcium der Folgekultur zur Verfügung.
Vorsaatkalkung zu Raps und Gerste mit Branntkalk Speziell behandelt werden muss die Vorsaatkalkung. Bei kalkbedürftigen Kulturen wie Raps, Zuckerrüben, Kabisarten, Mais und Gerste erfolgt eine sogenannte Vorsaatkalkung mit Branntkalk. Direkt vor der Saat wird der Branntkalk oder MgBranntkalk gestreut und danach sofort eingearbeitet. Branntkalk liefert nicht nur den benötigten Kalk, sondern lockert den Boden auf und macht ihn feinkrümeliger, da er durch Wasser aktiviert wird und daher sehr schnell reagiert. Dank der positiven Wirkung auf die Krümelstruktur wird auch bei Kartoffeln und Karotten oft eine Vorsaatkalkung mit Branntkalk durchgeführt. Das erleichtert die Ernte und die Qualität der Produkte wird erhöht.
Verbesserte Nährstoffverfügbarkeit Da die Pflanzen die Nährstoffe in gelöster Form aufnehmen und die meisten Nährstoffe eine optimale Löslichkeit bei einem pH von 5.5 bis 7.0 6 2013 · UFA-REVUE
PFLANZENBAU
Was gilt es bei der Kalkdüngung zu beachten: • Kalkung in die Fruchtfolge einplanen, Vorlieben der Kulturen brücksichtigen • Die Wirkgeschwindigkeit ist abhängig von der Mahlfeinheit (grössere Oberfläche). Je feiner der Kalk desto schneller die Wirkung • Kalkwirkung kann verglichen werden anhand der CaO Gehalte • Bei Magnesium-Mangel, Mg-Kalke verwenden • Landor Qualitätskalke haben garantierte Gehalte! • Mögliche Vorsaatkalkung mit Branntkalk bei Zuckerrüben, Raps, Kartoffeln, Karotten, Gerste, etc. • Tipp: Erhaltungskalkung via Hofdünger > Kalkstroh-Mischung als alternative Einstreu in der Tierhaltung
zeigen, verschlechtert sich die Verfügbarkeit der meisten Nährstoffe für die Pflanzen mit sinkendem pH stark. Insbesondere die Phosphatverfügbarkeit reagiert deutlich auf zu geringe pH-Werte. Die Löslichkeit der Bodenphosphate ist im Bereich von pH 6 und pH 7 am besten. Stabile Bodenstruktur Eine Kalkdüngung ist neben der Einstellung eines geeigneten pH-Wertes aber auch für wichtige bodenphysikalische Prozesse verantwortlich. Nur bei einem optimalen Kalkzustand ist eine stabile Bodenstruktur gewährleistet. Die Calcium-Ionen bilden Brücken zwischen den Bodenfeinanteilen Ton und Schluff und sorgen für eine Ausflockung der Tonminerale. Der «freie Kalk» gewähr-
leistet dadurch eine beständige Krümelstruktur und eine dauerhafte, belastbare Gefügestabilität. Somit ist eine gute «Regenverdaulichkeit» des Bodens bei hohen Niederschlagsmengen aber auch ein gutes Wasserhaltevermögen in Trockenzeiten gesichert.
Fazit Es lohnt sich in jedem Fall bereits jetzt, vor der Getreideernte, die Bodenproben der einzelnen Parzellen anzuschauen und sich Gedanken über die Kalkdüngung zu machen. Kalk hat durch seine direkte und indirekte Wirkung im Boden einen grossen Einfluss auf die Ertragsbildung der Kulturen. Eine individuelle und kompetente Beratung erhalten Sie beim Landor Beratungsdienst. 䡵
Nach der Ernte im Sommer findet man die besten Bedingungen zum Kalken: dank dem Landor Feuchtkalk-Konzept kann die Kalkung rationnel durchgeführt werden.
Autor René Simon Fachberatung Landor, 4127 Birsfelden Kostenloses Beratungstelefon 0800 80 99 60 www.landor.ch, info@landor.ch
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PFLANZENBAU
Mäuse konsequent bekämpfen MÄUSESCHÄDEN IM ACKERBAU oder in Sonderkulturen erfolgreich entgegenwirken, bedarf einiges an Arbeit und Ausdauer. Um einen massenhaften Anstieg der Mäusepopulation zu verhindern, sollten neben der chemischen Bekämpfung auch indirekte Massnahmen, wie die Förderung von Räubern oder das Aufstellen von Fallen zum Einsatz kommen.
Daniel Günter
In den letzten Jahren konnte eine stetige Zunahme der Mäusepopulationen beobachtet werden. Diese verursachen zunehmend Schäden in Obstanlagen, Ackerkulturen, Wiesen oder anderen Produktionszweigen. Bekanntlich sind Schwankungen der Populationsgrössen bei Mäusen an der Tagesordnung. Dennoch stellen sich viele Landwirte die Frage, ob der steigende Schaddruck nicht noch andere Ursachen hat. In diesem Kontext wird oft der Verdacht geäussert, dass dies mit der zunehmenden «Ökologisierung» zusammenhängen könnte.
Ökoflächen als Ursache? Die Vallée de la Brévine, April 2013: Durch Mäuse verursachte Schäden sind in mehreren Regionen des Landes und in unterschiedlichen Kulturen anzutreffen.
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agrarpolitischen Ziele und deren Lenkungsmittel fördern ökologische Ausgleichsflächen landwirtschaftlicher Nutzflächen. Dabei bietet insbesondere der Altgrasstreifen einen nahezu idealen Lebensraum für Mäuse. Dennoch wäre es falsch, die Schuld alleine auf diesen Sachverhalt abzuschieben. Denn jede
ökologische Leistung, welche die Landwirtschaft erbringt, fördert auch den Lebensraum der Nützlinge. So nehmen die Bestände an natürlichen Feinden wie Raubvögel und Füchse ebenfalls zu. In manchen Gebieten können sogar vermehrt wieder Mauswiesel oder Hermeline gesichtet werden. Gerade diese kleinen Räuber profitieren in ihrer Fortpflanzung und Verbreitung von Vernetzungsflächen. Ein Grund für die drohende Mäuseplage ist unter anderem, dass immer weniger indirekte Bekämpfungsmassnahmen durchgeführt werden. Eine äusserst effiziente Massnahme ist zum Beispiel das Aufstellen von Sitzstangen für Raubvögel. Diese sollten mindestens 2.5 m hoch sein und einen Querbalken von 25 – 30 cm aufweisen. 2 – 3 solcher Sitzstangen pro Hektare an prägnanten Stellen installiert, können zur Reduktion der Mäusepopulation beitragen. Weiterhin sollte in gefährdeten Lagen die Grasnarbe zum Vegetationsende kurz
gehalten werden. Auch ein spätes Überweiden kann die Herbstaktivität der Mäuse mindern. Im Ackerbau werden Kulturen wie Raps oder Wintergerste zur Ertragsoptimierung inzwischen eher früher gesät. Die dadurch weit entwickelten Bestände bieten idealen Schutz für Mäuse und fördern deren Entwicklung. Ein grosses Problem stellen die Nager in Obstanlagen dar, wo sie gerne die Wurzeln oder die Rinde vom Stammgrund anknabbern. Zur Ertragssicherung werden oft Hagelnetze und Einzäunungen eingesetzt, was die Aktivität der Räubern teilweise behindert.
Fangen und ausschliessen Das «Mausen» wurde früher in praktisch allen Gemeinden durch kleine Belohnungen für jeden abgelieferten Mäuseschwanz gefördert. Heute ist diese Fördermassnahme weitgehend verschwunden und damit auch viele Rentner und Schulkinder, welche sich dadurch einen kleinen Obolus verdienten.
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PFLANZENBAU Tabelle: Gaserzeugende Präparate und Fertigköder gegen Mäuse im Überblick
Calciumphosphid Aluminiumphosphid Kaliumnitrat + Schwefel
Gefahrenbez. Polytanol T+ Polytanol granulés T+ Kobra Wühlmaus Pellets T+ Mauskiller U2 T+ Mäusetod frei (Räucherpatrone)
Fertigköder Brodifacum
0.005 %
Xn.
Maag
Bromadiolone 0.020 %
frei
Stähler
0.015 %
frei
Omya
Wirkstoffe
Produkte
Dennoch ist das «Mausen» nach wie vor eine sehr effiziente Bekämpfungsweise und kann frühzeitig durchgeführt grosse Schäden verhindern. In Spezialkulturen hat sich die Installation vom Mäusezäunen bewährt. Dabei wird ein feinmaschiges Drahtgeflecht ca. 30 cm tief in den Boden eingelassen, welches auch um etwa dieses Mass aus dem Boden herausragt. Dadurch werden die Mäuse am Einwandern in die Fläche gehindert. Zum Teil werden noch sogenannte Fangkasten für Mäuse aufgestellt. Diese sind so konstruiert, dass ein Räuber (z. B. ein Fuchs) den Deckel öffnen und sich die Maus schnappen kann.
Einsatz von Rodentiziden Zur Bekämpfung von Mäusen stehen auch einige chemische Produkte auf dem Markt bereit (Tabelle). Deren Einsatz kann bei korrekter Anwendung sehr effektiv sein. Zum Schutz von Anwender, Räuber und Umwelt müssen die Anwendungsvorschriften jedoch sehr genau eingehalten werden. Ein weit verbreitetes Produkt ist «Polytanol», welches den Wirkstoff Calciumphos-
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Firma
Anwendung
Omya Omya Sintagro Schneiter Hauri
im Freien, 3 – 5 Tabletten pro Kolonie an 3 bis 7 Stellen in Gänge legen
500 g – 1 kg 750 g 1 kg 600 g im Freien, 1 – 5 Gaspatronen 10 Stück pro Kolonie legen
Bei Feuchtigkeit: Gasentwicklung (giftig) , riecht knoblauchähnlich. Gas ist schwerer als Luft und verteilt sich im Gangsystem.
im Freien, 10 Köder pro 250 g Kolonie an 5 – 7 Stellen im Freien, 6 Köder an 500 g – 5 kg 6 Stellen pro Kolonie im Freien, 15 – 25 g/Kolonie 500 g
Anwendung am idealsten im Frühjahr vor der Massenvermehrung. Einmalige Aufnahme genügt. Gebrauchsfertiger Köder zur Bekämpfung der Wühlmäuse. Geeignet für die Anwendung von Hand.
phid enthält. Das Produkt wird in die Gänge der Wühlmäuse gelegt, welche anschliessend rasch verschlossen werden müssen. Beim Kontakt mit Wasser wird eine chemische Reaktion ausgelöst, bei welcher das hoch giftige Gas Phosphorwasserstoff entsteht. Phosphorwasserstoff wirkt als Atemgift und tötet Mäuse, welche sich im Bau befinden. Den gleichen Wirkungsmechanismus weisen auch die beiden Produkte «Kobra Wühlmaus Pellets» und «Mauskiller U2» auf. Diese beinhalten den Wirkstoff Aluminiumphosphid. Bei der Arbeit mit diesen Produkten gilt es, sich strikt an die Anweisungen auf der Verpackung zu halten und das Einatmen des Gases zu vermeiden. Das Gas weist einen Knoblauch ähnlichen Geruch auf. Nach den chemischen Reaktionen (Hydrolyse und Oxydation) verbleiben nur noch anorganische Calcium- bzw. Aluminiumsalze und Phosphate zurück, welche keinerlei weitere Gefahren darstellen. So besteht auch keine Gefahr von Rückständen in Kulturpflanzen. Beim Einsatz von Fertigködern ist es wichtig, diese so in die Gänge zu platzieren, dass keine Nichtzielorganismen
Packung
Hinweise
Patronen in freigelegte Gänge legen. Verhindern, dass Gas ins Freie gelangt. Giftig für Atemwege und Nervensystem.
Zugang zu den Ködern haben. In der Anwendung sind diese Produkte weniger gefährlich, als die gaserzeugenden Präparate. Leider kommt es immer wieder vor, dass Räuber, welche die vergifteten Mäuse fressen, durch Akkumulation ebenfalls vergiftet werden. Grundsätzlich gilt bei der Anwendung von Rodentiziden, sich immer konsequent an die Anwendungsvorschriften zu halten, um die Gefahr für Anwender und Nichtzielorganismen möglichst gering zu halten.
Fazit Die zum Teil massiven Zunahmen der Mäusepopulationen haben mehrere Ursachen. Dementsprechend muss in der Bekämpfung auf diverse Massnahmen zurückgegriffen werden. Eine konsequente, vorbeugende sowie direkte Bekämpfung dieser unbeliebten Nager ist mit einem hohen Arbeitsaufwand verbunden. Sofern es auf einem Betrieb bzw. in einer Region möglich ist diesen Aufwand konsequent zu betreiben, ist eine erfolgreiche Bestandesregulierung möglich. 䡵
Autor Daniel Günter, Berater Pflanzenbau, 3421 Lyssach
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PFLANZENBAU
Sortenvergleiche in der Praxis VERSUCHSPLATTFORMEN UND FLURBEGEHUNGEN werden nicht nur zum Zweck wissenschaftlicher Sortenvergleiche durchgeführt. Vielmehr bieten diese Veranstaltungen die einmalige Gelegenheit, Sorten zu vergleichen, die unter realitätsnahen Praxisbedingungen angebaut werden. Nicht zuletzt fördern solche Events auch den fachlichen Austausch zwischen Fachleuten und Berufskollegen.
Beim Pflanzenbau trägt die Wahl geeigneter Sorten und Anbaumethoden ganz massgeblich zum Anbauerfolg bei. Zwar findet ein regelmässiger Erfahrungsaustausch zwischen den Produzenten statt, dennoch sind direkte Sortenvergleiche schwierig, da bei Parzellen, Fruchtwechsel und Anbauempfehlungen zahlreiche unterschiedliche Faktoren eine Rolle spielen. Mit den Versuchsplattformen von fenaco soll der Einfluss derartiger Faktoren gesenkt werden, indem auf der gleichen Parzelle eine grosse Anzahl Sorten unter gleichen bodenklimatischen Bedingungen
und mit identischen Verfahren angebaut werden. Dadurch ist es einfacher, die Sorten zu vergleichen.
fenaco organisierten Versuchsplattformen will man gerade den Austausch zwischen Landwirten und Fachleuten fördern.
Mit standardisierten Versuchen, deren Ergebnisse statistisch untersucht werden, können Vergleiche verschiedener Sorten objektiv verglichen werden. Die Zuverlässigkeit dieser Ergebnisse hängt von der Anzahl Versuche ab, weshalb viele Mikroparzellen am gleichen Standort benötigt werden. Dies macht Begehungen mit grösseren Gruppen praktisch unmöglich. Mit den alljährlich von der Abteilung Pflanzenbau der
Anbauverfahren Ziel dieser Versuchsplattformen ist, eine Möglichkeit zum Sortenvergleich zu bieten. Dabei werden Intensiv- und Extensivsorten angebaut sowie Versuche mit Wachstums- und Unkrautregulatoren und mit Düngung durchgeführt. Diese Versuche werden in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Partnern der Veranstaltung realisiert, also mit offiziellen Stellen
Der Besuch der Versuchsplattformen vereint Weiterbildung mit Geselligkeit.
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PFLANZENBAU oder verschiedenen Pflanzenbaufirmen (Pflanzenernährung und -schutz). Hierbei werden üblicherweise die Betriebsmittel des jeweiligen Betriebsleiters eingesetzt. Überdies steht für jede Variante eine gewisse Flächengrösse zur Verfügung, damit die verschiedenen Verfahren gut sichtbar und voneinander zu unterscheiden sind.
Geselligkeit Die Versuchsplattformen dienen als Bühne für das Knowhow und die Geschäftsbeziehungen, die das Departement Pflanzenbau der fenaco auszeichnen. Vor allem aber möchte man damit den Produzenten und den verschiedenen Akteuren die Möglichkeit zum Austausch bieten. Die Vielfalt der Sorten und der technischen Verfahren sowie die zahlreichen Partner geben Aufschluss über die neuesten Entwicklungen in den Bereichen Technik und Märkte. Im Vordergrund steht aber eindeutig der Erfahrungsaustausch zwischen den Produzenten, der gerne während eines kleinen Apéros durchgeführt wird.
Weiterbildung Die LANDI und fenaco Pflanzenbau engagieren sich
schweizweit aktiv für Flurbegehungen und Demonstrationsplattformen, damit Landwirte Zugang zu Informationen über technische Neuheiten erhalten. Die Erfahrungen, die bei diesen Veranstaltungen gewonnen werden, erweitern das Wissen der Beratungsdienste und der LANDI-Mitarbeiter. Somit ist doppelt gewährleistet, dass Qualität und Erfolg im Pflanzenbau stetig verbessert werden.
Versuchsbegehungen in Bünzen (AG)
Fazit Der Besuch der Versuchsplatt-
Die Präsentation der Versuche zum Winterweizen und zur Unkrautkontrolle im Zuckerrübenanbau fanden bereits am 6. und 7. Juni 2013 in Humlikon (ZH) statt.
formen vereint Weiterbildung mit Geselligkeit. Hier steht nicht nur im Vordergrund, neue Sorten zu entdecken oder zu vergleichen, sondern man kann zusätzlich mit Berufskollegen Erfahrungen austauschen sowie Gespräche mit den anwesenden Fachleuten führen. So ergibt sich die einmalige Gelegenheit, Ideen einzubringen und sich über die Entwicklungen in der Forschung zu informieren. Gleichzeitig sind diese Veranstaltungen auch eine Plattform für die fenacoLANDI Gruppe, wo sie ihr Know-how weitergeben und Kontakte mit der Agrarindustrie und -forschung knüpfen kann. 䡵
Neben der Präsentation von traditionellen Weizensorten, zeigt der Standort Bünzen in diesem Jahr einen Versuch mit unterschiedlichen Hof- und Recyclingdüngern. Die Landwirte werden über die derzeitige Fusariensituation im Getreidecenter Villmergen informiert und werden über mögliche pflanzenbauliche Massnahmen zur Verbesserung der Problematik aufgeklärt. Die Schweizerische Fachstelle für Zuckerrübenbau wird über aktuelle Trends in der Anbautechnik und Kulturführung von Zuckerrüben informieren. Zudem wird ein spezialisierter Betrieb Techniken für die frühe Aussaat von «Mais unter Folie» präsentieren. Datum Zeit Ort
13. und 14. Juni 2013 jeweils um 19.15 Uhr Versuchsfeld in Bünzen/Zufahrt signalisiert
Die Versuchsbesichtigungen zu Raps-, Sonnenblumen-, und Sojasorten haben am 30. und 31. Mai 2013 auf den Versuchsfeldern in Hochfelden und Windlach stattgefunden.
Versuchsbegehungen in Pampigny (VD) Die Besichtigungen am Vor- und Nachmittag dienen dazu, die verschiedenen Weizen-, Sonnenblumen- und Rapssorten zu vergleichen. Die Teilnehmer finden alle Auskünfte in den unterschiedlichen Marktberichten. Weizendüngung, intensive und extensive Formen der Produktion, Neuheiten im Pflanzenschutz und im Sortenbereich, Applikationstechniken und Möglichkeiten zur Unkrautbekämpfung im Sonnenblumenbau werden von den anwesenden Spezialisten und Partnern erörtert. Führungen finden am Vormittag und Nachmittag statt. Alle Teilnehmer werden vor Ort verpflegt. Datum Zeit Ort
27. Juni 2013 9.00 Uhr und 13.30 Uhr Wegweiser ab Pampigny
Futterbautag in Wichtrach (BE) Anhand von Praxisbeispielen wird aufgezeigt, welche Auswirkungen die Futterqualität auf die Grundfutterleistung und die Grundfutterkosten hat. Mittelpunkt des Anlasses stellt der Hof von Christoph Baumann in Wichtrach dar, auf welchem im 2012 ein neuer Boxenlaufstall gebaut wurde. Für den Futterbautag wurden diverse Grasmischungen und Maissorten zur Präsentation ausgesät sowie verschiedene Düngerstrategien gewählt. Bei einem Rundgang werden verschiedene Aussteller ihren Beitrag zum Futterbau präsentieren. Stimmen die Wetterbedingungen, ist auch eine Maschinenvorführung von Serco Landtechnik geplant. Für die Verpflegung vor Ort ist gesorgt. Datum Zeit Ort
14. August 2013 ab 9.00 Uhr Betrieb von Christoph Baumann in Wichtrach Zufahrt signalisiert
Autor Gaël Monnerat, UFA-Revue, 1510 Moudon Alle Versuchsergebnisse sind auf folgender Internetseite einzusehen: www.pflanzenbau.ch
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BIO-SEITE
Anbauempfehlungen 2014 DIE ZAHL DER BIO-BETRIEBE hat sich 2013 wiederum leicht erhöht. Erfreulich ist der Anstieg der Bio-Flächen im Talgebiet, was zu steigenden Inlandanteilen bei BioGetreide und -Ölsaaten führt. Obwohl die gedroschenen Bio-Ackerfrüchte allesamt gesucht sind, gilt es je nach Betrieb, den optimalen Mix in der Fruchtfolge zu finden – auch schon während der Umstellung. Ein Vergleich der Deckungsbeiträge lohnt sich.
