UFA-Revue 12/2013

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der fenaco-LANDI Gruppe • www.ufarevue.ch • 12 / 2013

Sonderthema «Qualität in der Schweineproduktion»

Ertragsausfall und Mehraufwand Seite 12

Fressen auf dem Podest Seite 22

Mais – eine sehr alte Kulturpflanze Seite 38

Kälbertränke: Lieber viel als wenig Seite 68


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12 2013 · UFA-REVUE


INHALTSVERZEICHNIS EDITORIAL Die Fütterung in den ersten Lebenswochen beeinflusst die Gesundheit des Kalbes und Milchleistung der Kuh.

Roman Engeler

Bild: Matthias Roggli

FENACO AKTUELL Gemeinsam erfolgreich unterwegs fenaco-LANDI Gruppe

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Auf ein Wort von Josef Sommer Termine

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MANAGEMENT

Entschädigungen Über Entschädigungsreglemente von Grundwasserschutzzonen gibt es immer wieder offene Fragen.

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Ertragsausfall und Mehraufwand entschädigen Grundwasserschutzzonen

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Kurzmeldungen Interaktionen mit dem Arbeitsmarkt

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LANDTECHNIK Landmaschinenhandel «Professionalität muss stimmen»

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Kurzmeldungen Stallbau: Fressen auf dem Podest Feldspritze Kuhn «Deltis 800» im Test: Vielseitig einsetzbar «Live-Action» an Wintermesse von Althaus Produktinformationen Wettbewerb mit Massey Ferguson

15 22 24 26 28 30

Fressen auf dem Podest Der Weiterbildungskurs für Baufachleiter zeigte die Vorteile sogenannter «Feed Ställe» für Milchviehbetriebe.

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PFLANZENBAU Agroforstwirtschaft Holz, Obst- und Ackerbau vereint

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Kurzmeldungen Präzision ist das A und O Mit Gülle Pflanzen stärken Fotowettbewerb «Siloballen»: Gewinner sind bekannt Mais – 9000-jährige Kulturpflanze

31 32 34 36 38

NUTZTIERE

Züchtungsfortschritt Mais ist vor allem in der GMO-Thematik in aller Munde. Seine Geschichte ist jedoch wesentlich älter.

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Reinigungsplan für Tränkeautomaten und Kälberställe

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Kurzmeldungen UFA aktuell: Toro – weiter so! Salmonellen & Co. im Expander verheizt Kälber: Gesünder mit ad libitum Milch Milchviehaufzucht: Was braucht es für 1 kg Tageszuwachs? Mastitisanalyse: Pathoproof oder Antibiogramm? Euterstress aus dem Silo Milchviehherde Küng-Theiler Zucht auf gesunde Milchkühe: Wie weiter? Bio-Seite: Tieferer Nährstoffverbrauch mit intensiver Fütterung

45 47 66 68 70 74 76 78 80 82

Eine neue europäische Studie fördert interessante Erkenntnisse über die positive Wirkung einer produktiven Landwirtschaft zu Tage: Verbesserung der Versorgungssicherheit, effizienterer Umgang mit den Ressourcen, Förderung der wirtschaftlichen Stabilität, verbesserte Biodiversität und Reduktion der CO2-Emissionen. Erstaunliche Resultate, die man bis anhin fast ausschliesslich mit der Extensivierung in Zusammenhang gebracht hat. Wie aber kamen die Autoren dieser Studie, darunter Agrarökonom Harald von Witzke, Professor an der renommierten Humboldt Universität in Berlin, zu diesen doch überraschenden Ergebnissen? Sie verglichen in ihrer Untersuchung eine intensivere Produktion mit den Auswirkungen steigender Nahrungsmittelimporte. So folgerten sie, dass eine um ein Prozent höhere landwirtschaftliche Produktion in Europa dazu führt, dass • 10 Mio. Menschen weltweit mehr zu essen haben, • die soziale Wohlfahrt jährlich um 500 Mio. Euro ansteigt, • eine Bauernfamilie 500 Euro mehr Einkommen generieren kann, • 220 Mio. t CO2-Emissionen weltweit eingespart und • 0.6 Mio. ha Regenwald vor Abholzung geschützt werden. Diese Studie ist ganz im Sinne jener Kreise, die auch in der Schweiz eine höhere Selbstversorgung mit Lebensmitteln fordern. Vielleicht gibt diese Untersuchung darüber hinaus auch Anlass, das Pendel der Agrarpolitik in Zukunft wieder vermehrt in Richtung «Produktion» ausschlagen zu lassen.

LANDLEBEN

Euterstress aus dem Silo Die Grassilage 2013 ist prädestiniert für Nacherwärmungen. Einige realisierten es anhand der Zellzahlen.

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info@ufarevue.ch

Heulust – Landlust Kochen mit Heu

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Kurzmeldungen Adventsdessert von Erika Spiri Kulturgut Brezeleisen Gartenseite: Betörnende Wintergäste Andreas Rohner ist gerne Landwirt

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AKTUELL FENACO

Gemeinsam erfolgreich unterwegs FENACO-LANDI GRUPPE Die fenaco bildet zusammen mit ihren Mitglied-Genossenschaften (LANDI) einen Genossenschaftsverband im Sinn von Art. 921 OR. Die enge Zusammenarbeit zwischen fenaco und LANDI lässt sich auch durch betriebswirtschaftliche Schlüsselzahlen belegen, die den gesamten körperschaftlichen Konzern abbilden.

Genossenschaften entstanden als Selbsthilfeorganisationen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts, so auch die LANDI. Im Zuge der Mobilität und mit dem Ziel für die Mitglieder bestmögliche Ergebnisse zu erzielen, organisierten sich die LANDI über ihre Gründungsortschaft hinaus.

Diese Entwicklung gipfelte vor über 20 Jahren in der Gründung der fenaco, der überregionalen schweizweit aktiven Dachorganisation der landwirtschaftlichen Genossenschaften. Haben sich auch die Strukturen zeitgemäss gewandelt, blieb doch eins immer gleich, nämlich der in den Statuten und im Leitbild

festgehaltenen Zweck, dass die fenaco in verbindlicher Partnerschaft mit den LANDI die Landwirte bei der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Unternehmen unterstützt.

Organisation und Strukturen Die LANDI sind mit ihrem Anteilschein-

Sinnvolle Arbeitsteilung in der fenaco-LANDI Gruppe: Vor Ort ist die LANDI flott unterwegs. Zentrale und kapitalintensive Investitionen werden von der fenaco getätigt.

VERWALTUNG CONSEIL D’ADMINISTRATION Aufgaben und Pflichten Der fenaco-Präsident und seine Verwaltungskollegen sind wie auch die LANDIPräsidenten und ihre Kollegen im Verwaltungsrat oberstes Geschäftsführungsorgan einer landwirtschaftlichen Genossenschaft. Sie haben die strategische Führung und Kontrolle inne. Die Anforderungen an die Verwaltungsmitglieder der fenaco und einer 4

LANDI steigen mit der Grösse der Genossenschaft und der gesetzlichen Regeldichte. Dafür braucht es Fachwissen über das Genossenschaftsrecht (Obligationenrecht) und entsprechender Buchführungs- und Controllingspflichten. Die diesbezüglichen Weiterbildungsseminare (Bild r.) werden vom Weiterbildungszentrum der fenaco-LANDI Gruppe (LANDI Competent) angeboten. Die Mitglieder der fenacoVerwaltung werden regional durch die Mitglied-LANDI zur Wahl vorgeschla-

gen. Gewählt werden sie durch die Delegiertenversammlung für eine Amtsdauer von vier Jahren (Bild l.). Die Amtsdauer ist auf 12 Jahre beschränkt und sobald die Verwaltungsmitglieder das 65. Altersjahr vollendet haben, scheiden sie aus. Die Verwaltung besteht aus 18 Mitgliedern. Die Mehrheit der Mitglieder der Verwaltung und der Präsident der Verwaltung müssen Landwirte sein. 12 2013 · UFA-REVUE


AKTUELL

NATS ES MO IS D D L I B DU MO PHOTO

FENACO AUF EIN WORT EN UN MOT

Gemeinsamer Leistungsauftrag

Innovationen der fenaco an der Suisse Tier Bereits zum sechsten Mal fand an der Suisse Tier ein Innovationswettbewerb statt. Dabei konnten auch Hansueli Rüegsegger (Ressortleiter Milchvieh bei der UFA AG) und Yvan Meuwly (Leiter Bereich Rindvieh der Anicom AG Ostschweiz) für das Fütterungs- und Dienstleistungsprogramm «UFA Junior Support» beziehungsweise die E-Mail-Altersmeldung für Mastkälber die Auszeichnung «Suisse Tier Neuheit 2013» entgegennehmen.

kapital Genossenschaftsmitglieder des fenaco-Stammhauses. Das Anteilscheinkapital der LANDI an der fenaco beträgt rund 129 Mio. Fr., verzinst mit 6 % ergibt das 7.7 Mio. Fr., die an die LANDI zurückgehen. Das gehört zu den Finanzanlagen der LANDI und fliesst in die Geschäftstätigkeit der LANDI ein. Auch können je nach LANDI die Mitglieder

TERMINE AGENDA LANDI-Präsidenten- und Verwaltungstagung der Zentralschweiz 14. Januar 2014 Mittelland-Tagung der fenaco-LANDI Gruppe 15. bis 16. Januar 2014 LANDI-Präsidenten- und Verwaltungstagung Ostschweiz 17. Januar 2014 Tagung der Westschweizer fenaco-LANDI Gruppe 29. bis 30. Januar 2014 UFA-REVUE · 12 2013

davon profitieren, beispielsweise in Form von Rückvergütungen. Die fenaco ihrerseits ist in Geschäftsbereiche unterteilt, die teilweise auch in Form von Aktiengesellschaften organisiert sind, wie zum Beispiel die Anicom AG oder die UFA AG. Der Grund für diese Rechtsform liegt in der Entstehungsgeschichte. In den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts begannen die regionalen Genossenschaftsverbände national zusammenzuarbeiten und gründeten Zweckgesellschaften in Form von Aktiengesellschaften, die flexibel am Markt operieren konnten. Ein Beispiel dafür ist die im Tierhandel tätige Anicom AG, wo die Bauern auch direkt in der Verwaltung vertreten sind und Mitbestimmungsrechte ausüben. Die gegenseitige Akzeptanz von fenaco und LANDI basieren auf hoher Leistungsfähigkeit und Einsatzbereitschaft – gehen aber auch darüber hinaus. So verzichten die fenaco und die Fortsetzung Seite 6

Die fenaco-LANDI Gruppe ist ein Unternehmen der Schweizer Bauern, deren Leistungsauftrag auf dem Zweckartikel basiert: «Die fenaco unterstützt – in verbindlicher Partnerschaft mit den LANDI – die Landwirte bei der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Unternehmen.» Die erfolgreiche Entwicklung der fenaco-LANDI Gruppe in den letzten 20 Jahren zeigt, dass der Auftrag gegenüber den Mitgliedern beziehungsweise den Bauern erfüllt wird. Die Mitglieder der LANDI profitieren einerseits von einem guten Preis- und Leistungsangebot und andererseits von einem hohen zusätzlichen allgemeinen Mitgliedernutzen. Die fenaco als Genossenschaft ist nicht einem anonymen Kapitalgeber verpflichtet und ihre Gewinne fliessen nicht aus der Landwirtschaft hinaus. Die fenaco reinvestiert ihre Erträge zu Gunsten einer produzierenden Landwirtschaft, so dass diese basierend auf einer konsequenten Aufgaben- und Rollenteilung zwischen den LANDI und der fenaco der gesamte Branche zugute kommen. Die fenaco investiert einerseits in die Veredelung, um den Absatz der Agrarprodukte zu sichern, und anderseits in effiziente, moderne Verarbeitungsbetriebe, wie zum Beispiel in die Mischfutterwerke der UFA AG, da kann die Kostenführerschaft zu Gunsten der Bauern ausgebaut werden. Effizienz und Professionalität erhöhen die Skaleneffekte und die hohen Investitionen können schneller rentabilisiert und abgeschrieben werden. Die LANDI anderseits bearbeiten den Markt und sind dank dieser effizienten Aufgabenteilung ein leistungsfähiger, kompetenter und berechenbarer Partner der Bauern. Die konsequente Umsetzung dieser Strategie ist die Garantie für die Bauern und Genossenschaftsmitgliedern der fenaco-LANDI Gruppe, dass der Leistungsauftrag auch in Zukunft erfüllt und die Nasenlänge Vorsprung in der Branche gehalten oder sogar ausgebaut werden kann. Josef Sommer Mitglied fenaco Geschäftsleitung Leiter Division LANDI

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AKTUELL FENACO

Mitglieder bestimmen den Kurs Mitwirkungsrechte sind eine tragende Säule und eine unabdingbare Voraussetzung für das Funktionieren der fenaco-LAND Gruppe. Die Mitwirkungsrechte werden durch LANDI-Mitglieder und LANDI-Delegierten an den Delegiertenversammlungen, den Regionalversammlungen, den LANDI-fenaco Dialogen, den Versammlungen der Präsidenten- und Geschäftsführer-Vereinigungen sowie in verschiedensten Arbeitsgruppen wahrgenommen. Die Delegiertenversammlung ist das oberste Entscheidungsorgan der fenaco. Die Mitglied-LANDI bestimmen ihre Delegierten für die Delegiertenversammlung der fenaco, wo jeweils über das Jahresergebnis abgestimmt wird. Anträge von Mitglied-LANDI zur Traktandierung von Verhandlungsgegenständen können der fenaco-Verwaltung eingereicht werden. Die Verwaltung wird durch die Delegierten gewählt. Die Mitwirkung und Mitbestimmung in der fenaco-LANDI Gruppe und die enge verlässliche Zusammenarbeit führen zu einem lebendigen Dialog, der fenaco und LANDI gemeinsam weiterbringt.

LANDI auf Geschäfte, die sich für die gesamte fenaco-LANDI Gruppe nachteilig auswirken könnten, auch wenn sie für den einzelnen Partner vielleicht aus einer kurzfristigen Perspektive wirtschaftlich wären.

Aufgaben und Rollenteilung Die landwirtschaftlichen Genossenschaften müssen, sei es als fenaco oder als LANDI, auf jeder Stufe ihrer Geschäftstätigkeit ihr Tun hinterfragen. Basis für diese Analyse sind die betriebswirtschaftlichen Auswertungen. Nur als effizientes und produktives Unternehmen ist die fenaco-LANDI Gruppe für die Bauern eine verlässliche Partnerin. Durch das so genannte Controlling – Buchhaltungsanalysen – lassen sich Kostenersparnisse und wirtschaftliche Potenziale aufdecken. Daraus entwickelte sich im Lauf der Zeit eine Arbeitsteilung, wo übergeordnete, vor allem auch kapitalintensive Aufgaben von der fenaco wahrgenommen werden. Zu diesen übergeordneten Aufgaben gehören: • Infrastrukturprojekte, wie beispielsweise der Bau von Mischfutterwerken 6

oder Verarbeitungs- oder Veredlungsanlagen für Landesprodukte. Diese kapitalintensiven Anlagen lassen sich heute nur noch auf nationaler Ebene auslasten. Beispiele dafür sind das Leistungszentrum für Kartoffeln, Zwiebeln und Karotten in Bätterkinden oder die UFA-Mischfutterwerke in Herzogenbuchsee, Sursee, St. Margrethen und Puidoux. Koordinierte Marketingstrategien für die zur fenaco gehörenden Tochterunternehmen und Geschäftsbereiche wie UFA, Landor, Anicom oder UFA Samen. Abnahme, Vermarktung und Organisation der Logistik der landwirtschaftlichen Erzeugnisse wie beispielsweise die Getreidevermarktung im Rahmen des so genannten Maxi-Systems. Weiterbildung der Mitglieder und Bauern (Präsidenten- und Verwaltungsseminare, UFA-Revue etc.). Buchführung, Controlling und Revisionen durch die LANDI Treuhand.

Die LANDI sind regional stark verankert. Sie sind vor Ort der direkte Partner der Bauern. Ihre Aufgabe ist es: • Geschäftsführung der drei strategischen Geschäftsfelder Agro, Detailhandel, Energie und je nach LANDI diversen Ergänzungsgeschäften. • Produktübernahme von Getreide, Ölsaaten und anderen Landesprodukten: Fachmännische Reinigung, Taxation und Lagerung, damit beim Verkauf möglichst hohe Produzentenpreise erzielt werden können. Die LANDI-Mitglieder haben ein grosses Interesse daran, ihre LANDI weiterzuentwickeln und brauchen dafür ein positives Geschäftsergebnis. Die Rollen- und Arbeitsteilung hat sich als erfolgreiches Konzept herausgestellt, das sich auch im positiven Geschäftsergebnis der fenaco-LANDI Gruppe widerspiegelt.

Finanziell gesund Will man ein modernes Unternehmen führen, braucht es detaillierte betriebswirtschaftliche Analysen. Sowohl die Verwaltung und Geschäftsleitung der fenaco, als auch der Mitglied-LANDI analysieren diese Kennzahlen, entwickeln daraus Massnahmenpläne und

stecken das Feld für strategische Entscheide ab. Die konsolidierten Zahlen umfassen jeweils den Konzernabschluss der fenaco Gruppe (Stammhaus fenaco und Tochtergesellschaften) und alle Einzelabschlüsse der Mitgliedgenossenschaften (LANDI). Die betrieblichen Schlüsselzahlen bilden den gesamten körperschaftlichen Konzern ab und vermitteln ein Bild der Entwicklung der Vermögens-, Finanzund Ertragslage der fenaco-LANDI Gruppe (Tabelle). Die Beurteilung eines Geschäftsergebnisses beruht immer auf den betriebswirtschaftlichen Schlüsselzahlen Liquidität, Rentabilität und Stabilität (Grafik). Diese Schlüsselfaktoren sind in der fenaco und im Durchschnitt über alle LANDI gesehen positiv.

Eigenfinanzierungsgrad Die Stabilität eines Unternehmens wird durch den Eigenfinanzierungsgrad belegt. Aus der konsolidierten Jahresrechnung lässt sich der Eigenfinanzierungsgrad der fenaco-LANDI Gruppe herausbilden. 2011 betrug der Eigenfinanzierungsgrad (Eigenkapital in % der Bilanzsumme) 39.8 %. Das ist eine gesunde Basis und zeigt, dass fenaco und LANDI nachhaltig wirtschaften und finanziell auf guter Basis stehen. Die Liquidität dient dazu, jederzeit seine Verbindlichkeiten fristgerecht zu begleichen. «Die fenaco ist seit ihrem Bestehen vor 20 Jahren den kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten jederzeit nachgekommen. Auch die Durchschnittskennzahlen der LANDI zeichnen ein positives Bild bezüglich der Liquiditätskennziffern», bestätigt fenaco-Geschäftsleitungsmitglied Josef Sommer. Vereinzelt könne es vorkommen, dass eine einzelne LANDI Probleme mit ihrer Ertragslage und entsprechend mit der Liquidität habe. Diese LANDI werde aber von der fenaco nicht im Stich gelassen, sondern in enger Zusammenarbeit mit der LANDI-Treuhand, dem LANDI-Geschäftsführer und der LANDI-Verwaltung vor Ort würde in solchen Fällen nach Lösungen gesucht. Dabei gehe es nicht darum kurzfristig Löcher zu stopfen, sondern tragfähige und nachhaltige Schritte für die Zukunft zu finden. 12 2013 · UFA-REVUE


AKTUELL FENACO Tabelle: Schlüsselzahlen der fenaco-LANDI Gruppe

Grafik: LANDI und fenaco sind finanziell gesund

in Mio. Fr. bzw. % 2011 2010 2009 Nettoumsatz 6419 6273 6287 Bruttogewinn 1547 1528 1482 Ebitda* 360 352 354 Investitionen Sachanlagen 315 335 285 Eigenkapital in % der Bilanzsumme 39.8 40 39.9 *Ebitda: Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen

2008 6636 1437 344 242

2007 5676 1305 318 246

37.1

36.7

Diese konsolidierten Zahlen umfassen den Geschäftsabschluss des Stammhauses fenaco, alle Tochtergesellschaften sowie Einzelabschlüsse der LANDI-Mitgliedgenossenschaften.

Die Rentabilität lässt sich zum Beispiel anhand des Ergebnis vor Abschreibungen und Steuern (Ebitda) messen. Es zeigt die Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Rentabilität ist für jedes Unternehmen ein Muss zur langfristigen Sicherung des Fortbestands. Ist die Liquidität der Sauerstoff, so ist die Rentabilität die Nahrung. Es braucht sie, um Anlagen zu amortisieren und in die Verarbeitungskette zu investieren. Dieses Geld bleibt in der fenaco-LANDI Gruppe im Kreislauf der Landwirtschaft und wird in leistungsfähige Lager- und Verarbeitungsanlagen investiert.

Verlässliche Partnerin 43 553 Mitglieder – vorwiegend produzierende Landwirte – sind in den LANDI organisiert. Sie wissen, dass die Grundaufgabe der fenaco-LANDI Gruppe der Agrarbereich ist, und dass sich die Verantwortungsträger auf jeder Stufe täglich für ei-

ne prosperierende und produzierende Schweizer Landwirtschaft einsetzen. Als Unternehmer schauen die Landwirte weit über ihren Tellerrand hinaus, verstehen die Agrarmärkte und können so auch die Marktleistungen der fenacoLANDI Gruppe besser einschätzen. Umgekehrt ist es für die Gruppe eine grosse Herausforderung, die Bedürfnisse der Bauern zu erfassen, denn «Bauer ist nicht gleich Bauer». Die Spezialisierung der Branche und die Bandbreite der Betriebsstrukturen sind enorm. Der Agrarbereich in der fenaco-LANDI Gruppe hat sich in den letzten Jahren professionalisiert und ist Ansprechpartner für alle Bauern, seien es Gross- oder Kleinbetriebe, sei es eine Betriebsgemeinschaft oder ein Pachtbetrieb, sei es ein Kartoffelproduzent oder ein Obstbauer. Für sie ist die fenaco-LANDI Gruppe zu einer verlässlichen, berechenbaren und fairen Partnerin geworden.

Rentabilität

Wirtschaftlicher Erfolg am Markt

Liquidität

Stabilität

Mehrwert schaffen Die fenacoLANDI Gruppe will Mehrwert schaffen für die Bäuerinnen und Bauern sowie die Wirtschaft im ländlichen Raum. Dies unterstreicht sie mit vielfältigen Engagements, welche über den Agrarhandel hinausgehen, beispielsweise mit Flurbegehungen, Sortenversuchen und Beratungstagungen. Auch hat die fenacoLANDI Gruppe ein offenes Ohr für neue initiative Projekte, die den Weg in die Zukunft weisen. Auf den Lorbeeren ausruhen ist nicht ihr Ding. Die fenaco mit ihren Tochtergesellschaften und den Mitglied-LANDI will weiterhin produktiv und effizient arbeiten, um die Bauern in ihrer Produktion zu unterstützen. Der Druck wird auf wirtschaftlicher Ebene weiter steigen und Globalisierung und Agrarpolitik betreffen die gesamte Branche. 䡵

Autorin Daniela Clemenz, UFA-Revue, 8401 Winterthur

www.ufarevue.ch

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Koordinierte und effiziente Geschäftstätigkeiten der fenaco-LANDI Gruppe machen die landwirtschaftlichen Genossenschaften zu einem fairen Partner für die Bauern. UFA-REVUE · 12 2013

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KURZMELDUNGEN MANAGEMENT

Folientunnel nicht zonenkonform Teilnehmerrekord am Webinar Am 12. November 2013 fand ein von der UFA-Revue, der Zeitschrift Agri und dem schweizerischen Bauernverband organisiertes Webinar statt. Ein Webinar ist ein Seminar im Internet, an dem die Teilnehmer von zu Hause aus an ihrem Computer teilnehmen können. Gegen 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowohl aus der Deutschschweiz als auch der Westschweiz folgten gespannt den Ausführungen von Lukas Kessler und Martin Pidoux vom schweizerischen Bauernverband. Im Anschluss an den Vortrag konnten die Teilnehmer auch Fragen via Chat stellen, welche die Referenten adhoc beantworteten. Auch gab es Internetvotings; so zeigte sich bei-

Eine Genossenschaft erwarb verschiedene, in der Landwirtschaftszone gelegene Grundstücke, um landwirtschaftliche Erzeugnisse zu produzieren und damit die Mitglieder der Genossenschaft wie auch andere Kunden zu versorgen. Für die Produktion von witterungsempfindlichem Gemüse (Tomaten, Paprika, Auberginen und Gurken) wurde mit der Erstellung von fünf Folientunnel begonnen, ohne eine Baubewilligung einzuholen. Auf Beschwerde der Nachbarn verhängte die Gemeinde einen Baustopp. Die von der Genossenschaft verlangte nachträgliche Baubewilligung wurde von allen kantonalen Instanzen verweigert. Das Bundesgericht prüfte, ob bei einer Gesamtbetrachtung von einer überwiegend bodenabhängigen Bewirtschaftung gesprochen werden

könne. Die Genossenschaft argumentierte, in den Folientunneln würden weder Beleuchtung, Belüftung, Temperatur noch Luftfeuchtigkeit künstlich reguliert. Einzig in Zeiten grosser Trockenheit werde gleich wie bei Freilandkulturen manuell bewässert. Die Folientunnel seien einzig für den Witterungsschutz notwendig. Tomaten könnten nicht ohne Schutzdach gegen Niederschläge kultiviert werden, da sie zwangsläufig erkranken und eingehen würden. Zudem würden die Folientunnel nur 2.27 % der gesamten Produktionsfläche beziehungsweise 4.16 % der Gemüseanbaufläche bedecken. Für das Bundesgericht war nicht entscheidend, dass die Pflanzen im Boden wurzeln. Das Gemüse verbleibe bis zur Ernte in den Tunneln. Es sei ein eigenständi-

ger Produktionszweig. Dem Folientunnel komme keine dem Freilandanbau dienende Funktion zu. Auch ohne zusätzliche Beheizung der Folientunnel erfolge die Kultivierung unter künstlichen Bedingungen, da das Gemüse einzig mit ständiger Abdeckung überlebensfähig sei. Insoweit bestehe kein massgeblicher Unterschied zwischen dem Anbau in Folientunnel und jenem in Gewächshäusern. Es könne nicht von einer überwiegend bodenabhängigen Produktion gesprochen werden. Die Vorinstanzen hätten die Zonenkonformität der Folientunnel in der Landwirtschaftszone zu Recht verneint (Urteil 1C_561/2012 vom 04.10.2013).

Produktive Landwirtschaft

Zudem können CO2-Emissionen um 220 Mio. t. reduziert werden. Dadurch würde die Landwirtschaft in der EU dazu beitragen, dass die Flora und Fauna von 600 000 ha Regenwald erhalten bleiben würde.

tungsdaten hat die aktuellen Richtzahlen für die landwirtschaftlichen Buchhaltungen festgelegt. Sie sind massgebend für die Bewertung des Inventars und des Naturalverkehrs und dienen auch der Berechnung kalkulierter Grössen. Download: www.agroscope.admin.ch

Eine neue Studie belegt, dass eine produktive Landwirtschaft Vorteile für Ernährungssicherheit, Ressourceneffizienz, wirtschaftliche Stabilität, verbesserte Biodiversität und spielsweise, dass ein grosser Teil der Teilnehmer ihr Einkommen aus Direktzahlungen schon mal berechnet hatte und zwar am Agridea-Beitragsrechner www.focus-ap-pa.ch. Es gäbe nur eines, meinten Lukas Kessler und Martin Pidoux in Hinblick auf die AP 14 – 17, die Produktionskosten im Griff zu haben und zu prüfen, welche Möglichkeiten mit der neuen Agrarpolitik (keine Anpassung, moderate Änderung oder Neuorientierung) einem offen stehen. «Ich bin froh, dass wir hinsichtlich der AP 14 – 17 so gut unterstützt werden und Ansprechpartner sowie Berechnungstools an die Hand bekommen. An einem Webinar teilzunehmen macht Spass, bildet weiter und spart Zeit» so das Feedback einer Teilnehmerin im Anschluss des Webinars. www.ufarevue.ch, Webinar

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 8

Deckungsbeiträge

Massnahmen gegen den Klimawandel bringt. Die Studie, verfasst von Steffen Noleppa, Harald von Witzke und Matti Cartsburg am Humboldt Forum for Food and Agriculture e.V. (HFFA) Berlin ist die erste wissenschaftliche Analyse ihrer Art, die verschiedene Vorteile der produktiven Landwirtschaft in der EU quantifiziert. So wurden Daten über die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Auswirkungen der produktiven Landwirtschaft ausgewertet. Mit jeder Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität um ein Prozent können mehr als 10 Mio. Leute ernährt werden, wachse die soziale Wohlfahrt in Europa um 500 Mio. Euro und erhöhe sich das Einkommen der EUBauern durchschnittlich um 500 Euro, ist in der Studie nachzulesen.

Die Publikation enthält Musterberechnungen für Deckungsbeiträge von Ackerkulturen, Futterbau, Spezialkulturen (ohne Gemüse) und Tierhaltung. Pro Betriebszweig sind mehrere Verfahren (ÖLN, Bio) dargestellt. Die Deckungsbeiträge sind auch als Excel-Version erhältlich. Bezug für 27 Fr., Agridea, Eschikon 28, 8315 Lindau, 寿 052 354 97 00 www.agridea-lindau.ch

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Andreas Wasserfallen, Agronom und Rechtsanwalt, 寿 031 300 37 00

Lely-Roboter mit Finanzierungsmodellen Rund 10 % der Lely-Melkroboteranlagen seien bis heute fremdfinanziert, ist im Lely Newsletter nachzulesen. Häufig ist dies eine so genannte Rückkauffinanzierung (Anzahlung von 30 %, individuelle Laufzeit). Bei einer Laufzeit von 60 Monaten bewegt sich die Zinsbelastung bei etwa 3.25 %. Neu, und gemäss Newsletter nur bei Lely möglich, kann der Roboter auch pro kg Milch gekauft und durch eine einmalige Vollkauffinanzierung finanziert werden. www.lely.com, Hägendorf CH

Buchhaltungs-Richtzahlen Die Koordinationskonferenz für die Zentrale Auswertung von Buchhal12 2013 · UFA-REVUE


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Futtermischwagen Kuratli, Elektromotor, hydr. Fahrantrieb mit Waage 寿 079 653 46 59

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KURZMELDUNGEN MANAGEMENT

In guten wie in schlechten Zeiten Leserreaktion: Positives zum Thema Hofübergabe Ich kann verstehen warum Herr Goldbrunner so viel Negatives schreibt (UFA-Revue 11/2014, Seite 76). Er hatte als Paar- und Familientherapeut immer nur mit schwierigen Fällen zu tun. Wir haben vor zwei Jahren den Betrieb an unsern Sohn übergeben und alle Beteiligten sind zufrieden. Eine Hofübergabe kann problemlos erfolgen, wenn schon für die eigene Hofübernahme und Familiengründung gewisse Bedingungen erfüllt waren. Dann sind alle Kinder gleich zu behandeln. Erbstreitereien haben ihren Ursprung oft in der vermeintlichen oder tatsächlichen Ungleichbehandlung der Kinder. Jedes Kind soll seine Ausbildung selber bestimmen können. Verhinderte oder gezwungene Hofübernehmer haben grosses Frustpotenzial. Den Kindern soll ein gesundes Verhältnis zum Geld vorgelebt werden. Ein Bauernbetrieb muss dauernd optimiert werden, damit keine finanziellen Probleme die Hofübergabe belasten. Die Wohnsituation muss zweckmässig gelöst sein. Falls es möglich ist, ist dies auf dem Hof frühzeitig zu realisieren - eine Wohnung im Dorf ist auch kein Unglück. Alle Kinder sind lange vor der Hofübergabe in die betrieblichen Entscheidungen einzubeziehen. Nach 20 oder 30 Jahren als Betriebsleiter sollten die Eltern finanziell genügend versorgt sein. Andernfalls hätte das Betriebskonzept schon Jahre vorher geändert werden müssen. Missverständnisse und Unstimmigkeiten gibt es überall, aber wir erarbeiten uns das gute Einvernehmen täglich. Als Eltern haben wir uns dafür entschieden, dass die Zukunft den Jungen gehört und sie selber dafür verantwortlich sind. Landwirt N. P. Name der Redaktion bekannt

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Um ihren Betrieb zu führen, müssen sich Bauernfamilien mit landwirtschaftlichen Verordnungen auseinandersetzen. Daneben spielt das Familienrecht aber auch eine wichtige Rolle, denn Betrieb und Familie sind eng verbunden. Die Interaktionen zwischen den Generationen, aber auch zwischen dem Bauernpaar sind im schweizerischen Zivilgesetzbuch (ZGB) geregelt. Deshalb setzte SBV Treuhand an ihrer diesjährigen Tagung (Bild r.), für einmal den Fokus auf das Thema «Familienrecht». Familienrecht und Agrarrecht kumulieren sich bei einer Hofübergabe. Bestimmungen des bäuerlichen Bodenrechts (BGBB) und des ZGB müssen beachtet werden. Wenn ein landwirtschaftliches Gewerbe an den selbstbewirtschaftenden Nachkom-

men übergeben wird, ist dies gemeinsam mit dem Ehegatten zu regeln. Auch wenn sich der Betrieb im Eigengut des Ehemannes befindet, ist die Zustimmung der Ehefrau erforderlich. Die Übergabe eines landwirtschaftlichen Gewerbes zum Ertragswert kommt nur für einen selbstbewirtschaftenden Erbe in Frage. Martin Würsch, Leiter SBV Treuhand, plädierte dafür, dass bei einer Hofübergabe gleichzeitig mit dem Ertragswert, auch der Verkehrswert festgehalten werde. Der Verkehrswert bezeichnet den Preis, der auf dem freien Markt beim Verkauf des Hofes erzielt werden könnte und ist meistens um zig-faches höher als der Ertragswert. Gemäss Würsch solle die Differenz zwischen Verkehrswert und Ertragswert im Hofübergabe-Kaufvertrag als Schenkung deklariert werden. «Das Ausweisen des Verkehrswerts sorgt für

Transparenz und allen ist damit klar, dass der Ertragswert ein Vorzugspreis für den selbstbewirtschaftenden Nachkommen ist. Das ist wichtig sowohl für die Geschwister als auch das Bauernpaar, das übergibt». Zur Sicherung der Erbansprüche, beispielsweise der Geschwister, sorgen aber vor allem die im ZGB verankerte Ausgleichungspflicht sowie das Gewinnanspruchsrecht für Nachkommen und die Ehefrau. Auf der Homepage von SBV Treuhand sind Merkblätter und Vorlagen für die Hofübergabe, Ehe- oder Darlehensverträge, für Gewinnanspruchsformulierungen oder Investitionsaufzeichnungen zu finden. Auskünfte unter 寿 056 462 52 71 www.sbv-treuhand.ch

Agrarpolitik mit Gegenwind die Weisungen zur AP 14 – 17 für die für die Beratung eingesetzt werden Am Agrideakurs am Plantahof in Landquart waren über 70 Berater gekommen. Sie informierten sich über das definitive Verordnungspaket zur Agrarpolitik. Vom Bundesamt für Landwirtschaft eigens angereist war BLW-Vizedirektor Christian Hofer (Bild). Er bettete die AP 14 – 17 in die globalen Rahmenbedingungen ein und machte darauf aufmerksam, dass das geplante Frei-

handelsabkommen zwischen der EU und der USA auch Auswirkungen auf die Schweiz haben werde. «Es bringt die Schweiz in Zugzwang» und dadurch seien auch die Exportregelungen (Schoggigesetz) betroffen, erklärte Hofer. Auch parlamentarische Aufträge werden sich auf die Landwirtschaft auswirken. Der Bericht über die Öffnung des Milchmarktes und jener über die SAK-Bemessung werden im Frühjahr 14 erscheinen. Auf den Frühling hin werden auch

können. Der nächste Eingabetermin für Projekte ist anfangs Februar Gesuche und Auszahlungen 2014. www.blw.admin.ch Beratung 2014 müssen Gesuche für Direktzahlungen wie bisher zwischen dem Aussenhandel mit der EU 15. April und 15. Mai (Stichtag wie Gemäss des aktuellen Agrarberichts bisher) eingereicht werden. Die stammten 2012 rund 73 % der Anmeldung für die Landschaftsqua- Landwirtschaftsimporte aus der EU. litäts-, Biodiversitäts-, Produktions- 64 % der Exporte wurden in den EUsystem- und Ressourceneffizienz- Raum getätigt. Agrarbericht 2013 beiträge erfolgt gleichzeitig mit den Direktzahlungen. Ausbezahlt wer- Arbeitsbelastung bleibt den die Direktzahlung neu in drei Die Forschungsanstalt Agroscope Raten: Die 1. Rate Akontozahlung Reckenholz-Tanikon ART hat im erfolgt Mitte Jahr (max. 50 %), die Auftrag des BLW die Arbeitsbelas2. Rate bis zum 10. November und tung in der Landwirtschaft unterdie 3. Rate bis zum 20. Dezember. sucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Entwicklung der zeitlichen wie Beratungsprojekte eingeben auch der physischen ArbeitsbelasDie Geschäftsprüfungskommission tung in gegenläufigen Trends verdes Ständerates hat 2009 vom Bun- laufen: Einerseits wird durch die desrat verlangt, beim Vertrag zwi- ergonomische Optimierung von schen dem BLW und der Agridea für Maschinen und Anlagen die Arbeit mehr Wettbewerb zu sorgen. In der geringer. Andererseits erhöht das Folge kürzte das BLW den bisheri- betriebliche Wachstum die Menge gen Umfang der Finanzhilfe an Agri- an Arbeit wieder. Von einer grunddea um 10 %. Zusammen mit weite- satzlichen Verringerung der Arbeitsren Einsparungen stehen nun belastung in der schweizerischen jährlich 1 Mio. Fr. zur Verfügung, die Landwirtschaft ist daher nicht ausAgrarbericht 2013 nach wettbewerblichen Prinzipien zugehen.

Anhörung vorgelegt.

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SERIE: «ZENTRALE AUSWERTUNG VON BUCHHALTUNGSDATEN» MANAGEMENT

Interaktionen zum Arbeitsmarkt ARBEITSEINSATZ Die meisten Verkehrsmilchbetriebe stehen mit dem Arbeitsmarkt in Kontakt, indem sie fremde Arbeitskräfte beschäftigen oder auch indem Familienarbeitskräfte ausserhalb des Betriebs arbeiten. Die Wahrscheinlichkeit von ausserbetrieblicher Tätigkeit ist grösser, wenn der Betriebsleiter jung, die Partnerin gut ausgebildet und der Privatverbrauch überdurchschnittlich hoch ist.

Markus Lips

Verbunden mit dem Arbeitsmarkt sind Bauernfamilien nicht nur durch eine Erwerbstätigkeit ausserhalb des Betriebs, sondern auch dadurch, dass sie Angestellte haben. Anhand von 1285 Verkehrsmilchbetrieben aus der Zentralen Auswertung von Buchhaltungsdaten klärte ART wie intensiv die Betriebsleiterfamilien 2008 mit dem Arbeitsmarkt verbunden waren. Auf Basis von den zwei Kriterien (auswärts arbeiten, eigene Fremdarbeitskräfte beschäftigen) resultiert eine Matrix mit vier Betriebstypen (Tabelle): • Typ 1: Bei 17 % der Betriebe gibt es weder Angestellte auf dem Betrieb noch Familienarbeitskräfte, die ausserhalb arbeiten. • Typ 2: 25 % der Betriebe hat keine Angestellten, aber Familienarbeitskräfte arbeiten auswärts. • Typ 3: 23 % haben Angestellte, während die Familienarbeitskräfte ausschliesslich auf dem Betrieb arbeiten. • Typ 4: Bei 35 % der Betriebe arbeiten Familienangehörige ausserhalb und es sind Arbeitskräfte angestellt. Die Tabelle zeigt auf, dass die Mehrheit der Verkehrsmilchbetriebe mit dem Arbeitsmarkt in engem Kontakt ist. Mehr als die Hälfte (Typ 3 und 4, zusammen 58 %) haben angestellte Arbeitskräfte. Bei ebenfalls mehr als der Hälfte der Be-

triebe, nämlich 60% (Typ 2 und 4) arbeiten Familienarbeitskräfte ausserhalb des Betriebs.

Betriebsgrösse

Eine statistische Analyse zeigte auf, dass mit der Anzahl Grossvieheinheiten und der Anzahl Betriebszweige die Wahrscheinlichkeit des Einsatzes von fremden Arbeitskräften steigt. Zudem nimmt die Wahrscheinlichkeit des Einsatzes von Angestellten mit der jährlichen Milchleistung pro Kuh zu. Bezüglich der ausserbetrieblichen Arbeit ist das Alter des Betriebsleiters ausschlaggebend: Je jünger der Betriebsleiter, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit von ausserbetrieblicher Arbeit. Einen deutlichen Einfluss hat auch die Ausbildung der Partnerin sowohl im hauswirtschaftlichen als auch im ausserlandwirtschaftlichen Bereich. Mit entsprechender Berufsbildung steigt die Wahrscheinlichkeit einer ausserbetrieblichen Tätigkeit.

