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Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe | www.ufarevue.ch
Ausgabe 10 | 2018
Nischenkulturen Hirse, Lein, Mohn und andere alternative Kulturen bringen Vielfalt auf den Acker.
Seite 35
Bauen ausserhalb der Bauzone
Seite 10
Quaderballen mit hoher Pressdichte
Seite 20
Wie sich die Maissilage übers Jahr verändert
Seite 51
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Editorial fenaco Aktuell
Bauplanung Wer ausserhalb der Bauzone bauen will, muss frühzeitig mit einer guten Planung beginnen.
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Länderübergreifende Zusammenarbeit Auf ein Wort: Internationale Kompetenz fenaco Engagement: Effizientere Käseproduktion im Wallis Süsskartoffeln aus dem Seeland Frühe Traubenernte in der Ostschweiz
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Management Raumplanung ist nicht Bauplanung 10 Kurzmeldungen 13 Marketing für den eigenen Betrieb 14 Grundverständnis für die Landwirtschaft fördern 18
Landtechnik
Reform Metron Der Metron P48 RC ist ein funkferngesteuerter Geräteträger mit einem echten Hybridantrieb.
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Quaderballenpresse: Hohe Pressdichte und Leistung 20 Reform Metron P48 RC 23 Praxistest: Lely Astronaut A5 24 Neuheiten von Claas 28 Krone präsentierte ihre neusten Maschinen 30 Neuigkeiten/Wettbewerb 34
Pflanzenbau
Herbizidverzicht Dank Untersaaten kann auf Herbizide verzichtet werden. Wie wirtschaftlich ist diese Methode?
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Informationen für die Mitglieder der fenaco-LANDI Gruppe | Oktober 2018
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Das aufgerollte Grün In der BG Feld produzieren Andreas Schmid und Peter Thomet Rollrasen.
Drei Generationen für den Wein Soziales Engagement in der LANDI Region Huttwil AG Berufslehre: Die Ansprüche sind gewachsen
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Im beiligenden LANDI Contact geht es unter anderem um zwei LANDI Mitglieder, die Rollrasen produzieren und um die Gebrüder Dubois, deren Wein in der LANDI verkauft wird.
Bild Titelseite: agrarfoto.com
Bunte Vielfalt auf dem Acker Kurzmeldungen Bodenproben sind die Basis für die Düngeplanung Aussichten auf den Kartoffelmarkt 2019 Aufwertung extensiv genutzter Wiesen Bio: Stickstoffdünger sichern Ertrag und Qualität Wie wirtschaftlich ist ein Herbizidverzicht?
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Nutztiere Grossviehmast: Maissilage verändert sich 51 Bio-Milchviehfütterung 54 UFA-Aktuell: Jeder in seinem Arbeitsbereich 56 Stressfreies Abkalbern 59 Serie Mortellaro: Herbstweide 60 Vermarktungspartner im Rindviehbereich 63 60 Jahre UFA: Meilensteine Milchviehfütterung 64 Häckselstroh als interessante Fütterungsalternative 66 Käse und Kälbermast 68 Kurzmeldungen/Hilfe vom Tierarzt 70 Sonderthema: Galtphase Milchvieh Mehr Aufmerksamkeit den Galtkühen 72 Galtkühe – die wichtigsten Tiere im Stall 74 Sind lange Galtzeiten sinnvoll? 76 Richtig Trockenstellen 78
Liebe Leserin, lieber Leser Mit der vorliegenden Ausgabe der UFARevue steht auch der Wechsel der Jahreszeit vor der Tür und es warten in verschiedenen Bereichen wieder neue Aufgaben. Auf dem Feld werden die letzten Erntearbeiten ausgeführt und die Tiere kommen nach einem Alpsommer zurück. Der Zeitpunkt ist nun günstig, um in einem exklusiven Gespräch mit Werner Berger von Serco Landtechnik und Dousset Matelin, Bilanz zu ziehen. Während seiner zweijährigen Tätigkeit im Unternehmen in Frankreich konnte er vielfältige Erfahrungen sammeln, die nun auch mehr Knowhow und technologische Verbesserungen in der Schweiz ermöglichen. In einem weiteren Beitrag ab Seite zehn gewährt Martin Würsch von Agriexpert einen detaillierten Einblick in ein Bauprojekt und zeigt die verschiedenen Etappen und dessen ganze Komplexität auf, insbesondere wenn der Bau ausserhalb der Bau zone liegt. In der Rubrik Landtechnik finden Sie einen Beitrag unserer Redaktorin Verena Säle, die die aktuellsten Neuheiten von Krone vorstellt, die sie beim Ernteeinsatz in der Nähe von Berlin genauer unter die Lupe nehmen konnte. Eine Beitragsreihe zur MortellaroProblematik wird in der Rubrik Nutztiere fortgesetzt, daneben finden sich auch andere Beiträge, beispielsweise zum Thema Grundfutter für die Munimast.
Jean-Pierre Burri Redaktor UFA-Revue
Gerstenähre | © Agrisano
Inhaltsverzeichnis
Landleben Wintergemüse 79 Blumenzwiebeln pflanzen 81 Rezept: Nose to Tail 84 Leserangebot: Kochbücher Nose to Tail 85 Kurzmeldungen/Verlosung 86
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UFA-REVUE 10 | 2018 3
fenaco Aktuell
Compétence internationale
Länderübergreifende Zusammenarbeit 2016 hat die fenaco Genossenschaft den französischen Landmaschinenhändler Dousset Matelin übernommen. Rund zwei Jahre später kann eine erste, positive Bilanz gezogen werden. Der Transfer von Fachwissen und Technologie in die Schweiz klappt.
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ie Region Nouvelle-Aquitaine ist neben gutem Wein, FoieGras und Baumnüssen auch als eines der bedeutendsten Getreideanbaugebiete Frankreichs und somit Europas bekannt. Hier liegt die Stadt Neuville de Poitou, wo George Dousset 1924 die erste Claas Maschine, einen Garbenbinder, verkaufte. Heute befindet sich hier der Hauptsitz des ältesten und führenden französischen Claas Händlers
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Dousset Matelin. Im Zuge ihrer strategischen Stossrichtung Compétence internationale hat die fenaco Genossenschaft 2016 Dousset Matelin übernommen. «Knapp zwei Jahre später können viele Parallelen zwischen der Schweizer und der französischen Landwirtschaft gezogen werden. Wir profitieren gegenseitig vom Austausch von Fachwissen und Technologie», sagt Werner Berger, Leiter Agrartechnik bei fenaco.
Einzugsgebiet mit Gemischtwirtschaft Dousset Matelin beschäftigt heute rund 130 Mitarbeitende und ist an elf Standorten in sieben verschiedenen Departementen aktiv. Die NordSüd Ausdehnung des Marktgebiets beträgt rund 500 Kilometer und liegt zum grössten Teil in der Region La Nouvelle Aquitaine im Südwesten Frankreichs. Die Landwirtschaft im Einzugsgebiet von Dousset Matelin UFA-REVUE 10 | 2018
fenaco Aktuell Dousset Matelin ist einer der grössten französischen Claas-Händler und seit 2016 strategische Geschäftseinheit der fenaco Genossenschaft. Bild: Esther Michel
ist sehr unterschiedlich: Neben der Gemischtwirtschaft im Süden wird in der Region vor allem Weichweizen, Hartweizen, Gerste, Raps, Sonnenblumen und etwas Mais angebaut. Im Gebiet der Loire befinden sich auch grössere Tierhaltungsbetriebe mit Fleisch- und Milchproduktion sowie Ziegenkäse. Organisation nach Schweizer Vorbild Nach der Übernahme Ende 2016 hat Werner Berger die Geschäftsführung bei Dousset Matelin übernommen und im langjährigen Familienunternehmen eine neue Organisationsstruktur eingeführt. Unter Einbezug der Schweizer Erfahrungswerte bei Serco wurde Dousset Matelin in drei Regionen mit je einem Service-Leiter aufgeteilt. Hier profitierte Dousset Matelin vom langjährigen Know-how des Schweizer Unternehmens. Wirtschaftliche Einflüsse Frankreich ist der grösste Agrarstaat Europas und der fünftgrösste Weizenproduzent der Welt. Der grössere Teil der Ernte Frankreichs wird zu Weltmarktpreisen exportiert. Nach mehreren Jahren der Flaute sind die Weltmarktpreise seit einigen Wochen, aufgrund der schlechten Ernten in anderen Regionen der Welt, in die Höhe geschnellt. Die französischen Weizenerträge sind 2018 leicht unterdurchschnittlich, aber deutlich besser als in weiten Teilen Nordeuropas oder in Russland. Nach der grössten Agrarkrise seit über 25 Jahren im Jahr 2016 erholen sich die französischen Landwirte langsam von der Krise. Es mangelt allerdings nach wie vor an Liquidität. «Dousset Matelin muss, wie die ganze Branche, heute im Bereich Neumaschinen mit tieferen Umsätzen auskommen. Gut läuft es dagegen im ertragsstärkeren Service-
Auf ein Wort
Internationale Kompetenz nützt auch Schweizer Bauern
geschäft. Auch der Handel mit Gebrauchtmaschinen erfreut sich guter Nachfrage», sagt Werner Berger. «Als Unternehmen haben wir hier viel volatilere Märkte zu absorbieren, als wir es in der Schweiz gewohnt sind. Diese Erfahrungen erachte ich als sehr wertvoll.» Zudem habe man neue Geschäftsmodelle im Bereich Miete und Occasionenhandel kennengelernt, die sich in adaptierter Form auch für die Schweiz eignen. Pflanzenschutzgesetz als Chance Wie in der Schweiz ist die Landwirtschaft auch in Frankreich im Bereich Pflanzenschutz unter Druck. Die französische Regierung möchte, ungeachtet der Fünf-Jahreszulassung in der EU, Glyphosat komplett verbieten. Als Landtechnikunternehmen sieht Dousset Matelin in dieser Entwicklung neben den Risiken auch gewisse Chancen und führt deshalb mit den Agrifac Selbstfahrspritzen eine Technologie ein, welche Serco bereits seit bald zehn Jahren erfolgreich vertreibt. Die Zusammenarbeit mit Agrifac bietet neue Synergien im Produktportfolio zwischen Dousset Matelin und Serco. «Dank der Erfahrungen bei Serco wissen wir, worauf wir uns einlassen. Gleichzeitig bringt der Einsatz von Agrifac in Frankreich
Werner Berger kann in seiner Geschäfts leitungsfunktion von den Erfahrungen bei Serco profitieren. Bild: Esther Michel
Die fenaco Genossenschaft verfolgt drei strategische Stossrichtungen: Innovation, Nachhaltigkeit und Compétence internationale. Während die beiden ersten Stossrichtungen leicht nachvollziehbar sind, sorgt die internationale Kompetenz immer wieder für Fragezeichen – insbesondere bei unseren Mitgliedern. Am Beispiel von Dousset Matelin lässt sich zeigen, was die fenaco unter Compétence internationale versteht (siehe Beitrag links). Sie will mit neuen Kompetenzen, die sie durch Engagements und Aktivitäten im Ausland gewinnt , zusätzlichen Nutzen für die Schweizer Landwirtschaft generieren. Gerade die Agrartechnik ist ein stark international geprägtes Geschäft. Forschung und Entwicklung finden im Ausland statt. Wichtige Erkenntnisse, etwa im Bereich der Präzisionslandwirtschaft, werden auf grossflächigen Einsatzgebieten gewonnen. Mit der Übernahme des renommierten französischen Agrartechnikhändlers Dousset Matelin ist es fenaco gelungen, wertvolles Know-how in die Schweiz zu holen. Ich als Landwirt kann davon profitieren, weil ich Zugang zu den neusten Technologien erhalte. Und ich profitiere, indem die fenaco dank der gewonnenen Grösse ihre Verhandlungsposition gegenüber ihren Landtechniklieferanten stärkt und dadurch attraktive Konditionen anbieten kann – nicht nur in Frankreich, sondern auch und vor allem in der Schweiz. Pierre-André Geiser Präsident der Verwaltung fenaco Genossenschaft
UFA-REVUE 10 | 2018 5
fenaco Aktuell
«Unsere Lösung ist Compétence internationale im Praxiseinsatz.» Werner Berger Geschäftsführer Dousset Matelin und Serco Landtechnik AG
Autorin Sarah Sinn, UFA-Revue, 8401 Winterthur
neue Erkenntnisse, welche für Schweizer Produzentinnen und Produzenten nützlich sein können», ist Berger überzeugt. Ein weiteres Beispiel für eine neue Technologie zur Reduktion von Pro-
duktionsmittlen ist der Crop Sensor von Claas. Der optische Pflanzensensor ermöglicht eine neue Autonomie bei Stickstoffgaben: Der Dünger wird nur noch dort ausgebracht, wo er wirklich benötigt wird. Dies führt zu tieferen Inputkosten, regelmässigeren Pflanzenbeständen mit besseren Erträgen und verbessert so die Rentabilität für den Landwirt. Zudem wird die Umwelt geschont. Dieses innovative Gerät wird aktuell sowohl bei Serco als auch bei Dousset Matelin im Markt eingeführt. Wiederum soll die länderübergreifende Zusammenarbeit wertvolle Erkenntnisse für die Schweizer Landwirtschaft bringen.
Direkter Nutzen für Schweizer Produzenten Dadurch, dass Werner Berger oft in der Schweiz ist, konnten Geräte auch gegenseitig ausgetauscht werden. Für einen grossen Bio-Gemüsebauern aus dem Kanton Aargau konnte das Lenksystem auf einem Claas Traktor so konfiguriert werden, dass er mit GPS sein Gemüse hacken kann und durch diesen automatisierten Arbeitsgang nun weniger personelle Ressourcen einsetzen muss. «Diese Lösung haben unsere Techniker und Berater für neue Technologien länderübergreifend realisiert. Das ist Compétence Internationale im Praxiseinsatz», sagt Werner Berger stolz. n
fenaco Engagement
Effizientere Käseproduktion fördert lokale Wertschöpfung Im Rahmen ihrer Partnerschaft mit der Schweizer Berghilfe unterstützt die fenaco Genossenschaft die Käserei-Genossenschafter im Val d’Anniviers. Diese erstellten mit grossem Einsatz einen Neubau für ihre Käserei, welcher nun offiziell eröffnet wurde.
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Beliebte Käsespezialitäten aus der Fromagerie d’Anniviers. Bild: zvg
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ie fenaco ist seit 2015 Partnerin der Schweizer Berghilfe. Ziel dieser Partnerschaft ist es, Projekte von Landwirten oder landwirtschaftlichen Gemeinschaften zu fördern, um Arbeitsplätze und Wertschöpfung in den Bergregionen zu behalten sowie den Erhalt der alpinen Kulturlandschaft zu unterstützen. Im Rahmen dieser Partnerschaft beteiligte sich die fenaco am Neubau der Fromagerie d’Anniviers, welcher am 29. September 2018 offiziell eröffnet wurde. Die 23 aktiven Käserei-Genossenschafter trugen ihren Teil zum Erfolg bei: Sie investierten einen erheblichen Betrag in die neue Käserei und erbrachten ein grosses persönliches Engagement. So sor-
gen sie dafür, dass die Wiesen und Alpweiden im ganzen Tal weiterhin bewirtschaftet werden, dass eine lokale Wertschöpfung stattfinden kann und dem Abwanderungstrend entgegengewirkt wird. Dank dem Neubau und einem Käse-Pflegeroboter kann die Käserei nun 20 Prozent mehr Milch der umliegenden Bauern verarbeiten und die Stellenprozente in der Fromagerie von 150 auf 200 Prozent aufstocken. Die Käsespezialitäten – vorwiegend Raclette und Tomme d’Anniviers – wurden mehrfach ausgezeichnet und sind begehrt. Ihre Produkte vertreibt die Käserei über regionale Absatzkanäle und bezahlt den Produzenten einen attraktiven Milchpreis. sin UFA-REVUE 10 | 2018
fenaco Aktuell
Schweizer Süsskartoffeln
Exotische Trendkultur aus dem Seeland Im Jahr 2014 pflanzten zwei innovative Seeländer Produzenten die Süsskartoffel auf ihrem Land an und legten damit den Grundstein zu einem attraktiven Geschäftszweig. Bei der Marktetablierung hat sie unter anderem die Geschäftseinheit fenaco Landesprodukte unterstützt.
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üsskartoffeln aus dem Berner Seeland? Ungewöhnlich, denn die Nutzpflanze stammt ursprünglich aus Südamerika und wird heute ausser in China vor allem in Afrika angebaut. Ob die Süsskartoffel in nennenswerten Mengen auch in der Schweiz gedeiht, dazu gab es keine geeigneten Erfahrungswerte. Doch die beiden Seeländer Produzenten Christian Hurni und Simon van der Veer, die eine entsprechende Kundenanfrage auf dem Tisch hatten, liessen sich nicht davon abschrecken. Über zwei Jahre nahm allein die Beschaffung von Saatgut und Setzlingen in Anspruch. fenaco Landesprodukte (LAP) hat die Produzenten auf der Vermarktungsseite unterstützt. «Gemeinsam haben wir evaluiert, in welche Richtung die Produzenten mit ihrer spannenden Idee gehen könnten», sagt Patric Gutknecht, Leiter Gemüse bei LAP. «Wir haben ihnen dabei mögliche Chancen und Risiken aufgezeigt und sie beim Marketing, der Website, der Platzierung in diversen Verkaufskanälen bis hin zur Listung bei Grossverteilern unterstützt.» Im Kurzinterview berichtet der Produzent Christian Hurni über die Erfolgsgeschichte seiner Seeländer Süsskartoffel. Der Name Batati leitet sich übrigens von «Batate» ab – so wurden sie von den Indianern in Südamerika genannt , welche die Nutzpflanze ursprünglich anbauten. UFA Revue: Wie haben Sie die Idee Süsskartoffeln im Seeland anzubauen umgesetzt? Christian Hurni: 2014 konnten wir nach langen Vorbereitungen unsere ersten Süsskartoffeln anpflanzen
und Erfahrungen sammeln. Die Hälfte unserer ersten Setzlinge mussten wir entsorgen. Heute produzieren wir unter der Marke Batati gemeinsam mit Partnerbetrieben Schweizer Süsskartoffeln. Wie hat LAP Sie dabei unterstützt? Hurni: Dank der Zusammenarbeit können wir seit der Saison 2017 einen führenden Schweizer Grossverteiler vollumfänglich beliefern. Das war ein grosser Meilenstein. Wir konnten und können immer auf die Erfahrung des LAP-Teams zählen und empfinden diese Zusammenarbeit als sehr wertvoll. Für uns gilt jedoch immer die Vorgabe, dass die fenaco nur als Dienstleister fungieren soll und der Verkauf an sich bei uns bleibt. Wir wollten immer die Fäden in der Hand behalten, da wir ja auch selbst das Risiko tragen. Mit der fenaco haben wir einen Partner, welcher diese Einstellung teilt und, wie wir, sehr transparent arbeitet. Welches sind die weiteren Ziele von Batati? Hurni: Wir haben vier Hauptziele für Batati: Professionalisierung, Markenstärkung, soziales Engagement und Verhinderung von Foodwaste. Um noch professioneller zu werden, das heisst um in der Aufbereitung und Lagerung auf dem neuesten Stand zu sein, investieren wir laufend. Wir sind die Pioniere und wollen DER Anbieter und Produzent von Süsskartoffeln in der Schweiz bleiben. Unsere Marke Batati stärken soll unter anderem die Zusammenarbeit mit der Snowboard-Olympiasiegerin Tanja Frieden, welche wir als Markenbotschafterin gewinnen
Die beiden Gründer von Batati, Simon van der Veer (links) und Christian Hurni (rechts), mit der Markenbotschafterin Tanja Frieden, Snowboard-Olympiasiegerin. Bild: Rolf Neeser
konnten. Ein besonderes Merkmal von Batati ist, dass unsere Süsskartoffeln mit sozialem Engagement produziert werden. Das heisst, für unsere ganze Pflanzung, Pflege und Ernte sind Personen angestellt, welche bei uns die Möglichkeit der sozialen und arbeitsmarkttechnischen Integration erhalten. Hierbei arbeiten wir eng mit sozialen Institutionen zusammen. Dieses Engagement soll natürlich weitergeführt werden. Unser Ziel ist ausserdem, dass wir 100 Prozent unserer Ernte verwerten und somit Foodwaste verhindern. Hierzu haben wir verschiedene Projekte lanciert und bereits Zusagen von Grossverteilern für die Abnahme von Zweitware oder übergrossen n Süsskartoffeln.
Autorin Sarah Sinn, UFA-Revue, 8401 Winterthur Weitere Informationen unter: www.batati.ch
UFA-REVUE 10 | 2018 7
fenaco Aktuell
Aussergewöhnliches Rebjahr 2018
Frühe Ernte in der Ostschweiz Die Hitze und Trockenheit des Sommers 2018 konnte den Reben nichts anhaben. Die DiVino SA, eine strategische Geschäftseinheit der fenaco Genossenschaft, rechnet mit einer optimalen Traubenqualität und einem aussergewöhnlichen Jahrgang.
Thomas Wettach
Autor Thomas Wettach, Mitglied der Geschäftsleitung DiVino SA, 8401 Winterthur
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as Rebjahr 2018 war geprägt von Hitze und Trockenheit. In den meisten Lagen haben die Reben diese Trockenheit sehr gut überstanden, weil die Rebe bei Hitze beginnt , haushälterisch mit dem Wasser umzugehen und die Ranken nicht mehr mit Wasser versorgt. Ebenfalls wird das Triebwachstum reduziert, die Haupt- und Geiztriebe wachsen – wenn überhaupt – sehr langsam. Seitens DiVino SA wurde vor allem bei Junganlagen beobachtet, dass die Blätter bei Wasserknappheit schlaff wurden und vom Rand her verdorrt sind. Glücklicherweise ist an den meisten Orten immer wieder etwas Niederschlag gefallen oder es konnte bewässert werden, so dass vor der Ernte die Mehrheit der Reben prächtig ausgesehen haben. Die Winzerinnen und Winzer können sich nach zum Teil schwierigen Jahren wieder einmal über eine optimale Traubenqualität freuen. Das Gesamtbild Traubenmenge und Qualität könnte nicht besser sein. Die Wein-
Die Winzerinnen und Winzer können sich dieses Jahr – nach zum Teil schwierigen Jahren – über eine optimale Traubenqualität freuen. Bild: DiVino SA
lese bei immer noch sommerlichen Temperaturen bis weit in den September hinein hat bei den Volg Weinkellereien bereits am 28. August mit der Sorte Muscat Oliver be-
gonnen. Auch im Keller herrscht grosse Freude über die angelieferten Trauben und man darf gespannt sein, was dieser aussergewöhnliche Jahrgang 2018 im Glas zeigen wird. n
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Bauen ausserhalb der Bauzone
Raumplanung ist nicht Bauplanung Wer schon selber gebaut hat, der weiss: Bauen braucht Nerven. Mit einer guten, frühzeitigen Planung und einer ständigen Martin Würsch
Kontrolle während der Bauphase lassen sich nicht nur die Nerven, sondern auch das Portemonnaie schonen.
Gerade Bauen ausserhalb der Bauzone benötigt eine frühzeitige und detaillierte Planung. Bild: Gabriela Küng
09.18 Entscheid zum Bauen
09.18
10.18 – 01.19 finanzieller Rahmen klären, abstecken
10.18
01.19
04.19
07.19 04.19 – 09.19 Standortevaluation mit Einbezug der kant. Fachstelle
10.18 – 12.18 Raumprogramm
09.19 – 03.20 Kosteneinschätzung; Finanzierung klären
12.18 – 10.19 Standortsuche
10.19
01.20
09.19 – 11.19 Projektskizze Mindestabstände
01.19 BetriebsAnalyse
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UFA-REVUE 10 | 2018
Management
Zielkonflikte Der Bauer wollte ja nur den Stall für seine Kühe erweitern und fragt sich nun zu Recht, weshalb das alles so kompliziert sein muss. Die Gegenüberstellung in der Tabelle zeigt den Zweck der Raumplanung im Zielkonflikt mit den Interessen der Bauherren auf. Wenn die unterschiedlichen Interessen beim Bauen frühzeitig berücksichtigt werden, kann das Risiko für kostspielige Projekt- und Planänderungen, zeitaufwendige Einspracheverhandlungen oder gar auf eine gerichtliche Auseinandersetzung minimiert werden. Bauplanung beginnt früh(er) Die eigentliche Planung beginnt schon am Küchentisch, wenn die
02.20 – 06.20 Baugesuchsunterlagen erstellen
05.20 Finanzierung steht
04.20
07.20 05.20 – 09.20 Detailplanung weiterführen
02.20 Entscheid Baueingabe
07.07.2020 Baueingabe
Tabelle: Verschiedene Interessen prallen aufeinander: jene der Raumplanung mit jenen der Bauherren. Ziele, Zweck Raumplanung, Umweltschutz
Ziele, Entwicklung, Landwirtschaft
Landschaftsschutz
rationelle, geräumige Gebäude, Aussiedlung, Distanz zur Bauzone Bauvorhaben
D
ie Raumplanung soll durch einen haushälterischen Umgang mit dem Boden (Art. 1 RPG) insbesondere auch strikte Bauzonen vom übrigen (Nichtbau-) Gebiet trennen. Landwirtschaftliche Bauten (Art. 16a RPG) sind in der Landwirtschaftszone (Art. 16 RPG) zulässig, doch sie müssen strenge Kriterien erfüllen, die bereits vor der eigentlichen Bauplanung berücksichtigt werden müssen. Die Grafik (siehe S. 10) gibt einen Überblick über die rechtlichen Voraussetzungen einer Baubewilligung ausserhalb der Bauzone.
Tier- und Seuchenschutz Umweltschutz Tierschutz Schutz der Fruchtfolgeflächen
Gebäude beim Betriebszentrum wirtschaftliche Nutzung kompakte, kostengünstige Bauten Entwicklungspotenzial sichern
Heimatschutz, Landschaftsschutz
zeitgemässes Wohnen
Natur- und Heimatschutz
Photovoltaikanlage, Biogasanlage
örtliches Gewerbe
landwirtschaftsnahe Tätigkeit
ganze Familie über die künftige Entwicklung des Betriebes diskutiert und sich Gedanken über dessen Zukunft macht. Ideen werden gesammelt, konkretisiert, wieder verworfen und neue aufgenommen bis der Entscheid zu einem Neu- oder Erweiterungsbau getroffen wird. Vom eigentlichen Beschluss der Familie bis zur Fertigstellung vergeht Zeit, viel Zeit. Betriebsanalyse Die Betriebsleiterfamilie klärt in einem ersten Schritt die eigenen Rahmenbedingungen und legt die Strategie für die künftige Ausrichtung des Betriebes fest. Berücksichtigt werden rechtliche, finanzielle, betriebliche und familiäre Voraussetzungen. Dabei geht es nicht nur um
Projektierungs- und Planungsphase Zusammen mit dem Bauplaner und der Stallbaufirma werden Raumprogramme entsprechend den gewählten Produktionsstandards erstellt. Neben Erschliessung, Grösse der Lagerflächen und der Jauchegrube nimmt die Standortevaluation viel Zeit in Anspruch. Für letztere müssen kantonale Fachstellen oder Kommissionen einbezogen werden, so dass die Gebäude sich möglichst gut in die Landschaft eingliedern und die
03.21 Baubewilligung
06.20 – 02.21 Bewilligungsverfahren
10.20
Grösse, sondern insbesondere auch um das Machbare und um die für die Familie erstrebenswerten Ziele. Die Arbeitsorganisation und die Arbeitsbelastung müssen intensiv diskutiert werden.
01.21
10.20 – 03.21 Arbeitsvergabe 12.20 – 02.21 Einsprachen Verhandlungen
04.21
03.21 – 09.21 Ausführung Bau
07.21
2021 Bauabschluss Bauabrechnung
10.21
09.21 – 10.21 Bauverzögerung
12.21 10.21 – 12.21 Mängel beheben
10.21 Bauabnahme
UFA-REVUE 10 | 2018 11
Management Grafik: Bauen ausserhalb der Bauzone ist vielfältig und komplex.
Nein
wesentlicher Erwerb aus der Landwirtschaft Ja Zonenkonform? 16a, 16abis, 18, 18a RPG
Ja
Nein Ausnahme weil standortgebunden? Art. 24 RPG
Ja
Nein weitere Ausnahmen für bestehende Bauten 24a, 24b, 24c, 24d
• bodenabhängig • innere Aufstockung bodenunabhängig • Speziallandwirtschaftszone • Energiegewinnung (Biomasse, Photovoltaik) • Pferdehaltung • Standortwahl/-evaluation • Kompensation von Fruchtfolgeflächen • Einpassung in die Landwirtschaft • Gewässeröffnung, -abstand • Abstand zu nicht-landwirtschaftlichen Wohnbauten • Umweltverträglichkeit • …
Ja
Ja Gestalterische Vorgaben
Ja
Nein Ausnahme für Hobbytierhaltung in bestehenden Bauten 24e
Ja
• Zweckentfremdungsverbot • Beseitigungspflicht
Ja
Nein keine Bewilligung
Mindestabstände zu nichtlandwirtschaftlichen Wohngebäuden eingehalten werden können. Für die Bauernfamilie ist es in dieser Evaluationsphase sehr wichtig, dass andere Objekte besichtigt und Erfahrungen mit Berufskollegen ausgetauscht werden. Wer geschickte Hände hat, sollte sich nicht davor scheuen, ein Modell des Baus anzufertigen. Der Planer schätzt die Gesamtkosten und die Familie klärt mit dem Berater die Finanzierung und die Wirtschaftlichkeit.
Autor Martin Würsch, Leiter Agriexpert, 5201 Brugg Bei Fragen hilft Agriexpert gerne weiter + 056 462 51 11 12
Baugesuchsunterlagen erstellen Hat sich die Familie für eine Baueingabe entschieden, so sind nun durch einen erfahrenen Planer die Baugesuchsunterlagen vollständig zu erstellen. Neben den Plänen gehören heute viele Formulare und allenfalls ein Umweltverträglichkeitsbericht
Bewilligung
dazu. Nicht selten müssen die Unterlagen zehnfach (oder mehr) kopiert und bei der Baubewilligungsbehörde eingereicht werden. In den meisten Kantonen ist dies die Gemeinde. Mit vollständigen, fundierten und gut abgeklärten Unterlagen kann das Baubewilligungsverfahren beschleunigt und Vertrauen geschaffen werden. Nun stehen erst einmal die Bauprofile. Baubewilligungsverfahren Wenn das Baugesuch bei der Behörde eingereicht ist, eröffnet diese das Dossier, publiziert das Gesuch und die Einsprachefristen beginnen zu laufen. Ausserhalb der Bauzone kann aber die Gemeinde nicht alleine entscheiden. Die Gemeinde leitet das Gesuch an die zuständige kantonale Stelle weiter. Die Dossier-führende kantonale Bewilligungsbehörde führt
die Vernehmlassung mit anderen Fachstellen (u.a. Landwirtschafts amt, Umweltschutzamt etc.) durch. Wenn alles gut geht, erteilt der Kanton einen positiven Entscheid, damit die kommunale Behörde die Baubewilligung schriftlich eröffnen kann. Allfällige Einspracheverhandlungen können über eine längere Zeit dauern und führen oft zu Verzögerungen und Projektanpassungen. Der Bauherr tut gut daran, mögliche Einwendungen im Voraus zu klären und sich in Geduld und Diplomatie zu üben. Detailplanung Auch die verstreichende Zeit während dem Baubewilligungsverfahren kann genutzt werden, um den Bau detaillierter zu planen, Offerten einzuholen, Spezialisten beizuziehen und die eingehenden Angebote zu kontrollieren und zu vergleichen. Mit der Vergabe der Aufträge muss bis zum Erhalt der definitiven Baubewilligung gewartet werden. Laufend wird der Kostenvoranschlag verfeinert. Die Genauigkeit der Kostenschätzung nimmt zu. Bauausführung Wer schon einmal gebaut hat, weiss, dass er als Bauherr auf der Baustelle präsent sein muss. Dabei geht es nicht nur um die Kontrolle, sondern um rasche Entscheide bei Abweichungen und Überraschungen. Die Bauleitung bedarf fundierter Fachkenntnisse. Wenn der Bauherr die Bauleitung selbst übernimmt, sollte er über diese Kenntnisse verfügen und ein sehr gutes Organisationstalent haben. Der Bau ist erst fertig, wenn nach der Bauabnahme sämtliche Mängel behoben, die Bauabrechnung kontrolliert und alle Rechnungen bezahlt sind. Vom Entschluss zum Bauen sind nun gut und gerne drei Jahre vergangen. Gut geplant ist halb gebaut Ein gut gelungener Bau erfreut die ganze Familie, erleichtert die Arbeit und ist wirtschaftlich. Er beeinflusst die Ausrichtung des Betriebes über mehrere Jahrzehnte. Gut geplant ist halb gebaut. Der Zuzug eines Beraters lohnt sich. n UFA-REVUE 10 | 2018
Aus dem Bundesgericht
Zu wenig ist zu wenig
Andreas Wasserfallen Agronom und Rechtsanwalt, Bern, 031 300 37 00
Landwirt A hält Milchkühe, in Anbindehaltung (im Kurzstand) in einem 1985 erbauten Stall. Das Veterinäramt forderte ihn auf, die Läger an die Mindestvorschriften der Tierschutzgesetzgebung anzupassen bzw. entsprechend zu belegen. A wehrte sich dagegen und zog die Sache bis vor das Bundesgericht. Er argumentierte, die Anordnung der Behörden sei überspitzt formalistisch. Bei einer Differenz von 1 cm oder 2 cm seien die Behörden unnötig kleinlich. Zudem sei die angeordnete Anpassung der Läger angesichts der ihm entstehenden hohen Kosten nicht verhältnismässig. Für das Bundesgericht war aber klar: Bei der Anwendung der rechtlichen Regelung, wonach für am 1. September 2008 bestehende Tierhaltungen, deren Standplätze bestimmte Abmessungen
unterschreiten, innert Übergangsfrist eine Anpassung an die neuen Mindestmasse vorzunehmen ist, besteht für die Behörden kein Ermessensspielraum. Deshalb stelle sich auch die Frage der Verhältnismässigkeit nicht. A machte zudem geltend, es verstosse gegen die Rechtssicherheit, dass weder im Gesetz noch in der Verordnung geregelt sei, wie die Breite der Standplätze abzumessen sei. Wenn bei ihm statt der üblichen Durchschnittsmessung eine Messung der einzelnen Plätze erfolge, werde er im Vergleich zu anderen Landwirten rechtsungleich behandelt. Laut dem Bundesgericht spielt es keine Rolle, dass im Gesetz bzw. in der Verordnung nicht ausdrücklich festgelegt ist, wie die Standplätze auszumessen sind. Die in der Tierschutzverordnung vorgegebenen Abmessungen würden
sich auf jedes Einzeltier beziehen. Die Ermittlung der durchschnittlichen Standplatzbreite sei deshalb für die Überprüfung der Einhaltung der tierschutzrechtlichen Vorgaben dann nicht mehr ausreichend, wenn die Standplätze unterschiedliche Breiten aufweisen würden. Diesfalls seien ergänzend auch die einzelnen Standplätze auszumessen. Dass es sich bei der Differenz zwischen der gemessenen Standplatzbreite und den gesetzlichen Vorgaben um wenige Zentimeter handle, möge für A ärgerlich sein. Dies könne indes nicht dazu führen, dass die gesetzlichen Vorgaben nicht mehr einzuhalten wären. Die Beschwerde von A wurde abgewiesen. (Urteil 2C_142/2018 vom 03.08.2018)
Milchstatistik der Schweiz Die Publikation «Milchstatistik der Schweiz 2017» enthält 81 Tabellen mit den aktuellsten Daten über Milchproduktion, Milchverarbeitung, Aussenhandel, Preisentwicklung und Konsum von Milch und Milchprodukten in der Schweiz sowie internationale Vergleiche. 41 farbige Grafiken und Schemas zeigen Zusammenhänge auf und vereinfachen das
Verständnis der Zahlen. Die Einleitungstexte zu jedem Kapitel geben zudem wichtige Hintergrundinformationen. Die Publikation ist komplett zweisprachig (Deutsch und Französisch). Die Publikation kann im Internet unter www.agristat.ch ➞ Publikationen ➞ Milchstatistik der Schweiz gratis als PDF heruntergeladen werden. Agristat
SwissSkills 2018 An den SwissSkills errang Johannes Meyer aus Trimmis GR den Titel als Schweizer Meister im Beruf Landwirt. Platz zwei belegt Adrian Zingg aus Diessbach BE, auf den dritten Podest schaffte es Marc Blunier aus Mühlenberg BE. Im Berufsfeld Landwirtschaft gab es zudem Wettbewerbe im Gemüse- und Weinbau sowie den Pferdeberufen. Oda AgriAliForm
Management
Agroscope stärkt Wissensaustausch
Der Wissensaustausch zwischen der Forschungsanstalt Agroscope, interessierten Akteuren und Anspruchsgruppen soll direkter werden: Zwei neue Koordinationsstellen sollen den Dialog zwischen der Praxis und den Fachleuten von Agroscope fördern. Neu sei, heisst es in einer Mitteilung, dass Inputs aus der Praxis via Koordinationsstellen zurück in die Forschung fliessen können – die Information würden somit gebündelt in beide Richtungen fliessen. Darüber hinaus vermitteln die Koordinationsstellen auch Wissen zu Fragestellungen im Zusammenhang mit Ökonomie- und Umweltaspekten. Um den Wissensaustausch sicherzustellen, stehen die Koordinatorinnen in engem Kontakt mit den Forschenden der sieben Agroscope-Forschungsbereiche. Simone Meyer ist die Koordinatorin im Bereich Pflanzenbau, Johanna Besier ist für den Bereich Tierproduktion zuständig. LID
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Obstbauer Martin Dändliker ist einer von mehr als 3000 lokalen Produzenten, die für Volg «Feins vom Dorf»-Produkte kultivieren. Seine Erdbeeren, Himbeeren, Kirschen, Zwetschgen und Äpfel sowie die grosse Auswahl an Trockenfrüchten stammen von Bäumen und aus Gärten im Dorf und sind im Volg Hombrechtikon (ZH) erhältlich. Entdecken Sie in jedem Volg andere «Feins vom Dorf»-Spezialitäten.
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Management
Marketing
«Der Landwirt ist ein Marketing-Talent» Was ist Marketing genau und was bedeutet es für die Landwirtschaft? Pietro Beritelli, Experte für Betriebswirtschaftslehre und Marketing an der Universität St. Gallen, gibt Antwort.
D
ie Schweizer Bäuerinnen und Bauern produzieren hochqualitative Lebensmittel und führen mit ihren Betrieben grössere und kleinere Unternehmen. Ein wichtiger Erfolgsfaktor für ein Unternehmen ist das Marketing. Prof. Dr. Pietro Beritelli ist Titularprofessor und ständiger Dozent für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Tourismus an
«Erlebnisse sind ein zentraler Punkt für die Identifikation»: Prof. Dr. Pietro Beritelli Bild: Gabriela Küng
der Universität St. Gallen. Er gibt der UFA-Revue einen ausserlandwirtschaftlichen Einblick in das Marketing. UFA-Revue: Was bedeutet Marketing für den Landwirt? Pietro Beritelli: Marketing kann man aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Einfach erklärt, schaut man im Marketing nicht nur die Produkte, sondern auch die Preise, Mengen und die Saisonalitäten an. Der Produzent muss sich fragen, wie er seine Abnehmer beliefert und zu welchen Preisen er das machen möchte. Weiter geht es mit den Fragen, wer seine Kunden überhaupt sind, was diese wünschen und wie er mit ihnen zusammenarbeiten kann. Dann muss sich der Produzent fragen, wie er hinter seinen Produkten stehen kann und wie er diese besser an den Kunden bringt. Heisst Marketing nicht einfach Werbung? Beritelli: Man spricht beim Marketing von den vier P´s: Produkt, Preis, Place (Vertrieb) und Promotion (Verkaufsförderung). Sehr oft setzt man sich nur mit der Verkaufsförderung und der Kommunikation auseinander. Die primären Sachen des Marketing waren und bleiben aber das Produkt und der Preis.
Zur Person Prof. Dr. Beritelli ist Titularprofessor und Ständiger Dozent für Betriebswirtschaftslehre mit besonderer Berücksichtigung des Tourismus am IMP (Institut für Systemisches Management und Public Governance) an der Universität St. Gallen. Er ist Vizedirektor des IMP und administrativer Leiter des Masters Marketing, Services und Communication. Weiter ist er Verwaltungsratspräsident der Heidiland Tourismus AG und Verwaltungsratspräsident von Züri Oberland Tourismus.
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Wie meinen Sie das? Beritelli: Wenn das Produkt und der Preis stimmt und der Anbieter gut in die Wertschöpfungskette eingebunden ist, dann kann dieser die Produktion und den Verkauf sehr gut planen. Das ist das A und O eines Unternehmens.
