Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe • www.ufarevue.ch • 4 / 2010
Unterstützung durch Verwandte Seite 12
Traktor – Quo vadis? Seite 20
Boden – unsere Grundlage Ab Seite 41
Mehr Speck mit UFA-Futter Seite 80
Partner
Die clevere Lösung
6275 Ballwil, Buchmann Technik AG 5618 Bettwil, Mosimann Paul 6211 Buchs LU, Meier Josef 3400 Burgdorf, Hess Durs GmbH 3664 Burgistein, Sterchi Landtechnik AG 7006 Chur, Mehli Andreas 8615 Freudwil, Temperli Landmaschinen GmbH 5324 Full-Reuenthal, Kämpf Heinz 9056 Gais, Höhener Landmaschinen AG 8340 Hinwil, Grimm Forst-und Maschinenbetrieb 5502 Hunzenschwil, Odermatt Landmaschinen AG 3232 Ins, Umatec 8934 Knonau, Hausheer & Sidler AG 8460 Marthalen, Meier Maschinen AG 1716 Plaffeien, Rappo Gebr. AG 5734 Reinach AG, Hauri Hans 3538 Röthenbach i.E., Schüpbach Gebrüder 9486 Schaanwald, Senti Harald 8834 Schindellegi, Schuler Albert 3555 Trubschachen, Zaugg Heinz 8730 Uznach, Technikcenter Uznach AG 8564 Wäldi TG, Reusser AG 9205 Waldkirch, Steiner Service und Reparaturen GmbH 8525 Wilen b. Neunforn, Heller Baumaschinen&Landtechnik
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INHALTSVERZEICHNIS EDITORIAL Damit der Pflanzenschutz wirkt, braucht es gute Technik und ein fundiertes Wissen über die einzusetzenden Mittel.
Daniela Clemenz
FENACO AKTUELL
Bild: Roman Engeler
In der Nachbarschaft: LANDI und Volg Der Detailhandel der fenaco-LANDI Gruppe
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fenaco und Ökostrom Schweiz Ramseier sucht den Superstar Auf ein Wort Termine
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MANAGEMENT
Es hat sich gelohnt Früher wurden nebenbei Schweine gemästet, heute haben Steiners einen modernen Abferkelstall.
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Erbvorbezug, Schenkung oder Darlehen Lebzeitige Zuwendungen an die Nachkommen
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Kurzmeldungen Investitionen in einen Abferkelbetrieb Sozialhilfe: Sind Verwandte in der Pflicht? Frage des Monats
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LANDTECHNIK Speziell geeignet für den grösseren Mischbetrieb Steyr «4110 Profi Classic» im Praxistest
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Kurzmeldungen Brantner: Neues Konzept für Oberflächenbeschichtung Traktor – Quo vadis? Wohin entwickelt sich der Traktor? Produktneuheiten Lindner mit neuen «Geotrac»-Modellen
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Universalmaschine Der Traktor wird auch in Zukunft die Universalmaschine in der Landwirtschaft bleiben.
PFLANZENBAU Getreide «System Maxi» gewinnt Marktanteile
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Kurzmeldungen 28 Vermarktung: Ölsaaten bleiben interessante Kulturen 33 Biodiversität: Empfehlungen für artenreiche Heuwiesen 34 Applikationstechnik: Damit Pestizide nicht am falschen Ort wirken 36 Flachsilo: Alles dicht? 38 Hirse: Früh oder spät behandeln? 60
NUTZTIERE
Sauber arbeiten Neue Wirkstoffe können mit geringer Aufwandmenge appliziert werden, erfordern aber gezielte Gewässerschutzmassnahmen.
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Ferkelproduktion Jungsauenaktion gegen Sommerloch
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Kurzmeldungen UFA aktuell Bio-Seite: UFA investiert in Bio-Markt Munimast mit Vision Orientierungswerte für Mykotoxine ändern? IP-Suisse sucht Vollmilch-Mastkälber Eutergesundheit: Anhand Alarm- und Grenzwerten agieren Jungsauenaufzucht: Mehr Speck mit Konditionierungsfutter
62 63 68 70 72 76 78 80
Haben Sie sich auch schon einmal näher mit Gesetzesartikeln, juristischen Ausdrücken oder generell mit schwer verständlichen Wörtern aus der Landwirtschaft befasst oder befassen müssen? Was für Berater, Juristen, Treuhänder, Grundbuch- oder Steuerexperten zum Alltag gehört, stellt für die landwirtschaftliche Praxis oft eine schwer verdauliche Kost dar. Mir jedenfalls ging es so, als ich kürzlich eine Tagung zum bäuerlichen Bodenrecht besuchte. Da wird aus einem plausiblen und anschaulichen Begriff wie Selbstbewirtschafter fast eine juristische Abhandlung gemacht und ich höre Wörter und Begriffe, die ich nie oder äusserst selten brauche oder noch gar nie gehört habe, wie zum Beispiel «stipulieren», «Retensionsrecht», «Testierfähigkeit» oder «Anwartschaften». Die UFA-Revue will in dieser Beziehung etwas Licht ins Dunkel bringen und inskünftig regelmässig juristische oder betriebswirtschaftliche Fachbegriffe aus der Landwirtschaft kurz und einfach erklären. Wir haben dazu mit Eduard Hofer, dem früheren Vizedirektor des Bundesamts für Landwirtschaft, einen Fachmann gewinnen können. In dieser Ausgabe legt er auf Seite 10 dar, was ein «Vorkaufsrecht» ist. Falls Sie, liebe Leserinnen und Leser, auf einen Begriff stossen, den Sie gerne erklärt haben wollen, schicken Sie uns einfach ein E-Mail.
LANDLEBEN
Marktbedarf decken IP-Suisse Kälber sind gefragt. Eine optimierte Ergänzung der Vollmilch trägt dazu bei, die nötige Qualität zu erreichen.
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UFA-REVUE · 4 2010
Esskultur aus dem Klassenzimmer Hauswirtschaftsunterricht
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Kurzmeldungen Leserreise an die Ostküste Kanadas Rezeptseite: Frühling flattert durch die Küche Garten: Einmal gepflanzt, 10 Jahre ernten Natalie Brunner ist gerne Bäuerin
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AKTUELL FENACO
In der Nachbarschaft: LANDI und Volg ALS MITTLERIN ZWISCHEN BAUERN UND KONSUMENTEN muss sich die fenaco-LANDI Gruppe Tag für Tag beweisen. Beleuchteten wir in der Märzausgabe die Agrarhandelskompetenz, setzen wir den Focus jetzt auf das Detailhandelsgeschäft.
Die Bauern sind bei den Konsumenten sehr präsent. Auf Eier- und Fleischpackungen, auf Honiggläsern und Gemüseetiketten steht, woher das Produkt kommt, manchmal sogar mit Bild vom Erzeuger oder vom Hof. Inhaltsangaben geben Auskunft über den Energie- und Vitaminwert der Nahrungsmit-
tel. Umgekehrt ist es für den Landwirt sehr viel schwieriger, zu wissen, wie die Konsumenten sind bzw. was sie kaufen wollen, denn sie sind ausgesprochen wählerisch: Konsumenten wollen ihr bewährtes Sortiment und doch immer wieder etwas Neues. Sie wollen möglichst billig einkaufen – geben aber in teuren
Delikatessläden und Tankstellen-Shops ungehemmt viel Geld aus. Sie entscheiden sich abwechlsungsweise rational, emotional und lustbetont, switchen zwischen Importware und Exklusivem aus der Region oder vom Biohof und wissen kaum mehr, wann welches Gemüse in der Schweiz Saison hat. Jemand, der den Detailhandel kennt und die Konsumenten spürt, ist Ferdinand Hirsig (siehe «Auf ein Wort», rechte Spalte). Als Mitglied der fenaco-Geschäftsleitung ist er für den Detailhandel in der fenaco-LANDI Gruppe zuständig, der hauptsächlich auf zwei Säulen steht: Den Kanälen Volg und LANDI. Damit verfügt die fenaco über eine direkte Vermarktungsschiene von der Scholle bis auf den Teller oder auf französisch «de la terre à la table» (Unternehmens-Slo-
Optimale Nahversorgung und Kontaktpflege dank Volg-Laden.
IN KÜRZE EN BREF fenaco und Ökostrom Schweiz spannen zusammen mit dem Ziel, die in den Industriebetrieben der fenaco anfallende und für die Vergärung geeignete Biomasse wenn möglich in den Mitglied-Betrieben von Ökostrom Schweiz, also in bäuerlichen Biogasanlagen, vergären zu lassen. Diese Zusammenarbeit wird vom fenaco-Bereich «Energie und Umwelt» respektive vom Ökostrom-Bereich «Koordination Biomasse» gemanagt und be4
zweckt, dass so die Wertschöpfung in bäuerlichen Kreisen bleibt.