Lebensstandard Schliesslich gibt es einen positiven statistischen Zusammenhang mit dem Lebensstandard (Privatverbrauch pro Normalverbrauchereinheit). Ob der Lebensstandard für die Aufnahme einer ausserbetrieblichen Tätigkeit verantwortlich ist oder umgekehrt, das heisst ob durch die ausserbetriebliche Tätigkeit erst der Lebensstandard steigt, kann nicht beantwortet werden.

ART-Serie zur Einkommenssituation der Bauern In einer Serie von Artikeln werden spezifische Analysen anhand von Buchhaltungsdaten der Zentralen Auswertung von Agroscope Reckenholz-Tänikon (ART) vorgestellt. Ab Februar 2014 erhebt die Zentrale Auswertung die Buchhaltungsdaten von zufällig ausgewählten Landwirtschaftsbetrieben. Ziel ist es, die Einkommenssituation der Schweizer Bauern verlässlich zu ermitteln. Vielleicht werden auch Personen aus der UFA-Revue-Leserschaft telefonisch kontaktiert, um dabei mitzumachen. Agroscope Reckenholz-Tänikon freut sich, wenn Sie mitmachen. Informationen dazu unter www.einkommenssituation.ch

oder Familienarbeitskräfte, die ausserbetrieblichen Tätigkeiten nachgehen, in Kontakt. Der positive Zusammenhang zwischen Lebensstandard und ausserbetrieblicher Tätigkeit, weist darauf hin, dass eine Tätigkeit ausserhalb des Betriebs aufgrund der besseren Entlohnung eine ernsthafte Option darstellt, wenn das Einkommen aus der Landwirtschaft nicht ausreicht, den gewünschten Lebensstandard zu finanzieren. Dabei gilt es, um eine Überlastung zu vermeiden, die Gesamtarbeitsbelastung im Auge zu behalten. Wenn das ausserbetriebliche Engagement verstärkt wird, sollte die Arbeitsbelastung auf dem Betrieb reduziert werden, beispielsweise mittels Auslagerung der Aufzucht.

Tabelle: Vier Betriebstypen

Gibt es Angestellte auf dem Betrieb?

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Arbeiten Familienarbeitskräfte ausserhalb des Betriebs? Nein Ja Nein Typ 1 Typ 2 17 % 25 % Ja Typ 3 Typ 4 23 % 35 %

Fazit Nur bei einer kleinen Minderheit der Verkehrsmilchbetriebe stimmt der Arbeitsbedarf genau mit dem gesamten Arbeitseinsatz der Familie überein. Die meisten Betriebe sind mit dem Arbeitsmarkt über fremde Arbeitskräfte

Autor Dr. Markus Lips leitet die Forschungsgruppe Betriebswirtschaft, die für die Zentrale Auswertung von Buchhaltungsdaten zuständig ist.

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MANAGEMENT

Ertragsausfall und Mehraufwand entschädigen GRUNDWASSERSCHUTZZONEN Grundwasser ist wichtig für den Trinkwasserschutz. Zum Schutz des Grundwassers müssen sich die betroffenen Grundeigentümer einschränken. Zu den Entschädigungsregelungen stellen sich immer wieder Fragen.

Rudolf Streit

Die Bedeutung des Trinkwasserschutzes zeigt sich in der gesetzlichen Verankerung von Nutzungsbeschränkungen in GrundwasserSchutzzonen. Die Kantone sind verpflichtet, für die im öffentlichen Interesse liegenden Grundwasserfassungen (auch Quellwasserfassungen) Schutzzonen auszuscheiden und die notwendigen Eigentumsbeschränkungen festzulegen (Art. 20 GSchG). Eine Grundwasserfassung liegt im öffentlichen Interesse, wenn sie mehrere Haushalte versorgt oder einem bestimmten Verwendungszweck (zum Beispiel Restaurant) dient.

Nutzungsrecht der Quelle Weiter schreibt das Gesetz vor, dass die Inhaber von Grundwasserfassungen die erforderlichen dinglichen Rechte erwerben und für allfällige Entschädigungen

Webinar jetzt anmelden! «Entschädigungen Grundwasserschutzzonen» Im Webinar vom 10. Dezember informiert Rudolf Streit wie Ertragsausfälle und Entschädigungen bei Grundwasserschutzzonen zu regeln sind. Rudolf Streit ist bei SBV Treuhand Schätzungen für Entschädigungen zuständig. Die Teilnehmer können Fragen zum Voraus einreichen und auch jederzeit während des Webinars stellen. Ein Webinar ist ein Seminar, das im Web stattfindet. Die Teilnehmer können daheim von ihrem Computer aus mitmachen. Das Webinar findet am 10. Dezember 2013 von 19.30 bis etwa 20.15 Uhr statt. Anmeldung an: anna.steindl@ufarevue.ch, Betreff Entschädigungen. Fragen können mit der Anmeldung zum Voraus eingereicht werden. Der PC muss über einen Lautsprecher verfügen und der Flash Player muss installiert sein. Das Login wird nach der Anmeldung zugestellt. Die Teilnahme ist gratis.

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von Eigentumsbeschränkungen aufkommen müssen. Unter den dinglichen Rechten ist zum Beispiel das Nutzungsrecht des Quellwassers zu verstehen. Im Gegensatz zu den dinglichen Rechten, die von den Inhabern der Wasserversorgungen erworben werden müssen, besteht die Entschädigungspflicht nicht generell, sondern nur «allfällig». Ob tatsächlich eine Entschädigungspflicht vorliegt, ist abhängig von der konkreten Eigentumsbeschränkung in Bezug auf die bisherige Nutzung. So dürfte ein Bauverbot auf einer Fläche, die bisher in eine Bauzone eingeteilt war, entschädigungspflichtig sein, ein Düngeverbot auf einer Streuefläche, die in einer Naturschutzzone liegt, hingegen nicht.

Grösse der Schutzzonen Eine Grundwasserschutzzone besteht aus drei Zonen mit unterschiedlichen Eigentumsbeschränkungen. Das Bundesamt für Umwelt hat zum Ausscheidungsverfahren, zur Grösse der Schutzzonen sowie zu Eigentumsbeschränkungen Vollzugshilfen herausgegeben. So ist unmittelbar um die Grundwasser- oder Quellwasserfassung ein Fassungsbereich (Zone S1) auszuscheiden, der die Fassungsanlage vor Beschädigungen und direkten Verunreinigungen schützt. Die anschliessende Zone S2 (engere Schutzzone) soll verhindern, dass Krankheitserreger und abbaubare Stoffe über den Boden in das Trinkwasser gelangen können und der Grundwasserzufluss durch bauliche Anlagen behindert wird. Die weitere Schutzzone (Zone S3) bildet eine Pufferzone zur Zone S2 und soll bei Unfällen mit wassergefährdenden Stoffen Zeit und Raum für Schutzmassnahmen gewährleisten.

Öffentliches Interesse Die Ausdehnung der Schutzzonen ist abhängig von der Fliessgeschwindigkeit im Boden sowie allenfalls auch von der geförderten Menge Grundwasser. Daher kann nicht eine generelle Grösse angegeben werden. Für die Grösse der Schutzzonen sind die Eigentumsverhältnisse nicht von Bedeutung. Wenn die Grundwasserfassung im öffentlichen Interesse liegt und die zweckmässige Schutzzonenausscheidung auch Fläche des Nachbargrundstückes einschliesst, hat sich auch der Nachbar an die Eigentumsbeschränkungen zu halten. Dies ist in jenen Fällen stossend, in denen der Nachbar keinen Einfluss auf den Verkauf einer Quelle an die örtliche Wasserversorgung oder den Standort der Grundwasserfassung gehabt hat.

Eigentumsbeschränkungen Auf dem Landwirtschaftsland haben Eigentumsbeschränkungen in der Regel Ertragsausfall oder Mehraufwendungen zur Folge. Weil die Eigentumsbeschränkungen vor allem die Gülle und die Bodenbearbeitung im Visier haben, sind hauptsächlich die Nährstoffversorgung und die Kulturenauswahl betroffen. Ertragsausfall gibt es, wenn nur noch eine reduzierte Nutzung möglich ist. Wenn die Zone S1 auf Ackerland ist, kann in der Zone S1 mit extensiver Wiese nicht mehr der gleiche Ertrag erwartet werden wie mit Ackerland. Zudem fällt durch die getrennte Bewirtschaftung der Zone S1 auch Mehraufwand an. Sehen die Eigentumsbeschränkungen ein Verbot von bisher angebauten Kulturen wie Hackfrüchten oder Spezialkulturen vor, so ist in der Regel ebenfalls eine Ertragsminderung verbunden. 12 2013 · UFA-REVUE


MANAGEMENT Gülleverbot Auch das Gülleverbot

Tabelle 1: Grundwasserschutzzonen

in der Zone S2 ist als Ertragsminderung zu bezeichnen, denn je nach bisherigem Gülleeinsatz in den Kulturen muss bei einem Gülleverbot für den gleichen Ertrag Handelsdünger zugekauft werden. Dass der Zukauf von Handelsdünger, der ohne Gülleverbot nicht nötig wäre, einen Ertragsausfall darstellt, wird häufig von den Wasserversorgungen nicht verstanden. Zudem kann das Gülleverbot bei viehstarken Betrieben dazu führen, dass die bisher auf der Fläche in der Zone S2 ausgebrachte Gülle auf dem eigenen Betrieb nicht mehr eingesetzt werden kann und deshalb fortgeführt werden muss. Dies ist in der Regel auch mit Mehrkosten verbunden, insbesondere wenn die Kosten des Gülletransportes zum Abnehmerbetrieb zu Lasten des Lieferanten gehen. Ebenfalls zu Mehrkosten führen besondere Schutzmassnahmen an Gebäuden in der Grundwasserschutzzone, damit diese weiter genutzt werden können. In der Schutzzone S3 entsprechen die Nutzungsbeschränkungen in der Regel den Bestimmungen des ökologischen Leistungsnachweises. Man kann nicht von einer Eigentumsbeschränkung sprechen.

Bezeichnung

Einmalig oder jährlich Generell besteht keine Pflicht zur Entschädigung von Eigentumsbeschränkungen. Die Gerichte anerkennen eine Entschädigungspflicht erst ab einer erheblichen Schwere des Eingriffes. Diese wird beispielsweise bei einer Wertverminderung des betroffenen Grundstückes um mehr als 20 Prozent erreicht. Bei Landwirtschaftsland in der Zone S2 wird hingegen der Eingriff nicht als derart schwer beurteilt, da für die Gerichte massgeb-

S1 (Fassungsbereich) S2 (engere Schutzzone)

S3 (weitere Schutzzone)

Abmessung/Grösse

Beispiele für Nutzungsbeschränkungen (insbesondere auf Landwirtschaftsland) unmittelbar um Quell- oder Grundwasser• Nutzung nur für Quell- oder Grundwasser fassung und Fassungsstränge (z. B. 400 m²) • keine Dünger und Pflanzenschutzmittel • keine Weide Fliessdauer ab äusserem Rand 10 Tage bis • Bauverbot Quelle; • Gülleverbot mindestens 100 Meter (Fläche z. B. 100 Aren) • eingeschränkte Pflanzenschutzmittel • eventuell Einschränkung von Kulturen und Fruchtfolge äusserer Rand doppelt so weit zu Quelle • Besondere bauliche Massnahmen bei der wie S2 (Fläche z. B. ca. 200 Aren) Lagerung von verschmutztem Wasser

Tabelle 2: Auswirkungen von Nutzungsbeschränkungen auf Landwirtschaftsbetrieb Einschränkung Verbot von Düngung und Pflanzenschutzmittel auf Ackerland Gülleverbot

Zone S1

Verbot Hackfrüchte Schutzmassnahmen Gebäude

S2 S2, S3

S2

Auswirkungen Ertragsminderung (Differenz Deckungsbeitrag) Mehraufwand Nutzung Kleinfläche Mehrkosten für den Zukauf von Handelsdünger, eventuell Mehrkosten für die Wegfuhr von Gülle Ertragsminderung, eventuell Mehraufwand (z. B. Zukauf Mais) Mehrkosten bauliche Massnahmen Mehrkosten Dichtigkeitskontrollen

Tabelle 3: Entschädigungsmöglichkeiten lich ist, dass in der Zone S2 die landwirtschaftliche Nutzung trotz Einschränkungen immer noch zulässig ist. Die allfälligen Mehrkosten beispielsweise bei einem Gülleverbot durch den Zukauf von Handelsdünger werden als nicht derart schwer beurteilt, dass keine wirtschaftliche Nutzung mehr möglich ist. Weil in weiten Teilen der Schweiz die Wasserversorgungen auf ein gutes Einvernehmen mit den Bewirtschaftern von Landwirtschaftsland in der Grundwasserschutzzone angewiesen sind, wurden in einzelnen Kantonen Empfehlungen für die Entschädigung von Nutzungsbeschränkungen in den Grundwasserschutzzonen erarbeitet. Die Empfehlungen sehen vor, dass für einzelne Eigentumsbeschränkungen, die jährlich anfallen (wie Gülleverbot, Verbot Hackfrüchte), ein jährlicher Entschädigungsbetrag an den Bewirtschafter ausgerichtet wird. Die Regelung der

Beispiel für Nutzungsbeschränkung S1 auf bisherigem Ackerland Nutzung als Wiesland, kein Dünger und Pflanzenschutzmittel

S2 auf Wiesland Gülleverbot S2 auf Ackerland Verbot von Hackfrüchten in Fruchtfolge

Mögliche Entschädigung einmalig: Verkauf Landwirtschaftsland wenn kein Verkauf: jährliche Entschädigung der Deckungsbeitragsdifferenz, z.B. 30 Fr. pro Are und Jahr jährliche Entschädigung z. B. 7 Fr. pro Are und Jahr jährliche Entschädigung, z. B. 3 Fr. pro Are und Jahr

Entschädigung soll dabei mit einer Vereinbarung zwischen der Wasserversorgung und dem Bewirtschafter festgelegt werden. Für den Landwirt ist eine jährliche Entschädigung in der Regel von Vorteil, da er jedes Jahr eine Entschädigung erhält und die Entschädigung allenfalls angepasst werden kann, wenn besondere Umstände (z. B. erhebliche Änderung von Preis- und Kostenverhältnisse, zusätzliche Nutzungseinschränkungen) vorliegen. 䡵

Abgrenzung der Grundwasserschutzzone S1 gegenüber Ackerland.

Autor Rudolf Streit, SBV Treuhand und Schätzungen, Brugg, 寿 056 462 51 11

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KURZMELDUNGEN LANDTECHNIK

Aebi zeigte Neuheiten «in extremis» In winterlicher Umgebung beim Eventcenter Seelisberg (UR) zeigte Aebi seine für 2014 verfügbaren Neuheiten. Neben dem stufenlosen Transporter «VT 450 Vario», den es nun auch mit stärkerem Euro-6-Motor (oder Stufe 4 für die Landwirtschaft) gibt, interessierten vor allem die neu motorisierten und gestylten Terratracs «TT 206» und «TT 211» im Praxiseinsatz. Aus der Überarbeitung der kompakten Terratracs «TT 205» und «TT

210» haben die Ingenieure von Aebi die Modelle «TT 206» und «TT 211» (Bild) entwickelt. In diesen Maschinen kommen neue Motoren von Kubota zum Einsatz, welche die Abgasnorm der Stufe 3a («TT 206») und der Stufe 3b («TT 211») erfüllen. Mehr Leistung und Drehmoment im Arbeitsbereich, stärkere Hubkräfte und höhere Achslasten sind die primären technischen Verbesserungen bei den Fahrzeugen. Optisch glänzen die Modelle durch ein aufge-

frischtes Outfit, das in enger Zusammenarbeit mit Industrie-Designer Paolo Fancelli realisiert werden konnte. Für mehr Fahrkomfort sorgt die grössere Kabine mit etwas tiefer gelegtem und nach hinten versetztem Sitz. Die Anzeige wurde mit einem Farbdisplay analog zum Transporter «TP 420» erweitert. Hier scheint Aebi konsequent vorhandene Synergien auszunutzen. Neu ist auch der multifunktionale Fahrhebel, über den sich eine Vielzahl von Funktionen direkt per Knopfdruck steuern lassen. Auf Kundenwunsch bringt Aebi beim Einachser vom Typ «CC56» nun auch eine Variante mit einem stärkeren 2-Zylinder-Motor von Basco-Vanguard auf den Markt. In dieser Ausstattung leistet der «CC56» dann 16 PS. Das 1-ZylinderModell mit 13 PS wird aber weiterhin auf dem Markt verfügbar sein.

Agritechnica mit Rekordbesuch

Weidemann mit Kleinlader

Mit 2898 Ausstellern, rund 450 000 Besuchern, darunter 112 000 aus dem Ausland, sei die Agritechnica 2013 erneut gewachsen, erklärte Reinhard Grandke vom Veranstalter DLG (deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) zum Abschluss der internationalen Landtechnikmesse. Die Stimmung unter Ausstellern und Besuchern sei positiv gewesen, was sich in einer hohen Investitionsneigung widerspiegle. Jeder vierte Besucher sei aus dem Ausland gekommen, hiess es bei der DLG. Der Löwenanteil kam dabei aus der Schweiz (über 11 500 Besucher).

Weidemann bringt mit dem «T4108» ein neues Einstiegsmodell, das mit den Abmessungen (Höhe: 1.90 m; Breite: 1.41 m; Wenderadius: 60 cm) wohl der kompakteste Teleskoplader auf dem Markt ist. Der Lader folgt mit seiner Bauweise dem Weidemann-Hoftrac-Konzept. Er wird von einem 26 PS starken 3Zylinder-Motor von Yanmar angetrieben. Trotz kompakter Bauweise erreicht der 2.27 t schwere Lader eine Nutzlast von 0.8 t und eine maximale Hubhöhe im Schaufeldrehpunkt von 4.15 m. Der «T4108» wird wahlweise mit Fahrerschutzdach oder Kabine angeboten.

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Same Deutz-Fahr investiert Insgesamt 75 Mio. Euro will Same Deutz-Fahr im deutschen Lauingen investieren und dort die Produktionskapazität für Traktoren in den nächsten Jahren auf rund 16 000 Stück jährlich verdoppeln. Geplant ist, dass angrenzend zum heutigen Fabrikgelände eine Fläche von 125 000 m2, wovon 40 000 m2 überdacht, hinzukommen. Produzieren will das Unternehmen in Lauingen weiterhin die Konzern-Traktoren im oberen Leistungssegment, bei der Marke «Deutz-Fahr» also die Serien «6», «7», «9» und dann auch die an der Agritechnica erstmals vorgestellte Serie «11» (Bild).

Neue Kabinenfertigung bei MF 15.5 Mio. Euro investierte das Mutterhaus Agco in das Werk «Beauvais 2» von Massey Ferguson, das in unmittelbarer Nähe zur Traktorenmontage in Beauvais bei Paris im gleichen Takt und korrespondierend zur Traktorenfertigung die notwendigen Kabinen baut. Mit diesem neuen Werk verfolgt Massey Ferguson im Wesentlichen drei Hauptziele. Im Hauptwerk werden dank der Ausgliederung nun Flächen frei, die für eine weitere Optimierung der Endmontage der Traktoren genutzt werden können. Weiter kann die Kabinenmontage dank Einführung des «Lean Manufacturing» verbessert werden und im neuen Werk «Beauvais 2» kann nun endlich das längst gewünschte Trainingszentrum eingerichtet werden, was dem weltweiten Vertrieb der Marke «Massey Ferguson» zusätzlichen Schub verleihen soll. Das Projekt hat

Massey Ferguson mit einem extrem ambitionierten Zeitplan angepackt. In nur sieben Monaten wurde «Beauvais 2» errichtet, die gesamte Kabinenmontage verlegt und die Logistik im Hauptwerk angepasst. Seit anfangs September 2013 werden dort nun Kabinen gebaut, anfänglich waren es 60 pro Tag eingehalten, mittlerweile und pünktlich zur offiziellen Einweihung am 19. November, dem Geburtstag der Marke «Massey Ferguson» konnte die Produktion nun auf die gewünschte Tagesproduktion von 80 Stück hochgefahren. Die Kapazitätsgrenze bei einer Schicht pro Tag liegt jedoch bei rund 100 Einheiten.

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KURZMELDUNGEN LANDTECHNIK

Claas «Axion 800» gibt es jetzt auch stufenlos Schneeräumung braucht Bewilligung Sobald der erste Schnee fällt, werden wieder landwirtschaftliche Fahrzeuge für die Schneeräumung eingesetzt. Für die Schneeräumung auf öffentlichen Strassen im Auftrag der Gemeinde muss das landwirtschaftliche Fahrzeug entweder mit einem weissen Kontrollschild eingelöst werden oder es muss zwingend eine amtliche Bewilligung vorliegen. Diese wird vom zuständigen Strassenverkehrsamt ausgestellt, wenn eine Bestätigung der Gemeinde vorliegt, dass keine oder nicht genügend gewerbliche Fahrzeuge für eine zweckmässige Schneeräumung vorhanden sind. Die Schneeräumung im Auftrag von Privatpersonen oder Gewerbebetrieben ist in jedem Fall nur mit Fahrzeugen mit weissen Kontroll-

schildern erlaubt. Nicht zulässige Fahrten landwirtschaftlicher Fahrzeuge mit grünem Kontrollschild werden mit Busse bestraft. Kommt es dabei zu einem Unfall, bei dem Dritte zu Schaden kommen, übernimmt die Motorfahrzeughaftpflichtversicherung den finanziellen Schaden (bis zur vereinbarten Garantiesumme), sie wird jedoch die Schadenssumme oder zumindest einen Teil davon beim Versicherungsnehmer zurückfordern. Je nach Ausmass der Sach- und/oder Personenschäden können sich dadurch schwerwiegende finanzielle Konsequenzen ergeben. Bei Fragen stehen Ihnen die landwirtschaftlichen Versicherungsberatungsstellen, die den kantonalen Bauernverbänden angegliedert sind, oder auch der Beratungsdienst von SBV Versicherungen gerne zur Verfügung.

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An der Sima im Februar dieses Jahres wurde er mit «Hexashift»-Getriebe vorgestellt, nun kommt der neue «Axion 800» mit Leistungen von 205 bis 264 PS auch in der stufenlosen Variante «C-Matic» auf den Markt. Damit verfügt Claas über ein breites Leistungsangebot an stufenloser Traktorentechnik, nämlich von 140 bis 530 PS. Der «Axion 800» in der «Cebis»-Ausführung wurde übrigens von einer Journalisten-Jury als «Tractor of the Year» gewählt. Der neue «Axion 800 C-Matic» mit den drei Modellen «810», «830» und «850» ist mit dem neuen stufenlosen «Terramatic» Getriebe von ZF ausgerüstet. Die vier Fahrstufen werden über Lammellenkupplungen automatisch geschaltet. Dies sorgt für hohen Fahrkomfort und reibungslose Beschleunigung von 0.05 bis 40 km/h. Neu bei der Baureihe «Axion 800 C-Matic» ist auch die optional verfügbare Motorstaudruckbremse. Zieht der Fahrer den Multifunktionsgriff nach hinten, wird durch das Getriebemanagement die Getriebeübersetzung

reduziert und damit die Motordrehzahl angehoben. Die Motorstaudruckbremse wird bei Bedarf automatisch zugeschaltet. Es ist kein weiteres Eingreifen des Fahrers nötig. Mit dieser Einrichtung kann die Motorbremswirkung bei Strassenfahrten um bis 250 % verstärkt werden. Zudem wird die Betriebsbremse geschont.

Die Modelle sind mit 6-Zylindermotoren von FPT (6.7 l Hubraum). Die Abgasreinigung (Stufe 4) erfolgt zweistufig über einen Diesel-Oxydations-Katalysator, kombiniert mit einem SCR-Katalysator. Dieses Abgasreinigungssystem kommt ohne externe Abgasrückführung und ohne zusätzlichen Dieselpartikelfilter (DPF) aus.

Beste Alternativen

Neue Aufbereiter-Zinken

«Power mit Methan»

An der diesjährigen Agritechnica wurden die Ergebnisse eines im Frühjahr veranstalteten Fachgesprächs «Alternative Energieträger und Antriebskonzepte für mobile Maschinen in der Land- und Forstwirtschaft» im Detail vorgestellt. Demnach seien, so wurde betont, Rapsölkraftstoff und Biodiesel die aussichtsreichsten Alternativen zu fossilem Dieselkraftstoff, die heute bereits in die Praxis Einzug halten könnten. Ein wesentlicher Teil der jährlichen Aufwendungen für die Treibstoffbeschaffung könnte in der Landwirtschaft verbleiben. Wenig Chancen werden hingen Wasserstoff-Brennstoffzellen zugemessen.

Österreichische Ski-Hersteller sind nicht nur bekannt für schnelle Geräte, sondern auch für innovative Entwicklungen. Pöttinger greift nun bei den neuen Zinken für Aufbereiter bei Mähwerken auf Erfahrungen der Ski-Hersteller zurück. Der neue Aufbereiter-Zinken, den Pöttinger an der Agritechnica zeigte, ist ähnlich wie ein Ski aufgebaut. Aussen gibt es eine Metallkante, der Innenteil besteht aus Kunststoff. Der Zinken soll eine Gewichtseinsparung mit sich bringen, in seiner Wirkung aber konventionellen Ausführungen in nichts nachstehen.

New Holland komme dem Ziel einer von fossilen Energieträgern unabhängigen Landwirtschaft einen entscheidenden Schritt näher, liessen die Verantwortlichen des italienischen Landtechnikherstellers bei der Präsentation des «T6.140 Methan Power» verlauten. Das Methangas werde nämlich in der betriebseigenen Biogasanlage aus nachwachsenden Rohstoffen erzeugt. Der Traktor ist mit einem 4Zylinder-Motor von FPT ausgerüstet. Dieser Motor mit 3l Hubraum erreicht eine Maximalleistung von 135 PS bei einem Drehmoment von 620 Nm.

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LANDTECHNIK

«Professionalität muss stimmen» STRUKTUREN IM LANDMASCHINENHANDEL Claas hat mit dem Wechsel von teilweise langjährigen Vertriebspartnern in Österreich und Deutschland einige Diskussionen ausgelöst. Sind ähnliche Vorgänge auch in der Schweiz zu erwarten? Jan-Hendrik Mohr, bei Claas für den Vertrieb verantwortlich, und Werner Berger, Geschäftsführer von Serco Landtechnik, nehmen im folgenden Interview dazu Stellung.

Werner Berger (l): «Die Weiterentwicklung der Vertriebsstruktur für Landtechnik hat in der Schweiz noch Optimierungspotenzial.»

UFA-Revue: Claas hat in den letzten Jahren nicht nur seine Produktpalette erneuert, auch der gesamte Auftritt der «Marke» wurde modernisiert. Schweizer Händlern und Bauern liegt dabei stets die Frage auf der Zunge: «Inwieweit kann ein weltweit tätiger Hersteller überhaupt auf die Bedürfnisse unserer Landwirtschaft mit ihren im internationalen Vergleich kleinen Strukturen eingehen»? Jan-Hendrik Mohr: Ja, Claas ist ein international, man kann fast sagen ein global tätiger Landtechnikhersteller, hat aber einen sehr starken Fokus auf Europa – und die Schweiz liegt bekanntlich zentral in diesem Europa. Angrenzende Länder haben gebietsweise ähnliche Strukturen, wie man sie in der Schweiz kennt. Unser Programm ist flächendeckend, fängt zwar gross an, hört aber auch klein auf. Unser Portfolio ist für den professionellen Anwender ausgerichtet und

Claas Das 1913 gegründete Familienunternehmen Claas (www.claas.com) ist einer der weltweit führenden Hersteller von Landtechnik. Das Unternehmen mit Hauptsitz im westfälischen Harsewinkel ist europäischer Marktführer bei Mähdreschern. Die Weltmarktführerschaft besitzt Claas bei den selbstfahrenden Feldhäckslern. Auf Spitzenplätzen in weltweiter Agrartechnik liegt Claas auch mit Traktoren und Grünland-Erntemaschinen. Zur Produktpalette gehört ebenfalls modernste landwirtschaftliche Informationstechnologie. Claas beschäftigt rund 9000 Mitarbeitende und erzielte im Geschäftsjahr 2012 einen Umsatz von 3.4 Mrd. Euro.

dies ist letztlich ein grössenunabhängiger Massstab. Zusammenfassend: Die Schweiz und ähnlich strukturierte Märkte sind für uns sehr wichtig, denn wir wollen auch dort unsere Marktanteile steigern.

Sehen Sie, Werner Berger, das auch so? Werner Berger: Ja, ich kann das bestätigen, das Spektrum von Claas ist sehr breit. Man muss aber auch relativieren. Wir verkaufen beispielsweise von den kleinsten Claas Mähdreschern kein Stück, aber rund zwei Drittel vom Typ «Lexion». Unsere Kunden verlangen nach qualitativ hochwertigen, professionellen Maschinen. Bei Traktoren, aber auch bei der Futterernte ist das Claas Programm ja sehr breit und wird auch im Bereich der kleineren Modelle gepflegt und mit innovativen Features versehen. Sie sind also mit dem Claas-Angebot als Schweizer Importeur zufrieden. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es da und dort doch noch etwelche Wünsche gibt? Werner Berger: Ja, natürlich. Wünsche gibt es immer, die unsere spezifischen Bedürfnisse abdecken. Serco Landtechnik ist aber in der Lage, mit selbst produzierten Maschinen diese

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LANDTECHNIK Können Sie sich vorstellen, dass diese Bereinigung auch in Nachbarländern zu Fragen Anlass gibt? Jan-Hendrik Mohr: Ja, dies liegt wohl in der Natur der Sache. Ich möchte aber betonen, dass wir mit unseren exklusiven Vertriebspartnern, mit denen wir mittlerweile die meisten Gebiete in Europa bearbeiten, gemeinsam wachsen wollen.

Lücken zu schliessen. Ich möchte diesbezüglich unseren Ernte- und Silierwagen «Jumbolino» erwähnen, den wir, wenn gewünscht, auch in den Farben von Claas produzieren. Oder dann bauen wir auch ein Nachrüstkit für die Folienbindung bei Rundballenpressen. Stichwort «Folienbindung»: Ist das international kein Thema? Jan-Hendrik Mohr: Oft ist es so, dass ein technisches Detail irgendwo gefordert wird und aus einem anfänglich isolierten Wunsch sich dann eine grössere Messestand von Claas an der Agritechnica: Der deutsche Landtechnikhersteller zelebrierte sein 100jähriges Bestehen mit einem neuen Standkonzept und der Präsentation von zalhreichen neuen Entwicklungen.

Nachfrage entwickelt. Wenn sich diese grössere Nachfrage ergibt, dann wird das auch für Claas sicher ein Thema. In Österreich haben Sie den Vertriebspartner gewechselt, in Deutschland sind bei grösseren Händlern ebenfalls Veränderungen eingetreten: Krempeln Sie den Vertrieb völlig um? Jan-Hendrik Mohr: Der Vertrieb verändert sich kontinuierlich und evolutionär. Bei Claas trat mit dem Einstieg ins Traktorengeschäft vor zehn Jahren eine wichtige Veränderung ein, was auch Folgen im Vertrieb nach sich zog. Wir setzen vermehrt auf exklusive Vertriebsstrukturen, das heisst, auf Partner, die unser Gesamtsortiment vertreiben und unsere gewünschten Marktgebiete optimal abdecken können. In Österreich mit dem angrenzenden Marktgebiet «Adria» war dies nicht der Fall und der Grund, weshalb sich unser langjähriger Importeur von uns getrennt hat. Wir mussten in neue Strukturen investieren. UFA-REVUE · 12 2013

Ist jetzt etwas Ruhe eingekehrt, oder planen Sie weitere Veränderungen in anderen Ländern? Jan-Hendrik Mohr: Die angesprochenen evolutionären Veränderungen werden weitergehen. Es ist aber nicht so, dass wir überall Veränderungen aktiv suchen. Wo wir mit langjährigen Partnern Ziele erreichen können, arbeiten wir gerne weiter zusammen, und dort, wo unterschiedliche Vorstellungen vorhanden sind, ist es wohl im gegenseitigen Interesse besser, wenn man künftig eigene Wege geht. Vielfach treten aber auch Veränderungen auf, wenn es beispielsweise um Nachfolgeregelungen geht. Evolutionen im Handel: Ist man in der Schweiz davon auch betroffen? Werner Berger: Wir arbeiten mit Claas gut und auch gerne zusammen, und wollen dies auch in Zukunft tun. Die Veränderungen finden aber auch eine Stufe tiefer, bei den Landmaschinenhändlern statt. Dies wird in erster Linie hervorgerufen durch die steigende Komplexität der Maschinen, was eine fortschreitende Professionalisierung erfordert. Serco Landtechnik wird also weiterhin Partner von Claas bleiben. Sicher haben Sie jedoch Vorstellungen, den Handel mit Claas Maschinen weiter zu optimieren, um damit letztlich im Markt etwas zu verändern? Werner Berger: Ob wir das bleiben, hängt nicht zuletzt auch von Claas ab. Ich denke aber, dass wir die Vorgaben für Claas erfüllen. Die Weiterentwicklung der Vertriebsstruktur hat in der Schweiz noch Optimierungspotenzial. Dies trifft meines Erachtens auf die gesamte Branche und nicht nur auf Claas zu. Dies hat zu tun mit den Ansprüchen der Kundschaft und eben mit der Komplexität der Geräte. Betriebe müssen eine gewisse Grösse haben, dazu braucht

Serco Landtechnik AG Die Serco Landtechnik AG entstand 2010 aus dem Zusammenschluss von Service Company mit Landtechnik Zollikofen und beschäftigt rund 50 Mitarbeitende. Das Unternehmen zählt zu den führenden Betrieben für den Vertrieb und Service von Landtechnik in der Schweiz. Als Importeurin von Claas sowie weiterer Top-Marken von Landund Spezialmaschinen bietet die Serco Landtechnik ein einzigartiges und komplettes Produktsortiment für die professionelle Schweizer Landwirtschaft. Zusammen mit dem flächendeckenden Netz an regionalen Vertriebspartnern kann für die Kunden, Landwirte und Lohnunternehmer, die höchstmögliche Einsatzbereitschaft der Maschinen sichergestellt werden.

es wohl Strukturbereinigungen, wie man sie in der Landwirtschaft selbst ja auch kennt. Wenn wir vielleicht etwas konkreter werden wollen: Wo werden Sie diesbezüglich den Hebel ansetzen? Werner Berger: Es beginnt bei der Identifikation des Landmaschinenhändlers. Es muss von aussen sichtbar sein, dass es sich um einen Claas-Standort handelt, der aber selbst durchaus differenziert aufgestellt sein kann. So gibt es die «Claas Harvest-Centre». Das sind schweizweit etwas sechs Händler, die das volle Programm von Claas vertreiben. Die «Claas Centre» bieten das gesamte Sortiment ausser Grosserntetechnik und vereinzelt wird es auch den «Claas Partner» geben, der aufgrund der Rahmenbedingungen nur ein Teilsortiment von Claas im Angebot hat. Professionalität und Leistungsbereitschaft ist aber überall und unabhängig der Ausrichtung notwendig. Das fordern wir von unseren Händlern, und das fordert auch Claas von Serco Landtechnik. Gibt es aber im Kundenservice nicht Unterschiede zwischen Traktoren und Erntemaschinen? Werner Berger: Ja gut, eine Erntemaschine kommt nur in der Erntezeit, oft in kurzen Zeitfenstern zum Einsatz. Wir haben es ja gerade heuer erlebt. Das heisst, da sind wir und unsere Partner von April bis November mit einem flächendeckenden 24-h-Service während sieben Tagen in der Woche unterwegs. 19


LANDTECHNIK

Jan-Hendrik Mohr (r): «Die Schweiz und ähnlich strukturierte Märkte sind für uns sehr wichtig, wir wollen auch dort unsere Marktanteile steigern.»

Kommen wir zum Schluss noch auf die Struktur des Handels in der Schweiz zu sprechen. Serco Landtechnik hat bekanntlich mit den Umatec-Werkstätten und weiteren Händlern eigene Betriebe. Sehen Sie dies als Trend, als Modell für die Zukunft? Werner Berger: Ich sehe es nicht als Trend, sondern als eine Möglichkeit, oder, wie in der Frage formuliert, als ein

Modell. Es zählt nicht, wem der Betrieb gehört, wichtiger sind Professionalität und Leistung. Wir suchen eine optimale Zusammenarbeit mit unseren Partnern. Ist das irgendwo nicht möglich, dann besteht auch die Option, es mit einer eigenen Filiale zu versuchen.

Ist diese Entwicklung, wie sie Werner Berger für die Schweiz aufgezeigt hat, auch im Sinne des Verantwortlichen für den Claas-Vertrieb? Jan-Hendrik Mohr: Grundsätzlich ist es so, dass wir uns in der strategischen Ausrichtung gegenseitig absprechen. Wenn die Bereitschaft für eine langfristige Zusammenarbeit besteht, dann gehören auch die Ausrichtung, das Personal und die entsprechenden Strukturen dazu. Um es auf den Punkt zu bringen: Wir fördern diese Strategie und bieten von Claas dazu jede erdenkliche Unterstützung. Meine Herren, besten Dank für dieses Interview.

Interview Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur Fotos Marc Suchy, Claas Press Department, D-33428 Harsewinkel

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LANDTECHNIK

Fressen auf dem Podest SO GENANNTE ‹FEED STÄLLE› mit Trennbügeln zwischen den Fressplätzen kosten zwar mehr, bringen aber auch Vorteile wie die Möglichkeit zum häufigeren Entmisten, sauberere Klauen und eine höhere Futteraufnahme. Dies und vieles mehr war am Weiterbildungskurs für Baufachleute anfangs November zu erfahren.

Abtrennungen aus Kunststoff scheinen besonders tierfreundlich zu sein. Bild: Agroscope Tänikon

Gesunde, langlebige und leistungsstarke Kühe sind das Ziel eines jeden Milchproduzenten. Um für dieses Ziel optimale Vorausetzungen zu schaffen, wird in vielen Ställen gezielt ins Tierwohl investiert – auch ohne dass es ein Gesetz vorschreibt. Zu den wichtigsten Herausforderungen, denen moderne Milchviehhalter gegenüberstehen, gehören die Förderung eines hohen Verzehrs nach dem Abkalben (Vermeidung Ketose, Fruchtbarkeitsprobleme usw.) und die Klauengesundheit in Laufställen.

Nass und dreckig Stehen die Kühe beim Fressen im Dreck, werden Klauenerkrankungen und insbesondere das (Wieder-)Auftreten von Mortellaro begünstigt. Also einfach den Entmistungsschieber häufiger laufen lassen? Nicht unbedingt. Denn häufiges Entmisten stört die Tiere beim Fressen, was speziell bei Jungkühen in der Startphase ein Problem darstellen kann.

Viele Vorteile Aufgrund neuer Untersuchungen empfiehlt Michael Zähner, Agroscope Reckenholz-Tänikon (ART),

erhöhte Fressstände mit Trennbügeln zwischen den Plätzen, auch «Feed Stall» genannt. Die Vorteile sind vielfältig: • Rangniedere Kühe werden dank den Abtrennungen seltener vom Fressen verdrängt. • Die Tiere können ruhiger fressen und nehmen mehr Futter auf. • Das häufige Entmisten des Laufgangs stört die Tiere nicht bei der Futteraufnahme. • Dank häufigerem Entmisten werden die Tiere im Laufbereich weniger verschmutzt. • Häufiges Entmisten verbessert die Stallluft. ART hat die Interaktionen sowie den Anteil schräg stehender Tiere beim Fressen unter die Lupe genommen. In beiden Punkten schnitten Fressstände mit Bügeln am besten ab. Ähnliche Ergebnisse resultierten in kanadischen Studien (Grafik 1).

Anforderungen Die Stufe vom Fressstand zum Laufgang soll 10 bis 15 cm hoch sein, die Podesttiefe misst 160 bis 165 cm mit einem Gefälle von 3 % nach hinten (weitere Masse: siehe Grafik 2). Die Oberfläche besteht aus Beton oder einer Gummimatte. Für die Trennungsbügel zwischen den Fressplätzen wird eine Länge von rund 110 cm empfohlen. Kosten sind konzeptabhängig Mit der Installation eines Fressstandes geht gemäss einer Berechnung der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) ein erhöhter Raumbedarf einher. Bei 34 Tierplätzen bedeute dies: 22

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LANDTECHNIK Grafik 1: Weniger Stress beim Fressen

Umstrukturierung der Bauberatung Die landwirtschaftliche Bauforschung und -beratung wird neu organisiert. Künftig wird es bei Agroscope Tänikon in Ettenhausen (TG) eine Kompetenzstelle für Baufragen geben, die zu einem Teil vom Schweizerischen Bauernverband finanziert wird. «Ziel ist, wieder mehr Forschung zu betreiben», erklärt Matthias Schick, Agroscope. Die Neuorganisation erfolgt aufgrund einer Ressourcen-Kürzung des Bundes, welche die landwirtschaftliche Forschung betrifft.

mit Feed Stall

ohne Feed Stall 0

1

2

Quelle: University of British Columbia

3 4 5 6 Verdrängungen pro Kuh und Tag

Grafik 2: Erhöhter Fressstand (Feed Stall)

Eine Modifikation gibt es ebenfalls beim Namen von Agroscope Tänikon. Der Standort wird neu zum Institut für Nachhaltigkeitsforschung.