«Das Interesse steigt, wenn der Konsument das Produkt mit einem positiven Erlebnis verbindet.» Prof. Dr. Pietro Beritelli
Das mag für Produzenten mit einem fixen Abnehmer funktionieren. Wie sieht das aber für Produzenten mit Direktverkauf aus? Beritelli: Hier ist das etwas komplexer. Man stellt sich folgende Fragen: Wie kommen die Kunden zu mir? Wie bringe ich das Produkt zum Kunden? Welche Möglichkeiten habe ich überhaupt, etwas direkt zu verkaufen? Was für eine Preis- oder Produktpolitik fahre ich? Welche Qualität oder welches Label strebe ich an? Und ganz wichtig natürlich: Welche besonderen Eigenschaften unterscheidet mein Produkt von jenem des Konkurrenten? All das ist Marketing, wobei hier noch ein wichtiger zentraler Punkt fehlt. Welchen Punkt meinen Sie hier? Beritelli: Als Ökonom vermisse ich die Frage danach, wo das ganze passiert, also die geografischen Elemente. Wenn ich als Konsument irgendwo hingehe, möchte ich etwas sehen, erleben und auch konsumieren. Man verbindet mit dem Erlebten positive Emotionen und kauft regelmäss iger. Wie funktioniert das auf einem landwirtschaftlichen Betrieb? Beritelli: Das ist die perfekte Umgebung dafür. Es geht um die Präsentation des Produkts, am besten direkt auf dem Hof. UFA-REVUE 10 | 2018
Management Sie raten also, dass man den Hof als Ganzes vermarkten soll? Beritelli: Ja, eigentlich schon. Wir hatten uns sehr lange auf die industrielle Produktion festgelegt, wobei dann das Produkt einfach das ist, was man im Laden erhält. Heute legen die Konsumenten aber mehr Wert darauf, was sie kaufen. Sie wollen sich mit dem Produkt identifizieren. Wie erreicht man als Direktvermarkter eine stärkere Identifikation mit einem Produkt? Beritelli: Für mich sind Erlebnisse ein zentraler Punkt. Wenn man ein positives Erlebnis hatte, das man mit dem Produkt verbindet, wird dieses interessanter und man setzt sich mehr damit auseinander. Wie macht das jemand, der nicht direkt verkauft? Beritelli: Ich denke, das ist eher schwierig. Wenn ich als Produzent in
eine Wertschöpfungskette eingebunden bin und einen Liefervertrag habe, kann ich in diesem Moment nicht viel machen. Solch eine Situation kann man nicht von heute auf morgen verändern. Man kann aber Möglichkeiten suchen, die mit kleinem Aufwand einen Mehrwert generieren, wie zum Beispiel einem Arbeitskollegen eines seiner eigenen Produkte, mit dem eigenen Label versehen, mit auf den Markt zu geben. So wird man präsent auf dem Markt. Es gibt heute zahlreiche Labels – nützt das wirklich? Beritelli: Ich selbst lasse mir jede Woche eine Tasche voll Gemüse liefern. Dieses hat zwar kein Label drauf, ich selbst weiss aber, von welchem Hof das Gemüse kommt und für mich ist das zufriedenstellend. Was die Vielfältigkeit von Labels angeht, denke ich, dass der Konsument
heute gar nicht mehr weiss, für was die Labels eigentlich stehen. Ich kann mir durchaus auch vorstellen, dass er dadurch eine gewisse Abstumpfung erfahren hat. Was muss ein Label ausmachen, dass es nützt? Beritelli: Im Marketing spricht man nicht unbedingt von einem Label, sondern eher von einem Brand, also einer Marke. Die Definition stellt sich heute noch aus Name, Symbol, Zeichen oder irgendeiner Eigenschaft, die das eigene Produkt von der Konkurrenz abhebt. Das Produkt erkennt man also in einem Regal sofort durch den auffälligen Brand. Das müsste für jeden machbar sein: Das ist das Produkt dieses Produzenten und den kennt man persönlich. Was ist das erste, das man machen muss, bevor man ins Marketing einsteigt?
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UFA-REVUE 10 | 2018 15
Management Beritelli: Ich glaube, dass die Kommunikation in den meisten Fällen überbewertet wird. Es wird sehr viel kommuniziert heutzutage, sodass ein Informations-Überfluss besteht. Auch wird versucht , Botschaften ohne konkretes Produkt zu vermitteln, was sehr oberflächlich ist und nicht konkret wahrgenommen wird. Als erstes muss dem Betriebsleiter die Eigenschaften des Produkts klar sein und das, was das spezifische Produkt einzigartig macht. Das kann der Hof sein oder auch eine spezielle Birnensorte. In der Milch ist dies na-
«Rückmeldungen sind die beste Marktforschung.» Prof. Dr. Pietro Beritelli
türlich schwieriger, weil diese ein austauschbares Produkt ist. Aber auch da kann man herausstechen. Was will der heutige Konsument? Beritelli: Ich denke, der heutige Konsument sucht nach etwas Eigenem, Authentischem und Natürlichem. Vieles wird austauschbarer in der heutigen Zeit und der Konsument will wissen, was er isst. Liegt das an der Basiskommunikation des Schweizer Bauernverbands? Beritelli: Dazu kenne ich keine Studie. Aber die Kampagne «Gut, gibt’s die Schweizer Bauern» kam sicher gut an und fiel auf. Die neue Kampagne mit den neuen Sujets ist ebenfalls authentisch und wird sicher gut bei der Bevölkerung ankommen. Allgemein denke ich, dass in der Schweiz Regionalität sehr wichtig ist und die Schweizer sehr sensibilisiert darauf sind.
Interview Gabriela Küng, UFA-Revue, 8401 Winterthur 16
An was könnte das liegen? Beritelli: Bei Nahrungsmitteln ist die Logistik sehr komplex, wie das Beispiel der Kühlketten zeigt. Früher war das schwieriger, aber heute kann man Produkte aus der ganzen Welt
importieren. Trotzdem setzt der Schweizer Konsument auf Regionalität, da Nähe eine zentrale Rolle spielt. Er weiss, was dahintersteckt. Gibt es hier regionale Unterschiede? Beritelli: Unterschiede gibt es eher bezüglich des Alters, aufgrund von Erfahrungen und Informationen, die man hat. Je älter man ist, desto eher weiss man, was gut für einen ist. Junge wollen eher etwas ausprobieren und legen sich erst später fest. Sollten sich also Landwirte auf dem Markt in der Stadt zeigen? Beritelli: Absolut. Wie soll man sich darstellen? Sie sagten zu Beginn, dass Produkte authentisch sein sollen. Soll ein Landwirt also in Arbeitshosen auf den Markt gehen? Beritelli: Ich persönlich finde ja. Man soll authentisch zeigen, wer der Produzent ist. Aber auch eine schöne Präsentation der Produkte ist sehr wichtig und man kann auch zeigen, dass beispielsweise nicht jede Tomate die gleiche Form hat. Für die Wiedererkennung des Produzenten ist aber ein Brand wichtig. Wie wird man kostengünstig präsent beim Konsumenten? Beritelli: Als Beispiel: Ich selbst gehe gerne wandern und die Wege führen oft direkt an Bauernhöfen vorbei. Hier kann man meist etwas kaufen. Einige präsentieren ihre Produkte sehr gut und schmackhaft, andere stellen einfach das hin, was sie noch haben. Das merkt man. Natürlich kann und soll man das machen, aber man muss es einladend gestalten. Der Konsument soll schauen, wie die Produkte präsentiert werden. Dies darf natürlich auf dem Betrieb nicht stören. Das ist ein kleiner Aufwand, der sich lohnt. Ich kaufe, weil ich weiss, woher das Produkt kommt und schon nur deswegen schmeckt es gut. Die Psychologie des Konsumenten lässt sich unheimlich gut nutzen. Wenn man diese Möglichkeit nicht hat, macht es Sinn, Social Media zur Kommunikation zu nutzen?
Empfehlungen vom Profi • Erlebnisse verkaufen • Einladend präsentieren • Produkte wiedererkennbar machen • Persönlichen Kontakt pflegen • Authentisch auftreten • Rückmeldungen erfragen
Beritelli: Dies wird sehr viel gemacht, aber der Aufwand scheint nicht in einem positiven Verhältnis zum Nutzen zu stehen. Was wir aber im Tourismus gesehen haben, ist, dass der Absender und nicht der Kanal im Mittelpunkt steht. Wenn man jemanden persönlich kennt und diesem etwas empfiehlt, nimmt man diese Empfehlung eher wahr. Wenn der Absender eine Firma ist, ist man neutral. Wie nutzt man das als Landwirt? Beritelli: Als Landwirt sollte man als erstes schauen, dass man in Kontakt mit dem Konsumenten kommt. Nachher ist es wichtig, im Dialog mit ihnen zu stehen. Dann kennen sie ihren Produzenten und der ist glaubwürdig. Der persönliche Kontakt ist der wichtigste Kanal. Wie wird man als Landwirt Marketing-Experte? Beritelli: Der Landwirt ist von Natur aus ein Marketing-Talent, denn er hat den Kontakt zum Produkt, er arbeitet nur dafür, setzt sein Leben und sein Geld dafür ein. Somit kann er das Produkt authentisch repräsentieren. Was ist das Geheimnis des Marketing? Beritelli: Marketing ist marktorientierte Unternehmensführung. Man muss wissen, was der Markt will und beantworten können «Was hät de Chund devo?». Also stets wach bleiben, Augen und Ohren offen halten, spüren und vor allem fragen, was der Konsument davon hält. Rückmeldungen sind die beste Marktforschung. n UFA-REVUE 10 | 2018
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Management
Basiskommunikation
Grundverständnis für die Landwirtschaft fördern Mit der Basiskommunikation werden die Leistungen der Schweizer Bäuerinnen und Bauern aufgezeigt. Unter anderem werden gemeinwirtschaftliche Leistungen abgebildet sowie die Landwirtschaft jenen Konsumenten nähergebracht, die keinen direkten Draht dazu haben.
Die neue Plakat kampagne mit dem Slogan «Schweizer Bauern. Von hier, von Herzen.» startete im Juli 2018 und sorgte an gut frequentierten Orten − wie beispiels weise Bahnhöfe − für Aufmerksamkeit. Bild: LID
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D
ie Selbstdisziplin, sich jeden Morgen für den gleichen Stallrundgang zu motivieren, ist für Susanne Betscher, Landwirtin aus Altershofen (LU), eine Herausforderung. Das erklärt sie im Video, das im Rahmen der Werbelinie «Schweizer Bauern» gedreht wurde. Dies ist die neue Kampagne der Basiskommunikation des Schweizer Bauernverbands und stellt mit dem Slogan «Schweizer Bauern. Von hier, von Herzen.» die Schweizer Bäuerinnen und Bauern in
den Mittelpunkt. Die Kampagne startete bereits im Juli 2018 und löst den altbekannten Slogan «Gut, gibt’s die Schweizer Bauern» ab. Aufklärung Diese Basiskommunikation «Schweizer Bauern» ist Teil eines dreistufigen Modells mit Basiskommunikation, Branchenkommunikation und Markenwerbung. Die Basiskommunikation selbst fördert das Grundverständnis für die Leistungen der
Landwirtschaft und verbessert die Ausganslage für den Verkauf einheimischer Produkte. Es werden Mehrwerte aufgezeigt, die alle L ebensmittel aus der Schweiz gemeinsam haben. «Wir wollen die Bevölkerung in formieren, welche gemeinwirtschaftlichen Leistungen die Schweizer Land w irtinnen und Landwirte er bringen», erklärt Markus Rediger, Geschäftsführer des Landwirtschaftlichen Informationsdienstes (LID). UFA-REVUE 10 | 2018
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Management
Der Umwelt zuliebe...
Die Basiskampagne des Schweizer Bauernverbands stellt die Schweizer Bäuerinnen und Bauern in den Mittelpunkt. Bild: LID
«Wir bauen Brücken und informieren die Bevölkerung, welche Leistungen die Schweizer Landwirtinnen und Landwirte erbringen.» Markus Rediger, Geschäftsführer Landwirtschaftlicher Informationsdienst LID
«Der Konsument erhält so das Verständnis, für was die Landwirtschaft Direktzahlungen erhält», so Rediger weiter. Beste Botschafter Um die Schweizer Landwirtschaft den Konsumentinnen und Konsumenten näherzubringen, sind die Bäuerinnen und Bauern die besten Botschafter, wie auch die ers-
Massnahmen nutzen Die zahlreichen Massnahmen, die vom LID angeboten werden, können individuell von jedem Betrieb genutzt werden (www.lid.ch/ bauern). Auf www.bauernportal.ch kann man seinen Betrieb für zahlreiche Projekte registrieren. Auch wird der Betrieb mit der Registration auf der Webseite www.vomhof.ch sichtbar, wobei er so von den Konsumentinnen und Konsumenten gefunden wird.
ten Rückmeldungen auf die Kampagne zeigen. «Die Sujets haben mehrheitlich positive Rückmeldungen ausgelöst», erzählt Rediger. Die Gestaltung hingegen – gerade bezüglich schwarz/weiss – sei Geschmackssache. Auf einige Personen würde das offenbar veraltet wirken, so Rediger weiter. Die Basiskommunikation wird von der Arbeitsgruppe Basiskommunikation des Schweizer Bauernverbands gepflegt und weiterentwickelt. Breiter Mix Die Basiskommunikation des Schweizer Bauernverbands besteht aus zahlreichen unterschiedlichen Massnahmen und Projekten. Neben den nationalen Instrumenten, wie die Werbekampagne mit den Schweizer Bauern, gibt es kantonale Ergänzungsprojekte wie auch Massnahmen, die direkt und indivi
duell auf den verschiedenen Bauernbetrieben umgesetzt werden können. Dazu gehören Schilder und Pfosten wie beispielsweise die Lockpfosten, Werbematerialien im Edelweisslook, Erlebnisprojekte wie «Schule auf dem Bauernhof» oder der 1. August Brunch sowie zahlreiche Möglichkeiten, die online genutzt werden können (siehe Kasten). So kann sich jeder Betrieb selbständig dafür einsetzen, dass dem Konsumenten bewusst wird, woher die Lebensmittel kommen und was es braucht , um das hochqualitative Angebot an Schweizer Lebensmitteln bereitzustellen. n
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Autorin Gabriela Küng, UFA-Revue, 8401 Winterthur
UFA-REVUE 10 | 2018 19
Landtechnik
Quaderballenpresse
Hohe Pressdichte, eindrückliche Leistung Das Pressen von Futter und Stroh sowie die Lagerarbeiten werden immer rationeller und effizienter. Der Grossteil des gepressten Ernteguts wird zu Rundballen oder grossen Quaderballen gepresst. Damit ist das gesamte Ballenhandling mechanisiert.
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UFA-REVUE 10 | 2018
Landtechnik
G
rosse Quaderballen weisen bezüglich der hohen Futterverdichtung und der Ballenform Vorteile auf. Das für die Lagerung benötigte Volumen ist deutlich geringer und die Anzahl Ballen bei gleicher Futtermenge sinkt. Digitale Lösungen ermöglichen dem Fahrer alle Einstellungsmöglichkeiten für die Pressdichte, das Ballengewicht oder die Überwachung der Futterfeuchte auf dem Terminal in der Kabine zu steuern.
Die BiG Pack 1270 XC Multi-bale Presse von Krone ermöglicht es, bis neun Ballen zu einem einzigen Standardballen zu binden.
Die Maschinen Dank einer grossen Anzahl von Messern ermöglicht das Schneidwerk dieser imposanten Maschinen eine kurze Schnittlänge. Einige Maschi-
Eigenschaften der drei Quaderballenpressen Modell
Krone
NewHolland
Claas
BiG Pack 1270 XC Multi-bale
Bigbaler 1270
Quadrant 5200 FC
Ballenmasse
cm
120 x 70
120 x 70
120 x 70
Ballenlänge
cm
100–270
100–260
50–300
Arbeitsbreite
cm
2.35
2.23
2.35
Einspeisung
Rotor
Häcksler Anzahl Messer Knoter Kolbunhub
/min
Achsen Gewicht je Ausrüstung
kg
Packerzuführsystem
Rotor
ja
ja
26/opti.51
−
nein 51
6, Doppelknoter
6, Doppelknoter
6, Einfachknoter
45
48
56
Tandem
Tandem
Tandem
9400
10000
9850
Bei diesen Grossballenpressen bleibt der Bereich der Knoter immer sauber.
nen werden auch mit einem Häcksler ausgestattet, um das Stroh zu ernten. Ganz allgemein wurden bei der Ballenbindung grosse Fortschritte erzielt. Die Knoter, ob Einfach- oder Doppelknoter, funktionieren sehr gut. Dies dank eines integrierten Druckluftreinigungssystems, das bei diesen Maschinen zur Standardausrüstung gehört. Oft wird der relativ hohe Bodendruck, den diese Pressen ausüben, mit einer Tandemachse gesenkt. Ziel aller Hersteller ist es, die höchst mögliche Verdichtung des Ernteguts zu erreichen. Claas Quadrant 5200 FC Diese Maschine stellt Ballen in der Grösse von 70 x 120 Zentimetern her und eignet sich dank ihrer 51 Messer für eine sehr kurze Schnittlänge. Es ist möglich, zwölf, 13, 26 oder 51 Messer zu verwenden. «Der 22-mmSchnitt ist sehr regelmässig und entspricht den Bedürfnissen der Landwirte. Es ist jedoch sehr wichtig, das Stroh nicht zu schwaden, um zu verhindern, dass Steine damit aufgenommen werden und schliesslich in die Presse gelangen. Dies führt zu grossen Schäden, insbesondere an den Messern», erklärt Christian Maffli, Lohnunternehmer in Savagnier, im Kanton Neuenburg. Der Lohnunternehmer schätzt die Qualitätsarbeit dieser Presse, angefangen beim sauberen Aufsammeln und den einfachen Einstellungen vom Traktorterminal aus. Die Feuchtekontrolle des unterschiedlichen Ernteguts liefert ebenfalls wichtige Informationen. «Bei dieser Maschine kommt es selten vor, dass Ballen nicht geknotet werden oder Knoten aufgehen, und das Gebläse hält den gesamten Knotenbereich ohne weiteren Eingriff sauber», präzisiert Christian Maffli. Bei der Claas Quadrant 5200 FC kann die Messerschublade auf jeder Seite um zwei Drittel der Länge herausgezogen werden. Die Messerschublade
UFA-REVUE 10 | 2018 21
Landtechnik
Um Heu oder Emd zu pressen, reicht es, den Häcksler anzuheben.
Die Claas Quadrant 5200 FC Presse ist mit 51 Messern ausgerüstet und ermöglicht eine minimale Schnittlänge von 22 mm.
kann über eine Taste an der Presse oder vom Terminal aus bedient werden. Sie ist zudem mit dem System zur Absenkung des Schneidebodens verbunden, um Futterstaus zu bewältigen. «Der Mechanismus zum Auswerfen des letzten fertigen Ballens aus dem Presskanal ist hydraulisch und wird von der Maschine aus getätigt», erklärt Christian Maffli, der mit dem Kundendienst der Marke für seine Presse und Mähdrescher sehr zufrieden ist. New Holland Bigbaler 1270 Das Bigbaler-Modell des Lohnunternehmers von Fabien Guisolan aus Noréaz im Kanton Freiburg ist mit einem TwinCutter-Vorbauhäcksler mit 88 Messern ausgestattet. Dieses Modell ist mit einem Packerzuführsystem mit drei Raffergabeln à neun einfachen Zinken ausgestattet. Optional ist eine CropCutter-Rotorversion mit einer minimalen Schnittlänge von 40 mm erhältlich. Ballen von 100 bis 260 Zentimetern Länge werden
durch sechs Doppelknoter gebunden, die mit einem Druckluftsystem gereinigt werden, das direkt auf die Knoter bläst. Die Ballendichte wird kontinuierlich überwacht und automatisch auf dem vom Fahrer definierten Niveau gehalten. Das System gewährleistet homogene Ballen, sowohl punkto Länge als auch Dichte. «Die Werkstatt Christan SA aus Chandon bietet einen ausgezeichneten Kundendienst auch für unsere New Holland Traktoren. Diese Presse ist schon die dritte Saison im Einsatz. Zu 90 P rozent werden damit Strohballen in einem Format hergestellt, das von unseren Kunden sehr geschätzt wird», erklärt Fabien Guisolan. «Der Feuchtesensor und die Ballengewichtskontrolle ermöglichen es uns, das Gewicht der Ballen zu reduzieren, wenn die Luftfeuchtigkeit am Ende des Tages steigt. Damit sichern wir eine konstante Qualität. Die Version mit Kugelkupplung und Tandemachse verbessert den Fahrkomfort auf dem Feld und auf der Strasse. Die gesamte Kontrolle und alle Einstellungen erfolgen von der Traktorkabine aus, mit Ausnahme der Bedienung des Auswerfers des letzten Ballens», fährt der Lohnunternehmer fort. Krone BiG Pack 1270 XC Multi-bale Die Maschine von Nicolas Pavillard, landwirtschaftlicher Lohnunternehmer in Orges im Kanton Waadt, ist mit dem Strohhäcksler Pre Chop ausgestattet , der eine theoretische Schnittlänge von 21 mm ermöglicht.
Der Häcksler verfügt über 96 rotierende Messer und zwei Reihen mit je 47 Gegenmessern. Die Pressdichte wird über das Traktor-Terminal gesteuert. Die hohe Ballendichte erfordert leistungsstarke Knoter. Bei dieser Presse sind die Doppelknoter für einen besseren Widerstand eine optionale Ausrüstung. «Aufgrund der hohen Ballendichte sorgt das Doppelknotersystem für eine perfekte Bindung», erklärt Nicolas Pavillard. Die Maschine ist mit auf die Knoter gerichteten Druckluftleitungen ausgestattet und einer zusätzlichen Drucklufteinrichtung die den gesamten Bereich sauber hält. Das Multibale Modell ermöglicht es, bis zu neun Ballen zu einem einzigen Standardballen zu binden. «Dieses Verfahren wird vor allem von Kunden geschätzt, die Teile eines Ballens verwenden wollen, weil es die Handhabung in Gebäuden erleichtert. Die mit zwei Schnüren gebundenen Portionen werden mit vier Schnüren zu einem Ballen gebunden», ergänzt Nicolas Pavillard. Der Lohnunternehmer schätzt auch die kompakte Form, die leichte Zugänglichkeit für die Wartung und den Kundenservice. Damit die Quaderballenpresse eine hohe Leistung erbringt, braucht es eine starke Motorenleistung. Die Herstellung von Strohhäckselballen ist mit Risiken wie aufgenommenen Steinen verbunden, die zu schweren Schäden am Häcksler oder an den Schneidmessern führen können. Auch die Brandgefahr durch Funken, die Steine auf Metallteilen verursachen können, darf nicht unterschätzt werden. Bei diesen hochverdichteten Ballen muss der Feuchtegehalt des Futters überwacht werden, um eine perfekte Konservierung des Futters zu gewährleisten. Grosse Quaderballen haben den Vorteil, dass die gesamte Handhabungskette mechanisiert und das Lagervolumen reduziert werden kann. n Autor Jean-Pierre Burri,UFA-Revue, 1510 Moudon Bilder Jean-Pierre Burri
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Landtechnik
Reform Metron P48 RC
Revolutionärer Hybrid-Geräteträger Mit dem Metron P48 RC präsentiert Reform eine revolutionäre Weltneuheit. Der funkferngesteuerte Hybrid-Geräteträger verfügt über eine Vielzahl an Eigenschaften, die in dieser Form noch nie in einem Fahrzeug kombiniert wurden.
D
Die Fernbedienung hat eine Reichweite von bis zu 400 Metern. Ein 4.3“ grosser Farbbildschirm ist integriert.
er Metron P48 RC ist der erste funkferngesteuerte Geräteträger mit einem echten Hybridantrieb. Das Fahrzeugkonzept baut auf einem Kubota Benzinmotor mit 48 PS, einem am Schwungrad angeflanschten Generator, sowie vier elektrischen Radmotoren und einem Batteriepaket auf. Der Metron P48 RC verfügt über ein Fronthubwerk mit Zapfwelle und optional einem Heckhubwerk. Zusätzlich befindet sich eine Anbauplatte auf dem Fahrzeug. Das Metron-Antriebskonzept Im Reform Metron P48 RC treibt der Benzinmotor den Generator an, dieser liefert die Energie zum Batteriepaket und zu den vier elektrischen Radmotoren. Der Generator verfügt zusätzlich über einen direkten Durchtrieb, welcher die mechanische Frontzapfwelle antreibt. Der Metron ist dadurch in der Lage, sämtliche Anbaugeräte mechanisch zu betreiben. Dieser Antrieb garantiert eine sehr effiziente Arbeitsweise mit deutlich weniger Leistungsverlusten als bei herkömmlichen hydraulischen Antrieben. Auf Hydraulikkomponenten wurde im Metron P48 RC komplett verzichtet . Zudem ist die Effizienz der Elektrokomponenten bedeutend höher, als bei vergleichbaren hydraulischen Antrieben. Die Metron Bedienung Bedient wird der Metron über eine leistungsfähige, ergonomische Funkfernbedienung mit integriertem Farbdisplay. Auf dem 4.3“ grossen Bildschirm kann nicht nur der aktuelle Status des Fahrzeuges überprüft werden, es werden beispielsweise der Ladezustand der Batterie sowie
weitere wichtige Informationen dargestellt . Optional kann auch eine Kamera am Metron montiert werden. Die Liveübertragung der Kamera wird dann am Display der Funkfernbedienung angezeigt. Die Reichweite der Funkfernbedienung beträgt bis zu 400 Meter. Die Metron-Einsätze Der Hybrid-Antrieb ermöglicht zudem, dass mit dem Metron P48 RC emissionsfrei, rein elektrisch gearbeitet werden kann. Wird mehr Leistung benötigt, kann bei Bedarf einfach und schnell der Benzinmotor hinzugeschaltet werden. Der Antrieb über die elektrischen Radmotoren erfolgt auf vier gleich grosse Räder. Der permanente Allradantrieb, das Fahrwerk mit Zent-
ralgelenk, der tiefe Schwerpunkt und fünf verschiedene Lenkungsarten erlauben beste Hangtauglichkeit. Dank des Standard-Hubwerks Kat.I und der mechanischen Hybrid-Zapfwelle lassen sich alle gängigen Anbaugeräte einfach anbauen und betreiben. Mit seinen kompakten Abmessungen und dem Eigengewicht von rund 1100 kg lässt er sich leicht transportieren und kommt auch in engen Verhältnissen sehr gut zurecht. Der Metron ist somit ein universell einsetzbarer Geräteträger und bietet ein innovatives Fahrzeugkonzept. Durch den Hybrid-Antrieb verbinden sich die Vorteile eines elektrischen Antriebes mit der Möglichkeit, auch lange Einsätze ohne Einbussen zu leisten. n
Der Metron P48 RC verfügt über einen permanenten Allradantrieb und wird per Fernfunksteuerung bedient und überwacht.
Autor Agromont AG, Reform Schweiz, 6331 Hünenberg, www.agromont.ch Bilder Reform Schweiz
UFA-REVUE 10 | 2018 23
Landtechnik
Praxistest
Lely Astronaut A5
Sanftes und kontrolliertes Melken Der Astronaut A5 ist das jüngste Modell der von Lely hergestellten Melkroboter. Dieser Roboter ist das Ergebnis von 25 Jahren Erfahrung im Bereich des automatisierten Melkens. Der Hybridarm ist eine der zahlreichen Neuigkeiten, mit der diese Maschine ausgestattet ist. Er sorgt für einen erhöhten Komfort für die Kühe und erlaubt dem Betriebsleiter eine grössere Flexibilität.
U
rban Ledergerber, Milchproduzent aus Arnegg, ist vom Anbindestall direkt zum Freilaufstall übergegangen. Der Umbau des Gebäudes wurde auf rationelle Arbeitsabläufe und einen maximalen Komfort für seine Tiere ausgerichtet. Der Wechsel zum Melkroboter ist für die Herde noch relativ neu und läuft sehr gut. Die Holstein-Hochleistungskühe begeben sich ruhig und kontinuierlich zum Astronaut A5. «Am Futtertisch wird eine hoch konzentrierte Totalmischration ( TMR) gefüttert und trotzdem suchen die Kühe den Melkroboter gerne auf. Derzeit liegt die durchschnittliche Frequentation bei drei Melkungen pro Tag. Ich stelle
fest, dass die Kühe die geräuscharme und präzise Funktion des Hybridarms des Astronaut A5 schätzen», bestätigt der junge Betriebsleiter. Er erwähnt zudem, dass der Roboter wenig Platz in Anspruch nimmt, was beim Umbau eines bereits vorhandenen Gebäudes ein grosser Vorteil ist. Astronaut A5 Mit dem I-Flow-Konzept können die Kühe geradeaus in den Roboter einund austreten. Dieses System wurde vom Vorgängermodell Astronaut A4 übernommen. Urban Ledergebers Herde setzt sich aus grossrahmigen Kühen zusammen. Der Astronaut A5 ist entsprechend gross und lässt den Kühen sehr viel Platz. Eine über der
Melkbox angebrachte Kamera stellt die Position der Kuh fest und übermittelt die Information an den Roboterarm. Nach der Reinigung der Zitzen mit Bürsten, die nach jeder Kuh desinfiziert werden, erfolgt das Ansetzen innerhalb weniger Sekunden. Das Melken wird für jede Kuh angepasst und die Pulsation wird automatisch auf jedes Euter-Viertel abgestimmt. Hybridarm Die Konzeption des Hybridarms ist eine der wichtigsten Neuigkeiten des Astronaut A5. Der Arm wird mit pneumatischen und elektrischen Zylindern gesteuert. Die Verwendung des elektrischen Zylinders reduziert
Porträt: «Lely Astronaut A5 – ein Roboter für ‹Komfort und Wohlbefinden› der Kühe»
Urban Ledergerber bewirtschaftet einen landwirtschaftlichen Mischbetrieb im St. Gallischen Arnegg. Die auf dem Betrieb produzierte Milch wird zu Emmentaler weiterverarbeitet. Der junge Betriebsleiter ist ausserdem in Teilzeit im technischen Dienst bei der UFA tätig. 24
Der Betrieb der Familie Ledergerber liegt etwas ausserhalb des Dorfs Arnegg in der Gemeinde Gossau im Kanton St. Gallen. Er umfasst 20 Hektaren, wovon rund acht Hektaren für den Anbau von Mais, Raps, Öllein, Gerste und Englisches Raigras zur Saatgutvermehrung für UFA-Samen verwendet werden. Ausserdem wird auf dem Betrieb Mostobst angebaut, während die restliche Fläche aus Naturwiese besteht. Der Viehbestand liegt bei 32 Holstein-Kühen mit Nachzucht. Urban Ledergerber betreibt ausserdem eine Pouletmasthalle mit 8000 Plätzen. Die Eltern des jungen Betriebsleiters bauten den Stall 1985 für 28 Kühe. Urban Ledergerber hat den Betrieb Anfang 2018 übernommen, nachdem er 2016 seine landwirtschaftliche Weiterbildung zum Agrotechniker mit Diplom abgeschlossen hat. Ende April 2018 wurde mit dem Umbau des Wirtschaftsgebäudes begonnen und neun Wochen später bezogen die Kühe den mit dem neuen Melkroboter Lely Astronaut A5 ausgestatteten Freilauf-
stall. Die Herde wird schrittweise vergrössert, da der Stall für rund 40 Milchkühe konzipiert ist. Bereits vor der Umbauphase stand für den Betriebsleiter fest, dass er einen Melkroboter installieren und seine Tiere in den vorhandenen Gebäuden unterbringen würde. «Mit dem Melkroboter bin ich effizienter. Und die Kühe gehen problemlos in die Anlage. Bis anhin musste ich noch keine Kuh ausmerzen. Ich habe den Eindruck, dass der Astronaut aus der Sicht der Kuh gebaut ist und ihr einen hohen Komfort bietet. Derzeit gehen die Kühe täglich für drei Melkvorgänge zum Roboter. Alle Kühe, ob Erstmelkkuh oder älter, kommen sehr gut mit dem Roboter zurecht», erzählt Urban Ledergerber anlässlich dem Besuch der UFA-Revue auf dem Betrieb. Dank dem neuen Stall- und Melksystem gelingt es dem Arnegger Milchproduzenten, den Betrieb zusammen mit seinen Eltern zu führen. Er besitzt ausserdem einen Lely Collector für die Reinigung der Spaltenböden und der Festfläche vor dem Futter-
tisch. «Der Apparat leistet ausgezeichnete Arbeit und reinigt den Boden sehr sauber, auch um die Pfosten im Stall herum. Die Durchgänge zwischen den Liegeboxreihen werden ebenfalls gereinigt, was mit einem Schieber unmöglich gewesen wäre», führt Urban Ledergerber weiter aus. Während der Planung fiel die Wahl des Betriebsleiters hauptsächlich wegen des hohen Komforts für die Kühe und dem I-Flow System auf den Melkroboter der Marke Lely. Die grosszügigen Dimensionen der Box lassen den Tieren viel Bewegungsfreiheit während des Melkvorgangs, was auch bei Rindern absolut kein Problem ist. «Mittels Touchscreen können die Kontrollen der Tiere ganz einfach durchgeführt werden. Bei Auffälligkeiten warnt das System den Besitzer rund um die Uhr per Nachricht auf das Mobiltelefon. Die manuelle Reinigung des Roboters erfolgt zweimal täglich und dauert jeweils rund fünf Minuten gemäss Anleitung auf dem Touchscreen», erläutert Urban Ledergerber weiter.
UFA-REVUE 10 | 2018
Praxistest die Abnützung der pneumatischen Zylinder und erlaubt ein rascheres Ansetzen der Zitzenbecher. Der Arm folgt unmittelbar den Bewegungen des Tiers, wenn es sich in der Box nach vorne oder hinten bewegt. Beim ersten Melken wird die Position der Zitzen bei jedem Tier automatisch kalibriert. Anschliessend passt sich der Arm der Veränderung des Euters während der Laktation an. Durch den Einsatz von elektrischen und pneumatischen Zylindern sind auch Energieeinsparungen möglich.
Der Melkroboter hängt die Melk becher nach Beendung des Melkvorgangs an einem Euter-Viertel automatisch ab.
Individuelles Melken jedes Viertels Die Pulsation wird viertelbasiert dem Milchfluss entsprechend angepasst. Sobald die Milchmenge eines Euter-Viertels unter dem eingestellten Grenzwert liegt, wird der betroffene Melkbecher individuell entfernt . Wenn sich ein Melkbecher löst, zum
Beispiel durch einen Tritt, wird er sofort wieder angesetzt, ohne dass er zuerst den Boden berührt hat. «Nach der Melkung analysiert das MQCC System während dem Pumpen die Zellzahl, sowie den Fett-, Eiweiss und Laktosegehalt der Milch. Die Innenseite der Becher wird mittels eines Dampfreinigungssystems desinfiziert, um Bakterien zu eliminieren und eine Mastitis-Kontamination zu vermeiden», erklärt Urban Ledergerber. Der Touchscreen ist einfach bedienbar und benutzerfreundlich. Die Daten der Kühe werden gespeichert und Informationen und Übersichten können abgerufen werden. «Die Kühe sind noch in einer Phase der Anpassung, auch wenn alles sehr gut läuft. Der regionale Techniker der Firma Lely ist bei Fragen immer erreichbar.», erklärt Urban Ledergerber, der von den Vorteilen seines neuen Melkroboters überzeugt ist. n
Landtechnik
Der Hybridarm gewährleistet ein sanftes Melken und Energieeinsparungen durch den Einsatz von elektrischen und pneumatischen Zylindern.
Autor Jean-Pierre Burri, UFA-Revue, 1510 Moudon Bilder Jean-Pierre Burri Infos In loser Folge publiziert die UFA-Revue unter dem Titel «Praxistest» Berichte über landwirtschaftliche Maschinen. Die Interviewpartner, respektive Eigentümer dieser Maschinen, werden jeweils in Zusammenarbeit mit den Herstellern oder Importeuren ausgesucht. www.lely.com UFA-REVUE 10 | 2018 25
Herbstmesse 2018 Birmenstorf, Kt. Aargau 19. – 21. Oktober 2018, 10 – 17 Uhr Neuheiten-Vorstellung: Präsentation der Grünland- und Ackerbautechnik am Fr. 14 Uhr, Sa. + So. 10.30 und 14 Uhr Grosse Maschinenausstellung / Attraktive Frühbezugsaktionen / Festwirtschaft / Attraktiver Wettbewerb Facelift und Modellerweiterung für alle SERVO Pflüge Bis zu 50% höhere Standzeit durch DURASTAR Wechselspitzen verbesserte Grenzpflugtauglichkeit SERVOMATIC Einstellzentrum für optimales Arbeitsergebnis Über 40 Jahre Erfahrung in der Pflugtechnik Auch als ON LAND Version erhältlich.
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Landtechnik
Neuheiten von Claas
Verbesserte Arbeitspräzision und -sicherheit Die technischen Neuheiten bei Landmaschinen zielen auf eine immer verbesserte Arbeitsgenauigkeit der Maschine. Fünf Modelle der Tucano Mähdrescher werden jetzt mit einem neuen Bedienkonzept und Montana-Hangausgleich ausgestattet.
E
nde Juli stellte Claas auf einem österreichischen Grossbetrieb in der Nähe von Wien seine Neuheiten aus dem Bereich Landtechnik den interessierten Medienvertretern vor. Unter den zahlreichen Neuerungen wurden unter anderem die Torion Sinus Radlader-Baureihe, die neusten Tucano MähdrescherModelle und die Disco Move Frontmähwerke mit verbesserter Bodenanpassung vorgeführt.
Tucano Mit neuem Cebis Terminal, erweiterter Modellpalette und optionalem Hangausgleich startet Claas mit dem Tucano in die nächste Generation. Erstmals sind in dieser Baureihe Modelle mit Hangausgleich verfügbar. Die Mähdrescher bieten jetzt Fahrerassistenzsysteme zur Gutflusskontrolle und für die Anpassung der Gebläsedrehzahl sowie Korn t ankvolumen bis 11 000 Liter. Die aus
den Jaguar Feldhäckslern bekannte Dynamic Power-Funktion ermöglicht die Anpassung der Leistungskurve des Motors an die aktuellen Einsatzbedingungen. Fünf Tucano Modelle sind erstmals direkt ab Werk als Montana Variante verfügbar. Das System gleicht Seitenhangneigungen bis zu 16 Prozent automatisch aus, beim Tucano 560 und 430 bis 18 Prozent. Auf dem Feld laufen alle Funktionen automa-
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UFA-REVUE 10 | 2018
Landtechnik tisch ab, der aktuelle Neigungs- und Schnittwinkel wird im Cebis angezeigt. Die Tucano Baureihe umfasst insgesamt 13 Modelle von 245 bis 381 PS. Disco Move Herzstück der Disco Move Mähwerke ist der völlig neu entwickelte Anbaubock mit integrierter Kinematik. Er erreicht eine Bodenanpassung von 600 mm nach oben und von 400 mm nach unten. Grössere Bodenunebenheiten werden sicher ausgeglichen. Ein seitliches Pendeln der Mäheinheit über den Tragbolzen ist ebenfalls möglich. Dieser ist um 30 Grad geneigt. Damit pendelt die Mäheinheit seitlich leicht schräg nach hinten und kann Hindernissen ausweichen. Zudem wird die Bodenanpassung weiter verbessert. Die hydraulische Entlastung Active Float ist serienmässig ebenfalls im Anbaubock integriert. Koppelpunkte am Traktor für Entlastungsfedern sind deshalb nicht nötig. Eine Anpassung des Entlastungsdrucks ist zu jeder Zeit während der Arbeit über ein einfach wirkendes Steuergerät möglich.
Torion Sinus Die drei Torion Sinus Modelle zeichnen sich durch eine Kombination aus Knicklenkung und Achsschenkellenkung der Hinterachse aus. Im Vergleich zur einfachen Knicklenkung ist die Wendigkeit deutlich erhöht. Da der maximale Knickwinkel zwischen Vorder- und Hinterwagen etwa zehn Grad geringer ist, verbessert sich die Standsicherheit und d amit die Nutzlast verglichen mit einem Radlader mit reiner Knick
lenkung. Die Hinterachslenkung wird durch eine mechanische Verbindung zwischen Vorderwagen und der Achsschenkellenkung an der Hinterachse realisiert . Der Hydraulikzylinder im Knickgelenk bewegt beim Lenken auch die Hinterachse. In allen neuen Torion Sinus Modellen kommt ein hydrostatischer Fahrantrieb mit zwei synchronisierten Fahrstufen zum Einsatz. Die Kabine verbindet den Komfort der grossen Torion Modelle mit bester Übersicht. n
Fünf Tucano Modelle sind erstmals direkt ab Werk als Montana Variante verfügbar.
Beim Disco Move Mähwerk wird die Bodenanpassung dank dem neu entwickelten Anbaubock verbessert.
Autor Jean-Pierre Burri, UFA-Revue, 1510 Moudon Bilder Claas UFA-REVUE 10 | 2018 29
Landtechnik
Feldhäcksler
Krone präsentiert neues Flaggschiff Mit dem neuen Modell BiG X 1180 bietet Krone den leistungsstärksten Feldhäcksler, der zur Zeit auf dem Markt ist. Ausgestattet mit einem neuen Corn-Conditioner bereitet der BiG X 1180 das Erntegut optimal auf.
