UFA-Revue 07-08/2016

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Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe  •  www.ufarevue.ch  •  7-8 | 2016

Sonderthema: «Bodenbearbeitung»

Seite 29

Rodino

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Unkrautfreier Raps von Anfang an!

Bauen in der Landwirtschaftszone Seite 14

Mähen im unebenen Gelände Seite 20

Rüebli anbauen, ernten und lagern Seite 50

Neues Toro-Konzept Seite 66


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INHALTSVERZEICHNIS EDITORIAL Der Selbst­ versorgungs­grad bei Rüebli liegt bei 85.4 %. Bild: fotolia.com

FENACO AKTUELL Fokus auf Kleinflächen Die Volg-Gruppe punktet mit innovativen Konzepten

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Professioneller Karottenanbau

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MANAGEMENT Bauen in der Landwirtschaftszone Wie geht man bei einer Standortsuche vor?

14

Kurzmeldungen 9 Mitarbeiterführung 10

LANDTECHNIK Mitarbeiterführung Thomas Wyssa, Gemüsegärtner, erklärt im Interview, auf was er bei der Führung seiner 32 Mitarbeiter besonders achtet.

10

Vielseitiger Grubber Der Grubber Synkro 4030 T von Pöttinger im Praxis-Test

22

Kurzmeldungen Die neue N-Serie von Valtra Non-Stop-Pressen und Mähen im unebenen Gelände Für die Berg­landwirtschaf: Reform Metrac H7 RX Premos 5000: Pelletieren auf dem Feld Wettbewerb

16 18 20 24 26 28

SONDERTHEMA Bodeneigenschaften, Erträge und Wirtschaftlichkeit Pflug und Direktsaat im Vergleich

30

Zurück zum Pflug Bodenleben fördern Den Boden flach abhobeln Stimmen aus der Praxis

33 34 36 39

Pelletieren auf dem Feld Der mobile Pellet-Vollernter Premos 5000 erntet und pelletiert Halmgut in einem Arbeitsgang. Das spart Energie.

26

PFLANZENBAU Rüebli kultivieren Welche Anbauansprüche hat das beliebteste Gemüse der Schweiz?

50

Kurzmeldungen Qualitätsanforderungen von Sammelstellen und Mühlen Versuchsplattformen – die Treffpunkte für Ackerbauspezialisten Eine Nasenlänge Vorsprung mit Streifenfräse und Einzelkornsaat Schweizer Tofu im Vormarsch Futterbau im GMF-Zeitalter

40 41 42 44 46 48

NUTZTIERE

Futterbau Die Umstellung auf eine grasland­ basierte Milch- und Fleischproduktion kann trotz eines geringen Maisanteils rentabel sein.

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Homogene Mischrationen herstellen Den Pansen stets mit einer ausgeglichenen Ration versorgen

70

Kurzmeldungen UFA-Aktuell: Strukturversorgung der Mastmuni sicherstellen Bio: Raufutterversorgung sicherstellen Den Maststall erfolgreich umgebaut Absetzfutter hat sich bewährt Eigenremontierung – darauf muss geachtet werden UFA-Bühl 2/3 – Soja einsparen Mastauswertungen leicht gemacht SQB – eine rentable Produktionschance Durch hohe Lebensleistung klimafreundlicher Milch produzieren Die überzeugende Kraft aus dem Osten Eierstockzysten als Bestandesproblem in der Milchviehherde

54 55 59 60 61 62 65 66 69 72 73 74

LANDLEBEN Eigenremontierung

Gemeinsam gegen Leukämie Mit Familie Ruckstuhl im Gespräch über einen fast normalen Alltag 80

Welche Strategie passt für welchen Betrieb und welche Bestandesgrösse?

Kurzmeldungen Vom Familienbetrieb zur GmbH Carefarming – im Dienst der Mitmenschen Schwarz-gelbe Weinküche Blütenzauber der Passionsblume

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76 77 78 82 83

Markus Röösli Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 8.7 kg ist das Rüebli das beliebteste Gemüse der Schweiz. 2015 wurden 1772 ha angebaut. Das ist enorm. Gewaltig ist auch, dass der Konsument hiesige Karotten das ganze Jahr durch kaufen kann. Das ist einerseits den unterschiedlichen Anbaustandorten zu verdanken, anderseits aber auch der verlängerten Lagerdauer. Die Bedingungen für den professionellen Karottenanbau sind in diesem Jahr herausfordernd, weshalb wir hier einen unserer Themenschwerpunkte setzen: Über den gesamten Prozess der Rüebli – vom Anbau bis zum Verzehr – lesen Sie mehr auf Seite 7. Auf was beim Anbau spezifisch zu achten ist, erfahren Sie ab Seite 50. Eine geballte Ladung an Wissen und Neuigkeiten bieten wir Ihnen in der Rubrik Landtechnik: Die UFA-Revue war in Dänemark und Ungarn, um sich über die neusten Technologien unterschiedlicher Landtechnik-Firmen zu informieren. Lesen Sie mehr dazu ab Seite 20. Pflügen oder nicht pflügen, das klingt in den Ohren vieler nach einer philosophischen Frage. Wenn es in der Diskussion dann noch um Totalherbizide geht, dann wird die Debatte erst richtig hitzig. Fakt ist, dass es Vor- und Nachteile für eine reduzierte Boden­ bearbeitung gibt. Die UFA-Revue bietet deshalb ab Seite 30 die wichtigsten Antworten zum Thema Pflug oder pfluglos. Ein weiteres Spezialthema behandeln wir in unserer Sonderbeilage «Schadensfall – vermeiden, entschä­ digen und versichern». Wie verhindern Sie Unfälle? Was ist zu tun, wenn wirklich ein Schaden eintritt und wie werden Landwirte bei Dienstbarkeiten oder Enteignungen entschädigt? Sämtliche erschienenen Sonderthemen, Merkblätter und Checklisten finden Sie übrigens auch zum Downloaden auf unserer Webseite www.ufarevue.ch in der Rubrik Leserservice.

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AKTUELL FENACO

Fokus auf Kleinflächen VOLG-GRUPPE  Der Spezialist für kleine Verkaufslächen im ländlichen Raum punktet mit innovativen Konzepten. Die Volg-Gruppe bleibt dabei immer nahe an den sich wandelnden Bedürfnissen ihrer Kundschaft.

Täglich frische Lebensmittel für den Volg-Laden Feldis: Frühmorgens liefert Traveco die bestellte Ware zur Talstation der Luftseilbahn Rhäzüns Feldis, von wo sie anschliessend in kleinen Seilbahnkabinen auf die luftige Reise geschickt wird. Bild: Volg

Seit jeher konzentriert sich die Volg-Gruppe auf den kleinflächigen Lebensmitteldetailhandel. Alle Mitarbeitenden – vom Einkauf über die Logistik, Kommunikation und Werbung bis hin zum Verkauf – handeln ausschliesslich in dieser Grössenordnung. «Wir konzentrieren uns voll und ganz auf das, wovon wir etwas verstehen und was wir können: das Führen und Betreuen von kleinflächigen Verkaufsstellen im ländlichen Raum», erklärt Ferdinand Hirsig, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Volg-Gruppe. Starke Organisation Volg verfügt über drei verschiedene Konzepte für den kleinflächigen Lebensmittelladen von bis zu 400 m2: zum einen die Franchise-Systeme für Volg-Dorfläden und TopShop-Tankstellenshops, zum anderen das Partnerkonzept Prima für freie 4

Detaillisten. Die Konzepte sind bezüglich Sortiment, Layout, Erscheinungsbild, Werbung, Verkaufsförderung usw. klar definiert und unterscheiden sich zum Teil deutlich voneinander (siehe Box). Allen drei Formaten gemein sind die relativ kleine Verkaufsfläche, der ländliche Standort sowie die Ausrich-

tung des Sortiments auf den täglichen Bedarf. Die Kernwerte dieser Nischenstrategie werden ergänzt durch die bekannten Mehrwerte Frische, Freundlichkeit sowie geografische Nähe einerseits und die persönliche, emotionale Nähe zwischen Kunden und Verkaufspersonal andererseits.

Prima: neues, innovatives Partnerkonzept «Seit 2012 bieten wir den Kunden unseres genossenschaftlich geführten Dorf­ladens eine Ein­kaufsmöglichkeit mitten im Dorf. Mit unserem Belie­ferungspartner Volg pflegen wir seit Jahren eine ver­lässliche und auf Vertrauen basierende Zusammenarbeit. Dank dem Prima-Partnerkonzept bleiben wir weiter­hin unabhängig und erhalten eine attraktive Verkaufs- und Werbeunterstützung. Ausserdem können wir auch lokale Produkte im Sortiment führen.»

Heidi von Büren, freie Detaillistin Prima-Laden Bristen (UR)

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AKTUELL FENACO

AUF EIN WORT EN UN MOT

Drei Konzepte, drei unterschiedliche Erfolgsgeschichten Volg Volg-Läden bieten Frischprodukte, weitere Lebensmittel und Nearfood für den täglichen Bedarf auf einer Fläche von bis zu 400 m2 an. Sie befinden sich in Dörfern der Deutsch- und der Westschweiz und sind vielfach ein wichtiger Treffpunkt. Das Markenartikelsortiment wird ergänzt mit Hausmarken, «Familienpreis»-Produkten und Spezialitäten lokaler Produzenten («Feins vom Dorf»). Das Volg-Konzept wird den Betreibern als Franchise-System zur Verfügung gestellt. TopShop Dieses auf Verkaufsflächen von max. 120 m2 ausgerichtete Franchise­-Konzept überzeugt mit seinen besonders attraktiven Öffnungszeiten unter der Woche sowie am Sonntag. Etwa zwei Drittel der gegenwärtig 86 TopShops sind Gesamtlösungen, d.h., Tankstelle, Tankstellenshop, LANDI-­Laden und Agrar sind an einem Standort kombiniert. Die TopShops befinden sich stets an gut frequentierten Lagen; das Sortiment besteht in erster Linie aus einer vielfältigen Auswahl an Convenience-Artikeln. Prima Für selbständige Ladenbetreiber, die eine grössere Freiheit bei der Ladengestaltung und den Warenbezügen wünschen, ist das 2015 von Volg lancierte Partnerkonzept Prima die ideale Lösung. Die Sortimente, Verkaufspreise und Ladenmargen sind identisch mit dem Volg-Konzept, die Konditionen aber tiefer. Prima ermöglicht den rentablen Betrieb eines selbständigen Lebensmittelgeschäftes. Zudem profitieren die Detaillisten von einer professionellen Verkaufs- und Werbeunterstützung.

Diese Stärken bzw. Mehrwerte können die Verkaufsstellen dann ausspielen, wenn sie auf eine gut funktionierende, starke Organisation zählen können, die ihre Leistungen den Bedürfnissen entsprechend erbringt; dies zu Bedingungen, die das wirtschaftliche Führen eines Ladens erst ermöglichen.

Damit sich die jeweiligen Volg-, TopShop- oder Prima-Ladenbetreiber voll und ganz auf die Leitung eines wirtschaftlich erfolgreichen Ladens konzentrieren können, gilt es auf Seiten der Volg-Gruppe, die Leistungen für die Verkaufsstellen stetig zu hinterfragen und zu optimieren. Dies erfordert in al-

Volg: erfolgreiches Franchisekonzept «Unser Volg-Laden ist nicht nur eine nahe Einkaufsgelegenheit, sondern auch der Dorftreffpunkt für die Bevölkerung. Ein Lächeln und einen kurzen Schwatz gibt es bei jedem Einkauf kostenlos dazu. Die Partnerschaft mit Volg bietet uns genau das, was wir uns wünschen – eine starke Marke mit hoher Kundenbindung, eine umfassende Verkaufsbetreuung, eine hohe Marge und einen zeitgemässen Ladenauftritt.»

Jacquelien Ott (links) und Nancy Banholzer, Private Detaillistinnen Volg-Laden Innertkirchen (BE)

Als Tochtergesellschaft der fenaco ist Volg den Bäuerinnen und Bauern besonders nahe. Es ist deshalb richtig, dass Volg die Produkte der fenaco-­LANDI Gruppe mit erster Priorität im Sortiment führt. So bezieht Volg landwirtschaftliche Erzeugnisse und deren Folgeprodukte von insgesamt 15 Unternehmen der fenaco­-LANDI Gruppe – unter anderem von Ernst Sutter AG, Volg Weinkellereien, Ramseier oder Eico. Im Jahr 2015 erreichten die Bezüge einen Konsum­wert von über 160 Millionen Franken. Damit realisiert Volg rund elf Prozent des Umsatzes mit Produkten von Schwesterbetrieben. Es ist im Interesse aller, wenn die Wertschöpfung wenn immer möglich in der eigenen Unternehmensgruppe gehalten wird und vorhandene Synergien innerhalb der fenaco-LANDI Gruppe optimal genutzt werden. Dadurch kann jeder einzelne Bereich innerhalb der fenaco gestärkt werden, was wiederum die Bäuerinnen und Bauern bei der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Unternehmen unterstützt. Die Wertschöpfung soll dabei nicht als Kette betrachtet werden, sondern generell als Kreislauf zu verstehen sein: Die Wertschöpfung endet damit nicht irgendwo, sondern geht immer weiter und weiter. Deshalb ist es wichtig, dass die Solidarität auch als Konsumentinnen und Konsumenten funktioniert. Da Volg über die LANDI Genossenschaften indirekt den Schweizer Bauern gehört, ist es sinnvoll, wenn Bauernfamilien in ihrem Volg-Laden oder ihrer LANDI die Einkäufe tätigen. Dadurch unterstützen die Landwirte andere Bäuerinnen und Bauern, die Bevölkerung in ihrer eigenen Region und damit auch sich selber. Ferdinand Hirsig Leiter Division Detailhandel / Energie

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AKTUELL FENACO len Bereichen intensivste Anstrengungen und setzt motivierte Mitarbeitende voraus. Leistungsstarke Logistik  Die gesamte Lager- und Verteillogistik – von der Anlieferung in die Verteilzentrale bis zur Auslieferung an den Laden – stellt in diesem Zusammenhang eine besonders anspruchsvolle Aufgabe dar und wird im Volg-Jargon als «Bäbistube-Logistik» bezeichnet. «Bäbistube» zum einen deshalb, weil die Läden im Unterschied zu den Grossverteilern bei Volg kleine bis sehr kleine Mengen bestellen können. Palettweise lassen sich bestenfalls Mineralwasser und WC-Papier ausliefern. Zum anderen befinden sich viele Dorfläden weit abseits der

Hauptverkehrsachsen in kleinen Berg­ dörfern oder in abgelegenen Talschaften, was besonders hohe Anforderungen an die Tourenplanung und Belieferung stellt. Der Transport der Waren in den Volg-Laden in Feldis (GR) beispielsweise erfolgt sogar via Luftseilbahn. Ein verlässlicher Partner  Die erfreuliche wirtschaftliche Entwicklung der Volg-Gruppe zeigt, dass die vielfältigen attraktiven Leistungen des Unternehmens von den verschiedenen Partnern und Franchise-Nehmern sehr geschätzt werden. Der langfristige Erfolg der Volg-Gruppe hängt aber nicht zuletzt auch davon ab, ob die Kunden gerne in ihrem Dorfladen einkaufen.

Nur Menschen schaffen es, dass aus den Strategien und Konzepten gute Leistungen und geschätzte Mehrwerte in den Dorfläden entstehen und diese für die Kunden auch wirklich spürbar werden. Es ist daher besonders erfreulich, dass sich die Mitarbeitenden in den Verteilzentralen, der Verwaltung und vor allen Dingen in den Läden nicht nur mit Kopf und Hand, sondern auch mit viel Herz für ihren Volg, Prima oder TopShop einsetzen. m

Autorin Tamara Scheibli, Leiterin Kommunikation/PR,Volg Konsumwaren AG, 8401 Winterthur www.ufarevue.ch

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Pilotversuch neues TopShop-Konzept

Bitte eintreten: Das Landstübli ist ausserhalb der TopShops platziert und steht allen Kunden offen, die ihr gekauftes Essen gleich vor Ort verspeisen wollen. Bild: TopShop Die TopShop-Tankstellenshops an AgrolaTankstellen sind eine Erfolgs­geschichte: Seit der Eröffnung des ersten TopShops im Jahr 2001 ist die Zahl der Verkaufsstellen auf mittlerweile 86 Shops gewachsen. Diese erzielten 2015 einen Umsatz von 244 Millionen Franken. Die TopShops tragen seit Jahren überdurchschnittlich zum Umsatzwachstum der Volg-Gruppe bei und stellen mittlerweile einen wichtigen Eckpfeiler für die Volg-Gruppe sowie für die LANDI-­ Genossenschaften dar. In den letzten Jahren haben sich die Verpflegungsgewohnheiten der Konsumenten stark verändert: Convenience-Artikel (warme oder kalte Produkte für die schnelle Verpflegung) liegen im Trend und werden auch künftig weiter an Be-

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deutung gewinnen. Die Volg-Geschäftsleitung hat deshalb entschieden, das bewährte TopShop-­Konzept hinsichtlich Sortiment und Shop-Layout an die veränderten Konsumenten­bedürfnisse anzupassen. Nach einer intensiven Planungsphase konnte das neue Konzept schliesslich im Mai 2016 im Pilotladen in Pfäffikon ZH erstmals in der Praxis erprobt werden.

che Atmosphäre vermittelt werden. Ein weiteres, einzigartiges Highlight des neuen Konzepts stellt das Landstübli – ein Lunchwagen auf Rädern – dar. In diesem mit Sitz- und Stehmöglichkeiten ausgestatteten Wagen können die Kunden das zuvor im TopShop gekaufte Essen in gemütlicher Atmosphäre ausserhalb des Shops verzehren.

Kernelemente des neuen Konzepts sind unter anderem die Vergrösserung des Frisch­ produkte- und Backwarensortiments sowie die stärkere Ausrichtung auf Convenience und Sofortverpflegung. Das An­gebot wird zusätzlich durch die neue Frischconvenience-Eigenmarke «Landfrisch» ergänzt. Bei der Shop-Gestaltung soll unter anderem mittels eines grünen Blendenkranzes eine frische und freundli-

Pilotversuch läuft weiter Die Kundenreaktionen auf den Pilot­laden in Pfäffikon fielen sehr positiv aus, sodass im laufenden Jahr drei weitere Pilotläden folgen werden. Nach Abschluss der Testphase kann voraussichtlich ab 2017 mit der schweizweiten Einführung des neuen Konzepts an allen Standorten begonnen werden.

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AKTUELL FENACO

Mit Weitsicht unterwegs PROFESSIONELLER KAROTTENANBAU  Die Karotte ist mit ihren 1500 ha Anbaufläche schweizweit der Verkaufsschlager unter den Gemüsen. Seit Anfang Juni rollen die Karottenerntemaschinen wieder durch die Felder und bringen trotz herausfordernden Wetterbedingungen Beachtliches ans Tageslicht.

Die trockenen und heissen Wetterbedingungen des letzten Sommers haben der Karotte arg zugesetzt und das Lagermanagement auf die Probe gestellt. Trotzdem ist der Übergang von alt- zu neuerntiger Ware geglückt und in einigen Regalen konnten die Konsumenten durchgehend Schweizer Karotten kaufen. Dies ist nur dank verlängerter Lagerdauer und Frühanbau unter Folie an milden Standorten möglich, wie beispielswiese in der Pleine du Rhone. Dort kann auch in niederschlagsreichen Zeiten ohne lange Unterbrüche geerntet werden. Im Anschluss an die Frühanbaugebiete beginnen weitere Regionen ebenfalls mit ihrer Ernte für den Frischkonsum, damit bis im Herbst die grössten Mengen Karotten für die Langzeitlagerung da sind.

100 % fenaco: Schweizer Rüebli für SV Schweiz Frigemo AG, eine Tochtergesellschaft der fenaco Genossenschaft, beliefert seit diesem Sommer 2016 die Personalrestaurants und Mensen von SV Schweiz mit Schweizer Rüebli aus IP-Suisse-Produktion. Im Schnitt verspeisen die Gäste in den SV Personal­restaurants und Mensen rund 250 Tonnen Rüebli pro Jahr. Um die Umweltbelastung bei der Nahrungsmittelproduktion zu verringern, hat WWF Schweiz, SV Schweiz und IP-Suisse dieses Projekt lanciert. Die Frigemo AG ist ein wichtiger Partner und stellt gemeinsam mit den fenaco Landesprodukten die Rohware und die Verarbeitung sicher. Sehen Sie mehr dazu in unserem Film auf www.ufarevue.ch.

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Regionalität  Unvorhersehbare Wetterereignisse zeigen, dass eine Risikoverteilung durch eine breite regionale Abdeckung der Produktionsgebiete unverzichtbar ist. Mit der regionalen Verankerung der Produktion und einer nationalen und bedarfsorientierten Anbauplanung ist man auch in Zeiten von schlechterer Warenverfügbarkeit fähig, Lieferversprechen einzuhalten und Karotten ganzjährig und wenn möglich aus der Region anzubieten. Das Ziel der fenaco Landesprodukte ist, eine Vollversorgung der Schweiz mit hiesigen Karotten zu gewährleisten. Hohes Qualitätsniveau  Karotten wachsen nicht auf jedem Boden wunschgemäss. Eine optimale Produktionsgrundlage (siehe auch Seite 50) ist genauso zentral, wie die langjährige Erfahrung und Innovationskraft des Landwirtes. Die aktuell 140 Produzenten von fenaco Landesprodukte arbeiten auf einer Fruchtfolgefläche von Gesamthaft über 7000 ha und bauen im Durchschnitt 3.6 ha Karotten an. Mittels eines wirkungsvollen Produzentenbzw. Lieferantenmanagements wird eine nachhaltige Entwicklung der Produzentenstruktur und damit auch ein hohes Qualitätsniveau erreicht. In gewissen Anbauregionen kann eine Strukturentwicklung nur mit der Förderung von regionalen Produzentengruppierungen und Produktionsgemeinschaften erfolgen. Damit wird ermöglicht, Wissen zu bündeln, Abläufe effizienter zu gestalten, Kosten zu senken und Ware mit höchster Qualität zu produzieren. Bestes Beispiel dafür ist die Genossenschaft Gemüse Erzeuger Seeland (GES). Das Bild dieser Produ-

zentengruppierung dringt bis an die Verkaufsfront durch. So werden zusätzlich gezielt Nutzen- und Wertschöpfungspotentiale für Kunden und Produzenten geschaffen. Das Marketing beginnt damit bereits in der Produktion. Schlanke Prozesse  fenaco Landesprodukte stellt sich als Dienstleistungsplattform für die Lagerung, Aufbereitung und Konfektionierung der Ware durch Innovationen und Optimierungen der Prozesse so schlank wie möglich auf. fenaco Landesprodukte konzentriert sich auf ihre Dienstleistung und steht der Produktion unterstützend und beratend bei. Zudem wird eine Brücke zwischen Produktion, Detailhandel und Konsumenten geschlagen, um eine faire und transparente Partnerschaft zu erreichen. m

Raphael Müller

Patric Gutknecht

Autoren Raphael Müller, General Product Manager Lagergemüse, fenaco Landesprodukte Patric Gutknecht, Category Manager Gemüse, fenaco Landesprodukte www.ufarevue.ch 7-8 · 16

Frühkarottenernte im sandigen Boden des Chablais (VS) mit einem einreihig, gezogenen Klemmbandroder. Bild: M. Martens 7


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KURZMELDUNGEN MANAGEMENT

AUS DEM BUNDESGERICHT

«Extrarunde» ist nicht zu vermeiden Die Landwirte A und J bildeten eine Betriebsgemeinschaft. Im Jahre 2013 reichten sie ein Gesuch ein für den Neubau einer Remise mit Schweinestall, den Aufbau einer Photovoltaikanlage sowie eine Strassenverlegung auf den Grundstücken von A sowie eine Geländeanpassung auf den Grundstücken von J. Ein Jahr später kündigte J die Betriebsgemeinschaft per Ende 2014. Daraufhin reichte A, nun als alleiniger Gesuchsteller, eine Planänderung ein. Die Gemeinde und der Kanton erteilten die Baubewilligung. Das Kantonsgericht hiess die von den abgewiesenen Einsprechern dagegen erhobene Beschwerde gut. Es hob die Baubewilligung auf und wies die Sache an die Gemeinde zurück. Das Kantonsgericht befand unter anderem,

weil der zukünftige Nutzer der geplanten Bauten wechsle, müsse nun A mit seinem Betrieb die für die Zonenkonformität von Bauten ausserhalb der Bauzone geltenden Voraussetzungen erfüllen. Das erfordere eine komplett neue Prüfung. So fehle es zum Beispiel an aktualisierten Informationen zum Bedarf an Remisenflächen oder an einem Betriebskonzept, in dem über die längerfristige Existenzfähigkeit des Betriebs Aufschluss gegeben werde. A zog die Sache vor das Bundesgericht. Dort machte er geltend, die Rückweisung des Baugesuchs verursache eine «unnötige Extrarunde im bereits über zwei Jahre dauernden Bewilligungsverfahren», in dem er das Projekt wegen verschiedener Einsprachen immer wieder habe anpassen müssen. Das Bundesge-

Lebensmittelpreise steigen richt wies ihn darauf hin, dass ein das Verfahren nicht abschliessender Zwischenentscheid, wie er vom Kantonsgericht getroffen wurde, nur bei Vorliegen besonderer Voraussetzungen an das Bundesgericht gezogen werden könne. Unter anderem dann, wenn er einen nicht wieder gutzumachenden Nachteil bewirken könne. Die blosse Verlängerung des Verfahrens stelle jedoch keinen nicht wieder gutzumachenden Nachteil dar. Zudem lasse sich die bisherige Verfahrensdauer insbesondere dadurch erklären, dass das Bauvorhaben mehrmals abgeändert und die Betriebsgemeinschaft aufgelöst worden sei. Auf die Beschwerde von A wurde nicht eingetreten (Urteil 1C_431/2015 vom 14.03.2016).

Andreas Wasserfallen, Agronom und Rechtsanwalt, Bern,  031 300 37 00

Weniger Beschäftigte Gemäss einem Bericht der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Berggebiete (SAB) verzeichnen 14 von 77 Regionen im Berggebiet einen Rückgang der Anzahl Beschäftigter. Betroffen sei vor allem die Landwirtschaft. Dies hat Auswirkungen auf die Bevölkerungsentwicklung: Über alle Regionen betrachtet wächst die Bevölkerung zwar, dies dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Bevölkerung zunehmend in den regionalen Zentren im Berggebiet konzentriert. Dieser gehe zu Lasten der kleinen Bergdörfer. SAB Tiefere Einkommen Die Agroscope wechselt ihre Methode zur Ermittlung der landwirtUFA-REVUE · 7-8 2016

schaftlichen Einkommen. Neu basiert sich die Berechnung auf zufällig ausgewählten Betrieben. Der Vergleich der früheren und der jetzigen Methode zeigt, dass mit der neuen Berechnungsart das Einkommen tiefer ausfällt. Das landwirtschaftliche Einkommen sinkt um 7 %, der Arbeitsverdienst pro Familienarbeits-Kraft um 21 %. Dies unter anderem weil neu 1.43 statt 1.22 Familienarbeitskräfte eingesetzt werden. Das ausserlandwirtschaftliche Einkommen steigt hingegen mit der neuen Methode um 14 % an. Agroscope Schoggigesetz-Alternative Exportsubventionen für verarbeitete Agrarprodukte müssen gemäss Beschluss der WTO-Ministerkonferenz in Nairobi vom Dezember 2015 bis Ende 2020 abgeschafft werden. Betroffen von diesem Verbot sind auch die Schweizer Ausfuhrbeiträge gemäss «Schoggigesetz». Der Bundesrat beauftragte das WBF, ein Massnahmenpaket zur Umsetzung des WTO-Beschlus-

ses vorzubereiten. Dieses beinhaltet unter anderem eine neue Stützung für Milch und Brotgetreide, die direkt an die landwirtschaftlichen Produzenten ausbezahlt wird. Seco

Tieferer Schutzstatus gefordert Der Schweizerische Alpwirtschaftliche Verband (SAV) fordert eine Herabsetzung des Schutzstatus von Wolf und Bär. Deren zunehmende Präsenz gefährde in gewissen Regionen die Alpbewirtschaftung, wie der Verband mitteilt. Zusätzlich verlangt er eine umfassende Abgeltung der Mehraufwendungen der betroffenen Nutztierhalter, die durch die Anwesenheit der Grossraubtiere entstehen. SAV

Die Preise für Lebensmittel sind im Juni um 4.2 Prozent angestiegen. Das ist der grösste monatliche Anstieg innerhalb der letzten vier Jahre. Gemäss der Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO) sind alle Nahrungsmittel, ausgenommen die pflanzlichen Öle, betroffen. Es sei auch der fünfte Monat in Folge, in denen die Preise steigen. Der Preisanstieg reflektiert das von der FAO vorausgesagte Angebot und die Nachfrage von Getreide in der Vermarktungssaison 2016/2017. 14.8 Prozent teurer verglichen mit Mai wird Zucker. Gründe dafür sind die starken Niederschläge in Brasilien, dem grössten Zuckerproduzenten und Exporteur der Welt. Die Ernte wurde beeinträchtigt und der Ertrag fiel kleiner aus. Die Getreidepreise seien vor allem auf den tieferen Maisexport von Brasilien zurückzuführen, schliesst die FAO. Obwohl die Weizenbestände in den USA die Weizenkosten tief gehalten hätten, sind die Getreidepreise um 2.9 Prozent gestiegen. Milchprodukte sind seit Mai 7.8 Prozent teurer geworden. Die FAO begründet den Anstieg mit dem unsicheren Ausblick in Ozeanien, sowie der langsameren Produktion in Europa. Im Vergleich zum Vorjahr liegt der Preis aber immer noch 14 Prozent tiefer. Auch die Fleischpreise steigen seit 3 Monaten konsequent. Der Zuwachs im Juni beträgt gemäss FAO 2.4 Prozent. www.fao.org

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MANAGEMENT

Kommunikation als oberstes Gut MITARBEITERFÜHRUNG  Thomas Wyssa beschäftigt auf seinem Gemüsebaubetrieb in Galmiz über 30 Angestellte. Viele seiner Mitarbeiter sind ausländischer Herkunft und bringen unterschiedliches Wissen mit. Wie Gemüsegärtner Wyssa die Angestellten führt, mit den sprachlichen Barrieren umgeht und die Motivation hochhält, erklärt er im Interview.

Thomas Wyssa führt in der dritten Generation in Galmiz (FR) einen 22 Hektaren grossen Gemüsebaubetrieb. Nach seiner Lehre als Gemüsegärtner begann er mit 20 Jahren auf dem elterlichen Betrieb zu arbeiten. UFA-Revue: Führten Sie bereits Mitarbeiter, als Sie auf dem Betrieb begonnen haben? Thomas Wyssa: Ich kam 1980 auf den Betrieb und hatte auch da schon mit der Führung zu tun. Das ist ähnlich wie bei meinem Sohn Christoph heute. Er ist stellvertretender Betriebsleiter und im Treibhaus für die Mitarbeiter verantwortlich.

Thomas und Christoph Wyssa in der Kühl- und Rüsthalle.

Mit 20 Jahren mussten Sie bereits Menschen führen. Was gab es für Herausforderungen?

Wyssa: Eigentlich keine. Wir kommunizierten klar, dass ich der Vorgesetzte bin und das wurde von unseren Mitarbeitern respektiert.

Wyssa: Vom Autolackierer über den Maurer bis hin zum Bäcker gibt es alles.

Sie beschäftigen auch einige Schweizer. Welche Unterschiede stellen Sie in der Führung fest? Wyssa: Wenn man einem Schweizer sagt, wie es funktioniert, reicht das einmal. Bei den Portugiesen müssen wir manchmal etwas zwei Mal erklären, was aber auch auf die Sprache zurückzuführen ist. Ebenfalls müssen wir die Arbeit häufiger kontrollieren. Hier haben wir für die verschiedenen Bereiche Treibhaus, Halle und Freiland Gruppenchefs respektive Vorarbeiter ernannt, die für die restlichen Mitarbeiter verantwortlich sind und diese kontrollieren. Aber auch ihnen muss man immer wieder auf die Finger schauen und nachfragen, weshalb etwas genauso gemacht wurde. Man merkt, dass in der Schweiz der Ausbildungsstandard höher ist.

Was ist die Aufgabe der Gruppenchefs? Wyssa: Sie müssen das Personal führen, aber auch einschulen. Die Vorarbeiter werden dann von Christoph und mir kontrolliert. Christoph hat in der Halle und im Treibhaus und ich im Freiland den Überblick. So erkennen wir Fehler rechtzeitig und können diese korrigieren.

Die Einarbeitungszeit wird dementsprechend sehr intensiv sein? Wyssa: Ja, bis jeder Handgriff sitzt und Sie haben vor allem ausländische Mitarsie wissen, wie es geht, dauert es ein beiter. Gibt es hier Schwierigkeiten? bisschen. Am besten sieht man das Wyssa: Wir beschäftigen hauptsächbeim Schneiden von lich Portugiesen. Von der Kultur her «Klar kommunizieren Nüssler-Salat. Hier war das nie ein Proist das Wichtigste.» muss man sehr exakt arbeiten und wenn blem. SelbstverThomas Wyssa man auf eine gewisse ständlich gibt es die Leistung kommen sprachliche Barriewill, müssen die Mitarbeiter irgendre. Wir sprechen mit ihnen Französisch, damit sie nicht von Anfang an die wann «den Trick raus haben», wie schwierige Sprache Deutsch lernen hoch, wie tief und wie genau sie müssen. schneiden müssen.

Welche Ausbildung bringen Ihre Angestellten mit? 10

Wie gehen Sie damit um, wenn Fehler passieren? Wyssa: Zuerst frage ich beim Vorarbeiter nach, ob er den Mitarbeiter, der den Fehler gemacht hat, so angewiesen hat und ob er mit dessen Arbeit zufrieden sei. Wenn der Vorarbeiter diese Frage mit Ja beantwortet, schreite ich ein und weise den Arbeiter auf seinen Fehler hin und erkläre ihm ruhig, wieso der Fehler passiert ist. Ebenfalls betone ich, dass ihn der Vorarbeiter bereits darauf aufmerksam gemacht hat. Wir gehen so vor, damit wir den 7-8 2016 · UFA-REVUE


MANAGEMENT

Betriebsporträt Wyssa Gemüse Thomas Wyssa führt mit seiner Familie in Galmiz (FR) einen Gemüsebaubetrieb mit einer Gesamtfläche von 22 Hektaren. Er besuchte vor seiner Lehre die Handelsschule, lernte dann Gemüsegärtner, bildete sich als Betriebsleiter weiter und legte die Meisterprüfung ab. Sein Sohn Christoph, gelernter Gemüsegärtner, Agrokaufmann und bald Meistergemüsegärtner, ist stellvertretender Betriebsleiter und Abteilungsleiter im Gewächshaus. Thomas Wyssas Frau, Christine, arbeitet in der Administration. Die Familie hat 32 Festangestellte und zwei Lehrlinge. Die Landwirtschaftliche Nutzfläche teilt sich in 20 ha Freiland, 0.4 ha Gewächshaus, 0.7 ha Hochtunnel und 1 ha ökologische Ausgleichsfläche auf. 2013 wurde in eine Kühl- und Rüsthalle investiert. Die Familie Wyssa beliefert 30 verschiedene Kunden, darunter diverse Marktfahrer oder auch die fenaco Landesprodukte. Seit neuem beliefern sie Lidl Schweiz direkt mit diversen Gemüsen. Die grössten Kulturen auf dem Betrieb sind Pak Choi (100 t), Fenchel (60 t), Nüssli-Salat (35 t) und verschiedene Salate, von welchen in den 25 Wochen Saison rund 1.2 Mio. Stück gesetzt werden. Eine Spezialität des Hauses ist die Schwarzwurzel, von welcher rund 30 t produziert werden. In Zukunft will die Familie auf hydroponischen Wurzelsalat setzen. Die Rinnen dafür wurden Anfang Juni gestellt und Ende Juni konnte die erste Ernte ausgeliefert werden.

Vorarbeiter nicht schwächen oder ihn in der Autorität untergraben. Was ist Ihre Führungsstrategie? Wyssa: Wir legen von Anfang an klare Regeln und Richtlinien fest. Unsere Mitarbeiter müssen diese verstehen und akzeptieren. Beispielsweise gilt bei uns ein generelles Rauchverbot. Als wir dieses einführten, waren einige nicht damit einverstanden. Wir haben ihnen dann aber erklärt, warum dieses Verbot nötig ist. Denn auch sie wollen keine Asche oder Zigarettenstummel im Salat, den sie im Geschäft kaufen. Wenn die Mitarbeitenden verstehen, warum es gewisse Regeln gibt, dann akzeptieren sie diese auch. Der Dialog und die Erklärung sind zentrale Elemente in Ihrer Führungsstrategie und das scheint zu funktionieren? Wyssa: Ja, im Moment funktioniert es sehr gut. Es sind Menschen wie Sie und UFA-REVUE · 7-8 2016

Swiss Agro Forum – 9. September 2016 Situationsbedingte Führungsstile – eine Herausforderung Das Führen von Mitarbeitenden gehört zu den anspruchsvollsten Aufgaben jedes Unternehmens. Es fordert von leitenden Personen Menschenkenntnis, Feingefühl und Gradlinigkeit. Je nach Situation muss man den Führungsstil ändern oder anpassen. Wie stellt man sich dieser Herausforderung? Am Swiss Agro Forum 2016 vom 9. September 2016 erfahren Sie von erfolgreichen Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Medizin, Armee und Land-

wirtschaft, welche Einflussfaktoren den Führungsstil bestimmen und wie Sie diese Rahmenbedingungen ge­stalten können. In spannenden Referaten sowie einer mode­ rierten Diskussionsrunde wird Ihnen ein Einblick in den Führungsalltag von Spitzenkräften gewährt.

Programm ab 08.00 Uhr

Kaffee und Gipfeli

08.45 – 09.00 Uhr

Begrüssung

09.00 – 10.00 Uhr

Prof. Dr. Benedikt Weibel, Ex-CEO SBB ➠ «Berge, Bahn, Grossprojekt: Konstanz und Variabilität in der Führung»

10.00 – 10.30 Uhr

Pause

10.30 – 11.15 Uhr

D ivisionär Daniel Baumgartner, Mitglied der Armeeführung, Chef Logistikbasis der Armee von 2010 – 2015 ➠ «Das Unternehmen am Boden, was nun? Der Ausstieg aus der Negativspirale»

11.15 – 12.15 Uhr

iskussionsrunde mit Barbara Schwab Züger, Leiterin D Obst- und Beerenland Walperswil und Daniel Schafer, CEO Energie Wasser Bern

12.15 – 13.30 Uhr

Stehlunch

13.30 – 14.30 Uhr

rof. Dr. med. Thierry Carrel, Klinikdirektor der Universitätsklinik für P Herz- und Gefässchirurgie, Inselspital Bern ➠ «Zeitdruck und Risikosituationen – Selbstkontrolle als Führungseigenschaft»

14.30 – 15.00 Uhr

Pause

15.00 – 16.00 Uhr

Workshops

– Change-Management: Den Veränderungsprozess als A Führungsperson aktiv gestalten

– Sitzungsmanagement: Sitzungen effizient vorbereiten B und leiten

C – Krisenmanagement: Schwierige Führungssituationen meistern

– Integrationsmanagement: Ausländische Mitarbeitende D führen und integrieren

16.00 – 16.30 Uhr

V isuelle Zusammenfassung des Tages durch Manuela Schöni

Ab 16.30 Uhr

Apéro riche

Information Wann

9. September 2016

Anmeldung

www.swissagroforum.ch

Kosten

159.00 Fr. pro Person inkl. Tagungsunterlagen und Verpflegung gemäss Programm

Veranstaltungsort

Feusi Bildungszentrum, Max-Daetwyler-Platz 1, 3014 Bern

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MANAGEMENT ich. Wenn man von Anfang an erklärt und den Dialog führt, funktioniert das sehr gut. Beispielsweise haben wir die Richtlinien zur Arbeitssicherheit von der BUL auf Portugiesisch und geben ihnen diese ab, bevor sie bei uns zu arbeiten beginnen. Meine Frau Christina erklärt ihnen auch, weshalb sie die Hygienevorschriften einhalten müssen oder eine Krankenversicherung brauchen. Die zukünftigen Mitarbeitenden müssen unterzeichnen, dass sie alles verstanden haben und die Richtlinien auch befolgen werden. Ihre Frau Christine arbeitet bei Ihnen in der Administration. Wird sie als Führungsperson auch respektiert? Wyssa: Ja heute schon. Früher hatten wir einige Male das Problem, dass Portugiesen eine Frau als Chefin nicht akzeptieren wollten. Hier merkte man die Unterschiede in der Mentalität. Wie sind Sie dagegen angegangen? Wyssa: Ich habe den Portugiesen damals klar gesagt, dass meine Frau die Chefin ist und wenn sie etwas sagt, dann gilt das. Heute ist das aber kein Problem mehr und sie wird als Chefin akzeptiert. Deutlich kommunizieren ist ganz wichtig. Wie informieren Sie Ihre Mitarbeiter am Morgen? Wyssa: Wir arbeiten mit Erntelisten. Die Gruppenchefs erhalten diese Listen am Morgen und die Tagesarbeiten werden besprochen. Die Mitarbeiter erhalten dann die Anweisungen vom Vorarbeiter, hören aber, was wir mit den Vorarbeitern am Morgen diskutieren. Die Mitarbeiter beim Rüsten von Frühlingszwiebeln.

Die erste Ernte der Salate in Hydrokultur konnte Ende Juni ausgeliefert werden.

Wie motivieren oder wertschätzen Sie spielsweise den Pflanzenschutz. Wir Ihre Mitarbeitenden? versuchen auch mitzugeben, wie sie Wyssa: Wir führen jeden Herbst mit den Mitarbeitenden umgehen Lohngespräche, wo wir mit den Mitarmüssen. Die Lehrlinge werden grösstenteils von Christoph und mir betreut. beitern über ihre Arbeit und den Lohn In der Erntegruppe diskutieren. So «Wenn sich jemand zum Beispiel sagt zeigen wir ihnen auf, wo sie besser anstrengt, soll er auch aber auch mal ein Vorarbeiter, wie die werden können mehr erhalten.» Arbeit erledigt werund auch, ob der Thomas Wyssa Lohn steigt oder den muss. Wenn wir nicht. Die Gründe werden klar erklärt. aber dabei sind, stellen wir Fragen, Das soll auch eine Motivation sein: warum der Lehrling das jetzt genau so Wenn sich jemand anstrengt, soll er macht, damit er dabei immer etwas auch mehr erhalten. Wenn unter dem lernt. Jahr etwas nicht funktioniert, gehen wir auf den Mitarbeiter zu und fragen Was geben sie jungen Betriebsleitern mit? ihn, weshalb seine Leistung nicht Wyssa: Wichtig ist vor allem, wie man stimmt. Es ist immer ein Geben und die Mitarbeitenden behandelt, dass ein Nehmen. Jedes Jahr veranstalten man mit ihnen kommuniziert und auch wir zudem ein Mitarbeiteressen. Das klar Grenzen und Regeln aufzeigt, aber wird sehr geschätzt. Für uns ist auch auch erklärt, warum. Wenn die Chance zentral, dass wir unseren Mitarbeitern besteht, in der Gemeinde oder in einem Danke sagen. Es ist nicht selbstverVerein etwas zu übernehmen und zu leiten, soll diese gepackt werden. Meiständlich, dass jemand drei Stunden länger arbeitet als geplant. Auch das ne Erfahrungen als Gemeindepräsident funktioniert sehr gut, da wir ihnen eroder ehemaliger Vizekommandant in der Feuerwehr sind für mich sehr wertklären, weshalb wir froh wären, wenn sie in gewissen Situationen länger arvoll auf dem eigenen Betrieb. m beiten. Sie haben auch Lehrlinge auf dem Betrieb. Führen Sie diese anders? Wyssa: Ja, die Lehrlinge brauchen mehr Betreuung. Die Arbeiten müssen besser erklärt werden und die Lehrlinge haben andere Aufgaben, die sie später alleine bewältigen müssen, wie bei-

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Autorin Gabriela Küng, UFA-Revue, 8401 Winterthur www.ufarevue.ch

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Publireportage

Neue und bewährte Produkte von Syngenta in Getreide und Raps für den Herbsteinsatz! Bei Wintergerste und Raps geht es jetzt um die geeignete Sortenwahl. Mit der neuen HybridSorte Wootan wird der Grundstein gelegt für eine erfolgreiche Gerstenernte. Für die Unkrautbekämpfung im Herbstgetreide eignet sich besonders Banaril Blanco. Auch für den Rapsanbau gibt es neue Produkte von Syngenta: mit Toprex, einem Fungizid mit einkürzender Wirkung, und Limax Power, einem anwenderfreundlicheren Schneckenkorn sowie einer neuen toleranten Sorte gegen Kohlhernie gibt es etliche Neuigkeiten für den Herbsteinsatz.

Hyvido- Hybridgerste - Ertrag, Qualität und Ertragsstabilität Zur Aussaat 2016 ist die Hyvido-Hybridgerste Wootan erstmals aus Schweizer Produktion erhältlich. Diese Hauptsorte zeigte im In- und Ausland ein sehr stabiles Ertragsniveau auf höchstem Niveau. Zudem werden mit Wootan sehr hohe Hektolitergewichte erreicht. Bezüglich Blattkrankheiten, insbesondere Rhynchosporium-Blattflecken und Mehltau, weist die Sorte eine sehr hohe Resistenz auf. Die bereits seit einigen Jahren im Verkauf stehende Sorte Hobbit hat sich in der Praxis sehr bewährt und ist nach wie vor die Sorte, bei der mit höchsten Hektolitergewichten zu rechnen ist. Auch Hobbit verfügt über eine sehr hohe Krankheitsresistenz und eignet sich zudem für den Extenso-Anbau. Das Gesamtpaket von Ertrag und Qualität einerseits und sehr guter Krankheitsresistenz anderseits machen die Hyvido-Sorten Wootan und Hobbit zu einmaligen Spitzensorten, was die offizielle Sortenliste bestätigt. Banaril Blanco – Neues Herbstherbizid in Getreide Im Getreide ersetzt das neue Herbizid Banaril Blanco das ehemalige Banaril von Syngenta. Dank der neuen Formulierung hinterlässt Banaril Blanco im Gegensatz zum alten Banaril keine gelben Spuren mehr an Spritze, Düsen und Schutzanzug. Banaril Blanco kann in allen Wintergetreidearten ausser Hafer eingesetzt werden. Die beiden unterschiedlichen Wirkstoffe verleihen dem Produkt eine lange Wirkungsdauer, und somit werden auch später keimende und auflaufende Unkräuter erfasst. Banaril Blanco kann im UFA-REVUE · 7-8 2016

Vorauflauf oder im frühen Nachauflauf bis zum 3-Blattstadium des Getreides eingesetzt werden; die Aufwandmenge beträgt 2-2.5 l/ha. Im ÖLN ist der Einsatz im Vorauflauf bis zum 10. Oktober und im Nachauflauf bis Ende Oktober erlaubt. Für optimale Startbedingungen im Raps – Sortenwahl, Schnecken- und Unkrautbekämpfung sind wichtige Faktoren Im Rapsanbau ist die Sorte SY Carlo weiterhin ein sicherer Wert. Bei allen wichtigen Kriterien wie Ertrag, Ölgehalt und Standfestigkeit ist die Sorte als gut klassiert und sie weist zudem eine hohe Resistenz gegenüber der Wurzelhals- und Stängelfäule (Phoma) auf. Zusätzlich wurde dieses Jahr von Swissgranum die Sorte SY Alister auf die offizielle Sortenliste aufgenommen. Das Spezielle an SY Alister ist ihre Toleranz gegenüber der gefürchteten Kohlhernie. Sie ist exklusiv für den Anbau auf mit Kohlhernie infizierten Parzellen zugelassen. Ein besonderes Augenmerk bei den jungen Rapspflanzen im Herbst liegt beim Schneckenbefall. Bei entsprechenden Witterungsverhältnissen kann es hierbei zu erheblichen Schäden kommen. Wir haben unser altes Produkt Limax Plus durch eine neue verbesserte Formulierung ersetzt. Das neue Schneckenkorn Limax Power lässt sich erheblich angenehmer ausbringen, da es dabei zu praktisch keiner Staubbildung mehr kommt. Für die Unkrautbekämpfung empfehlen wir den Einsatz von Brasan Trio unmittelbar nach der Saat. Nach wie vor überzeugt dieses Herbizid mit seinen drei unterschiedlichen Wirkstoffen durch seine ausgezeichnete Wirkung gegen alle wichtigen Unkräuter im Raps. Ein feinkrümeliges, gut abgesetztes Saatbett ist für die optimale Wirkung wichtig. Die

Aufwandmenge beträgt 3-4 l/ha; bei humoseren und schweren Böden ist die höhere Dosierung zu wählen. Toprex- Die neue Referenz für die Phoma- Bekämpfung und Verkürzung im Raps Für die Verkürzung im Herbst oder Frühling und die Phomabekämpfung steht dieses Jahr zum erstenmal ein langersehntes Top-Produkt zur Verfügung: Toprex. Die darin enthaltenen Wirkstoffe Difenoconazol und Paclobutrazol bringen hier eine einmalige Kombination. Difenoconazol bekämpft als Fungizid die Phoma- Wurzelhals- und Stängelfäule währendem die Komponente Paclobutrazol eine effektive Verkürzung der Rapspflanzen bewirkt. Zudem stärkt Toprex die Basis der Pflanzen und erhöht das Wurzelwachstum. Toprex kann entweder im Herbst oder im Frühjahr angewendet werden, wobei höchstens eine Behandlung pro Kultur bewilligt ist. In der Regel empfehlen wir Toprex mit einer Dosierung von 0,5 l/ha im Herbst zwischen dem 4-Blattstadium und bis spätestens Ende Oktober einzusetzen und im Frühjahr das Fungizid Magnello, ebenfalls mit Einkürzungseffekt, zu verwenden.

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MANAGEMENT

Bauen in der Landwirtschaftszone STANDORTSUCHE  Will ein Landwirt in der Landwirtschaftszone bauen, müssen viele Kriterien beachtet werden. Einen passenden Standort zu finden, ist mit vielen Auflagen verbunden. Die Suche muss detailliert beschrieben und die möglichen Standorte müssen mit Vor- und Nachteilen versehen werden. Doch auf welche Kriterien ist zu achten und wie läuft die Standortsuche ab?

Hansueli Schaub

Der bestehende Schweinemaststall von Landwirt Fritz Müller muss an die Tierschutzbestimmungen angepasst werden. Er will weiterhin auf die Schweinemast setzen. Der Stall mit bisher 140 Plätzen bietet zu wenig Platz für eine zukunftsgerichtete Schweinemast und grenzt an die Bauzone. Der Tierbestand soll auf 600 Tierplätze erweitert werden. Aber wo soll der neue Schweinestall erstellt werden? Was ist bei der Standortsuche zu berücksichtigen? Welche Standortvarianten scheiden zum Vornherein aus? Konfliktpotenzial  Wir leben immer näher beieinander und dies kann zu Konflikten führen. Gerade im Bereich Landwirtschaft – insbesondere im Zusammenhang mit Tierhaltungen – ist die Toleranz der Mit- und Anwohner zunehmend kleiner. Dies führt bei Bauvorhaben zu Fragen und umfassenden Abklärungen. Beispielsweise verlangen die Behörden Umweltverträglichkeitsprüfungen und immer öfter Standortevaluationen, vorab bei Neubaustandorten, die nicht unmittelbar neben den bestehenden Gebäuden liegen. Teilweise müssen Fotomontagen zur Visualisierung eines Bauvorhabens mitgeliefert werden. Standortevaluation  Eine Standortevaluation soll eine Bewertung und Interessenabwägung der verschiedenen Standorte, insbesondere in Bezug auf die Aspekte Betrieb, Erschliessung, Kosten, Landschafts- und Ortsbild, Umweltschutz sowie Raumplanung, beinhalten. Ein landwirtschaftliches Bauvorhaben mit Tierhaltung ist dabei besonders komplex, da sehr viele ver-

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Manchmal müssen Fotomontagen zur Visualisierung des Bauvorhabens erstellt und den Behörden mitgeliefert werden.

schiedene und teilweise widersprüchliche Kriterien zu berücksichtigen und zu bewerten sind. Da nicht jeder Betrieb, jedes Bauvorhaben, jede Landschaft und Topografie und jede Erschliessung mit anderen vergleichbar sind, ist eine Standortevaluation immer eine Einzelprojektbeurteilung. Für Landwirt Müller bedeutet dies, dass einerseits seine betrieblichen Überlegungen in die Standortwahl einzubeziehen und schriftlich auszuformulieren sind. Dazu kommt, die Auswahl an Standorten auszuweiten, auch wenn die Standortvarianten nicht auf Eigenoder Pachtland liegen. Falls ein solcher Standort aufgrund des Standortvergleiches am besten bewertet würde, hätte dies zur Folge, dass Landwirt Müller sich mit dem Landeigentümer über einen Landabtausch, einen Landkauf oder allenfalls über ein Baurecht eini-

gen müsste, bevor das Stallbauvorhaben weiterverfolgt werden könnte. Grobstandort  Prioritär ist ein Neubaustandort im unmittelbaren Bereich der bestehenden Betriebsgebäude zu suchen. Trotzdem ist darauf zu achten, dass beim Neubau wie auch bei den bestehenden Gebäuden noch Erweiterungsmöglichkeiten verbleiben (Gebäudeentwicklungsachse). Landwirt Müller ist so nah am Baugebiet, dass ein Abbruch mit Ersatzneubau des Schweinemaststalles am bisherigen Standort nicht möglich ist (Abstandsvorgaben wegen dem Geruch). Eine technische Abluftbehandlung wäre für den bisherigen Tierbestand unwirtschaftlich. Für einen Ersatzbau mit höherem Tierbestand und Abluftbehandlung genügt aber die Fläche am bisherigen Standort nicht. 7-8 2016 · UFA-REVUE


MANAGEMENT Ist ein Neubau am bisherigen Betriebsstandort nicht möglich, ist ein neuer Standort zu suchen und festzulegen. Beim Grobstandort muss eine geeignete Parzelle im in Frage kommenden Gebiet ausgewählt werden. Neben den Eigentumsverhältnissen ist für den Bauherrn meist die Lage im Gelände (erforderliche Terrainanpassungen), die Erschliessung und die Lage zu den übrigen Bewirtschaftungsflächen massgebend. Die Baubewilligungsbehörden haben dann die Aufgabe zu prüfen, ob auch alle anderen Interessen eingehalten sind. Diese können sein: • Landschaftsinteressen (BLN, kantonaler, regionaler oder kommunaler Landschaftsschutz), • Waldabstände oder Wildtierkorridore, • Abstände zu Naturschutzzonen oder Kulturdenkmälern (ISOS) • Gewässer und deren geschützte Räume (Bäche, Gewässerschutzzonen). • Naturgefahren • geomorphologisch wertvolle Standorte • Fruchtfolgeflächen Standortwahl begründen  Heute wird insbesondere bei abgesetzten Standorten regelmässig eine sogenannte Standortevaluation vom Bauwilligen verlangt. Dies bedeutet, dass Müller nicht nur einen möglichen Standort prüft und dokumentiert, sondern seine eigene Standortauswahl mit den entsprechenden Vor- und Nachteilen darlegt und begründet. Dabei wird in einem Bericht die Prüfung und Abwägung der verschiedenen Standorte aufgrund unterschiedlicher Kriterien mit gegenseitiger Gewichtung vorgenommen. Feinstandort  Beim Feinstandort geht es um die Einpassung ins Gelände oder in eine bestehende Gebäudegruppe im Bereich des gefundenen Grobstandorts. Gleiches wie bei der Suche des Grobstandorts gilt dann auch bei der Auswahl des Feinstandorts. Vermeintlich geringfügige Höhenunterschiede oder Distanzen können hier merkbare Unterschiede in Bezug auf die Eingliederung in die Landschaft zur Folge haben. Bei der Wahl des Feinstandortes kommt meist auch die Dimension und Gestaltung des vorgesehenen Neubaus ins Spiel. UFA-REVUE · 7-8 2016

Tabelle: Mögliche Beurteilungskriterien für eine Standortevaluation Dimension Gesellschaft Wirtschaft Umwelt

Kriterium Geruch und Luftqualität Lärm Beeinträchtigung der Wohnqualität Ortsbild Naherholungsgebiete Mobilität / Verkehrsaufkommen Verkehrssicherheit Zersiedelung Landschaftsbild Raumplanungsaspekte Tierbedürfnis Potenzial zur Synergienutzung Nutzung vorhandener Infrastrukturen Betriebsabläufe Erschliessungsaufwand Erschliessungsbedingungen Wirtschaftlichkeit der Anlage Anbindung an übergeordnetes Verkehrsnetz Grundeigentum Entwicklungsmöglichkeiten Einfluss auf Natur (Tiere, Pflanzen) Einfluss auf landschaftliche Schutzwerte Riegelwirkung im Raum Wildtierkorridore Potenzial Aufwertungsmassnahmen Vernetzung Terrainveränderungen sparsamer Umgang Boden Energieverbrauch Standortbedingungen, Klimafaktoren Einfluss Wasserhaushalt (Grundwasser) Raumcharakter

Ein Hochsilo beispielsweise stellt andere Anforderungen an einen Standort als ein Legehennenstall mit fast 100 m Länge mit grossem Vorplatzbedarf und niedriger Bauweise. Auch hier zeigt sich, dass keine allgemein gültige Regel anwendbar ist, sondern jedes Projekt einzelfallweise zu beurteilen ist. Diesbezügliche Hinweise geben die sogenannten Planungsgrundsätze. Illustriert sind diese in verschiedenen Publika­ tionen wie beispielsweise in der ART-Schriftenreihe Nr. 69 Landwirtschaftliches Bauen und Landschaft (BAULA), Landwirtschaftliches Bauen in Appenzell Ausserhoden oder Landwirtschaftliches Bauen in Graubünden.