Ulrich Zürcher
Andreas Rohner
Die Vermarktung des letztjährigen Bio-Getreides ist abgeschlossen. Noch vor Jahresende bezahlte fenaco den Sammelstellen das BioFuttergetreide auf dem Niveau der Knospe-Richtpreise aus. Mit 3200t gab es beim Mais einen Rekordertrag. Auffallend war die Zunahme der Mischkulturen (v.a. Gerste-Eiweisserbse) auf schweizweit etwa 700t. Für das Brotgetreide tätigte fenaco im Oktober 2012 eine Akontozahlung an die Sammelstellen in der Höhe der Knospe-Richtpreise. Die gute Zusammenarbeit mit Verarbeitern, die für einen starken Schweizer Bio-Getreidebau einstehen, liess im März eine Nachzahlung von 2.50 Fr./dt Brotweizen, Roggen und Dinkel zu. Trotz wenig Auswuchs fehlte es akut an Bio-Roggen. Für Knospe-Sonnenblumenkerne der Ernte 2012 hat fenaco 155 Fr./dt an die Sammelstellen bezahlt. Die Perspektive für 2013 sieht dank integrativer Zusammenarbeit mit der Abnehmerkette gut aus. fenaco strebt einen Auszahlungspreis von mindestens 165 Fr./dt an. Erstmals zeigt sich der Markt aufnahmefähig für grössere Mengen Umstellungs-Sonnenblumen. Hier liegt das Auszahlungsziel für die Ernte 2013 bei 155 Fr./dt.
Mahlgetreide Auch bei Bio-Weizen spielt der Proteingehalt eine wichtige Rolle in der industriellen Brotproduktion, die zwei Drittel des Schweizer Bio-Brotes herstellt. Eine dreijährige Versuchsreihe der Forschungsanstalt für biologischen Landbau (FiBL) hat den Ertrag sowie den Eiweiss- und Feuchtglutengehalt einiger Sorten mit Standort, Düngung und Saatzeitpunkt in Zusammenhang gebracht. Positive Ergebnisse 54
Süsslupinen – das blaue Eiweisswunder? Im Zuge der Diskussion um fehlende Eiweissträger in der BioFütterung werden derzeit verschiedene Ansätze zur Steigerung des Inlandanteils geprüft. fenaco hat dieses Jahr ein mehrjähriges Projekt mit der Körnerleguminose Süsslupine lanciert, das aus dem Ackerbaubeitragsfonds der Bio Suisse unterstützt wird. Mit Streifenversuchen an drei Standorten werden sechs gängige Sorten des deutschen Anbaus auf ihre hiesige Eignung getestet. Parallel haben sich schon einige Landwirte für einen Vertragsanbau entschieden, damit auch die fütterungstechnischen Werte untersucht werden können. Die Erkenntnisse werden nach Ernteabschluss veröffentlicht. Für die Aussaat 2014 sucht fenaco jetzt schon Bio-Bauern (Knospe oder Umstellung), die mindestens 1 ha Süsslupinen testen wollen. Interessierte melden sich via 058 433 64 91 (Deutschschweiz) oder 058 433 64 01 (Westschweiz). Das Auszahlungsziel beträgt 120 Fr./dt.
Süsslupinen, im nordöstlichen Europa etabliert.
resultierten vorwiegend bei Bio-Weizen, der auf tiefgründigen, gut versorgten Böden geerntet wurde. Da es in der Schweiz leider nicht nur solche Böden gibt und das Wetter bei der Nährstoffversorgung der Pflanzen eine zentrale Rolle spielt, gilt es, die Sorte gezielt zu wählen. Für die Ernte 2014 empfiehlt fenaco: Claro: für intensive Standorte, guter Ertrag, hohe Standfestigkeit, frühreif. Gute Resistenz gegen Fusarien. Nicht geeignet für Spätsaaten. Siala: Ertrag mittel bis gut, hohe Standfestigkeit, geeignet für Spätsaaten. Gute Resistenz gegen Mehltau. Wiwa: Ertrag mittel bis gut, Anbau auch in Grenzlagen möglich, allgemein gute Krankheitsresistenz und gute Backeigenschaften. Ludwig: Verwendung nur als Futterweizen! Guter Ertrag, mittlere bis gute Krankheitsresistenz. Geeignet für Umstellungsbetriebe. Aus der Ernte 2013 übernimmt die fenaco eine begrenzte Menge an Umstellungsmahlweizen. Für diese Spezialmenge besteht Vertragsanbaupflicht; 6 2013 · UFA-REVUE
BIO-SEITE
KURZMELDUNGEN
Tabelle: Deckungsbeiträge (DB) Bio-Kulturen 2012/2013
Nationaler Bio-Ackerbautag
in Fr./ha
Viel Sehenswertes und Neuigkeiten für die Praktiker verspricht das Programm des 2. Schweizer Bio-Ackerbautags am 12. Juni 2013 in Moudon (VD). Auch ÖLN-Landwirte sollen profitieren! Die Schwerpunktthemen reichen von den neusten Getreidesortenversuchen, über Ölsaaten, Mais- und Mischkulturenanbau bis hin zu Maschinendemonstrationen.
Mahlweizen Körnermais Sonnenblumen Eiweisserbsen Knospe Knospe/Umstellung Knospe Knospe/Umstellung Körner 4452 6048 3630 3232 (42 dt/ha, 106 Fr./dt) (72 dt/ha, 84 Fr./dt) (22 dt/ha, 165 Fr./dt) (32 dt/ha, 101 Fr./dt) Biosaatgut – 386 – 400 – 196 – 564 (2 dt/ha) (2 dt/ha) (1 dt/ha) (1.3 dt/ha) organischer Dünger – 50 – 200 – 50 Hagelversicherung – 102 | 2.3 % – 212 | 3.5 % – 167 | 4.6 % – 113 | 3.5 % Lohnarbeiten/Maschinenmiete – 450 – 650 – 611 – 450 variable Maschinenkosten – 670 – 700 – 600 – 370 Labelkosten – 43 – 43 – 43 – 43 DB Landwirt 2751 3843 1963 1692 Annahme/Reinigung – 190 – 350 – 135 – 157 Trocknung – 95 – 393 – 120 – 57 | 15 % DB ohne Beiträge 2466 3100 1708 1478 Direktzahlungsbeiträge* 2610 2610 2610 2610 Anbaubeitrag 1000 1000 Extensobeitrag 400 DB inklusive Beiträge 5476 5710 5318 5088 * ÖLN 1020 Fr., offene Ackerfläche 640 Fr., Bio Ackerfläche 950 Fr. Berechnung in Anlehnung an den DB-Katalog von Agridea, Ausgabe November 2012 Es handelt sich um Durchschnittswerte; die individuellen DB pro Betrieb schwanken um rund 10 %. Ab 2014 gibt es auch für Sonnenblumen, Eiweisserbsen und Ackerbohnen einen Extensobeitrag von 400 Fr./ha.
das Sortenspektrum ist eingeschränkt und nur bestimmte Sammelstellen sind für die Übernahme bestimmt. Über den Umfang des Projekts für Ernte 2014 wird zu gegebener Zeit informiert. Der Bedarf an Bio-Roggen und BioDinkel ist weiter steigend. Die beiden Kulturen eignen sich auch für den Anbau auf höher gelegenen Standorten.
Mais, Gerste, Triticale sowie Eiweisserbsen und Ackerbohnen. Mischkulturen machen aus agronomischer Sicht durchaus Sinn. fenaco bevorzugt in erster Priorität Gerste-Eiweisserbsen-Mischungen. Für den Mehraufwand (v.a. Trocknung, Trennung, Logistik) muss der Produzent aber einen Abzug von rund 4 Fr./dt (je nach Sammelstelle) in Kauf nehmen.
Futtergetreide, Eiweissträger Zusätzliche Anbauflächen für Bio-Futtergetreide und Bio-Eiweissträger sind willkommen. Priorität haben Weizen, Frisch aufgelaufene Bio-Sojabohnen Mitte Mai bei Wäldi im Kanton Thurgau.
Vertrag
Für alle erwähnten Kulturen (auch ohne Vertragspflicht) schliesst fenaco gern einen Anbauvertrag ab. Bei der Sammelstelle gibt es Infos über Sorten, Anbau und Vermarktung.
UFA-REVUE · 6 2013
Tagung «Ertragssicherheit im Bio-Landbau»
Ölsaaten und Soja
Der Anbau von Bio-Sonnenblumen hat in den letzten zwei Jahren etwas zugenommen. fenaco sucht weitere Produzenten, auch Umsteller. Am besten eignen sich nebelarme Weinbauregionen unter 550 m über Meer. Verglichen mit Sonnenblumen ist der Rapsanbau anspruchsvoller und risikoreicher. Absatzseitig wird BioRaps für Kaltpressung extrem gesucht, was der attraktive Produzentenpreis beweist: 220 Fr./dt (Ernte 2012). Übernommen wird Knospe- und Umstellungsknospe-Raps. Der Boom an Speiseprodukten aus Schweizer Bio-Soja hält an; Neuproduzenten sind gesucht. Anbau in milden Lagen unter 500 m.
Nach der erfolgreichen ersten Durchführung mit über 500 Teilnehmenden im vergangenen Jahr am Strickhof in Lindau (ZH), treffen sich die BioAckerbauprofis diesmal am landwirtschaftlichen Bildungszentrum Agrilogie in Grange-Verney. Die Veranstaltungssprache ist französisch. Der Anlass startet um 9.00 Uhr und dauert bis 16.00 Uhr. Die Maschinendemonstrationen (Unkrautregulierung im Mais und Einarbeitung von Gründüngungen) finden um 11.00 Uhr sowie um 14.30 Uhr statt. Die Feldposten werden von Experten aus Beratungsund Forschungsinstitutionen betreut und widmen sich den Themen Kunstwiesensaat, Gründüngung, Raps, Getreide, Mais, Mischkulturen und ÖLN-Gerstenversuchen. Detaillierte Informationen sind unter www.bio-ackerbautag.ch zu finden. Auch in diesem Jahr ist fenaco GOF mit einem Stand im Ausstellerbereich vertreten. Bei einem feinen BioSnack lohnt sich ein Schwatz zu den aktuellen Marktaktivitäten.
Autoren Ulrich Zürcher, fenaco, 3052 Zollikofen und Andreas Rohner, fenaco GOF, 8401 Winterthur. Für zusätzliche Informationen nehmen Sie Kontakt auf mit Ulrich Zürcher ( 058 434 06 66) oder Bernhard Graf ( 058 433 64 92, Deutschschweiz) bzw. Didier Kunkler ( 058 433 64 01, Westschweiz). Ausführliche Dokumentationen zum Anbau und zur Rentabilität der Kulturen sind unter www.fenaco-gof.ch (Bio-Rohprodukte) zu finden.
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Am 13. Juni 2013, 9 bis 13.30 Uhr, erhält der Bio-Landwirt auf dem Betrieb von Peter Andrey, Selgiswil 21, 1714 Heitenried, wertvolle Tipps, wie grosse Ertragsschwankungen reduziert werden können. Die Themen: Mäusebekämpfung mit «top-cat» und «standby» (Alex Meier, Andermatt Biocontrol AG), Totalsanierung, Übersaat oder anders bewirtschaften? (Thomas Habegger, UFA-Samen), Was ist der limitierende Faktor in meinen Böden? (Urs Hodel, Landor/Monika Keller, Labor Ins), Effektive Mikroorganismen (Ueli Rothenbühler, EM Schweiz AG), Für mehr Schweiz im Bio-Futter (Ueli Zürcher, fenaco GOF / Daniel Schmied, UFA). Nach dem Fachteil sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum gemeinsamen Mittagsimbiss eingeladen.
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UFA-SAMEN EMPFIEHLT SAATGUT
UFA 330 – Allrounderin in Varianten DIE ENGLISCH RAIGRAS-WEISSKLEEMISCHUNG mit Timothe, Wiesenschwingel, Knaulgras und Rotklee ist die am meisten gesäte Mischung hier zu Lande. Flexibilität in der Bewirtschaftung und Anpassungsfähigkeit an den Standort machen diesen Mischungstyp sehr beliebt.
Für Fragen fenaco Sursee, Dominik Fischer 058 433 65 88 GVS Schaffhausen, Daniel Item 052 631 17 65 LV St. Gallen, Albert Fässler 071 226 77 11 fenaco Winterthur, Hanspeter Hug 058 433 76 04 fenaco Moudon, Lukas Aebi 058 433 67 81 fenaco Lyssach, Andreas Wyss 034 448 18 61 Infos zu den Mischungen gibt es auch im UFASamen Feldsamenkatalog (in Ihrer LANDI) oder via www.ufasamen.ch.
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Durch die grösser werdenden Betriebe und die individuelle Spezialisierung in der Tierhaltung wünschen viele Landwirte Mischungen, die auf ihre Bedürfnisse besonders gut abgestützt sind, ohne Verzicht der Grundvorzüge der UFA 330er. UFA-Samen entwickelte zusammen mit Ihren Anforderungen und den weltweit besten Zuchtsorten in den vergangenen Jahren 7 weitere Varianten dieses Mischungstyps. Aufgebaut auf der Grundmischung 330 erhält der Futterbauer Mischungen, die seinen Anforderungen noch besser entsprechen, ohne auf die 330er Vorzüge verzichten zu müssen. Folgende UFA-330er Typen sind erhältlich: • UFA 330 Grundmischung für alle Verwendungszwecke. • UFA 330 AW Grundmischung mit der neuen Deckfrucht Alexandrinerklee und Westerwoldisch Raigras = Mehrertrag im 1. Schnitt.
• UFA 330 Gras Grundmischung ohne Klee für Betriebe, die immer zu viel Kleeanteil in den Wiesen haben oder für Verwendungen wo kein Klee gewünscht ist (z. B. Pferdehaltung). • UFA 330 M Der Acker-Rotklee wird in der Grundmischung durch Mattenklee ersetzt. Mattenklee ist ausdauernd. Dadurch verändert sich der Mischungstyp von einer reinen Gras-Weisskleemischung zu einer Gras-Weissklee-Mattenkleemischung. • UFA 330 MAW Mischungstyp wie UFA 330 M jedoch mit Deckfrucht wie in der UFA 330 AW. • UFA Queen GOLD Mischungstyp wie UFA 330 M mit zusätzlicher Luzerne. Dadurch erhält der Landwirt eine Gras-Weisskleemischung mit Mattenklee und Luzerne. • UFA Strufu Grundmischung mit den begrannten Italienisch- und Bastard-Raigrastypen. Sie erhalten eine (Struktur)gräserbetonte Hochertragsmischung.
Sommeraktion 2013 Erleben Sie die Anziehungskraft von UFA-Samen Kleegrasmischungen und Gründüngungen! Bei einem Bezug ab 50 kg UFA-KleeGrasmischung und/oder UFA Gründüngung erhalten Sie in Ihrer LANDI ein UFA-Samen T-Shirt. Das beliebte, anziehende T-Shirt der Marke Switcher ist qualitativ hochwertig, robust und aus 100 % Baumwolle. Es eignet sich für die tägliche Arbeit auf dem Hof und selbstverständlich auch für die Freizeit. Die Aktion läuft bis zum 28. Juni 2013.
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KURZMELDUNGEN NUTZTIERE
Höherer Milchbedarf – höhere Leistung Eine Mutterkuh gibt genau jene Milchmenge, die das Kalb zu trinken vermag und das sind etwa 3500 bis 4000 kg in 300 Säugetagen. Fleischrassen und unterversorgte Kühe produzieren deutlich weniger Milch. Über 4000 kg geben Mutterkühe, wenn sie Zwillingsgeburten haben oder Ammenkälber versorgen müssen, zeigt eine vierjährige Untersuchung am Lehr- und Forschungszentrum (LFZ) Raumberg-Gumpenstein. Ein häufiger Milchentzug stimuliert die milchbildenden Hormone und ein niedriger Euterinnendruck fördert die Milchsekretion. Während im Versuch eine Kuh mit einem Kalb jeweils lediglich
eine Milchleistung von 2782 beziehungsweise 2917 kg Milch in 270 Säugetagen erzielte, steigerte sie ihre Leistung unter praktisch gleichen Bedingungen nach einer Zwillingsgeburt auf 3883 kg, was einem Plus von 40 % entspricht. Je nach Leistung unterscheiden sich die Fütterungsempfehlungen, um weder Verfettung noch eine zu
starke Abmagerung – mit allen möglichen Folgestörungen – zu riskieren. Zwischen dem 50. und ungefähr dem 200. Säugetag benötigt die Mutterkuh leicht verdauliche, energiereiche Futtermittel. Denn in dieser Periode trinken die Kälber am meisten. Hans Häusler, LFZ Raumberg-Gumpenstein
Natürliche Ammen vorne
Sauen (BCS 5 bis 6) machen minus (-644 Fr.), zeigt eine Berechnung von Peter Stoll, Agroscope, anhand der Preise von 2010.
Spülungen jetzt attraktiver
In einem Vergleich am Zentrum Boxberg haben Ferkel in Säugezeit (264 g Tageszunahme TZ, 8.8 kg Ab-
setzgewicht) und Aufzucht (490 g TZ) das beste Resultat erzielt, wenn sie bei einer natürlichen Amme aufgezogen wurden (zehn Ferkel je Sau). Doch auch die Alternativen für «überzählige» Ferkel schnitten gut ab: Milchbeifütterung in der Abferkelbucht mit Muttersau und zwölf Ferkeln sowie Rescue Deck mit zwölf Ferkeln. Als Kontrollvariante diente eine Sau mit zwölf Ferkeln.
BCS-Beurteilung lohnt sich Bei einer mageren Sauen mit einem Body condition scoring (BCS) von 1 bis 2 liegt die Differenz zwischen Jagerverkauf und den Kostenfaktoren Aufzucht, Futter, Arbeit und Infrastruktur bei 195 Fr. Bei Tieren mit optimalem BCS von 3 bis 4 beträgt diese Differenz + 862 Fr. Zu fette UFA-REVUE · 6 2013
Mit der genomischen Selektion wird es noch interessanter, bei vielversprechenden Kühen einen Embryotransfer durchzuführen, ist Alain Passeraub, Tierarzt Embryoproduktion bei Swissgenetics, überzeugt. Im Ausland sei es bereits von praktischer Relevanz, die genomischen Zuchtwerte der Embryonen zu bestimmen und diese rasch auf Empfängertiere zu übertragen.
16 % verdienen dank Fleisch Wie lange fasten? Für Schweine sind Transporte angenehmer, wenn ihr Magen leer ist. Auch um den zu entsorgenden Darminhalt zu begrenzen und Futter zu sparen, werden Schweine vor dem letzten Verlad nicht mehr gefüttert. Dauert der Futterentzug jedoch zu lange, werden Energiereserven in den Muskeln abgebaut, was zur Säuerung des Fleisches oder gar Gewichtsverlust führen kann. Gemäss Versuchen am französischen Institut Romillé ist es am besten, wenn Schweine bei rationierter Fütterung rund sieben Stunden vor dem Verlad kein Futter mehr erhalten. Bei Automatenfütterung liess sich kein Unterscheid zwischen verschiedenen Fastenzeiten feststellen.
Zählt man Bauernbetriebe, Nahrungs-, Futterhersteller, Detailhandel und Gastronomie zusammen, hängen 16 % der Schweizer Arbeitsstellen mit der Wertschöpfungskette Fleisch zusammen. Am landwirtschaftlichen Produktionswert hatte die Fleischproduktion 2012 einen Anteil von 24.1 %. aus «Fleischmarkt im Überblick», Proviande
Fleischschafhaltung optimieren Analysen typischer Bergbetriebe mit Fleischschafhaltung ergeben, dass die Vollkosten aus den Fleischerlösen und Direktzahlungen oft nicht gedeckt werden können. Ein kalkulatorischer Stundenlohn von 28 Fr. wird nicht erreicht. Zwar arbeiten kurz- (Leistungen – liquiditätswirksame Fremdkosten = Cashflow) und mittelfristig (Cashflow – Abschreibungen = Einkommen) alle untersuchten Betriebe rentabel. Längerfristig (Cashflow – Abschreibungen – Eigenkosten) ist die Wirtschaftlichkeit nicht sichergestellt. Hier drei Optimierungsansätze:
• Bei den Stallleistungsdaten und beim Management zeigen sich grosse Unterschiede. Dies vor allem bei der Remontierungsrate, beim Erstlammalter und bei der Anzahl geborener Lämmer je Aue. Mit zunehmender Herdengrösse sinken die Produktionskosten deutlich. • Bei den Fleischerlösen ist die Vermarktungsform entscheidend. Mit Direktvermarktung lässt sich der Erlös nahezu verdoppeln. • Da die Direktzahlungen in der Fleischschafproduktion höher liegen als die Umsatzerlöse, gilt es mit der Agrarpolitik 2014/17, die staatlichen Beiträge betriebsspezifisch zu optimieren. Lorenz Büchel, SBV Treuhand und Schätzungen
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UNTERWEGS MIT... EN ROUTE AVEC …
…AFP-Spezialist Guido Wanner
«Erst optimieren, dann expandieren» Guido Wanner betreut den Ring 47 bereits seit 2002. Familie Schmitz stieg 2005 als vierter Abferkelbetrieb in den Ring ein. In der Zwischenzeit wurde der Sauenbestand aufgestockt und Peter Schmitz übernahm den Deck-Warte-Betrieb des Rings, weil der Vorgänger diesen aus gesundheitlichen Gründen abgeben musste.
Rationell arbeiten Auf die Frage, wie denn der Betrieb Schmitz in zehn Jahren aussähe, antwortet Peter: Erst optimieren, dann expandieren! Diese Reihenfolge ist zwar sehr logisch und vernünftig, wird aber nicht von allen wachsenden Betrieben so gesehen. Flächenmässiges Wachstum lässt sich nicht planen. Das gesamte Konzept des Betriebs Schmitz ist konsequent auf Rationalisierung ausgelegt. «Als wir auf saisonale Abkalbung umstellen wollten, waren viele in unserem Umfeld erst skeptisch», erinnert sich Peter Schmitz. «Heute sind wir alle begeistert
und die Umstellung war eine der besten Entscheidungen». Veränderungen sind immer eine Chance.