D
as Unternehmen Krone ist spezialisiert auf die Produktion von Maschinen für die Futtergewinnung. Mitte September 2018 demonstrierte der Landtechnikhersteller seine neuen Produkte und Innovationen im Bereich der Feldhäcksler. Allem voran wurde das neue Flaggschiff präsentiert – der BiG X 1180.
Der Maisvorsatz XCollect: Die Ernte erfolgt im freien Schnitt.
Stärkster Feldhäcksler weltweit Krone erweitert seine Feldhäcksler BiG X Baureihe um das Modell 1180. Der BiG X 1180 verfügt über einen V12 Motor mit 24,24 l Hubraum und 850 kW (1156 PS). Damit ist der BiG X 1180 gemäss Krone der leistungsstärkste Feldhäcksler weltweit. Der Liebherr Motor ist wartungsarm: Für Öl, Filter und Ventile sind lediglich alle 1000 Betriebsstunden Wartungsarbeiten fällig. Die Gutflussbreite beträgt 800 mm. Das Einzugsaggregat ist mit sechs Vorpresswalzen ausgestattet. Neu kann die Gegenschneide der Häckseltrommel automatisch eingestellt werden mithilfe eines Klopfsensors. Für den BiG X 1180 wurden bewährte Funktionen der Vorgängermodelle beibehalten. Dazu gehören unter anderem eine hochfahrbare Liftkabine für eine gute Übersicht, das Motormanagement PowerSplit, das VariLOC Schnittlängengetriebe sowie weitere serienmässige Features.
Schnittlängen und 105/123 Zähne für mittlere bis lange Schnittlängen. Die Drehzahldifferenz beträgt serienmässig jeweils 30 Prozent. Exklusiv für den BiG X 1180 ist der OptiMaxx 305 erhältlich. Um den höheren Motor- und Durchsatzleistungen des Feldhäckslers gerecht zu
Querverzahnte Walzen Beim neuen Corn-Conditioner OptiMaxx ist das Zahnprofil um fünf Grad angewinkelt. Aus dem schrägverzahnten Design resultiert ein Schereffekt, der wiederum das Erntegut nicht nur in Längs- sondern auch in Querrichtung intensiv aufbereitet. Der Walzen-Conditioner OptiMaxx 250 hat einen Durchmesser von 250 mm. Je nach Einsatzbereich werden zwei Ausführungen angeboten: 123/144 Zähne für kurze bis mittlere
Gut aufgefaserte Stängel verrotten schneller. 30
UFA-REVUE 10 | 2018
Landtechnik
Das Neueste von Krone auf einen Blick • BiG X 1180: Der Feldhäcksler ist mit 1156 PS derzeit der leistungsstärkste weltweit. • OptiMaxx: Die Schrägverzahnung des Walzen-Conditioners sorgt für eine intensive Auffaserung in Längs- und Querrichtung. • XCollect: Die Sichelförmigen Messer des Maisvorsatzes ermöglichen einen freien Schnitt des Ernteguts.
Das neue Feldhäcksler-Modell BiG X 1180 von Krone.
werden, hat Krone den Walzendurchmesser für dieses Modell auf 305 mm erhöht. Durch die grössere Reibefläche und die schnellere Umfangsgeschwindigkeit können höhere Durchsätze und grössere Häcksellängen bewältigt werden. Die Anzahl der Zähne wurde proportional zum
Walzendurchmesser angepasst. Dem Einsatzbereich entsprechend sind dies 125/150 oder alternativ 150/175 Zähne. Neuer Maisvorsatz Zeitgleich mit dem BiG X 1180 präsentierte Krone die neue Baureihe XCollect. Der Maisvorsatz wird als
Beim neuen Corn-Conditioner OptiMaxx wird der Schäreffekt durch die Schrägverzahnung genutzt.
Alternative zur EasyCollect Serie angeboten. Beim neuen XCollect erfolgt das Schneiden und Fördern des Ernteguts in zwei getrennten Schritten. Sichelförmige rotierende Schneidscheiben zerteilen die Maisstängel im freien Schnitt. Dadurch werden die Stoppeln besser aufgefasert und so die Rotte auf dem Feld beschleunigt. Ein Kollektor zieht die Pflanzen längs ein. Das XCollect wird in drei Arbeitsbreiten angeboten: in acht (6 m), zehn (7,5 m) und zwölf (9 m) Reihen. n
Autorin Verena Säle, UFA-Revue, 8401 Winterthur Bilder Verena Säle
UFA-REVUE 10 | 2018 31
Landtechnik
Neue Feldhäcksler Flexibles System zur Aussaat Serie 9000
Nach dem Erfolg der 8000er Baureihe stellt John Deere vier neue selbstfahrende FeldhäckslerModelle im Leistungsbereich von 625 bis 970 PS vor. Die neue 9000er Serie wurde in vielen Bereichen für eine noch höhere Durchsatzleistung konzipiert . Das Ziel ist ein um mindestens zehn Prozent höherer Durchsatz pro PS und ein um zehn Prozent reduzierter Kraftstoffverbrauch pro Tonne Erntegut. Gleichzeitig konnte der Kernel Processing Score (CSPS) als Mass für die Körneraufbereitung bei Mais um zehn Prozent erhöht werden. Die deutliche Leistungsund Effizienzsteigerung wurde bei anspruchsvollen internen und externen Prüfungen unter Beweis gestellt. Die 9000er Serie unterscheidet sich auch durch ein neues Design. Auffällig bei den drei grössten Modelle (9700, 9800 und 9900) sind die Doppelauspuffrohre, die das neue Leistungsniveau verdeutlichen. Das Herzstück dieser Flaggschiffe ist ein hocheffizienter 24,2 Liter V12 Liebherr-Motor. Er ist für den effizienten Betrieb bei niedrigen Motordrehzahlen ausgelegt. Unter 1400 U/min bietet er immer noch sehr hohe Drehmomentreserven und verkraftet somit Leistungsspitzen problemlos. Der Motor erfüllt die Vorgaben der neuen Abgasstufe Stage V, die ab 2019 für Leistungen oberhalb von 560 kW verpflichtend ist. John Deere
Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch
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Lemken kombiniert Frontbehälter und neue Säschiene. Ein System für alle Fälle: Mit der neuen Solo-Säschiene Optidisc 25 findet der Landwirt bei Lemken jetzt eine weitere Variante zur Aussaat. Die Säschiene lässt sich mit dem Frontbehälter Solitair 23 und einer Kreiselegge zu einer wendigen und kompakten Drillkombination verbinden, bei der die Gewichte auch bei kleinerem Traktor optimal verteilt sind. Damit komplettiert Lemken ein modulares Aussaatsystem rund um den Frontbehälter. Denn dieser ist auch zum Ausbringen von Dünger mit dem Einzelkornsä-
gerät Azurit einsetzbar. Das OptiDisc Doppelscheibenschar hat Lemken bereits seit einigen Jahren in der Drilltechnik etabliert. Die parallel geführten Doppelscheibenschare der neuen Säschiene punkten mit wartungsfreien Drehgummilagerungen, die für eine hohe Belastbarkeit und lange Lebensdauer sorgen. Schar und Tiefenführungsrolle reagieren unabhängig voneinander auf Unebenheiten. Gleichzeitig lassen sich Ablagetiefe und Schardruck separat einstellen. Damit legen die Optidisc Schare das Saatgut auch bei hohen Fahrgeschwindigkeiten immer präzise
Milchverarbeitung auf dem Hof Lely stellt den Lely Orbiter vor. Ein innovatives System zur Verarbeitung der Milch direkt auf dem Hof. Diese neue automatische Vera rbeitungsanlage wurde laut Mitteilung von Lely unter Berücksichtigung der höchsten Lebensmittelsicherheitsstandards entwickelt. Das Lely Orbiter-System erhält Milch direkt von den Lely Astronaut Melkrobotern und wurde speziell für einen geringen Milchdurchfluss ausgelegt . So
Neue 75er Baureihe von McConnel Die aus superstarkem Strenx (Domex)-Stahl 75 Serie ist das neueste Modell der preisgekrönten Auslegerserie von McConnel. Zu den neuen Eigenschaften der Maschine zählen unter anderem ein neuer hocheffizienter Öltank sowie ein Kühlsystem mit aussergewöhnlich guter Entlüftungsleistung, welche eine besonders niedrige Durchflussgeschwindigkeit ermöglicht und vermeidet, dass sich an bestimmten Stellen im Tank Öl ablagert. Hierdurch werden die Effizienz, die Leistung und die Lebensdauer gesteigert, eine konstante Kühlung bei allen Wetterbedingungen gewährleistet und die Wärmeentwicklung verringert. Weitere Neuheiten sind eine einteilige Stossstange auf der ganzen Breite, eine leicht zu öffnende Abdeckung für Wartung und Instandhaltung sowie ein integrierter Werkzeugkasten. Ott
kann das System die Milch schnell und direkt nach dem Melken verarbeiten, nachdem eine Kühlung auf vier Grad Celsius erfolgt sei, erklärt der Hersteller. Der geschlossene Aufbau des Systems und die Tatsache, dass es nur wenige Arbeitsschritte und wenig Zeit vom Melken bis zur Verarbeitung sind, garantiert sowohl die Qualität der Milch als auch die Lebensmittelsicherheit. jpb
in der gleichen Tiefe ab. Der Schardruck der neuen Säschiene lässt sich wahlweise mechanisch (auf bis zu 45 kg) oder hydraulisch von der Traktorkabine aus auf bis zu 70 kg verstellen. Die Optidisc 25 wartet mit einer komfortablen, in die Verteiler integrierten Fahrgassenschaltung auf, die verschiedene Fahrgassenrhythmen ermöglicht. Die neue Säschiene wird es klappbar in 4,00 und 4,50 Meter Arbeitsbreite ab 2019 geben. Lemken
Amazone Cayros Pflug programm
Um die unterschiedlichen Kundenwünsche noch gezielter zu erfüllen, baut Amazone das Cayros Pflugprogramm mit weiteren Modellen und Ausstattungsoptionen weiter aus. Zum einen rundet Amazone den Produktbereich C ayros M mit zweischarigen Modellen nach unten ab, so dass die Pflüge jetzt auch für kleinere Traktoren ab zirka 37 kW/50 PS verfügbar sind. Zum anderen bietet Amazone die Produkttypen Cayros XM und XMS jetzt auch mit drei Scharen an – wahlweise mit mechanisch einstellbarer A rbeitsbreite oder mit hydraulisch stufenloser Arbeitsbreitenverstellung. Ausserdem können die zwei- bis fünfscharigen Cayros-Pflüge jetzt anstelle des durchgängigen Rahmenrohres auch mit einem erweiterbaren Rahmensystem ausgerüstet werden. Amazone UFA-REVUE 10 | 2018
Landtechnik Zetor in neuem Design Den Major in seinem neuen Design hatte die Geschäftsführung der Gesellschaft Zetor bereits anlässlich der Messe Agritechnica in Deutschland vorgestellt. Am 16. Juli wurde die Serienproduktion im Brünner Werk gestartet – und zwar beider Versionen – CL sowie HS. Es handelt sich um Vierzylindermaschinen mit einer Leistung von 75 PS mit DeutzMotoren. Die Version CL ist eine einfache mechanische Maschine mit einem 12/12-Getriebe, die Version HS bietet dem Anwender mehr Komfort durch das Getriebe mit 24/12 Gängen und einer Höchstgeschwindigkeit von 40 Stundenkilometer. Das Getriebe ist mit einem zweistufigen Drehmomentvervielfältiger und einem elektrohydraulischen Wendegetriebe ausgerüstet. Zetor
MF TH.8043 Teleskoplader
Massey Ferguson erweitert seine Teleskopladerserie mit einem neuen Topmodell. Auf der Innovagri in Frankreich (4.-6.9.2018) präsentierte MF erstmals das neue Flaggschiff seiner Teleskopladerbaureihe MF TH Series: Mit 7,5 m Hubhöhe und 4,3 t Hubkraft dringt der MF TH.8043 in neue Dimensionen vor. Ein komplett neu gestalteter Auslegerarm und Auslegerkopf mit einer neuen Z-Kinematik ermöglichen einen grösseren Auskippwinkel und höhere Ausbrechkraft. Die standardmässige Auslegerfederung steigert den Komfort und schont das Material. Ein bewährter 130 PS Motor mit 4,3 l Hubraum sorgt für konstante Leistung bei minimalem Wartungsaufwand dank serienmässig verbautem Umkehrlüfter und einem wartungsfreien Abgasnachbehandlungssystem ohne Regenerationszyklen. AGCO
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Know-how | Neuigkeiten
Neue Impress Press-Wickelkombinationen Das völlig neuartige, leistungsfähige Wickelkonzept bei der Impress Rundballenpresse wurde speziell auf den hohen technischen Durchsatz der Presse abgestimmt. Neben der geringen Anhaltezeit kann der Wickler je nach Ballendurchmesser (von 1,10 m bis 1,50 m) auf die optimale Folienüberdeckung angepasst werden. Der Ballen kann also unmittelbar nach erfolgtem Pressvorgang gewickelt werden, was sich positiv auf die Futterqualität auswirkt. Die Press-Wickelkombination gibt es als Festkammerpresse Impress 125 FC Pro und als variable Rundballenpresse Impress 155 VC Pro. Bei der einzigartigen Wicklereinheit mit geringer Bauhöhe und kompakter Bauweise greifen die Wickelarme von unten nach oben. Die Ballenübergabe auf den Wicklertisch erfolgt sicher durch eine linear bewegliche Überga-
beeinheit. Dieses Konzept kann sogar bei bis zu 40 Prozent Hangneigung den Ballen sicher übergeben. Auch die Press-Wickelkombination hat das ausz i e h b a re K u r z s c h n i t tSchneidwerk Flexcut 32, bestehend aus 32 Twinblade Wendemessern mit Nonstop Einzelmessersicherung und einer theoretischen Schnittlänge von 36 mm über die gesamte Breite. Die Press-Wickelkombinationen verfügen über den schon bei den Solo-Maschinen bewährten Überkopfrotor Liftup. Dank der patentierten Drallform der
Rotorzinken fördert er das Futter breit und tangential in einem optimalen Winkel in die Ballenkammer. Das Ergebnis ist eine hohe Durchsatzleistung der Presse bei gleichzeitig sehr geringen Bröckelverlusten und somit einem schonenden Futterfluss. Weitere Neuheiten von Pöttinger sind auf der Pöttinger Herbstmesse in Birmenst orf, Kanton Aargau, vom 19. – 21. Oktober 2018 hautnah zu erleben. Pöttinger AG 5413 Birmenstorf 056 201 41 60 www.poettinger.ch
Die Massey Ferguson 5700S-Serie Kein Landwirtschaftsbetrieb gleicht dem anderen; jeder Tag bringt neue Herausforde rungen mit sich und es gilt, jede Aufgabe schnell und effizient zu erledigen. Deshalb bietet MF die Serie MF 5700S an. Die Baureihe MF 5700S ist optimal auf den Frontladereinsatz abgestimmt. Einzigartige Übersicht, äusserst wendiges und agiles Design.
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Ballenwiegeeinrichtung Comprima X Ab sofort bietet Krone für alle Presswickelkombinationen der Rundballenpressenbaureihe Comprima X-Treme eine Ballenwiegeeinrichtung an. Dabei ermittelt ein Gewichtmesssystem, welches am Wickeltisch platziert ist, das jeweilige Ballengewicht . Nachdem der Ballen auf den Wickeltisch übergeben ist, wird unmittelbar das Ballengewicht im Terminal auf dem Schlepper angezeigt. Die
Genauigkeit der kalibrierten Wiegeeinrichtung liegt bei +/- 3 Prozent. Vorteil für den Fahrer und den Kunden: Das Gesamtgewicht der gepressten Ballen wird im Kundenzähler gespeichert; somit liegen dem Kunden zum Ende des Auftrags transparent dokumentierte Daten zu seiner Fläche vor. Mit der neuen Wiegeeinrichtung für die CombiMaschinen Comprima X-Treme unterstreicht Kro-
ne konsequent seine Strategie der praxisorientierten Maschinenausrüstung. Wiegeeinrichtungen bietet Krone bereits seit 2011 für die Big Pack Grosspackenpressen sowie für diverse Ladewagentypen an. Krone UFA-REVUE 10 | 2018
Pflanzenbau
Nischenkulturen
Bunte Vielfalt auf dem Acker
Mohn war früher ein wichtiger Öllieferant. Heute ist die PfIanze eine Nischenkultur. Bild: agrarfoto.com
Nischenkulturen können eine gute Ergänzung zu den gängigen Hauptkulturen sein. Aber nicht alle Kulturen passen auf jeden Betrieb. Neben ackerbaulichen Faktoren sind auch die Absatzmöglichkeiten zu beachten.
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lternative Kulturen sorgen für Abwechslung auf dem Feld. Sie sind förderlich für die Biodiversität und wirken sich positiv auf die Fruchtfolge aus, indem sie Schädlings- und Krankheitszyklen unterbrechen. Meist stellen diese Pflanzen geringe Ansprüche an die Nährstoffversorgung. Die Unkrautregulierung
ist jedoch oft eine grosse Herausforderung. Sofern der Absatz gesichert ist, können Nischenkulturen auch aus ökonomischer Sicht vorteilhaft sein. Bio oder konventionell? Es ist zu beobachten, dass Nischenkulturen im Bioanbau häufiger anzutreffen sind als im konventionellen
Anbau, obwohl die positiven Fruchtfolgewirkungen in beiden Systemen vorhanden sind. Für die meisten Kulturen besteht jedoch eine grössere Nachfrage im Biobereich. Jürg Hiltbrunner von Agroscope arbeitet seit vielen Jahren mit alternativen Kulturen. Der Experte sieht für Nischenprodukte auch im Nicht-Biobereich
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Öllein Öllein (Linum usitatissimum) ist eine alte Kulturpflanze, die aber in den letzten Jahrzehnten kaum mehr Bedeutung fand. Leinöl ist aufgrund seiner ernährungsphysiologischen Eigenschaften interessant, da es einen hohen Gehalt an Linolensäure aufweist, eine ungesättigte Fettsäure. Der Eigengeschmack des Öls ist allerdings sehr intensiv. Öllein stellt geringe Nährstoffansprüche und ist daher gut geeignet für den extensiven Anbau. Lein benötigt ein feines Saatbett. Während dem Jugendstadium ist die Pflanze wenig konkurrenzfähig. Nach dem Auflaufen ist eine Stickstoffgabe von 40 bis 60 kg N/ha empfehlenswert. Die Stickstoffdüngung sollte nicht zu hoch ausfallen, da sonst die Standfestigkeit ungenügend ist. Die Bestimmung des N-min Gehalts des Bodens ist hilfreich für die Ermittlung einer angemessenen Stickstoffdüngung. Lein reagiert empfindlich auf Wassermangel beginnend mit der Blüte bis zur Kornfüllungsphase. Öllein gibt es als Winter- und als Sommerform. Beim Anbau von Winterlein sind höhere Erträge realisierbar. Zudem kann in sommertrockenen Regionen der Wasserstress vermindert werden. Allerdings ist zu beachten, dass er früher geerntet wird als Sommerlein und somit in die Zeit der Getreideernte fällt. Versuche haben gezeigt, dass beim Schwaddrusch im Vergleich zum Direktdrusch keine Nachteile bezüglich Ertrag entstehen und die Verluste durch die zusätzlichen Arbeitsschritte gering blieben. Positiv ausgewirkt hat sich der Schaddrusch aber auf den Wassergehalt, der durch die Feldwirkung gesenkt werden konnte, insbesondere in stark verunkrauteten Beständen.
Bild: Verena Säle
eine Chance, sofern die Vermarktung stimmt. Hierfür sind Argumente wie Swissness, Glutenfreiheit und Inhaltsstoffe ausschlaggebend. Für Hirse beispielsweise besteht auch im konventionellen Bereich in gewissem Rahmen eine Nachfrage.
Bild: landpixel.eu
Pflanzenbau
Quinoa und Amaranth – die Exoten Erst seit kurzem werden in der Schweiz wieder Anbauversuche mit Quinoa und Amaranth gewagt. Anbauempfehlungen, die auf langjährigen Erfahrungen basieren, fehlen daher bislang. Beide Kulturen stammen ursprünglich aus Südamerika und sind sogenanntes Pseudogetreide. Quinoa ist kältetolerant und daher auch für höhere Lagen geeignet. Die Aussaat erfolgt von März bis Mitte Mai; Bodentemperaturen ab mindestens 10 °C sind zu empfehlen. Geerntet wird von August bis September. Wirtschaftlich bedeutende Schädlinge und Krankheiten wurden bis jetzt noch nicht festgestellt. Staunässe und verdichtete Standorte sind für den Quinoaanbau zu vermeiden. Amaranth reagiert empfindlicher als Quino auf Frost. Die Aussaat erfolgt entsprechend etwas später von Ende April bis Mitte Mai. Optimal für Amaranth sind leichte Böden mit einer guten Wasserführung.
Neue Exoten oder traditionelle Kulturen? Nischenkulturen sind zum einen alte heimische Kulturpflanzen, die in Vergessenheit gerieten oder durch lukrativere Kulturen verdrängt wurden. Zum anderen finden immer mehr exotische Pflanzen den Weg auf die Schweizer Felder. So werden mittlerweile auch Kulturen wie Amaranth und Quinoa, die ihren Ursprung in Südamerika haben, in der Schweiz angebaut. Entsprechende Produkte werden aufgrund von neuen Ernährungstrends vermehrt von Konsumenten nachgefragt. Jürg Hiltbrunner erläutert, dass es zwar in der Schweiz traditionelle, an die hiesigen Bedingungen angepasste Kulturen gibt – wie zum Beispiel Lein und Hirse – 36
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Pflanzenbau
Buchweizen Der Anbau von Buchweizen (Fagopyrum esculentum) hat eine lange Tradition in der Schweiz. Mitte des 20. Jahrhunderts verschwand die Pflanze von den heimischen Feldern, kehrt aber allmählich wieder zurück. Buchweizen ist recht konkurrenzstark, da er schnell aufläuft und somit Unkräuter unterdrücken kann. Er ist allerdings frostempfindlich und kann daher erst spät im Frühjahr gesät werden. Möglich ist auch der Anbau als Zweitkultur. Die Ansprüche an Boden und Nährstoffe sind gering. Schwierig ist die Ernte: Die Pflanzen reifen ungleichmässig ab; die ersten Körner sind bereits reif, während gleichzeitig noch Blüten gebildet werden. Die Körner müssen direkt nach der Ernte getrocknet werden. Neben der Ernte und Nutzung der Körner kann Buchweizen auch als reine Gründüngung angebaut werden.
Bild: Verena Säle
Bild: agrarfoto.com
Linsen Nach Ende des zweiten Weltkriegs wurde in der Schweiz der Linsenanbau aufgegeben. Mitte der 90er Jahre importierten Bauern aus der Region Genf Saatgut der Linsensorte «Anicia» aus Le Puyen-Velay (F), wo die Leguminose grossflächig angebaut wird, und kultivierten sie wieder in der Schweiz. Linsen (Lens culinaris) sind Leguminosen und stellen mit ihrer Stickstofffixierungsleistung eine Bereicherung für die Fruchtfolge dar. Saatzeitpunkt ist im April. Die Pflanze gilt als konkurrenzschwach aufgrund ihrer langsamen Jugendentwicklung und ihrer eher geringen Wuchshöhe. Erntezeit ist von Ende Juli bis Anfang August. Aufgrund der ungleichmässigen Abreife der Linsen ist es schwierig, den optimalen Erntezeitpunkt zu bestimmen. Linsen besitzen eine geringe Standfestigkeit. Daher werden sie oft im Gemenge mit einer Stützfrucht angebaut. Nachteilig am Mischanbau ist die notwendige Trennung beider Feldfrüchte nach der Ernte. Für einen Mischanbau eignen sich beispielsweise Hafer oder Leindotter.
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Bild: photowind/Shutterstock.com
Pflanzenbau
Rispenhirse Die Rispenhirse (Panicum miliaceum) ist eine traditionelle Ackerkultur der Schweiz. In neuerer Zeit wurde sie allerdings von Weizen und anderen Getreidearten verdrängt. Rispenhirse stellt geringe Ansprüche an die Nährstoffversorgung. Krankheiten und Schädlinge gibt es bisher keine, die von Bedeutung sind. Daher ist Rispenhirse gut geeignet für den biologischen Anbau. In warmen Lagen kann ab Mitte Mai gesät werden. Die Pflanze ist empfindlich gegenüber Spätfrösten. Durch die kurze Vegetationsdauer von etwa 100 Tagen, ist es möglich, vor der Hirse einen Schnitt Kunstfutter zu nutzen sowie nach der Ernte der Hirse Zwischenfutter anzubauen. Rispenhirse hat im Jugendstadium eine geringe Konkurrenzkraft. Somit kommt der Unkrautbekämpfung eine hohe Bedeutung zu. Die Unkrautregulierung mit dem Striegel ist schwierig, da die jungen Pflanzen empfindlich sind. Feldversuche haben gezeigt, dass mit einem Einsatz der Hacke im 3- bis 4-Blattstadium und im 6- bis 8-Blattstadium der Unkrautdruck reduziert werden kann. Eine Herausforderung ist die Ernte. Da die Körner ungleichmässig abreifen, ist es schwierig, den optimalen Erntezeitpunkt zu bestimmen. Die umgehende Trocknung der Körner nach der Ernte muss gesichert sein. Das Hirsestroh ist bei der Ernte noch grün. Es enthält viele Nährstoffe, von denen die Folgekultur profitieren kann.
Mohn In der Schweiz wurde bis zum zweiten Weltkrieg Mohn als Ölpflanze angebaut. Mittlerweile sind Raps und Sonnenblumen weitaus wichtiger geworden als Mohn. Mohnöl ist reich an ungesättigten Fettsäuren, vor allem an Linol säure. Mohn (Papaver somniferum) gedeiht bevorzugt auf humusreichen und kalkhaltigen Böden. Eine Herausforderung ist die Saat, da Mohnsamen mit einer Tausendkornmasse von lediglich 0,5 g extrem klein sind. Die Saat muss sehr flach erfolgen und vorgängiges Walzen wird dringend empfohlen. Bei trockenen Bedingungen kann auch das Walzen nach der Saat empfehlenswert sein, damit ein guter Bodenschluss gewährleistet ist. Die Jugendentwicklung von Mohn verläuft langsam. Aufgrund der empfindlichen Konstitution der jungen Mohnplfanzen sollte nicht gestriegelt werden. Besser ist es, die Unkrautkontrolle mit der Hacke durchzuführen. Mohn benötigt eine gute Stickstoffversorgung; empfohlen sind 80 kg N/ha, die auf mindestens zwei Gaben verteilt werden.
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Bild: agrarfoto.com
die es durchaus von den Inhaltsstoffen her gesehen mit Chia und Quinoa aufnehmen können. Doch letztlich entscheidet auch der Konsument, welche Produkte Absatz finden. Weiter erklärt Hiltbrunner, dass neue Kulturen einerseits eine Herausforderung im Anbau darstellen, da diese nicht unbedingt an die Anbaubedingungen in der Schweiz angepasst sind und wenig über die technischen Anforderungen des Anbaus bekannt sind. Auf der anderen Seite kennen die exotischen Arten hier oftmals keine Krankheiten und Schädlinge, was sie vor allem im Bioanbau interessant macht. Allerdings verschwindet dieser Effekt vermutlich auch wieder, wenn die Anbauflächen steigen und Krankheiten und Schädlinge besser Fuss fassen können. Auch im Zuge des Klimawandels können exotische Kulturen für den Schweizer Anbau in Zukunft interessant werden. Wie sieht es mit der Vermarktung aus? Vor dem Anbau von Nischenprodukten sind die möglichen Absatzwege sorgfältig zu prüfen. Spezialitäten können oftmals ab Hof vermarktet werden. Hirse wird zum Teil von den Maxi-Sammelstellen angenommen. Aber auch hier gilt es, im Voraus die Abnahme zu klären. Andreas Rohner, Ressortleiter Bio-Rohprodukte bei fenaco Getreide, Ölsaaten, Futtermittel, betont, dass Anbauverträge zwingend notwendig sind. Bei entsprechenden Vermarktungsmöglichkeiten können Nischenkulturen ökonomisch interessant sein. Andererseits weist Jürg Hiltbrunner darauf hin, dass die einzelnen Kulturen je nach Anbaubedingungen auch einen hohen Fruchtfolgewert haben können, und somit einen Gewinn mit sich bringen, der sich (noch) nicht mit Zahlen beziffern lässt. n Autorin Verena Säle, UFA-Revue, 8401 Winterthur Informationen Ausführliche Informationen zu den einzelnen Kulturen sind zu finden unter www.ackerbau-kulturen.agroscope.ch ➞ Alternative Kulturen UFA-REVUE 10 | 2018
Pflanzenbau
Ladina – die neue Apfelsorte Die neue Apfelsorte Ladina entstand aus einer Kreuzung zwischen Topaz und Fuji im Jahr 1999. Aufgrund ihrer SchorfResistenz, guter Wuchseigenschaften sowie geringer Mehltauanfälligkeit haben AgroscopeFachleute diese Züchtung weiterverfolgt. Anders als ihre Elternsorten ist Ladina robust gegenüber der Bakterienkrankheit Feuerbrand. Im Rahmen zweier Projekte wurden an vier Standorten in der Schweiz Pilotanlagen feuerbrandrobuster Apfelzüchtungen und -sorten gepflanzt. Ladina war auch dabei. Die neue Sorte hat die Erwartungen erfüllt mit regelmässigen Erträgen, guter Fruchtausfärbung und guter Fruchtgrösse. Ladina wurde zu-
dem 2012 in eine Bio-Obstanlage am Zürichsee gepflanzt. Dort war im Jahr 2011 sehr starker Feuerbrandbefall bei den damals vorhandenen Sorten aufgetreten. Es zeigte sich in den Folgejahren: Ladina kann bei starkem Infektionsdruck befallen werden, doch die Krankheit breitet sich weniger stark aus als bei anfälligen Sorten wie etwa Gala. Ladina wird im biologischen als auch im
konventionellen Anbau geprüft und von der Produktion bis zur Vermarktung professionell begleitet. Ausserhalb Europas wird die Sorte in den USA, Chile, Südafrika, Australien und Neuseeland getestet. Die Ladina-Bäume besitzen einen mittelstarken Wuchs mit guter Verzweigungsdichte. Sie sind gut garniert und haben gesundes Laub. Erntebeginn von Ladina ist je nach Region Mitte bis Ende September, rund zehn bis 14 Tage nach der Sorte Gala. Die Sorte liefert gute und regelmässige Erträge. Die intensiv roten Früchte von Ladina weisen ein knackig-saftiges Fruchtfleisch mit ausgewogenem säuerlich-süssem Geschmack auf. Agroscope
Dem Maiszünsler-Druck vorbeugen Auch dieses Jahr ist der Maiszünsler-Druck in einigen Regionen in der Schweiz hoch. Die Larven der Maiszünsler überwintern in den Maisstoppeln, die auf dem Feld zurückbleiben. Daher ist es jetzt wichtig, die Maisstoppeln mit gründlichem Schlegeln, Häckseln oder Mulchen, möglichst schnell nach der Maisernte, gut aufzufasern und damit für eine gute Strohrotte zu sorgen. Auch das gründliche Unterpflügen der Strohrotte sorgt dafür, dass die Ausganspopulation des Maiszünslers im folgenden Frühjahr dezimiert wird und der Aufbau von Maiszünsler-Refugien verhindert werden kann. UFA-Samen Nützlinge
Champignons mit viel Vitamin D Der Verband Schweizer Pilzproduzenten VSP bringt unter dem Markennamen Champidor Champignons auf den Markt, die reich an Vitamin D sind. «Champidor ist ein Beitrag des Verbands Schweizer Pilzproduzenten VSP zur Behebung der Vitamin-DMangelversorgung», erklärt Fritz Burkhalter, Sekretär des Verbands. Vitamin-D-Mangel kommt laut der eidgenössischen Ernährungskommission in allen Bevölkerungsgruppen häufig vor. Champidor-Pilze sind herkömmliche Champignons, die während einigen Sekunden unter eine spezielle Lampe gehalten werden, die Licht im UV-B-Bereich produziert. Ein natürlicher Vorgang, denn Pilze produzieren mit Sonnenlicht automatisch Vitamin D. Die Pilze werden momentan von einem Mitglied des VSP in Lizenz kultiviert. Der Einstieg weiterer VSP-Mitglieder zu einem späteren Zeitpunkt sei möglich. VSP
Erdmandelgras Im Kanton Solothurn hat sich an verschiedenen Orten Erdmandelgras ausgebreitet, das den Ackerbau bedroht. Die Verschleppungsgefahr durch Lohnunternehmen oder überbetrieblich genutzte Maschinen sei sehr gross, wurde
im Kantonsrat laut Solothurnischem Bauernverband (SOBV) ausgeführt. Die Bekämpfung des Erdmandelgrases ist schwierig. So ist der Einsatz von Dampfgeräten sehr teuer. Vorhandene Pflanzenschutzmittel sind in der Schweiz nicht zugelassen. Gestützt auf die Freisetzungsverordnung will der Kanton Solothurn noch dieses Jahr eine Meldepflicht einführen, wie Regierungsrätin Brigit Wyss ausführte. Beim Bund beisse man bisher hingegen auf Granit. LID
Weizen-Genom entschlüsselt
Eine Gruppe von mehr als 200 Forschern aus 73 Einrichtungen in 20 Ländern hat das Genom von Brotweizen veröffentlicht. Die Entschlüsselung des Weizengenoms war weltweit mit Spannung erwartet worden. Man habe sogar erst für das nächste Jahr damit gerechnet, sagt der Vizepräsident des Bundesforschungsinstituts für Kulturpflanzen des Julius Kühn-Instituts, Frank Ordon. Er sprach von einem Meilenstein: «Man kann jetzt Gene, die für landwirtschaftlich bedeutende Eigenschaften codieren, schneller identifizieren und damit gezielter züchten. Das wird den Zuchtfortschritt beschleunigen.» Konventionelle Weizenzüchtung dauere bis zur neuen Sorte etwa zehn Jahre. Nun sei das in Kombination mit anderen Techniken deutlich schneller möglich. «Ich sehe die grosse Herausforderung jetzt darin, herauszufinden, welche Gene und welche Gennetzwerke für welche landwirtschaftlichen Eigenschaften verantwortlich sind», sagt Ordon, der auch Vorsitzender des Forschungskomitees der von den G20 Staaten gegründeten Weizeninitiative ist . «Dann kann man nach Genvarianten suchen, die leistungsfähiger sind.» In etwa zwei bis drei Jahren sei mit ersten Erfolgen bei der Verwendung des Genoms für die Züchtung zu rechnen. Proplanta
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Pflanzenbau
Düngungsplanung
Bodenproben als Basis für genaue Planung Nur wenn die Bodeneigenschaften bekannt sind, können die Pflanzen bedarfsgerecht versorgt werden. Eine genaue Düngungsplanung anhand der Nährstoffbilanz, des Pflanzenbedarfs und der Bodenprobenresultate sorgt für weniger Verluste und mehr Ertrag – wirtschaftlich und ökologisch.
Hansruedi Lusti
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ie Düngungsplanung beginnt schon beim Stechen der Bodenproben. Genaue Resultate sind dafür unabdingbar. Bodenproben sind vorgeschrieben, haben aber auch einen grossen Nutzen für den Betrieb.
Das sagt das Gesetz Laut der Direktzahlungsverordnung müssen, im Rahmen des ÖLN (betrifft auch die Biobetriebe), alle bewirtschafteten Parzellen, die grösser als 200 Aren sind, mindestens alle zehn Jahre beprobt werden. Ausgenommen sind Flächen mit Düngeverbot und wenig intensiv genutzte Wiesen und Dauerweiden. Instrument für die Düngungsplanung Die Bodenanalyse ist nicht ein notwendiges Übel, sondern ein Instru-
Bodenproben richtig stechen Das Stechen der Proben ist die grösste Fehlerquelle bei der Bodenanalyse. Durch die hohe Wichtigkeit für die Düngungsplanung lohnt es sich, sich für die Bodenproben Zeit zu nehmen. • Proben alle vier bis sechs Jahre, am besten an der gleichen Stelle in der Fruchtfolge durchführen. • Die Proben in jedem Fall vor der Düngung, am besten mit einem Bodenprobenstecher, entnehmen. • Für Felder bis 1,5 ha reicht eine Mischprobe, grössere Parzellen unterteilen und separat beproben. • Offensichtlich unterschiedliche Böden auf einer Parzelle separat beproben. • Pro Parzelle 20 bis 30 Einstiche diagonal über das Feld stechen. • Die Ausstiche in einem sauberen Eimer gut mischen. Von der Mischprobe 1 kg in den Plastiksack abfüllen und deutlich mit dem Namen der Parzelle beschriften. • Organisches Material wie Wurzelresten, Stroh und Regenwürmer verfälschen das Resultat und müssen entfernt werden. • Keine Proben aus Geilstellen, Laufgassen oder beim Tränkebecken stechen.
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ment für die bedarfsgerechte, ausgewogene Pflanzenernährung. Nur mit genauen Resultaten können die aus der Bilanz zur Verfügung stehenden Nährstoffe ideal auf die Kulturen verteilt und das Maximum herausgeholt werden. Deshalb lohnt es sich, die Bodenproben genau nach Anleitung zu stechen. Bei der Bodenanalyse werden die Gehalte an Phosphor, Kalium und Magnesium im Boden bestimmt. Bei der Standard-Bodenanalyse ewrden die Gehalte an Phosphor, Kalium und Magnesium im Boden bestimmt. Phosphor ist zum Beispiel bei schwach saurem bis neutralem pHWert am besten verfügbar. Bei hohen pH- Werten nimmt hingegen die Verfügbarkeit von Spurenelementen (ausgenommen Molybdän) ab. Nährstoffe effizient einsetzen Die Suisse Bilanz vom letzten Jahr oder eine bereits erstellte Planbilanz geben vor, wie viel Stickstoff und wie viel Phosphor auf dem Betrieb noch zugekauft werden dürfen. Um das vorgegebene Limit einzuhalten, müssen die beiden Nährstoffe geschickt auf die geplanten Kulturen verteilt werden. Zuerst werden die Hofdünger auf die Kulturen verteilt und anschliessend mit Mineraldünger ergänzt. Idealerweise wird Hofdünger nicht nur im Grünland ausgebracht. Auch Ackerkulturen wie Raps oder Mais sind gute Hofdüngerverwerter. Durch den Einsatz von Hofdüngern im Ackerbau können Nährstoffüberschüsse zum Beispiel von Kalium vermieden werden. Den grössten Nutzen hat mineralischer Stickstoff beim Andüngen im Frühling; zum Beispiel wirken Ammonsalpeter oder Nitro-
Dünungsplanung machen lassen Mit einer professionell erstellten Düngungsplanung ist man auf der sicheren Seite. Durch die genaue Planung mit Düngerempfehlung weiss der Landwirt genau, welche Dünger wann auszubringen sind. Die Landor Berater sind die Experten in der Düngungsplanung. Sie interpretieren Bodenproben korrekt und wissen, wann und wo die bilanzmässig zur Verfügung stehenden Nährstoffe am effizientesten eingesetzt werden. Die Hofdünger werden verteilt und mit Mineraldüngern ergänzt. Das Rechnen des Düngungsplans ist eine kostenlose Dienstleistung der Landor. Einen Termin mit einem Landor Berater auf dem eigenen Betrieb kann unter der Rufnummer 0800 80 99 60 vereinbart werden. Dafür sollten folgende Unterlagen bereitgehalten werden: • Nährstoffbilanz (Suisse-Bilanz) vom letzten Jahr oder Planbilanz • Fruchtfolgeplanung • Bodenprobenresultate
Beispiel einer Düngungsplanung für eine Parzelle. Bild: Christian Keller
phos schon bei tiefen Temperaturen, wenn die Mineralisierung im Boden noch gering ist. Steht bilanzmässig nur wenig Phosphor zur Verfügung, wird dieser am besten bei Neusaaten eingesetzt. Kalium und Magnesium beachten Die Düngung sollte nicht nur die Bilanz erfüllen, sondern auch bedarfsgerecht und ausgewogen sein. Nebst dem Phosphor und dem Stickstoff muss deshalb auch auf Kalium und Magnesium geachtet werden. KaliUFA-REVUE 10 | 2018
Pflanzenbau
mangel führt zu schlechter Winterfestigkeit. Bei Kaliüberschuss im Boden wird Magnesium blockiert und steht den Pflanzen nicht mehr zur Verfügung. Das führt zu ungleichmässiger Nährstoffversorgung bei den Pflanzen und kann auch bei den Tieren Mangelerscheinungen wie Weidetetanie verursachen. Für die Magnesiumdüngung sollte bei hohen Kaligehalten im Boden das wasserlösliche Magnesiumsulfat verwendet werden. Dieses ist zum Beispiel in Kieserit enthalten.