Ramseier sucht den Superstar Das 100-Jahr-Jubiläum der berühmtesten Fruchtsaftmarke der Schweiz soll gebührend zelebriert werden. Deshalb lanciert die zur fenaco gehörende Ramseier Suisse AG einen nationalen Wettbewerb für Bands und Solokünstler. Zu gewinnen gibt es einen Gig in einer etablierten Konzertlokalität in Zürich, Bern und Luzern. Bewerben kann man
sich mit einer Eigeninterpretation von «S’Ramseyers wei go grase» per Youtube-Video auf der Musikplattform restorm.com. Jetzt anmelden für die 1. Demotape-Session Zürich am 22. Mai 2010! www.ramseier.ch 4 2010 · UFA-REVUE
AKTUELL
NATS ES MO IS D D L I B DU MO PHOTO
FENACO AUF EIN WORT EN UN MOT
Wo werden die Westschweizer Kartoffeln abgepackt? Seit Anfang 2010 ist die modernste Kartoffel-Abpackanlage der Schweiz mit einer Jahreskapazität von 20 000 t im waadtländischen Bercher in Betrieb. Die fenaco investierte dabei rund 13 Mio. Fr. Für Kartoffelproduzenten findet am Freitag 2. Juli 2010 ein Eröffnungstag statt mit einer Erntedemo, Besichtigung des Betriebs, Infoständen und Verpflegungsmöglichkeiten.
gan der fenaco). Volg und LANDI arbeiten dabei mit unterschiedlichen Konzepten. Der eine wirbt «frisch und fründlich» (Volg-Slogan), die andere «angenehm anders» (LANDI). Erfolgreich sind beide, weil sie auf Eigenschaften setzen, die sie mit ihrer bäuerlichen Basis gemeinsam haben: Sie sind Nischenplayer, genügsam (kleine Margen)
und arbeiten hart. Sie beherrschen ihr Handwerk, sind unternehmerisch und innovativ. Sie sind verwurzelt auf dem Land, in der Landwirtschaft und in der Tradition (Genossenschaftswesen).
Volg-Läden: Klein und nah VolgDorfläden sind dort, wo die Menschen wohnen oder auf dem Arbeitsweg vor-
TERMINE AGENDA Jubiläumsanlass Maxi-Event: 10 Jahre Erfolg Donnerstag, 8. April 2010, Saalbau, Kirchberg (BE) für LANDI/Sammelstellen, welche im Vermarktungsverbund Maxi für Getreide und Ölsaaten mitmachen. Jubiläums-Flurbegehungen anlässlich 150 Jahre Inforama 20. April und 11. Mai 2010 am Inforama Rütti/Zollikofen (BE). Organisiert von Inforama, fenaco Pflanzenbauberatungsdienst, IP-Ringen und örtlichen LANDI. Regionalversammlungen der fenaco-LANDI Gruppe Zentralschweiz 6. Mai 2010 Westschweiz 7. Mai 2010 Mittelland 18. Mai 2010 Ostschweiz 21. Mai 2010 Delegiertenversammlung der fenaco 2010 Donnerstag 24. Juni 2010 in Bern UFA-REVUE · 4 2010
In den letzten Jahren haben die zwei Detailhandelskanäle der fenaco, Volg und LANDI, vermehrt die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Sowohl LANDI als auch Volg sind zwei typische Nischenplayer, die zwar kaum mit den «Grossen» zu vergleichen sind, in ihrer Nische aber gute Arbeit leisten und dadurch stetig Marktanteile gewinnen können. Auch innerhalb des Agrarkonzerns fenaco hat der Detailhandel an Bedeutung gewonnen. LANDI und Volg sind zwei verschiedene, eigenständige Konzepte mit vielen gemeinsamen Aspekten, mit denen sie sich von der Konkurrenz klar abheben können. Diese gemeinsamen Qualitäten von LANDI und Volg werden offensichtlich von der Kundschaft geschätzt: • Sie sind nah beim Kunden, nah sowohl geografisch als auch emotional. • Sie konzentrieren sich auf das Kerngeschäft und ihre Stärken. • Sie sind bodenständig, die Mitarbeitenden sind mit der Bevölkerung und den Kunden oft eng verbunden. • Die Läden sind überschaubar, die Kunden finden sich rasch zurecht. • Trotz Bodenständigkeit haben die Verkaufsstellen ein modernes, attraktives Erscheinungsbild. • Die Mitarbeitenden leisten tagtäglich gute, solide Arbeit. Mit LANDI und Volg sind fenaco und die Bauern nahe bei den Konsumenten und am Markt. Dies ist im Detailhandel die wichtigste Voraussetzung für den Erfolg – auch in Zukunft. Ferdinand Hirsig Mitglied der fenaco-Geschäftsleitung
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AKTUELL FENACO
Die fenaco spielt eine wichtige Rolle in der Kette der erfolgreichen Nahrungsmittelproduktion. Ein wichtiges Glied sind dabei die Volg-, Visavis- und «frisch – nah – günstig»-Verkaufsstellen sowie die wachsende Zahl der Agrola-TopShops.
beikommen. Sie sind einfach zu erreichen, zu Fuss, mit dem Velo oder mit dem Auto. Geographische Nähe wird in den Volg-Läden ergänzt durch emotionale Nähe, das heisst, sympathisch freundliche Kontakte. Ein durchschnittlicher Volg-Laden ist 173 m2 gross. Der Kunde kauft im Schnitt für 18 Fr. Güter des täglichen Bedarfs ein. Im Volg sind Früchte, Gemüse und Frischprodukte immer im Mittelpunkt. Unter dem Label «Feins vom Dorf» gibt es auch Produkte, die aus dem Dorf selber oder einer angrenzenden Gemeinde stammen. Dazu gehören Früchte und Gemüse vom Hof, Brot vom Beck, Eier vom Hof, Honig vom lokalen Imker, Wein aus der Region
Preiskampf Vielerorts haben die Volg-Läden lange Öffnungszeiten, manchmal bis 20.00 Uhr. Beim Einkau-
Tabelle: Zahlen zur Verkaufsfront (2009) Auftritt Verkaufsstellen
Detailhandelsumsatz Ø Verkaufsfläche pro Laden Ø Umsatz pro Laden Ø Umsatz pro Quadratmeter
Volg-Gruppe Frisch und fründlich 546 Volg-Läden 170 Detaillisten mit dem Partnerkonzept «frisch – nah – günstig» 43 Visavis-Läden in der Westschweiz und im Oberwallis 50 weitere Detaillisten 53 Tankstellen-Shops 1273 Mio. Fr. (plus 3.8 % gegenüber dem Vorjahr) 173.6 m2 1.93 Mio. Fr. 11 101 Fr.
– sofern diese Produkte lokal vorhanden sind und den Ansprüchen genügen. Mit der Etikette «Typisch Schweiz –Typisch Volg» bezeichnet Volg Produkte von kleinen bis mittelgrossen Schweizer Betrieben. Sie sind etwas Besonderes und schaffen unzählige Arbeitsplätze. Damit solidarisiert sich Volg mit mittelständischen Schweizer Unternehmen, die in hartem Wettbewerb mit der weltweiten Konkurrenz stehen.
Zusammenarbeit Neben den VolgDorfläden, welche in der ganzen Deutschschweiz zu finden sind, arbeiten Ferdinand Hirsig und seine 420 Mitarbeiter der Volg Konsumwaren AG in Winterthur, Landquart und Suhr seit einigen Jahren erfolgreich mit freien Detaillisten zusammen, einerseits mit dem Franchising-Konzept «frisch – nah – günstig», andererseits werden Tankstellen-Shops, vor allem TopShops, be6
liefert. Was in der Deutschschweiz «frisch – nah – günstig» heisst, nennt sich in der Westschweiz und im Oberwallis «Visavis» und ist seit 2009 in Betrieb. Bereits gehören über 60 Läden zum im Aufbau befindlichen neuen Verkaufskanal. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit besteht auch mit der Post. Beim Einkaufen Pakete aufgeben, Einzahlungen machen oder Briefe frankieren, ist heute in 94 Volg-Läden und 20 Partnerläden möglich.
LANDI Angenehm anders 295 LANDI-Läden
995 Mio. Fr. (plus 9.3 % gegenüber dem Vorjahr) 1300 m2 6.5 Mio. Fr. 5000 Fr.
fen der täglichen Güter sind Nähe, Erreichbarkeit und ein übersichtliches Angebot wichtig und beim Kaufentscheid ausschlaggebender als der Preis. Doch auch die Dorfläden können sich dem zunehmenden Preisdruck im schweizerischen Detailhandel nicht entziehen. So wurde im letzten Jahr das Einkaufen auch im Volg-Kanal günstiger. Das ist im hartumkämpften Detailhandelsmarkt eine Herausforderung, wie Ferdinand Hirsig sagt, denn die kleinflächigen Dorfläden haben vergleichsweise hohe Kosten für den Betrieb der Verkaufsstellen und in der Logistik. Trotzdem konnte die Volg-Gruppe 2009 den Detailhandelsumsatz um 3.8 % auf 1.27 Mia. Fr. steigern. «Und darauf sind wir stolz», erklärt Hirsig.
Wertschöpfung bleibt erhalten Wenn die fenaco-LANDI Gruppe an der Detailhandelsfront Erfolg hat, schlägt
das durch bis zu den Produzenten, die ihre Erzeugnisse der Gruppe verkaufen. Rund 14 Tochtergesellschaften der fenaco liefern ihre Produkte, die sie von den Bauern übernommen und in ihren Industriebetrieben veredelt haben, der Volg-Konsumwaren AG und damit in die Volg-Läden. Das machte im letzten Jahr eine Gesamtsumme von rund 140 Mio. Fr. aus. Für rund 78 Mio. Fr. verkaufte Volg Fleisch und Fleischwaren der Ernst Sutter AG, für über 18 Mio. Fr. Weine der Volg Weinkellereien. Von der Ramseier Suisse AG werden Apfelsaft, Schorle und weitere Getränke im Wert von über 11 Mio. Fr. verkauft. Obst und Gemüse lieferten die Obst- und Gemüsezentrale Ins, die Obsthalle Sursee, die Landesproduktezentrale Marthalen, Steffen-Ris AG und weitere Unternehmen des Departements «Landesprodukte» im Wert von 17 Mio. Fr. Durch diesen Einkauf bleibt die Wertschöpfung in der eigenen Unternehmensgruppe und das liegt im Interesse der Bauern, denen über ihre MitgliedLANDI die fenacoLANDI Gruppe und damit auch die Division «Detailhandel» der fenaco de facto gehört. Volg kennt in der Ostschweiz jeder. Immer öfter sorgt Volg mit positiven Schlagzeilen für einen höheren Bekanntheitsgrad auch in der übrigen Schweiz. In Sachen Bekanntheitsgrad aber sind die LANDI-Läden vom Volg kaum zu übertreffen.