Spezialisierung als Vorteil Der Bau eines Abferkelstalls im Jahr 2005 war einer der grössten Meilensteine des Betriebs Schmitz. Zu den 150 Mastplätzen im alten Bauernhaus kam nun die Zuchtsauenhaltung dazu. Durch die Spezialisierung und Integration in einen AFP-Ring musste nicht der gesamte Produktionsprozess auf einmal erlernt werden. Der Neubau wurde mit viel Eigenleistung aufgestellt, im ersten Schritt für zwei 15er Gruppen mit Jageraufzuchtstall.
Auf drei Kantone verteilt Im Rahmen eines mehrmonatigen Arbeitsaufenthalts in Wisconsin konnte Betriebsleiter Peter Schmitz wertvolle Eindrücke in die Milchproduktion und Rindviehzucht der USA gewinnen. 2006 kamen dann die Meisterprüfung und eine Generationengemeinschaft mit dem Vater als weiterer Meilenstein in der Betriebsentwicklung hinzu. Der plötzliche Tod des Vaters 2010 war für die junge
Familie ein schwerer Schlag. «Es fehlt einfach jemand, den man fragen kann», beschreibt Peter die Momente, in denen er gerne auf die Erfahrung seines Vaters zurückgreifen würde. «Die schnelle Entwicklung lässt manchmal keine Planung zu», fährt er fort. «Als der Deck-Warte-Betrieb zum Verkauf anstand, hatten wir nicht lange Zeit zu überlegen.» Ein Nachteil sei die räumliche Trennung zwischen dem Heimbetrieb in Untersteckholz und dem Deck-
Betriebsspiegel Peter und Doris Schmitz mit Arline und Levin, 4916 Untersteckholz Meilensteine: 1997 Bau Boxenlaufstall; 2005 Bau Abferkelstall; ab 2006 Generationengemeinschaft; 2009 Schnitzelheizung für Wohnhäuser, Abferkel- und Jagerstall; 2012 Übernahme Deck-Warte-Stall Fläche: 41.2 ha Nutzfläche, 8.3 ha Wald Tiere: 30 Milchkühe (Vollweide und saisonale Abkalbung), 25 Aufzuchtrinder (davon 1/3 Vertragsaufzucht für andere Landwirte) 380 Zuchtsauen (Deck-Warte-Betrieb) plus 40 Zuchtsauen (Abferkelbetrieb), 147 Mastschweine Pflanzenbau: 14 ha Acker, 27.2 ha Grünland
Der Stammbetrieb in Untersteckholz.
Arbeitskräfte: Betriebsleiter-Ehepaar, 2 landw. Mitarbeiter (1 x 100 %, 1 x 60 %), 1 LuB-Mitarbeiter (Landwirtschaft und Behinderte), Mutter Schmitz
Guido Wanner, Dorfstrasse 41, 6211 Buchs Geboren
24. Juli 1962
Zivilstand
verheiratet mit Priska, Tochter Myriam (23 Jahre)
Werdegang Landwirt mit Meisterprüfung, Vollerwerbslandwirt bis 2000, 2000 bis 2002 50 % Aussendienst bei LANDI Nottwil-Buttisholz, eidgenössisch diplomierter Verkaufsleiter seit 2011, seit 2002 bei UFA AG als AFP-Verantwortlicher und Verkaufsberater Hobbys
Familie, Natur, Wandern, Fitnesstraining, Tanzen, Velofahren
Motto
«Durch vorausschauende Planung den Betrieben gute Voraussetzungen schaffen für eine wirtschaftliche Schweineproduktion.»
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Warte-Betrieb in St. Urban. Immerhin ist die Betriebsfläche auf drei Kantone verteilt, was den administrativen Aufwand nicht gerade einfacher macht.
Lieber gleich richtig Doris und Peter Schmitz treffen ihre Entscheidungen über die Betriebszukunft nach einer eigenen Philosophie: «Lieber gleich richtig bauen als später nachrüsten.» Schmitz‘ sprechen aus Erfahrung. Der Abferkelstall wurde erst 2011 auf zwei Mal 20 Plätze erweitert. Der nächste Schritt ist für Peter Schmitz jetzt ein dazu passender Aufzuchtstall. Es gibt noch viel zu tun. Peter Schmitz hat deshalb immer mehrere Projekte gleichzeitig im Kopf, die er gerne als nächstes umsetzten würde. Fütterung konsequent einfach Nicht nur die Fütterung der Milchkühe ist durch die Vollweide rationell organisiert. Bei den Schweinen setzt Familie
Guido Wanner und Peter Schmitz besprechen die Sauendaten aus dem UFA 2000planer.
Schmitz auf Alleinfutter. Als Abferkelbetrieb weiss Peter um die Wichtigkeit der Versorgung bereits während der Trächtigkeit im Wartebereich. Auf dem Sandacherhof wird das Sauenfutter der Extra-Linie (UFA 362-6) mit Schotte gemischt, da die betriebseigene Quelle zu wenig Wasser liefert, um die Wohnungen und die Tierhaltung zu versorgen. Die Voraussetzungen für gute biologische Leistungen sind gegeben: Mit aktuell 2.3 Umtrieben erreicht der Ring nach dem UFA 2000planer immerhin 25.6 abgesetzte Ferkel pro Sau und Jahr. Noch Verbesserungspotenzial gibt es bei den Saugferkelverlusten und den Umrauschern. Bei den Ferkeln setzt Peter Schmitz auf Fresta Gel, UFA 302 Prestarter sowie UFA 304 piccolo und erreicht damit sehr gute Absetzgewichte von 9 bis 9.5 kg.
Gut organisiert Eine Besonderheit auf dem Betrieb Schmitz ist das Arbeitsmanagement: Notizen werden elektronisch erfasst und synchronisiert. Dadurch hat jeder den Einkaufszettel für die LANDI auf seinem Telefon. Arbeitslisten, Kalender und Tierverkehr sind integriert und erlauben eine bessere Organisation der Arbeiten. So weiss jeder, was geht. Zusammen mit dem Mitarbei-
ter wechselt man sich morgens und abends mit der Arbeit ab. «Wir hatten einfach Glück mit dem Personal», begründet Peter das trotz vieler und sehr anspruchsvoller Aufgaben gute Arbeitsklima. Der Eindruck bleibt, dass auf dem Betrieb Schmitz mehr als 80 % des Erfolgs vom Management des Betriebsleiters ausgehen. Ab Ende August wird übrigens eine neue Arbeitskraft gesucht. Kontakt: 079 283 66 87. Auf den ersten Blick lässt der arbeitsintensive Betrieb eine Ahnung von Hektik aufkommen. Doch in der Küche hängt ein Souvenir, geschrieben in Englisch: «Es ist immer 5 Uhr, irgendwo», also Zeit, Tee zu trinken.
Extra-Futter als solide Grundlage Ein phasengerechtes Paket an Mineral-, Wirk- und Zusatzstoffen ist in den UFAExtra-Futter UFA 362/462 für tragende und UFA 361/461 für säugende Sauen enthalten: • Ausgewogenes Ca : P-Verhältnis für starke Knochen ohne Beeinträchtung der Verfügbarkeit anderer Inhaltsstoffe. • Organisch gebundene Spurenelemente in Form von Glycinaten und Proteinaten gewährleisten einen guten Keratinund Hornzellenaufbau. • Essenzielle Vitamine A, D und E zur Unterstützung des Organismus. • Biotin für eine gute Hornqualität. • L-Carnitin für eine optimale Energieverwertung und hohe Milchleistung. • Bedarfsgerechte Versorgung mit allen Aminosäuren, speziell Methionin und Cystin für den Klauenaufbau.
BLICKPUNKT POINT DE VUE
Levin, Peter, Arline und Doris Schmitz, Untersteckholz (BE)
«Wir schätzen, dass Guido Wanner das Funktionieren des AFP-Rings sicherstellt. Und: Die Schweine werden von der Anicom termingerecht abgeholt.» UFA-REVUE · 6 2013
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ERFOLG IN DER PRAXIS SUCCÈS DANS LA PRATIQUE
LESE-FUTTER À LIRE Das Beste für Fohlen
Guido Meier, Niederwil (AG).
Schweinegelenke wieder in Schuss gebracht Die moderne Schweinegenetik ist leistungsstark. Guido Meier erreicht mit seinen 150 QM-Mastplätzen durchschnittliche Tageszunahmen bis 930 g bei einer Futterverwertung von 2.45 kg. Mit einer Umtriebsdauer von je 86 Tagen sind vier Durchgänge pro Jahr möglich. Solche Leistungen stellen hohe Anforderungen ans Management. Um die Krankheitsgefahr beim Einstallen
zu minimieren, bezieht Guido Meier alle Mastjager von einem Ferkelproduzenten (Jakob Mäder, Boswil). Die Fütterung erfolgt genau nach Plan: Während der ersten rund zehn Tage wird UFA 313-6 verabreicht (TrockenfutterAutomat), danach erfolgt der Wechsel auf UFA 331-5 (flüssig). Für ein angenehmes, gleichmässiges Klima sorgt die Zufuhr frischer Waldluft über einen Bodenkanal.
Um den Umstallstress abzufedern und weil früher Gelenkprobleme aufgetaucht waren, kommt auf den Rat von UFA-Schweinespezialist Hansueli Baumgartner der Schweinemineralstoff UFA 395 zum Einsatz (10 g/kg Futter). «Dank diesem Produkt sind die gesundheitlichen Probleme deutlich zurückgegangen», stellt Guido Meier nach zwei Jahren Erfahrung fest.
HOBBYTIER-ECKE ANIMAUX D’AGREMENT
Gesund und fit dank UFA 855 Combi Rund 70 bis 80 Jungkaninchen vermarktet Claudia Anderhub, Eschenbach (LU), pro Jahr. Ihre zehn Zwergkaninchen-Weibchen füttert sie mit UFA 855. «Unsere Tiere sind gesund», stellt die gelernte
Zoofachverkäuferin fest und führt dies auf das konsequente Minimieren des Keimdrucks, unter anderem durch tägliches Misten, und den Einsatz des passenden Futters zurück. UFA 855 Combi, ein energiereiches Kaninchenfutter aus Würfeln und Körnern, ist die Premium-Rabatt Fr. 10.– / 100 kg UFA 855, bis 24.8.2013 in Ihrer LANDI. Nutzen Sie die Sammelkarte! Pro volle Karte gibt es einen Sack UFA-Kaninchenfutter gratis.
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richtige Ergänzung zu Heu, Gras (mit wenig Kleeanteil), Karotten und sauberen Gemüseresten. Mit seinen gezielt ausgewählten Zusätzen erhöht UFA 855 die Sicherheit punkto Tiergesundheit. Ab fünf Tagen vor der Schlachtung muss es mit UFA 858 ersetzt werden.
Im Frühling geborene Fohlen befinden sich in einer wichtigen Wachstumsphase. Sie beginnen, neben Milch weitere Futter aufzunehmen. Genügend Bewe gung und der Einsatz des proteinreichen Ergänzungsfutters HYPONA 783, das eine hohe Verdaulichkeit aufweist und mit den notwendigen Mineralstoffen und Vitaminen angereichert ist, tragen zu einer gesunden Entwicklung ohne Wachstumsknick bei. Einsatz HYPONA 783: für säugende Fohlen zur freien Verfügung, für Absetzfohlen 1 bis 3 kg pro Tier und Tag, für über einjährige Fohlen 1.5 bis 2.5 kg. Bis 22.6.2013 ist HYPONA 783 in Ihrer LANDI mit Fr. 5.–/100 kg Rabatt erhältlich.
Neuweltkameliden: Wie füttern? UFA 765 Combi eignet sich als Ergänzungsfutter für Lamas und Alpakas. Ab zwei Monaten vor dem Abfohlen erhält eine Stute 200 bis 300 g. Für säugende Mütter mit einem Fohlen sind 300 bis 500 g zu empfehlen. Zur raschen Entwicklung der Nachzuchttiere haben sich im zweiten Lebenshalbjahr 200 bis 300g UFA 765 pro 100 kg Gewicht und Tag bewährt. Das schmackhafte Mineralsalz UFA 9981 wird Neuweltkameliden zur freien Verfügung angeboten.
UFA-Berater Conseiller UFA 3052 Zollikofen 058 434 10 00
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1070 Puidoux 058 434 09 00 6210 Sursee 058 434 12 00 9500 Wil 058 434 13 00 ufa.ch 6 2013 · UFA-REVUE
STALLBAU & -TECHNIK NUTZTIERE
Rationiert in der alten Hülle BEI EINEM STALLBAU fallen zahlreiche Entscheidungen mit grosser Tragweite an. Zusammen mit seinen Söhnen Thomas und Stefan hat sich Josef Wigger intensiv damit auseinandergesetzt, wie die Arbeitsproduktivität und der Kuhkomfort gesteigert werden können. Zwei Jahre nach der Inbetriebnahme des neuen Laufstalls kann eine positive Bilanz gezogen werden.
Familie Wigger ist zufrieden mit dem neuen Laufstall, der gekonnt in die bestehende Luzerner Scheune unter die Heubühne integriert wurde. Das Melken ist bequemer und die Kühe geben mehr Milch. Dank weicher Tiefboxen sind Gelenkentzündungen zur Rarität geworden. Auch Pansenazidosen kommen nicht mehr vor, seit das Leistungsfutter via Abrufstation gezielt zugeteilt wird, rühmen Josef, Thomas und Stefan Wigger.
tungsfutter über die Abrufstation gezielt zuzuteilen, und beinhaltet die Fruchtbarkeitsdaten, um Listen der zu besamenden oder auf Trächtigkeit zu prüfenden Tiere ausdrucken zu können. Das «Aktiv Puls»-System hat schonendes Melken zum Ziel. Eine spezielle Kopfdüse am Zitzengummi soll für eine natürliche Vakuumentlastung in der Massagephase und so für eine bessere Eutergesundheit und ein besseres Ausmelken sorgen.
Tenn verschmälert Dem Umbau
Laufmatte für Trittsicherheit
im Jahr 2011 gingen viele Betriebsbesichtigungen voraus. Nötig war das Projekt, um den Tierschutznormen per 1. September 2013 zu entsprechen, aber auch um zu rationalisieren, die körperliche Arbeit zu erleichtern und zu Gunsten des Tierwohls. Der neue Laufstall umfasst einen Teil für laktierende und einen Teil für galtstehende Kühe sowie zwei Abkalbeboxen. Vis à vis der Kühe ist die Aufzucht untergebracht. Um die erforderlichen Liege- und Fressplatzmasse zu erreichen, wurde das Tenn um 70 cm verschmälert.
Der Fressbereich befindet sich auf einem Spaltenboden mit Matte. Matten sind auch im Gang zwischen den Liegeboxen angebracht, um eine hohe Trittsicherheit zu gewährleisten. Der Schieber wird vier bis sechs Mal pro Tag betätigt, so dass die Klauen trocken und gesund bleiben. Für den nötigen Klauenabrieb sorgt der Beton in den Zwischengängen sowie im Laufhof, der bereits vor dem Umbau bestanden hatte.
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Das Melkzentrum ist mit einem 2 x 4 Fischgerät von Happel ausgerüstet. Es wurde ausserhalb des bestehenden Stallgebäudes angebaut. So hatte man Platz und konnte punkto Kriechstrom auf Nummer sicher gehen und professionell erden. Der Melkstand verfügt über eine automatische Tiererkennung, Milchmengenmessung und ein Herdenmanagementprogramm. Fällt die Milchleistung einer Kuh um über 10 %, leuchtet ein Warnsignal auf. Das Melksystem ist mit der Fütterung verknüpft, um das LeisUFA-REVUE · 6 2013
Tief- und Hochboxen Die Tiefboxen der Kühe werden mit Stroh und zur Reduktion des Keimdrucks täglich mit total 12 bis 14 kg kohlensaurem Kalk eingestreut. Um die Matratze zu machen, wurde auf den Boxenboden etwas Kälbermist verteilt. Die Rinder liegen auf Hochboxen, da die Gefahr von Gelenksentzündungen bei leichten Tieren gering ist, begründet Josef Wigger.
Betriebsspiegel Familie Josef und Brigitte Wigger mit Andrea (25 Jahre), Monika (23), Thomas (22) und Stefan (20), 6034 Inwil Nutzfläche: 31.5 ha (arrondiert um Ökonomiegebäude) Tiere: 50 Brown Swiss Kühe (etwa 8000 kg Milch pro Laktation), 30 Stück Jungvieh, 330 Mastschweine (Coop Naturafarm) Ackerbau: 2 ha Winterweizen, 2 ha Wintergerste, 1.5 ha Körnermais, 1 ha Silomais Arbeitskräfte: Betriebsleiter-Ehepaar, Thomas und Stefan
1 · Der Schieber wird vier bis sechs Mal pro Tag betätigt. 2 · Die Happel-Melkzeuge mit den speziellen Kopfdüsen zur Vakuumentlastung in der Massagephase. 3 · In der Mitte die typische Luzerner Scheune. 4 · Stefan, Josef und Thomas Wigger mit UFA-Fütterungsspezialist Michael Fankhauser (v.l.n.r.).
Autor Matthias Roggli, UFA-Revue, 3360 Herzogenbuchsee
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NUTZTIERE
Hohe Leistung und Gesundheit – ein Widerspruch? IN DEN ZURÜCKLIEGENDEN DEKADEN sind die Laktationsleistungen der Schweizer Milchkühe deutlich gestiegen. Um mit der aktuellen Genetik auch hohe Lebensleistungen zu erzielen, ist eine gezielte Fütterung rund ums Abkalben nötig.
Martin Kaske
Sowohl bei Schweizer Holstein- als auch bei Fleckviehkühen steigen die Laktationsleistungen weitgehend linear um über 2% pro Jahr. Zwischen 1960 und 2006 haben sich die Milchleistungen nahezu verdoppelt. Aus Sicht der Tierzüchter ist eine weitere Erhöhung der Milchleistung auch in Zukunft möglich; ein Selektionsplateau ist noch nicht erreicht.
Weiter steigern? Es erscheint jedoch zweifelhaft, ob eine weitere unkritische Erhöhung der Milchleistung ein erstrebenswertes Ziel darstellt. Die durchschnittliche Lebensleistung der Milchkühe bewegt sich heute noch auf dem Niveau der achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Zunehmend gibt es sogar in der breiten Öffentlichkeit Bedenken, dass eine weitere Leistungssteigerung die Kühe überfordern könnte.
Hohe Abgangsraten Tatsächlich ist die unbefriedigende durchschnittliche Lebensleistung der Milchkühe auf hohe Abgangsraten zurückzuführen, die
heute auf Milchviehbetrieben meist zwischen 30 und 50 % liegen. Eine hohe Abgangsrate muss jedoch nicht zwangsläufig ein Ausdruck eines schlechten Gesundheitsstatus der Herde sein. Einige sehr erfolgreiche Betriebe verkaufen in erheblichem Umfang Zuchtvieh oder selektieren auf der weiblichen Seite möglichst scharf. Wenn aber die Zwangsmerzungsrate (Grafik 1) hoch ist, so lässt sich dies mit einer ökonomisch tragfähigen und tiergerechten Milchviehhaltung kaum vereinbaren. Ursache dafür sind in der Regel gehäuft auftretende Produktionskrankheiten. Das sind Erkrankungen, deren Häufigkeit mit der Höhe der Milchproduktion direkt oder indirekt korreliert. Gemäss zahlreicher Studien trifft dies auf bestimmte nichtinfektiöse Erkrankungen wie Ketose, Labmagenverlagerung, hypocalcämische Gebärparese («Milchfieber»), aber auch infektiöse Erkrankungen wie Mastitiden (Euterentzündungen), Metritiden (Entzündung der Gebärmutter) und bestimmte Klauenerkrankungen zu.
Rund ums Abkalben ProduktionsGrafik 1: Abgänge – aber warum? Zuchtvieh
Ist die Zwangsmerzungsrate sehr hoch, sind dafür meist gehäuft auftretende Produktionskrankheiten verantwortlich. 64
Zwangsmerzungsrate
Merzungsrate
Euterkrankheiten, Unfruchtbarkeit, Klauenerkrankung, Stoffwechsel, Labmagen, Infektionen, Unfall, sonstige Gründe
Abgangsrate
geringe Leistung, Melkbarkeit, Alter
krankheiten treten vor allem im Zusammenhang mit der Kalbung beziehungsweise während der ersten zwei Laktationsmonate auf. Diese Häufung erklärt sich dadurch, dass der Stoffwechsel der Tiere zu Laktationsbeginn aufgrund des hohen Energiebedarfs für die Milchsynthese besonders gefordert wird. Während der Erhaltungsbedarf einer 600 kg schweren Kuh bei lediglich 36 MJ NEL pro Tag liegt, erfordert die Synthese von beispielsweise 30 kg Milch zusätzlich 93 MJ NEL pro Tag. Insbesondere die Transitperiode (drei Wochen vor und nach der Kalbung) bildet für die
Grafik 2: Risiko für Produktionskrankheiten 45 Wahrscheinlichkeit in % 40
Euterentzündung
35
Klauenerkrankung
30 25
Zysten
15
Entzündung Gebärmutter NachgeburtsVerhalten
10
Milchfieber
20
5 0
6 7 8 9 10 11 12 Milchleistung (x 1000 kg)
Mit der steigenden Milchleistung hat sich auf Ebene der Population das Risiko für verschiedene Produktionskrankheiten deutlich erhöht. Ein gutes Herdenmanagement gewährleistet dennoch die Vereinbarkeit von Hochleistung, Tiergesundheit, Fruchtbarkeit und langer Nutzungsdauer.