Erklärung Distanz zu Wohnbauten; je weiter weg, desto besser oder technische Massnahmen Distanz zu Wohnbauten; je weiter weg desto besser Einfluss durch Betrieb, Verkehr, Emissionen Wirkung auf attraktive Ortsteile und Objekte, Einflussbereich zu Schutzobjekten Einfluss auf häufig frequentierte Gebiete, Raumerlebnis Wirkung auf Wohnzonen und ruhige Nutzungen Konfliktpotenzial mit anderen Verkehrsteilnehmenden (z. B. Schulwege) möglichst kompakte bauliche Eingriffe Wirkung auf Landschaft, Einsehbarkeit der Anlage Kompaktheit der Anlage, Kombination von Nutzungen nahe, sonnige und trockene Weide mit genügend Fläche (Labelprogramme) Produktion erneuerbarer Energien (als Beispiel) Anschluss und Doppelnutzung bestehender Infrastrukturen Logische, zweckmässige Abläufe, Überwachung der Anlage zu erwartende Kosten: je näher am Baugebiet/ Betriebsstandort desto tiefer Distanzen zu bestehenden Strukturen: je näher, desto besser optimale, ökonomische Bedingungen zur Bewirtschaftung (z. B. Anzahl Fahrten, Fahrdistanz) möglichst wenig Fahrten durch bewohntes, genutztes Gebiet eigenes Land, Pacht, Möglichkeit eines Baurechtes Potenzial für Erweiterungen Wirkung auf Flora und Fauna: je geringer desto besser Einfluss auf landschaftliche Elemente, z.B. Schutzobjekte Beeinträchtigung offener Landschaften, Barrierewirkung Möglichkeit zur Einbindung der Anlage in die Umgebung Eingriff in bestehende Topographie: je weniger desto besser bodenschonendes Bauvorhaben Energieaufwand für Bau und Betrieb der Anlage z. B. Windverhältnisse, Besonnung, Schattenwirkung Empfindlichkeit des Untergrundes, Schutzzonen Einmaligkeit, Unberührtheit einer Landschaft

Fazit  Landwirt Müller muss also für sein Bauprojekt eines Schweinemaststalles mit 600 Tierplätzen zuerst einen Grob­standort und danach einen Feinstandort ausfindig machen. Für beide Standorte müssen mehrere Optionen vorgelegt werden und die Wahl begründet werden. Im Allgemeinen gilt, dass jedes Bauprojekt separat bearbeitet werden muss und verschiedene Standorte vorgeschlagen werden müssen. Mögliche Beurteilungskriterien sind in der Tabelle zu finden. SBV Agriexpert berät Bauherren bei der Baugesuchsvorbereitung und begleitet sie im Baugesuchsverfahren (siehe Infobox). m

Autor Hansueli Schaub, Fachverant­ wortlicher Raum­ planung, Agriexpert, Laurstrasse 10, 5201 Brugg Bei Fragen hilft Agriexpert gerne weiter: + 056 462 51 11 oder info@agriexpert. ch www.ufarevue.ch 7-8 · 16

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KURZMELDUNGEN LANDTECHNIK

Auszeichnungen für die Manitou Group Die Manitou Group, weltweiter Marktführer für geländegängige Materialtransportmaschinen, erhielt am 20. Juni 2016 während der 10. Purchasing Trophies in Paris mehrere Branchenauszeichnungen.

An den Purchasing Trophies in Paris wurde die Manitou Group in drei Kategorien ausgezeichnet. Jedes Jahr wird bei dieser Preisverleihung die Vielfältigkeit und Effektivität der in der Einkaufsabteilung genutzten Systeme und Prozesse besonders hervorgehoben. Die Manitou Group erhielt die höchste Auszeichnung mit dem goldenen Preis für Unternehmens- innovation in der Kategorie «Innovation for Business» für das hydraulische Hybridantriebskonzept seines «Eco-Boosters». Dieses neue Konzept befasst sich mit der Reduktion des Kraftstoffverbrauchs durch Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Maschinen. «Diese Innovation, die durch volle Kooperation mit unserem traditionellen Partner Dana ins Leben gerufen wurde, steht in perfektem Einklang mit unserem ‹Reduce›- Programm zur Verwaltung und Reduktion von Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen», erklärte Laurent Gobinet, Einkaufsleiter der Manitou Group. Der zweite Preis, den die Manitou Group erhielt, war der silberne Preis in der Kategorie «Supplier Relations» für gute Lieferantenbeziehungen. Manitou Group

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 16

Neues Doppelmesser Mähwerk mit Schleifautomat Mit dem neu entwickelten Sauerburger Messerschleifautomaten für das Nachschleifen von Messerklingen der Doppelmesser-Mähwerke wird ein optimaler Schnitt garantiert und dadurch werden die Betriebszeiten verlängert. Gleichzeitig reduziert sich die Zeit für Wartung und Stillstand. Das Mähgut fällt in voller Länge schonend nach hinten. Kleinlebewesen, die auf einer Wiese, Grün- fläche oder im Naturschutzgebiet leben, haben mit dem Doppelmesser-Mähwerk bessere Überlebenschancen als mit Trommel- oder Scheibenmähwerke, die mit sehr hohen Drehzahlen arbeiten müs-

Frontboard für reduzierten Kraftaufwand Die Pöttinger Kurzscheibenegge Terradisc erfüllt seit Jahren die Ansprüche des modernen Ackerbaus. Für eine schlagkräftige Stoppelbearbeitung sind besonders die gezogenen Typen der Terradisc mit 4 m, 5 m und 6 m Arbeitsbreite unschlagbar. Ab sofort ist für diese Modelle ein Frontboard vor den Scheibenwerkzeugen verfügbar. Speziell auf gepflügtem Ackerland oder unter harten Bodenbedingungen ermöglicht das Terradisc Frontboard ein Brechen der groben Schollen und ebnet die Erdoberflä-

che ein. Das verringert die Bearbeitungsintensität für die nachfolgenden Scheibenwerkzeuge und senkt den Treibstoffverbrauch. Das Frontboard ist unabhängig von den restlichen Werkzeugen hydraulisch einstellbar und in der Arbeitstiefe mit Einschwenk-Clips zu fixieren. Es sind drei unterschiedliche Varienten verfügbar. Pöttinger Landtechnik GmbH

sen. Ein weiterer Vorteil liegt im geringen Antriebsbedarf pro Meter Arbeitsbreite von 2.5 PS sowie dem geringen Eigengewicht gegenüber den rotierenden Mähsystemen. Schleifautomat  Sauerburger hat zudem ein neues Messerschleifgerät entwickelt, das die Messer vollautomatisch und präzise bearbeitet. Mit einer magnetischen Klemmvorrichtung werden die

Claas wird «russischer Hersteller» für Mähdrescher Claas hat mit der Russischen Föderation einen speziellen Vertrag unterzeichnet. Danach erhält das Unternehmen den offiziellen Status eines «russischen Herstellers» und bekommt für seine Mähdrescher die gleichen staatlichen Finanzierungsbeihilfen wie die einheimischen Produzenten. «Die russische Landwirtschaft hat grosse Zukunfts- chancen. Mit diesem Vertrag wird modernste Landtechnik für die russischen Betriebe erschwinglicher», erklärt Lothar Kriszun, Sprecher der Claas Konzernleitung. Aktuell werden in Russland nur 72 Millionen Hektar landwirtschaftlich genutzt. Insgesamt sind jedoch 122 Millionen Hektar für den Ackerbau geeignet. Im Oktober 2015 hatte Claas in Krasnodar für rund 120 Millionen Euro eine zusätzliche Produktionslinie in Betrieb genommen und damit das langfristige Engagement im Land nochmals bekräftigt. Claas

Messer werkzeuglos und schnell in den Schleifautomaten gespannt. Die an der Maschine befestigten Sensoren erkennen die Lage des Messers und auch fehlende Klingen. Letztere werden dann übersprungen. Am Messerende ändert die Drehrichtung des Schleifsteins in Abhängigkeit der Vorschubrichtung und garantiert dadurch ein gradloses Nachschleifen der Schneide. Der Schleifstein arbeitet immer von unten nach oben. Die Schleifautomaten Sauerburger SBS werden für Messerlängen von 2.50 bis maximal 7.00 Meter angeboten. Sauerburger Traktorenund Gerätebau GmbH

Dank weniger Überfahrten Kosten sparen

Mit der WecoDyn können dank freier Werkzeugwahl mehrere Arbeitsgänge in nur einer Überfahrt kombiniert werden. So lässt sich die pfluglose Bodenbearbeitung mit gleichzeitiger 3D-Saateinlage, drei verschiedenen Sämereien in verschiedenen Tiefen, bewerkstelligen. Mit weniger und bodenschonenderen Überfahrten spart der Landwirt Zeit und Treibstoff. Das wiederum erspart einiges an Kosten. Die WecoDyn kann im Bio- oder konventionellen Anbau eingesetzt werden. Mit einer grünen Brücke baut sich der Bauer den Boden auf und sichert sich langfristig hohe Erträge. Der WecoDyn ist im Baukastensystem erhältlich: Vom 3-Punkt Grubber bis zur voll ausgebauten WecoDyn All-in-One. www.baertschi.com 7-8 2016 · UFA-REVUE


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PRAXISTEST LANDTECHNIK

Die neue N-Serie von Valtra MASCHINE DES JAHRES 2016  Die 4-Zylinder Motoren der neuen N-Serie von Valtra erbringen eine Leistung von 115 bis maximal 185 PS. Die Serie wurde an der Agritechnica mit dem Titel «Maschine des Jahres 2016» in der Kategorie untere Mittelklasse ausgezeichnet. Bruno Trüb, Landwirt und Lohnunternehmer in Wagenhausen TG, berichtet über seine Erfahrungen mit dem Valtra N154eV.

Bruno Trüb hat zuerst Landmaschinenmechaniker und dann Landwirt gelernt. Auf seinem 25 ha grossen Landwirtschaftsbetrieb baut er Mais, Zuckerrüben, Weizen, Gerste, Sonnenblumen und Weintrauben an. Im Lohn führt er praktisch alle in der Region anfallenden Ackerbauarbeiten durch, insbesondere die Saat und Ernte von Zuckerrüben sowie das Pressen von Rundballen. Zusätzlich stutzt er für die Gemeinde die Waldränder mit einer zwei Meter breiten, am Traktor angebauten Heckenschere.

Das Armaturenterminal ist in der Armlehne integriert.

Kompakt und wendig  Vor 13 Jahren hat Trüb seinen ersten Valtra-Traktor, nämlich den 8350 gekauft. «Valtra war damals die erste Firma, die einen Traktor mit Rückfahreinrichtung ab Werk anbot», erzählt er. Für ihn war die Rückfahreinrichtung wichtig, weil sie ihm das Stutzen der Hecken erleichtert. Sie bietet ihm mehr Übersicht und mehr Sicherheit als der Blick über die Motorhaube. Für das Ballenpressen benutzte er bisher einen 16 Jahre alten

100 PS John Deere Traktor vom Typ 6310. Diesen ersetzte er im April dieses Jahres mit dem neuen, stärkeren Valtra N154eV. «Er hat 155 PS, ist kompakt und wendig», fasst Trüb die für ihn wichtigsten Vorteile zusammen. Es genügt das Drücken eines Knopfes, um in den «Ecomodus» zu schalten, das heisst, um die Drehzahl zu reduzieren. «Mein Ziel ist es, beim Ballenpressen mit der 750er Sparzapfwelle zu fahren.» Auf diese Weise kann er Kraftstoff sparen. Durchschnittlich verbraucht der Vierzylinder Motor 9.7 Liter Diesel je Betriebsstunde. Der Buchstabe V im Namen des Traktors steht für das Versu-Getriebe, ein Lastschaltgetriebe mit vier Gängen und jeweils fünf Stufen. Es gibt das Getriebe auch stufenlos, doch Trüb hat den Eindruck, dass das Schaltgetriebe von der Leistung her besser ist. «Auf dem Feld fahre ich lieber manuell», sagt der routinierte Fahrer. Der in die Armlehne integrierte Schalthebel macht das Schalten denkbar einfach. Für die Anbaugeräte änderte sich mit dem Kauf des neuen Traktors nichts, da

Steckbrief Valtra N154eV Motor: 4-Zylinder Hubraum: 4.9 l Abgasstufe: TIER IV final Leistung: maximal 121 kW, 165 PS Tankinhalt Diesel: 235 l (auf Wunsch 315 l) Tankinhalt AdBlue: 45 l Zul. Gesamtgewicht: 11 000 kg Radstand: 2665 mm Wenderadius: 4.5 m Besonderes: 2 umschaltbare Motor­ kennlinien, Eco und Power, integrierte Rückfahreinrichtung ab Werk (Herstellerangaben)

die neuen Geräte internationalen Standards entsprechen. Viel Komfort für den Fahrer  Als Lohnunternehmer, der viel Zeit auf dem Traktor verbringt, schätzt Trüb den Komfort der Fahrerkabine. Die am Fahrersitz angebrachte Bedienarmleh-

Der Valtra N154eV beim Ballenpressen.

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PRAXISTEST LANDTECHNIK ne schlägt bei Bodenunebenheiten nicht gegen den Arm, sondern schwingt mit den Bewegungen mit. Die Fahrerkabine biete eine sehr gute Rundumsicht, klimatisiere gut und dämme den Motorenlärm, hebt der Landwirt hervor. Auch den grossen Scheibenwischerbereich lobt er. Der Scheibenwischer wischt nicht nur ein kleines Sichtfenster, sondern das Frontfenster in seiner ganzen Höhe und Breite. Neben dem Fahrer befindet sich ein Beifahrersitz, der sich zum gesicherten Kindersitz reduzieren lässt und dem Fahrer zusätzlichen Raum bietet, wenn er alleine fährt. Als kleinen Nachteil empfindet der Fahrer, dass eines der beiden Lüftungsgebläse relativ laut sei. Wartungsfreundlich  Für den Lohnunternehmer ist es wichtig, dass er den Traktor leicht warten kann. Der Peilstab für den Ölstand, die Ölfilter sowie die Diesel- und AdBluetanks befinden sich neben dem Aufstieg an der Fahrerseite und sind optimal zugänglich. Durch die schwenkbaren Kotflügel und den überdurchschnittlichen Einschlagwinkel der Vorderräder wird der Motorraum noch besser zugänglich. Trüb hat den Traktor den Sommer über mit Kaufabsicht gemietet. Das gibt ihm die Möglichkeit, den Traktor besser kennenzulernen und enger mit seinem Händler zusammenzuarbeiten, bevor er ihn definitiv kauft. Besonders schätze er die Wendigkeit und den elastischen Motor, berichtet der Landwirt sichtlich zufrieden. Nordische Qualität  Mit der Produktion von ca. 23 000 Traktoren pro Jahr ist Valtra der führende Traktorhersteller Skandinaviens. Die finnische Traktorenfabrik gehört zusammen mit Fendt, Massey Ferguson und Challenger zum 1990 gegründeten AGCO Konzern mit Sitz in Georgia. Seit dem Jahre 1995 haben die Valtra Traktoren zuerst im Forst- und Kommunalbereich Eingang in die Schweiz gefunden, je länger je mehr findet man sie auch in der Landwirtschaft. Ähnlich wie die Autos von Volvo zeichnen sich die Valtra Traktoren durch ihre Robustheit und Langlebigkeit aus, berichtet Armin Ruh, Verkaufsleiter für Valtra bei der GVS Agrar AG. UFA-REVUE · 7-8 2016

Leistungsstark  Die «neue N-Serie» brachte Valtra im Jahre 2015 auf den Markt. «Es ist ein komplett neues Konzept», hält Ruh fest. Die Kabine ist grösser und noch leiser geworden. Der Fahrer kann zwischen drei Zapfwellengeschwindigkeiten wählen und damit die ideale Übersetzung für alle Arbeiten finden. Die praktische Armlehne mit den Bedienungselementen wurde noch mehr an den Fahrer angepasst und nicht zuletzt erhielt der Traktor ein neues Design. Ruh bezeichnet ihn als «Allround-Schlepper für mittelständige und grosse Betriebe». Er sei wendig und kraftvoll und eigne sich auch für schwere Ackerarbeiten. «Ein Kompakttraktor, der wie ein Grosser ackert.» Längere Wartungsintervalle und reduzierter Kraftstoffverbrauch sorgen zudem für minimale Betriebskosten.», beschreibt die GVS Agrar AG in Schaffhausen die N-Serie von Valtra. Den Traktor gibt es auch mit Rückfahreinrichtung. Dafür lässt sich das vordere Lenkrad zurück-

Der Fahrer hat alle wichtigen Kontroll- und Steuerelemente vor sich.

klappen, das hintere Lenkrad herunterklappen und der Sitz drehen, schon hat man einen vollwertigen, umgekehrten Fahrerstand. Die neue N-Serie von Valtra hat auf der Agritechnica die Auszeichnung zur «Maschine des Jahres 2016» in der Kategorie untere Mittelklasse bis 150 PS erhalten. Sie ist mit einem AGCO Power 4-Zylinder Motor (SISU) mit Tier IV Final Abgasnorm ausgerüstet und praktisch der kleine Bruder der T-Serie mit 6-Zylinder Motoren. m

Gut zu wissen Was sagt einem die Seriennummer bei Valtra? T = 6 Zylinder, N = 4 Zylinder, 15 = Leistung (150 PS), 4 = 4. Generation

Landwirt und Lohnunternehmer Bruno Trüb vor seinem Valtra N154eV.

Autor Dr. Ing. Agr. Michael Götz, Agrarjournalist GmbH, 9034 Eggersriet In loser Folge publiziert die UFA-Revue unter dem Titel «Praxistest» Berichte über landwirtschaftliche Maschinen. Die Interviewpartner, respektive Eigentümer dieser Maschinen, werden jeweils in Zusammenarbeit mit den Herstellern oder Importeuren ausgesucht. www.gvs-agrar.ch www.ufarevue.ch 7-8 · 16

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LANDTECHNIK

Non-Stop-Pressen und Mähen im unebenen Gelände NEUHEITEN  Mitte Juni fand in Dänemark die «Discover the World of Grass» statt, bei dem die neuste Raufuttererntetechnik von Vicon und Kverneland präsentiert wurden. Viele Neuheiten und weiterentwickelte Produkte wurden im Feld präsentiert.

Mähen, Zetten, Schwaden und Ernten – diese vier Schritte der Raufutterernte klingen relativ einfach und doch können viele Fehler passieren. Ausgeklügelte Technik kann die Arbeitsschritte deutlich vereinfachen und die Qualität des Futters positiv beeinflussen. Dass die Kverneland-Group in diesem Bereich alles andere als schläft wurde Mitte Juni an der «Discover the World of Grass» in Dänemark eindrücklich demonstriert.

Ideales Mähen im unebenen Gelände und in Kurven

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Schneller Pressen  Als Herzstück der präsentierten Maschinen kann die Non-Stop Rundballenpresse FastBale von Vicon genannt werden. Dank ihren beiden in Reihe geschalteten Presskammern ermöglicht die äusserst kompakte Festballen-Press-Wickelkombination das Rundballenpressen ohne

Zwischenstopp. Dabei agiert die erste Presskammer der Vicon FastBale als Vorkammer. Diese wird als erstes mit Futter beschickt. Erreicht der Ballen rund 2⁄ 3 des Endvolumens (0.90 m Durchmesser) und den erwünschten Pressdruck, wird der Futterstrom in die Hauptkammer umgeleitet. Die Vorkammer öffnet sich und der vorbereitete Ballen wird in die Hauptkammer übergeben und dort fertig gepresst (Durchmesser 1.25 m). Wenn in der Hauptkammer der gewünschte Druck erreicht ist, wird der Futterstrom wieder in die Vorkammer umgeleitet. In der Hauptkammer wird der Ballen mit Netz umwickelt. Jetzt öffnet sich die Hauptkammer und übergibt den Ballen an den Satellitenwickler. In der Zwischenzeit ist die Vorkammer bereits wieder gefüllt und der Futterstrom

wird in die Hauptkammer geleitet. Der vorgefertigte Ballen wird ebenfalls in die Hauptkammer übergeben und fertiggepresst. Bevor der zweite Ballen fertig gepresst und mit Netz umwickelt ist, wird der mit Folien umwickelte Ballen sanft am Boden abgelegt. Der Wickelvorgang kann bequem per Kamera überwacht werden. Dank diesem System verläuft der komplette Vorgang kontinuierlich, ohne Stillstandzeiten. Pro Stunde können damit mit der FastBale laut Hersteller zwischen 70 und 80 Ballen gepresst und gewickelt werden. Eine weitere kleine Finesse der FastBale ist das einfache Nachladen der Netzrolle, die sich relativ weit oben an der Presse befindet. Durch eine hydraulische Hebevorrichtung wird die neu Rolle nach oben in die richtige Po-

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LANDTECHNIK sition angehoben und kann anschliessend nur noch (manuell) an ihren Platz geschoben werden. Kein Zickzack-Fahren mehr  Für die Pressenbaureihen Vicon RV 5200 wird neu das AFC-System angeboten. AFC steht für «Auto Feed Control», damit wird eine gleichmässige Befüllung der Ballenkammer automatisch über eine schwenkbare Deichsel gesteuert. Damit kann der Fahrer den Traktor unabhängig von Schwadform und –stärke, mittig über den Schwad lenken und sich um Traktor und Pressenüberwachung konzentrieren. Trotzdem sind die Ballen gleichmässig geformt und verdichtet. Geschwindigkeitsüberwachung Die Rundballenwickler Kverneland 7710C und Kverneland 7740C können neu mit einer Doppelfolien-Vorstreck- einheit «DuoWrap» ausgestattet werden. Zudem besteht die Möglichkeit, die beiden Wickler mit dem sogenannten «OptiSpeed» auszustatten. Dieses erlaubt eine maximale Wickelgeschwindigkeit, unter Berücksichtigung der Stabilität der Ballenrotation. Das System erkennt, ob die Ballenform gut ist und ob der Wickler am Hang oder auf unebenem Gelände steht und passt automatisch die Geschwindigkeit des Drehtisches an. Dank DuoWrap und OptiSpeed erreicht man annähernd die Leistung eines Doppel-­ Satelliten-Wicklers. Grasnarbe schonen  Die neuen Heckmähwerke von Vicon sind mit einem neuen Aufhängungssystem und ­einer stufenlose Arbeitsbreitenverstellung ausgestaltet. Dank dem «QuattroLink»-Aufhängungssystem wird die Bodenanpassung des Mäh­werks deutlich verbessert. Durch vier Längslenker wird die jeweilige Mäheinheit mit dem Auslegerarm verbunden. Dadurch kann sich das Mähwerk in der Höhe fast allen Bodenbegebenheiten anpassen und zusätzlich beträgt die seitliche Querneigung 30 °. Dank der stufenlosen Arbeitsbreiteneinstellung kann beim ­Mähen in Hanglagen und beim Kurvenfahren die Überlappung der einzelnen Mäheinheiten während der Fahrt hydraulisch korrigiert und die FlächenUFA-REVUE · 7-8 2016

Der Antriebsstrang ist komplett wartungsfrei, einzig die Gelenkwelle muss regelmässig geschmiert werden.

Vicon FastBale – Pro Stunde können laut Hersteller 70 bis 80 Ballen gepresst werden.

leistung erhöht werden. Das Scheibenmähwerk Vicon Extra 736 ist das einzige Heckmähwerk auf dem Markt, welches die Arbeitsbreite stufenlos, hydraulisch und währen der Fahrt verändern kann. Sein grosser Bruder das Butterfly-Mähwerk Extra 7100 ist die gespiegelte Variante mit einer Arbeitsbreite von maximal 10.20 m. Wartungsfreie Antriebe  Fanex 684 (6.8 m) und Fanex 904 (9.0 m) sorgen bei den Kreiselheuern für neuen Wind. Bei beiden Modellen ist der An-

triebsstrang komplett wartungsfrei, da die Getriebe der Kreisel im Ölbad laufen. Einzig die Gelenkwelle benötigt eine regelmässige Schmierung. Für Stabilität sorgen die breiten, flachen Zinkenarme, die Kreiselgetriebe, die unter den Hauptrahmen geschraubt sind und die «ProLine»-Schwingungsdämpfer bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten und unebenen Flächen. Was optisch auffällt sind die neuen Schutzbügel aus Aluminium, diese sind leicht (aber stabil) und reduzieren deshalb die Schwingungen auf ein Minimum. m

Autorin Frei Sandra, UFA-Revue, 3360 Herzogenbuchsee www.ufarevue.ch 7-8 · 16

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PRAXISTEST KNOW-HOW

Ein unverzichtbares Gerät SYNKRO 4030 T  Den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu verringern und die Intensität der Bodenbearbeitung zu reduzieren, ist ein häufig geäussertes Anliegen der Landwirte. Mit einem Grubber wie dem Synkro 4030 T bietet sich dazu eine ideale Gelegenheit.

Der Einsatz von Totalherbiziden muss gut überlegt sein und darf nur auf Flächen erfolgen, auf denen eine mechanische Bekämpfung nicht wirtschaftlich oder technisch unmöglich ist. Im Ackerbau bildet die Stoppelbearbeitung eine interessante technische Alternative, um den Herbizideinsatz zu verringern, da dadurch die Keimung von Unkräutern, Ausfallgetreide und Zwischenkulturen gefördert und somit deren Verbreitung in den Folgekulturen begrenzt wird. Nicht nur der Herbizideinsatz, auch das Pflügen wird oft kritisiert, da so die Bodenorganismen in Mitleidenschaft gezogen werden. Wird für die Mulchsaat ein Grubber eingesetzt, kann der

Der Grubber Synkro 4030 T von Pöttinger erweist sich als sehr wirksam, um die Wiese für die nächste Kultur vorzubereiten. Boden flacher bearbeitet werden als mit einem Pflug. Die oberflächige Bearbeitung fördert die Keimung der Samen und verhindert, dass sie untergegraben werden. Unkräuter werden beim Durchgang mit

den Zinken abgeschnitten, während das Stroh nur flach untergegraben wird und sich so besser zersetzt. Zudem wird mit dem Einsatz des Grubbers der Boden besser nivelliert und dessen Krümelstruktur verbessert.

Mit beeindruckender Arbeitsqualität vielfältig einsetzbar

Claude-Alain Chevalley

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Den Anstalten von Bellechasse ist ein Landwirtschaftsbetrieb von 735 ha angeschlossen. Der Betrieb umfasst rund 80 Mutterkühe, 55 Pferde, 110 Stiere, 1000 Schweine, 300 Schafe, 400 Hühner und 24 Bienenvölker. Claude-Alain Chevalley ist Verantwortlicher für Pflanzenbau des Betriebs. Dieser Bereich umfasst die Produktion von Getreidesaatgut, Silomais und Körnermais, Raps, Zuckerrüben und Eiweisserbsen sowie Gemüsebau (Kohl). Die Landwirtschaftsflächen auf dem Gelände von Bellechasse haben einen Lehmanteil von annähernd 50 Prozent. Bei einem derart humosen Boden ist ein Pflugeinsatz oft problematisch, weil der Sauerstoff in tiefere Schichten gelangt und die Bodenstruktur kompakt und gummiähnlich wird. Erfolgt die Bodenbearbeitung mit

einem Grubber, kann der Torfboden oberflächig belüftet werden. Vernünftige Zugkraft «Dass die Wahl auf den Synkro 4030 T fiel, war das Ergebnis einer sorgfältigen Analyse», erkärt Chevalley. «Das Gerät ist sehr vielfältig einsetzbar und liefert mit einer vernünftigen Zugkraft (180 PS) die besten Ergebnisse. Die Maschinen der Konkurrenz haben sich als zu gross und zu wenig effizient bei Gras erwiesen oder es kommt bei 5 cm Tiefe zu einer Sohlenausformung.» Ausser dem Wunsch, den Pflug möglichst wenig einzusetzen, gab es für Bellechasse noch einen weiteren Grund, sich für den Grubber zu entscheiden, nämlich bei einem allfälligen Glyphosatverbot eine Alternative zu haben. Der Synkro 4030 T liefere vor allem

gute Ergebnisse beim Einsatz vor der Maissaat: «Dies ist umso erstaunlicher, als der Mais dieses Jahr sehr langsam auflief und die Unkrautkonkurrenz gross war», ergänzt Chevalley. Die Bedienerfreundlichkeit des Geräts und insbesondere die Möglichkeiten beim Einstellen der Arbeitstiefe sind ein zusätzliches Plus des Pöttinger Synkro 4030 T. «Selbst die Vertreter der Konkurrenz waren von der Arbeitsqualität des Synkro 4030 T beeindruckt», sagt Chevalley. Bei zu grosser Unkrautkonkurrenz machen der Betriebsleiter und sein Team mit dem Synkro 4030 T ein bis zwei zusätzliche Durchgänge. Den einzigen Einwand, den Chevalley gegen seine Maschine anbringen könnte, ist, dass sie über keinen Nachläufer verfügt, der aktiv Ernterückstände an die Oberfläche befördert. 7-8 2016 · UFA-REVUE


PRAXISTEST KNOW-HOW

Synkro 4030 T im Einsatz

Steckbrief Pöttinger Synkro 4030 T Arbeitsbreite: 4m Transportbreite: 3 m Anzahl Zinken: 14 Rahmenrohre: 100 x 100 mm Anzahl Scheiben: 8 Strichabstand: 27 cm Balkenabstand: 75 cm Rahmenhöhe: 85 cm Kraftbedarf (KW/PS): 150-280 Gewicht (ohne Walze): 2783 kg (Herstellerangaben)

Grosses Sortiment  Pöttinger ist sich der Vorteile der Stoppelbearbeitung bewusst und bietet ein Synkro-Sortiment mit verschiedenen Grubbertypen mit einer Arbeitsbreite von 2,5 – 6 m an. Die Einstiegsmodelle des Synkro in kurzer Bauweise umfassen zweibalkige Grubber, die leichtzügig und mit wenig Kraftbedarf arbeiten. Die Grubber in dreibalkiger Ausführung sind leistungsstärker und eignen sich sowohl für eine flache als auch tiefe Bodenbearbeitung. Die Arbeitstiefe kann über ein zentrales Einstellsystem angepasst werden. Mit einer Arbeitsbreite von 4 m ist der Synkro 4030 T besonders geeignet für Schweizer Bedingungen. Es handelt sich dabei um einen gezogenen Grubber mit einem breit gestellten Fahrwerk mit niedrigem Schwerpunkt für hohe Fahrstabilität. Der Grubber lässt sich hoch- und in zwei Hälften klappen, dadurch ergibt sich eine niedrige Transporthöhe und die Maschine kann platzsparend abgestellt werden. Perfektes Arbeiten  Der Synkro 4030 T ist wie die Modelle der Serie 1030 mit geteilten Spitzscharen und Flügeln ausgestattet. Zusammen mit dem engen Strichabstand (27 – 28 cm) UFA-REVUE · 7-8 2016

Während dem Feldeinsatz bleibt das Transportfahrwerk angehoben und übt somit eine zusätzliche Belastung auf die Arbeitswerkzeuge. ist eine optimale Einarbeitung der Ernterückstände gewährleistet. Für eine

flache Bodenbearbeitung bietet Pöttinger entweder die Flachschare mit Schnellwechsel oder die Doppelherzschare mit Flügeln an. Mit diesen Scharformen sind ein gleichmässiges Einarbeiten und ein intensives Mischen von Ernterückständen, Gülle, Mist und Mulch gewährleistet. Durch das Verstellen der Flügelhöhe und Flügelneigung kann die gewünschte Bodenbearbeitungstiefe gewählt werden. Für steinige Böden kann der Nutzer auf Grubberspitzen oder Flügel mit Durastar-Beschichtung zurückgreifen mit einer im Vergleich zu Standardspitzen und Standardflügeln doppelten Lebensdauer. In Verbindung mit den Leitblechen sorgen die bogenförmigen Stiele für einen optimalen Erdfluss. Durch verschiedene Einstellmöglichkeiten kann das Einziehen den Arbeits­ verhältnissen angepasst werden. Die Zinken sind standardmässig über Scherschrauben gesichert. Hohe Arbeitsqualität  Mit dem Transportfahrwerk wird eine Überlastung von Hubwerk und Hinterachse des Traktors vermieden. Während des Feldeinsatzes ist das Transportfahrwerk angehoben. Dadurch entsteht eine zusätzliche Belastung der Arbeitswerkzeuge. Somit ist ein sicherer Einzug auch auf schweren und trockenen Böden gewährleistet. Die Längsträger sind nach vorne Richtung Anbaubock zusammengezogen und sorgen für eine perfekte Kraftleitung über die gesamte Breite. Die Tiefenverstellung erfolgt einfach und rasch über ein Stecksystem pro

Maschinenhälfte. Die Zugdeichsel ist am Standard-Anbaubock montiert. Die verstellbare Oberlenkerstrebe ermöglicht eine genaue Anpassung an den Traktor, somit ist eine optimale Bodenfreiheit am Vorgewende und beim Transport gesichert. Die Teleskopdeichsel mit verschiedenen Kuppelvarianten ist optional. Ein Einlenken bis zu 95° ist damit bis zu einer Traktor-Aussenbreite von 4.20 m

Am 20. August 2016 (von 13.30 Uhr bis 16.30 Uhr) führen die Anstalten Bellechasse gemeinsam mit Grangeneuve, dem Landwirtschaftlichen Institut des Kantons Freiburg, und dem FVLT eine Veranstaltung mit Vorführung von Bodenbearbeitungsmaschinen durch, an der auch der Pöttinger Synkro 4030 T im Praxiseinsatz vorgestellt wird. Weitere Attraktionen sind ein markierter Rundgang, die Festwirtschaft und eine Maschinenausstellung.

Oberflächliche oder tiefe Boden­ bearbeitung: Der Synkro 4030 T ist äusserst vielfältig.

möglich. Zwei 10/75-15,3 Stützräder vorne als Option sorgen für eine besonders ruhige Führung. Gleich wie die anderen gezogenen Modelle kann der Synkro 4030 T mit verschiedenen Nachlaufwalzen ausgestattet werden. Diese tragen zu einer verbesserten Krümelstruktur und Verfestigung des Bodens bei, was sich positiv auf die Keimung der Saaten auswirkt. Der Pöttinger Synkro 4030 T Grubber hebt sich durch seine Vielseitigkeit ab. Er ist sowohl für eine flache als auch tiefe Bodenbearbeitung bis 30 cm geeignet, zudem kann er zur Saatbettvorbereitung (falsches Saatbett) eingesetzt werden. Er überzeugt durch seine Benutzerfreundlichkeit, die Arbeitsqualität und fördert die Bodendurchlüftung und -struktur. Im Hinblick auf ein allfälliges Glyphosatverbot ist er ein ideales Werkzeug zur mechanischen Unkrautbekämpfung. m

Autor Cyril de Poret, UFA-Revue, 1510 Moudon In loser Folge publiziert die UFA-Revue unter dem Titel «Praxistest» Berichte über landwirtschaftliche Maschinen. Interviewpartner, respektive Eigentümer dieser Maschinen werden jeweils in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Herstellern und oder Importeuren ausgesucht. www.poettinger.ch www.ufarevue.ch 7-8 · 16

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PRAXISTEST KNOW-HOW

Vielseitige Alltagsmaschine REFORM METRAC H7 RX  Wendig, einfach zu bedienen und vielseitig – der neue Metrac H7 RX von Reform ist der effiziente Zweiachsmäher für die Berg­ landwirtschaft. Am neuen Multifunktionshebel können fast alle Funktionen, wie die verschiedenen Lenkungsarten, die Geschwindigkeit oder die Hubwerks- und Arbeitshydraulik, einhändig ausgeführt werden.

Reform, der österreichische Spezialist für Berglandmechanisierung, stellte vor rund einem Jahr den neuen Metrac H7 RX vor. Dieser Zweiachsmäher der jüngsten Genera- tion weist ein modernes Design sowie neueste Funktionalitäten und Technologien auf. Bei der Entwicklung wurde besonderer Wert auf Geräumigkeit und Komfort des Innenraums gelegt und dabei ein neuer Multifunktionshebel rechts des Sitzes installiert. Mit diesem Hebel können die Geschwindigkeit und die Fahrtrichtung sowie alle wesentlichen Funktionen der Hubwerks- und Arbeitshydraulik vorne und hinten mit einer Hand gesteuert werden. Die Umschaltung von Front- auf Allradlenkung erfolgt ebenfalls am Multi-

funktionshebel. Im Weiteren kann, je nach Arbeitseinsatz, auf Heck- und Hundeganglenkung gewechselt werden. Die Leistungsfähigkeit der Klimaanlage, die in der Option Komfortkabine verfügbar ist, wurde ebenfalls erhöht, um auch während sehr heissen Tagen ein angenehmes Arbeitsumfeld zu gewährleisten.

Leistungsdaten Reform Metrac H7 RX Motorleistung: 70 PS / 51.5 kW Drehmoment: 250 Nm bei 1000 U/min Hubraum: 2970 cm³ Achslast: 2100 kg vorne, 2600 kg hinten Hubkräfte: 1500 kg vorne und hinten Zapfwelle: 540 U/min vorne und hinten

Ein effizienter Motor  Der Metrac H7 RX ist mit einem Vier-Zylinder-Viertakt-Dieselmotor mit Turboaufladung und einem Hubraum von 2970 cm3, der 51.5 kW (70 PS) bei 2600 U/min bei einem Drehmoment von 250 Nm entwickelt, ausgerüstet. Dieser moderne Motor entspricht dank dem integrierten Partikelfilter unter der Seitenabde-

(Herstellerangaben)

ckung den Abgasnormen 3B und verfügt über genügend Reserven für anspruchsvollste Arbeiten. Das Hydrauliksystem, das durch eine Pumpe mit einer Kapazität von 24.2 l/min bei 195 bar gespiesen wird, ist einer der

Stabil und perfekt für steiles Gelände

Adrian Zuber

Der 49-jährige Adrian Zuber führt im Walliser Bergdorf Törbel (1500 m ü.M.) einen Eringerbetrieb mit 18 Hektaren Weiden und Wiesen. Auf dem Familienbetrieb wohnen seine Frau und seine zwei Kinder. Die rund 25 Eringer geben viel zu tun, weshalb zusätzlich auch sein Bruder gemeinsam mit seiner Freundin mithilft. Zubers Betrieb liegt in der Bergzone 4 mit sehr steilem Gelände. Für die Bewirtschaftung der Weiden und Wiesen werden des­- halb entsprechende Maschinen benötigt. Zufrieden mit dem Metrac H7 RX Im Dezember 2015 entschied sich Adrian Zuber, seinen zehn Jahre alten Carraro zu verkaufen und auf den neuen Metrac H7 RX von Reform umzusteigen. Die Gründe dafür waren einfach: Zuber hatte mit seiner zweiten Maschine, dem Reform Muli T7, bereits gute Erfahrungen gemacht und war

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schon damals sehr zufrieden mit der österreichischen Marke. Den Muli hat er bereits beim Reform-Händler Ammeter AG in Agarn (VS) bezogen. Der Walliser Bauer schätzt den top Service dieses Händlers, weshalb es nahelag, auch den Metrac H7 RX beim gleichen Händler zu beziehen. Und da sich der Service des alten Carraros im abgelegenen Törbel so oder so als schwierig gestaltete, war der Kauf für Zuber eine klare Sache. Grosse Stabilität «Mit dem Reform Metrac H7 RX kann ich mähen, zetten, wenden und noch vieles mehr. Er ist die perfekte Alltagsmaschine für mich, dessen Vielseitigkeit ich sehr schätze», verrät uns Adrian Zuber. Zusätzlich sei die Maschine sehr sicher und kraftvoll im Gelände. Diese Sicherheit braucht der Walliser Bauer auch, denn

schaut man seine Wiesen an, so fällt einem vor allem eines auf: Die Wiesen sind sehr steil. «Die grosse Stabilität des Metrac H7 RX ist deshalb von enormer Bedeutung für mich», erklärt Zuber. «Der Multifunktionshebel rechts vom Sitz ist zwar gewöhnungsbedürftig», sagt Adrian Zuber, fügt aber gleich an, dass dieser Hebel trotz- dem «eine gute Sache» sei. «Ich kann dank des Multifunktionshebels genauer Fahren und bin so sicherer im steilen Gelände unterwegs». Ebenfalls sei der Zweiachsmäher aufgrund der verschiedenen Lenkungsarten extrem wendig, erklärte der Landwirt. Alles in allem ist Adrian Zuber mit dem Metrac H7 RX sehr zufrieden. Er schätzt den vielseitigen und kompakten Reform Zweiachsmäher für seine anspruchsvollen Arbeiten im Berggebiet. 7-8 2016 · UFA-REVUE


PRAXISTEST KNOW-HOW vorderen und hinteren Hubwerke für einfaches und sicheres An- und Abbauen der Arbeitsgeräte. Für eine einfachere Ankupplung sind die Hebelarme mit einem Schnellwechselsystem ausgerüstet. Der Zapfwellenantrieb mit 540 U/ min (elektro-hydraulisch schaltbar) ist hinten rechtsdrehend und vorne linksdrehend.

Mit dem Multifunktionshebel lassen sich die zentralen Funktionen mit nur einer Hand steuern. Vorteile des Metrac H7 RX. Der Hersteller bietet zehn Steckkupplungen vorne und acht hinten an. Das Frontund das Heckhubwerk der Kategorie I weisen je eine Hubkraft von 1500 kg auf. Die beiden Hubwerke sind zudem mit einem hydraulischen Schwingungsdämpfer ausgerüstet. Das Fronthubwerk verfügt über einen integrierten, hydraulischen Seitenverschub mit einem Verstellbereich von 400 mm und eine elektrische Aussenbedienung der

Effiziente Bewegungen Front-, Heck- und Allrad- und Hundeganglenkung: Der Metrac H7 RX verfügt über eine für Zweiachsmäher seiner Klasse unverzichtbare Wendigkeit. Die Lenkung wird durch ein Load-Sensing Hydrauliksystem gewährleistet, das eine Lenkumschaltung erlaubt. Der Hersteller hat auch die Möglichkeit eingebaut, die Lenkungsart vorzuwählen, um die Bewegungen effizienter zu gestalten. Die Differenzialsperre ist ein wichtiger Bestandteil sowohl für die Zugkraft als auch für die Fahrzeugsicherheit. Die Differenzialsperren vorne und hinten verfügen über eine vorwählbare, elektro-hydraulische Steuerung. Der Metrac H7 RX hat in der Serienausstattung ein Eigengewicht von insgesamt 2100 kg, bei einer Gesamtlänge von 3.58 m und einer Höhe von 2.16 m. Mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3800 kg verfügt der Metrac H7 RX über eine Nutzlast von 1700 kg, während

Kraftvoll und dynamisch: der neue Reform Metrac H7 RX. die zulässige Achsenlast vorne 2100 kg und hinten 2600 kg beträgt. Vielseitigkeit  Die Zweiachsmäher sind für den Einsatz in der Berglandwirtschaft, für steiles und schwieriges Gelände, konstruiert. Die wendigen und extrem hangtauglichen Fahrzeuge finden jedoch immer mehr auch als bodenschonende Geräteträger Verwendung im Kommunalsektor für die Extensiv- und Intensiv-Grünflächenpflege. Diese Entwicklung verlangt nach grösserer hydraulischer Leistung und höherer Hubkraft in kompakten, leichten und bequemen Fahrzeugen. Reform hat diese neuen Anforderungen bei der Entwicklung des Metrac H7 RX berücksichtigt. m

Autoren Gaël Monnerat und Gabriela Küng, UFA-Revue, 8401 Winterthur Bilder Thomas Andenmatten In loser Folge publiziert die UFA-Revue unter dem Titel «Praxistest» Berichte über landwirtschaftliche Maschinen. Die Interviewpartner, respektive Eigentümer dieser Maschinen, werden jeweils in Zusammenarbeit mit den Herstellern oder Importeuren ausgesucht. www.agromont.ch www.ufarevue.ch 7-8 · 16

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LANDTECHNIK

Pelletieren auf dem Feld PREMOS 5000  Der mobile Pellet-Vollernter Premos 5000 erntet und pelletiert Halmgut in einem Arbeitsgang. So wird der Energieaufwand für das Pelletieren halbiert und die Logistik vereinfacht, da keine Ballen mehr gepresst werden müssen und das Zerkleinern des Ernteguts entfällt.

Pellets kommen in vielen Bereichen zum Einsatz, beispielsweise als Brennstoff, Einstreu oder Futtermittel. Vorteile von Pellets sind einfache Handhabung, geringer Lagerbedarf und gute Dosierbarkeit. Derzeit werden Pellets in stationären oder teilstationären Anlagen produziert. Ein neuer Ansatz sind mobile Pellet-Voll- ernter: Sämtliches Halmgut – Stroh, Das Erntegut wird aufgenommen und direkt auf dem Feld pelletiert.

Der Premos 5000 von Krone ist ein mobiler Pellet-Vollernter.

Heu, Luzerne, etc. – wird direkt auf dem Feld zu Pellets verarbeitet. Dadurch entfallen das Pressen, Transportieren, Lagern, Auflösen und Zerkleinern von Ballen, was wiederum Kosten einspart. Der mobile Pellet-Vollernter Premos 5000 erhielt bereits auf der Agritechnica 2015 eine Goldmedaille für sein innovatives Konzept. Im Juni 2016 führte Krone den Premos nun erstmals der Öffentlichkeit im Feldeinsatz vor. Momentan ist der Premos 5000 noch in der Testphase. Die Markteinführung ist für 2017 geplant. Gutfluss  Auf dem Feld nimmt eine 2.35 m breite Pick-up Vorrichtung das im Schwad abgelegte Erntegut auf. Über einen Rotor und ein Förderband wird dieses zu zwei Walzen transportiert. Dort wird das Material durchgepresst und so pelletiert. Weiter werden

die Pellets über innenliegende Förderschnecken, einen Elevator und eine Siebtrommel zur Entstaubung in den Vorratsbunker befördert. Ein Überladeband ermöglicht den Überlad der Pellets auf ein Transportfahrzeug. Pelletierung  Die Walzen des Premos sind zwei sogenannte Matzritzenwalzen, die abwechselnd mit Zahnreihen und Lochreihen ausgestattet sind, welche ineinander greifen. Das Material wird durch die gelöcherten Walzen in das Walzeninnere gedrückt. Während das Erntegut durch die Kanäle der Matritzenwalzen gepresst wird, können Temperaturen von 70 – 100 °C und ein Druck von bis zu 2000 bar entstehen. Dadurch werden die Pellets stabil. Bei sehr geringer Restfeuchte des Ernteguts kann das Verkleben der Pellets durch das Einsprühen von geringen Wassermengen gefördert werden. Die Pellets sind mit einem Durchmesser von 16 mm breiter als herkömmliche Pellets, die meist einen Durchmesser von 8 – 10 mm besitzen. Leistung  Der Durchsatz des Premos wird von Krone mit bis zu fünf Tonnen pro Stunde angegeben. Neben dem mobilen Einsatz kann der Premos mit Hilfe der aufgebauten Ballenauflösung auch stationär oder teilstationär betrieben werden und muss so auch ausserhalb der Erntesaison nicht stillstehen. m

Autor Verena Säle, UFA-Revue, 8401 Winterthur. www.ufarevue.ch

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S O N D E R T H E M A FOCUS

Auf dem Oberacker werden im Langzeitversuch Direktsaat und Pflug miteinander verglichen. Bild: Wolfgang G. Sturny, Fachstelle Bodenschutz Kanton Bern

Die konservierende Bodenbearbeitung ist umwelt- und ressourcenschonend: Schutz vor Erosion, stabileres Bodengefüge und ein intaktes Bodenleben sowie reduzierter Kraftstoff- und Arbeitsaufwand sind oft genannte Argumente für eine nicht wendende Grundbodenbearbeitung. Trotzdem ist für viele Landwirte der Pflug unverzichtbar; vor allem dann, wenn zur Unkrautbekämpfung keine Herbizide eingesetzt werden. Eine pauschale Antwort auf die Frage «Pflug oder pfluglos?» zu finden, wird kaum möglich sein. Dennoch geht das Sonderthema «Bodenbearbeitung» dem nach und diskutiert die wichtigsten Pro- und Kontra-Punkte. Juli/August 2016

Bodenbearbeitung Pflug oder pfluglos?

Direktsaat zahlt sich aus Zurück zum Pflug Bodenleben fördern Den Boden flach abhobeln Stimmen aus der Praxis

30 33 34 36 39


BODENBEARBEITUNG PFLANZENBAU

Direktsaat zahlt sich aus VERGLEICHSVERSUCH  Seit 1994 werden auf dem Oberacker am Inforama Rütti die Anbausysteme Direktsaat und Pflug miteinander verglichen. Bei angepasster Fruchtfolge sind die Erträge bei Direktsaat gleich oder leicht höher als beim Pflug, was sich auch positiv auf die Wirtschaftlichkeit auswirkt.

Andreas Chervet

Wolfgang G. Sturny

Simon Tschannen

Martin Fehr

Thomas Keller

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Die Dauerbeobachtungsfläche «Oberacker» wurde 1994 als Vergleichsversuch am Inforama Rütti in Zollikofen bei Bern auf einer tiefgründigen, schwach sauren Braunerde (pHH2O 6.2) angelegt. Der schwach humose sandige Lehmboden (18 % Ton, 23 % Schluff) eignet sich für Direktsaat. Der Standort liegt auf 557 m ü. M. und weist eine Jahresmitteltemperatur von 9.3 °C und eine mittlere jährliche Niederschlagsmenge von 1109 mm auf. Versuchsanlage  Auf sechs 78 m langen und 18 m breiten Parzellen werden in einem Streifenversuch die beiden Anbausysteme Direktsaat (DS) und Pflug (PF) auf je 9 m Breite miteinander verglichen. Bis 2002 wurde konventionell, danach on-land gepflügt; bis 2005 lag die Pflugtiefe bei 25 cm, seit 2006 bei 15 cm. Die Saatbettbereitung erfolgte bis 2006 mit zapfwellengetriebenen Geräten, seither wird mit der Direktsämaschine (welche auch bei DS zum Einsatz kommt) ins gepflügte Feld gesät, wobei bei Drillsaaten ein Frontpacker am Traktor das Saatbett nivelliert. Ausser bei der Zuckerrübenernte erfolgt bei DS keine Bodenlockerung. Die Scheibensäscharen öffnen lediglich einen Säschlitz im Boden, der nach der Saatgutablage geschlossen wird. Zu Versuchsbeginn wurden verschiedene Kulturen und Kulturübergänge bezüglich Direktsaat-Tauglichkeit geprüft. Seit 2007 wird auf den sechs Parzellen folgende Fruchtfolge praktiziert: Ei- weisserbsen – (Gründünung GD) – Winterweizen – (GD) – Ackerbohnen – Wintergerste – (GD) – Zuckerrüben – Silomais. Die Gründüngung (GD) besteht aus einer Mischung von neun frostemp-

Während der Direktsaat des Winterweizens wird das noch blühende und frost­ empfindliche Gründüngungsgemenge, bestehend aus Sonnenblumen und Guizotia Niger (Ramtillkraut), ohne Glyphosateinsatz flach auf die Bodenoberfläche abgelegt. Foto: Wolfgang G. Sturny, Fachstelle Bodenschutz des Kantons Bern

findlichen Pflanzenarten. Bei beiden Systemen erfolgt die Aussaat der Kulturen am selben Tag, und sämtliche Ernterückstände (inklusive gehäckseltes Getreidestroh) bleiben auf dem Feld. Düngung und Pflanzenschutz  Unter Berücksichtigung von Pflanzengesundheit und Unkrautunterdrückung wird bei minimalem Pestizideinsatz auf eine Optimierung von Bodenqualität und Fruchtfolgeertrag geachtet. Gedüngt wird aufgrund der vorgenommenen Nährstoffanalysen ausschliesslich mit Mineraldüngern. Die seit 2008 ausgebrachten Nährstoffmengen sind in Tabelle 1 zusammengefasst. Sie sind in beiden Systemen für N, P und Mg fast identisch, für K bei PF höher.

Bei PF werden Gründüngungspflanzen, Beikräuter und Ernterückstände durch die Pflugarbeit in den Boden eingearbeitet. Weil Getreide und Leguminosen „extenso» angebaut werden, beschränkt sich der Pflanzenschutzmitteleinsatz weitgehend auf selektive Herbizide – ausser bei DS, wo bis 2006 regelmässig Glyphosat zur Regulierung der Gründüngungen und allfällig vorhandener Beikräuter und -gräser eingesetzt wurde. Seit 2007 konnte der Glyphosat-Einsatz bei DS vor allem dank der konkurrenzkräftigen Grün- düngungsmischung schrittweise gegen null reduziert werden. Bodenuntersuchungen  Der gepflügte Boden wird jährlich bis zur oben definierten Pflugtiefe intensiv 7-8 2016 · UFA-REVUE


BODENBEARBEITUNG PFLANZENBAU

Erträge  Auf dem Oberacker lag der Fokus nicht auf der Ertragsmaximierung der einzelnen Kultur, sondern auf der Optimierung des Ertrags über die gesamte sechsjährige Fruchtfolge. Um dies zu erreichen, wurden alle Pflanzenreste auf der Bodenoberfläche liegen gelassen und eine fürs Direkt- saatsystem angepasste Fruchtfolge praktiziert (zum Beispiel vorbeugende Fusarienbekämpfung nach den Regeln des entsprechenden agridea-Merkblatts, Einsatz von Gründüngungsmischungen mit Leguminosen etc.). Von jeder zwischen 1994 bis 2014 angebauten Kultur sind in Tabelle 2 die Durchschnitts- und Relativerträge (PF = 100 %) aufgeführt. Über alle Kulturen betrachtet sind diese bei DS mit 102.6 % geringfügig höher als bei PF. Bei Sommer-/Wintereiweisserbsen, Sommerackerbohnen, Wintergerste und Winterweizen wurden bei DS höhere Erträge erzielt (6 bis 21 % Mehrertrag). Bei Silomais und Winterroggen UFA-REVUE · 7-8 2016

gab es keine Ertragsunterschiede zwischen DS und PF, beim DS-Mais war jedoch der Kolbenanteil höher, was generell ein energiereicheres Futter ergibt. Bei den Zuckerrüben zeigte die statistische Auswertung keine Signifikanz zwischen DS und PF. Die normalerweise frühe Ernte der Zuckerrüben wirkt sich bei DS im Vergleich zu PF eher negativ auf den Rüben- und Zuckerertrag (3 % weniger Zucker) aus. Einzig die bis 1999 im Verfahren Direktmulchlegen angebauten Kartoffeln erbrachten einen für PF höheren Ertrag. Wirtschaftlichkeit  Erträge und archivierte Aufzeichnungen der Feldarbeiten liefern die Grundlagen zu Wirtschaftlichkeitsberechnungen. Für jede

Grafik 1: Deckungsbeitrag II Mittlere Deckungsbeiträge II (Fr./ha) der zwischen 2009 und 2014 angebauten Kulturen in Abhängigkeit der beiden Anbausysteme Direktsaat (DS) und Pflug (PF). 6000 ■ Direktsaat ■ Pflug 5000 4000 Fr./ha

durchmischt, der DS-Boden hingegen seit Jahren nur noch von den zahlreichen Regenwürmern «sanft umgepflügt». Dies äussert sich eindrücklich in den Bodenanalysen: Die langjährige permanente DS führt (ähnlich wie in einer Naturwiese) zu einer Humusanreicherung in der oberflächennahen Schicht (Grafik 2 auf Seite 32), was sich positiv auf die Strukturbildung auswirkt. Die Gesamt-Humusmengen bis 50 cm Bodentiefe sind jedoch in beiden Systemen praktisch gleich hoch: bei DS 121 t und bei PF 126 t Humus pro ha. Die P-Gehalte liegen bis 30 cm durchwegs in der Versorgungsklasse «angereichert» (wegen hoher P-Zufuhr vor Versuchsbeginn) und verlaufen in beiden Systemen ähnlich (Grafik 3a, Seite 32). Demgegenüber sind bei K und Mg bei DS deutliche Konzentrationsmaxima in den obersten Zentimetern zu beobachten (Grafiken 3b und 3c). Bis jetzt scheint sich dieses Gefälle in den K- und Mg-Gehalten nicht negativ auf das Wachstum der DS-Pflanzen auszuwirken. Die bei DS tieferen Gehalte dieser beiden Nährstoffe zwischen 10 und 30 cm Bodentiefe deuten auf die fehlende mechanische Durchmischung hin.