Jeder kennt die LANDI Sind die Volg-Läden in den Dorfzentren zu Hause, so sind die neu gebauten LANDILäden vor allem ausserhalb der Dorfzone zu finden. Ausgestattet mit genügend Parkplätzen, einer AgrolaTankstelle und häufig mit einem Tankstellen-Shop, locken sie die Kunden an verkehrsgünstigen Standorten im Grünen. In diesen LANDI-Märkten kann man sich eindecken mit ausgesuchten Weinen, Süssgetränken, preisgünstigen Produkten für Haus, Garten, Haustiere und Freizeit, aber immer auch mit einem qualitativ hochstehenden Produktesor4 2010 · UFA-REVUE
AKTUELL FENACO
Die fenaco erwirtschaftet rund einen Viertel ihres Gesamtumsatzes aus dem Detailhandel.
Volg-Rundgang
timent im Agro-Bereich für den professionellen Landwirt. Die bäuerlichen Wurzeln und die Verbundenheit mit der aktiven Landwirtschaft werden nicht nur im Sortiment gepflegt, sondern auch in der hohen Fachkompentenz der LANDI-Mitarbeiter im Agrarbereich. Einst waren die LANDI als Einkaufsorte allein für die Bauern gedacht, heute ist der Anteil nichtbäuerlicher Kundschaft gross. Neun von zehn Kunden gehören nicht mehr dem Bauernstand an. Die LANDI-Läden verfügen in der schweizerischen Bevölkerung über einen sagenhaften Bekanntheitsgrad von über 98 %, das heisst, fast jeder kennt die LANDI. Dies ist einerseits auf die Herkunft und die Verbundenheit mit UFA-REVUE · 4 2010
der einheimischen Landwirtschaft zurückzuführen – über 80 % der Schweizer Bauern sind Mitglied in einer LANDI –, andererseits auf die zunehmende Präsenz der professionell geführten LANDILäden im ganzen Land. Jährlich werden etliche neue Läden mit einer Verkaufsfläche von durchschnittlich 2000 m2 und einem modernen, auf einheimischem Holz basierenden Modulsystem gebaut. Am 15. April öffnet beispielsweise ein neuer LANDI-Laden in Bubendorf (BL) seine Tore und ab Ende April wird auch die neue LANDI in Wolhusen (LU) geöffnet.
Ergebnis 2009 Die Mitarbeiter der LANDI-Läden erbrachten 2009 eine
Wer mehr über Volg wissen will, hat ab Mai Gelegenheit, die Volg-Verteilzentralen in Winterthur und Landquart zu besichtigen. Auf einem stündigen Rundgang ist man hautnah dabei, wenn Waren angeliefert, zwischengelagert, kommissioniert und für die Auslieferung an die Volg-Läden bereitgestellt werden. Mehr über die Volg-Rundgänge für jedermann steht auf www.volg.ch.
aussergewöhnliche Leistung. Der Detailhandelsumsatz liegt bei 990 Mio. Fr. Der Kundenzustrom stieg um 6.5 % an. 2009 wurden 13 neue LANDI, so genannte Expansionsprojekte, realisiert, die zum Wachstum beitrugen. Aussergewöhnlich positiv entwickelten sich die Sortimentsbereiche Pflanzen, Getränke, Leitern und das Brennstoffangebot. Die LANDI hat 2009 ihre Marktanteile erneut weiter ausbauen können und für 2010 wird mit einer ähnlich guten Entwicklung gerechnet. 䡵 7
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KURZNEWS MANAGEMENT
Vom Nutzen der Früherkennung Für viele Bauernfamilien ist die Einkommenssituation prekär (UFA-Revue 5/2009). Das zeigt die Sozialwissenschaftlerin Sandra Contzen (links) der schweizerischen Hochschule für Landwirtschaft in der Studie «Bauernhaushalte unter dem Existenzminimum», die sie an der «Plattform ländliche Soziologie» präsentierte. Das Ausmass der bäuerlichen Armut sei unbekannt, oftmals gar tabuisiert. Deshalb fordert die Wissenschaftlerin Mechanismen der Früherkennung, die in der Beratung und bei Agro-Treuhandstellen ansetzen sowie ein gesamtschweizerisches Monitoring von armutsbetroffenen Bauernhaushalten. Die Ausführungen von Sandra Contzen ergänzte
kürzlich Martin Huber (rechts). Er ist stellvertretender Direktor des Arenenbergs und seit über 20 Jahren Berater im Thurgau. Für viele Bauern stünde, bei einer Aufgabe der Bewirtschaftung, nicht nur die Schmach im Vordergrund, sondern als beängstigend werde auch das Fehlen einer Tagesstruktur empfunden. «Was mache ich, wenn ich am Morgen nicht mehr in den Stall muss», erweise sich als existenzielle Fragestellung. Den Nutzen der Früherkennung relativiert Martin Huber: «Die armutsbetroffenen Menschen wissen meistens um ihre unangenehme Lage. Sie brauchen kaum eine organisierte Früherkennung, nur um eine Statistik zu füllen. Oft merken die Familienmitglieder
nicht gleichzeitig, dass sie ein Problem haben. Es ist in jeder Paarbeziehung, nicht nur auf Bauernhöfen, schwierig, als erster auf einen Missstand im gemeinsamen Leben und Arbeiten aufmerksam zu machen und sich auf gemeinsame tragfähige Lösungen zu einigen.» Das Protokoll der Plattform ländliche Soziologie und das Handout von Sandra Contzen sind demnächst auf www.sga-sse.ch aufgeschaltet. dc
Index für Agrarrohstoffe Was ist ein Vorkaufsrecht? Vorkaufsrecht heisst die Möglichkeit, eine Sache an sich zu ziehen, wenn sie verkauft wird. Das bäuerliche Bodenrecht enthält verschiedene Vorkaufsrechte. Wird zum Beispiel ein verpachtetes landwirtschaftliches Gewerbe verkauft, kann der Pächter innert drei Monaten sein Vorkaufsrecht ausüben. Er kann, wenn er will, das Gewerbe anstelle des vertraglichen Erwerbers kaufen; er hat also ein Vorkaufsrecht. Dr. Eduard Hofer, Heimberg (BE)
Löhne in der Landwirtschaft
Gerichtspraxis Bodenrecht
In der Schweiz werden die Lohnrichtlinien der Berufsverbände landwirtschaftlicher Angestellter eingehalten, meldet SBV Statistik. Bei den höheren Lohnklassen übersteigen die ausbezahlten Löhne die Richtlöhne teilweise sogar deutlich. Die aktuelle Lohnstatistik zeigt, dass die Angestellten vor allem saisonal im Obst-, Wein- und Gemüsebau arbeiten. Die meisten von ihnen sind zwischen 20 und 29 Jahre alt. Ein Drittel der Angestellten ist Schweizer Herkunft, dann folgen die Angestellten aus Polen (eher in der Deutschschweiz) und Portugal (eher in der Romandie und im Tessin).
Seit 16 Jahren ist das Bundesgesetz über das bäuerliche Bodenrecht (BGBB) in Kraft. Während dieser Zeit gab es acht grössere Revisionen, wobei 36 BGBB-Artikel geändert, umgestaltet oder gar gestrichen wurden. Parallel zum Inkrafttreten des BGBB publizierte der schweizerische Bauernverband damals einen Kommentar mit Erläuterungen. Dieses Standardwerk wird nun von etabilierten Fachleuten überarbeitet, wobei die Gerichtspraxis der letzten Jahre eingearbeitet wird. Erscheinen wird der aktualisierte BGBB-Kommentar gegen Jahresende 2010.
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Die Agrarmarkt Informations GmbH in Bonn entwickelte einen Agrarrohstoff-Index der sowohl die Erlösentwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe als auch die Rohstoffkosten für die Ernährungswirtschaft in Deutschland abbildet. Dieser Konjunkturindikator erscheint monatlich. www.marktundpreis.de
Stellenbörse für Älpler Neben einer Stellenbörse für Älpler, die eine Alp suchen und Alpmeister, die Personal suchen, sind auf www.zalp.ch auch die akutellen Lohnrichtlinien abrufbar (Richtlöhne 2010 gleich wie im Vorjahr). Auch die Arbeitsgemeinschaft für das Berggebiet (SAB) führt eine Vermittlung von Alppersonal durch. Diese Dienstleistung werde aber per Ende 2010 eingestellt.
Importe verdrängen Der Pro-Kopf-Konsum von Käse ist im Jahr 2009 auf 21.41 kg gestiegen. Gewinner dieses Anstiegs sind besonders die ausländischen Käse. Die Schweizer Käsebranche regiert darauf mit einer Werbeoffensive für Schweizer Käse, die im Mai startet.