Anpassung der Strukturverbesserungsverordnung

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Mit der neuen Agrarpolitik erfährt die Strukturverbesserungsverordnung einige Änderungen:

• Aufhebung der Einkommensgrenze und Erhöhung der Vermögensgrenze um 200 000 Fr. für verheiratete Gesuchsteller.

1.17 m

1.16 m 1.04 m

• Berücksichtigung der Nutzfläche, die auf weniger als 15 km angesiedelt ist (Arbeitsbedarf, anrechenbares Raumprogramm). Ausnahme: Stufenbetriebe.

• Planung der Tragbarkeit für mindestens fünf Jahre. • Projekte mit grosser Auswirkung auf den Wettbewerb müssen im kantonalen Amtsblatt publiziert werden. • Die Pensionspferdehaltung wird als landwirtschaftliche Tätigkeit betrachtet und somit unterstützt. Das Gegenteil gilt für Wind- und Photovoltaikanlagen.

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Zum Mediator statt zum Richter 0.2 m

1.60 m

Laufgang

• Zusätzliche Stallfläche: 77 m² • Zusätzliche Dachfläche: 83 m² • Zusätzlicher Baugrubenaushub: 149 m² Pro Kuhplatz ist bei 34 Plätzen laut HAFL mit 1000 Fr. Mehrkosten zu rechnen. Von deutlich tieferen Mehrkosten geht Michael Zähner in seinen Schätzungen aus (100 bis 260 Fr. je Platz), wobei mit mehr Fressplätzen gerechnet wurde (64 Plätze). Die Kosten hängen ab von der Stallkonzeption (beispielsweise 2- oder 3-reihig) und der Laufgangbreite hinter dem Fressstand. Die Abtrennungen allein verursachen Kosten von 100 bis 200 Fr. je Kuhplatz.

Helle Farben für Stalldächer Etwa zwei Fünftel der Energie wird bei den Stoffwechselvorgängen einer Hochleistungskuh in Wärme umgesetzt. Das bedeutet, es sind hohe Luftwechselraten notwendig. Empfohlen wird ein Raumvolumen von 30 m³ je Kuhplatz und mehr. Die Dämmung des Stalldaches und helle Dachfarben haben in geschlossenen Ställen einen positiven Effekt auf die Innentemperatur. Bei frei belüfteten Milchviehställen spielt es im Hinblick auf das Stallklima und die Emissionen keine Rolle, ob das Dach wärmeisoliert ist oder nicht. Wichtiger sind in diesem Fall die Gebäudegeometrie (Wände, Dächer, Öffnungen), die Gebäudeausrichtung (Hauptachse) und das Gebäudevolumen.

Kaltbelüftung mit Warmluftofen aufrüsten?

Je nach Herdengrösse Durch die Fressstände entsteht Mehrarbeit. Bei einer Herde mit 60 Kühen und zweimaliger Reinigung der Fressstände pro Tag beziffert ART den täglichen Aufwand auf rund 6 min pro Kuhplatz.

Bei den Ressourcenprojekten Ammoniak werden Fressstände nicht generell unterstützt. Sie müssen im Rahmen von einzelbetrieblichen Gesuchen bewertet werden. UFA-REVUE · 12 2013

60 bis 80 % der Mediationsverfahren führen zu einer Lösung eines Konflikts, sagt Marcus Hehn vom BMV Rheinland-Nassau. Mediationsverfahren kommen im Landwirtschaftsbereich beispielsweise bei Verhandlungen über Stallbauten vor. Im Gegensatz zu Gerichtsverfahren wird in die Zukunft geschaut. Der Mediator ist neutral. Alle Konfliktparteien sind am Verfahren beteiligt. Erfahrungen zeigen, dass Konflikte durch eine intensivierte Kommunikation oft gelöst werden können. Auch wenn die Mediation nicht zu einer Lösung führt, profitieren die Beteiligten in Form eines Plus an Informationen.

Autor Matthias Roggli, UFA-Revue, 3360 Herzogenbuchsee Quelle Dieser Artikel basiert auf Vorträgen am Weiterbildungskurs für Baufachleute, der am 5. und 6. November 2013 in Aadorf (TG) stattfand.

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Das kostengünstigste Heutrocknungsverfahren ist die Kaltbelüftung des Dürrfutters, wobei das Trocknen hier am längsten dauert. Bei grossen Anlagen ist ein Warmluftofen zur Aufrüstung der Kaltbelüftung eine Überlegung wert. Eine solare Trocknung des Dürrfutters hat den Nachteil hoher Anschaffungskosten. Wegen einem tieferen Energiebedarf sind die Kosten pro Dezitonne Trockensubstanz im Vergleich zu einem Luftentfeuchter oder der Kombination eines Luftentfeuchters mit Solarenergie relativ tief.

Harnsammelrinne: Wie dimensionieren? Harnpfützen im Laufstall führen zur Reduktion des Düngewerts der Gülle und können die Klauengesundheit beeinträchtigen. Deshalb soll Harn auf kürzestem Weg mit einem Quergefälle von rund 3 % zu einer Sammelrinne geführt werden. Voraussetzung für einen raschen Abfluss ist eine häufige Entmistung. Für die Berechnung der Querschnittsfläche der Harnsammelrinne hat Agroscope eine spezifische Formel hergeleitet.

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LANDTECHNIK

Vielseitig einsetzbar ANBAU-FELDSPRITZE KUHN «DELTIS 800» Mit der Übernahme des französischen Spritzenherstellers Blanchard konnte 2009 Kuhn sein Produktprogramm um die Feldspritzen erweitern. Mit einem Fassungsvermögen von 800 l, schwerpunktgünstig nahe am Traktor angebaut, ist die «Deltis 800» für hiesige Strukturen geeignet, verfügt aber bei den Bedieneinheiten über den Komfort grösserer Modelle.

Der professionelle Ackerbau benötigt einen modernen Pflanzenschutz, der die Kulturen vor schädlichen Organismen schützt. Grundvoraussetzung für den sicheren, aber auch möglichst umweltverträglichen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist eine technisch einwandfreie Feldspritze, die eine exakte Dosierung und genaue Applikation der Mittel garantiert. Die «Deltis 800», die Kuhn seit der Übernahme von Blanchard im Angebot hat, gehört zu den kleineren AnbauFeldspritzen, kann es aber hinsichtlich der Einsatzmöglichkeiten und der Bedienung durchaus mit den grossen Modellen aufnehmen. Der 800 l fassende Behälter aus Polyethylen mit völlig glat-

Sichere Vorbereitung der Spritzbrühe mit dem Einspülbehälter. Einspülung der Wirkstoffe über Venturi-Ventile.

Wegabhängige Dosierung mit «REB3» Spritzcomputer (oben), drehzahlabhängige mit «DPS»-Computer (unten).

ter Innenwand ist auf einem robotergeschweissten Rahmen montiert. Die Maschine kann schwerpunktgünstig nahe am Traktor angebaut werden, was einen angenehmen Fahrkomfort im Einsatz zur Folge hat. Wird die Spritze nicht gebraucht, so erleichtern die im Rahmen integrierten Stützen das Abstellen der

Maschine. Eine elegante Schlauchgarderobe sorgt ihrerseits für Ordnung bei den Schläuchen.

Automatische Kupplung Das zuvor am Dreipunkt des Traktors angebrachte Anbaudreieck vereinfacht das An- und Abkuppeln der Maschine.

Praxisstimme zur Anbau-Feldspritze Kuhn «Deltis 800»

Nicolas Widmer

Nicolas Widmer ist bei der Forschungsanstalt Agroscope Changis für den Landwirtschaftsbetrieb verantwortlich. Auf 40 % der rund 70 ha Ackerland wird Getreide angebaut, vor allem Weizen und Triticale. Daneben gibt es Parzellen mit Mais, Kartoffeln, Sonnenblumen, Erbsen, Soja und Raps. Insgesamt erfolgt die Produktion nach Extenso-Richtlinien. Die Spritze kommt jährlich auf einer Fläche von 200 ha zum Einsatz. UFA-Revue: Nach welchen Kriterien erfolgte die Auswahl Ihrer neuen Feldspritze? Nicolas Widmer: Der Landwirtschaftsbetrieb von Agroscope ist ein Sonderfall. Auf den Anbauflächen werden viele Sortenversuche durchgeführt, als Folge werden oft verschiedene Produkte eingesetzt und es kommt zu häufigem Öffnen und Schliessen der verschiedenen Sektoren. Wir wollten

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zudem eine Feldspritze mit kontinuierlicher Zirkulation, damit wir den Spritzvorgang nicht auf unserem Hofplatz einleiten müssen. Die gesamte Wassermenge, die wir zum Einleiten des Spritzvorgangs auf unseren befestigten Flächen spritzen, wird aufgefangen und gereinigt, was erhebliche Kosten verursacht. Deshalb sind wir auf eine leicht zu reinigende Maschine angewiesen, deren Restwasser sich in Grenzen hält und die einfach zu bedienen ist. Zudem haben unsere Parzellen alle eine Grösse von 2 ha, daher genügt für unsere Einsätze ein 800-Liter-Tank. Ihre Ansprüche waren hoch. Wie haben Sie eine Feldspritze gefunden, die all Ihren Bedürfnissen entspricht? Viele Hersteller bieten Feldspritzen an, die unsere Anforderungen erfüllen. Oft ist die Ausrüstung jedoch nur für Modelle mit

grossen Kapazitäten geeignet. Kuhn und die Firma Boulenaz in Crassier haben dieses Modell vollständig unseren Bedürfnissen angepasst. Ich bin mit der Zusammenarbeit und dem Service dieser Marke sehr zufrieden. Was ist das Besondere an der Anbaufeldspritze «Deltis»? Man sieht auf den ersten Blick, dass es beim Gestänge Unterschiede gibt. Einige Versuche werden auf Breiten von 8, 9, 12 oder 16 m durchgeführt, deshalb haben wir das ursprüngliche Alu-Gestänge abgeändert und auf 16 m erweitert. Dieses Gestänge mit kontinuierlicher Zirkulation umfasst neun Sektoren, die mit dem GPS gesteuert werden. Weiter wird jede Düse pneumatisch betätigt. Da das Gestänge bei Arbeitsbreiten von 15 oder 16 m verwendet werden kann, können wir es überaus 12 2013 · UFA-REVUE


LANDTECHNIK

Steckbrief Anbau-Feldspritze «Deltis 800» Behältervolumen: 800 l (tatsächlich 850 l). Einspülbehälter: 25 l. Spülbehälter: 100 l. Rahmen: Pulverbeschichteter Stahl. Gestänge: Aluminium oder Stahl, 12 – 24 m mit manueller oder hydraulischer Klappung. Pumpe: Kolbenmembranpumpe 105165 l/min. Dosierung: Drehzahloder wegabhängig. Masse (je nach Ausführung und Konfiguration): Höhe: 2.30 – 4.30 m, Länge: 1.65 – 5.00 m. Gewicht: 700 – 1000 kg. (Herstellerangaben)

Feldspritze Kuhn «Deltis 800»: Mit GPS-Teilbreitenschaltung können auch unförmige Parzellen effizient bearbeitet werden.

Kuhn nennt diesen Kuppler «Easy Hitch». Der Zugang für den Anschluss der hydraulischen und elektrischen Leitungen ist gewährleistet. Dank der etwas zurückgesetzten Pumpe besteht ausreichend Freiraum, was man besonders beim Anbau der Zapfwelle schätzt.

Gestänge-Varianten Das Gestänge ist der wichtigste Bestandteil einer Feldspritze. Die für die «Deltis 800» verfügbaren Gestänge gibt es in Stahl (pulverbeschichtet oder verzinkt) oder in gewichtsgünstiger Alu-Ausführung. Der Klappmechanismus erfolgt entweder manuell, hydraulisch oder hydraulisch mit seitlichem Einklappen ab 15 m Arbeitsbreite. Für alle Gestänge-Ausführungen gibt es verschiedene Zirkulationssysteme.

Für die Langlebigkeit einer Spritze ist es wichtig, dass sie beim Transport abgefedert wird. Kuhn hat dazu die «Optilift»-Parallelogramm-Aufhängung entwickelt und erreicht damit eine stets optimale Anordnung des Gestänges. Bei abgestellter Maschine ist das Gestänge beinahe senkrecht (geringer Platzbedarf, keine Kollision mit der Traktorkabine), beim Transport kann das Gestänge in eine diagonale- oder waagrechte Position gestellt werden (optimaler Schwerpunkt, minimale Transporthöhe). Dazu kommt noch die Aufhängung. Beim Spritzvorgang ist das Gestänge über eine Stickstoffblase am Parallelogramm-Zylinder gefedert. Beim Transport ist die Gestänge-Halterung ins Parallelogramm integriert und bewirken so

vielfältig einsetzen, was unsere Arbeit enorm erleichtert. Wo liegen die Vorteile der «Deltis»-Anbauspritze? Bei dieser Feldspritze schätze ich das mühelose Ankuppeln. Das Kuppeldreieck bildet Teil des Maschinenrahmens. Man schliesst zwei Hydraulikschläuche an, den Elektroanschluss, die Zapfwelle, rollt zurück, hebt an und fertig. Die GPS-gestützte Teilbreitenschaltung und die kontinuierliche Zirkulation bedeuten ebenfalls eine grosse Arbeitserleichterung. Das Einklappen des Gestänges nach vorne und die pneumatische Federung bieten auf dem Feld und beim Transport grossen Komfort.

überlegt, eine Schutzvorrichtung anzubringen, doch diese würde die Sicht auf das Gestänge verhindern.

Was hat sich nicht so bewährt? Auch nach zwei Jahren bin ich mit der Maschine immer noch zufrieden. Der einzige negative Punkt ist in meinen Augen der Einspülbehälter, der mit Erdreich bespritzt wird. Ich habe mir bereits

Sie sind also mit der «Deltis» zufrieden? Ganz genau. Wie erwähnt, haben wir besondere Ansprüche, denen wir mit dieser Maschine gerecht werden. Das Kuhn Center und Vertriebspartner Bolenaz haben hier ganze Arbeit geleistet.

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eine sichere Aufhängung. Parallelogramm-Zylinder und Stickstoffblase wirken dann als Stossdämpfer.

Dank Canbus-Steuerung bietet die «Deltis 800» ein hohes Mass an Präzision und Bedienkomfort. Eine drehzahlabhängige Dosierung inklusive Druck und Teilbreitenventile kann mit manueller oder elektrischer Steuerung erfolgen. Die Bedienelemente sind unterteilt in zwei übersichtliche Bedienboxen. Eine Bedienbox dient der Steuerung des Spritzvorgangs, die zweite Bedienkonsole beinhaltet sämtliche Hydraulikfunktionen. Für die wegabhängige Dosierung bietet Kuhn verschiedene Spitzcomputer an, die weitere Funktionen bis hin zur Datenkartierung und Datenübertragung auf einen PC ermöglichen. Sogar eine Vorgewende-Steuerung (mit automatischem Anheben der Spritzbalken) oder eine Teilbreitenschaltung über GPS (das System erkennt dann selbst die bereits behandelte Fläche und steuert die Düsen entsprechend) sind auf Wunsch mögliche Zusatzausrüstungen. 䡵

Autoren Dr. Roman Engeler, Gaël Monnerat, UFA-Revue, 8401 Winterthur

Bei abgestellter Maschine ist das Gestänge beinahe senkrecht, beim Transport kann das Gestänge in eine diagonale- oder waagrechte Position gestellt werden.

In loser Folge publiziert die UFA-Revue unter dem Titel «Praxistest» Berichte über landwirtschaftliche Maschinen. Interviewpartner, respektive Eigentümer dieser Maschinen werden jeweils in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Herstellern und oder Importeuren ausgesucht. www.kuhncenterschweiz.ch

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BILDERBOGEN KNOW-HOW

«Live-Action» an Wintermesse ALTHAUS ERSIGEN Am letzten November-Wochenende fand sie wiederum statt, die Wintermesse bei Althaus. In vorweihnächtlicher und – dank etwas natürlichem Schnee – auch in winterlicher Atmosphäre wurde bekannte, bewährte, aber auch neue Technik ausgestellt und diese teilweise im praktischen Einsatz vorgeführt.

Bei der Wintermesse von Althaus in Ersigen (BE) stand wiederum die Vorstellung neuer Land-, Forst- und Kommunaltechnik im Vordergrund. Zusammen mit den Gastanbietern Mahler (Forsttechnik, Teleskoplader) und Pöttinger (Futterernte) konnte den zahlreichen Besuchern ein attraktives Programm geboten werden. Neben der vielfältigen Ausstellung von Maschinen der Marken «Pöttinger», «Joksin», «Posch», «Brantner» wie «Multione», um nur einige aus dem breiten Angebot von Althaus zu nennen, interessierten vor allem die Sonderschau zur Kommu-

naltechnik, der Demopark rund um die Brennholz-Aufbereitung sowie die Möglichkeit, mit Kompakt- und Radladern Probefahrten zu absolvieren. Für Kaufwillige gab es attraktive Frühbezugsrabatte oder spezielle Sonderangebote zu Vorführgeräten oder Gebrauchtmaschinen. 䡵

In loser Folge publiziert die UFA-Revue unter dem Titel «Bilderbogen» illustrierte Berichte über landwirtschaftliche Maschinen – in enger Zusammenarbeit mit den entsprechenden Herstellern oder Importeuren. Mehr zu den erwähnten Produkten erfahren Sie unter Althaus AG, 3423 Ersigen 寿 034 448 80 00 www.althaus.ch

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Trocknungssystem «Ökodry» von Fliegl

Binderberger bietet eine grosse Auswahl an Rückewagen mit 5-18 t Gesamtgewicht, die vielseitig einsetzbar und somit mit diversen Ausstattungen erhältlich sind. Nebst dem klassischen Holztransport sind die Wagen für Rund- und Holzballentransport, für Astmaterial und für Schüttgüter zu gebrauchen. Zudem kann ganz einfach ein Transportplateau mit Alu-Rampen auf die Brücke aufgesteckt werden. Folgende Merkmale werden besonders geschätzt: • Holzrückewagen in Profi-Ausstattung mit grosser Auswahl an Forstkränen. • Vollverzinktes Fahrgestell in Leiterwagenkonstruktion. • Rückewagen mit ausziehbaren Rahmen und Alurungen nach freier Wahl. • Überdimensionierte Achsen mit hydraulischen oder pneumati-

Fliegl hat mit «Ökodry» ein leistungsstarkes und stromsparendes System für die Hackschnitzeltrocknung auf den Markt gebracht. Besonders am «Ökodry» seine kompakte Bauweise: Der Beschickungscontainer ist in die Trocknungszeit integriert und eine separate Beschickung überflüssig. Mit dem Lader wird der Container, der ein Volumen von bis zu 30 m3 besitzt, befüllt. Von dort werden die Hackschnitzel mit robusten Schubkeilen nach und nach in die Trocknungszone befördert. Die Füllhöhe im Trockner lässt sich je nach Trocknungsgut über eine in der Höhe verstellbare Schottwand regeln. Neben Hackschnitzeln eignet sich der Fliegl «Ökodry»für Körnermais, Getreide und andere Güter. Die Luftzufuhr im Trockner kommt von einem externen Gebläse. Die heisse Luft strömt durch ein Lochblech im

schen Bremsen. • Hydraulische Schwenkdeichsel, Anhängehöhe- und Kupplung frei wählbar. • Vielfältige Sonderausstattungen wie Radantrieb, Eigenhydraulik, Muldenkipper, Hakenliftsysteme, Reisigwanne oder Rundballenausrüstungen. Profitieren Sie jetzt vom Spezialangebot «SwissEdition» Rückewagen mit Forstkran. Ott Landmaschinen, 3052 Zollikofen 寿 031 910 30 10 www.ott.ch, mail@ott.ch

Boden ein und entwässert das Material. Die getrockneten Hackschnitzel können schliesslich von einer Förderschnecke aufgenommen und übergeladen werden; Kleinteile und Staub transportiert eine weitere kleinere Förderschnecke automatisch ab. Serco Landtechnik AG 4538 Oberbipp 寿 058 434 07 07 www.sercolandtechnik.ch

Perfekte Bodenanpassung

Kuhn mit Spritze im Frontanbau

Beim neuen Doppelschwader «Top 762 C» sorgt die Anhängung über den Rohrbügel mit einem praxisgerechter Gelenkwellenhalter und Schlauchgalgen für einen «aufgeräumten» Anbaubock. Die Maschine verfügt über einen Lenkeinschlag von 73° und garantiert eine hervorragende Wendigkeit. Bei der «TopTech plus»-Kreiseleinheit mit einem Kreiseldurchmesser von 3.30 m und 13 Zinkenarmen wurde Bewährtes mit Neuem vereint: Pöttinger bietet beim «Top 762 C» eine einstellbare Kurvenbahn mit grösstem Durchmesser von 420 mm und einen Zinkenarmlagerabstand von 600 mm. Die Zinkenarmträger sind leicht, über nur zwei Schrauben austauschbar. Die neue Kreiseleinheit garantiert mehr Schlagkraft, Stabilität und Zuverlässigkeit bei gleichzeitig hoher Wartungsfreundlichkeit. Trotz des beachtlichen Kreiseldurchmessers bleibt die Transporthöhe ohne Abnahme der Zinkenarme unter 4 m. Warntafeln mit Beleuchtung und

Kuhn bringt eine Frontanbauspritze auf den Markt. Das mit «PF» bezeichnete Gerät wird zu Recht als Spritze eingeordnet, kann es doch völlig autonom, in Kombination mit einer «Altis 2002» (2000 l) oder jeden anderen Heck 3-Punkt-Spritze eingesetzt werden. Die Kuhn «PF» verfügt über einen Polyethylentank mit 1000 oder 1500 l Volumen. Zudem sind ein Spülbehälter mit 190 l, ein integrierter Einspülbehälter sowie ein Ventil-Bedienfeld vorhanden. Je nach Anforderungen kann man sich für eine elektrische oder hydraulische Pumpe entscheiden. Für eine schnelle Entkopplung vom Traktor sind abnehmbare Rollen vorhanden. Die vielseitige Frontanbauspritze erweitert die Möglichkeiten des Anwenders: • In Kombination mit einer «Altis 2002» wird das Volumen auf insgesamt 3500 l erhöht. • Die beiden Tanks können unterschiedliche Produkte enthalten. So können zwei aufeinanderfol-

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Kotflügel sind selbstverständlich serienmässig. Bei der Arbeitsbreitenverstellung stehen zwei mechanische und eine hydraulische Variante zur Verfügung. Eine grosse Auswahl bietet Pöttinger beim Kreisel-Fahrwerk: Vom 3-Rad Fahrwerk bis zum 5-RadFahrwerk und alle Varianten mit oder ohne Multitast-Ausrüstung. Das einzigartige, bewährte Pöttinger Multitast-Rad erzielt beste Bodenanpassung und somit weniger Schmutz im Futter. Die Aushebung erfolgt über ein einfach wirkendes Steuergerät. Auf Wunsch sind ein Mengenteiler und eine Einzelaushebung verfügbar. Pöttinger AG, 5413 Birmenstorf (AG) 寿 056 201 41 60, info@poettinger.ch www.poettinger.ch

gende Behandlungen durchgeführt werden. • Dank ihrer Ausrüstungen kann diese in Kombination mit einer anderen Maschine wie Sämaschine oder Kartoffellegeautomat eingesetzt werden. Die für den Grossbetrieb oder Lohnunternehmer gedachte Kuhn «PF» ist in Kombination mit einer «Altis 2002» eine günstige und praktische Alternative zu Anhängespritzen und Selbstfahrern. Kuhn Center Schweiz, 8166 Niederweningen 寿 044 857 28 00 www.kuhncenterschweiz.ch

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NEUHEITEN KNOW-HOW

Kraft einer neuen Generation HYDROMÄHER «RM25» Schon die Bezeichnung des neuen Topmodells positioniert den Hydromäher Reform «RM25». Er erweitert die bestehende «RM»Palette nach oben und punktet mit kurzen Bedienwegen, logischen Abfolgen, geringsten Betätigungskräften und eindeutiger Symbolik.

Im Vordergrund des Hydromähers «RM25» von Reform steht vor allem der Betrieb mit grösseren und leistungsfähigeren Anbaugeräten. Ob mit Schlagmähern bis zu 1.30 m, mit Portalmähwerk oder dem einzigartigen Heuschieber «Twister»: Dem neuen Reform «RM25» scheinen fast keine Grenzen gesetzt zu sein.

Komfortables

Handling Dank elektrohydraulischer Verstellung der

perabweisend gestaltet wurden. Ein praktischer, integrierter Bremshebel verhindert das unabsichtliche Festziehen der Parkbremse.

Präzise Stellmittel Schnelle Reaktionsmöglichkeiten werden durch den neuen, intelligenten Lenkholm gewährleistet. Die Hauptfunktionen sowie die Kupplung des «RM25» werden elektrisch betätigt. Um alle Signale der Stellmittel an die Steuereinheit übertragen zu können, besitzt der «RM25» ein modernes CAN-Kommunikationssystem, das auch diagnosefähig ist. Verschiedene Lenkungsarten Je

«RM25»: Jederzeit fest im Griff.

Antriebsachse gehört kraftraubendes Ballastieren der Vergangenheit an. Schnelle Einsatzwechsel und die dazu erforderliche Schwerpunktanpassung erfolgen bequem per Tastendruck. Zudem erfordern wechselnde Geländeprofile immer wieder die Einhandbedienung des Mähers. Um diese möglichst effektiv zu lösen, wurde an der neuen Fahrantriebsverstellung ein zweiter Totmann-Schalter integriert. Optimal umgesetzt wurde dabei auch die sehr einfache und rasche Holmseitenverstellung. Einsätze entlang Hecken oder das Ausmähen neben Zäunen sind somit kein Problem. Am Holmende befinden sich im Weiteren neue Bedienpulte, die fremdkörUFA-REVUE · 12 2013

Punkto Sicherheit, Funktionen und Bedienbarkeit seiner Zeit voraus: «RM 25».

nach Einsatz und Arbeitsgerät bestimmt der Bediener die ideale Lenk-Option. Ob die gewohnte Handhebellenkung, die überaus praxistaugliche Aktivlenkung mit starrem Lenkholm oder die von Reform bekannte «Zero-Turn» Lenkungsart, der Bediener kann einfach per Tastendruck auswählen. Die Vorteile nochmals auf einen Blick: • kraftvoller 2-Zylinder Motor mit 21 PS Leistung, Hangtauglichkeit 100 %.

Einfache Bedienung und sicher im Einsatz auch am Steilhang.

• Serienmässiger Elektrostarter. • Elektrohydraulische Verstellung der Antriebsachse (auch während der Fahrt), 150mm. • Zwei Totmann-Schalter (im Drehgriff integriert). • Zwei Zapfwellengeschwindigkeiten, 700 und 1000 Umin. • Intelligenter Lenkholm (Betätigungen ohne Seilzüge, neue Cockpits). • CAN-Kommunikationssystem (diagnosefähig), • Verschiedene Lenkungsarten (Aktiv-, «Zero-Turn»- und Handhebellenkung). • Werkzeuglose Holmhöhenverstellung. • Schwingungsgedämpfter Holm. • Holmseitenverstellung. • Breites Anbaugeräte-Programm für den Ganzjahreseinsatz,

Autor Agromont AG, Reform Schweiz, 6331 Hünenberg www.agromont.ch info@agromont.ch

Hydraulisch verstellbare Achse.

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Fortsetzung Seite 44 12 2013 · UFA-REVUE


KURZMELDUNGEN PFLANZENBAU

Mitmachen beim Agrovina-Wettbewerb Seit der Ausgabe von 2012 verleiht die Agrovina einen Innovationspreis. Dieser Wettbewerb ist für die an der Messe vertretenen Aussteller bestimmt und als Anreiz und Belohnung für innovative Projekte oder Produkte aus Bereichen gedacht, die mit dem Obst- und Weinbau, der Önologie sowie allen damit zusammenhängenden Berufen in Ver-

bindung stehen. Die Gewinner haben den Vorteil eines anhaltenden Medienechos in der ganzen Schweiz sowie einer erhöhten Aufmerksamkeit seitens der Messebesucher. Zur Hervorhebung der Vielfalt der an der Messe vorgestellten Produkte und Dienstleistungen werden mit dem Innovationspreis 2014 die besten Innovationen ausgezeichnet,

deren Auswahl nach drei Kategorien erfolgt: 1. Innovation im Technologiebereich. Sie betrifft ein neues Produkt, eine leistungsfähigere Maschine, ein neues Werkzeug oder eine neue Produktionsmethode. 2. Innovation im Dienstleistungsbereich. Es handelt sich um eine Innovation kommerzieller Natur (neue Dienstleistungen, neue Kommerzialisierungsmethoden usw.) oder in der Kommunikation. 3. Innovation im Unternehmensbereich Sie basiert auf der Nachweisbarkeit ihrer innovativen Tragweite, die sich auf die gesamte Wertschöpfungskette eines Produkts oder einer Dienstleistung erstreckt. Der Wettbewerb ist kostenlos. Teilnahmeberechtigt sind alle Aussteller von Agrovina 2014. Mehr Infos unter www.agrovina.ch

Weltweit gösste Reb-VirenSammlung Die Forschungsgruppe Virologie von Agroscope unterhält in einem Rebberg in Changins eine VirusSammlung im Bereich Rebkrankheiten. Sie ist weltweit die grösste in dieser Art und ein wichtiges Instrument für die Forschung. Diese Sammlung unter freiem Himmel ist unabdingbar für die Erforschung neuer Strategien gegen diese Viren in unseren Rebbergen. Dank der Sammlung kann die Entwicklung der Krankheitssymptome während eines Weinjahrgangs verfolgt werden.

«easyFlow» erhält Silbermedaille der DLG Das von Bayer CropScience und der agrotop GmbH, entwickelte Entnahme- und Reinigungssystem UFA-REVUE · 12 2013

«easyFlow» ist von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) mit einer Silbermedaille ausgezeichnet worden. Die Vorteile des Systems sind die sichere und exakt dosierte Entnahme von flüssigen Pflanzenschutzmitteln aus Kleinbehältern und Kanistern, die automatische Öffnung von Siegelfolien sowie die einfache und sichere Handhabung.

Tiefste Bündner Weinernte seit fast 30 Jahren Die 15 000 Hektoliter Wein oder zwei Millionen Kilo Trauben sind die tiefste Ernte seit 1985, wie die kantonale Fachstelle für Obst- und Weinbau heute bekannt gab. 2012 hatte die Ernte rund 22 000 Hektoliter betragen. Die Qualität der Trauben ist hingegen ausgezeichnet.

Ein Grund dafür sind viel Sonnenschein und Föhn im Oktober. Während der zweiten Oktoberhälfte konnten die Trauben so mehr als ein Grad Oechsle pro Tag zulegen.

Nützlinge nutzen Vernetzung Auf dreissig Betrieben wurden im Rahmen eines Nationalfondsprojektes je sieben Wildkirschbäume gepflanzt, um den Einfluss des Waldanteils und der Vernetzung mit Gehölzen auf die Bestäuber und die Produktivität zu untersuchen. Die Studie zeigt auf, dass Vernetzungsprojekte nicht nur für die Artenvielfalt, sondern auch für die Landwirtschaft Vorteile bringen. Dies beispielsweise durch eine effektivere Bestäubung oder die Regulierung von Kulturschädlingen durch natürliche Feinde.

Brot soll noch besser werden Die Konsumentinnen und Konsumenten verlangen nach leckeren Brotsorten, die sich durch unterschiedliche Geschmacksrichtungen auszeichnen. Um diesen Erwartungen gerecht zu werden und um die guten Eigenschaften der Weizensorten zu erhalten, werden vergleichende Sensorikanalysen

durchgeführt. Dabei bewerten Fachleute Brote mit ihren geschulten Sinnesorganen. Seit dem Jahr 2002 werden bei den Backversuchen der RichemontFachschule für Bäckerei in Pully jeweils Noten für Geschmack und Geruch der Brotkrume vergeben. Die Unterschiede zwischen den Sorten sind gering und widerspiegeln die unterschiedlichen Qualitätsklassen. Die im Bio-Anbau produzierten Sorten «CH Claro», «Runal», «Tengri» und «Siala» erzielen die besten Resultate. Diese decken sich perfekt mit jenen des Extenso-Anbaus. Um diese sensorischen Ergebnisse zu vervollständigen, wurden die unter Bio-Bedingungen gezüchteten Sorten per elektronischer Nase SMart Nose (Massenspektrometer) untersucht. Bezüglich Aroma der Brotkrume ergaben sich drei Gruppen: Die erste bestand aus Sorten im BioAnbau, die zweite aus Winterweizensorten unter Extenso-Bedingungen und die dritte aus Sommerweizensorten. Per SMart Nose konnten so Aromaunterschiede zwischen Weizen aus Bio- und Extenso-Bedingungen nachgewiesen werden.

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 31


PFLANZENBAU

Präzision ist das A und O BEI DER PFLANZENERNÄHRUNG sind Präzision und eine gleichmässige Verteilung unerlässlich. Die Düngung im Pflanzenbau muss umweltschonend und gleichzeitig wirtschaftlich effizient erfolgen. Mit leistungsfähigen Geräten und hochwertigem Dünger können diese Ziele erfolgreich erreicht werden.

Die Firma Rauch hat an der Agritechnika für die «Axmat» Sensorsteuerung zur vollautomatischen Streubildeinstellung eines Zweischeibendüngestreuer eine Goldmedaille gewonnen. Bild: Rauch

Im Auftrag des Bundesamts für Landwirtschaft und des Bundesamts für Umwelt führte die Universität Bern und Agroscope eine Studie durch, aus der hervorgeht, dass die Hälfte der landwirtschaftlichen Nutzfläche im Mittelland direkt oder indirekt mit Oberflächenwasser in Kontakt kommt. In den Bergzonen I und II sind es gar 66 %. Die Studie belegt somit deutlich, dass die Auswaschungsgefahr von landwirtschaftlichen Produktionsmitteln wie etwa Dünger in die Oberflächengewässer sehr gross ist. Eine wirk-

same und umweltschonende Pflanzenernährung erfordert daher leistungsfähige Streugeräte und hochwertige Düngemittel. So einfach die Grundlagen der Düngung sind, nämlich den Pflanzen jene Stoffe zuzuführen, die sie benötigen, so schwierig ist die Umsetzung.

Zentrifugalstreuer mit einer oder zwei Streuscheiben werden am häufigsten zur Mineraldüngerapplikation eingesetzt. Äusserlich ist kaum auszumachen, welches technische Wunderwerk sich in diesen Maschinen verbirgt, um die entsprechenden Düngerdosen gleichmässig auf einer Arbeitsbreite von teilweise über 40 Meter auszubringen. Sofern eine Parzelle gerade, flach und abgetrocknet ist, es zudem windstill ist, eine geringe Arbeitsbreite eingesetzt wird, der Dünger staubarm und körnig ist, ist ein gleichmässiges Ausbringen relativ einfach. In der Praxis herrschen allerdings selten derartige Bedingungen. Ist nur eine dieser Voraussetzungen nicht erfüllt, wird das Düngen zur grossen Herausforderung. Ein Beispiel: Muss ein pulverförmiger Dünger bei einer grossen Arbeitsbreite in rutschigem Gelände in der Nähe eines gewundenen Bachlaufs ausgebracht werden, wird die Applikation rasch zu einem Ding der Unmöglichkeit.

Schleppschlauchverteiler Die Ausbringvorrichtungen des Schleppschlauchverteilers gewährleisten eine gleichmässige Verteilung auf der ganzen Um eine gleichmässige Verteilung der Düngerkörner zu gewährleisten, sollte die Arbeitsbreite nicht mehr als 30 m betragen. Bild: Rauch 32

Arbeitsbreite. Im Gegensatz zum Zentrifugalstreuer ist diese Appikationstechnik weniger von den Windverhältnissen abhängig und stellt niedrigere Ansprüche an die Qualität der Düngerkörner. Diese Maschinen werden von den Landwirten jedoch nur selten verwendet, da sie häufig eine geringere Arbeitsbreite aufweisen und zudem zwei bis dreimal teurer sind als Zentrifugalstreuer.

Schwierige Parzellen Die Strukturen in der Schweiz mit vielen, relativ kleinen Parzellen, die sich häufig in der Nähe eines gewundenen Bachlaufs befinden, erschweren die Düngerarbeiten. Daher sind Techniken zur Regulierung der Arbeitsbreite mit Hilfe von GPS-Daten ein wichtiger Fortschritte für die hiesige Landwirtschaft. Zwar hat sich seit dem Aufkommen der ersten Zentrifugalstreuer in den 1950er Jahren am Erscheinungsbild und Aufbau nichts geändert, die Fortschritt, die im Bereich Dosierung und Design erzielt wurden, sind jedoch immens. Moderne Düngerstreuer sind heute in der Lage, GPS-Daten zu integrieren und auf diese Weise die Geräte direkt einzustellen. Bei verschiedenen Anbietern sind inzwischen High-Tech-Modelle erhältlich, die viele Möglichkeiten zur Düngerkontrolle bieten, indem die Daten von den Wägeeinrichtungen, die an verschiedenen Stellen der Maschine angebracht sind, verwendet werden, oder indem der Druck gemessen wird, den das Düngemittel auf die Scheiben ausübt. Der deutsche Hersteller Rauch stellt gegenwärtig einen radargestützten Düngerstreuer vor, mit dem die Düngerverteilung während der Fahrt überwacht 12 2013 · UFA-REVUE


PFLANZENBAU werden kann. Die Daten werden anschliessend von einem Computer verarbeitet, der die Ausbringmenge und den Ausgabepunkt des Streugutes auf die Streuscheibe anpasst und so Abweichungen korrigiert.

Damit die Vorteile der neuen Ausbringungstechnologie genutzt werden können, müssen hochwertige Düngemittel verwendet werden. Während die Düngerzusammensetzung die Ernährung der Pflanzen direkt beeinflusst, sind beim Ausbringen die physischen Eigenschaften des Düngers (Form, Homogenität und Körnerresistenz) wichtig. Die Körnereigenschaften der Düngemittel fallen besonders bei grossen Arbeitsbreiten ins Gewicht. Ein guter Dünger besteht aus runden regelmässigen Körnern, die beim Kontakt nicht zu Staub zerfallen. Die Investition in High-TechGeräte zur Verbesserung der Düngungsqualität zahlt sich nur dann aus, wenn hochwertige Düngemittel verwendet werden. Man ist schlecht beraten, wenn man auf einen Dünger mit schlechten physikalischen Eigenschaften zurückgreift, um einige Franken pro Hektar einzusparen und dadurch die Vorteile, die man sich durch den Erwerb eines High-Tech-Düngerstreuers erhofft hat, zunichtemacht.

tragen die Fortschritte in der Feldspritzentechnik ebenfalls zu einer besseren Wirksamkeit bei. Blattdünger werden, wie es der Name bereits sagt, vorwiegend über die Blätter aufgenommen. Es wurden viele Möglichkeiten entwickelt, um ein zielgerichtetes Applizieren auf die Blätter zu ermöglichen und gleichzeitig die Abdrift oder Verdampfen zu vermindern. Diese Techniken sind mit jenen aus dem Pflanzenschutz identisch. In gleichem Masse, wie die Körnerqualität die Ausbringungsqualität mit dem Zentrifugalstreuer beeinflusst, ist für die Qualität von Flüssigdünger die Formulierung ausschlaggebend. Diese muss an den Blättern haften bleiben und den Wirkstoff in die Pflanze transportieren können.

Die Technologie in der Pflanzenernährung beschränkt sich nicht nur auf den Einsatz eines High-Tech-Streuers. Die physischen Eigenschaften des Düngers sind Faktoren, welche die Düngerqualität enorm beeinflussen. Die Technik entwickelt sich sowohl bei den Streugeräten als auch bei den Düngereigenschaften immer weiter. Denn Dünger ist nicht gleich Dünger. Nebst Inhaltsstoffen und Preis sind es eben auch die physischen Eigenschaften, die beim Kauf von Düngemitteln eine wichtige Rolle spielen.

Blattdüngung Die

Blattdüngung gewinnt immer mehr an Bedeutung, da hier bei akutem Nährstoffmangel unverzüglich interveniert werden kann. Hier

Fazit Die Pflanzenernährung ist sowohl in wirtschaftlicher als auch in umweltschützerischer Hinsicht schwierig.

Neue Technologien bieten Lösungen an, die zu einer erheblichen Senkung der Verschmutzungsgefahr für Oberflächengewässer und Ökosysteme beitragen. Für die Optimierung der Pflanzenernährung ist geeignetes und gut gewartetes Material, hochwertiger Dünger sowie das Know-how des Bauern bei der Einstellung des Düngerstreuers und dem Führen des Traktors notwendig. In den nächsten Jahren werden die Anforderungen im Bereich Gewässer- und Umweltschutz steigen. Gleichzeitig werden Satellitenortungssysteme und die zunehmende Elektronik in landwirtschaftlichen Maschinen die Anwendungsmöglichkeiten erweitern. Die Automatisierung bei der Düngerapplikation trägt insgesamt zu einer optimalen Pflanzenernährung bei und hilft, diese weiter zu verbessern. 䡵

Die Düngemittelindustrie ist stets bemüht durch noch bessere Formulierungen und Herstellungsprozesse die Pflanzenernährung effizienter zu machen. Bild: www.yara.com

Blattdüngung nimmt in der modernen Pflanzenernährung einen wichtigen Stellenwert ein. Bild: Nouvelle Fischer Sàrl

Autor Gaël Monnerat, UFA-Revue, 1510 Moudon

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PFLANZENBAU

Mit Gülle Pflanzen stärken LANDOR «BIO-LIT» ist ein Güllezusatz, der sowohl die physikalischen Eigenschaften der Gülle als auch die Resistenz der Pflanzen gegen verschiedene Stressfaktoren erhöht. Ein weiteres Plus von «Bio-Lit»Steinmehl: Es ist für den Biolandbau zugelassen.