Hochleistungskuh eine maximale metabolische Herausforderung. Ursache ist der rapide Anstieg der Milchleistung nach der Kalbung, während die maximale Trockensubstanz-Aufnahme erst vier bis zwölf Wochen nach Erreichen der Höchstleistung erreicht wird. Es resultiert in den ersten Laktationswochen eine negative Energiebilanz (NEB). Diese wird durch Mobilisierung von Körperreserven (vor allem Fett, aber auch Muskelgewebe) ausgeglichen. Die moderate Mobilisierung von Körperreserven ist physiologisch sinnvoll. Bei übermässiger Fettmobilisation nach der Geburt besteht jedoch die Gefahr von Stoffwechselentgleisungen wie die Ver6 2013 · UFA-REVUE
NUTZTIERE
Verzehrsförderung als Schlüssel zum Erfolg Im Rahmen eines optimierten Transit-Managements kann vieles getan werden, um die Futteraufnahme um die Geburt zu maximieren und den Tieren damit den Übergang von der Spätträchtigkeit auf die Frühlaktation zu erleichtern. Die wichtigsten Ziele des Managements in der Trockenstehperiode sind: • Vermeidung einer Überkonditionierung (BCS > 4) der trächtigen Muttertiere durch eine bedarfsgerechte Energieversorgung im letzten Laktationsdrittel und in der Trockenstehperiode, • Adaptation der Pansenflora an die nach der Abkalbung übliche, kraftfutterreiche Ration durch die sukzessive Erhöhung des Kraftfutteranteils in den letzten zwei bis drei Wochen der Trächtigkeit («Anfütterung»), • gezielte Vorbeugung von Milchfieber (hypocalcämische Gebärparese) bei allen mehrkalbigen Kühen durch geeignete Massnahmen in Absprache mit dem Hoftierarzt und Fütterungsspezialist, • Verfügbarkeit einer sauberen und geräumigen Abkalbebox und adäquate Geburtsüberwachung beziehungsweise Geburtshilfe («stressfreie Abkalblinie»). Nach der Abkalbung gelten folgende Massnahmen als sinnvoll zur Erreichung einer maximalen Futteraufnahme: • Angebot von Wasser mit einem Energiesupplement direkt nach der Kalbung, • Verfütterung einer Ration mit hochwertigen, schmackhaften und energiereichen Futtermitteln mit einem ausreichend hohen Strukturanteil, • Fütterungsmanagement, das jeder Kuh der Herde einen ungehinderten und ständigen Zugang zum Futter ermöglicht, • ständige Verfügbarkeit von Trinkwasser,
fettung der Leber oder Ketose. Zudem ist die Abwehrbereitschaft des Organismus gegenüber Infektionserregern während der Transitperiode herabgesetzt. Infektiöse Erkrankungen wie Euterentzündungen (Mastitis) und Entzündungen der Gebärmutter (Metritis) treten deshalb häufiger auf und sind oft die indirekte Folge der NEB.
Anpassungsfähigkeit variiert Es gibt andererseits keine unmittelbare Beziehung zwischen der Höhe der Milchleistung, dem Ausmass der NEB und der Tiergesundheit. Trotz einer häufig ausgeprägten NEB erkranken viele Hochleistungstiere nicht an Produktionskrankheiten – entsprechend gelten Produktionskrankheiten heute als Ausdruck einer individuell unzureichenden Anpassungsfähigkeit an eine NEB. Diese Adaptationsfähigkeit variiert zwischen den Tieren ausserordentlich. Eine Schlüsselrolle kommt der Höhe der Futteraufnahme im geburtsnahen Zeitraum zu. Hier gilt es hervorzuheben, dass jede einzelne Massnahme, die nach der Kalbung zu einer höheren Futteraufnahme führt, als Vorbeugung gegen Produktionskrankheiten anzusehen ist – jedes Gramm zusätzliche Futteraufnahme, jeder einzelne Kieferschlag des Tieres, jeder zusätzliche Besuch des Futtertisches UFA-REVUE · 6 2013
Ein Schlüssel, hohe Laktationsleistungen mit guter Gesundheit, Fruchtbarkeit und hohen Lebensleistungen vereinbaren zu können, liegt in der Fütterung.
• Vermeidung von sozialem Stress durch möglichst geringe Fluktuation innerhalb der Herde, • Fress-Liegeplatz-Verhältnis von grösser/gleich 1:1, • Maximierung des «cow comfort» im Hinblick auf Gestaltung des Stalls, Bodenbelag, Liegeboxen, Güllebeseitigung und Klauenpflege, • Aufstallung der frisch abgekalbten Kühe möglichst in einer speziellen Gruppe, • tägliche, routinemässige Erfassung des Gesundheitsstatus (Gesamteindruck, rektale Körpertemperatur, Pansenfüllung, vaginaler Ausfluss, Milchsekret) während der ersten zwei Wochen und die unmittelbare und entschlossene Behandlung etwaiger Erkrankungen durch den Hoftierarzt.
sind deshalb von Vorteil (siehe Kasten oben). Grundsätzlich können hohe Herdenleistungen nur erzielt werden, wenn Produktionskrankheiten selten auftreten. Ein offensichtlicher Widerspruch besteht nicht zwischen Hochleistung und Tiergesundheit, wohl aber führen Produktionskrankheiten zu einer verminderten Milchleistung und schliessen insofern eine hohe Herdenleistung aus.
Fazit Das Ziel erfolgreicher Milchviehhalter ist es, auch bei einem hohen Leistungsniveau eine gute Tiergesundheit und Fruchtbarkeit zu erreichen. Viele Hochleistungsherden mit befriedigender Fruchtbarkeit und überdurchschnittlicher Nutzungsdauer belegen eindrucksvoll, dass Hochleistung und Tiergesundheit vereinbar sind, sofern das Fütterungs- und Haltungsmanagement optimiert werden. Somit ist stets ein suboptimales Management – und
damit der Mensch – die primäre Ursache von Produktionskrankheiten. Der entscheidende Unterschied zwischen über- und unterdurchschnittlich erfolgreichen Milchviehbetrieben ist entsprechend weniger die Laktationsleistung der Herde als vielmehr die Kompetenz und Erfahrung der Betriebsleiter. 䡵
Autor Martin Kaske, Apl.-Prof. Dr. med. vet. Fachtierarzt für Physiologie und Rinder, Dip. ECBHM; Spezialgebiet: Bestandesmedizin, Kälbergesundheit, Stoffwechsel-Physiologie; Rindergesundheitsdienst, Agridea, 8315 Lindau, martin.kaske@agridea.ch Zur Erkennung spezifischer Problemfelder auf dem Betrieb dienen Kennzahlen zur Tiergesundheit, die Gegenstand eines Folgeartikels in der UFA-Revue vom Juli sein werden.
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NUTZTIERE
Energiereich und verzehrsfördernd PRESSSCHNITZEL stammen aus der Zuckerindustrie und können Wiederkäuer- und Schweinerationen sinnvoll ergänzen. Die Erzeugung einer qualitativ hochwertigen Pressschnitzelsilage erfordert eine grosse Sorgfalt aller Beteiligten.
Alain Morel
Pressschnitzel sind ein Einzelfuttermittel, das bei der Gewinnung von Zucker aus Rüben anfällt. Die Rüben werden nach der Reinigung in einer Schneidmaschine in Streifen geschnitten. So wird eine grosse Oberfläche für den nächsten Fabrikationsschritt geschaffen: Das Einmaischen mit etwa 70°C heissem Wasser, um den Zucker herauszulösen. Schnitzel und Zuckerwasser werden dann im Extraktionsturm getrennt. Neben Rohsaft entstehen Nassschnitzel, die abgepresst 25 % Trockensubstanz (TS) aufweisen. Nach dem Herauspressen des verbleibenden Saftes gelangen die etwa 55 bis 60 °C heissen Schnitzel an die Verladeplattformen. Die von den Fabriken organisierte Logistik (Bahn, Strasse) gewährleistet, dass die Schnitzel sofort zum Endkunden gelangen.
TS-Gehalte und Qualität Fürs Silieren haben sich melassierte Pressschnitzel mit zirka 25 % TS bewährt. Ware mit höherem TS-Gehalt wird in
Trockenschnitzel gibt es unpelletiert oder pelletiert.
den Zuckerfabriken Aarberg und Frauenfeld (ZAF) melassiert und getrocknet. Trockenschnitzel stehen unpelletiert oder pelletiert zur Verfügung. Die Produktion von Pressschnitzeln unterliegt hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards. Die ZAF garantieren die Produktequalität ab Werk. Zum Gelingen der Silage tragen aber auch die SBB, Transporteure, Lohnunternehmer und der silierende Betrieb bei.
Heissvergärung Die Milchsäuregärung unter aneroben Bedingungen ist eine der wichtigsten Futterkonservierungsarten. Während bei der Silierung
Siloschläuche sind in unterschiedlichen Grössen verfügbar.
von Mais oder Gras eine Kaltvergärung bei unter 30 °C stattfindet, siliert man die Schnitzel durch Heissvergärung. Die Rübenschnitzel verlassen die Pressen heiss und weisen bei der Verladung noch Temperaturen von über 50 °C auf. Die Abkühlung sowohl beim Transport als auch bei einer Zwischenlagerung bis 24 Stunden ist relativ gering. Da die mikrobielle Aktivität in warmen Schnitzeln
Bezugsmengen und Logistik ab Werk Aarberg und Frauenfeld Pressschnitzel lose • ab Werk (Selbstabholung) • franko Hof mit Dosier- oder Abschiebewagen (ca. 12 – 24 t) • franko Hof, Fahrsilo oder Siloschlauch mit Kipp- oder Schubbodenfahrzeug (ca. 25 – 27 t) • franko Hof (Hochsilo ca. 7 – 8 m) mit Kranwagen (ca. 19 – 23 t) • franko Hof, Fahrsilo oder Siloschlauch per LKW mit ACTS-Container (drei Container à ca. 13 t, total ca. 39 t) • franko Bahnwagen / Station ohne Auslad (ca. 45 t)
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Pressschnitzel in Siloballen à 1200 kg • ab Werk (Selbstabholung) • franko Hof per LKW à 16 Stück mit Hebebühne oder Kran • franko Hof per LKW à 20 Stück mit Hebebühne • franko Hof per Traktor/LKW (ab Bahnwagen/Station) • franko Bahnwagen / Station, ohne Auslad (20 – 23 Stück) Struktur-Trockenschnitzel unpelletiert* Produktion nur im Werk Frauenfeld • Big Bag à 500 kg, auf Europaletten • Lose (auf Anfrage)
Trockenschnitzel, pelletiert* • Lose • Big Bag à 1000 kg, auf Europaletten • 30 kg Säcke, auf Europaletten à 900 kg * franko Lieferungen auf Anfrage Günstigste Bestell-/Bezugstermine für Pressschnitzel • Bestellung: Vorverkaufskonditionen Ende Mai bis Ende Juni 2013 (Neue Ernte) • Bezug: ab 15.11.13 bis Kampagneende Infos: Gratis-Infoline 0800 808 850, www.landi.ch, www.raufutter.ch, www.zucker.ch, www.zuckerwirtschaft.de
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NUTZTIERE zu Nährstoffverlusten führen kann, muss möglichst rasch siliert werden.
Checkliste zur Silierung von Pressschnitzeln Eine hochwertige Pressschnitzelsilage setzt Folgendes voraus:
Mischsilierung Pressschnitzel haben ein ausgeprägtes Wasserbindevermögen, was die Sickersaftbildung und damit Silierverluste minimiert. Sie eignen sich zur Mischsilierung mit Gras oder Silomais. Das Volumenverhältnis wird auf die Ration ausgerichtet.
• Silogrösse (tägliche Entnahmemenge, Vorschub) und -ort (Befestigung, Sauberkeit, Öffnungsrichtung windabgewandt) gut planen. • Pressschnitzel in warmem Zustand zügig einsilieren. • Einträge von Schmutz und damit von Schaderregern vermeiden. Wo eine Zwischenlagerung notwendig ist, die betreffende Fläche anschliessend reinigen und desinfizieren.
Folienschlauch Mit einer Schlauchpresse können Pressschnitzel in Folienschläuche gepresst werden. Vorteile: • Reduzierte Energie- und TS-Verluste durch sofortigen Luftabschluss und gleichmässige Verdichtung. • Verringerung Nachgärrisiko durch kleine Anschnittflächen. • Flexibilität bezüglich Lagerort. Der Schlauchdurchmesser ist entscheidend für den Vorschub im Silo: Bei 1.90 m werden etwa 2.0 t/m, bei 3 m etwa 5 t Pressschnitzel gelagert.
Siloballen Die Silierung von Pressschnitzeln in Rundballen ist ebenfalls möglich. Die Siloballen haben ein Gewicht von etwa 1.2 t und sind vor allem für kleine Bestände und kleine Abnahmemengen geeignet. Sie sind einfach zu lagern und handhaben. Die Pressdichte liegt höher (ca. 1 t/m3,, je nach TS) als bei Schlauch- und Horizontalsilierung, was sich positiv auf die Lagereigenschaften auswirkt. Zudem kühlen Schnitzel in Ballen schneller ab. Während im Fahrsilo oder im Schlauch silierte Schnitzel frühestens nach sechs Wochen verfüttert werden können, ist bei den Ballen eine Öffnung bereits nach etwa zwei Wochen möglich. Das Verfahren ist zwar relativ teuer, liefert aber bei sachgerechtem Umgang und regelmässiger Kontrolle der Siloballen auf Beschädigung eine nahezu verlustfrei konservierte Silage.
Melassezusatz Die ZAF bieten melassierte Pressschnitzel an. Melasse wirkt sich positiv auf die aerobe Stabilität aus, da sich die Silagen besser verdichten lassen. Ausserdem dringt die Luft bei der Entnahme weniger stark in die Silage ein. Der Energiegehalt der Silage steigt durch den Melassezusatz nicht, da der zugeführte Zucker während der Gärung in Milchsäure umgeUFA-REVUE · 6 2013
wandelt wird. Bewährt haben sich Melassezusätze von maximal 5 % (30 bis 50 kg/t Pressschnitzel).
Saftfutter Pressschnitzel gehören zu den energiereichen Saftfuttermitteln und passen gut zu proteinreicher Grassilage, da sie die N- und Proteinbilanz im Pansen ausgleichen. Von frischer, unsilierter Ware unterscheidet sich Pressschnitzelsilage gehaltsmässig kaum. Der Zuckergehalt reduziert sich durch die Milchsäurebildung im Gärprozess. Die Energie der Pressschnitzel stammt aus den Gerüst- oder Zellwandkohlenhydraten, die im Pansen langsam und konstant abgebaut werden. Mit ihren 18% Rohfaser können Pressschnitzel die Azidosegefahr in Rationen mit viel Mais- und Getreidestärke reduzieren. Als feuchte Komponente beeinflussen sie die Gesamtfutteraufnahme positiv und lassen sich gut in Mischrationen integrieren (Ziel: 38 bis 45% TS in Mischung). Je nach Ration sind bis 15kg pro Kuh und Tag einsetzbar. Zu beachten ist: • Ration sorgfältig berechnen. • Schrittweise Futterumstellung. • Auf Mineralstoffausgleich achten. • Nie in den leeren Futtertrog vorlegen.
Auch bei den Schweinen kommen Pressschnitzel (oder Trockenschnitzel gemahlen) zum Einsatz. Durch ihre Quelleigenschaft bewirken sie eine schnelle, nachhaltige Sättigung ohne hohen Energiegewinn. Sie sind ein günstiges Saftfutter für tragende Sauen (bis 5 kg je Tier und Tag), reduzieren die Mykotoxingefahr und der tiefe pH-Wert der Schnitzelsilage stabilisiert das Magen-Darm-Milieu. Enthaltene Pektine (Ballaststoffe) wirken der Dickdarmträgheit um die Geburt entgegen. 䡵
Rübenschnitzel können zusammen mit Mais-, Grassilage oder weiteren Komponenten in Schichten aufgebracht oder vermischt werden. Bilder: ZAF
• Gut verdichten, sorgfältig abdecken und mit Vogelschutznetzen oder gittern schützen. • In Flachsilos soll der Stock maximal 2m hoch sein (für ausreichende und gleichmässige Abkühlung). Seitlicher Wassereintritt lässt sich durch das Unterlegen einer Silofolie verhindern. Gute Ergebnisse werden auch mit einer dünnen Unterziehfolie unter einer luftdichten, UV-beständigen Silofolie erzielt. Zur Beschwerung eignen sich Sand, Erde oder gefüllte Sandsäcke. Reifen genügen nicht. • Silo regelmässig kontrollieren und bei Bedarf ausbessern. • Silierdauer mindestens sechs Wochen, um eine ausreichende Auskühlung auf Aussentemperatur-Niveau zu gewährleisten. • Wenn Unsicherheiten bezüglich der tatsächlichen Abkühlung bestehen, sollte eine Temperaturmessung per Einstichthermometer in Betracht gezogen werden. • Wird die Mindestsilierdauer unterschritten, können chemische Siliermittel zur Verbesserung der aeroben Stabilität führen. • Glatte, senkrechte Anschnittfläche (Futterstock nicht lockern). • Entfernung von Futterresten. • Ausreichenden Vorschub (0.2 m/Tag im Winter und 0.4 m/Tag im Sommer) bei der Entnahme sicherstellen.
Autor Alain Morel, Produkteleader Press- und Trockenschnitzel, fenaco Raufutter, 3001 Bern Unter www.raufutter.ch finden Sie das ganze Sortiment von fenaco Raufutter, das in den LANDI angeboten wird. Gratis-Infoline 0800 808 850
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UFA-REVUE REISE NUTZTIERE
Milchwirtschaftliche Exkursion nach Israel, 5. bis 10. Oktober 2013
Israel ist mit knapp 30 000 km² etwas kleiner als die Schweiz. Obwohl die klimatischen Bedingungen alles andere als optimal sind, gehört Israel zur weltweiten Spitze in der Milchproduktion. Ein Erfolgsfaktor ist die tierärztliche Bestandsbetreuung. Zu den weiteren Besonderheiten gehören die Versorgung mit Mischrationen über Futterzentralen und die Einstreue mit getrocknetem Dung. Nicht zuletzt ist Israel auch Entwickler bekannter Managementtechnik, wie etwa dem WiederkauAktivitätssensor. All dies wird auf der milchwirtschaftlichen Exkursion vom 5. bis 10. Oktober 2013 vor Ort besichtigt. Darüber hinaus werden nebenbei auch historische und geschichtsträchtige Attraktionen besucht.
Programm Samstag, 5.10.: Flug mit Swiss von Zürich nach Tel Aviv (09.45 bis 14.35 Uhr). Treffen der lokalen Reiseleitung und Fahrt ins Gästehaus beim Kibbuz in Degania am See Genezareth. Besuch der historischen Stadt Caesarea.
Sonntag, 6.10.: Unter anderem steht der Besuch eines grossen Milchviehbetriebs (820 Kühe), einer Bullenstation und eines «Moshav» (genossenschaftliche Siedlung) auf dem Programm. Übernachtung im Kibbuz Degania. Montag, 7.10.: Fahrt auf den Golan und Besichtigung zweier Betriebe mit Komposthaltung. Durch das Hulatal geht es zum See Genezareth. Besuch einer Farm mit hochstehender Melk- und Management-Technik. Übernachtung im Kibbuz Nachsholim am Mittelmeer. Abendveranstaltung mit Dr. Doron Bar, Entwickler des Wiederkau-Aktivitätssensors. Dienstag, 8.10.: Besichtigung der Israe-
Der Aktivitätssensor, eine Entwicklung aus Israel. Bild: P. Zieger, Homberg-Ohm
Anmeldetalon
lian Cattlebreeders Asociation (ICBA). Anschliessend Besuch bei Hochaklait, der Tierärztevereinigung in Israel, und eines Milchviehbetriebs in Ji’fat, nahe von Nazareth. Übernachtung im Kibbuz Nachsholim.
zur UFA-Revue Exkursion nach Israel
Bis 5. Juli an: Agrar Reisen, Rohrerstrasse 100, 5001 Aarau (Passkopie beilegen!) Ich/wir melde(n) mich/uns für die Israelreise vom 5. bis 10. Oktober 2013 an: Vorname
Name
Nationalität
Geburtsdatum
Strasse
PLZ/Ort
Festnetz
Natel
Doppelzimmer
Ich bin bereit, ein Doppelzimmer zu teilen mit
Jahresversicherung für 105 Fr./Person
Versicherung:
Ich/Wir sind bereits versichert bei
Datum 68
Jahresversicherung für 179 Fr./Familie
Unterschrift
lem, Besichtigung der Altstadt. Rückflug mit Swiss und Ankunft abends in Zürich.
Wichtige Hinweise Wegen beschränkter Teilnehmerzahl ist eine frühzeitige Anmeldung empfehlenswert. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt, nach Anmeldeschluss am 5. Juli 2013 nur noch auf telefonische Anfrage. Die minimale Teilnehmerzahl beträgt 20 Personen. Bei Abmeldungen nach dem Versand der Rechnung/Bestätigung fallen eine Bearbeitungsgebühr von 60 Fr. pro Person (maximal 120 Fr.) und Annullationskosten (bis zum vollen Reisepreis) an, weshalb eine Annullationskostenversicherung zu empfehlen ist (siehe Anmeldetalon). Schweizer Bürger benötigen für die Reise einen Pass, der noch mindestens sechs Monate gültig ist. Pauschalpreise pro Person • bei mindestens 25 Personen: 2580 Fr. (Doppelzimmer) • ab 30 Personen: 2490 Fr. (Doppelzimmer) • ab 35 Personen: 2400 Fr. (Doppelzimmer) • Einzelzimmerzuschlag: 410 Fr./Person
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✁
Essensvorschriften (Allergie)
Annulierungs-/Assistance-
Donnerstag, 10.10.: Fahrt nach Jerusa-
Organisation Agrar Reisen, Rohrerstrasse 100, 5001 Aarau, 062 834 71 51, groups@agrar-reisen.ch, www. agrar-reisen.ch
Einzelzimmer (Zuschlag 410 Fr.) Einschränkungen: Gehbehinderung
Milchviehbetriebes zwischen Netanya und Tel Aviv. Übernachtung im Kibbuz Ramat Rachel bei Jerusalem.