Visionäre Zahlenakrobatik Im «Weissbuch Landwirtschaft Schweiz» wird den Bauern ein deutlich höheres Einkommen versprochen, falls sie weniger produzieren und voll auf Ökologie setzen. Angeblich führt das nicht einmal zu höheren Staatsausgaben, weil die Autoren dafür die allgemeinen Direktzahlungen und die Anbaubeiträge, Verarbeitungsbeiträge und Zahlungen für Produktion und Absatz umlagern. 1ha extensive Wiese in Steillagen würde den Bauern im Berggebiet samt Ökoqualität und Vernetzung bis zu 6500 Fr. Direktzahlungen bringen, während ein «normales» Getreidefeld nur noch 400 Fr. pro ha wert wäre. Der Landwirtschaftliche Informationsdienst (LID) hat festgestellt, dass sich die Weissbuch-Autoren verrechnet haben. Das gaben die Autoren dann auch zu und publizierten wenig später eine Korrigenda auf ihrer Website www.visionlandwirtschaft.ch. Doch damit ist nur rechnerisch alles im Lot. Der grösste Teil der Berechnung beruht nämlich auf nicht nachvollziehbaren Annahmen, wie der LID erklärt. Offensichtlich war der Wunsch «zu beweisen», dass mehr Ökologie auch ökonomisch mehr bringe, grösser als das Bedürfnis realistische Zahlen zu verwenden. So sollen die Umlagerung von Marktstützungen und Anbauprämien dazu führen, dass das Einkommen der Bauern um genau diesen Betrag steigt. (Wenn das so wäre, wäre das Einkommen der Bauern bereits in den letzten zehn Jahren um viele hundert Millionen gestiegen). LIDRedaktionsleiter Roland Wyss-Aerni findet es «bedenklich, dass solche Zahlenspielereien überhaupt veröffentlicht werden». Offensichtlich solle das Buch die Meinungsbildung zur Weiterentwicklung des Direktzahlungssystems beeinflussen. dc
Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 9
ES HAT SICH GELOHNT MANAGEMENT
Früher nebenbei, heute voll dabei DER ABFERKELBETRIEB von Daniel und Rita Steiner steht seit fünf Jahren. Das Ehepaar ist froh, investiert zu haben. Die Arbeit rund um die Muttersauen und das Abferkeln gefällt ihnen. Befriedigend ist vor allem auch der Verdienst. So können Steiners von der Landwirtschaft leben, trotz Kleinbetrieb und einem hohen Anteil an Zupachtland.
Steiners Betrieb in Brunnen (SZ) gehört mit rund 12 ha Land eher zu den kleineren Betrieben. Zwei Drittel des Landes sind zudem zugepachtet, vor Privaten und der Kooperation. Der Betrieb ist in den «Schräng-
Rita und Daniel Steiner, Schweinezuchtbetrieb in Brunnen (SZ).
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gigen». Von wo, man eine wunderschöne Sicht über den Schwyzer Talkessel hat, und zu dem man vorbei an wunder-
schönen Einfamilienhäusern und Villen zum Betrieb fährt. «Zupachtflächen sind immer ein Risiko», sagt Betriebsleiter Daniel Steiner. Das Land ist begehrt und so gingen ihm im Herbst 09 wieder anderthalb ha Pachtland weg.
Abferkelbetrieb Der Betrieb hat 15 Milchkühe und hat sich auf die Schweinezucht spezialisiert. Daniel Steiner kauft 20 hochträchtige Muttersauen, die auf seinem Betrieb abferkeln und während sechs Wochen auf seinem Abferkelbetrieb verbleiben. Danach werden die Muttertiere auf den Deckbetrieb zurückgebracht. Die rund vier Wochen alten Ferkel gehen weiter in die Aufzucht, und werden über die Anicom vermarktet. Die Stallbuchten werden gereinigt und desinfiziert. Anschliessend wird eine neue Gruppe zum Abferkeln eingestallt. Rund acht bis neun solcher Umtriebe hat der Betrieb. Steiners arbeiten in langjähriger Partnerschaft mit anderen Bauern zusammen und sind ein Glied in einem AFP-Ring. AFP steht für arbeitsteilige Ferkelproduktion, wobei die beteiligten Betriebsleiter hochspezialisiert sind, die einen als Deck- und Wartbetrieb und jene wie Steiners fürs Abferkeln und für die Aufzucht. «Je mehr Ferkel wir absetzen können, 4 2010 · UFA-REVUE
ES HAT SICH GELOHNT MANAGEMENT desto besser ist unser Verdienst. Im Schnitt rechnen wir mit 11 abgesetzten Ferkeln pro Sau und Wurf. Wir stehen mit unserer Sauenzucht gut da. Das zeigen die Auswertungen des Zuchtprogramms UFA 2000», erzählt Daniel Steiner, um anzufügen, dass seine Frau mitarbeite und zum Erfolg beitrage. Jeden Morgen gehen sie gemeinsam in den Schweinestall. Vier Augen sähen mehr als zwei. Die Sauenhaltung ist arbeitsintensiv. Geht es ums Abferkeln, sind Steiners fast rund um die Uhr im Stall. Dann müssen die Muttersauen genauestens beobachtet und betreut werden. Die Ferkel desgleichen, sie erhalten eine Eisenspritze, müssen gegen Circoviren geimpft und mittels Narkose kastriert werden.
Rückblick Vor zehn Jahren übernahm Daniel Steiner den Betrieb von seinem Vater. «Schon mein Vater hatte Schweine. Wir hatten vier Mohren und mästeten die Ferkel, vor allem mit Gastroabfällen», erzählt Daniel Steiner, was er auch nach der Hofübergabe weiterführte. Der damalige Schweinestall stand auf einer Pachtparzelle. Diese wurde eingezont und der Schweinestall musste weg. «Das fiel uns nicht schwer, denn so konnten wir sowieso nicht weiter kutschieren», erzählt er. Die Fleischqualität sei zudem aufgrund der Fütterung mit Gastroabfällen nicht ideal gewesen und hätte immer wieder Grund für Abzüge am Schlachtpreis gegeben. «Aber wir mussten uns überlegen, wie es weitergehen soll. Ich entschloss mich in die Schweinemast einzusteigen», erzählt Daniel Steiner weiter. Der Kanton habe das Projekt jedoch abgelehnt. Der Maststall hätte in Nähe zu einer Bauzone gestanden und aufgrund der Immissionen sei das Projekt abgelehnt worden.
Ortsschau Eugen Schmid, ein Landwirt mit einer eigenen Stalleinrichtungsfirma aus dem benachbarten Ibach (SZ) empfahl ihm, in die Schweinezucht einzusteigen. Erstens handle es sich dabei um ein geschlossenes System, bei dem die Abluft einfacher gereinigt und gefiltert werden könne, und zweitens seien die Immissionen auch kleiner, weil die Ferkel nach der Aufzucht mit rund 25 kg vom Betrieb wegkommen. Das Ehepaar UFA-REVUE · 4 2010
Steiner besuchte den Betrieb von Eugen Schmid und informierte sich so aus erster Hand, wie ein Abferkelbetrieb in einem AFP-System funktioniert. Steiners entschieden sich relativ rasch auch einen Abferkelstall zu bauen und mit UFA 2000 in ein AFP-System einzusteigen. Der Stall wurde in den Hang mit einer deckenlastigen Remise hineingebaut. Meistens bläst der Wind so, dass allfällige Geruchsimmissionen Richtung Wald verweht werden und nicht Richtung Villen- und Einfamilienquartier. Rund eine halbe Million Franken kostete der Stall mit der Remise und Vater Staat habe mit Investitionskrediten geholfen.
Preisschwankungen Daniel Steiner berichtet: «Als wir mit der Planung 2004 begannen, hatten wir sensationelle Ferkelpreise von bis zu 9 Fr. pro Kilo. Im Sommer 2005 wurden die ersten Muttersauen im neugebauten Stall eingestallt. Die Preise sanken, waren aber immer noch gut.» Aber dann ging es weiter im Schweinezyklus, diesmal nach unten. 2006 war für Steiners ein absoluter Tiefpunkt. Man bekam noch 3.50 Fr. pro Kilo. Der Markt erholte sich erst ab 2007. Durststrecken und Schwankungen, diesen so genannten Marktinstabilitäten stehen fixe Abläufe in der Sauenhaltung gegenüber. «Auch bei tiefen Preisen, müssen wir genauso viel und sorgfältig arbeiten wie immer. Diese Marktschwankungen muss ein Betrieb verarbeiten können», fügt Daniel Steiner an. Wöchentlich ändernde Preise wirken sich direkt auf den Kontostand aus. Heute seien die Preise zufriedenstellend und es sei zu hoffen, dass es so bleibe. Fazit Steiners sind stolze Schweinezüchter. Wesentlich zum Betriebserfolg trägt auch Ehefrau Rita Steiner bei. Die anfänglich geplante Schweinemast stiess bei ihr nicht unbedingt auf grosse Begeisterung. Die Tiere nur zum Metzgen zu halten, war ihr nicht sympathisch. Jetzt mit der Schweinezucht bringt sie sich als vollwertige Partnerin ein. Die Schweinezucht ergänzt den Betrieb, so dass Steiners von der Landwirtschaft leben können. «Ich oder meine Frau hätten uns ansonsten auswärts ei-
Standortgerechte Bauweise Im benachbarten Ibach (SZ) ansässig, kennen Daniel Steiner und ich uns schon lange. Im Gespräch hat sich ergeben, dass anstelle des vorerst geplanten Maststalles ein Abferkelbetrieb in einem AFP-Ringsystem vorteilhafter wäre. Ich bin selber auch Mitglied eines AFP-Rings mit 26 Muttersauen. Daniel und Rita Steiner hatten Gelegenheit, meinen Betrieb zu besichtigen. Neben der Landwirtschaft führe ich meine eigene Stalleinrichtungsfirma IS Tool-Systems AG und so konnten wir gemeinsam eine Lösung für den Betrieb Steiner erarbeiten. Ich lege grossen Wert auf ein Gesamtkonzept, welches alle Aspekte berücksichtigt, angefangen bei den Betriebsleiterfähigkeiten, über Stalleinrichtung, Immissionen bis hin zu Finanzierungsfragen. Wir liefern alles aus einer Hand und koordinieren den Bauprozess. Da sich der Betrieb Steiner an einer Wohnzone angrenzend befindet, waren die Immissionen ein grosses Thema. Mit dem Bau eines Abferkel- und Aufzuchtstalles mit einer gut konzipierten Lüftung konnten die Immissionen gering gehalten werden. Auch wurde die Abluft so geführt, dass bei Bedarf ein Luftwäscher eingesetzt werden kann. Eugen Schmid, Landwirt und Stalleinrichter «IS Tool-Systems AG» in Ibach (SZ) www.tool-systems.ch
ne Arbeit suchen müssen», schlussfolgert Daniel Steiner und fügt an: «Wir haben vor fünf Jahren viel investiert. Die Schweinehaltung läuft nicht mehr wie früher nebenher, sondern ist für uns zu einem wichtigen Betriebszweig geworden. Wenn man eine halbe Million verbaut, muss auch etwas herausschauen.» Ein Vorteil des AFP-Rings ist, dass man nicht allein unterwegs ist. Es gibt immer wieder Treffen und Weiterbildungen, wo man gemeinsam mit einem Ringoder UFA-Berater Probleme diskutiert, und wo man schaut, dass man gemeinsam weiterkommt. 䡵
Autorin Daniela Clemenz, UFA-Revue, 8401 Winterthur Daniel und Rita Steiner bewirtschaften ihren Betrieb in Brunnen (SZ). Sie sind quasi umgeben von einer Bauzone, die fast vollständig überbaut ist. Ihr Betrieb hat sich als Abferkelbetrieb im Rahmen eines AFP-Rings spezialisiert. Daneben haben sie Kühe und Aufzuchtkälber (20 GVE). Sie haben drei Kinder (Jolanda 20, David 17, Andi 13 J.). Daniel Steiner ist zudem im Vorstand der Kooperation Genossame Ingenbohl für das Ressort Wald, Forst und Alpung zuständig.