Kurt Gugger

Immer mehr Betriebe greifen zu Güllezusätzen. Diese Zusatzstoffe sollen in erster Linie die Bildung einer Schwimmdecke auf der Gülleoberfläche begrenzen sowie Verluste bei der Gülleausbringung senken. In den Zusätzen befinden sich Stoffe, die den pH-Wert der Gülle beeinflussen, oder auch Organismen, welche organische Rückstände in der Gülle abbauen.

Gasförmige Ammoniakverluste senken Die in «Bio-Lit» enthaltenen Steinmehle sind in der Lage, Ammoniak zu binden. Eine Untersuchung, die das Australian Research Center durchführte, zeigt, dass nach einer Messdauer von 28 Stunden die Ammoniakemissionen in behandelter Gülle um 28 % geringer

ausfielen als bei der unbehandelten Variante. Dies führt zu einer Senkung der Geruchsemmissionen der Gülle und verbessert die Hofdüngerwirkung in Bezug auf die Stickstoffversorgung der Pflanzen. Je weniger Ammoniakverluste auftreten, desto mehr Stickstoff steht den Pflanzen zur Verfügung.

Kieselsäure ist das zweitwichtigste Element der Erdkruste (28 %). Allerdings ist sie in flüssiger Form, in der sie von den Pflanzen verwertet werden kann, in der Bodenlösung nur in geringen Mengen vorhanden. Kieselsäure kommt in ähnlichen Konzentrationen vor wie zahlreiche wichtige Elemente, etwa Kalium, Kalzium oder Sulfat. Bei den Pflanzen beträgt der Kieselsäure-

Gehalt in der gesamten Trockensubstanz zwischen 1 und 10 %. Im Gegensatz zu den Konzentrationen anderer Mineralstoffe schwankt der Kieselsäuregehalt bei Pflanzen beträchtlich, und dies nicht nur zwischen den Arten sondern auch zwischen den Sorten. Diese Abweichungen sind sowohl auf die Absorptionsfähigkeit der Pflanzen für Kieselsäure als auch auf Faktoren wie Bodenbeschaffenheit und Umwelt zurückzuführen, die das Wachstum beeinflussen.

Nutzen für die Pflanzen Zusätzlich zu einer Verringerung der Verbrennungsgefahr und einer Verbesserung der Fliessfähigkeit wird durch eine «BioLit»-Zugabe in Gülle den Kulturen und

Das Beste herausholen Der Betrieb von Hans und Alice Zaugg in der Gemeinde Trub im Emmental hat eine Grösse von 20 ha und befindet sich in der Napfregion in der Bergzone II. Zum Hof gehören zwölf Kühe, die 52‘000 kg Milch für die Käserei von Trubschachen zur Herstellung von Bio-Gruyère AOP produzieren. Der Betrieb umfasst auch 18 Hektar Wald sowie ein Hofbeizli mit Selbstbedienung für Wanderer (Mai bis Oktober). Hans Zaugg widmet der Biologie seines Bodens und dem Nährstoffkreislauf auf seinem Betrieb grosse Aufmerksamkeit. «Im Biolandbau ist es wichtig, dass das ökologische Gleichgewicht erhalten bleibt», erklärt er. «Ich könnte meinen Tierbesatz erhöhen und Futter zukaufen, jedoch würde ich dadurch das ökologische Gleichgewicht meines Betriebs beeinträchtigen.» Im Biolandbau gehört der Einsatz 34

von Hofdünger zu einem der wichtigsten Punkte der Betriebsführung. Um dieses Ziel zu erreichen, muss man Verluste unbedingt gering halten und die Verbrennungsgefahr beim Ausbringen von Dünger auf Wiesen minimieren. Seit Hans Zaugg seiner Gülle «Bio-Lit» zusetzt, ist sein Hofdünger fliessfähiger. Beim Ausbringen ist der Dünger homogener und die Qualität besser. Aufgrund der topographischen Bedingungen des Betriebs können keine modernen Ausbringtechniken wie Schleppschlauchsysteme angewendet werden. Das Ausbringen erfolgt mit Hilfe eines auf einem Motormäher installierten Verteilers. «Diese Methode wird heute nicht mehr empfohlen, denn die Verdunstungsverluste sind beträchtlich. Doch habe ich keine andere Wahl. Ich achte aber ganz besonders aufs Wetter. Bei Tau oder sonnigem Wetter verzichte ich auf das Ausbringen, um

Verbrennungen zu vermeiden. Den Dünger bringe ich wenn möglich an Tagen mit leichtem Regen aus.» Fünf Tonnen «Bio-Lit» werden Ende Winter direkt in die Güllegrube eingeblasen, damit die Mikroorganismen genügend Zeit haben, ihre Wirkung vor dem Ausbringen zu entfalten. Hans Zaugg setzt «Bio-Lit» auch in den Güllekanälen in seinem Stall ein. «Dies hat nicht nur den Vorteil, dass ich so meinem Gülletank regelmässig «BioLit» zuführe, sondern auch für meinen Stall hat dies zwei positive Effekte: Die Ammoniakverluste sinken, was zu einer Verbesserung der Luftqualität führt. Ausserdem konnte ich feststellen, dass die Gitterroste weniger glitschig sind.» Für die Rentabilität der Betriebe und insbesondere für Bio-Betriebe ist die Verwendung von Hofdünger ein entscheidender Faktor. 12 2013 · UFA-REVUE


PFLANZENBAU Was ist «Bio-Lit»-Steinmehl? «Bio-Lit» ist ein Diabassteinmehl vulkanischen Ursprungs. Das Diabassteinmehl wird ganz fein vermahlen. In einem Sprühtrockungsverfahren wird danach eine Kulturmischung mit Mikroorganismen (Milchsäurebakterien) aufgesprüht. Gehalte von «Bio-Lit»-Steinmehl • Silizium SiO2 46.6 % • Kalzium CaO 7.3 % • Magnesium Mg 6.5 % • Natrium Na 3.5 % • Kalium K2O 0.9 % • 22 wichtige Spurenelemente wie Schwefel, Selen, Mangan, Bor, Molybdän, Zink, Kupfer

Durch die Zugabe von «Bio-Lit» in Gülle profitieren Bio- und konventionelle Landwirte gleichermassen: Fliesseigenschaften werden verbessert und Ammoniakverluste vermindert.

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Mietlösungen für Hofdüngerlager Pro Jahr geben rund 1000 Tierhalter in der Schweiz ihren Betrieb auf. Hier macht es Sinn, intakte, bestehende Hofdüngerlager weiter zu nutzen. Erhöhten Lagerbedarf haben vor allem Betriebe, die ihren Tierbestand aufstocken. Für sie kann sich eine Mietlösung an Stelle eines teuren Erweiterungsbaus lohnen. Je nach Winterlänge sind es nur wenige Wochen, an denen der Mistplatz knapp wird. Inklusive Benützung des Rührwerks liegt der Richt-Mietpreis für einen Kubikmeter Gülleloch und Jahr bei 4 Fr. Die Nutzung eines Gülle- oder Mistlagers wird in einem offiziellen Formular schriftlich geregelt. Solche Verträge gelten gegenüber Behörden und Kontrollorganen als Nachweis, über genügend Hofdüngerlager zu verfügen. Alles via «Hoduflu» Wer nicht über die nötigen Flächenreserven verfügt, findet vielleicht einen anderen Betrieb, der den günstigen, wertvollen Hofdünger nutzen möchte. In einigen Regionen werden solche Verschiebungen auch von Lohnunternehmern vermittelt und mit schlagkräftiger Technik umgesetzt. Ab Januar 2014 müssen sämtliche Hofdüngerlieferungen über das Internet-Programm «Hoduflu» unter www.agate.ch verbucht werden. Diese Web-Plattform des Bundesamtes für Landwirtschaft garantiert eine lückenlose Dokumentation. Es müssen keine schriftlichen Hofdüngerverträge mehr abgeschlossen werden.

Wiesen mehr Kieselsäure zugeführt. Mit dem Verzicht von Thomasmehl sanken die Kieselsäuremengen in den Kulturen, während der letzten Jahren deutlich. Mittlerweile besteht jedoch kein Zweifel mehr daran, dass dieser Stoff für die Pflanzen von grossem Nutzen ist. In verschiedenen Studien wurde auf die Rolle hingewiesen, die Kieselsäure für die Resistenz gegen abiotischen Stress hat, etwa in Bezug auf die Standfestigkeit, die Resistenz gegen Trockenheit und gegen die toxische Wirkung von Schwermetallen und Salzen. Die Resistenz gegen klimatische Einflüsse ist durch die Verteilung der Kieselsäure innerhalb der Pflanze zu erklären. Tritt sie in höheren UFA-REVUE · 12 2013

Konzentrationen in den Zellwänden auf, verbessert sich die Standfestigkeit der Pflanzen. Ein erhöhter Anteil in der Wachsschicht der Blätter vermindert den Wasserverlust um 30 %. Bekanntlich schützt Kieselsäure auch vor Schädlingsbefall, etwa vor pflanzenfressenden Insekten und Pilzerkrankungen.

Vorteile • Gülle verliert belastenden Geruch, weniger gasförmige Verluste. • Verminderte Schwimmdeckenbildung. • Gülle muss nicht mehr verdünnt werden, kein unnötiger Wassertransport. • Vulkanische Silikate fördern Krümmelbildung. • Zufuhr von wichtigen Spurenelementen. Einsatz • Einblasen: 20–30 kg pro m3 Vollgülle • Einstreu: 0.5 –1 kg pro GVE und Tag • Lieferung im Silo-Camion (lose) oder in 40 kg Säcken (1400 kg je Palette) ab LANDI

ben die Bakterien genügend Zeit, in der Gülle ihre Wirkung zu entfalten. Das mit Bakterien versetzte «Bio-Lit»-Steinmehl ist auch im Biolandbau zugelassen. Die Empfehlungen für die Verwendung und die Vorteile von «Bio-Lit» sind für beide Betriebsformen identisch. 䡵

Fazit Die Zugabe von Landor «BioLit» in Gülletanks verbessert sowohl die Güllequalität als auch auf die Stressresistenz der Pflanzen gegen Wind oder Trockenheit. Damit das Steinmehl richtig wirken kann, muss es mindestens einen Monat vor dem Gülleaustrag in die Gülle eingeblasen werden. Dadurch ha-

Autor Kurt Gugger, Berater Landor, 4127 Birsfelden 寿 Gratis-Beratung: 0800 80 99 60 info@landor.ch | www.landor.ch

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PFLANZENBAU

Die Gewinner sind bekannt FOTOWETTBEWERB «SILOBALLEN» Die Leser und Leserinnen der UFA-Revue hatten während der Sommermonate die Gelegenheit, bei einem Siloballen-Fotowettbewerb teilzunehmen. Das Siegerbild steht nun fest. Der Gewinner erhält die Digitalkamera Nikon «Coolpix S 6500».

In der Aprilausgabe 2013 der UFARevue erschien das Merkblatt «Siloballen schön in die Landschaft lagern». Die Problematik, welche hinter der Lagerung von Siloballen steckt ist, dass viele Wanderer und Passanten sich am Anblick von unschön gelagerten Siloballen in der Landschaft stören. Es wird teils schon von einer «Plastifizierung der Schweizer Landschaft» gesprochen. Jedoch gibt es auch viele gute Beispiele von Siloballenlagern. Aus diesem Grund hat die UFARevue im Rahmen dieses Merkblattes ihre Leserinnen und Leser eingeladen, beim Foto-Wettbewerb «Schönstes Siloballenlager» mitzumachen. Zahlreiche Bilder sind eingegangen. Die Motive reichen von kunstvoll bemalten Siloballen, die wie Farbflecke in der Landschaft erscheinen, über unauffällig in die Landschaft gereihte Siloballen bis zu perfekt pyramidenförmigen Siloballenstapeln auf dem Hofgrundstück. Es wurde nicht nur die Ästhetik der eingegangen Fotos bewertet, sondern auch die Korrektheit des Lagers.

Die Qual der Wahl Das Siegerbild auszuwählen ist nicht leichtgefallen. Ei-

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Die Gewinner

Die Mitglieder der Jury

Platz 1: Maja WernerBachmann aus Merishausen (SH)

Markus Hausammann, Nationalrat und Präsident des Verbandes Thurgauer Landwirtschaft

Platz 2: Martin und Sonja Beer aus Eggiwil (BE)

Marie Sprecher, Bäuerin und Künstlerin

Platz 3: Familie Albert Sutter aus Grünenbach (D)

Die Jury des SiloballenFotowettbewerbes hatte die Qual der Wahl. Ein Bild konnte die Mehrheit jedoch überzeugen.

Markus Rediger, Geschäftsführer des LID

Das Gewinnerbild sticht durch Ästhetik und korrekte Lagerung hervor. Geradlinigkeit und eine stimmige Farbkomposition erfreuen das Auge des Betrachters.

ne fünfköpfige Jury, in unterschiedlichen landwirtschaftlichen Funktionen tätig, hat sich der Bewertung der eingegangen Fotos angenommen und sich nach ausgiebigen Diskussionen auf ein ganz besonderes Siloballenbild einigen können. Auch die Plätze 2 und 3 sowie 4 bis 10 wurden durch die Jury im Auswahlverfahren bestimmt. Die Gewinnerin des Fotowettbewerbs Maja Werner-Bachmann aus Merishausen (SH) erhält eine Digitalkamera Nikon «Coolpix S 6500». Den zweiten und dritten Platz belegen Martin und Sonja Beer aus Eggiwil (BE) und die Familie Albert Sutter aus Grünenbach (D). Sie dürfen sich auf einen Wander- und Sport-Rucksack «Edelweiss» freuen. Platz 4 bis 10 werden mit einen Sackmesser Victorinox «Edelweiss» belohnt. Weitere 40 Wettbewerbsteilnehmer bekommen für das Einsenden ihrer schönen Siloballenfotos eine robuste Einkaufstasche im Edelweisslook. Alle Preise wurden vom LID gesponsert. Die Jurymitglieder gratulieren den Gewinnern und bedanken sich für die zahlreich eingegangen Fotos der schönsten Siloballenlager der Schweiz.

Godi Trachsler, Landwirt und Geschäftsführer der Silovereinigung Zürich und Nordwestschweiz Anna Steindl, Redaktorin bei der UFARevue

Das zweitplatzierte Foto zeigt ein Siloballenlager, welches sich kontrastreich in die Landschaft einfügt. Die Perspektive ist interessant und die Bildelemente sind sehr schön aufeinander abgestimmt.

Platz drei besticht durch Kreativität. Von Kindern bunt bemalte Siloballen in der Landschaft sind willkommene Farbkleckse, vor allem in grauen Wintermonaten.

Autorin Anna Steindl, UFA-Revue, 8101 Winterthur

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PflanzenschutzNeuheiten 2014 Amalgerol – für verbesserte Bodenaktivität • Erhöht die mikrobielle Aktivität des Bodens • Verbessert die Bodenstruktur • Verbessert den Abbau von Ernterückständen • Unterstützt den Humusaufbau. Colzaphen – die praktische Lösung für den Vorauflauf im Raps • Leicht lösliches Produkt im Vorauflauf • Geeignet für tiefe Wassermengen (Saatkombinationen) • Beste Stabilität im Spritztank auch über längeren Zeitraum.

Bewilligungserweiterung mit kürzeren Wartezeiten • Regenfestigkeit nach 1 Stunde (bisher 6 Std.) • Wartezeit bis Bodenbearbeitung – 6 Stunden bei Gräsern und einjährigen breitblättrigen Unkräutern (bisher 2 Wochen) – 4 Tage bei mehrjährigen breitblättrigen Unkräutern (bisher 2 Wochen).

Wir bedanken uns bei allen Kunden ganz herzlich für die Zusammenarbeit im vergangenen Jahr und freuen uns auf ein gemeinsam erfolgreiches 2014. Ihr Stähler-Team

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Es gibt wohl bessere Erinnerungen, als die Ernte und Saatbedingungen im vergangenen Oktober. Freuen wir uns umso mehr an den sonnigen Föhntagen. Sie waren erholsam, dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass uns die folgenden Nächte wieder intensive Niederschläge bescherten. Vielerorts liegt Wasser in den Feldern, die auflaufenden Getreidesaaten sind verschlämmt und machen oftmals einen «leiden Eindruck». Bedingt durch das nasse Wetter hat man in vielen Getreidefeldern auf die Unkrautregulierung verzichtet. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben; die Unkräuter wachsen trotzdem. Gerade der allgemeine Druck von Ungräsern (Ackerfuchsschwanz, Windhalm und Rispengras) ist nicht zu unterschätzen und erfordert im Frühjahr termingerechte Massnahmen. Ebenfalls sind in Getreide-betonten Fruchtfolgen das Auftreten von resistentem Ackerfuchsschwanz und Windhalm vielerorts zu beachten. Es braucht deshalb im Frühjahr flexible Lösungen für eine erfolgreiche Unkrautregulierung.

«Talis» das «Gräser-starke» Herbizid flexibel einsetzbar Mit dem neuen blattwirksamen Produkt «Talis» bieten sich im Frühjahr neue Lösungen für eine erfolgreiche Unkrautregulierung. Vorteile von Talis: • Breite Einsatz-Flexibilität; alleinige, frühe Anwendung oder • als Mischpartner mit Concert SX, Ariane C oder Starane 180 • Sehr gute Wirkung gegen Ackerfuchsschwanz, Windhalm, gemeines Rispengras, Raygras, Flughafer und Trespe (einjährige Rispe in Mischung mit Concert SX) • Gute Wirkung gegen einjährige breitblättrige Unkräuter, inkl Ehrenpreis • Hohe Verträglichkeit

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Herbizidlösung im Frühjahr, speziell gegen Ungräser

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Neue Möglichkeiten in der Unkrautregulierung im Getreide

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Stadium

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Die saubere Lösung Breites Wirkungsspektrum gegen Ungräser (inkl. alle Rispengräser) und breitblättrige Unkräuter (inkl. Klebern) gegen mehrjährige Unkräuter. Die flexible Lösung in 2 Arbeitsgängen Früher Einsatz gegen Ackerfuchsschwanz, Windhalm, gefolgt von einem späteren, zweiten Arbeitsgang gegen die wichtigsten breitblättrigen (ein- und mehrjährigen Unkräuter, inkl. Klebern)

Bestockung Beginn 21

2-Knoten Ende 30

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Talis 200 – 250 g/ha + Concert SX 100 g/ha + Gondor 0.5 l/ha

Talis 250 g/ha + Gondor 0.5 l/ha

Ariane C 1.5 l/ha oder Starane 180 0.75 l/ha

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PFLANZENBAU

Mais, die 9000-jährige Kulturpflanze STRESSTOLERANT, KRANKHEITS- UND SCHÄDLINGSRESISTENT, die Erwartungen an die Maispflanze sind vielfältig. Bereits vor 9000 Jahren, als die Maiskolben lediglich eine Länge von 2.5 cm aufwiesen, gab es Züchtungsversuche. Mittlerweile hat sich die Technik weiterentwickelt. Doch das Züchtungsziel ist nach wie vor, Pflanzen hervorzubringen, die sich für die Anbaubedingungen eignen und hohe Erträge erzielen.

Der Siegeszug der Maispflanze ist eindrücklich, besonders wenn man bedenkt, dass sie vor 600 Jahren noch ausschliesslich auf dem amerikanischen Kontinent angebaut wurde. Schätzungen zufolge ist sie heute weltweit noch vor dem Weizen die am häufigsten angebaute Kulturpflanze (140 Mio. Hektar, Produktion 600 Mio. Tonnen). Dies erstaunt umso mehr, als dass es sich beim Mais um eine ursprünglich tropische Pflanze handelt, die intensiv gezüchtet wurde, damit sie heute auf allen Kontinenten in unterschiedlichen Höhenlagen angebaut werden kann. In Bezug auf das Klima ist sie anspruchsvoller als Weizen, wodurch dem Anbau gewisse Grenzen gesetzt sind. 70 % der weltweiten Maisproduktion wird als Futtermittel verwendet, aber die industrielle Verwertung von Mais schreitet jährlich weiter voran, sei dies für die Stärkeproduktion, pflanzlichen Kunststoff oder Energie (Biotreibstoffe, Biogas). Schätzungsweise ein Viertel der NonFood-Artikel, die in Supermärkten verkauft werden, enthalten Mais. Durch

Tabelle 1: Einteilung der Anbauzonen auf der Grundlage der Reife Zone 1

sehr günstig

Zone 2

günstig

Zone 3

mittel

Zone 4

Grenzlagen

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Genferseebecken, beste Lage in der Broye und im Seeland, Chablais, Zürcher Weinland, beste Lagen: In der Region Basel, im Kanton Schaffhausen, Tessin, Bündner Herrschaft restliches Rhonetal, Orbe-Ebene, Broyetal, Ufer des Neuenburgersees, Basse-Ajoie, Ebene von Delsberg, tiefere Lagen im Mittelland und St. Galler Rheintal übriges Mittelland ohne höhere Lagen, Haute-Ajoie höhere Lagen des Mittellandes.

Mais wird seit 9000 Jahren gezüchtet. Teosinte (links) ist sozusagen der Urahne von unserem modernen Mais.

die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten der Maispflanze muss diese unterschiedlichsten Ansprüchen genügen, was sich direkt auf den Züchtungsprozess auswirkt.

Der Mais von morgen wird bereits heute vorbereitet. Die Maiszüchtung ist ein ständiger Prozess, mittels dem die Erträge sowie Stress- und Krankheitsresistenzen gefördert und spezifische Eigenschaften entwickelt werden, die der Endverwendung der Maispflanze zu Gute kommen. Die Züchtung von Mais, der als Silomais, zur Stärkegewinnung oder zur Produktion von Biogas eingesetzt wird, erfordert unterschiedliche Zuchtgrundlagen.

Regelmässigere Produktion Die Ertragsentwicklung hat sich in den letzten Jahren stetig verbessert. Seit dem Aufkommen von Hybriden in den 1950er Jahren konnten die Erträge verdoppelt werden. Obschon es beim Anbau hin und wieder noch zu Rückschlägen kommt, sind diese seltener geworden und die Verluste geringer. Die Züchter versuchen, die Ertragssicherheit zu gewährleisten, indem sie den Schwerpunkt besonders auf Resistenzen legen. Herbizidresistenzen sind zwar immer wieder ein aktuelles Thema, der Fokus der Zuchtarbeiten liegt gegenwärtig jedoch in der Verbesserung der Stressresistenz in verschiedenen kritischen Wachstumsstadien. Die Maispflanzen 12 2013 · UFA-REVUE


PFLANZENBAU sollen so resistenter gegen Kälte im Achtblattstadium, gegen Lichtmangel vor der Blüte und im Allgemeinen gegen Trockenheit, Stängelfäule und Dichtestress werden. Diese Verbesserungen tragen nicht nur zu höheren Maiserträgen bei, sondern ermöglichen auch eine Erweiterung des Anbaugebiets.

Neue Sorten Entgegen der landläufigen Meinung sind neue Sorten nicht krankheitsanfälliger als alte Sorten. Bei ungünstigen Bedingungen (unzureichende Düngung und fehlende Bewässerung) werden mit den modernen Sorten bessere Erträge erzielt als mit den Sorten aus den 1950er Jahren. Die aktuellen Züchtungsversuche sollen bessere Resistenzen gegen Maisbeulenbrand und Helminthosporium-Blattfleckenkrankheit hervorbringen. Zudem werden umfangreiche Programme durchgeführt, um die Anfälligkeit auf Maiszünsler, Stängelbohrer und Blattläuse zu senken.

Eine Sortenspezialisierung im Hinblick auf die endgültige Verwendung wird bei der Züchtung ebenfalls berücksichtigt. Während die Stress- und Krankheitsresistenzen sich bei allen Sorten positiv auswirken, sind andere Faktoren wie der PMI oder Resistenzen gegen Kolbenverluste besonders für den Körnermais wichtig. Bei Züchtungsprogrammen zur Verbesserung von Silomais steht dagegen die verdauliche organische Substanz (VOS) im Vordergrund.

Der Reifeindex spielt bei der Wahl der Maissorte eine äusserst wichtige Rolle. Die Klassierung von Mais erfolgt durch die Einteilung in die Reifegruppen früh, mittelfrüh, mittelspät oder spät und hängt direkt vom Klima im Anbaugebiet ab. Eine für das Tessin frühe Maissorte kann nördlich des Gotthards als späte oder sehr späte Sorte eingeteilt werden. Um das Bestimmen dieser Kriterien zu erleichtern, wurde der FAO-Index entwickelt, mit dem die Züchter die Reifezeit der Sorten angeben. Dieser Index liegt zwischen 100 und 900. Je grösser diese Zahl ist, desto grösser ist die Anzahl notwendiger Vegetationstage. Eine Differenz von 100 entspricht ungefähr zehn Tagen. Die auf der Liste der empfohlenen Maissorten eingetragenen FAO-Indizes liegen für die nördlich der Alpen angebauten Sorten zwischen 150 und 300, während sie auf der Alpensüdseite bis 500 reichen können. Um die Interpretation der Reife zu vereinfachen, wurden die verschiedenen Anbaugebiete auf der Grundlage ihrer klimatischen Besonderheiten in vier Bereiche eingeteilt (siehe Tabelle). Fazit Die Maispflanze geniesst weltweit einen ganz besonderen Stellenwert. Jeder kennt sie und sie ist sowohl für die Züchter als auch für den Welthandel von strategischem Interesse. Vor rund 9000 Jahren hatten die ersten Maiskolben in Mexiko eine Grösse von etwa 2.5 cm und die Erträge beliefen sich auf geschätzte 1.2 dt/ha. Während durch die Hybridisierung in den 1950er Jahren grosse Fortschritte erreicht wurden und sich die Maiserträge verdoppelten, besteht das Ziel der modernen Züchtungstechniken darin, die Eigenschaften von Mais zu verbessern, damit er in verschiedenen Verwendungsbereichen eingesetzt werden kann. Die Förderung der Stressund Schädlingsresistenz spielt bei den Züchtungsprogrammen ebenfalls eine wichtige Rolle. 䡵

Mais ist weltweit die wichtigste Kulturpflanze. Es sind intensive Züchtungsarbeiten im Gange, um die Produktivität zu steigern, das Anbaugebiet zu erweitern und die Schädlingsresistenz zu verbessern. Foto: Syngenta

Autor Gaël Monnerat, UFA-Revue, 1510 Moudon In der nächsten Ausgabe berichten wir ausführlich über die Änderungen in der empfohlenen Sortenliste für die Ernte 2014 von swissgranum.

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PFLANZENBAU

Holz, Früchte, Getreide, Landschaft NEUE PRODUKTIONSTECHNIKEN Ziel der neuen Agrarpolitik ist, die Effizienz in der Schweizer Landwirtschaft zu steigern und dabei gleichzeitig die Umweltbelastung zu verringern. Diese Strategie erfordert innovative Methoden, mit denen vielleicht auch höhere Gewinne aus dem Kulturland erwirtschaftet werden können. Ein Ziel, das sich mit Agroforstprojekten erreichen lässt.

Die Landschaft der Schweiz setzt sich schachbrettartig aus Kulturland, Wohn- und Infrastrukturgebieten sowie Wäldern zusammen. In den vergangenen 50 Jahren ist der Baumbestand auf landwirtschaftlichen Nutzflächen um 80 % zurückgegangen. Aber es sind gerade die Bäume, die zu einer Senkung der schädlichen Umweltbelastungen durch die Landwirtschaft beitragen und der Landschaft eine attraktive Struktur verleihen. Auf den landwirtschaftlichen Nutzflächen wurden Bäume und Obstgärten durch die

zunehmende Mechanisierung der Landwirtschaft allmählich verdrängt. Heute sind Hochstämme vor allem auf futterbaulich genutzten Parzellen zu finden und nur noch vereinzelt stehen Hochstamm-Obstbäume auf ackerbaulich genutzten Flächen. Die Agroforstwirtschaft möchte die Vorteile erneut nutzen, welche die Bäume in den Kulturen den Bauern in den vergangenen Jahrhunderten boten. Bauern, die Agroforst mit modernen Produktionsmethoden betreiben, gibt es wenige in der Schweiz.

Geduld und wirtschaftliche Effizienz In zahlreichen in der Schweiz und den Nachbarländern durchgeführten Studien wurde nachgewiesen, dass nach dem Pflanzen von Bäumen eine Verbesserung der Produktivität für die Obst- oder Nutzholzproduktion auf Kulturflächen einsetzt. Durch das Anpflanzen von Bäumen erhält die Produktion eine vertikale Dimension, wodurch sich die Effizienz vor allem des Bodensystems verbessert wird. Auch weisen verschiedene Studien nach, dass sich in den ersten fünfzehn bis zwanzig Jahren der

Frigemo lanciert Pionier-Agroforstprojekt im Kanton Neuenburg Die zur fenaco gehörende FrigemoGruppe übernimmt jährlich rund 55 000 t Kartoffeln und veredelt diese zu über hundert verschiedenen Produkten (tiefgekühlt, gekühlt, Flocken). Nun lancierte Frigemo auf einer ihrer Landparzellen ein Agroforstprojekt.

Frigemo-Geschäftsleitungsmitglied Urs Vollmer initierte das Agroforstprojekt in Cressier (NE).

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UFA-Revue: Die Frigemo ist schweizweit die Nummer 1 für tiefgekühlte Kartoffelprodukte. Wie kommt ausgerechnet Frigemo dazu, ein Agroforstprojekt zu initieren? Urs Vollmer: Wir von der Frigemo fördern auch Nachhaltigkeits-Projekte, welche nicht direkt mit der Verarbeitung zu tun haben. Damit sind wir nicht allein, denn auch grossen internationalen Firmen wie Unilever, McDonald‘s oder Nestlé, zu denen wir enge Kundenbeziehungen pflegen, ist die Nachhaltigkeit ein wichtiges Anliegen, welches sie mit globalen Nachhaltigkeitsprogrammen verfolgen. Diese Firmen erwarten heute von all ihren Lieferanten bis auf Stufe Urproduktion nicht nur qualitativ hochstehende Produkte, sondern auch

Mehrleistungen im Bereich Nachhaltigkeit. Wir haben festgestellt, dass es mit Ideen und Kreativität möglich ist, einerseits wirtschaftlich zu produzieren und andererseits nachhaltig tätig zu sein. Warum ein Agroforstprojekt? Urs Vollmer: Wir haben sehr engagierte Mitarbeiter, beispielsweise Florian Hummel, der bei uns den Bereich Kläranlage und organische Entsorgung leitet. Er hatte Kontakt zur IG Agroforst und fand Agroforstprojekte innovativ und zukunftsweisend. Zeitgleich wurden wir von unserer Kontaktperson bei Unilever angefragt, ob wir nachhaltige Projekte bei ihrem Fond einreichen wollen. So ergab sich die gute Gelegenheit ein Agroforstprojekt auf einer idealen Parzelle am Rand des Naturschutzgebiets mit begrenzter Ackerbaufähigkeit zu realisieren. Das Projekt ist über den Knorr Sustainability Partnership Fund mitfinanziert. Der Bepflanzungsplan wurde von Agridea ausgearbeitet. Nutzen kann diese Agroforst-Parzelle der Landwirt David Steinemann. So hoffen wir, einen Beitrag

zur weiteren Verbreitung von Agroforstprojekten in der Schweiz zu leisten. Was ist nachhaltig an Agroforst? Urs Vollmer: Unter Nachhaltigkeit wird ein langfristig ausgelegter verantwortungsbewusster Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen verstanden. Agroforst erfüllt sowohl die ökologischen, als auch die sozialen und ökonomischen Kriterien der Nachhaltigkeit. In der Kombination von Ackerbau mit Baumkulturen ergibt 1 plus 1 mehr als zwei. Es findet ein Wettkampf um Nährstoffe statt, was den Baum zwingt, sich tiefer zu verwurzeln. Dadurch ist der Boden vor Erosion und Auswaschung geschützt, speichert zusätzliche Kohlenstoffe und verbessert langfristig die Bodenfruchtbarkeit. Auch bieten die Bäume Lebensraum für Vögel und Insekten. Was ist mit der ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit? Urs Vollmer: Die wirtschaftliche Nachhaltigkeit erfüllt das Projekt mit den Erträgen aus dem Feld- und Ackerbau sowie den Früchten der Bäume, in einer späteren Ge12 2013 · UFA-REVUE


PFALNZENBAU Nutzholzproduktion der Ertrag der angebauten Ackerbaukulturen nicht verschlechtert. Nach fünfzehn bis zwanzig Jahren wird die Lichtkonkurrenz zwischen Bäumen und Ackerbaukulturen zu gross und die Parzelle sollte nur noch futterbaulich genutzt werden. Die Wirtschaftlichkeit dieses Systems hängt direkt von der Höhe der Direktzahlungen ab, die für die Bäume bezogen werden können. Zudem wird der Zeitpunkt, an dem die Gewinnschwelle erreicht wird, durch die Art der Holzproduktion bestimmt (Obst und/oder Nutzholz). Die verschiedenen Systeme, die Ackerbau und Obstbaumproduktion verbinden, gewährleisten langfristig über eine Generation hinaus eine gewisse Einkommensstabilität. Wer auf schnelle Gewinne aus ist, muss sich mit Agroforst in Geduld üben. Die Systeme, die auf eine Nutzholzproduktion abzielen, erfordern jedoch mehr Geduld.

Anbauplanung Die Agroforstwirtschaft ist ein Produktionszweig mit einem langfristigen Zeithorizont. Ziel der Nutzholzproduktion (Bergahorn, Spitzahorn, Süsskirsche, Walnussbaum, wil-

neration mit dem Möbelholzverkauf. Direktzahlungen kompensieren die Mindererträge der Ackerkulturen und den höheren Arbeitsaufwand, der für die Bearbeitung der Fläche nötig ist. Einen Baum zu pflanzen, hat zudem eine soziale Dimension, man denkt über eine Generation

der Birnbaum, Kastanie, Eberesche) ist, dass der Baumstamm bei einer Baumhöhe von 3 bis 4 m einen Durchmesser von 50 bis 60 cm erreicht. Diese Grösse wird je nach Baumart erst nach 50 bis 70 Jahren erreicht. Eine Pflanzung muss gut überlegt sein. Die wichtigsten Faktoren, die berücksichtigt werden müssen, sind der Abstand zwischen den Baumreihen, der Baumabstand innerhalb der Baumreihe, die Breite des Krautsaums und die Ausrichtung der Baumreihen. Diese Faktoren sind je nach Baumart, Topographie und Bodennutzung unterschiedlich. Die ideale Bepflanzung verläuft in nordsüdliche Richtung, damit der Baumschatten die Kulturen möglichst wenig beeinträchtigt, zudem ist der Abstand zwischen den Baumreihen auf die Arbeitsbreite der landwirtschaftlichen Maschinen abzustimmen. Bei einem Reihenabstand zwischen 25 und 40 Metern ist eine Dichte von 30 bis 80 Bäumen pro Hektare möglich. Mit dieser Pflanzendichte ist das Gleichgewicht zwischen landwirtschaftlicher Produktion und Agroforstwirtschaft gewährleistet.

hinaus – von den Früchten profitiert auch die nachfolgende Generation, und bis ein Baum ausgewachsen ist und gefällt werden kann, ist schon die dritte Generation an der Reihe. Interview: Daniela Clemenz, UFA-Revue

Nachhaltigkeit als Teil der Unternehmensstrategie Frigemo ist eine Tochtergesellschaft der fenaco mit Sitz in Cressier (NE) und hat sich auf die Verarbeitung von Kartoffeln spezialisiert. Seit 15 Jahren erstellt Frigemo jährlich eine interne Ökobilanz und ein CO2-Monitoring, um schrittweise die Umweltbelastungen zu verringern und Nachhaltigkeitspotenziale zu erkennen. Durch Optimierung der Produktionsprozesse wird zudem «Foodwaste» gering gehalten. Über eine eigene Kläranlage entsteht aus dem Abwasser der Kartoffelverarbeitung biologischer Klärschlammdünger. Frigemo und Unilever sind langjährige Partner. Für den durch Frigemo hergestellten Knorr Stocki werden ausschliesslich Schweizer Kartoffeln verwendet. Knorr ist eine bekannte Lebensmittelmarke, die heute der Unilever-Gruppe gehört, die ihren schweizerischen Sitz in Thayngen (SH) hat. Die Verankerung der Nachhaltigkeit erklärten Unilever und Knorr zu ihren strategischen Zielen. So sollen alle landwirtschaftlichen Rohstoffe, die Unilever verarbeitet, bis 2020 aus nachhaltiger Produktion stammen. Auch werden über den von Unilever gegründeten Knorrfond (Knorr Sustainability Partnership Fund) Innovationen gefördert, die sich positiv auf die ökologischen und sozialen Herausforderungen auswirken. UFA-REVUE · 12 2013

Intensive Nutzung Ziel der Agroforstwirtschaft ist es, die Parzelle normal zu nutzen und die ackerbauliche Produktion möglichst lange aufrechtzuerhalten. Es ist daher notwendig, die Bäume zu «zwingen», ein Wurzelsystem zu entwickeln, das in die Tiefe wächst und der Baumkrone eine Form zu verleihen, die den Durchgang mit Landwirtschaftsmaschinen nicht beeinträchtigt. Daher sollte in den ersten Jahren der Kulturanbau möglichst nahe an die Bäume erfolgen. Durch die Bodenbearbeitung und die Konkurrenz der Kultur muss der Baum tiefwachsende Wurzeln bilden. Diese sind eine Art «Auffangnetz» für Nährstoffe und verhindern das Auswaschen. Auch entnehmen die Wurzeln ihren Wasserbedarf so aus grosser Tiefe, dass der Ertrag der Ackerbaukulturen nicht beeinträchtigt wird. Auch wenn die Parzelle meist mit dem Direktsaatsystem bebaut wird, sollte der Boden dennoch beidseits der Baumreihen bearbeitet werden (Pflügen oder Untergrundlockerung), damit Wurzeln, die zu nahe an der Oberfläche verlaufen, ge-

Mit einer gut durchdachten Anbauplanung und gezielten Massnahmen beim Baumwuchs wird verhindert, dass die Bäume die Ackerkulturen beeinträchtigen, erklärt Landwirt David Steinemann Mareike Jäger (Agridea) und Urs Vollmer (Mitglied der Frigemo-Geschäftsleitung).

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PFLANZENBAU

In einer gemeinsamen Pflanzaktion von Frigemo-, Unileverund Agrideamitarbeiter sowie Landwirt David Steinemann werden 54 Obstbäume in Cressier gepflanzt.

schnitten werden. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Baumhöhe. Der Stamm soll möglichst lang und gerade (ohne Knoten) sein. Die Form, die der Krone gegeben wird, wird möglicherweise auch von den Direktzahlungen beeinflusst (Beiträge ab 3 m breiten Baumkrone). Hier gilt es, einen Kompromiss zwischen wirtschaftlichen Er-

fordernissen und Arbeitserleichterungen für die Durchfahrt mit landwirtschaftlichen Maschinen zu finden.

Fazit Die Agroforstwirtschaft ist nicht ein Rückschritt der Produktionsmethoden, vielmehr wird damit eine alte Methode einer modernen zeitgemässen Landwirtschaft angepasst. Auf einer

gut geplanten Parzelle für Agroforstwirtschaft können die Arbeiten mit landwirtschaftlichen Maschinen effizient ausgeführt werden und es kann normal landwirtschaftlich produziert werden. Agroforstparzellen erfüllen die Anforderungen an eine nachhaltige Entwicklung, die auf eine effiziente Produktion abzielt und dabei gleichzeitig die Umwelt schützt. Mit Agroforst wird verstärkt CO2 im Boden gespeichert, werden Erosion und das Auswaschen von Nährstoffen verhindert. Zudem wird ein wertvoller Beitrag zur Biodiversität geleistet und die Bauern kommen damit den gesellschaftlichen Ansprüchen an eine vielfältige und ökologische Landwirtschaft entgegen. 䡵

Autor Gaël Monnerat, UFA-Revue, 1510 Moudon

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Neue Produkte für Ihre Kulturen – auch im 2014 ist Syngenta wieder für Sie da! EIN HERZLICHES DANKESCHÖN FÜR IHR VERTRAUEN IM 2013: in unsere Produkte ebenso wie in unsere Kompetenz als Ihr Partner vom Saatgut bis zur erfolgreichen Ernte. Mit unseren Neuheiten helfen wir Ihnen, auch 2014 Ihren Ernteerfolg spürbar zu optimieren.