Im Preis inbegriffen sind: Flug; Unterkunft; UFA-Revue Reisebegleitung; lokale, deutschsprechende Reisebegleitung; vier Mittag- sowie alle Abend- und Morgenessen; Ausflüge; Eintritte; Reisedokumentation; Auftragspauschale. Kleine Programmänderungen bleiben vorenthalten.
E-Mail Unterkunft:
Mittwoch, 9.10.: Besichtigung eines
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GENETIK NUTZTIERE
Von den Weltmeistern der Hochleistungszucht ISRAEL ist nahezu jeden Tag in den Schlagzeilen. Doch nur wenige wissen, dass die Israelis mit durchschnittlich fast 12 000 Liter Milch pro Kuh und Jahr weltweit einsame Spitze sind.
Da Israel auf dem Landweg so gut wie isoliert ist, ist die heimische Wirtschaft auf maximale Produktion getrimmt. Die Versorgung mit Exportgütern ist nur auf dem Luft- oder Wasserweg möglich, was die Kosten natürlich in die Höhe treibt.
Mit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden in Israel erstmals Milchviehbetriebe angesiedelt, mit dem Ziel, die einheimische Bevölkerung planmässig zu versorgen. Schnell wurden die Milchviehbetriebe zu den Herzstücken der Kibbuzim, den Genossenschaften, die nach stalinistischem Vorbild für alle Mitglieder in diesen Lebens- und Arbeitsgemeinschaften die Existenz sichern und dabei auch ein israelisches Nationalbewusstsein entwickeln helfen sollten. Aber auch private Milchfarmen, die «Moshavs», wurden vom Staat bei der Ansiedlung unterstützt.
Das alte Dogma, wonach hohe Leistungen der Fruchtbarkeit schaden, wird von den Israelis zerstört. Mit Zwischenkalbezeiten von 420 Tagen liegen sie nur unwesentlich höher als deutsche Betriebe mit deutlich niedrigeren Leistungen. Da so gut wie alle Betriebe der Milchleistungsprüfung angeschlossen sind, gelten diese Daten als zuverlässig. Neben der Fütterung, Haltung und Team-
arbeit zwischen Tierarzt und Landwirt hat auch die Züchtung einen wesentlichen Anteil am Erfolg. Die Israelis haben es im Gegensatz zu den klassischen Holstein-Friesian-Hochzuchtländern verstanden, früh eine eigene Breitbandzucht aufzubauen, indem sie neben der reinen Milchleistung konsequent auch auf Konstitutions- und Fitnessmerkmale gesetzt haben (Grafik 2).
Peter Zieger
Konstitution und Fitness Derzeit gibt es fast 1000 Milchproduktionsbetriebe in Israel, zwei Drittel der Kühe stehen in privaten Ställen, der Rest in den Kibbuzims. Israel kommt damit auf rund 1.2 Millionen Kühe. Die israelischen Kühe geben durchschnittlich 11 667 kg Milch pro Jahr. Vor dem Hintergrund der widrigen und harten äusseren Bedingungen erscheint diese Leistung schier unglaublich, auch wenn die Inhaltsstoffe relativ tief liegen (Grafik 1).
Die Liegefläche wird nicht eingestreut, sondern besteht aus getrocknetem Dung. Stroh ist knapp in Israel. UFA-REVUE · 6 2013
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GENETIK NUTZTIERE Grafik 1:
Leistungsentwicklung in Israel Fett und Protein (%)
Jahresmilchleistung (kg/Kuh)
3.70
11 750
3.60
11 500
3.50
11 250
3.40
11 000
3.30
10 750
3.20
10 500
3.10
10 250
3.00
10 000
2.90 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
12 000
Milch
Grafik 2:
Fett
Protein
Merkmalsgewichtung im israelischen Züchtungsindex
Fett (kg), 15 % Langlebigkeit, 8 % Persistenz, 4 % Protein (kg), 41 % Zellzahl, 13 % Geburtsverlauf der Töchter, 3 % Fruchtbarkeit der Töchter, 16 % Quelle: Sion A.I.
Damaskiner Rind Grundlage bildet das einheimische Damaskiner Rind, eine lokale Milchvieh-Rasse mit hervorragender Hitzetoleranz und genetisch bedingter geringer Anfälligkeit gegenüber einheimischen Krankheiten. Das Damaskiner Rind wurde mit importierten Holstein Friesian Bullen aus Nordamerika und den Niederlanden gekreuzt. Die F1-Tiere wurden über wenige Generationen mit Import-Holstein-Bullen belegt. Mit der Verbreitung der künstlichen Besamung in den 40er Jahren erhielt die Zucht einen Aufschwung. Schon nach kurzer Zeit wurde die erste eigene Bullennachzucht zur Besamung verwendet und somit das genetische Toleranzpotenzial gegenüber den trocken-heissen Bedingungen aus dem Damaskiner Rind erhalten und weitergegeben. Durch jahrzehntelange konsequente und kontrollierte Zucht enstand das israelische Holstein Rind in seiner heutigen Form.
tional Service for Udder Health and Milk» (Nationaler Service für Euter, Gesundheit und Milch) sowie Informationen zum Schlachtkörper von den Schlachthöfen werden zuverlässig bei der ICBA gesammelt und ausgewertet. Diese Vernetzung ist möglich, da die ICBA vor etwa zehn Jahren ein eigenes Rechenzentrum einrichtete und auf dieser Basis eine Vielzahl von weiteren Computerprogrammen entwarf. Hieraus wurde ebenfalls das umfassende Herdenmanagementprogramm NOA entwickelt, mit dem fast 50 % aller israelischen Milchviehbetriebe arbeiten. Ziel dieses Programmes ist neben der üblichen Herdenübersicht auch eine Vernetzung verschiedener Organisationen mit dem Einzelbetrieb, indem Daten automatisch übertragen und verarbeitet werden. Unter anderem enthält NOA ein Anpaarungsprogramm, auf das die Besamungstechniker von Sion zurückgreifen.
Straffe Organisation Hinter der strikten Zucht in Israel verbirgt sich eine interessante Organisationsstruktur: Die heutige Zuchtorganisation ICBA (Israelian Cattle Breeders Association) wurde bereits 1926 gegründet, damals unter dem Namen «Dairymen’s Union». Schon drei Jahre später wurden die ersten Milchleistungsprüfungen mit insgesamt 336 Kühen durchgeführt. Mit Beginn der künstlichen Besamung formierten sich in Israel viele kleine Besamungsorganisationen, die nach und nach zu zwei grossen Organisationen, «On» im Norden und «Hasherut» im Süden des Landes, verschmolzen. Im Jahr 2001 schlossen sich diese beiden Organisationen unter dem Schirm der ICBA zur heutigen Besamungsorganisation «Sion A.I.» zusammen.
Selektion nach Wirtschaftlichkeit Der Selektionsindex PD01, nach
Anpaarungsprogramm im Herdenplaner Die enge Vernetzung
Autor Dr. Peter Zieger, 35315 Homberg-Ohm, Deutschland Das Innovationsteam Milch Hessen (www.agrinet.de/i-team) war 2011/12 mit Reisegruppen in Israel, um den Geheimnissen dieser äusserst erfolgreichen Milchproduktion auf die Spur zu kommen.
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verschiedenster Organisationen im Milchviehsektor und deren gute Zusammenarbeit sind ein weiterer wesentlicher Beitrag für den Erfolg der israelischen Züchtung. Nicht nur die Daten aus der Milchleistungsprüfung (MLP), auch kuhindividuelle Informationen zur Physiologie und Gynäkologie vom Tierärzteverbund «Hachaklait», Analysedaten zur Eutergesundheit von dem «Na-
dem alle Bullen und Kühe bewertet sind, wurde nach ökonomischen Gesichtspunkten entwickelt. Ziel dieses Indexes ist die Maximierung des betrieblichen Gewinns. Futterkosten werden ebenso berücksichtigt wie die Milchtransport- und Festkosten. Neben der Milchmenge und den Fett- und Eiweissgehalten fliessen in den Index auch die Zellzahlen und die Fruchtbarkeit der Kühe ein.
65 % Konzentrat Eine Hochleistungsration enthält in Israel gerne einen Konzentratfutteranteil von 65 % der Trockenmasse. Die verbleibenden 35 % Grundfutteranteil bestehen aus etwa zwei Dritteln Weizensilage und einem Drittel Maissilage. Eine solche Ration deckt den gewaltigen Energie- und Nährstoffbedarf der Hochleistungskuh, ohne den Pansen aus dem Gleichgewicht zu bringen. Kühe mit geringer Körperkondition aufgrund einer negativen Energiebilanz im ersten Laktationsdrittel sucht man daher in den israelischen Betrieben fast vergebens. Diese High-Input und High-Output Strategie macht Sinn, denn die Kosten für das Grundfutter sind in Israel wesentlich höher als in Mitteleuropa. 䡵 6 2013 · UFA-REVUE
Zuckerrübenschnitzel schmackhaft und energiereich
Zuckerrübenschnitzel sind eines der kostengünstigsten Futtermittel Sie können lose, in Rundballen oder getrocknet bezogen werden. Sichern Sie sich mit einer frühzeitigen Bestellung die Lieferung der Schnitzel im Herbst.
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GENETIK NUTZTIERE
Mit Fleisch besamen IM SOMMER UND SEPTEMBER sind die Tränkerpreise hoch. Entsprechend interessant ist es, in dieser Zeit qualitativ hochstehende Tränker zu verkaufen. Aber nicht alle Fleischrassen-Stiere decken die Bedürfnisse der Mäster und Verarbeiter gleichermassen ab.
Fritz Zahnd
Ab Mai steigen die Preise der Tränker für die Kälbermast manchmal fast ums Doppelte an, weil das Angebot knapp ist. Ab September fallen die Preise wieder. Bei den Tränkern für die Munimast entwickelt sich die Preiskurve ähnlich, jedoch fällt der Anstieg mit rund 30 % etwas tiefer aus.
AA-Tränker Im Sommer und Frühherbst besonders gesucht sind AA-Tränker, weil viele Mäster bereits beim Einstallen nach Qualität selektieren. Für die Produktion qualitativ hochstehender Schlachtkörper ist geeignete Genetik unabdingbar.
Im Trend Milchproduzenten profitieren von guten Tränkerpreisen, wenn sie ihre Kühe vermehrt mit Mastrassen besamen. Im Juni bis September ist es besonders attraktiv, entsprechende Kälber auf den Markt zu bringen. Bei Swissgenetics stieg der Anteil Fleischrassenbesamungen in den Sommermonaten 2012 denn auch weiter an, so dass dieser auf über 37 % zu liegen kam. Nebst der schwierigen Situation auf den Milchmärkten ist dies auch eine Folge des Einsatzes von gesextem Sperma. Auf was schauen? In der Vergangenheit wurde bei der Wahl eines Tabelle: Aktuelle Zuchtwerte (ZW) Stier ZW Banktiere Nettozuwachs Fleischigkeit ZW Kälber Nettozuwachs Fleischigkeit 72
Angus Dox
Rejan
Simmental Homer Elliott
121 115
113 121
102 120
105 109
118 116
104 114
103 123
104 113
Fleischrassenstieres stark auf den Geburtsverlauf geachtet. Während dies bei Rindern Sinn macht, sollten Kühe mit Stieren besamt werden, deren Nachkommen genetisch sehr gute Mast- und Schlachtleistungen aufweisen. Auch der Züchter profitiert vom Einsatz qualitativ wertvoller Fleischrassenstiere über den Qualitätszuschlag, der zum Tränkerpreis ausbezahlt wird.
Breites Limousinangebot Nach wie vor ist Limousin die meisteingesetzte Fleischrasse. Mit den Stieren Elin, Elitas und Titanus sind Vererber im Angebot, die sowohl beim Zuwachs als auch bei der Fleischigkeit überzeugen. Daniel und Suc Au May zeigen Höchstwerte bei der Fleischigkeit und weisen ebenfalls einen guten Geburtsverlauf auf. Angus und Simmental gesucht Obwohl mit Angus und Simmental-M (Mast) hervorragende Kälber und
Angepaart auf Milchkühe bringt Dox hervorragende Kälber.
Banktiere produziert werden können, haben diese beiden Rassen etwas an Terrain verloren. Angus und Simmental-M sollten wieder vermehrt eingesetzt werden. Insbesondere der Angus-Stier Dox eignet sich bestens auf Kühe und zeichnet sich durch gute Mast- und Schlachteigenschaften aus. Bei Simmental-M ist mit Homer ebenfalls ein harmonischer Fleischigkeitsvererber im Einsatz, der auch beim Geburtsablauf gut abschneidet. 䡵
Autor Fritz Zahnd, Ressortleiter Rindvieh, Anicom AG, 3052 Zollikofen. www.anicom.ch
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NUTZTIERE
Kraftfuttermast? MIT DER AGRARPOLITIK 2014/17 sind Rindfleischproduzenten in der Schweiz gefordert, ihre Betriebe weiter zu optimieren. Um zu prüfen, ob und wie wirtschaftlich eine Kraftfuttermast unter Schweizer Verhältnissen ist, wurde im Rahmen der Höheren Fachschule am Strickhof ein Versuch durchgeführt.
Die Kraftfuttermast von Muni ist vor allem in Deutschland aus wirtschaftlichen Gründen verbreitet. Weil per 2014 die Raufutterverzehrer-Beiträge wegfallen, wird auch in der Schweiz nach Möglichkeiten gesucht, die Leistungen in der Rindfleischproduktion zu erhöhen und/oder die Kosten zu senken.
In einem Versuch am Strickhof standen sich zwei ad libitum gefütterte Gruppen à zwölf Tiere gegenüber. Die Kontrollgruppe erhielt die herkömmliche Strickhof-Ration mit 41 % Maissilage (11.80 Fr./dt Frischsubstanz FS), 24 % Grassilage (11.90 Fr./dt FS), 21 % Zuckerrübenschnitzel (12.85 Fr./dt FS) und
14 % Kraftfutter (66.45 Fr./dt). Es wurden absichtlich die Marktpreise genommen mit der Annahme, dass die Kraftfuttermast eine Alternative bei Futtermangel ist und sowieso Futter zugekauft werden muss. Die Versuchsgruppe kam in den Genuss von rund 20 % Dürr- und 80 % Kraftfutter (UFA 133-6 Vormastfutter beziehungsweise UFA 133-7 Ausmastfutter). Kalkuliert wurde für das Kraftfutter der Bruttopreis abzüglich Rabatt bei einer Bezugsmenge von 22 t. Wenn ein Betrieb Kraftfuttermast betreiben will, ist es für eine gute Für einen umfassenden Rationsvergleich wären auch die Kosten für die Futtervorlage zu berücksichtigen.
Tabelle: Versuchsresultate Kennzahlen Ø Tageszuwachs (75 kg bis Schlachtung) Ø Anzahl Masttage Anteil Tiere C oder H Anteil Tiere Fettklasse 3 Ertrag (Fr./Tier) Grundfutterkosten (Fr./Tier) Ergänzungsfutterkosten (Fr./Tier) Deckungsbeitrag (Fr./Tier) Deckungsbeitrag (Fr./Platz und Jahr)
Versuch 1491 261 64 % 100 %
Kontrolle 1291 354 45 % 82%
2458 171 846 438 613
2587 752 376 384 396
Wirtschaftlichkeit zwingend, das Kraftfutter günstig einzukaufen und entsprechend über eine Lagerkapazität von 22 t zu verfügen. Die Versuchstiere wurden als Swiss Quality Beef (SQB) vermarktet und entsprechend rund drei Monate früher geschlachtet als normale Muni.
Höherer Deckungsbeitrag Aus wirtschaftlicher sowie produktionstechnischer Sichtweise hat die Versuchsgruppe die besseren Ergebnisse erzielt. Sie wies mit 1491 g im Durchschnitt einen um 200 g höheren Tageszuwachs auf als die Kontrollgruppe. Der Deckungsbeitrag lag mit 613 Fr. pro Platz und Jahr ebenfalls höher (siehe Tabelle), da mit der Kombination von SQB und Kraftfuttermast 1.4 Umtriebe pro Jahr erreicht wurden.
Interessant bei Futtermangel Damit ist die Kraftfuttermast eine ernstzunehmende Variante, wenn ein Betrieb keine Ackerfürchte (Mais) einsetzen kann und dennoch Munimast betreiben will. Wichtig: Die Ration muss genügend Rohfaseranteil aufweisen. 䡵 UFA-REVUE · 6 2013
Autoren Michael Burkard und Stefan Rüttner absolvieren die Technikerschule am Strickhof, 8315 Lindau, und haben sich im Rahmen einer Semesterarbeit mit der Munimast befasst. Betreut wurde die Arbeit von Dr. Roger Bolt. www.strickhof.ch
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NUTZTIERE
Zu viel nützt nicht viel VITAMINVERSORGUNG DER SCHWEINE Vergleicht man Ferkel-, Mast- oder Muttersauenfutter verschiedener Anbieter, stellt man fest, dass diese ähnliche Nährstoff- und Energiegehalte aufweisen, sich aber in Bezug auf die Vitamingehalte stark voneinander unterscheiden können. Welcher Gehalt ist für eine optimale Leistung nötig?
Kathrin Bühler
Ursprünglich wurden Vitamine als organische Verbindungen definiert, die der Körper in sehr geringen Mengen zur Aufrechterhaltung der normalen Stoffwechselfunktionen benötigt, aber nicht selber herstellen kann. Allerdings weiss man heute, dass einige «Vitamine» oder deren Vorstufen (Provitamine) vom Organismus zumindest teilweise selber produziert werden. Beispiele dafür sind Vitamin D (UV-Strahlung), Vitamin K (Darmmikroben) und bei vielen Tieren (inklusive Schwein) auch Vitamin C.
Reproduktion gemessen wird. Je nach analysiertem Parameter und dessen Definition können so verschiedene Untersuchungen für das gleiche Vitamin zu unterschiedlichen Bedarfsempfehlungen führen.
Das «Gelbe Buch» Heutzutage wird bei den Fütterungsempfehlungen meistens nicht mehr der Totalbedarf des Schweins angegeben, sondern eine
Empfehlung für die Gehaltsmenge eines Vitamins in einem Alleinfutter. Die empfohlene Vitaminzulage in Futtermitteln ist im «Gelben Buch» von Agroscope zusammengestellt und berücksichtigt die bereits in den Futtermitteln enthaltenen Vitamingehalte (Tabelle 2). Dies im Gegensatz zu den meisten publizierten Angaben, die sich auf den Gesamtbedarf beziehen und den Gehalt in den Futtermitteln nicht berücksichtigen.
Speicherbar? Die Vitamine lassen sich in zwei Gruppen unterteilen: fettlöslich und wasserlöslich. Die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K können sich im Körperfett anreichern. Wasserlöslich und somit im Körper nicht speicherbar sind alle B-Vitamine sowie Vitamin C. Tabelle 1 gibt einen Überblick über die Wirkung einzelner ausgewählter Vitamine, die in der Schweinefütterung eine Rolle spielen. Welcher Bedarf ist gemeint? Bei der Vitaminversorgung muss zwischen Minimalbedarf, Optimalbedarf und Versorgungsempfehlung unterschieden werden (siehe Kasten). Während der Minimalbedarf relativ einfach geschätzt werden kann, ist die Bestimmung des Optimalbedarfes und damit der Bedarfsempfehlung schwieriger. In der Regel wird dieser mittels einer Dosis-Wirkungs-Beziehung geschätzt. Dies bedeutet, dass unterschiedliche Dosierungen eines Vitamins gewählt werden und der Effekt auf unterschiedliche Parameter, wie Auftreten von Mangelsymptomen, Wirkung auf Leistung und 74
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NUTZTIERE Spezialfall Stress Die Werte in der Tabelle 2 gelten für gesunde Schweine bei den in der Schweiz üblichen Haltungs- und Fütterungsbedingungen. Bei Stress und Krankheit steigt der Vitaminbedarf der Tiere jedoch stark an. So ist die Absorbierbarkeit der Vitamine im Darm bei Durchfall deutlich reduziert, wie man dies auch von anderen Nährstoffen kennt. Ist zusätzlich die Futteraufnahme reduziert, wird die Lücke zwischen der täglichen Vitaminaufnahme und dem Optimalbedarf für das betroffene Tier immer grösser. Deshalb ist es in solchen Fällen ratsam, die Ration mit einer Vitaminzulage zu ergänzen, um die auftretenden Defizite abfangen zu können. Dies kann einfach und gezielt durch eine zusätzliche Gabe eines Spezialproduktes (z. B. UFA Solvi) erzielt werden. Sicherheitszuschlag In den von Agroscope empfohlenen Zulagen ist bereits ein Sicherheitszuschlag inbegriffen. Somit ist gewährleistet, dass die Vita-
Tabelle 1: Ausgewählte Vitamine und ihre Wirkung Name Vitamin A
Vitamin D
Vitamin E
Wirkung Wachstumsfördernd, positive Wirkung auf Knochenwachstum
Mangelerscheinung Schlechtere Zunahmen, gestörtes Knochenwachstum, Durchfälle bei wachsenden Tieren, reduzierter Futterverzehr Einfluss auf den Phosphor- Schlechte Knochenmineralisierung und Kalziumstoffwechsel (Rachitis), Krampferscheinungen
Antioxidans, wirkt synergistisch mit Selen, Förderung des Immunsystems Verbesserung der Qualität des Klauenhorns
Überversorgung Störung des Knochenwachstums, Frakturen, Leistungseinbussen, Schleimhautveränderungen Kalziumablagerungen in Arterien, Gelenken, Nieren und anderen Organen Sehr selten, da bei erhöhter Zufuhr auch erhöhte Ausscheidungsrate
Störungen der Fruchtbarkeit, Schäden am Herzmuskel (Maulbeerherzkrankheit), Weissmuskelkrankheit, Leberveränderungen, Gelbfettkrankheit Biotin (B7)1) Haut- und Fellveränderungen Nicht bekannt, da überschüssiges Biotin mit dem Harn ausgeschieden wird 1) Biotin wird auch im Darm von Mikroorganismen gebildet. Quelle: nach Jeroch et al. 2008
Bedarf und Empfehlung • Minimalbedarf: Vitaminmenge, die nötig ist, um das Auftreten von Mangelerscheinungen zu verhindern. • Optimalbedarf: Vitaminmenge, die es dem Tier erlaubt, seine Leistungsfähigkeit auszuschöpfen. Höher als der Minimalbedarf. • Empfehlung zur Versorgung: beinhaltet einen Sicherheitszuschlag und stellt die Menge des Vitamins dar, welches unter praktischen Bedingungen den Tagesbedarf deckt.