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MANAGEMENT
Wer kommt dafür auf? VERWANDTENUNTERSTÜTZUNGSPFLICHT Muss die vermögende Bauernfamilie dafür aufkommen, wenn zum Beispiel Pflegeheimkosten nicht mehr gedeckt sind? Bei grossen Einkommen und Vermögenswerten prüfen Sozialämter eine finanzielle Unterstützung. Massgebend sind Einkommens- und Vermögensgrenzen.
Eva Bitterli
Die soziale Verbindung innerhalb der «Familiensippe» wandelt sich seit längerer Zeit auch in der Landwirtschaft. Der Gemeinschaftssinn und die Selbsthilfe treten in den Hintergrund. Die «Selbstverständlichkeit», dass zum Beispiel über das Wohnrecht hinaus auch die Pflege im Alter auf dem Hof gewährleistet wird, ist nicht mehr grundsätzlich gegeben. Dafür nimmt die Beanspruchung von Pflegeplätzen in spezialisierten Institutionen ausserhalb der Betriebe zu, was Folgekosten verursachen kann.
In direkter Linie Die Verwandtenunterstützung (VUST) ist in Art. 328 des Zivilgesetzbuches (ZGB) geregelt und betrifft Verwandte in auf- und absteigender Linie (Kinder, Eltern, Grosseltern). Allerdings werden vor der Beanspruchung der VUST die Einkommens- und die Vermögenswerte der Betroffenen «in Not» sowie die Leistungen der Sozialversicherungen wie AHV, IV oder Ergänzungsleistungen voll beansprucht.
Tabelle 1: Bemessungsgrundlage (Fr.) Die SKOS-Richtlinien gehen von folgender Bemessungsgrundlage beziehungsweise -grenze aus: Steuerbares Einkommen bei der Direkten Bundessteuer (nach Abzügen Schuldzinsen, Beiträge Säule 3a, Liegenschaftsunterhalt, etc.), inklusive Vermögensverzehr: Alleinstehende ab 120 000.– Verheiratete ab 180 000.– plus Zuschlag pro Kind 20 000.– (minderjährig oder in Ausbildung) Bei der Berechnung des Vermögensverzehrs gelten die folgenden Freibeträge vom steuerbaren Vermögen: Alleinstehende 250 000.– Verheiratete 500 000.– plus pro Kind (minderjährig oder in Ausbildung) 40 000.– Der anrechenbare, jährliche Vermögensverzehr beträgt z. B. bei einem 50-jährigen 1/40 des um den Freibetrag bereinigten Vermögens. 12
Bei den meisten Bauernfamilien kommt die Verwandtenunterstützungspflicht gemäss ZGB nicht zum Tragen.
Die Änderung der SKOS-Richtlinien (SKOS: schweizerische Konferenz für Sozialhilfe) im Dezember 2008 hatte in vielen Kantonen auch Anpassungen der Handhabung der VUST zur Folge, sei dies als Leitfaden oder verbindlich, wie zum Beispiel im Kanton Solothurn ab 1. 1. 2009 in Kraft gesetzt. Wenn das steuerbare Einkommen Direkte Bundessteuer, inklusive Vermögensverzehr die Bemessungsgrenze (Tabelle 1) überschreitet, werden die Behörden bezüglich Berechnung einer allfälligen Verwandtenunterstützung aktiv. Für die Berechnung der VUST geht man vom effektiven Einkommen, das
heisst dem Total der Einkünfte (ohne Eigenmietwert), ohne Abzüge und dem jährlichen Vermögensverzehr aus, welche zusammen das anrechenbare Einkommen ergeben. Wird die VUST für Verwandte in günstigen Verhältnissen geprüft, dann ist folgender, anrechenbarer Bedarf pro Monat zu Gunsten des Unterstützungspflichtigen geltend zu machen: • 1-Personenhaushalt: 10 000 Fr. • 2-Personenhaushalt: 15 000 Fr. • plus pro Kind (minderjährig oder in Ausbildung): 1700 Fr. 4 2010 · UFA-REVUE
MANAGEMENT Tabelle 2: Fallbeispiel für Verwandtenunterstützung (Fr.) Ein 50-jähriges Ehepaar mit 2 Kindern in Ausbildung erzielt zusammen ein Einkommen aus Lohnausweisen von 100 000 Fr. und deklariert ein steuerbares Vermögen von 800 000 Fr. Der Wertschriftenertrag beläuft sich auf 5000 Fr. Bemessungsrundlage Grenzbetrag Verwandtenbeitrag: Verheiratete 180 000.– 2 Kinder in Ausbildung 40 000.– Grenzbetrag Verwandtenbeitrag 220 000.– Unter diesen Einkommens- und Vermögensverhältnissen wird die genannte Familie nicht unterstützungspflichtig und die VUST wird seitens Behörde nicht geprüft. Bei einer Erhöhung des Lohnes (gemäss Lohnausweis) von 100 000 auf 239 500 Fr. bei gleich bleibendem steuerbaren Vermögen würde der Grenzbetrag der VUST von 220 000 Fr. überschritten. Eine Prüfung der VUST berechnet sich wie folgt: Anrechenbares Einkommen: Effektives Einkommen: Lohnausweise 239 500.– Wertschriftenerträge 5000.– + Vermögensverzehr: steuerbares Vermögen 800 000.– ./. Freibetrag 580 000.– bereinigtes Vermögen 220 000.– 1/40-Anteil bereinigtes Vermögen 5500.– Anrechenbares Einkommen 250 000.– Verwandtenbeitrag: Anrechenbares Einkommen 250 000.– ./. 2-Personenhaushalt mit 2 Kindern (pro Jahr) 220 800.– Differenz 29 200.– Jährlich zu bezahlender Verwandtenbeitrag (1/2 der Differenz) 14 600.– Pro Monat müsste somit die Familie rund 1220 Fr. an Verwandtenunterstützung leisten.
Zieht man vom anrechenbaren Einkommen den anrechenbaren Bedarf ab, so ergibt sich der jährlich zu bezahlende Verwandtenbeitrag aus der Hälfte der Differenz, sofern ein Restbetrag übrig bleibt.
Fazit Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass für die meisten Bauernfamilien die finanzielle Verwandtenunter-stützungspflicht nicht zum Tragen kommt. 䡵
Autorin Eva Bitterli, Ingenieur Agronom ETH, ist Treuhänderin bei Nebiker Treuhand AG in Sissach (BL) und kann die Handhabung der SKOS-Richtlinien im zuständigen Kanton (Wohnort des zu unterstützenden Verwandten) abklären sowie bei allfälligen weiteren, notwendigen Schritten beraten, wie der Feststellung des Verwandtenbeitrags. www.nebiker-treuhand.ch
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Die liebe Verwandtschaft Bauernfamilien leben oft in engem Kontakt mit ihrer Verwandtschaft, also zu Eltern, Schwiegereltern und Geschwistern. Deshalb befragte die UFA-Revue diesmal in ihrer repräsentativen Monatsumfrage die Landwirte, bei welchen Angelegenheiten sie von der Verwandtschaft unterstützt werden. Dabei wurden ihnen fünf mögliche Varianten vorgelesen. Es waren auch Mehrfachnennungen möglich. Fast zwei Drittel (64%) der Landwirte geben an, dass sie von ihren Eltern, Schwiegereltern und Geschwistern Unterstützung erhalten. Dabei kann mehr als die Hälfte (60%) bei den betrieblichen Arbeiten auf Hilfe zählen. Aber nicht nur von Muskelkraft, sondern auch quasi von Geistesblitz profitieren 15% der Befragten. Sie geben an, gemeinsam mit den Verwandten über betriebliche Entscheide nachzudenken. Rund jeder
Achte (12%) erhält Unterstützung bei den Reparaturen und Serviceleistungen an Maschinen. Auch 12 % helfen bei Finanzierungsangelegenheiten, indem sie beispielsweise Familiendarlehen zur Verfügung stellen. Weitere 5% erhalten in anderen Bereichen Hilfe, wobei spontan das Kinderhüten erwähnt wurde. Neben den 3 %, die keine Verwandtschaft haben oder keine Angabe machen wollten, verbleibt noch ein Drittel (33 %), der keine Unterstützung erhält. Teilweise wurde berichtet, dass der Kontakt zur Verwandtschaft abgebrochen wurde, beispielsweise um eine zu grosse Einmischung zu verhindern.