Kontrolle und Optimierung Damit die Bodenanalysen aktuell und vergleichbar bleiben, sollten diese alle vier bis sechs Jahre an der gleichen Stelle in der Fruchtfolge gestochen werden. So lassen sich die Auswirkungen der Düngung auf die Nährstoffversorgung, den pH-Wert und den Humusgehalt seit der letzten Bodenprobe feststellen. So ist einfach erkennbar, ob die durchgeführte Kalkung oder die neuen Bewirtschaftungsmassnahmen den gewünschten Effekt gehabt haben. Für die Zukunft
können die Düngung und die Bewirtschaftung anhand der gemachten Erfahrungen angepasst werden. Gute Planung lohnt sich Dank der guten Planung können Dünger frühzeitig, zu guten Konditionen einkauft werden. So stehen sie rechtzeitig für die kommende Saison bereit. Durch den Einsatz der richtigen Dünger zum richtigen Zeitpunkt werden Verluste vermieden und der Ertrag gesteigert – wirtschaftlich und ökologisch. n
Autor Hansruedi Lusti, Landor Beratungsdienst, 4127 Birsfelden
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Pflanzenbau
Kartoffeln
Ernte 2018 und Aussichten auf 2019 Trotz der trockenen Witterung fiel die Kartoffelernte 2018 grösstenteils befriedigend aus. Vielerorts allerdings nur dank Bewässerung. Für den Anbau 2019 ist in sämtlichen Produktionssegmenten weitgehend Kontinuität angesagt.
Patrick Kreienbühl
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ie Kartoffelernte 2018 ist in der Schweiz anders als in grossen Anbaugebieten Europas befriedigend bis gut. Sämtliche Kartoffeln wurden unter hervorragenden Bedingungen gepflanzt und die warme Witterung ermöglichte eine zügige Entwicklung der Kulturen. In vielen Gebieten musste mit aufwändiger Bewässerung der Ertrag gesichert werden. Teilweise haben auch regelmässige Sommergewitter eine nahezu ausreichende Wasserversorgung ermöglicht. Eine besondere Herausforderung wird dieses Jahr die Lagerhaltung der Kartoffeln darstellen, sei dies nun beim Pflanz-
gut, den Frischkonsumsorten bei 4 °C oder den Veredelungskartoffeln bei 8 °C. Die Kartoffeln sind wegen der sehr warmen Witterung physiologisch deutlich älter als im Vorjahr. Die sehr trockenen Bedingungen während der Ernte stellen die Landwirte vor sehr grosse Herausforderungen. Vielerorts musste die Ernte unterbrochen werden, um Schlagschäden zu vermeiden. Weiter sind leider verbreitet qualitative Beeinträchtigungen festzustellen. Diese reichen von Drahtwurmlöchern und Dry-Core über Schlagschäden bis insbesondere über Probleme bei der Backfarbe bei Veredelungskartoffeln.
Pflanzgutproduktion 2018 Die Ernte 2018 ist gemäss Erhebung von Swisssem mengenmässig als sehr gut einzustufen. Bei Speise- und Friteskartoffeln dürfte das Angebot weitgehend der Nachfrage entsprechen. Im Chipsbereich wird es voraussichtlich zu Ergänzungsimporten kommen. Die qualitative Bonitierung von Agroscope Changins stellt den Produzenten ein gutes Zeugnis aus; wurde doch deutlich weniger Schorfbefall als im letzten Jahr festgestellt. Der Virusdruck lag dieses Jahr eher hoch und bei sensiblen Sorten kam es bereits zu Abweisungen.
Anbauplanung 2019 Aussichten Frischkonsum- und Veredelungskartoffeln Frischkonsum Die Absatzmengen im Frischkonsum sind insgesamt stabil und die Veränderungen in den Absatzstrukturen abgeflacht. Mit der letztjährigen Anbauplanung traf fenaco Landesprodukte die Marktbedürfnisse gut, so dass die Planung des Anbaus 2019 darauf aufgebaut wird. Dabei werden kleinere Mengenverschiebungen innerhalb der drei Regionen West, Mitte und Ost sowie punktuelle Korrekturen der Sortenstruktur notwendig sein. Veredelungskartoffeln Im Herbst 2018 wird der voraussichtliche Bedarf für die Ernte 2019 vollumfänglich in den Anbau gegeben. Infolge einer sehr guten Versorgung aus den Ernten 2017 und 2018 wird fenaco Landesprodukte den Anbau bei den Sorten für Tiefkühlprodukte insgesamt leicht reduzieren. Bei den Sorten für die Chipsproduktion kann von einer stabilen, leicht steigenden Menge ausgegangen werden. Bei fenaco Landesprodukte wird Matthias
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Aeberhardt als Verantwortlicher für die Rohstoffbeschaffung mit seinen Kollegen Emilien Piot für die Westschweiz und David Schmid für die Ostschweiz den Anbau auf den Bedarf der Industriebetriebe, die verfügbare Lagerinfrastruktur und die Anbaubereitschaft in den Regionen aufteilen. Der Anbau ist zwingend mit dem Abnehmer abzusprechen. Frühsorten Der Absatz der Lady Christl ist auf die unmittelbare Startphase der neuen Ernte beschränkt. Dementsprechend sind sie nur in ausgesprochenen Frühlagen zu pflanzen und alles auf eine Frühernte auszurichten. Ähnlich ist die Ausgangslage bei Agata. Im festkochenden Segment ist Annabelle die Hauptsorte und für den mehligkochenden Bedarf setzt fenaco Landesprodukte vermehrt auf Concordia. Insgesamt wird der Folienanbau stabil gehalten. Festkochende Sorten Der festkochende Bedarf wird hauptsächlich durch Annabelle (bis anfangs Winter),
Erika, Ditta und Queen Anne gedeckt. Der Leader innerhalb des Hauptsegmentes ist die Sorte Erika aufgrund ihrer hervorragenden kulinarischen Eigenschaften, der überzeugenden Optik und der guten Lagereignung. Weiter im Anbau sind kleinere Mengen der Sorten Charlotte, Venezia und Gourmandine. Den Bedarf an rotschaligen Festkochenden decken wir hauptsächlich mit Cheyenne und Versuchsorten. Mehligkochende Sorten Die Sorte Concordia hat sich im Frühbereich sowie als Lagersorte sehr gut etabliert, so dass insbesondere die Lady Felicia zunehmend ersetzt wird. Aufgrund negativer Konsumentenreaktionen streicht fenaco Landesprodukte die Sorte Challenger aus dem Sortiment. Zur Kompensation wird nebst den Anbaumengen von Concordia auch diejenigen für Jelly und Victoria leicht erhöht. Bei den Rotschaligen bleiben Laura und Désirée in beschränkten Mengen im Anbau. Der Bintje-Absatz ist erfreulich, so dass Zusatzmengen möglich sind.
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Pflanzenbau Die trockenen Bedingungen waren eine Herausforderung für die Kartoffelernte 2018. Bild: Anliker Landtechnik AG
Lieferbedingungen Die Preisdifferenz vom Herbstzum Frühlingspreis beträgt neu sieben Franken und wird gegenüber dem Vorjahr deutlich verringert. Bis anhin verrechneten die Vermehrungsorganisationen 13 Franken für die Lagerung. Der Preis für den Herbstbezug wird um drei Franken leicht teurer und entschädigt die Lagerphase Oktober bis November. Für Bestellungen bis und mit 9. November 2018 und eine Auslieferung bis Ende November gilt der Grundpreis. Ein Zuschlag von zwei Franken pro 100 Kilogramm
gilt für Bestellungen ab dem 12. November 2018 für Lieferungen bis 10. Dezember 2018. Für Lieferungen ab dem 11. Dezember 2018 beträgt der Zuschlag sieben Franken pro 100 Kilogramm.
Frites Sorten Nachdem im letzten Jahr mit Lady Anna und Ivory Russet zwei neue Sorten auf die Liste gekommen sind, ist sortenmässig für den Anbau 2019 Kontinuität angesagt. Auch im kommenden Jahr wird Agria die absolute Hauptsorte sein in diesem Segment. Daneben stehen Markies und Fontane im Anbau. Der Anbau von Fontane ist abnehmerseitig beschränkt. Die Entwicklung der Sorte Lady Anna muss in den kommenden Wochen noch mit den Verarbeitungsbetrieben abgesprochen werden. Die Sorte Innovator macht auch im Jahr 2019 über 90 Prozent des Anbaus mit hellfleischigen Sorten aus. Die im Vorjahr aufgenommene Sorte Ivory Russet wird im Rahmen des verfügbaren Pflanzgutes aus Inlandvermehrung angebaut.
bis Anfang Oktober verarbeitet. Der Anbau dieser wichtigen Sorte ist stabil. Die Sorte Osira hat dieses Jahr unter Folie sehr gut abgeschnitten und wird leicht ausgedehnt. Die Sorten Hermes und Panda sind rückläufig und werden voraussichtlich in zwei bis drei Jahren aus dem Anbau gestrichen. Das in der Schweiz vermehrte Pflanzgut dieser beiden Sorten kommt in den Anbau. Die noch junge Sorte Figaro verfügt über ein beschränktes Verarbeitungsfenster in den Monaten November bis Dezember. Die Hauptsorten für die Lagerung sind Pirol, gefolgt für die späte Auslagerung von Lady Claire. Weiter eignet sich für Langzeitlagerung die Sorte Verdi ausgezeichnet. Diese drei Sorten machen mindestens die Hälfte des Anbaus aus.
Chipssorten Die Sorte Lady Rosetta unter Folie und danach im Freiland wird ab Mitte Juni
Mengenabstufungen • Pflanzgut Normalsortierung kann auch in Big-Bag à 1100 kg bestellt werden, Mindestmenge 6600 kg pro Sorte • Mengenabstufung bei Paloxen: Preisabstufung bei Bestellung von unter 3300 kg/Sorte • Gebeiztes Pflanzgut wird für Normalsortierung in Paloxen
oder Sackmengen über 750 kg angeboten • Pflanzkartoffeln in 25 kg Säcke werden in drei Mengenabstufungen angeboten (unter 250 kg, 250 – 750 kg, über 750 kg) • 25 kg Säcke von Veredelungssorten werden kaum nachgefragt, ab einer Bestellmenge von 1000 kg ist eine Lieferung n möglich
Autor Patrick Kreienbühl, GPM Pflanzkartoffeln, fenaco Landesprodukte, 3001 Bern
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Pflanzenbau
Aufwertung extensiver Wiesen
Entwicklung der botanischen Zusammensetzung Durch die Aufwertung extensiv genutzter Wiesen kann eine Qualitätsverbesserung erzielt werden. Ein Versuch auf mehreren Parzellen und die Beobachtung der Artenentwicklung über eine Periode von bis zu zwölf Jahren ermöglicht die Erfassung nützlicher Daten einer Wiesenaufwertung mit der Streifensaatmethode.
Estelle Favrelière
Pierre Aeby
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uf Initiative von elf Landwirten und im Rahmen von Vernetzungsprojekten gemäss der Verordnung über die Direktzahlungen wurden 2005 elf extensive Wiesen aufgewertet mit dem Ziel, die Qualitätsstufe II von Biodiversitätsförderflächen (BFF-II-Liste) zu erreichen. Der vorliegende Artikel beschreibt anhand von Vegetationsaufnahmen die Entwicklung der Pflanzenarten innerhalb dieser zwölf Jahre. Situation und Erhebungen Die aufgewerteten Wiesen befinden sich im Sensebezirk, Kanton Freiburg, im Mittelland auf 500 bis 800 Metern Höhe und wurden seit mindestens sechs Jahren vor der Auf-
Wichtige Faktoren für die Aufwertung zur Erreichung der BFF-II-Stufe • Wahl der Wiese (nach Süden ausgerichtet, seit mehreren Jahren extensiv, Oberboden) und vorteilhafte Aussaatbedingungen (Saattiefe 1 cm, Andrücken der Erde bei der Saat) sind wesentlich. • Vollständiger Umbruch, wenn auch nur vorübergehend, der bestehenden Wiese ist für eine gute Entwicklung der Mischung unabdingbar. Eine feine Oberflächenbearbeitung ist notwendig, idealerweise mit ein bis zwei Unkrautkuren. Die Kosten für die Bodenbearbeitung sind tiefer als die Saatgutkosten. • Bei Direktsaat besteht ein Risiko für schlechte Keimung, vor allem wenn die frühere Wiese nach dem Umbruch zu schnell wieder nachwächst. • Keine Aufwertung mittels «einfacher» Übersaat in der vorhandenen Wiese. • Der Umbruch der ursprünglichen Wiese sollte vorzugshalber im Monat März ausgeführt werden, damit die Aussaat gegen Mitte April erfolgen kann. So besteht die Möglichkeit für ein bis zwei Unkrautkuren. • Die Ausbreitung von Stauden sollten bei der Anlage unbedingt eingedämmt werden, da sie schnell Überhand nehmen können gegenüber der Mischung aus dem Handel. • Die Wiesenmischung zieht Schnecken an.
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wertung bereits extensiv genutzt. Als Methode wurde die Aufwertung von Wiesenstreifen und nicht der gesamten Wiese gewählt. Gesät wurde die im Handel erhältliche Mischung 450 Salvia. Die Idee war, dass die gesäten Pflanzen sich in den darauffolgenden Jahren auf der restlichen Wiese ausbreiten. Die Aufwertung wurde auf dem vorteilhaftesten Stück der Wiese vorgenommen, damit sich die gesäten Arten etablieren könnten. Während des Projekts wurden von einem Botaniker Vegetationsaufnahmen nach der Braun-BlanquetMethode gemacht. Die Erhebungen erfolgten im Jahr 2005 vor der Aufwertung und in den Jahren 2006, 2007, 2010 und 2017. Sie wurden bis 2010 auf den elf Parzellen durchgeführt, im Jahr 2017 nur auf sieben Parzellen, da die anderen vier Parzellen anderweitig genutzt wurden.
Resultate Die wichtigsten Erkenntnisse aus dieser Studie hinsichtlich der Etablierung der Arten sind folgende: • Die Aufwertung ermöglichte langfristig eine Erhöhung der Gesamtanzahl botanischer Arten gemäss BFF-II-Liste. • Je magerer die aufzuwertende Wiese ist, desto grösser sind die Chancen, dass sich die Arten der BFF-II-Liste etablieren können. • Der Druck durch die wiederkehrenden Arten aus dem vorherigen Wiesenbestand war relativ hoch. • Die Schwierigkeit bestand darin, eine Homogenität und Stabilität der Artenvielfalt auf der Wiese aufrechtzuerhalten. • Eine Ausbreitung von Arten der gesäten Mischung in der Wiese ausserhalb des gesäten Streifens wurde nicht festgestellt. UFA-REVUE 10 | 2018
Pflanzenbau Tendenzielle Entwicklung bestimmter Arten aufgewerteter Wiesen
Aufgewerteter Streifen einer Wiese im Jahr 2010. Fünf Jahre nach der Aufwertung hebt sich der Streifen stark von der Originalwiese ab. 2017, also zwölf Jahre nach der Aufwertung, war der Unterschied zwischen den aufgewerteten Streifen und den Originalwiesen ganz allgemein nicht mehr sichtbar. Bild: Grangeneuve
Arten, die sich vermehrten
Arten, die zurückgingen
Aufrechte Trespe Flaumiger Wiesenhafer Sauergräser Kleiner Klappertopf Tauben-Skabiose
Glatthafer Wiesen-Glockenblume Gemeiner Wirbeldost Geflecktes Knabenkraut Knäuelgräser Mittlerer Wegerich Saat-Esparsette Kuckucks-Lichtnelke Weisse Waldnelke
Starke Entwicklung von Fromental auf einem aufgewerteten Streifen. Fromental hat im ersten Jahr nach der Aufwertung einen grossen Anteil in der Salvia-Mischung und bildet sich danach rasch zurück. Bild: Grangeneuve
Arten, die ein «chaotisches» Verhalten aufwiesen Gewöhnliches Ruchgras Mittleres Zittergras Wiesen-Flockenblume Skabiosen-Flockenblume Wiesen-Pippau Wiesen-Schwingel Gewöhnlicher Rot-Schwingel Weisse Taubnessel Acker-Witwenblume Wiesen-Platterbse Steifhaariger Löwenzahn Magerwiesen-Margerite Hopfen-Luzerne Gewöhnliches Bitterkraut Spitzwegerich Wiesen-Rispengras Fingerkräuter Knolliger Hahnenfuss Zottiger Klappertopf Wiesen-Sauerampfer Kleiner Wiesenknopf Wiesensalbei Taubenkropf-Leimkraut Löwenzahn Wiesen-Bocksbart Wiesenklee Weissklee Gewöhnlicher Hornklee
aufgewertete Wiesenstreifen
Pflanzenarten Die in der Tabelle aufgeführten Pflanzen gehören zur BFF-II-Liste oder kommen oft in Wiesenbeständen vor. Ein kleiner Teil dieser Arten wie die Aufrechte Trespe nimmt auf allen untersuchten Parzellen im Lauf der Zeit zu (1. Spalte). Ein Teil der
Einheit
10
Arten geht nach einer anfänglichen Zunahme nach der Aufwertung ein oder zwei Jahre nach Aussaat der Mischung stark zurück (2. Spalte). Das ist insbesondere der Fall bei Glatthafer. Andere Arten entwickeln sich je nach Parzelle unterschiedlich: «chaotische Arten» (3. Spalte). Teilweise setzen sie sich durch, teilweise geht ihr Anteil zurück. Gewisse Faktoren wie das Wetter, der Boden oder die landwirtschaftliche Praxis haben also einen bedeutenderen Einfluss auf die Entwicklung dieser Arten. Der Einfluss dieser Faktoren konnte jedoch auf den Versuchsparzellen nicht eruiert werden. Die Arten, die sich nicht entwickelten (4. Spalte), waren in der Wiesenmischung enthalten, die für die Neuansaat der Wiesen verwendet wurden. Sie wurden jedoch bei den verschiedenen Erhebungen nicht beobachtet.
Weisses Straussgras Knäuel-Glockenblume Rundblättrige Glockenblume Echtes Labkraut Kleines Habichtskraut Echte Betonie Breitblättriger Thymian Zaun-Wicke
Entwicklung der durchschnittlichen Anzahl BFF-II-Arten in den untersuchten Wiesen 12
Neun der elf aufgewerteten Parzellen wiesen positive Resultate auf, mit einer Erhöhung der Gesamtartenvielfalt und einer Erhöhung der Artenanzahl nach der BFF-II-Liste (siehe Grafik). Die beiden Wiesen, die weniger gute Ergebnisse aufwiesen, wurden in Bezug auf den Umbruch der vorhandenen Wiese und der Saatbettbereitung anders behandelt. Anstelle eines mechanischen Wiesenumbruchs durch Bodenbearbeitung wurde die Mischung auf diesen Wiesen direkt eingesät.
Arten, die sich nicht entwickelt haben
8 6
vorhandene Wiesen
4 2 0
2005
2006
2007
2010
2017
Die Anzahl BFF-II-Arten in den aufgewerteten Wiesenstreifen hat kontinuierlich zugenommen. Im Rest der Wiesenparzellen entwickelten sich die BFF-II-Arten hingegen nur geringfügig, was auf ein geringes Ausbreitungspotenzial der aufgewerteten Streifen schliessen lässt.
Es gibt weitere Aufwertungsmethoden, wie die Saat von Blumenstreifen mit hoher Saatdichte oder die Heublumensaat, die in diesem Versuch nicht getestet wurden. Die Aufwertung von Wiesen durch Ansaat von Streifen mit einer Saatgutmischung ist kosten- und arbeitsintensiv. Auf mageren, günstig exponierten Wiesen ist ein Erfolg möglich, er ist jedoch nicht langfristig gewährleistet. n
Autoren Estelle Favrelière und Pierre Aeby, Grangeneuve, Landwirtschaftliches Institut des Staates Freiburg, 1725 Posieux
UFA-REVUE 10 | 2018 45
Bio-Seite
Organische Handelsdünger
Die Stickstoffversorgung im Getreide sichern Der Einsatz von organischen Handelsdüngern sichert die Stickstoffversorgung. Insbesondere bei Brotgetreide ist dies von Bedeutung. Aufgrund der Mineralisationszeit muss der Einsatz der Düngemittel rechtzeitig geplant werden.
Christian Keller
F
ür viehhaltende Betriebe ist es aufgrund der anfallenden Hofdünger einfacher, die Bodenfruchtbarkeit aufrechtzuerhalten, als für einen viehlosen Betrieb. Bei letzterem muss die biologische Aktivität des Bodens durch das Ausbringen von zugekauften Hof- oder organischen Handelsdüngern gefördert werden.
Proteingehalt Stickstoff ist ein Hauptnährstoff für die Pflanze. Er bestimmt nicht nur massgeblich den Ertrag, sondern beeinflusst auch die Qualität des Ernteguts. Dies ist insbesondere beim Brotweizen von Bedeutung, bei dem der Proteingehalt vor allem im Bioanbau eine Herausforderung ist.
Seit der Ernte 2016 gelten auch für Bio-Mahlweizen Proteinzahlungen. Zuschläge gibt es für einen Proteingehalt über 13 Prozent; liegt der Proteingehalt unter zwölf Prozent, gibt es Abzüge. Daher ist es wichtig, mit der Stickstoffversorgung einen ausreichenden Proteingehalt sicherzustellen. Der Stickstoffbedarf hängt
Azoplum – der Leader bei den organischen Handelsdüngern. Bild: Landor
46
UFA-REVUE 10 | 2018
Bio-Seite
vor allem vom Ertragspotenzial und von der Ertragserwartung ab. Um eine gute Qualität – das heisst einen hohen Proteingehalt – zu erzielen, sollten 70 bis 120 kg N pro Hektare ausgebracht werden. Der Stickstoff kann durch den vorgängigen Anbau von Leguminosen oder durch organische Dünger zugeführt werden. Zur Ergänzung der Hofdünger lohnt sich der Einsatz von organischen Handelsdüngern. Vielfältige Produktpalette Die Palette der Bio-Dünger ist vielfältig. Für die Herstellung der verschiedenen Produkte werden Hühnermist, Feder- und Haarmehl, Hornspäne, Vinasse sowie zahlreiche weitere Inhaltsstoffe verwendet. Auf der Betriebsmittelliste vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau sind alle im Bioanbau zugelassenen Düngemittel zu finden (www.shop.fibl.org). Die verschiedenen Düngemittel unterscheiden sich in ihrer Mineralisationsgeschwindigkeit. Verfügbarkeit Wie bei Hofdüngern und Kompost werden die Nährstoffe aus organischen Handelsdüngern erst durch die Mineralisation verfügbar. Für die Effizienz von Bio-Düngern sind daher ein gesundes Bodenleben, eine gute Bodenstruktur, eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit und milde Temperaturen notwendig. Die Nährstoffverfügbarkeit der Dünger wird vom Verhältnis Kohlenstoff zu Stickstoff bestimmt (C/N-Verhältnis). Je enger das C/N-Verhältnis (= tiefe Zahl = viel Stickstoff und wenig Kohlenstoff), desto schneller ist der Stickstoff verfügbar (siehe Tabelle 2). Durch das enge C/N-Verhältnis der Handelsdünger ist die Hauptwirkung bereits für die geplante Kultur zu erwarten. Die Wirkung kann dadurch genauer gesteuert werden als bei anderen Düngern wie Kuhmist oder Kompost. Die organischen Handelsdünger werden als Pellets angeboten. Die Verfügbarkeit des Düngemittels wird durch Feuchtigkeit und durch das
Tabelle 1: Empfohlene Stickstoff- und Volldünger Produkte
Gehalte N
Beschreibung P2O 9
K 2O
Mg
Organische Substanz
4,5
3,5
1,9
0,7
50
Organischer NPK-Dünger aus getrocknetem Hühnermist in pelletierter Form
Vivasol
5
2
2
0,5
69
Organischer NPK-Dünger aus getrocknetem Hühnermist in pelletierter Form
Landor N-Bio
12
70
Schnell wirkender, pelletierter organischer Stickstoffdünger aus Federmehl, Haut- und Haarmehl sowie Hornmehl
Azoplum
13
75
Organischer Stickstoffdünger aus Federmehl mit hohem N-Gehalt. Speziell für Acker- und Gemüsebau. Geeignet zur Kopfdüngung.
Landor Vita
Tabelle 2: C/N-Verhältnis (bestimmt Minerali sationsgeschwindigkeit) von organischen Düngemitteln Einarbeiten mit dem Striegel oder einer Rollhacke beschleunigt. Da die organischen Handelsdünger in Pelletform je nach Bedingungen 25 mm Niederschlag benötigen, um sich aufzulösen, ist ein frühes Ausbringen ratsam. Ausbringung Bei der Ausbringung von organischen Düngern muss die Mineralisationszeit beachtet und der Ausbringungszeitunkt entsprechend frühzeitig gewählt werden, damit der Stickstoff dann auch verfügbar ist, wenn die Pflanze ihn benötigt. Im Allgemeinen empfiehlt es sich, im Herbst etwa die erste Hälfte des Düngers auszubringen und im Frühjahr die zweite Hälfte. Bei einem hohen Unkrautdruck empfiehlt es sich allerdings, die gesamte Gabe im Frühjahr zu applizieren. Für eine schnellere Umsetzung im Frühjahr sollten die Düngemittel nach der Ausbringung eingearbeitet werden, zum Beispiel mit einem Striegel oder einer Rollhacke. Der Einsatz von Bio-Düngern lohnt sich vor allem bei Qualitätsgetreide und Hackfrüchten; bei Leguminosen ist in der Regel keine Düngung notwendig. Stickstoffmanagement Um den Ertrag und die Qualität von Getreide zu sichern, gibt es weitere Punkte im Stickstoffmanagement zu beachten als die blosse Ausbringung
Art organischer Dünger
Produktart
C/NVerhältnis
Guano
Pulver oder Pellets
Getrocknetes Blutmehl
5
Granulate aus hydrolysierten Tierhaaren
4
Federmehl
5
Fleischmehl
5
Knochenmehl
4
Dehydrierter Geflügelmist Flüssigkeit
Rüben-Vinasse
Kompost
Wiederkäuermist
7* 7 11
* Quellen: Guide des matières organiques ITAB 2001 und Satege Nord-Pas de Calais
von Düngemitteln. So muss der Fruchtfolge, der Wahl der Kulturen sowie den Bodenverhältnissen eine grosse Bedeutung zugemessen werden. Als Vorkulturen für Qualitätsgetreide sind Kunstwiesen oder Körnerleguminosen am besten geeignet. Hingegen sollte man nach Körnermais auf den Anbau von Brot- oder Futtergetreide verzichten, da der Abbau von Ernteresten einen höheren NBedarf erfordert und durch die Ernterückstände ein erhöhtes FusariumRisiko besteht. Ein Kunstwiesenanteil von 20 bis 30 Prozent in der Fruchtfolge ist ideal. Es sollten Kulturen mit unterschiedlicher Durchwurzelung gewählt werden (Pfahl- oder Faserwurzel). Das unterschiedliche Mineralisierungspotenzial der Böden ist zu beachten. n
Autor Christian Keller, Landor, 4127 Birsfelden
UFA-REVUE 10 | 2018 47
Pflanzenbau
Wirtschaftlichkeit im Fokus
Herbizidverzicht mit Hilfe von Untersaaten Die Risiken durch Pflanzenschutzmittel sollen reduziert werden. Alternativen zu den verbreiteten, aus Produzentensicht bewährten Anbaumethoden sind gefragt. Ökologisch gesehen bringt der Herbizidverzicht mit Hilfe von Untersaaten einen Gewinn, doch gilt dies auch aus ökonomischer Sicht?
Hansruedi Schoch
Das Blindstriegeln nach der Aussaat von Hauptkultur und Untersaat erfordert Erfahrung.
A
b 2019 sind laut Vernehmlassung neue Ressourceneffizienzbeiträge für den Verzicht auf Herbizide auf offener Ackerfläche von 400 Franken pro Hektar vorgesehen, dies bei einem vollständigen Verzicht ab Ernte der vorangehenden Hauptkultur. Gefragt sind somit Verfahren, bei denen auf Herbizide verzichtet werden kann. Neben der Vielfalt an Pflegegeräten zur mechanischen Unkrautbekämpfung sind mittlerweile zur jeweiligen Hauptkultur passende, vielversprechende Untersaatmischungen erhältlich, mit denen bei optimalem Wachstum das
Unkraut unterdrückt und somit der Herbizid-Einsatz weggelassen werden kann. Wirtschaftlichkeit als Entscheidungsgrundlage Für den Produzenten führt der Entscheid zugunsten eines anderen Anbausystems neben agronomischen und arbeitstechnischen Gründen nicht am finanziellen Aspekt vorbei. Die vergleichsweise tiefe Wertschöpfung im Ackerbau lässt wenig Spielraum für Experimente zu. Die Ertragssicherheit steht im Vordergrund. Kann unter diesen Voraussetzungen
Risiken und Herausforderungen • Ein neues Anbausystem erfordert neues Wissen und eine andere Anbautechnik • Höheres Risiko von Verunkrautung kann Mehraufwand durch Handjäten verursachen, da Einzelstockbehandlungen für den Erhalt des Beitrags Herbizidverzicht nicht gestattet sind • Verschleppen von Problem unkräutern in die Folgekultur • Untersaaten können die Hauptkultur bezüglich Nährstoffen und Wasser konkurrieren
Mehrwerte der Untersaat • Eintrag von bis zu 30 kg N pro ha durch die Leguminosen • Nährstoffauswaschung wird reduziert • Eintrag organischer Substanz • Ein positives Mikroklima in der Kultur fördert Nützlinge, Bienen und andere Kleinlebewesen • Die Tragfähigkeit des Bodens wird verbessert • Schutz gegen Erosion • Das Anbauwissen wird breiter
48
UFA-REVUE 10 | 2018
Pflanzenbau ein herbizidloser Anbau mit Hilfe von Untersaaten eine mögliche Alternative sein? Finanzieller Vergleich der Anbausysteme In den anschliessenden Deckungsbeitragsübersichten werden folgende Anbauverfahren verglichen: mit Herbizid, Herbizidverzicht mit Untersaat sowie Untersaat mit Beitrag Herbizidverzicht ab 2019. Als Beispiele dienen die Kulturen Sonnenblumen und Winterweizen. Als Grundlage für den Vergleich wird der Deckungsbeitrags-Katalog der Agridea herangezogen. Zur besseren Veranschaulichung werden Anpassungen bei den Maschinenkosten vorgenommen und Annahmen getroffen, die in der Praxis abweichen können. Was ist der Deckungsbeitrag? Der Deckungsbeitrag (DB) ist die Differenz zwischen Leistung (Rohertrag) und variablen Kosten (Saatgut, Dünger etc.) eines Produktionszweiges. Mit dem DB müssen weitere Kosten wie die Arbeit und Strukturkosten, die nicht direkt den betreffenden Kulturen oder Betriebszweigen zugeordnet werden können, abgegolten werden (z. B. Gebäudekosten, Pachtzinse etc.). Ergebnis Winterweizen Mit oder ohne Beitrag für Herbizidverzicht steht die Variante mit Untersaat, trotz zehn Prozent Ertragsreduktion, finanziell besser da (siehe Tabelle 1). Dies hauptsächlich durch den Wegfall des Anlegens einer Zwischenkultur. In Anbetracht der Wetterextreme und sich häufender Trockenphasen könnte die Variante Untersaat gegenüber dem «Äugstlen» wieder an Bedeutung gewinnen. Ergebnis Sonnenblumen Ohne den möglichen Beitrag für Herbizidverzicht schneidet das Verfahren mit Untersaat finanziell schlechter ab, dies jedoch nur bei einem Ertragsverlust von zehn Prozent (siehe Tabelle 2). Bei gleichem Ertrag sind die Systeme finanziell gleichwertig. Mit einem möglichen Beitrag
Tabelle 1: Vergleich Deckungsbeitragsberechnung Winterweizen Winterweizen Top IP Suisse
Winterweizen Top IP Suisse, Herbizidverzicht mit Untersaat
Winterweizen Top IP Suisse, Untersaat mit Beitrag Herbizidverzicht ab 2019
Ertrag pro ha
55 dt
49,5 dt
49,5 dt
Finanzieller Ertrag pro ha
Fr. 3641.50
Annahme: 10 % Ertragsminderung durch Restverunkrautung und Konkurrenz durch die Untersaat. Fr. 3337.50
Fr. 3737.50 inkl. Beitrag Herbizidverzicht 400 Fr./ha
Produzentenpreis: 51.– Fr./dt; Stroh ab Schwad (5.– Fr/dt à 40 dt): 200.– Fr./ha; IP-Suisse Prämie: 4.30 Fr./dt; Extensobeitrag: 400.– Fr./ha Kosten Fr. pro ha
Fr. 220.– Winterweizen Fr. 150.– Gründüngung
Fr. 220.– Winterweizen Fr. 170.– Untersaat
Fr. 220.– Winterweizen Fr. 170.– Untersaat
Kosten Mineraldünger
Fr. 222.–
Fr. 222.–
Fr. 222.–
Pflanzenschutz Herbizid
Fr. 130.–
übrige direkte Kosten
Fr. 426.–
Total Direktkosten
Fr. 1148.–
Fr. 995.–
Fr. 995.–
Vergleichbarer DB
Fr. 2493.50
Fr. 2342.50
Fr. 2742.50
Maschinenmiete und Lohnarbeiten
Zum Aufzeigen der vollen Maschinenkosten werden anstelle der in DB-Übersichten üblichen variablen Maschinenkosten, die Entschädigungsansätze von Agroscope verwendet.
Bei 132 kg N, 43 kg P und 5 kg K in mineralischer Form. Der restliche Bedarf wird über Hofdünger zugeführt und nicht in Franken bewertet
Fr. 383.–
Fr. 383.–
Hagelversicherung, Annahme und Trocknung bei 16 % Feuchte und Verbandsbeiträge.
Anbauverfahren: Pflug, Säkombination in Lohnarbeit, drei Durchfahrten mit dem Düngerstreuer, wobei beim Andüngen im Frühling gleichzeitig die Untersaat ausgebracht wird. Beim Verfahren mit Untersaat erfolgt danach ein Durchgang mit dem Hackstriegel. Beim Verfahren ohne Untersaat wird im Frühling ein Herbizid ausgebracht. Der Mähdrusch geschieht in Lohnarbeit und das Erntegut wird in Eigenregie zur Getreidesammelstelle transportiert. Beim Verfahren ohne Untersaat wird das Anlegen der Zwischenkultur mit 250 Fr./ha pauschal bewertet. Insgesamt sind in beiden Verfahren acht Traktorstunden enthalten. Kosten Maschinen
Fr. 1490.–
Fr. 1216.–
Fr. 1216.–
Deckungsbeitrag pro ha
Fr. 1003.50
Fr. 1126.50
Fr. 1526.50
Ohne Basisbeitrag (Fr. 900.–) und Beitrag für die offene Ackerfläche (Fr. 400.–)
Differenz pro ha
für Herbizidverzicht wird die Variante Untersaat, trotz zehn Prozent Minderertrags, finanziell interessant. Untersaaten in Raps und Mais Ohne Beitrag für Herbizidverzicht lohnt sich eine Untersaat nur, wenn der Ertrag dadurch nicht geschmälert wird. Insbesondere beim Raps ist das Risiko für eine Ertragsreduktion relativ gering, da die Untersaat über den Winter abfriert und somit die Hauptkultur nur wenig konkurriert. Besonders beim Mais kann die Begrünung grosse Vorteile im Erosionsschutz, der Befahrbarkeit bei der Ernte sowie eine Winterbegrünung bieten.
+ Fr. 123.–
+ Fr. 523.–
Mit dem möglichen Beitrag für Herbizidverzicht kann bei Raps und Mais ein Ertragsverlust von zehn bis 15 Prozent aufgefangen werden. Voraussetzungen für eine gelungene Untersaat Ein sauberes feinkörniges Saatbett, frei von Problemunkräutern wie Disteln, Winden, Klebern usw., ist die Grundvoraussetzung für das Gelingen einer wirksamen Untersaat. Dabei führt fast kein Weg am Pflug vorbei und macht ihn damit wieder salonfähig. Die Arbeit mit dem Hackstriegel braucht Erfahrung, sei es bei den Einstellungen des Geräts zur Kultur, den
UFA-REVUE 10 | 2018 49
Pflanzenbau
Untersaaten bei Sonnenblumen können sich dank Ressourceneffizienzbeiträgen rechnen. Im linken Bestand hat sich ein unerwünschtes Klebern Nest etabliert; rechts der Idealzustand mit einer Untersaat, die den Boden bedeckt.
Tabelle 2: Vergleich Deckungsbeitragsberechnung Sonnenblumen
Ertrag pro ha Finanzieller Ertrag pro ha
Sonnenblumen ÖLN Extenso, mit Herbizid
Sonnenblumen ÖLN Extenso, Herbizid verzicht mit Untersaat
Sonnenblumen ÖLN Extenso, Untersaat mit Beitrag Herbizidverzicht ab 2019
30 dt
27 dt
27 dt
Annahme: 10 % Ertragsminderung durch Restverunkrautung und Konkurrenz durch die Untersaat. Fr. 3530.–
Fr. 3287.–
Fr. 3687.– inkl. Beitrag Herbizidverzicht 400 Fr./ha
Produzentenpreis: 81.– Fr./dt.; Einzelkulturbeitrag: 700.– Fr./ha; Extensobeitrag: 400.– Fr./ha Kosten Fr. pro ha
Fr. 200.– Sonnenblumen
Fr. 200.– Sonnenblumen Fr. 200.– Untersaat
Fr. 200.– Sonnenblumen Fr. 200.– Untersaat
Kosten Mineraldünger
Fr. 187.–
Fr. 187.–
Fr. 187.–
Bei 60 kg N, 40 kg P und 60 kg K in mineralischer Form. Der restliche Bedarf wird über Hofdünger zugeführt und nicht in Franken bewertet
Pflanzenschutz Herbizid
Fr. 140.–
übrige direkte Kosten
Fr. 371.–
Total Direktkosten
Fr. 347.–
Fr. 347.–
Hagelversicherung, Annahme und Trocknung bei 12 % Feuchte und Verbandsbeiträge Fr. 898.–
Fr. 934.–
Fr. 934.–
Vergleichbarer DB
Fr. 2632.–
Fr. 2353.–
Fr. 2753.–
Maschinenmiete und Lohnarbeiten
Zum Aufzeigen der vollen Maschinenkosten werden anstelle der in DB-Übersichten üblichen variablen Maschinenkosten, die Entschädigungsansätze von Agroscope verwendet. Anbauverfahren: Pflug, Kreiselegge, Einzelkornsaat in Lohnarbeit, drei Durchfahrten mit dem Düngerstreuer. Mit der Gabe nach der Saat wird gleichzeitig die Untersaat ausgebracht. Beim Verfahren mit Untersaat folgt einige Tage nach der Saat ein Blindstriegeln mit dem Hackstriegel. Beim Herbizid-Verfahren wird nach der Saat ein Vorauflauf Herbizid ausgebracht. Der Mähdrusch geschieht in Lohnarbeit und das Erntegut wird in Eigenregie zur Getreidesammelstelle transportiert. Bei beiden Verfahren folgt nach der Ernte ein Durchgang mit dem Mulchgerät. Insgesamt sind in beiden Verfahren elf Zugkraftstunden pro Hektar enthalten.
Kosten Maschinen Deckungsbeitrag pro ha Differenz pro ha
50
Fr. 1472.–
Fr. 1448.–
Fr. 1448.–
Die beiden Anbauverfahren unterscheiden sich lediglich durch die Kosten der Feldspritze (46 Fr./ ha) und des Hackstriegels (22.– Fr./ha) Fr. 1160.–
Fr. 905.–
Fr. 1305.–
Ohne Basisbeitrag (Fr. 900.–) und Beitrag für die offene Ackerfläche (Fr. 400.–) – Fr. 255.–
+ Fr. 145.–
Bodeneigenschaften oder der Arbeitsgeschwindigkeit. Hier lohnt sich ein Austausch mit erfahrenen BioAckerbauern, bei denen ein passendes Gerät möglicherweise auch gemietet werden kann. Reduktionspotenzial vorhanden Untersaaten bieten ein grosses Potenzial zur Reduktion des Herbizideinsatzes und verbreitern das Spektrum von Anbaumethoden auf positive Weise. Ausschlaggebend für den Entscheid zugunsten eines herbizidlosen Anbauverfahrens mit Untersaat sind einerseits die beschriebenen Vorteile und Mehrwerte, die eine Untersaat mit sich bringen kann, und andererseits die Abgeltung des Risikos für mögliche Ertragsverluste. Damit ist nebst den ökologischen Vorteilen auch die Wirtschaftlichkeit gegeben. Deshalb gilt: «Probieren geht über Studieren.» Stimmen die Voraussetzungen, ist das Anlegen einer Untersaat allemal einen Versuch wert. n
Autor Hansruedi Schoch, Agridea, 8315 Lindau Bilder Hansruedi Schoch Das komplette Merkblatt ist erhältlich unter www.agridea.ch. UFA-REVUE 10 | 2018
Nutztiere
Grossviehmast
Maissilage verändert sich Die Maissilage ist die wichtigste Grundfutterkomponente in der Grossviehmast. Entscheidende Eckpunkte für eine gute Maissilage sind die Saat, das Wachstum, die Ernte sowie die Lagerung. Bei der Lagerung ist aber nicht nur das Verdichten und Abdichten entscheidend. Die Maissilage verändert sich über das ganze Jahr laufend. Im Laufe des Jahres verändert sich die Maissilage im Silo. Bild: UFA-Revue
D
ie Saat- und Wachstumsbedingungen in der Schweiz könnten unterschiedlicher nicht sein. Darum weiss jede Betriebsleiterin und jeder Betriebsleiter selbst am besten, wie sie oder er den Mais zu managen hat. Sobald die Ernte ansteht, sind die Voraussetzungen wieder gleich, denn eine gute Maissilage muss bei allen
das Ziel sein. Der Erntezeitpunkt ist ein entscheidender Baustein für eine gute Maissilage. Zwischen dem Beginn der Milchreife und dem Ende der Teigreife verändern sich die Gehalte sehr stark. So halbiert sich der Zuckergehalt während dieser Zeit. Gleichzeitig aber verfünffacht sich der Stärkegehalt in der Trockensubstanz (TS).