Dynali – Ein neuer Standard gegen den Echten Mehltau der Reben Das neue Weinbaufungizid Dynali von Syngenta ist in erster Linie ein Produkt gegen den Echten Mehltau der Reben. Zusätzlich ist es aber auch gegen Schwarzfäule (Black-rot) und in Mischung mit Folpet DG auch gegen den Rotbrenner bewilligt. Der in unserem Spritzprogramm neue Wirkstoff Cylufenamid gehört zur Klasse der Amidoxidime, währendem Difenoconazol, der zweite Wirkstoff von Dynali, zu den Triazolen zählt. Daher gehört das Produkt zur Gruppe der SSH Produkte. Es sind maximal zwei Behandlungen pro Saison mit Dynali bewilligt, die am besten in der Zeitspanne des höchsten Krankheitsdruckes platziert werden; das heisst, in der Regel kurz vor der Blüte bis in die Nachblütezeit hinein. Das Fungizid verfügt über eine ausgesprochen anwenderfreundliche Formulierung und ist daher problemlos mit einem Produkt gegen den Falschen Mehltau mischbar.

Revus Top – Ein Schuss, zwei Treffer, gegen Krautfäule und Alternaria Revus Top ist eine Kombination der beiden Wirkstoffe Mandipropamid und Difenoconazol und wirkt sowohl gegen die Krautfäule als auch gegen Alternaria der Kartoffeln. Nach der Behandlung wird der Wirkstoff Mandipropamid in die Wachsschicht der Pflanzen eingeschlossen und auf die Blattunterseiten transportiert (translaminare Wirkung). Da der Wirkstoff nicht UFA-REVUE · 12 2013

nur von den Blättern, sondern auch von den Stängeln der Kartoffelpflanzen aufgenommen wird, können auch Phytophthora-Infektionen an den Stängeln bekämpft werden. Der Wirkstoff Difenoconazol aus der Gruppe der Triazole wirkt gegen Alternaria und weist eine lokalsystemische Wirkung auf. Nach einer Behandlung mit Revus Top kommt es somit zu einem sofortigen Abstoppen des Pilzwachstums. Das Produkt weist vorwiegend eine vorbeugende (protektive) Wirkung auf. Ein weiterer Vorteil von Revus Top liegt in der hohen Regenfestigkeit. Es sind maximal 3 Behandlungen in Abständen von 7 bis 10 Tagen, je nach Witterung und Krankheitsdruck, durchzuführen.

Arcade 880 EC – Mit einer Behandlung saubere Kartoffeln Arcade 880 EC ist ein Herbizid für den Kartoffelbau, welches vorwiegend im Vorauflauf, bei einigen Sorten aber auch im frühen Nachauflauf eingesetzt wird. Dabei handelt es sich um eine Komplettlösung und die Zumischung eines weiteren Produktes ist nicht notwendig. Arcade 880 EC besteht aus den beiden Wirkstoffen Prosulfocarb und Metribuzin, die zusammen ein sehr breites Wirkungsspektrum abdecken. Prosulfocarb wird hauptsächlich über das Hypokotyl der Unkräuter aufgenommen und erfasst auflaufende Samenunkräuter und einjährige Gräser bis zum Keimblattstadium, bzw. 1-Blattstadium. Der zur Gruppe der Triazine gehörende Wirk-

stoff Metribuzin wirkt über die Wurzeln und Blätter der Unkräuter und Gräser. Saatkartoffeln dürfen nur im Vorauflauf behandelt werden.

Stomp Aqua – Das Stomp mit der anwenderfreundlicheren Formulierung Stomp Aqua ist eine Neuformulierung des bewährten Herbizides Stomp SC. Der Einsatz von Stomp Acqua ist in zahlreichen Kulturen möglich, vor allem auch dort, wo es ansonsten nur wenige bewillgte Herbizide gibt. Stomp Aqua hemmt die Keimung und die Wurzelentwicklung auflaufender Unkräuter und Ungräser. Die beste Wirkung wird bei möglichst feinkrümligem Saatbeet, ausreichender Bodenfeuchtigkeit und genügend Niederschlägen nach der Anwendung erreicht. 䡵 43


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Fortsetzung Seite 67 12 2013 · UFA-REVUE


KURZMELDUNGEN NUTZTIERE

Mischung muss stechen Technik und Fütterungsmanagement – beides muss stimmen, um eine ideale Rindviehmischung zu erstellen:

• Eine nach UFA W-FOS berechnete Mischration ist pansengerecht, weil das Nährstoffangebot konstant und ausgewogen ist und un-

gesunde pH-Schwankungen minimiert werden. Wird die Mischung auf die Hand gedrückt, soll sie ein wenig stechen. Unscharfe Messer zerstören die Struktur. Auch zu kurzes Mischen ist nicht gut, weil dadurch die Futterverwertung verschlechtert wird. Wertvolle Hinweise zur Wiederkäuergerechtigkeit der Ration liefert die Schüttelsiebbox. Die Mischung soll homogen sein, so dass die Tiere nicht einzelne Bestandteile auslesen. Der Anteil Trockensubstanz muss zwischen 38 und 45% liegen.

Prävention bei Schafen und Ziegen Bei den Kleinwiederkäuern wird aktiv an einer Reduktion des Antibiotika-Einsatzes gearbeitet. Bereits konnten Fortschritte erzielt werden. «Unsere Bekämpfungsund Sanierungsprogramme werden rege genutzt», erklärt Diana Camenzind, Präsidentin des Beratungs- und Gesundheitsdienstes für Kleinwiederkäuer (BGK). Wo der Einsatz antibiotischer Wirkstoffe zu Gunsten des Tierwohls trotzdem nötig sei, erfolge er gezielt aufgrund einer Diagnose durch den Bestandestierarzt.

Bernhard Fischer, Milchviehspezialist im UFA-Beratungsdienst Zollikofen

Stabile Kuhgesundheit

Mehr Protein, mehr Leistung

Keine Ahornsamen für Pferde

Der Gesundheitsstatus der Milchkühe ist laut Rindergesundheitsdienst (RGD) aufgrund von Sanierungsmassnahmen, etwa von BSE oder BVD, und dank optimierter Haltungssysteme in den letzten zehn Jahren stabil geblieben. Als stabil erweise sich auch die Prävelenz wichtiger Mastitiserreger. Stoffwechselstörungen haben nach subjektivem Empfinden ebenfalls nicht zugenommen, stellt der RGD fest. Eine Verschlechterung sei vermutlich einzig bei der Klauengesundheit – unter anderem wegen Mortellaro – zu verzeichnen.

Mit steigender Proteinversorgung nimmt die Milch- und Eiweissleistung der Milchkühe beinahe linear zu, bestätigt ein Fütterungsversuch am Lehr- und Forschungszentrum für Landwirtschaft, LFZ RaumbergGumpenstein mit 108 Milchkühen (41 Holstein Friesian, 31 Braunvieh, 36 Fleckvieh) zwischen dem 21. und 105 Laktationstag. Die Erhöhung der Proteinversorgung von 14 auf 18 % führte zu einer Zunahme der Gesamtfutteraufnahme von 21.3 auf 22.9 kg Trockensubstanz pro Tag. Erwartungsgemäss stiegen auch die N-Ausscheidungen von 323 auf 478 g pro Tier und Tag und die NVerwertung verschlechterte sich.

Drei Studien aus den USA und Belgien haben gezeigt, dass im Urin und im Blut der an saisonaler Weidemyopathie erkrankten Pferde Hypoglycin A nachgewiesen werden kann. Dieses Gift ist im Samen des Ahornbaumes enthalten.

Euter-Mortellaro trocknen Bei Mortellaro-Infektionen am Euter müssen die Wunden täglich mit desinfizierender Seife gewaschen, getrocknet (Fön) und desinfiziert werden. Insbesondere in Roboterbetrieben ist die regelmässige Euterkontrolle ein absolutes Muss.

Luzerne statt Stroh? In einem Versuch von Haus Riswick hat sich Luzerneheu in der Milchvieh-Mischration besser gerechnet als Stroh. Luzerne kostet zwar mehr, beeinflusste aber im Versuch den Verzehr und die Leistung positiv. UFA-REVUE · 12 2013

Energieeffizienz in Puidoux Im UFA-Mischfutterwerk Puidoux ist eine neue Stufenvermahlung installiert worden. Die neue Linie besteht aus zwei Vordepots mit vertikalen Vormischschnecken, einem Walzenstuhl, einem Rüttelsieb und einer Doppel-Vertica-Hammermühle. Mit dem neuen System sinkt der Stromverbrauch um rund 30 %. Der Feuchtigkeitsverlust beim Mahlen wird reduziert.

«Suisse Tier» Eintritt gewonnen Anlässlich des Jubiläums «10 Jahre Biblis» hat die UFA-Revue in einem SMS-Wettbewerb fünf Mal zwei Eintrittstickets für die «Suisse Tier» verlost. Gewinner waren: Thomas Scherz, Kleinlützel; Samuel Schneider, Walterswil; Jolanda Halter, Giswil; Karl Steiner, Rickenbach; Franz Bieri, Grosswangen. Herzliche Gratulation!

Zu den vorbeugenden Massnahmen im Managementbereich zählt Diana Camenzind speziell eine wiederkäuergerechte Fütterung mit qualitativ überzeugendem Raufutter und einer bedarfsgerechten Ergänzung. Ein Brennpunkt sei die Selenversorgung: «Immer wieder werden wir mit Selenmangel bei Jungtieren konfrontiert. Häufig haben auch schon die Muttertiere einen Selenmangel, der klinisch aber nicht manifest wird und sich erst beim Jungtier zeigt.» Viele Tierhalter verabreichen ihren Jungtieren prophylaktisch Selenpräparate. Vorbeugend wirkt die bessere Versorgung der Muttertiere mit ausreichend Selen über ein Mineralfutter oder einen Leckstein.

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UNTERWEGS MIT... EN ROUTE AVEC …

… Rindviehspezialist Markus Vögeli

Weiter so im 2014! «Den Kunden Nutzen bringen», antwortet Markus Vögeli postwendend, wenn man ihn nach seinen Zielen in der Fütterungsberatung fragt. Der UFA-Rindviehspezialist betreut GrossviehmastBetriebe im ganzen Kanton Aargau und Milchvieh-Betriebe im Gebiet der LANDI Wasserschloss und Frila.

‹Suisse Tier› in Luzern zu bewundern waren, stammen von den Betrieben Brun und Klauser. Zu den Kriterien für die Auswahl solcher Ausstellungsmuni gehört, dass sie schlachtreif sind, optisch überzeugen und aus der gleichen Bucht kommen, um Aggressionen zu vermeiden.

Mehr Berater als Verkäufer

Mash-Mischung für Aufzucht

«Ich sehe mich mehr als Berater denn als Verkäufer», sagt der seit bald 15 Jahren im UFA-Beratungsdienst tätige Familienvater und Meisterlandwirt. Konkret bedeutet dies: Statt hoher Kraftfuttergaben wird eine Ration empfohlen, die unter den betrieblichen Bedingungen wirtschaftlich optimal ist. Munimäster und Milchproduzenten würdigen die ehrliche Beratung durch langjährige Kundentreue. Heute besucht Markus Vögeli die zwei jungen Betriebsleiter David Klauser und Raphael Brun. Bereits die Väter dieser beiden Munimäster waren langjährige UFAKunden.

Sowohl bei Bruns als auch bei Klausers werden die Tränker mit Wasser-Pulver (UFA 207 plus) am Förster-Automaten getränkt. Damit sich die Kälber rasch zum Wiederkäuer entwickeln, erhalten sie zusätzlich Kraftfutter und Heu. Raphael Brun bietet das Festfutter in Form einer Mash-Mischung an, die aus gutem Heu, Zuckerrübenmelasse, UFA 116 und UFA 149 besteht. «Seit wir die Kälber so anfüttern, entwickeln sie sich besser», beobachtet er. Jährlich rund 110 seiner Tiere werden als Fresser im Gewichtsbereich von 180 bis 190 kg an regionale Berufskollegen verkauft.

‹Suisse Tier› Muni Die schönen Muni, die an der diesjährigen

Markus Vögeli, 5246 Scherz Geboren:

29. Juli 1966

Familie:

Verheiratet mit Edith, Kinder Joel (14), Aron (13), Tabea (8)

Ausbildung:

Meisterlandwirt, im UFA-Beratungsdienst seit 1999

Hobby:

Familie, Wandern in den Bergen

Motto:

«Den Kunden empfehlen, was ich an ihrer Stelle selber machen würde.»

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Weniger Kolben im 2013 Die Ausmastration wird so ausgelegt, dass hohe Zunahmen und ein genügender Strukturgehalt gesichert sind. David Klauser erstellt für seine IP-Suisse Muni eine Mischung aus Maissilage, Zuckerrübenschnitzeln, Grassiloballen, Körnermaismehl, UFA 149 Eiweisskonzentrat, UFA 132F und Mineralfutter TMR 1117. «Auch bei uns war der Kolbenanteil beim Silomais 2013 geringer als in den Vorjahren», stellt der Betriebsleiter fest. Je nach Analyseresultate muss die Ergänzung angepasst werden. Speziell an der Ration Brun ist das Schälgemüse (5 bis 10 %), das jeweils bei einem nahegelegenen Verarbeiter abgeholt werden kann. Boxenlaufstall Bei Bruns werden die QM-Muni in einem Boxenlaufstall nach den BTS-Normen gehalten (besonders tierfreundliche Stallsysteme). «Mit einem Lospa-System hätte ich den vorhandenen Raum beim Umbau des ehemaligen Milchviehstalls nicht voll nut-

Das Heu-Kraftfutter-Gemisch des Betriebs Brun.

zen können und für einen Ausbau war der Platz ringsum zu knapp», begründet Raphael. Boxen sind tierfreundlich und benötigen im Vergleich zu Tiefstreue weniger Stroh.

‹Swiss Quality Beef› Seit einem Jahr produziert Raphael Brun zirka 50 % seiner QM-Muni für den Kanal ‹Swiss Quality Beef›, der in den letzten Jahren ein rasantes Wachstum verzeichnete und nach wie vor neue Produzenten aufnehmen kann. Der Tierhandel erfolgt sowohl bei Bruns wie auch bei Klausers via Anicom. Raphael Brun arbeitet noch mit dem örtlichen Händler zusammen.

Kaninchen und Trockenfrüchte Mit der Kaninchenmast hat sich Raphael Brun 2012 einen zusätzlichen Betriebszweig aufgebaut. «Wie bei den Muni ist auch bei den Kaninchen in der Einstallphase eine intensive Beobachtung nötig», findet er. In einer betriebseigenen Dörrerei verarbeiten Bruns ausserdem pro Jahr 150 bis 250 t Obst zu Trockenfrüchten, die unter anderem an LANDILäden vermarktet werden.

250 KWp Strom Nach längerer Planung hat der Betrieb Klauser diesen Herbst auf seinen Dächern eine Solaranlage installiert: Total 1500 m² für die Produktion von 250 KWp Strom. Zu lösen gibt es nur noch ein Problem: Der Staub, der beim Einstreuen des Tretmiststalls entsteht, sollte nicht auf die Solarzellen gelangen. David hat deshalb vor, ein Windschutznetz zwischen dem Dach des Liegebereichs und jenem des Fressbereichs zu montieren: «Mit dem Windschutznetz würden die Ammoniakemissionen reduziert und der Hofdünger an Wert gewinnen», erklärt er. Der Fress- und Aufenthaltsbereich des Stalls wird mit dem Schieber entmistet. Zusammen mit seiner Frau Daniela hat David Klauser den Betrieb per 1. Januar 12 2013 · UFA-REVUE


2013 von seinem Vater Werner Klauser übernommen. Zusätzlich zu den Arbeiten auf dem Hof absolviert der diplomierte Landwirt momentan die Betriebsleiterschule. Daniela Klauser ist 60 % bei der Spitex tätig und besucht die Bäuerinnenschule.

produzieren. David Klauser prüft – in Absprache mit dem regionalen Ökobüro – die Pflanzung zusätzlicher Bäume.

Raphael Brun hat die Ökoflächen bereits so ausgewählt, dass er von Vernetzungsbeiträgen profitieren kann. Der vielseitige Betrieb Brun umfasst die Zweige Munimast, Fresserproduktion, Kaninchenmast, Dörrerei und Ackerbau.

Mit der Agrarpolitik 2014/17 planen Klausers und Bruns keine grossen Umstellungen. Beide Betriebe sind darauf ausgerichtet, für den Markt zu

Betriebsspiegel Raphael und Bianca Brun, 5644 Auw

BLICKPUNKT POINT DE VUE Familie Brun, Auw (AG):

Nutzfläche: 29 ha, Talzone Tiere: 90 Muni-Plätze (50 % Swiss Quality Beef), 40 Tränker-Plätze, 1650 Kaninchenmast-Plätze (für Kani Suisse) Pflanzenbau: 9 ha Mais, 6.6 ha Winterweizen, 2.2 ha Raps, 2.5 ha Gerste, 4 – 5 ha Kunstwiese, Natur- und Ökowiesen Spezielles: Dörrbetrieb

«Dank optimierter Fütterungsplanung können wir den Kraftfutteranteil gering halten.»

Arbeitskräfte: Betriebsleiter-Familie und Eltern, 1 Kurzzeitaufenthalter, 1 Praktikant

Im September Offerten eingeholt, im November umgesetzt: Auf dem Betrieb Klauser entsteht eine 1500 m² flächige Solaranlage.

Betriebsspiegel David und Daniela Klauser, 5057 Reitnau

BLICKPUNKT POINT DE VUE David und Daniela Klauser, Reitnau (AG):

Nutzfläche: 19.4 ha, Hügelzone Tiere: 150 Muni, 35 Aufzuchtkälber, 2 Ziegen, 10 Hühner Pflanzenbau: 7 ha Silomais, 1 ha Triticale, 7 ha Kunstwiese, Natur- und Ökowiesen Spezielles: Stromproduktion mit Solaranlage Arbeitskräfte: David und Werner (Vater) Klauser

UFA-REVUE · 12 2013

«Auch in Zukunft wollen wir unseren Betrieb in erster Linie auf die Produktion ausrichten.»

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ERFOLG IN DER PRAXIS SUCCÈS DANS LA PRATIQUE

LESE-FUTTER À LIRE Neue Toro-Futter Die neuen UFA 230-7 und 2317 beruhigen nervöse Muni dank spezifischer Zusammensetzung und Fermentation nach W-FOS. Ansonsten gleichen die Gehalte dem entsprechenden Toro-Standardfutter.

Gegen Kotwasser

Urs Wölfli, Schmiedrued (AG).

UFA-Wühlerde fördert frühe Futteraufnahme Ferkel sind von Haus aus neugierig. Kaum sind sie auf der Welt, wird die Umgebung erkundet. Dies gilt es auszunutzen, findet Urs Wölfli, der seinen Ferkeln vom zweiten Lebenstag an UFA-Wühlerde anbietet. Und das mit langjährigem Erfolg! Schon sein Vater habe den Ferkeln immer Wühlerde ge-

geben, damals war es jedoch noch Humus aus dem Wald. Die UFA-Wühlerde, die mit etwas Eisen angereichert ist, vermischt Urs Wölfli zusätzlich mit dem EisenzuckerProdukt UFA-Fenergie und verteilt den Mix so, dass auch die Sau davon aufnimmt. Dadurch lernen die Ferkel

früh fressen. Mit Wühlerde, Fenergie und einer Eiseninjektion am zweiten Lebenstag wird die Versorgung sichergestellt. Ab dem zehnten Tag wird langsam UFA-Ferkelfutter angefüttert. Zu diesem Zeitpunkt verspeisen die Ferkel bereits eine beträchtliche Menge an Festfutter. Tobias Burren

HOBBYTIER-ECKE ANIMAUX D’AGREMENT

Gefressen statt hinausgescharrt Wachteln werden als Heimtier immer beliebter, da sie im Vergleich zu anderen Hühnervögeln weniger Platz benötigen. Sowohl wegen ihrer Eier als auch wegen ihres Fleisches gelten

Wachteln als Delikatesse. Eine gute Fütterung ist deshalb besonders wichtig. Wachteln benötigen hochwertiges Futter mit einem hohen Anteil an Rohprotein. Das Ergänzungs-

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futter UFA 503 Bio mit 22 % Rohprotein eignet sich ideal. «Es wird bestens gefressen und die Tiere scharren es nicht aus dem Trog», beobachtet Beat Buchle, der in Villnachern (AG) 450 japanische Wachteln hält.

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Bedarfsgerechte Nährstoffgehalte Sehr gute Fressbarkeit Fein strukturiert Gute Schmackhaftigkeit Mineralisiert und vitaminiert Garantierte Gehalte Futterautomat-tauglich

Des Weiteren ist laut Beat Buchle das Verfüttern von Kalk für eine stabile Schale sowie von frischem Gras, Gemüse und Obst für die Vitaminversorgung der Wachteln wichtig. Tobias Burren 50

Kotwasser ist für das Pferd und seinen Besitzer eine unangenehme Angelegenheit. Neben der Verschmutzung resultieren Hautläsionen sowie der Verlust von Mineral- und Wirkstoffen. Da rund 80 % der Immunzellen im Darm angesiedelt sind, leidet das ganze Immunsystem. Hypona-Florsana wurde speziell gegen Kotwasser entwickelt. Daneben zeigt diese Hypona-Spezialität eine gute Wirkung gegen allgemeine Verdauungsprobleme und bei schlechter Futterverwertung.

Glückwunsch und Dank UFA wünscht Ihnen und Ihrer Familie schöne Festtage, einen guten Rutsch ins neue Jahr und viel Glück in Haus und Stall. Für das entgegengebrachte Vertrauen in Futter und Beratung danken wir herzlich.

UFA-Berater Conseiller UFA 3052 Zollikofen 058 434 10 00 1070 Puidoux 058 434 09 00 6210 Sursee 058 434 12 00 9500 Wil 058 434 13 00 ufa.ch 12 2013 · UFA-REVUE


Dezember 2013

Qualität in der Schweineproduktion

Das Besondere am Schweizer Schweinefleisch Was bedeutet «Jagerqualität»? Gesunde Tiere, gesundes Fleisch Fütterung vorausschauend planen Lungenbefunde im Schlachthof Wiegen – aber wie? Eine Woche früher fertig

52 54 56 58 60 62 64


QUALITÄT IN DER SCHWEINEPRODUKTION NUTZTIERE

Das Besondere am Schweizer Schweinefleisch ZAHLREICHE KRITERIEN sprechen dafür, hier zu Lande produziertes Schweinefleisch anderen Herkünften vorzuziehen. Schweizer Schweinefleisch ist etwas für Feinschmecker.

Martin Scheeder

In Umfragen kann immer wieder festgestellt werden, dass für die Konsumenten das beste Fleisch jeweils aus dem eigenen Land kommt. Fleischkauf ist halt Vertrauenssache – und den eigenen Landsleuten wird offenbar mehr vertraut als dem Ausland (sofern die Preisunterschiede nicht zu gross sind…). Im Falle des Schweizer Schweinefleisches gibt es aber tatsächlich eine Reihe von objektiven Kriterien und Merkmalen, die ihm eine besondere Qualität verleihen.

Kein Schrumpfen in der Pfanne Eine Grundlage dafür wurde bereits vor Jahrzehnten gelegt. Mit dem so genannten Halothan-Test wurde gezielt und konsequent gegen den Fleischbeschaffenheits-Mangel PSE (blasses, wasserlässiges Fleisch, das in der Pfanne schrumpft) gezüchtet. PSE-Fleisch wird durch eine genetisch veranlagte Stressanfälligkeit verursacht. Zur Verbreitung dieses Qualitätsmangels kam es, weil die Stressanfälligkeit mit einer starken Bemuskelung und Fleischfülle einhergeht. Mit der Verfügbarkeit von Gentests für die zu Grunde liegende Mutation konnte dann noch gezielter gegen PSE selektiert werden. Heute sind alle Schweizer Rassen und sämtliche KBEber der Suisag reinerbig stress-stabil. Eine jüngst an einem grossen Schlachthof durchgeführte Untersuchung bestätigte entsprechend, dass PSE in der Schweiz kein Problem mehr darstellt und das Wasserbindungsvermögen des Fleisches auf einem hohen Niveau liegt.

Fett für einen hohen Genusswert Ebenfalls schon früh wurde festgestellt, dass durch die Zucht auf ho52

hen Fleischanteil und magere Schlachtkörper leider auch der intramuskuläre Fettgehalt zurückging. Unter intramuskulärem Fett (IMF) sind feine Fetteinlagerungen im Muskel zu verstehen, die zu einer Verbesserung des Genusswertes (Saftigkeit, Zartheit, Geschmack) beitragen. Bereits 1988 wurde an der MLP in Sempach der intramuskuläre Fettgehalt bei den Prüftieren gemessen und in den Zuchtwert einbezogen. In den folgenden Jahren gelang es dann, den IMF deutlich anzuheben (Grafik). Heute besteht die Herausforderung darin, ein als optimal angesehenes Niveau von 2 bis 2.5 % zu halten, da damit bereits ein guter Genusswert gewährleistet wird, die Fetteinlagerungen aber noch nicht deutlich sichtbar werden. Eine weitere Herausforderung für die künftige Zuchtarbeit dürfte darin liegen, diesen optimalen IMF möglichst einheitlich bei einem Grossteil der Mastschweine zu erreichen. Offen ist auch die Frage, ob es ein Kundensegment gibt, von dem noch stärker marmoriertes Fleisch mit höherem IMF gewünscht wird. Grundsätzlich bestünde bereits heute die Möglichkeit, entsprechende Tier zu selektieren.

Fettqualität Die Einzigartigkeit des Schweizer Schweinezuchtprogrammes liegt also im internationalen Vergleich darin, dass der Fleischqualität ein so hohes Gewicht beigemessen wird. Ebenfalls einzigartig ist die Bedeutung, welche hier zu Lande der Fettqualität beim Schwein zukommt. Seit über 25 Jahren ist die Fettzahl als Qualitätskriterium ein Element des Bezahlungssystems für Schlachtschweine. Durch die Fettzahl wurde sichergestellt, dass sich das

Was gut ist, kann noch besser werden Zucht: Einbezug von Merkmalen der Fettqualität und der Zartheit des Fleisches prüfen. Fütterung: Verbesserung des ernährungsphysiologischen Wertes, beispielsweise durch Fettzusammensetzung und Gehalt an Antioxidantien. Technologie: Genusswert (Zartheit) durch Massnahmen bei der Fleischgewinnung und durch Fleischreifung optimieren.

Schweinefett für die Herstellung hochwertiger Fleischprodukte eignet und nicht zu weich oder oxidationsanfällig ist. Hier waren und sind in erster Linie die Futtermittelhersteller gefordert. Da die Schweine aber auf immer geringeren Speckansatz gezüchtet wurden, ist es zunehmend schwieriger geworden, die Grenzwerte für die Fettzahl einzuhalten. So muss sogar der Einsatz von Gerste begrenzt und Nebenprodukte aus der Verarbeitung von Brotgetreide (Mühlennachproduktegemisch) können in Futterrezepturen kaum noch berücksichtigt werden. Derzeit laufen daher Untersuchungen, wie das Bewertungssystem angepasst werden kann, um bei Aufrechterhaltung einer guten Fettqualität eine nachhaltigere Fütterung mit einheimischen Getreiden und Nebenprodukten zu ermöglichen.

Besser als das Gesetz fordert Neben diesen Aspekten der messbaren Produktequalität befindet sich die Schweinehaltung in der Schweiz auch in Bezug auf das Tierwohl – und damit ideellen und ethischen Aspekten der Qua12 2013 · UFA-REVUE


QUALITÄT IN DER SCHWEINEPRODUKTION NUTZTIERE

Zusammenarbeit in der Branche Eine Erklärung für den hohen Stellenwert der Fleischqualität dürfte auch im speziellen Umfeld der hiesigen Schweinefleischproduktion zu suchen sein. Fleisch ist in der Schweiz vergleichsweise teuer. Die Konsumentenschaft erwartet daher eine hohe Qualität. Diese Ansprüche der Kundschaft werden vom Lebensmitteleinzelhandel wahrgenommen und – durch die enge Verbindung zu den Partnern in der Fleischindustrie – sehr direkt an die Abnehmer der

Schlachttiere weitergeleitet. Von dort werden die entsprechenden Signale – in der kleinräumigen Schweiz sehr wirkungsvoll – an Tierhandel und Nutztierhalter weitergegeben. Diese vom Produkt zur Produktion zurückgerichtete Signalkette wird zusätzlich durch die Arbeit von Kommissionen und Fachgruppen unterstützt, in denen enge Kontakte und eine effiziente Kommunikation zwischen Vertretern der verschiedenen Markpartner in der Wertschöpfungskette gepflegt werden. So ergibt sich eine schnelle und deutliche Rückmeldung bei Mängeln und spezifischen Qualitätsanforderungen. Ein Ergebnis davon ist, dass die Schweizer Schweinezucht auf ein Schwein zielt, welches nach Robustheit, Fleischanteil und eben auch Fleischund Fettqualität optimiert ist und nicht einseitig auf Fleischmenge gezüchtet wird.

In Zukunft wird es unter anderem darum gehen, die Errungenschaften zu bewahren und das Gute weiter zu verbessern. In laufenden Untersuchungen werden beispielsweise in Zusammenar-

Grafik: Intramuskuläres Fett (IMF) im Kotelettmuskel Intramuskulärer Fettanteil (%)

lität – auf einem hohen Niveau. Die Gruppenhaltung tragender Sauen wird seit über fünfzehn Jahren umgesetzt. Abferkelkäfige und Ferkelschutzkörbe sind seit dem Jahr 2007 nicht mehr im Einsatz. Die Kastration männlicher Ferkel erfolgt nur noch unter Schmerzausschaltung. Die Tierschutzauflagen werden straff umgesetzt. Ein sichtbares Zeichen dafür ist, dass die Schwänze nicht mehr kupiert werden (müssen), und über 60 % der Schweine werden unter Haltungsbedingungen gehalten, die deutlich über die gesetzlichen Bestimmungen hinausgehen.

2.8 2.6 2.4 2.2 2.0 1.8 1.6 1.4 1.2 1.0 0.8 0.6

䡵 Schweizer Edelschwein 䡵 Schweizer Landrasse 䡵 Premo® (ES Vaterlinie) 䡵 Duroc

1987

1995

beit von Suisag, der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften sowie Partnern aus der Fleischindustrie Massnahmen zur weiteren Verbesserung des Genusswertes, aber auch des ernährungsphysiologischen Wertes entwickelt. Das übergeordnete Ziel ist und bleibt, Schweizer Schweinefleisch anzubieten, das mit ausserordentlich hohem Genuss und gutem Gewissen gegessen werden kann. 䡵

2005

2013

Hier werden Schlachtkörper von MLP-Prüftieren für Fleischqualitätsuntersuchungen angeschnitten.

Autor Dr. Martin Scheeder, Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) und Suisag, AG für Dienstleistungen in der Schweineproduktion, 6204 Sempach, www.suisag.ch

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QUALITÄT IN DER SCHWEINEPRODUKTION NUTZTIERE

Was bedeutet «Jagerqualität»? DER ABFERKEL- UND AUFZUCHTBETRIEB Schmidlin ist innerhalb eines Rings für die Jagerqualität zuständig. Neben der Gesundheit und guten Zunahmen wird auch der Hygiene eine hohe Priorität eingeräumt: «Ferkel kann man auf Sauberkeit trainieren», sagt der Betriebsleiter.

Petra Gasser

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In Winikon (LU) auf 700 m über Meer liegt der Hof der Familie Markus und Susanne Schmidlin. Sie arbeiten in den Betriebszweigen Milchviehhaltung, Ackerbau und Schweineproduktion. Um einen Teil der insgesamt 20 Abferkel- und 250 Aufzuchtplätze kümmert sich hauptsächlich Edith Kaufmann-Häfliger, die Mutter von Susanne Schmidlin. Markus Schmidlin ist vor allem für die 30 Milchkühe und die restlichen Abferkelplätze auf dem Zweitbetrieb in Triengen verantwortlich. Bei kleineren Arbeiten unterstützen ihn dort seine Eltern tatkräftig. Ehefrau Susanne arbeitet zur Zeit noch zu 80 % als Oberstufenlehrerin, erledigt nebenbei die Buchhaltung, den Haushalt und hilft bei Hofarbeiten mit.

Betriebsspiegel Markus und Susanne Schmidlin, 6235 Winikon Nutzfläche: 31 ha Tiere: 30 Milchkühe mit Aufzuchtvertrag, 20 Abferkel-, 250 Jagerplätze (AFP) Ackerbau: 5 ha Weizen, 3 ha Raps, 3 ha Silomais, 2 ha Urdinkel (13 ha offene Ackerflächen) Arbeitskräfte: Betriebsleiter-Ehepaar, Eltern, Schwiegermutter

trächtige Muttersauen an. Bei uns bekommen sie immer Leinsamen, Emd, Kalzium und Phosphor zum Angewöhnen. Drei bis vier Tage später beginnt die Abferkelzeit. Diese Zeit ist besonders intensiv und verlangt meist eine 24-Stunden-Beobachtung. Glücklicherweise haben wir nie grössere Probleme und müssen nur in Ausnahmefällen die Geburt einleiten. Bei den Moren ist das Ziel, innert zehn Tagen das Futter auf mindestens 6 kg pro Tag zu steigern. In

ren, denn damals wäre ein Neubau für Galtsauen angestanden. Um diese Investition zu prüfen, nahm ich weitere Möglichkeiten unter die Lupe. Ein Mitschüler war bereits zu der Zeit im Ring, in dem ich heute eingegliedert bin. Er stellte den Kontakt zur Anicom her, wo mir der Berater weitere Informationen vermittelte. Für mich hat sich das System bewährt. Das Arbeitspensum konnte reduziert werden, das Risiko auf verschiedene Schultern verteilt und die Postengrösse beim Jagerabsatz gesteigert werden.

UFA-Revue: Herr Schmidlin, Sie betreiben Arbeitsteilige Ferkelproduktion (AFP) und haben sowohl Abferkel- wie auch Jagerplätze. Der Schweinemarkt durchläuft immer wieder grosse Schwankungen. Weshalb haben Sie auf diesen Betriebszweig gesetzt? Markus Schmidlin: Bei der Hofübernahme war der Schweinestall schon vorhanden. Bereits die Eltern meiner Frau führten diesen Betriebszweig erfolgreich. Weil mir die Arbeit mit Schweinen viel Freude bereitet, war es eine logische Schlussfolgerung, damit weiterzufahren. Zudem tragen die Schweine zu einem ausgeglichenen Nährstoffanfall bei und gehören im Kanton Luzern fast ein bisschen zur Tradition.

Was bedeutet «Jagerqualität» für Sie? Wichtig sind mir gesunde Ferkel, die möglichst ohne Antibiotika-Einsatz gross werden. Nur mit gesunden Ferkeln erreicht man gute Masttageszunahmen und kann ausgeglichene Posten abliefern. Qualität bedeutet für mich auch, dass die Quantität stimmt. Schlussendlich ist die Anzahl abgesetzter Ferkel ein wichtiger Erfolgsfaktor.

Was war für Sie ausschlaggebend, einem Ring beizutreten? Während der Meisterprüfung begann ich, mich für dieses Thema zu interessie-

Wie läuft bei Ihnen die Phase vom Abferkeln bis zum Absetzen ab? Alle sechs Wochen, jeweils am Samstag, liefert der Deckbetrieb 110 bis 112 Tage 12 2013 · UFA-REVUE


QUALITÄT IN DER SCHWEINEPRODUKTION NUTZTIERE Wie werden die Ferkel angefüttert? Am ersten Tag werden die Zähne geschliffen und biologische Präparate zur Förderung der Darmflora eingesetzt. So ab dem vierten Tag wird Wühlerde mit Eisenzucker verteilt. Um eine Anämie zu verhindern, wird vorgängig noch Eisen gespritzt. Möglichst früh wird den Tieren das Ferkelfutter schmackhaft gemacht. Gute Erfahrungen haben wir mit dem Prestarter auf Milchpulverbasis kombiniert mit Fresta-Gel als Lockmittel zur Futtersteigerung gemacht. Die Kastration mittels Isofluran-Betäubung erfolgt am vierten bis sechsten Tag. Eine Woche vor dem Absetzen beginnen wir, das Ferkelfutter dem Prestarter im Verhältnis 50 zu 50 beizumischen. Am 30. Tag wird der Posten dann abgesetzt und geht mit rund 25 kg Körpergewicht zum Mastbetrieb weiter. Hierbei arbeiten wir mit der Firma Anicom zusammen, die den reibungslosen Transport organisiert.

Was bedeutet «Jagerqualität» für den Mäster? Ferkelproduzenten wünschen sich ausgeglichene Ferkel und gute Fruchtbarkeit bei den Sauen, Mäster hingegen erwarten eine gute Futterverwertung bei hohen Schlachterlösen und Zuwachsraten. Zu den Grundanforderungen für die Lieferung von Mastjagern zählt bei der Anicom der SGD A-Status, nach dessen Richtlinien der Impfplan vollzogen werden muss. Der ideale Mastjagerposten hat ein Durchschnittsgewicht von 25 kg, wobei ein einzelner Jager mindestens 20 kg auf die Waage bringen sollte. Unter ausgeglichenen Posten versteht der Mäster Abweichungen von nicht mehr als ± 3 kg vom Durchschnittsgewicht. Eine Rasse, die sowohl die Anforderungen der Produzenten wie auch jene der Mäster vollumfänglich erfüllt, gibt es nicht. Mit der Primera® Sau und dem Schweizer Qualitätseber Premo® hat die Anicom eine leistungsstarke Genetik-Linie im Angebot, die diesen Anforderungen sehr nahe kommt. Die neusten Zahlen belegen, dass dank dem Heterosiseffekt (ES x SL) überdurchschnittliche Leistungsmerkmale erzielt werden können. Bei Auswertungen im August 2013 lagen die durchschnittlich abgesetzten Ferkel von Kern- und Vermehrungszüchtern bei über 27 Ferkeln pro Jahr. Premo-Endprodukte-Eber erreichten 1029 g Masttageszuwachs (MTZ). Im Vergleich dazu lag die Edelschwein-Gruppe mit 950 g MTZ deutlich darunter.

der Bucht streuen wir K.lit von der Firma UFA. Damit gewährleisten wir trockene Buchten, um Frakturen und Schwellungen vorzubeugen. Was wird gegen Tierverluste getan? Damit den Neugeborenen nicht zu viel Energie entzogen wird, stellen wir immer eine Temperatur von 32 bis 35 °C

im Ferkelnest sicher. Das Nachtlicht erleichtert den Ferkeln nachts die Orientierung und beschränkt die Erdrückungsgefahr. Im Verlauf der Woche 2 bis 4 senken wir die Temperatur in der Ferkelbucht auf 25 °C. Die ersten beiden Tage werden die Neugeborenen während der Fresszeit eingesperrt, damit sie nicht erdrückt werden.

Markus Schmidlin bei der Überwachung der Kolostrum-Aufnahme.

Was geschieht danach? Bei unserem Rein-Raus-System beginnen gleich die Grob- und Feinreinigung sowie die Stalldesinfektion, wenn alles abgetrocknet ist. Aus unserer Sicht spielt die Hygiene eine wichtige Rolle bei der Jagergesundheit. Entscheidend ist auch das Haltungssystem. In welcher Hinsicht? Auf unserem Betrieb hat sich die Vernebelungsanlage, die für die optimale Luftfeuchtigkeit sorgt, bewährt. Auch sind wir der Meinung, dass man die Ferkel auf Sauberkeit trainieren kann. Dafür sind die ersten Lebenstage entscheidend. Nur der Kotplatz darf nass sein, nicht aber die Bucht. Ansonsten verrichten die Tiere ihr Geschäft überall, was zu grossen Keimbelastungen führt. Welche Impfungen nehmen Sie vor? Wir impfen wie üblich am 18. Tag Circoflex und geben anfangs Baycox gegen Kokzidien. Mit Antibiotika führen wir nur Einzelbehandlungen durch. Vielen Dank für das Interview! 䡵

Autorin Petra Gasser, Anicom, 6210 Sursee, www.anicom.ch

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QUALITÄT IN DER SCHWEINEPRODUKTION NUTZTIERE

Gesunde Tiere produzieren gesundes Fleisch EINE ANGEPASSTE WIRKSTOFFVERSORGUNG erhöht die tierischen Leistungen und ist auch aus Sicht der Schweinefleischqualität vorteilhaft. Gerade bei Eintritt der kalten Jahreszeit soll es dem Immunsystem an nichts fehlen.

Stephan Roth

Hanspeter Hohl

Der Erfolg von Schweinefleisch bei den Konsumentinnen und Konsumenten steht in engem Zusammenhang mit der aktuellen AntibiotikaDiskussion. Geeignete Massnahmen, die Krankheiten vorbeugen, gewinnen an Bedeutung.

Zahlreiche Praktiker bestätigen, dass der gezielte Einsatz von Spurenelementen und Vitaminen (z. B. UFA 395 oder UFA-Solvi) das Gesundheitsniveau ihrer Tiere verbessert hat. Unter vielen anderen Faktoren habe die Verabreichung von UFA 395 zu hohen Lebensleistungszahlen seiner Sauen beigetragen, sagte etwa Jakob Werder, Boswil (AG), letzthin der UFA-Revue: «Den Antibiotikaeinsatz konnte ich dank gesunden, robusten Tieren auf ein Minimum reduzieren.» Ähnliches berichtet Mäster Guido Meier, Niederwil (AG): «Dank UFA 395 sind die gesundheitlichen Probleme deutlich zurückgegangen.»