Tabelle 2: Empfohlene Zulagen pro Kilogramm Futter (88 % Trockensubstanz) MastZuchtsau, Vitamin Ferkel schwein Deckeber Vitamin A (IE 1)) 8000 4000 8000 Vitamin D (IE) 1000 400 800 Vitamin E (mg) 2) 25 12 40 Biotin (µg) 100 50 100 1) IE = Internationale Einheit. Quantifiziert die biologische Aktivität und nicht die Menge. 2) Zusätzlich pro g Polyensäuren 2.6 mg Vitamin E je kg Futter und pro 1 % zugesetztes Fett 4.4 mg Vitamin E je kg Futter. Quelle: gelbes Buch, 2004
Tabelle 3: Obergrenzen gemäss Futtermittelverordnung
Bei Ferkeln und Zuchtsauen ist der Vitaminbedarf besonders hoch.
(Höchstgehalt pro kg Alleinfuttermittel mit 88 % Trockensubstanz) MastVitamin Ferkel schwein Zucht Vitamin A keine Ober13 500 keine Obergrenze definiert grenze definiert Vitamin D3 1) 10 000 2000 2000 1) Vitamin D wird häufig in dieser Form zugelegt.
Bild: agrarfoto.com
mingehalte im Futter keinen limitierenden Faktor für die Leistung und die Gesundheit der Schweine darstellen. Auch wenn hohe Leistungen einen höheren Vitaminbedarf zur Folge haben können, sollte eine zu hohe Vitaminzulage vermieden werden. Einerseits reagieren die Tiere auf ein hohes Angebot mit einer schlechteren Verwertung der Vitamine. Anderseits besteht die Gefahr, dass sich die einzelnen Vitamine gegenseitig negativ beeinflussen. So kann ein zu hoher Vitamin A Gehalt im Futter den Bedarf an Vitamin E erhöhen und im Extremfall zu Vitamin E Mangelerscheinungen führen. Als weiteren Nebeneffekt hoher Vitaminzulagen kann es zu unerwünschten Anreicherungen in Körpergewebe (z. B. Vitamin A in der Leber) kommen. UFA-REVUE · 6 2013
Weiter ist bei der Vitaminzulage zu beachten, dass die futtermittelrechtlich geregelten Obergrenzen des Gesamtvitamingehaltes, welche für die Vitamine A und D bestehen, eingehalten werden (Tabelle 3).
Fazit Eine ausreichende Vitaminversorgung gesunder Tiere ist mit dem Standardschweinefutter der UFA gewährleistet. Die zugesetzten Mengen entsprechen langjährigen Erfahrungen und garantieren eine optimale und ausgewogene Vitaminversorgung aller Alters- und Produktionsstufen. In Zeiten höheren Bedarfs haben sich Spezialitäten wie UFA 395 oder UFA Solvi bewährt, welche die veränderten Bedürfnisse der Tiere gezielt abdecken. 䡵
Autorin Dr. Kathrin Bühler, Technischer Dienst UFA AG, 3360 Herzogenbuchsee. www.ufa.ch
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NUTZTIERE
Probleme und Lösungen bei Hitze SCHWEINE haben ihr Temperaturoptimum in einem sehr engen Bereich. Nur in diesem fühlen sie sich wohl und erbringen beste Leistungen hinsichtlich Fruchtbarkeit und Mast. Da Schweine nicht schwitzen können, versuchen sie, ihre überschüssige Körperwärme durch Hecheln abzuführen, was keine sehr wirksame Methode darstellt.
Thomas Barmettler
Ab dem Mastalter übersteigen die Temperaturen in der warmen Jahreszeit oft den optimalen Bereich (Tabelle 1). Dabei gibt es direkte und indirekte negative Auswirkungen (siehe Kasten).
Abwehrsystem
Auslauf von Absetzferkeln mit Sonnenschutznetz. Bilder: SGD
beeinträchtigt
Durch den Hitzestress wird das Abwehrsystem beeinträchtigt, was zu allen erdenklichen negativen Folgen führen kann. Schweine suchen kühle und feuchte Liegeplätze auf. Fehlen in Stallhaltungen solche Möglichkeiten, halten sich die Tiere stattdessen oft am Kotplatz auf. Dies kann jedoch zu starken Tierverschmutzungen und damit zu Beanstandungen, bei Sauen zu Milchfieber und bei Saugferkeln zu Durchfällen, Gelenksinfektionen, Blutvergiftungen und weiteren gesundheitlichen Problemen führen. Vor allem für die Sauen im Ab-
• Verstärkte Atmung, Suche nach Kühlung (suhlen), Verschmutzung
ferkelstall kann Hitze problematisch werden. Die Geburten sind anstrengender und dauern oft länger, zum Teil bekommen Sauen Kreislaufprobleme. Längere Geburten gehen mit einer höheren Anzahl tot geborener Ferkeln einher. Das Intervall zwischen Absetzen und erfolgreicher Wiederbelegung bei Altsauen nimmt zu.
• Unwohlsein, Schwanzbeissen, Kannibalismus
Grosse Portion zum Frühstück
Warum ist Hitze ein Problem? Eine zu hohe Stalltemperatur kann folgende Auswirkungen auf die Schweine haben: • Reduzierte Futteraufnahme, Leistungsabnahme
• Hitzschlag und Kreislaufversagen bei Kerntemperatur über 42 °C • Fertilitätsstörungen (Spätsommer!), saisonale Fruchtbarkeitsstörung (Sommerloch) • Beeinträchtigung des Abwehrsystems, Anfälligkeit für Krankheiten Quelle: Adaptiert aus SGD-Merkblatt «Stallklima - Stalltemperatur» 76
Schweine verringern die Futteraufnahme, um die Wärmeproduktion aus dem Stoffwechsel einzuschränken. Denn jede Stoffwechselaktivität wie Verdauung, Milchbildung oder Bewegung produziert Wärme. Bei Mastschweinen sinken die Tageszunahmen und die Futterverwertung verschlechtert sich. Säugende Sauen nehmen pro Grad Temperaturzu-
nahme pro Tag bis zu 170 g weniger Futter auf. Durch die Milchbildung haben Muttersauen jedoch einen erhöhten Energiebedarf und magern schneller ab, wenn sie nicht genug fressen. Das wiederum wirkt sich nachteilig auf den nächsten Zyklus aus, die Sau kommt später in die Rausche. In den Sommermonaten sollte deshalb verstärkt morgens und abends gefüttert werden, die grössere Portion davon in den kühleren Morgenstunden. Eventuell kann eine Zwischenmahlzeit helfen, die Futteraufnahme zu verbessern. Eber haben eine schlechtere Spermaqualität, was zu sinkenden Ferkelzahlen und vermehrten Umrauschern führt.
In der Tierschutzverordnung ist der Schutz vor Hitze in neu eingerichte6 2013 · UFA-REVUE
NUTZTIERE Tabelle 1: Optimale Temperaturen für den Liegebereich
Bau eines Erdwärmetauschers mit Rippenrohren.
Unterflurlüftungskanäle mit Umspülung.
ten Ställen seit 1. September 2008 vorgeschrieben. Gemäss Tierschutzkontrollhandbuch ist diese Anforderung erfüllt, wenn: • in Räumen und Innengehegen ein den Tieren angepasstes Klima herrscht; • für Schweine ab 25 kg in Gruppenhaltung und für Eber bei Temperaturen über 25° C eine Abkühlungsmöglichkeit vorhanden ist. In Ferkelaufzuchtbuchten, in Abferkelbuchten und im Deckzentrum müssen somit keine Abkühlungsmöglichkeiten vorhanden sein. Abkühlungsmöglichkeiten sind Erdwärmetauscher, Zuluftkühlung, Bodenkühlung, Vernebelungsanlagen sowie mit Feuchtigkeit auf das Tier einwirkende Einrichtungen wie Duschen oder Suhlen. Die vorgegebenen Temperaturwerte sind als Richtwerte zu verstehen. Das Verhalten der Tiere ist bei der Beurteilung zu berücksichtigen.
box, Coolbox) erreicht werden. Der Methode der Zuluftbefeuchtung mit Hochdruckanlage sind aber Grenzen gesetzt, denn sie funktioniert nur bis zu einer relativen Luftfeuchte von 80 %.
Alterskategorien Temperatur (°C) Abferkelstall (Sau) 18 Saugferkel bis 1. Woche 32 Saugferkel 2. bis 4. Woche 28 Absetzferkel bis 4. Woche 27 Absetzferkel bis 8. Woche 22 Vormaststall 20 Maststall 18 Zuchtschweine 18 Quelle: SGD-Merkblatt «Stallklima-Stalltemperaturen»
Tabelle 2: Massnahmen bei zu hohen Temperaturen
Zuluftkühlung im Vorteil Bei Neubauten sollte, wenn immer möglich, eine Zuluftkühlung installiert werden. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Am gebräuchlichsten sind Unterflurlüftungen. Die Luft wird unter dem Stall hindurch angesogen und kühlt sich dabei ab. Noch effizienter sind Erdwärmetauscher. Sie können die Zulufttemperaturen um bis zu 6 °C abkühlen, bedingen aber einen hohen Investitionsaufwand. Vorteil bei beiden Systemen ist, dass die Zuluft im Winter auch erwärmt wird.
Eine Kühlung durch Befeuchtung der Zuluft kann mit Hochdruckanlagen, die die Zuluft in einem zentralen Zuluftkanal befeuchten, oder perforierte Wabenkartonage beziehungsweise Wände aus Hohlblockziegeln, die mit Wasser berieselt werden (PAD-Cooling, RieselUFA-REVUE · 6 2013
Duschen Analog zur Zuluftbefeuchtung kann auch die Stallluft befeuchtet werden. Hierfür eignen sich Niederdrucksysteme oder spezielle Hochdrucksysteme. Je kleiner die Tropfen (Hochdruck) sind, umso besser der Kühlungseffekt. Duschen sind bei Mehrflächensystemen oder Buchten mit Auslauf eine sehr effektive Abkühlungsmöglichkeit. Optimal sind Niederdruckverneblungen mit Temperatursteuerung. Für den Eigenbau können auch Berieselungsschläuche oder bei Grossgruppen Rasensprenger verwendet werden. Üblicherweise werden Duschen im Intervallbetrieb laufen gelassen. Bei nicht so grosser Hitze wären das alle 90 Minuten etwa zwei Minuten, bei grösserer Hitze alle 30 Minuten ein bis zwei Minuten. Aus eigener Erfahrung stellen solche Niederdrucksysteme auch in Abferkelbuchten, über dem Rost montiert, eine wertvolle Hilfe dar. Die Sauen werden durch das Wasser auf ihrer Haut gekühlt und nicht durch ihre Ausscheidungen.
Der Luftaustausch im Stall muss genügend hoch sein. Im Winter sollte die Luftgeschwindigkeit im Liegebereich nicht über 0.2 m/s liegen, im Sommer kann sie 1 bis maximal 4 m/s bei Muttersauen sein. Ein Landwirt stellte letzten Sommer, nachdem die Hygiene in der Gruppensäugebucht schlecht war, einen Ventilator auf. Sofort legten sich die vier Sauen in den Luftstrom und benutzen den Liegebereich als solchen und nicht mehr den Kotbereich als Suhle. Wichtig ist der Luftaustausch auch
Ursachen Temperatur der Zuluft zu hoch Ungenügende Wärmedämmung Wärmeeindringung Fenster Luftrate zu tief
Prüfung Woher kommt die Frischluft? Wärmedämmung Dach Einstrahlung kontrollieren Förderrate Lüfter, Widerstand Sehr hohe Aussen- Möglichkeiten für temperaturen Kühlung
Massnahmen Luftzufuhr von der sonnenabgewandten Seite Dach wärmedämmen, berieseln Beschattung Drehzahl erhöhen, stärkerer Lüfter, Widerstand reduzieren Vernebelung, Duschen, Erdreichkühlung Quelle: Ludo Van Caenegem, ART
bei Passivlüftungen. Wenn Innen- und Aussentemperatur gleich hoch sind und kein Luftaustausch mehr stattfindet, kann ein Grossraumventilator Hilfe bieten.
Weitere Massnahmen Folgende zusätzliche Massnahmen sollten berücksichtigt werden: • Ausläufe sollten beschattet werden, wodurch die direkte Hitzestrahlung reduziert wird. • Bei Neu- und Umbauten von Ställen ist darauf zu achten, dass Dachflächen isoliert werden und dass die Luftansaugung auf der Nord- oder Ostseite sowie aus dem Schattenbereich erfolgt. • Bei starker Aufwärmung des Daches kann ein Berieselungssystem auf der Dachoberfläche eingesetzt werden. Dadurch wird die Dachhülle etwas abgekühlt und das Stallinnere weniger aufgeheizt. Dazu eignen sich Rasensprenger, die möglichst auf dem First eingesetzt werden sollen. Fazit Am wirkungsvollsten ist, das Tier zu beobachten und verschiedene Möglichkeiten zu kombinieren. Tabelle 2 kann bei Problemen erste Hilfe bieten. Oft ist es ratsam, sich zusätzlich fundiert beraten zu lassen, damit klug investiert wird. 䡵
Autor Dr. Thomas Barmettler, Beratungstierarzt beim Schweinegesundheitsdienst (SGD) Bern-Westschweiz, 3001 Bern. www.suisag.ch
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PREMIUM NUTZTIERE
Hobbygeflügel professionell gefüttert DIE ERNÄHRUNG VON LEGEHENNEN ist auf deren Gewicht und Leistung abzustimmen. Wer es genau nimmt, berücksichtigt darüber hinaus das Haltungssystem, die Umgebungstemperatur und allfällige Stressfaktoren.
Jacques Emmenegger
Martin Herrmann
Hennen haben einen sehr ausgeprägten Seh- und Tastsinn. Darum ist die Futterstruktur bei diesen Tieren besonders wichtig. Die Absenz von Zähnen wird durch den Muskelmagen und Magensteinchen kompensiert. Der Darm ist kurz, die Passage des Futters erfolgt schnell und die Verdauung ist zeitlich begrenzt. Aus diesem Grund sind Fasern kaum verdaubar. Hennen benötigen hochwertige Futterkomponenten mit hoher Verdaulichkeit!
Schätzung des Energiebedarfs
Der vielseitige Betrieb Anderhub in Eschenbach (LU) füttert seine Hennen mit UFA 505.
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Wie viel eine Legehenne frisst, hängt vom Nährstoffbedarf ab. Für die Bestimmung des Energiebedarfs sind Faktoren wie Erhaltung (Gewicht), Leistung (Eiproduktion), Wachstum (bis 32. Legewoche), Umgebungstemperatur (Grafik) und Haltungssystem massgebend. Bei Freilandhaltung muss man mit einem 15% erhöhten Bedarf rechnen. Braune Hybriden sind schwerer als weisse und haben daher einen höheren Bedarf. Den Energiebedarf erhöhen ausserdem Verdauungsstörungen, Parasiten, hohe Besatzdichte, Stress und Befiederung! Der Proteinbedarf lässt sich einfacher berechnen, weil er nur von Erhaltung, Leistung und Wachstum abhängt.
Fette und Öle Zu den Energieträgern im Legehennenfutter gehören Kohlenhydrate und Fette. Bei den Kohlenhydraten sind vor allem Monosaccharide, Oligosaccharide und Stärke von Bedeutung. Zu viel Nicht-StärkePolysaccaride (NSP) wie Pektine sind beim Geflügel unerwünscht wegen der schlechteren Futterverwertung und Kotkonsistenz. Feuchter Kot verschlechtert das Stallklima und den Hygienezustand und führt zu vermehrter Tier- und Eierverschmutzung. Krankheitserreger werden gefördert. Fette und Öle spielen in der Legehennenfütterung eine zentrale Rolle. Sie • erhöhen die Energiekonzentration, • haben eine hohe Absorbierbarkeit, • sind Träger wichtiger fettlöslicher Vitamine, Pigmente und Aromen, essenzieller Fettsäuren (Linolsäure und Omega-3-Fettsäuren) und • erlauben futtertechnisch die Bindung der Feinpartikel, was die Stallsauberkeit und Hygiene verbessert. Limitierende Aminosäuren und Fasern Zur Bewertung der Proteinquellen sind die Gehalte an Rohprotein (160 bis 190 g/kg) sowie an limitierenden Aminosäuren massgebend. Methio-
10 JAHRE BIBLIS QUALITÄT
Auf der sicheren Seite mit UFA 505 UFA 505 ist das Ergänzungsfutter zu Körner für Legehennen! Es enthält alle wichtige Nährstoffe, Mineralstoffe und Vitamine in hoher Konzentration. UFA 505 wird zu freien Verfügung angeboten. Richtmenge: 80 bis 90 g pro Tier und Tag respektive zwei Drittel der Tagesration. Um eine bedarfsgerechte Fütterung zu garantieren, werden pro Tag zusätzlich 35 bis 40 g der Körnermischung UFA 506 beigefüttert. Premium-Rabatt Fr. 10.– / 100 kg UFA 505 Ergänzungsfutter, bis 24.8.2013 in Ihrer LANDI.
nin und Cystein nehmen als limitierende Schwefelelemente für die Federbildung eine wichtige Stellung ein. Lysin unterstützt die Bildung von Körpermasse und Muskeleiweiss. Ferner ist Threonin der Liste zuzufügen. Die Ration soll auch 3 bis 5 % Rohfaser (Zellulose und Lignin) enthalten.
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Dies fördert die Darmfunktion und beugt Kannibalismus vor.
Mineralstoffe
und
Vitamine
spielen in der Legehennenfütterung eine bedeutende Rolle. Das wichtigste Element ist natürlich Kalzium. Neben seiner Wirkung in der Reizübertragung (Nervensystem und Muskelkontraktion) ist Kalzium der grösste Bestandteil der Eischale. Für die Bildung von zirka 2 g Eischale werden rund 4 g Kalzium benötigt. Während der Legephase sollte 4 % der Ration aus Kalzium bestehen. Trotzdem muss man aufpassen, nicht zu übertreiben. Kalziumgaben von über 50 g/kg Futter sind kontraproduktiv, weil sie «sekundäre Rachitis» und einen geringen Futterverzehr verursachen. Kommt hinzu, dass sich altersbedingte Abnahmen der Eischalqualität nur begrenzt korrigieren lassen. Neben korrekten Kalziumgehalten im Futter ist ein zusätzliches Kalziumangebot in Form von grobem Kalkgrit zu empfehlen. Phosphor (P) unterstützt den Knochenbau und die Energieverwertung. Der Einsatz spezifischer Enzyme (Phytase) zur Verbesserung der Phosphorverwertung ist heute üblich. Die Bedarfsempfehlung lautet 5.5 bis 6 g P/kg Futter.
Körner Neben dem korrekten Nährstoffgehalt muss die Physiologie des Geflügels berücksichtigt werden. Eine Legehennenration soll zu zwei Dritteln aus grob strukturiertem Mehl, Expander oder Crumbs und einer Körnermischung bestehen. Das garantiert die bedarfsgerechte Rohfaserversorgung und eine genügende Beschäftigung der Grafik: Geschätzte Futteraufnahme 10.8 MJ umsetzbare Energie/kg, 3 g Tageszuwachs, 48 g Eimasse pro Tag 140 g Futter/Tag 5 °C 15 °C
120 25 °C
100 80 1.6 kg
1.8 kg 2.0 kg Lebendgewicht
Sebi und Claudia Anderhub achten bei Hobbytieren ebenso auf eine bedarfsgerechte Fütterung wie bei den Nutztieren.