Um die optimalen Inhaltsstoffe im Maissilo zu erhalten, sollte der Mais einen TS-Gehalt zwischen 34 und 38 Prozent aufweisen. Die Fressbarkeit sowie die Faserverdaulichkeit sind bei 34 Prozent TS am besten. Allerdings ist die Abbaubarkeit der Stärke mit zunehmendem TS-Gehalt besser bis sie bei 38 Prozent TS die maximale Verdaulichkeit erreicht. Bei einer
Jonas Salzmann
Toni Wyss
UFA-REVUE 10 | 2018 51
Nutztiere
Hier ist Platz für eine Legende klaro. Bild: Lorem ipsum
Probleme mit ungedeckten Tieren? UFA 236 wurde explizit für die erhöhte Zufuhr von Energie entwickelt. Das neue TORO-Futter mit hohem Anteil an Glukogenen Nährstoffen (GN) wird vorwiegend in der Ausmast als zusätzlicher Energielieferant eingesetzt. UFA 236 enthält viel Bypass-Stärke. Durch die zugefügten Lebendhefen wird die Pansenaktivität zusätzlich unterstützt. Ein phytogener (pflanzlicher) Zusatzstoff verbessert die Energieeffizienz durch die Reduktion der Methanproduktion. UFA 236 ist für QM und IPSLabels geeignet und bietet sich an als Problemlöser bei Mangel an Energie oder Bypass-Stärke in der Ausmast.
52
UFA-REVUE 10 | 2018
Nutztiere
Richtig Lagern Damit die Silage einen optimalen Start in die Lagerung und Konservierung hat, muss sie als allererstes perfekt verdichtet werden. Dies ist die beste Versicherung gegen Nacherwärmungen. Je nach TS-Gehalt der Silage ist die Verdichtung unterschiedlich. Je höher der TS-Gehalt, desto mehr muss die Silage verdichtet werden. Wird mit einem Traktor verdichtet, so spielt das Eigengewicht des Traktors eine untergeordnete Rolle. Viel wichtiger ist der Reifendruck. Dieser sollte bei über 2 bar liegen. Bei einem hohen Reifendruck kann das Gewicht besser konzentriert werden, um genügend Druck auf die Silage auszuüben. Am besten geeignet ist ein Hoflader. Bei diesem wird das Gewicht auf eine viel kleinere Kontaktoberfläche gebracht als beim Traktor. Im Gegensatz zum Traktor weist ein Hoflader einen grösseren Reifendruck auf. Nacherwärmung als Energiekiller Mit dem Verdichten wird möglichst viel Sauerstoff aus der Silage gepresst. Den Gärschädlingen, wie zum Beispiel Hefen, wird so der nötige Sauerstoff entzogen, den sie für die Vermehrung benötigen. Bei einer schlechten Verdichtung sowie einer mangelhaften Abdichtung können Energieverluste von bis zu 40 Prozent entstehen. Wie es der Name schon sagt, bildet sich durch die Fehlgärung Wärme. Bei einer guten Silage beträgt die Kerntemperatur
70
16 14
60
12 50
10
Abbaugeschwindigkeit im Verlauf der Lagerung 40
8 Fermentierbare Stärke im Pansen
30
6 4
20
Abbaugeschwindigkeit [%/Std.]
zu späten Ernte sinkt neben der Faserverdaulichkeit auch der Zuckergehalt der Silage. Beides beeinflusst die Fressbarkeit negativ. Eine Studie aus Frankreich hat gezeigt, dass weniger als 50 Prozent der Betriebe ihren Silomais im optimalen Stadium ernten.
Veränderung Stärkeabbau
Anteil verschiedener Stärkefraktionen [%]
Mit zunehmender Lagerdauer nimmt die Stärkeverdaulichkeit stark zu. Bild: Sandra Frei
2
Bypass-Stärke
0
10 0
2
4
6
8
10
Monate nach der Ernte
rund 20 Grad. Weist die Anschnittsfläche oder der Randbereich eine fünf Grad höhere Temperatur auf, so ist der Fehlgärprozess schon im Gange. Als Faustregel gilt: Erwärmung um +10 Grad = täglicher Energieverlust von 0,1 MJ NEL/kg TS. Eine bessere Verdichtung wird auch durch eine geringere Schichtdicke erreicht. Dies zeigt eine Amerikanische Studie mit Hilfe von 168 Betrieben. Wenn die Befüllschicht von 30 auf 15 cm pro Einfuhr ins Silo beschränkt wird, so können rund 50 kg TS mehr pro m3 eingefüllt werden. Die Silage wandelt sich im Jahresverlauf In der Grossviehmast ist es entscheidend, dass die Energie richtig genutzt werden kann. Die Maissilage besteht zu 85 Prozent aus Kohlenhydraten. Davon sind rund 40 Prozent langsam verdauliche Fasern aus der Restpflanze. Die Verdaulichkeit der Restpflanze kann durch eine gute Faserverdaulichkeit erreicht werden indem die Pflanze genügend früh geerntet wird. Im Fall der Stärke ist genau das Gegenteil der Fall. Mit zunehmender Lagerungszeit steigt die Verdaulichkeit der Stärke. Die Stärkeverdaulichkeit nimmt in den ersten acht Wochen nach dem Einsilieren stark zu. In diesem Zeitraum steigt die Verdaulichkeit um rund 20 Prozent an. Darum ist es ratsam, genü-
gend Lagerkapazität auf dem Betrieb zu haben, damit das frische Maissilo nicht zu früh geöffnet werden muss. Stärke ist nicht gleich Stärke Bei der Stärke muss zwischen unbeständiger und Bypass-Stärke unterschieden werden. Während die unbeständige Stärke im Pansen den Mikroorganismen als Nahrung dient und somit den Proteinabbau vorantreibt, geht die Bypass-Stärke unverändert in den Dünndarm, wird dort absorbiert und zu Glucose umgebaut. Die Bypass-Stärke entlastet im Pansen die Propionsäurebildung und wirkt so der Pansenübersäuerung entgegen. Auch wird durch den enzymatischen Umbau von Stärke zu Glucose im Dünndarm die Leber nicht belastet. Dies ist für die maisbetonte Grossviehmast von grosser Bedeutung. Dieser Zustand ändert sich im Laufe der Lagerzeit. Unter Einwirkung von Säuren während dem Siliervorgang, sinkt mit zunehmendem Alter der Maissilage der Anteil an Bypass-Stärke. Die Folge davon ist ein grösserer Anteil an schnell fermentierbarer Stärke im Pansen. Somit muss mit zunehmendem Alter der Silage die Ration angepasst werden. Auch die Maissorten unterscheiden sich in ihrer Stärke. So enthält der Zahnmais mehr pansenfermentierbare Stärke als Hartmais. n
Autoren Jonas Salzmann, UFA-Marketing, 3360 Hezogenbuchsee Toni Wyss, Toro-Spezialist im UFA-Beratungsdienst, 3052 Zollikofen
UFA-REVUE 10 | 2018 53
Bio-Seite
Bio-Milchviehfütterung
Ausgeglichenheit fördert die Gesundheit Jeder Betrieb befindet sich an einem anderen Standort. Jeder Betriebsleiter verfolgt seine individuelle Betriebsstrategie. Die Böden, die Grasbestände und dementsprechend die Rationen der Kühe unterscheiden sich deutlich. Trotz aller Unterschiede, haben die Betriebe eine grosse Gemeinsamkeit.
Martina Hauser
Tony Büchler
Eine ausgeglichene Ration verwertet das Grundfutter ideal.
A
uf den Schweizer Biobetrieben frisst keine Milchkuhherde die gleiche Ration wie eine andere. Dennoch verfügen alle Kühe über das gleiche Verdauungssystem. Wie bei allen Kühen nimmt auch bei der Bio-Milchkuh der Pansen eine zentrale Rolle in punkto Futterverwertung, Leistung und Tiergesundheit ein. Nur Kühe, deren Pansen
rund läuft, sind gesund, langlebig und leistungsstark.
Bild: Matthias Roggli
Autoren Martina Hauser, Milchviehspezialistin im UFA-Beratungsdienst, 3052 Zollikofen Toni Büchler, BioSpezialist in den UFA-Beratungsdiensten
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Ziele aus Sicht des Landwirtes Da Wiederkäuer ideale Grundfutterverwerter sind, ist es sinnvoll, möglichst viel betriebseigenes Grundfutter zu verfüttern. Des Weiteren wollen die Landwirte gesunde Kühe mit gut funktionierendem Pansen. Um diese Ziele zu erreichen, muss die betriebseigene Ration gezielt mit anderen Futtermitteln und/oder Ergänzungsfuttern optimiert werden. Hierbei geht es nicht nur um die
Leistungssteigerung, sondern um die Tiergesundheit und die Wirtschaftlichkeit. Will man optimieren, muss man analysieren Bevor man sich Gedanken über eine mögliche Ergänzung der Ration macht, sollte man die betriebseigenen Grundfutter analysieren lassen. Denn je nach Schnittzeitpunkt und Jahr (Wärme, Niederschläge, Zusammensetzung der Wiese) unterscheiden sich die Konserven der gleichen Parzelle immens. Hat man die Analyseergebnisse, kann zusammen mit dem Rindviehspezialisten die Ration gerechnet werden. Wichtig ist, dass die Analysen nach demselben Prinzip durchgeführt werden, das dem Fütterungskonzept entspricht. Mit dem Optimum zum Erfolg Damit der Pansen optimal funktioniert, müssen die Futterkomponenten mit den richtigen Eigenschaften zeitgleich im Pansen zusammentreffen. Dies erfordert einen Rationsausgleich. Eine ausgeglichene Ration steigert die Panseneffizienz und reduziert die Gefahr von Stoffwechselstörungen und Klauenproblemen. Schlussendlich wird die Wirtschaftlichkeit der Milchproduktion verbessert und die Umweltbelastung durch die bessere Futterverwertung reduziert. Das passende Fütterungskonzept Das pansenorientierte Fütterungskonzept UFA W-FOS eignet sich bestens für die Rationsplanung von Milchkühen. Die Vorgänge im Pansen und die Wirklich Fermentierbare
UFA 280 und UFA 280–1 bei Dürrfuttermangel Aufgrund der langandauernden Sommertrockenheit, wird auf vielen Biobetrieben das Grundfutter knapp. Mit den UFA-Raufutterergänzungswürfeln können einzelne Komponenten, auf die Ration abgestimmt, gestreckt oder gar ersetzt werden. Werden Maisprodukte, Weiden und Bodenheu rar, eignet sich UFA 280 Fibralor Bio hervorragend als Ergänzung oder Ersatz. Zudem bremsen die strukturreichen Würfel bei hochverdaulichen Rationen die Passagerate und sorgen für eine bessere Grundfutterverwertung. Der hochverdauliche Raufutterersatz UFA 280–1 Speciflor Bio eignet sich bestens anstelle von gutem Dürrfutter, Grassilage oder Zuckerrübenschnitzeln. UFA 280–1 Speciflor Bio versorgt die Pansenmikroben mit verdaulichen Zellwänden. Dies verbessert bei faserreichen Rationen die Verdaulichkeit der Gesamtration. Mit UFA-Raufutterergänzungswürfeln sparen Sie Raufutter und fördern einen optimal funktionierenden Pansen.
Organische Substanz stehen im Mittelpunkt. UFA W-FOS berücksichtigt mit Hilfe des Fermentationsprofils die Wirkung der einzelnen Futterkomponenten im Pansen. Beispielsweise rechnet UFA W-FOS mit dem Anteil schnell fermentierbarem Rohprotein (SFRP) zum Anteil schnell fermentierbaren Kohlenhydraten (SFKH). SFRP:SFKH im richtigen Verhältnis bedeutet höchste Effizienz, stabiles Pansenmilieu und gesunde Kühe. Anders gesagt, der Pansen wird synchronisiert. n UFA-REVUE 10 | 2018
UFA-AKTUELL
TOP ANGEBOTE HAMMERPREISE
UFA-Milchviehfutter UFA 173 F Fr. 70.– UFA 163 Fr. 59.– UFA 263 Fr. 60.– UFA 274 BIO Fr. 109.– Nettopreise pro 100 kg ab 2 t lose/ 2 Originalpaletten inkl. MwSt. bis 13.10.2018 AKTION
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UFA 260 Abkalbefutter
MINEX 977 bei Mortellaro im Bestand Bei Problemen mit Mortellaro spielt die Hygiene und Klauenpflege eine zentrale Rolle. Zudem ist die optimale Mineralstoffversorgung wichtig. Unterversorgte Tiere sind besonders anfällig für Infektionskrankheiten wie Mortellaro, da ihr Immunsystem geschwächt ist und ihr Bedarf an Mineralsalzen ansteigt. MINEX 977 Immunity ist genau auf solche Stresssituationen ausgelegt und enthält speziell organisch gebundenes Zink, Mangan und Kupfer, wodurch die Klauengesundheit gezielt unterstützt wird. Auf Betrieben mit MortellaroProblemen empfiehlt UFA den Einsatz von 180 g M INEX 977 Immunity pro Kuh und Tag.
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600 kg profitieren Sie zudem von der Beigabe eines Kessels UFA start-fit (Bio-Betriebe: ein Sack UFA 989 NATUR EXTRA).
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bis 24.11.2018
Die Kalberkuh im Fokus In der Zeit rund um das Abkalben ist die Kuh besonders empfindlich. Ihre Futteraufnahme ist noch gering und das Abkalben und die einsetzende Milch-
Merci-Rabatt Fr. 10.–/100 kg bis 26.10.2018
produktion zerren an den Energiereserven. Zudem sollte sich die Gebärmutter möglichst rasch erholen, damit die Kuh zeitnah wieder belegt werden
Hier finden Sie den Film zum Abkalbefutter UFA 260.
kann. Der Stoffwechsel dieser Kühe ist äusserst empfindlich und kann schnell entgleisen, womit Fruchtbarkeitsprobleme vorprogrammiert sind. Das Abkalbefutter UFA 260 enthält alle Nähr- und Zusatzstoffe, welche die Kuh rund um die Geburt benötigt und den Stoffwechsel positiv beeinflussen. Leinsaat unterstützt den Geburtsvorgang und ein rasches Abgehen der Nachgeburt, Lebendhefen und eine Kräutermischung regen den Grundfutterverzehr an. Propylenglykol hilft der Kuh, die Ketose-Gefahr zu senken. Seit kurzem enthält das schmackhafte Abkalbefutter zudem Antioxidantien. Diese entlasten den Stoffwechsel der Kuh und sorgen für eine raschere Regeneration nach dem Abkalben.
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UNTERWEGS MIT …
…UFA-Milchviehspezialist Jean-Michel Mercier
Jeder in seinem Arbeitsbereich
D
ie Landwirtschaft im Allgemeinen, besonders aber die Milchviehhaltung, motivierten Jean-Michel M ercier nach Anschluss der Matur, zu einer Ausbildung im Agrarbereich. So schloss er wenig später eine Ausbildung ab, die in der Schweiz dem Agrotechniker entspricht. Anschliessend arbeitete er während sieben Jahren in der französischen Agrarbranche und wechselte 1990 zur l’UCAR (Verband der landwirtschaftlichen Genoss e n s c h a f t e n d e r We s tschweiz – heute fenaco). Dort war er in der Region des Neuenburger Juras für die Beratung und den Verkauf des UFA-Futters zuständig. Im Jahr 1995 trat er während der Renovation des damaligen Rivalor-Mischfutterwerks in Puidoux dem UFA-Team bei und betreut seither die fünf LANDI des Kantons Neuenburg und deren Kunden. Sein Organisationstalent und sein grosses Fachwissen machen ihn zu einer sehr geschätzten und anerkannten Person. Im Rahmen des «Unterwegs mit» führt uns Jean-M ichel Mercier ins Val-de-Ruz, zu Familie Jacot-Chollet. Frédéric Jacot, seinerseits die dritte Generation auf dem Betrieb Crôtets, stellt uns den Familienbetrieb mit 73
ha Land in Geneveys sur Coffrane (930 m ü.M.) in der Bergzone 1 vor. Zuchtarbeit aus Leidenschaft Seit vielen Generationen ist die Milchviehzucht das Herzstück des Betriebes. Die Betriebsleiter kümmern sich bei Problemen sofort um die Tiere und warten nicht lange zu, wodurch Folgekrankheiten vermieden werden können. Der Einfluss der bekannten Stammkühe in der Herde ist schnell erkannt: «Aus Zeitmangel können wir nicht mehr an so vielen Ausstellungen teilnehmen, aber die Leidenschaft für die Zucht bleibt trotzdem», erzählt Frédéric JacotChollet. Das Zuchtziel ist eine massige Kuh mit guten Gliedmassen und einem gesunden und produktiven Euter. Die Stierenauswahl übernimmt der Vater Pierre-André, er setzt bevorzugt auf kanadische und italienische Genetik. Die aktuellsten Daten von Swiss-herdbook zeigen eine durchschnitt-liche Laktationsleistung von 9200 kg Milch mit einem Fettgehalt von 4,11 Prozent und einem Proteingehalt von 3,28 Prozent. Das Wohl der Tiere liegt Pierre-André und seinem Sohn Frédéric sehr am Herzen. Die Sommerhitze in diesem Jahr machte den Tieren zu schaffen. Gerade an den extrem heissen Sommertagen mit viel Sonnenschein bewegen sich die Kühe gerne im Schatten oder gar nicht und liegen in der Tiefstreu.
Herdenmanagement Der Freilaufstall mit Tiefstreue aus dem Jahr 1996 bietet für rund 45 Milchkühe Platz. Gefüttert wird eine Mischration bestehend aus Mais- und Grassilage, Heu, dem Proteinkonzentrat UFA 148–3 StimulGreen und Mineralsalz (TMR 1115 und Viehsalz). Während des Sommers wird zusätzlich geweidet. «Die richtige Zusammensetzung der Ration ist wesentlich, um eine gute Gesundheit und eine optimale Produktionsleistung der Herde zu gewährleisten» erklärt Frédéric Jacot. Bei der Milchkontrolle anfangs August erreichte die Herde trotz Hitze eine durchschnittliche Tagesmenge von 29,4 kg Milch, einen Fettgehalt von 4,07 Prozent und einen Proteingehalt von 3,52 Prozent – und das bei durchschnittlich
Die Familje Jacot-Chollet.
Die Milchkühe werden auf Tiefstreue gehalten.
Jean-Michel Mercier, Geneveys-sur-Coffrane Zivilstand: Geboren: Ausbildung: Hobbys: Motto: 56
verheiratet, 2 Kinder Jahrgang 1961 Höhere Fachschule Agronomie (in Frankreich) Fahrrad, Imkern «Schnell und bestmöglich reagieren.» UFA-REVUE 10 | 2018
192 Laktationstagen. Als E rgänzung erhalten die T iere an der Kraftfutterstation zudem das Proteinkonzentrat UFA 258 und das Leistungsfutter UFA 244–1. Das Trockenstellen erfolgt bei einer Milchleistung von rund 20 kg pro Tag mit Trockenstellern und einer Fütterungsumstellung. Die Galtkühe erhalten die Krippenreste der laktierenden Kühe und bodengetrocknetes Heu. Drei Wochen vor dem Abkalben werden die Kühe zurück in die Herde genommen, damit sie sich ans Futter und Stallklima gewöhnen können und die Immunität des Kalbes gewährleistet ist. Ein guter Jungviehstall ist essentiell, um eine frühe Erstkalbung und eine optimale Milchleistung zu garantieren. Zusätzlich zur Milch erhalten die Kälber früh Heu und ein Aufzuchtfutter. Nach rund vier Monaten werden die Kälber abgetränkt und anschliessend bis einjährig intensiv gefüttert.
Die Kälberration ist ähnlich wie die der Milchkühe, sie beinhaltet lediglich etwas mehr Heu und Grassilage. Krankheitsdruck Die Pflege der Tiefstreu ist Pierre-André und Frédéric sehr wichtig und eine ihrer täglichen Aufgaben. Zurzeit ist der Stall voll ausgelastet. Deshalb ist es sehr wichtig, täglich grosszügig zu streuen und monatlich zu misten, um den Erregerdruck und damit die Zellzahlen tief zu halten. «Die Produktion von Mist ist für den Pflanzenbau interessant, fordert aber ein intensiveres Management im Stall» erklärt Frédéric Jacot. Seit einiger Zeit nimmt der Druck der Klauenkrankheit Mortellaro auf dem Betrieb zu. Mit Hilfe des Immunity-Zusatzes, welcher das Immunsystem stärkt und der vermehrten Klauenpflege im Sommer, versuchen sie das Problem in den Griff zu bekommen.
Immunity – für gesunde Klauen Der Immunity-Zusatz enthält organisch gebundenes Zink, Mangan und Kupfer. Diese Spurenelemente spielen eine Schlüsselrolle bei der Erhaltung der Klauengesundheit und sind wesentlich für das Immunsystem, die Hautqualität und die Wundheilung. Die Mineralsalze UFA 291 Immunity (Aufzucht- und Galtphase) und Minex 977 Immunity (laktierende Kühe) fördern die Klauengesundheit und unterstützen den Heilungsprozess. Wichtig ist, dass die Spurenelemente bei Problembetrieben während 365 Tagen verabreicht werden, also unbedingt auch in der Galtzeit.
Pflanzenbau Der Pflanzenbau ist in der Region Geneveys-sur-Coffrane ein wichtiger Wirtschaftszweig. Frédéric Jacot baut die Ackerkulturen Raps, Brotweizen, Triticale, Gerste, Silomais und Kunstwiese an. Kunstwiesen und Silomais erfordern viel Aufmerksamkeit, da die Milchproduktion davon abhängt. Arbeitsorganisation und Zukunftsprojekte Der Betrieb entwickelt sich ständig weiter und mit der kommenden Übernahme eines weiteren Betriebs (30 ha LN), wächst er auch in Zukunft weiter. Da nicht geplant ist, weitere Arbeitskräfte einzustellen, ist eine saubere Arbeitsorganisation zwingend, damit die Lebensqualität und die besonderen Momente mit der F amilie erhalten bleiben. Die Stallarbeit ist zwischen Vater und Sohn a ufgeteilt. Frédéric Jacot übernimmt zusätzlich einzelne Stunden auf dem Mähdrescher eines Kollegen. Die Leitung und die Arbeiten auf der Alp liegen in der Verantwortung seines Vaters. Durch die kommende Betriebsvergrösserung nimmt auch der Arbeitskraftbedarf zu. Damit alles unter einen Hut gebracht werden kann und die Lebensqualität nicht abnimmt, plant die Familie Jacot-Chollet den Bau eines Laufstalls mit Liegeboxen (Sandmatratzen) und Melk- und Mistroboter. n
Der Landwirtschaftsbetrieb entwickelte sich ständig weiter.
Betriebsspiegel
Generationengemeinschaft Pierre-André et Frédéric Jacot-Chollet, 2206 Geneveys-sur-Coffrane (NE) Fläche: 73 ha LN in der Bergzone 1; 7,5 ha Sömmerungsfläche Pflanzenbau: 32 ha Getreide und Ölsaaten – 18 ha Kunstwiese – übrige Naturwiesen und Weiden Tiere: rund 45 Milchkühe der Rasse Holstein und Aufzucht Lieferrecht Milch: 400 000 kg Milch (ELSA) Betriebsleiter: Pierre-André (Vater) und Frédéric (Sohn)
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AUS DER FORSCHUNG
Bedarfsgerecht füttern in der Endmast In der Schweinemast schlummert für viele Betriebe ein ungenutztes Sparpotenzial. Ab
60 kg Lebendgewicht benötigen die Schweine nicht mehr gleichviel Protein und Mineralstoffe wie Jungtiere. In der Endmast sichern konstante Energiegehalte das gleichbleibende Wachstum, bei gleichzeitig deutlich abgesenkten Rohprotein- und Aminosäuregehalten. Spezifische Endmastfutter berücksichtigen diese Zusammenhänge und sind damit günstiger. Neben dem Spareffekt erfüllen Betriebe mit Phasenfütterung die Vorgaben für die neuen Ressourceneffizienz-Beiträge des Bundes sicherer. Mit dieser Entwicklung geht die Verbesserung der Futterverwer-
tung und der Ressourceneffizienz weiter. Wussten Sie, dass ein Mastschwein heute 30 Prozent weniger Futter benötigt als vor 60 Jahren? Dazu kommt ein Qualitätskriterium: Je nach Genetik und Fütterung in der Vormast haben viele Betriebe heute das Optimum bezüglich Magerfleischanteilen erreicht. Zu hohe MFA führen zu Abzügen im Schlachthof. Dieses Problem lässt sich unter Umständen mit einem frühzeitigen Einsatz von Endmastfutter lösen. Fazit: Mit Endmastfutter sparen Sie Geld, Protein und Phosphor und erhöhen ev. sogar die Erträge.
LESEFUTTER MINEX 980 BIO Eine gute Mineralstoffversorgung fördert die Fruchtbarkeit, Klauengesundheit und Langlebigkeit auf dem Bio-Milchviehbetrieb. MINEX 980 Bio sorgt dafür, dass die wertvollen Mineral- und Wirkstoffe nicht in den Krippenresten landen, sondern effektiv den Tieren zugutekommen. • Sichere Versorgung: 100 bis 150 g pro Tier und Tag garantieren eine sichere Versorgung mit allen wichtigen Mineral- und Wirkstoffen. Gehalte pro Kilogramm: 100 g Ca, 100 g P, 20 g Na, 60 g Mg (u. a.) • Ca:P-Verhältnis 1:1. Mit dem hohen P-Gehalt kann der oft fehlende P auf dem Bio-Betrieb zugeführt werden. • Schmackhaftigkeit: Das expandierte Mineralsalz hebt sich durch den guten Geschmack von anderen Mineralfuttermitteln ab. • Kräuter: Fenchel und Hagebutten sind für ihre positive Wirkung auf Verdauung, Wohlbefinden und Gesundheit bekannt, die sie jetzt auch via MINEX 980 entfalten.
HOBBYTIERECKE
UFA-Strategien Legehennen Küken Woche 1 bis 10
Junghennen Woche 11 bis 16
UFA 513*/UFA 514
UFA 515*/UFA 616
Schlupf
Legehennen ab 18. Lebenswoche
Legehennen Kombi
UFA 505/605 und UFA 506
• Organisch gebundene Spurenelemente: Der organische Anteil bei Selen liegt bei 50 % und der Anteil Zink bei 25 %. Mit der Kombination anorganischer und organischer Spurenelemente wird die beste Versorgung erreicht. • Abrufstationstauglich: Die automatische, tierindividuelle Verabreichung über die Abrufstation spart Arbeit.
Legehennen Alleinfutter
UFA 513*/UFA 514
UFA 515*/UFA 616
UFA 525/625
UFA-Berater 3052 Zollikofen 058 434 10 00
Legehennen Bio
UFA 501 + UFA 504
UFA 502 + UFA 504
UFA 502/603 und UFA 504
Ab der 45. bis 50. Woche sollte die Ration mit einer zusätzlichen Kalzium-Quelle wie Muschelschalen oder Kalkgrit ergänzt werden. Ansonsten leiden der Knochenbau der Hennen und die Qualität der Eierschalen. *mit Kokzidiostatikum
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1070 Puidoux 058 434 09 00 6210 Sursee 058 434 12 00 9245 Oberbüren 058 434 13 00 ufa.ch UFA-REVUE 10 | 2018
Nutztiere
Rund um die Geburt
Stressfreies Abkalben Eine gute Fruchtbarkeit stellt sich nur bei einem stressfreien Laktationsstart ein. Damit dies gelingt, gilt es einiges zu beachten. Aber nicht nur die Geburt selbst und das Eingliedern in die Herde sind für die frisch abgekalbten Kühe
Stress verlängert die Zeit zwischen Abkalbung und Trächtigkeit 70
stressig, auch die Fütterungsumstellung ist zentral.
Christoph Gurtner
E
fluss reduziert und die trächtige Kuh bereitet sich auf die Geburt und die bevorstehende Laktation vor. Diese Zeit wird oft von einem Fütterungswechsel und einer Neugruppierung der Herde mit Rangkämpfen begleitet. Besonders in dieser Zeit sollte zusätzlicher Stress soweit als möglich verhindert werden. Zeit und Ruhe Für die Geburt werden der Muttermund und das Scheidegewebe aufgeweitet. Dies braucht Zeit. In natürlicher Umgebung ziehen sich Rinder vor der Geburt aus der Herde zurück. Deshalb ist es wichtig, den Tieren während der Geburt Ruhe zu gönnen und diese nicht durch ein zu frühes Eingreifen oder ständige Kontrollgänge zu stören. Bei einer Störung des Geburtsvorganges wird das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet und die Wehen werden unterbrochen, was die gesamte Geburt verzögert.
Rund ums Abkalben sollte der Kuh viel Aufmerksamkeit geschenkt werden. Bild: Sandra Frei
Neu mit natürlichen Antioxidantien
Autoren Andrea Hospenthal, Technischer Dienst UFA AG, 3360 Herzogenbuchsee Christoph Gurtner, Milchviehspezialist im UFA-Beratungsdienst, 3052 Zollikofen
Das UFA 260 vereint alle Vorteile eines Abkalbefutters. Durch die sorgfältig ausgewählte Zusammensetzung wird der Stoffwechsel unterstützt und ermöglicht der Kuh einen optimalen Start in die neue Laktation. Ein leichter Geburtsverlauf, schneller Abgang der Nachgeburt und gutes Versäubern sind entscheidend für Leistung und Fruchtbarkeit der Milchkuh. Neu enthält das UFA 260 natürliche Antioxidantien, welche das Immunsystem zusätzlich unterstützen.
Serviceperiode in Tagen*
Andrea Hospenthal
ine optimale Fütterung und Haltung während der Galtphase ist das Fundament einer reibungslosen Geburt und eines erfolgreichen Starts in die neue Laktation. Während der letzten zwei Trächtigkeitswochen ist der Zuwachs des Fötus am grössten. Bedingt durch hormonelle Veränderungen wird der Milch-
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1 Eierstockzyste
50
2 Abstieg in der sozialen Reihenfolge
40
3 KlauenErkrankung
30
4 Milchfieber
20 10 0
1
2
3
4
* Veränderung der Serviceperiode in Tagen im Vergleich mit gesunden Tieren Stress wirkt sich negativ auf den Gesundheitsstatus aus. Neben sozialem Stress wie Rangkämpfen führen auch Krankheiten zu einer längeren Serviceperiode. Durch eine optimale Fütterung und Haltung auch während der Galtzeit kann die Fruchtbarkeit verbessert werden. Quelle: Dobson et al.
Zum Beispiel mit einer erhöhten Kraftfutterbeigabe oder durch ein Anfüttern. Gewohnte Umgebung Zusätzlich können bestimmte Komponenten einen positiven Effekt erBeim Umstallen wird die soziale zielen. So wirkt sich der Einsatz von Rangordnung einer Herde neu gestaltet. Dies bedeutet Stress. Ein AbLeinsaat positiv auf eine leichte Gestieg in der sozialen Reihenfolge burt und das Nachgeburtsverhalten wirkt sich unter anderem negativ auf aus. Durch die Verfütterung von sekundären Pflanzeninhaltsstoffen wird den Besamungserfolg aus (Grafik). das Immunsystem unterstützt. SogeDaher ist es nötig, Tiere rechtzeitig nannte natürliche Antioxidan-tien an eine neue Herde zu gewöhnen. wirken im Körper als Radikalfänger. Besonders in StresssituatioFütterung nen entsteht ein Ungleichgewicht zu In den letzten Wochen der Galtzeit Gunsten der freien Radikale. Werden steigt der Nährstoffbedarf durch das freie Radikale nicht neutralisiert, Wachstum des Kalbes an. Gleichzeitig wird durch den Platzbedarf des können diese die Zellwand angreifen Kalbes die Futteraufnahme reduziert. und schädigen. Dies wirkt sich negativ auf den Immunstatus aus. Kurz Dies gilt es mit einer konzentrierteren Ration zu verhindern, um vor der Geburt gilt daher: Nur das allfälligen Mängeln vorzubeugen. Beste ist gut genug für die Kühe. n
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Nutztiere
Serie: Mortellaro – Teil 2|8
Herbstweide
Kein Mortellaro einstallen Unterdessen sind sämtliche Tiere von den Alpen zurück auf den Heimbetrieben und geniessen vor dem Einstallen meist die Herbstweide. Bereits letztes Jahr waren einige Betriebsleiter unzufrieden, als Rinder mit Mortellaro von der Sömmerung zurückkamen. Welches Handeln ist in dieser Situation gefragt?
Sabrina Huber
Hansueli Rüegsegger
M
ortellaro ist also auch auf den Alpen angekommen. Dabei gibt es fast nur eine Möglichkeit, wie Mortellaro auf die Alp geschleppt wurde – durch kranke Trägertiere, welche im Frühling auf die Alpen gebracht wurden. Feuchtwarmes Wetter oder nasse Tränkestellen reichen bereits, um gesunde Tiere mit allenfalls einem etwas geschwächten Immunsystem anzustecken. Kommen infizierte Tiere von der Alp auf den Talbetrieb, besteht eine grosse Ansteckungsgefahr für die restlichen Tiere.
Überprüfung Idealerweise werden die Tiere bereits bei der Rückkehr von der Alp auf Mortellaro geprüft. Eine reine «Lahmheitsprüfung» ist nicht ausreichend, da die Tiere meist nur bei akutem Stadium (M2) lahmen. Der Check beim fixierten Tier, zum Beispiel im Fressgitter, ist dabei das Minimum. Ein geschultes Auge erkennt bei sauberen Füssen den Grossteil der infizierten Klauen. Zur sicheren Erkennung von Dermatitis digitalis (DD) ist jedoch ausschliesslich der Klauenstand geeignet. Eine Studie Die Rinder sind zurück von der Alp, Kontrollen sind nun wichtig. Bild: Sandra Frei
Der 6-Punkte-Plan Es handelt sich beim 6-Punkte-Plan um ein Konzept, welches 2018 vom Rindergesundheitsdienst in Zusammenarbeit mit der UFA erarbeitet und in der UFA-Revue 2/2018 veröffentlicht wurde. Basierend auf dem bekannten 5-Punkte-Plan, wurde durch Aktualisierung eine Strategie entwickelt mit dem Ziel, das Auftreten von DD in einem Betrieb langfristig zu reduzieren. Dazu ist es nötig, die Klauengesundheit über einen längeren Zeitraum (12 Monate) streng zu überwachen und regelmässige Kontrollen durchzuführen. Folgenden Punkte sind darin enthalten: 1 Gute Hygiene und einen hohen Kuhkomfort • Maximierung des Kuhkomforts, durch saubere, trockene Tierumgebung, kurze Stehzeiten, rutschfeste Böden, Vermeidung von Überbelegung • Verhinderung der Übertragung von Kuh zu Kuh, durch Reinigung von Klauenpflegeräten und Händewaschen bzw. Wechsel der Handschuhe nach Behandlung von Kühen mit akuten Stadien (M1, M2, M4.1) 2 Einhaltung der Biosicherheit • Tierverkehr auf das nötigste reduzieren und vor der Einstallung die Kühe und Rinder im Klauenstand untersuchen und wenn nötig behandeln
• Berücksichtigung des Personenverkehrs (Tierarzt, Klauenpfleger, Besamer, Futtermittelberater) • Einhaltung sauberer Stiefeln und Ausrüstung, evtl. stalleigene Kleidung/Überzieher 3 Sofortige Behandlung von erkrankten Kühen und genaue Dokumentation • Tägliche Kontrolle – Identifikation von lahmen Kühen oder solchen mit sicht baren Läsionen • Sofortige Behandlung betroffener Tiere nach standardisiertem Behandlungsschema • Dokumentation der vorgenommenen Behandlungen und des Erfolges • Ausmerzung chronisch kranker Tiere
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4 Korrekter Einsatz eines Klauen bades • Klauenbäder/Rückenspritze mit kommerziell erhältlichen und umweltfreundlichen Lösungen einsetzen zur vorbeugenden Behandlung 5 Regelmässige funktionelle Klauen pflege inkl. Dokumentation • Mindestens 2-mal im Jahr alle Tiere im Klauenstand kontrollieren und wenn nötig pflegen 6 Optimierte Fütterung • Eine Unterversorgung mit Spuren elementen Mineralstoffen hat einen negativen Einfluss auf das Immunsystem sowie die Klauengesundheit • Ebenso ist auf eine angepasste, wiederkäuergerechte Fütterung zu achten
UFA-REVUE 10 | 2018
Nutztiere
bitte ausschneiden
BehandlungsEmpfehlung
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Serie: Mortellaro – Teil 2|8
Mortellaro Aktive Läsionen = ansteckend! M1 Veränderung < 2 cm Anwendung • Repidermaspray • Intra Hoof fit Gel Verband 5 Tage M2 Veränderung > 2 cm Anwendung • Novadermasalbe • Intra Hoof fit Gel Verband 5 Tage, dann neu beurteilen M4.1 Chronisch mit neuen, kleinen Veränderungen Anwendung • Novadermasalbe • Intra Hoof fit Gel
Abheilungsstadium M3 Krustenbildung Anwendung • Nachkontrolle • evtl. Repidermaspray
Chronisches Stadium M4 lange Haare und verdickte Haut Anwendung • Regelmässige Kontrolle • Repidermaspray falls nötig
UFA-REVUE 10 | 2018 61
Nutztiere
Serie: Mortellaro – Teil 2|8
Dermatitis digitalis – behandeln und vorbeugen mit Plan • Vorbeugende Massnahmen aus dem Gesundheitskonzept umsetzen – Hygiene – Klauenpflege – Fütterung – Immunsystem stärken (Aufzucht, inkl. Mineralstoffversorgung)
Der deutsche Arzt Christoph Wilhelm Hufeland sagte bereits im 18. Jahrhundert: «Vorbeugen ist besser als Heilen». Ist ein Betrieb allerdings bereits von Mortellaro betroffen, braucht es einen genauen Plan und viel Disziplin, um eine langfristige Verbesserung zu erzielen. Der Markt mit Produkten zur Behandlung von Dermatitis digitalis ist riesig, den Überblick zu behalten schwierig. Bleibt der schnelle Erfolg aus, ist die Verlockung gross, ein anderes Produkt auszuprobieren. Wie sich aber gezeigt hat, ist die langfristige und vor allem konsequente Umsetzung der Therapie entscheidend, um langanhaltende Erfolge zu erzielen. Eine aktuelle Studie (Vortrag M. Klawitter et al., 2016, 29th WBC, Dublin) zeigt, dass beim Einsatz von antibiotikahaltigen Präparaten vermehrt chronische Stadien (M4) entstehen. Da Tiere mit chronischen Stadien rasch wieder in akute Läsionen übergehen können, stellen sie ein grosses Ansteckungsrisiko für andere Kühe dar. Das Auftreten dieser M4 Stadien sollte deshalb soweit wie möglich vermieden werden. Wir empfehlen darum die Verwendung von Produkten auf der Basis von chelatierten Kupfer- und Zinkverbindungen (Repidermaspray, Intra Hoof fit), welche eine antibakterielle Wirkung aufweisen und so zu einer Abheilung der Läsionen führen. Für aktive Stadien (M1, M2 und M4.1) konnten durch den Einsatz von Präparaten mit dem Wirkstoff Salicylsäure (z. B. Novaderma) gute Behandlungserfolge erzielt werden. Grundsätzlich ist zu sagen, dass unabhängig von der gewählten Therapie, das Anlegen von Verbänden absolut zentral ist. So können für das Einzeltier Schmerzen reduziert und die Abheilung der Veränderung gefördert werden. Aus Sicht der Herde kann durch das Abdecken die Verteilung der Erreger in der Tierumgebung verhindert werden, was wiederum den Keimdruck und das Übertragungsrisiko im Stall deutlich reduziert. Es hat sich gezeigt, dass insbesondere wiederholtes Anlegen (2- bis 3-mal) von Verbänden, im Abstand von fünf bis sieben Tagen den Behandlungserfolg erhöhen (Vortrag M. Klawitter et al., 2016, 29th WBC, Dublin). Die genauen Behandlungsempfehlungen können Sie der vorgängigen Darstellung entnehmen. Wichtig ist aber nicht nur die Art der Therapie, sondern auch wie schnell erkrankte Tiere erkannt und behandelt werden. Auch hier gilt, je schneller desto besser – innerhalb von 24 Stunden. Ein nicht behandeltes Tier wird unnötigen Schmerzen und Stress ausgesetzt, was durch ein schnelles Reagieren verhindert werden kann. Eine sofortige und konsequente Therapie ist zentral im Kampf gegen Dermatitis digitalis. Wichtig ist aber, dass ein gutes Behandlungsmanagement durch andere Massnahmen wie eine verbesserte Entmistung und angepasste Klauenpflege ergänzt und somit auch unterstützt wird.