Viele Studien und Versuche weisen auf das Potenzial von Wirkstoffen zur Verbesserung der Schweinegesundheit hin. Auf dem UFA-eigenen Versuchsbetrieb Bühl in Hendschiken zeigt

In Stresssituationen reichen die Wirkstoffgehalte im Standardfutter nicht immer aus. Bild: agrarfoto.com

sich aber auch, dass lange nicht alle Futterzusätze und -spezialitäten überzeu-

Tabelle 2: UFA-Produkte im Überblick Produkt UFA 395 UFA-Solvi UFA 990 Vita Extra UFA 996 Cyclo Extra UFA pig-calm

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Wirkstoffe Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine Spurenelemente, Elektrolyte, Vitamine Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine Mineralstoffe, Spuren-, elemente, Vitamine Mineralstoffe, Aminosäuren, Vitamine

Einsatz Der Alleskönner in der Schweineproduktion. Versorgung der Schweine in speziellen Phasen. Minimiert negative Auswirkungen von Stress. Fördert die Rauschesymptome. Biotauglich. Mit Beta-Carotin für bessere Fruchtbarkeit. Bei Zufütterung von Maissilage. Bei Unruhe und Aggressivität im Stall .

gen, die vielleicht im Ausland gute Resultate bringen. Voraussetzung für den Erfolg ist ein entsprechender Bedarf beim Tier. Hierbei ist es hilfreich, die Regelmechanismen im Schwein zu verstehen (Grafik).

Die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K können sich im Körperfett anreichern. Ausser Vitamin D werden sie vom Tier nicht synthetisiert. Eine Zufuhr über das Futter ist zwingend. Wasserlöslich und somit im Körper nicht oder nur bedingt speicherbar sind alle B-Vitamine sowie Vitamin C. Die Synthese von 12 2013 · UFA-REVUE


QUALITÄT IN DER SCHWEINEPRODUKTION NUTZTIERE B-Vitaminen ist bei Schweinen gering. Sie müssen regelmässig über das Alleinfutter und in besonderen Situationen mit Spezialitäten zugeführt werden. Bei den verschiedenen Mineralstoffen und Spurenelementen unterscheidet sich die Speicherbarkeit je nach Löslichkeit, Transport und Verfügbarkeit. Einzelne Stoffe lösen bei Überdosierung sogar toxische Effekte aus oder behindern andere Stoffe in ihrer Wirkung. Deshalb ist wichtig, mit geeigneten Produkten zu arbeiten, die vom Hersteller für spezielle Situationen konzipiert wurden.

Alles im Phasenfutter Bei gesunden Tieren ist eine ausreichende Vitamin- und Spurenelementversorgung mit dem UFA-Phasenfutter gewährleistet. Die zugesetzten Mengen entsprechen langjährigen Erfahrungen und garantieren eine optimale und ausgewogene Vitaminversorgung aller Alters- und Produktionsstufen, ohne die Futteraufnahme zu beeinträchtigen.

Fit für den Winter Anfangs Winter wird die Schweinegesundheit besonders stark auf die Probe gestellt. Bei Stress durch hohe Temperaturschwankungen oder Kälte steigt der Bedarf der Tiere an Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen über das normale Niveau. Ist zusätzlich die Futteraufnahme reduziert – beispielsweise bei Aussenfütterung an kalten Tagen –, wird die Lücke zwischen der täglichen Wirkstoffaufnahme über das Futter und dem Op-

timalbedarf für das betroffene Tier immer grösser.

Jetzt den Speicher füllen Durch den Einsatz eines Wirkstoffkonzentrats kann die Ration zusätzlich mineralisiert und vitaminiert werden. Bei Muttersauen eignen sich die Galtzeit respektive die Aufzucht, um die Reserven zu füllen. Sauen speichern Wirkstoffe im Skelett und Körpergewebe. In der nachfolgenden Laktation werden die Stoffe für die Versorgung der Ferkel mobilisiert und über die Milch ausgeschieden. In der Mast erfolgt der Einsatz von Mineralfuttermitteln prioritär nach dem Einstallen, aber auch danach werden positive Effekte festgestellt. Krankheit raubt Reserven Bei Krankheiten sind die Stoffwechselorgane der Schweine stark belastet. Zudem ist nicht selten die Aufnahme und Verwertung von Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen aus dem Körper gehemmt, was das Risiko für eine Mangelsituation erhöht. Der zusätzliche Einsatz von Medikamenten kann ein weiterer Stressor sein. Aus diesem Grund empfiehlt der UFA-Beratungsdienst, die Wirkstoffversorgung nach länger andauernden Erkrankungen und dem damit verbundenen Einsatz von Tierarzneimitteln etwas zu erhöhen.

Letztlich profitiert der Mensch von einer angemessenen Versorgung der Schwei-

Aufnahme • Magen • Darm reduzierte Aufnahme

erhöhte Aufnahme

Unterversorgung modifiziert nach Jeroch et al. 1999

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Vitamine A

Wirkung und zusätzlicher Nutzen Epithelschutz, Fruchtbarkeit, Zellstoffwechsel, Immunität Beta-Carotin Vitamin A-Vorstufe, Gesundheit, Fruchtbarkeit D Ca- und P-Stoffwechsel, Immunität E Biologisches Antioxidans, Gesundheit, Immunität, Fleischqualität K3 Blutgerinnung B1 Kohlenhydratstoffwechsel, Reizübertragung, Nervensystem B2 Energiestoffwechsel B6 Proteinstoffwechsel, Immunität B12 Blutbildung und Proteinstoffwechsel Nicotinsäure/ Energiestoffwechsel, Stoffwechselaktivität, Nicotinamid Ketoseprophylaxe Pantothensäure Energiestoffwechsel Biotin Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel, Wachstum von Haut, Haar, Klaue Folsäure Protein und Nucleinsäurestoffwechsel, Fruchtbarkeit C Antioxidans, Stressabbau, Gesundheit, Immunität Cholin Fettstoffwechsel, Methylgruppendonator, Reizübertragung, Nervensystem Spurenelemente Wirkung und zusätzlicher Nutzen Eisen Blut- und Muskelfarbstoff, Stoffwechselfunktionen, Infektionsabwehr Zink Bildung und Ernerung der Haut- und Haarzellen, Wachstum Kupfer Haar- und Knochenwachstum, Eisenverwertung, Ausbildung Nervensystem Molybdän Bestandteil verschiedener Enzyme Mangan Knochenentwicklung, Fortpflanzung, Enzymaktivierung Jod Regulation der Stoffwechselintensität, Wachstum, Schilddrüse (Kropf) Kobalt Baustein von Vitamin B12, Enzymaktivator Selen Fett- und Muskelstoffwechsel, Immunität, Infektionsabwehr

Cervelat enthält viel Vitamin C

Grafik: Homöostatische Regulation der Spurenelemente

Speicher Mobilisierung • Leber • Nierenfett • Knochen •… reduzierte Ausscheidung

Tabelle 1: Wirkung der Vitamine und Spurenelemente

aktueller Bedarf

Speicherung

Speicher • Leber • Nierenfett • Knochen •…

erhöhte Ausscheidung Ausscheidung • Kot • Urin • Schweiss

Überversorgung

ne mit wertvollen Spurenelementen und Vitaminen. Der hohe Gehalt an BVitaminen, die der Mensch fast ausschliesslich über tierische Lebensmittel aufnehmen kann, sowie gut verwertbares Eisen gehören zu den wichtigsten Argumenten für den Konsum von Schweinefleisch. Auch als Quelle von Zink, Selen und mit seinem idealen Verhältnis zwischen dem Kalium- und Natriumgehalt kann sich Schweinefleisch profilieren. Ausserdem enthält Schweinefleisch besonders viel Carnitin (ein so genanntes «Vitaminoid»), das wegen seiner wesentlichen Rolle bei der Fettverbrennung und seinem positiven Effekt auf die sportliche Ausdauer geschätzt wird. Und noch ein weiterer Punkt spricht für den Konsum von Schweinefleisch: Wussten Sie, dass eine Cervelat mehr Vitamin C enthält als eine Zitrone? 䡵

Autoren Stephan Roth, Ressortleiter Forschung und Entwicklung, UFA AG, 3360 Herzogenbuchsee. Hanspeter Hohl, Schweinespezialist im UFA-Beratungsdienst, 9501 Wil. www.ufa.ch

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QUALITÄT IN DER SCHWEINEPRODUKTION NUTZTIERE

Vorausschauend planen PHASENFÜTTERUNG in der Schweinemast lohnt sich. Durch eine gezielte Aminosäurenversorgung anfangs und reduzierte Energiedichte Ende Mast lässt sich die Mast- und Schlachtleistung optimieren. Der Gegenwert zu Investitionen, die mit dem Umstieg auf Phasenfütterung einhergehen, ist beträchtlich.

Ralf Bley

Hanspeter Geisser

Der Betriebszweig Schweinemast ist im Vergleich zur Zuchtsauenhaltung oder Ferkelaufzucht durch einen hohen Technisierungsgrad, ein grosses Umlaufkapital und einen geringen Arbeitsaufwand gekennzeichnet. Trotzdem schwanken die Leistungen zwischen einzelnen Betrieben erheblich in Abhängigkeit von der Genetik, dem Produktionsverfahren, dem Management und der Fütterungsstrategie. Je nach Alter der Gebäude, Betriebsstruktur und technischer Ausstattung muss der Betriebsleiter den richtigen Kompromiss zwischen Wirtschaftlichkeit und Möglichkeiten der Umsetzung finden. Immer strenger werdende Auflagen zwingen den Mäster, in seiner Planung auf 20 Jahre vorauszuschauen. Dies gilt besonders auch für die Fütterung, den grössten Kostenfaktor in der Mast (Grafik 1).

Geflügel als Vorbild Bevor die Phasenfütterung beim Schwein unter die Lupe genommen wird, ein kurzer Blick über den Zaun. Offensichtlich wird in der Trutenmast über die Vorteile ei-

ner 7-Phasen-Fütterung gegenüber einer 6-Phasen-Fütterung diskutiert. In einem Versuchsbericht aus dem Jahr

Tabelle: Magerfleischanteil – wann und wie beeinflussen? Energieversorgung VorMittel- Endmast mast mast

Aminosäurenversorgung VorMittel- Endmast mast mast

Magerfleischanteil gut Fleischmass gut, Fettmass okay + + + + Magerfleischanteil niedrig Fleischmass niedrig, Fettmass okay +/– + + – Fleischmass niedrig, Fettmass zu hoch +/– + ++ – Fleischmass gut, Fettmass zu hoch +/– + ++ + + Versorgung bedarfsgerecht, – Unterversorgung, ++ Überversorgung, +/– bei bedarfsgerechter und/oder mangelhafter Versorgung möglich 58

+

+

+/–

+/–

+/–

+/–

+

+

2004 steht: «Mit dem 7-Phasen-Futterprogramm konnte eine verbesserte Lebendgewichtszunahme von fast 450 g im Vergleich zum 6-Phasen-Futterprogramm erzielt werden» und «die höheren Futterkosten … konnten durch die verbesserten Leistungen mehr als ausgeglichen werden.» Die Geflügelmast ist ein Vorbild für die gesamte Tierhaltung in Bezug auf Organisation in der Zuchtpyramide, geringe Streuungen, das Management allgemein und vor allem für Effizienz in der Produktion.

Bedarf verändert sich Eine wirtschaftliche Schweinefleischproduktion erfordert im Grundsatz die gleiche Effizienz. Dazu müssen alle erforderlichen 12 2013 · UFA-REVUE


QUALITÄT IN DER SCHWEINEPRODUKTION NUTZTIERE Nährstoffe in optimal aufeinander und auf den Bedarf der Tiere abgestimmter Menge gefüttert werden. Von der Geburt bis zur Schlachtung eines Mastschweins verändert sich der relative Ansatz von Mineralstoffen, Fett und Protein (Grafik 2). Der genetische Unterschied zwischen Rassen, Geschlechtern und Typen ist relativ gross. Angenommen, ein Alleinfutter wird universal vom ersten bis zum letzten Tag als Hauptmastfutter eingesetzt. Als Kompromiss zwischen Vor- und Ausmast

für eine Phasenfütterung kann höher sein, wenn die Fütterungstechnik nicht entsprechend ausgestattet ist. In der Schweizer Praxis hat die Phasenfütterung deshalb noch nicht grossflächig Einzug gehalten. Kontinuierliche Mast, kleine Bestandesgrössen oder fehlende Silos werden häufig als Hindernisse genannt. Dabei darf nicht vergessen werden: Die Phasenfütterung bringt einen beachtlichen Gegenwert.

Grafik 1: Variable Kosten in der Mast andere 3.6 %

Tierarzt 0.3 % Futter 49.8 % Ferkel 46.3 %

Grafik 2: Entwicklung der Körpergewebe

Proteinansatz relativer Gewebeansatz

Höherer Deckungsbeitrag? Durch durchschnittliches Schwein fleischreiches Schwein

Fettansatz

Mineralstoffansatz / Skelettaufbau Geburt

50 kg

100 kg

sollte es genau in der Mittelmast, nämlich dort, wo der Masttageszuwachs am grössten ist, den Bedarf decken. Für den Proteingehalt bedeutet dies eine Unterversorgung in der Vormast und eine Überversorgung während der Endmast. Für die Energieversorgung ist die Situation genau umgekehrt. In der Endmast wird mehr Energie und weniger Rohprotein benötigt. Eine phasengerechte Versorgung begünstigt eine gute Gesundheit, hohe Zunahmen und optimale Magerfleischanteile (Tabelle).

Phasen-Fütterung wurde mit einer einfachen Multiphasenfütterung verglichen. Bei gleichem Energieaufwand und 15 g geringeren Tageszunahmen konnten 2 % Futterkosten (–1.00 €), 8 % NAusscheidungen und 16 % (– 6.5 kg) Soja eingespart werden. Auch in Baden-Württemberg werden die Mastergebnisse jährlich zusammengefasst und analysiert. Kommentar: «Mit mehrphasigen Fütterungssystemen lassen sich die Tiere bedarfsgerechter versorgen. Die täglichen Zunahmen steigen bei gleichzeitiger Verbesserung der Futterverwertung.» Das grösste deutsche Fachjournal verglich 2011 die Universalmast mit vier Phasen und stellte beim Futter einen Kostenunterschied von 3.30 € fest. Dabei ist nur die Einsparung von Soja in der Endmast berücksichtigt. Die Landwirtschaftsgesellschaft Dänemark stellt einen vierprozentigen Vorteil in der Wirtschaftlichkeit der 3-Phasen-Fütterung gegenüber der Kontrollgruppe fest.

Soja-Einsparung Was heisst das genau in Zahlen? In Bayern (LfL Grub) wurde 2012 unter Praxisbedingungen ein «einfacher» Ansatz getestet. Die 2-

Hindernisse Die Gesamtwirtschaftlichkeit der Schweinemast hängt aber nicht nur von ernährungsphysiologischen Faktoren ab. Der Arbeitsaufwand

Gerade, wo bauliche Veränderungen anstehen, lohnt sich die Prüfung eines Umstiegs auf Phasenfütterung. Bild: agrarfoto.com

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die bessere Futterverwertung, höhere Tageszunahmen mit einem Vormastfutter (bis zirka 50 kg) und tiefere Kosten mit dem Ausmastfutter kann pro Mastplatz und Jahr ein höherer Deckungsbeitrag erwartet werden. Werden neue Silos aufgestellt, erhöht sich in der Regel die Lagerkapazität. Es resultieren höhere Rabatte und die Kosten pro Mastplatz sinken zusätzlich. Ausserdem fördern die Kantone die Phasenfütterung mit Beiträgen für Investitionen (Futtersilos, Fütterungsanlagen etc.) oder pro Grossvieheinheit.

Fazit Die Untersuchungen aus verschiedenen Ländern zeigen, dass die Phasenfütterung der Universalmast überlegen ist bezüglich 1. Mastleistungen (Futterverwertung, Futterkosten) 2. Homogenität (Gewicht und Ausschlachtung) 3. Energie- und Nährstoffeffizienz 4. Tierschutz (nah am Bedarf der Altersgruppe füttern) 5. Umweltschutz (Nährstoffausnutzung, Güllemenge und -gehalt) 6. Gesamtwirtschaftlichkeit 䡵

Autoren Ralf Bley, Leiter UFA 2000, 3360 Herzogenbuchsee. Hanspeter Geisser, Ressortleiter und Schweinespezialist im UFA-Beratungsdienst, 9501 Will. www.ufa.ch Neue UFA-Phasenfutter Bei den neuen Phasenfutter UFA 321 (Vormast), UFA 331 (Mittelmast) und UFA 341 (Endmast) bleiben die Preise gleich, obwohl die Energiegehalte angehoben wurden. Für Kunden entsteht ein Vorteil von rund Fr. 1.40 pro 100 kg Futter.

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QUALITÄT IN DER SCHWEINEPRODUKTION NUTZTIERE

Schikane oder wertvolle Informationsquelle? BEANSTANDUNGEN IM SCHLACHTHOF liefern wichtige Hinweise über die Gesundheitssituation im Schweinebestand. Denn nicht immer sind die Symptome eindeutig einer bestimmten Krankheit zuzuordnen.

Myriam Harisberger

Für die wirtschaftliche Produktion von hochwertigem Schweinefleisch sind eine optimale Genetik, gesunde Schweine, wenige Tierverluste, geringe Produktionskosten (beispielsweise Tierarzt- und Medikamentekosten) und hohe Tageszunahmen sowie eine gute Futterverwertung nötig. Um dies zu erreichen, gilt es, Krankheiten durch ein optimales Management vorzubeugen.

Tier- und Fleischuntersuchung Die Gewinnung von für Konsumentinnen und Konsumenten gesundheitlich unbedenklichem Schweinefleisch gelingt zweifelsfrei am besten aus gesunden Schweinen. Nun sieht man es aber einem Schwein nicht immer auf Anhieb

an, ob es gesund ist. Deshalb werden die Schweine sowohl vor der Schlachtung (Schlachttieruntersuchung) als auch danach (Fleischuntersuchung) durch eine qualifizierte Amtsperson untersucht. Nach gesetzlich festgelegten Kriterien wird dann von Fall zu Fall entschieden, ob das geschlachtete Tier geniessbar ist oder nicht. Dabei kann es vorkommen, dass das gesamte Tier wegen Ungeniessbarkeit beschlagnahmt werden muss (zum Beispiel bei Hautrotlauf, Anzeichen für eine Blutvergiftung oder Abszesse an mehreren Körperteilen). Viele Veränderungen sind jedoch örtlich begrenzt, weshalb oft nur die betroffenen Körperteile als ungeniessbar deklariert werden müssen (beispielsweise bei einem einzelnen gut abgegrenz-

ten Abszess oder bei einem gebrochenen Bein).

Häufigste Veränderungen sind Lungenentzündungen, Brustfell- und Herzbeutelentzündungen, Leberveränderungen aufgrund von Verwurmung, Bauchfellentzündungen, Nierenentzündungen, Gelenksentzündungen, Hautoder Wirbelabszesse und Schwanzspitzennekrosen. Die Beanstandungen können sich auf die Schlachtabrechnung negativ auswirken. Zudem verbergen sich dahinter oft auch indirekte Verluste, wie höhere Produktionskosten (Tierarztund Medikamentenkosten) und verminderte Mastleistungen. Schlachtbefunde liefern, gemeinsam mit allenfalls im Stall beobachteten Symptomen (zum Bei-

Tabelle: Schlachtbefunde und Massnahmen Schlachtbefunde

Verdacht

Leitsymptome

Empfohlene Massnahmen

Lungenentzündung

Grippe (Influenza), Enzootische Pneumonie (EP), Actinobacillus pleuropneumoniae (APP) Glässer’sche Krankheit (HPS), Mykoplasmen (M. hyorhinis)

Husten, Fieber

Meldung an Tierarzt, Untersuchung veranlassen, Stallklima überprüfen. Betroffene Tiere mit einem Antibiotikum behandeln, Stress vermeiden, Stallklima überprüfen (Temperatur / Zugluft, Stall bei Bedarf vorheizen). HPS: allenfalls Impfung in Betracht ziehen. M. hyorhinis: Stallhygiene (Reinigung und Desinfektion) intensivieren. Belastung der Gelenke minimieren (Bodenbeschaffenheit optimieren). OCD: Mineralstoffversorgung (Calcium/Phosphor) optimieren, auf ein gesundes Fundament achten (genetische Selektion). Alle Formen: Stress vermeiden und Stallklima überprüfen; in Problembetrieben Impfung vor dem Einstallen in die Mast in Betracht ziehen. Hautrotlauf: Therapie betroffener Tiere mit einem Antibiotikum. Gelenks-Rotlauf: betroffene Tiere ausmerzen, da Therapieerfolg unwahrscheinlich. Mögliche Eintrittspforten vermeiden (z.B. Kannibalismus), betroffene Tiere absondern und beim Auftreten von Fieber mit Antibiotika behandeln, Reinigung und Desinfektion intensivieren.

Herzbeutel-, Lungen-, Brustfell-, BauchfellEntzündungen; geschwollene Gelenke

Husten, Lahmheiten, Fieber, Atemnnot, Niesen, Todesfälle

geschwollene Gelenke

Mykoplasmen (M. hyosynoviae); Beinschwäche (OCD)

Lahmheiten

Haut-, Herzklappenveränderung; geschwollene Gelenke

Haut-Rotlauf, Herzklappen-Rotlauf, Gelenks-Rotlauf

Hautveränderungen, Lahmheiten

(Wirbel-)Abszesse; (evtl. Schwanzspitzen-Nekrosen oder andere Verletzungen als Eintrittspforten) Leberveränderungen; Hepatitis parasitaria

Abszessbildung (Streptokokken, Staphylokokken, A. pyogenes)

Blutige Därme

Brachyspiren (Dysenterie)

Abszesse, Kannibalismus, Lähmungen, Festliegen schlechte Leistung, Kümmern, Durchfall, Husten, Todesfälle eventuell Durchfall

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Spulwurm-Befall

Entwurmung während mindestens fünf Tagen, Spezial-Desinfektionsmittel (mit Kresol). Meldung an Tierarzt, Untersuchung veranlassen. 12 2013 · UFA-REVUE


QUALITÄT IN DER SCHWEINEPRODUKTION NUTZTIERE

Lungenentzündung.

Leberveränderungen (Milkspots).

Herzbeutel-Entzündung.

spiel Husten oder Lahmheiten), wertvolle Informationen zur Optimierung von Tiergesundheit und Management. Handlungsbedarf besteht spätestens dann, wenn Beanstandungen nicht nur bei einzelnen, sondern bei mehreren Tieren des Bestandes auftreten.

klärungen im Bestand. Die Tabelle enthält eine Übersicht einiger relevanter Erkrankungen mit den entsprechenden Schlachtbefunden, Leitsymptomen und empfohlenen Massnahmen.

Bei M. hyorhinis sollte die Stallhygiene intensiviert werden. Bei HPS kann bei Bedarf eine Impfung in Betracht gezogen werden. Auch bei ausschliesslich geschwollenen Gelenken kommen mehrere Ursachen in Frage, wobei Schlachtbefunde zusätzliche Anhaltspunkte zur Identifizierung der Ursache liefern können (z.B. beim Auftreten von Haut- oder Herzklappenveränderungen bei Rotlauf).

Lungenentzündungen Beim Auftreten von Lungenentzündungen kommen grundsätzlich verschiedene Erkrankungen in Frage wie Grippe (Influenza) oder HPS, aber auch Tierseuchen wie die Enzootische Pneumonie (EP) oder Actinobacillose (APP). Während der akuten Phase zeigen betroffene Tiere oft Husten und Fieber. Bei Verdacht auf eine Tierseuche werden bereits bei der Fleischuntersuchung diagnostische Abklärungen eingeleitet. Diese ersetzen jedoch nicht die Benachrichtigung des Tierarztes beim Auftreten von Husten und weiterführende diagnostische Ab-

Geschwollene Gelenke Werden vermehrt geschwollene Gelenke, Herzbeutel-, Brustfell- und Bauchfell-Entzündungen und entsprechende Verklebungen (Vernarbungen) festgestellt, und kommen im Bestand Husten, Lahmheiten oder Fieber vor, besteht ein Verdacht auf Glässer’sche Krankheit (Hämophilus parasuis HPS) oder Mykoplasmen (M. hyorhinis). Die Erreger sind auch bei gesunden Schweinen weit verbreitet, machen die Tiere allerdings erst krank, wenn sie aufgrund von Stress oder anderen Krankheiten geschwächt sind. Um Erkrankungen vorzubeugen, sollte Stress möglichst vermieden und das Stallklima optimiert werden.

kleine Bilder: Suisag

Abszesse Schwieriger zu vermeiden sind (Wirbel-)Abszesse. Hier gilt es, mögliche Eintrittspforten wie Schwanzbeissen oder Verletzungen aufgrund der Stalleinrichtung zu vermeiden. Bei betroffenen Tieren ist eine Antibiotika-Therapie angezeigt, sobald Fieber auftritt. Leberveränderung Relativ häufig werden bei der Schlachtung Leberveränderungen («Milk Spots») aufgrund von Spulwürmern (Askariden) festgestellt. Diese entstehen bei der Körperwanderung der Parasiten, wobei sie via Luftwege durch Abschlucken wieder in den Darm gelangen. Betroffene Tiere zeigen häufig nur unspezifische Symptome wie Kümmern, Durchfall, Husten bis hin zu Todesfällen. Eine Entwurmung während mindestens fünf Tagen ist spätestens bei der Feststellung solcher Schlachtbefunde empfehlenswert, da Tiere mit Wurmbefall in der Regel tiefere Tageszunahmen und eine schlechtere Futterverwertung haben. Weisse Organe Ab und zu werden auch Veränderungen des Magen-DarmTraktes, der sogenannten «weissen Organe», vermerkt. Dabei kommen verschiedene Ausprägungen wie beispielsweise blutige Därme in Frage, was auf Brachyspiren-Dysenterie hindeuten könnte, falls im Bestand (eventuell blutiger) Durchfall vorkommt. 䡵

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Därme mit Auflagerungen aufgrund einer BauchfellEntzündung.

Am Schlachtkörper lassen sich manche Erkrankungen besser identifizieren als im Stall. Bild: agrarfoto.com

Autorin Myriam Harisberger, Dr. med. vet., Tierärztin, Schweinegesundheitsdienst (SGD), Suisag, 6204 Sempach, www.suisag.ch

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QUALITÄT IN DER SCHWEINEPRODUKTION NUTZTIERE

Einfach wiegen VIEL ZU GEWINNEN gibt es für Schweinemäster, die immer wieder mit Gewichtsabzügen kämpfen und ihre Schlachttiere noch nicht wiegen. Die Waage ist eine rasch amortisierte Investition. Aber was sind die Kriterien beim Kauf einer Schweinewaage und wo wird sie am besten platziert? Müssen eigentlich immer alle Tiere gewogen werden?

Tobias Burren

Das Wiegen der Mastschweine ist eine der rentabelsten Arbeiten im Stall, wenn dadurch Abzüge vermieden werden. Besonders Preisabzüge wegen zu hohen Gewichten reduzieren die Rendite in der Mast. Denn schwere Schweine fressen viel. Dagegen kann es Sinn machen, einige zu leichte Tiere in Kauf zu nehmen, um die Umtriebe pro Jahr zu maximieren.

Wo platzieren? Eine Schweine-

Der «OptiScan» ermittelt das Gewicht der Schweine mittels 3D-Kamera. Er wird voraussichtlich im Frühjahr 2014 auf den Markt kommen.

waage kann entweder im Treibgang oder direkt in der Bucht platziert werden. Idealerweise wird beim Bau des Schweinestalls gleich eine fest installierte Waage eingeplant. Die wesentlichen Vorteile beim Wiegen im Betriebsgang liegen darin, dass unbeteiligte Schweine den Wiegevorgang nicht stören. Ausserdem können die Tiere leicht in die Waage getrieben werden. Der Nachteil der Gangvariante ist, dass das Schwein rückwärts aus der Waage getrieben werden muss, wogegen es in der Bucht einfach nach vorne hinausgehen kann. Einzelne Hersteller bieten Waagen mit einer Funktion an, welche das Rückwärtstreiben der Schweine massiv erleichtert.

Wann und wie viele? Spätestens vierzehn Tage vor dem errechneten Schlachttermin sollten die Schweine gewogen werden. Auf der sicheren Seite ist, wer alle Tiere wiegt. Doch es gibt auch Abkürzungsmöglichkeiten: Um ein repräsentatives Ergebnis zu erhalten, können beispielsweise in einer 30er Bucht rund drei Schweine in unterschiedlichen Gewichtsbereichen ausgewählt werden (ein leichtes, ein mittleres und ein schweres Tier). Anhand dieser drei Anhaltspunkte werden die weiteren Schlachtschweine beurteilt. Grenzfälle kommen auf die Waage. Je nach Homogenität der Schweine müssen mit dieser Methode nur rund 25 % gewogen werden. In der Woche vor dem Schlachttermin werden die schlachtreifen Tiere bis am Mittwochabend mit der genauen Stückzahl und dem Durchschnittsgewicht angemeldet. Homogene Schweine lassen sich einfacher und genauer beurteilen. In einer Gruppe mit unterschiedlichen Rassen verschätzt man sich leicht, wenn man nicht jedes Tier einzeln wiegen will. Homogene Gruppen sind auch deshalb von Vorteil, weil der Grossteil der Tiere gemeinsam mit idealem Schlachtgewicht vermarktet werden kann. Kaufkriterien Vor dem Kauf einer Schweinewaage sollten folgende Kriterien beachtet werden: • Wenn der Betriebsgang als Wiegeplatz vorgesehen ist, sollte die Waage oben keine Querverstrebungen aufweisen, damit sie als Durchgang genutzt werden kann. • Bei der Gangwiegung ist eine Rücktreibfunktion sehr hilfreich, beson-

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• •

ders bei engen Platzverhältnissen und wenn die Waage nur von hinten bedient werden kann. Die Auftrittshöhe soll möglichst tief sein, damit die Schweine besser in die Waage hineingehen. Muss die Waage regelmässig transportiert werden, solllte sie möglichst grosse Räder haben, damit das Verschieben speditiv erfolgen kann. Beim Transport durch enge Stellen und um viele Ecken ist es von Vorteil, wenn die Waage nicht zu schwer ist. Bedienungsfreundlich. Hohe Genauigkeit.

Simpel bis Hightech Das Angebot an Waagen ist breit. Die Bilder zeigen nur eine Auswahl. Aus arbeitswirtschaftlicher Sicht scheint der neue Gewichtsscanner «OptiScan», der 2014 auf den Markt kommt, interessant zu sein. Damit jedoch jedes Tier exakt erfasst werden kann, müssen die Schweine durch eine Schleuse getrieben werden. Eine herkömmliche Einzeltierwaage verursacht zwar etwas mehr Arbeit, ist dafür genauer und günstiger. Die neue «PigScale» von MS Schippers wird fest in der Bucht installiert, damit die Schweine freiwillig hineingehen und automatisch gewogen werden. Gruppenwaagen machen Sinn, wenn nicht das Schlachtgewicht, sondern die Fütterung überprüft werden soll. 䡵

Zu leicht ist weniger schlimm als zu schwer im Hinblick auf die Rendite in der Schweinemast. Bild: agrarfoto.com

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QUALITÄT IN DER SCHWEINEPRODUKTION NUTZTIERE

Die Waage von Meier-Brakenberg besteht aus einer Aluminiumkonstruktion und hat ein Gewicht von 50 kg. Sie ist 58 cm breit und mit einem Rücktreibtor ausgestattet. Zudem verfügt dieses Modell über einen schlagfesten Wiegebalken.

Die Waage der Burri AG ist aus feuerverzinktem Stahl gefertigt und 88 kg schwer. Mit den grossen Rädern und dem absenkbaren Fahrwerk kann die Waage problemlos transportiert werden. Die Einund Ausgangsgittertür lässt sich links oder rechts anschlagen.

Die Waage der Bosche GmbH & Co. KG besteht aus einer Edelstahlkonstruktion und hat ein Gesamtgewicht von 54 kg. Durch die dritte Lenkrolle am oberen Gestänge kann die Waage senkrecht über schmale und enge Gänge geschoben werden.

Autor Tobias Burren ist in Ausbildung zum Agro-Techniker HF am Strickhof, 8315 Lindau, und absolvierte bei der UFA ein Praktikum, während dem er sich auch mit dem Schweinewiegen befasste.

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Bereiten Sie ein Jahr lang Freude – schenken Sie die «BauernZeitung» oder «die grüne»

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QUALITÄT IN DER SCHWEINEPRODUKTION NUTZTIERE

Eine Woche früher fertig VOR ZEHN JAHREN führte die Suisag die Endprodukteprüfung EPP, eine Nachkommenprüfung der KB-Eber auf Produktionsbetrieben, ein. Ein Blick auf die Entwicklung der Mastleistung zeigt, dass die heutigen Mastschweine schneller wachsen und dabei weniger Futter fressen.

Schneller gewachsen, weniger gefressen In der Grafik ist dargestellt, wie sich der Einfluss von «Premo»KB-Ebern auf die Leistung der Mastschweine entwickelt hat. Die aktuellen KB-Eber der Rasse «Premo» erzeugen Mastschweine mit einer Lebendtageszunahme von 630 g und einer Futterverwertung von 2.42 kg pro Kilogramm Zu-

Grafik 1: Einfluss der «Premo»-Eber auf die Mastleistung 2.50

Futterverwertung

632

2.48

624

2.46

616

2.44

608 600

2.42

Zunahme 2002

2005

2008

2011

Futterverwertung (kg/kg)

640 Lebendtageszunahme (g/Tag)

Wachsen die Schweine schneller, kann der Maststall früher geleert werden, um wieder neue Tiere einzustallen. Weiter sinken die Produktionskosten, wenn die Tiere dabei noch weniger Futter benötigen, um die gleiche Menge Fleisch zu produzieren. Auch aus ökologischer Sicht ist eine gute Futterverwertung wünschenswert. Es wird weniger Futter für die Fleischproduktion gebraucht und Flächen werden für andere Nutzungen frei oder es muss weniger Futter importiert werden.

Daniel Kaufmann

2.40

Geburtsjahr Eber

wachs. Die Mastschweine von «Premo»Ebern, die vor zehn Jahren auf der KBStation standen, wuchsen 25 g weniger pro Tag und frassen 70 g mehr pro Kilogramm Zuwachs. Das Schlachtgewicht von 86 kg erreichen die Tiere heute eine Woche früher und benötigen gut 6 kg weniger Futter. Dies unter der Annahme einer gleichen Sauengenetik und von identischen Haltungs- und Fütterungsbedingungen. Die Ergebnisse basieren auf Stationsund Feldprüfungsdaten aus dem Herdebuch und der Endproduk-

teprüfung. Haltungs-, Fütterungs- und Managementeinflüsse wurden korrigiert und eine Schätzung des genetischen Einflusses der Eber auf die Leistung der Schlachttiere gemacht.

Tiefere Kosten pro Mastschwein Allein durch den erzielten Zuchtfortschritt bei den KB-Ebern der Rasse «Premo» im Zuwachs (25 g x 0.17 Fr.) und durch die verbesserte Futterverwertung (6 kg x 59 Fr.) können die Mastschweine heute 8 Fr. günstiger produziert werden als vor zehn Jahren. Auf dem Mastbetrieb dürften diese Vorteile noch deutlicher sein, weil auch die Sauengenetik und der Gesundheitsstatus (u.a. Circo-Impfung) im gleichen Zeitraum verbessert wurden. 䡵

Die Schweineproduktion wird immer effizienter.

Autor Daniel Kaufmann, Suisag, 6204 Sempach, www.suisag.ch

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10 JAHRE BIBLIS NUTZTIERE

Salmonellen & Co. verheizt DER EINSATZ EINES EXPANDERS nützt sowohl dem Tierhalter als auch dem Mischfutterhersteller, weil die Verdaulichkeit und Sicherheit des Futters verbessert wird. Um von den Vorteilen profitieren zu können, müssen die Lagerungsbedingungen stimmen.

Bis ins Jahr 2050 sollte die Fleischproduktion gemäss Welternährungsorganisation FAO um über 85 % zunehmen, um den Bedarf zu decken. Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Effizienz in der Nutztierfütterung steigen. Insbesondere im Geflügelund Schweinebereich (Monogastrier) ist entsprechend auch die Mischfutterbranche gefordert.

Daniel Wieland

Vieles spricht dafür Für das Expandieren des Mischfutters spricht, dass die Verdaulichkeit der Rohkomponenten verbessert wird. Nähr- und Wirkstoffe werden aufgrund der kurzen Verweilzeit im Expander nicht zerstört, sondern optimal aufgeschlossen. Ein entscheidendes Argument für Expanderfutter ist auch die Hygienisierung. Dampfkochtopf-Effekt Mischfutter müssen heute betreffend Hygiene nahezu Lebensmittelstandard aufweisen. Via Dampfkochtopf-Effekt im Expander erfolgt nachweislich eine Abtötung krankmachender Bakterien, Salmonellen und Schimmelpilze (Tabelle). Gesunde Tiere verwerten das Futter effizienter, was sich wiederum positiv auf die Wirtschaftlichkeit auswirkt.

Der Expander im UFA-Mischfutterwerk Biblis, Herzogenbuchsee.

Trocken und sauber Um diese Vorteile effizient nutzen zu können, muss das Produkt auch nach Auslieferung trocken und unter sauberen und geschlossenen Bedingungen gelagert

werden. Auf die empfohlenen Hygienemassnahmen darf – vor allem bei Flüssigfütterungsanlagen – trotz Einsatz von Expanderfutter keinenfalls verzichtet werden. 䡵

Tabelle: Hygienisierung

Gesamtkeimzahl Coliforme Bakterien Escherichia coli Schimmelpilze Salmonellen

(g) (g) (g) (g) (25 g)

Broilerfutter Mehl 20 °C 12 100 000 110 000 400 7000 gefunden

Expander 100 °C 30 000 0 0 0 nicht gefunden

Schweinefutter Mehl Expander 20 °C 110 °C 16 500 9000 400 0 90 0 450 0 nicht nicht gefunden gefunden Quelle: «Mühle + Mischfutter», Mai 2013

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Autor Daniel Wieland, Leiter Qualitätsmanagement und Sicherheit, UFA AG, 3360 Herzogenbuchsee. www.ufa.ch

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Fortsetzung von Seite 44

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Fortsetzung Seite 73 67


NUTZTIERE

Lieber ein bisschen zu viel als viel zu wenig! ES TUT SICH WAS in den Kälberställen. Zunehmend werden Konzepte zur Aufzucht diskutiert, die erheblich von den bisherigen Empfehlungen abweichen. Was steckt dahinter?

Martin Kaske

Auf Milchviehbetrieben werden neugeborene Kälber entsprechend der etablierten Empfehlungen mit Vollmilch oder MilchaustauscherTränke (MAT) meist nur zweimal täglich getränkt. Stets wurde darauf hingewiesen, dass Milch ein teures Futtermittel darstellt, arbeitswirtschaftlich ungünstig und hygienisch sensibel ist – mit der Konsequenz, dass möglichst wenig zu vertränken sei. So wurden Tränkeschemata für Aufzuchtkälber empfohlen, bei denen 4 bis 5 l Vollmilch pro Tag bezie-

Grafik: Höhere Zunahmen mit ad libitum Tränke 䡵 restriktiv getränkt (24 Tiere) 䡵 Ad libitum (24 Tiere)

1800 Tageszunahme (g pro Tag)

1600 1400 1200 1000 800 600

Kälber

in

Mutterkuhhaltung

trinken demgegenüber acht bis zwölf Mal täglich am Euter des Muttertieres insgesamt um die 10 l Vollmilch. Daraus resultieren tägliche Zunahmen von weit über 1 kg. Die sehr knapp getränkten Aufzuchtkälber haben hingegen in den ersten Lebenswochen nur sehr geringe Zunahmen – denn die Kraftfutteraufnahme ist während der ersten drei Lebenswochen vernachlässigbar gering. Einige Kälber nehmen sogar ab und machen häufig einen jämmerlichen Eindruck während der Tränkeperiode: knochig, schlechtes Haarkleid, immer wieder Durchfall. Viele Tierhalter trösten sich mit dem Gedanken, dass später – etwa ab der sechsten Lebenswoche – die Kälber mit zunehmender Kraftfutteraufnahme wieder besser aussehen.

400

Metabolische Programmierung

200 0 Geburt

5 Alter (Wochen)

10

In einer Studie mit schwarzbunten Bullenkälbern führte die ad libitum Fütterung von Vollmilch in den ersten drei Lebenswochen zu wesentlich höheren Zunahmen verglichen mit den restriktiv getränkten Kälbern. Die Tiere wurden ab der vierten Lebenswoche einheitlich restriktiv mit Milchaustauscher am Automaten gefüttert.

Tabelle: Gesundheit profitiert Niedriges EnergieHohes Energieniveau * niveau ** Erkrankungen ganzes Jahr 32.1 % 12.1 % Erkrankungen im Sommer 12.7 % 4.4 % Erkrankungen im Winter 52.4 % 20.4 % * MAT 120 g/l Wasser, ** pasteurisierte Sperrmilch Eine amerikanische Studie zeigte, dass Kälberkrankheiten bei intensiverer Fütterung seltener sind als bei sehr restriktiver Fütterung (Godden et al., 2005). 68

hungsweise 5 bis 8 l MAT-Tränke (90 –120 g/l) verteilt auf zwei Tränkungen angeboten werden.