Das Gute vom Hof «Es ist der Hit, wie die Leute auf unsere vielen Tiere reagieren», erzählt Claudia Anderhub-Bühlmann voll Begeisterung. Neben Milchwirtschaft (17 Kühe, 10 Stück Jungvieh), Obstbau (100 Hochstämmer), etwas Ackerbau (1.5 ha Mais, 1 ha Raps, 0.5 ha Winterweizen), Lohnarbeiten und Transporten gehören die Direktvermarktung (Most) und Eventdurchführung in der eigenen Festhalle zu den Standbeinen des Betriebs Anderhub. Für Verdauungsspaziergänge und Erkundungen bietet der Hof ideale Möglichkeiten. Denn hier leben auch acht Pensionspferde, 21 Dammhirsche, 50 Seidenhühner, 20 Legehennen, 20 Kaninchen, 16 Bienenvölker, Mops-Hunde, junge Perserkatzen, Farbmäuse, Fische in einem idyllischen Teich und Ferienplätze für weitere Tiere, die meisten mit eigenem Namen. Die Söhne Sebi (24 Jahre), Christian (23) und Michael (18) sind um den Bau der entsprechenden Kleintierställe besorgt, die sie auch zum Verkauf anbieten. Für die Konstruktion von Imkereinrichtungen ist Vater Franz Bühlmann der Spezialist. Von ihren 50 Seidenhühnern vermarktet Claudia im Frühling rund 300 Küken und 300 Bruteier. «Die Hühnerzucht ist ein Hobby und bringt ein kleines Sackgeld», erklärt die gelernte Zoofachverkäuferin, die im Farbenzwerg-Klub Innerschweiz mitmacht. Gefüttert werden die Hühner mit UFA 505 Ergänzungsfutter (2⁄3 der Tagesration) am Automat und UFA 506 Körner-Plus (1⁄3) auf den Boden gestreut. Draussen nehmen die Tiere Gras auf. Im Winter gibt’s Salat und geraffelte Karotten. Jungtiere werden mit UFA 513 angefüttert. Nach zehn Lebenswochen erfolgt der schrittweise Wechsel auf das Junghennenfutter UFA 515. Neben dieser bedarfsgerechten Fütterung hat sich laut Claudia Anderhub auch das zweimalige Entwurmen im Jahr bewährt, um gesundheitlichen Störungen vorzubeugen. Mehr zum Betrieb Anderhub steht unter www.dasgutevomhof.ch
Tiere (weniger Zeit für Untugenden wie Federpicken). Als Alternative zur kombinierten Fütterung mit Körnern und Ergänzungsfutter werden aus praktischen Gründen auch Alleinfutter angeboten, in denen die Körner integriert sind. 䡵
Autoren Jacques Emmenegger, Technischer Dienst UFA AG, 3360 Herzogenbuchsee. Martin Herrmann, Agrarhandel/Aussendienst, LANDI Oberseetal, 6280 Hochdorf. www.ufa.ch
Lesebeispiel: Ein 2 kg schweres Huhn frisst bei 25 °C ca. 112 g Futter. Quelle: Universität Hohenheim, 2010
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Hühner zwischen Tradition und Moderne HABEN ALTE GEFLÜGELRASSEN ZUKUNFT? Die Erhaltung der Vielfalt ist heute den Hobbyzüchtern vorenthalten, während sich die wirtschaftliche Geflügelzucht auf wenige effiziente Rassen beschränkt.
Holger Schellschmidt
Bereits um 1900 entbrannte eine internationale Diskussion über die Perspektive der Wirtschafts- und Rassegeflügelzucht. Beide Seiten verfolgten damals das gleiche Ziel. Es galt neben der Wirtschaftlichkeit auch die einheitliche Optik der Rassen weiter zu vervollkommnen. Individueller Ehrgeiz oder der kollektive Wille, neue, bessere Varianten hervorzubringen, sorgten zudem schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts für eine merkliche Erweiterung der Rassepalette.
Hybrid versus Allzweckhuhn In der wirtschaftlichen Geflügelzucht ist die Zahl der gezüchteten Rassen auf sehr wenige zusammengeschmolzen. Zudem werden vorwiegend Inzuchtlinien gehalten, die bei einer Kreuzung die gewünschten Hybride hervorbringen. In Hochleistungszuchtlinien wird aus 2 kg Futter ein Gesamtgewicht von über 1 kg Eier erzielt. Moderne Mastpoulets benötigen unter 1.7 kg Futter pro Kilogramm Zuwachs.
Bresse-Gauloise (么2,5 – 3 kg, 乆2 – 2,5 kg) kommen in Weiss, Blau, Schwarz und SilberSchwarzgeflockt vor und sind speziell für ihre Mastfähigkeit bekannt. Sie legen jedoch auch 60 g schwere Eier. 80
Welsumer (么2,75 – 3,25 kg, 乆2 – 2,5 kg) sind für ihre 160 dunkelbraunen Eier (Ø 65 g) bekannt, geben aber auch einen stattlichen Braten ab. Ganz neu sind die Perlgrau-Orangefarbigen.
Marketing über Rassenamen Erhalten haben sich auch bei Händlern vielfach populäre Namen wie Leghorn, New Hampshire oder Sussex. Die so bezeichneten Tiere haben oft nichts mehr mit der eigentlichen Rasseidee zu tun. Der Erhalt der traditionsreichen Rassen wird fast ausschliesslich von Hobbyhaltern betrieben und die Vielfalt an Formen und Farben ist vor allem international kaum überschaubar. Dennoch gelingt es, Raritäten zu erhalten. Auf europäischer Ebene wurde eine Rote Liste bedrohter Rassen erstellt, die – umfangreich wie sie ist – zahlreiche ehemalige Wirtschaftsrassen, besonders aus den südeuropäischen Ländern aufführt. Die Minorka galten zum Beispiel einst als hervorragende Lieferanten grosser weisser Eier und die Dorking sind durch ihre massige Erscheinung der Prototyp heutiger Fleischrassen. Interessanterweise haben sich während der Entwicklung der Wirtschaftsgeflügelzucht im vorigen Jahrhundert zahlreiche Züchtungen entwickelt, die obgleich ihrer Leistungsfä-
Faverolles (么3.5 – 4 kg, 乆2,8 – 3,5 kg) werden für ihr kurzfaseriges Fleisch sehr geschätzt und liefern darüber hinaus etwa 150 hellgelbe bis bräunliche Eier (Ø 55 g).
Eulenbarthühner (么2,2 – 2,5 kg, 乆1,6 – 1,8 kg) sind eine alte und leider seltene niederländische Rasse mit wenig Kammbildung und Bart. Sie legen 160 rein weisse Eier (Ø 55 g).
higkeit keine andauernde Popularität erlangten und schnell wieder verschwanden. Weder wirtschaftlich interessant noch optisch ansprechend gingen sie verloren oder in späteren Rassen auf.
Zweinutzungslinien Einige Zuchtrichtungen haben sich etabliert, bei denen das Geschlecht der Tiere keine Rolle spielt. Diese Zuchtlinien basieren ursprünglich auf Zweinutzungslinien, die vornehmlich in Nordamerika entwickelt wurden. Noch heute werden solche originären Züchtungen als Rassehühner geschätzt. Wyandotten, Plymouth Rocks, Rhodeländer und New Hampshire sind die wohl bekanntesten Rassen. Die Legeleistung und ein geräumiger Schlachtkörper gleichermassen galten bei allen als Zuchtziel. Vitalität und Frohwüchsigkeit waren die vordringlichsten Selektionskriterien. Besonders in den Niederlanden und in Grossbritannien wurde auf möglichst dunkelbraune Eier viel Wert gelegt und
New Hampshire (么3 – 3,5 kg, 乆2,25 – 2,7 kg) werden traditionell sowohl in Goldbraun als auch in Weiss gezüchtet. Die Blau-Goldbraunen wurden erst jüngst erzüchtet.
New Hampshire in Goldbraun (么3 – 3,5 kg, 乆2,25 – 2,7 kg) wurden als Zweinutzungshuhn in den USA erzüchtet und legen etwa 220 braune Eier (Ø 55 g) im ersten Jahr. 6 2013 · UFA-REVUE
NUTZTIERE
Rassezucht in der Schweiz Der Verband Rassegeflügel Schweiz setzt sich für eine Vielfalt an Rassen, Eigenheiten und Farbenschlägen beim Geflügel ein. Hierzu werden regionale, kantonale und schweizerische Rasseklub-Ausstellungen organisiert und unterstützt sowie Kurse und Tagungen angeboten. Ob jung oder alt – die Geflügelzucht ist ein sinnvolles, ansprechendes Hobby mit engem Bezug zur Natur. Auskunftsstelle für Rassefragen: Hans und Margrit Zürcher-Huber, 1566 St.-Aubin, 寿 026 677 22 49 (08.00 – 12.00 / 16.00 – 19.00 Uhr), hans.zuercher@kleintiere-schweiz.ch, www.kleintiere-schweiz.ch
so wurden gezielt Rassen wie Barnevelder und Welsumer entwickelt, die jedoch ebenso zu den Zweinutzungsrassen zählen. Wirklich schokoladenbraune Eier wurden aber einzig bei den französischen Marans erreicht. Im Gegensatz dazu stammen die sogenannten Grünleger wohl von den aus Südamerika stammenden Araucana ab, die türkisfarbige Eier legen. Der Ausgangspunkt der als Leghorn weltweit bekannten Hennen, die weissschalige Eier legen, liegt in italienischen Landhühnern. Ebenso wie bei den spanischen Rassen war ein grosses und weisses Ei das Zuchtmotiv, und dies mit globaler Ausstrahlung.
Hobbyzüchter als Erhaltungszüchter Für Rassegeflügelzüchter sind Eier und ein gelegentlicher Braten ein ebenso grosses Motiv wie das Aussehen der Tiere. Die heutige Vielfalt an
Amrocks (么3 – 4 kg, 乆2,5 – 3 kg) sind als Wirtschaftstyp der Plymouth Rocks nur gestreift anerkannt. Diese Rasse legt etwa 210 braune bis bräunlich-gelbe Eier (Ø 58 g). UFA-REVUE · 6 2013
Formen und Farben ist nichts weniger als der Ausdruck individueller Entfaltung. Die kaum überschaubare Merkmalsvariation ist hier der Anreiz für Zucht und Haltung. Zier- oder Zwergrassen werden ebenso geschätzt wie einstige Hochleistungsrassen. Deren Leistungsfähigkeit wiederum hat viel mit der Haltung und Fütterung zu tun. Genaue Abstammungskontrolle und gezielte Selektion werden hinsichtlich der Schönheitsmerkmale konsequent betrieben, aber ebenso leicht liessen sich die Tiere auch auf wirtschaftliche Merkmale züchten. Die Kunst liegt in der Kombination beider Ideen und dies galt schon zu Beginn der organisierten Geflügelzucht in Europa, die nur wenig zwischen kommerziell und privat unterschied.
Renaissance alter Ideale Eine zunehmend sensibilisierte Öffentlichkeit führt zu Veränderungen der Haltungsformen. Das Verbot der Käfighaltung war nicht nur ein Fortschritt für den Tierschutz, es hat auch zu einer Kostensteigerung bei der Erzeugung geführt. Die Tiere wurden der Haltungsform entsprechend gezüchtet und sind natürlich nur unter diesen Verhältnissen effizient. Effizienz allein ist jedoch nicht mehr in allen Bereichen vordergründig. Beim Poulet werden gern Bresse, Houdan oder Challans verwendet, alte Rassen, die gerade für ein langsames Wachstum stehen und sich insbesondere für die Freilandhaltung eignen. Frühestens nach 80 Tagen werden sie geschlachtet. Dafür lassen sich nahezu alle bekannten Zweinutzungsrassen gezielt
Ancona (么2 – 2,7 kg, 乆1,8 – 2,3 kg) stammen aus Italien und wurden speziell auf ihr Aussehen gezüchtet. Die Leistung variiert zwischen 200 bis 250 weissen Eiern (Ø 50 g).
Bergische Schlotterkämme (么2 – 2,75 kg, 乆1,75 – 2,25 kg) sind ein klassisches regionales Landhuhn und heute leider sehr selten. Sie legen 150 weisse Eier (Ø 55 g).
Wyandotten (么3,4 – 3,8 kg, 乆2,5 – 3 kg) sind sehr robuste Zwiehühner mit einer grossen Auswahl an Farbenschlägen. Neben ihrer Schnellwüchsigkeit bieten sie auch 180 gelbe bis dunkelbraune Eier (Ø 55 g).
selektieren und bieten eine Alternative zu reinen Mastlinien. Auch die Zucht mehrjährig gut legender Rassen könnte bei Freilandhaltung in raueren Regionen wieder an Bedeutung gewinnen. Allein dafür wurden einst zum Beispiel die Appenzeller Barthühner erzüchtet und auch das Schweizer Huhn ist mit seinen Merkmalen den klimatischen Verhältnissen seiner Heimat gut angepasst.
Schönheit und Leistung Jede Hühnerrasse, und mag sie noch so extravagant anmuten, kann durch gezielte Zucht oder Verpaarung in seiner wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit von Bedeutung sein. Gegenüber Hybridvarianten lassen sich alte Rassen mit gefestigten Merkmalen ohne weiteres züchten und weiter vermehren und dies von jedermann. Herkunft, Zuchtidee und Rassemerkmale verraten viel über die verschiedenen Rassen und zudem über ihr Potenzial. Wenn sie dann noch optisch ansprechend sein dürfen, sollte so mancher Züchtung durchaus eine gute Zukunft beschienen sein. 䡵
Ardenner (么1,75 – 2,5 kg, 乆1,5 – 1,75 kg) sind leicht, an die Haltung in rauen Gegenden angepasst und schätzen ausgedehnten Freilauf. Sie legen etwa 190 weisse Eier (Ø 60 g).
Schwarze Minorka (么2,5 – 3,5 kg, 乆2,25 – 3 kg) aus Spanien waren einst wegen ihrer grossen weissen Eier (Ø 65 g) gefragt. Trotz 170 Eiern im ersten Jahr heute auf der Roten Liste.
Autor Holger Schellschmidt, HK-Verlag, 10713 Berlin, www. gefluegelzeitung.de
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Branchen
Nutzen Sie diese aktuellen Adressen im neuen Branchenverzeichnis der UFA-Revue.
BAUEN
LANDMASCHINEN
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BURGMER Geflügelzucht AG 8570 Weinfelden 寿 071 622 15 22, www.burgmer-ag.ch
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寿 058 434 04 10 寿 058 434 04 20 寿 026 675 21 41 寿 026 663 93 70 寿 058 434 04 50 寿 026 413 17 44 寿 058 434 07 90
Bolus nach dem Kalben
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FUTTERMITTEL
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Marktplatz LANDTECHNIK zu verkaufen Fortsetzung von Seite 42
Kreiselschwader Galfree 寿 079 820 14 02 2 Kälberiglus, wenig gebraucht mit Auslaufgatter Eimerhalter und Barrli 寿 079 646 33 58 Jauchepumpe Vogelsang, Drehkolben, 60-80 m3pro Std., 82
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15 m³, neuwertiger Zustand, günstig 寿 079 776 33 78 Traktor Deutz-Fahr Agrotron, 100 PS mit FHZ 4 DO Steuergerät, Betr. Std. 3200, Bereifung 480-65 R24, 600-65 R34, Klimaanlage, sehr guter Zustand, günstig 寿 079 436 96 66 Rasenmäher, John Deere JX 90, Schnittbreite 54 cm, Messerkupplung, wenig gebraucht; Wechseldrehstecker 25A/500 Volt, Fr. 50; ESM Messer für Mulchbalken, Länger 137 cm, neu, Fr. 150 寿 079 796 92 68
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Fortsetzung Seite 86 6 2013 · UFA-REVUE
KURZMELDUNGEN
Regionalprodukte-Wettbewerb
LANDLEBEN
Schweizer Wettbewerb der Regionalprodukte: Jetzt anmelden! Innovative Bäuerinnen und Bauern können am 5. Schweizer Wettbewerb der Regionalprodukte vom 28.
und 29. September 2013 Gold-, Silber- und Bronzemedaillen gewinnen. Durch die Teilnahme am Wettbewerb erhöhen sich die Vermarktungschancen. Die bäuerlichen Produzenten können bis Ende Juni 2013 ihre regionalen Spezialitäten fur den Wettbewerb anmelden. Die Regionalprodukte werden von einer Fachjury und Konsumenten objektiv und anonym verkostet und beurteilt. Olivier Boillat von der Fondation Rurale Interjurassienne ist Koordinator des Regionalprodukte-Wettbewerbs und freut sich, wenn sich viele Bäuerinnen und Bauern anmelden.
Karins Tipp
Für die besten Produkte gibt es Gold-, Silber- oder Bronzemedaillen. Die Organisatoren rechnen, dass rund 1000 Regionalprodukte aus der ganzen Schweiz im Wettbewerb stehen werden. Die Produzenten können aber auch ausserhalb des Wettbewerbs teilnehmen und einen Standplatz mieten, wo sie ihre Produkte am 28. und 29. September verkaufen können. Gerechnet wird mit rund 25 000 Besuchern. Unter www.concours-terroir.ch kann man sich am Wettbewerb anmelden. Auch kann man sich einen Markstand reservieren. Schweizerischer Wettbewerb der Regionalprodukte, Courtemelon, 2852 Courtetelle. info@concours-terroir.ch
Müde Beine und Venenbeschwerden
Spitzwegerich Die noch zarten Spitzwegerichblätter werden durch einen gesalzenen Omeletten-Teig gezogen und in wenig Öl goldgelb gebraten. Ideal für den kleinen Hunger oder als Apérogebäck. Ein Hauch von Champignon Noch grüne Spitzwegerich-Blütenköpfe mit Bärlauch-Zwiebeln und/oder Knoblauch in Butter andünsten, mit Salz und Pfeffer würzen. Passt vorzüglich zu Risotto und ist über den Salat verteilt eine leckere Abwechslung.
Karin Näf www.kraeuterkurse.ch
UFA-REVUE · 6 2013
Kampagnenstart In Bern ist Mitte Mai 2013 mit der Unterzeichnung einer Zusammenarbeitserklärung die Kampagne «Frauen und Männer in der Landwirtschaft, Zusammenleben bewusst gestalten» gestartet worden. Zur Trägerschaft gehören der Bäuerinnen- und Landfrauenverband, der Bauernverband, das Beratungsforum Schweiz und die Agridea. Wenn die Beine schwer sind, kribbeln oder sich kalt anfühlen, liegt das oft an beeinträchtigter Blutzirkulation. Zur Linderung von Venenbeschwerden und als Vorbeugung helfen Kräuter Pfarrer Künzle's Pinus Pygenol. Dabei handelt es sich um natürliche Mittel. Das macht müde Beine wieder fit. Zusätzlich helfen ausreichende Bewegung, Bein- und Fussgymnastik sowie Hochlegen der Beine. Auch durch genügend Trinken wird das Blut dünner und der Rücktransport erleichtert. Pinus Pygenol Gel, Lotion und Tabletten sind in Apotheken und Drogerien erhältlich. www.kp-kuenzle.ch
Wie sich benehmen Das Zusammenleben im ländlichen Raum setzt gegenseitig Rücksichtsnahme und Respekt voraus. Der MiniFaltflyer «Stadt und Land - Hand in Hand» enthält Tipps für Besucher auf dem Land, aber auch Tipps für Bauern. Diese MiniBroschüre des LID sollte in keinem Verkehrsbüro fehlen. Sie ist gratis, Versandkosten werden verrechnet. Bezug: LID, Weststrasse 10, 3000 Bern, 寿 031 359 59 77. www.lid.ch
Verlosung
Badetuch und Shoppingtasche
Der Sommer und auch die Badesaison kommen bestimmt. Gut, sind die Schweizer Bäuerinnen und Bauern dabei und zeigen es, beispielsweise mit dem Badetuch und der Shoppingtasche im Edelweisslook. Die UFA-Revue verlost fünf Badetücher mit je einer robusten Shoppingtasche im Edelweisslook. Schreiben Sie eine SMS an 880 (90 Rp.) mit KFL Shopping Name Adresse oder senden Sie uns eine Postkarte mit dem Vermerk Shopping, UFARevue, Theaterstrasse 15 a, 8401 Winterthur. Einsendeschluss ist der 30. Juni 2013.
Gewinner UFA-Revue 5/2013 Eine Agrisano-Taschenapotheke gewannen Beat Aeschlimann aus Oberthal, Petra Bucheli aus Buttisholz, Bernadette Buchli aus Versam, Antonia Caminada aus Vrin, Markus Dennler aus Oberentfelden, Milena Gendotti aus Rodi Fiesso, Vreni Murer aus Beckenried, Ruth Schenk aus Altishausen, Irene Schuler aus Steinen und Andreas Weibel aus Schlatt. Mit dem Versicherungsangebot der Agrisano sind Bauernfamilien gut versichert. Die Regionalstellen sind den bäuerlichen Kantonalorganisationen angegliedert. Kontaktdaten unter www.agrisano.ch oder direkt mit Mobile über den QR-Code.
Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 83
SELBSTVERSORGUNG UND KÜCHENLATEIN LANDLEBEN
ABC der Gelierhilfen für die Konfitürenherstellung TIPPS UND TRICKS rund um Zusatzstoffe wie beispielsweise Geliermittel, die helfen, damit es in der Beerensaison mit der Konfitürenproduktion auch bestens klappt.
Konfitüre zu kochen ist keine Hexerei, doch braucht es das nötige Wissen, damit es gelingt. Konfitüre aus Zucker und Früchten und damit basta? Dies ist möglich, aber nicht in jedem Fall die beste Wahl. Unterschiedlichste Geliermittel stehen zur Verfügung. Es ist sinnvoll, Bescheid zu wissen, welches geeignet ist und worauf es beim Einsatz ankommt. Schon beim Zucker beginnt der Entscheidungsprozess: Will ich die Konfitüre nach Grossmutter-Art mit 1 Kilogramm Früchten und 1 Kilogramm Zucker herstellen? Dies macht die Konfitüre zwar gut haltbar, doch Zucker ist nicht gesund. Aber wie weit kann ich den Zucker reduzieren? Die Zuckermenge ist abhängig von der Fruchtart, von persönlichen Vorlieben und der Gelierhilfe. Verschiedene Früchte enthalten unterschiedlich viel Zucker. Der Zuckergehalt ist zudem abhängig vom Klima. Regnet es in der Erntezeit häufig, ist er tiefer. Durchschnittliche Geniesser von Konfitüre sind sich an einen relativ hohen Anteil Zucker gewöhnt. Wer aber
etwas für die Gesundheit in der Familie tun möchte, reduziert den Zuckergehalt schrittweise, so merkt niemand, dass immer etwas weniger Zucker drin ist. Wird sauber gearbeitet und Unigel eingesetzt sowie die Konfitüre in kleinere Gläser abgefüllt, so ist es möglich, den Zucker bis gegen Null zu reduzieren. Allerdings muss die Konfitüre nach dem Öffnen im Kühlschrank aufbewahrt und rasch verbraucht werden. Geschmack und Konsistenz können sich dadurch verändern – dies braucht etwas Angewöhnung.