3000 2000 1000 0

Acker- Winter- Zucker- Eiweiss- Winter- Silomais bohnen gerste rüben erbsen weizen

Tabelle 1: Nährstoffgaben* (kg/ha) Periode 2008 bis 2014 in Abhängigkeit des Anbausystems. Anbaujahr Stickstoff Phosphor Kalium Magnesium N P2O5 K2O Mg DS PF DS PF DS PF DS PF 2008/09 65 65 83 83 221 221 14 14 2009/10 66 66 81 81 210 210 0 0 2010/11 65 65 0 0 68 108 35 35 2011/12 71 71 0 0 0 112 0 38 2012/13 70 70 0 0 64 97 19 19 2013/14 71 71 0 0 92 138 23 23 Mittelwert 68 68 27 27 109 148 15 22 * ausschliesslich in Form von Mineraldüngern aufgrund von Nährstoffanalysen; DS = Direktsaat, PF = Pflug

Tabelle 2: Durchschnitts- und Relativerträge (Pflug = 100 %) der zwischen 1995 und 2014 angebauten Kulturen in Abhängigkeit des Anbausystems. Ertragsangaben in dt/ha (Getreide: 14 % H2O, Leguminosen: 13 % H2O, bei Mais in Trockensubstanz, bei Kartoffeln in Frischsubstanz) oder in Tonnen Zucker/ha (bei Zuckerrüben). Kultur Anzahl Ertrag DS Ertrag PF Relativertrag Anbaujahre dt/ha dt/ha (Pflug = 100 %) Wintergerste 20 65.9 62.2 105.9 % Zuckerrüben 20 11.5 11.9 96.6 % Silomais 20 199.9 198.7 100.6 % Winterweizen 23 1 55.0 51.9 105.9 % Sommereiweisserbsen 8 42.5 37.3 113.7 % Sommerackerbohnen 6 30.9 26.3 117.3 % Winterroggen 6 59.5 58.6 101.5 % Wintereiweisserbsen 5 32.1 26.6 120.9 % Kartoffeln 5 341.1 399.5 85.4 % Kunstwiese 3 2 – – – Soja 2 26.3 29.4 89.7 % Winterackerbohnen 1 23.6 29.0 81.2 % Sommerweizen 1 60.5 49.7 121.5 % Mittel aller Kulturen 102.6 % DS = Direktsaat, PF = Pflug 1 Während dreier Anbaujahre wurde auf zwei Parzellen Winterweizen angebaut 2 Ertrag wurde nicht erhoben 31


BODENBEARBEITUNG PFLANZENBAU Grafik 2: Verlauf Humusgehalt in Abhängigkeit von Anbausystem und Bodentiefe. Durchgezogene Linie = Direktsaat; gestrichelte Linie = Pflug. Humus [%] 0

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Tiefe [cm]

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Grafik 3: Verläufe der P-, K- und Mg-Gehalte (analysiert mit der AAE10-Methode) bis 50 cm Bodentiefe in Abhängigkeit des Anbausystems. Durchgezogene Linien = Direktsaat; gestrichelte Linien = Pflug. P [mg kg –1 TS] 100

Grafik 3a 0 0

200

Tiefe [cm]

10 20 30 40 50 Grafik 3b 0 0

K [mg kg –1 TS] 200

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Autoren Andreas Chervet, dipl. Ing.-Agr. ETH und Wolfgang G. Sturny, dipl. Ing.-Agr. ETH, Fachstelle Bodenschutz des Kantons Bern, Rütti, 3052 Zollikofen www.be.ch/bodenschutz Simon Tschannen, dipl. Ing.-Agr. ETH, Inforama Rütti, 3052 Zollikofen Martin Fehr; dipl. Ing.-Agr. FH; Agro-Treuhand Rütti AG, 3052 Zollikofen Thomas Keller, dipl. Kultur-Ing. ETH, Agroscope, 8046 Zürich www.ufarevue.ch

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Höhere Deckungsbeiträge  Die im Vergleich zu PF bei DS niedrigeren Bodenbearbeitungskosten, die leicht höheren Erträge sowie die REB-Beiträge für schonende Bodenbearbeitung führten bei DS im Durchschnitt zu einem um 567.– Franken pro ha höheren Deckungsbeitrag (Mittelwert der sechs Kulturen aus Grafik 1 auf Seite 31). Am tiefsten sind die Deckungsbeiträge bei Mais, Ackerbohnen und Eiweisserbsen, am höchsten bei Zuckerrüben. Die gewählte «low input»-Strategie bei allen Ackerkulturen und die Extenso-Produktion beim Wintergetreide und bei den Leguminosen führten zu sehr geringen Kosten für den Fungizid- und Insektizideinsatz, in Jahren mit hohem Befallsdruck aber auch zu Mindererträgen (Beispiele: Cercospora bei Zuckerrüben, Braunrost bei Winterweizen oder Schwarze Pfirsichblattlaus bei Ackerbohnen). Beim Krankheits- und Schädlingsbefall zeigten sich keine Unterschiede

zwischen den Anbausystemen. Einzige Ausnahme war der stärkere Schadschneckenbefall bei den DS-Zuckerrüben während der Jugendentwicklung. Ein konsequentes Umsetzen des agridea-Merkblattes «Schadschnecken im Ackerbau» wird daher empfohlen. Um auf dem Oberacker bei PF einen mit DS vergleichbaren Deckungsbeitrag II ausweisen zu können, müssten folgende Mehrerträge erzielt werden: Ei- weisserbsen + 22 dt/ha, Winterweizen + 11 dt/ha, Ackerbohnen + 20 dt/ha, Wintergerste + 12 dt/ha, Zuckerrüben + 736 kg Zucker/ha und Silomais + 29 dt TS/ha. Mit der DS lassen sich also ein wirkungsvoller Erosionsschutz umsetzen und einkommenssichernde Ernte- erträge erwirtschaften. Deshalb: Die Direktsaat kann sich auszahlen. m

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BODENBEARBEITUNG PFLANZENBAU

Zurück zum Pflug NACHHALTIGER ALS GEDACHT?  Bei der Überlegung, welches Boden­ bearbeitungssystem am besten ist, bietet das Thema Pflügen viel Diskussionsstoff. Manche Landwirte schwören darauf, während andere es als altmodisch und zu teuer bewerten.

Über Jahrzehnte wurde das Pflügen in den Medien, politisch und ökologisch als negativ dargestellt. Wollte der Bauer mit der Zeit gehen, musste er der pfluglosen Bodenbearbeitung huldigen. Auch Direktzahlung gibt es nur, wenn der Pflug möglichst wenig eingesetzt wird. Durch die Förderung durch den Bund und Kantone der nicht wendenden Bodenbearbeitung und der Direktsaat, wurde gleichzeitig auch der Einsatz von Glyphosat gefördert. Dieses Glyphosat steht neuerdings unter Verdacht, krebserregend zu sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Einsatz des meistverwendeten Herbizides in der Schweiz und auch EU verboten wird, ist sehr hoch. Der Pflugeinsatz wird daher wieder vermehrt als ökologisch sinnvoll, bzw. zum Teil sogar als zwingend notwendig erachtet. Diese Tendenz konnte die letzten Jahre auch bei Biobetrieben festgestellt werden. Wenn diese flach pflügen, werden sie sogar mit Direktzahlungen gefördert. Vorteile  Es gibt viele Argumente, die für das Pflügen sprechen: • Vollständiges Einarbeiten von Ernterückständen und Bewuchs • Verminderter Einsatz von Herbiziden, da der Aufwuchs von Ausfallgetreide und Unkraut verringert wird

• Geringerer Krankheitsdruck, da keine infizierten Ernterückstände im Saathorizont verbleiben • Schnelle Abtrocknung des Saatbettes und schnellere Bodenerwärmung, besonders im Frühjahr • Hohe Nährstoffverfügbarkeit • Ein sauberes Saatbeet ermöglicht die Verwendung einfacher Sätechnik Wichtigstes Bodenbearbeitungssystem  In einer Studie von Kverneland, die 2015 unter deutschen und französischen Ackerbauern durchgeführt wurde, wurde das Pflügen als wichtigstes Bodenbearbeitungssystem bewertet. Demnach betrachten mehr als 60 % der Landwirte das Pflügen als wesentliche Massnahme im Ackerbau. Ein Vorteil, den fast 60 % der Landwirte genannt haben, ist, dass Pflügen den Einsatz von Herbiziden (vor allem zur Unkrautbekämpfung) verringert. Kraftstoffverbrauch und Flächenleistung  Pflügen heisst nicht höherer Kraftstoffverbrauch und erhöhter Arbeitszeitbedarf. Entscheidend ist die Arbeitstiefe. Je tiefer man bearbeitet, umso höher ist der Zugkraftbedarf, bzw. Kraftstoffverbrauch, egal ob mit Grubber oder Pflug. Plus ein Zentimeter Arbeitstiefe sind gleich 150 t Erde pro ha, die zusätzlich bewegt werden!

Tabelle: Wirtschaftliche Bodenbearbeitung versus Pflugverzicht Variante Schlupf Pflug, in der Furche 5.6 % Pflug, On-Land 6.4 % Grubber 7.2 % Grubber, v = max. 8.8 % UFA-REVUE · 7-8 2016

effektive Geschwindigkeit 7.5 km/h 7.4 km/h 7.3 km/h 8.7 km/h

Flächen- leistung 2.24 ha/h 2.22 ha/h 2.20 ha/h 2.61 ha/h

Kraftstoffbedarf 12.9 l/ha 13.4 l/ha 12.7 l/ha 14.1 l/ha

Peter Aregger

Der Pflug ist immer noch eines der wichtigsten Boden­ bearbeitungsgeräte.

In einem Versuch durch Kverneland, der TH Köln und topagrar wurde der Kraftstoffverbrauch und die Flächenleistung von einem Pflug und einem Grubber verglichen. Gleicher Traktor, Arbeitstiefe 23 cm, Arbeitsbreite je 3m. Dabei zeigte sich, dass Flächenleistung und Kraftstoffverbrauch bei beiden Verfahren annähernd gleich sind (siehe Tabelle). Ein vergleichbares Arbeitsbild wird mit dem Grubber jedoch erst nach mehreren Überfahrten erreicht! Fazit  Der korrekte Pflugeinsatz sichert nicht nur stabile Erträge, sondern das Verfahren ist auch umweltfreundlich und hat einen positiven Effekt auf die Bodengesundheit (gemäss Auswertungen von 291 Langzeitversuchen im «Catch-C Projekt»; www.catch-c.eu). Obwohl er von vielen die letzten Jahre totgeredet wurde, wird vermehrt wieder in den Pflug investiert. Auch aus ökologischer Sicht wird man nicht um das mechanische Herbi- und Fungizid «Pflug» herumkommen. m

Autor Peter Aregger, Produktmanager Agriott für Kverneland und Vicon, Ott Landmaschinen AG, 3052 Zollikofen www.ufarevue.ch 7-8 · 16

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BODENBEARBEITUNG PFLANZENBAU

Bodenleben aktivieren REDUZIERTE BODENBEARBEITUNG  Eine ressourcenschonende Landwirtschaft stellt den Boden mit seinen vielfältigen Funktionen in den Mittelpunkt ihres Handelns. Bakterien, Pilze und Co. arbeiten effizienter, wenn nur die obersten 5 – 8 cm des Bodens mechanisch bewegt werden. Reduzierte Bearbeitung stabilisiert und belebt den Boden und schützt damit vor Erosion.

Bodenlebewesen sind von zentraler Bedeutung für einen funktionierenden Boden: Während die Pflanzen Biomasse aufbauen, ernähren sich die Bodentiere von ihren Rückständen, und die Mikroorganismen (Bakterien, Pilze, Algen, Einzeller) erledigen den Abbau zu Kohlendioxid (CO2) und Mineralstoffen. Sie schliessen so den Nährstoffkreislauf und machen die Mineralstoffe für die wachsende Pflanze wieder verfügbar. Ein Teil des Kohlenstoffs wird von den Mikroorganismen zum Aufbau ihrer Körpersubstanz verwendet. Ein anderer Teil verbleibt im Boden, wird in Humus (organische Substanz) umgewandelt und trägt durch die Verkittung der mineralischen Bodenpartikel zur Krümelbildung bei. Ein humoser, krümeliger Boden ist strukturstabil – Voraussetzung für eine gute Wasseraufnahme und Schutz vor Erosion und Verdichtung. Bodenqualität prüfen  Die heutzutage eingesetzte schlagkräftige Mechanisierung, verbunden mit einer hohen Eingriffsintensität, führt oft zu einer Beeinträchtigung der Bodenstruktur. Verdichtung, Erosion und Abschwemmung gefährden neben der Fruchtbarkeit des Bodens auch unser Trinkwasser. Verbesserung und Stabilisierung der Bodenstruktur sind daher von zentraler Bedeutung. Bodenschonende Anbausysteme mit weniger tiefer und nicht wendender Bodenbearbeitung sollen den Humusgehalt und insbesondere die Menge und Aktivität der Mikroorganismen erhöhen und werden auf ihre Wirksamkeit hin überprüft. Veränderungen im Humusgehalt des Bodens erfolgen nur langsam und sind oft 34

kaum oder erst nach Jahren differenzierter Bewirtschaftung messbar. Bakterien und Pilze hingegen, als Endzersetzer und Nährstoffaufbereiter, reagieren schneller, wenn durch eine Reduzierung der Bodenbearbeitung mehr organisches Material an der Bodenoberfläche verbleibt. Auf zwei Landwirtschaftsbetrieben im Kanton Bern, welche seit 2008 ihre Böden in Teilparzellen reduziert bearbeiteten, wurden 2011 und 2015 die Menge an Humus (Corg), an Mikroorganismen (mikrobieller Kohlenstoff Cmik) und deren Aktivität (Bodenatmung) gemessen und verglichen. Auf beiden Betrieben wurde je ein Teil der Parzelle mit dem On Land-Pflug 15 cm tief gepflügt. Der andere Teil wurde reduziert 5 – 8 cm tief bearbeitet, und gleichzeitig wurde auf wendende Geräte verzichtet. Für die reduzierte Bodenbearbeitung kamen auf dem einen Standort Stoppelhobel, Kreiselegge und Striegel, auf dem anderen Standort Flügelschargrubber und Kreiselegge (für Kunstwiesenumbruch) sowie Scheiben-, Federzinken- und Spatenrollegge zum Einsatz. Alle Bodenproben wurden in den Tiefen 0 – 10 cm und 10 – 20 cm getrennt gezogen und analysiert. Beide Standorte wurden nach den Richtlinien der Bio-Suisse bewirtschaftet. Die Fruchtfolgen sind typisch für Biobetriebe der Region mit dem Anbau von Kunstwiese, Mais, Getreide und Körnerleguminosen. An beiden Standorten ist die Bodenart ein sandiger Lehm mit leicht unterschiedlichen Tonund Schluff-Gehalten. Ein Standort war neutral (pH 6.8), der andere schwach sauer (pH 6.2).

Die Spatenprobe erlaubt eine visuelle Bewertung der Bodenfruchtbarkeit. Der Verzicht auf tiefe Bodenbearbeitung führt zu einem humosen, krümeligen und biologisch aktiven Boden, insbesondere in der obersten Bodenschicht. Bild: Tobias Speiser Anreicherung von Humus  Nach nur vier bis sechs Jahren reduzierter Bodenbearbeitung änderte sich die Humus-Verteilung in den obersten 20 cm der reduziert bearbeiteten Böden gegenüber den konventionellen Pflugverfahren: Zwar konnte summarisch über beide Tiefenstufen (0 – 10 cm und 10 – 20 cm) kein Unterschied zwischen den beiden Verfahren festgestellt werden, in den obersten 10 cm nahm jedoch der Humus-Gehalt in den reduziert bearbeiteten Teilparzellen um 10 – 19 % zu, in der Schicht 10 – 20 cm hingegen um 6 – 21 % ab (siehe Grafik 1a). Je länger auf den Pflug verzichtet wurde, desto deutlicher zeigte sich eine Humus-Anreicherung in der obersten Bodenschicht. Mit dem Pflug 7-8 2016 · UFA-REVUE


BODENBEARBEITUNG PFLANZENBAU Grafik: Humus, mikrobielle Biomasse und Mineralisierung Humus (1.72 x Corg), mikrobielle Biomasse (Cmik) und Mineralisierung (Bodenatmung) sieben Jahre nach Versuchsbeginn in den Bodenschichten 0 – 10 cm und 10 – 20 cm bei reduzierter Bodenbearbeitung und Pflugeinsatz (Durchschnitt beider Standorte).

3.5

Humus [%]

3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0

reduzierte Bodenbearbeitung

Pflug

werden hingegen pflanzliche Rückstände (Stoppeln, Wurzelrückstände), Hofdünger und der Boden homogenisiert und gleichmässig über die Pflugtiefe verteilt. Mehr Bakterien, Pilze und Co. in 0 – 10 cm  Die mikrobielle Biomasse ist der biologisch aktive Teil der organischen Substanz. Sie umfasst alle Bakterien, Pilze, Algen und Einzeller im Boden. Die mikrobielle Biomasse reagiert empfindlich auf das Nahrungsangebot (Ernterückstände, organische Düngung), auf chemische (pH, Schadstoffe) und physikalische (Verdichtung) Veränderungen. Die Resultate der mikrobiellen Biomasse (Kohlenstoff Cmik) zeigen eine noch deutlichere Schichtung als die organische Substanz: In den obersten 10 cm der reduziert bearbeiteten Teilflächen wurden 39 – 59 % mehr Mikroorganismen festgestellt als in der Schicht 10 – 20 cm; beim Pflugverfahren zeigten die Tiefenstufen nahezu identische Werte. Gegenüber dem Pflug war die mikrobielle Biomasse in der oberen Schicht der reduziert bearbeiteten Böden um 21 – 26 % erhöht, in der tieferen dagegen um 13 – 17 % vermindert (siehe Grafik 1b). Nicht nur mehr, auch aktivere Mikroorganismen  Neben der Menge ist insbesondere die Aktivität der Mikroorganismen ausschlaggebend für die Pflanzenernährung. Mit der Bodenatmung werden der Abbau des KohlenUFA-REVUE · 7-8 2016

800

Grafik 1b

Minealisierung [μg CO2-C g –1 Boden h –1]

Grafik 1a

Mikrobielle Biomasse [μg Cmik g –1 Boden]

4.0

700 600 500 400 300 200 100 0

reduzierte Bodenbearbeitung

Pflug

stoffs und die damit verbundene Produktion von CO2 als Zeiger für die Mineralisationsaktivität gemessen. Auch bei diesem Parameter wiederholen sich die Effekte, jedoch in noch deutlicherer Form: In der oberen Schicht des Pflugverfahrens war die Atmungsrate um 15 % höher als in der unteren Schicht, bei reduzierter Bearbeitung betrug dieser Unterschied 187 %. Dies erklärt sich mit der vermehrten mikrobiellen Biomasse und der höheren Menge an organischen Reststoffen. Bei reduzierter Bodenbearbeitung war die Atmung in 0 – 10 cm Tiefe um 47 – 71 % höher als im Pflugverfahren, in der unteren, 10 – 20 cm Schicht dagegen um 33 – 41 % tiefer (siehe Grafik 1c). Schlussfolgerungen  Alle drei dargestellten Messungen weisen in ihrer Aussage in die gleiche Richtung, die absoluten Zahlen und damit die Empfindlichkeit der Indikatoren sind aber verschieden: Der Humusgehalt charakterisiert die Gesamtmenge an organischer Substanz im Boden, die zur Strukturstabilität beiträgt und damit ein wichtiger Erosions- und Verdichtungsschutz ist. Die mikrobielle Biomasse und Bodenatmung repräsentieren den belebten Teil des Bodens, der die Nährstoffaufbereitung steuert. Mit zunehmendem Verzicht auf tiefe Bodenbearbeitung reichert sich das organische Material in der obersten Bodenschicht in Form von Humus an, wie das auch

0.9

Grafik 1c

0.8

■ 0 – 10 cm ■ 10 – 20 cm

0.7 0.6 0.5 0.4 0.3 0.2 0.1 0.0

reduzierte Bodenbearbeitung

Pflug

für eine Naturwiese charakteristisch ist. Die Mikroorganismen finden in der obersten Schicht bei reduzierter Bodenbearbeitung einen gedeckten Tisch und passen sich in ihrer Menge und Aktivität an diese veränderten Bedingungen an. Die Bedeckung der Bodenoberfläche mit Ernterückständen oder Mulch, die Verbesserung der Strukturstabilität durch eine vermehrte Krümelbildung, die Auflösung der Pflug­ sohle sowie eine erhöhte Aktivität der Bodenmikroorganismen in der wurzelnahen Zone haben zahlreiche positive Auswirkungen: Schutz vor Erosion und Verdichtung, erhöhte Wasserinfiltra­ tion und -speicherkapazität sowie eine bessere Nährstoffversorgung der Pflanze. Als allfällige Nachteile sind Ertragseinbussen um durchschnittlich 8 % oder der vermehrte Unkrautdruck zu erwähnen. In vielen Feldversuchen waren jedoch nicht die Unkräuter der wichtigste Faktor für die geringeren Erträge, sondern vielmehr scheint sich der Boden im Frühjahr infolge der reduzierten Bearbeitung langsamer zu erwärmen, was die Mineralisierung und damit die Nachlieferung von Stickstoff limitieren kann. Inwieweit sich die positiven Auswirkungen – verbesserte Bodenstruktur, aktiveres Bodenleben – einer reduzierten Bodenbearbeitung auf lange Sicht auch zu Gunsten eines gleich hohen oder gar höheren Ertrages auswirken könnten, müsste mit weiteren Untersuchungen abgeklärt werden. m

Autoren Claudia Maurer, Biologin, Wolfgang G. Sturny, Leiter Fachstelle Bodenschutz des Kantons Bern, Rütti, 3052 Zollikofen www.be.ch/boden­ schutz Andreas Fliessbach, Bodenökologe, andreas. fliessbach@fibl.org Paul Mäder, Departe­ mentsleiter Boden­ wissenschaften, paul.maeder@fibl.org Hansueli Dierauer, Beratung Ackerbau, hansueli.dierauer@ fibl.org Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL Schweiz, 5070 Frick www.fibl.org www.fertilcrop.net www.ufarevue.ch 7-8 · 16

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BODENBEARBEITUNG PFLANZENBAU

Den Boden flach abhobeln MECHANISCHE UNKRAUTBEKÄMPFUNG  Stroh und Unkraut sollten möglichst vollständig als Erosions- und Verdunstungsschutz an der Bodenoberfläche verbleiben. Im Idealfall sollte man nur an der abgestorbenen Vegetation erkennen, dass eine Bodenbearbeitung erfolgt ist.

Konrad Steinert

Gerade bei konservierender Bodenbearbeitung und Direktsaat ist man bisher darauf angewiesen, mit Herbiziden vor der Saat einen «reinen Tisch» zu schaffen. Der Einsatz von Totalherbiziden ist jedoch zunehmend in die Diskussion gekommen. Um die Aufwandsmengen zu reduzieren, gibt es viele Ansatzpunkte, wie Einsatz geeigneter Additive, die richtige Einstellung des pH-Werts der Spritzbrühe sowie die teilflächenbezogene oder sensorgestützte Anwendung von Herbiziden. An erster Stelle steht jedoch die Bodenbearbeitung als wichtigste Massnahme der Unkrautbekämpfung. Allerdings muss bei der mechanischen Unkrautbekämpfung ein hoher Wirkungsgrad erreicht werden, denn sonst sind viele Probleme vorprogrammiert: Erhöhter Aufwand an selektiven Herbiziden, Wachstumsdepressionen und Ertragsverluste bei den Kulturpflanzen, Fortbestehen der «Grünen Brücke» (Übertragung von Krankheitserregern), massives Auftreten von Durchwuchs und nicht zuletzt auch eine Entwicklung von Herbizidresistenzen. Alternativen zum Pflügen  Der klassische Streichblechpflug ermöglicht eine effektive Unkrautbekämpfung, wenn der Boden sauber gewendet und der vorhandene Bewuchs ausreichend tief eingearbeitet wird. Bei einer nichtwendenden Bodenbearbeitung kann dagegen häufig ein Teil der Altverunkrautung überleben, so dass für einen ausreichenden Bekämpfungserfolg mehrere Bearbeitungsgänge erforderlich sind. Eine vorherige Stroheinarbeitung wirkt kontraproduktiv, da sich das

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feuchte, zähe Stroh vor die Schneidwerkzeuge setzt und dann einen sauberen Schnitt behindert. Sinnvoll ist jedoch ein flaches «Ankratzen» der Bodenoberfläche z. B. durch einen Schwerstriegel oder die flach eingestellte Kurzscheibenegge, um Unkrautund Ausfallsamen in Kontakt mit dem Boden zu bringen und zur Keimung anzuregen. Die in der Praxis eingesetzten Grubber und Kurzscheibeneggen können die Anforderungen für eine optimale Unkrautbekämpfung (siehe Kasten) meist nicht vollständig erfüllen. Bei Grubbern gilt dies besonders für die Standardausführung mit Flügelscharen. Diese Werkzeuge arbeiten die Unkräuter mit ihrem Wurzelballen flach ein und walzen sie dann fest an; bei feuchten Bedingungen können damit viele Unkräuter wieder austreiben. Grubberwerkzeuge sind vor allem hinsichtlich einer intensiven Stroheinarbeitung optimiert worden, während für eine effektive Unkrautbekämpfung andere Ansprüche bestehen. Gleiches gilt auch für die meisten Scheibeneggen. Gerade bei den Kurzscheibeneggen besteht ausserdem das Problem, dass kein ganzflächiger Schnitt erfolgt. Grubber optimieren  In vielen Fällen lassen sich drei- und vierbalkige Grubber mit relativ geringem Aufwand modifizieren. Dazu sind die herkömmlichen Flügelschare durch breite und flache Gänsefussschare zu ersetzen, die den Boden weniger intensiv mischen und die Unkräuter vollständig abschneiden. Dabei sollten sich die Grubberschare um einige Zentimeter überschneiden. Eine weitere Option ist der

Ersatz der ganzflächig verdichtenden Walze durch Winkelstab- oder Messerwalzen, die den Boden nur wenig verfestigen und die Unkräuter an der Bodenoberfläche belassen. Nachläufer wie der Sterncracker krümeln intensiv, legen dann aber die Unkräuter an der Bodenoberfläche ab. Viele neuere Grubber sind mit einem eigenen Fahrwerk und zusätzlichen Stützrädern ausgerüstet, so dass die gewünschte Bearbeitungstiefe auch bei grösseren Arbeitsbreiten exakt eingehalten werden kann, unabhängig von der Walze oder dem Unterlenker. Wenn möglich, sollte der Grubber ohne Walze gefahren und stattdessen ein Striegel angebaut werden. Schnellwechseleinrichtungen gestatten einen raschen Wechsel der Grubberschare, entsprechend den jeweiligen Anforderungen. Derartige Grubber, ausgerüstet mit breiten Gänsefussscharen, bieten bereits gute Voraussetzungen für eine effektive mechanische Unkrautbekämpfung. Leichtgrubber als Alternative?  Statt eines Universalgrubbers können auch spezielle Leichtgrubber verwendet werden, die oft auch als Grossfederzinkenegge bezeichnet werden. Die intensiv federnden Zinken bewirken eine feine Krümelung des Bodens, fördern dabei aber gleichzeitig eine Enterdung der Wurzeln. Eingesetzt werden diese Leichtgrubber vor allem beim zweiten Arbeitsgang der Stoppelbearbeitung oder zur Saatbettbereitung. Gut kombinieren lassen sich diese Leichtgrubber auch mit Kurzscheiben- eggen, die für den ersten flachen Arbeitsgang auf der Stoppel eingesetzt 7-8 2016 · UFA-REVUE


BODENBEARBEITUNG PFLANZENBAU

Voraussetzungen Unkrautvernichtung Für eine optimale Unkrautbekämpfung sind folgende Voraussetzungen zu erfüllen: • ganzflächiger Schnitt und vollständiges Abtrennen des Bewuchses, • präzise Tiefenführung, möglichst nur 2 – 3 cm tief, • Unkrautpflanzen möglichst lose an der Bodenoberfläche ablegen, nicht einarbeiten oder anwalzen, • Wurzeln sauber enterden, damit die Pflanzen sicher absterben.

werden. Die Kurzscheibenegge schneidet dabei längeres Stroh und regt das Ausfallgetreide zur Keimung an. Der ganzflächig schneidende Leichtgrubber wird dann zur Nachbearbeitung eingesetzt, wodurch eine optimale Bekämpfung von Unkräutern und Ausfallgetreide erfolgen kann, ohne dass der Grubber verstopft. Entscheidend für eine gute Unkrautbekämpfung ist vor allem eine präzise Tiefenführung, die über Stützräder oder ein eigenes Fahrwerk erfolgen kann. Statt schwerer Walzen wird ein Striegel

montiert oder es kommen Winkelstabwalzen zum Einsatz. Welche Scharausstattung gewählt wird, hängt angesichts des engen Strichabstandes vor allem vom Strohbesatz ab. Häufig werden schmale Zinken mit breiteren Gänsefüssen kombiniert, dabei ist jedoch auf einen ganzflächigen Schnitt zu achten.

Zinkenrotor, dem sogenannten Queckenkiller. Im Gegensatz zu den anderen hier beschriebenen Geräten greift dieser Grubber deutlich tiefer in den Boden ein, um die Rhizome der Wurzelunkräuter freizulegen. Der gegenläufig arbeitende Zinkenrotor zieht danach die Rhizome an die Bodenoberfläche, wo sie rasch vertrocknen.

Spezialgerät Unterschneider  Ziel von Unterschneidern ist es, die Bodenbedeckung soweit als möglich zu erhalten, dabei aber die organischen Rückstände an der Bodenoberfläche zu belassen. Kennzeichnend für die Unterschneider sind sehr breite Flachschare (ca. 1.2 m breit), welche die Unkräuter flach unter der Bodenoberfläche abschneiden, meist noch ergänzt durch Schneidseche. Stützräder führen diese Schare präzise in der Tiefe. Als Nachwerkzeuge folgen meist Rolleggen, welche die abgeschnittenen Unkräuter ausschütteln sollen.

Arbeiten mit aktiven Werkzeugen Prinzipiell können auch aktiv angetriebene Bodenfräsen und Zinkenrotoren zur mechanischen Unkrautbekämpfung eingesetzt werden. Hier kommt der Effekt zum Tragen, dass die schweren Bodenkrümel nach dem Auffräsen zunächst nach unten fallen, ehe sich das leichtere Mulchmaterial absetzen kann. Unkräuter und Rhizome werden damit wie erwünscht an der Bodenoberfläche abgelegt. Wenn danach noch eine Walze folgt, erhalten die Unkrautwurzeln allerdings wieder Bodenschluss. Durch den hohen Energiebedarf haben Fräsen und Zinkenrotoren heute im Ackerbau allerdings an Bedeutung verloren. Wenn diese jedoch in Kombination mit passiven Lockerungswerkzeugen eingesetzt werden, ergibt sich für diese Werkzeugkombinationen viel-

Queckenkiller  Gute Wirkungsgrade gegen Wurzelunkräuter verspricht eine Kombination aus einem herkömmlichen Flügelschargrubber mit einem nachlaufenden, aktiv angetriebenen

Für die Unkraut­ bekämpfung ist ein ganzflächiger flacher Schnitt erforderlich, wie hier bei diesem Grubber. Dies er­fordert auch eine präzise Tiefenführung. Bild: Karl Pfleging

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BODENBEARBEITUNG PFLANZENBAU

Beim Queckenkiller von CMN Maskintec läuft ein gegenläufiger Zinkenrotor hinter dem Grubber. Die Zinken bringen vor allem Quecken­rhizome an die Bodenoberfläche. Bild: Werkbild

leicht wieder ein Comeback. Wünschenswert wäre auch eine Kombination mit einer intensiven Zerkleinerung der Stängel z. B. von Raps und Mais, um die Ackerhygiene zu verbessern. Wie Rollrasen schälen?  Ein bisher noch nicht umgesetzter Gedanke besteht darin, die Unkräuter und Ungräser an der Bodenoberfläche flach zu

unterschneiden und dann als ungestörte Matte an der Bodenoberfläche zu belassen. Damit würde die organische Masse nahezu vollständig an der Bodenoberfläche verbleiben, wodurch sich ein ähnliches Arbeitsbild wie beim Einsatz von Totalherbiziden ergibt. Zu vergleichen ist dieses Verfahren mit der Gewinnung von Rollrasen, der in etwa 2 cm starken Bahnen geschnitten wird. Die dabei eingesetzten Maschinen kombinieren aktiv angetriebene, schwingende Flachschare mit Andruckwalzen. Diese Geräte müssten jedoch für den Einsatz im Ackerbau noch modifiziert werden. Zudem werden sie nur auf ebenen Flächen gut funktionieren, da bei Bodenunebenheiten kein flacher und zugleich ganzflächiger Schnitt möglich ist.

bedeckung trotz Bodenbearbeitung erhalten, im Einzelfall sogar verbessern. Wird das Unkraut Sonnenschein und Wind ausgesetzt, stirbt es rasch und vollständig ab. Gerade bei der Bekämpfung von Ausfallgetreide und Ausfallraps sowie einjährigen Unkräutern könnte damit auf einen Einsatz von Totalherbiziden verzichtet werden. Mit einem nur flachen Bodeneingriff und einer geringen Durchmischung wird ausserdem eine energiesparende und schlagkräftige Bodenbearbeitung möglich. Ein ganzflächiger Schnitt bei geringer Bearbeitungstiefe erfordert allerdings eine sehr genaue Tiefenführung, aber auch eine weitgehend ebene Bodenoberfläche. m

Fazit  Eine effektive mechanische Unkrautbekämpfung muss kein Widerspruch zum Erosionsschutz sein. Wenn die Unkräuter auf der Bodenoberfläche abgelegt werden, lässt sich die Boden-

Autor Dr. Konrad Steinert, Redaktor der LOP – Landwirtschaft ohne Pflug, Berlin www.pfluglos.de www.ufarevue.ch

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Bodenbearbeitung Kreiseleggen

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BODENBEARBEITUNG PFLANZENBAU

Mit oder ohne Pflug? ZWEI STIMMEN AUS DER PRAXIS  Bei der Bodenbearbeitung gibt es viele Aspekte zu berücksichtigen. Jedes Verfahren, ob mit oder ohne Pflug, bietet Vor- und Nachteile. Zwei Landwirte berichten uns, wie sie auf ihrem Betrieb die Bodenbearbeitung bewerkstelligen.

«Durch die Umstellung auf Mulchsaat hat sich die Arbeitszeit reduziert.»

«Der Pflug ist das beste Herbizid in der Bio-Produktion.»

Die Hauptbetriebszweige auf dem Hof von Rolf Hochreuter (29) in Wölflinswil (AG) sind Legehennen- und Mutterkuhhaltung. Auf einer Fläche von 41 Hektaren werden im Extenso-Verfahren Weizen, Triticale und Raps sowie Kunstwiese angebaut. Auf dem Betrieb arbeiten neben Rolf Hochreuter noch seine Eltern und ein Praktikant mit. Betriebsleiter Rolf Hochreuter hat gute Erfahrungen mit der Umstellung auf Mulchsaat gemacht: «Auf unserem Betrieb wird seit sieben Jahren pfluglos gearbeitet. Für die Bodenbearbeitung wird in der Regel einmal die Scheibenegge eingesetzt mit einer Bearbeitungstiefe von zirka zehn Zentimeter. Vor Raps wird sie ein weiteres Mal verwendet, um den Stallmist einzuarbeiten. Die Aussaat erfolgt mit einer Saatkombination aus Drillmaschine und Kreiselegge. Durch die Umstellung auf Mulchsaat hat sich die Arbeitszeit reduziert. Vorteilhaft ist eine reduzierte Bodenbearbeitung auch deshalb, weil die Böden hier flachgründig und steinig sind. Zudem ist die Befahrbarkeit des Bodens besser, seit wir auf den Pflug verzichten, und die Erosion an den Hängen vermindert. Ausserdem liegen wir in einem relativ trockenen Gebiet und die reduzierte Bodenbearbeitung wirkt sich positiv auf den Wasserhaushalt aus. Wichtig bei Mulchsaat ist, den Unkrautdruck von Beginn an möglichst niedrig zu halten und sauber zu Dreschen, um Ausfallgetreide zu verhindern. Durch den Pflugverzicht ist der Druck an Ungräsern, vor allem Ackerfuchsschwanz, gestiegen und auch Schnecken treten vermehrt auf. Aber Auswirkungen auf die Pflanzengesundheit, wie ein höherer Krankheitsbefall mit beispielsweise Fusarien, habe ich nicht festgestellt.» Rolf Hochreuter

Nicolas Savoy bewirtschaftet einen Betrieb mit 28 ha in Echarlens (FR). Auf 15 ha produziert er hauptsächlich Raps, Eiweisserbsen, Weizen, Gerste, Ackerbohnen, Triticale und Saatkartoffeln. Der Betrieb befindet sich gegenwärtig im zweiten Umstellungsjahr auf Bio. Dies konnte laut dem Betriebsleiter bis jetzt gut abgewickelt werden. Er sei positiv überrascht, dass der Unkrautdruck sich in einem tolerablen Mass bewege. Nicolas Savoy unterwirft sich bei der Bodenbearbeitung keiner sturen Regel. «Ich bin weder ein Pflugbefürworter noch ein Pfluggegner», erklärt er. «Der Pflug ist aber das beste Herbizid in der Bioproduktion», ist er überzeugt und präzisiert, dass der Pflug bei korrekter Anwendung die Bodenstruktur nicht zerstöre. Der Pflug wende die Schollen zudem besser, weshalb man im VerNicolas Savoy pflügt möglichst flach. gleich zum Grubber weniger Durchgänge machen müsse. In gewissen Kulturen seien dies drei oder vier, wenn man aufs Pflügen verzichte. Nach Meinung von Nicolas Savoy könnte die Gesamtökobilanz sogar zugunsten des Pflugs ausfallen. Zur Bodenschonung achtet der Biolandwirt immer darauf, möglichst flach zu pflügen, d. h. ungefähr 17 bis 20 cm tief, und bei Getreide sogar nur 15 cm tief. Der Wunsch, den Pflug weiterhin einzusetzen, hat auch wirtschaftliche Gründe. Der Kauf eines Grubbers bedeutet eine zusätzliche finanzielle Belastung für den Betrieb. Eine Miete ist ebenfalls keine Lösung, da die damit verbundenen Strassenfahrten ökologisch negativ zu Buche schlagen. Da Savoys Pflug bereits über 25 Jahre alt ist, bietet er nach seiner Einschätzung ein unschlagbares Verhältnis zwischen Arbeitsqualität und Lebensdauer. Für die Aussaat verwendet Nicolas Savoy eine Säkombination aus Kreiselegge mit Drillmaschine und Scheibenschar.

arbeitet seit sieben Jahren ohne Pflug.

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KURZMELDUNGEN PFLANZENBAU

Überwachungsanlage für Pflanzen

Wissenschaftler der ETH Zürich haben in Lindau-Eschikon eine einmalige Anlage in Betrieb genommen: eine Feldphänotypisierungsanlage. Damit können fast über das ganze Jahr hinweg Kulturpflanzen genau beobachtet und untersucht werden. In den Ecken des Versuchsfelds stehen vier 24 m hohe Masten. Von deren Spitzen verlaufen Seile hin zum Sensorkopf, der bis zu sieben Meter über dem Boden schwebt und überall über dem Versuchsfeld frei positionierbar ist, ohne Boden oder Pflanzen zu berühren. Der Sensorkopf ist bestückt mit einem Laser-Vermessungsgerät, Multispektralkameras, einer Infrarotkamera und zwei Spektrometern. Mit der Anlage wollen die Forscher herausfinden, worin sich einzelne Sorten voneinander unterscheiden, wie lange diese bis zur Blüte brauchen oder wie die Entwicklung von der Temperatur oder Bodenfeuchte abhängt. Untersucht werden derzeit hunderte kleinere Plots mit Sorten von Weizen, Soja, Mais, Buchweizen und Futtergräsern. Mit der Überwachungsanlage können Forschende auch erkennen, wie sich Pilzkrankheiten auf den Pflanzen entwickeln oder wie viel Unkraut den Boden bedeckt. «Die Anlage hilft langfristig der Pflanzenzüchtung und der Präzisions-Landwirtschaft», fasst Achim Walter, Professor für Kulturpflanzenwissenschaften der ETH, zusammen. ETH Zürich

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 40

Goldgelbe Vergilbung bekämpfen Die Goldgelbe Vergilbung ist die bisher schlimmste bekannte Rebkrankheit in Europa. Im letzten Herbst wurden erstmals zwei Krankheitsherde nördlich der Alpen in den Gemeinden Blonay und la Tour-de-Peilz gefunden. Um die Ausbreitung der Krankheit im ganzen Rebberg zu verhindern, sind umfassende Bekämpfungsmassnahmen notwendig. Die Goldgelbe Vergilbung ist eine vom Phytoplasma Candidatus Phytoplasma vitis verursachte Krankheit. Dieser Mikroorganismus nimmt einen besonderen Platz unter den Bakterien ein. Bei weissen Rebsorten ist die Krankheit ab Juli an den gelben Verfärbungen der Blätter erkennbar. Bei roten Rebsorten verfärben sich die Blätter

rot. Auch andere Phytoplasmen können Vergilbungen hervorrufen, aber die Goldgelbe Vergilbung charakterisiert sich durch die besonders rasante Entwicklung der Krankheit, wenn sie einmal Fuss gefasst hat. Normalerweise führt der Befall durch die Goldgelbe Vergilbung nach einigen Jahren zum vollständigen Absterben der Rebstöcke. Die Übertragung der Krankheit auf gesunde Pflanzen erfolgt durch die Zikade Scaphoideus titanus, oder durch Veredelung. Ohne Auftreten der Goldgelben Vergilbung muss die Zikade nicht bekämpft werden. Die Bekämpfung der Goldgelben Vergilbung erfordert eine nationale Überwachung der Entwicklung des Vektors. Diese wird von Agroscope und den kan-

tonalen Pflanzenschutzdiensten gemeinsam durchgeführt. In Regionen, wo das Insekt und die Goldgelbe Vergilbung auftreten, werden obligatorische Insektizid-Behandlungen von den kantonalen Diensten angeordnet. Diese informieren Weinbauern und private Rebenbesitzer der betroffenen Gemeinden und bestimmen den optimalen Bekämpfungszeitraum. Zudem wird empfohlen, kranke Rebstöcke auszureissen. Agroscope

Tropanalkaloide In Mais, Hirse, Buchweizen und Sonnenblumen treten in einigen Regionen vermehrt tropanalkaloid-

Rapszuteilung Der Schweizerische Getreideproduzentenverband (SGPV) nimmt Kürzungen bei der Rapszuteilung vor. Die Menge für die Ernte 2017 beträgt 75 000 t. Die Ölmühlen sichern den Rapsproduzenten die Verarbeitung von 80 000 t Suisse Garantie-Raps zu. Es sind weiterhin 8 900 t Raps aus den Ernten 2014 und 2015 an Lager. Zusätzlich werden für die Ernte 2016 gute Erträge erwartet. Um die Lagermengen abzubauen, hat der SGPV beschlossen, für die Ernte 2017 maximal 75 000 t für die ganze Schweiz zuzuteilen, bei Anmeldungen in der Höhe von rund 82 000 t. SGPV

Getreiderichtpreis Die Kommission «Markt-Qualität Getreide» von swiss granum beschloss, die letztjährigen Ernterichtpreise für Brotgetreide auch 2016 beizubehalten. Einigkeit herrschte darüber, dass die Anbaubereitschaft der Produzenten trotz der bestehenden Unsicherheiten aufrechterhalten werden muss. Gleichzeitig müssen jedoch auch die Bestrebungen zur Verbesserung der Qualität weitergehen. Um den gewünschten Effekt zu erzielen, empfiehlt swiss granum, die Preiszuschläge und -abschläge für den Proteingehalt der Klasse Top bis an die Produzenten weiterzugeben. Die Beibehaltung der letztjährigen Ernterichtpreise steht somit als Bekenntnis aller Marktpartner zu Stabilität für die einheimische Produktion und Verarbeitung von Brotgetreide. Swiss granum

haltige Unkräuter auf, die für Warmblütler giftig sind. Bereits der Saft einer einzigen tropanalkaloidhaltigen Pflanze oder einzelne Samen können zu einer Kontamination des Ernteguts führen. Deshalb wird seit einiger Zeit das Erntegut von Feldfrüchten vermehrt auf diese Pflanzeninhaltsstoffe untersucht. Da die Verunreinigungen nur bedingt behoben werden können, kommt der Bekämpfung tropanalkaloidhaltiger Pflanzen im Feld eine grosse Bedeutung zu. Ein neues Merkblatt vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) greift diese Problematik auf und enthält Empfehlungen zur Vorbeugung und Bekämpfung der Problempflanzen. FiBL

GV-Weizenversuche Agroscope plant einen Feldversuch mit gentechnisch verändertem Winterweizen und hat dafür ein Gesuch beim Bundesamt für Umwelt eingereicht. Der gentechnisch veränderte Winterweizen zeigte im Gewächshausversuch gegenüber der Ausgangslinie signifikante Ertragssteigerungen. Der Weizen soll nun unter natürlichen Bedingungen getestet werden. Agroscope

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PFLANZENBAU

Qualitätsanforderungen von Sammelstellen und Mühlen GETREIDE UND ÖLSAATEN  Der Verwendungszweck bestimmt die Qualitätsanforderungen. Die wichtigsten Parameter für den Anbau und die Sammelstelle sind in den Übernahmebedingungen der Branchenorganisation swiss granum definiert.

Feuchtigkeitsgehalt  Die maximale Feuchtigkeit ist wichtig, um die Lagerfähigkeit des Erntegutes zu gewährleisten (Tabelle 1). Überschreitet sie den Maximalwert, können sich innert Tagen giftige Schimmelpilze entwickeln und der Geruch des Produktes kann sich bis zur Unbrauchbarkeit verändern. Unkontrolliert können sich dann Getreide und Ölsaaten am Lager bis zur Brandentwicklung selbst erhitzen. Hektolitergewicht  Das Hektolitergewicht (Gewicht von 100 l Getreide in kg) gilt als Indikator für die Mehlausbeute: je grösser dieses ist, desto mehr Mehl kann aus einem Korn hergestellt werden. Die dafür bezahlten Zu-/Abschläge verlieren etwas an Bedeutung. Wichtig ist ein Minimalwert, denn Getreide soll möglichst viel Mehl ergeben und wenig Kleie. Fallzahl  Die Fallzahl gibt Auskunft über den Auswuchsgrad des Brotgetreides. Auswuchsgetreide verfügt über eine mangelnde Verkleisterung und damit schlechte Backfähigkeit. Mit dem Fallzahlgerät (siehe Bild) wird die Zeit in Sekunden gemessen, die ein standardisierter Stab benötigt, um durch einen Stärkekleister aus Mehl und Wasser hindurchzufallen (einschliesslich 60 Sekunden Rührzeit). Proteingehalt  Der Proteingehalt gewinnt zunehmend an Bedeutung beim Brotgetreide. Er gibt Auskunft über die wasserunlöslichen Kleberproteine Gliadin und Glutenin. Diese bilden zusammen mit dem zugegebenen Wasser beim Kneten die gummiartige, UFA-REVUE · 7-8 2016

Tabelle 1: Maximale Feuchtigkeit Getreide Körnermais Erbsen Ackerbohnen Raps Sonnenblumen Sojabohnen

14.5 % 14.0 % 13.5 % 13.5 % 6.0 % 6.0 % 11.0 %

elastische und doch formfeste Masse. Der Feuchtklebergehalt ist entscheidend für optimale Backresultate. Gefrierbackprodukte und industrielle Produktion verlangen nach hohen Proteingehalten bei Weizen. Die Backeigenschaften werden zusätzlich durch die Sorteneinteilung in Klassen grob definiert. Weitere Parameter  Sorte, Aussehen, Geruch, Fremdbesatz und Mykotoxinbefall sind weitere Parameter, welche über die gesunde und handelsübliche Beschaffenheit entscheiden. In der Mühle treten zusätzliche Parameter in den Vordergrund wie z. B. Sedimentationswert (Quellfähigkeit), GlutenIndex (Kleberqualität), Extensogramm (Dehnfähigkeit), Farinogramm (Wasseraufnahmefähigkeit) Amylogramm (Verkleisterungseigenschaft) und Papid-Mix Test (Mikrobackversuch). In der Ölmühle sind dies u. a. der Ölgehalt, die Fettsäurenzusammensetzung und die POZ-Zahl (Ranzigkeit). Eine chargenbezogene Rückverfolgbarkeit auf den einzelnen Betrieb bezüglich Herkunft und Anbauformen (z. B. ÖLN oder BIO) sind die Basis, um auch die gesetzlichen Anforderungen an ein Lebens- oder Futtermittel in Be-

zug auf Deklaration und Gesundheitsschutz zu gewährleisten.

Fortunat Schmid

Qualitätsmessung  Künftig werden Schnellmessgeräte wie das NIR-Gerät früher im Prozess Einzug halten (z. B. Erfassung Proteingehalt auf dem Mähdrescher, Qualitätsangaben via AppFunktion auf dem Mobile zwischen Produzent und Abnehmer), um eine absatzspezifischere Aufbereitung und Vermarktung zu ermöglichen. m

Kernaufgaben fenaco Getreide, Oelsaaten, Futtermittel (GOF) • Vermarktung der von den LANDI/Sammelstellen übernommenen Getreide, Ölsaaten und Körnerleguminosen im System Maxi • Beschaffung von Rohprodukten und Spezialitäten aller Art für die Lebensmittel- und Mischfutterindustrie • Handel mit Raufutter und Einstreuprodukten für den Tierhalter • Abnahmekonzepte für Nebenprodukte der Lebensmittelindustrie • Qualitätssicherung von der Sammelstelle bis zur Mühle

Autor Fortunat Schmid, Leiter Qualitätsmanagement und Infra­strukturen Getreide, Oelsaaten, Futtermittel (GOF), 8401 Winterthur

Messgerät zur Bestimmung der Fallzahl.

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BILDBERICHT PFLANZENBAU

Treffpunkt für Ackerbauspezialisten VERSUCHSPLATTFORMEN 2016  Neben der Information der aktuellen Sorten und Anbautechniken bieten die Versuchsplattformen, welche von fenaco Pflanzenschutz organisiert werden, eine gute Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch mit Kollegen und Fachleuten.

Die von fenaco-Pflanzenbau organisierten Versuchsplattformgen und Flurbegehungen fanden dieses Jahr in Avenches (VD), Bünzen (AG), Mauren (AG), Hochfelden (ZH) und Humlikon (ZH) statt. Produzenten und Ackerbauspezialisten der jeweiligen Regionen konnten diverse Kulturen, Sorten und Anbauverfahren im Feld besichtigen. Weizen, Raps und Zuckerrüben In Avenches, Bünzen und Mauren gab es zahlreiche Weizensorten der empfohlenen Sortenliste sowohl im ÖLN als auch Extenso-Verfahren zu sehen. Vielerorts waren die Auswirkungen der schwierigen Wettereinflüsse auf die

1 · Pflanzenbau­ spezialisten in der Diskussion.

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Kulturen sichtbar. Der milde Winter und das feucht-kühle Frühjahr brachten einen erhöhten Krankheitsdruck mit sich. Vor allem Septoria und Gelbrost wurden im Getreide zum Problem. Auch bei der Unkrautbekämpfung waren dieses Jahr häufiger Nachkorrekturen notwendig. Neben den Versuchen zu Weizen und Körnerleguminosen stand in Avenches der Raps im Fokus. Zu sehen waren konventionelle und HOLL-Rapssorten sowie Versuche zu Raps Untersaaten. Auch in Hochfelden stand der Raps im Mittelpunkt. Neben Sortenversuchen erfuhren die Teilnehmer, wie sie das Problem mit dem Ackerfuchsschwanz angehen sollten.

Ein Sortenversuch mit Zuckerrüben und die Gründe sowie verschiedene Optionen zur Kalkdüngung erläuterten die Ackerbauspezialisten den etwa 250 interessierten Zuhörern in Hochfelden. Die fenaco-GOF informierte jeweils über Aktuelles zur Vermarktung von

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2 · Hansjörg Meier, fenaco Pflanzenschutz, referierte über Alter­naria in Kartoffeln. 3 · Trotz des regneri­ schen Wetters war die Versuchsplattform in Avenches sehr gut besucht.

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4 · Lukas Aebi von UFA-Samen stellte die Ergebnisse der Rapsversuche vor. 5 · In Humlikon war die Kartoffel das Hauptthema.

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BILDBERICHT PFLANZENBAU Getreide und Ölsaaten sowie über Qualitätsanforderungen und Empfehlungen zur Sortenwahl für die Ernte 2017. Kartoffeln  Am Kartoffel-Abend in Humlikon (ZH) fanden sich fast 200 Kartoffelbauern ein, um die verschiedenen Versuche zu besichtigen. Obwohl sommerliches Wetter herrschte, war das Regenwetter ein grosses Thema: Aufgrund der vielerorts starken Regenfälle in diesem Sommer, waren die Krautfäule und die Behandlungen dagegen Gegenstand der meisten Diskussionen. Weiter wurde über Düngungen und neue Kartoffelsorten berichtet sowie Pflanztechniken demonstriert. Die Vereinigung Schweizerischer Kartoffelproduzenten (VSKP) erläuterte ihre Kartoffel-Kampagne, welche die Konsumenten mehr über den Kartoffelanbau informieren will.

Pflanzenschutztechnik  Neben den Feldversuchen in Bünzen gab es dort vom Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg Informationen zu den Anforderungen von Pflanzenschutzmittelapplikationen anhand dreier Feldspritzen. Eine Spritze sollte einfach zu handhaben sein, nicht nur im Feld, sondern vor allem auch beim Befüllen und Reinigen. Selbstfahrende Feld-

spritzen bieten unter anderem den Vorteil, dass Gestänge und Leitungen nicht immer neu angeschlossen werden müssen. Mit einer Einzeldüsenschaltung kann die Applikation der Pflanzenschutzmittel noch präziser erfolgen als mit einer Teilbreitenschaltung; Doppelapplikationen werden vermieden und Spritzmittel können eingespart werden. m

6 · In Hochfelden wurde ein Sortenversuch von Zuckerrüben gezeigt.

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7 · Die LANDI sorgte für das leibliche Wohl. 8 · Stefan Lüthi von UFA-Samen präsentiert die Sortenversuche zu Weizen.

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9 · Die Weizenversuchsfelder in Bünzen. 10 · Hansjörg Furter vom Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg stellte verschiedene Pflanzenschutzspritzen vor.

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Autorin Verena Säle, UFA-Revue, 8401 Winterthur www.ufarevue.ch 7-8 · 16

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PFLANZENBAU

Eine Nasenlänge Vorsprung mit Streifenfräse und Einzelkornsaat IDEALES SAATBETT FÜR RAPS  Der Ertrag von Raps hängt grösstenteils davon ab, wie der Bestand in den Winter geht. Deshalb haben schon die Bodenbearbeitung und die Saat einen wesentlichen Einfluss auf das Gelingen der Kultur.

Rafael Meyer

Roland Walder

Der kleine Rapssamen hat eine vergleichsweise tiefe Triebkraft, was ein gut abgesetztes Saatbett voraussetzt. Die Bodenbearbeitung mit Pflug und Egge beansprucht viel Zeit. In nassen Jahren sind die Böden nur während wenigen Tagen befahrbar, und dann stehen meist auch andere Feldarbeiten an. Mit der Streifenfräse wird die Anzahl Überfahrten auf das Wesentliche reduziert. In trockenen Jahren punktet die Streifenfräse mit dem sparsamen Umgang mit dem verbleibenden Bodenwasser. Der Aufstieg des Kapillarwas-

sers wird nicht durch eine tiefgreifende Lockerung des Bodens unterbrochen. Im gesäten Streifen wird hingegen die Verdunstung gebremst und das Wasser bleibt beim Sämling. Der Rapssamen wird mit der Einzelkornsämaschine gleichmässig tief abgelegt. Damit ist der Wasseranschluss gesichert und die Kultur läuft gleichmässig auf. Die Abstände in der Reihe werden präzise eingehalten. So wird die Konkurrenz der Rapspflanzen um Licht, Wasser und Nährstoffe minimiert und alle gehen gleich entwickelt in den Winter. Direkt hinter dem Säaggregat

wird der gefräste Streifen optimal rückverfestigt. Eine weitere Überfahrt für das Walzen fällt weg. Den Dünger am rechten Ort  Für die Frühentwicklung der Pflanzen ist die ausreichende Versorgung mit Nähr-

Betriebsspiegel LN: 40 ha Kulturen: Futterbau, Mais, Kartoffeln, Getreide, 80 a Reben Tiere: 35 Mutterkühe Direktvermarktung: Hofladen mit breitem Sortiment an lokalen Spezialitäten Lohnarbeiten: Winterdienst, Gülle­ ausbringung, Feldhäcksler, Streifenfrässaat, Gewässerpflege

Seit fünf Jahren spricht der Erfolg für sich

Willi Zollinger und Roland Walder.

Willi Zollinger bewirtschaftet mit seiner Familie einen Landwirtschaftsbetrieb in Watt ZH. Seit 1979 ist er als Lohnunternehmer tätig. Heute ist der ehemalige Weltmeister im Wettpflügen Präsident des Vereins «Lohnunternehmer Schweiz». Seit 2011 setzt Willi Zollinger auf Einzelkornsaat und Streifenfräse. Zusätzlich zu den eigenen Kulturen werden damit jährlich rund 80 ha Mais und 20 ha Raps gesät.

UFA-Revue: Was sind für Sie die entscheidenden Vorteile von Streifenfräse und Einzelkornsaat im Raps? Willi Zollinger: Mit der Streifenfräse wird in einem Durchgang ein für den Raps perfektes Saatbeet geschaffen. Schon vor der Saat können so 2 – 3 Überfahrten eingespart werden. Damit schone ich den Boden, spare Diesel und wertvolle Arbeitsstunden. Die Einzelkornsaat erlaubt eine präzise Ablage der Samen. Bei tiefer Saatdichte ist es besonders wichtig, dass jede Pflanze genug Platz hat. Der Zielbestand von 40 Pflanzen pro m2 wird so problemlos erreicht. Die Saattiefe wird von der Monosem zuverlässig eingehalten, zusammen mit der Rückverfestigung wird damit ein gleichmässiges Auflaufen der Saat sichergestellt. Welche Strategie verfolgen Sie beim Düngen? Der Raps setzt auch bezüglich der Düngung hohe Ansprüche. Mit der Unterfussdüngung zur Saat stelle ich sicher, dass die Pflanzen von Beginn weg ausreichend mit

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Arbeitskräfte: 6.5 Vollzeitstellen

Stickstoff und Phosphor versorgt sind. Die Streifenfräse legt den Dünger da ab, wo er gebraucht wird. Raps reagiert heikel auf tiefen Boden-pH. Können Sie darauf einen Einfluss nehmen? Die Vorsaatenkalkung ist bei Streifenfrässaat nicht sinnvoll. Darum wird diese dort wo sie nötig ist bei der Saat der Vorkultur eingebaut. Das heisst, dass man vor der Saat der Vorkultur entscheidet, ob eine Unterhaltskalkung oder eine Erhaltungskalkung gemacht werden muss. Wo kommen sie mit der Streifenfräse an die Grenzen? Bei staunassen Böden weiche ich auf den Pflug aus, oder ziehe andere Kulturen vor. Bei sehr steinigen Böden steigen der Dieselverbrauch und der Verschleiss an der Fräse, zudem muss ich langsamer fahren. Trotz ansteigendem Verbrauch spare ich im Vergleich zur konventionellen Saatbettbereitung viel Diesel. 7-8 2016 · UFA-REVUE


PFLANZENBAU stoffen zentral. Bei der Unterfussdüngung kommen vor allem NP- Dünger in Frage (siehe Tabelle). Die Sämlinge brauchen beim Start vor allem Stickstoff und Phosphor. Mit der Streifenfräse können bis zu 2 kg Tabelle 1: Mineraldünger für die Unterfuss düngung: Produkt LANDOR No-Till Nitrophos Rapide DAP Microstar PZ (Microgranulat)

Gehalt 20.20.0 + 3 S 20.10.0 + 3 Mg + 8 S 18.46.0 10.40.0

Technische Details Streifenfräse mit Unterfussdüngung: Marke Strebel, Fräst 4 Streifen à 25 cm, 500 l Düngertank

Dünger pro Are im Wurzelraum der Pflanzen eingearbeitet werden. Somit ist die Nährstoffversorgung fürs erste erledigt, wiederum fällt eine Überfahrt weg. Die unbearbeiteten Streifen schützen die Pflanzen und den Boden während der gesamten Kulturdauer vor Erosion und Verschlämmung. Die Parzelle ist nach einem Regen für alle folgenden Arbeiten früher befahrbar als bei flächig bearbeiteten Verfahren. Auch das Bodenleben profitiert von der Streifenfräse. Die Pflanzenreste der Vorkultur werden langsam zersetzt, der Regenwurm und seine Kollegen arbeiten an einem stabilen Krümelgefüge. Luft und Wasser können zirkulieren. Was spricht dagegen?  Selbstverständlich gibt es auch für die Streifenfräse limitierende Faktoren. In sehr schweren oder steinigen

Böden steigt der Kraftaufwand markant an. Auch Staunässe ist ein Hindernis. Die Investition in eine solche Säkombination ist sehr hoch, eine solche Maschine kann auf einem einzelnen Schweizer Durchschnittsbetrieb meist nicht richtig ausgelastet werden. Mittlerweile bieten zahlreiche Lohnunternehmer diese Technologie an und die Erfolge in der Praxis sprechen sich herum. Wir haben Willi Zollinger auf seinem Betrieb besucht, wo er uns über die Arbeit mit seiner Streifenfräse/Einzelkornsämaschine Auskunft gegeben hat (siehe Kasten). m

LANDOR No-Till

Autoren Rafael Meyer, fenaco Trainee, Landor. Roland Walder, Landor-Beratungsdienste, www.ufarevue.ch

20.20. + 3 S

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• Hochkonzentrierter Unterfussdünger mit dem N:P Verhältnis 1:1

Sämaschine: Monosem TWIN-Row Arbeitsbreite: 3 m Arbeitsgeschwindigkeit: 3.5 – 6 km/h Flächenleistung: Je nach Bedingungen 0.7 – 1 ha/h Kraftbedarf: Mindestens 150 PS

Die Monosem Twin-Row legt das Saatgut versetzt in vier Doppelreihen ab.