Autoren Hansueli Rüegsegger, Leiter Milchvieh UFA AG, 3360 Herzogenbuchsee; med. vet Sabrina Huber, Vetsuisse-Fakultät, 3001 Bern; Tierärztin beim RGD.
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aus den USA zeigt, dass die Befunde am Fressgitter, deutlich schlechter erkannt werden als im Klauenstand. Um Sicherheit zu haben, sind die Tiere im Zweifelsfall im Klauenstand zu überprüfen. Infizierte Tiere sind gemäss Schema (Kasten «Behandlungsplan») zu behandeln. Auch eine Nachkontrolle der infizierten Tiere
So kann es aussehen, wenn ein Verband während sechs Wochen nicht ge wechselt wird. Deshalb gilt: Verbands wechsel alle fünf bis sieben Tage. Bild: RGD
gehört dazu, um sicher zu sein, dass die Krankheit gut abgeheilt ist. Diese Massnahmen erfordern einen gewissen Aufwand in einer auf dem Landwirtschaftsbetrieb meist ohnehin intensiven Zeit. Jedoch lohnt sich der Aufwand vor allem, wenn dadurch die Einschleppung von Mortellaro in den Bestand verhindert wird. Ist die gefürchtete Klauenerkrankung einmal im Stall, lässt sie sich kaum mehr ausrotten. Vorbeugen Sämtliche Präventionsmassnahmen, die bei den Milchkühen bereits mehr und mehr umgesetzt werden, gehören auch auf den Aufzuchtbetrieb, vor allem bei erhöhtem Keimdruck. • Keine infizierten Tiere in den Bestand integrieren – Zukauf von Tieren – Ausstellungen – Aufzuchtbetrieb – Alpung • Klauenpfleger auf die Gefahr der Übertragung durch nicht desinfizierte Klauenpflegewerkzeuge hinweisen.
Weidegang unterstützt Grundsätzlich senkt der Weidegang, also auch die Alpung das MortellaroRisiko, da die Klauen sauberer sind und abtrocknen. Vernässte Stellen oder feuchte Weideeingänge sind jedoch gefährliche Infektionsstellen. Auf der Weide gilt: Ein gesundes, nicht gestresstes Tier ist weniger anfällig auf Infektionen. Entsprechend müssen auch bei Rindern oder Mutterkühen, die 24 Stunden auf der Weide sind, Mineralstoffe zugefüttert werden, um den Bedarf zu decken und das Immunsystem zu stärken. Auf jede Weide und jede Alp gehört mindestens ein geeigneter Leckeimer oder noch besser ein Mineralstoff, der beispielsweise in einem UFA-Microfeeder oder -Basisfeeder angeboten wird. Immer mehr Mutterkühe Leider ist die Mineralstoffverabreichung nicht auf jedem Betrieb Standard. Insbesondere in der Mutterkuhhaltung wird die Bedeutung einer ausreichenden Versorgung mit Mineralstoffen oft unterschätzt. Sogar wenige Wochen alte MutterkuhKälber können bereits mit den Erregern belastet sein. In solchen Fällen muss davon ausgegangen werden, dass das Kalb bereits mit einem schwachen Immunsystem zur Welt kam. Hier gilt, die Versorgung des Muttertiers während den letzten Trächtigkeitswochen unter die Lupe zu nehmen. Eine bedarfsgerechte Versorgung mit Nähr- und Mineralstoffen ist zentral, um einerseits das Immunsystem der Kuh zu unterstützen und andererseits hochwertige Kolostralmilch zu bilden, um dem Neugeborenen den bestmöglichen Schutz zu ermöglichen. n UFA-REVUE 10 | 2018
Nutztiere
Rindviehvermarktung
Tiervermarktung für Milchviehbetriebe Die Anicom AG ist als Vermarkter längst nicht mehr nur auf Schweinebetrieben anzutreffen. Sie ist auch ein starker und verlässlicher Vermarktungspartner im Rindviehbereich. Das Vermarktungs- und Dienstleistungsangebot bietet für Milchviehbetriebe interessante Produktionsprogramme für unterschiedliche Tierkategorien.
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ebst den Dienstleistungen im Schweinebereich, bietet die Anicom ein umfängliches Dienstleistungsprogramm auch für Milchviehbetriebe. So besteht die Möglichkeit, folgende Tierkategorien über die Anicom zu vermarkten: • Tränker (Milch- und Mastrassentränker) • Mastremonten und Schlachtkälber • Ausmastkühe • Verarbeitungstiere (abgehende Milchkühe und Altstiere) Anicom bietet ihren Kunden verschiedene Absatzkanäle, faire Preise und Zuschläge für Qualitäts- und Labeltiere. Vermarktung von Milch- und Mastrassentränkern Der Service beginnt bei den kleinsten im Stall. Über die Anicom lassen sich sowohl Milch- als auch Fleischrassentränker vermarkten. Grundanforderungen sind ein Verkaufsalter zwischen 21 und 42 Tagen und ein Mindestgewicht von 65 kg. Die Tränker werden wöchentlich auf den regionalen Tränkerplätzen zusammengeführt. Wir garantieren daher, dass die Tränker, unabhängig vom saisonalen Angebot, in der gewünschten Anmeldewoche auf dem Betrieb abgeholt werden.
Tränker
Mastremonten und Schlachtkälber
Gesundheitstränker: Beim Gesundheitstränker-Programm kann jeder Milchviehhalter mitmachen, der bereit ist, die Massnahmen zur Verbesserung der Kälbergesundheit umzusetzen. Alle Tränker, welche anhand des obligatorischen Pflichtenhefts aufgezogen werden, können somit als Gesundheitstränker über die Anicom vermarktet werden. Die Betriebe profitieren von verbesserter Kälbergesundheit, höheren Leistungen, einem tieferen Antibiotikaverbrauch und einer Prämie von 50 Franken pro Tränker. VEOS: Im Gegensatz zum Gesundheitstränker richtet sich VEOS ausschliesslich an Fleischrassentränker. Um das Angebot an Mastrassentränkern für die Rindfleischproduktion langfristig zu sichern, wurde in Zusammenarbeit mit Swissgenetics und Vianco VEOS ins Leben gerufen. Jeder Produzent, der einen Tränker der Kategorie AA oder AAW an die Anicom oder Vianco liefert, erhält dafür einen Besamungsgutschein, den er bei Swissgenetics für geprüfte Fleischrassengenetik einlösen kann. Der Wert des Gutscheins beträgt mindestens zehn und maximal 20 Franken und variiert abhängig vom saisonalen Tränkerangebot. Bei VEOS
Rinder
profitiert der Milchviehhalter von höheren Preisen für seine Tränker und einem Besamungsgutschein. Mastremonten und Kälber aus bäuerlicher Kälbermast Unsere Mastremonten beziehen wir einerseits direkt ab Milchviehbetrieben andererseits ab spezialisierten Fresserproduktionsbetrieben. Dadurch können für jeden Mastbetrieb die passenden Jungtiere angeboten werden. Zudem handeln wir Kälber sämtlicher Labels von bäuerlichen Kälbermästern, die wir zu einem grossen Teil an regionale Schlachthöfe vermarkten. So können wir interessante Konditionen und kurze Transportwege gewährleisten. Kühe – in die Ausmast oder Verarbeitung Um das Vermarktungsangebot abzurunden, vermarkten wir nebst Jungtieren auch abgehende Milchkühe und Altstiere. Für abgehende Milchkühe bieten wir je nach Konstitution der Tiere die Möglichkeit, sie als Ausmasttiere weiterzuvermarkten oder als Verarbeitungstiere im Schlachthof zu platzieren. Die Anicom garantiert für Qualitätstiere top-Konditionen und zahlt Bio, IPS und BTS + RAUS Zuschläge. n
Fritz Zahnd
Produzenten gesucht Milchviehbetriebe, die Tränker, Fresser, Schlachtkälber, Ausmast- oder Schlachtkühe zu verkaufen haben, können sich unter folgenden Telefonnummern melden. Gleichzeitig beliefern wir interessierte Mastbetriebe gerne mit den passenden Ausmasttieren. Suisse romande 058 433 79 50 payerne@anicom.ch Mittelland 058 433 79 00 zollikofen@anicom.ch Zentralschweiz 058 433 78 00 sursee@anicom.ch Ostschweiz 058 433 77 00 ohringen@anicom.ch www.anicom.ch
Verarbeitungstiere, Ausmastkühe, Altstiere, Milchkühe
Autor Fritz Zahnd, Handel Anicom, 3052 Zollikofen UFA-REVUE 10 | 2018 63
Nutztiere
60 Jahre UFA
Meilensteine Milchviehfütterung Die Milchmenge pro Kuh verdoppelte sich in den letzten 60 Jahren und die Fütterung hat sich stark weiterentwickelt. Die Kuh hat einen sehr hohen Stellenwert und ist weit mehr als ein Nutzvieh. Vielerorts hat das Milchvieh, trotz des schwierigen Marktumfelds, eine Sonderstellung mit Familienanschluss.
Hansueli Rüegsegger
Weit mehr als NEL und APD Bei der Optimierung des Energieangebotes sollte nicht nur die Kennzahl NEL berücksichtigt werden, sondern auch die Verdaulichkeit des Futters und die Pansenfermentation. Für jedes einzelne Rau- und Kraftfutter können die Kennzahlen basierend auf der chemischen Zusammensetzung und Abbauparametern erhoben werden. Indem die Ergänzungsfütterung auf die Pansenfermentation ausgerichtet wird, können Probleme wie Pansenazidose weitgehend verhindert werden. UFA W-FOS hat einen grossen Praxisnutzen wie, ausgeglichene Fermentation, bessere Futterverwertung, stabiler PansenpH und konstantere Persistenz. Bessere Gesundheit und Leistungsfähigkeit sind nicht mehr aus der UFA-Milchviehfütterung wegzudenken.
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V
or rund 100 Jahren wurden die Kühe von Hand gemolken. Das Euter war gestuft mit langen Zitzen, was heute unerwünscht ist. Im Laufe der Jahre haben sich die Euter verändert und die Milchmenge hat zugenommen. Früher gab eine gute Kuh rund 14 kg Milch pro Tag, heute ist es bei einem Durchschnittstier rund das Doppelte. Spitzenkühe erreichen pro Tag sogar 40 bis 50 kg, was einer ganzen Milchkanne entspricht. Anfangs der 70er Jahre wurde eine Kuh mit 5500 kg als Hochleistungskuh bezeichnet und eine Milchleistung von 20 kg je Tag bedurfte einer Kraftfuttergabe von drei Kilogramm. Entsprechend sind die heutigen Kühe grösser und schwerer, aber auch effizienter. Von der Stärkeeinheit zu W-FOS Der Agridea Futterplan entstand in den 60er Jahren. Mit einem einfachen Berechnungstool konnten Rationen für Milchkühe von Hand berechnet werden. Die ersten Futterplanberechnungen basierten auf Stärkeeinheiten. Erst später, 1977 wurden die ersten Milchviehfütterungspläne mit dem Computer gerechnet. Die UFA-Genossenschaft wirkte beim Entwickeln des damaligen LBL-Plans mit und hat diesen später weiterentwickelt, damit die Berater die Futterpläne selbstständig berechnen konnten. Der Milchviehfütterungsplan war nun deutlich aussagekräftiger und das entsprechende Ergänzungsfutter konnte automatisch berechnet werden. Grundfut-
ter-Analysen kamen anfangs der 60er Jahre auf. Die Gehalte konnten manuell in den Fütterungsplan integriert werden. Die Kennzahl NEL löste die Stärkeeinheiten ab. Das APDSystem stammt aus Frankreich und wurde in den 80er Jahren auf Schweizer Verhältnisse angepasst und stark gefördert. Diese Änderungen brachten eine kleine Revolution bei der Berechnung der Rationen. Mitte der 90er Jahre kam Bewegung in die Rationsberechnung. Die Futtermittelindustrie wollte den Agridea-Futterplan weiterentwickeln, Agridea war jedoch nicht bereit, in ein neues System zu investieren. Die grösseren Futtermittelfirmen wollten sich weiterentwickelten, was dazu führte, dass in der Schweiz heute mindestens vier verschiedene Kalkulationsprogramme für Futterpläne existieren, die kaum miteinander verglichen werden können. UFA hat sich für das in den Niederlanden entwickelte System von W-FOS entschieden, das die Vorgänge im Pansen detailliert abbildet, um den Tieren eine optimale Ration anbieten zu können. Beratung früher und heute Anfangs der 70er Jahre gab es nur wenige Milchvieh-Berater. Der Milchvieh-Bereich wurde primär von den regionalen LANDI abgedeckt. Die meisten LANDI hatten ihr eigenes Mischfutterwerk. Der Verkauf war primär Aufgabe der Verbände. Der Anteil an Milchviehfutter bei der UFA war zu dieser Zeit sehr gering. Die UFA gab einzig die Rahmenbe-
Wussten Sie, dass… … die ersten Fütterungspläne in den 60er Jahre entstanden? … die Geburtsstunde von UFA top-form 1989 war? … die Entwicklung von UHS im Jahr 2000 war? … UFA W-FOS 2006 entstanden ist?
dingungen vor (Futternummern und Gehalte). Bei der Zusammensetzung war die LANDI relativ frei. Mit der Gründung der Orador, begann die Spezialisierung im Aussendienst und die Struktur im Verkauf wurde optimiert. Um die Fütterung zu verbessern und die Kunden weiterzubringen, werden die Milchviehspezialisten laufend weitergebildet. Die Spezialisierung der einzelnen Tierkategorien ist heute nicht mehr aus der UFA wegzudenken. Die Professionalisierung nahm laufend zu. Die UFA entwickelte im Jahre 2000 das Herdenmanagement-Programm UFA Herd Support (UHS). UHS wurde zuerst im Jura und später von sämtlichen Milchviehspezialisten genutzt und geschätzt. Dank laufenden Innovationen wird dieses ManagementTool auf vielen Betrieben sehr geschätzt. Die Schweiz ist Weltmeister Die Schweiz ist ein Grasland. Umweltbedingungen und Bodenbeschaffenheit sind für den Graswuchs und den Futterbau ideal. Jedoch
UFA-REVUE 10 | 2018
Nutztiere
muss bedacht werden, dass im Ausland das Raufutter teilweise teurer war als Kraftfutter. In der Schweiz war das Kraftfutter Mitte der 90er Jahre deutlich kostspieliger als das Raufutter, was eine zu starke Ausdehnung der Milchproduktion verhinderte. Auch heute noch ist der grösste Teil des in der Schweizer Milchproduktion eingesetzten Futters Raufutter. Im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern ist der Kraftfuttereinsatz in der Schweizer Milchproduktion zurückhaltend. In der Schweiz beträgt das Verhältnis Raufutter zu Kraftfutter ungefähr 80 zu 20. In EU-Ländern kann dies genau umgekehrt sein. Der Kraftfuttereinsatz pro Milchkuh in der Schweiz wird auf ca. 640 – 710 kg pro Jahr geschätzt. In den Ländern der EU liegt der Einsatz bei rund 2000 – 2500 kg pro Kuh und Jahr. Umgerechnet auf die Produktion von einem Kilogramm Milch werden in der Schweiz 100 g Kraftfutter, in Frankreich 200 g, in Deutschland/Holland/Dänemark 300 g und in Spanien sogar 400 g eingesetzt. Die Schweizer Milchviehhalter sind also echte Weltmeister bei den Grundfutter-Leistungen. Auswertungen sämtlicher 223 UHSBetriebe aus dem Jahre 2017 zeigen eine Grundfutterleistung von über 6800 kg Milch. Mineralstoffe essentiell Die Zufütterung von Mineralstoffen und deren Wichtigkeit waren schon früh bekannt. Bis 1972 wurden die Mineralstoffe durch die landwirtschaftlichen Genossenschaftsverbände hergestellt. Ein Zitat aus der UFARevue von 1/1972 beschreibt die Situation folgendermassen: «Die Intensivhaltung der Nutztiere verleiht den Mineralstoffen eine wachsende Bedeutung». Dabei war UFA 193 eines der ersten Mineralsalze ab Werk Sursee. Es wurde für Hochleistungskühe und für Fruchtbarkeitsprobleme entwickelt und beworben.
Entstehung Startphasenfutter Die Eiweissversorgung kam Mitte der 70er Jahre auf, zugleich wurde die Methioninversorgung der Kühe thematisiert. UFA 163 war das erste UFA-Milchviehfutter mit pansengeschütztem Methionin. Der Zusatz dieser Aminosäure wird auch heute noch den Startphasenfuttern zugegeben. Dank der Extrudertechnologie ist UFA 173 entwickelt und beworben worden, das Produkt enthielt extrudierte Sojabohnen. Die VLG Bern arbeitete als erstes mit der Technik. Die Vorteile von UFA 173 lauteten: • Bessere Fressbarkeit • Hohe Nährstoffkonzentration (APD und NEL) • Grobe, wiederkäuergerechte Struktur • Günstiger Preis pro Nähstoff einheit Mitte der 90er Jahre wurde in Lenzburg der erste Expander für die Produktion von Milchviehfutter eingebaut. Die Hauptvorteile des Expanders sind die bessere Fressbarkeit und der Schutz des Proteins, bzw. die Erhöhung des Bypass-Anteils.
Entwicklung Melktechnik Die ersten elektrischen Melkmaschinen folgten anfangs des 20. Jahrhunderts. Zu Beginn von 1990 wurden Melkroboter entwickelt, welche den gesamten Melkprozess automatisierten. Eine Statistik aus dem Jahre 2010 zeigt die Verbreitung der unterschiedlichen Melksysteme in der Schweiz: 39,4 Prozent Eimermelkanlagen, 31,5 Prozent Rohrmelkanlagen, 26,5 Prozent Melkstände, 2 Prozent Melken von Hand, 0,5 Prozent Melkroboter. Neuere Zahlen liegen leider nicht vor, aber die Entwicklung ist definitiv nicht stehengeblieben. So sind in der Schweiz heute bereits über 700 Melkroboter im Einsatz. Fazit Die Milchviehhaltung hat sich durch die Professionalisierung und den technischen Fortschritt enorm weiterentwickelt. Die Leistung und die Effizienz sind heute auf einem sehr hohen Niveau. Es bleibt spannend, welche Entwicklungen die nächsten 60 Jahre der Milchviehhaltung prägen werden. n
Milchviehratgeber der UFA aus dem Jahre 1962.
Autor Hansueli Rüegsegger Leiter Milchvieh, 3360 Herzogenbuchsee Bilder Archiv UFA-Revue
UFA-REVUE 10 | 2018 65
Nutztiere
Häckselstroh
Interessante Fütterungsalternative In vielen Regionen Europas und der Schweiz hat der diesjährige überaus trockene Sommer zum Teil zu extremem und akutem Grundfuttermangel geführt. Durch rechtzeitiges Festlegen von alternativen Fütterungsstrategien können negative Effekte – zumindest teilweise – abgeschwächt werden.
Jürg Burren
Z
iel muss es sein, die Leistungsfähigkeit der Tiere auszuschöpfen, sie bedarfsgerecht zu versorgen und trotzdem möglichst keine überhöhten Futterkosten in Kauf nehmen zu müssen. Futterplanung Bei der Verfütterung von Alternativ-/ Notrationen ist es unbedingt notwendig, im Vorhinein genaue Rationsberechnungen durchzuführen, denn nur so ist es möglich, die Nährstoffversorgung des Tieres zu decken und darauf aufbauend die leistungsgerechte Kraft- und Mineralfutterergänzung vorzunehmen. Mit der Ra-
Futtermangel – das Wichtigste in Kürze • Einen groben Futterplan für die nächsten acht Monate erstellen. • Effekte von Rationsumstellungen und Tierverkäufen auf die Futterbilanz prüfen. • Kosten von Zukauffutter und von Rationen prüfen. • Vorausschauend und rasch handeln. Mögliche Massnahmen • Kühe mit hoher Leistung und Jungrinder im ersten Jahr sollten mit höheren Kraftfuttermengen versorgt werden. Der Pansen darf dabei aber nicht überlastet werden. • Hochwertiges Grundfutter erhalten vorrangig die hochleistenden Tiere (Laktationsbeginn) sowie die Kälber. • Rinder mit geringem Nährstoffbedarf (altmelkend und trockenstehende Kühe, Jungvieh im zweiten Lebensjahr, Mutterkühe) erhalten an Stelle von Heu bzw. Grassilage auch Stroh in Kombination mit Kraftfutter. • In der Rindermast kann durch Anpassung des Kraftfutteranteils (bis zu 55 Prozent der Ration bzw. 3,5 bis 5 kg je nach Futteraufnahme) Grundfutter gespart werden. • Beim Futtermittelzukauf muss die Qualität des Futters und auch der Trockenmassegehalt berücksichtig werden (Preiswürdigkeit). • Futterrationsberechnungen sind eine Voraussetzung für bedarfsgerechte Ergänzung mit Energie, Eiweiss, Struktur, Mineralstoffen und Vitaminen (speziell Beta-Carotin).
66
Die Qualität des Basisproduktes ist ein Schlüssel zum Erfolg. Bild: fenaco GOF
tionenberechnung muss dann die notwendige Futterplanung für den kommenden Winter erstellt werden. Die so erfolgte Bestandesaufnahme kann verhindern, dass die Betriebsleiterin oder der Betriebsleiter im Frühjahr gezwungen ist, Heu oder ähnliche Futtermittel zu überhöhten Preisen zuzukaufen. Ration aufwerten Die Zugabe von Stroh empfiehlt sich besonders in mais- oder sehr energiereichen, kurz gehäckselten Mischrationen als Strukturträger. Allerdings dürfen nur beste Qualitäten verfüttert werden. Die Aufnahme von Stroh in die Futterration erscheint aus mehreren Gründen geboten: • Die Grundfutterversorgung ist auf dem Betrieb knapp. • Zur Gewährleistung der Strukturwirksamkeit der Ration. • Zur Energieverdünnung einer Ration bei vorwiegend sehr energiereichen, rohfaserarmen Silagen, besonders bei trockenstehenden Kühen, Tieren mit niedrigen Leistungen, Jungrindern ab dem zehnten Lebensmonat.
• In Rationen mit relativ niedrigem Trockensubstanzgehalt (< 35 % ) zur Erhöhung des TS-Gehaltes der Mischration auf mindestens 40 P rozent. • Bei Einsatz grosser Mengen von Nebenerzeugnissen aus der Verarbeitung pflanzlicher Produkte (Pressschnitzel, Bier- und Malz treber). • Nutzung der verdaulichen Zellulose im Stroh als Energiequelle. Da Stroh mit seinem hohen Fasergehalt eine wichtige Rolle als «Strukturfutter» spielt, ist die Häcksellänge von Bedeutung, denn mit zunehmender Zerkleinerung des Strohs nimmt die Futteraufnahme weniger ab, die Strukturwirksamkeit geht zurück und die Dauer für die Aufnahme einer bestimmten Menge nimmt ab (siehe Tabelle). Qualität Zur Herstellung von Industrie-Häckselstroh wird primär Weizenstroh von guter Qualität verwendet. Das Langstroh wird gehäckselt, gereinigt, teilentstaubt (Reduktion Keimbelastung) und mechanisch entfasert. EntUFA-REVUE 10 | 2018
Nutztiere Fütterungsalternative «Stroh»
Agrosalze
Futteraufnahme relativ
In der LANDI erhältlich • Viehsalz mit Jod, 25 kg/50 kg • Futtermittelsalz, 25 kg/50 kg
Langstroh
• Salzleckstein mit Jod (weiss), 4 x 5 kg
Häckselstroh
• UFA Sel-Bloc Salzleckstein (weiss) mit Mineralsalz, 4 x 5 kg
> 20 cm
Strukturfaktor
strukturwirksame Rohfaser g/kg TS
Anteil Partikel > 2 cm
Fressdauer min/kg TS
30
1,5
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100
105
50
1,5
630
100
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10–20 cm
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80
50
5–10 cm
80
1
420
60
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• Agroline Salzleckstein (braun) mit Mineralsalz, 4 x 5 kg
3–4 cm
100
1
420
45
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• Salzleckstein mit Jod, 10 kg
< 3 cm
110
0,5
210
25
20
• Salzleckstein KNZ/Salins du Midi, 25 kg
Gemahlenes Stroh
• Naturleckstein, 20 kg
lose
150
0
0
0
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• Himalaya Salzleckstein, 8 x 3,25 kg
pelletiert
280
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• Weitere Landwirtschaftssalze der LANDI sind abrufbar unter www.salz.ch ➞ Produkte ➞ Landwirtschaftssalze
Im Hinblick auf Futteraufnahme, Strukturwirksamkeit und Fressdauer ist die optimale Häcksellänge von Stroh in Mischrationen bis 4 cm Häcksellänge (Anibric / Vita).
Minex/UFA-Mineralsalze Beachten Sie die aktuelle Beigabe aktion für Minex/UFA-Mineralsalze Weitere Salze im Sortiment Speisesalze (z. B. Käsereisalz), Auftausalze, Regeniersalze, Gewerbe- und Industriesalze sowie Wellness-Salze in verschiedenen Verpackungen. Bestellungen und persönliche Infos beim Agro-Team in der LANDI
fasertes Stroh ist leichter verdaulich. Erhältlich in verschieden Ballen- und Gewichtsgrössen (Anibric 20 kg und zirka 300 kg; Vita 25 kg und zirka 300/600 kg). Eine frühe Bestellung lohnt sich in diesem Jahr aufgrund der speziellen Ernte- und Marktsituation besonders.
Nährstoffergänzung Eine laktierende Kuh (30 kg Milch/ Tag) braucht täglich etwa 40 g Natrium, das entspricht 80 g Viehsalz. Bei einer Galtkuh beträgt der Bedarf an Viehsalz rund 20 – 30 g, da keine Verluste via Milch stattfinden. Bei Natrium-Mangel treten beim Rind Leistungseinbussen und Fruchtbarkeitsstörungen auf. Da es aber relativ lange dauert, bis die Tiere Mangelsymtome zeigen, kann es zu falschen Einschätzungen der Versorgungslage kommen. Da die meisten handelsüblichen Futtermittel nur geringe Mengen an Natrium enthalten, ist die Ergänzung mit Viehsalz und Mineralsalzen zwingend notwendig. Gras enthält beispielsweise nur 0,2 g Natrium pro Kilogramm Trockensubstanz, damit kann der entsprechende Bedarf weder von laktie-
renden noch galtstehenden Kühen gedeckt werden. Sortiment Salz gilt, wie bereits erwähnt, als lebensnotwendiges Element für Nutztiere. Das breite Sortiment deckt die ganze Palette der von Nutz- und Wildtieren benötigten Salze ab. Ihre Auswahl und jeweilige Zusammensetzung gründen auf einer langjährigen Erfahrung auf dem Gebiet der Tierfütterung. Die mit Jod und Mineralien angereicherten Salze sind in der Schweiz auch für die Biolandwirtschaft zugelassen. Das Salz wird mehrheitlich in der Schweiz gewonnen und durch die LANDI vertrieben. Die fenaco-LANDI Gruppe bietet nebst Salz und Salzlecksteinen auch Produkte mit Jod und Mineralstoffen an (siehe Kasten). n
Autor Jürg Burren, Leiter Geschäftsbereich Raufutter, Einstreue und Salze, fenaco GOF, 3001 Bern Gratis-Infoline 0800 808 850 www.einstreue.ch www.anibric.com www.landi.ch www.ufa.ch Bestellungen und weitere Infos Beim Agro-Team in der LANDI.
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Nutztiere
Labelmast
Käse und Kälbermast Wird ein Produkt für einen Labelkanal produziert, resultiert ein Mehrpreis. Genauso ist es bei der Kälbermast. Aus diesem Grund produziert die Familie Künzi aus Escholzmatt (LU) Kalbfleisch für das Label «Emmentaler Bauernkalb».
Jonas Salzmann
K
üenzis wollen eine möglichst hohe Wertschöpfung mit ihren produzierten Lebensmitteln erwirtschaften. Aus diesem Grund wird die Milch nur etwa zu einem Drittel in den Industriekanal abgeliefert, ein weiteres Drittel wird an die Mastkälber vertränkt. Das letzte Drittel verarbeiten Ursula und Rudolf Künzi direkt auf dem Betrieb zu Käse. Da ihr Hof im Gebiet der Biosphäre Entlebuch liegt, können Künzis die produzierten Mutschli und den Bergkäse
unter dem Label «Echt Entlebuch» vermarkten. Einen Teil des Käses verkaufen sie direkt ab Hof und der Rest gelangt in die Lebensmittelgeschäfte der Biosphäre Entlebuch. Diese sind verpflichtet, einen gewissen Anteil an Biosphäre-Produkten im Sortiment zu führen. Vollfleischig und weidetauglich Mit der Simmentaler-Rasse haben Künzis die ideale Kuh gefunden. «Meine Kühe sollen im Schnitt eine
Laktationsleistung von 6000 kg Milch erreichen, langlebig sein und eine ausgeprägte Fleischigkeit ausweisen. Natürlich muss auch das Exterieur passen», erklärt der Betriebsleiter seine Zuchtstrategie. Die gehörnten Milchkühe werden in einem Anbindestall gehalten und sollen möglichst viel Milch aus dem Grundfutter produzieren. Die männlichen Nachkommen werden nicht verkauft, sondern ausgemästet. Antibiotika nur im Ausnahmefall Nebst den eigenen, männlichen Kälbern, kaufen Künzis bevorzugterweise weibliche Mastrassen-Tränkekälber zu. Die Kälber werden direkt und ohne Zwischenhändler aus der Region angekauft. Dank der ausgesprochen guten Überwachung und Kontrolle der Kälber, mussten Künzis in den vergangenen zwei Jahren erst zwei Kälber antibiotisch behandeln. Künzis setzen immer zuerst auf Homöopathie und Phytotherapie (Hausmittel): «Wir reagieren sehr rasch, wenn ein Kalb nicht fit ist. So konnten wir Tierarztkosten sparen und den Antibiotika-Einsatz auf ein Minimum reduzieren. Zudem sorgen wir dafür, dass die Galtkühe – und damit auch ihre ungeborenen Kälber – bestens mit Mineralstoffen und Vitaminen versorgt sind», erklärt Ursula Künzi. Damit die Kälber ausreichend Eisen erhalten, wird mehrere Male UFA-Eisen- und Selenpaste eingesetzt.
Antibiotika kommt bei Künzis nur äusserst selten zum Einsatz: In den letzten zwei Jahren mussten sie nur zwei Kälber behandeln. 68
UFA-REVUE 10 | 2018
Nutztiere Rudolf Künzi (links) und UFA-Kälbermast spezialist Martin Baumeler (rechts) verstehen sich und erzielen gemeinsam beste Resultate in der Kälbermast.
Betriebsspiegel Familie Künzi Tierbestand: 16 Simmentaler Kühe, 1 Zuchtstier, 16 Stück Jungvieh, Aufzuchtkälber, 14 Mastkälber-Plätze, 3 Ziegen Fläche: 19 ha LN, Bergzone 3 Arbeitskräfte: Betriebsleiterehepaar, Kinder und bei Bedarf das Verpächterehepaar
Automat rechnet sich Seit einigen Monaten versorgt ein neuer ad libitum-Tränkeautomat die Kälber mit Vollmilch und UFA 202. Die Kälber sind in zwei Altersgruppen unterteilt. Die älteren Mastkälber erhalten pro Liter Vollmilch 60 g UFA 202 und die jüngeren 30 g UFA 202 als Ergänzung. «Seit der neue Automat installiert ist, haben wir deutlich schönere Schlachtkälber. Sie sind nun selten älter als 130 Tage und der Grossteil der Kälber fällt in
die Kategorien C und H. Die Fettabdeckung liegt meist im idealen Bereich», erklärt Rudolf Künzi. Da sein Betrieb im Einzugsgebiet des Labels Emmentaler Bauernkalb liegt und sein Stall den BTS- und RAUSRichtlinien entspricht, kann er pro kg Schlachtgewicht rund zwei Franken Mehrerlös generieren. Mit der Ver-
wertung der Milch durch die Kälber kann ein Milchpreis von 70–75 Rappen realisiert werden. In Zukunft möchte das Betriebsleiterehepaar die Milchablieferungen weiter reduzieren und mehr Käse produzieren. Die Kälbermast wollen sie unbedingt beibehalten, denn sie passt optimal auf den Betrieb. n
Autor Jonas Salzmann, UFA-Marketing, 3360 Herzogenbuchsee Bilder Sandra Frei Anzeige
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UFA-REVUE 10 | 2018 69
Nutztiere
Palmöl-Verbot
Vorbildliche Schweizer Nutztierhaltung
Im Qualitäts-Sicherungsprogramm QM-Schweizer Fleisch darf künftig kein Futter mehr verwendet werden, in dem Palmöl enthalten ist. Vor gut einem Jahr hatten Branchenvertreter beschlossen, das in vielen Kraftfutter-Mischungen enthaltende Palmö l zu eliminieren und suchten dazu das Gespräch mit den Mischfutter-Herstellern. Diese bekannten sich dazu, bis Ende 2017 Palmöl durch andere Komponenten zu ersetzen. Dies sei in den meisten Fällen sehr gut umgesetzt worden, so der SBV. Restmengen seien aber weiter eingesetzt worden. Mittels Richtlinie über QM-Schweizer Fleisch soll nun der Einsatz verboten werden. LID
Die Schweizer Landwirtschaft ist eine Tierschutzpionierin. Doch wie sieht die Situation heute aus? Ist die Schweizer Spitzenposition im internationalen Vergleich in Gefahr? Gemäss einer Studie der Agridea sei die Schweizer Tierproduktion nach wie vor vorbildlich. Das gelte für die Haltungsbedingungen, für den Einsatz von Antibiotika und für die Kontrollen der gesetzlichen Vorgaben. Agridea warnt aber in ihrer Mitteilung davor, dass das umliegende Ausland aufhole. Bei den tierspezifischen Vorschriften in Sachen Haltung steht die Schweiz praktisch überall besser da als das Ausland: Die Besatzdichte beim Geflügel ist tiefer, Vollspaltenböden bei Rindern sind verboten, der Liegebereich für die Schweine ist gross-
Tagesaktuelle Neuigkeiten
zügiger und die Transportdauer ist kürzer als in den wichtigsten Herkunftsländern von Importfleisch. Ebenso ist in der Schweiz der Einsatz von antimikrobiellen Leistungsförderern verboten, in weiten Teilen von Asien, Nordund Südamerika ist das an der Tagesordnung. Auch was den Antibiotikaeinsatz bei kranken Tieren anbelangt, hat die Schweizer Produktion ihre Hausaufgaben gemacht, beziehungsweise ist auf einem guten Weg: Sie hat den Verbrauch in den letzten zehn Jahren fast halbiert. Am meisten Antibiotika setzen die USA, China, Brasilien und Deutschland ein. Die Studie hat auch Verbesserungspotenzial eruiert . Der Anteil von Labelfleisch mit Zusatzanforderungen im Bereich
Tierwohl ist je nach Tierkategorie sehr unterschiedlich. Bei Kalbfleisch liegt er bei unseren Grossverteilern zwischen 65 und 85 Prozent, bei Geflügelfleisch zwischen zwei und 13 Prozent. Auch bei den beiden staatlichen Anreizprogrammen «Regelmässiger Auslauf im Freien» und «Besonders tierfreundliche Stallhaltungssysteme» variiert der Anteil zwischen 91 Prozent (RAUS Kühe ohne Milchkühe) und sieben Prozent (RAUS Mastpoulets). In den letzten Jahren hat Deutschland angefangen, strenge Tierschutzlabels zu entwickeln. Auch in Österreich laufen entsprechende Vorarbeiten. Die Schweiz hat aktuell die Nase noch vorne. Sie muss sich aber anstrengen, um den Vorsprung zu halten. rö
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UFA-REVUE 10 | 2018
Nutztiere
Rückläufiger Einkaufstourismus beim Fleisch Der Frankenschock und die mediale Aufmerksamkeit haben dem Einkaufstourismus in den vergangenen Jahren auch im Fleisch bereich eine zunehmende Bekanntheit verschafft. Mit dem gestiegenen Wechselkurs wurden aber wieder rückläufige Einkaufsmengen von Fleischprodukten ennet der Grenze beobachtet, berichtet das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW). Von Januar bis Juni 2018 haben Schweizer Haushalte weniger Fleischprodukte (sowohl Frischfleisch als auch verarbeitete Fleischwaren) eingekauft als in den beiden vorangegangenen Perioden. Gleichzeitig ist das Preisniveau in ausländischen Einkaufsstätten (im Vergleich zu Schweizer Preisen) für Schweizer Haushalte wieder gestiegen. So wurden bei Auslandeinkäufen für verarbeitete Fleischwaren vor einem Jahr noch fünf Prozent mehr bezahlt als für Produkte bei Inlandeinkäufen. 2018 lag die Differenz bei 17 Prozent (Preisanstieg von +12 %). Für das BLW ist der primäre Erklärungsansatz für die rückläufigen Auslandeinkäufe der wieder gestiegene Wechselkurs. Daneben haben verschiedene andere Gründe einen regulierenden Einfluss auf die Einkäufe von Privatpersonen im Ausland: Mit der gestiegenen Anzahl von Schweizerinnen und Schweizer, die im Ausland ihre Einkäufe tätigen, haben sich diverse Probleme verstärkt: mehr Stau und Wartezeit an der Grenze und bei der Zollabfertigung (für die Mehrwertsteuerrückerstattung), weniger freie Parkplätze und längere Warteschlangen in den Geschäften. Es ist deshalb gemäss BLW anzunehmen, dass besonders für Haushalte mit längeren Anfahrtswegen dadurch der Einkauf im Ausland an Attraktivität verloren habe. rö
Flechten halten sich hartnäckig
Hilfe vom Tierarzt Dr. med. vet. Beat Berchtold Tierärztliche Bestandesbetreuung
Frage Landwirt C. S. aus B: «Jedes Jahr haben meine Kälber und Rinder Flechten. Was ist das genau und was kann ich dagegen machen?» Antwort Die Flechten bei Ihren Rinder sind wahrscheinlich eine hochansteckende Pilzerkrankung, die in den meisten Fällen durch den Erreger Trychophyton verrucosum verursacht wird. Es ist eine Zoonose, das heisst, der Pilz ist auch ansteckend für den Menschen und führt wie bei Tieren zu rundlichen, stark juckenden Hautveränderungen. Je nach Literatur sind 30 – 40 Prozent der Bestände betroffen. Der Pilz benötigt für eine Infektion eine kleine Hautirritation oder -verletzung. Besonders gut vermehrt sich der Pilz im feuchtwarmen Milieu eines Stalls. Die Veränderungen sind aber auch bei Tieren auf der Weide anzutreffen. Die Ansteckung erfolgt entweder durch direkten Kontakt mit einem schon angesteckten Tier oder über kontaminierte Stalleinrichtungen wie Bürsten, Anbindevorrichtungen oder Tränken. Die Pilzsporen bleiben über mehrere Jahre hinweg ansteckend. Dies erklärt, weshalb Flechten nur sehr schleppend aus einem Bestand verschwinden. Auch Tiere ohne sichtbaren Hautveränderungen können Träger des Pilzes sein. Das Erscheinungsbild ist je nach Stadium verschieden und kann sich von kleinen, leicht gewölbten Hautbezirken mit gesträubten Haaren, über kreisrunde haarlose Stellen, bis zu solchen mit Schuppen und Borken entwickeln. Zwischen der Ansteckung und den ersten sichtbaren Hautveränderungen können bis zu vier Wochen vergehen. Eine Spontanheilung ist nach einem bis drei Monaten zu erwarten. Es bildet sich eine mehr oder weniger stabile Immunität/Abwehr aus. Das bedeutet, die Tiere sind für eine längere Zeit gegenüber einer erneuten
Ansteckung geschützt. Eine lokale Therapie der Flechten ist möglich – bitte besprechen Sie sich dazu mit Ihrem Bestandestierarzt. Für die vorbeugende Behandlung existiert eine Impfung. Eine norwegische Studie konnte durch eine flächendeckende Impfung aufzeigen, dass die Befallsquote in den Beständen nach sechs Jahren allgemeiner Impfung von 70 Prozent auf null Prozent gesenkt werden konnte. Es gibt aber auch Berichte aus der Praxis, wonach eine Impfung keine befriedigende Wirkung hatte. Häufig ist, bei genauerer Aufarbeitung der Ursache, das Problem, dass nicht alle Tiere und nicht über mehrere Jahre konsequent geimpft wurden. Es ist wichtig, dass die Impfung über mehrere Jahre systematisch bei allen Rindern eines Bestandes durchgeführt wird, anschliessend bei den neugeborenen und zugekauften. Zusätzlich ist darauf zu achten, dass das Immunsystem der Tiere optimal funktioniert und eine maximale natürliche Abwehr gewährleistet wird. Entsprechend ist auf eine ausgewogene Fütterung inklusive Mineralisierung zu achten, unnötiger Stress für die Tiere zu vermeiden und eine Optimierung des Stallklimas anzustreben, inklusive der Entfernung oder Ersetzung potentieller Übertragungsmöglichkeiten wie Bürsten.