Vergleicht man die beiden Landesteile, so zeigt sich, dass die Westschweizer Landwirte im Vergleich zu den Deutschschweizern häufiger von ihrer Verwandtschaft unterstützt werden. Dabei liegt die Aushilfe bei betrieblichen Arbeiten in der Westschweiz höher. Dagegen fällt die Hilfe bei der Finanzierung in der Deutschschweiz etwas grösser aus als in der Westschweiz. Diese Umfrage war auch auf www.ufarevue.ch aufgeschaltet (allerdings waren dabei keine Mehrfachnennungen möglich). Über 41 % der User gaben an, keine Unterstützung durch die Verwandtschaft zu haben. Am meisten Hilfe durch die Verwandtschaft geniessen die User bei betrieblichen Arbeiten. 䡵
Worin unterstützt Sie Ihre Verwandtschaft?
Aushilfe bei betrieblichen Arbeiten
60 58 68
Abwägen/Nachdenken über betriebliche Entscheide
15 16 14
Reparaturen/Serviceleistungen an Maschinen
12 13 11
Finanzierung von betrieblichen Projekten
12 14 6
bei anderem
5 5 3
werde nicht unterstützt
33 38 19
keine Verwandtschaft/ keine Angabe
3 1 8
0% UFA-REVUE · 4 2010
Die aktuelle repräsentative Umfrage wurde vom Marktforschungsinstitut TransferPlus AG in Stansstad im Auftrag der UFA-Revue im März 2010 durchgeführt. Wollen Sie sich künftig ebenfalls an den Umfragen beteiligen? Die nächste Fragestellung ist auf www.ufarevue.ch aufgeschaltet. Die Resultate werden in der nächsten UFA-Revue publiziert.
䡵 Total (Basis: 300) 䡵 Deutschschweiz (Basis: 220) 䡵 Westschweiz (Basis: 80) 10 %
20 %
30 %
40 %
50 %
60 %
70 %
80 %
90 %
100 %
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AGRO-TREUHAND MANAGEMENT
Erbvorbezug, Schenkung oder Darlehen LEBZEITIGE ZUWENDUNGEN Immer mehr Eltern wollen einen Vermögensanteil schon zu Lebzeiten übertragen.
Markus Stauffer
Das Vermögen kann zu Lebzeiten den Kindern oder dem Nachwuchs vermacht werden, nämlich in Form eines Erbvorbezugs, einer Schenkung oder eines Darlehens.
Erbvorbezug Beim
Autor Markus Stauffer ist Leiter der AgroTreuhand Seeland AG in Ins (BE). AgroTreuhänder beraten in erbrechtlichen Fragen und zeigen steuerliche Optimierungsmöglichkeiten auf. Adressen unter www.satv-asaf.ch
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Erbvorbezug handelt es sich um eine lebzeitige Zuwendung eines Vermögenswertes an Nachkommen. Diese müssen sich den Betrag nach dem Tod des Erblassers an ihr Erbe anrechnen lassen, da der Erbvorbezug der Ausgleichungspflicht untersteht. Die Eltern können Geld, eine Liegenschaft oder andere Vermögenswerte überschreiben. Nach dem Tod des Erblassers werden die Geldbeträge zum Nominalwert angerechnet. Damit werden weder Verzinsung noch Kaufkraftschwund berücksichtigt. Bei Grundstücken ist für die Ausgleichung der Verkehrswert zum Zeitpunkt der Teilung massgebend. Ein Beispiel: Die Tochter hat vor 15 Jahren von den Eltern 100 000 Fr. für den Kauf eines Hauses erhalten. Da beim Erbvorbezug Geldbeträge zum Nominalwert angerechnet werden, muss die Tochter nur diese 100000 Fr. zur Ausgleichung bringen. Ihr Bruder hat vor 15 Jahren mit einem Grundstück im Wert von 100000 Fr. ebenfalls einen Erbvorbezug erhalten. Hätte sich der Quadratmeterpreis in der Zwischenzeit verdoppelt, bestünde eine Ausgleichungspflicht von 200000 Fr.
Schenkung Bei der Schenkung wollen die Eltern dem Kind etwas unentgeltlich zukommen lassen. Sie soll also im Erbfall nicht berücksichtigt werden. Schenkungen unterliegen allerdings der Ausgleichungspflicht, wenn es sich um Zuwendungen mit Ausstattungscharak-
ter handelt, die der Existenzbegründung, -sicherung oder -verbesserung dienen. Dann werden sie dem Erbvorbezug gleichgestellt. Will der Erblasser die Ausgleichungspflicht aufheben, muss er dies ausdrücklich, möglichst schriftlich, erklären. Wenn zum Beispiel der Sohn 20 000 Fr. für die Gründung eines Unternehmens und die Tochter denselben Betrag für den Kauf eines Autos erhalten, muss beim Erbfall der Sohn mangels anderer Abrede die 20 000 Fr. zur Ausgleichung bringen, da sie der Existenzbegründung dienten. Die Tochter jedoch muss nichts zur Ausgleichung bringen, weil sie das Auto nur zum Vergnügen braucht. Wurden Pflichtteile verletzt, können diese von den anderen Erben eingefordert werden. Auslagen des Erblassers für die Ausbildung und Erziehung der Kinder sind von der Ausgleichungspflicht ausgenommen.
Gemischte Schenkung Eine gemischte Schenkung liegt vor, wenn der Erblasser seinem Nachkommen eine Liegenschaft oder ein Grundstück unter dem Marktwert verkauft. Wurde keine anders lautende schriftliche Vereinbarung getroffen, unterliegt der geschenkte Anteil dem Ausgleich. Dabei ist der Verkehrswert des Hauses zum Zeitpunkt der Teilung massgebend. Darlehen Beim Darlehen handelt es sich, auch zwischen Familienmitgliedern, um eine vertragliche Regelung wie
mit einem Dritten. Je nach Vereinbarung können die Eltern das Geld mit oder ohne Zins zurückfordern. Ein Darlehensvertrag muss nicht notariell beurkundet werden, eine schriftliche Vereinbarung ist aber zu empfehlen. Der Unterschied zu den anderen lebzeitigen Zuwendungen ist steuerrechtlicher Natur: Das Vermögen bleibt im Falle eines Darlehens beim Darlehensgeber. Er muss allfällige Zinsen als Ertrag ausweisen. Der Darlehensnehmer, also der Empfänger, darf die Schuld beim Vermögen und allfällige Zinsen beim Einkommen abziehen. Im Gegensatz dazu fallen der Erbvorbezug und die Schenkung ins Vermögen des Nachkommen, wofür er Steuern zu entrichten hat. Im Erbfall stellt das Darlehen eine Schuld des Darlehensnehmers gegenüber dem Nachlass dar und unterliegt der Ausgleichungspflicht.
Fazit Eltern können mit ihrem Vermögen machen, was sie wollen. Sie können ihrem Kind einen Erbvorbezug, eine Schenkung oder ein Darlehen gewähren, aber ein Anrecht darauf besteht nicht. Selbst, wenn eines der Geschwistern eine solche Zuwendung erhalten hat, besteht kein Anspruch der anderen Geschwister auf Gleichbehandlung. Klare Abmachungen sind unerlässlich, um später böse Überraschungen zu vermeiden. Um eine Ausgleichungspflicht für den Erbfall aufzuheben oder einzuführen, müssen die Eltern eine ausdrückliche Erklärung abgeben. Es empfiehlt sich, dies schriftlich zu machen, mit Vorteil in einem Testament oder in einem Erbvertrag. 䡵 4 2010 · UFA-REVUE
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AKTUELL
KURZMELDUNGEN LANDTECHNIK Rapid-Museum eröffnet «35 Jahre hat es gedauert, um mit Hilfe von viel Enthusiasmus, Schweiss und Kreativität die Idee eines Landmaschinenmuseums Realität werden zu lassen.» Mit diesen Worten fasste Charles Lüscher die Entstehungsgeschichte des Rapidmuseums im aargauischen Schöftland zusammen, das Ende März eröffnet wurde. Anfänglich sei sein Projekt von mancher Seite als Spin-
nerei bezeichnet worden, mit der Zeit habe die Idee immer mehr Sympathie gewonnen, betonte Lüscher weiter. Das Rapidmuseum zeigt die ganze Entwicklung von der Mitte der 1920er patentierten einachsigen Maschine mit Frontmittelmähbalken bis hin zum heute gebräuchlichen Modell mit Hydro-Antrieb. Das Museum an der Holzikerstrasse 12 ist von April bis Oktober jeden letzten Sonntag im Monat von 10 bis 15 Uhr geöffnet. www.rapidmuseum.ch
Neues, gezogenes Mähwerk von Lely
2009 zeigte Lely erstmals das gezogene Scheibenmähwerk «Splendimo 460 P» ohne Aufbereiter. Das Besondere an diesem Modell war der zweigeteilte Mähbalken, der die Vorteile der Arbeitsbreite von 4.60 m mit einer kompakten Transportposition und Bodenanpassung verbindet. Nun bringt Lely eine noch breitere Version auf den Markt. Mit einer Arbeitsbreite von 5.50 m ist mit «Splendimo 550 P» das breiteste Scheibenmähwerk ohne Aufbereiter auf dem Markt. Das von Vermeer, dem strategischen USA-Partner von Lely entwickelte Konzept mit hydropneumatischer Entlastung hat einen Rahmen, in dem zwei 2.80 m breite Messerbalken versetzt geführt werden. Die zwei Mähbalken können sich unabhängig voneinander bewegen, so dass aufgrund des frei beweglichen Rahmens eine perfekte Bodenanpassung gewährleistet ist.