• wasserlösliches Phosphat • geringe Saatmenge • perfektes Granulat

Glyphosat kommt mehr und mehr unter Druck. Ist die Streifensfrässaat ohne das Totalherbizid überhaupt möglich? Ich mache dazu meine eigenen Versuche. Bei guten Auflaufbedingungen ist es bestimmt möglich, auf Glyphosat zu verzichten und auf spezifische Mittel auszuweichen. Ausserdem erhoffe ich mir, dass bald neue Wirkstoffe auf den Markt kommen werden.

Gratis-Beratung 0800 80 99 60 0800 LANDOR landor.ch

Sie sind leidenschaftlicher Wettpflüger mit einigen internationalen Erfolgen. Steht das nicht im Widerspruch zur konservierenden Bodenbearbeitung? Im Gegenteil. Der Pflug hat viele Vorteile, aber auch einige Nachteile. Diese werden mit der Streifenfrässaat gut kompensiert. Der Umbruch nach einer Kultur aus Streifenfrässaat gelingt in der Regel besonders gut. Die Kapillarwirkung wird durch das verbleibende Wurzelwerk verstärkt. Es kommt ein krümliger Boden zum Vorschein. GK 17.16

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LANDOR fenaco Genossenschaft Auhafen, 4127 Birsfelden Telefon 058 433 66 66 Fax 058 433 66 60 E-Mail info@landor.ch

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ahl n eW uer gut e i r Ba D eize o r . c h w h d . la n r Sc ww

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PFLANZENBAU

Schweizer Tofu im Vormarsch SPEISESOJA  Tofu und andere Sojaprodukte werden mittlerweile in vielen Haus­ halten konsumiert. Die Ansprüche im Anbau und in der Aufbereitung der Sojabohnen unterscheiden sich jedoch deutlich von der Öl- oder Futtersoja. Ein besonderes Augenmerk ist auf Sortenwahl, Unkrautregulierung und Erntetechnik zu legen. Worauf es qualitativ ankommt, geben die Verarbeiter vor.

Andreas Rohner

Unter den Schweizer Sojaverarbeitern sticht die Firma Fredag heraus. Vor 30 Jahren gegründet, hat sich das Unternehmen von Beginn weg der Herstellung von hochwertigen Convenience Lebensmitteln verschrieben und nebst Fleisch und Meeresfrüchten auch vegetarische Produkte, darunter Sojaprodukte, in das Sortiment aufgenommen. Tofutrend erkannt  Fredag hat den Bedarf schon früh erkannt und daher eine eigene Tofurei am Betriebsstandort in Root (LU) aufgebaut, um den Rohtofu für die verschiedenen Produkte vor Ort herstellen zu können. Mit der Übernahme der bekannten Tofurei Noppa im zürcherischen Rüti 2014 kam zusätzliches Know-how in die Firma und sowohl die Sortimentsbreite als auch das Produktionsvolumen konnten deutlich ausgebaut werden. Fast wie beim Käse  Nach der Quellung im Wasserbad werden die So-

Frisch hergestellte Rohtofublöcke warten im Wasserbad auf die Weiterverarbeitung. Bild: A.Rohner

jabohnen zu einem Brei vermahlen. Der gekochte Brei wird danach abgepresst und es entsteht einerseits die Sojamilch und andererseits der Sojakuchen, auch Okara genannt. Zur Herstellung des Tofus wird die Sojamilch geronnen. Entscheidendes Kriterium für eine gute Ausbeute ist ein hoher Proteingehalt der Rohbohnen, der mindestens bei 35 – 38 % in der Feuchtsubstanz liegt (Basisfeuchte 11 %). Gleichmässig reif und ohne Verschmutzung  Sortenspezifisch sind die Proteingehalte unterschiedlich. Hohe Gehalte bei den bio vermehrten Sorten haben die Agroscope Züchtungen Protéix (00), Aveline (000/00), Gallec (000) und Amandine (000) sowie die österreichischen Sorten SY Livius (00) und Lissabon (000/00). Alle genannten Sorten haben eine gelbe Farbe und einen hellen Samennabel, was sehr wichtig ist, um ein gleichmässig hell gefärbtes Okara (siehe oben) zu produzieren, das ebenfalls zu Lebensmitteln

weiterverarbeitet wird. Ebenfalls wichtig für den Proteingehalt ist eine gleichmässige Reife des Bestandes, damit der Anteil grüner Körner zur Ernte möglichst klein ist. Unerwünscht sind zudem Stein- und Erdbesatz, Getreidebesatz, Schimmel sowie Verfärbungen der Bohnen zum Beispiel durch übermässigen Unkrautbesatz zur Ernte. Hohe Anforderung im Anbau  Produzenten von Speisesoja für den Tofukanal müssen sich der ausserordentlich hohen Ansprüche seitens der Verarbeitung bewusst sein. Für gute Ware wird ein attraktiver Marktpreis bezahlt (Ernte 2015: 220 Fr./dt), schlechte Ware wird zu Futtersoja deklassiert, der mit rund 90 Fr./dt bewertet ist. Nebst einer strengen Unkrautregulierung müssen die Produzenten auf eine sorgfältige Ernte achten. Konkret muss der Mähdrescher sauber gereinigt sein, er soll nicht zu tief mähen und langsamer als üblich fahren, um keine Erde und Steine ins Erntegut zu befördern. Zusätzliche Informationen zum Anbau bietet das FiBL auf www.bioaktuell.ch/de/ pflanzenbau unter Ackerbau ➠ Körnerleguminosen. Der Megatrend für gesunde, nachhaltige Ernährung hält an, womit auch für die kommenden Jahre ein steigender Bedarf aus der Speisesojaverarbeitung zu erwarten ist. m

Autor Andreas Rohner, fenaco GOF, 8401 Winterthur, + 058 433 64 91 www.ufarevue.ch

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UFA-SAMEN EMPFIEHLT SAATGUT

Zwischenfutter, eine feine Sache! Für die einen ist es ein Muss, für die anderen ein notwendiges Übel! Die Zwischenbegrünung! Richtig und gezielt angebaut kann in jeder Fruchtfolge das Zwischenfutter zu einer gewinnbringenden Begrünung führen. Viehalter schätzen vor allem folgende positive Eigenschaften: • Mit 3 – 4 ha Zwischenfutter erntet man so viel Futter wie von einer Hektar Kunstwiese! Dadurch kann die offene Ackerfläche vergrössert werden. • In die Schweiz wird immer mehr Futter (Dürrfutter) importiert. Mit dem Anbau von einheimischem Zwischenfutter können Futterengpässe qualitativ hochwertig behoben werden.

mmmmhhh zum UF(A)-Frässe guet!

• Im Herbst bringt das Zwischenfutter klare Eiweissüberschüsse, im Frühjahr klare Energieüberschüsse. Zwischenfutter ist auch für Vieh-lose Betriebe eine Alternative! Es bringt der reinen Ackerfruchtfolge folgende Vorteile: • Bringt Massen an organischer Substanz, die eine hohe Bodenfruchtbarkeit fördert. • Aktiviert das Bodenleben! • Mit der Möglichkeit eines Mähschnittes oder einer Mulchung können alle Samenunkräuter nicht mehr versamen. • Zwischenfutter kann als Silage verkauft werden. • Zwischenfutter ist in den meisten Fruchtfolgen neutral gegen Fruchtfolgekrankheiten.

Tabelle: Zwischenfutter Mischung

Überwinternd

Rezeptvariation

Saatzeitpunkt

Saatmenge g/a

Verwendung

UFA 106

Nein

Westerw. Raigrais, Perser-, Alexandrinerklee

bis Ende August

360

Eingrasen

UFA Siloball

Nein

Westerw. Raigras, Perser-, Alexandrinerklee (grösserer Grasanteil als UFA 106)

bis Ende August

400

Eingrasen, Silieren

UFA Weluz

Nein

Westerw. Raigras, Luzerne

bis Mitte August

350

Silieren, bringt hohen TS-Gehalt

UFA 200

Ja

Ital. Raigras, Rotklee

bis Anfang September

350

Sehr schmackhafte Erträge im Herbst und Frühling

UFA 210

Ja

Westerw.-, Ital. Raigras, Alexandrinerund Rotklee

bis Ende August

300

Ideal beim Priorisieren des Ertrags auf den Herbst

UFA Regina GOLD

Ja

Westerw.-, Ital. Raigras, Luzerne

bis Mitte August

330

Ideales Zwischenfutter zum Silieren, bringt sehr hohe TS-Gehalte

UFA Lolinca

Ja

Westerw-, Ital. Raigras, Inkarnat- und Rotklee

bis Mitte September

300

Hohe Erträge

UFA Wintergrün

Ja

Ital-, Westerw.-, Bastard-Raigras

bis Mitte Oktober

400

Sehr spätsaatverträglich

UFA Ensil

Ja

Ital. Raigras, Rotklee, Weissklee, Engl. Raigras

bis Ende August

350

Eingrasen, Silieren

UFA-REVUE · 7-8 2016

Ihr UFA-Samen Beratungsteam: Winterthur Hanspeter Hug: + 058 433 76 04 Stefan Lüthy: + 079 292 20 89 Hanskaspar Kübler: + 079 937 98 40 Daniel Item: + 052 631 17 71 Sursee Dominik Fischer: + 058 433 65 88 Lyssach Mike Bauert: + 034 448 18 61 Thomas Habegger: + 034 448 18 62 Fritz Leuenberger: + 079 578 47 68 Moudon Lukas Aebi: + 058 433 67 83 Diane François: + 079 932 05 72 Landverband St. Gallen Albert Fässler: + 071 226 77 60 www.ufasamen.ch

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PFLANZENBAU

Futterbau im GMF-Zeitalter WIRTSCHAFTLICHKEIT  Eine Umstellung auf graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion (GMF) bedingt meist eine Anpassung der Fruchtfolge. Mit sorgfältiger Anbauplanung und Kostenkalkulation kann der Futterbau trotz des geringeren Maisanteils rentabel sein.

Hanspeter Hug

Will man die GMF Beiträge realisieren, so muss mindestens 75 % der Gesamtration bei der Milch- und Fleischproduktion aus dem Grünland stammen. Für viele Landwirte bedeutet das, dass die Fütterung umgestellt werden muss. Dies kann Auswirkungen haben, die den ganzen Betrieb betreffen, stellt sich doch zunehmend die Frage nach der Fruchtfolge und wie viel Futter soll/muss mit Kunstwiesen und anderem Grünland produziert werden. Viele Landwirte befürchten, dass sich die Grundfutterkosten bei kleinerem Silomais-Anteil erhöhen. Ob es sich lohnt, die GMF Beiträge abzuholen oder nicht, hängt in erster Linie von der Rentabilität der übrigen Fruchtfolgekulturen sowie der Intensität des Ackerbaus auf jedem einzelnen Betrieb ab. Vorteile/Nachteile Silomais • Arbeitsextensiv, nur eine Ernte • Meist ausgelagerte Ernte- und Säarbeiten (Lohnunternehmer) • Deutlicher Energieüberschuss in der Fütterung • relativ konstante Erträge und Qualität • Grünlandsanierung mittels Silomais als «Zwischenkultur» • (zu) schwere Erntemaschinen • Humuszehrer Vorteile/Nachteile Kunstwiesen • Bester Bodenverbesserer • Resistenz-Reduktion der Pflanzenschutzmittel • Ausgeglichene Erträge • Eiweissüberschuss in der Fütterung (über das ganze Jahr gesehen) • Strukturlieferant

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• Effiziente Düngerverwertung dank Klee-Grasmischungen • Eigenmechanisierung voll ausnutzbar • Hohe Eigenleistung • Hoher Arbeitsaufwand für mehrmalige Ernten Vorteile/Nachteile Zwischenfutter • Kann zwischen zwei Hauptkulturen angebaut werden • Kein zusätzlicher Flächenbedarf für die Grundfutterproduktion • Gilt als Begrünung (ÖLN Vorschriften) • Verschmutzungsgefahr des Futters bei der Ernte • Hofdüngerverwerter • Betriebseigenes Futter produzieren • Fläche begrenzt in Siloverbotszonen • Minderertrag bei anschliessendem Silomais • Hohe Arbeitsspitze im Frühling Kosten  Eine zentrale Rolle im Futterbau spielen die Kosten. Was kostet die Produktion von einer Dezitonne Trockensubstanz? Was ist interessanter – das Grundfutter mit Zwischenfutter zu produzieren oder mit längerdauernden Kunstwiesen? Oder soll gar fast ohne Grünfutter vor allem auf Mais gesetzt werden? Alles hat Auswirkungen auf die Fruchtfolge: Wie hoch ist der Kunstwiesenanteil und wie viele Jahre soll eine solche Wiese genutzt werden? Je nach Betrieb ist die Ausgangslage sehr unterschiedlich. Die gängige Praxis zu hinterfragen und die Fruchtfolge nach ihren Kosten, Arbeitsaufwand, Arbeitsspitzen und Vorfruchtwert zu prüfen kann zu sehr interessanten Ergebnissen führen. Die in der Tabelle aufgeführten Berechnungen zeigen

Durchschnittswerte und wie sie realisiert werden können. Während sich die Kosten bei der Produktion von Grundfutter bei der Kunstwiese im ähnlichen Rahmen bewegen wie beim Silomais, entstehen beim Zwischenfutter doch erhebliche Mehrkosten. Darin nicht berücksichtigt ist allerdings die Grundfutter-Flächeneinsparung, die Dank des Zwischenfutters erzielt werden kann. Vier Hektaren Zwischenfutter ersetzen eine Hektare Kunstwiese oder Mais. Zwischenfutter gut planen  Zwischenfutter ist also eher eine teurere Futterproduktion. Umso mehr muss sie richtig geplant und dann auch richtig angelegt und bewirtschaftet werden. Klee-Grasmischungen für den Zwischenfutterbau enthalten immer Italienisches Raigras. Dieses muss das Hauptgras sein, denn es überwintert im Gegensatz zum Westerwoldischen Raigras sehr gut. Zudem ist es im Frühjahrsaufwuchs sehr Nutzungsflexibel, da es mit dem Ährenschieben erst Mitte Mai beginnt. Als Kleepartner eignet sich der Rotklee vorzüglich. Seine Wuchs- und Konkurrenzkraft lassen schöne Kleeanteile zu, die die Schmackhaftigkeit des Futters sehr positiv beeinflussen. Bei früher Herbstsaat vor Mitte August ist auch die Luzerne eine interessante Kleevariante. Luzerne ist sehr auflaufsicher vor allem bei heiss-trockener Witterung. Luzerne ist der am schnellsten auflaufende mehrjährige Klee und darum auch im Zwischenfutteranbau gewinnbringend. Luzerne bringt sehr proteinhaltiges strukturiertes Futter. Zudem zeichnet sie sich mit hohen Trockensubstanzge7-8 2016 · UFA-REVUE


PFLANZENBAU halten aus, die trockenere Silage zur Folge haben. Bei Spätsaaten ab Mitte September (ohne Herbstnutzung) macht das Säen einer Klee-Gras Zwischenfutterbaumischung keinen Sinn mehr. Klee braucht mehr Wärme zum Wachsen als Gräser. Bei Spätsaaten ist somit Klee zu wenig wuchsstark, um mit den schnellwachsenden Italienischen Raigräsern mitzuhalten. Darum wählt man bei Spätsaaten besser nur noch reine Raigras-Gräsermischungen. Längerdauernde Mischungen  Die Nutzungszeit bestimmt die Mischung! Bei Nutzungszeiten von einem bis drei Hauptnutzungsjahren stehen sehr viele Mischungen zur Verfügung. Kleebetonte Mischungen mit Luzerne oder Mattenklee für Gebiete mit flachgründigen Böden oder Sommertrockenheit bringen ausgeglichenere Erträge als grasbetonte Mischungen. Der Hitzesommer hart klar gezeigt, dass kleereiche Bestände deutlich weniger unter der Sommertrockenheit gelitten haben als grasbetonte Anlagen. Solche Bestände sind vor allem zum Silieren geeignet. Gras-Weisskleemischungen sind für alle anderen Klimazonen sowie für Weidebetriebe, Siloverbotszonen und für langdauernde Anlagen geeignet. Englisch Raigras bildet nebst anderer guter Futtergräser das Hauptgras. Bei längerdauernden Mischungen (400er Mischungen) setzen sich vermehrt Raigras-ärmere Mischungstypen (UFA Helvetia Highspeed, UFA Swiss Highspeed) durch. Der Zuchtfortschritt bei den nicht Raigras-Gräsern ist doch sehr beachtlich. So stehen heute dem Futterbauer ganz neue Zuchtsorten von Futterpflanzen zur Verfügung, die in den Ökoversionen noch sehr grob daher kommen. Dieser Zuchtfortschritt kann, am richtigen Standort eingesetzt, zu Mehrertrag an Erntemenge und Qualität führen. Fazit  Es muss nicht immer Silomais sein! Wenn der Futterbau richtig geplant und die Fruchtfolge optimiert wird, gibt es kaum negative Auswirkungen durch das Erreichen der GMF-Vorgaben. Zwischenfutter in der Fruchtfolge bringt sehr viele Vorteile. Der grösste Vorteil liegt darin, dass zwischen zwei Hauptkulturen sehr guUFA-REVUE · 7-8 2016

Um die GMF-Vorgaben zu erreichen, müssen mindestens 75 % der Futterration aus Grünlandproduktion stammen. Bild: agrarfoto.com

Tabelle: Kosten im Futterbau (Kostenbasis Wirz Kalender Ausgabe 2016) Bearbeitungs- Kunst- Zwischen- schritte wiese Bemerkung futter Bemerkung Pflügen 80.– 3 Hauptnutzungsjahre Grubber 99.– Eggen 60.– 3 Hauptnutzungsjahre 180.– Säen 30.– 3 Hauptnutzungsjahre 90.– Walzen 17.– 3 Hauptnutzungsjahre 50.– Pflanzenschutz Düngen 255.– 5 × 110.– 2 × Mähen 230.– 5 Schnitte 92.– 2 Schnitte Zetten 195.– 5 Durchgänge 78.– 2 × Schwaden 200.– 5 Ernten 80.– 2 × Ladewagen 1000.– 5x Vollservice in Hochsilo 400.– 2 Ernten Häcksler, Vollservice in Hochsilo Hilfsmittel Saatgut 140.– Anteil von 3 Jahren 294.– UFA 200 Dünger 525.– 5 Schnitte à 105.– 210.– 2 × Pflanzenschutz / Trichogramma Übrige Kosten 250.– Ertragsminderung beim Ertragsminderung Mais durch Frühjahres- beim Mais durch nutzung Gras 250.– Frühjahresnutzung Gras 150.– Mehraufwand Boden- bearbeitung vor Mais Abzüglich Gründüngungskosten 424.– Bodenbearbeitung, Saatgut, Dünger Total Kosten 2982.– 1659.– TS Ertrag 190 dt/ha* 50dt/ha Herbst 20 dt/ha, Frühling 30 dt/ha Kosten / dt TS 15.70 Fr. 33.18 Fr. Kosten / MJ NEL 2.5 Rp. 5.26 Rp. Kosten / g APDE 0.19 Rp. 0.39 Rp. *= Ø von drei Jahren bei den UFA-Samen Versuchen

tes Grundfutter produziert werden kann. Es gilt auch als «Puffer» bei Ertragsschwankungen. Doch leider ist diese Produktion nicht ganz kostengünstig. Es macht Sinn, die Fruchtfolge auf ihre Fruchtfolgekosten und Auf-

wendungen zu überprüfen. Vor allem bei den längerdauernden Kunstwiesen gibt es mit Neuzüchtungen einige neue Möglichkeiten in der Mischungszusammensetzung. Da gilt es, den Zuchtfortschritt auszusäen. m

Silomais 240.– 180.– 100.– 90.–

1240.– 250.– 520.– 320.–

2940.– 190 dt/ha* 15.47 Fr. 2.4 Rp. 0.23 Rp.

Autor Hanspeter Hug, UFA-Samen, 8401 Winterthur www.ufarevue.ch 7-8 · 16

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PFLANZENBAU

Das beliebteste Gemüse der Schweiz RÜEBLI  Man traut es ihm eigentlich nicht zu, aber das leuchtend orange Gemüse ist das mit Abstand beliebteste Gemüse in der Schweiz. Knackig, gesund und vielseitig verwendbar ist es der wichtigste Imageträger im Schweizer Gemüsebau.

Johann Kling

Der Selbstversorgungsgrad bei Rüebli liegt mit 85.4 %, die aus einheimischer Produktion stammen, sehr hoch. Die Anbauschwerpunkte liegen einerseits im Kanton St. Gallen und natürlich im Seeland. Beide Regionen dominieren mit jeweils deutlich über 400 ha Fläche den Anbau. Gesamtschweizerisch wurden im Jahr 2015 auf 1772 ha Rüebli angebaut. Davon wurden 1014 ha für die Einlagerung angebaut. Der Anteil an Bio-Rüebli beträgt rund 15.9 %. Insgesamt werden in der Schweiz 71 500 Tonnen Karotten pro Jahr konsumiert. Dies entspricht einem jährlichen Pro-KopfVerbrauch von 8.7 kg. Damit belegt das Rüebli mit Abstand den ersten Platz als beliebtestes Gemüse in der Schweiz. Der Standort entscheidet  Rüebli stehen bevorzugt auf tiefgründigen und steinfreien Sand- bis sandigen Lehmböden. Leichte bis mittelschwere Moorböden eignen sich ebenfalls für eine erfolgreiche Kultivierung der Karotte. Der optimale pH-Wert des Bodens liegt für Karotten zwischen 6.5 bis 7.5. Eine ausgeglichene Wasserversorgung ohne stauende Nässe und warme Herbstmonate heben den Ertrag. Windoffene Lagen sind wegen des deutlich geringeren Befalls mit Möhrenfliege zu bevorzugen. Rüebli sind zwar mit sich selbst verträglich, wegen der Gefahr des Krankheits- und Schädlingsbefalls ist ein vier- bis fünfjähriger Fruchtwechsel jedoch ratsam. Gute Vorfrüchte sind Getreide, weniger geeignet sind Kartoffeln, Zuckerrüben und Kleegras wegen der Übertragung von Rhizoctonia und Nematoden. Die Grundbodenbearbeitung ist von ausschlaggebender

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Bedeutung für die Qualität der Karotten. Wachstumsstörungen im Bereich des späteren Rübenkörpers müssen vermieden werden. Der Boden muss unter optimalen Feuchtebedingungen bis zu einer Tiefe von 25 cm gelockert werden. Eine feine Krümelung des Bodens ist wichtig. Das Saatbeet muss zudem eben und ausreichend rückverfestigt sein. Beim Dammanbau werden Dämme im Abstand von 45 – 75 cm mit einem Dammformer aufgeworfen und oben etwas angewalzt, um eine gleichmässige Aussaatfläche sowie eine verbesserte Wasserführung zu bekommen. Die Vorteile des Dammanbaus sind das bessere Abfliessen des Wassers, das bessere Abtrocknen, die höhere Bodenwärme durch mehr Oberfläche und weniger deformierte Rüebli durch leichteres Vordringen des wachsenden Rübenkörpers. Rüebli sind Schwachzehrer  Bei Karotten handelt es sich um eine Kultur mit eher geringen N-Ansprüchen. Bei Bundmöhren geht man von einem Netto-Düngerbedarf von 100 kg N/ha aus, bei Lagerkarotten reichen 120 kg N/ha. Aufgrund der sehr langsamen Jugendentwicklung liegt der Haupt- nährstoffbedarf ziemlich spät in der Kultur, zur Zeit des grössten Massenzuwachses der Karotte. Deshalb muss in der ersten Vegetationshälfte der Stickstoff zurückhaltend eingesetzt werden, um eine zu starke Laubentwicklung zu vermeiden, was eine schlechtere Durchlüftung des Bestandes zur Folge hätte und pilzliche Erkrankungen, wie Alternaria oder Cercospora fördert. Auch gibt es Hinweise, dass ein zu

Die wichtigsten KarottenSorten in der Schweiz Frischmarkt: Mokum F1, Nominator F1, Nagadir F1 Frühe Sorten Frischmarkt: Napoli F1, Laguna F1 Mittelfrühe Sorten: Nurim F1, Natuna F1 Lagersorten: Romance F1, Bolero F1, Maestro F1 Sorten für Industrie: Trafford F1, Krakow F1

hohes Stickstoffangebot zu einem verstärkten Befall mit Cavity-Spot (Wasserflecken) führt. Wird die Unkraut- regulierung mechanisch durchgeführt, sollte man dabei einrechnen, dass durch die Bodenbearbeitung einiges an Nährstoffen, insbesondere Stickstoff, mineralisiert und freigesetzt wird. Das Saatgut der Karotte hat ein Tausendkorngewicht von 0.7 – 1.8 g. Es wird in der Regel kalibriert, in 0.2 mm Siebstufen von 1.2 – 2.2 mm angeboten. Standard ist fungizid gebeiztes, zumeist inkrustiertes Präzisionssaatgut mit einer Keimfähigkeit von mindestens 80 %. Insbesondere im Frühbereich wir häufig auch geprimtes Saatgut eingesetzt. Verwendungszweck bestimmt die Saatdichte  Die Saatdichte ist abhängig vom Verwendungszweck, für den man die Möhren anbaut, und zu welchem Zeitpunkt die Aussaat erfolgt. Die Bestandesdichte hat grossen Einfluss auf die Rübengrösse, den Gesamtertrag und die Frühzeitigkeit. Das Saatgut wird 1.5 – 2 cm tief abgelegt. Frühkulturen werden mit Vlies abge7-8 2016 · UFA-REVUE


PFLANZENBAU Tabelle 1: Wichtige Kulturdaten der einzelnen Anbauformen Saatzeit Korn/100 m2 Karotten früh Ende Febr. – 15 000 anfangs März Karotten Sommer / Herbst April / Mai 15 000 – 20 000 Karotten Lager Mitte – Ende 15 000 – 20 000 Juni Karotten Industrie schwer Mai 8000 – 11 000 Karotten Industrie Mitte März – 50 000 – 80 000 (Pariser) Mitte Mai

deckt. Wenn die Bodenverhältnisse günstig sind, können diese Saaten bereits im Februar erfolgen. Die Auflaufdauer beträgt während der Vegetationszeit je nach Bodentemperatur 1.5 bis 4 Wochen. Bei Karotten für den Frischmarkt wird ein Reihenabstand von 30 – 40 cm, bei Lagerkarotten ein Abstand von 40 – 45 cm gewählt. Die Distanz zwischen den Dämmen hängt von deren Grösse ab. Je nach Erntemaschine ist die Dammweite zwischen 50 cm und 75 cm. Bei weiten Reihenabständen wie auch auf grösseren Dämmen erfolgt häufig eine 2 – 3 reihige Dammsaat, das heisst, der Samen wird in Reihen mit 5 – 10 cm Abstand abgelegt. Bei einer drei-reihigen Saat sollte die Mittelreihe weniger Dicht ausgesät werden, um die stärkere Lichtkonkurrenz auszugleichen. Die Saat erfolgt mit einer modernen pneumatischen Einzelkornsämaschine.

tung und der besseren Haltbarkeit werden späte Sorten bevorzugt. Die Verarbeitungsindustrie verlangt für Schnittware grosse, gleichmässig gefärbte Karotten (Pfälzer- und Flakkeertypen). Die Kulturen sauber halten  Durch die lange Keimphase und das langsame Jugendwachstum bedecken die Karot-

Kulturdauer in Tagen Erntezeit 90 – 100 Ende Mai – Juni 110 – 120 Juli – Sept. 120 – 130 Ende Sept. – anfangs Nov. 140 – 160 Sept. – Okt. 90 – 110 Juli

ten über mehrere Wochen den Boden nur schwach. Vor und nach Kulturbeginn haben deshalb alle Massnahmen zur Unkrautunterdrückung eine grosse Bedeutung. Ein leichtes Hacken ist erst möglich, wenn die Reihen deutlich sichtbar sind. Bei den Herbiziden stehen bewährte Vor- und Nachauflaufmittel zur Verfügung. Um eine gezielte Wirkung, besonders in sandigen Böden zu erreichen, kann mit Niedrigdosierungs- oder Splitverfahren gearbeitet werden. Im biologischen Anbau wird häufig zuerst eine thermische Behandlung des Bestands durchgeführt, hierbei ist jedoch zu beachten, dass nicht zu spät behandelt wird. Es gibt die Möglichkeit von Infrarotgeräten oder von Gasbrennern. Als kleinen Trick kann man eine Glasplatte auf eine Kontrollfläche legen. Wenn die Möhren

Ertrag (1 dt = 100 kg) 350 – 450 dt/ha 600 – 700 dt/ha 600 – 700 dt/ha bis 800 dt/ha 250 – 300 dt/ha

Mit der Umkehrbeetfräse wird eine besonders feine Krümelung im oberen Dammbereich erreicht. Bild: Johann Kling

Sortenwahl  Für die Frischmarktbelieferung werden frühe und mittelfrühe Sorten mit leicht konisch bis zylindrisch-länglichen, unten stumpfen Rübenkörpern bevorzugt (Nantaise- Typen, siehe Kasten). Für die Lagerung werden gleichmässige Rübenformen gefordert. Zugunsten der ErtragsleisUFA-REVUE · 7-8 2016

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PFLANZENBAU ­ nter der Glasplatte keimen ist der u richtige Zeitpunkt (1 – 2 Tage vor der Keimung) um abzuflammen. Wenn zu spät geflammt wird, kann die Kultur durch die Verbrennungen bereits zu Ende sein bevor sie richtig begonnen hat. Erfolgte der Einsatz zum richtigen Zeitpunkt, können damit jedoch 60 – 80 % der Unkräuter beseitigt werden.

Ernte und Lagerung  Anfang Juni ist der Erntebeginn der frühesten Freilandsaaten. Bereits etwas früher kann unter günstigen Verhältnissen mit der Ernte von Bundkarotten begonnen Anzeige

Schädlinge und Krankheiten  Die häufigsten Schaderreger auf dem Feld sind die Möhrenfliege und die Blatt- alternaria. Die Möhrenfliege tritt mit drei Generationen pro Jahr auf. Die Maden verursachen grosse Schäden durch die Frassgänge an den Rübenkörpern. Von den drei Larvenstadien dringt allerdings erst die letzte in den Hauptkörper der Karotte ein. Der Flug der Möhrenfliege wird mit gelben Leimtafeln überwacht. Eine Behandlung ist angebracht, wenn mit den Leimtafeln 1 Tier pro Falle und Woche gefangen wird. Da im Karottenanbau

keine Insektizide im Angiessverfahren mehr zugelassen sind, ist diese Schadschwelle in den letzten Jahren deutlich reduziert worden. Im Bio-Anbau können die Kulturen nur mit Insektenschutznetzen wirkungsvoll bekämpft werden. Die wichtigste Pilzkrankheit bei Karotten ist Blattalternaria. Der Pilz bringt das Blattwerk zum Absterben. Dadurch geht zum einen Assimilationsfläche verloren und die mechanische Ernte durch Klemmbandroder wird stark erschwert, oder sogar unmöglich. Der Infektionsdruck ist abhängig von Sorte, Reihenabstand, Fruchtfolge und Blattnassdauer. Mehrere Behandlungen mit Fungiziden sind bei unseren klimatischen Bedingungen kaum zu umgehen. Im Bio-Anbau sind Behandlungen mit Kupfer möglich.

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werden. Mit dem weiteren Wachstum steigt die innere Qualität der Karotte. Andererseits begrenzt die Rübengrös- se, die Gefahr des Platzens und ein möglicher Krankheits- oder Schädlingsbefall (z. B. Alternaria oder Möhrenfliege) die Kulturdauer. Die Ernte von Lagerkarotten erfolgt im Oktober, wenn möglich bei trockener Witterung. Das Erntegut ist schonend zu behandeln; jegliche Verletzungen sind zu vermeiden. Späte Ernten von Lagerkarotten verbessern die Lagerfähigkeit (z. B. durch kühleres Lagergut). Zudem ist etwas Erdbesatz bei der Einlagerung erwünscht um die Lagerfähigkeit zu erhöhen. Solange die Karotten im Boden sind, ertragen sie leichte Fröste. Bundmöhren können in Kühlhäusern bei einer Temperatur von +/– 0 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 93 – 97 % einige Tage gelagert werden. Eine hohe Luftfeuchte ist wichtig, da die Möhren sehr stark transpirieren und ohne die hohe Luftfeuchtigkeit sehr schnell austrocknen und schlapp würden. Lagermöhren werden in der Regel ungewaschen in Grosskisten geerntet und anschliessend in Scheunen, Kellern und Kühlräumen gelagert. Scheunen und Keller sind nur für die kurz- bis mittelfristige Lagerung geeignet, es sollte versucht werden die Temperatur möglichst schnell auf 5 – 2 °C zu bringen. In geregelten Kühlräumen sollte die Temperatur auf 0 – 2 °C abgesenkt werden. Dabei ist auch auf eine ausreichende Frischluftzufuhr zu achten, da der CO2- Gehalt unter 1 % liegen sollte. In geregelten Kühlräumen können die Möhren bis Mai gelagert werden, was in der Schweiz eine Jahrrundversorgung möglich macht. m

Aufgrund der idealen Standraumausnützung haben sich diese Karotten ideal entwickelt. Bild: Johann Kling

Autor Johann Kling, Leiter Bereich Spezialkulturen, Strickhof Fachstelle Gemüse, WinterthurWülflingen, + 058 105 91 75, Mail: johann.kling@ strickhof.ch Literatur Kulturblatt Karotten, Margareta Scheidiger, BBZ Arenenberg 2015 www.ufarevue.ch 7-8 · 16

7-8 2016 · UFA-REVUE


Innovation = Fortschritt Umweltverhalten  Das neue Roundup PowerMax besitzt wichtige umweltrelevante Eigenschaften: Einziges Produkt ohne Gefahrstoff-Klassifizierung (keine R-Sätze), Tallowaminfrei. Innovative Additive  Bewirken ein schonendes Eindringen des Wirkstoffes: Die Blattoberfläche wird nicht verätzt; dies gewährleistet eine optimale und rasche Aufnahme und Verteilung des Wirkstoffes und damit auch unter ungünstigen Bedingungen eine sichere Wirkung. Weniger Abtrift  Dank modernstem Netzmittel wird ein homogeneres Tropfenspektrum erreicht. Dadurch entsteht weniger Abtrift (weniger kleine unerwünschte Tropfen) und folglich mehr Wirkung auf den Zielpflanzen. Benetzung  Hochwertige Additive bewirken ein optimales «Verlaufen» des Spritztropfens auf der Blattoberfläche. Dies ermöglicht ein rascheres Eindringen des Wirkstoffes in den Saftstrom. Höhere Dichte  Die neue Formulierung als Kaliumsalz ermöglicht eine höhere Konzentra­ tion des Wirkstoffes; neu: 480 g/l. Dadurch weniger Lager-, Gebinde-, Transport- und Abfallmengen.

Devrinol Top – flexibel einsatzfähig, bis 10 Tage nach der Saat Oftmals vor der Rapssaat muss plötzlich alles ganz schnell gehen… Ende August – die Tage sind noch warm, man wartet mit der Saat noch lieber zu, denn der Raps sollte wenn möglich nicht zu stark in den Winter gehen. Anfang September, kurz vor dem Regen, nun wird das Timing plötzlich eng und oftmals reicht es nicht mehr für die Unkrautregulierung. Devrinol Top eignet sich bestens für einen allfällig verspäteten Herbizid Einsatz, auch wenn der Raps bereits aufgelaufen, bzw. im Keimblatt ist. Der verspätete Einsatz hat zudem den Vorteil von zusätzlicher Blattwirkung auf die keimblättrigen Unkräuter, wie zum Beispiel Amarant, Melden oder Knötericharten. Devrinol Top, seit Jahren die Nummer  1  Die Mischung der beiden Wirkstoffe Napropamid und Chlomazome haben sich in der Praxis seit Jahren bewährt und sind in der Unkrautkontrolle im Raps nicht wegzudenken. Sie erfassen ein breites Spektrum an breitblättrigen Unkräutern und Ungrä-

sern auch im frühen Nachauflauf. Devrinol Top hat keine Wasserschutzauflage und ist deshalb das ideale Produkt für breiten Einsatz mit Säkombinationen (Lohnunternehmer). Mischpartner  Intensive Rapsanbaugebiete in Regionen mit schweren Böden leiden seit längerem mit schwächerer Wirkung gegen diverse Herbstkeimer (Ackerstorchenschnabel, Vergissmeinnicht, Ackerstiefmütterchen, Raygras, etc.). Breitblättrige Unkräuter, die im Frühjahr zum Einsatzzeitpunkt der Insektizide blühen, sind Bienenweiden und deshalb im intensiven Rapsanbau unerwünscht. Ebenfalls ist der Druck an Ausfallgetreide oftmals recht gross. Es empfiehlt sich in diesen Fällen bei Vorauflaufbehandlungen ein Zusatz von Successor 600 als Mischpartner. m

Raps: Erfolgreiche Unkrautregulierung im Herbst Vor- oder früher Nachlauf Die Nummer 1 in der Unkrautregulierung Bei hohem Gräserdruck

Saat

Nachsaat

Auflaufen

Devrinol Top 3 l/ha oder

4-Blatt

6-Blatt

8-Blatt

bis 10 Tage nach der Saat

Devrinol Top 3 l/ha + Successor 600 1 – 2 l/ha

Korrekturbehandlung Gegen Ausfallgetreide und aufgelaufene Gräser

Ideal kombinierbar mit Fungiziden oder Insektiziden. Zur Wirkungsverstärkung (in alleiniger Anwendung) 0.5 l/ha Gondor beimischen.

Schutz vor Schädlingen Gegen Schnecken UFA-REVUE · 7-8 2016

2-Blatt

Metarex TDS 5 kg/ha

Select 0.5 l/ha

Je nach Witterung und Schneckenpopulation muss mehrmals behandelt werden.

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KURZMELDUNGEN NUTZTIERE

Munimast im Fokus Zum ersten Mal fand in der Westschweiz eine UFA Toro-Tagung statt, die Teilnehmer trafen sich im

Vélodrôme in Aigle (VS) und lauschten den spannenden Vorträgen der Referenten Dr. Maggie Klinger (Tierärztin bei Globalvet), Bernard Cadual (Phytosynthese), Michel Dromard (Ressortleiter Milchvieh im UFA-Beratungsdienst Puidoux) und Benjamin Laville (Ressortleiter Milchvieh im UFA- Beratungsdienst Zollikofen).   Am Nachmittag besuchte die Gruppe den Betrieb von Guy Stalder in Yvorne. Der Betriebsleiter mästet jährlich rund 90 Mastmuni aus, sein Stall ist BTS- und RAUS-konform und die schlachtreifen Tiere werden unter den Labels Terra Suisse und Swiss Qualitiy Beef vermarktet. Im Aufzuchtstall ging das Programm weiter: Maggie Klinger zeigte im Kälberstall auf, wie entscheidend Klima, Fütterung, Wasserversorgung und Tierbeobachtung für die Tiergesundheit sind. Die Gruppe hatte viele Fragen und die Tierärztin erklärte, wo auf dem Betrieb noch Verbesserungspotenzial vorhanden sei. Am nächsten Posten nahm Michel Dromard die Fütterung der Mastmunis unter die Lupe und am letzten Posten stellte Sarah Hirsbrunner (UFA AG) das neu entwickelte Toro-Portal mit all seinen neuen Funktionen vor. Als Abschluss genossen alle Teilnehmer der Tagung noch ein feines Apero auf dem Betrieb von Stalders.

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 54

Eindrückliche Leistung Eine besondere Leistung erreichte ein Mutterschwein des Schweinezüchters Peter Käser in Leimiswil: Das Primera®-Mutterschwein mit der Nr. 7189 hat in 16 Würfen insgesamt 201 Ferkel lebend geboren. Damit hat sie die magische Grenze von 200 lebend geborenen Ferkeln erreicht – ohne dass das Muttertier auch nur einmal umrauschte. Die Sau hatte immer mindestens 10 lebend geborene und abgesetzte Ferkel pro Wurf. Dank ihren konstanten Würfen erreicht das Mutterschwein eine eindrückliche Leistung von durchschnittlich 29.8 lebend geborenen oder 27.1 abgesetzten Ferkeln pro Jahr. Beim Fototermin zeigte sich die Sau noch in

bester Verfassung, ihr hohes Alter sah man ihr keineswegs an. Bei bester Gesundheit und Kondition wurde die alte Dame (geboren im Februar 2009) nun Ende Juni bereits

zum 17. Mal besamt. Wir gratulieren Peter Käser und Michael Minder (Bild) ganz herzlich zum Erfolg und wünschen alles Gute in Haus und Hof!

Lumpy Skin Disease wandert gegen Norden Die hochansteckende Seuche Lumpy Skin Disease (LSD) breitet sich in Südosteuropa weiter aus – in Richtung Norden. Neue Fälle wurden in Serbien und Russland gemeldet. Das Virus wird durch stechende Insekten übertragen und bei den betroffenen Rindern bilden sich Knoten in der Haut, die einen Durchmesser von 0.5 – 5 cm haben. An den betroffenen Hautstellen stirbt das Gewebe nach fünf bis sieben Wochen ab. Weitere Symptome sind Fieber, Schwellungen, eitriger Nasenausfluss, Euterentzündung, Abszessbildung und teils Aborte. Die Krankheit ist nur in sehr seltenen Fällen tödlich. Da sich die Krankheit zurzeit weiter in den Norden verbreitet, ist eine Ausbreitung in die Schweiz nicht ausgeschlossen. Das BLV beobachtet den weiteren Verlauf der Situation in Südosteuropa. Da die Krankheit noch nie in der Schweiz aufgetreten ist, gilt LSD als eine exotische Krankheit. Es ist entscheidend, dass verdächtige Krankheitszeichen unbedingt abgeklärt werden.

Ökologisches Rindfleisch? Was ist umweltfreundlicher: Grossvieh- oder Weidemast?

Kälbermäster gesucht! In der Kälbermast wird der hohe Antibiotika-Einsatz immer wieder kritisiert. Nun lanciert die Wiederkäuerklinik in Bern ein Projekt, mit dem Ziel, praktische Empfehlungen zur Verbesserung der Tiergesundheit in Kälbermastbetrieben herauszugeben. Dazu werden die Zusammenhänge zwischen Gesundheit der Kälber, Transport, Stallklima, Anti- biotikaeinsatz und Bakterienresistenz auf Praxisbetrieben erforscht.

Durch die extensive Weidehaltung werde zwar weniger Kraftfutter eingesetzt, jedoch brauchen Weidemasttiere rund fünf Monate länger, um das Schlachtgewicht zu erreichen. Deshalb nehmen die Masttiere in der Weidemast mehr Futter auf, haben dadurch einen höheren Erhaltungsbedarf, stossen schlussendlich mehr Methan aus und scheiden mehr Nährstoffe aus. Korrigendum UFA-Revue 6/2016 Bei der Auflistung der biozertifizierten Getreide- und Ölsaatensammelstellen wurde leider versäumt, die LANDI Aarau-West AG in 5742 Kölliken aufzuführen. In dieser LANDI können Bio-Produzenten ihr Getreide und ihre Ölsaaten auch abgeben. Die Redaktion bittet um Entschuldigung.

Nun werden noch Kälbermäster gesucht, die am Projekt teilnehmen. Mit der Teilnahme würden Sie einen wichtigen Beitrag zur Forschung leisten und Ihre Betriebsergebnisse genau kennenlernen. Die Betriebsdaten werden selbstverständlich anonymisiert behandelt. Machen Sie mit und profitieren Sie von den wertvollen Resultaten! Bei Interesse können Sie sich unter petra.schnyder@vetsuisse.unibe.ch oder 031 631 23 44 melden. 7-8 2016 · UFA-REVUE


TOP ANGEBOTE

Mit UFA 237 Fermentation unterstützen

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UFA-AKTUELL

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Mastmuni-Rationen enhalten in der Regel einen hohen Anteil an Maissilage. Die Rationen sind deshalb sehr schnell verdaulich und der pH-Wert im Pansen ist

konstant auf einem niedrigen Niveau. Dadurch steigt die Gefahr von Pansenübersäuerungen, der Verzehr sinkt und die Tiere werden nervös.

UFA-Lohnmischfutter Getreideerlöse bis 10 % über dem Marktpreis

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Mit der Entwicklung von UFA 237 steht neu ein Produkt zur Verfügung, welches diese Problematik entschärfen kann. Durch den hohen Gehalt an fermentierbaren Zellwänden, einer angepassten Mineralisierung, einer Pufferung und den zugegebenen Lebendhefen wird die Verdauung stimuliert, die Pansenmikroben gefördert und die Panseneffizienz gesteigert. Pro Tier und Tag werden 1.5 bis 3 kg UFA 237 eingesetzt, um Saftoder Trockenfutter zu ersetzen. Das neue UFA 237 ist für QM, IPS und auch Natura Beef tauglich.

Energieversorgung sicherstellen In der Startphase ist der Verzehr im Verhältnis zur Milchleistung oft unterdurchschnittlich. In den Sommermonaten wird die Futteraufnahme aufgrund der hohen ­Temperaturen zusätzlich abgeschwächt und Kühe laufen Gefahr,

Zu Kle

UFA-REVUE · 7-8 2016

in

in eine Ketose zu fallen. Mit dem Einsatz von UFA top-form während der Startphase, kann diesem Problem entgegengewirkt werden. Dank dem hohen Energiegehalt (13.2 MJ NEL) ersetz ein Kilogramm UFA top-form rund zwei

Kilogramm eines ­Leistungsfutters. Die Startphasen-Energiebombe enthält aber nicht nur Energie, auch der Proteingehalt ist mit 26 % hoch (ohne Soja). Die Nährstoff­umsetzung und -verwertung der Startphasenkühe wird durch die enthaltenen Wirkstoffe unterstützt. All diese Faktoren reduzieren die Gefahr von Stoffwechselkrankheiten und die damit verbundenen Fruchtbar­ keitsstö­rungen. Beim Einsatz ist entscheidend, dass eine langsame Anfütterung auf 0.5 kg pro Kuh/Tag bereits 10 bis 14 Tage vor dem Abkalben begonnen wird. Damit kann verhindert werden, dass die Kühe bereits vor dem Abkalben ein Energiedefizit erleiden. Zudem wird die Fressbarkeit gefördert. Nach dem Abkalben wird UFA top-form zweimal täglich (je 0.5 kg) während den ersten 70 Laktationstagen angeboten.

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UNTERWEGS MIT …

…Pascal Rusch, UFA-Geflügelspezialist

In die Zukunft investieren Pascal Rusch ist seit Januar 2013 im UFA-Beratungsdienst tätig und betreut Geflügelhalter in der Ostschweiz. Ursprünglich erlernte er den Beruf Koch, doch bereits in seiner Jugend half er viel auf dem Betrieb seines Cousins mit und entdeckte dabei sein Interesse an der Geflügelhaltung. Entschlossen liess er sich in einer Zweitausbildung zum Geflügelfachmann ausbilden und erlangte anschliessend den Meister­ titel dieses Berufes. Auf Betrieben mit Brüterei, Jung­ hennen­aufzucht und Legehennenhaltung sammelte er wertvolle Erfahrungen bevor er als ­Geflügelspezialist in den UFA-­ Beratungsdienst Wil kam. Seither unterstützt er dort Geflügelhalter in der Ostschweiz mit seiner kompetenten und umgänglichen Art. Einer dieser Geflügelhalter ist Stefan Inauen aus Haslen (AI), der gerade einen Neubau für 12 000 Legehennen realisiert. Seit langer Zeit ist die Legehennenhaltung auf dem Betrieb von Inauens verankert: Bereits Stefans Vater war Eierproduzent. Aktuell umfasst der Tierbestand auf dem Betrieb von Inauens 4500 Legehennen, die eigene Junghennenauf-

zucht, 50 Mutterschweine, zwei Pferde und zwei Mini-Shettys. Als Stefan im Jahr 1994 den Betrieb von seinem Vater übernahm ­wurde noch gemolken. 1997 wurde dieser Betriebszweig aufgegeben und im Jahr 2000 wurde der ­Mutterschwein-Bestand mit einem Neubau aufgestockt. In der Legehennenhaltung wurde der Bestand im Jahr 1996 von 3500 auf 4500 Hennen aufgestockt und im Gegenzug die Junghennenproduktion reduziert. Intensive Planungszeit  Den Entscheid weiter in die Legehennenhaltung zu investieren trafen Stefan und Gaby Inauen vor rund dreieinhalb Jahren. Da in der Eierproduktion die Produktionsmenge gesteuert wird und der Markt dadurch stabiler, als beispielsweise in der Schweineproduktion ist,

entschieden sich Inauens für den Ausbau dieses Betriebszweiges. Nach Abklärungen für die Finanzierung des neuen Stalles ging es an die Planung. Da die landwirtschaftliche Nutzfläche des Betriebes sehr gering ist, musste der Betrieb für den Neubau in eine Sonderzone umgenutzt werden. Dadurch ist die Tierzahl des Betriebes nicht mehr an die Landfläche gebunden. Nach dieser Umzonung war der nächste, entscheidende Meilenstein der Eiervertrag mit der Ei AG. Ohne diesen Vertrag hätte das Projekt nicht realisiert werden können. Unumgänglich war zudem der Umweltverträglichkeitsbericht (UVB), welcher sehr zeitintensiv war. Die ersten Legehennen werden voraussichtlich im November dieses Jahres in ihr neues Zuhause einquartiert.

Betriebsspiegel Betriebsleiterehepaar Stefan und Gaby Inauen mit ihren Kindern (v.l.) Severin (14), Sandro (11), Cederic (7) und Livia (15)

Pascal Rusch, Oberuzwil (SG) Zivilstand

verheiratet

Geburtsdatum 29.01.1985 Ausbildung

Koch, Geflügelfachmann/-meister

Hobbys

Kochen, Fussball, Natur

Motto

Mit optimaler Beratung die Bedürfnisse der einzelnen Betriebe herausfinden.

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Nutzfläche: 3.65 ha landwirtschaftliche Nutzfläche (Grünland) Tiere: 4500 Legehennen plus Aufzucht, 50 Zuchtschweine plus Remonten, 2 Pferde und 2 Mini-Shettys Arbeitskräfte: Betriebsleiter Stefan Inauen, seine Ehefrau Gaby erledigt Büro-Arbeiten und hilft bei Bedarf auf dem Betrieb 7-8 2016 · UFA-REVUE


Zweistöckiger Stall  Wie bereits der bestehende Stall, wird auch der neue Stall zweistöckig sein und zwei Herden à 6000 Hennen beherbergen. Aufgrund der Hanglage des Betriebes war es nicht möglich, einen einstöckigen Standard-Stall zu bauen. Der bestehende Stall wird nach Beendigung des Neubauprojektes umgerüstet, damit in Zukunft die Junghennen wieder auf dem Betrieb aufgezogen werden können. Aktuell produzieren die Hennen noch BTS-Bodenhaltungs-Eier, dies wird sich im Neubau aber ändern: Rund um den neuen Stall können die Hennen sich in der Weide frei bewegen, dadurch können die Eier ab kommenden November als «Freilandeier» vermarktet werden. 1

Langjährige Zusammenarbeit  Bis anhin bezog Stefan Inauen das UFA-Futter ab der Alpstein-Mühle in Appenzell. Obwohl diese Mühle im August 2016 geschlossen wird, war das weitere Vorgehen für den Betriebsleiter klar: «Durch die langjährige, gute Zusammenarbeit, war ich mir sicher, dass ich bei UFA bleibe und mein Futter in Zukunft ab St. Margrethen beziehe. Natürlich ist die ganzbetriebliche Umstellung ein grosser Schritt, aber ich vertraue auf die UFA-Mischfutter und die kompetente Begleitung der UFA-Berater».   Da der Betrieb auch die Junghennen selbst aufzieht, werden insgesamt fünf verschiedene Geflügelfutter eingesetzt: In den ersten neun Lebenswochen wird das Kükenfutter UFA 514 angeboten, UFA 516 löst dieses anschliessend ab und versorgt die Junghennen bis zur 18. Lebenswoche. Nach dem Umstallen vom Junghennen- in den Legestall erhält jede Henne rund ein Kilogramm Vorlegefutter UFA 521 – je nach Entwicklung der Tiere kann diese Menge leicht verändert werden. Im Anschluss wird das Starterfutter UFA 524 verfüttert, welches bis zur 38. Lebenswoche angeboten wird. Danach kommt das

kalziumreichere UFA 526 zum Einsatz, welches bis zum Ausstallen der Legehennen verabreicht wird. Wasserversorgung nicht vergessen  Damit die Legenhennen auf dem Betrieb von Inauens Höchstleistungen erbringen können, spielt nebst einem guten Fütterungs- und Managementsystem auch die Wasserversorgung der Tiere eine wichtige Rolle. Seit zehn Jahren behandeln die Inauens sämtliches Trinkwasser mit einer Säuren/Basen-Mischung. Dadurch wird das Wasser keimfrei, Biofilme werden aufgelöst und können nicht mehr entstehen. Diese Methode wird in den Hühnerställen sowie auch im Schweinestall und bei den Pferden eingesetzt. Gemäss der Erfahrung des Betriebsleiterehepaars konnte durch die Anschaffung des Gerätes der Einsatz von Impfstoffen stark reduziert und der Medikamenten-Verbrauch gesenkt werden. Für die Zukunft der Eierproduktion hoffen Inauens auch weiterhin auf eine stabile Marktlage auf dem Eiermarkt, dass das Schweizer-Ei auch in Zukunft beliebt bleibt und sich vom ausländischen Markt abheben kann. m

2

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Die spezifische Lösung  Die kommenden zwei Umtriebe auf dem ­Betrieb von Inauens werden jeweils etwas länger sein als der übliche ­Jahresumtrieb. Damit kommen die Herden in den gewünschten Ein- und Ausstallungs-­Turnus, bei dem die Legehennen im Mai bzw. September eingestallt werden. Hennen, die ­einen solchen «verlängerten Umtrieb» mitmachen, haben in der Endlegephase einen hohen Kalzium-Bedarf, der bei der Fütterung beachtet werden muss. Da dieser Umstand aber bereits Anpassungen in einer ­früheren Phase der Fütterung mit sich bringt, müssen diese rechtzeitig bedacht werden. Besprechen Sie mit ihrem UFA-Geflügelspezialisten welche Möglichkeiten bestehen, ihre Herden zu jedem Zeitpunkt ideal zu versorgen, damit die Hennen gesund bleiben, ein schönes Gefieder behalten und hochwertige Eier produzieren!

1 · Pascal Rusch und Stefan Inauen disku­ tieren gemeinsam über die Verbesserung der Eischalenqualität. 2 · Im November 2016 werden hier die ersten 6000 Legehennen eingestallt. Die zweite Herde à 6000 Legehen­ nen folgt im Januar 2017. 3 · Der Betrieb von Inauens liegt in Haslen (AI) auf rund 850 m ü. M.

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UFA W-FOS – PANSEN IM FOKUS

«UFA 243, das fresse ich besonders gern!»

UFA 243 – Das schmackhafte Lockfutter Damit Kühe gerne den Melkroboter aufsuchen, kann ein Lockfutter sehr hilfreich sein. Für diesen Zweck eignet sich daœs Milchleistungsfutter UFA 243 bestens. Das leicht proteinbetonte Mischfutter ist äusserst schmackhaft, wird sehr gerne gefressen und passt zu

ausgewogenen Grundfutterrationen (MPP MJ NEL 2.4 kg, MPP APDE 2.6 kg, MPP APDN 3.2 kg). Das expandierte Würfelfutter ist entsprechend dem MPP mineralisiert und weist einen hohen Stärkegehalt auf. UFA 243 wird idealerweise in der Produktionsphase,

oder aber in Kombination mit UFA top-form, UFA 260 oder UFA-Ketonex EXTRA in der Startphase eingesetzt. Die Einsatzmenge liegt bei einem bis sieben Kilogramm pro Kuh und Tag, abhängig von der Milchleistung des Tieres.

HOBBYTIER-ECKE

UFA-Futter für Spezialgeflügel Neben Küken, Legehennen und Mastpoulets deckt das UFA-­ Sortiment auch die Bedürfnisse weiterer Geflügelarten ab. Hier die Einsatzempfehlungen gemäss Angaben des Aviforums Zollikofen:

Enten/Fasane:  1. bis 6. Woche UFA 685, danach UFA 525/625 Crumbs für Zucht- bzw. UFA 616 Crumbs für Masttiere. Gänse: 1. bis 5. Woche UFA 614 Crumbs, danach UFA 525/625 Crumbs für Zucht- bzw. UFA 616 Crumbs und zirka vier Wochen vor Schlachtung UFA 685 für Mast­tiere.

Das UFA-Futter für Spezial­ geflügel ist in Ihrer LANDI erhältlich. 1)

Für Profibetriebe besteht ein eigenes Sortiment (ab 2 t pro Futter und Lieferung)

2)

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Achtung Unverträglichkeit mit Kokzidiostatikum in Pouletmastfutter (Perlhühner: Monensin; Truten: Salinomycin und Narasin)

Perlhühner 2): UFA 616 Crumbs für erste 21 Tage, danach UFA 625 Crumbs/525 für Hennen bzw. UFA 685 für Masttiere. Pfauen: UFA 614 Crumbs im 1. Monat, 2. bis 6. Monat UFA 685, danach UFA 506 zu Grünfutter. Strausse 1): UFA 614 Crumbs für Küken, danach UFA 616 Crumbs zu Raufutter für Mast- bzw. UFA 605 Crumbs/505 für Zuchttiere. Truten: UFA 680 Crumbs bis 5. Woche, UFA 682 bis 8. Woche, UFA 683 bis 12. Woche, danach UFA 685. Wachteln: UFA 677 Crumbs (Neu!) bis zur 6. Woche anschlies­ send UFA 579 als Legefutter bzw. UFA 685/614 Crumbs für Masttiere.