Gelierzucker, Gelierpulver und alternative Gelierhilfen Früchte und Beeren gelieren unterschiedlich gut. Dies hängt vom ausgewogenen Verhältnis zwischen Fruchtsäure, Pektin und Zucker ab. Sehr gut gelieren rote Johannisbeeren, Cassis, Stachelbeeren, Brombeeren, nicht zu reife Quitten und Äpfel. Auch Himbeeren, Aprikosen oder Zwetschgen gelieren gut. Hingegen Erdbeeren, Kirschen, Holunder gelieren schlecht. Möglich ist
Tabelle: Übersicht über Gelierhilfen Gelierzucker Gelierpulver
Unigel
Agar-Agar
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das Mischen von Früchten und Beeren, die nicht gut gelieren mit pektinreichen Früchten wie Äpfeln oder den seltenen Mispeln. Oder man kann eine Gelierhilfe beifügen. Damit verkürzt sich die Kochzeit. Eine weitere Variante ist das Zufügen von drei bis vier Esslöffeln Zitronensaft oder 15 g Zitronensäure pro Kilogramm Früchte. Die Säure zieht das natürliche Pektin aus den Früchten. 䡵
Kristallzucker, welchem Pektin (E 440) und Zitronensäure (E 330) beigegeben wurde. Massive Reduktion der Kochzeit. Enthalten Pektin, Frucht-, Trauben- oder Milchzucker und Zitronensäure. Achtung: Zuckersparende Gelierpulver können zusätzliche Konservierungsstoffe enthalten, beispielsweise Sorbinsäure. Wer dies nicht möchte, wechselt das Produkt oder die Gelierhilfe. Insbesondere in der Direktvermarktung ist zu beachten, was man deklarieren muss. Empfehlenswertes Geliermittel aus Pektin und Weinsäure, ohne Konservierungsstoffe. Einsatz auch bei stark Zucker reduzierten Konfitüren möglich. Gelees werden manchmal nicht ganz stichfest. Bei der Verarbeitung die Rezeptur beachten, denn der Zucker wird erst am Ende beigegeben. Aus Algen gewonnenes Geliermittel. Eine exakte Dosierung ist nötig, sonst werden die Konfitüren und Gelees gummig und hart. Man nehme einen Masslöffel – ein Teelöffel ist nicht immer gleich gross. Die Konfitüre wird unter ständigem Rühren drei bis fünf Minuten gekocht. Es gibt verschiedene Produkte auf dem Markt, die Qualität ist unterschiedlich. Agar-Agar ist die vegetarische Alternative zu Gelatine und kann auch gut bei Panna Cotta eingesetzt werden. Es quillt in kalter Flüssigkeit, löst sich jedoch nur in kochendem Wasser auf.
Buchtipp: • Gesamt-Ordner «Selbstgemacht – eingemacht – feingemacht». Verarbeitung von Lebensmitteln für die Selbstversorgung (323 Seiten) inklusive CD: Verarbeitung, Lagerung, Konservierung und Rezepte von Obst, Gemüse, Milch und Fleisch. Bestellnummer: HAU-1502011, Agridea, Preis 72 Fr. Die einzelnen Kapitel sind als Broschüren erhältlich. • Feines aus dem Glas (Separatbroschüre Kapitel 6 und Kapitel 7 des oben genannten Ordners), Bestellnummer: HAU-156, Agridea 15 Fr. Bezug: Agridea, Eschikon 28, 8315 Lindau, Tel. 052 354 97 00, Fax 052 354 97, kontakt@agridea.ch, www.agridea.ch • Broschüre «Konfitüre, Gelee und Fruchtaufstrich für den Verkauf ab Hof», Preis 5 Fr. Bezug: Bildungszentrum Wallierhof, Höhenstrasse 46, 4533 Riedholz, Tel. 032 627 99 11, wallierhof@vd.so.ch 6 2013 · UFA-REVUE
SELBSTVERSORGUNG UND KÜCHENLATEIN LANDLEBEN
Süss-saure Aprikosen mit Ingwer passen zu kaltem Fleisch und Raclette.
Wenn Konfitüren nicht gelieren, in die erkaltete Konfitüre Geliermittel einrühren, gemäss Anleitung aufkochen.
Der Gelierpunkt ist erreicht, wenn einige Tropfen Konfitüre oder Gelees nach kurzer Zeit fest werden.
Ist das Gelees zu fest, vor dem Verzehr mit etwas Zitronensaft, Fruchtsaft oder heissem Wasser verrühren.
Fruchtkonfitüre, heisseingefüllt
Beliebte Konfitürenvariationen
Süss-saure Aprikosen mit Ingwer
Ergibt etwa 3 Gläser à 5 dl Inhalt
¹⁄³ Erdbeeren, ¹⁄³ Rhabarber ²⁄³ Brombeeren, ¹⁄³ Himbeeren ½ Quitten, ½ Birnen (pürierte Marmelade) ¾ Aprikose, ¼ Rhabarber ½ Kirschen, ½ Himbeeren ½ Himbeere, ½ Apfel
1 kg Aprikosen 0,5 l Wasser 3 EL Apfel- oder Weissweinessig 200 g Zucker, 1 (– 2) Ingwerknollen 1 Vanillestängel, 3 Stk. Kardamom
1 kg Früchte oder Beeren 500 – 800 g Zucker evtl. Geliermittel oder 3 – 4 EL Zitronensaft Früchte waschen, rüsten, fein schneiden und in eine grosse Pfanne geben. Zucker (evtl. Geliermittel oder 3 − 4 EL Zitronensaft) zufügen und aufkochen. Unter Rühren einkochen. Bei Verwendung von Geliermittel Anleitung auf der Verpackung beachten. Je nachdem abschäumen und pürieren. Die Konfitüre siedend heiss bis 1mm unter den Rand in Gläser füllen und sofort verschliessen. Konfitüren sind ein bis zwei Jahre haltbar. UFA-REVUE · 6 2013
Spezialität: Kirschenmarmelade Die Kirschenmarmelade pro Kilogramm Früchte mit 2 EL Kirsch und 2 Dolden Holunderblüten (abgezupft) ergänzen. Holunderblüten können ein bis zwei Monate tiefgekühlt werden.
Aprikosen halbieren und entsteinen. Wasser, Essig, Zucker und in Scheiben geschnittenen Ingwer sowie Vanillestängel zum Kochen bringen. Aprikosen beigeben und köcheln lassen. Die Früchte mit der Schaumkelle in heisse Konservengläser geben, sofort verschliessen. Den Sud etwa 15 Minuten weiter einkochen lassen und über die Früchte geben. Lufdicht verschliessen.
Quellen: Ordner «Selbstgemacht – eingemacht –
Quelle: Ruth Bossardt, Anton Gottsponer, Aprikosen -
feingemacht», Agridea
Köstliches aus dem Wallis, Rotten Verlag, Visp, 2006
Autorin Ruth Bossardt ist Mitarbeiterin Ernährung und Landwirtschaft/Direktvermarktung, Agridea, Eschikon 28, 8315 Lindau. www.agridea.ch www.ufarevue.ch
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REZEPT LANDLEBEN
Gastfreundschaft in den Sommermonaten MENÜPLANUNG Fleischvögel lassen sich gut vorbereiten und ein Mini-SchoggiGugelhopf ist schnell gemacht. So müssen Bäuerinnen wie Barbara Mäder die arbeitsintensiven Sommermonate planen, vor allem, wenn sich kurzfristig Gäste anmelden.
Fleischvögel im Ofen 6 Rindsplätzli, dünn geschnitten (Vogelplätzli) 500 g Kalbsbrät, gewürzt (in Brätschale) 200 g Rüebli 100 g Cornichon 6 Specktranchen 5 dl Gemüsebouillon 3 dl Weisswein 2 EL Bratsaucen 1 dl Rahm
Die Rüebli mit dem Zwiebelhacker in kleine Würfel hacken. Cornichon in Würfel schneiden. Rüebli- und Cornichonwürfel mit dem Fleischbrät vermengen. Die Vogelplätzli ausbreiten. Den Speck quer auf je ein Plätzli legen, dass die Tranchenenden beidseits herausschauen. Das Brät portionenweise auf den Speck legen. Die Tranchenenden des Specks über der Brätportion einschlagen und das Plätzli einrollen. Zahnstocher nicht nötig. Die Fleischvögel in eine Gratinform geben und mit Bouillon und Weisswein übergiessen. Backen bei 180 Grad Umluft während 1 ¼ Stunde. Die Fleischvögel zwischendurch wenden. Nach dem Garen den Sud von Bouillon und Wein in ein Pfännli sieben. Bratensauce beigeben und Rahm einrühren. Leicht köcheln lassen.
Rezeptbäuerin
SchoggiGugelhöpfli 250 g Butter 250 g Zucker 5 Eier 1 Päckli Vanillezucker 1 Prise Salz 100 g Schokolade 2 EL Schokoladepulver 250 g Mehl 1 Päckli Backpulver Die Butter schaumig rühren und den Zucker beifügen. Die Eier darunter rühren und die Masse schaumig rühren. Vanillezucker und eine Prise Salz beifügen. Die Schokolade in Würfeli schneiden und dazugeben. Das Schoggipulver dazu sieben. Mehl und Backpulver sachte darunter mischen. Die Silikon-Minigugelhopfformen kalt ausspülen und den Teig einfüllen. Die Teigmasse reicht für 18 kleine Gugelhöpfli. Backen bei 180 Grad Umluft, 20 Minuten. Variation: Anstelle von Schokolade und Schokoladepulver 50 g Weinbeeren, 50 g Hasel- oder Baumnüsse oder 50 g Früchte verwenden.
UFA-REVUE · 6 2013
Barbara Mäder (45) führt mit ihrem Mann Benjamin und ihren Kindern Ramona, Jonas, Carina und Tobias einen Pachtbetrieb der WölfflinStiftung mitten in Winterthur. Hoch über der Stadt gelegen ist der Hof ein beliebtes Ausflugsziel für Spaziergänger, aber auch für Schulkinder. Denn Mäders bringen im Rahmen des Projekts «Schule auf dem Bauernhof» den Stadtkindern die Landwirtschaft näher. Das Bauernpaar lernt die Kinder melken, Eier bei den Hühnern holen und Kälber bürsten und vieles mehr. So erleben die Kinder den Bauernhof und die Landwirtschaft mit allen Sinnen. Nebst diesem zeitintensiven Engagement bleibt der Bäuerin wenig Freizeit, die sie aber intensiv nutzt, um zu fotografieren und filmen.
Barbara Mäder mit dem Wahrzeichen ihres Hofes in Winterthur.
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RARITÄTEN & NOSTALGIE LANDLEBEN
Schweizerisches Volkstanzfest AM 15. UND 16. JUNI 2013 organisiert die Bündner Trachtenvereinigung das schweizerische Volkstanzfest in Chur. Am Samstag, 15. Juni 2013, finden zudem die jährliche Delegiertenversammlung der STV sowie das kantonale Kindertanztreffen statt.
Die Königin der Alpen
Die Königin der Alpen in der Mediathek in Martigny.
In der Mediathek in Martigny (VS) findet bis anfangs Oktober eine Ausstellung über eines der Walliser Wahrzeichen statt, nämlich die Eringerkühe. Bild- und Filmaufnahmen aus dem vorigen Jahrhundert erzählen die Geschichte der Eringerrasse und ihrer traditionellen Kuhkämpfe. Identitätsbildend und inspirierend für Grafiker und Künstler, begeistern diese Kuhkämpfe immer mehr Leute, auch ausserhalb des Kanton Wallis. Die Mediathek in Martigny ist von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Eintritt: 5 Fr. für Erwachsene, 3 Fr. für Studierende/ Lernende, Kinder unter 16 Jahren gratis. Mediatheque, Av. de la Gare 15, 1920 Martigny, www.mediatheque.ch/ valais/martigny.html Martigny ist die Anreise wert, sind doch dort auch ein römisches Amphitheater, das Museum Pierre Gianadda und ein Bernhardinermuseum zu finden.
Auflösung «Was ist das»! Bei dem gesuchten Gegenstand handelte es sich um einen Kirschenentsteiner. Die richtige Antwort wusste Sandra Romang aus Turbach (BE). Sie gewann einen LANDI-Gutschein im Wert von 20 Fr.
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Das schweizerische Volkstanzfest findet alle drei bis funf Jahre statt. Die letzten grösseren nationalen Volkstanzfeste wurden 2008 in Herisau und 2004 in Baden durchgeführt. Die Bündner Trachtenvereinigung organisiert nun das Schweizerische Volkstanzfest in der Bündner Kantonshauptstadt. Dafür wird das Festzelt auf der Quaderwiese aufgeschlagen. Nebst gemeinsamen Volkstänzen sowie freiem Tanz auf der Quaderwiese, dem Theaterplatz und im RhB-Park, wird das Fest durch Tanzvorführungen von Trachtenleuten aus der ganzen Schweiz bereichert. Musikalisch wird das Volkstanzfest vom Bündner Ländlermix, der Kapelle Rätia, den Stelser Buaba, den Davoser Ländlerfründa, den Panyer Hengertmusig, der Chapella Junaiver, der Ländlerkapelle GrischArt, den Türmlibuebe, der Oberbaselbieter Ländlerkapelle und der Schwyzerörgelifrönde Rast-Wiss umrahmt. Neben diesem erstklassigen Ohrenschmaus, wird auch die Vielfalt der Schweizer Trachten für die Besucher ein Augenschmaus sein. Ein Fest für alle Sinne – denn auch kulinarisch wird einiges geboten. Im Festzelt werden Bündner Spezialitäten wie Capuns und Pizokels offeriert.
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Volkstanz und Trachten erfreuen alle Sinne. Bilder: www.tanzfestchur.ch
Etwa 1500 bis 2000 aktive Trachtenleute aus allen Kantonen freuen sich bereits darauf, in Chur das Tanzbein zu schwingen. Tanzpräsentation und tolle Choreographien sind im Stadttheater und im Brandissaal zu sehen. www.tanzfestchur.ch
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GARTENSEITE LANDLEBEN
Nachschub fürs Gemüsebeet FOLGESAATEN Nach dem endlos kalten Frühling ist so mancher mit der Bestellung seines Pflanzblätzes arg in Verzug geraten. Doch keine Sorge: Für viele Gemüse und Salatarten hat man zu Sommerbeginn eine zweite Chance für eine üppige Ernte bis im späten Herbst. Bild: Kladu/pixelio.de
Edith Beckmann
Für eingefleischte Hobbygärtner ist der November der schönste Monat im Gemüsegarten: Da kann man in Hülle und Fülle ernten, hingegen das Jäten, die Schnecken und das Giessen vergessen! Um dieses Erfolgserlebnis zu geniessen, wird im Juni und Juli nochmals reichlich gesät und gesetzt. Der warme Boden und die Sonne sorgen für zügiges Wachstum.
Zeit für Nachzügler Für Gurken, Bodenkohlrabi, Randen, Rotkraut, Sommerblumenkohl, Kohlrabi und Broccoli ist bis Ende Juni letzte Gelegenheit für
Kunterbunt: Krautstiel findet sogar Platz im Blumenbeet und kann auch noch im Juni gesät werden. Bild: Holger Beckmann
Augen- und Gaumenschmaus: Farbenprächtiger Zierkohl als Winterschmuck und für deftige Kohlgerichte. Bild: Gabi Schönemann/pixelio.de
Saaten, wenn die Ernte garantiert sein soll. Dann gibt es aber auch Gemüse und Salate, die für gutes Gedeihen auf Kurzzeittage angewiesen sind. Typischer Vertreter ist Chinakohl: Die Blüte – und somit keine Kopfbildung – wird durch den Langtag oder durch Temperaturen unter 12°C angeregt. Deshalb am besten erst ab Anfang Juli bis Ende August direkt aussäen und die Pflanzen später auf 30x30cm vereinzeln. Auch Pak Choi schosst bei frühen Aussaaten; richtig sind die Saattage gegen Ende Juni bis anfangs September, direkt ins Freiland. Bereits nach acht bis zehn Wochen beginnt die Ernte.
Zauberhafter Zierkohl In kräftigem Pink, Weinrot oder Cremeweiss malt der Zierkohl hübsche Farben in den winterlichen Garten – oder auf Balkon und Terrasse. Je kälter die Tage, umso intensiver färben sich die (essbaren!) Blätter. Zierkohl ist frosthart bis minus 10 °C. Im Juli in Schalen säen. Pflanzen nach drei Wochen in kleine Töpfe versetzen. Erst auspflanzen, wenn sich der Sommerflor verabschiedet hat.
Salat satt fürs Frühjahr Gesät werden bis Ende Juli auch grüner und roter Cicorino, zum Beispiel zwischen die bald erntereifen Zwiebeln. Im Oktober die Blätter zwei Finger breit über dem Boden abschneiden. Im Winter mit Stroh
Delikate Spezialität: Radicchio Castelfranco ist ein typischer Wintersalat mit Saattermin ab 20. Juni bis 10. Juli.
Grüne Tipps für den Nutzund Ziergarten • Prima Giesswasser für Gemüse: Brennnesseln in die Kanne geben, mit Wasser auffüllen und 24 Stunden stehen lassen. Wasser jeweils erneuern, bis sich die Blätter zersetzt haben. Damit sie in der Kanne bleiben, Holzwolle in den inneren Ausguss stopfen. • Tomaten wöchentlich ausgeizen, bei Bedarf aufbinden. Schütteln der Pflanze fördert die Bestäubung! • Offene Bodenflächen laufend mit Mulch aus dünn verteiltem Rasenschnitt oder Kompost abdecken. • Rosen im Juni ein zweites Mal düngen. Um die neue Knospenbildung zu fördern: Verwelkte Blüten unterhalb von zwei ausgebildeten Laubblättern abschneiden. • Für die Vermehrung von Mauerblümchen büschelweise Stecklinge schneiden und frisch setzen.
oder Vlies abgedeckt, spriessen bereits im Februar die ersten zarten Rosetten und liefern begehrten Frühjahrssalat. Genauso wie Nüsslisalat, der im August und September gesät wird, etwa zwischen Tomaten oder Lauch. Zuckerhut erträgt Fröste bis zu minus 7 °C. Er wird an Ort und Stelle nach dem längsten Tag (21. Juni) bis Mitte Juli gesät. Reihenabstand 30cm, Pflanzen auf 30cm vereinzeln. 䡵
Autorin Edith Beckmann, Freie Journalistin BR aus Frauenfeld (TG), leidenschaftliche Gärtnerin mit Wurzeln in der Landwirtschaft.
www.ufarevue.ch
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Bild: wrw/pixelio.de
UFA-REVUE · 6 2013
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ICH BIN GERNE BAUER LANDLEBEN
Landwirtschaft: Genau mein Ding! Fragt man Peter Neuenschwander, wie er sich selbst beschreiben würde, antwortet er: zielstrebig, gewissenhaft und gutmütig. Wenn man den sauberen und ordentlich geführten Hof sieht und ein paar Worte mit ihm gewechselt hat, merkt man schnell, dass Peter mit seiner Selbsteinschätzung genau richtig liegt. Der frisch gebackene Meisterlandwirt aus Rumendingen (BE) hat Anfang 2013 den elterlichen Abferkel- und Mastbetrieb übernommen. Für die Hofübergabe war die Ausbildung zum Meisterlandwirt sehr hilfreich. Durch die Anfertigung einer Betriebsstudie hatte Peter die Möglichkeit, seinen Betrieb richtig unter die Lupe zu nehmen, Stärken und Schwächen zu identifizieren und Arbeitsabläufe zu optimieren. Zudem schätzt Peter an seiner Ausbildung, dass er Gleichgesinnte kennenlernen und sich mit Landwirtschaftsexperten austauschen durfte. Jetzt fühlt sich der Junglandwirt darin gestärkt, den Betrieb weiter zu verbessern und top Mastresultate zu erzielen. Zusammen mit 5 weiteren Schweinehaltern betreibt Peter eine arbeitsteilige Ferkelproduktion (AFP) mit insgesamt 230 Muttersauen. Seit 2010 gehört zu seinem Betrieb ein neu errichteter Maststall mit 350 Mastplätzen. So fällt einiges an Arbeit für den Vollerwerbslandwirt an. Für Peter ist es jedoch kein Problem, wenn er nicht um 17 Uhr den Hammer fallen lässt. Als naturverbundener Mensch ist es für ihn
Peter Neuenschwander (29)
Der frischgebackene Betriebsleiter hat seine Ziele stets im Blick. selbstverständlich, sich jederzeit um das Wohl seiner Tiere und die Pflege der Äcker zu kümmern. Zeit, um abends mit Freunden zu grillieren oder einen Trip mit dem Motorrad zu machen muss trotzdem bleiben. Anna Steindl, UFA-Revue 94
6 2013 · UFA-REVUE
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UFA-REVUE · 6 2013
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