Zulassungen bei Transportern und Zweiachsmähern Die Immatrikulationen für das Jahr 2009 bei den Zweiachsmähern und Transportern sanken gegenüber dem Vorjahr um 36, respektive 12 Einheiten. Marktführer bei den Transportern ist mit 103 Einheiten Reform vor Aebi mit 69 und Lindner mit 32 Einheiten (Totalmarkt: 223 Stück). Bei den Zweiachsmähern schwingt Aebi mit 127 zugelassenen Einheiten vor Reform mit deren 118 obenauf (Gesamtmarkt 294) Einheiten.
zeigt eine detaillierte Analyse der UFA-Revue auf Basis der Zulassungsstatistik für das Jahr 2009. Demzufolge wurden von total 2031
Grafik: Traktorenzulassungen Schweiz (2009) 900 800 Anzahl Traktoren
700 600 500 400 300 200 100 0
bis 60
61–80
81–100 101–120 121–140 141–160 161–180 181–200 201–250 251–300 ab 301
PS-Klasse
UFA-REVUE · 4 2010
Kürzlich präsentierte Emitec, ein deutsches Unternehmen für innovative Emissionstechnologie, anlässlich eines Presseworkshops sein patentiertes «SCRi»-System für Traktoren, mit dem der Ausstoss von Dieselpar-
Umatec Delsberg eröffnet Die Umatec-Werkstätte in Delsberg, die Kunden aus dem ganzen Jura betreut, präsentiert sich in neuem Kleid. Dank der modernen Infrastruktur können Service- und Reparaturleistungen professioneller und effizienter ausgeführt werden. Auch für die Mitarbeiter ist der Anund Umbau attraktiv. Sie profitieren von einem ergonomischen Umfeld mit optimalem Unfallschutz.
Traktoren: Zulassungsstatistik nach PS-Klassen Nach wie vor werden in der Schweiz die meisten Traktoren im Leistungssegment von 81 bis 100 PS in Verkehr gebracht. Dies
Innovative Abgasreinigung
zugelassenen Maschinen 781 Traktoren in diesem PS-Bereich neu immatrikuliert. Als zweitstärkste Kategorie entpuppte sich das Segment von 101–120 PS mit 448 Traktoren, vor jenem von 61–80 PS mit 293 Einheiten und dem Bereich 121–140 PS mit 251 Traktoren. Erstaunlich ist, dass nicht weniger als zwölf Traktoren mit einer Leistung von über 300 PS in der Statistik vertreten sind. Anzumerken bleibt, dass bei der Einteilung in die PSKlassen nicht unterschieden wurde, ob die PS-Angabe nach «ISO 14396», «ECE R24» oder einer anderen Norm ermittelt wurde. Die Werte basieren zudem auf Angaben der jeweiligen Hersteller.
tikeln und Stickoxiden (NOx) gleichermassen vermindert werden kann. Mit diesem System werden die strengen Emissionsanforderungen der künftigen Abgasnorm Stufe 4 (gültig schrittweise ab 2014) erfüllt, wobei die komplette Abgasreinigung unter der Motorhaube zusammenfasst ist. Das System nutzt zur NOx-Minderung das Verfahren der selektiven katalytischen Reduktion (SCR), mit dem kleine Mengen der wässrigen Harnstofflösung «AdBlue» bedarfsgerecht ins Abgas eindosiert werden, das am Ende in die unschädlichen Luftbestandteile Stickstoff, Wasser und Kohlendioxid umgewandelt wird. Neu ist beim «SCRi»-System nun ein kontinuierlich arbeitender, wartungsfreier Dieselpartikelfilter integriert, der neben der Partikelreduktion auch für die erforderliche Durchmischung von Abgas und «AdBlue» sowie für die vollständige Verdampfung der eingespritzten Lösung sorgt. Das «SCRi»-System wurde so konzipiert, dass es sich sowohl für den zukünftigen Serieneinsatz wie auch für die Nachrüstung eignet. Emitec hat das Verfahren intensiv an einem Traktor mit einem Deutz-Motor «TCD 2012» getestet, wobei der Motor auf einen optimalen Treibstoffverbrauch eingestellt werden konnte.
Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 19
LANDTECHNIK
Qualität in der Beschichtung DER LACK FÜR LANDMASCHINEN soll hochwertig in der Optik, robust und widerstandsfähig sein. Brantner Fahrzeugbau, Westeuropas Nummer Eins im landwirtschaftlichen Kipperbau, eröffnete kürzlich die weltweit grösste «ACC»Beschichtungsanlage und zeigt mit diesem neuen Verfahren, welche Ansprüche eine zeitgemässe Oberflächenbehandlung erfüllen muss.
Mit dem von der Firma Henkel entwickelten Beschichtungsverfahren «ACC 866» (Autophoretic Coating Chemicals) wird durch eine chemische Reaktion an einer gereinigten Metalloberfläche eine organische Schicht aus einer Polymeremulsion gebildet. Aufgrund dieser Reaktion entsteht eine extrem hohe Haftung der Grundierung auf der Metalloberfläche. Einzigartig bei dieser Oberflächentechnik ist die Bildung einer einheitlichen Schicht über die gesamte Werkstückoberfläche – selbst in schwer zugänglichen Bereichen, wie beispielsweise in Hohlräumen. Durch das Autophorese-Verfahren wird auch ein hervorragender Schutz gegen Kantenkorrosion erreicht.
Vorteile Fotos mit dem Rasterelektro-
Mit neuer Beschichtungstechnik behandelt und in farblich aufgefrischtem Look: Agrarkipper von Brantner.
nenmikroskop belegen einen einheitlichen, dichten Nassfilm vor der Trocknung und einen gleichmässigen Schichtverlauf auch bei scharfkantigen Gegenständen. So kann die Dispersion selbst komplexe Strukturen gleichmässig beschichten. Im Unterschied zur Elektrotauchlackierung können beim «ACC»-
Verfahren röhrenförmige, vormontierte oder verwinkelte Konstruktionen wesentlich besser beschichtet werden. Für den Kunden bringt diese moderne, aber auch teurere Beschichtungstechnik Vorteile, in dem ein exzellenter Korrosionsschutz von innen und aussen erreicht wird. Zudem ist die Haftung des Lacks am Untergrund besser, selbst bei mechanischer Beschädigung wird ein Fortschreiten des Rostansatzes weitgehend unterbunden. Die Produkte sollen langlebiger werden und künftig einen höheren Wiederverkaufswert aufweisen. Zwei Argumente, die Brantner künftig noch mehr ausspielen möchte.
«Badekur»
sichert
Qualität
Brantner verfügt weltweit über die grösste «ACC 866»-Anlage mit der Werkstücke bis zu 16.50 m Länge, 2.40 m Höhe und 2.40 m Breite behandelt werden können. Die Bauteile werden in einem vollautomatisierten Verfahren 14 Mal in Flüssigkeiten mit
chemischen Inhaltsstoffen getaucht. Viel Wert wird bei diesem Verfahren auf die Reinigung der Metalloberflächen gelegt, sind doch elf Tauchvorgänge alleine diesem Prozess gewidmet. Nach der Reinigung erfolgt die eigentliche Oberflächentechnik in drei Schritten: Im ersten Becken wird die Grundierung aufgetragen, im zweiten Becken Überschüsse abgespült und im dritten Becken erfolgt die Vorbereitung für das Einbrennen. Das Einbrennen erfolgt in Heissluftöfen bei 105° C. Anschliessend wird dann die bekannte 2-Komponenten-Acryl-Lackierung appliziert.
Neues Erscheinungsbild Brantner hat für dieses Verfahren mehr als 20 Mio. Fr. investiert und bietet diese neue Oberflächentechnik für alle Fahrzeuge an, die ab Juni 2009 bestellt werden. Auch optisch kommt es zu einer Neuausrichtung: Der Fahrgestellrahmen und das Plateau werden zukünftig im Farbton «schwarz» lackiert, die Beschriftung der Fahrzeuge ist weiss. 䡵 Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur Brantner ist ein Familienunternehmen, das im Bereich Agrarkipper-, Kommunalkipper-, Sonderfahrzeugbau, Hallenbau sowie im Autohandel tätig ist. Rund 270 Mitarbeiter fertigen jährlich gegen 2500 Anhängefahrzeuge (Einachs- und Tandemkipper, Zwei- und Mehrachskipper, Muldenkipper, Abschiebe- und Plattformwagen sowie Transportmulden für den 3-Punkt-Anbau). In der Schweiz werden Brantner-Produkte von Althaus in Ersigen vertrieben. www.hb-brantner.at, www.althaus.ch
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LANDTECHNIK
Traktor bleibt Universalmaschine «LANDTECHNIK FÜR PROFIS» heisst die jährliche Tagung des Fachbereichs «Agrartechnik» des Vereins Deutscher Ingenieure. Heuer beschäftigten sich rund 300 Personen aus Wissenschaft, Industrie und der landwirtschaftlichen Praxis mit der Frage, wohin die Entwicklung der Traktoren gehen wird und welche Potenziale sowie Herausforderungen künftige Innovationen beinhalten könnten.
Unter dem Leitthema «Traktor – quo vadis?» wurde anlässlich der 9. Fachtagung «Landtechnik für Profis» des Vereins Deutscher Ingenieure verschiedene Aspekte der Traktorenentwicklung diskutiert. Insbesondere kam dabei das Spannungsfeld sich verändernder Betriebe und Rahmenbedingungen zur Sprache, wobei in diesem Zusammenhang Fragen, wie welchen oder wie viel Traktor ein Betrieb in Zukunft brauchen wird, interessierte. Einig waren sich sowohl Referenten wie Teilnehmer darüber, dass der Standardtraktor auch in Zukunft die universelle Leitmaschine auf dem landwirtschaftlichen Betrieb sein wird.