LESEFUTTER Insekten fernhalten Besonders in den Sommermonaten sind lästige Insekten oft ein Problem. Der Futterzusatz HYPONA Agilo-Plus hilft Ihren Pferden beim Schutz vor Fliegen und Bremsen. Knoblauch und weitere Kräuter, deren Aromastoffe über die Haut der Tiere ausgeschieden werden, helfen bei der Insektenabwehr. Zudem unterstützt Knoblauch das Immunsystem und die Verdauung und wirkt prophylaktisch dem Befall von Würmern und Pilzen entgegen. Dosierung: 30 g (1 Masslöffel) pro Pferd (500 kg LG) und Tag mit der Ration vermischt verfüttern.

Unterstützung bei Stress UFA 990 Vita EXTRA unterstützt brunstschwache Kühe und Zuchtsauen. Treten bei Schweinen und Kühen gesundheitliche Störungen, Stress oder Fehlernährung auf, steigt der Bedarf an Spurenelementen und Vitaminen rasch über den normalen Bedarf an. In den heissen Sommermonaten sind die Tiere oft zusätzlich gestresst. Die Galtzeit ist eine gute Gelegenheit, die Speicher aufzufüllen (100 bis 120 g pro Tier und Tag). Brunstwecker für Kühe und Schweine Zum Stimulieren der Brunst kann UFA 990 Vita EXTRA während zwei bis drei Wochen vor der Brunst (100 bis 150 g pro Tier und Tag) als Ergänzung zum Basismineralsalz eingesetzt werden.

UFA-Berater 3052 Zollikofen 058 434 10 00 1070 Puidoux 058 434 09 00 6210 Sursee 058 434 12 00 9500 Wil 058 434 13 00 ufa.ch 7-8 2016 · UFA-REVUE


BIO-SEITE

Ein vielseitiges und starkes Bio-Sortiment FUTTERZUKAUF  Nicht alle Bio-Rindviehbetriebe können ihren Bedarf an Raufutter mit den betriebseigenen Mitteln decken. Alternativen aus dem In- und Ausland können problemlos erworben werden.

Jürg Burren

Bio ist stark im Kommen, immer mehr Betriebe entscheiden sich für eine Umstellung. In der Bio-Tierhaltung ist die Anzahl Tiere pro Hektare landwirtschaftliche Fläche in der Regel geringer als in der konventionellen Produktion. Dies hat die Vorteile, dass negative Umwelteffekte wie beispielsweise Nitratauswaschungen und überhöhte Stickstoff-Emissionen in die Atmosphäre vermieden werden können. Da Stickstoff aber ein entscheidender Nährstoff in der Pflanzenernährung ist und auf Bio-Betrieben keine mineralischen Kunstdünger eingesetzt werden dürfen, müssen Alternativen gesucht werden. Eine Möglichkeit, Stickstoff aus der Luft zu binden, ist der Anbau von Leguminosen – einerseits in Klee-Gras-Mischungen und Luzerne im Futterbau, andrerseits der Anbau von Erbsen, Lupinen und Ackerbohnen als Ackerkulturen.

Eigene Produktion ergänzen  Die vollständige Eigenversorgung des Tierbestandes wird – insbesondere bei Geflügel- und Schweinehaltung – in den meisten Betrieben nicht erreicht, da in der Regel nicht alle notwendigen Futtermittel betriebseigen produziert werden können. Hier sind der Zukauf hochwertiger Komponenten und die Zusammenarbeit mit zertifizierten Mischfutterherstellern (zum Beispiel UFA-LANDI-Beratungsdienst oder Rationenberechnung nach UFA W-FOS) notwendig. Gezielt werden auch in der ökologischen Lebensmittelverarbeitung anfallende Reststoffe als Futtermittel in der Tierernährung verwendet. Hierzu zählen wertvolle Eiweisskomponenten (beispielsweise Ölkuchen, Raps-, Lein-, und Sonnenblumensaat und Sojapülpe), aber auch andere Futtermittel (zum Beispiel Zuckerrübenschnitzel).

Tabelle: Aktuelle Sortimentsübersicht Raufutter «Bio Suisse Knospe»

Raufutter «Bio Knospe» (Import)

Raufutter «EU-Bio»

• Heu und Emd • Trockengras

• Raygras • Raygras-Luzerne «Misto» • Luzerne «Aniluz-Plus» (Häcksel und Pellets)

• Heu und Emd • Raygras • Raygras-Luzerne «Misto» • Luzerne • Luzerne «Vita» • «Rumiluz» • Strohhäcksel «Vita» (Futterqualität)

Trockenprodukte «Bio Suisse Knospe»

Trockenprodukte «Bio Knospe» (Import)

Trockenpordukte «EU-Bio»

• Gras- und Luzernewürfel • Vollmaispflanzenwürfel • UFA 280 (51 % Raufutter­anteil) • Weizenkleie

• Luzernewürfel • Vollmaispflanzenwürfel • Trockenschnitzelwürfel

•G ras- und Luzernewürfel •V ollmaispflanzenwürfel •M aiskolbenschrotwürfel • T rockenschnitzelwürfel

Silagen «Bio Suisse Knospe»

Silagen «Bio Knospe» (Import)

Silagen «EU-Bio»

• Gras • Vollmaispflanzen • Maiskolbenschrot

• Zuckerrüben-Pressschnitzel • Melasse (lose oder im Tank)

•A ngebot nach Bedarf

UFA-REVUE · 7-8 2016

Ergänzungen mit Bio-Mischfutter: • UFA-Rindviehfutter (Kälber, Milchvieh, Mastbetrieb) • UFA-Schweinefutter (Ferkel, Mutter­ sauen, Jager, Mastschweine) • UFA-Geflügelfutter (Küken, Jung­ hennen, Leghennen, Geflügelmast) • Weitere UFA Bio-Futter: für Kaninchen, Schafe, Ziegen, Pferde und Forellen Jetzt bestellen und sparen! Für weitere Detail-Informationen steht Ihnen das Agro-Team Ihrer LANDI gerne zur Verfügung.

Die wichtige und wertvolle Funktion der Wiederkäuer ist die Veredelung von pflanzlichen Fasern zu Fleisch und Milch. Bio-Betriebe mit einem grossen Anteil an Grünflächen haben sich oft auf die Rindviehhaltung spezialisiert. Kann aufgrund der tieferen Erträge und der begrenzten Flächen die Versorgung der Wiederkäuer nicht betriebsspezifisch sichergestellt werden, bietet die fenaco-LANDI Gruppe diverse Alternativen an. m

Autor Jürg Burren, Leiter Geschäftsbereich Raufutter, fenaco Raufutter, 3001 Bern Gratis-Infoline 0800 808 850 www.raufutter.ch, www.landi.ch, www.ufa.ch Bestellungen und weitere Infos: Bei Ihrem Agro-Team in der LANDI. www.ufarevue.ch www.ufarevue.ch

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NUTZTIERE

Gelungene Umbaulösung TIERSCHUTZ  Am 31. August 2018 endet die Übergangsfrist für das Verbot von Vollspaltenböden in der Schweinemast und der Flächenbedarf der Mastschweine wird nach oben korrigiert. Diese Gesetzgebung bewegt viele Schweinemäster dazu, die entsprechenden Anpassungen vorzunehmen.

Christian Reinmann aus Höchstetten hat die Anpassungen für den 1. September 2018 bereits erfolgreich umgesetzt. Dank einer vorausschauenden Planung konnte er seinen Maststall abteilweise umbauen, ohne lange Leerzeiten in Kauf nehmen zu müssen. Beim Umbau wurde auf eine möglichst optimale Flächennutzung, gutes Tierwohl und eine hohe Arbeitseffizienz geachtet.

Daniel Schmied

David Aebi

Optimale Flächenausnutzung  Da sich die Anzahl Tiere pro Fläche mit den neuen Vorschriften verringert und die Mastschweine 38 Prozent mehr Fläche zur Verfügung haben (Tabelle), sollten die bestehenden Flächen möglichst optimal weitergenutzt werden. Dies konnte teilweise durch grössere Buchtenstrukturen kompensiert werden, da dadurch weniger Abtrennungen und Einrichtungen nötig sind. Zu-

Die Buchten vor und nach dem Umbau.

Tabelle 1: Veränderung des Flächenbedarfs pro Mastsau kg Lebendgewicht bis 31.8.2018 ab 1.9.2018 davon Liegefläche 60

m 2 m2 m2

25 – 59.9 0,45 0,6 0,4

60 – 84.9 0,65 0,75 0,5

85 – 109.9 0,65 0,9 0,6

Betriebsspiegel Betriebsleiter: Christian Reinmann Nutzfläche: 21 ha Tiere: 448 Schweinemastplätze, 27 Mastmunis Pflanzenbau: Kartoffeln, Zuckerrüben, Winterweizen, Wintergerste, Raps, Triticale, Mais und Grünfläche

sätzlich braucht es im neuen Stallsystem auch weniger Treib und Kontrollgänge, welche viel Platz benötigen. Ein weiterer Vorteil sind die Abräumbuchten, die dem Betriebsleiter die Flexibilität geben, eine optimale Stallauslastung zu generieren. In den Abräumbuchten kommen die Schweine zusammen, die das Schlachtgewicht in einer Gruppe etwas später erreichen und deshalb noch auf dem Betrieb bleiben müssen. Durch diese Optimierungen fallen im neuen Stallsystem nur gerade 32 Mastplätze weg. Um die wegfallenden Plätze zu kompensieren und den Betriebszweig weiter auszubauen sind im angrenzenden Wagenschopf noch 192 weitere Mastplätze geplant. Hohe Arbeitseffizienz  «Beim Umbau etwas mehr zu investieren zahlt sich später aus», so der Betriebsleiter Christian Reinmann. Aus dieser Motivation wurde beim Umbau darauf geachtet, dass man die täglichen Arbeiten möglichst optimieren kann. Beispielsweise wurden in allen Ecken Spaltenböden eingesetzt, um das tägliche Misten zu erleichtern. Zusätzlich wurden feste Einrichtungen installiert, die dem Betriebsleiter beim Selektionieren und Verladen der Mastschweine helfen. Da-

Der Betriebsleiter setzte den Umbau selbst um. durch kann diese Arbeit nun von einer Person alleine verrichtet werden. Tierwohlbeiträge  Die neuen Platzverhältnisse schaffen neue Möglichkeiten. Beim Umbau wurde darauf geachtet, dass die Möglichkeit besteht, in das BTS-Programm einzusteigen. Dank den Anpassungen zu Gunsten des Tierwohls kann eine Aufnahme in dieses Programm geprüft werden. Zu Beginn der Planung wurde auch das RAUS-Programm in Erwägung gezogen. Aus Kosten-/Nutzengründen gab es dann den Entscheid gegen das Programm. Deshalb wurde ­schlussendlich nur im Inneren des Stalls umgebaut. m

Autoren Daniel Schmied, Ressortleiter und Schweinespezialist im UFA-Beratungsdienst, 3052 Zollikofen; David Aebi, UFA-Marketing, 3360 Herzogenbuchsee, www.ufa.ch www.ufarevue.ch

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NUTZTIERE

Ziele dank Zusammenarbeit erreicht ANTIBIOTIKAREDUKTION  Erna Köfer aus Schlatt (AI) ist passionierte Schweinehalterin und Präsidentin des Schweinehalter Vereins Appenzell. Auf ihrem Schweinezuchtbetrieb werden 50 Muttersauen in einem geschlossenem System gehalten. Die Absetzferkel hatten vermehrt Probleme mit Durchfall, ein Futterwechsel brachte die Lösung.

Zusammen mit ihrem Mann Dieter und ihren vier Töchtern lebt Erna Köfer auf dem Landwirtschaftsbetrieb, den sie im Jahr 1994 von ihrem Vater übernommen hat. Seither betreut sie die 50 Zuchtsauen auf dem Betrieb, der in der Bergzone II liegt und als Betriebsgemeinschaft zusammen mit einem Nachbarn geführt wird. Dieser bewirtschaftet die landwirtschaftliche Nutzfläche und hält Milchkühe.

Durch die gute Zusammenarbeit zwischen Erna Köfer und ihrem UFA-Fütterungsberater Franz Fässler konnte das passende Absetzfutter gefunden werden.

Drei-Wochen-Rhythmus  Die Sauen auf Erna Köfers Betrieb ferkeln im Drei-Wochen-Rhythmus ab, immer acht Sauen gemeinsam. Die Ferkel werden rund 30 Tage gesäugt, bevor sie abgesetzt werden. Bereits ab dem zehnten Lebenstag beginnt Erna Köfer mit der Anfütterung der Saugferkel. Da

sie keinen Futterwechsel rund um das Absetzen will, setzt sie UFA 311-6 securo bereits bei den Saugferkeln ein, zu Beginn vermischt mit reichlich Wühlerde. Die Mischung legt sie im Ferkelnest vor und achtet bei der Fütterung immer darauf, dass das Mutterschwein auch ein wenig mitfressen kann, damit haben die Ferkel ein Vorbild und lernen früh zu fressen. Optimierte Futterwahl  Beim Absetzen kommen die Ferkel in einen sauber gewaschenen und warmen Stall. Da die Ferkel das Futter bereits kennen, fressen sie in der Regel bereits von Anfang an gut. Trotzdem musste Erna Köfer experimentieren, bis sie das richtige Futter für ihre Ferkel gefunden hatte. Gemeinsam mit Franz Fässler, ihrem

UFA-Fütterungsberater wurden verschiedene Futter ausprobiert und mit jedem Wechsel kam Erna Köfer ihrem Ziel «Ohne Colistin absetzen» etwas näher. Zu Beginn wurde UFA 313 ab Alpstein eingesetzt, da diese Mühle leider kein Expanderfutter produziert, wurde auf UFA 313 ab St. Margrethen gewechselt. Expanderfutter hat eine bessere Verdaulichkeit, da Nähr- und Wirkstoffe optimal aufgeschlossen werden, zudem wird das Futter hygienisiert. Anschliessend wurde auf UFA 312-4 gewechselt. Dieses Futter enthält Säure, die die Verdauung der Ferkel unterstützt. Doch auch dieses Futter war noch nicht die endgültige Lösung für den Betrieb von Erna Köfer. Als dann UFA 311-6 securo entwickelt wurde, war Erna Köfer eine der Ersten, die das Futter mit der gröberen Struktur und dem ausgeklügelten Säurekonzept ausprobierte – und es funktionierte, Erna Köfer konnte das erste Mal seit langer Zeit ohne Colistin absetzen. Weil die Ferkel der letzten Umtriebe nicht mehr mit Durchfall zu kämpfen hatten, wuchsen sie besser und erreichten schneller das Verkaufsgewicht. Dank der guten Zusammenarbeit zwischen der Betriebsleiterin und dem UFA-Schweinespezialist Franz Fässler konnte eine betriebsspezifische Lösung gefunden und der Antibiotika-Einsatz verringert werden. m

Autorin Sandra Frei, UFA-Revue, 3360 Herzogenbuchsee www.ufarevue.ch

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NUTZTIERE

Die richtige Strategie wählen EIGENREMONTIERUNG  In der Schweiz werden rund 60 Prozent aller Jungsauen zugekauft, der Rest ist eigenremontiert. Da dies doch ein relativ hoher Anteil ist, lohnt es sich, die eigene Zuchtstrategie einmal zu überdenken und zu analysieren. Denn der Aufwand ist nicht zu unterschätzen.

Simone Herzog

Peter Guggisberg

Um möglichst einheitliche Schlachtkörper im Zuschlagsbereich zu erhalten, ist eine homogene Genetik Voraussetzung. Je grösser die Rassenvielfalt der Mastjager, umso grösser auch die Streuung am Fleischhaken. Das Schweizer Zuchtprogramm setzt sich vor allem für die Endprodukte aus zugekauften Primera (SLxES oder ESxSL) und Premo (ES Vaterlinie) ein. Dabei ist wichtig, dass auf dem Betrieb eine einheitliche Strategie gefahren wird. Das heisst, dass schon innerhalb der Sauenherde die genetische Streuung möglichst gering gehalten wird und der Bestandeseber dieselbe Rasse aufweist, wie die eingesetzten KB-Eber. Bei zugekauften Jungsauen ist dies meist gegeben, da meist aus ein und demselben Zuchtbetrieb remontiert wird. Die Eigenremontierer sind hier deutlich stärker gefordert. Eine sorgfältige Planung ist ein Muss und beginnt bereits beim Absetzen der Sauengruppe. Es gilt zu bestimmen, welche

Grafik 1: Streuung der Mastjager Eigenremontierung mit reinen ES-Sauen Muttersauen

10 % ES-Kern

ES

ES

90 % ES

Premo®

ESR

Eigenremontierung mit eigener F1-Produktion

Muttersauen

Zukauf 10 % ES-Kern

SL

LE

90 % LE

Premo®

VLE

Produktion mit Jungsauen-Zukauf (Primera) Muttersauen

100 % LE

Premo®

ES = Edelschwein Mutterlinie, ESR = Premo x ES SL = Schweizer Landrasse, LE = SL x ES, VLE = Premo x Primera 62

VLE

Kernsauen mit Mutterliniensperma besamt werden sollen, damit dieses rechtzeitig bestellt werden kann. Bestimmung des betrieblichen Konzepts  Grundsätzlich muss zuerst klar sein, welche Eigenremontierungsvariante auf dem Betrieb gefahren werden soll: Bei Eigenremontierung mit eigener Produktion der Kernherde ist der Bestand komplett geschlossen. Der Zuchtfortschritt wird über das Mutterliniensperma sichergestellt. Damit eine möglichst kleine genetische Streuung anfällt, wird bei diesem Konzept in der Herde ausschliesslich mit Sauen der Rasse Edelschwein Mutterlinie gearbeitet. Betriebe mit weniger als 50 Muttersauen, die keine Jungsauen zukaufen wollen, sollten unbedingt diese Variante wählen (Grafik 2b). Im Konzept mit Zukauf der Grosselterntiere (Grundstockerneuerung) findet ein eingeschränkter Tierverkehr statt (Grafik 2a). Nur Jungsauen der Kernherde werden kontinuierlich und in festen Lieferbeziehungen aus einem SGD AR-Betrieb zugekauft. Der Umfang des Zukaufs macht nur zirka vier Prozent des Sauenbestandes aus. Durch die Zufuhr der Grosselterntiere und den Einsatz des Mutterlinienspermas wird der Zuchtforschritt sichergestellt. Bei konsequentem Arbeiten besteht bei diesem Konzept die Möglichkeit F1-Produktionssauen zu erzeugen und damit den Heterosiseffekt zu nutzen. Zudem gibt es keine Probleme mit Inzucht. Diese Variante funktioniert jedoch erst richtig mit mindestens 100 Muttersauen im Bestand, da die Kernherde zehn Prozent des Sauenbestandes nicht überschrei-

Folgende Punkte müssen bei der Eigenremontierung erfüllt sein: 1. Es müssen ausreichend Aufzuchtplätze vorhanden sein (Faustregel: Anzahl Aufzuchtplätze = Anzahl Muttersauenplätze) 2. In jeder Gruppe müssen eine bis zwei Kernsauen mit Mutterlinie belegt werden 3. Freie Arbeitskapazität des Verantwortlichen von mindestens zwei Stunden pro Woche 4. Exakte Tierdatenerfassung ist ein Muss 5. Selektion der Jungsauen mit 80 – 100 kg muss durch UFA-Berater erfolgen 6. Absatz für Mastjager mit Mutterlinienvätern (keine gemischten Posten)

ten und in jeder Gruppe mindestens eine Kernsau mitlaufen sollte. Auswahl der Kernsauen  Die Bestimmung der Kernsauen beginnt im Abferkelstall: Es werden nur reinrassige Sauen ohne Anomalien im Wurf ausgewählt. Die Sau ist mindestens im zweiten Wurf, stammt von einem KB-Eber ab und weist eine überdurchschnittliche Produktions- und Säugeleistung auf. Hier sind der Produktionsindex und die prozentuale Abweichung zur Herde hilfreich. Diese beiden Kennzahlen sind auf dem Sauenblatt des UFA 2000planers ersichtlich. Um Inzucht zu vermeiden ist beim Einsatz des KBEbers darauf zu achten, dass sowohl der KB-Eber selbst, als auch der Vater des KB-Ebers und der Vater der zu be7-8 2016 · UFA-REVUE


NUTZTIERE

UFA 2000 Kernzucht

KB

gsa

ue

n

ES

Jun

~ 10 % Paarungen

ek

tie

rte

ES-Kernsauen für Remonten

Mutterliniensperma

sel

Endproduktsperma

~ 90 % Paarungen zur MastjagerProduktion

Grafik 2b: Eigenremontierung geschlossen

ue

n

KB Mutterliniensperma

tie

rte

Jun

gsa

~ 10 % Kernherde ES

ek

Effiziente Jungsauenselektion  Sind die potentiellen Jungsauen einmal geboren, ist eine exakte Aufzeichnung Pflicht. Der Nachzuchtwurf wird auf der Wurferfassung dementsprechend notiert und die Zuchtkandidaten markiert (z. B. mit farbiger Unterlagscheibe unter der Ohrenmarke). Aus Würfen mit Anomalien dürfen keine Ferkel zur Nachzucht markiert werden.   Remonten sind keine Mastschweine und sollten deshalb ab 25 kg separat aufgezogen und gefüttert werden. Der Schwerpunkt wird weniger auf hohe Tageszunahmen, sondern auf ein gesundes Fundament gesetzt. Dies bedarf eines speziellen Fütterungskonzepts. Ab 80 kg muss die Selektion der Zuchtkandidatinnen durch einen Spezialisten des Beratungsdienstes erfolgen. Anforderungen sind: mindestens sieben funktionierende Zitzen auf jeder Seite, ein Lebtageszuwachs von mehr als 530 g und ein ausgezeichnetes Fundament. Damit eine sinnvolle Selektion überhaupt stattfinden kann, muss der Betrieb doppelt so viele Jungsauen aufziehen als benötigt werden. Das regelmässige Einstallen in den Aufzuchtstall ist ein Muss!

Grafik 2a: Eigenremontierung mit Grundstockerneuerung

sel

legenden Sau, nicht identisch sind. Selbstverständlich wird für die Paarung ausschliesslich reinrassiges Mutterliniensperma (ES oder SL) eingesetzt.

~ 90 % Produktionssauen

Endproduktsperma

zur MastjagerProduktion

Arbeitsaufwand nicht unterschätzen  Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, braucht es genügend Kapazitäten auf dem Betrieb. Auf einem Betrieb mit Eigenremontierung muss mit mindestens zwei Stunden Mehrarbeit pro Woche gerechnet werden. Dazu gehören Paarungsplanung, Besamung, Auswahl und Markierung der Ferkel, Aufzeichnungen, separate Fütterung und Selektion der Jungsauen. Wohin mit den Mutterlinien-Kastraten?  Ausselektionierte Ferkel (Kastraten und ungeeignete weibliche Tiere) der Mutterlinien-Paarungen sind oft weniger wirtschaftlich als normale Mastschweine. Sie müssen entweder selber ausgemästet oder gesondert vermarktet werden. Gemischte Posten aus Mutterlinien- und Vaterlinienwürfen wachsen beim UFA-REVUE · 7-8 2016

Nur rund die Hälfe der potenziellen Jungsauen eignen sich für die Nachzucht. 63


NUTZTIERE Grafik 3: Gewichtung der Leistungsmerkmale nach Rasse Zuchtziel Edelschwein 2016 9 %

Zuchtziel «Premo®» 2016 21 %

15 %

2 % 14 % 3 %

7 %

9 %

12 %

33 %

14 %

4 % 16 %

5 %

9 %

25 %

2 %

1 %

 Zunahmen,  Futterwertung,  Fleischigkeit,  Fleischqualität,  Wurfgrösse (LGF),  Anteil untergewichtiger Ferkel (AUF),  Ferkelaufzuchtrate (FAR),  IAB,  Typ,  Fundament,  Zitzen

Der Aufwand der Eigenremontierung darf nicht unterschätzt werden und die ausgewählte Strategie muss konsequent verfolgt werden.

Die beiden Zuchtziele der Edelschwein-Linien bewegen sich in entgegengesetzter Richtung. Deshalb macht es wenig Sinn, aus einem Premo-Eber, der auf Fleischleistung gezüchtet wird, Jungsauen für die Ferkelproduktion nachzuziehen. Bei Nachkommen solcher Kreuzungen ist rein genetisch bedingt mit mindestens einem Ferkel pro Wurf weniger zu rechnen.

Mäster auseinander und verursachen dort Mehraufwand und allenfalls Abzüge. Dies ist nicht zu unterschätzen, da 10 – 15 Prozent des Bestands mit Mutterlinie besamt wird und bis zu drei Vierteln der daraus geborenen Ferkel in die Mast gehen (Grafik 1) Fazit  Bevor sich ein Betriebsleiter für die Eigenremontierung entscheidet,

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muss er abklären, ob die nötigen Kapazitäten auf dem Betrieb vorhanden sind (Arbeitszeit und Aufzuchtplätze). Für welche Variante er sich entscheidet, hängt unter anderem vom Sauenbestand und dem Absatzkanal für Mutterlinienferkel ab. Eine professionelle Eigenremontierung erfordert züchterisches Flair, exaktes Arbeiten und ist sehr anspruchsvoll. m

Autoren Simone Herzog, Leiterin Auswertungsstelle (AWS), UFA 2000, 3360 Herzogenbuchsee Peter Guggisberg UFA 2000 Zucht­ techniker, 3052 Zollikofen Auf www.ufa.ch finden Sie den gesamten Leitfaden zur Eigen­remontierung. 7-8 · 16

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7-8 2016 · UFA-REVUE


NUTZTIERE

Soja in der Nutztierfütterung PROTEINVERSORGUNG  Unter welchen Umständen kann Soja in der Nutztier­ fütterung eingespart werden und durch welche Alternativen kann Soja gar ersetzt werden? Mitunter beschäftigt sich der Forschungsbetrieb UFA-Bühl mit diesen und vielen weiteren Fragen.

Der Einsatz von Soja in Schweizer Mischfutterrationen wird seit längerer Zeit kontrovers, teilweise auch emotional, in diversen Medien diskutiert. Einerseits geht es um die damit verbundene Abholzung von Regenwald und andererseits hat sich Soja seit dem Verbot von Proteinen tierischer Herkunft als wichtigster Proteinlieferant in der Nutztierfütterung etabliert. Für die UFA geht es zusammen mit dem Versuchsbetrieb UFA Bühl darum, Grundlagen auf wissenschaftlicher Basis für Diskussionen, Publikationen und Sortimentsentscheide zu erarbeiten. Anhand mehrerer Versuche mit ver-

Stephan Roth

Stefan Streit

Tabelle 1: Phasenfütterung (Oktober 2013 bis März 2014) Merkmal Futterverzehr/Tag

kg rel. %

3 Phasen 2.30 100

2 Phasen 2.30 99.8

1 Phase 2.28 99.1

Lebendgewicht je Tier am Ende

kg

111.8

110.7

111.6

Masttageszuwachs (1. Tag bis Ende)

g rel. %

927 100

911 98.3

914 98.6

MFA

% rel. %

57.1 100

56.8 98.6

57.4 100.6

Verbrauchtes Sojaextraktionsschrot (pro Mastschwein)

kg rel. %

13.63 100

14.11 103.5

16.70 122.5

Tabelle 2: Alternative zu Soja (Mai 2014 bis Oktober 2014) Futterverzehr/Tag (1. – 28. Tag)

Merkmal g rel. %

Kontrolle 593 100

SunPro 5 593 99.9

SunPro 10 597 100.6

Lebendgewicht je Tier am Ende

kg rel. %

18.2 100

18.3 100.6

17.9 98.2

Tageszuwachs (1. Tag bis Ende)

kg rel. % kg/kg rel. %

348 100 1.72 100

357 102.5 1.66 96.8

338 97.0 1.78 103.5

rel. %

100

110.4

89.0

Futterverwertungsindex (1. – 28. Tag) Wirtschaftlichkeit (DB pro Tier)

UFA-REVUE · 7-8 2016

schiedenen Tierarten und Tierkate­ gorien wurde die Reduktion von Sojaprodukten getestet. Dazu wurden verschiedene Szenarien wie Phasenfütterung oder Alternativen zu Sojaprodukten gewählt. Phasenfütterung  Ein Versuch hat bestätigt, dass durch eine Phasenfütterung der Mastschweine Soja eingespart werden kann – bei gleichbleibender Leistung und Qualität der Schlachtkörper. Im Versuch wurden drei Varianten miteinander verglichen: Die Varianten A (dreiphasig), B (zweiphasig) und C (einphasig). Insgesamt wurden 240 Mastschweine geschlechtergetrennt gemästet. Die genauen Resultate finden Sie in Tabelle 1. Zusätzlich zum reduzierten Einsatz von Soja bringt die Phasenfütterung weitere Einsparungen beim Eintrag von Stickstoff und Phosphor. Die Fütterung der Mastschweine wird somit effizienter und schont die Ressourcen. Alternativen zu Sojaprodukten In einem Versuch mit total 360 eingestallten Ferkeln wurde Sojaschrot gänzlich oder teilweise durch SunPro 46 ­ersetzt. SunPro 46 ist ein Sonnenblumenschrot-Konzentrat mit 45 Prozent Rohprotein und maximal acht Prozent Rohfaser. Die Varianten waren aufgeteilt in Kontrolle (10 % Soja  /  0 % SunPro), SunPro 5 (5 % Soja und 5 % SunPro) und SunPro 10 (0 % Soja  /  10% SunPro). Bedingt durch die Jahreszeit fiel das Leistungsniveau unabhängig der Futtervariante unterdurchschnittlich aus. Zwischen den Varianten gab es keine signifikanten Unterschiede (Tabelle 2). Trotzdem liessen sich einige Rück-

Versuche auf UFA-Bühl haben gezeigt, dass eine Reduktion von Soja in der Nutztierfütterung möglich ist.

schlüsse über das Produkt SunPro ziehen: Aufgrund der positiven Tendenzen bei der tierischen Leistung und einem entsprechend höheren Deckungsbeitrag pro Tier ist der Einsatz von SunPro 46 bis zu einem Anteil von fünf Prozent in Futter für Aufzuchtferkel anstelle von Sojaschrot umsetzbar. Fazit  Mithilfe der Versuche auf dem eigenen Versuchsbetrieb Bühl ist es UFA möglich, unabhängig von externen Stellen und unter Schweizer Bedingungen, sich ein spezifisches Bild über aktuelle Themen in der Nutztierfütterung zu erarbeiten. Beispielsweise unter welchen Bedingungen eine Reduktion von Sojaprodukten ohne Einbussen bei der tierischen Leistung möglich ist. m

Autoren Stephan Roth, Bereichsleiter Forschung und Entwicklung UFA AG, 3360 Herzogenbuchsee; Stefan Streit, Betriebsleiter UFA-Bühl, 5604 Hendschiken, www.ufa.ch Dieser Bericht ist der zweite Teil der dreiteiligen Serie zum Versuchswesen auf dem UFA-Versuchsbetrieb UFA-Bühl in Hendschiken. www.ufarevue.ch

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NUTZTIERE

Für eine erfolgreiche Grossviehmast UFA TORO-SUPPORT  Der Erfolg in der Grossviehmast wird von vielen Faktoren bestimmt. UFA Toro-Support (UTS) ist das durchdachte und professionelle Konzept für die Rindviehmast. Die langjährige Erfahrung der Toro-Spezialisten, das Know-how und die Erkenntnisse aus Forschung und Entwicklung sind im Konzept vereint. Profis haben damit seit Jahren Erfolg und entwickeln ihre Betriebe stets weiter.

Sarah Hirsbrunner

Markus Vögeli

UFA Toro-Support unterstützt die Mäster vom Einstallen bis zur Schlachtung der Masttiere. Zusammen mit den UFA Toro-Spezialisten wird als Erstes eine betriebsspezifische Aufzuchtstrategie festgelegt und damit der Grundstein für die spätere Mast gelegt. Mit UFA-Spezialitäten wird eine gesunde und vitale Aufzucht möglich, mit dem Ziel, den Antibiotikaeinsatz langfristig zu reduzieren. Ein Teil des Aufzuchtpuzzles ist UFA- Kälbermash. Die betriebseigene Trockenmischung bietet die Möglichkeit, eine abrupte Futterumstellung auf die Vormastration zu verhindern. Wachstumseinbrüchen kann so entgegengewirkt werden.

Ergänzung. Bei der Produktewahl steht immer die tiergerechte Bedarfsdeckung im Vordergrund. Nur mit effizienter und zielgerichteter Ergänzung wird die Mast wirtschaftlich attraktiv. Zusammen mit dem Toro-Spezialisten wird ein betriebsspezifisches Fütterungskonzept ausgearbeitet und mit regelmässiger Überprüfung verifiziert und angepasst (Grafik 1). Erfolgreiches Dienstleistungspaket  UFA Toro-Support bietet nebst der Rationenplanung und dem umfassenden Sortiment ein weitreichendes Dienstleistungspaket. Der Wägedienst

mit regelmässigen Betriebsauswertungen, das Kundenportal und das ToroMobile tragen zur erfolgreichen Grossviehmast bei. Toro-Wägeprogramm  Per Knopfdruck befinden sich alle neu eingestallten Masttiere im Toro-Wägeprogramm. Mit der Schnittstelle zu Agate steht dem Wäge-Team für den Wägetag eine fixfertige Tierliste im Programm bereit und erleichtert die Arbeit auf dem Betrieb erheblich. Mittels elektronischer Schnittstelle werden die Tiergewichte direkt im Programm registriert. Direkt im Anschluss erhält der Betriebsleiter

Grundfutter effizient nutzen  Für die Erstellung der Mastration werden die Trockensubstanz-, Nährstoff- und Mineralstoffgehalte der betriebseigenen Grundfuttermittel analysiert. Nebst der herkömmlichen Analyse der Nährstoffgehalte berücksichtigt die UFA Toro-Fütterungsplanung auch die Fermentationsprozesse im Pansen gemäss W-FOS. Die lückenlose und verlustarme Versorgung mit Nährstoffen wird dadurch sichergestellt. Unsere Erfahrungen mit Toro W-FOS ermöglichen die optimale und betriebsangepasste Futterration für hohe Zunahmen und erfreuliche Schlachtresultate. Effiziente und wirtschaftliche Mastumtriebe sind dabei das oberste Ziel. Ergänzungsfutter für jede Ration Das UFA Toro-Sortiment bietet für die unterschiedlichsten Rationen und verschiedenen Mastphasen die passende 66

7-8 2016 · UFA-REVUE


NUTZTIERE eine Wägeauswertung mit den aktuellen Tiergewichten, dem Tageszuwachs seit der letzten Wägung und dem durchschnittlichen Tageszuwachs seit Beginn der Mast.

Ausmastfutter Futterverzehr

Schlachtprognose für Einzeltiere Die Schnittstelle mit Agate liefert wichtige Daten zur Bestimmung des Schlachtzeitpunktes. Die Masttiere werden nach Tränker-Kategorien unterschieden. Für beide Kategorien kann mit unterschiedlichen Mast-Ausbeuten gerechnet werden. Die Schlachtprognose für das Einzeltier basiert auf der vordefinierten Ausbeute, dem Zielschlachtgewicht und dem erzielten Tageszuwachs seit der letzten Wägung. All diese Faktoren vereint ergeben ab einem Lebendgewicht von 300 kg ein provisorisches Datum für die Schlachtung. Selbstverständlich dient diese Kennzahl lediglich der Entscheidungsfindung und ist nicht in Stein gemeisselt. Jedes Tier ist ein Individuum und hat einen individuellen Mastverlauf, unerlässlich ist deshalb die Fachkompetenz des Mästers.

Grafik 1: Futterwechsel in der Grossviehmast

Vormastfutter Mastration

UFA-Kälbermilch UFA 207 plus 70

100

150

200 kg Lebendgewicht

250

300

350

Grafik 2: Wirtschaftlichkeit pro Tier und Masttag Deckungsbeitrag

 A-Tränker  AA-Tränker

Futterkosten Bruttomarge Einkauf Tränker Nettoerlös Zuschlag/Abzug Bruttoerlös

Schlachtauswertungen und Wirtschaftlichkeit  Mit dem neuen Toro-

UFA-REVUE · 7-8 2016

Fr.  – 4.00

Fr.  – 2.00

Fr.  0.00

Fr.  2.00

Fr.  4.00

Fr.  6.00

Fr.  8.00

Fr.  10.00

67


NUTZTIERE Kundenportal kann der Mäster die tierindividuellen Einstall- und Schlachtdaten erfassen. Die Datengrundlage ermöglicht schlussendlich eine genaue Auswertung der Masttiere und ist grafisch und übersichtlich dargestellt (Grafik 2). Die Wirtschaftlichkeit steht dabei im Zentrum. Neu können mit der Schnittstelle zu Anicom die Tierdaten beim Einstallen und bei der Schlachtung automatisch und effizient eingelesen werden. Neu: Toro-Mobile  Mit dem neuen Kundenportal kann ab sofort auch über eine Smartphone-Applikation auf die Tierdaten zugegriffen werden. Mit minimalem Aufwand können die Entwicklungen und der Erfolg der Grossviehmast am Smartphone verfolgt werden. Toro-Mobile bietet die Möglichkeit, die Tierdaten im Stall anzusehen. Neben dem berechneten aktuellen Lebendgewicht ist sichtbar, in welcher Bucht sich das Tier befindet.

Mithilfe von Toro-Mobile kann eine Tierliste mit den schlachtreifen Tieren erstellt werden. Versehen mit dem geplanten Schlachtdatum kann am Computer eine händlerspezifische Liste der zu schlachtenden Tiere erstellt werden. Die Tierliste kann bei der Anmeldung beim Händler oder Schlachthof genutzt werden. Ein weiterer Vorteil von Toro-Mobile ist das integrierte Behandlungsjournal. Tierbehandlungen können direkt im Stall erfasst und als Behandlungsjournal im Kundenportal ausgedruckt werden. Im Toro-Mobile werden alle Tiere, bei denen die Absetzfrist noch nicht abgelaufen ist, rot markiert. Auf einen Blick wird sichtbar, welche Tiere zum jetzigen Zeitpunkt nicht für die Schlachtung geeignet sind. Fazit  UFA Toro-Support bietet eine grosse Palette an vielfältigen Massnahmen für die Grossviehmast. Die UFA Toro-Spezialisten unterstützen und be-

raten in allen Fragen und Belangen der erfolgreichen Mast. Angepasst auf die Betriebsstrukturen hilft der Toro-Spezialist, die passende Strategie für eine wirtschaftliche Grossviehmast zu entwickeln und umzusetzen. Das Zusammenspiel zwischen Kunden, Spezialisten, Sortiment und Dienstleistungsangebot bildet den Schlüssel zum Erfolg. m

Autoren Sarah Hirsbrunner, UFAMarketing, 3360 Herzogenbuchsee Markus Vögeli, Rindviehspezialist im UFA-Beratungsdienst, 6210 Sursee www.ufa.ch www.ufarevue.ch

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r e i e r f a k i t Antibio chutz E u te r s Funktioniert als Trockensteller ohne Antibiotika Schützen Sie Eutergesunde Kühe konsequent mit dem Zitzenversiegler Fragen Sie Ihren Tierarzt

Orbeseal® ad us. vet., Suspension in Injektoren. Zusammensetzung: Bismuthi subnitras, Aluminii Di-/Tristearas, Silica Colloidalis Anhydrica. Indikationen: Zur Vorbeugung und Verminderung von neuen Euterinfektionen während der Trockenstehzeit bei Kühen, die frei von einer bakteriellen Euterinfektion sind. Bei Kühen mit nachgewiesener, subklinischer Mastitis kann Orbeseal® zur Verminderung von Euterinfekten unter Aufsicht des Tierarztes in Kombination mit einem Antibiotika-haltigen Euterschutz (z. B. Orbenin® Extra Dry Cow) eingesetzt werden. Dosierung/Anwendung: Den Inhalt eines Injektors unmittelbar nach dem letzten Melken und nach sorgfältiger Desinfektion der Zitze in jedes Euterviertel einbringen. Kontraindikationen: Nicht während der Laktation anwenden. Nicht allein anwenden bei Kühen, die zum Zeitpunkt des Trockenstellens eine nachgewiesene subklinische oder akute Mastitis aufweisen. Unerwünschte Wirkungen: keine bekannt. Interaktionen: Nicht in Kombination mit anderen intramammären Präparaten (ausser Antibiotika Euterschutzzubereitungen) anwenden. Absetzfristen: Essbare Gewebe und Milch*: keine; *Entsprechend der VHyMP Art. 10 Abs. 1 Bst. g ist das Inverkehrbringen von Milch in den ersten 8 Tagen p.p. (nach dem Abkalbern) verboten. Bei Anwendung in Kombination mit einem Antibiotika-Euterschutz: Absetzfrist des Antibiotikums beachten. Zulassungsinhaberin: Zoetis Schweiz GmbH, Zürich. Swissmedic Nr.: 56’745 (C). Bitte lesen Sie die Packungsbeilage oder konsultieren Sie www.tierarzneimittel.ch. 2007_07_05.

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NUTZTIERE

Eine rentable Produktionschance SWISS QUALITY BEEF  SQB erfreut sich einer konstant hohen Nachfrage. Das Fleisch der leichten Munis hebt sich durch seine Zartheit, seinen optimalen Fettanteil und seinen dadurch einmaligen Geschmack vom herkömmlichen Rindfleisch ab. Um den, in den letzten Jahren stetig gestiegenen Bedarf abdecken zu können, können weitere Produzenten in das Programm einsteigen.

SQB-Munis sind männliche Tiere, die nach QM-Richtlinien gehalten und leichter geschlachtet werden als herkömmliches Bankvieh. Das optimale Schlachtgewicht (SG) für SQB-Munis liegt zwischen 240 – 260 kg mit einer Fettabdeckung der Klassen 3 – 4, wobei Tiere der Klasse 4 (bessere Fleischmarmorierung) bevorzugt werden. Vermarktet wird das SQB-Fleisch über die Transgourmet Schweiz AG, ausschliesslich in den Gastrokanal. Die Argumente Qualität, Regionalität und Swissness machen SQB gegenüber dem günstigen Importfleisch konkurrenzfähig, da der heutige Konsument immer mehr Wert auf Nachhaltigkeit legt.

Yvan Meuwly

Beatrice Rufer

SQB-Muni sind auf dem Markt gesucht.

Wirtschaftliche Vorteile Die SQBProduktion ist wirtschaftlich gesehen aus zwei Aspekten interessant. Einerseits weil attraktive Zuschläge gelöst werden können, andererseits weil durch die tieferen Schlachtgewichte eine höhere Umtriebsrate erzielt wird. Die Futterverwertung ist bei SQB-Munis besser als in der herkömmlichen Munimast. Rentabel ist die SQB-Produktion aber nur, wenn das Management professionell ist und die SQB-Qualität erreicht wird. Ein SQBTier weist eine Fleischigkeit von T–C auf, hat eine Fettabdeckung in den Klassen von 3 oder idealerweise 4 und liegt im Gewichtsbereich von 220 – 280 kg SG. Im Optimalbereich können Zuschläge von bis zu Fr. 1.55 / kg SG erreicht werden (Tabelle). Herausforderungen  Um die hohen Qualitätsanforderungen des SQB-Fleisches zu erfüllen, ist ein professionelles Management, das eine enge ZusamUFA-REVUE · 7-8 2016

menarbeit von Landwirt, Futtermühle und Vermarkter beinhaltet, unerlässlich. Anicom-Auswertungen zeigen, dass die Fütterung und das Management auf die Fettabdeckung ausgerichtet sein müssen. Die Schlachtgewichte werden durch den optimalen Anmeldezeitpunkt erreicht. Hierbei ist regelmässiges Wägen der Tiere und rechtzeitiges Anmelden entscheidend. Beim SQB wird mit einer Ausbeute von rund 54 Prozent gerechnet, folgedessen sollten die Tiere im Bereich von 430 – 470 kg Lebendgewicht (Fleischigkeit beachten), zur Schlachtung gemeldet werden. SQB zu produzieren bedeutet, dem Markt gerecht zu werden. Kontinuierliche Lieferungen sind eine wichtige Voraussetzung, um am Programm teilzunehmen. In die SQB-Produktion einsteigen Die SQB-Produktion eignet sich für

Tabelle: SQB-Zuschläge ab 1. Januar 2012 SQB-Zuschläge (T-C) CH-TAX-Zuschläge für SQB-Muni 220.1 – 240 kg Fr. –.30/kg SG 240.1 – 250 kg Fr. –.75/kg SG T Fr. –.00 250.1 – 260 kg Fr. –.75/kg SG +T Fr. –.30 260.1 – 270 kg Fr. –.45/kg SG H Fr. –.60 270.1 – 280 kg Fr. –.20/kg SG C Fr. –.80 Gewichtsabzüge gemäss Einkaufsbedingungen Fettklasse 4 erhält bei SQB-Produktion keinen Abzug

Landwirte, die eine Alternative zur Milchproduktion oder zur herkömmlichen Bankviehproduktion suchen. Das Programm SQB lebt von seiner Qualität. Produzenten, die in die SQB-Produktion einsteigen möchten, müssen sich dessen bewusst und gewillt sein, ihr Management darauf auszurichten. Interessierte Produzenten können sich gerne für weitere Informationen bei ihrer regionalen Anicom-Niederlassung melden. m

Autoren Yvan Meuwly, Bereichs­leiter Rindvieh, Anicom AG, 9501 Wil Beatrice Rufer, Marketing und Kommunikation, Anicom AG, 3052 Zollikofen www.ufarevue.ch 7-8 · 16

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NUTZTIERE

Mischen, mischen, mischen … MILCHVIEHFÜTTERUNG  Viele Faktoren entscheiden, ob eine Mischration gelingt oder nicht: die korrekte Befüllreihenfolge, die Füllmenge, die Mischdauer und der Trockensubstanzgehalt der Mischung, um nur einige aufzuzählen. Anbei finden Sie einen kurzen Leitfaden zum Thema.

Thomas Thalmann

Ein grosser Vorteil einer Mischra­ tion ist, dass Milchkühe mit jedem Bissen Futter eine ausgewogene Mischung aufnehmen und die Mikroorganismen im Pansen immer gleichmässig mit Nährstoffen versorgt werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten Rationen herzustellen, einige Grundsätze sollten jedoch beachtet werden, damit Mischrationen gelingen. TMR: Teil- oder Totalmischration? In der Schweiz werden aufgrund der Herdengrössen oft Teilmischrationen hergestellt. Dabei werden das Grundfutter und ein Teil des Kraftfutters vermischt. Damit die Ration nach Energie und Protein ausgeglichen ist, wird sinnvollerweise das Ergänzungsfutter der Grundfutterration beigemischt. Auch die Grundmineralisierung wird im Idealfall via Mischration verteilt. Dadurch können alle Kühe das Grundfutter ­optimal verwerten. Tieren mit höheren Tagesmilchleistungen wird zusätzlich zur Teilmischration individuell Leistungsfutter angeboten (manuell oder Kraftfutterstation). Bei einer Totalmischration werden hingegen sämtliche Ergänzungs- und Leistungsfutter mit dem Grundfutter vermischt und die Kühe erhalten kein leistungsspezifisches Kraftfutter mehr. Totalmischrationen sind bei grösseren Herden eine Möglichkeit, da zwei Leistungsgruppen gemacht und damit zwei verschiedene Totalmischrationen (eine hoch- und eine niederleistende Ration) angeboten werden können. Kann die Herde nicht unterteilt werden, erhöht sich die Gefahr, dass niederleistende und altmelkige Kühe verfetten, da für sie die Nährstoffkonzentration zu hoch

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ist und Startphasenkühe mit hohen Leistungen unterversorgt sind. Trocken vor feucht und lang vor kurz  Die korrekte Reihenfolge beim Befüllen des Mischwagens hilft, eine ho- mogene Mischung herzustellen und die Struktur der Komponenten zu schonen. Folgende Reihenfolge wird empfohlen, damit die Mischung gelingt und die Mischdauer kurz gehalten werden kann: • Heu/Stroh • Luzerne- oder trockene Grassilagen • Maissilage • Trockene, feine Komponenten • Konzentrate und Vormischungen • Nasse Nebenprodukte • Flüssigkeiten

ziell weniger Strukturwirkung, als wenn das junge Emd in einer trockenen Mischung verwendet wird.   In der Tabelle sind die Zielwerte für ausgeglichene Rationen in Abhängigkeit mit der Leistung der ­Herde ab­ gebildet. Durch das Bei­mischen des Ergänzungsfutters und der Verwendung von hochwertigen Grundfuttermitteln wird die Schmackhaftigkeit erhöht und die Kühe fressen mehr. Durch diesen höheren Verzehr (der in der Praxis oft beobachtet wird), die effiziente Versorgung der Pansenmikroben und der besseren Verwertung des Grundfutters

Nebst der Reihenfolge beim Befüllen ist auch der Vorgang selbst wichtig. Studien haben gezeigt, dass Komponenten, die nur auf einer Seite des Misch­ wagens eingefüllt werden, grösstenteils auch dort verbleiben, deshalb ist eine gute Verteilung wichtig. Weiter ist zu beachten, dass der Mischwagen auf einem ebenen Untergrund steht, damit sich feine Komponenten nicht am Boden ansammeln. Verzehr maximieren  Damit der Verzehr möglichst hoch ist, muss die Mischration schmackhaft, qualitativ hochwertig und ausgeglichen (Energie und Protein) sein und einen optimalen Trockensubstanzgehalt aufweisen. Letzterer liegt zwischen 40 und 45 Prozent. Bei tieferen TS-Gehalten der Ration nimmt die Strukturwirkung des Raufutters ab. Wird beispielsweise junges Emd in eine eher nasse Ration vermischt, hat die gesamte Ration tenden7-8 2016 · UFA-REVUE


NUTZTIERE können die etwas höheren Fütterungskosten, die durch den Mischwagen verursacht werden, gerechtfertigt werden – vorausgesetzt die Mischung wird mit hoher Genauigkeit hergestellt. Welche Mischwagengrösse ist ideal?  Diese Frage muss betriebs­ spezifisch angeschaut werden: Auf ­einen Kubikmeter Behälterinhalt können bei Silagefütterung rund fünf bis sechs Grossvieheinheit (GVE) gerechnet werden. Für einen Bestand mit 30 Kühen wäre somit ein Misch­wagen von sechs Kubikmetern ausreichend. Bei hohem Dürrfutter­anteil ist der Volumenbedarf entsprechend zu erhöhen (zirka drei GVE/m3).   Die meisten Mischwagen stellen bei einem Füllgrad von 75 bis 90 Prozent die homogenste Mischung her, einige stellen aber auch bei deutlich tieferen Füllmengen problemlos einwandfreie Misch­ungen her. Die Mischdauer variiert je nachdem, ob das Futter bereits bei der Ernte gehäckselt wurde oder nicht. Bei gehäckselten Komponenten reicht eine Mischzeit von vier bis sechs Minuten aus. Sind die Komponenten ungeschnitten,

Tabelle: Zielwerte einer ausgeglichenen Futterration Leistungsniveau der Herde in kg Milch 7500 8500 10 000 > 11 000

Energiekonzentration MJ NEL pro kg TS 6.0 – 6.2 6.2 – 6.4 6.4 – 6.6 6.6 – 6.8

sind acht bis zehn Minuten reali­stischer. Wird bereits während dem Befüllen gemischt, reichen zwei bis drei Minuten Mischzeit aus, nachdem das letzte Futtermittel beigefügt wurde. Grundsätzlich sollte die Mischzeit aber möglichst kurz gehalten und eine ­Dauer von total 15 Minuten nicht überschritten werden, da die Misch­genauigkeit nicht verbessert wird, die Struktur der Ration darunter leidet und unnötige Energie verschwendet wird. Scharfe Messer  Der Mischwagen ist täglich in Gebrauch und die Maschinenteile nutzen sich im Laufe der Zeit ab. Damit verändert sich auch die Futterstruktur und die Durchmischung lässt nach. Der Verschleiss an Messern und Gegenschneiden ist besonders gross. Messer müssen regelmässig kontrolliert und bei Bedarf geschliffen

Viele Faktoren müssen beachtet werden, damit die Mischration gelingt.

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RP g/kg TS 140 – 150 145 – 155 155 – 165 155 – 170

NDF g/kg TS 380 – 440 360 – 440 340 – 440 > 330

% TS 38 – 45 38 – 45  38 – 45  40 – 48

oder ausgetauscht werden, Gegenschneiden müssen nachjustiert oder ebenfalls ersetzt werden. Es wird empfohlen, dass nie der gesamte Satz an Messern und Gegen­schneiden gleichzeitig ersetzt wird, sondern schrittweise gewartet wird. Dadurch verändert sich die Struktur der Ration weniger stark und der Futterverzehr wird weniger beeinflusst.   Besonders bei raufutterbetonten Rationen ist die Schnittleistung entscheidend, damit Dürrfutter und ungeschnittene Grassilagen möglichst rasch die gewünschte Länge erreichen und nicht vermanscht werden. Als Empfehlung für eine nicht selektionierbare Mischung sollte die Schnittlänge zwei bis sechs Zentimeter betragen. Auch die Wiegestäbe des Misch­ wagens sollten regelmässig kontrolliert werden. Überprüfen kann man dies zum Beispiel, indem zwei 25 kg Säcke in oder auf den Mischwagen gelegt werden. Das angezeigte Gewicht am Mischwagen darf maximal zehn Prozent vom tatsächlichen Gewicht abweichen. Stimmen die Gewichte nicht mehr, verliert der Mischwagen einen seiner grössten Vorteile – das exakte Herstellen von Rationen. Immer frische Mischung  Besonders Hochleistungskühe sollten jederzeit Zugang zu frischem Futter haben. Im Speziellen nach dem Melken fressen Kühe ausgiebig. Eine Studie hat aufgezeigt, dass Kühe, die nach dem Melken kein Futter in der Krippe vorfinden, sich oft gleich hinlegen und für eine Weile nicht mehr aufstehen.   Idealer­weise wird die Mischung auch immer zur selben Tageszeit vorgelegt, wenn möglich zwei Mal pro Tag, damit die Kühe besser aktiviert und an die Krip­pe gelockt werden. Vor dem Abladen der frischen Mischung muss der Futtertisch stets abgeräumt werden, anzustreben sind Restfuttermengen von zwei bis drei Prozent. m

Autor Thomas Thalmann, Milchviehspezialist im UFA-Beratungsdienst Seon, www.ufa.ch www.ufarevue.ch 7-8 · 16

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NUTZTIERE

Klimafreundliche Milchproduktion TREIBHAUSGASEMISSIONEN  Auch die Landwirtschaft trägt zur Klimaerwärmung bei: Rund zwölf Prozent der Schweizer Treibhausgasemissionen stammen aus der Landwirtschaft – rund 40 Prozent davon aus der Wiederkäuerverdauung. Und genau hier will der Verein AgroCleanTech ansetzen: Mit welchen Massnahmen kann klimafreundlich Milch produziert werden?

Eine hohe Lebenstagesleistung steht stellvertretend für eine klimafreundliche Milchproduktion.

Die wichtigste und unumstrittene Massnahme zur Reduktion der Treibhausgase ist die Förderung einer hohen Lebenstagesleistung. Bei dieser wird die gesamte geleistete Milchmenge einer Kuh auf deren Lebenstage aufgeteilt. Die Kuh soll bei möglichst konstantem Leistungsniveau über möglichst viele Laktationen genutzt werden – der Zielwert liegt bei sieben bis neun Laktationen. Dabei sollen die unproduktiven Phasen, bei de-

nen keine Milch produziert wird, aber trotzdem Treibhausgase ausgestossen werden, möglichst tief gehalten werden (Aufzucht, Zwischenkalbezeiten und Krankheit ohne oder mit verminderter Milchleistung). Ein tiefes Erstkalbealter hat nebst einer höheren Lebenstagesleistung auch noch weitere Vorteile: besseren Trächtigkeitserfolg, tiefere Aufzuchtkosten, geringeres Risiko für Rinder-Mastitis und weniger Schwergeburten. Potenzial nutzen  Die Milchleistung von Kühen steigt in der Regel bis zur dritten oder vierten Laktation und bleibt anschliessend bis zur neunten Laktation relativ stabil. Somit können Kühe, die früher ausgemerzt werden, ihr Potenzial nicht vollständig nutzen. Zudem haben Studien aufgezeigt, dass ältere Kühe eine bessere, klimafreund-

lichere Futterverwertung und eine niedrigere Methanemission vorweisen. Fütterung optimieren  Wiederkäuer haben die beeindruckende Fähigkeit, Gras in frischer und konservierter Form mit seinen hohen Fasergehalten effizient zu verwerten und dadurch für die menschliche Ernährung nutzbar zu machen. Bei der Fütterung von Kühen ist es wichtig, dass das Grundfutter bestmöglich ausgenutzt wird, die Rationen bedarfsgerecht und ausgeglichen sind. Beim Kraftfutter sollte darauf geachtet werden, dass es aus «heimischer» oder europäischer Produktion stammt und dass Nebenprodukte aus der Lebensmittelherstellung verarbeitet werden. Bei Produkten aus Übersee sollte auf eine Zertifizierung und eine verantwortungsvolle Produktion geachtet werden, denn Abholzung von Regenwald hat enorme Auswirkungen auf die Treibhausgas- emissionen. m

Koppelung Milch-Fleisch Die Zucht auf eine hohe Milchleistung verbessert grundsätzlich die Klimabilanz der Milchproduktion des Betriebes. Wird jedoch Milch- und Fleischproduktion gemeinsam betrachtet, verschiebt sich die Bilanz wieder, da Milch- und Fleischproduktion generell negativ gekoppelt sind. Deshalb gilt es hinsichtlich der Klimafreundlichkeit die hohen Lebenstages­leistungen zu fördern, aber dabei auch das Verhältnis zwischen Milch- und Fleischproduktion zu berücksichtigen. Als Massnahme zur Verbesserung der Milch­-Fleischbilanz ist beispielsweise die gezielte Produktion von Mastremonten – sprich den Einsatz von gesextem Sperma für die weibliche Nachzucht und Mastrassensperma für die Produktion von Masttieren. 72

Autor AgroCleanTech Verein, 3007 Bern, die beschriebenen Massnahmen wurden im Rahmen eines AgroCleanTech-Workshops erarbeitet bei dem ein Faktenblatt zum Thema erstellt wurde. Mehr Infos: www.agrocleantech.ch www.ufarevue.ch

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NUTZTIERE

Die überzeugende Kraft aus dem Osten PREIS/LEISTUNG  Das attraktive Raufutter- und Strohsortiment der LANDI, ergänzt mit Herkunft Slowakei, bewährt sich und kann aufgrund guter Erfahrungen erfolgreich und positiv die Nachfrage auf dem Schweizer Markt weiter ausbauen.