Flechten sind auf vielen Betrieben anzutreffen. Bild: Sandra Frei
Eine weitere Möglichkeit ist die Behandlung mit UVC-Lampen (6 – 8 Stunden pro Tag). Die Anwendung ist aber nicht unproblematisch: so müssen die Lampen regelmässig gereinigt werden, dürfen nicht direkt auf die Tiere und das Stallpersonal einwirken und es muss ein Mindestabstand von 1,2 m zur Rückenlinie der Tiere garantiert sein.
Haben Sie auch Fragen oder beschäftigt Sie etwas, das Sie bei einem Tierarzt ansprechen möchten? Lassen Sie uns die Frage per Post oder E-Mail mit dem Betreff «Tierarzt» zukommen: UFA-Revue, Theaterstrasse 15a, 8401 Winterthur, redaktion@ufarevue.ch
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Nutztiere
Galtphase Milchvieh
Haltung
Mehr Aufmerksamkeit den Galtkühen Die hochträchtige Kuh stellt mit ihrem Kalb und der bevorstehenden Laktation die Zukunft der Milchviehherde sicher. Dies unter der Bedingung, dass sie möglichst ohne Komplikationen ein gesundes Kalb zur Welt bringt und gestärkt in die Laktation startet. Die Grundlage dafür bilden die optimale Haltung während der Galtphase, viel Ruhe und ein durchdachtes Management.
Nathalie Roth
K
ühe während der Galtphase und für die Geburt von der Herde zu trennen, ist in der Praxis weit verbreitet und sinnvoll. Doch Galtkühe leiden oft unter dem Wechsel in ein schlechteres Haltungssystem. Erkrankungen und Komplikationen sind daher oft vorprogrammiert. Nicht zu vergessen ist, dass die Kuh gegen Ende der Trächtigkeit und zu Beginn der Laktation mit einer höheren Belastung des eigenen Stoffwechsels konfrontiert und daher auch anfälliger auf Krankheiten ist. Sie braucht aus diesem Grund gerade in dieser heiklen Phase besondere Aufmerksamkeit. Haltung der Galtkuh Im besten Fall kann die gesamte Milchviehherde inklusive Galtkühe unter einem Dach respektive an der gleichen Futterachse gehalten werden. Ist dies nicht möglich, sollten der Galtkuh mindestens vergleichbare Haltungsbedingungen wie im Milchviehstall geboten werden. Beispielsweise sollte die Liegequalität keinesfalls schlechter werden. Eine hochträchtige Kuh braucht maximale Ruhe und daher einen angepassten Liegebereich. Dazu eignen sich Tiefboxen mit einer griffigen Matratze und genügend Schwungraum (3,20 m wandständig) oder auch Tiefstrohoder Kompostliegeflächen. Der Zugang zu genügend frischem Wasser und angepasstem Futter inklusive Mineralstoffen sollte jederzeit gewährleistet sein. Es ist empfehlenswert, die Fressplatzbreite den hochtragenden Tieren anzupassen (bis zu 100 cm pro Fressplatz) oder einen zusätzlichen Fressplatz anzubieten.
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Ein Abkalbebereich bringt auch im Anbindestall viele Vorteile. Bild: Nathalie Roth
Rund ums Abkalben Vor der Geburt wird die Galtkuh in den dafür vorgesehenen Abkalbebereich gebracht. Dies kann je nach Platzverhältnissen auch mehrere Tage vor dem Ereignis sein. Rückmeldungen aus der Praxis zeigen, je durchdachter und praktischer dieser Bereich ausgestattet ist, umso mehr wird dieser auch genutzt. Es besteht so die Möglichkeit, dass Kühe mit erhöhtem Betreuungsbedarf nach der Geburt noch einige Tage in der Abkalbbox verbleiben können. Als Faustregel sollte die Abkalbebucht Platz für fünf bis zehn Prozent der Herde bieten. Durchdachter Abkalbebereich Die stressfreie Abkalbelinie beschreibt das Konzept von optimalem Management und der Haltung rund um die Geburt. Rund ums Abkalben ist es wichtig, dass der Kuh mög-
lichst viel Ruhe, Platz und Herdennähe gewährleistet wird. Dabei ist nicht entscheidend, ob der Stall neu oder alt ist, sondern viel mehr, dass der Bereich praktisch eingerichtet und ideal platziert ist. Wer Stroh und Arbeit sparen will, der richtet eine Zweiflächenbucht ein. In der Praxis sind gerade bei Umbauten oftmals auch grosszügige Einflächenbuchten anzutreffen, da sich ohne Abwurf die Entmistung einfacher gestalten lässt. Für die Kuh sind eine griffige Unterlage und der Sichtkontakt zur Herde (auch während des Liegens) wichtig, um unnötige Unruhe und Stress zu vermeiden. Für den Landwirt steht die Kontrolle, Übersicht wie auch die Zugänglichkeit an erster Stelle. Wird der Fressbereich mit einem Sicherheitsfanggitter ausgestattet, können Untersuche einfach getätigt oder bei Bedarf auch Medikamente verabreicht werden. Zur Entmistung oder UFA-REVUE 10 | 2018
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im Notfall sollte die Bucht bestenfalls befahrbar sein, idealerweise ist sie mit einer Melkmöglichkeit (z. B. einer Vakuumleitung und mobiler Anlage) ausgestattet . Eine gute Übersicht wie auch Sichtkontakt für die Kuh erreicht man, wenn die Bucht anstelle der Bretter- oder Betonwände nur mit einfachen Panels umrahmt wird. Der Standort sollte sich wenn immer möglich beim Stalleingang befinden. So werden die Tiere mit erhöhtem Betreuungsbedarf immer als erstes beim Stallein-
Melkmöglichkeit in der Abkalbebucht. Bild: Nathalie Roth
tritt und als letztes vor dem Stallaustritt beobachtet. Obwohl Abkalbebuchten nur in Laufställen gesetzlich vorgeschrieben sind, setzen immer mehr Landwirte auch in Anbindeställen auf Tiefstrohflächen für kalbende Kühe. Die meistgenannten Gründe sind die frei wählbare Liegeposition der Kuh, welche den Geburtsverlauf positiv beeinflussen, aber auch die Möglichkeit, Kühe alleine kalben zu lassen. Kontrollen sind zwar wichtig, es wird jedoch seltener zu früh eingegriffen.
Nutztiere
Erfahrungen aus der Praxis zeigen die positiven Auswirkungen einer optimalen Haltungsumgebung und durchdachtem Management während der sensiblen Galtphase auf die Gesundheit der Milchkuh. Kranke Tiere leisten weniger, brauchen mehr Aufmerksamkeit und geben dadurch Mehrarbeit und Mehrkosten für den Betriebsleiter. Zudem kann eine schlechte Herdengesundheit auch weitreichende Folgen auf die Motivation des Betriebsleiters haben. n Optimierte Abkalbebucht im bestehenden Laufstall mit Sichtkontakt zur Herde. Bild: Nathalie Roth
Autorin Nathalie Roth, Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften, HAFL, 3052 Zollikofen
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Nutztiere
Galtphase Milchvieh
Galtkühe füttern
Galtkühe – den Verzehr maximieren Die Galtphase hat eine wichtige Schlüsselfunktion für die Tiergesundheit. Sie stellt somit ein grosses Potenzial dar und bestimmt den Erfolg der nachfolgenden Laktation. Die Trockenstehzeit bietet die Chance, die «Batterien» der Kühe aufzuladen, sowie Euter, Klauen und Pansen zu regenerieren.
Jörg Lisebach
Irene Mettler
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ie Galtkuh ist die wichtigste Kuh im Stall, weil sie schwerer ist, einen Hormonwechsel durchmacht, aus der gewohnten Umgebung herausgenommen wird, mit Futterumstellungen konfrontiert ist und vieles mehr. Daher sollte diesen Tieren besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Eine entscheidende Rolle spielen Sauberkeit, Aufstallung, ausreichende Platzverhältnisse und eine angepasste Fütterung. Klauen sollten zum Zeitpunkt des Trockenstellens untersucht und falls nötig geschnitten und behandelt werden. So wird gewährleistet, dass sich diese optimal erholen und erneuern können. Zwischenklauenerkrankungen erfordern oft eine zweite Behandlung. Sohlengeschwüre heilen normalerweise innerhalb der Trockenstehperiode aus. In der Galtphase wird zudem das Euter regeneriert und milchproduzierende Epithelzellen werden erneuert. Dies ist notwendig, um eine maximale Milchproduktion in der nächsten Laktation zu erreichen. Verzehr hoch halten Die Futteraufnahme vor der Kalbung bestimmt die Leistung und Gesundheit der Kühe zum Laktationsstart massgeblich. Dass der Verzehr bis zum Abkalben sinkt, lässt sich nicht vermeiden. Die Herausforderung ist allerdings, ihn nicht zu stark sinken zu lassen. Doch wie findet man frühzeitig Problemkühe, die zu wenig fressen? Mit dem Hungergrubenscore lässt sich die Pansenfüllung der Kühe einfach bestimmen. Die Noten 1 bis 5 stehen aufsteigend für eine bessere Pansenfüllung und somit
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Futteraufnahme. Für Kühe vor der Kalbung ist die Note 4 optimal. Dabei ist die Hungergrube gut gefüllt und die Haut über den Dornfortsätzen ist nach aussen gewölbt. Ziel muss sein, dass jede Kuh in der Galtphase täglich mindestens 13 kg Trockensubstanz (TS) frisst – es gilt je mehr je besser! Damit die Galtkühe nicht verfetten, wird die Ration je nach Nährzustand der Kuh verdünnt. Galtkühe mit einer hohen Futteraufnahme haben nach dem Abkalben weniger Mühe, ausreichend Futter aufzunehmen, um den hohen Energiebedarf der Startphase zu decken. Gute Fresser leiden dadurch deutlich seltener an Ketosen (Azeton) und den damit verbundenen Erkrankungen (z.B. Fruchtbarkeits- und Klauenprobleme). Bei schlechten Fressern muss die Futteraufnahme angekurbelt werden. In einer Versuchsgruppe der Versuchsanstalt Iden (DE) konnte der Verzehr der schlechten Fresser einzig durch Management-Massnahmen um 2,6 kg bzw. 33 Prozent auf 10,5 kg/Kuh/ Tag gesteigert werden. An der Versuchsanstalt Iden zeigte sich, dass die Kühe mit der geringsten Futteraufnahme in der Trockenstehzeit auch direkt vor der Kalbung am stärksten abfallen und dadurch deutlich früher aus der Herde ausscheiden. Die Galtphasenration sollte mit dem Fütterungsspezialisten zusammengestellt werden. Wichtig ist, dass sich die Fütterung der Galtkühe (besonders in den letzten drei Wochen vor dem Abkalben) nicht zu stark von derjenigen der laktierenden Kühe unterscheidet. Die ideale Galtration enthält alle Rohkomponenten der
Laktierendenration in verdünnter Form. Die Konzentration muss aufgrund des sinkenden Verzehrs und des erhöhten Bedarfs erhöht werden. Dazu eignet sich das neue Galtphasenfutter UFA 266 . Die Grundfutterkomponenten sollten qualitativ hochstehend sein. Ebenfalls wichtig, um eine Erhöhung der Futteraufnahme zu erzielen, sind Haltungskomfort und gesunde Klauen – die Kühe müssen sich gerne bewegen und sich fleissig zur Futterachse begeben. Säure-Basen-Haushalt Die DCAB (diatary cation anion balance) oder auf deutsch Säure-BasenHaushalt in der Galtphase hat einen grossen Einfluss auf das Auftreten von Milchfieber. Hohe DCAB-Werte, von mehr als 200 meq/kg TS führen zu einer basischen Stoffwechsellage. Dies verringert die Reaktion von Knochen und Nieren auf das Parathormon, das für die Auslagerung von Kalzium (Ca) aus den Knochen verantwortlich ist. Bei hohen DCABWerten funktionieren diese Ca-Regulationsmechanismen nicht richtig, was das Milchfieberrisiko erhöht und zu festliegenden Kühen führen kann. Aus diesem Grund sollte zwei Wochen vor der Abkalbung tendenziell eine saure Stoffwechsellage angestrebt werden. Die ideale Galtphasenfütterung beinhaltet neben der gezielten Auswahl der Grundkomponenten auch die Berechnung des Säure-Basenhaushalts. Mineralstoffversorgung Auch in der Galtphase ist die Versorgung mit Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen essentiell. UFA-REVUE 10 | 2018
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Der Verzehr der Kühe sollte in der Galtphase möglichst hoch bleiben. Bild: agrarfoto.com
Das Wichtigste in Kürze • Klauen zum Zeitpunkt des Trockenstellens kontrollieren und falls nötig schneiden • Futteraufnahme der Galtkühe hochhalten (Ration mit Stroh oder Ökoheu verdünnen) • Säure-Basen-Haushalt in der Galtphasenfütterung berücksichtigen • Mineralstoffversorgung während Galtphase anpassen (weniger Kalzium)
Insbesondere die Versorgung mit Phosphor, Magnesium und Spurenelementen muss gewährleistet sein. Ein Mangel an Magnesium führt zu einer geringeren Kalziummobilisation aus den Knochen und zu einer verringerten Kalziumabsorption. Weiter ist Magnesium unverzichtbar für die Umwandlung des inaktiven in aktives Vitamin D3. Mit einem höheren Magnesiumgehalt und einer tieferen DCAB lässt sich die Milchfiebergefahr reduzieren. Zurückhaltung ist beim Kalzium geboten. Bei zu grossem Ca-Angebot vor dem Abkalben, fehlt dem Kuhkörper in der Startphase das Training, körpereigene Reserven zu mobilisieren. Am Tag der Abkalbung muss die Versorgung an Mineralstoffen rasch angepasst werden, das heisst, die Mengenelemente, allen voran Ca, müssen massiv erhöht werden, um den Bedarf zu decken. Denn mit zunehmender Milchproduktion steigt der Ca-Bedarf rasant an. Ein Startphasenmineralstoff mit erhöhten Anteilen an Spurenelementen deckt den Bedarf bestens. n
Autoren Jörg Lisebach, Milchviehspezialist im UFA-Beratungsdienst, 6210 Sursee Irene Mettler, Praktikantin UFA-Marketing, Studentin an der HAFL (Zollikofen), 3360 Herzogenbuchsee
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Nutztiere
Galtphase Milchvieh
Dauer Galtphase
Sind lange Galtzeiten sinnvoll? Sechs bis acht Wochen soll die Galtzeit einer durchschnittlichen Schweizer Milchkuh dauern. Darüber sind sich viele Landwirte und viele Berater einig. Wenn man die Zahlen betrachtet, kann man feststellen, dass dies in der Praxis grösstenteils so umgesetzt wird. Es wird Zeit, dieses Vorgehen kritisch zu beleuchten.
Samuel Kohler
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ie Galtzeit einer Kuh dient verschiedenen Zwecken: Der Regenerierung und der Vorbereitung des Euters auf die Laktation und der ganzen Kuh auf die nächste Laktation, das Ausheilen von eventuell vorhandenen Euterentzündungen, der Körperkondition und dem gesamten Gesundheitsstatus der Kuh. In einer kürzlich durchgeführten Studie (Grafik) ist ersichtlich, dass diese sechs bis acht Wochen in der Schweiz vorwiegend praktiziert
werden. Dabei ist zu beachten, dass es sich nicht um die reinen Galtzeiten handelt, sondern um die Zeit der letzten Milchkontrolle bis zum Abkalben. Lange, kurze Galtzeiten oder sogar durchmelken? Jedes Trockenstellen der Kuh ist ein Prozess, bei welchem die Fütterung und die Haltungsbedingungen im Vorfeld angepasst werden müssen. Um es gleich vorwegzunehmen –
durchmelken ist keine Option. Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, dass sich das Durchmelken durchwegs negativ auf die meisten Parameter der Folgelaktation und auf die Nutzungsdauer der Kuh auswirken. Wie lange soll aber eine sinnvolle Galtzeit sein? Eine allgemein gültige Regel gibt es nicht. Es gibt aber ein paar wichtige Faktoren, welche berücksichtigt werden müssen. Dabei spielen die Eutergesundheit, die Milchleistung und die Körper-
Sind sechs bis acht Wochen Galtzeit noch zeitgemäss? Bild: Sandra Frei
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Erstlaktierende brauchen Zeit Bei der Dauer der Galtzeit sind Erstlaktierende und Mehrlaktierende gesondert zu betrachten. Vom Übergang von der ersten zur zweiten Laktation scheinen die Regenerationsprozesse anders zu verlaufen als bei Mehrlaktierenden. Verkürzt man die Galtzeit bei Erstlaktierenden bis auf 30 Tage, so wirkt sich das deutlich negativ auf die Milchleistung der Folgelaktation aus. Bei den Mehrlaktierenden hingegen ist dieser Effekt nicht feststellbar. In mehreren übereinstimmenden Untersuchungen konnte aufgezeigt werden, dass ab der zweiten Laktation die Galtzeit ohne negative Folgen für die Folgelaktation bis auf 30 Tage verkürzt werden kann. Es gibt sogar positive Effekte, welche bei höher leistenden Tieren besonders ins Gewicht fallen. Durch das spätere Trockenstellen verringert sich die Milchleistung noch einmal und die Kuh hat beim Trockenstellen ein tieferes Mastitisrisiko. Es konnten auch positive Effekte auf den Stoffwechsel aufgezeigt werden, wenn die Laktation noch ein paar Tage länger dauert. Aus Untersuchungen aus den Niederlanden geht hervor, dass die Energiebilanz bei Galtzeiten von 30–35 Tagen bei Mehrlaktierenden deutlich weniger
Dauer der letzten Milchkontrolle bis zum Abkalben bei Schweizer Braunviehkühen Quelle: Emmenegger 2017
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kondition wichtige Rollen. Es macht Sinn, Kühe mit hartnäckigen Störungen der Eutergesundheit zu therapieren und frühzeitig trockenzustellen. Braucht es aber die immer wieder ins Feld geführten sechs bis acht Wochen? Da die Laktationsleistungen unserer Kühe beachtlich gestiegen sind, wird es bisweilen schwierig, die Tiere trockenzustellen. Eine Galtzeit von acht Wochen ist vor allem bei Kühen mit hoher Milchleistung mit Risiken verbunden. Langzeitstudien haben ergeben, dass das Mastitisrisiko bei Leistungen über 12–13 kg Milch pro Tag beim Trockenstellen deutlich erhöht ist. Solche Leistungen kommen heute oft vor. Es kann Tage dauern, bis sich die Zitzenkanäle verschlossen haben.
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negativ ist als bei längeren Galtzeiten. Das hat zur Folge, dass Stoffwechsel- und Fruchtbarkeitsstörungen weniger häufig auftreten. Dies gilt allerdings wiederum nicht bei Erstlaktierenden. Man muss also klar zwischen Erst- und Mehrlaktierenden unterscheiden. 30 Tage Galtzeit sollten generell nicht unterschritten werden. Und das Kolostrum? Primaten und der Mensch erhalten schon viele Antikörper über den Blutkreislauf der Mutter. Der Wiederkäuer hat im Gegensatz dazu einen ganz anderen Plazentatyp und erhält die so wichtigen Antikörper für die Immunabwehr fast ausschliesslich über das Kolostrum und nicht über den Blutkreislauf der Mutter. Deshalb ist die frühe Kolostrumgabe (innert 4–6 h nach der Geburt) in genügender Menge (mindestens 4 l) so wichtig. Vielerorts fehlt es leider noch zu häufig an der Umsetzung. Es wird aber immer wieder behauptet, dass Kühe mit einer verkürzten Galtzeit von 30–35 Tagen auch ein schlechteres Kolostrum aufweisen würden als solche mit sechs bis acht Wochen und dies sei für das Neugeborene schädlich. Das stimmt so nicht, obschon man es immer wieder lesen kann. Der Transfer von Immunglobulinen in die Milch beginnt etwa
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sechs Tage vor dem Abkalben, also viel später. Die Übertragung von Immunglobulinen vom Blut in die Milch geht dann weiter bis nach dem Abkalben. Sogar durchgemolkene Kühe haben noch viele Antikörper in der Milch, aber die Qualität ist bei solchen Tieren nicht mehr so gut wie bei Kühen mit einer Galtphase. Einige unabhängige Untersuchungen konnten keine Unterschiede im Gehalt von Immunglobulinen zwischen verkürzten Galtzeiten von 30–35 Tagen und längeren Galtzeiten beobachten. Fazit Verkürzte Galtzeiten von 30 – 35 Tagen können bei Kühen mit hohen Leistungen ab der zweiten Laktation ohne negative Folgen für Gesundheit und Leistung eine gute Möglichkeit sein, um die Tiere besser von der Milch zu holen und dadurch das Risiko von Euterentzündungen, Stoffwechsel- und Fruchtbarkeitsstörungen zu reduzieren. Auf das Kolostrum haben diese Massnahmen keinen Einfluss. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass es keine allgemein gültige Regel gibt und jedes Tier als Individuum betrachtet werden muss. Die Laktation einer Milchkuh ist ein Prozess und jede Phase – also auch die Galtphase – muss schon weit vorher geplant werden. n
Autor Dr. med. vet. Samuel Kohler, Studiengangsleiter Agronomie an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL, 3052 Zollikofen
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Richtig Trockenstellen Eine schlechte Eutergesundheit ist nach Fruchtbarkeitsproblemen die zweit häufigste Abgangsursache in Schweizer Milchviehherden. Die Galtzeit soll einerseits dazu genutzt werden, bestehende Infektionen zu eliminieren, andererseits soll Neuinfektionen vorgebeugt werden.
Martin Blaser
Autor Dr. med. vet. Martin Blaser, Fachtierarzt FVH für Wiederkäuer, Zoetis Schweiz GmbH, 2800 Delémont
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as Infektionsrisiko ist direkt nach dem Trockenstellen und direkt vor der Abkalbung fünf bis sieben Mal höher als während der Laktation. So haben beispielsweise mehr als 50 Prozent aller Coli-Mastitiden in den ersten 100 Tagen nach der Abkalbung ihren Ursprung in der Trockenstehzeit. Beim Trockenstellen ist es wichtig, dass die Milchsekretion möglichst rasch stoppt und dass ein schneller Verschluss des Zitzenkanals stattfindet. Bis sich der natürliche Keratinpfropf im Zitzenkanal ausgebildet hat, dauert es im Schnitt zwei Wochen. Forschungsresultate haben gezeigt, dass Neuinfektionen während der Galtzeit praktisch ausschliesslich in Vierteln vorkommen, wo sich der natürliche Keratinpfropf nicht ausgebildet hat. Das sogenannte «Übermalen» führt dazu, dass bei jedem Melken durch die erneute Ausschüttung von Oxytocin die Milchproduktion wieder angeregt wird. Die Bildung des Zitzenverschlusses wird zusätzlich gestört. Selektives Trockenstellen Das sogenannte selektive Trockenstellen wird auch in der Schweiz immer öfter routinemässig angewendet . Antibiotische Trockensteller sollen hier grundsätzlich nur bei Tieren mit einer subklinischen Euterinfektion nach Beurteilung durch den Tierarzt zur Anwendung kommen. Einerseits muss stets die Eutergesundheit auf Herdenebene und andererseits die Eutergesundheit der einzelnen Kuh berücksichtigt werden. Wenn nach der anfänglichen Auswertung durch den Bestandestierarzt
ein Herdenproblem mit Mastitis ausgeschlossen werden kann, können die Tiere selektiv antibiotisch trockengestellt werden. Als Grenzwert für ein gesundes Euter wird aktuell oft die Zellzahl von 15 000 Zellen/ml Milch verwendet. Auch andere Parameter werden zur Beurteilung der Eutergesundheit und damit zum Entscheid für oder gegen einen antibiotischen Trockensteller herangezogen: Der Verlauf der Zellzahlen in den letzten Wägungen, der Schalmtest (nicht mehr als ein Kreuz positiv), die Symmetrie des Euters (kein Viertel vergrössert verglichen mit den anderen) oder das Auftreten von Mastitiden während der Laktation. Da ein beachtlicher Teil der Kühe während der ganzen Galtzeit keinen natürlichen Keratinpfropf ausbildet und somit ungeschützt ist, werden beim Galtstellen alle Zitzen intern versiegelt, um Neuinfektionen vorzubeugen. Hygiene beim Trockenstellen Bei Arbeiten rund ums Euter sollen immer Handschuhe getragen werden. Untersuchungen haben gezeigt, dass dort massiv weniger Bakterien vorkommen als auf der Hautoberfläche der Hände. Die Zitzendesinfektion vor jedem Applizieren eines Injektors sowohl bei antibiotischen Trockenstellern als auch bei Versieglern ist entscheidend, zumal ein Versiegler eine rein mechanische Barriere darstellt und keine antimikrobielle Wirkung aufweist . Gemäss der Checkliste des National Mastitis Councils (NMC), sind beim Trockenstellen zusammengefasst folgende Punkte zu beachten:
Eine gute Eutergesundheit ist beim selektiven Trockenstellen zwingend. Bild: agrarfoto.com
• Energiegehalt im Futter in der Spätlaktation reduzieren • Abruptes Trockenstellen und antibiotische Behandlung, falls nötig mit einem langwirksamen Trockensteller direkt nach dem letzten Melken • Vorher Zitzen desinfizieren • Alle Zitzen intern versiegeln • Injektor möglichst wenig in den Zitzenkanal einführen • Anschliessend sofort Zitzen dippen mit einem zugelassenen Präparat • Adäquates Füttern der Galttiere • Saubere, trockene Umgebung mit einem guten Klima, um den Infektionsdruck zu minimieren • Impfungen diskutieren bei Herden mit Bestandesproblem Mastitis • Euter scheren n UFA-REVUE 10 | 2018
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Die grossen Unbekannten
Wintergemüse Tomaten, Broccoli, Blumenkohl usw. sind rund um das Jahr in den Regalen zu finden. Im Winter haben sie oft lange Transportwege hinter sich. Einige weniger bekannte Gemüse wachsen in unseren Gärten und stehen
Rita SteinerLippuner
in der kalten Jahrezeit als Vitaminlieferanten zur Verfügung.
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it der Verfügbarkeit aller Gemüse fast rund ums Jahr geht die Vielfalt der Wintergemüse aus heimischen Gärten verloren. Die teils vergessenen Gemüsesorten liefern viele der Vitaminund Mineralstoffe, die man im Winter braucht. Stellvertretend stellen wir in diesem Artikel vier wenig bekannte Wintergemüse vor.
Inhaltsstoffe und Verwendung in der Küche Bodenkohlrabi Der Bodenkohlrabi kann im Gegensatz zum bekannten Kohlrabi bis zu 1,5 kg schwer werden. Er ist reich an Traubenzucker, Eiweiss, Kalzium, Provitamin A und den Vitaminen B1, B2 und C. Der Bodenkohlrabi schmeckt roh herb und erdig. Gekocht ist er leicht süsslich. Bodenkohlrabi kann mit Öl als Gemüsebeilage gedämpft oder in Wintereintöpfen mit Kartoffeln und Rüebli gemischt werden. Bodenkohlrabi können gut gelagert werden, da sie die Feuchtigkeit gut behalten und nicht austrocknen. Federkohl Federkohl bietet während der Wintermonate ein vitaminreiches und mineralstoffreiches Gemüse. Er ist ein sehr guter Kalzium-, Kalium-,
Bodenkohlrabi können gut gelagert werden. Bild: Rita Steiner-Lippuner
Federkohl ist beliebt. Bild: pixabay
Magnesium- und Eisenlieferant . Beim Anbau ist zu beachten, dass Federk ohl erst nach dem ersten Frost g eerntet wird. Die Stärke verwandelt sich dann in Zucker und der Federkohl verbessert und verfeinert dabei den Geschmack. Geschnitten und gedämpft passt Federkohl gut in Kartoffelgerichte und Eintöpfe. Fein geschnitten kann er roh in Salate gemischt oder als Garnitur darüber gestreut werden. Von allen Kohlarten hat der Federkohl die geringsten Ansprüche. Die Pflanze wird nicht von der gefürchtete Kohlhernie befallen.
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Landleben
Rezeptidee
Petersilienwurzel Suppe 150 g Petersilien wurzel, geschält 20 g Lauch 20 g Sellerie 5 dl Gemüsebouillon 1,5 dl Vollrahm Zubereitung • Petersilienwurzeln in kleine Würfel schneiden • Lauch in feine Ringe und Sellerie in kleine Würfel schneiden • Lauch und Sellerie mit wenig Öl dämpfen, Peter silienwurzel zugeben und mitdämpfen • Mit Bouillon ab löschen, Rahm zufügen und zum Kochpunkt bringen • 30 Minuten köcheln und öfters abschäumen • Suppe fein pürieren und durch ein Sieb streichen
Petersilie – hier ist die Wurzel der Star. Bild: pixabay
Autorin Rita Steiner-Lippuner, Fachstelle bäuerliche Hauswirtschaft Bildungszentrum Wallierhof Information Eine Anbautabelle finden Sie auf www.ufarevue.ch 80
Winterrettich «runder Schwarzer» Winterrettich ist wenig bekannt. Wahrscheinlich spricht er wegen seiner schwarzen Farbe nicht auf Anhieb an. Es lohnt sich jedoch, dieses Gemüse anzupflanzen; einmal geschält hat das Gemüse eine schöne weisse Farbe. Winterrettiche sind vitaminreich und bringen Abwechslung in Wintersalaten. Sie passen geraffelt in Endivienund Zuckerhutsalate oder lassen sich mit Rüebli mischen. Besonders fein sind hauchdünn geschnittene Scheiben, die mit kaltgepressten Ölen und einem feinen Essig beträufelt werden. Petersilienwurzel Petersilie ist eines der meistgekauften Küchenkräuter, die Petersilienwurzel ist hingegen weniger bekannt . Sie wird häufig mit der Pastinake verwechselt. Sie ist jedoch kleiner, schmeckt sehr aromatisch und erinnert an Rüebli und natürlich an Petersilie. Die Wurzel ist reich an Eiweiss, Kalzium, Eisen und an Vitaminen C, B, E und Folsäure. Petersilienwurzel in Endivien und Zuckerhutsalate geraffelt, ergibt eine sehr feine, würzige Note. Es lassen sich auch delikate Suppen herstellen. Nach dem Pürieren empfiehlt es sich, die Suppe durch ein Sieb zu streichen, so wird sie wunderbar sämig. Für den Anbau der Petersilienwurzel braucht es Geduld. Petersilienwurzel ist zweijährig, sie kann erst im zweiten Jahr geerntet werden.
Frischlagerung
Winterrettich bringt Abwechslung in Wintersalate. Bild: Rita Steiner-Lippuner
Im Freien belassen Unter Frischlagerung sind Massnahmen zu verstehen, die ohne besondere Veränderungen der Gemüse auskommen. Sie werden lediglich erntefrisch gelagert oder im Freien belassen. Der Federkohl zum Beispiel kann über den Winter auf dem Gartenbeet stehen gelassen werden. An frostfreien Tagen können die feinen Blätter geerntet und verwendet werden. Styroporboxen und PE-Säcke Die Lagerung in Styroporboxen eignet sich für die Bodenkohlrabi, Petersilienwurzel und den schwarzen Rettich. Die Kiste kann auf den Balkon, in die Garage, in den kalten Keller oder in ein Gartenhäuschen gestellt werden. Die Box schützt die Gemüse vor Frost bis minus 6 – 8 °C. Wenn es kälter wird, lohnt es sich, die Box zusätzlich mit einer Decke zu decken und etwas wärmer zu stellen. Wichtig ist, dass an den Seitenwänden Luftschlitze angebracht sind und die Gemüse regelmässig auf Fäulnis kontrolliert werden. Durch die Lagerung in Polyethylensäcken (spezielle, perforierte Säcke zur Obst- und Gemüselagerung) kann der Wasserverdunstung, die zum Schrumpfen der Wurzelgemüse führt, entgegengewirkt werden. Bodenkohlrabi, Petersilienwurzeln und schwarze Rettiche müssen beim Einfüllen trocken sein. Sie werden nach Sorten getrennt in die Säcke gefüllt
und beim Verschliessen muss eine fingerdicke Öffnung frei gelassen werden. So ist der Luftaustausch gewährleistet und es bildet sich keine zu grosse Feuchtigkeit im Sack, die Fäulnis begünstigt. Die Säcke werden in einer Holzharasse oder auf einer Hurde bis maximal 8 –15 °C in einem dunkeln Raum bis zur Verwendung gelagert. In Sand einpacken In trockenen und nur mässig kalten Kellern eignet sich für die Lagerung der oben erwähnten Wurzel- und Knollengemüse auch die Sandpackung. Dazu eignen sich ausgediente offene Sauerkrauttöpfe oder andere Gefässe. In die Töpfe wird eine erste feuchte Schicht Sand eingefüllt. Danach werden lagenweise (schichtweise) Gemüse und Sand eingefüllt. Als Abschluss dient wieder eine Schicht Sand. Die gefüllten Behälter werden mit einem Jutesack oder einer gelochten (perforierten) Plastikfolie abgedeckt. Die Gartensaison 2018 neigt sich dem Ende entgegen. Hoffentlich gibt es in Ihrem Garten vielfältig Gemüse zu ernten und einzulagern. Bald beginnt die Planung für das Jahr 2019. Wagen Sie etwas Neues in Ihre Gartenplanung einzubauen. n UFA-REVUE 10 | 2018
Garten
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Blumenzwiebeln pflanzen
Flirt mit dem Frühling Lust auf hundert Tage Blütenzauber? Mit gekonnter Wahl kann man von Februar bis im Juni in einem Blumenmeer schwelgen. Die Blumenzwiebeln werden bis etwa Mitte November gepflanzt, damit sie Wurzeln bilden können, bevor der Boden gefroren ist.
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inige Zwiebelblumen wie Winterling, Schneeglöcklein, botanische Krokusse und Frühlingsanemonen haben es besonders eilig und entfalten ihre Blüten bereits im Februar. Damit es zu einer effektvollen Premiere kommt, setzt man diese kleinen Vorboten verschwenderisch in grossen Gruppen. Im März gesellen sich botanische Tulpen zum Blütenreigen. In Weiss, Gelb und Rot entfalten sie ihre zierlichen bis zu Handteller grossen Blüten der Sonne entgegen und empfangen das hungrige Insektenvolk. Passende Begleiter sind Märzenbecher, Muscari, Blausternchen, Gartenkrokusse und Schneestolz, die auch im Rasen und unter Gehölzen dichte Blütenteppiche weben. Blüten trotz Aprilwetter Strahlend gelb, in edlem Weiss oder auch zweifarbig entfalten Narzissen ihre Blüten im April. Einfache und gefüllte frühe Tulpen, intensiv duftende Hyazinthen, Hundszahn und Puschkinie sind ihre charmanten Konzertanten. Imposante Solisten sind Kaiserkronen mit ihrem eigenwilligen Blütenschopf in orange, gelb und rot. Im Wonnemonat Mai blüht die ganze, farbenfrohe Zwiebelblumenpalette mit Bäumen und Sträuchern um die Wette. Allen voran die Tulpen mit dem vollen Spektrum des Re-
Autorin Edith Beckmann, Freie Journalistin BR aus Frauenfeld (TG), leidenschaftliche Gärtnerin mit Wurzeln in der Landwirtschaft. UFA-REVUE 10 | 2018
Grüne Tipps für den Nutz- und Ziergarten • Lagergemüse wie Rüebli, Sellerie, Randen und Bodenkohlrabi möglichst spät ernten. Kraut von Hand abdrehen, Wurzeln nicht einkürzen. In Fässer mit feuchtem Moos geschichtet, bleibt Wurzelgemüse im Keller lange frisch. • Zuckerhut erträgt Temperaturen bis minus 7 °C. Endivie und Chinakohl muss man hingegen mit einer VliesAbdeckung vor Frost schützen. • Baumnüsse nicht abschlagen, sondern warten, bis sie vom Baum auf den Boden kullern. • Herbstlaub auf dem Rasen beim Schnitt mit dem Mäher zerkleinern: Blätter und Gras sind zum Kompostieren ein idealer Mix. Wo noch nicht erledigt: Die Herbstdüngung ist fällig. • Als Unterpflanzung zuerst Stiefmütterchen, Vergissmeinnicht, Bellis und Goldlack setzen. Dann Blumenzwiebeln, die im Frühling blühen, dazwischen platzieren; andernfalls werden die Zwiebeln gerne verletzt. • Verblühte Stauden mit dem Spaten teilen und vermehren oder blühfaule damit zu neuem Wachstum anregen.
gensbogens mit Ausnahme von Blau. Diese himmlische Farbe vertreten die üppig blühenden Glockenscillas – oder eine Unterbepflanzung mit Stiefmütterchen und Vergissmeinnicht. Solisten im Juni Mit ihrem alles überragenden Auftritt warten Zierlauch (Allium) und Steppenkerze (Eremurus) bis im Juni. Kein Wunder, denn die bis zu Melonen grossen Blütenbälle des Zier-
lauchs und die bis zu 50 Zentimeter langen Blütenfackeln der Steppenkerze thronen auf gut einem Meter hohen Stängeln. Und für diesen Rekordwuchs benötigen sie Zeit. Der Grundstein für den Frühlingsprunk wird im Herbst gelegt. Blumenzwiebeln benötigen wasserdurchlässige Erde. Schweren Boden mit Sand, Kompost oder Torfersatz lockern. Gepflanzt wird gut doppelt so tief, wie die Zwiebel hoch ist. Der Abstand beträgt für grosse Zwiebeln zwölf bis 15 Zentimeter, für kleine drei bis fünf (Hinweise auf der Verpackung beachten.) Damit Zwiebelblumen so richtig zur Geltung kommen, setzt man sie jeweils in Gruppen zusammen. Frühling in Schale Blumenzwiebeln gedeihen auch in jedem Gefäss, das ein Loch im Boden für einwandfreien Wasserabzug aufweist. Denn das Einzige, das sie übelnehmen, ist stauende Nässe. Als Drainage zuerst eine Schicht Tonscherben oder Kies ins Pflanzgefäss füllen, dann mit wenig Erde abdecken. Damit das Frühlingsgärtchen in Schalen während Wochen blüht , kann man verschiedene Blumenzwiebeln versetzt übereinander pflanzen. Zuerst spätblühende Tulpen oder Narzissen setzen, Erde darüber streuen; dann Hyazinthen oder frühe Tulpen und zuoberst die ersten Vorboten wie Zwerg-Iris, Krokus, Winterling oder Schneeglöcklein. Mit Erde abdecken und durchdringend wässern. Die bepflanzten Gefässe an einem geschützten Ort im Freien aufstellen. Giessen an frostfreien Tagen nicht vergessen. n
Edith Beckmann
Hübsch kombiniert: Blaue Frühlings anemonen mit Narzissen und Tulpen. Bild: IZB 81
t o b e g n a Leser
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Studienreise 2019
Südafrika – Eine Welt in einem Land Reise 1: 13.1. – 29.1.2019 Nur noch wenige Plätze frei.
Reise 2: 20.1. – 5.2.2019 Reise 3: 27.1. – 12.2.2019 Reise 4: 27.1. – 12.2.2019 Zum ersten Mal in französischer Sprache. Durchführung ab 15 Personen.
Südafrikas Landwirtschaft ist sehr viel weniger mechanisiert und dafür viel personalintensiver als die Landwirtschaft in Europa. Insgesamt ist sie dennoch gut entwickelt, und das Land kann sich mit vielen Produkten wie Wein, Obst, Gemüse, Tabak, Wolle oder Zucker erfolgreich am Weltmarkt behaupten. Rund eine Million Menschen finden in der Landwirtschaft Arbeit und Brot. Südafrikas landschaftliche Nutzflächen sind entweder in der Hand von Agrarkonzernen oder von weissen Grossgrundbesitzern. Nur ein minimaler Anteil gehört schwarzen Kleinbauern. Immer wieder wird darum über eine Umverteilung des Agrarlands diskutiert. Südafrikas ganz unterschiedliche Landschaften, die vielfältige Tierwelt und die interessanten Fachbesuche machen diese Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Das Programm 1. Tag: Zürich – Johannesburg Abendflug mit Swiss nach Südafrika. Abflug um 22.40 Uhr. 2. Tag: Johannesburg – Pretoria/ Pilanesberg Ankunft in Johannesburg am Morgen. Anschliessend Fahrt nach Pretoria, der Regierungshauptstadt. Wir besuchen das «Voortrekker Monument», das vom Mut und Leid der ersten weissen Einwanderer erzählt. Die Stadtrundfahrt durch Pretoria führt uns zum Regierungsgebäude, dem Church Square und zum Paul Kruger-Haus. Einige Gebäude von historischem und architektonischem Wert sind noch erhalten. Am Nachmittag fahren wir nordwärts in die Pilanesberge. Unterkunft für zwei Nächte im Pilanesberg Naturreservat. 3. Tag: Pilanesberg/Safari Frühmorgens starten wir zur Safari im offenen Geländewagen. Das Naturreservat umfasst 55 000 ha und liegt am Fusse des 1687 Meter hohen Kraters. Die «big five» (Löwen, Büffel, Elefanten, Leoparden und Nashörner) sind Pilanesbergs Hauptmagnete. Nach dem Frühstück können wir uns bis spätnachmittags ausruhen, den Swimmingpool sowie die Anlage der schönen Bakabung Bush Lodge geniessen. Gegen Abend Safari im offenen Geländewagen. Abendessen nach der Rückkehr.