Inzwischen gibt es jedoch ausgerechnet aus der Humanmedizin zahlreiche Hinweise, dass gerade die Ernährung der Neugeborenen in den ersten Lebenswochen entscheidend für die spätere Leistungsfähigkeit des Organismus ist. Dieses Phänomen wird als «metabolische Programmierung» bezeichnet und bedeutet, dass der Stoffwechsel von Säugetieren sowohl vor der Geburt als auch in den ersten Lebenswochen durch das Ernährungsniveau langfristig beeinflusst wird. So zeigten Studien erstmals vor etwa 20 Jahren, dass die Wahrscheinlichkeit für Stoffwechselentgleisungen (zum Beispiel starkes Übergewicht, Typ-2-Diabetes) beim er-

wachsenen Menschen durch das Geburtsgewicht und die Ernährung in den ersten Lebenswochen beeinflusst wird. Bereits während der Entwicklung in der Gebärmutter kommt es beim Fötus zu einer Justierung, die eine Programmierung des Stoffwechsels auf die spätere Umwelt bedeutet. Kritisch wird es, wenn Tiere oder Menschen später unter Ernährungsbedingungen leben, die sich deutlich von der «programmierten» Situation unterscheiden – wenn beispielsweise untergewichtige Neugeborene nach der Geburt sehr viel und sehr energiereiche Nahrung erhalten («mismatch»). Auch die Regulation der Futteraufnahme wird durch das Ernährungsniveau in den ersten Lebenswochen offenbar lebenslang beeinflusst.

Höhere Milchleistung als Kuh Was hat das alles mit Kälbern zu tun? Offenbar eine Menge. So ist es ein allgemein anerkanntes und zentrales Ziel, dass Milchkühe – vor allem direkt nach der Kalbung – möglichst schnell möglichst viel Futter aufnehmen, um gerade bei hoher Milchleistung Stoffwechselentgleisungen (Ketose, Fettmobilisierungssyndrom, Labmagenverlagerung) zu verhindern. Kälber jedoch werden bislang bei sehr restriktiver Fütterung eher «auf Mangel getrimmt» und damit «gross gehungert». Diese Diskrepanz zwischen der Ernährungssituation der Kälber und Kühe wird inzwischen als mögliches Problem diskutiert. Tatsächlich zeigten mehrere Studien, dass eine höhere Fütterungsintensität in den ersten Lebenswochen bei diesen Tieren später zu einer höheren Milchleistung in der ersten Laktation führt. Eine mögliche Erklärung ist ein positiver Einfluss 12 2013 · UFA-REVUE


NUTZTIERE der Fütterungsintensität auf die Entwicklung des Eutergewebes.

Auch kurzfristig lohnend Eine intensivere Fütterung macht sich aber auch kurzfristig bezahlt, da die Tiere höhere Zunahmen haben und insgesamt eine bessere Konstitution aufweisen als sehr restriktiv getränkte Kälber (Grafik, Kasten). Der Gesundheitsstatus wird durch die reichliche Vertränkung von Vollmilch positiv beeinflusst (Tabelle). Die intensivere Befriedigung des Saugbedürfnisses hat zudem zur Folge, dass das Besaugen untereinander und an Gegenständen reduziert ist.

Kot etwas dünner Wie lässt sich nun eine intensivere Fütterung in der Praxis umsetzen? Nach dem Vertränken einer möglichst grossen Kolostrummenge sollten die Kälber in den ersten beiden Lebenswochen täglich dreimal mit zumindest jeweils 3 l Vollmilch getränkt werden. Zwar kann der Kot der Tiere

zeitweise etwas dünnbreiiger sein als bei geringerer Tränkemenge. Durchfall tritt jedoch allein aufgrund der höheren Volumina nicht auf.

Haltungsbedingungen müssen stimmen

Luxuskonsum vermeiden Auch das Anbieten von Milch ad libitum hat sich bewährt. Zwei Mal pro Tag wird ein voller Eimer angeboten und die Milch mit einer Säuremischung auf einen pH von 5.5 angesäuert. Eine stärkere Ansäuerung, wie sie in der Vergangenheit mit Ameisensäure beabsichtigt wurde, ist zu vermeiden, um die Akzeptanz der Tränke nicht zu beeinträchtigen. Die angesäuerte Milch wird unabhängig von der Aussentemperatur in einem Eimer mit Deckel den Tieren angeboten. Eventuelle Restmengen werden vor der nächsten Tränkung entsorgt. Durchfall lässt sich am einfachsten vermeiden, indem die Kälber während den ersten drei Lebenswochen einzeln gehalten (Iglu, Kälberhütte) und erst dann in die Gruppenbox umgestallt

• Verglichen mit den Kontrolltieren, die restriktiv entsprechend der etablierten Empfehlungen gefüttert wurden, hatten die intensiv getränkten Kälber drastisch höhere Tageszunahmen, die das enorme Wachstumspotenzial auch schwarzbunter Kälber zum Ausdruck bringen. Bereits am 22. Lebenstag waren die ad libitum gefütterten Kälber zirka 20 kg schwerer als die knapp gefütterten Tiere. Bemerkenswert erscheint zudem die signifikant höhere Kraftfutteraufnahme der intensiv gefütterten Kälber während der weiteren Milchtränkeperiode. Diese Tiere konnten den Gewichtsvorsprung bis zum endgültigen Absetzen halten – tatsächlich waren sie sogar zum Zeitpunkt der Schlachtung im Alter von acht Monaten noch im Mittel 14 kg schwerer als die Kontrolltiere.

Die Ergebnisse einer Studie in Norddeutschland lassen sich wie folgt zusammenfassen: • Die ad libitum getränkten Kälber tranken während der ersten drei Lebenswochen im Mittel zirka 10 l Vollmilch täglich.

• Die Tiergesundheit (Durchfallerkrankungen, Lungenentzündungen) unterschied sich nicht statistisch signifikant zwischen Versuchs- und Kontrollkälbern. Interessanterweise zeigte sich, dass anfangs ad libitum gefütterte Kälber, die nach der Tränkeperiode an einer schweren Kälbergrippe erkrankten, zum Zeitpunkt der Schlachtung ihren ursprünglichen Gewichtsvorsprung völlig eingebüsst hatten. Dies ist ein klares Indiz, dass die intensivere Fütterung von Aufzuchtkälbern nur dann Vorteile verspricht, wenn auch die späteren Haltungsbedingungen eine gute Tiergesundheit gewährleisten.

werden. Bereits ab der vierten Woche kann die Tränkemenge allmählich reduziert werden. Die vergleichsweise kurze Phase der ad libitum-Fütterung reicht nach den bisher vorliegenden Ergebnissen bereits aus, da die Kraftfutteraufnahme der Kälber ab der vierten Lebenswoche rapide zunimmt. Das sollte ausgenützt werden, um einen «Luxuskonsum» von Vollmilch zu vermeiden.

Kälber, die während der ersten Lebenswochen intensiv getränkt werden, wirken voller und sind ruhiger als unterernährte Tiere.

160 g MAT pro Liter Bei Einsatz von MAT sollten Aufzuchtkälber täglich nicht weniger als 1 kg pro Tier erhalten. Dies lässt sich am Automaten problemlos durch vier Mahlzeiten (je 1.5 l) erreichen, wobei der MAT mit einer Konzentration von 160 g pro Liter Wasser angemischt wird. Einschränkend ist hervorzuheben, dass eine intensive Fütterung gute Haltungsbedingungen und hochwertige Futtermiitel erfordert. Mit minderwertigem MAT, der etwa einen hohen Anteil pflanzliches Protein aufweist, können neugeborene Kälber nicht angemessen gefüttert werden. Auch bei Betrieben, die ohnehin mit gehäuften Durchfallerkrankungen kämpfen, ist die ad libitum Fütterung keine Patentlösung. 䡵 UFA-REVUE · 12 2013

Autor Martin Kaske, Apl.-Prof. Dr. med. vet. Fachtierarzt für Physiologie und Rinder, Dip. ECBHM; Spezialgebiete: Bestandesmedizin, Kälbergesundheit, Stoffwechsel-Physiologie; Rindergesundheitsdienst (RGD), Agridea, 8315 Lindau, www.agridea.ch

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PREMIUM NUTZTIERE

Was braucht‘s für 1 kg Tageszuwachs? AUFZUCHTKÄLBER haben ein hohes Zuwachspotenzial, das es zu nutzen gilt. Welche Fütterungsstrategie ist dabei am wirtschaftlichsten? Reicht die Mischration der Kühe für abgesetzte Kälber aus?

Vincent Fietier

Wasser-Pulver

ist

die Nährstoffkonzentration zu verbessern, macht eine Ergänzung mit Milchpulver (z. B. UFA 207 instant) Sinn. Mit den gestiegenen Milchpreisen lohnt es sich für viele Betriebe sogar, die Milch abzuliefern und die Kälber mit WasserPulver (UFA 207 plus) zu tränken. Für eine dreimonatige Tränkephase werden rund 400 l Milch benötigt, was 50 kg UFA 207 plus entspricht.

UFA 116 kann mehr UFA 116 ist ein Kombifutter mit Flocken und expandierten Würfeln, welches das Kalb in seiner Entwicklung zum Wiederkäuer fördert. Es eignet sich bestens zur Ergänzung der Milch bis zum Absetzen.

günstiger

Damit dieses Potenzial genutzt werden kann, müssen die Voraussetzungen in der Fütterung und das Management der Tiere stimmen. Ein Energiedefizit in den ersten Wochen ist unter allen Umständen zu vermeiden. Genügend Energie bedeutet nicht nur höhere Tageszuwachsraten sondern auch bessere Tiergesundheit. Die Energieversorgung in den ersten drei Wochen erfolgt zum grössten Teil über die Kuhmilch. Entgegen der heute oft gängigen Praxis wird aufgrund neuer Erkenntnisse empfohlen, die Milchmenge pro Tier und Tag auf 8 l (Automaten 10 l) zu steigern. Um

Flocken und expandierte Würfel Im Hinblick auf die Entwicklung des Pansens und die Fütterungskosten muss dem Tier parallel dazu freier Zugang zu Wasser, Aufzuchtfutter und spätestens ab der dritten Lebenswoche zu Heu oder gut strukturiertem Emd von bester Qualität gewährt werden. Ein schmackhaftes Kälberfutter wie UFA 116 fördert eine frühe Aufnahme und beeinflusst die Aktivität des Pansens und das Wachstum der Pansenzotten positiv. Flockenfutter

Gehalte pro Kilogramm • 7.3 MJ NEL • 180g Rohprotein • 125g APDE • 130g APDN • enthält Lebendhefen, Niacin, Kräuter und Puffersubstanzen Premium-Rabatt Fr. 5.– / 100 kg bis 18.1.2014.

Grafik: UFA-Aufzuchtplan Wasser-Pulver

400 200 0

A

A *2x4l UFA top-start

600 Kolostrum

2x2l A

Tageszuwachs in g

800

2x3l A

1000

70

10 JAHRE BIBLIS QUALITÄT

2x1l A

Lukas Grüter

Bei der intensiven Aufzucht wird ein Lebendgewicht von 620 kg bei einem Erstkalbealter von 24 Monaten angestrebt. Zwischen dem ersten und siebten Lebensmonat sollte der Tageszuwachs hierzu mindestens 900 g erreichen. Unter optimalen Bedingungen können sie sogar 1000 g pro Tag übersteigen.

Gutes Dürrfutter zur freien Verfügung

bis 2 kg UFA 116 zur freien Verfügung

01 04 08 = 130-160 g UFA 207 plus/l Wasser

12 16 Lebenswoche

1.5 – 2 kg UFA 219 20

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PREMIUM PRE MI U M und expandierte Würfel überzeugen durch eine erhöhte Verdaulichkeit. Das Verfüttern des Dürrfutters bewirkt ein Wachstum des Pansenvolumens. Sukzessive wird in dieser Phase die Tränke bis auf 2 l pro Tag reduziert. Ziel ist eine optimale Entwicklung des Pansens beim Jungtier in den ersten zwölf Wochen, so dass beim Absetzen der Tränke kein Wachstumseinbruch erfolgt.

Um bei Kälte eine genügende Körpererwärmung zu garantieren, gibt es verschiedene Methoden. Mehr Milch, Kälberdecke oder … w

revu .ufa ww

e.ch

Übers Absetzen nichts ändern Über die Zeit des Absetzens sollten keine Rationenänderungen vorgenommen werden. Danach kann schrittweise auf ein Aufzuchtfutter für die zweite Phase umgestellt werden (z.B. UFA 219). Weiterhin sollte Dürrfutter von geeigneter Qualität zur freien Verfügung stehen. Der Einsatz einer Mischration (TMR) in dieser Phase ist eine Alternative. Dabei ist aber der Qualität der Grundfutter grosse Beachtung zu schenken und der Anteil an Dürrfutter in der Ration sollte 30 % nicht unterschreiten. Liegt das Milchproduktionspotenzial der TMR unter 35 kg ist eine Ergänzung mit Aufzuchtfutter erforderlich.

Fazit Eine intensive Nährstoffversorgung zu Beginn der Aufzucht programmiert die Kälber auf ein gutes Wachstum und leistungsfähige Euteranlagen. Nach der Kolostralphase ist ein WasserPulver-Regime aufgrund der gestiegenen Milchpreise momentan in vielen Fällen am wirtschaftlichsten. Neben erhöhten Milchgaben gehören bestes Kälberaufzuchtfutter und gutes Dürrfutter zu den Voraussetzungen, um eine optimale Pansenentwicklung und hohe Zunahmen übers Absetzen hinweg zu fördern. Ab dem siebten Monat ist die Fütterungsintensität zu reduzieren, damit Euter und Fortpflanzungsorgane nicht verfetten. 䡵

Verfettung vermeiden Ab dem siebten Monat ist die Intensität der Fütterung zu reduzieren. Eine übermässige Fettbildung würde sich negativ auf die Euterentwicklung und Fruchtbarkeit auswirken. Gutes Grundfutter ist in dieser Phase des Wachstums ausreichend. Der Einsatz von Maissilage sollte nicht forciert werden. Die Zusammenarbeit mit professionellen Aufzuchtbetrieben kann durchaus Sinn machen, da die Möglichkeiten der dem Alter angepassten Fütterung auf spezialisierten Betrieben meist grösser sind.

Aufzucht und Mast an einem Automaten Aufzuchtkälber sind die Stars von morgen. Zögerliches Wachstum und Erkrankungen in den ersten Wochen können negative Folgen auf die spätere Entwicklung haben. Es lohnt sich, alles für einen erfolgreichen Start zu tun. Ein neuer UFA-Revue Film (siehe www.ufarevue.ch) zeigt, wie der Betrieb Pape, Pleigne (JU), diese Vorgabe umsetzt. Die Gebrüder Nicolas und Jean-François Pape halten 80 Kühe (Red Holstein, Holstein) inklusive Aufzucht sowie eine wertvolle Pferdezucht. Die Nutzfläche umfasst 99 ha, wovon rund die Hälfte ackerbaulich genutzt wird (Mais und Getreide). Bei der Fütterung der Kühe achten die Gebrüder darauf, ein Energiedefizit zu vermeiden und die Mineralspeicher während der Galtzeit zu füllen (Minex 971), so dass die Kälber mit einem stabilen Versorgungsstatus zur Welt kommen. Um die Programmierung auf eine hohe Milchleistung zu verstärken, werden den Kälbern in der dritten und vierten Lebenswoche statt wie früher nur 6 heute 8 l Milch pro Tag vertränkt. Nach der rund dreiwöchigen Iglu-Zeit geht’s in die Gruppe, wo via Tränke- und Futterautomat (Förster-Technik) ein kraftfutterabhängiges Abtränken mit UFA 116 erfolgt. «Dieses Kombi-Futter ist schmackhaft und wird gern gefressen», stellt Nicolas Pape fest. Den Einsatz eines spezifischen Kälberfutters begründet er mit dem angepassten Aminosäuremuster, dem pansenstabilen Protein und den bestverdaulichen Komponenten in UFA 116. Über den Zudosierer wird das Konzentrat UFA top-punch verabreicht, um die Mineral- und Vitaminversorgung zu sichern und Lungenentzündungen vorzubeugen. Ein Blick in den Stall zeigt bestentwickelte Tiere mit schönem Fell und guter Gesundheit.

Die Gebrüder Pape. Nicolas (l.) ist hauptsächlich für die Tierhaltung zuständig, Jean-François fürs Feld.

Am Kombi-Tränkeautomaten saufen auch rund 20 IP-Suisse Mastkälber, für die wegen dem neuen RAUS-Zuschlag kürzlich ein Auslauf eingerichtet wurde. «Die Kälber sind seither gesünder, saufen aber mehr», fasst Nicolas Pape erste Erfahrungen zusammen. In der Aufzuchtgruppe befinden sich ausserdem Limousin-Muni, die eigens grossgemästet werden (ca. 20 pro Jahr). Das gemeinsame Tränken von Aufzucht, Mastkälbern und Muni an einem Automaten ist möglich, weil für jedes Tier ein individueller Tränkeplan eingegeben werden kann.

Autoren Lukas Grüter, Technischer Dienst, UFA AG, 3360 Herzogenbuchsee. Vincent Fietier, Milchviehspezialist im UFA-Beratungsdienst, 2800 Delémont. www.ufa.ch

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NUTZTIERE

Fix in den Ablauf integrieren EINE REGELMÄSSIGE REINIGUNG der Tränkeeinrichtungen und des Stalls ist für die Kälbergesundheit wichtig. Wo Krankheiten häufig und hartnäckig auftreten, gibt es im Hygienebereich oft Optimierungspotenzial.

Erich Thoma

Peter Koch

Schädliche Mikroorganismen vermehren sich mit atemberaubender Geschwindigkeit. Ausgehend von 100 Keimen entstehen bei idealen Bedingungen innert fünf Stunden über drei Millionen Keime. Gerade bei jungen Kälbern, deren Immunsystem noch im Aufbau ist, gehört die Sauberkeit zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren. Mit einer geplanten Reinigungstrategie lässt sich der Keim- und Infektionsdruck wirkungsvoll reduzieren.

Jede Woche einmal sauer Für die Reinigung der Tränkeautomaten gibt es zwei Varianten (Tabelle): Täglich

sauer (z.B. Halacid) oder täglich alkalisch (z.B. Halapur) und periodisch (zirka einmal pro Woche) sauer. Gleich ist das Vorgehen bei der Reinigung von Tränkematerial wie Nuggis, Eimer oder Milcherwärmer.

Stalldesinfektion Nicht weniger wichtig als eine gute Milchqualität ist ein sauberer Stall. Nach der Reinigung und Abtrocknung aller Flächen und Einrichtungen setzt eine Desinfektion mit einem Produkt wie «Stalldes 03» restliche Schadkeime ausser Gefecht (Tabelle). Dieses vom Bundesamt für Veterinärwesen anerkannte Mittel hat eine

Probleme mit der Kälbergesundheit? Zu den möglichen Ursachen gehört die Hygiene.

zuverlässige Wirkung gegen Durchfallerreger wie Clostridien, Salmonellen, Escherichia Coli und viele weiteren Bakterien und Viren.

Tabelle: Perfekte Hygiene für die Kälber Intervall

Reinigungsmittel

Vor Neueinstellung Täglich Periodisch 1 x monatlich

Maschine Objekt

Tränkeautomaten-Reinigung Variante 1: X Halacid flüssig TS immer Variante 2: X Halapur M oder Halapur MP Variante 2a: X Halacid-…

Anwendung

Bemerkungen

spielsweise «Halades 01», das auf der Hilfsstoffliste des Forschungsinstituts für biologischen Landbau als Desinfektionsmittel gelistet ist. Konzenration in %

Temperatur in °C

0.5

50 – 60

0.5

50 – 60

0.5 – 1.0

50 – 60

Zeit in Minuten Vor und nach der Reinigung immer spülen mit Trinkwasser Vor und nach der Reinigung immer spülen mit Trinkwasser Halacid Altag, Halacid P, Halacid S, Halacid flüssig TS

Stallreinigung (Stallböden, -wände, Spaltenböden, Futtertröge etc.) X 1. Mit Wasser gründlich benetzen X 2. Reinigung 5.0 kalt 30 5 dl / 10 l Wasser, Oberfläche mit Stalltop 645 benetzen, einweichen X 3. Sämtliche Oberflächen reinigen spülen, eventuell mit Hochdruck Desinfektion X Sämtliche 1.0 kalt Nicht nachspülen Oberflächen mit Halades 777 oder Halades 799 Stalldes 03 1.0 kalt Bakterizid, sporizid, fungizid, (DVG-gelistet) virozid gegen behüllte und unbehüllte Viren 72

Für Bio-Betriebe eignet sich bei-

Wasserdesinfektion «Halades 01» verfügt auch über eine Zulassung für die Trinkwasser-Desinfektion (5 dl pro 1000 l Trinkwasser). Dieses Peressigsäure-Produkt wird zu 100 % in Wasser, Sauerstoff und Spuren von Essigsäure abgebaut. 䡵

Autoren Erich Thoma, Leiter Beratungsdienst, Halag Chemie AG, 8355 Aadorf, www.halagchemie.ch, info@halagchemie.ch, 寿 058 433 68 68 Peter Koch, Technikspezialist im 365Tage-Automatenservice der UFA, 6210 Sursee, www.ufa.ch

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Fortsetzung von Seite 67

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mit Gestützen, Brückenmasse 420 x 175, Fr. 100 寿 079 218 62 02 Absauganlage 25 Kühe Melotte, auf April / Mai 14, 3 Aggregate, 1 Kühltank 700 l, Griesser, günstig 寿 062 723 23 04 Schneckenpumpe Stöckli; Schlauchverteilerkopf Schlöp, 9 m; Rührwerk MFH 寿 041 988 10 82 Heckstapler, mit Pallettgabeln und Ballenspitze, HH 3.8 m, Fr. 1500; Rapid 606, mit neuwertigem Bandeingraser, Mähbalken, 2 Messer, Fr. 2300; Berg-Trak Hamag, mit 3 Zylinder, Kubota Dieselmotor, Fr. 1900 寿 062 299 04 36 Zuckerrübenvollernter Ropa R 6.16 寿 079 354 89 33 Elektro-Schrotmesser Lanker; Heurüstmaschine Portana; Strohmühle Vakumat, 15 PS; Rübenbröckler; Kälbertränkeautomat, Iten und Hoch 寿 071 994 12 58 Mistzetter Saco, 1.6 m3, Jg. 81, auf Aebi kompl., guter Zustand, Fr. 1000 寿 079 445 61 28 Notstromgruppe Bazzoli, 13 KW, Perkins Diesel, 1500 U/min, Jg. 11, 2 Betr. Std., komplett mit Steckdosen, Fr. 7950 寿 079 445 61 28 Aufbauladegerät Reform, 13 m3, zu Reform Muli 400, Preis nach Absprache 寿 031 701 12 89 Bucher TM 850, Jg. 88, mit Mähwerk Mörtel, Jg. 05, top Zustand 寿 079 356 37 69 Traktor John Deere 5400, Jg. 99, 2500 Std., 40 km/h, Bereif. 16.9 / 30, 11.2 /24, 3 Steuerv. neue Kupplung, hydr. Anhängerb., Kabine sehr guter Zustand, Fr. 15 800 寿 076 453 42 00 Steilförderband Blaser, Länge 8.5 m, mit Gummi Zubringerband, Fahrwerk und Elektromotor 寿 079 222 21 40 Zuckerrübenvollernter ROPA R 6.16 寿 079 354 89 33

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Fortsetzung Seite 75 73


NUTZTIERE

Pathoproof oder Antibiogramm? VOR EINER MASTITISBEHANDLUNG kann es sich lohnen, die Resistenzlage abzuklären. Erfolglose Behandlungen gehen ins Geld und schmälern den künftigen Behandlungserfolg. Verschiedene Labors bieten Resistenzprofile an, die in den Analysen anlässlich der Milchleistungsprüfung fehlen.

Michèle Bodmer

Vom Resistenzprofil einer Kuh kann nicht auf die Resistenzlage einer Herde geschlosen werden. Bild: agrarfoto.com

Mit dem «Pathoproof» (PCR-Methode) können in kurzer Zeit rund 95 % der elf wichtigsten Mastitiserreger in der Milch nachgewiesen werden. Sowohl lebende als auch tote Erreger und Spuren von Erregern werden entdeckt.

Resistenzprofile Anders als beim Pathoproof erfolgt die Keimsuche bei der bakteriologischen Untersuchung unspezifisch und daher viel breiter. Auf Kulturplatten wird geschaut, welche lebenden Bakterien sich in der Milch befinden. Danach werden diese Bakterien in komplexen Schritten angezüchtet, um «Antibiogramme» (Resistenzprofile) zu erstellen. Aus dem Pathoproof resultieren keine klassischen Resistenzprofile, weil die Bakterien nicht angezüchtet werden, sondern der Nachweis der Erbinformation mittels PCR erfolgt. Einziger Hinweis auf eine mögliche Penicillinresitsenz im Pathoproof ist das routinemässig untersuchte Penicillinase-Gen.

Kosten und Probenahme Den Pathoproof bietet Suisselab mit der Milchleistungsprüfung oder als Untersuchung von Einzelproben an (32 Fr. pro Test). Bakteriologische Untersuchungen und das Antibiogramm werden von ve-

terinärmedizinischen Labors erstellt (30 bis 50 Fr. pro Test, je nach Labor). Für die Kulturmethode ist die Milchprobe steril zu entnehmen. Da Milchleistungsproben nicht steril entnommen werden, eignen sie sich für eine Anzüchtung nicht. Zudem sind sie mit Bronopol behandelt, welches das Keimwachstum auf dem Nährboden verhindert.

Halbjährlich Es empfiehlt sich, mit dem Tierarzt zirka alle sechs Monate für die häufigsten Euterkeime eine Serie Antibiogramme machen zu lassen. So kann ein betriebsspezifisches Resistenzmuster erkannt und eine wirksame Therapiestrategie erarbeitet werden. Bei

Tabelle: Entscheidungshilfe Bakteriologie Dieser Test ist geeignet, … Bakteriologie plus Antibiogramm … um die wichtigsten Gefahren in einer Herde zu kennen. 䡵 … um die Eutergesundheit beim Zukauf zu beurteilen. 䡵 … für den Nachweis von Staphylococcus aureus. 䡵* … um abzuklären, ob die Mastitisimpfung wirkt. 䡵 … zur Beurteilung der Resistenzlage einzelner Mastitiskeime. 䡵 … bei einer lang andauernden Mastitisgeschichte. 䡵 … um eine Sanierungsstrategie festzulegen. 䡵 * Für ein sicheres Resultat drei sterile Proben im Abstand von 10 bis 14 Tagen untersuchen lassen. 74

Pathoproof 䡵 䡵 䡵 䡵

Behandlungen mit «falschen» Antibiotika bleibt die Heilung aus und bereits resistente Keime können sich vermehren.

Gleich beim ersten Mal richtig Deshalb soll der Einsatz von Antibiotika mit dem Tierarzt besprochen und bei der Wahl eines Therapieschemas wie folgt vorgegangen werden: 1. Identifikation des Mastitis verursachenden Keimes anhand Milchprobe. 2. Resistenzsituation periodisch mit einem Antibiogramm überprüfen. 3. Registrierte Präparate verwenden, die zu Krankheit und Keimen passen. 4. Einsatz einfacher Nicht-BreitbandWirkstoffe als erste Wahl. Neue Stoffe wirken nicht immer am besten. 䡵

Autorin Dr. Michèle Bodmer, Leiterin Bestandesmedizin, Wiederkäuerklinik Vetsuisse Fakultät, Universität Bern, 3001 Bern, www.vetsuisse.ch

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UFA-REVUE · 12 2013

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NUTZTIERE

Euterstress aus dem Silo NACHERWÄRMTE SILAGE kann die Zellzahlen in der Milch massiv in die Höhe treiben. Bei zellulosereicher Grassilage besteht ein erhöhtes Risiko für Nacherwärmungen, weil nicht genügend verdichtet werden kann. Neben qualitativ tadelloser Silage ist für die Eutergesundheit im Fütterungsbereich auch die Energie-, Struktur- und Vitaminversorgung entscheidend.

Im vergangenen Frühling konnte im Tal- und Hügelgebiet erst spät siliert werden. Altes, grobstängeliges Futter lässt sich nur schlecht verdichten, was Risiken in Bezug auf die Silagequalität sowie die Tier- und Eutergesundheit mit sich bringt.

Osi Arnold

Hefen, Schimmel und Fäulnis Gelangt Sauerstoff in die Silage, sind die Hefen – vor allem bei Temperaturen über 10 °C – besonders aktiv. Sie bauen Zucker und Milchsäure ab und produzieren Kohlendioxid, Wasser und Wärme. Durch den Säureabbau steigt der pH, so dass Schimmelpilze und Fäulnis-

Liegt es am Futter? Im Fütterungsbereich können folgende Punkte zu Euterproblemen führen: • Erwärmte Silage. • Verschimmeltes Futter. • Zu tiefe Energiedichte in der Ration, unter zirka 6.5 MJ NEL pro Kilogramm Trockensubstanz (je nach Milchleistung). • Fettabbau in der Startphase (Ketose), Fett / Eiweiss-Quotient ≥ 1.5 : 1. • Hohe Harnstoffwerte (> 30 mg pro 100 ml). • Sehr niedrige Milchfettgehalte (Pansenübersäuerung), Fett-EiweissQuotient < 1.1 : 1. • Milchfieber. • Ungenügende Mineral und Vitaminversorgung.

Tabelle:

Mineralstoffe und Vitamine für eine stabile Eutergesundheit

Mineralstoffe, Vitamine Kalzium Natrium Selen und Vitamin E Zink

Vitamin A und Beta-Carotin Vitamin D

Hauptwirkung und Zusatzeffekte Stärkung des Schliessmuskels. Verhinderung von Euterentzündungen. Stärkung der Immunabwehr im Euter. Stärkung der weissen Blutkörperchen, des Immunsystems und des Eutergewebes. Förderung der Keratinbildung im Strichkanal. Schutz der Haut und Schleimhäute. Stärkung der Immunabwehr im Euter. Regulation des Kalzium- und Phosphorstoffwechsels. Stärkung der Immunabwehr im Euter.

bakterien optimale Bedingungen vorfinden. Mykotoxine, ein Stoffwechselprodukt der Schimmelpilze, nehmen zu.

Höheres Risiko im 2013 Auf mehreren Milchviehbetrieben sind die Zellzahlen in der Milch diesen Herbst von einem Tag auf den anderen massiv gestiegen. Nachforschungen ergaben, dass erwärmte Silage der Grund war. Die Ursachen müssen spätestens ab rund 200 000 Zellen pro Milliliter genauer unter die Lupe genommen werden. Energiemangel Durch Nacherwärmungen sinkt der Energiegehalt. Die Schmackhaftigkeit der Silage verschlechtert sich. Wird warme Silage in die Futtermischung gekippt, nimmt die Temperatur der gesamten Ration innert weniger Stunden zu. Die Tiere fressen zögerlich. Eine ungenügende Energieversorgung erhöht die Ketosegefahr, schwächt das Abwehrsystem und macht besonders Startphasekühe anfällig auf Euterinfektionen. 2013 wird die Situation durch die ohnehin eher tiefen Nährstoffgehalte verschärft. Erhöhte Harnstoffwerte Neben Qualitäts- und Energiemängeln gibt es weitere Fütterungsfaktoren, die hohe Zellzahlen begünstigen. Milch-Harnstoffwerte von über 30 mg / 100 ml während längerer Zeit belasten die Leber, schwächen das Immunsystem und erhöhen die Mastitisgefahr. Ein Überangebot an Eiweiss lässt sich an hohen Harnstoffgehalten, den Milchinhaltsstoffen und gelbem Niederschlag unter den Augen erkennen. Die Ration muss mit der richtig verfügbaren Energie (nach UFA WFOS) ausgeglichen werden.

Was, wenn’s doch passiert? Kommt es zu einer Nacherwärmung im Gras- oder Maissilo, kann wie folgt vorgegangen werden: • Erwärmte Partien entfernen, zur Auskühlung ausbreiten und mit Propionsäure (Luprosil Agro) behandeln. • Anschnittfläche im Silo ebenfalls mit Luprosil (1:4 mit Wasser verdünnt) stabilisieren. • Vorschub erhöhen. • Mykotoxinbinder wie UFA 71-700 können eine Schädigung der Pansenmikroben verhindern. Vorbeugend: • 35 bis 45 % Trockensubstanz in Gras-, 30 bis 35 % in Maissilage. • Verschmutzung minimieren. • Kaliumsorbat, Siliersalze oder bei zu trockener Silage Propionsäure (Luprosil Agro) einsetzen. • Silage gut verdichten. • Genügend Vorschub bei der Entnahme. • Anschnittfläche mit einer Folie (aussen weiss, innen schwarz) bedecken. • Mischration mindestens einmal pro Tag neu. • Futterreste und -anhaftungen aus Krippe und Stall entfernen.

Zu wenig Struktur Auch Pansenazidose in Folge eines Strukturmangels hat einen Effekt auf die Zellzahlen, weil die Pansenmikroben im sauren Milieu weniger effizient arbeiten oder gar absterben und Gifte entstehen, welche Euter und Klauen stressen. Besonders ums Abkalben ist wichtig, Futterumstellungen (über drei Wochen) und Kraftfuttersteigerungen (maximal 1.5 kg pro Woche) schrittweise vorzunehmen, damit sich die Pansenmikroben anpassen können.

Quelle: landwirtschaftliche Berufsbildung Südtirol

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NUTZTIERE Grafik: Wichtigste Einflüsse auf die Eutergesundheit

krankmachende Wirkung

Melkbarkeit Milchleistung

Erregtheit

Kontakt

Widerstandskraft

Tier

Anzahl

Erreger

Erkrankungsrisiko

Übertragung

Stress

Umwelt

Hygiene Haltung Keimbelastung

Melktechnik Fütterung Mensch

Übertragung von Erregern Quelle: BBB 2006

Beta-Carotin Zur Stärkung der Abwehrkraft sind Selen, Kupfer, Zink sowie Vitamin E und Beta-Carotin wichtig. Im Laufe der Dürrfutter- und Grassilagelagerung fällt der Beta-Carotin-Gehalt deutlich ab, weshalb ab Jahreswechsel der Einsatz eines Mineralfutters wie UFA 996 Cyclo Extra mit Beta-Carotin sinnvoll ist. Stark herausgefordert wird das Immunsystem durch (subklinisches) Milchfieber in Folge eines Kalziummangels. Hier gehören neben einer kalziumarmen Fütterung während der Galtzeit (Einsatz eines Galtphasen-Mineralsalzes wie Minex 971) und die Vorbereitung aufs Abkalben auch eine Vitamin D3 Injektion vor der Geburt zu den Lösungsmöglichkeiten. 䡵

Stress durch schlechtes Futter sowie Energieund Mineralstoffmangel steht in engem Zusammenhang mit der Eutergesundheit. kleines Bild: agrarfoto.com

Autor Osi Arnold, Milchviehspezialist im UFA-Beratungsdienst, 6210 Sursee, www.ufa.ch Beim Artikel mitgewirkt hat Tobias Burren, Agro-Techniker in Ausbildung, der bei der UFA AG ein Praktikum absolvierte.

www.ufarevue.ch

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PORTRÄT NUTZTIERE

Dank der Spenderin IN DER MILCHVIEHHERDE KÜNG-THEILER hat es zwei hervorragende Holsteinzuchtlinien. Grund genug, die besten Kühe via Embryotransfer zu vermehren. Eine bedarfsgerechte Nähr- und Mineralstoffversorgung ist bei Spendertieren besonders wichtig, um eine hohe Anzahl gesunder Embryos zu gewinnen.

Basis der Holsteinzucht auf dem Betrieb Küng-Theiler, Meierskappel, bilden Theiro Esquiman ‹Emira› (VG89), von welcher der Stier Theiro ‹Jerry› abstammt, und Theiro Blackstar ‹Belinda› (EX93 4E), die Theiro ‹Guido-ET›, Brodard ‹Arabe› und Anwils ‹Bigniter› hervorbrachte. ‹Guido-ET› ist aktuell im Standardangebot von Swissgenetics und überzeugt mit hoch und breit aufgehängten Nacheutern, fast +1200 kg Milch und einer ausgezeichneten Nutzungsdauer. ‹Jerry› kommt sogar auf 1552 Töchter und ist in der Zuchtwertrangliste auf Rang 28 aufgeführt.

Nie angebunden Belinda, die über 16-jährig wurde, ist EX93 4E klassiert und hat innerhalb sechs Laktationen über 75 000 kg Milch produziert, dazu wurde sie erfolgreich 15 Mal gespült. «Ihr Leben lang stand sie am gleichen Ort im Anbindestall», erzählt David Küng. «Belinda wurde nie angebunden. Sie blieb immer treu an ihrem angestammten Platz.» Die Nachfrage nach Genetik aus Belinda und ihren Nachkommen sowie aus der Emira-Familie, ist sehr gut. Seit Jahren werden Embryos in der ganzen Schweiz erfolgreich verkauft.

onsleistung kein Killerkriterium. Er bevorzugt Kühe, die im Lauf der Jahre und Laktationen noch reifen können, funktionell und fruchtbar bleiben und die Ration effizient verwerten.

Eiweiss in die Mischung Hierzu muss das Futter höchste Ansprüche erfüllen. Dürrfutter, Gras- und Maissilage werden anhand des UFA W-FOS-Systems analysiert, um die Fermentations-

Stabiler Stoffwechsel Nach einer

Betriebsspiegel David und Sandra Küng-Theiler, Robmatt, 6344 Meierskappel Nutzfläche: 25 ha, 650 m über Meer Tiere: 38 Holsteinkühe, 45 Stück Jungvieh Leistungen: 9200 kg Milch pro Laktation, 4.1 % Fett, 3.3 % Eiweiss Pflanzenbau: 3 ha Silomais, Kunst- und Naturwiesen Arbeitskräfte: Betriebsleiter-Ehepaar, 1 Angestellter (Stefan Theiler), Eltern Theiler

Hormongabe, die zu einem mehrfachen Eisprung (Superovulation) führt und der erfolgreichen Besamung werden die Embryos via Gebärmutterspülung vom Tierarzt gewonnen. Damit sich viele lebensfähige Embryos entwickeln, soll die Kuh frühestens zwei Monate nach der Abkalbung bei stabiler Stoffwechselsituation gespült werden (siehe auch Kasten). Schlecht geeignet sind Spendertiere mit Zysten, Ketose, Klauenoder Euterproblemen. Bei der Auswahl der Stiere arbeitet David Küng eng mit Swissgenetics zusammen. Denn nicht alle Samen eignen sich für einen Embryotransfer. Wie die Spender- sollen auch Empfängertiere gesund und fruchtbar sein, damit sie die Embryos erfolgreich austragen.

In der Anpaarungsplanung verfolgt David Küng das Ziel, das Blut der bekannten Stiermütter zu erhalten und gezielt aufzufrischen. Angestrebt werden ausgewogene, wirtschaftliche Kühe. Für David Küng ist die Erstlaktati78

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PORTRÄT NUTZTIERE geschwindigkeit der Ration im Pansen optimal einstellen zu können. Zur Synchronisation der Pansenfermentation wird das Eiweissausgleichsfutter UFA 148 in die Mischung gegeben, statt es separat zu verfüttern. Innerhalb kurzer Zeit ist so die durchschnittliche Laktationsleistung laut David Küng um rund 1000 kg gestiegen. Mineralisiert wird die Ration mit UFA 195 in der Produktions- und Minex 971 in der Galtphase sowie Viehsalz. Hochträchtige Kühe werden zwei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin mit UFA 262 angefüttert. Mit der Verabreichung dieses Diätfutters in der Startphase kann Ketose in Schach gehalten werden. Unmittelbar nach dem Kalben erhalten die Kühe lauwarmes Wasser mit dem Zusatz UFA start-fit, um einen erfolgreichen Laktationsstart zu fördern, den Appetit anzuregen und Labmagenverlagerungen vorzubeugen.

Fütterung der Embryo-Spenderinnen

Lebendhefen und Niacin Nicht

Osi Arnold, Milchviehspezialist im UFA-Beratungsdienst, 6210 Sursee

ganz zufrieden ist David Küng mit der

Neben vielen anderen Faktoren beeinflusst auch die Fütterung den Erfolg bei einem Embryotransfer. Beim Spendertier sind folgende Punkte entscheidend: • Schimmel und Mykotoxine sind tabu, weil sie die Embryo-Einnistung in der Gebärmutter behindern können. • Eine bedarfsgerechte Energieversorgung (bestes Grund-, nährstoffreiches Kraftfutter) nach dem Kalben fördert die Zellentwicklung der Embryos. • Die Energiekonzentration der Ration muss während der Superovulation erhöht werden, um beste Resultate punkto Fruchtbarkeit zu erreichen. • Leinsaatprodukte wie UFA 269 fertil plus während mindestens 20 Tagen verabreichen, um die Embryozahl und -qualität zu erhöhen. • Der Harnstoffgehalt in der Milch soll unter 30 mg/100 ml liegen, um nicht die Leber- und Stoffwechselstabilität zu belasten. • Aminosäuren (z. B. Methionin in UFA top-form) spielen für die Entwicklung der Embros eine wichtige Rolle. • Das Angebot von organisch gebundenem Selen, Mangan, Kupfer und Zink – etwa via Minex 971 in der Galtphase – erhöht die Versorgungssicherheit. • Eventuell Silagen und Wasser auf Mineralgehalte untersuchen. Hohe Eisen- und Nitratgehalte hemmen wichtige Spurenelemente in ihrer Wirkung.