Seit gut drei Jahren produzieren slowakische Geschäftspartner von fenaco Raufutter für den Schweizer Markt unter der Marke «Vita» die in den Kästen aufgeführten Qualitätsprodukte (konventionell oder EU-Bio).

Das Raufutter- und Strohsortiment konnte in Bezug auf Versorgungssicherheit, Qualität und Leistungsfähigkeit interessant erweitert werden. In den Jahren 2011, 2013, 2015 und 2016 – mit stark schwankender, veränderter

Vegetation und Wetterlage – zeigte sich, dass eine breit abgestützte, qualitäts- und leistungsbezogene Stroh- und Raufutterbeschaffung elementar Vorteile und Sicherheit für die Kunden der LANDI erbringt. Produktionsgebiete  Die niederschlagsarmen und fruchtbaren Getreide- und Raufutterbauregionen im Süden der Slowakei, sichern die weiteren Vorteile in Bezug auf die Qualität der einzelnen Herstellerprodukte der Marke «Vita». m

Die Naturwiesen präsentieren sich gut und liefern ideales Futter für Pferde und Aufzuchtrinder.

Öko-Wiesenheu – geballte Natur pur Natürliches, getrocknetes Naturwiesenheu, gut und günstig oder künstlich getrocknet, gehäckselt bis zehn Zentimeter, industriell verarbeitet, preislich interessante und quali­tativ hochstehende Alternative zu herkömmlichem Wiesenheu, bodengetrocknet aus Deutschland. Einsatz bei Pferden und Aufzuchtvieh. Erhältlich in Kleinballen à zirka 25 kg, foliengewickelt auf Einwegpaletten oder in Grossballen à zirka 500 kg, draht­ gebunden, ohne Paletten.

Raygras-Luzerne «Misto» (70/30 %) – das Trendprodukt Nr. 1 Künstlich getrocknet, gehäckselt bis zehn Zentimeter, industriell verarbeitet, preislich interessante und qualitativ hochstehende Alternative zu herkömmlichem Wiesenheu, bodengetrocknet oder kaltbelüftet aus Deutschland. Einsatz bei Milchvieh (Misch­ rationen oder Direktverfütterung). Erhältlich in Grossballen à zirka 700 kg, drahtgebunden, ohne Paletten.

Luzerne – beliebte Alternative für Mischrationen Künstlich getrocknet, gehäckselt bis zehn Zentimeter, industriell verarbeitet, preislich interessante und qualitativ hochstehende Alternative zu herkömmlichen Luzerne­ produktionen. Einsatz bei Milchvieh. Erhältlich in Grossballen à zirka 700 kg, draht­ gebunden, ohne Paletten. Bitte beachten: Aufgrund der Distanz zwischen der Schweiz und der Slowakei ist eine termingenaue Anlieferung nur bedingt möglich. Bei der Logistik muss ein Zeitfenster von mindestens zwei Wochen eingerechnet werden. Bestelleingang nach Monat (Kalenderwochen werden als Wunsch hinterlegt).

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Daniel Beyeler

Christoph Meierhans

Thomas Bruderer

Strohhäcksel, Top-Qualitätsware Hundertprozentiges Naturprodukt aus hochwertigem Weizenstroh, gehäckselt bis vier Zentimeter, industriell verarbeitet, preislich interessant, ohne Schimmel, mit Filterserie entstaubt. Einsatz bei Milchvieh (Futter), Kälbermast, Pferden (Einstreue), Aufzuchtvieh und bei anderen Tieren oder als Mulch für Klein-, Gross- und Weingärten. Erhältlich in Kleinballen à zirka 25 kg, foliengewickelt auf Einwegpaletten oder in Grossballen à zirka 300/600 kg, drahtgebunden, ohne oder auf Einwegpaletten (mit Zuschlag).

Autoren Daniel Beyeler und Christoph Meierhans, Handel Raufutter- und Einstreuprodukte, fenaco Raufutter, 3001 Bern, Thomas Bruderer, Leiter Kompetenzzentrum, fenaco Raufutter Ostschweiz, 8587 Oberaach Gratis-Infoline 0800 808 850 www.raufutter.ch, www.landi.ch Bestellungen und weitere Infos: Bei Ihrem Agro-Team in der LANDI www.ufarevue.ch

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NUTZTIERE

In Zukunft ohne Zysten FRUCHTBARKEITSPROBLEME  Zystenkühe kennt und fürchtet jeder Milchviehhalter. Ob scheinträchtig oder dauerbrünstig: Diese Kühe sind länger leer, ihre Trächtigkeitsrate ist vermindert und die Zystenbehandlung erfordert Zeit und Geld. Breitet sich das Problem zum Bestandesproblem aus, müssen dringend die Ursachen gesucht werden.

Jutta Berger

Laut wirtschaftlichen Berechnungen ist die einzelne Trächtigkeit in einem Zystenproblembetrieb um zirka das Dreifache teurer als in einer Herde mit guter Fruchtbarkeitslage. Wie wichtig Zysten als Abgangsursache von Milchkühen sind, zeigen Untersuchungen, die bei 4 bis 15 Prozent der Schlachtkühe zystische Veränderungen an den Eierstöcken finden. Hormonchaos  Man unterscheidet verschiedene Arten von Eierstockzysten anhand ihres Wandaufbaus. Sie sind in der Hormonbildung und den äusseren Symptomen verschieden, die Übergänge sind fliessend. Allein durch eine manuelle Untersuchung der Eierstöcke ist die Unterscheidung des Zystentyps oft schwierig. Ein Verdacht kann mittels Ultraschalluntersuchung abgesichert werden.

Tabelle: Risikofaktoren erkennen Erhöhtes Zystenrisiko Abbau von Körperkondition Energiemangel / Ketose Rohfasermangel/Azidose Eiweissüberversorgung Mineralstoffdefizit Vitaminmangel Pilzgifte Ungünstige Stallverhältnisse 74

Warnsignale Mehr als ein Konditionspunkt abgebaut • Milcheiweiss tiefer als 3.2 Prozent • Fett-Eiweiss-Quotient zu Laktations­ beginn höher als 1.5 • Azetontest positiv • Milchfett höher als 3.6 Prozent • Fett-Eiweiss-Quotient tiefer als eins • Eingeschränkte Pansentätigkeit: Weniger als 55 Wiederkauschläge pro Bissen Harnstoffwerte über 300 mg/l Mangel an Selen, Mangan, Kupfer, Zink Mangel an Vitamin E und ß-Carotin • Hohe Mykotoxingehalte • Hefebefall in der Silage • Überbelegung • Hitze • Hohe Luftfeuchtigkeit • Wassermangel

Je nachdem welches Hormon vom Zystengewebe vorherrschend produziert wird, unterscheiden sich die äusserlich sichtbaren Anzeichen: • Die dünnwandigen «Follikelzysten» sind die häufigste Zystenform. Produzieren sie Östrogen (Brunsthormon) machen sie eine «klassische Zystenkuh» in Dauerbrunst, die nach einiger Zeit durch eingefallene Beckenbänder, Hohlschwanzbildung, im Extremfall durch einen Scheidenvorfall auffällt. Im Gegensatz zur weitverbreiteten Vorstellung blockieren sie aber weithäufiger ganz unauffällig den Zyklus. • Auch die dickwandigen, gelbkörpergewebe-enthaltenden Zysten («(teil) luteinisierte Thekazysten») stoppen durch das von ihnen produzierte Progesteron (Gelbkörperhormon) unbemerkt den Zyklus. Egal welche Zystenart zugrunde liegt: Kühe mit solchen «stillen Zysten» kommen nicht mehr in Brunst, fallen ansonsten aber nicht auf. Deshalb wird die Zyste schliesslich nur durch eine Untersuchung der Eierstöcke entdeckt. Dokumentieren Sie daher unbedingt, wann welche Kuh in Brunst war, damit Sie eine Zyklusblockade frühzeitig bemerken! Lassen Sie alle Kühe vom Tierarzt untersuchen, die in den ersten 60 Tagen nach dem Abkalben nicht von selbst in Brunst kommen. Zysten, die dadurch festgestellt werden, müssen notiert und nachkontrolliert werden. Sie bilden sich zu diesem frühen Laktationszeitpunkt häufig noch von selbst zurück. Tritt keine Selbstheilung ein oder werden Zysten im späteren Laktationsverlauf festgestellt, müssen sie behandelt werden. Je schneller nach der

Zystenentstehung eingegriffen wird, umso besser ist der Behandlungserfolg und desto geringer sind die Schäden auf das umliegende Eierstockgewebe durch die Zyste. Welche Therapie angewandt wird, richtet sich beim Einzeltier nach der Konsistenz beziehungsweise Zusammensetzung des Zystengewebes. Das Abdrücken von Eierstockzysten mit der Hand wird dabei kritisch gesehen: Dickwandige Zysten unter Umständen mit viel Kraftaufwand zu sprengen, heisst Verklebungen des Eierstocks mit dem Eileiter zu riskieren, die häufig in Unfruchtbarkeit der Kuh enden. Eleganter ist es daher, Eierstockzysten hormonell zu behandeln. Welche Hormonbehandlung zur Zystentherapie eingesetzt wird, ist Entscheidung des Tierarztes. Negative Energiebilanz gleich negative Folgen  Die hormonellen Entgleisungen, die zu Eierstockzysten führen, sind sehr vielschichtig. Es kristallisiert sich aber immer mehr heraus, dass eine negative Energiebilanz und eine Ketose nach dem Kalben die wichtigsten Ursachen sind. Kühe, die sich in einem Energiedefizit befinden, bilden nur noch zirka einen Drittel der normalen Menge des Eisprunghormons LH – häufig zu wenig, um damit den Eisprung auszulösen (Kasten).   Einen Energiemangel vor und nach dem Abkalben zu vermeiden, ihn frühzeitig zu erkennen und dann schnell einzugreifen, ist also entscheidend. Insbesondere verfettete Kühe, die zu Laktationsbeginn Körperfett mobilisieren, sind Risikotiere für Stoffwechselschief- lagen, Ketosen und somit Zysten. Daher beginnt die Vorsorge bereits in der 7-8 2016 · UFA-REVUE


NUTZTIERE vorausgehenden Laktation. Wie schnell eine Kuh auf einen entgleisten Stoffwechsel mit Zysten reagiert, ist jedoch sehr individuell. Die Veranlagung hierzu ist allerdings erblich: Es gibt Kuhfamilien in denen Zysten gehäuft vorkommen. Derzeit arbeiten verschiedene Wissenschaftler weltweit daran, die genetischen Hintergründe für solche Phänomene zu entschlüsseln. Maximale Futteraufnahme und Tierkontrolle  Zu Laktationsbeginn ist Früherkennung der Schlüssel zum Erfolg. Tiere in den ersten 100 Laktationstagen müssen gut überwacht werden. Achten Sie daher immer auf das Fressverhalten der Einzeltiere. Kontrollieren Sie ihre MLP-Daten: Der Milchfett- und -eiweissgehalt in den ersten 100 Laktationstagen, sowie das Fett-Eiweiss-Verhältnis können auf Problemkühe hinweisen (Tabelle). Ein Ketontest zur Durchführung im eigenen Stall gehört zur Überwachung von Risikotieren dazu. Einfach in der Anwendung liefert er rasch ein Ergebnis, bevor irgendwelche anderen Symptome der Ketose überhaupt bemerkt werden können. Risikotiere beobachten  Behalten Sie bewusst Ihre Risikotiere im Auge. Neben den fetten Kühen sind dies Mütter von Zwillingen und Tiere mit einer gestörten Nachgeburtsphase sprich mit Nachgeburtsverhalten, Milchfieber, Lahmheit, Gebärmutter- oder Euterentzündungen, die (krankheitsbedingt) vor und insbesondere nach dem Abkalben zu wenig fressen. Wegen der geringeren Futteraufnahme rutschen sie besonders schnell ins Energieloch. Ungünstige Verhältnisse im Stall verschärfen die Problematik: Überbelegung, eine hohe Luftfeuchtigkeit, ein zu geringer Luftaustausch, eine ungenügende Wasserversorgung und warme Aussentemperaturen sind Faktoren, die die Futteraufnahme jeder Kuh reduzieren. Kontrollieren Sie auch die Pansentätigkeit Ihrer Kühe, die Anzahl der Kieferbewegungen pro wiedergekäuten Bissen gibt hier zuverlässige Hinweise. Fehler bei der Kraftfutterzuteilung oder strukturarme Rationen vermindern über eine Übersäuerung des Pansens die Futteraufnahme und bereiten UFA-REVUE · 7-8 2016

so den Weg für eine Ketose. Kühe sollten daher mit mindestens 55 Kauschläge pro Bissen wiederkäuen. Zysten als Bestandsproblem  Durch die enorme wirtschaftliche Bedeutung der Zystenkühe ist ein schnelles Erkennen und Abstellen der Risikofaktoren nach einer kompletten Analyse der Fütterungs-, Haltungs- und Managementfehler, die im Betrieb gemacht werden, unerlässlich. Der Hauptansatz liegt in der Optimierung der Energieversorgung vor und nach dem Abkalben, der Verbesserung der Futterqualität und der bedarfsgerechten Versorgung mit Mineralstoffen und Vitaminen sowie dem Abschaffen Futteraufnahme-bremsender Faktoren im Stall. m

Warum der Eisprung manchmal ausbleibt Die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) bildet das Eisprunghormon LH, das nach dem Brunstende auf dem Eierstock den Eisprung auslöst. Grosse Mengen des Eisprunghormons sind dann über einen sehr kurzen Zeitraum (rund 30 Minuten) im Blut messbar. Dieser «LH-Peak» kommt allerdings nur zustande, wenn die Hypophyse vorab ein genügend grosses Reservoir von diesem Hormon angelegt hat, das entleert werden kann. LH reisst die Oberfläche des Eibläschens (Follikel) ein, die Eizelle wird mit der Flüssigkeit des Bläschens in den Eileiter gespült. Bleibt dieser «Eisprung» aus, entstehen Zysten: Die nichtgesprungene Eiblase wächst weiter, die Eizelle stirbt ab, die Hormonproduktion geht aber häufig weiter. Der Zyklus wird durch die Zyste auf dem Eierstock blockiert. Ursächlich konnte die Hirnanhangdrüse in den meisten Fällen nur wenig LH bilden. Die Menge reichte für die Auslösung des Eisprungs nicht aus. Auch die Abläufe in der hormonellen Kommunikation zwischen Eierstock und Sexualzentrum (Hypothalamus)/Hirnanhangdrüse (Hypo­physe) sind störungsanfällig und verursachen Zysten: Wenn das zeitliche Zusammenspiel zwischen LH-Ausschüttung in der Hirnanhangdrüse und Reifung der Eiblase auf dem Eierstock nicht übereinstimmt, kann das LH auf der Eiblasenhülle nicht wirken. Sind die Rezeptoren auf der Eiblase noch nicht oder nicht mehr empfänglich für das LH, verpufft seine Wirkung.

Die Vorstellung, dass Kühe mit Eierstockzysten durch Dauerbrunst auffallen, ist weitverbreitet. Viel häufiger sind allerdings «Stille Zysten» bei denen lediglich der Zyklus blockiert ist. Bild: Swissgenetics

Autor Dr. Jutta Berger, Swissgenetics, 3052 Zollikofen www.die-fruchtbarekuh.ch www.ufarevue.ch 7-8 · 16

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KURZMELDUNGEN LANDLEBEN Verlosung

Wärmebildkameras retten Rehkitze

Absperrband

In hohen Grasbeständen sind Rehkitze kaum auffindbar. Klein, geruchlos und mit ausgeprägtem Instinkt, sich bei Gefahr flach zu ducken, sind sie vor ihren Fressfeinden Fuchs und Greifvogel fast perfekt getarnt. Anders bei Mähmaschinen, hier wird ihnen ihr Verhalten oft zum Verhängnis. So sterben jedes Jahr mehrere tausende Rehkitze auf qualvolle Weise. Trotz grosser Bemühung der Landwirte und Jäger, dieses Tierleid zu verhindern, liegt die Erfolgsquote der herkömmlichen Rettungs-Methoden bei geschätzten 50 %. Sie basiert darauf, die Tiere aus den Feldern zu vertreiben. Ein schweiz-

weites Rehkitzprojekt hat nun eine neue Methode mit Wär- mebild-Kameras aus der Luft entwickelt, womit eine Erfolgsquote von nahezu 100 % erreicht werden kann. Das Fluggerät fliegt die zu mähenden Wiesen über einen Autopiloten gesteuert ab und macht mit der Wärmebildkamera einen Film. Dieser Film wird in Echtzeit an einen Bildschirm am Boden übertragen, wo die Kitze als helle Flecken erscheinen. Gleichzeitig wird die Position des Multikopters gespeichert. Mit dieser Methode ist ein Feld in 20 – 30 Minuten abgesucht. Der Multikopter überfliegt dabei einen Hek­tar in drei bis vier

Für mehr Lernende Der Berner Bauernverband startete eine Berufswerbungs- und Imagekampagne, da immer mehr Lehrstellen unbesetzt blieben. Eine Verbesserung der Situation sei ohne Massnahmen nicht zu erwarten, so der Berner Bauernverband. Dies weil die geburtenschwachen Jahrgänge in den Jahren nach 2018 erst aus der Schule kommen. Der Bauernverband will dem Problem entgegenwirken und lancierte zusammen mit der Lehrmeister-Vereinigung VLL und dem Inforama die Kampagne unter dem Titel «Ich lerne Landwirt/in...». Botschafterin und Botschafter sind die drei Lernenden Michelle König, Thomas König und Marcello Marra, welche ein Jahr lang via Facebook aus ihrem Lehrlings-Leben berichten.

Westlichen Honigbiene. Die Larven der Östlichen Honigbiene sind gegenüber V. destructor empfindlicher als Larven der Westlichen Honigbiene und sterben früher. Ein internationales Forschungsteam hat nun entdeckt, dass die Kolonien der Östlichen Honigbiene die befallenen und abgestorbenen Larven entfernen – zusammen mit ihren Parasiten. Obwohl die hohe Empfindlichkeit der Individuen zum Tod des Einzelnen führt, wird dadurch eine Vermehrung des Parasiten verhindert und das Überleben der Völker erhöht. So leisten für das Überleben der Kolonie nicht die starken, sondern gerade die schwachen Individuen einen besonders wertvollen Beitrag. Agroscope

Ein Absperrband kann auf dem Hof vielfältig eingesetzt werden. Man kann damit Gefahrenzonen absperren, ein Gelände einzäunen oder einen Weg markieren. Es lässt sich bei Veranstaltungen einsetzen oder ebenso auf einer hofeigenen Baustelle. Das Agrisano-Absperrband ist aus PE-Folie, 75 mm breit und 500 m lang. Machen Sie mit und gewinnen Sie eines von fünf Agrisano-­ Absperrbändern! Die Preise stellt Agrisano zur Verfügung. Agrisano bietet Personen- und Sachversicherungen für die Landwirtschaft an. Schreiben Sie eine SMS mit dem Lösungswort KfL Band mit Name und Adresse an 880 (1 Fr.) oder machen Sie mit auf www.ufarevue.ch. Teilnahmeschluss ist der 11. August 2016. Teilnahmebedingungen siehe www.ufarevue.ch.

Gewinner UFA-Revue 6/16 Ein Badetuch mit dem herzigen Schweinchen haben Andrea Bissig, Marcel Huber, Cornelia Keller, Susanne Krummenacher und Vreni Furrer gewonnen. Ein Badetuch mit der neckischen Ziege geht an Anja Hiltebrand, Janine Gadient, Ruth Weiss, Ursula Straub und Katharina Leu.

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 76

Schwache Bienen, starke Völker Die ektoparasitische Milbe Varroa destructor ist weltweit eine grosse Bedrohung für die Gesundheit der

Flüchtlinge in der Landwirtschaft Vor über einem Jahr startete der Schweizer Bauernverband (SBV) das Pilotprojekt «Flüchtlinge als Arbeitskräfte in der Landwirtschaft» mit Unterstützung des Staatssekretariats für Migration (SEM). Die Arbeitseinsätze seien in den meisten Fällen sowohl für die Arbeitnehmenden wie auch die Arbeitgebenden positiv verlaufen, zogen der SBV und das SEM Bilanz. Es zeigte sich, dass sich vor allem die Ver-

Minuten. Der Rest der Zeit wird für das Ein- und Ausladen der Geräte sowie für die Fahrt von Feld zu Feld benötigt. Werden Rehkitze detektiert, verlängert sich der Einsatz: Mit vom Landwirt bereit gestellten Kisten nähert sich der Retter vorsichtig dem Rehkitz und fixiert das Jungtier so für die Zeit der Mahd. Danach werden die Kitze wieder abgedeckt. Jagdschweiz

Natürlich selbstgemacht

Rüebli-Aufstrich mit Zitronenmelisse 2 Zwiebeln 500 g Rüebli Kräutersalz, Pfeffer 20 Zitronenmelissenblätter 180 g Gala-Käsli ca. ¼ Zitronenschale Zwiebeln in Bratbutter andünsten. Rüebli in Scheiben schneiden und braten bis sie weich sind. Danach auskühlen lassen. Alle Zutaten zusammen mit den Rüebli und den Zwiebeln pürieren. Kühl lagern. Pia Amstutz-Grädel www.inforama.ch

mittlung der Flüchtlinge schwierig gestalte. Das Pilotprojekt wird, wie ursprünglich vorgesehen, bis 2018 weitergeführt. 7-8 2016 · UFA-REVUE


DIE BAUERN VON MORGEN LANDLEBEN

Vom Familienbetrieb zur GmbH VERTRAGSLANDWIRTSCHAFT In der Schweiz werden Höfe meistens in der Familie weitergereicht. Nur selten kommt eine Gruppe bei der Hofnachfolge zum Zug, die Vertrags­ landwirtschaft betreibt.

«Es hat sich einfach so ergeben», sagt Ueli Leibundgut. Er untertreibt. Eine Hofübergabe an Nicht-Familienmitglieder ergibt sich nicht einfach so, sondern setzt viel Vertrauen voraus. «Ein Glücksfall», nennt Niculin Töndury zu Recht die Tatsache, dass er, seine Frau Ursina, seine Schwester Noemi und die beiden Gemüsegärtnerinnen Anna-Katharina Zbären und Marion Salzmann den Hof der Familie Leibundgut pachten konnten. Seit dem ersten Januar dieses Jahres ist der Hof kein klassischer Familienbetrieb mehr, sondern eine GmbH. In der Praxis hat sich deswegen noch nicht viel verändert. Die GmbH ist eigentlich nur eine logische Weiterführung der Aktivitäten des Vereins Radiesli, welcher vor fünf Jahren gegründet wurde. Seit 2012 bauen die beiden Gärtnerinnen auf 60 Aren des zehn Hektar grossen Hofes in Worb Gemüse an, welches direkt an rund 110 Gemüseabonnenten geliefert wird. Neu werden die beiden Frauen zusammen mit den Töndurys nebst dem Gemüseblätz auch die Äcker bewirtschaften, die zum Hof gehören, eine Herde Mutterkühe zur Fleischproduktion pflegen und den gesamten Betrieb auf Bio umstellen. Die GmbH ist auf vier Schultern verteilt. Niculin vereint vorerst drei Viertel der Stimmen auf sich und ist somit der Ansprechpartner für Direktzahlungen. Seine Schwester Noemi ist ebenfalls ausgebildete Landwirtin und Agronomin, sie arbeitet derzeit aber auch noch ausserhalb. UFA-REVUE · 7-8 2016

Produzieren, was gefragt ist  Niculin: «Es ist schon eine grosse Herausforderung. Aber die Grösse vom Hof ist überschaubar, er ist sehr gut gelegen.» Das ist nicht nur nahe von Niculins Heimat Bern, sondern auch nahe an den Konsumenten, die das Radiesli ihren Wünschen entsprechend beliefern will. «Wir werden nicht mehr Hühner halten, als wir Eier-Abos haben und nicht mehr Mutterkühe, als wir Fleisch absetzen können», erklärt Niculin den Plan. Beim Getreide sieht er es nicht so eng: «Das möchten wir an Mühlen und Bäckereien verkaufen.» Und die Lagerrüebli und Kartoffeln, die das Radiesli bisher für die Abonnenten zugekauft hat, sollen künftig auf den eigenen Flächen produziert werden. Bis es soweit ist, gibt es noch einiges zu tun. Der jetzige Gemüse-Verarbeitungsraum soll in einen Stall für Mutterkühe umgebaut und der leerstehende Rossstall als Gemüse-Verarbeitungsraum eingerichtet werden. Vom Biologiestudium zur Landwirtschaftslehre  In der Kinderstube von Niculin und Noemi wehte kein Stallgeruch. Der Vater ist Kinderarzt, die Mutter arbeitet als Fachfrau in der Onkologie. Der Weg in die Landwirtschaft begann bei Niculin mit einem Biologiestudium. Seinen Zivildienst absolvierte er auf dem Bergbauernhof der Familie Heinrich in Filisur. «Bis dahin hatte ich ein ziemlich romantisches Bild von der Berglandwirtschaft», sagt er lachend. Die Arbeit im Freien und mit

dem Vieh gefiel ihm. Niculin arbeitete so engagiert, dass Marcel Heinrich einmal im Spass sagte, ihn nähme er auch als Lehrling. Als Niculin ein Jahr später auf diesen Spruch zurückkam, hielt Heinrich Wort. Das zweite Lehrjahr machte Niculin dann auf einem Betrieb im Kanton Bern. Aber bereits beim Besuch der Bioschule Schwand wurde ihm klar, dass ein Leben als Landwirtschaftlicher Mitarbeiter keine Zukunft hat. Niculin wusste, dass er eines Tages selbst einen Betrieb führen musste, um davon leben zu können. Hofübergabe  Ueli und Elisabeth Leibundgut haben drei Kinder. Aber es hat sich halt so ergeben, dass diese in ihrem Leben eine andere Richtung eingeschlagen haben, keines von ihnen wollte den Hof übernehmen. Natürlich hätten Leibundguts das Land parzellenweise verkaufen oder verpachten können. Aber das Paar gab dem Radiesli den Vorzug. Sie leben weiterhin auf dem Hof, Niculin zieht mit Frau und Kind ins Stöckli. Und Ueli Leibundgut arbeitet nach Lust und Laune ein wenig mit. «Wenn ich nichts zu tun habe, ist mir langweilig», sagt er lachend und dass viele Arbeiten zu zweit einfach doppelt Spass machen. m

Der Verein «Radiesli» betriebt aktiv Vertragslandwirtschaft.

«Dein Gemüse kennt Dich» Das Radiesli ist ein Projekt für regionale Vertragslandwirtschaft, auch solidarische Landwirtschaft genannt. Der Verein hat rund 200 Mitglieder, etwa die Hälfte davon hat ein Gemüseabo gelöst. Der Slogan des Vereins lautet: «Dein Gemüse kennt Dich» und das ist gar nicht so falsch. Immerhin kennen die Mitglieder mit den Gemüseabos ihr Gemüse schon lange, bevor es in ihrer Küche landet. Sie arbeiten nämlich an mindestens acht Halbtagen pro Jahr auf dem Feld oder bei der Verteilung mit. Weitere Infos zum Radiesliverein: www.radiesli.org

Autorin Eveline Dudda, Landwirtschaftlicher Informationsdienst LID, Weststrasse 10, 3000 Bern 6, www.lid.ch www.ufarevue.ch

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LANDLEBEN

Im Dienst der Mitmenschen CAREFARMING  Schon seit knapp zwei Jahren besteht der Verein Carefarming Schweiz. Er versteht sich als Zusammenschluss von Betreuungsfamilien im landwirtschaftlichen Umfeld, welche für familienexterne Personen qualitative Betreuung und naturnahe Begleitung anbieten.

Albrecht Aegerter

Immer mehr Menschen, die Betreuung und Begleitung benötigen, entscheiden sich für Plätze mit einem natürlichen Bezug zu einer Familie im ländlichen Raum. Sowohl Kinder wie alte oder junge Erwachsene erkennen, dass sie sich in diesem Umfeld besser entfalten und rehabilitieren können. Sie sehen den Sinn in ihrem Alltag durch tägliche Aufgaben und Mithilfe, gerade auch an der frischen Luft, und bleiben so gesund und fit. Die Hege und Pflege von Tieren und Pflanzen helfen, den Umgang mit den Mitmenschen einfacher zu gestalten, und schliesslich sind Befriedigung und Gelassenheit wichtig für ihre innere Ruhe. Dabei wird ihnen kurz-, mittel-, oder langfristig geholfen. Hehre Ziele  Der Verein Carefarming unter der Leitung des Präsidenten Marco Kunz aus Walchwil will eine Plattform für all die Menschen sein, die heute schon Betreuungsarbeit im ländlichen Raum anbieten und aktiv betreuen, sowie für diejenige, die mit dieser Arbeit erst starten. Wichtig sind eine schweizweite Vernetzung und die Förderung eines aktiven Austauschs. Der Stellenwert des betreuten Woh-

nens muss in der heutigen Gesellschaft dringend erhöht werden, damit diese Arbeit, die rund um die Uhr Präsenz erfordert, mehr Beachtung und Respekt erhält. Diese Wertschätzung soll auch dementsprechend entlöhnt werden. Mittels gemeinsamer Besuche und Organisation von Weiterbildungstagen, Schulungen und Tagungen soll über Alltägliches diskutiert und ausgetauscht werden, sowie neue Impulse geschaffen werden. Verschiedene Angebote  Mitglieder, die beim Verein mitmachen, bieten für Kinder Bauernhofspielgruppen oder Time-outs, sowie Ferienplätze und Tagesstätten an. Für Erwachsene stehen nebst betreutem und begleitetem Wohnen Angebote für psychisch Beeinträchtigte, Suchtkranke und Demenzerkrankte zur Verfügung. Jedoch versteht sich der Verein nicht als Vermittlungsplattform. Ein paar Beispiele  Das Potential im Verein ist riesig. So bietet Präsident Marco Kunz mit seiner Partnerin Viola Schmid, einer gelernten Krankenschwester, Geburtsbegleitungen, Rehabilitationen nach Spitalaufenthalten

Stimme einer ABL-Absolventin Salome Wieland aus Aeschau (BE) erklärt: «Ich bin im Verein Carefarming zuständig für Medien und absolviere die Ausbildung im ländlichen Raum bis Ende Jahr. Sie ist eine grosse Hilfe für alle, die im ländlichen Raum den Traum von Betreuen und Begleiten haben und realisieren wollen. Durch die Kursdauer von 2 Jahren und durch das genaue Hinsehen und Analysieren bin ich in die Arbeit hineingewachsen, habe extrem viel gelernt und habe gemerkt, wieviel ich praktisch gleich Schritt für Schritt umsetzen konnte. Eine wahre Freude. Ich empfehle allen diesen Kurs.» 78

Der Präsident Marco Kunz ist überzeugt, dass der Verein auf dem richtigen Weg ist.

und Auszeiten nach persönlichen Krisen auf seinem Biobauernhof hoch über dem Zugersee an. Im Emmental, auf dem Tierhof Mühleweg der Sekretärin Karin Wyss, akkreditierte Fachfrau für tiergestützte Therapie und Pädagogik, werden Kinder der Spielgruppe mit Tieren konfrontiert. Bis zu einem gewissen Grad lernen sie sogar Verantwortung zu übernehmen. Für Erwachsene steht eine Betreuung zur Verfügung, um sie wieder in geordnete Alltagsstrukturen zu begleiten. Auf dem Hof Obergrüt der Familie Hafner (in der Nähe von Wolhusen) sind Menschen mit Demenz willkommen. Sie können sich im Haus und im Garten bewegen und geniessen familiären Anschluss. Das professionelle Betreuungs7-8 2016 · UFA-REVUE


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Vernetzung aller Beteiligten In Zusammenarbeit mit dem Interdisziplinären Zentrum für Geschlechterforschung (IZFG) der Universität Bern läuft eine Pilotstudie, welche den vielfältigen Bereich der Betreuung in der Landwirtschaft näher beleuchtet. Im Rahmen dieses Projekts soll auch der Austausch zwischen den zahlreichen Beteiligten gefördert werden. Am 11. November 2016 wird deshalb am Inforama Rütti in Zollikofen ein Vernetzungsanlass «Betreuung in der Landwirtschaft» stattfinden: Ein Treffpunkt für Betreuungs­ familien, Bildungsinstitutionen, Ver­ mittlungsorganisationen, Nutzerinnen und Nutzer der Betreuungsangebote sowie alle anderen, die mit Betreuungsdienstleistungen zu tun haben.

team steht den Gästen rund um die Uhr zur Verfügung. Ausbildung  Das Inforama des Kantons Bern und die Berufs-, Fach-, und Fortbildungsschule (BFF) Bern bieten eine berufsbegleitende Ausbildung «Betreuung im ländlichen Raum» (ABL) an. Während zwei Jahren setzen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer UFA-REVUE · 7-8 2016

Zusammenarbeit an der frischen Luft: ein Profit für alle Beteiligten.

mit vielen spannenden Themen bezüglich Betreuung, Beeinträchtigungsarten, Hilfestellungen bei Spezialthemen auseinander. Ziel des Lehrganges ist es, die Betreuenden zu befähigen, Menschen mit besonderen Bedürfnissen fach- und situationsgerechte Betreuung, Begleitung und Unterstützung in der eigenen Familie anzubieten. Der inhaltliche Aufbau orientiert sich am möglichen Ablauf eines Betreuungsprozesses, das heisst zu Beginn mit Auftrags- und Rollenklärung und am Ende mit der Gestaltung des Abschieds. Dazwischen werden exemplarisch und praxisnah die einzelnen Themenbereiche der Betreuungsarbeit mit Hilfe ausgewählter theoretischer Grundlagen unter anderem aus den Bereichen der

Sozial- und Heilpädagogik, Psychologie und Soziologie bearbeitet. Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die die Ausbildung regelmässig besucht und mit Erfolg abgeschlossen haben (das heisst eine positive Bewertung der Abschlussarbeit sowie eine positive Gesamtbeurteilung durch die Kursleitung), erhalten ein Zertifikat der beiden Anbieter Inforama und BFF. Fazit  Der Verein packt die Chance, dort mitzuhelfen, wo es nötig ist, und Verantwortung für diejenigen zu übernehmen, die von dieser – meist allzu technisierten – Welt überfordert sind. Das gelingt am besten an einem Ort in und mit der Natur, wie die vielen Beispiele der Bauernhöfe zeigen. m

Autor Albrecht Aegerter, Universität Zürich Mehr Informationen zum Verein finden Sie auf der Website carefarming.ch oder auf facebook.com/ carefarmingschweiz/ www.ufarevue.ch 7-8 · 16

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Ein fast normaler Alltag FAMILIENLEBEN IN KANADA  Bauernfamilie Ruckstuhl ist in Kanada heimisch geworden. Markus Ruckstuhl arbeitet bei einem Grossfarmer. Alexandra Ruckstuhl kümmert sich um Elena und Josephine, die eine Blutstammzelltransplantation erhalten hat, sowie um Tiere, Haus und Garten. Wie ihr Leben aussieht, erzählen die beiden im Interview.

Alexandra und Markus Ruckstuhl blicken auf bewegte Zeiten zurück. 2012: Auswandern nach Kanada, Geburt von Josephine. 2013: Diagnose MPS I, Rückkehr in die Schweiz. 2014: Geburt von Elena, Blutstammzelltransplantation von Josephine. 2015: Zweite Auswanderung nach Kanada. Heute führen sie in Nanton ein fast normales Leben. UFA-Revue: Alexandra und Markus Ruckstuhl, wie lebt es sich in Kanada? Alexandra Ruckstuhl: Sehr gut, wir haben hier mehr Freiheiten als in der

Familie Ruckstuhl Die Ostschweizer Landwirte Alexandra (31) und Markus (31) Ruckstuhl sind mit ihren Kindern Josephine (3) und Elena (2) im Mai 2015 nach Nanton in Kanada ausgewandert. Anfang 2016 wurden sie in der Deutschschweiz durch die Dokumentarsendung «Auf und davon», in der SRF Auswanderer vorstellt, bekannt. Darin erzählten sie, dass Josephine mit der seltenen Erbkrankheit MPS I zur Welt gekommen ist. Seit einer Transplantation mit Blutstammzellen im Frühjahr 2014 geht es Josephine besser. Familie Ruckstuhl setzt sich stark dafür ein, dass die Blutstammzellspende bekannt wird (vgl. Aktionsaufruf auf dieser Seite).

Schweiz, sind von einer wunderschönen Natur umgeben, und die Menschen sind extrem freundlich und unkompliziert. Wir fühlen uns in Nanton heimisch. Es ist eine Kleinstadt, in der jeder fast jeden kennt. Markus Ruckstuhl, Sie sind bei einem Grossfarmer angestellt. Wie sieht Ihre Arbeit aus? Markus Ruckstuhl: Wir haben Mutterkuh-Haltung, bei der die Tiere 365 Tage im Jahr draussen sind, einen Mastbetrieb und viel Getreideanbau. 80

So ist die Arbeit sehr vielfältig. Zusammen sind wir zwölf Angestellte, die sich um ca. 3000 Tiere kümmern und ca. 7000 Hektaren Land bewirtschaften. Dazu gehört auch, die Maschinen in Stand zu halten. Meistens sind wir wegen der grossen Distanzen mit den Pferden unterwegs, Cowboys eben. Während der Saat- und der Erntezeit bin ich dann gleich ein bis zwei Wochen am Stück weg, weil die Felder bis zu zwei Stunden entfernt liegen. Alexandra Ruckstuhl, Ihnen ist es dann kaum langweilig? Alexandra Ruckstuhl: Nein, wirklich nicht. Ich kümmere mich in dieser Zeit ja alleine um «Haus und Hof». Und da sind die Kinder, mit denen ich viele Angebote im Dorf besuche wie Erzählstunden in der Bibliothek, Turnen oder sogar Fussballspielen. So können sie mit Gspänli spielen und gleichzeitig Englisch lernen. Josephine geht am Montag- und Mittwochmorgen bereits in die Vorschule. Sie hat dort eine extra Lehrerin zur Seite, die sie unterstützt. Zweimal im Monat erhält sie zudem Sprach- und Physiotherapie. Was hat die Transplantation für Josephine verändert? Alexandra Ruckstuhl: Ohne die Transplantation wäre Josephine in ihrer geistigen Entwicklung stark beeinträchtigt gewesen. Heute besteht die Möglichkeit, dass sie sich fast normal entwickeln könnte. Wir freuen uns über ihren guten Allgemeinzustand. Sie lernt jeden Tag neue Dinge und macht Fortschritte. Sie hat aber Einschränkungen, was ihre Gelenke angeht, und wird einige Operationen brauchen.

Wie sieht die Behandlung aus? Alexandra Ruckstuhl: Josephine benötigt viele Kontrolluntersuchungen. Dazu gehört einmal pro Jahr ein MRI unter Narkose. In diesem Jahr kommt eine Operation zur Wachstumskorrektur ihrer X-Beine dazu. Sorgen bereitet uns die Verengung ihrer Wirbelsäule. Wenn diese weitergeht, braucht sie eine sehr riskante Operation. Neben den Kindern gibt es noch Haus und Garten. Alexandra Ruckstuhl: Wir haben selbst einen halben Bauernhof mit 7-8 2016 · UFA-REVUE


LANDLEBEN

Am Samstagsmarkt gemeinsam gegen Leukämie Familie Ruckstuhl ist dankbar, dass es Josephine heute besser geht. Damit auch andere betroffene Familien diese Chance erhalten, rufen sie Bäuerinnen und Bauern dazu auf, sich am schweizweiten Tag der Tat vom 10. September 2016 für die Blutstammzellspende einzusetzen.

Elena und Josephine beim wöchentlichen Fussballtraining.

Jetzt mithelfen und Leben retten Mit wenig Aufwand können Sie viel bewirken: Machen Sie am 10. September 2016 auf dem Samstagsmarkt, im Hofladen oder im Online-Shop auf die Blutstammzellspende aufmerksam und stellen Spendenboxen für eine Wechselgeldspende auf. • Sie erhalten Infoflyer und Plakate sowie ein Kässeli zum Sammeln der Wechselgeldspende. • Sie werden Teil des Engagements «Gemeinsam gegen Leukämie» und schenken Menschen, die auf eine Blutstammzellspende angewiesen sind, Hoffnung auf ein neues Leben. • Melden Sie sich noch heute an: engagement@blutspende.ch, Kontakt: Angela Gurtner + 031 380 81 61, Anmeldefrist: 12. August 2016. Weiterleben dank einer Blutstammzellspende Für Menschen mit einer lebensbedrohlichen Blutkrankheit wie Leukämie ist eine Blutstammzelltransplantation oft die einzige Heilungschance. Doch noch immer kann nicht für jeden erkrankten Menschen eine passende Spende gefunden werden. Je mehr Menschen registriert sind, desto grösser ist die Chance, einem Patienten rechtzeitig helfen zu können. Geldspenden sichern den Ausbau des Registers Die Registrierung eines neuen Blutstammzellspenders kostet rund 140 Fr., diese Kosten können nur teilweise durch Eigenleistungen gedeckt werden. Deshalb ist Blutspende SRK Schweiz auf Spenden­ gelder angewiesen. Wer steht dahinter? Blutspende SRK Schweiz führt das Register für Blutstammzellspender und vermittelt Blutstammzellspender in der Schweiz für Patientinnen und Patienten im In- und Ausland. Die gemeinnützige Institution ist ZEWO-zertifiziert. Weitere Informationen: www.sbsc.ch

Hunden, Katzen, Kuh und Kalb und Hühnern und einem Treibhaus, in dem wir Gemüse anbauen. Wir sind Selbstversorger, jedenfalls den ganzen Sommer über und einen Grossteil des Winters. Mit der Milch unserer Kuh Ruby machen wir Joghurt, Butter, Frischkäse und Käse. Und von den Hühnern haben wir die Eier. Wie bringen Sie beide alles unter einen Hut? Alexandra Ruckstuhl: Die Frage stellt sich gar nicht, denn es ist das Leben, das wir uns erträumt haben. NaUFA-REVUE · 7-8 2016

türlich läuft sehr viel, das stimmt. Und die Mädels halten uns auf Trab. Elena ist ein Wirbelwind. Sie motiviert Josephine, sich etwas zuzutrauen. Die beiden sind ein gutes Team. Markus Ruckstuhl: Da ich angestellt bin, habe ich normalerweise recht geregelte Arbeitszeiten und am Wochenende auch ab und zu frei, ausser während der Kalbsaison und den Saat- und Ernteperioden. Da bleibt auch mal Zeit für die Familie und die vielen verschiedenen Arbeiten in Haus und Garten. So haben wir zum Beispiel unseren Hühnerstall selbst gebaut.

Wie sehen Ihre Pläne aus? Markus Ruckstuhl: Unser Traum wäre eine eigene Farm. Dafür werden die finanziellen Mittel jedoch nicht reichen, das ist wie in der Schweiz viel zu teuer. Aber wir hoffen, eines Tages unser eigenes Haus mit Umschwung zu haben. Mit der Niederlassungsbewilligung, die wir vor kurzem erhalten haben, ist das jetzt möglich. Alexandra Ruckstuhl: Sonst sind wir schon zufrieden, wenn alle mehr oder weniger gesund sind, und wir erleben, wie unsere Mädels naturverbunden aufwachsen. m

Autorin Ursula Meier Ruf, Blutspende SRK Schweiz AG, 3001 Bern. Mehr Informationen zur Blutstammzell­ spende: www.sbsc.ch www.ufarevue.ch 7-8 · 16

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REZEPT LANDLEBEN

Schwarz-gelbe Weinküche KLETTGAUER REZEPTE  Im Blauburgunderland Hallau gehört für Peter Bösch ein guter Tropfen in all seine Gerichte. Da muss es aber zwingend sein eigener sein, dem er viel Aufmerksamkeit und Zeit schenkt. Im heimeligen Rebhäuschen sitzt er gerne mit Gästen, Freunden und Familie bei einem Glas Wein zusammen und geniesst den herrlichen Blick über das Klettgau. Schaffhauser-Terrine für 8 Personen gelbe Safranlinguine, schwarze Tintenfisch-Linguine* ca. 20 Stück von jeder Sorte 2 Rüebli am Stück 700 g Pouletbrust 2 Eier 200 ml Crème fraîche 5 EL Reibkäse Schnittlauch, Peterli 2 EL Zitronensaft 1 Gutsch Weisswein Salz, Pfeffer * Linguine sind «flache» Spaghetti, die es in verschiedenen Farben gibt. Schwarze Teigwaren werden mit der geschmacksneutralen Tintenfischtinte eingefärbt. Erhältlich in grossen Lebensmittelläden und italienischen Spezialitätenläden.

Die Rüebli im Dampfgarer oder im Dampfsieb in der Pfanne 20 Minuten garen. Das Pouletfleisch durch den Fleischwolf drehen oder im Mixer pürieren. Eier, Crème fraîche, Reibkäse, Kräuter, Zitronensaft und Wein zufügen und kräftig mit Salz und Pfeffer würzen. Anschliessend nochmals pürieren, bis eine glatte Masse entsteht. Die Masse kalt stellen. Eine Kasten- oder Terrinenform mit Alufolie auslegen. Die gelben und schwarzen, nur kurz im kalten Wasser eingeweichten, Linguine abwechselnd

Peter Bösch Peter Bösch aus Hallau (SH) ist der einzige männliche Gastgeber bei Swisstavolata. Als leidenschaftlicher Winzer und Koch liebt er es, seine Gäste mit Schaffhauser Spezialitäten und seinem hauseigenen Weinsortiment, das sich aus vier Blauburgunderweinen und einem Weisswein der Rebsorte Müller Thurgau zusammensetzt, zu verwöhnen. Mit Farben, Formen und Geschmäcker zu spielen, macht Peter Bösch Spass. Für seine Kreationen braucht er viel Platz. Mittlerweile wirbelt er in drei Küchen, sogar der Warenlift ist von einem Backofen auf Rollen besetzt, den er nach Bedarf aus dem Lift rollen kann. Ist eine grössere Gruppe angemeldet, springen seine Frau Dagmar und sein Sohn Marco ein. Hund Quina vervollständigt die Familie. Seit einiger Zeit bietet Peter Bösch Patenreben an. Diese Göttis und Gotten kommen dann Ende der Saison zum Herbsten, wie es hier in Hallau heisst.

Die Form auszukleiden, erfordert Fingerspitzengefühl.

in der Form auslegen, beginnend beim Boden bis hoch zum Rand, so dass ein Mantel für die Terrine entsteht. Die Hälfte der Pouletmasse darauf geben, die Rüebli der Länge nach darauf betten und mit der zweiten Hälfte der Masse zudecken. Die Form mit Alufolie oder Deckel abdecken. Auf den Rost stellen und 30 Minuten bei 100° C im Dampfgarer (Steamer) garen. Im Backofen: Die Terrinenform in eine Schale mit heissem Wasser stellen und bei 120° C 30 Minuten lang im Ofen garen. Mit einem knackigen Sommersalat eine feine Vorspeise oder ein leichter Znacht. m Autorin Anne-Marie Trümpi, UFA-Revue, 8401 Winterthur Einen Film zur Rezeptzubereitung finden Sie auf www.ufarevue.ch. www.ufarevue.ch

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GARTENSEITE LANDLEBEN

Blütenzauber der Passionsblume DIVA IM STRAHLENKRANZ  Sie ist die ungekrönte Königin aus den Tropen und hat unglaublich faszinierende Blüten zu bieten. Also Vorsicht: Wen die Passionsblume erst einmal umgarnt hat, lässt sie kaum mehr los. Zum Glück gibt es nicht nur Kübelpflanzen, sondern auch winterharte Varianten für den Garten.

Wachgeküsst von der Morgensonne öffnen Passionsblumen (Passiflora) pralle Knospen und entfalten sie zu wunderbarer Pracht. Auffallend ist der hübsche Strahlenkranz. Fünf Staubbeutel und drei Narben ragen weit aus der Blütenschale hervor. Spanische Eroberer im brasilianischen Regenwald sahen in diesem einmaligen Blütenaufbau die Insignien der Leiden Christi: im Strahlenkranz die Dornenkrone, in den Staubgefässen die Wundmale und die drei Narben als Symbol für die Nägel des Kreuzes. So nannten sie die Schlingpflanze nach der Passion, der Leidensgeschichte Jesu. Berauschende Vielfalt  Doch längst nicht alle der über 500 Passionsblumen stammen aus den Tropen. Einige wie Passiflora caerulea und P. incarnata sowie aus diesen Arten gezüchtete Schönheiten sind hart im Nehmen und

ertragen Frost bis zu minus 20 Grad. Dazu zählt auch die neue Schweizerzüchtung «Eia Popeia» von Lubera in Buchs SG, von der man sogar leckere Passionsfrüchte ernten kann! Anspruchsloser als man denkt  Im Prinzip sind die traumhaften Exoten leicht zu pflegen. Sie lieben Licht und Sonne, benötigen ein Klettergerüst und verabscheuen stauende Nässe. Ob im Topf oder ausgepflanzt: Steht die Passionsblume im Sumpf, so geht sie kläglich ein. Beim Auspflanzen in den Garten Sand unter das Substrat mischen. Im Topf mit Tonscherben, einer Schicht Kies oder Blähtonkügelchen für eine einwandfreie Drainage sorgen. Wasser im Unterteller oder Übertopf strikt vermeiden! Schnitt ist wichtig  Dem Giesswasser während der Wachstumszeit ab Mai

Grüne Tipps für den Nutzund Ziergarten • Abgetragene Himbeerruten bodeneben abschneiden; junge Triebe, 8 bis 10 pro Laufmeter, aufbinden, überzählige entfernen.

Edith Beckmann

• Ideale Schnüre für Bindearbeiten im Garten, weil elastisch und wetterfest, sind in etwa 5 cm breite Streifen geschnittene alte Strumpfhosen. • Vorbeugend gegen Lauchmotten: Den Blatt-Trichter mit Wasser füllen und bei Bedarf nachgiessen. • Wer bis Mitte August Winterblumenkohl sät, kann die Schädlinge austricksen – und bereits ab April ernten. • Kohlrabi ist ein prima Lückenfüller: Bis Anfang August ausgesät, drei Wochen später gepflanzt, ist er in sechs bis acht Wochen erntebereit. • Knollen von Türkenbund und Madonnenlilien müssen bereits im August in den Boden.