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4. Tag: Pilanesberg – Magaliesburg Nach dem Frühstück fahren wir nach Magaliesburg. Hier treffen wir einen ausgewanderten Schweizer, welcher uns Tony Spalidora, einen begeisterten Rinderzüchter vorstellt. Danach besuchen wir eine der zahlreichen grösseren Milchfarmen in der Region Magaliesburg. Zwei Übernachtungen und Abendessen im The Magalies Manor Hotel. 5. Tag: Magaliesburg Fachbesuche – Soweto Heute Morgen werden wir auf einer interessanten Rinderfarm/Feedlot mit über 400 Tieren erwartet. Weiterfahrt in den Südosten nach Soweto. Mittagessen in einer Shebeen, einem typischen Restaurant und lokalen Treffpunkt. Anschliessend besuchen wir das Nelson Mandela-Haus und das Hector PietersonMemorial-Museum. 6. Tag: Magaliesburg – Bloemfontein Überlandfahrt nach Bloemfontein. Unterwegs besuchen wir eine Milchfarm mit einem Melkkarussell. Eigenproduktion von diversen Milchprodukten, wie Früchte- und Gemüse-Smoothies. Leichtes Mittagessen auf der Farm. Gegen Abend Ankunft in Bloemfontein und zwei Übernachtungen im The Protea Hotel. 7. Tag: Bloemfontein Fachbesuche Der heutige Tag beginnt mit einem Besuch auf einer Angora-Schaffarm mit Schafscheren-Demonstration. Weiterfahrt zu einer Wildkatzen-Rehabilitations-Station. Wir erfahren einiges über dieses interessante Projekt. Mittagessen auf der Farm. 8. Tag: Bloemfontein – Johhannesburg – George – Knysna Nach gemütlichem Frühstück Fahrt zurück nach Johannesburg und Flug am Nachmittag nach George. Kurzer Transfer einem Stück der Gardenroute entlang nach Knysna, am Indischen Ozean gelegen. Unterkunft für zwei Nächte im The Premier Hotel. 9. Tag: Tsitsikamma N.P./Robberg Naturreservat/Gardenroute Nach dem Frühstück Fahrt entlang der berühmten Garden Route in den Tsitsikamma Nationalpark, dem Urwaldgebiet Südafrikas. Dort stehen etliche Baumriesen, teilweise mit langen Bartflechten behangen, die höher sind als fünfzig Meter. Wir haben
Gelegenheit zu einem Spaziergang zur Hängebrücke am Storm River Mouth. Nach einem Picknick-Lunch Spaziergang durch das Naturreservat Robberg. Wir geniessen die typische Heideflora (Erikas/Proteas) Südafrikas. Rückfahrt nach Knysna. 10. Tag: Knysna – Oudtshoorn Wir besuchen eine typische «Fynbos»-Gärtnerei mit vielen verschiedenen Protea-Arten, u. a. der Königsprotea. Weiter mit dem Bus über den Outeniqua Pass. Bald ändert sich die Vegetation zu einem trockenen Wüstenklima, wo u. a. die Strausse zuhause sind. Zum Mittagessen werden wir auf der der Karusa «Winery, Craft Brewery & Orchids» erwartet. Dies ist eine der ältesten Früchte-Plantagen in Südafrika. Das spezielle Mikro-Klima ist ideal für Steinobstbäume. Vor Feierabend stehen die riesigen Tropfsteinhöhlen «Cango Caves», welche mit einer faszinierenden unterirdischen Welt von Stalaktiten und Stalagmiten zu den beeindruckendsten Naturwundern Südafrikas zählen, auf dem Programm. Unterkunft und Abendessen im The Mooiplaas Guesthouse in Oudtshoorn. 11. Tag: Oudtshoorn – Route 62 – Worcester/Straussenfarm Am Morgen Besuch einer nicht touristischen Straussenfarm in Oudtshoorn. Sie werden auf der Farm mit einem typischen Straussen-Mittagessen verwöhnt. Am Mittag Weiterfahrt durch die kleine Karoo (Halbwüste) bis nach Bonnievale. Hier steht der Besuch einer Obstfarm mit Schweizer Einfluss auf dem Programm. Früchte wie Äpfel, Birnen, Aprikosen, Pfirsiche und Zwetschgen werden getrocknet und teilweise weiter verarbeitet. Auch viele Nussarten werden hier weiter veredelt. Abendessen und Übernachtung im The Protea Hotel Cumberland, Worcester. 12. Tag: Worcester – Franschoek – Stellenbosch Worcester ist ein Zentrum der Wein-, Früchte- und Gemüseindustrie. Wir besuchen eine Gemüsefarm mit biologischem Anbau und einer Gemüsedegustation. Weiter geht es über den Franschoek Pass bis hinunter nach Franschoek. Mittagessen auf dem Pass. Hier erwartet uns die erste Degustation von lokalen Weinen. Am Nachmittag Besichtigung von Franschoek mit anschliessendem Einkaufsbummel. Unterkunft für zwei Nächte im The Devonvale Valley Wine Estate, Stellenbosch.
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14. Tag: Stellenbosch – Kapstadt Heute Morgen geht die Fahrt in Richtung Paarl. Hier besuchen wir das Sprachendenkmal Taal. Geniessen Sie die Aussicht über die vom Wein geprägte Gegend. Besuch des Fairview-Weingutes. Mittagessen und Weinprobe auf dem historischen Weingut Rhebokskloof. Weiterfahrt nach Kapstadt. Rest des Nachmittags zur freien Verfügung. Unterkunft an der Waterfront, im restaurierten Hafenviertel Victoria & Alfred, das zu den meistbesuchten Zielen Kapstadts zählt. Geniessen Sie den Abend an der Waterfront, wo viel Betrieb herrscht. Unterkunft für drei Nächte im The Portswood Hotel, Kapstadt. 15. Tag: Kapstadt Am Morgen Fahrt zum berühmten Tafelberg, einem der sieben neuen Weltwunder. Stadtrundfahrt-/Rundgang mit allen Sehenswürdigkeiten wie dem Parlamentsgebäude, Malayenviertel und «Castle of Good Hope», in welchem Jan van Riebeck Geschichte schrieb. Der Rest des Tages steht nochmals zur freien Verfügung zum Flanieren, Einkaufen, Baden oder für eigene Exkursionen. 16. Tag: Kap der guten Hoffnung & Botanischer Garten Kirstenbosch Am Morgen Fahrt via Chapmans‘ Peak Drive nach Hout Bay. Bootsfahrt zur Seehundinsel «Seal Island». Weiterfahrt rund um die Kaphalbinsel mit Besuch des Kap der Guten Hoffnung und Cape Point. Picknick am Kap. Am Strand vor Simonstown werden wir hunderte von Zwergpinguinen beobachten können. Weiterfahrt nach Kirstenbosch und Besuch des Botanischen Gartens, eine der schönsten Gartenanlagen der Welt. Rückkehr ins Hotel. Abschiedsnachtessen am Hafen an der Waterfront. 17. Tag: Kapstadt – Schweiz Am Morgen Transfer zum Flughafen und Rückflug in die Schweiz mit Edelweiss. Ankunft in Zürich-Kloten am Abend. Programmänderungen vorbehalten.
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Die Leistungen Pauschalpreise • pro Person im Doppelzimmer: Fr. 5120.– • Zuschlag EZ: Fr. 970.– (basiert auf 28 Personen) Eingeschlossene Leistungen • Linienflüge in Economyklasse mit der Swiss und Edelweiss sowie ein Inlandflug • alle Flughafen-/Sicherheitstaxen • 15 Übernachtungen in guten Mittelklasse- und Erstklasshotels oder -Lodges, inkl. Frühstück, Basis Doppelzimmer • Mahlzeiten gemäss Programm, 9 Mittagund 6 Abendessen • Pirschfahrten/Safari inkl. Vollpension • alle Transfers und im Programm erwähnten Ausflüge und Eintritte • alle fachlichen Besuche mit UFA-RevueFachreiseleitern/Agronomen • lokale deutschsprachige Reiseleitung • ausführliche Reiseunterlagen Nicht eingeschlossen • Annullationskostenversicherung • Getränke, nicht eingeschlossene Essen, Trinkgelder sowie persönliche Auslagen
Verlängerung Badeferien in Durban 5 Übernachtungen im 4-Sterne Umhlanga Sands-Resort, inkl. Frühstück. Dieses Resort mit wunderschönem Meerblick auf den Indischen Ozean und grossartigen Annehmlichkeiten, wie zwei Restaurants, eine pulsierende Bar und Lounge mit Abendunterhaltung, einem Schönheitssalon (gegen Gebühr), einem beheizten Aussenpool und vielem mehr, garantiert Ihnen einen unvergesslichen, südafrikanischen Strandurlaub zum Entspannen und Geniessen. Preis pro
Anmeldetalon
13. Tag: Stellenbosch/Weinland & Fachbesuche Geführter Spaziergang durch die Universitätsstadt Stellenbosch. Sie wurde als zweite Stadt Südafrikas um 1679 gegründet. Zeit für eigene Entdeckungen und Einkaufsbummel. Kellereibesichtigung und Weindegustation auf Boschendal, einem der ältesten Kap-Weingüter mit seinen typischen Lunch-Picknick-Körben. Rest des Nachmittags steht zur freien Verfügung.
Person im Doppelzimmer mit Meersicht, Flüge Kapstadt – Durban – Johannesburg und Transfers Fr. 920.00, EZ-Zuschlag Fr. 410.00 Fakultativer Tagesausflug Durban City inkl. Ushaka Marine World Fr. 90.00 (basiert auf mindestens 10 Personen)
Allgemeine Hinweise Anmeldung : Anmeldungen bitte bis spätestens 17. Oktober 2018 mit beiliegendem Talon oder über www.ufarevue.ch. Da die Teilnehmerzahl beschränkt ist, werden die Anmeldungen in der Reihenfolge ihres Eintreffens berücksichtigt. Anzahlung: Nach Eingang Ihrer Anmeldung erhalten Sie von uns eine Bestätigung mit Einzahlungsschein für die Anzahlung von Fr. 800.– pro Person. Formalitäten: Schweizer Bürger benötigen für diese Reise einen noch mindestens 6 Monate über das Rückreisedatum hinaus gültigen Reisepass. Klima: Durch die Lage südlich des Äquators sind die Jahreszeiten denen in Europa entgegengesetzt. In Südafrika ist es im Januar/Februar Hochsommer mit Temperaturen zwischen 25 und 32 °C. Versicherungsbedingungen: Bei Annullation bis 2 Monate vor Abreise werden 40 %, 59 – 30 Tage vor Abreise 50 %, 29 – 10 Tage vor Abreise 80 % und bei Annullation 9 – 0 Tage vor Abreise 100 % des Pauschalpreises in Rechnung gestellt. Wir empfehlen Ihnen den Abschluss der ELVIA/Allianz Jahresversicherung Secure Trip (Annullationsinkl. Assistance Versicherung) à Fr. 124.00 pro Einzelperson oder Fr. 199.00 für Mehrpersonenhaushalt. n
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Anmeldetalon zur UFA-Revue-Studienreise Südafrika 2019 So schnell wie möglich, spätestens bis 17. Oktober 2018 einsenden an : UFA Revue, Leserreise, Postfach 344, 8401 Winterthur (bitte Passkopien beilegen) M 1. Reise: 13.1. – 29.1.2019 M 2. Reise: 20.1. – 5.2.2019 M 3. Reise: 27.1. – 12.2.2019 M 4. Reise: 27.1. – 12.2.2019 (Reise in franz. Sprache, Durchführung ab 15 Personen) 1. Name (gemäss Pass)
2. Name (gemäss Pass)
Vorname (gemäss Pass)
Vorname (gemäss Pass)
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Geb. Datum
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M Anschluss Badeferien Durban M Doppelzimmer M Fakultativer Tagesausflug Durban M Einzelzimmer M Ich/wir wünschen eine ELVIA/Allianz Annullationskostenversicherung mit Assistance Datum
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Rezept
Nose to Tail
Der Verschwendung entgegenwirken Ein Tier besteht nicht bloss aus Filet. Nose to Tail bedeutet, dass alle Teile eines Tieres vom Kopf bis zum Schwanz verwendet werden. Mit den richtigen Rezepten gelingt es ganz einfach. Bei Edith Schmid auf der Alp Schrina sind ihre Kutteln ein beliebtes Mittagessen.
Kutteln Rezept für 10 Personen
1 EL Butter 1 Zwiebel 2.5 kg Kutteln, vom Metzger in Streifen geschnitten 5 EL Mehl 3 dl Weisswein 1.5 l Bouillon Pfeffer, Kümmel, Knoblipulver, Aromat ca. 1⁄3 Tube Tomatenpüree Käse zum Überbacken
Edith Schmid bewirtschaftet mit ihrem Mann Hans und zwei Angestellten die Alp Schrina in Walenstadtberg SG, mitten im Heidiland. Hoch über dem Walensee gelegen, ist dieser Ort ein beliebtes Ziel für Wanderer. Edith Schmids Älplerrösti kommt gut an bei den Gästen. Wer sich nach dem Essen oder Feiern nicht mehr auf den Abstieg machen will, kann sogar hier übernachten. Mit der Milch der 40 Kühe, die den Sommer auf der Alp verbringen, wird pro Saison fast fünf Tonnen St. Galler Alpkäse hergestellt. Ungefähr ein Drittel davon wird direkt ab der Alp verkauft. Auch die feine Alpbutter und das cremige Joghurt sind sehr beliebt. Seit kurzem stellt Familie Schmid auch Geissenkäse her. Edith und Hans Schmids Betrieb liegt in Wolfhalden AR, direkt am Appenzeller Witzweg. Ihre fünf, zum Teil schon erwachsenen Kinder bleiben den Sommer über zu Hause und schmeissen Haushalt und Betrieb selbständig. Die Jüngste, die noch zur Schule geht, isst über Mittag bei einer Freundin. «Ich möchte, dass einmal am Tag ein Erwachsener meine Tochter sieht», schmunzelt Edith Schmid. Verbunden ist die Familie Schmid durch regelmässige Besuche und über das Handy, mit dem die Eltern schnell erreicht werden können. Edith Schmid liebt den Sommer auf der Alp, auch wenn es manchmal viel Geduld und Toleranz braucht, um auf engem Raum die Bedürfnisse aller Mitbewohner und Gäste unter einen Hut zu bringen. Doch mit ihrem Humor und hin und wieder einem träfen Spruch meistert sie jede Situation. www.alp-schrina.ch
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wiebel hacken, in der erwärmten Butter andünsten. Kutteln mitdünsten, Mehl darüberstäuben und mit Weisswein ablöschen. Mit Bouillon aufgiessen und würzen. Eine gute Stunde leise köcheln lassen und immer wieder umrühren, die Kutteln hocken schnell an. Wenn nötig, mit Maizena nachbinden. Tomatenpüree einrühren und nochmals aufkochen. Die Kutteln in eine flache Ofenform umfüllen und grosszügig mit grob geraffeltem Käse bestreuen. Bei 180 bis 200 Grad 30 Minuten im Ofen überbacken. Dazu reicht Edith Schmid einen feinen Kartoffelgratin. Auch dafür verwendet sie grosszügig den feinen Schriner Alpkäse, den die Familie Schmid täglich aus der gewonnenen Alpmilch herstellt .
Das Gratin-Rezept finden Sie auf www.ufarevue.ch. Nose to Tail gilt auch für kleinere Tiere, wie Geflügel, Kaninchen, Lämmer und Zicklein. Schauen Sie sich dazu unser Leserangebot an. Die beiden Bücher zeigen auf, wie man bisher unbeachtete Teile dieser Tiere perfekt n zerlegt und köstlich zubereitet. Autorin Anne-Marie Trümpi, UFA-Revue, 8401 Winterthur Möchten auch Sie Ihre Lieblingsrezepte in der UFA-Revue vorstellen? Dann melden Sie sich bei Anne-Marie Trümpi, unter 058 433 65 22, anne-marie.truempi@ufarevue.ch. Bilder Anne-Marie Trümpi UFA-REVUE 10 | 2018
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Nose to Tail
Perfekt zerlegen und köstlich zubereiten
t o b e g n a r Lese
Abseits von Filet, Rücken und Brüstli feiern lange vernachlässigte Fleischteile ihre Wiederentdeckung: Das Nose-to-Tail-Prinzip schärft nicht nur das Bewusstsein – es bringt auch wahre Gaumenfreuden auf den Teller.
Geflügel und Kaninchen Dieses Buch zeigt eindrucksvoll, wie Huhn, Truthahn, Ente, Taube, Gans und Kaninchen ganzheitlich verarbeitet werden. Das Autorenteam präsentiert leicht verständlich die genaue Schnittführung beim Zerlegen und erklärt Schritt für Schritt, wie Rollbraten, gefüllte Keule und Co. perfekt gelingen. Über 70 Rezepte spannen den Bogen vom Suppenhuhn über Tauben-Schmortopf und Hähnchenleber bis zum KaninchenGulasch – überzeugen Sie sich selbst vom unvergleichlichen Aroma. Lamm und Zicklein Vom Lammleber-Parfait über Ziegencurry und Lammkutteln bis zum gratinierten Lammcarré. Lernen Sie in über 80 Rezepten die Zartheit und den feinen Geschmack von Lammund Ziegenfleisch kennen. Daneben bietet das Buch Rassenporträts, Infos zur Fleischreifung und -klassifizierung, wichtige Gartechniken sowie eine Teilstück- und Gewürzkunde. n
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Pia Amstutz-Grädel
Gefüllte KräuterquarkChampignons für 4 Portionen
8 Riesenchampignons 200 g Schinken 4 Lauchzwiebel je 1 Bund Petersilie und Oregano 200 g Frischkäse 100 g Quark 200 g Mozzarella Pfeffer Salz Champignons abreiben, Stiel entfernen. Schinken, Lauchzwiebel und Kräuter klein schneiden,
Bild: Pia Amstutz-Grädel
Quark und Frischkäse dazugeben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, umrühren. Quarkmasse in die Champignons füllen, mit einer Scheibe Mozzarella belegen. Im vorgeheizten Backofen 15 Minuten bei 200 °C backen. Mit Petersilie garnieren. www.inforama.ch
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Die Landwirtschaft räumt auf Am 14. und 15. September 2018 waren die von der Interessengemeinschaft saubere Umwelt (IGSU) ins Leben gerufene Clean up-Days. Die Mitarbeitenden des Schweizer Bauernverbands SBV und der Agrisano-Unternehmen gingen ebenfalls auf die Strasse und lasen auf Wiesen und Feldern in der Region Abfall zusammen. In verschiedenen Kantonen führten kantonale Bauernverbände weitere Aufräum- oder Sensibilisierungsaktionen durch. Abfall stört – überall ausser im Abfalleimer. Diese Botschaft möchten die Bäuerinnen und Bauern mithelfen zu vermitteln. Gedankenlos weggeworfene Abfälle entlang von viel benutzten Strassen und Wegen machen den Bauernfamilien das Leben schwer. Sackweise müssen sie leere Getränke-, Essens- oder Zigarettenpackungen zusammenlesen, bevor sie ihre Wiesen mähen oder ihre Felder ernten können. Das
Einsammeln erfordert nicht nur viel Zeit, herumliegender Abfall birgt weitere Gefahren: Harte Fremdkörper in Kulturen, die als Tierfutter oder Einstreu genutzt werden, gefährden die Tiergesundheit und machen die Maschinen kaputt. Deshalb lancierte der SBV in Zusammenarbeit mit der IGSU eine Sensibilisierungskampagne mit verschiedenen Tafeln, einem Plakat und einer Minibroschüre zum Verhalten im SBV ländlichen Raum.
Agrolympics An den Europea Agrolympics hat das Schweizer Team den dritten Rang unter den 19 teilnehmenden Ländern erreicht. Geschlagen wurde die Schweizer Auswahl nur vom Gastland Portugal und von Serbien, wie es in einer Medienmitteilung von Europea-Switzerland heisst. Das Schweizer Team trat mit den vier Absolventen Alexandre Meyer, François Vial (Agrilogie, VD), Yanik Gobeli (Inforama Hondrich, BE) und Aubin Montavon (Fondation Rurale Interjurassienne, JU-JB) an. Der Wettbewerb dauerte zwei Tage und umfasste rund 20 Veranstaltungen. Dazu gehörten unter anderem Traktorfahren oder das korrekte Berechnen von Dünger. Ziel der Organisation Europea International ist der Austausch u nter den Ausbildungszentren in allen Sektoren der grünen Berufe. LID
Prix Montagne 2018 Die Bäckerei «La Conditoria» aus Sedrun im bündnerischen Tujetsch gewinnt den mit 40’000 Franken dotierten Prix Montagne 2018. Reto Schmid hat mit seinem Team eine Mini-Nusstorte entwickelt, die inzwischen millionenfach produziert und in zehn verschiedene Länder exportiert wird. Das Unternehmen beschäftigt rund dreissig Mitarbeitende; sie verarbeiten wo immer möglich einheimische Produkte. Jurypräsident Bernhard Russi zeigte sich begeistert vom erfolgreichen Unternehmen aus der Surselva: «Die Conditoria schafft enorm viel Wertschöpfung in einer abgelegenen Bergregion.» Der Publikumspreis Prix Montagne geht heuer ins Wallis: Die Hotelkooperation «Die Lötschentaler» überzeugte eine Mehrheit der über 6100 Stimmen für sich. Schweizer Berghilfe UFA-REVUE 10 | 2018
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2. Tag: Erholung auf See. 3. Tag: Le Havre ist eine französische Stadt und liegt in der Normandie. Sie können von hier aus einen Ausflug in die Hauptstadt Paris unternehmen.
Remo Käser, Schwinger
4. Tag: Southampton ist eine Hafenstadt an der Südküste Englands. Von hier aus können Sie das berühmte Bauwerk Stonehenge besuchen. 5. Tag: Guernsey ist die zweitgrösste britische Kanalinsel. Sie besticht durch ihre hügelige Steilküste und mediterranem Klima. 6. Tag: In der Bretagne liegt die Stadt Brest, im Nordwesten Frankreichs. Die Bretagne ist eine hügelige Halbinsel, welche sich in den Atlantik erstreckt. 7. Tag: Erholung auf See. 8. Tag: Lissabon ist die grösste Stadt Portugals und auch die Hauptstadt. Sie liegt an der Atlantikküste in einer Bucht der Flussmündung des Tejos.
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9. Tag: Cádiz liegt in Südspanien und erhebt sich auf einer Landzunge, welche in die Bucht von Cádiz vorspringt.
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10. Tag: Malaga ist die zweitgrösste Stadt Andalusiens und die sechstgrösste Spaniens.
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11. Tag: Erholung auf See. 12. Tag: Im äussersten Nordwesten von Spanien liegt die Stadt La Coruña. 13. Tag: Erholung auf See. 14. + 15. Tag: Die Hauptstadt der Niederlande ist Amsterdam. Der Hafen der Stadt ist durch den Nordseekanal mit der Nordsee verbunden. Weltberühmt ist die Stadt für ihre vielen Grachten. Sie bleiben für eine Nacht mit Ihrem Schiff in Amsterdam. 16. Tag: Ihre Kreuzfahrt endet heute in Hamburg. Frühstück an Bord, danach Ausschiffung und Transfer zum Flughafen von Hamburg. Rückflug mit Swiss nach Zürich.
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Brückenwagen, neu aufgebaut, 1.2 t Eigengewicht, 5.5 t Gesamtgewicht, Brückenmasse 5.28 x 2.15 x 1.04 m, div. Neuteile, hydr. Bremse, Lichtanlage LED, Breitreifen 19/45 - 17; 7 Messer für Pöttinger LW Boss gut erhalten; Anhängervorrichtung für LW Agrar TL 240 079 629 88 41 oder kessler.dani@bluewin.ch Kirschenentstiel maschine Odermatt, guter Zustand, Fr. 2000 077 443 58 00 3-Scharpflug Kuhn Varimaster 120, stufenlose Schnittbreitenverstellung, Streifenriester, sehr guter Zustand, Fr. 5000 079 426 59 74 Gummiförderband, 9 m, fahr- und höhenverstellbar; Gummiband, neu, 14.6 m x 0.5 m, endlos 079 426 06 35 Heckstapler hydraulisch, sehr massiv, mit hydr. Gabelausstoss, Fr. 1300 034 431 27 61 Silohäcksler Botsch HG 34, mit 20 PSMotor, für Gras und Mais, Fr. 800 034 431 27 61 Obstauflesemaschine mit Band; Strohmühle 071 420 01 61 Hornschlitten, wie neu 071 877 25 58 Chromstahl-Bassin, 1000 l, 2-Zoll-Auslauf, Fr. 400; TränkeBecken Trik-o-mat Globogal, Fr. 10/Stk.; Einbau-Viehwaage, 3 x 2 m, Fr. 4000; Sackwaage Toledo, bis 150 kg, Fr. 100; Rührwerk-Antriebseinheit, Fr. 500 056 667 26 61 Hochsilo Huber, 80 m³, Ø 3.5 m, Höhe 8 m, mit Füllrohr und Wasserpresse; Silohäcksler Mengele Blitz-Diamant; Kombinierte Hobelmaschine (Abricht- + Dicken hobelmaschine); voraussichtlich ab Ende 2018: Rohrmelkanlage Delaval mit Waschautomat; Milchkühltank Griesser. 900 l; Boiler, 300 l 078 684 10 71
Wegen Aufgabe der Milchproduktion zu verkaufen: Melkstand 2 x 2 Tandem mit Kuherkennung, Milchmengenmessung und automatischer Abnahme, 42 Transponder, Milchtank 1450 l mit Reinigung, Kraftfutterstation für 4 Futter, Stoffsilo, Kälberbox für ca. 4 Kälber mit Fressgitter, Besichtigung möglich 079 338 11 28 Tank à lait 1350 l; 5 griffes westfalia; pot à lait indépendant, fonctionne parfaitement, état excellent 078 663 06 54 ou info@ecotone-perma.ch Elektroden-Apparat Pasteur, 380 V für Süssmost und Traubensaft, elektronische Temperatur- und Sicherheitsautomat, div. Zubehör, Fr. 200; Kunststoff Mostfass weiss, 150 l, Fr. 50 052 745 19 23 oder 079 288 68 09 Trommel Frontmähwerk Vicon CM 300, mit integriertem Aufbereiter, 3 m Arbeitsbreite, einsatzbereit, guter Zustand, Fr. 2500 079 615 67 90 oder 056 634 44 01 occ. Schweinestall zubehör: 2 Förderschnecken, KunststoffJagerroste, 120cm breit, SchonlauerGussroste 80 cm breit, 2-jährig, 2 Dezimalwaagen, Huber Kunststoffsilo 55 m³ 079 336 36 90 2-Achswagen mit Aufsatz, 180 x 450 cm, 4 t, Fr. 900; Lade wagen Agrar, 2 m, Fr. 600; Kastrier zange, mit Gummiring, Fr. 20 062 891 42 26 Beeren und Traubenpresse, 10 l, Fr. 150 062 891 42 26 bec a maïs DeutzFahr MH500 une ligne, Fr. 450 076 280 33 85 Melkstandgerüst 2 x 4 Fischgerät 30° mit Kotschutzblech, Wellenbogen im Brust bereich, ca. 10 Jahre alt,geeignet zum Bau eines Weidemelk standes, kann besichtigt werden, ist noch
montiert, Fr. 500 079 342 10 72 3-Flügel Tor von Philipp Marti Grosswangen, war 4 Jahre montiert, top Zustand, Foto vorhanden, Breite 360 cm, Höhe 280 cm, Flügelbreite 120 cm, Rahmenbreite 8 cm, Breite Lichtmass 2 x 179.5 079 734 17 58 Hochsiloanlage 140 m³, inkl. BefüllEntnahmetechnik. Kranbahn für 3 Silos mit Elektroaufzug, 2 Hubersilos 3 m/10 m hoch à 70 m³ inkl. 2 Silowasserpressen, Silofräse Gisi, für Gras/ Mais 3-3.5 m inkl. Gebläse, Zyklon, Befüll-/Entnahmeleitung, sehr guter Zustand, Standort Kt. LU 079 483 60 90 Schöner Heizöl/ Dieseltank, Kunststoff, 2000 Liter mit 100 % Auffangwanne, Fr. 600, Kanton Bern 079 328 76 63 Doppelräder, System Müller, 5 Arme, 16.9 R 38 BIB 032 381 11 10 Tandemkipper Marolf, 13 t; WandabdeckungsPlatten Dirim; Kartoffelsetz- und Häufeleinheiten; Glattwalze; alter Holzwagen 078 722 58 35 Siloverteiler Occasion; Heulüfter Axial, ab Fr. 400 079 752 87 48 Elektromotoren, Occasion, 3 - 10 PS; diverse Zapfwellen 079 752 87 48 Ersatzteile zu Heurüstmaschinen 079 752 87 48 Güllemixer, revidiert 079 752 87 48 4 Stk. Frubox Apfelplück-Kisten, gelbe rechteckige Kunstoffschale mit grüner Kunstoffausstattung zum entleeren, passend zum Anhängen an die Obst-Grosskisten, Stk. Fr. 60 077 407 96 19 Ladewagen Fahr Bucher WE 327 LK, guter Zustand, immer unter Dach, Fr. 500 079 351 29 48
UFA-REVUE 10 | 2018 91
Marktplatz LANDTECHNIK zu verkaufen
Sämaschine Nodet, 10.50 m, für Export 079 312 55 17 Wassertransport wagen 2000 l; Tränkewagen 700-3000 l; Schaufel- und FlügelGülllenrührwerk; Güllenmixer 079 413 01 61 oder 041 910 35 73 2-Scharpflug Ott NS80, Fr. 400; Apfelmuser Cramer, Elektromotor 380 Volt mit Kabel und Stecker, Fr. 180 061 841 10 28 Autoanhänger-Räder, 6-Loch-Felge, Pneu Continental ca. 70%, 11.5/80-15 8 Ply, à Fr. 50 061 841 10 28 Obstharassen Holz, 60 x 40x32 cm, à Fr. 1; Holzpaloxen SBB, 120 x 80x75 cm, à Fr. 14; Europalette à Fr. 5 061 841 10 28 Aufbereiter Kurmann K 517, Breitstreuvorrichtung, Schwenkbockbremse, einsatzbereit 076 476 62 26 Heuraupe Reform M 11 einsatzbereit 076 476 62 26 Rührmixpumpe für Gülle, älteres Model, funktioniert, die Pumpe ist in der Höhe verstellbar, Rührdüse zusätzlich vertikal verstellbar 079 778 10 87 Mostflaschen, 25 Liter, 4 Stück, Raum Sursee LU 041 931 08 52 oder 079 482 98 31 Viehanhänger, Platz eine GVE, Fr. 300; Pneuwagen, 6 x 2 m, Fr. 300; Wasser behälter montiert auf Anhänger, 2 x 1000 l, Fr. 200 077 432 30 24 Kehrmaschine zum schnellen Anbauen an Stapler/Hoflader, hydraulisch, Wassertank mit Pumpe und Sprühdüsen 079 475 82 32 Schwader Fella TS 300 DS Dreipunkt Front oder Heck, fast 92
nie gebraucht, wie neu, Fr. 2100 071 983 28 35 oder og.ruethemann@bluewin.ch Ballenzange für 3-Punkt Kat. 2 und Manitou Aufnahme, Region Fricktal 079 195 19 06 Traktor H-468 Allrad, 80 PS, 2018 vorgeführt, 2011 neuer Motor + Grammersitz, 2017 neue Bereifung, VB: Fr. 12’500; Ladewagen Agrar Montana 262, Tiefgang , Jg. 2005, bisheriger Einsatz Dürrfutter, VB: Fr. 13 000 077 432 30 24 Druckfassschieber, hydraulisch; 4 Waschtrog PVC; Flaschenzug, 2 t; Gebläse rohrbogen Ø 40 cm, Radius 2.5 m; Stützrollen klein; Mädli-Getriebe Deutz-Fahrzeug 044 788 17 00 Rapid 606 mit Mähbalken, in sehr gutem Zustand, 14 Gummimatten 044 788 17 00 2 Doppelräder Schaad 13.6 R 12 x 36; 2 WechselräderDoppelräder Schaad 12.4/11-32; 1 Rad 6-Loch 11.5/80 x 15 8pli tubeless; 2 Wagenräder 750-16 5-Loch; Holzfräse Metallausführung; Ladewagen Agrar 032 622 28 69 Trieur à pommes de terre Samro avec trémie doseur, capacité deux paloxes; Arracheuse à pdt Hassia, machines en excellent état, prix à discuter 079 416 35 14 Kreiselheuer DeutzFahr, 4.8 m breit, Jg. 95, Heck- Mähwerk BCS 450, 2,1 m breit, mit Knicker, Jg. 93;Ladewagen Trumag, Tiefgang, hydraulischer Kratzboden, Jg. 98; Motormäher AM41, mit neuer Eingraser, Jg. 2001; Welle an Traktor, 2.5 m breit; Brückenwagen, L 4.20 , B 1.85, H 0.40 079 690 28 48 Handkettenaufzug Brun mit Laufschiene; Wasserbehälter Kunststoff 1 x 1.5 m; Wekzeugboy fahrbar;
Zaunpfähle aus Armiereisen; Palettengestell Höhe 3 m; Metallkisten stapelbar; alter Kultivator an Hydraulik; alter Agria Einachser mit Universalmotor, Jg. 1960; alter Dengelapparat, Eisengiesserei Baumann Suhr Aargau; Güllenschlauch mit Handverteiler gratis 079 634 79 40 LKW ZweiachsAnhänger Meusburger, Gesamtgewicht 18 t, Luftfederung, Niveauausgleich, Eurobremssystem, Fr. 5800 079 765 88 13 Kartoffelvollernter Samro Offset mit Zusatzbunker, einsatzbereit 079 765 88 13 Ladegerät Jungheinrich SLT 100 Staplerbatterie-Ladegerät, 80 Volt, 120 Ampere, Fr. 900 041 931 08 52 oder 079 482 98 31 Waage 250 kg, Fr. 300 041 931 08 52 oder 079 482 98 31 Dosieranlage Lanker, 4 m Kratzboden, alles hydraulisch angetrieben, mit Zubringerförderband Lanker, Fr. 4000 079 486 68 11 oder aaportmann@bluewin.ch Heizkessel Köb, Stückgut, Masse 90 x 55x30 cm, Preis verhandelbar, Fr. 3300 076 445 59 86 2 Anhänger, Länge: je 7 m, Breite je 2.2 m, Seitenwände 0.5 m und 1 m, Farmerstop, nicht kippbar, einachsig mit Doppelräder, Höhe Brücke 1.1 m und 1.4 m, werden wenn möglich zusammen verkauft, Preis je Fr. 600, zusammen Fr. 1200, Region Luzern 079 707 99 21 Holzspaltmaschine Geba, direkt angetrieben, mit allen Unfalleinrichtungen, inkl. Stecker und Kabel, in sehr gutem Zustand, Fr. 200 079 687 73 74 Häckselgebläse mit Zuführschnecke für Mais, Gras oder Zuckerrübenschnitzel, geht auch für Holz-
schnitzel 079 243 75 25 Traktor Ford 4100, 2 Rad Lenkhilfe, Fr. 3500; Raupenbagger Mitsubishi, 7 t, Schwenk- und Grablöffel fahrbereit, Fr. 6500; Blacken bekämpfungsgerät Eigenbau (Heisswasserboiler, Generator ohne Hochdruck reiniger) auf Wagen montiert, Fr. 600; Zweischarpflug Ott, hydraulisch wendbar, Fr. 200; Bandsäge gross, mit integrierter Bandschleifmaschine, Fr. 200; Pneumontiermaschine Fr. 100 076 338 12 36 Mistkran Aebi an Dreipunkt, hydraulische Abstützung mit 30er Löffel, ab Service, Fr. 4200 071 983 28 35 oder og.ruethemann@bluewin.ch Fendt Frontlader für Baureihen 209s und 260s, evtl. mit Konsolen, mit Schaufel, Jg. 2009, wenig gebraucht, Fr. 6000 ohne Konsolen; neuer Hochsitz LS-Steuerblock für Forstkran mit 9 Ventilen, Pedal steuerung und Sitz halterung Fr. 550 079 641 64 08 Heurüstmaschine Lanker Kranmodell, sehr guter Zustand 078 745 62 63 Feldspritze Fischer 800 l, 15 m, elektrohydraulisch bedient, vollhydraulisch, horizontal geklappt,
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Fr. 6800; Feldspritze Fischer 800 l, 15 m, vollhydraulisch vertikal geklappt Fr. 6200; Feldspritze Fischer 500 l, 12 m, handgeklappt, Test, Garantie und Lieferung 078 647 57 76 kpeterhans@bluewin.ch Motormäher Aebi HC55 neue Version, guter Zustand, Zubehör Messerbalken 2.5 m; Heu- und Laubbläser Gwerder; Schneepflug 079 757 31 53 Mistzetter Agrar 6000, top Zustand, Bordhydraulik, Fuderzähler, 40 km/h, Revisionsbelege für Kratzboden undStreuaggregat 079 782 46 75 Lader Farmi mit Gabel; Endeinheit De Laval mit Waschautomat zu Rohrmelkanlage; Doppelräder Schaad 11.80 15.3 zu 42555 R 17 mit Anbauflansch; Kälbergitter, 5 Plätze mit Krippe; Elektromotor, 1 PS, 380 Volt 079 318 93 07 Hoflader Weidemann 1055 D/P Spezial Jg. 1996, Spurbreite 1.48 m, mit Palettengabel, Ballenzange, Krokodilzange und Schaufel 079 267 83 71 Futtermischwagen Strautman Vertimix 750, Waage und Ersatzmesser 079 267 83 71 Futtermischwagen Peecon Biga 12 m³ Maxi mit Wiegeeinrichtung, Innenring, etc. Jg. 2015, wenig gebraucht, Fr. 22 000 079 216 60 09 Frontmähwerk Wepfer 320 mit Kurzhubgabeln, inkl. 2 x 2 Ersatzmesser, wird z. Z. mit Ölanschluss betrieben, Umbausatz für Frontzapfwelle wird mitgeliefert, Fr. 4990 079 216 60 09 Saurer D 330 B 4 x 4 Dreiseitenkipper, Inverkehrsetzung 01.11.1977, als Landwirt Motorkarren grün eingelöst,ideales Zugfahrzeug, wegen Wandler-Schaltkupplung, frisch ab Service
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Um die Wirtschaftlichkeit eines landwirtschaftlichen Betriebs zu gewährleisten, muss periodisch investiert werden. Die grosse Frage stellt sich aber nach der Finanzierung. Welche Möglichkeiten sind vorhanden?
Ein kompakter Vierzylinder Traktor mit neuster Technologie in der Klasse 120 bis 140 PS. Die UFA-Revue hat den neuen Deutz 6140 TTV mit stufenlosem Getriebe bei einem Landwirt gesehen und berichtet.
Das Y Virus der Kartoffel verursacht vor allem in der Pflanzkartoffelproduktion Probleme und führt zu Ernteverlusten. Übertragen wird es durch Blattläuse. Wirksame Bekämpfungsstrategien sind gefragt.
Im dritten Teil unserer Serie über Morellaro geht es neben der Umstellung auf Stallhaltung besonders um die richtige Fütterung: Wie unterstützt das richtige Futter das Immunsystem der Kühe?
Der Prix Agrisano wird alle zwei Jahre verliehen. Der Preis würdigt soziales, un eigennütziges Engagement in der Landwirtschaft. Was kann man gewinnen und welche Bedingungen gibt es?
Impressum UFA-Revue Die Mitglieder-Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe. Die Ausgaben Nr. 3, 5, 7-8, 10 und 12 erscheinen mit im Abonnement inbegriffener Beilage des LANDI Contact. ISSN 1420-5106.
den gültigen Geschäftsberichten aufgeführt. Erhältlich beim Verlag.
Herausgeberin fenaco Genossenschaft, Erlachstrasse 5, 3001 Bern
Redaktion Tel. 058 433 65 30 redaktion@ufarevue.ch Markus Röösli (Redaktionsleiter), Jean-Pierre Burri, Sandra Frei, Gabriela Küng, Cyril de Poret (frz. Ausgabe), Verena Säle, Sarah Sinn, Anne-Marie Trümpi
Mitherausgeber LV-St. Gallen, GVS Schaffhausen. Die Beteiligungen der Herausgeber an anderen Unternehmen sind in
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Verlag/Abonnement Tel. 058 433 65 20 Fax 058 433 65 35 info@ufarevue.ch Markus Röösli (Verlagsleiter), Fabienne Elmer, Philipp Brugger
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UFA-REVUE UFA-REVUE 10 | 2018 95 6 | 2018 95
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UFA-REVUE 10 | 2018 96