David und Sandra Küng-Theiler züchten die erfolgreiche Belinda-Linie gekonnt weiter.

Gras- und Maissilagequalität 2013. Um keine grösseren Einbussen in Kauf nehmen zu müssen, optimiert er die Ergänzungsfütterung entsprechend. Als Leistungsfutter kommt UFA 264 Extra zum Einsatz. Das Würfelfutter enthält lebende Hefen und Niacin. Beide Zusätze tragen dazu bei, die Verwertung der Nährstoffe aus dem Grundfutter zu verbessern (siehe auch Artikel «Mehr Niacin, weniger Stickstoff?»). 䡵

Autoren Matthias Roggli, UFA-Revue, und Alex Barenco, UFA AG, 3360 Herzogenbuchsee, www.ufa.ch

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GENETIK NUTZTIERE

Zucht auf gesunde Milchkühe PROJEKT «ERFASSUNG DER GESUNDHEITSMERKMALE» Während die Verbesserung der Milchleistung lange im Fokus der Rinderzüchter stand, haben der Druck auf die Milchpreise sowie die grösser werdenden Betriebe den Ruf nach einer problemlosen, wirtschaftlichen Kuh laut werden lassen. Die Zucht von robusten Kühen gilt heute neben der genomischen Selektion auch international als der züchterische Megatrend.

Matthias Schelling

Lucas Casanova

Das Hauptinteresse der Zuchtverbände an einer Datenbank liegt darin, klinische und diagnostische Befunde insbesondere im Rahmen der genomischen Selektion für die Zucht von robusten Tieren zu nutzen. Neben der Zucht gibt es aber noch weitere Nutzungsfelder, die von grossem Interesse sind. Datenbanken sind ein unverzichtbares Werkzeug für freiwillige, national koordinierte Bekämpfungsprogramme gegen Produktionskrankheiten wie Mastitis.

Früherkennung Schliesslich

besteht auch ein öffentliches Interesse an den Gesundheitsdaten der Zuchtverbände. Die Daten werden in Zukunft helfen, neu- und wiederauftretende Tierseuchen und Tierkrankheiten möglichst rasch zu entdecken. In der Tiergesundheitsstrategie «Schweiz 2010+» der Schweizer Eidgenossenschaft wurde die Früherkennung als relevantes Ziel definiert.

Züchterische Ziele Die Zuchtorganisationen verfolgen mit dem Projekt «Erfassung der Gesundheitsmerkmale» folgende Ziele: • Verbesserung der Gesundheit der Milchviehzuchtbestände und damit Zucht von robusteren Kühen. • Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der Milchproduktion dank Kostensenkung im Betriebsmanagement und Verminderung von Produktionsausfällen. • Internationale Stärkung der Wettbewerbsposition für Schweizer Genetik.

Internationale Entwicklung Im Ausland gibt es zahlreiche Beispiele er80

Sämtliche Diagnosen und Behandlungen werden im Behandlungsjournal erfasst.

folgreicher Gesundheits-Erfassungssysteme. Die nordischen Länder haben bereits in den 80er und 90er Jahren erfolgreiche Pionierarbeit auf diesem Gebiet geleistet. Dank dieser frühen Weichenstellung nehmen die skandinavischen Länder auf dem Gebiet von robusten Kühen heute eine starke Stellung ein. Für die Erfassung der Gesundheitsdaten ist für die Schweiz speziell das österreichische Modell von Interesse. Da in Bezug auf die Ausgangslage (Strukturen Milchviehbetriebe etc.) vieles vergleichbar ist, sind die in Österreich gemachten Erfahrungen bei der Konzeption der Schweizer Gesundheitsdaten-Plattform eingeflossen.

Anreiz für Prüfbetriebe Funktionelle Merkmale wie somatische Zellen in der Milch, Nutzungsdauer und

Fruchtbarkeit sind bereits seit Jahren in den Zuchtzielen enthalten. Die Gesundheit wird so indirekt berücksichtigt. Mit einer Zuchtwertschätzung für direkte Gesundheitsmerkmale (klinische Krankheiten) können diese neuen Merkmale in den Zuchtzielen aufgenommen werden. Bevor neue ZuchtwertschätzungsVerfahren für Gesundheitsmerkmale entwickelt werden können, braucht es Daten aus den Aufzeichnungen der Diagnosen und Befunde in den Milchviehherden. Aus diesem Grund wurde die systematische Erfassung der Gesundheitsdaten auf den Prüfbetrieben als neues Ziel und neue Anforderung definiert. In der Realität ist diese Anforderung nur umsetzbar, wenn die Prüfbetriebe in der Erfassung einen Nutzen für den eigenen Betrieb erkennen. Damit dieser Mehrwert realisiert werden kann, 12 2013 · UFA-REVUE


GENETIK NUTZTIERE

Beispiel für die Erfassungsmaske «Euter»: Der Benutzer wählt das Tier aus der Betriebstierliste aus und erfasst die Behandlung.

wurde das System so konzipiert, dass die Aufzeichnungspflichten gemäss der Tierarzneimittel-Verordnung erfüllt werden können. Damit erhalten die Betriebe ein Instrument, um eine gesetzlich vorgeschriebene Aufzeichnung möglichst einfach und effizient vornehmen zu können. Darüber hinaus wurden die Anreizsysteme für die Prüfbetriebe um neue Elemente erweitert. So wird beispielsweise eine bescheidene Entschädigung je Erstdiagnose an die Betriebe ausbezahlt.

Gesundheitsdatenportal Für das Erfassen von Gesundheitsdaten haben Braunvieh Schweiz, swissherdbook und der Schweizerische Holsteinzuchtverband aufbauend auf den bestehenden Internetplattformen geeignete Lösungen für die Erfassung von Krankheitsdiagnosen und Behandlungen aufgebaut. Das System ist vollständig Webbasiert, so dass der Nutzer, einen Internet-Zugriff vorausge-

setzt, mit einem beliebigen Browser auf seine Daten zugreifen und Daten erfassen kann. Das Portal besteht im Wesentlichen aus einem Behandlungsjournal, dem Erfassungswerkzeug und einem Vorratsjournal. Die Erfassung erfolgt zweistufig. In einem ersten Schritt wird eine Diagnose erfasst. Der Diagnoseschlüssel ist dreistufig aufgebaut und erlaubt eine differenzierte und präzise Erfassung. Im zweiten Schritt werden die eingesetzten Medikamente inklusive Absetzfristen pro Behandlung eingegeben. Die verwendeten Tierarzneimittel können entweder aus einer betriebsspezifischen Liste oder aus dem Tierarzneimittelkompendium ausgewählt werden. Diese Erfassung erfüllt die Anforderungen der Aufzeichnungspflicht im Rahmen der Tierarzneimittel-Verordnung. Zusätzlich können der behandelnde Tierarzt sowie zusätzliche Informationen wie Erregerdiagnosen bei Mastitis oder Ursachen der Geburtsprobleme festgehalten werden.

Grösser werdende Herden erfordern eine solide Datengrundlage, um problemlose und wirtschaftliche Kühe züchten zu können.

Der Zugang zum Behandlungsjournal ist für jeden im Herdebuch von Braunvieh Schweiz, swissherdbook oder dem Schweizerischen Holsteinzuchtverband registrierten Züchter möglich. Über einen Delegationsmechanismus kann jeder Züchter Dritten, beispielsweise dem Bestandestierarzt, zwecks Einsicht oder Erfassung Zugriff auf das Behandlungsjournal erteilen. 䡵

Erste Erfahrungen und Ausblick Die Gesundheitsdatenerfassung ist bei Braunvieh Schweiz und swissherdbook seit Mitte Jahr und beim Holsteinzuchtverband seit Oktober online. Mutterkuh Schweiz beabsichtigt, dieses System zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls einzuführen. Wenn auch noch wenig Erfahrung vorliegt, sind die ersten Erfahrungen recht positiv. Smartphone-Version Neben dem grossen Informationsbedarf seitens der Züchter ist die einfache Datenerfassung massgebend für den Erfolg. Damit dies noch einfacher und schneller möglich wird, ist eine auf mobile Geräte (Smartphone) zugeschnittene Version in Entwicklung. Datenaustausch Ebenfalls besteht ein grosser Bedarf nach einem möglichst einfachen Datenaustausch mit bestehenden Quellen wie Herdenmanagementprogramme, Melkstände und Roboter, aber auch mit Tierärzten und Beratern. Die Zuchtverbände arbeiten intensiv daran, für diese Herausforderung Lösungen anzubieten. Kennzahlen fürs Herdenmanagement In einer zweiten Priorität sollen Herden- und Einzeltierübersichten sowie Kennzahlen und Vergleichswerte für das Herdenmanagement angeboten werden. Ziel ist es, dem Züchter ein System anzubieten, das ihn bei der täglichen und praktischen Zuchtarbeit unterstützt.

Autoren Matthias Schelling, Direktor swissherdbook, 3052 Zollikofen, www.swissherdbook.ch. Lucas Casanova, Direktor Braunvieh Schweiz, 6300 Zug, homepage.braunvieh.ch

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BIO-SEITE

Intensiv und ökologisch – ein Widerspruch? IN DER JUNGVIEHAUFZUCHT kann eine hohe Fütterungsintensität auf Tiere und Umwelt auch unter Bio-Bedingungen einen positiven Einfluss haben. Ein frühes Erstkalbealter reduziert den Futterinput pro Kilogramm Milch, die eine Kuh total produziert.

Ignaz Hutter

Was zu Beginn der Aufzucht verpasst wird, lässt sich später nicht mehr aufholen. Diese alte Weisheit gilt auch für Rassen wie Original Braunvieh, Simmental oder Swiss Fleckvieh, die unter Bio-Bedingungen als besonders geeignet angesehen werden.

Sechs Monate Vollgas

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Obwohl der Kraftfutteranteil auf 10 % der totalen Trockensubstanz beschränkt ist, kann eine intensive Fütterung der Aufzuchtkälber während der ersten sechs Monate für Bio-Betriebe interessant sein: • Die Fütterung in den ersten sechs Wochen beeinflusst die Gesundheit und den Zuwachs der Kälber sowie die spätere Milchleistung positiv (metabolische Programmierung). Pansen und Eutergewebe entwickeln sich mit einer intensiven Fütterung besser als bei einer extensiven Strategie.

Eine gute Entwicklung in den ersten Wochen setzt eine professionelle Haltung voraus.

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• Nach dem Absetzen der Milch kann es sich lohnen, bis zum sechsten Monat intensiv weiterzufüttern, um das Besamungsgewicht von zirka 400 kg und die erste Abkalbung früh zu erreichen. • Mit einem frühen Abkalbealter und höheren Leistungen aufgrund der intensiven Aufzucht können der Futterbedarf sowie die Methan- und Stickstoff -Ausscheidungen pro Kilogramm Milch reduziert werden.

Tieferer Futterbedarf Rinder mit einem Kalbealter von 30 Monaten verbrauchen deutlich mehr Nährstoffe als solche, die bereits mit 24 Monaten abkalben (Tabelle). Ein höherer Nährstoffbedarf ist aus ökologischer Sicht dann suboptimal, wenn mehr ackertaugliche Nutzfläche beansprucht wird. Was heisst das für die Praxis? Um das volle Wachstumspotenzial auszunutzen, muss die Milchmenge in der dritten und vierten Lebenswoche rund 8 l pro Kalb und Tag erreichen. Danach erfolgt eine sukzessive Reduktion der Milch. Damit sich das Kalb rasch zum Wiederkäuer entwickelt und um Milchkosten zu sparen, wird ab der zweiten Lebenswoche geeignetes Kraftfutter (z.B. UFA 170 F) angeboten. Die Kraftfutteraufnahme muss bis zum Absetzen mit drei Monaten so ansteigen, dass der Nährstoffbedarf gedeckt ist. Denn ein Wachstumsknick zu diesem Zeitpunkt kann vorherige Errungenschaften wieder zunichte machen. Ab der dritten Woche erhalten die Kälber auch gut strukturiertes Heu. Der Zugang zu frischem Wasser ist jederzeit gewährleistet.

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Tabelle:

Futterverbrauch in der Aufzucht

Erstkalbealter Monate 24 30

Futter

Energie

kg/TS 3685 5263

MJ NEL 23 130 29 500

Rohprotein kg 443 565

Quelle: F. Sutter, Agridea

Fazit Für Bio-Betriebe im Tal kann eine intensive Aufzucht durchaus sinnvoll und ökologisch sein. Auch im Berggebiet und bei Sömmerung bringt eine intensive Fütterung beim Start Vorteile, da die Kälber dadurch widerstands- und leistungsfähiger werden. 䡵

Autor Ignaz Hutter, Rindviehspezialist im UFA-Beratungsdienst, 9501 Wil, www.ufa.ch

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Fortsetzung Seite 95 83


KURZMELDUNGEN LANDLEBEN

Ein neues Zuhause auf dem Bauernhof

Verlosung

Schweizer Bäuerinnen kochen weizer

Sch nen Die UFABäuerin kochen Revue hat gemeinsam mit dem renommierten AT Verlag ein wunderschönes Kochbuch herausgegeben. Darin sind 120 einfach-raffinierte Rezepte von Schweizer Bäuerinnen zu finden. Produkte vom eigenen Hof und aus dem Garten bestimmen den Speisezettel. Mit etwas Glück gewinnen Sie eines von 10 Kochbüchern «Schweizer Bäuerinnen kochen» im Wert von je 35 Fr. Machen sie mit auf www.ufarevue.ch oder schreiben Sie eine SMS mit KFL Kochbuch Name Adresse an 880 (90 Rp.). Einsendeschluss: 15. Dezember 2013. -raffinierte Einfach che Landkü

Gewinner UFA-Revue 11/2013 Die wunderschöne Teetasse wurde offeriert von der Agrisano. Ab dem 1. Dezember 2013 vereinen sich unter dem Namen Agrisano nicht mehr nur die Krankenkasse und die Zusatzversicherungen, sondern das gesamte landwirtschaftliche Versicherungsangebot. Elsa Caviezel aus Vrin, Daniela Distel aus Schüpfheim, Vreni Gisler aus Spiringen, Marlies Lanz aus Uetendorf, Astrid Vogt aus Aedermannsdorf, Claudia Studer aus Jegenstorf, Vreni Murer aus Beckenried, Margrith Truninger aus Uesslingen, Disch Nadia aus Elm und Hanspeter Zaugg aus Schwanden haben eine Agrisano-Teetasse gewonnen.

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 84

Caritas Schweiz sucht aufgeschlossene Bauernfamilien, die Jugendliche und Kinder in schwierigen Lebenssituationen für eine kürzere oder längere Platzierung bei sich zu Hause aufnehmen. Seit über 20 Jahren organisiert und begleitet Caritas Schweiz Familienplatzierungen bei Bauern. Dazu arbeiten sozialpädagogische Fachpersonen eng mit rund 70 qualifizierten Bauernfamilien in der Deutsch- und Westschweiz zusammen. Interessierte Bauernfamilien sind offen für die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen. Sie öffnen ihre Familien für das aufgenommene Kind oder die/den Jugendliche/n und lassen diese an ihrem Alltag teil-

haben. Die Pflegefamilien werden dabei von den Caritas-Fachpersonen professionell begleitet und beraten. Während ein bis zwei Tagen im Jahr besuchen sie eine Weiterbildung. Für die Kinder und Jugendlichen ist die Zeit bei einer Bauernfamilie eine wertvolle Erfahrung. Sie gewinnen Distanz zu einer belastenden Situation, erfahren Anerkennung und Wertschätzung im Zusammenleben und können sich in einem stabilen Umfeld auf einen Wieder- oder Neueinstieg in den Schul- oder Berufsalltag vorbereiten. Wenn engagierte Bauernfamilien sich dafür interessieren, Jugendliche und Kinder in schwierigen Lebenssituationen bei sich aufzunehmen,

Montagvormittag und Donnerstagabend anrufen. Familienprobleme sind das wichtigste Motiv für Anrufe, dann folgen gesundheitliche, betriebliche oder finanzielle Krisen.

Pias Tipp

Zwiebel-Mus 3 grosse Zwiebeln 7,5 dl Wasser 2 Bouillon-Würfel 250 g Rahmquark Mayonnaise Kräutersalz schwarzer Pfeffer Zwiebeln rüsten und in Ringe schneiden, in die kochende Bouillon geben. Temperatur zurückstellen und die Zwiebel weich köcheln lassen. Den Rahmquark mit etwas Mayonnaise vermischen, mit Kräutersalz und Pfeffer würzen. Die Zwiebeln in ein Sieb abgiessen, abkühlen lassen, unter die Quarkmasse geben und umrühren. Als Beilage zu Racelette, «Gschwellten» oder zu Fleischspeisen.

Pia Amstutz-Grädel www.inforama.ch Bei Anruf hört jemand zu Beim Sorgentelefon (041 820 02 15), das ehrenamtlich von Bäuerinnen und Bauern bedient wird, kann man

Prämienverbilligung 2014 Wer in bescheidenen Verhältnissen lebt, hat Anspruch auf eine Verbilligung der Krankenkassenprämien. Gewährt werden sie von Bund und Kanton. Bei der Berechnung des Anspruches bestehen kantonale Unterschiede. Massgebend sind das Einkommen, Vermögen und die familiäre Situation. Wichtig zu wissen ist auch: In bestimmten Kantonen müssen die Prämienverbilligungen beantragt werden (ohne Antrag kein Anspruch), in anderen Kantonen wird der Anspruch aufgrund der definitiven Steuerdaten automatisch berechnet. Ab dem 1. Januar 2014 werden neu die Prämienverbilligungen gesamtschweizerisch über die Krankenversicherer abgerechnet. Ivo Peterhans, Agrisano

Zufrieden – Unzufrieden Das Forschungsinstitut gfs-zürich führt alle vier Jahre im Auftrag des BLW eine telefonische Umfrage über die Zufriedenheit in der Landwirtschaft durch. Sowohl die bäuerliche Bevölkerung als auch die übrige Be-

können sie sich melden bei: Caritas-Familienplatzierung, Löwenstrasse 3, 6002 Luzern, 寿 041 419 22 77, familienplatzierung@caritas.ch. www.caritas.ch/familienplatzierung

völkerung sind mit Familie und Gesundheit am zufriedensten. Eine recht hohe Zufriedenheit weisen die beiden Gruppen auch in Ausbildung, Erwerbsarbeit und sozialem Umfeld aus. Deutlich unzufriedener als die nicht-bäuerliche Referenzgruppe ist die landwirtschaftliche Bevölkerung mit dem Einkommen und den politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Auch was die Freizeit, den allgemeinen Lebensstandard und «genügend Zeit haben» betrifft, sind bäuerliche Kreise unzufriedener als die übrige Bevölkerung. Agrarbericht 2013

Die gelbe Enzianfee Dem Enzian ist bereits ein «Europäisches Dorf» gewidmet, nämlich Les Charbonnières (VD) und eine eigene Hymne hat er auch schon. Enzian-Spezialisten haben sich zudem im «Europäischen Arbeitskreis für Enziangewächse» mit Sitz in Lausanne zusammengeschlossen. 2011/12 wurden in der Schweiz etwa 4500 l reiner Enzianschnaps hergestellt, 90 % davon in der Westschweiz. Bild: www.gentianalutea.ch 12 2013 · UFA-REVUE


REZEPT LANDLEBEN

Adventsdesserts vom Feinsten HAUSGEMACHTES WEITERVERARBEITET Aus Holundersaft, Dörrfrüchten, Baumnüssen und Quittengelee lassen sich feine Desserts und Guetzli herstellen. Genau das Richtige für die Winterzeit, Holundersaft ist nämlich ein probates Mittel gegen Erkältungskrankheiten und Quitten sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Erika Spiri am Herbstmarkt in Thalheim.

HolunderQuarkcreme 250 g Magerquark 250 g Mascarpone 2 dl Holundersirup 1 Msp. Zimtpulver 1 EL Zitronensaft 3 EL Zucker Alle Zutaten gut miteinander verrühren und in Portionenschalen anrichten. Mit etwas Holundersaft ein Muster ziehen (siehe Bild) oder Schlagrahm garnieren.

DörrfrüchteGuetzli 100 g Butter, weich 220 g Zucker 1 Ei 400 g Mehl ½ Päckli Backpulver 80 g Haferflocken, geröstet ½ KL Salz 1.5 dl Milch 50 g gedörrte Apfelschnitze 50 g gedörrte Zwetschgen oder Aprikosen 50 g Sultaninen 50 g Baumnüsse, fein verhackt

Die Holunder-Quarkcreme – wunderschön dekoriert mit Holundersaft.

Rezeptbäuerin Rezeptbäuerin Erika Spiri (40) bewirtschaftet mit ihrem Mann Markus und den Kindern Ramona (13) und Reto (16) einen Rinderaufzuchtbetrieb in Ottoberg (TG). Bereichert wird dieser Hauptbetriebszweig durch Ackerbau und Obstbäume. Zudem weiden auch zwei Lamas auf dem Betrieb. Erika Spiri ist im Zürcher Weinland aufgewachsen und machte im Volg die Detailhandelslehre. Einmal im Jahr backt sie Guetzli für ihre alte Heimat und bestückt damit einen Stand am Herbstmarkt (23. November 2013) in Thalheim (ZH).

feln Guetzli formen. Auf einem mit Backpapier ausgelegtem Blech verteilen. Backen: in der oberen Ofenhälfte bei ca. 190 Grad während 10 bis 15 Minuten. Die Masse ergibt ca. 3 Bleche.

Tigeraugen 250 g Mehl 1 KL Backpulver 175 g Zucker 1 EL Vanillezucker 100 g Haselnüsse 50 g Baumnüsse 1 Ei, verklopft 125 g Butter 100 g Quittengelée

Mehl, Backpulver, Zucker und Vanillezucker gut vermischen. Nüsse beigeben. Mit dem Ei und dem weichen Butter zu einem Teig verarbeiten. 1 Stunde kühl stellen. Mit bemehlten Händen walnussgrosse Kugeln formen und einem Aushöhler eine Vertiefung eindrücken. Auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen (die Menge reicht für 2 Bleche). Backen in der oberen Ofenhälfte bei 200 Grad, ca. 7 Minuten backen, dann noch 5 Minuten nur mit Oberhitze weiter backen. Gut auskühlen lassen. Quittengelée erwärmen und etwas abkühlen lassen. In einen Gefrierbeutel füllen, eine kleine Ecke abschneiden und damit die Vertiefung füllen. Fest werden lassen. 䡵

Die Dörrfrüchte fein würfeln und mit den Nüssen, Mehl, Backpulver, Haferflocken und Salz vermischen. Beiseite stellen. Butter, Zucker und Ei schaumig rühren und die Milch unterrühren. Die Dörrfrüchte-Mehlmischung dazugeben und gut vermengen. Mit zwei Kaffeelöf-

Erika Spiri mit Tochter Ramona, die ein Naschkätzchen ist. UFA-REVUE · 12 2013

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LANDLEBEN

Kochen mit Heu HEULUST – LANDLUST «Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht» gilt hier nicht – zu alltäglich ist Heu. Nicht jedoch in der Küche. Mit Heu holt man sich im Winter die Erinnerung an Sommer, Wärme, Düfte und gemähte Wiesen in die Küche. Kochen in einem ungewohnten Kontext mit «einheimischen Exoten».

Ruth Bossardt

Um mit Heu zu kochen, braucht es solches von artenreichen Wiesen und es sollte Heu vom ersten Schnitt sein, also kein Emd. An gewissen Orten wird an steilen Planggen noch Wildheu gemäht, was sich wunderbar in der Küche verwenden lässt. Heu für die Küche darf jedoch keinerlei Herbstzeitlosenblätter enthalten. Herbstzeitlosen blühen im Herbst in feuchteren Wiesen, die Blätter (ohne Blüten) wachsen dann im Frühling. Herbstzeitlosen sind giftig, nicht nur die

Samen, sondern auch die Blätter. Eine weitere Giftpflanze, die unbedingt zu vermeiden ist, ist Wolfsmilch, die an trockenen Stellen wächst. Mengenmässig braucht es nur einige Handvoll Heu.

Grundrezept mit Heu Für die meisten Rezepte braucht es einen Heusud, also eine Bouillon mit Heu. Dazu nimmt man zwei Handvoll Heu und übergiesst sie mit 1bis 1½ Liter Wasser, gibt 1 is 2 Würfel Gemüsebouillon dazu, kocht es auf und lässt es 10 Minuten ziehen. Danach wird der Sud durch eine feine Gaze oder ein feinmaschiges Sieb abgegossen. Relativ einfach lässt sich daraus eine Heusuppe herstellen (mit Rahm verfeinern und mit Maizena etwas binden). Tischdekoration Als Erinnerung an das sommerliche Heuet auf der Mitte

Heurisotto 1 Zwiebel, fein gehackt 1 Tasse Risotto-Reis ½ – 1 dl Weisswein zum Ablöschen 2 Tassen Heusud, noch heiss Alpkäse, gerieben Salz und frisch gemahlener Pfeffer zum Abschmecken

Heuchöpfli (Amuse bouche oder Vorspeise) 1 dl Heusud 1 gestrichener Masslöffel (KL) Maizena ½ dl Rahm ½ Masslöffel (KL) Agar-Agar ½ dl Rahm zu Schlagrahm schlagen Heusud mit Rahm aufkochen, Maizena in 1 EL Heusud anrühren und beigeben, nochmals aufkochen. Dann das aufgelöste Agar-Agar zugeben. Bevor es zu stocken beginnt, den Schlagrahm unterrühren und in kleine Gläschen oder Tässchen abfüllen. Erkalten lassen. Mit etwas frisch gemahlenem Pfeffer servieren, entweder im Schälchen oder in Espressotässchen, Weckgläschen und dann auf ein Tellerchen stürzen. Agar-Agar ist ein vegetabiler Gelatineersatz und besteht aus Algen. Achtung beim Dosieren: schnell ist die Menge zu gross und beeinträchtigt die Qualität oder wenn man zu wenig nimmt, geliert es nicht.

Zwiebeln andünsten, Reis dazugeben, weiter andünsten, mit Weisswein ablöschen, Heusud zugeben und kochen, bis der Reis gar ist. Geriebenen Alpkäse beigeben, eventuell noch ein Stückchen Butter unterrühren oder etwas Rahm. Servieren und mit Pfeffer abschmecken. Dazu passt ein kräftiger Weisswein, beispielsweise ein Petite Arvine oder ein Heida aus dem Wallis. Der Risotto ist würzig, falls noch Pilze verwendet werden, dann nur Champignon, damit sich die Aromen nicht konkurrenzieren. Als Beilage ein Gemüse, das etwas Farbe gibt.

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LANDLEBEN

Würzige Spaghetti

Pasta mit Heusauce

Doppelte Menge Heusud herstellen (ca. 2 – 2½ Liter) 500 g Spaghetti Alpkäse, gerieben Salz und Pfeffer

1 Schalotte hacken 1 – 2 EL Rapsöl 1 Knoblauchzeh 3 dl Heusud ½ KL Maizena ½ dl Rahm 1 dl Weisswein ¼ TL Salz Pfeffer 40 g Speckwürfeli 250 g Pasta (Rigatoni, Spaghetti) Alpkäse, gerieben, nach Belieben

Heusud aufkochen, die Spaghetti beigeben, eventuell noch 1 EL Öl dazugeben. Wenn die Spaghetti al dente sind, abgiessen und den geriebenen Alpkäse dazugeben. Gut umrühren und mit Salz und Pfeffer würzen. Diese Spaghetti sind sehr würzig!

des Esstisches ein kleiner Walm Heumahd auslegen. Mit zusätzlichen Dekorationselementen ergänzen, zum Beispiel mit (getrockneten) Blüten, geschnitzten Holzkühlein oder gefilzten Wollschäfchen. Für Kinder oder Gäste aus der Stadt eine passende Deko, die Emotionen weckt und den Bezug zum Menü herstellt. Für vielleicht eher skeptische Esser, lässt man diese Deko weg, fragt nach, ob’s schmeckt und über-

Schalotte und Knoblauch gut andämpfen und mit einem Schluck Weisswein ablöschen. Danach dem Heusud beigeben und 30 Minuten einkochen lassen. Mit dem Stabmixer gut mixen. In einem Esslöffel Heusud angerührtes Maizena zufügen. Mit Salz würzen, danach den Rahm beigeben und nochmals leicht ziehen lassen. Speckwürfeli anbraten. Alpkäse reiben. Die Teigwaren kochen und abgiessen, zur Heusauce geben und gut wenden. Auf Teller anrichten, Alpkäse zugeben und mit angebratenen Speckwürfeli garnieren. Pfeffer, frisch gemahlen dazugeben.

Lamm-Rollbraten im Römertopf 500 – 600 g Lamm als Rollbraten 2 – 3 Handvoll Heu, eine Viertelstunde im Wasserbad wässern 1 Tasse Heusud Knoblauch nach eigenem Gusto 1 – 2 Zweige Rosmarin oder Thymian Salz und Pfeffer Den Römertopf genügend lange wässern. Danach den Boden mit einer Lage gewässertem Heu belegen. Den Rollbraten salzen, pfeffern, nach Belieben mit Knoblauch würzen und danach auf das Heu im Römertopf legen. Mit Heu gut zudecken und eine Tasse Heusud darübergiessen. 45 Minuten bei 200 Grad im Backofen schmoren lassen - nach einer halben Stunde hinausnehmen, den Rollbraten kehren und die Flüssigkeit über den Braten giessen. Beim Hinausnehmen des Bratens das Heu entfernen und geschnittene Tranchen auf Tellern anrichten. Dieser Braten verlangt nach etwas mit einer gewissen Säure, ideal mit einem Zwetschgenchutney oder heissen, eingemachten Zwetschgen servieren.

rascht nach dem Essen mit der Auflösung, was da eben gegessen wurde. Bei einem grösseren Anlass mit Gästen wäre eine traditionelle «Heinze» mit Heu passend.

Heukissen Aus dicken Reststoffen Kissenbezüge nähen und die dichten und festen Stoffkissen mit Heu füllen. Man kann so gemütliche Fernsehabende angelehnt an ein duftendes Heukissen verbringen. 䡵

Autor Ruth Bossardt ist gelernte Gemüsegärtnerin und arbeitet seit 30 Jahren als Journalistin und Erwachsenenbildnerin im Bereich biologischer Gartenbau und Selbstversorgung. Sie ist Autorin von «Aprikosen – Köstliches aus dem Wallis» (Rottenverlag) und Mitautorin von Blütenküche (FonaVerlag). ruth.bossardt@bluewin.ch

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RARITÄTEN & NOSTALGIE LANDLEBEN

Gut für Tradition, für Nostalgie und Genuss KULTURGUT BREZELEISEN Bauernfamilien erhalten und pflegen Kulturgut des ländlichen Raums. So auch Landwirt Georges Schneuwly (58) aus Düdingen. Er sammelt seit Jahrzehnten Brezeleisen aus vielen Jahrhunderten.

Was ist das?

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Auflösung UFARevue 11/2013 Es handelte sich um eine Kaffeeröstpfanne. Den LANDI-Gutschein hat Marianne Bertogg aus Castrisch gewonnen.

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Die grosse Sammlung Brezeleisen, das älteste stammt aus dem Jahr 1503, stapeln sich säuberlich in sorgfältig ausgelegten Schubladen und Gestellen bei Georges Schneuwly. «Brezeleisen lassen sich bis auf die Wikingerzeit zurückführen», erklärt der Spezialist und fährt fort: «Sie sind wahrscheinlich eine der ältesten Küchengeräte, wo sich auf einer Kochstelle, früher natürlich über dem offenem Feuer, Gebäck herstellen liess.» Viele Brezeleisen aus Schneuwlys Sammlung sind wahre Kunstwerke der Schmiedekunst. Die Motive auf den Brezeleisen widerspiegeln mit Wappen und Motiven die Herkunft, den jeweiligen Zeitgeist und auch die Verwendung. Es gibt BrezelSteinguttöpfe für Sauerkraut, 20-30 l 寿 079 673 24 71 Kartoffeldämpfer, 100 l, 380 V, mit Thermostat, Fr. 420 寿 079 246 46 91

eisen mit kirchlichen Motiven aus der Bibelgeschichte, mit Wappen und Familieninsignien oder solche opulent im Jugendstil-Stil verziert oder auch mit einfachsten Waffelmustern. In der Sammlung von George Schneuwly sind aber auch Brezeleisen in Gussform aus Bronze oder Messing zu finden. Brezeleisen gehörten früher natürlich zur Aussteuer und wurden innerhalb der Familie weitergegeben. Gesucht und gefunden hat Georges Schneuwly diese Raritäten oftmals an Antiquitäten- oder Flohmärkten, in der Westschweiz bekannt als Brocante. Natürlich müssen diese sorgfältig restauGeorges Schneuwly sammelt Brezeleisen, hier das älteste (r.) Jahrgang 1503 und das jüngste (l.), welches letztes Jahr hergestellt wurde.

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Betörende Wintergäste HYAZINTHEN verbreiten ein sagenhaftes Parfüm wie aus Tausendundeiner Nacht: Kein Wunder: Sie stammen ursprünglich aus dem Orient. Mit wenig Wasser erwachen die Zwiebeln auf wundersame Weise zu lieblicher Pracht. Genauso wie Weihnachtsnarzissen, wenn sie jetzt angetrieben werden. Bild: Kienzler

Edith Beckmann

Die Zwiebelblumen begeisterten bereits Madame Pompadour (1721 bis 1764) am französischen Hof. Die Kurtisane bezirzte ihren Geliebten König Louis XV mit wahren Duftorgien von Hyazinthen im Prunkpalast in Versailles. So avancierten die unscheinbaren Zwiebeln zum sündhaft teuren Winterschmuck auf der Fensterbank. Die Glasbläser hatten alle Hände voll zu tun, kostbare Hyazinthengefässe herzustellen und mit filigranen Mustern zu verzieren.

Fröhliches Treiben Nun feiert die

Verheissungsvolle Knospen: In einer Schale erwachen Hyazinthen-Zwiebeln zu neuem Leben. Bild: M. Grossmann/pixelio.de

Hyazinthenkultur ein fulminantes Comeback. Denn duftender Blütenzauber ist erneut begehrt und ganz besonders im Winter gefragt. Hübsche Gläser in bunten Farben sind überall im Angebot. Bei den Zwiebeln auf den Vermerk «zum Treiben geeignet» achten: Sie haben die für die Blütenbildung wichtige Ruhephase bereits hinter sich. Es empfiehlt sich, den Zwiebelboden mit dem Fingernagel oder einer Bürste etwas anzuritzen. Das regt die Wurzelbildung an. Wichtig: Die Zwiebel darf

das Wasser nicht berühren, sonst beginnt sie zu faulen! Nur so viel Wasser ins Glas füllen, dass ein Abstand von einigen Millimetern frei bleibt. Die Zwiebel auf das Glas setzen und mit einem Hütchen abdecken. Für die Wurzelbildung an einen kühlen, dunklen Ort stellen. Bei Bedarf Wasser nachgiessen. Haben sich die Wurzeln nach ein paar Wochen kräftig entwickelt, die Hyazinthe in ein mässig warmes Zimmer holen. Das Hütchen erst entfernen, wenn es vom Blütentrieb angehoben wird. Auf ein Spiegelglas gestellt, setzen Sie eine einzige Hyazinthe effektvoll in Szene und sie duftet so intensiv wie ein ganzes Blumenbouquet. Je kühler der bezaubernde Frühlingsbote steht, wenigstens über Nacht, umso länger hält die Blütenpracht. Hyazinthen-Zwiebeln kann man laufend bis zum Jahresende auf Gläser setzen.

Flirt mit dem Frühling Blütenzauber ins Haus bringen auch Weih-

Nasenschmeichler: Hyazinthen verbreiten romantischen Blütenzauber. Bild: IZB

Grüne Tipps für den Nutzund Ziergarten • Gartengeräte reinigen und gegen Rost einölen; Rasenmäher warten und Messer schleifen (lassen). • Spargeln, Artischocken und Herbsthimbeeren bodeneben abschneiden; Pflanzflächen mit Mulch abdecken. • Mehrjährige Kräuter wie Melisse, Salbei, Thymian und Minze zur Vermehrung an frostfreien Tagen teilen und neu pflanzen. • Wasseranschluss ins Freie abstellen und die Leitung entleeren! • Winterdekorationen für Balkon, Fenstersims und Hauseingang: Immergrüne Zweige, Misteln, Samenstände und Trockenblumen in Gefässe mit Erde stecken und mit hübschen Bändern und Beiwerk schmücken.

nachtsnarzissen (Tazetten). Mit ihrem intensiven Duft verbreiten sie Frühlingsstimmung rund sechs Wochen nach dem Antreiben. Dazu die Zwiebeln so tief in eine wasserdichte Schale oder ein Glas mit Sand oder Kieselsteinchen setzen, dass die Spitzchen herausragen. Mit Steinen beschweren, damit die üppigen Blütenbüschel nicht kippen. Substrat feucht halten, Staunässe jedoch vermeiden. Schale an einen hellen, kühlen Platz stellen. 䡵

Autorin Edith Beckmann, Freie Journalistin BR aus Frauenfeld (TG), leidenschaftliche Gärtnerin mit Wurzeln in der Landwirtschaft.

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UFA-REVUE · 12 2013

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ICH BIN GERNE BAUER LANDLEBEN

Weit gereist Der Meisterlandwirt Andreas Rohner (25) aus Mellstorf (AG) hat schon einiges von der Welt gesehen. Da ist die Reise zur Agritechnika nach Deutschland, von der er gerade zurückgekommen ist, ein Katzensprung. In seinen jungen Jahren war er bereits in Australien und in Kanada. Aber nicht nur zum Vergnügen, sondern auch, um sich in Übersee ein Bild vom Leben und Arbeiten in der Landwirtschaft zu machen. «Die Getreidefarm in Kanada war mit 2500 ha riesig und es gab viel zu tun. Aber der Besitzer war sehr nett und ich konnte in meiner Freizeit viel ausserhalb des Betriebes entdecken», erzählt er. In Mellstorf bewirtschaftet Andreas einen Milchviehbetrieb mit Munimast und 4000 Legehennen in Freilandhaltung. Auch wenn der Familienbetrieb hinsichtlich der Grösse nicht mit kanadischen Verhältnissen zu vergleichen ist, fühlt sich der junge Meisterlandwirt hier wohl und schmiedet Pläne für die Zukunft. «Während der Ausbildung zum Meisterlandwirt habe ich eine Betriebsstudie zu einem Gemeinschaftsstall zusammen mit unserem Nachbarn erstellt. In diesem Freilaufstall mit moderner Ausstattung, könnten insgesamt 70 Kühe leben», berichtet Andreas. Den Vorteil sieht er in der Arbeitsteilung und der Flexibilität. Die konkretere Planung beginnt nächstes Jahr. Probleme hinsichtlich der Hofübergabe in einigen Jahren sieht Andreas nicht, da die Zusammenarbeit und das Zusammenleben mit den

Der weitgereiste Meisterlandwirt Andreas Rohner kann sich vorstellen, nochmals im Ausland Landluft zu schnuppern. Eltern reibungslos funktioniert. Nebenbei ist der weltoffene Meisterlandwirt ein bis zwei Tage in der Woche in der LANDI LKG Schneisingen im Mühlenbetreib tätig und hilft auch manchmal im Laden aus. Anna Steindl 94

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Impressum UFA-Revue Die Mitglieder-Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe. Die Ausgaben Nr. 1, 3, 5, 7-8, 9 und 11 erscheinen mit im Abonnement inbegriffener Beilage des LANDI-Contact. ISSN 1420-5106.

Herausgeber fenaco Genossenschaft, Erlachstrasse 5, 3001 Bern Hans Peter Kurzen, Publizistische Leitung.

UFA-REVUE · 12 2013

Mitherausgeber LV-St. Gallen, GVS Schaffhausen. Die Beteiligungen der Herausgeber an anderen Unternehmungen sind in den gültigen Geschäftsberichten aufgeführt. Erhältlich beim Verlag. Redaktion Tel. 058 433 65 30 Fax 058 433 65 35 Theaterstrasse 15a, 8401 Winterthur Dr. Roman Engeler (Chefredaktor), Daniela Clemenz, Christian Hirschi, Gaël Monnerat, Cyril de

Poret, Matthias Roggli und Anna Steindl. Anne-Marie Trümpi (Redaktionsassistenz). Anzeigen/Abonnemente Tel. 058 433 65 30 Fax 058 433 65 35 UFA-Revue Anzeigenberatung Theaterstrasse 15a 8401 Winterthur Dr. Roman Engeler, Alex Reimann, Anja Rickenbach. Annahmeschluss 20 Tage vor Erscheinen

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Der A-llrounder von Valtra Die Valtra A-Serie von 88 – 101 PS, der vielseitige Traktor für Schweizer Betriebe. Valtras leichte und flinke Serie eignet sich für die unterschiedlichsten Arbeiten. Die Grösse, die kompakte Bauweise und die Wendigkeit sind deutliche Vorteile sowohl für Ackerbauund tierhaltende Betriebe, als auch für Forst- und Kommunalarbeiten. Valtra is a worldwide brand of AGCO.

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