Hart im Nehmen: Die bildschöne Passiflora caerulea verbreitet Honigduft und ist winterhart. Bild: pixelio.com

bis August etwa alle zehn Tage Flüssigdünger beifügen, oder im Frühling einen Langzeitdünger verabreichen. Umtopfen ist höchstens alle zwei Jahre nötig, wenn die Wurzeln aus dem Loch im Boden ragen. Das neue Gefässe sollte allerdings nur wenig grösser sein. Passionsblumen wachsen kräftig, blühen aber nur am einjährigen Trieb. Beim Einräumen ins Winterquartier kann die Pflanze aus Platzgründen zurückgeschnitten werden. Der Hauptschnitt erfolgt im Frühjahr. Man lässt zwei bis drei Haupttriebe stehen und entfernt rund einen Drittel der Seitentriebe. m UFA-REVUE · 7-8 2016

Autorin Edith Beckmann, Freie Journalistin BR aus Frauenfeld (TG), leidenschaftliche Gärtnerin mit Wurzeln in der Landwirtschaft. www.ufarevue.ch 7-8 · 16

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7-8 2016 · UFA-REVUE


Marktplatz LANDTECHNIK zu verkaufen Pumpfass Streu-Mix FTS, 7000 l, Jg. 2002, 1-Achs, hydr. Bremsen/ Schieber, ideal in Maisreihen, 550/60-22.5, Fr. 7300 + 034 411 26 74 Bürocontainer 2.46 x 6 m, Fr. 2500 + 079 630 08 28 Heckstapler Huba, Triplex, Jg. 1992, HH 3.5 m, 4. Funktion, Industrieaufnahme, Euro 8 Adapter, Fr. 3400 + 079 383 50 59 Melkmaschine Alfa Laval, mit 2 Aggregaten und elektronischen Pulsatoren; Milchtank 530 l, mit Kühlgerät + 079 566 85 94 Milchkannen, diverse Grössen, Lagerverkauf, ca. 35 Stück + 062 844 16 65 3-Schar Pflug Pöttinger, mit Scherschrauben, Fr. 5000; Heckstapler, Dreipunkt, Fr. 300 + 034 461 41 62 Milchzentrifuge Elecrem, Fr. 600 + 079 575 25 52 Mähdrescher DeutzFahr, neue und Occasionen + 079 430 57 71 oder + 052 625 25 60 Maispflücker Geringhoff + 079 430 57 71 oder + 052 625 25 60 Klappschneidwerke Geringhoff + 079 430 57 71 oder + 052 625 25 60 Gebläsespritze Fantini, 500 l, HD Pumpe 40 Bar, 2 Gang Axial-Gebläse 80 cm, 14 Stk. Doppel­ düsen, Chassis verzinkt, Frischwassertank, Fr. 2600 + 079 713 95 05 Ladewagen Steyr Hamster 8025, in gutem Zustand, Preis auf Anfrage + 079 829 75 91 Säkombination Kreisel­ egge Lion und Aufbausämaschine, Pöttinger Vitasem 250, mechanisch, robust, exakte Saatmengen, auch für kleinere und mittlere Traktoren geeignet, günstig + 079 789 05 12 UFA-REVUE · 7-8 2016

Metallfräse R.G.A., massiv, 400 V, inkl. 12 Ersatzblätter + 079 752 87 48 Heurüstmaschine Kranmodell, diverse Ersatz­teile + 079 752 87 48 Maschine Inca; Tischkreissäge Inca; Flaschenzug 1 t; Bohr­ hammer; elektrischer Fuchsschwanz; div. Werkzeuge; Gehrungs­ säge, Verhandlungspreis + 076 597 05 14 Aufbausämaschine Pöttinger A250, sät exakt alles von Kleegras bis Dinkel, inkl. aller Anbauteile für Kreisel­ egge, günstig + 079 789 05 12 2 Garagentore, eines automatisch mit Fern­ bedienung, Bandsäge, Kaninchenställe, Gestelle, Werkzeuge und vieles mehr, Besich­ tigung und Abholung vor Ort, infolge Abbruch von Schopf günstig abzugeben + 078 804 13 18 oder + 062 871 23 45 2 Pneu 13.6 R36; 2 Pneu 11.2 R24; 2 Pneu 420/85 R34; 2 Pneu 440/65 R24 + 079 154 41 97 Traktor Steyr 975, mit vorderachsgeführter Fronthydraulik und Frontzapfwelle, mit elektrisch-hydraulischer Entlastung + 079 622 45 82 Mulcher zu Rapid Motormäher, Rapid Orbito, Rapid Euro, Rapid 505, 506 usw. + 079 622 45 82 Dieselmotor 11 PS, zu Aebi AM40, AM41, AM42, usw. + 079 245 11 39 Motor Mag zu Rapid 505, + 079 245 11 39 div. kleine Raupenfahrzeuge, mit hydraulischem Fahrantrieb, mit Schlegelmulcher, Seil­ winde, Bagger, Betonmischer, Grabenfräse, Stockfräse, mit Schaufel und Ballenzange, usw. + 079 154 41 97 Säkombination 2.50 m, Radantrieb, Eigenbau mit Lely Kreiselegge, funktionstüchtig, Fr. 1900 + 079 775 29 02

Seilwinde Farmi, 3.5 t + 079 318 93 07 4 Breit-Komplettrad 425/55R17 zu Antonio Carraro, 7700 oder 8008 + 079 245 11 39 4 Breit-Pneus 425/55R17, günstig + 079 154 41 97 Rapid Euro 4, 16 PS, Aluguss, Breitrad + 079 245 11 39 Gesellsch. Wagen für ca. 16 Personen, Dach, Bänken, Hand und Fuss, 4 Radbremsen, Stiege hinten abnehmbar, Fr. 5800; vielseitig verwendbarer 1 + 2 sp. grüner Wagen m. Pneurädern, Dach und Bänken, neu, früher eingesetzt für Kleintiertransport, Fr. 550; Gesellsch. Wagen 1 sp. für ca. 6 Personen, aus schönem Holz, mit Speicherträchern, Fr. 950; kl. Leiterwägeli m. Holzspeichenrädern, Fr. 320; kl. blaues Handzugwägeli, Pneuräder + kippbare Seitenläden, Fr. 300; 2 Trakorengewichte, 1 x 600 kg à Fr. 350, 1 x 1200 kg à Fr. 530; für Pferdezug Heuwender und Schwadenrechen, je Fr. 320, + 079 678 59 85 Rübenbröckler van Lengerich, mit Reinigungswalze und 1.1 kW Aufbaumotor, voll funktionstüchtig, Fr. 500 + 052 376 11 52 Gummiförderband Wira, 7 m, mit grossem Ein­ fülltrichter, 2.2 m breit, 1.1 kW Elektromotor, mit Deichsel, guter Zustand, Fr. 1600 + 052 376 11 52 Feldspritze Fischer Agri 3000, 15 oder 18 m, elektrohydr. Test, Lieferung und Garantie, Fr. 11'500 + 078 647 57 76 2 Pneu Good Year 650/75-32 70%, Traktor oder Mähdrescher, Fr. 1200 + 078 647 57 76 Zweiachsmäher Reform Metrac 3003 S, Occasion, Jg. 1987, 2800 h, top Zustand, ab Service, mit Mähwerk und Bandrechen, Preis auf Anfrage + 079 774 73 77 oder + 041 811 22 34

Kreisler Sip 455 Pro, Occasion, Jg. 2007, 4-teilig, hydr. zusammenklappbar, wie neu, wenig gebraucht, mit Tastrad und Kette, Preis auf Anfrage + 079 774 73 77 oder + 041 811 22 34 Heuraupe Reform M12, Occasion, top Zustand, ab Service, Preis auf Anfrage + 079 774 73 77 oder + 041 811 22 34 Mistzetter Muli, 3.2 m³, Tiefgang, mit 4 stehenden Spiralwalzen, Fr. 2200 + 079 424 07 18 Schaufelrührwerk, revidiert; Güllemixer; alte Güllepumpe + 079 752 87 48 Siloverteiler; Dezimal­ waage 250 kg; Mostflaschen, Fr. 14/Stück; diverse Heulüfter Axial, ab Fr. 450 + 079 752 87 48 Heurüstmaschine revidiert, ab Fr. 1700, div. Zubehör + 079 752 87 48 Heuschrote Lanker, inkl. Kabel, Fr. 460; Ersatzmesser zu Schmid + Mägert, Fr. 100; Kabel­ rückzugsrolle zu Schmid + Mägert, Fr. 110; Seilhebezug 1000 kg/15 m, inkl. Steuerung + 079 752 87 48 Transporter mit Ladegerät Rapid Cargo 1400, Jg. 1974, 2330 Std., gepflegte Maschine, Fr. 1500 + 041 755 15 68 Bandheuer zu Rapid Euro 4, wenig gebraucht, Fr. 1500 + 079 607 09 20 Mähdrescher Claas Lexion 630 Montana, Allrad, 800 Bereifung, Spreuverteiler, Stroh­ verteiler, Schneidwerk Vario 6.60 m, Trommel, 569 Std. + 079 430 57 71 oder + 052 625 25 60 Front-Mähwerke Busatis, 3.10 m + 079 430 57 71 oder + 052 625 25 60 Ersatzteile Geringhoff für Schneidwerk und Maispflücker + 079 430 57 71 oder + 052 625 25 60

Haben Sie etwas zu verkaufen? Formular auf www.ufarevue.ch Transporter Schilter LT2, mit Servolenkung und hydr. Pick-up Aufzug, guter Zustand; Motormäher Rapid 505, mit Doppelräder, Band­ eingraser und 1.90 Solobalken, sehr guter Zu­stand + 079 381 97 20 oder + 041 832 21 75 Schneefräse Aebi, Fr. 650; Messerschleifer Rotax, Fr. 500; Heu­ schrote Schmid & Mägert, mit Kabelrückzug, Fr. 800 + 079 575 25 52 Traktor Wendetrac A. Carraro 7700, Jg. 1996, 64 PS, 4700 Std., hinten und vorne DR, Kabine abnehmbar, Überroll­ bügel, Mitteldrehgelenk und Kupplung fast neu, sehr guter Zustand, auf Wunsch mit Mähwerk, Fr. 14'800 + 077 443 58 00 Diverse Förderbänder; Zubringerband + 079 426 06 35 Polyester-Pumpfass, 5000 l, auch für Weidetränke geeignet + 079 778 10 87 MotorspritzenAn­hänger, 1-Achs, mit Bremse, ab Platz, Fr. 300 + 079 778 10 87 Metallfräsmaschine mit viel Zubehör + 077 472 26 18 Fronthydraulik und Frontzapfwelle zu Same Dorado, Hürlimann XA und Deutz Agroplus + 079 245 11 39 Bergladewagen Pöttinger Boss 1T, 24 m³ + 079 622 45 82 Bergladewagen Bucher Uni Renta 21 + 079 622 45 82 Ladewagen Mengele, mit hydr. Pick-up Aufzug und Schneidwerk; Europaletten 30-40 Stk.; Kartoffeldämpfer für Holzfeuerung + 079 888 74 83 Abflugfenster für Bienenhaus; Wabenknecht

+ 079 530 26 85 Grundrahmen Haruwy, klappbar, mit Räder, komplett + 079 765 20 26 Plateau 2 ess., 7.20 m, 18 to, basse, bâchée, pneus larges, toute alu, frein à air, Fr. 5600; 2 ess, 18 to, porte container, Fr. 3300 + 079 250 65 64 Remorque citerne, 2 ess., 17 et 20 m³, dès Fr. 3000; 2 ess., basc., 12 to, Fr. 3200 + 079 250 65 64 Roues poids lourd 8.25 x 20/9.00 x 20/10.00 x 20/11.00 x 20/295 x 70 x 22.5/ 385 x 22.5, dès Fr. 70 + 079 250 65 64 Fourches pour palétiseur longues, 2 to, Fr. 500, et 3 to, Fr. 600 + 079 250 65 64 diverses vis à grain, 10 et 15 cm; silos à céréales + 079 250 65 64 Kunststoff-Tank 2000 l, mit Auffangwanne, für Heizöl oder Diesel + 079 393 06 60 Faltenschieber 2.5 m, 2 Winden, 2-jähriges Steuergerät, Fr. 800 + 079 418 26 08 Hochsiloverteiler mit Motor, Rohranschluss 32 cm, inkl. 15 m Kabel, Fr. 490 + 079 418 26 08 Motormäher Aebi AM 40, ohne Mähbalken, mit neuerem Robin Motor, 13.5 PS, Fr. 490 + 079 418 26 08 Heukran Wild LSHK 5, Fr. 1500 + 079 630 08 28 Geländestapler O&K A30, 3 t Hubkraft, grosse Räder, Fr. 6500 + 079 630 08 28 Weinbergraupenfahrzeug Niko, luftgefederter Sitz mit Dreh­ vorrichtung, stufenloser Fahrantrieb mit Joy­stickFahrhebel, 3 Hydraulik­ ventile doppelwirkend, Ölantrieb für Anbaugeräte, dazu Fischer Sprayer 200 l auf Schieberahmen, Mulchgerät Niko + 076 321 44 27 Ballenwickler Tanco 1320, 3-Punkt, Doppelsatellit, nur eine Schere, kompakt und schnell, 85


Marktplatz LANDTECHNIK zu verkaufen 2 Saison i.E., Fr. 14'000 + 079 672 94 13 Dieseltank 2000 l, mit 100% Blech-Auffangwanne, Fr. 700 + 079 409 57 44 Futtermischwagen Strautmann Verti-Mix 900, ab Service, mit neuer Mischschnecke und Messer, Band vorne mit Umschaltgetriebe + 079 409 57 44 Böschungssteine; Eternitplatten; Ziegel + 062 756 23 15 Mistkran Krüger, mit Zange und Schaufel, Armlänge 4 m, Fr. 3500 + 079 686 64 83 Tiefganganhänger, 1-achsig, mit Verladerampen, mech. Abstützung, Bordwände, 3 t Nutzlast, ideal für Kleinbagger oder Hoflader­ transport, Fr. 800, Kt. LU + 079 483 60 90 Heurüstmaschine mit Kunststoffzinken; Mist­ rampe 7.0 x 0.6 m; Futtertrog PE, mit Füssen, 4.0 x 0.75 m, Raum Freiamt + 079 743 76 08 Förderband Speiser, gut erhalten; Silohäcksler Simplex Junior H, fast wie neu, mit elektrischem Motor, Typ A, 132 MA-4, Motor-Nr. 5714741, 380 V, 10 PS, 1430 U/min, mit 190 mm Doppelkeil­ riemenscheibe und 2 Keilriemen; Vorder­ achse für Bührer Spezial,

Einlieferungswagenachse mit Doppelbereifung 6x40/15/4 Ply, 1 Ersatzrad und 3 Ersatzreifen + 079 228 01 43 Frontlader Mammut, Quicke, Euro 2, inkl. Schaufel und Palettengabel, Fr. 2700, Konsole für Fendt 300 Serie vorhanden + 034 413 00 08 ehemaliger Schottentank, 5000 l, aus Chromstahl, Fr. 900 + 034 413 00 08 Saatkartoffeln Lady Christl, 1100 kg + 031 755 89 89 oder + 079 323 23 40 Saatkartoffeln Annabelle, 200 kg + 031 755 89 89 oder + 079 323 23 40 Lastwagenanhänger, Ölbremsen, Brücke 2.15 x 6.4 m, Seiten­ läden, Fr. 800 + 078 892 44 24 Sämaschine Hassia DU 250, Drillmaschine mit Schleppscharen, Fahrgassenschaltung, Striegel, Spuranreisser, Spurlockerer, Fr. 1800, Kt. LU + 079 707 99 21 Heckstapler Sigma, Hubhöhe 2.7 m, mit Seitenschub und 2 Ballenzinken, Fr. 1800 + 076 564 42 83 Elektromotoren 2 Stk., 7.5 kW, 2 Stk., 4 kW + 076 564 42 83 Roller Kymco Agility 50, schwarz, 10-jährig, 3190 km, braucht aber eine neue Batterie, Telefon ab 17 Uhr + 079 540 80 53

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Transporter Aebi TP 65, Jg. 1987, 5800 Std., DR hinten + vorne, ab Service/MFK; Mistzetter Stöckl SR 2260, 2.6 m³; 6er Kreiselheuer Sip Spider 615 Pro; Motormäher Rapid 505, mit Bandeingrasung, Preis nach Absprache + 078 731 24 55 Ladewagen Agrar Mammut 400, Jg. 07, Tandem 15.0/55-17, Komfortbedienung, hydr. Knickdeichsel, Unter­ setzungsgetriebe, hydr. Scherengitter, sehr gepflegt, guter Zustand, Fr. 22'500 + 079 319 29 37 Klauenstand Berweger, Fr. 1300 + 079 575 25 52 Klauenstand Hauptner, hydraulisch, 2 Vorderfuss-Winden, neu revidiert, mit neuem Transportanhänger + 041 970 30 62 oder + 079 399 29 99 Intensiv-Bürsten­auf­bereiter Kurmann, revidiert, guter Zustand, Fr. 5500 + 077 464 35 74 Rupfi revidiert, Fr. 2000; Seilschüttler, mit 5 m und 7 m Seil, 2 Tücher à 6 x 12 m, Fr. 800; Dreipunktstapler mit Kistenhalter, Ballenspitz, Fr. 1400 + 061 841 10 28 Doppelmesserbalken Busatis zu Reform, 1.9 m, Fr. 2500; Motorrad Zündapp, 50 ccm + 052 680 19 90 Fronttrommelmähwerk Niemeyer 305-FB, sehr guter Zustand, Fr. 3400 + 076 367 44 75 oder + 071 620 01 45 Motorumbausatz Basco, 10 PS, mit Benzinpumpe zu Aebi AM9, AM9D, AM10, AM15 und AM16 + 055 440 34 64 Rapid Euro Compat mit Bandeingraser, Dieselmotor Yanmar, ab Service + 055 440 34 64 Güllemixer Kirchner, Typ EMG 120, Jg. 1994, betriebsbereit + 055 440 34 64 Mähbalken Rapid, Mittelschnitt 2.5 m, mit Aussenschuh, 2 Messer, Mahdenblech, neuwer-

tig, NP Fr. 2322, VP Fr. 1500 + 055 440 34 64 Fronttrommelmähwerk Fella KM270 FP, Jg. 2009, inkl. Spiegel, top Zustand, Fr. 4500; Fronttrommelmähwerk Fella KM300 FZ, Fr. 2500 + 055 440 34 64 Heckschaufel Desvoys, hydraulisch, 2 m, 2 Zylinder, Fr. 1800 + 061 961 00 58 Schafweidenetz Occasion + 079 404 87 33 Heubombe E. Griesser, 5.5 kW, D 50, H 120, inkl. Hauptschalter, 25 m Kabel, J25 Stecker, J15 Kupplung, Verhandlungspreis Fr. 550 + 079 734 66 65 Kipper Pneu Michelin, 2 Stk. vorhanden, inkl. Schläuche Michelin, günstig + 079 789 05 12 Futtermischwagen Kverneland Siloking, 5 m³, Waage, Austrag links und rechts, Jg. 2014, Zustand neu­ wertig, Fr. 14'400 + 079 481 77 04 Bergmäher Rapid 306, mit 1.9 m Mähbalken und Aussenschneidwerk, Gitterrad, ab Service + 078 835 33 68 Motormäher Aebi AM41, mit Bandeingraser, Mag Motor 1045, Terrabereifung, betriebsbereit + 078 835 33 68 Rasenroboter Husqvarna Automower 220 AC, Jg. 2012, 570 Std., betriebsbereit ab Kontrolle, Fr. 850 + 055 440 34 64 Reform Metrac 4004 H, stufenloser Fahrantrieb, 46 PS, Jg. 1995, 3700 Std., Fr. 22'000, Fotos unter www.emmerhof.ch + 052 680 18 58 Heckstapler an Drei­ punkt, Hubhöhe 2.5 m, Fr. 600 + 077 464 35 74 Kulturegge 4.5 m, klappbar; Miststreuer Scalvenzi, 4.5 t; Kreiselegge Maschio, 2.5 m; Mist­ hochförderer für Schub­ stangenentmistung, 7 m, Räder 18.4-15-30 Kleber, ca. 70%; Pick-up zu Feldhäcksler NH 717;

Kurzfutterverteilwagen mit Austrag links; Viehwagen für 2 GVE + 079 378 56 74 Mélangeuse Strautmann, Verti-Mix 900; tank à lait mobile 1040 lt, 2005; Machine à traire directe Miele + 079 663 98 01 Ladeprofi Pöttinger 3 Profimatic, Baujahr 2003, elektrohydr. Bedienung, Silierschneidwerk, Reifen 19-45/17, sehr guter Zustand, Preis auf Anfrage; Vakuumfass Eisele 3000 l, Baujahr 1988, wenig gebraucht, Fr. 2500; Spitz­zinkenegge Eberhardt, 4 m, Fr. 300; Autoanhänger Tandem Brenderup, für Bastler, Fr. 300; Heisswasser-Hochdruckreiniger Kärcher 895 HDS, für Ersatzteile, Fr. 300; Betonumschlaggerät mit Rüttelboden, Fr. 500, Kt. SH + 079 255 88 68 Ladewagen Agrar TL 219, mit 5 Elevatorrechen, Schneide­ werkrahmen mit Messer, luftbereifte Tasträder, Breitreifen, Weitwinkel­ gelenkwelle, etc., optisch und mechanisch in sehr gutem Zustand, kein Rost, wurde nur für Dürrfutter eingesetzt, infolge Betriebsumstellung zu verkaufen + 079 422 30 55 Dosiergerät Landsberg, mit Querförderband + 078 635 64 28 Kleinballenpresse New Holland, mit Überladegerät, nie mehr Ballen von Hand aufladen + 078 635 64 28 Güllenmixgigant Kirchner, Fr. 1300; Dieseltank 2000 l, Wanne + Pumpe, Fr. 500; Schaufelrührwerk Fankhauser, Fr. 2100; Tränkewagen 2500 l, Fr. 1000 + 041 910 35 73 oder + 079 413 01 61 Mistzetter Mengele, guter Zustand und sofort einsatzbereit, stand immer gedeckt, zusätzlich Aufsatzwände vorhanden, Jg. 1988, Verhandlungsbasis Fr. 4800 + 079 220 28 16

Lagergestell neuwertig, orange + 079 877 94 16 Cambridgewalze 3 m + 077 472 26 18 Schraubstock 12 kg, massiv, Fr. 100 + 079 810 43 53 Werktisch in gutem Zustand, höhenverstellbar, + 079 765 20 26 Ladewagen Pöttinger Boss L 22T, 2010, Fr. 17'000; Strohmühle, Fr. 950; Federzahnegge Bärtschi, 2.5 m; Winkel­ pflug Ott, Fr. 500; Motormäher Aebi AM 10, mit Gitterrad, Fr. 1000 + 041 467 17 05 2 Räder, 900-60 R32, passend zu Claas Lexion, Fr. 9800 + 052 681 23 22 Milchkühltank Griesser, Auto befahrbar, 700 l; 3 Milchtanks DeLaval, 40 l, Milchfuge und Milchsieb; Sämaschine IBR, 2.5 m, Fahrgassen; Federzahnegge Althaus, 2.3 m + 078 611 58 04 Kompaktlader Caise 1830, Panzerlenkung, Std. 2900, Erd- und Loseschaufel, Palettengabel + Mistzange, Fr. 5200 + 076 564 42 83 oder + 076 564 42 83 Teleskopverteiler Lanker, 8 m, in gutem Zustand, Fr. 400; Heugebläse Lanker, Fr. 200; Rohrmelkanlage Westfalia, 3 Aggregate, Fr. 2500 + 079 695 95 07 Viehbänne, gross, massiv, Holzboden mit Wänden, neu, mit Blachendach, Seiten­ wände abklappbar für Sommerstall, Fr. 800 + 034 431 27 61 Kartoffelvollernter Samro Offset Super RB ZB, Bj. 2000, sehr gepflegt, Bereifung 12.5/80-18, Sortierung vorne mit Zusatzbunker, 2 Stk. Sortierrollensätze, Zupfwalze, 3 Stk. Elektrobedienungen, Dammdruckregelung, 2 Stk. Noppenbänder mit Fingerrotor, Kistenfülltrichter, www.agropool.ch, Inserat 83051 + 052 744 00 11 7-8 2016 · UFA-REVUE


Marktplatz Ladewagen Mengele Typ LW 210 T Quadro, einwandfreier Zustand, wurde nur zum ein­ bringen von Dürrfutter verwendet, vier Messer, wenig Gebrauchsspuren, regelmässig gewartet, verkehrsbereit, kann jederzeit besichtigt werden, Fr. 4000 + 076 303 53 12 Dreischarpflug Ott, Fr. 2800; Druckfass Vacuumat, 5000 l, Swiss Line, Jg. 2003, Breit­ reifen, hydr. Bremsanlage, Fr. 5500 + 052 763 22 17 Siloschneidezange Strautmann, 1.4 m, Euro 8, 3-Punkt Aufnahme, Fr. 2200, Tel. abends + 078 861 54 25 Kreiselschwader Fella TS351, Tandemachse, Stützrad, neuwertig, top Zustand, Fr. 3950 + 079 627 08 40 Scheibenegge für 3Punkt V; Silopressdeckel für Kran, 3.6 x 2.6 m + 041 755 04 24 Rebbergsprayer Bickmeier Minichick; Heugebläse Aebi AG 10, mit Zapfwelle; Traktor­ brüggli + 079 621 95 83 LKW-Anhänger 12 t, hydr. Bremsen, 7 x 2.5 m, Alu-Aufsatz 1 m, linker Seitenladen pendelnd, körnerdicht, Fr. 4000 + 079 400 93 45 2-Schar Pflug Ott Permanit, Fr. 1900; 1-Achs Wagen, mit Hebebühne, Fr. 500 + 079 468 19 50 Fütterungswagen Valmetal, Supercart 960, Futterhochaustrag, 2-jährig, Fr. 8000; Ladewagen Deutz-Fahr, Jg. 1980, 28 m³, einsatzbereit, Fr. 500; Förderband Wira, 8 m, Fr. 1000; Handkettenzug 11 m, Fr. 200, Kt. ZH, + 079 426 27 26 Transportwagen Tanner, 2 Achsen, Vollmetallbau, 5 x 2 m Brücke, Bordwände Alu, 1 m hoch, unterteilt 0.5 x 0.5 m + 031 747 74 53 Rasentraktor John Deere X300R, neu­ wertig, erst 48 Std., Mähbreite 107 cm, mit Auffangsack 300 l, UFA-REVUE · 7-8 2016

2 69 041 g4ru4ete8r-w2aagen.ch info@

Hydrostatantrieb, dazu Deflektorblech für Auswurf, ohne Sack und Schneepflug 110 cm breit, bedienbar ab Sitz, für Hinterräder 2 Schneeketten, Heckgewicht ca. 20 kg, 18.5 PS starker Motor, wurde jährlich Servicegepflegt, VP Fr. 6500 + 079 417 09 84 Ladewagen Agrar, LW/270, guter All­ gemeinzustand, neuer Holzboden, 5 Messer, Pneu neuwertig, Marke Suld, 15.0/55-17, hydr. Pick-up + 079 629 88 41 Doppelrad 9.5 32/36; Doppelrad 83/32, 83/36 Z; Deutz; Kramer 45; Paloxen; Kartoffel­ graber 1-reihig, für Rapid; Maissämaschine, Einzelkorn; LKW Kipper, Tiefgangwagen, 3 t + 079 306 17 94 1-, 2- und 3-Scharpflug; Heckstapler 3P; Stapler 1.5 t; Rapid Mäher Meili Deutz 4506, 40 PS; Kreiselheuer Fahr, Dreipunkt; Kipper 5 t; Schwader Pöttinger; Brüggli 3P; Grubber 2 m; Kombinationssaat 2.5 m + 079 306 17 94 Ballenwagen mit Brückenmasse 6.2 x 2.43 m, 1 Achse, hydr. Bremse + 079 299 45 69 Pick-up zu Ladewagen Pöttinger Euroboss/ Primo + 079 299 45 69 Kreiselegge Rabe PKE 300, guter Zustand, Fr. 4200; Feldspritze Fischer, 15 m, 900 l, Hangausgleich, Board­ computer, Fr. 5500 + 079 235 49 62 Stätionärwickler/Rundballenwickler McHale 991 LBER, mit Funk + 079 299 45 69 Tandemanhänger, 2.2 x 6 m Brückengrösse + 079 580 65 37

Ballensplitter McHale 994, für Dreipunkt oder Frontlader, Fr. 1490 + 079 299 45 69 2 LKW-Achsstummel und 1 Deichsel, mit Scharmüllerpfanne, Fr. 500 + 079 432 59 54 Feldspritzen Fischer, 12 m, 600 l, hand­ geklappt, Fr. 2300; 15 m, 600 l, vollhydr., Fr. 5800; 15 m, 800 l, vollhydr., el. bedient, Fr. 8800; 15+18 m, 1000 l, vollhydr., el. bedient, Test, Garantie und Lieferung + 078 647 57 76 Mähtraktor Aebi TT 180, mit 4000 Betriebs­ stunden, Jg. 2006 + 055 245 16 58 oder + 079 137 58 96 Siloballenzange Kombi Gabel für Hydraulik Kat 2, 1500 kg, mit Palettengabel, Gusspitze und Siloballenrohre, neu, Fr. 860 + 062 299 04 36 Traktor Hürlimann XT 910.6, 4000 h, Kabinenfederung, Klima, guter Zustand, evtl. Schneepfluganbau + 079 267 21 67 Traktor Ferrari MT 70, guter Zustand, Doppelrad, mit Mähwerk Knüsel 260 und Bandheuer, einsatzbereit + 079 267 21 67 Silohäcksler Eberl 2300; Silohäcksler Epple 1033, beide mit 15 PS Elektromotor, ev. mit Rohren, je Fr. 400 + 034 423 44 38 Kartoffelvollernter Samro Master Farmer RB, sehr guter Zustand + 062 756 44 39 4-Schar-Pflug Vogel & Noot, ca. Fr. 9000 + 079 571 43 52 Kleinballenpresse Welger AP 630; 2 Ballenwagen Egebjerg Type I, alles ca. Fr. 9000 + 079 571 43 52 Mistkran Krüger 1814, mit Mistzange, Grab­ löffel und breitem Löffel für Bachreinigung, hydr. Abstützung, ZW, Fr. 4500; Häckselwagen für Grünmais, Fr. 150, infolge Betriebsumstellung zu verkaufen + 079 394 01 34

Heukran Sumag DKH 15, Ausleger 7 m, mit Seilzug, Kurvenbahnschiene 90 Grad, mit Schleiffleitung, Service gepflegt + 076 546 52 50 Oldtimer Bührer Spezial, UO 4/10, Jg. 1962, org. Opel Motor, Benzin, sehr gepflegt, neue Pneus, keine Beule + 079 635 68 51 Viehanhänger Daltec, Occasion, Gesamt­ gewicht 2500 kg, Kombitüre schwenkbar, Seitengitter hinten, ab MFK, Zustand wie neu + 079 511 88 20 2 Traktorrad Bührer Spezial, Fr. 100; Pneu Tm 700 Pirelli, 460/70 R28 60%, Fr. 100; 2 Pneu 8, 25x15, Fr. 100; 2 LKW Rad 11x20, Fr.100; 1 LKW Rad 12R x 22.5, Fr. 100; 1 Pneu 10 x18, 10 Ply, Fr. 50, + 052 745 12 08 Abladehäcksler Mengele Blitz Diamant, mit Zapfwellenantrieb, guter Zustand, Fr. 2600 + 061 961 00 58 Milchtank Packo, 1200 l, mit Kühlgerät; Fahrsiloentnahmefräse Mus Max, mit beid­ seitigem Austrag; Geburtshelfer, alles günstig + 077 419 37 55 Kettenzug Demag, 1 t, Handfahrwerk, 3 m Hub, Fr. 1300; Wanddrehkran Gis, 3 m, Gis Aufzug Hub 3 m, Schiene verzinkt, neuwertig, Jg. 2011, Fr. 1800 + 079 445 61 28 Traktor Bührer 475, mit Kabine, sehr guter Zustand; Werkstatt­ kompressor klein; Dieselölpumpe elektrisch; Handhobelmaschine gross; Kettenflaschenzug Hand, 1000 kg; Kettenflaschenzug elektrisch, 500 kg; Veloanhänger neuwertig; Kartoffeldämpfer elektrisch, 150 l; Bürdelibock Metall; Schneid­ kluppe Rems, 1/8 bis 1 1/4; Laser RaumWasserwaage + 079 696 72 49 Gebläse Zumstein AS27, mit Flachriemen, 3-flüglig, 10 PS; Heu­ schrote Schneidfix, mit 30 m Kabel für Heu und

Silage; Viehstaubsauger Hug, gratis; Viehschermaschine; Gebläserohre 310 u. 380; Kuhglocken 7 Stück alt, 4 Stück neu, mit bestickten Riemen; Silo Räss 55 m³, gratis ab Platz; Rundballenfräser Auer, Aussteller + 032 677 10 50 Kraftfuttersilo 3 t, gut erhalten, Auslaufschieber, Fr. 800 + 079 418 26 08 Kraftfuttersilo 6 t aussen, mit Förderschnecke 2 m, Fr. 490, muss vom Käufer demontiert werden + 079 418 26 08 Milch-Zellzahl-Messgerät DeLaval, 1 jährig, NP Fr. 3000, VP Fr. 1500 + 079 418 26 08 Ladewagen Agrar 250, 5 Rechen + 076 532 00 23 Schneidwerkwagen für Mähdrescher, 4.80 m + 079 657 07 59 Weidetränkefass 600 l/1000 l, Eigenbau mit Schwimmertrog, Fr. 200, Kt. LU + 079 483 60 90 Kreiselmäher Fahr KM 22 CR, mit Fingerrotor; Heuwender Aebi, Ölbad, für Pferde und Traktorzug, beides top Zustand + 079 272 21 64 Motormäher Aebi AM 60; Roller Peugeot, günstig + 079 748 30 57 Kein Reifenkauf ohne unsere Offerte! www. tm-gmbh.net + 079 324 52 25 Feldspritze Berthoud, 600 l, hydr. Balken 15 m, mit Einspülschleuse und Frischwassertank, Fotos unter www.landtechnik-mueller.ch + 078 818 33 51 Kreiselegge Falc, 3 m, mit Packerwalze und Sämaschinenlift, Fotos unter www.landtechnik-mueller.ch + 078 818 33 51 Pflug Vogel & Noot, 3-Schar, mit Bruchsicherung, Vorschäler und Stützrad, Bilder unter www.landtechnikmueller.ch + 078 818 33 51 Hochdruckspritze Birchmeier, 600 l, 12 m,

mechanisch + 078 818 33 51 Motormäher Bucher M 500, mit Bandeingraser, einsatzbereit, Fr. 1500; Traktor Hürlimann H 358, Jg. 1989, 7800 Std., läuft schön, Fr. 4800; Hecklader Farmi, mit grosser Schaufel, Fr. 1600 + 062 299 04 36 Obstpresse mit Schnetzler, Fr. 150; Elektromotor 400V, Fr. 80; Flaschenzug 1000 kg, Fr. 80 + 079 785 98 53 Teleskopverteiler 15 m, mit Stabag Gebläse, Rohren und Bögen + 079 589 14 90 Ladewagen Mengele 290, wenig und nur für Heu geb., hydr. Pick-up, grosse Bereifung, verst. Deichsel, 6 Messer, wie neu, Fr. 3500 + 031 767 75 21 oder + 079 270 85 05 Frontpacker HE-VA 150, Front Roller, 1.5 m Arbeitsbreite, gelenkt, pendelnd und mit zwei Abstellstützen, wie neu, Verhandlungspreis, Fr. 3000 + 031 767 75 21 oder + 079 270 85 05 Sämaschine Aebi XR Spezial, 2.5 m Arbeitsbreite, Spurlockerer, Saatstriegel, Beleuchtung, Reifen müssen gewechselt werden, Verhandlungspreis Fr. 1300 + 031 767 75 21 oder + 079 270 85 05 3-Scharpflug Rabe, mit Schärschraubensicherung, Fr. 500 + 079 299 53 73 Subaru Legacy 2.0L, 183'000 km, Jg. 2005, Kombi, Allradantrieb, ab Service und MFK, top Zustand, VP Fr. 4400, Bilder per Whatsapp oder Mail; Motorrad Yamaha TDM 850, 54'500 km, unfallfrei, mit Griffheizung, Steckdose, grosse Helmbox der Marke XS, NP

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Marktplatz LANDTECHNIK zu verkaufen Fr. 13'200; VP Fr. 1800 + 078 744 30 32 oder schenkon@bluewin.ch Rasenmäher Toro, mit Radantrieb und Alu Gehäuse, mit Mulchfunktion, neuwertig, NP Fr. 1400, VP Fr. 600; Rasenmäher Sabo, 52 cm, Alu Gehäuse, ab kleinem Service, Fr. 250, Bilder per Whatsapp oder Mail + 078 744 30 32 oder schenkon@bluewin.ch Kehrmaschine Hako Hamster 800V, Benzinmotor, Fahrantrieb vorund rückwärts, Arbeitsbreite 81 cm, ab Service, VP Fr. 1800; Kehrmaschine handgeführt, zum stossen, Arbeitsbreite 67 cm, VP Fr. 150, Bilder per Whatsapp oder Mail + 078 744 30 32 oder schenkon@bluewin.ch Dieselmotor MAN, D2866, 360 PS, mit Getriebe, Fr. 2500 + 079 630 08 28 1 Achs 3-Seitenkipper, klein; Anhänger für Motormäher; Heck­ schaufel 2 m; HolzBündelgerät; Hydrau­ likaggregat mit Honda Motor; Traktor Bührer MFD4, Jg. 1955, Motor defekt; Kotschieber mit 12 PS Motor; Büro­ container 5 x 6 m, Kt. LU + 079 457 69 77 zwei Heizöltanks 2000 l, Kunststoff, mit 100% Auffangwannen, alles in sehr gutem und schönem Zustand, Fr. 1300, einzeln Fr. 700/ Stk., Kt. BE + 079 328 76 63 Gummimatten 1 x 1.5 m; Eisenbahnschwellen 20 x 2.2 m + 044 858 24 48 Grubber Rabe, 2.2 m, 9 Zinken, Fr. 500 + 079 226 74 06 Bandrechen Reform, 11 Zinkenträger à 3 Zinken, mit Tastrad und Kette, guter Zustand, Fr. 1100; Kreiselheuer Kuhn, 3.80 m, ideal für unebenes, steiles Gelände, für kleine Traktoren oder Mähtrac, macht gute Arbeit, 88

Fr. 800 + 079 292 85 57 Kühlwagen Mercedes 311 CDI, grosser Kühl­ aufbau, Kühl-Aggregat Carrier, ab Service, kühlt bis unter minus 10 Grad, Fr. 10'000 + 079 292 85 57 Terratrac Aebi TT 80, 5350 Std., guter Zu­ stand, Fr. 24'500 + 079 335 26 20 Schwenkkran Ditan, 6 m, Laufkatze mit Kettenzug 300 kg, an Metallträger zu montieren, guter Zustand, Fr. 900 + 079 292 85 57 botteleuse petites bottes carrées haute densité Bauford, bon état, Fr. 1500 + 079 585 26 32 Mähladewagen Crosetto, Arbeitsbreite 1.65 m, Trommelmähwerk ca. 25 jährig, guter Zustand, einsatzbereit, Fr. 1500 + 079 465 56 91 Motormäher Reform M12, mit Bandrechen, 11 PS, Mag Motor, top Zustand, ab Service, Fr. 3900 + 079 774 73 77 Maishäcksler Pöttinger Mex V, 3 Reihen, guter Zustand, betriebsbereit + 079 335 26 20 Vertikalfuttermisch­ wagen Mutti, Bj. 2011, 10 cm³, Zweigang­ getriebe, hydr. Stützfuss und Bremse, Strohring, Mineralstofftrichter, top Zustand, wenig gebraucht, Fr. 16'000 + 079 483 60 90 Traktor Fendt 309 CI, Jg. 2007, 112 PS, 4200 Std., Allrad, Front­ hydraulik/Zapfwelle, 600/65R34, 480/65R24, Neubereifung, 21/21 Wendegetriebe, hydr. Anhängerbremse, 3 DW-Ventile, ab grossem Service, top Zustand + 079 483 60 90 Motorrad Chopper Kawasaki VN 750, Jg. 1994, 55'000 km, neue Pneu hinten und vorne, neue Batterie, ab MFK März 2016, unfallund kratzerfrei, geeignet für Neueinsteiger oder Frau, Sitzhöhe 75 cm, Fr. 2800, Preis verhan-

Haben Sie etwas zu verkaufen? Formular auf www.ufarevue.ch delbar, Kt. LU + 079 663 81 15 4 Zylinder Dieselmotor Perkins 4.108, läuft gut, ist noch eingebaut in Rapid R12, Fr. 1200 + 078 744 30 32 Traktor-Vorderrad 420/85R24 Pneu 30%, mit Felge, günstig + 079 674 46 13 Kreiselheuer Kuhn, Arbeitsbreite 5.2 m, gut erhalten, fahrbereit, Fr. 200 + 052 763 24 12 Viehanhänger Barthau, 1350 kg, L 251 cm, B 126 cm, 3-jährig, neuwertig, kein Viehtransport, Fr. 3600 + 079 340 06 65 Kompost-Umsetzer Daltec, Arbeitsbreite 2.5 m, Fr. 4800, Region Bern + 079 341 08 22 Maishackgerät Hatzenbichler + 079 530 26 85 Dörrgewicht, stapelbar mit Griffen, Palettengrösse, geeignet für Nüsse, Kräuter, etc., L 1.20 m, B 0.80 m, H 0.12 m + 077 472 26 18 Viehwaage verzinkt, Wiegekraft von 1000 kg, fahrbar + 079 857 80 09 Amboss 285 kg; Raupentransporter Huki 50 + 079 542 83 44 Gras- sowie Granulat­ sägerät, mit 6 Abgängen inkl. Schläuchen, in tadellosem Zustand, Fr. 430 + 079 877 94 16 Hackbürste Bärtschi + 079 765 20 26 Traktor Fendt 211 Vario TMS, Vollausrüstung + 077 492 51 10 Blechschere, bis 4 mm Schnittdicke + 079 765 20 26 Säkombination Maschio Gaspardo, 24 Schei-

benscharen, neu, Fr. 21'000 + 079 430 57 71 oder + 052 625 25 60 Motormäher Rapid 505, mit Basco-Vanguard Motor 13 PS + 055 440 34 64 Gitterräder passend zu Aebi AM40, 41, 42, HC 55 mit Terrarad + 055 440 34 64 Traktor Fendt 260 S, Jg. 1989, Fronthydr., Doppelräder vorne und hinten, Hydr. Anh. Bremse, Luftsitz, Arb. Beleuchtung aus 1. Hand, 8800 Betriebs­ stunden, Service gepflegt, Zusatzgewicht, Krautteiler, sehr guter Zustand, Fr. 19'800 + 079 670 73 46 Polyester-Silo, 31 m³, H 7.9 m, Ø 2.5 m; Einbau-Viehwaage 3 x 2 m, Fr. 4000; 2 Flügel­ rührwerke Typ AFS, je 400 m³, je Fr. 400; Flüssigfutterpumpen Aerni, 1 x rev., Fr. 1500 und 1 x Fr. 800; Futtermixer Aerni, Fr. 600; Futtermischer Schönholzer, 2 t, Fr. 200; Chromstahlbassin 1000 l, mit 2 Zoll-Auslauf, Fr. 500 + 056 667 26 61 oder + 079 607 58 59 Stande Kunststoff, 1.95 x 1.3 x 0.9 m, Fr. 60; VW Kombi mit AHK Klima, ideal auf Alp, Fr. 250; Viehwagen für 1 Stück Grossvieh, mit Wanne, Fr. 180; Karabiner, schöner Zustand, Fr. 200 + 079 464 69 61 Anhänger Occasion, Holzbrücke-Läden, L 4 m, B 2.20 m, H 0.90 m, Nutzlast 7 t, neue Achse, Bereifung 90%, Beleuchtung und Bremsen ok, Preis nach Absprache + 079 450 98 03 oder + 052 747 14 47 2 Silos Rotaver, 105 m³; 2 Silos Huber, 125 m³, Preis nach Absprache + 034 461 25 66 Traktor Fendt GT 380, Jg. 1992, 12'500 Std., 40 km/h, Getriebe 2015 revidiert, ab MFK, Frontladerkonsole, guter Zustand, Fr. 28'500 + 079 446 55 59

Putzmaschine Rapid, Jg. 1991, guter Zustand, Fr. 1900 + 079 446 55 59 Futtermischer Barbone, mit liegenden Walzen, Fr. 1300 + 079 446 55 59 Zwiebelaufnahme an Simon PM3, Fr. 1000 + 079 446 55 59 Zuckerrübenschaufel an Frontlader, guter Zustand, Fr. 500 + 079 446 55 59 Spanplatten 19 x 2800 x 2070 mm, 26 Stück, für Hochzeit gebraucht, ein paar Schraubenlöcher, Fr. 400 + 079 446 55 59 Spritzenfass Fischer, Occasion, 400 l, Fr. 50; Membranen Pumpe Fischer, etw. defekt, Fr. 50; Dezimalwaage, Schiebegewicht bis 250 kg, Fr. 40; 1 Pneu, 850 x 20 Zoll, 10 Ply, Fr. 30; Mofa Piaggio, mit Ausweis, Fr. 180; Röhrenschraubstock, bis 1½ Zoll, auf 4 Beinen, zum Gewindeschneiden, Fr. 60; Wandsteckdose, elektrisch, 380 V, J25, 4P, Fr. 40, Kt. BL + 079 562 39 16 Behandlungsstand Supper 80, inkl. Winden, neu, solange Vorrat, Fr. 5300 inkl. MwSt.; Tränkefässer 1000 l, mit TB oder Trog, auch verzinkt, Handbremse, höhenverstellbare Deichsel, Stützfuss und Schwallwand, ab Fr. 1150; Laufhofabschrankungen in div. Ausführungen; Weidefutterraufen in div. Ausführungen, 12 Pl. Rundbogen, Fr. 1000 inkl. MwSt.; div. Kälberiglus, inkl. Umzäunung mit Tränkevorrichtung; 1er-Iglu mit Umzäunung, neu, Fr. 438 inkl. MwSt; 5er-Iglu mit Umzäunung, solange Vorrat, Fr. 1900; Futtersilos für aussen, top Aktion, 30% Rabatt; Pferdeboxen in div. Ausführungen; Weidezelt 3.6 x 3.6 m, Montage auf Panels, Dachkonstruktion und Plane bis auf Boden, inkl. 3 Panels, Fr. 1850, neu, optional Rundbogenhallen in div. Grössen;

Weideunterstand 6 x 6 m, Fr. 3500 + 079 514 69 87 Kunststofftank 1000 l, Fr. 50; Panels Sonderaktion, 3 x 1.6 m, robust; Grossraumlüfter 1400, Occasion, auf Fahrwerk, Fr. 1000; Gummimatten für alle Tiere; EcoRaster, 50 mm, ab Fr. 17/m²; Rolltore/ Sektionaltore aktuell; Sattelschränke, 2-teilig, Fr. 700; Zaunpfähle Metall, Fr. 6.12; Windschutznetz, beschichtet, ab Fr. 5/m²; Streifenvorhang + 079 514 69 87 Samro SC Super RB, Fr. 4444 + 021 809 56 01 semoir pour petites graines Fiona, 3 m, Fr. 200 + 079 250 65 64 Motormäher Rapid 505, mit Benzinmotor Basco-Vanguard, 2 Zylinder, 16 PS, Bandeingraser, Abschleppdeichsel + 055 440 34 64 Hochdruckreiniger Wap, Kaltwasser, dazu ca. 30 m Elektrokabel; Doppelräder Schaad, mit zwei Bügel pro Rad, Pneu ca. 30%, Grösse 12.4 R36, Preis nach Absprache + 052 643 32 97 Kreiselheuer Hit 6.69, 6-teilig, Bj. 2016 + 041 933 10 49 vis à grain, 10 cm et 15 cm; silos à céréales + 079 250 65 64 Viehschermaschine Liscop Super 3000, elektrisch, für Rinder, mit zusätzlichen Messern, alles im Koffer, Fr. 200, Kt. TG + 052 376 11 52 Motormäher Aebi AM 60, Mag Motor, mit Balken 1.9 m, Schneidzusätze links und rechts und Balken 1.9 m, mit Kabeleingraser, Fr. 2000, Berner Oberland + 079 425 93 05 Reform Muli 575 S, année 2005, 320 heures, Fr. 85'000 + 024 477 19 75 Tracteur Buehrer OP 17, année 07.12.1978 + 076 416 46 69 ou + 026 470 19 64 7-8 2016 · UFA-REVUE


Marktplatz Frontmähwerk Kuhn GMD 802F, 3 m, top Zustand, Fr. 4500 + 032 481 20 04 Heizpellets-Gewebesilo A.B.S, auch für Kraft­ futter geeignet, L x B 3.1 m x 3.1 m, Silohöhe 2.5 m, Gestellhöhe 2.7 m, Inhalt 12.9 m³, 8.3 t, inkl. Adapterstück zu Saugsystem, Jg. 2007, Fr. 1500, abzuholen in Mühleberg BE + 079 750 59 68 div. Maschinen für Pferde- und Traktorzug; Traktor Mercedes Benz 800, ca. 7000 Std., Fr. 18'000; Traktor Kubota, ca. 3000 Std., Fr. 8000 + 079 678 59 85 Ladewagen Agrar, mit Kurmannachse, 11 Messer, in gutem Zustand, Fr. 3500; Seilwinde Fransgard, 5 t, Fr. 1800; Restposten 1/2 Palette, Bindegarn Ecofil 360, Fr. 4.50/kg; Mengele HG Super 20, Fr. 900 + 052 337 44 08 Traktor Ford 5000, Motor und Lenkung neu, top Zustand, 16.9/34 10/16, ab Service, eingelöst, Fr. 9000, Kt. TG + 079 670 54 51 Melkmaschinenpumpe mit Leitungen und Spülgerät, 2 Melkaggregate komplett, Milchtank 1030 l, Futterwagen Geba, 300 l, Stacheldraht, Litzendraht, Holzschlegel, Holz-Wipp-Tischfräse, Traktorenräder 13.6-36 + 078 639 90 14 Entmistungsanlage Felder, mit Schubstange und Hochförderer, guter Zustand, günstig + 079 369 36 04 tank à lait, 800 l, avec refroidisseur, lavage semi-automatique, sur charriot, expertisé, très bon état + 032 433 45 41 Sackkarren Fr. 50; versch. Milchmengenmessgerät Trutest, Fr. 500/ Stück; Milchraumtüre, Fr. 100; Milchkannen für Wasser, Fr. 40/Stück + 079 575 25 52 2 Achs Lastwagen­ anhänger, 2.20 x 6.00, 1 m hohe Aufsätze zum unten öffnen, kein KipUFA-REVUE · 7-8 2016

per, Vorderachse hyd., Bremse, Bereifung 9.0020, Fr. 1500, Raum SH + 052 680 17 30 Heugebläse Stabag Bison S, 15 PS, Fr. 500 + 078 635 64 28 Güllemixer Sumag, mit 10 PS Elektromotor, 10 m Kabel, Rohr ca. 4 m, betriebsbereit, Fr. 280 + 055 283 33 33 Quad Kawasaki Lakota 300, 1500 km, top Zustand, 5-Gang Halbautomat, mit Rückwärtsgang, Fr. 3500 + 078 835 33 68 Bergmäher Rapid 307, mit Doppelrad, guter Zustand + 079 245 11 39 div. Pick-up zu Agrar, Pöttinger, Aebi, Rapid, usw., günstig + 079 245 11 39 Motormäher Rapid 505, mit Doppelrad und Mähbalken; Motormäher Rapid 505, mit Bandheuer; Motormäher Rapid 505, mit Anhänger, alles günstig + 079 622 45 82 Kaninchenställe für mittlere Rasse, gebraucht, 6 Ställe, in sehr gutem Zustand, inkl. Schubladen, Tablare, Tränkehalter, Futtergeschirr, Heuraufen, Fr. 600 + 079 398 99 65 Pflegeräder 9.5/44, Verstellfelge, Pneu Kleber 80%, Lochkreis 275, Nabe 220, sehr guter Zustand, Fr. 1550 + 076 453 42 00 Busatismähwerk zu Fendt GT 300, Doppelmesser, hydr. Antrieb, sehr guter Zustand, Fr. 980 + 076 453 42 00 Mistkran Loma, 3 Punkt, mit Erdschaufel; Bandrechen Vogel & Noot, Typ FA 9, zu Aebi, TT77; Viehanhänger für 2 GVE, Franz Roth; Vakuumpumpe DeLaval, HCC 150; Heugebläse Aebi; Teleskopverteiler Aebi, 17 m; 10 Süssmostflaschen à 20 l + 081 332 23 84 Schleppscharen zu Getreidesämaschinen Nodet; kleine und grosse Ringe für Kulti-Packerwalzen Haruwy + 078 647 57 76

Traktor John Deere 6420 Premium, 1. Inv. 11.10.04, 3210 Std., 24/24-Gang, Autoquad, 3DW, TLS, HMS, FH, Klimatronic, Bereifung Michelin 520/60R, 650/60R 38 Xeo Bip, gepflegt, sehr guter Zustand, ab MFK, Fr. 49'000 + 032 641 24 42 oder + 078 879 04 15 2 Heizöl/Dieseltanks, 1500 l, 2000 l, Kunststoff, mit Stahlwannen + 031 791 32 74 Sämaschine Krummen­ acher EPS 5, 2 el. Gebläse, 200 l Tank, 3 m Scharbalken, mit Fahrgassenschaltung, Fr. 4000 + 044 853 01 42 2 Pneu, 16.9R30, 420/85R30; 2 Pneu, 480/70R30, günstig + 079 245 11 39 2 Pneu 14.9R20; 4 Pneu 31x15.50-15, günstig + 079 154 41 97 Doppelrad 5.00-10, für Rapid 307 und 407, Aebi AM20 und CC26; Doppelrad 4.00-8, zu Aebi AM9, 10, 15 und 16 + 055 440 34 64 Rucksackmotorsense Husqvarna 543RBK, Demomodel mit teil­ barem Schaft, Leistung 1.6 PS, Listenpreis Fr. 930, mit Garantie Fr. 650 + 055 440 34 64

LANDTECHNIK gesucht Sternhackgerät Haruwy + 079 530 26 85 Traktor, günstig, evtl. auch zum Restaurieren; Holzbackofen/Brotofen, freistehend, Metall oder Schamott + 062 299 04 36 Messerschleifapparat; Milchkannen + 079 408 82 18 Geräteträger Fendt + 079 530 26 85 Cambridgewalze + 077 492 51 10 Traktor Hürlimann, rot, zum restaurieren + 062 299 14 30 Traktor Porsche, wenn möglich 4-Zylinder + 062 299 14 30

Hecklader mit Schaufel zum Ausmisten + 079 318 93 07 3 oder 4-Schar Pflug, Non-Stop oder Halbautomat, evtl. mit Stützrad + 079 422 30 55 Schleppschlauch-Verteiler 12 m, an Dreipunkt, Hochdorfer oder Fankhauser Verteilkopf + 079 652 25 34 Doppelräder Occasion, preiswert für Traktor, 230/95 R 40 optimal, oder 270/95 R 38 + 079 381 97 20 oder + 041 832 21 75 Generator ab 6-400 kVA, Abholung und Barzahlung + 079 630 08 28 Sandwichplatten Occasion, 25-80 mm, ca. 80 m² + 079 752 99 13 3er Felgen zu Hürlimann, 6-Loch + 062 299 14 30 Futterkarren + 079 408 82 18 alte Milchkannen, auch nicht mehr milchtaugliche, Zustand egal + 079 408 82 18 Zwischenachs-Hackgerät zu Fendt 231 GT; alte Glattwalze; alte Rundbiege + 079 734 17 58 Traktor John Deere 6310 oder 6320 Premium, Allrad, Kt. BE + 079 328 76 63 Traktor und Hoflader + 079 408 82 18 Tandem-3-Seitenkipper oder Einachs-3-Seiten­ kipper + 079 278 45 31 Kartoffelsetz- und Hackgerät + 079 530 26 85 Hackgerät für Feldkultur Sonnenblumen, Sojabohnen oder Mais + 077 472 26 18 Maishäcksler Kemper, Champion 2200 + 079 325 22 01 Traktor Massey Ferguson, Allrad 135, 148, 165 + 052 376 14 06 oder + 079 713 72 50 Traktor Renault Ceres 75/85/320/330 oder John Deere 3200/3300 + 079 711 10 41

Kaltwasser-Hochdruck­ reiniger günstig + 041 980 62 65 Doppelräder für Metrac Reform 3003 S + 079 245 25 02 Transporter Reform Muli 565 S + 079 245 25 02 Güllenmixer an Traktor, Sämaschine, beides sollte einsatzbereit sein + 079 913 54 27 Traktor; Transporterli; Motormäher, günstig, auch ältere zum restaurieren + 062 299 04 36 Schneeketten für Hinterräder 540/65 R 38 + 079 635 68 51 Mineralstoffspender für Kühe, blau, von UFA; Mofas Puch Maxi, Sachs, etc., für 14-jährigen, alles anbieten; Strohmühle Lanker Zw., einsatzbereit, Frontladerschaufel, 2.20 m breit + 079 286 15 88 oder + 044 954 32 05 Ballenwagen Occasion + 079 785 98 53 Betonmischer + 079 404 87 33 Mist-Seitenstreuer mit Fahrwerk, evtl. auch Aufbau, Zustand egal, günstig + 079 653 61 81 Karrenspritze Birchmeier, 50-100 l, gut erhalten + 078 727 50 39 Pasteur für Hobbymosterei; Mostflaschen, 25 l + 079 317 69 42 oder + 081 684 23 80 Heuentnahmekran; Seilwinde zu Rapid Original + 079 445 61 28 Sternhackgerät Haruwy + 079 877 94 16 Hackbürste Bärtschi + 077 492 51 10 Sägerät für KräuterGemüse, Kleinsämereien + 079 765 20 26 Schwyzerörgeli Eichhorn oder Gwerder + 079 530 26 85 Scharhackgerät + 079 877 94 16 Vielfachgerät, auch älteres + 079 810 43 53 Cambridgewalze + 077 472 26 18

Frontpacker, günstig, ca. 1.30 m breit + 041 910 12 30 Güllerührwerk fahrbar, möglichst günstig + 079 673 24 71 Pendel-Düngerstreuer Vicon, alt + 061 961 03 68 Tandem 3-Seitenkipper oder Einachs 3-Seiten­ kipper, Occasion, kein LKW + 079 278 45 31 Hackgerät für Reihen­ kulturen, 50 oder 75 cm Reihenabstand + 079 481 77 04 Glocken und Treicheln; Milchmengenmessgerät, bezahle Fr. 5-10/ Stück; Kippschaufel; Silogabel Wigger; Klauenstand; Gülle­ werfer, Trutest, Amboss + 079 408 82 18 Mähbalken zu Rapid 2.5 m + 079 245 11 39 Traktor Bührer oder Hürlimann, Jg. 1930 bis 1950 + 079 487 22 60 Deichselverlängerung zu Ladewagen Agrar TL 240 + 079 243 75 25

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Zu diesen Themen lesen Sie mehr in der nächsten Nummer

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Impressum UFA-Revue Die Mitglieder-Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe. Die Ausgaben Nr. 1, 3, 5, 7-8, 9 und 11 erscheinen mit im Abonnement inbegriffener Beilage des LANDI-Contact. ISSN 1420-5106.

Herausgeber fenaco Genossenschaft, Erlachstrasse 5, 3001 Bern Hans Peter Kurzen, Publizistische Leitung

UFA-REVUE · 7-8 2016 UFA-REVUE · 7-8 2016

info@ufarevue.ch | www.ufarevue.ch Mitherausgeber LV-St. Gallen, GVS Schaffhausen. Die Beteiligungen der Herausgeber an anderen Unternehmungen sind in den gültigen Geschäftsberichten aufgeführt. Erhältlich beim Verlag. Redaktion Tel. 058 433 65 30 Fax 058 433 65 35 info@ufarevue.ch Theaterstrasse 15a, 8401 Winterthur Markus Röösli (Chefredaktor) Jean-Pierre Burri, Sandra Frei,

Gabriela Küng, Cyril de Poret (verantwortlich für frz. Sprachausgabe) und Verena Säle. Anne-Marie Trümpi (Redaktionsassistentin). Anzeigen/Abonnemente Tel. 058 433 65 30 Fax 058 433 65 35 info@ufarevue.ch Anzeigenberatung Theaterstrasse 15a 8401 Winterthur Alex Reimann, Fabienne Elmer

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Schadensfall vermeiden, entschädigen und versichern


ENTSCHÄDIGUNG

Unsichtbar und trotzdem belastend DIENSTBARKEITEN

Meist geht es um Wegrechte, Durchleitungsrechte oder andere Dienstbarkeiten. Die Frage ist aber immer dieselbe: Wer hat Recht? Deshalb ist es wichtig, dass fremde Eingriffe in ein Grundstück mit klaren Dienstbarkeitsverträgen geregelt werden.

Der Jurist spricht von Grunddienstbarkeiten, wenn das Recht zwischen zwei Grundstücken besteht, oder von Personaldienstbarkeiten, wo das Recht gegenüber einer Person eingetragen wurde. Dies ist insbesondre auch für Leitungen und Masten der Fall. Seit der Revision des ZGB im Jahr 2012 müssen Dienstbarkeitsverträge öffentlich beurkundet werden. Durch Beilage von Plänen sind heute Dienstbarkeiten genauer definiert. Bei älteren Rechten bestehen oft Meinungsverschiedenheiten über Art und Umfang des Rechts. Dem Dienstbarkeitsvertrag kommt bei der Auslegung eine sehr grosse Bedeutung zu. Die Grundeigentü-

mer sind deshalb gut beraten, wenn sie möglichst genau das Recht und die damit verbundenen Pflichten umschreiben. Agriexpert empfiehlt eine zeitliche Befristung. Erwerb des Rechts  «Nichts ist gratis» – So ist es in jedem Geschäft und so gilt es auch beim Erwerb einer Dienstbarkeit. Bei freiwilligem Rechtserwerb für den Abbau von Bodenschätzen (Kies, Sand, Kalk), bei Baurechten oder bei Standortabgeltungen für Mobilfunkantennen, Windkraftwerke usw., sowie für andere Zwecke, die einen hohen wirtschaftlichen Nutzen dem Berechtigten zukommen lassen, orientiert sich der Wert am zusätzlich ge-

Grafik 1: B eispiel: Mehraufwand bei Bewirtschaftung eines Hindernisses

2 3

3 1

Notwendige Arbeitsschritte: 1 und 2: vorsichtiges Umfahren des Hindernisses 3:

Bearbeiten des Restes (z.B. Mähen)

X handelt es sich um einen Masten, so muss mindestens mit einem Mehraufwand zur Bekämpfung von invasiven Pflanzen gerechnet werden. 2

stifteten Nutzen. In jedem Fall ist mindestens der Schaden zu ersetzen. Minimale Entschädigung = Schadenabgeltung  Überall dort, wo der Berechtigte öffentliches Interesse geltend machen kann, muss der Grundeigentümer im schlimmsten Fall mit der Enteignung rechnen (siehe Seite 4). Im Enteignungsfall kommt die minimale Entschädigung des Grundeigentümers auf der Basis des nachgewiesenen Schadens zur Anwendung. Was bei Einführung des Enteignungsgesetzes richtig war, mutet heute veraltet an. Selbst dem Bund gehörende Aktiengesellschaften ar-

beiten gewinnorientiert. Es ist für die betroffenen Grundeigentümer deshalb nicht nachvollziehbar, weshalb sie nur den Zeitwert der Gebäude oder den Schaden entschädigt erhalten. Fakt ist: Kommt das Enteignungsrecht zum Zug, so kann nur der Schaden geltend gemacht werden. Abgeltung am Beispiel eines Mastens  Wird ein Masten auf einer Ackefläche gebaut, müssen verschiedene Aspekte bei der Abgeltung des Schadens beachtet werden. Erstens ergibt sich bei der Bewirtschaftung ein Mehraufwand (siehe Grafik 1). Das Hindernis muss vor-

Branchenempfehlung zur Entschädigung Die vom VSE (Verband Schweizer Elektrizitätsunternehmen), dem SBV (Schweizer Bauernverband) und weiteren Verbänden herausgegebenen Empfehlungen zur Abgeltung des Standortes von Masten, Schächten oder zur Durchleitung basieren auf Schadenberechnungen und erleichtern damit die Beweisführung des geschädigten Grundeigentümers. Der SBV gab solche Empfehlungen bereits 1925 heraus, aber erst in den 90er Jahren gelang es gemeinsame Empfehlungen zu veröffentlichen. Nach langjährig guten Erfahrungen kam es dann aber 2012 wieder zu Meinungsverschiedenheiten, die zu neuen Verhandlungen führten. Der SBV ist der Auffassung, dass in der heutigen Zeit der Marktöffnung und Liberalisierung das Enteignungsrecht veraltet ist, und verlangte eine marktgerechte Entschädigung auf der Basis des gestifteten Nutzens. Die Werkeigentümer, insbesondere die Elektrizitätsunternehmen, stützen sich auf das geltende Recht und sind durch den liberalen Strommarkt zusätzlich unter Druck. Die Verhandlungen konnten 2016 abgeschlos-

sen werden und führten zu einer Erhöhung der Ansätze um rund 30 Prozent. Weiterhin wird aber das geltende Recht angewendet und nur der Schaden entschädigt. Was führte somit zu einer Erhöhung von 30 Prozent? Die Antwort ist einfach: Da der Schaden für die Dauer von 25 Jahren einmalig entschädigt wird, muss der jährliche Schaden in ein einmaliges Kapital umgerechnet werden (Barwert). Für die Umrechnung werden Zins und Zinseszins berücksichtigt. In den 90er Jahren wurde ein Zins von 3.5 Prozent angewendet. Heute kann ein solcher Zins weder auf der Bank mit einer Kassenobligation noch mit einer Obligation des Bundes erreicht werden. Durch die Senkung des Kapitalzinssatzes von 3.5 Prozent auf 1.125 Prozent erhöhte sich der einmalige Betrag um rund 30 %. Bei Zinserhöhungen und/oder Verbilligung der Konsumentenpreise werden die Ansätze wiederum tiefer ausfallen. Eine Anpassung erfolgt alle 2 Jahre an die aktuellen Zinssitua­ tionen und den Landesindex der Konsumentenpreise.

UFA-REVUE · FOCUS 7-8|2016


ENTSCHÄDIGUNG Grafik 2: Beispiel: Flächenverlust für die Produktion 1.0 m

Neben dem zusätzlichen Aufwand für die Bewirtschaftung entsteht ein Ertragsausfall. Dieser lässt sich nach folgendem Schema berechnen:

2.5 m 9.0 m

Berechnung Flächenverlust ­ (Ackerbau):

1.0 m

sichtig umfahren und die Restfläche unmittelbar neben dem Hindernis muss bearbeitet, beispielsweise gemäht, werden. Bei einem Masten muss zusätzlich mit einem Mehraufwand zur Bekämpfung ­von invasiven Pflanzen gerechnet werden. Zweitens entsteht ein Ertragsausfall (siehe Grafik 2). Dieser setzt sich aus Fläche des Hindernisses und der Fläche, die mit den Geräten nicht mehr bearbeitet werden kann, zusammen. Zusätzlich ergibt sich am Rand ein Minderertrag, welcher auch berücksichtigt werden muss. Der Ernteverlust sowie das Hindernis bei der Bewirtschaftung kann mit Luftaufnahmen des Mastens oder der Stange nachgewiesen werden (siehe Grafik 3). Bei erdverlegten Leitungen gelingt der Nachweis des verminderten Ertrages indem z.B. beim Mais die geringere Wuchshöhe fotografisch festgehalten wird.

5.5 m

15.0 m

a) Unbebaute Fläche: 1) Fläche des Hindernisses: 2) Fläche durch Geräte bedingt: Total unbebaute Fläche somit:

Masten-Standfläche, hier 4 m im Quadrat Länge des Traktors bis und mit Bodenberührung Gerät Seitlicher Sicherheitsabstand, hier 2.5 m (2.5 m + 4 m + 2.5 m) × (5.5 m + 4 m + 5.5 m) = 135 m²

b) Fläche mit Minderertrag Verluste am Rand der Bearbeitung 1⁄ 3 (9 m² + 17 m²) × 2 × 1⁄ 3 = Total Ertragsverlust auf einer Fläche von

17 m² 152 m²

Grafik 3: Beispiel: Luftaufnahme Masten im Acker, nicht ackerbare Fläche konkret 302.38 m²

Gleichberechtigte Partner  Willigt der Grundeigentümer einer Dienstbarkeit freiwillig zu, so kommt ein Vertrag unter gleichberechtigten Partner zu Stande. Die Parteien haben sich über Inhalt und Preis zu einigen. Ihre Vereinbarung wird öffentlich beurkundet und im Grundbuch eintragen. Sie gilt für die vereinbarte Dauer. Fakt ist: Ein Vertrag setzt übereinstimmende Willensäusserung voraus. Der Preis ist ein wesentlicher Vertragsbestandteil. Branchenempfehlungen  Doch, was haben die Branchenempfehlungen (z. B. VSE-SBV zu Masten und Leitungen) in diesem Umfeld zu suchen? Die in den Empfehlungen enthaltenden Werke sind durch das Enteignungsrecht geschützt. Die Rechtsprechung dazu ist sehr umfassend und kommt immer zu folgenden Schlüssen: a) Das Recht muss erworben werden und b) Die Entschädigung richtet sich nach dem angerichteten Schaden. Branchenempfehlungen erleichtern die Bezifferung des Schadens und werden von den Gerichten anerkannt. UFA-REVUE · FOCUS 7-8|2016

Mit Hilfe von Luftaufnahmen und entsprechenden Programmen können der effektive Flächenverlust und die Bewirt­ schaftungsweise konkret festgestellt werden. Zusätzliche Hindernisse, wie hier die Strasse, vergrössern in der Regel den Flächenbedarf.

Auf www.agriexpert.ch unter Dienstleistungen, Entschädigungen, Downloads sind die aktuellen Entschädigungsansätze zu finden. Sie verhindern teure Gutachten im Einzelfall. Vorsicht beim Vertragsabschluss  Bei unklaren Verträgen empfiehlt es sich, entsprechend zu

verhandeln. Eine beidseitige Einigung über alle wesentlichen Punkte ist wichtig, da die Verträge nach der Unterschrift meist erst wieder bei Streitigkeiten hervorgenommen werden. Diese werden dann gemäss Wortlaut ausgelegt. Deshalb ist es wichtig, dass alle relevanten Punkte ausführlich und verständlich niedergeschrieben werden.

Autor Martin Würsch, Leiter Agriexpert, Laurstrasse 10, 5201 Brugg Auf www.agriexpert.ch unter Dienstleistungen, Entschädigungen, Downloads sind die aktuellen Entschädigungsansätze zu finden. www.ufarevue.ch

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ENTSCHÄDIGUNG

Beanspruchung von Landwirtschaftsland ENTEIGNUNG

Eine Enteignung ist ein Eingriff in die Eigentumsfreiheit. Um diese durchzuführen, muss ein öffentliches Interesse bestehen, aber es müssen auch andere Voraussetzungen erfüllt sein.

Bei einer Enteignung wird in das Eigentum eingegriffen. Entweder wird das Eigentum ganz entzogen oder die Verfügungsfreiheit wird eingeschränkt. Eine Enteignung hat beim Eigentümer immer einen Schaden zur Folge. Sowohl der Eingriff in die Eigentumsfreiheit wie auch die Bestimmung des Schadenersatzes haben sich nach klaren rechtlichen Regeln zu richten. Eingriff in Eigentumsfreiheit In der Schweiz stellt das Recht auf Eigentum ein Grundrecht dar und ist deshalb besonders geschützt. Ein Eingriff in die Eigentumsgarantie kann deshalb nur unter eng definierten Bedingungen erfolgen. So muss für das Vorhaben eine gesetzliche Grundlage vorhanden sein, es muss ein öffentliches Interesse am Eingriff bestehen und der Eingriff muss verhältnismässig sein. Für polizeilich begründete Eingriffe und für Notmassnahmen gelten besondere Voraussetzungen. In der Landwirtschaft ist das Grundeigentum einerseits durch den Bedarf von Landwirtschaftsland für bauliche Infrastrukturanlagen (Strassen, Eisenbahn, Hochwasserschutzmassnahmen) betroffen, andererseits aber auch durch Beschränkungen der landwirtschaftlichen Nutzung (wie Düngungsverbot, Pflanzenschutzmittelverbot), z.B. aufgrund des Grundwasserschutzes, ohne dass die Öffentlichkeit Eigentümerin der betroffenen Fläche wird.

Tabelle 1: Voraussetzungen für Eingriff in Eigentumsgarantie gesetzliche Grundlage

z. B. Nationalstrassengesetz, kantonale Strassen- und Baugesetze

öffentliches Interesse

z. B. Landbedarf ist nötig aufgrund eines Beschlusses einer Gemeinde, eines Kantons oder des Bundes

Verhältnismässigkeit

der vorgesehene Eingriff ist geeignet und notwendig, es gibt keine mildere Alternative

ob das Projekt die gesetzlichen Grundlagen einhält. Stützt sich das Projekt auf ein Bundesgesetz, oder ist dafür ein kantonales Gesetz massgeblich? In bestimmten Fällen bestehen zwischen Bundes- und Kantonsgesetzgebung Unterschiede. Alternativen prüfen  Der Landwirt muss in der Projektbearbeitungsphase den Projektverantwortlichen klar machen, dass ernsthaft andere Möglichkeiten als die Landabtretung geprüft werden müssen. Weiter ist es hilfreich,

Öffentliches Interesse  Weiter muss geprüft werden, ob für das Vorhaben überhaupt ein genügendes öffentliches Interesse vorhanden ist. Ist die Ausscheidung einer Grundwasserschutzzone mit der Folge, dass bestehende Gebäude nicht mehr genutzt werden können, auf diesem Grundstück überhaupt notwendig, wenn nur eine geringe Schüttmenge vorhanden ist und die Wasserversorgung bisher über genügend Trinkwasser aus anderen Quellen verfügt?

Tabelle 3: Verfahren: was sollte der Landwirt beachten? Projektvorarbeiten:

Mitwirkung und Anhörung nutzen, Begründungen hinterfragen, Alternativvorschläge eingeben, möglichen Schaden mitteilen, Ersatzland fordern

Auflage:

Prüfen der Projektunterlagen inkl. Situationspläne, Schnitte, Landerwerbspläne, Berichte (insbesondere zu Ausführungen betreffend Varianten und Interessenabwägung und zu ökologischen Ersatzmassnahmen)

Einsprache:

gesetzliche Grundlage:

entspricht das Projekt den Zielen von Gesetzen und Richtlinien? sieht das Gesetz noch andere Möglichkeiten vor? kantonales oder eidgenössisches Enteignungsrecht?

öffentliches Interesse:

besteht eine nachvollziehbare Begründung? ist eine allfällige Alternative geprüft worden?

Verhältnismässigkeit:

ist der Eingriff geeignet und notwendig, gibt es eine mildere Alternative?

klare Formulierung von Anträgen und Begründungen Anträge zu Projektänderung

Voraussetzungen für Enteignung  Wenn der Landwirt von einem Vorhaben betroffen ist, das nur realisiert werden kann, wenn er Land abtritt, empfiehlt es sich zu prüfen, 4

wenn er signalisiert, dass er statt einer Geldleistung die Zuteilung von Ersatzfläche bevorzugt. Allenfalls kann mit dem Angebot einer Ersatzfläche eine einvernehmliche Lösung gefunden werden. Bei der Auflage ist dann die Frage zu stellen, ob die Projektpläne tatsächlich den geltenden Richtlinien entsprechen. Falls daran Zweifel bestehen, ist die Einsprache gegen das Projekt in Betracht zu ziehen. Ist der vorgesehene Landerwerb tatsächlich notwendig für das Projekt? Könnte bei einem Strassen-

bauvorhaben beispielsweise durch ein steileres Bord der Landverbrauch vermindert werden? Bei einem Wasserbauvorhaben kann man sich die Frage stellen, ob die Ziele des Hochwasserschutzes nicht auch durch verbesserte Unterhaltsmassnahmen erreicht werden können.

Bestimmung Schaden:

Bezeichnung Wert abzutretendes Land evtl. Minderwert Restgrundstück evtl. Bezeichnung Inkonvenienzen

Forderung Sachleistung:

Zuteilung Ersatzfläche, Gewährleistung Zufahrt usw. UFA-REVUE · FOCUS 7-8|2016


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materielle Enteignung:

Abtretung ganzes Grundstück

Abtretung einer Teilfläche eines Grundstückes

Entfernung eines Gebäudes (?)

Nutzungsbeschränkung (z. B. kein Dünger)

Beschränkung einer Dienstbarkeit

Bauverbot (?)

Notwendigkeit  Und schliesslich kann man sich die Frage stellen, ob die definitive Landabtretung zur Erreichung des Zieles notwendig ist, oder ob ein geringerer Eingriff, z. B. eine Nutzungsbeschränkung, genügen würde. Wird eine bestehende Strasse verbreitert, gibt es wohl keinen geringeren Eingriff als die definitive Landabtretung. Bei einem Rück­ haltebecken, das nur alle paar Jahre überschwemmt wird und sonst eingeschränkt landwirtschaftlich genutzt werden kann, dürfte eine definitive Landabtretung nicht notwendig sein. Einsprache  Eine Einsprache gegen das Projekt kann dann zum Erfolg führen, wenn in der Projektbearbeitung Gesetze und Richtlinien nicht richtig angewendet worden sind. Dazu gehört auch, dass bei der Festlegung der gewählten Massnahme eine umfassende Interessenabwägung vorgenommen wurde. Die Interessenabwägung darf sich aber nicht nur auf die Kosten beschränken. So hat sich in einem Beschwerdeverfahren ergeben, dass eine Strassenabwasserbehandlungsanlage neben einer Autobahn trotz höheren Kosten nicht auf Landwirtschaftsland gebaut werden darf. Bestimmung Schadenersatz In bestimmten Fällen ist es notwendig, bereits in der Einsprache gegen das Projekt die Schadenersatzansprüche oder Sachleistungen anzumelden. Dabei ist zu beachten, dass der Schaden oftmals nicht nur dem Wert des abzutretenden Landes entspricht, sondern dass noch weiterer Schaden dazu kommt, der durch den Landverlust verursacht wird. Bei der Bestimmung des Verkehrswertes UFA-REVUE · FOCUS 7-8|2016

der abzutretenden Landfläche ist der heutige objektiv festgestellte Bodenwert massgeblich (ermittelt aus Vergleichswerten), auch wenn beispielsweise dieser Boden vor 20 Jahren zum doppelten Preis gekauft worden ist. Ebenfalls ist für die Schadensbemessung unerheblich, wenn der Wert des zukünftigen Ertragsausfalles (Kapitalbetrag des jährlichen Ertragsausfalles) höher liegt als der objektiv festgestellte Bodenwert. Ebenfalls nicht zu berücksichtigen ist der Nutzen, der sich für die Öffentlichkeit durch die Landabtretung für das Bauprojekt ergibt. Auch nicht berücksichtigt wird beispielsweise ein «Gefühlswert», der allenfalls wegen einer besonderen persönlichen Bindung geltend gemacht wird, oder ein Spekulationswert im Hinblick auf eine unbestimmte zukünftige Nutzung der betroffenen Fläche. Restgrundstück berücksichtigen  Hingegen kann ein allfälliger Minderwert auf dem Restgrundstück angerechnet werden, wenn nur ein Teil eines Grundstückes abgetreten werden muss. So kann nach objektiven Kriterien das Restgrundstück einen tieferen Bodenwert aufweisen als vorher. Die Gründe sind beispielweise, wenn das Restgrundstück nur noch eine geringe Grösse hat, neu eine ungünstige Form aufweist oder nur noch erschwert befahren werden kann. Schliesslich können weitere Schäden angemeldet werden (sogenannte Inkonvenienzen), die mit der Landabtretung verbunden sind, in der Entschädigung des Sachwertes jedoch nicht enthalten sind. Beispiele dazu sind der Schaden als Folge von Mehraufwand wegen eines Umweges oder die Kosten wegen einer notwendigen Betriebs-

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Tabelle 2: Enteignungen in Landwirtschaft

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ENTSCHÄDIGUNG

Wenn eine Strasse verbreitert werden soll, gibt es kaum eine andere Möglichkeit als die Enteignung. Mögliche Alternativen müssen ­ aber immer gründlich geprüft werden.

umstellung. Schwierig geltend zu machen sind Schadenersatzansprüche, wenn die Bewirtschaftung des Grundstückes durch Nutzungsbeschränkungen eingeschränkt wird. Aus rechtlicher Sicht ist nur bei Nutzungsbeschränkungen, mit denen eine wesentliche aus dem Eigentum fliessende Befugnis entzogen wird und die deshalb einer Enteignung gleichkommen (als materielle Enteignung bezeichnet), ein Schadenersatz vorgesehen. So wurde bisher von den Gerichten ein Gülleverbot in der Grundwasserschutzzone 2 nicht als materielle Enteignung anerkannt, da auch mit

einem Gülleverbot noch eine wirtschaftlich sinnvolle und gute Nutzung möglich ist. Verpachtete Grundstücke  Bei verpachteten Grundstücken kann der Pächter selbständig seinen Schaden geltend machen, da er mit der Enteignung allenfalls im vertragsgemässen Gebrauch der Sache beeinträchtigt ist. Allerdings beschränkt sich die für die Berechnung des Schadenersatzes massgebliche Dauer auf die ausstehenden Jahre der laufenden Pachtperiode. Zur Vervollständigung ist noch anzuführen, dass eine allfällige besse-

Tabelle 4: Zusammensetzung Entschädigung Formelle Enteignung:

Volle Entschädigung

= Verkehrswert der abzutretenden Fläche (ohne spekulative Hoffnung) = Wert des enteigneten Rechtes

Minderwert des Restgrundstückes Inkonvenienzen Materielle Enteignung:

Verkehrswert vor Enteignung abzüglich Verkehrswert nach Enteignung Inkonvenienzen

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re Nutzungsmöglichkeit, die sich aufgrund des Bauprojektes ergibt, bei der Entschädigungsberechnung angerechnet werden muss. Dies ist beispielsweise denkbar, wenn die neue Strasse, für die das Land abgetreten werden musste, durch den betroffenen Grundeigentümer auch benützt werden darf und deshalb ein Grundstück besser erschlossen wird und so einen höheren Wert erhält. Oder wenn ein Grundstück, das bisher wegen Hochwassergefahr nicht zonenkonform genutzt werden konnte, nach Erstellung der Hochwasser-Schutzmassnahmen wieder zonenkonform genutzt werden kann. Bezahlung der Entschädigung Der Ausgleich der Enteignung erfolgt in der Regel durch eine Geldleistung. Weil in den meisten Fällen der Schadenersatz bei der Landabtretung dem Verkehrswert der abzutretenden Fläche entspricht, ­erfolgt die Geldleistung als Einmalzahlung. Unter bestimmten Voraussetzungen ist jedoch auch eine wiederkehrende Zahlung möglich, insbesondere wenn es sich um eine

zeitlich begrenzte Enteignung handelt (beispielsweise bei der vorübergehenden Beanspruchung von Landwirtschaftsland für eine Baupiste oder einen Installationsplatz). Eine Sachleistung (beispielsweise die Zuteilung einer Ersatzfläche) wird nur in Betracht gezogen, wenn dies bereits im Auflageverfahren angemeldet worden ist. Ein Anspruch auf die Zuteilung einer Ersatzfläche besteht jedoch nur, wenn dies gesetzlich vorgeschrieben ist (z. B. Ersatz von öffentlichen Wegen und Brücken, Enteignung eines Quellenrechtes). Ergibt sich in den Landerwerbsverhandlungen die Möglichkeit der Zuteilung einer Ersatzfläche, ist eine solche Lösung in der Regel einer Geldleistung vorzuziehen.

Autor Rudolf Streit, Stv. Bereichsleiter Bewertung und Recht, Agriexpert, Laurstrasse 10, 5201 Brugg Bei Fragen hilft Agriexpert gerne weiter:  056 462 51 11 www.ufarevue.ch

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ENTSCHÄDIGUNG

Steuerliche Behandlung von Entschädigungen STEUERFOLGEN

Entschädigungszahlungen gelten meist als selbstständiges Erwerbseinkommen. Dieses muss besteuert werden. Die Zusammensetzung der Entschädigung steht hier im Mittelpunkt.

Bei Entschädigungszahlungen wird in vielen Fällen der steuerlichen Behandlung zu wenig Beachtung geschenkt. Für die Besteuerung ist die Zusammensetzung der Entschädigung zentral. Entschädigungen für Landverlust werden beispielsweise anders besteuert als Versicherungsentschädigungen. Die Entschädigungen werden in vier Kategorien eingeteilt (Beispiel siehe Tabelle). erkauf oder Entschädigung V für Rechtseinräumung (A)  Sofern der Erlös bei einem Verkauf die Anlagekosten übersteigt, ist dieser Gewinn der Grundstückgewinn-

steuer unterstellt. Darauf lastende kumulierte Abschreibungen stellen selbständiges Erwerbseinkommen dar, inklusive den damit verbundenen Sozialversicherungsabgaben. Gleiches gilt für die Entschädigung für die Einräumung eines Rechts (z.B. Dienstbarkeit). In beiden Fällen kann unter bestim­mten Voraussetzungen eine Ersatzbeschaffung geltend gemacht werden. Entschädigung für einmaligen Schaden (B)  Auch die Entschädigungszahlungen für einen einmaligen Schaden (z.B. Ertragsausfall) ist ordentlich als selbständiges Erwerbseinkommen (zuzüglich Sozi-

alversicherungsabgaben) steuerbar. Sofern diese Zahlungen auch Ertragsminderung der Folgejahre enthält ist dies explizit auszuweisen, damit dieser Teil nach den Regelungen unter C) besteuert werden kann. Entschädigung für wiederkehrende Schäden (C)  Kapitalzahlungen für wiederkehrende Schäden sind im laufenden Jahr als selbständiges Erwerbseinkommen zum Satz des jährlichen Schadens steuerbar (Art. 37 DBG und Art. 11, Abs. 2 StHG). Die Sozialversicherungsabgaben werden einmalig erhoben.

Tabelle: Beispiele für verschiedene Entschädigungsarten Kategorie

Art der Entschä­digung

Beispiel

Wert der Entschädigung

A)

Landverlust

(1 000 m2 à Fr. 12.– )

CHF

12  000.–

B)

Kulturschaden­entschädigung

(Ertragsausfall)

CHF

5  000.–

C)

Durchleitungs­entschädigung

(Stromleitung und Schächte)

CHF

20  000.–

D)

Versicherungs­entschädigung

(Brandfall)

CHF 1  000  000.–

Entschädigung als Abgeltung einer Wertverminderung (D) Erfolgt die Entschädigung als Abgeltung eines Schadens, der einen Wertverlust ausgleicht (z.B. sinngemäss einer Versicherungsleistung zum Wiederaufbau einer abgebrannten Scheune), so kann allenfalls der Verlustausgleich steuerneutral behandelt werden. Vorgängige Abklärung  Agriexpert empfiehlt, die steuerliche Behandlung bei der kantonalen Steuerverwaltung vorgängig abzuklären. Dabei ist von zentraler Bedeutung, dass die Berechnungsgrundlage aus dem Beleg detailliert hervorgeht (jährlicher Schaden, weitere Abgeltung, Kapitalisierung wiederkehrender Schaden usw.). Autor Martin Angehrn, Leiter Treuhand, Agriexpert, Laurstrasse 10, 5201 Brugg www.ufarevue.ch

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SCHADEN

Unfälle verhindern SICHERHEIT

Wer Unfälle verhütet, spart nicht nur Geld, sondern vermeidet auch das quälende Gefühl, jemanden geschädigt zu haben. Wer bereits im Voraus für die Sicherheit besorgt ist, hat gute Chancen, vor Unfällen und rechtlichen Konsequenzen verschont zu bleiben. Wenn Gäste auf dem Landwirtschaftsbetrieb empfangen werden, müssen einige Punkte betreffend Sicherheit besonders beachtet werden. Die Information der Gäste über Gefahren und Verhaltensregeln ist eine der wichtigsten organisatorischen Massnahmen. Es geht darum, im dynamischen Betriebsalltag das Wohlbefinden und die Sicherheit der Gäste zu gewährleisten. Je nach Lage und Angebot fallen agrotouristische Aktivitäten mit der Haupterntezeit zusammen. Die betrieblichen und touristischen

Aktivitäten müssen gut aufeinander abgestimmt und organisiert werden. Hierzu einige Hinweise zur Umsetzung: • Wichtig ist eine klare Haus- bzw. Hofordnung. Die Regeln sind auf eine gute und akzeptierte Art und Weise weiterzugeben. Dies erfordert eine gute Mischung von Durchsetzungsvermögen und diplomatischem Geschick. Eltern müssen wissen, dass sie während des Aufenthalts auf dem Landwirtschaftsbetrieb eine Aufsichtspflicht über ihre Kinder haben.

• Für die Organisation und Durchführung von sicheren Angeboten für Gäste muss die Zuständigkeit klar geregelt sein. Dazu braucht es eine verantwortungsbewusste Persönlichkeit, die sich sowohl beim Betriebspersonal als auch bei den Gästen für ein sicheres Verhalten einsetzen kann. Für Betriebe, welche Agrotourismus anbieten, ist ein Sicherheitskonzept zur Umsetzung der Präventionsmassnahmen von Vorteil. Am besten geeignet für die Landwirtschaft ist das von der BUL

Dieses Geländer entspricht den Anforderungen der Arbeitssicherheit. Bei solchen Lagerböden muss darauf ­ geachtet werden, dass Kinder keinen Zutritt gewährt wird, zum Beispiel mit einem Türchen beim Aufgang. Bild: BUL 8

und dem Bauernverband lancierte Sicherheitskonzept «agri TOP». Die verantwortliche Person, der «agri TOP»-Trainer, lernt die aktuellen Vorschriften, die Grundsätze und die Methodik der Prävention kennen und erhält mit der «agri TOP»-Dokumentation Hilfsmittel für die Umsetzung der notwendigen Massnahmen. • Um Gebäude für Gäste sicher zu machen, müssen diese die Anforderungen der Kindersicherheit erfüllen: So müssen an sämtlichen erreichbaren Absturzkanten

Dieses Geländer ist kinder­ sicher. Durch die senkrechten Gitterstäbe können Kinder nicht am Geländer hinaufklet­ tern und durch den mximalen Abstand von 12 cm auch nicht hindurchfallen. Bild: BUL UFA-REVUE · FOCUS 7-8|2016


SCHADEN im direkten Zugangsbereich Geländer kindersicher ausgeführt sein, das heisst senkrechte Latten, Gitterstäbe oder gespannte Drähte mit maximal 12 cm Abstand. Treppen sind mit Handläufen auszurüsten. • Nicht überall ist der freie Zutritt zu den Tieren erwünscht und sinnvoll, z.B. in Laufställen, zum Zuchtstier, oder zum Geflügelstall. Auch in anderen Bereichen kann es sinnvoll sein, diese für Gäste abzusperren. Zudem sollen Warntafeln auf das Zutrittsverbot hinweisen. • Die BUL bietet neben Unterlagen zu diesem Thema auch Rundgänge mit Sicherheitsfachleuten an, bei welchen auf die Sicherheit von Gästen ein spezielles Augenmerk gelegt wird. Wenn sich Gäste und ihre Kinder nur ausserhalb des Hofareals befin-

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den, z.B. Feldrandverkauf, müssen nicht die gleichen Präventionsmassnahmen getroffen werden wie bei Angeboten, bei denen sich die Gäste auf dem Hofplatz oder im Hofladen aufhalten. Kinder sind auf einem Bauernhof, bedingt durch ihre Neugier, Unbekümmertheit und körperliche Schwäche, besonders gefährdet. Ferienkinder kennen die Abläufe und Gefahren auf dem Landwirtschaftsbetrieb kaum. Sturz und Fall  Häufigste Unfallursachen sind Stürze, sei dies auf gleicher Ebene oder von einem erhöhten Boden. Technische Sicherheitsmassnahmen, z. B. Absturzsicherung und Schutzabdeckungen, sind für die Gefahrenminderung am wirkungsvollsten. Einmal richtig erstellt, erfüllen sie ihre Aufgabe dauerhaft. Folgende Punkte sind zu beachten: • Jeder Boden, dessen Sturzkante mehr als 100 cm hoch ist, muss mit einem Geländer und einem gesicherten Aufgang versehen sein. • Ein Geländer besteht aus einer Brustwehr und Knieleiste. Die Höhe der Brustwehr beträgt 100 – 130 cm. Die Knieleiste wird auf 50 cm montiert. • Auf Knie- und Fussleiste kann verzichtet werden, wenn die Brustwehr um 20 –30 cm von der Sturzkante zurückversetzt wird. Der Materialumschlag wird dadurch weniger behindert. Die Brustwehr eines Geländers muss horizontal und vertikal einer Belastung von 80 kg standhalten. • Ketten und Drahtseile sind als Geländer nur zulässig, wenn sie mit einer Spannvorrichtung gestreckt sind. • Bodenöffnungen müssen so gesichert sein, dass Personen auch während der Arbeit nicht abstürzen können. Es ist sinnvoll, Sicherungen anzubringen, die arbeitswirtschaftliche Vorteile bringen, z.B. Abwurftrichter oder Deckel mit Schrägfalz. Grundsätzlich sollen alle Bodenöffnungen mit einem angebänderten Deckel verschlossen sein.

Haftungsfolgen nicht eingehaltener Standards Steht fest, dass ein Haftpflichtiger dem Geschädigten Schadenersatz leisten muss und ist die Höhe des Schadens ermittelt, bleibt zu klären, welchen Teil des berechneten Schadens der Haftpflichtige tatsächlich zu ersetzen hat.

mutbar. Auch ein Selbstverschulden des Geschädigten kann die Schadenersatzpflicht des Haftpflichtigen mildern. So wurde die Schadenersatzforderung eines Fussgängers, der auf der Strasse und nicht auf dem Trottoir ging, um einen Viertel reduziert.

Bei der Festsetzung der Haftungsquote ist unter anderem die Betriebsgefahr relevant. So hat sich der Autohalter die Betriebsgefahr, der Tierhalter die Tiergefahr und der Werkeigentümer die Verkehrssicherheit seiner Werke (Häuser, Wege, Strassen, Graben, Leitungen) anrechnen zu lassen. Einem Pferdehalter wurde volle Haftung für den Schaden eines verletzten Kindes auferlegt, das unbefugt die Weide betreten hatte, weil die Einzäunung nicht den Empfehlungen für Unfallverhütung in der Landwirtschaft entsprochen hatte. Bei einem im Winter schneebedeckten und vereisten Gehweg kann der Eigentümer haftbar gemacht werden, wenn er die ihm zumutbaren Sicherungspflichten nicht wahrnimmt. Regelmässige Kontrollgänge, salzen oder Splitt streuen reichen aus, fortlaufendes Abtragen des Eises mit Pickel ist dagegen unzu-

Bei den Verschuldenshaftungen hängt die Schadenersatzpflicht davon ab, inwiefern das Verhalten der handelnden Person vorgeworfen werden kann. Grundsätzlich hat der Haftpflichtige für jede absichtliche oder fahrlässige Handlung einzustehen. Je nachdem, ob dem Schädiger absichtliches, grobes oder leicht fahrlässiges Verhalten vorgeworfen werden kann, hat er den ganzen, einen höheren oder tieferen Anteil des Schadens zu übernehmen. Bei einer bewussten und gewollten Schädigung liegt Absicht vor, bei einer unbeabsichtigten Fahrlässigkeit. Fahrlässig handelt, wer die unter den gegebenen Umständen erforderliche Sorgfalt nicht aufbringt. Der Schädiger muss dabei diejenige Sorgfalt walten lassen, die in seiner Berufsgattung bzw. Branche üblich ist.

Maschinen und Fahrzeuge  Im Bereich der Maschine muss auf folgende Punkte Wert gelegt werden: • Die Fahrzeug- und Maschinenhalle ist kein Kletterpark und kein Kinderspielplatz. Alle Maschinen und Fahrzeuge müssen kippsicher und am Wegrollen gehindert abgestellt werden. • Die Zündschlüssel der Fahrzeuge müssen abgezogen werden. • Scharfe Spitzen und Kanten sind abzudecken. Zugängliche Anlagenschalter von Hofmaschinen sind abzuschliessen, um unbefugtes Einschalten zu verhindern. • Stationäre Maschinen, welche selbstständig anlaufen, dürfen nicht im Publikumsbereich sein oder sind abzudecken. • Grundsätzlich müssen Maschinen immer mit den vorgeschriebenen Schutzvorrichtungen ausgerüstet sein.

tun?» Diese Frage ist bereits im Voraus zu beantworten. Die notwendigen Massnahmen sind mit den Mitarbeitenden zu besprechen, zu planen und zu üben, z.B. Alarmierung oder Nothilfe-Massnahmen. Die Ausgänge sind mit nachleuchtenden Schildern oder einer Notbeleuchtung auszurüsten. Gäste sind über die getroffenen Brandschutzmassnahmen und das Verhalten insbesondere im Umgang mit offenem Feuer zu informieren. Auf dem Hof muss ein generelles Rauchverbot gelten. Falls nötig kann an einem geeigneten Ort eine Raucherzone eingerichtet werden.

Notfallplanung und Brandschutz  Der Notfallplanung ist grosse Aufmerksamkeit zu schenken. «Was ist bei einem Ereignis zu

Yvonne Gut, Juristin, Agriexpert

Autor Vera Bracher, BSc in Agronomie, Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL), 5040 Schöftland, vera. bracher@bul.ch www.ufarevue.ch

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SCHADEN

Wirtschaftliche Folgen und Absicherung UNFALL  Häufig geschieht bei einem Unfall nichts Schlimmes. Dennoch ist es möglich, dass jemand invalid wird. Was gilt als Invalidität? Wie wird diese ermittelt und was muss dabei berücksichtigt werden? Gemäss dem Geschäftsbericht 2015 der Agrisano Prevos, der Vorsorgeeinrichtung für die Landwirtschaft, wurden im vergangenen Jahr über drei Millionen Franken an Invalidenrenten an Versicherte ausbezahlt, dies bei einem Bestand von rund 18 000 Personen mit Risikoversicherungen. Diese Zahlen lassen folgende Schlussfolgerungen zu: Die Landwirtschaft ist von Unfällen mit Invaliditätsfolgen nicht verschont. In der überwiegenden Anzahl von Unfällen geschieht aber glücklicherweise nichts (finanziell) Schwerwiegendes. Die Höhe der ausbezahlten Renten ist allerdings nur ein Teilaspekt: Ein Unfallereignis kann zuerst einmal Arzt- und Spitalkosten verursachen. Sind die Unfallfolgen gravierender, ist die verunfallte Person für eine vorübergehende Dauer arbeitsunfähig. In der Folge erleidet sie einen Einkommens- respektive Lohnausfall. Invaliditäts- oder Todesfälle resultieren erst aus den gravierendsten Unfällen. So ist es auch naheliegend, dass

nach wie vor die meisten Invaliditätsfälle auf eine Krankheit und nicht auf einen Unfall zurückzuführen sind. Die nachfolgenden Ausführungen widmen sich den wirtschaftlichen Aspekten eines Unfalles mit Invaliditätsfolgen und zeigen Grundsätze zur Schadensbemessung sowie zu den Absicherungsmöglichkeiten auf. Im Grundsatz gelten diese sinngemäss auch für krankheitsbedingte Invaliditätsfolgen. Invalidität im Sinne des IV-­ Gesetzes  Als Invalidität im Sinne des Gesetzes gilt die durch einen körperlichen oder geistigen Gesundheitsschaden als Folge von ­Geburtsgebrechen, Krankheit oder Unfall verursachte, voraussichtlich bleibende oder längere Zeit dauernde Erwerbsunfähigkeit. Ein gesund­ heitliches Leiden alleine genügt ­somit noch nicht, um aus sozialversicherungsrechtlicher Sicht als invalide zu gelten. Die ärztliche Einschätzung der Arbeitsunfähigkeit sagt noch nichts

Zentrale Punkte beim Aufbau des Versicherungsschutzes der Bauernfamilie • Krankenpflegeversicherung («Krankenkasse») mit Unfalleinschluss deckt unfallbedingte Heilungskosten. • Kombinierte Unfall- und Krankentaggeldversicherung mit ausreichend hoher Taggeldleistung, um die Kosten einer Ersatzarbeitskraft abzudecken. • «Ausreichende» AHV-pflichtige Einkommen bzw. Löhne, um einerseits nicht Rentenansprüche bei Anwendung eines Einkommens­ vergleiches von vornherein faktisch zu verunmöglichen und um andererseits einen grundsätzlich höheren Anspruch auf Invaliden­ renten zu erreichen. • Absicherung des Invaliditäts- und Todesfallrisikos bei Unfall und Krankheit über die Agrisano Prevos (Säule 2b) und/oder die Agrisano Stiftung (Säule 3b). 10

über eine allfällige Invalidität aus. Die Ärzte haben sich dazu zu äussern, ob und wie weit die Arbeitsfähigkeit in der bisherigen Tätigkeit eingeschränkt ist und welche andere angepasste Tätigkeit einer Person in welchem Ausmass und unter welchen Einschränkungen noch möglich und zumutbar ist. Es ist Aufgabe der IV oder der Unfallversicherung, den Invaliditätsgrad zu ermitteln. Als Invaliditätsgrad im Sinne des Gesetzes gilt der gesundheitsbedingte Einkommensausfall in Prozent. Invalidität ermitteln  Der Betätigungsvergleich ist das zentrale Element einer Invaliditätsbemessung und ist grundsätzlich immer vorzunehmen. Er stellt eine Auflistung der verschiedenen Arbeitsbereiche dar und hat zum Ziel, den Anteil der noch möglichen produktiven Tätigkeiten der gesundheitlich angeschlagenen Person auf dem Landwirtschaftsbetrieb zu ermitteln. Als Grundlage zur Berechnung der funktionellen Leistungsfähigkeit dient der Arbeitsvoranschlag der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon. Bei der Methode des Einkommensvergleichs wird der Invaliditätsgrad aufgrund eines Vergleichs zweier Einkommen ermittelt: Einerseits dem Valideneinkommen, welches dem Arbeitseinkommen entspricht, das die versicherte Person zum Zeitpunkt des Eintritts des Versicherungsfalls erzielen könnte, wenn sie nicht invalid geworden wäre. Andererseits dem Invalideneinkommen, welches dem Einkommen entspricht, das die versicherte Person trotz gesundheitlicher Einschränkung noch erwirtschaften kann. Als Grundlage für den Einkommensver-

gleich dienen die Buchhaltungsabschlüsse vor und nach Eintritt des Gesundheitsschadens sowie die Leistungsfähigkeit der betroffenen Person, das heisst, welche Arbeiten sie trotz Einschränkung noch erledigen kann. Was ist zu beachten?  Die Abklärungsdienste der IV-Stellen beurteilen den invaliditätsbedingten Einkommensausfall aufgrund einer Befragung der betroffenen Person am Arbeitsplatz und unter Berücksichtigung der Verhältnisse vor Eintritt der Invalidität. Dabei sind unter anderem folgende Punkte zu berücksichtigen: Anmeldung  Eine Rente wird frühestens sechs Monate nach Einreichen der Anmeldung ausgerichtet. Eine Anmeldung sollte demnach spätestens sechs Monate nach dem Eintritt der gesundheitlich bedingten Arbeitseinschränkung erfolgen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Leistungsansprüche infolge verspäteter Anmeldung verloren gehen. Einkommensermittlung  Eine korrekte Ermittlung des Valideneinkommens bei Selbständigerwerbenden kann schwierig sein, da deren Verdienst häufig grossen Schwankungen unterliegt. Die Ermittlung des Valideneinkommens stützt sich deshalb auf den Durchschnitt des AHV-pflichtigen Einkommens der letzten fünf Jahre. Auch wenn (bspw. aus steuerlichen Optimierungsüberlegungen) das landwirtschaftliche Einkommen bewusst tief ausfällt, gilt für die Festlegung des validen Vergleichseinkommens das mit der AHV abgerechnete Erwerbseinkommen UFA-REVUE · FOCUS 7-8|2016


SCHADEN

Was tun, wenn bei einem Unfall der Ernstfall eintritt? Bild: Fotolia

als Grundlage. Bei tiefen Einkommen ist es schwieriger, einen gesundheitsbedingten Erwerbsausfall nachzuweisen. Für die Invaliditätsbemessung im Bereich Landwirtschaft gilt das landwirtschaftliche Betriebseinkommen als Familieneinkommen. Der Arbeitsverdienst einer invaliden Person ist unter Berücksichtigung der nicht entlöhnten Mitarbeit zu berechnen. Die Sozialversicherungen gehen bei der Festlegung des Invalideneinkommens nicht von den Verdienstmöglichkeiten auf dem realen Arbeitsmarkt aus, sondern unterstellen einen «ausgeglichenen» Arbeitsmarkt, der das ganze Spektrum möglicher Tätigkeiten anbietet. Das kann zum unbefriedigenden Ergebnis führen, dass in der Arbeitsfähigkeit eingeschränkte Personen zwar keine Stelle mehr finden, aber auch keine IV-Rente erhalten. Eine zumutbare Erwerbstätigkeit (Verweistätigkeit) wird auf der UFA-REVUE · FOCUS 7-8|2016

Grundlage von statistischen Durchschnittslöhnen (sog. LSE-Tabellenlöhne) beurteilt. Bei tiefen validen Erwerbseinkommen ist die Zumutbarkeit einer Verweistätigkeit bei einer Teilinvalidität eher gegeben, da die Restarbeitsfähigkeit aufgrund der vergleichbaren LSE-Tabellenlöhne besser verwertet werden kann. In der Praxis wird bis zum Erreichen des ordentlichen AHV-Alters die Zumutbarkeit einer Verweistätigkeit geprüft, wobei ein fortgeschrittenes Alter der versicherten Person bei der Zumutbarkeit einer Verweistätigkeit mitberücksichtigt wird. Meldepflicht  Bezüger einer IV-Rente müssen der IV-Stelle jede persönliche und wirtschaftliche Änderung mitteilen. Dies betrifft auch Änderungen beim Einkommen, die einen Einfluss auf die Berechnung des Invaliditätsgrades haben. Wer die Meldepflicht verletzt, kann rückerstattungspflichtig w ­ erden.

Zugesprochene Invalidenrenten werden periodisch überprüft. Grundlage bilden einerseits das mit der AHV abgerechnete Erwerbseinkommen während des Rentenbezugs und anderseits der ärztliche Verlaufsbericht, über den Gesundheitszustand anlässlich einer Revision. Bei der Rentenrevision wird der Rentenanspruch zum Zeitpunkt der Revision neu beurteilt. Betriebsumstellungen oder eine überbetriebliche Zusammenarbeit, welche zur Folge haben, dass beispielsweise vermehrt leichte Arbeiten und Überwachungstätigkeiten anfallen, können zu einer Reduktion oder sogar zum Verlust der Berechtigung einer IV-Rente führen. Unfallversicherungsschutz  Der Grossteil der auf den Höfen anfallenden Arbeitslast wird von den Landwirten oder ihren mitarbeitenden Familienmitgliedern bewältigt. Zu den mitarbeitenden Familienmit-

gliedern in der Landwirtschaft gehören aus Sicht des Betriebsleiters: Ehegatte, Eltern, Grosseltern, Kinder und Enkel. Für diese Personen besteht explizit keine Unterstellung unter die Unfallversicherung gemäss Unfall­versicherungsgesetz (UVG). Arbeiten diese Personen hingegen ausserbetrieblich in einem unselbständigen Arbeitsverhältnis, unterstehen sie mit diesem Lohn der Unfallversicherung gemäss UVG. Diesem Umstand ist beim Aufbau des Versicherungsschutzes Rechnung zu tragen, ansonsten entstehen Lücken oder Doppeldeckungen.

Autor Stefan Binder, Stv. Leiter Beratung, Agrisano Stiftung, Laurstrasse 10, 5201 Brugg www.ufarevue.ch

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SCHADEN

Tiere und Staat machen den Preis KULTUR- UND WILDSCHÄDEN

Schäden an der Kultur sind je nach Verursacher anders zu behandeln. Wer für die Entschädigung für Wildtierschäden aufkommen muss, hängt von der Tierart ab. Ist sie geschützt, geht der Schaden zu Lasten des Bundes oder Kantons.

Kulturschäden können nach dem Verursacherprinzip in drei Kategorien eingeteilt werden. Entsteht ein Schaden für den Grundeigentümer im Zusammenhang mit der öffentlichen Hand oder Institution (Bsp. Strassenbau mit Enteignungsrecht), ist die volle Entschädigung an den Geschädigten zu bezahlen (Art. 16ff EntG). Grundsätzlich gilt es dabei den entstehenden Schaden möglichst gering zu halten (Schadenminderungspflicht, siehe Seite 4). Schäden durch Private  Anders verhält es sich, wenn die Beanspruchung resp. der Schaden durch einen Privaten (Bsp. Ablagerung von Aushubmaterial) verursacht wurde. Sofern kein öffentliches Interesse zugrunde liegt, ist die Entschädigung sowie deren Höhe eine Verhandlungsangelegenheit der involvierten Parteien. Neben Schäden an der Kultur müssen weitere Vorteile dieser Inanspruchnahme (einsparbare Kosten) berücksichtigt werden.

Wildtierschäden  Die dritten Akteure, welche Schäden auf Kulturland verursachen können, sind die Wildtiere. Mit unserem wachsenden Ökologiebewusstsein sind die Populationen von beispielsweise Wolf, Luchs, Wildschwein und Biber auf Vormarsch und holen sich ihre natürlichen Lebensräume zurück. Dies jedoch zunehmend auch zum Leidwesen der ansässigen Grundeigentümer und Landwirte. Die Entschädigung von Wildschäden regelt das eidgenössische Jagdgesetz (JSG). Die Definition beschränkt sich auf Schäden am Wald, landwirtschaftlichen Kulturen und Nutztieren (Art. 13 Abs. 1 JSG). Kein Entschädigungsanspruch kann bei Bagatellschäden (zirka 100 bis 300 Franken, je nach Kanton unterschiedlich) sowie einem Ausbleiben von zumutbaren Verhütungsmassnahmen (Zäune, Einzelschutz, usw.) erhoben werden (Art. 13 Abs. 2 JSG). Wer für die Entschädigung aufkommen muss, hängt von der Art des Wildtieres ab. Bund

Exkurs: Biberschäden an Infrastrukturanlagen Aufgrund fehlender bundesrechtlicher Grundlagen werden Biberschäden an Infrastrukturanlagen (Bsp. unterspülte Strassen und abgetragene Uferböschungen) weder durch Bund noch Kanton entschädigt. Den Besitzern von Infrastrukturanlagen obliegt die Unterhaltspflicht und so sind sie daher auch für die Verhütung und Behebung von entstandenen Schäden verpflichtet. Die Schadensumme in diesen Fällen ist jedoch oftmals nicht unbedeutend. Das Parlament befasst sich deshalb aufgrund einer Standesinitiative aus dem Kanton Thurgau aktuell mit diesem Problem. und Kanton übernehmen in der Regel die Kosten von Schäden durch Tiere geschützter Arten (Bsp. Wolf und Biber). Bei jagdbaren Tieren (Bsp. Wildschweine) muss der Kanton eine Entschädigung leisten. Die kantonale Gesetzgebung kann diese Kosten jedoch ganz oder teilweise auf die zuständige Jagdgesellschaft übertragen. Die Höhe der Schäden wird von der kantonalen Fachstelle bestimmt. Wetter  Weitere Schäden können durch Wetterereignisse entstehen. Ein Teil davon ist versicherbar (siehe

Kasten), nicht versicherbare Schäden können bei Fondssuisse (vormals Elementarschädenfonds) angemeldet werden (siehe Seite 15). Empfehlungen  Eine Empfehlung für die Entschädigung von Kulturschäden liefern die jährlich von Agriexpert publizierten und aktualisierten Wegleitungen. Sie bemessen den Einkommensausfall und sind je nach Art des Schadens (kurzfristige oder mehrjährige Schäden sowie Wildtierschäden) bei Agriexpert ­erhältlich.

Tabelle: Versicherungsmöglichkeiten der Kulturen bei der Schweizer Hagel Hagel

Über­ schwem­ mung

Abschwem­ men

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Erdrutsch

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✔ ✔ ✔ Obst ✔ ✔ ✔ Reben/Wein ✔ ✔ ✔ Tabak Wiesen und Weide­ ✔ ✔ ✔ land * Nur am stehenden Getreide. Lagerfruchtschäden sind nicht versichert. 12

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SCHADEN Grafik: Ablauf Entschädigung Wildtierschäden

Wildtierschaden Schäden an Wald, landw. Kulturen und Nutztieren

Schäden an Infrastrukturen Bagatellschaden, Ausbleiben von Verhütungsmassnahmen

Schäden mit Schadenersatz

(in der Regel Beurteilung durch Kantonale Fachstelle)

Keine Unterscheidung der Schäden

(Wege, Boden, Gebäude und Anlagen)

Wildtierart Geschützte Tiere (Wolf, Biber, Luchs, …)

Jagdbare Tiere ­ (Wildschwein, Rothirsch, Reh, …)

Bund und Kanton

Kanton, je nach­Gesetz und Schadenhöhe ganz oder teilw. Über­ wälzung auf Jagd­ gesellschaft

Entschädigung

Alle Wildtierarten

Verhütung und Behebung der Schäden durch Eigentümer und Bewirtschafter

keine

Autor Lorenz Büchel, Experte / MSc ETH Agr, Agriexpert, Laurstrasse 10, 5201 Brugg Bei Fragen hilft Agriexpert gerne weiter:  056 462 51 11 7-8 · 16

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UFA-REVUE · FOCUS 7-8|2016

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VERSICHERUNG

Wie man sich bettet, so liegt man VERSICHERUNGSSCHUTZ

Was wir besitzen, wollen wir schützen und erhalten. In kaum einem anderen Land auf der Welt wird pro Kopf mehr für Versicherungen ausgegeben als in der Schweiz. Doch wie versichert man seinen Besitz richtig? Versicherung gegen alle Gefahren  Doch die klassische Feuerund Wasserversicherung war gestern. Über Zusatzversicherungen bietet z. B. die Emmental Versicherung umfassenden Versicherungsschutz für Gebäude, Silos oder Zäune an. Bereits ab 50.­– Fr. pro Jahr sind Schäden abgedeckt, die aussergewöhnlich, plötzlich und unvorhergesehen eintreten. Einige Beispiele: Ein Rind erklimmt ein Gebäudedach und beschädigt dieses. Der Landwirt kollidiert mit seinem Traktor mit der Gebäudeeinfahrt oder dem Silo. Das landwirtschaftliche Inventar wird traditionell gegen die Grundgefahren Feuer, Diebstahl und Wasser versichert. Auch hier geht die Emmental Versicherung einen Schritt weiter: Deckung von Schäden aller Art an Landwirtschaftsinventar, das plötzlich

Die grössten Werte auf einem Landwirtschaftsbetrieb stecken oftmals in den Immobilien. Diese werden von verschiedenen Gefahren bedroht. In den ­meisten Kantonen ist die Gebäude-­Feuerversicherung obligatorisch. Freiwillig ist hingegen die Versicherung gegen Wasserschäden. Die Versicherer machen die Erfahrung, dass Wohngebäude in der Regel versichert werden, Ökonomiegebäude mit Überputzleitungen ­jedoch auf Wunsch der Gebäudebesitzer von der Versicherungs­deckung ausgenommen werden. Aber aufgepasst: Undichte Quellwasserleitungen, die das Ökonomiegebäude mit Frischwasser versorgen, sind nur abgedeckt, wenn eine Gebäude-­ Wasser­versicherung abgeschlossen wurde.

Richtig bewertet lebt sich‘s sorgenfrei Die wichtigste Frage ist, wie viel ist ein Objekt dem Eigentümer wert. Geht es um ein teures Einzelstück oder um Massenware. Ist ein Schaden finanziell nicht verkraftbar, sollte der Verlust zu den heutigen Anschaffungskosten ver­ sichert werden. Oft vernachlässigt werden Folgekosten wie Aufräumarbeiten/ Betriebsunterbrüche nach einem Schadenereignis, welche enorme Summen verursachen. Der Wert eines beschädigten Objektes misst sich in der Regel an vergleichbaren Marktwerten oder Instandstellungskosten, ausser es ist vertraglich anders vereinbart. Martin Goldenberger, Leiter Bewertung und Recht, Agriexpert

und unvorhergesehen zu Schaden kommt. Über diese Zusatzversicherung sind beispielsweise ein Kurzschlussschaden an einer Steuerung oder eine von einem umstürzenden Baum zerstörte Motorsäge versichert. Versicherungsschutz für das Rindvieh  Eine Sonderstellung in der landwirtschaftlichen Inventarversicherung nimmt die Tierversi-

cherung ein. Im Vordergrund steht hier die Unfallversicherung von Tieren der Rindergattung. Als Unfälle gelten plötzlich, zufällig, unfreiwillig und von aussen erfolgende Einwirkungen, die zu einer körperlichen Beeinträchtigung führen. Die Versicherer befassen sich demnach unter anderem mit ausgerutschten oder abgestürzten Tieren. Doch auch die Aufnahme von Fremdkörpern, wie z.B. Teile von Aludosen oder Pet-Flaschen, gilt als Unfall und wird von der Unfallversicherung entschädigt.

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Grafik 1: Versicherungsprämien in USD 2015 pro Kopf im internationalen Vergleich 14000 14000

Aufgepasst  Eines haben praktisch alle Versicherungen gemeinsam: Die Versicherungssumme muss genügend hoch sein und dem tatsächlichen Ersatzwert der versicherten Sachen entsprechen. Ansonsten droht eine Unterversicherung. Liegt eine solche vor, muss der Versicherungsnehmer mit einer anteilsmässigen Kürzung der Entschädigung rechnen. Einer solchen beugt man am besten vor, indem der Versicherungsberater in regelmässigen Abständen die Versicherungssumme überprüft und grössere Neuanschaffungen dem Versicherer laufend gemeldet werden.

Schaden

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Quelle: Swiss Re, Sigma Nr. 3/16

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Autor Andreas Stucki, Leiter Ver­sicherung, Emmental Versicherung,  031 790 32 51 www.ufarevue.ch

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UFA-REVUE · FOCUS 7-8|2016


VERSICHERUNG

Für Gebäude, meist die grössten Werte auf einem Landwirtschaftsbetrieb, gibt es heute zahlreiche Versicherungsmöglichkeiten.

Nicht versicherbare Schäden Vieles kann heute versichert werden, aber nicht alles. Schäden für die niemand aufkommt, sind vor allem im Bereich Naturkatastrophen angesiedelt. In diesen Fällen springt der «Schweizerische Fonds für Hilfe bei nicht versicherbaren Elementarschäden» – vormals Elementarschädenfonds, neu Fondssuisse – ein, wenn die Voraussetzungen dazu erfüllt sind (vgl. Kasten). Unter nicht versicherbaren Schäden sind vor allem Schäden durch Über-/Abschwemmungen, Übersarrungen, Erdrutsche, Rüfen, Felssturz, Lawinen und Sturmwind, beziehungsweise deren Folgen zu verstehen. Hagelschäden beispielsweise sind versicherbar und werden in der Regel nicht durch die Fondsuisse vergütet. Auch können mit der Gras Pauschalversicherung der Hagelver-

sicherungen Erdrutsche und Überschwemmungen und so weiter versichert werden (siehe Seite 13). Ziel des Fonds ist es, natürliche Personen vor den finanziellen Konsequenzen von unverschuldetem Schaden zu bewahren. Berücksichtigt werden Schäden, die nicht voraussehbar waren und deren Entstehen durch die Betroffenen nicht verhindert hätte werden können (unvorhersehbare Naturereignisse). Die Fondssuisse ist aber keine Versicherung. Obwohl kein Anspruch besteht, wird in der Regel 60 Prozent des Schadens übernommen. Die Anmeldung von Schäden und Beitragsgesuchen läuft über die Gemeinden, in einzelnen Kantonen über eine kantonale Stelle bzw. Institution. Diese bezeichnen Experten, welche den Schaden aufnehmen, beschreiben und die Meldung vollziehen. Der Geschädigte muss

Beitragsvoraussetzungen: • Schäden, gegen die man sich zur Zeit nicht versichern kann. • Schaden mindestens 500.– Fr.  • Keine Beiträge für: – Gemeinden – Verbände, Vereine – Juristische Personen • Beitragskürzung wenn steuerbares Einkommen grösser als 100  000.– Fr. und steuerbares Vermögen 1  000  000.– Fr. übersteigt. • Entschädigung bis 60 % des anerkannten Schadens • freiwillige Beiträge (kein Anspruch).

in der Regel bei der Schadenbehebung soweit zumutbar mitwirken, also Arbeits- und Maschinenleistung ­erbringen, welche in die Schadenberechnung und somit Vergütung einfliessen.

Der Elementarschädenfonds heisst neu Fondssuisse. Die Stiftung leistet finanzielle Beiträge an Schäden, die durch nicht vorhersehbare Naturereignisse verursacht wurden und für die heute keine Versicherung abgeschlossen werden kann. Fondssuisse erhält seine Mittel aus Zuwendungen der Schweizer Nationalbank und bestreitet seine Aufwendungen und Leistungen fast ausschliesslich aus dem vor­ handenen Vermögen und dem daraus fliessenden Ertrag. Fondssuisse, Thunstrasse 111, 3006 Bern, www.fondssuisse.ch

Autor Martin Goldenberger, Leiter Bewertung & Recht, Agriexpert, Laurstrasse 10, 5201 Brugg www.ufarevue.ch

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UFA-REVUE · FOCUS 7-8|2016

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Was passiert, wenns passiert?

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SACHSCHADEN

Wenn bei einem Unfall keine Personen zu Schaden kommen, sind alle froh. Trotzdem muss auch ein Sachschaden ernst genommen werden, denn auch für diesen muss jemand aufkommen.

1. Überblick verschaffen, Unfallstelle sichern  Verschaffen sie sich nach dem ersten Schrecken einen Überblick. Kommen Sie zur Ruhe. Zuerst gilt es für die Sicherheit von Mensch und Tier zu sorgen. Ein Notfallplan auf dem Betrieb dient der Übersicht in solchen Ausnahmesituationen. 2. Hilfe anfordern, Personen retten  Bei Verletzungen von Personen ist die Polizei aufzubieten. Die Notfallnummern von Feuerwehr, Toxzentrum, Rega, Polizei sind in Griffnähe zu lagern (Telefonspeicher, Portemonnaie, Werkstatt, Traktor, Scheunentor …) 3. U nfallprotokoll, Zeugen, Fotos, Film …  Unfallhergang und Schaden sind peinlich genau aufzunehmen. Bei Personen (insbesondere auch Zeugen) Namen, Adresse und Telefonnum16

mer notieren. Mit dem Mobiltelefon können heute Fotos und Tonaufnahmen gemacht werden. Kurz: Alles was der Beweissicherung dient, kann künftige Streitigkeiten vermeiden. Bei Verkehrsunfällen ist das standardisierte Protokoll eine gute Hilfe. Es gehört auch in den Traktor. 4. Schaden der Haftpflichtversicherung sofort melden  Unmittelbar nachher ist der Schaden der Versicherung zu melden. Rufen Sie auch bei der Versicherung der anderen Person an, damit Sie sicher sind, dass der Schaden auch gemeldet wurde. Die Haftpflichtversicherung hat das Recht, den Schaden zu begutachten. Warten Sie mit der Reparatur bis die Versicherung Ihnen das Einverständnis dazu gibt. Kann der Schaden nicht bewiesen werden oder kann der Verursacher nicht festgestellt werden, wird niemand für den Schaden aufkommen. Der Geschädigte muss deshalb im eigenen Interesse die Beweise sichern. Mündliche Versprechungen nützen im Streitfall nichts.

Autor Martin Würsch, Leiter Agriexpert, Laurstrasse 10, 5201 Brugg Das Auskunftstelefon von Agriexpert ist im Schadenfall besonders hilfreich. Rufen Sie an, es nützt!  056 462 51 11 www.ufarevue.ch

Apfel Diwa | © Agrisano

Sachschäden werden vielfach auf die leichte Schulter genommen. Werden bei einem Verkehrsunfall Unfallprotokolle erstellt, fehlen solche in den übrigen Fällen. Dies in der Meinung, dass man sich später einig werden wird oder die Versicherung den Schaden anstandslos bezahlt. Das Fehlen von Protokollen, Fotoaufnahmen, Zeugenadressen und allenfalls Polizeirapporten führt dann in der Folge zu Streitigkeiten und im schlimmsten Fall zu einem ungedeckten, selbst zu tragenden Schaden. Das richtige Vorgehen ist somit:

Für die Bauernfamilien! Alle Versicherungen aus einer Hand. Agrisano | Laurstrasse 10 | 5201 Brugg Tel. 056 461 71 11 | www.agrisano.ch

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UFA-REVUE · FOCUS 7-8|2016


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