Wirrwarr der Leistungsangaben In einem ersten Referat wurde der eigentlich skandalöse Zustand, wie die Hersteller in ihren Prospekten mit dem
Zwei, die sich verstehen!? Ein steiniger Weg beschreitet die Standardisierung der Kommunikation zwischen Traktor und Anbaugerät. Zwar wurde bereits vor Jahren mit dem «Isobus» (ISO 11783) eine Norm geschaffen, doch die Kompatibilität zwischen den verschiedenen Herstellern ist noch nicht gegeben. Nun soll etwas Bewegung in die Sache kommen. So haben sich in der Herstellervereinigung «AEF» namhafte internationale Hersteller zusammengeschlossen und nehmen sich in verschiedenen Arbeitsgruppen mit höchster Priorität der Behebung bestehender Funktionsprobleme an. Mit Amazone, Grimme, Krone, Kuhn, Lemken und Rauch haben sechs Gerätehersteller den Verein «Competence Center Isobus» (CCI) gegründet und versuchen so, die an Isobus gestellten Anforderungen in marktgerechte Lösungen mit stabiler Technik und bedienungsfreundlichem Handling umzusetzen. www.aef-online.org, www.cc-isobus.com
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Thema Leistungsangaben umgehen, thematisiert. So ist die einfache Frage, wie viel Leistung ein Traktor denn wirklich aufweist, kaum mehr korrekt zu beantworten. Die Motorenentwicklung hat dafür gesorgt, dass neben der Nennleistung bei Nenndrehzahl auch noch Konstant-, Über- und Boostleistungen abgeboten werden. Hinzu kommt, dass der Gesetzgeber mit neuen Normen auf diese Leistungen regiert hat. Neben «ISO 14396» (ohne Nebenaggregate, daher die höchste Leistung aufweisend) und «ECE R 24» (mit Nebenaggregaten) gibt es mittlerweile noch vier weitere Normen. Marketingstrategen nutzen dies und suchen sich jene Werte heraus, die für ihre Produkte am besten sind. Die Hersteller werden aufgefordert, künftig die Leistungsangaben nach «ISO 14396» und «ECE R 24» aufzuschlüsseln sowie auch die Angabe der Zapfwellenleistung (wieder) einzuführen.
Abgasnormen bindet Kapazitäten Die Umsetzung künftiger Abgasnormen (Stufe 3b und Stufe 4, je nach Motorleistung treten diese ab 2011, respektive ab 2014 in Kraft) beschäftigt die Entwicklungsabteilungen der Traktorenhersteller momentan intensiv. Man spricht davon, dass rund 60 % der personellen Kapazitäten (und auch der finanziellen Mittel) dafür benötigt werden. Da und dort wird deshalb bemängelt, dass wegen dieser Abgasgeschichte zuwenig für wirklich innovative Neuerungen gemacht wird. Fakt ist jedoch, dass der Gesetzgeber diese neuen Normen vorschreibt, also müssen sie auch umgesetzt werden. Während frühere Normen vorwiegend über innermotorische Massnahmen er-
reicht werden konnten, sind für die Einhaltung der Stufe 3b erstmalig Abgasnachbehandlungssysteme notwendig. Grundsätzlich gibt es dazu zwei verschiedene Technologien, einerseits die SCR-Systeme mit der katalytischen Elimination der Stickoxide, anderseits der Partikelfilter. Bei der SCR-Technik wird über eine optimale Gemischaufbereitung, hinreichende Brenndauer und hohe Verbrennungstemperaturen bereits innermotorisch die Partikel auf ein Minimum reduziert. Der so resultierende, höhere NOx-Ausstoss wird mit einer Harnstoff-Lösung über einen SCR-Katalysator aussermotorisch abgefangen. Der Wirkungsgrad steigt, dafür ist ein zweiter Tank für die Harnstoff-Lösung («Adblue») erforderlich. Anders funktioniert hingegen die Partikelfiltermethode: Da wird die Verbrennung so abgestimmt, dass keine Nachbehandlung hinsichtlich der NOx-Grenzwerte notwendig ist. Mit einer gekühlten Abgasrückführung werden die Stickoxide reduziert, der höhere Partikelausstoss muss dann über einen entsprechenden Filter abgefangen werden.
Umsetzung der Zugleistung Die Leistungsgewichte (kg/PS) der Standardtraktoren sind in den letzten Jahren stetig gesunken. Bei eher kleinen Traktoren und für leichte Arbeiten sicher ein Pluspunkt, bei grösseren, leistungsstärkeren Traktoren stellt sich aber dann die Frage, wie die vorhandene Leistung möglichst schlupffrei auf den Boden übertragen werden kann. Die Lösung liegt in einer zusätzlichen Ballastierung des Traktors, was mit Wasserfüllung in den Reifen, Front-, Heck4 2010 · UFA-REVUE
LANDTECHNIK oder Radgewichten oder via Gewichtsverlagerung am Oberlenker erreicht werden kann. Eine Ballastierung, sie erhöht die Kontaktfläche des Reifens zum Boden, hat aber stets den Nachteil, dass zusätzliche Massen beschleunigt und abgebremst werden müssen. Zudem können Unwuchten am Rad auftreten, die bei höheren Geschwindigkeiten das Fahrverhalten beeinflussen. Zusatzgewichte sollten deshalb so konzipiert sein, dass sie für Transportarbeiten rasch demontiert werden können.
«Hochspannung» Auf der Suche nach sparsameren, aber auch effizienteren Antriebssystemen haben die Ingenieure den dieselelektrischen Antrieb im Visier. Dabei wird die vom Dieselmotor, der unab-
Der Traktor wird auch künftig die Universalmaschine auf dem landwirtschaftlichen Betrieb sein.
hängig von Last und Fahrgeschwindigkeit mit einer konstanten Drehzahl läuft, erzeugte mechanische Energie durch einen Generator in elektrische Energie umgewandelt. Elektromotoren wandeln die elektrische Energie ihrerseits wieder in mechanische um. Wird elektrische Energie zurück gewonnen (z.B. beim Bremsvorgang), zwischengespeichert und anschliessend dem Antriebssystem wieder zugeführt, spricht man von einem Hybridantrieb. An der Tagung wurde die Meinung vertreten, dass sich die Frage, ob elektrische Antriebe in der Landwirtschaft Einzug halten werden, gar nicht mehr stellte, sondern nur noch wie schnell. Gerade für die Hersteller von Anbaugeräten ergeben sich mit einem elektrischen Leistungsnetz im Hochvolt-Bereich neue Perspektiven. So ist die Leistungsverteilung im Gerät einfacher, der Antrieb kann bedarfsabhängig erfolgen und der Wirkungsgrad ist höher. Nicht ganz unerheblich sind jedoch die Gefahren im Umgang mit elektrischer Energie. Ein Punkt, der vom Gesetzgeber einerseits, anderseits aber auch vom Landmaschinenhandel in der Ausbildung seiner Fachkräfte noch zu bearbeiten ist.
Wie viel Traktor ist nötig? Die Anforderungen an einen Traktor haben sich in den letzten Jahren konstant verändert. So verlangt der professionelle Landwirt in Westeuropa generell den höchsten technologischen Standard. Das ist auch jener Markt, wo innovative Konzepte meist zuerst eingeführt werden. Aber es gibt selbst in gut etablierten Märkten immer wieder Kunden, die einfache Traktoren nachfragen. So herrscht insbesondere im Leistungssegment von 50 bis 100 PS die grösste Vielfalt, weil in dieser nach wie vor am meisten nachgefragten Kategorie die Anforderungen der weltweiten Märkte extrem auseinander gehen. Vom Billigtraktor aus China bis zum stufenlosen High-Tech-Gerät wird in diesem Segment beinahe alles gewünscht. Ein gutes Beispiel, wie man diesen Anforderungen gerecht werden kann, bildet die neue Baureihe «5» von John Deere, die vom einfachsten Plattformtraktor in Blockbauweise mit einem teilsynchronisierten 9Vx3R-Getriebe über verschiedene Zwischenstufen bis hin zum Vollrahmentraktor mit Commonrail-Motor, 4-stufiger Lastschaltung und Komfortkabine nahezu alle Anforderungen des Markts abdeckt. Bei der Frage nach dem «wie viel Traktor» ist die gewünschte, respektive notwendige Ausstattung von Wichtigkeit. Integrierte Komponenten, wie beispielsweise die Heckzapfwelle, können nur sehr schwer weggelassen werden, bei anderen ist dies einfacher. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass der Wiederverkaufswert extrem sinken kann, wird ein Traktor zu individuell zusammengesetzt. So gesehen ist die beim Kauf erreichte Kostenersparnis zu relativieren. 䡵
Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur Innerhab des VDI (Verein Deutscher Ingenieure) gibt es den Fachbereich «Agrartechnik», der sich seiner ihrer Tradition auf Max Eyth (1836–1906), «Vater der modernen Landtechnik», beruft. Der Fachbereich führt regelmässig die Tagung «Landtechnik für Profis» durch.
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PRAXISTEST LANDTECHNIK
Für grössere Mischbetriebe ideal STEYR «4110 PROFI CLASSIC» Vor einem Jahr lancierte Steyr mit der Serie «Profi Classic» drei besonders budgetfreundliche Modelle im Leistungssegment von 112 bis 141 PS. Diese auf Basis der «Profi»-Modelle konzipierte Baureihe eignet sich wegen der vielseitigen Einsatzmöglichkeiten vor allem für grössere Mischbetriebe.
Das 8-stufige Lastschaltgetriebe mit 16x16 Gängen kann optional um einen Gang erweitert werden, damit man – besonders bei Transportfahrten – Treibstoff sparen kann.
Steyr hat vor rund einem Jahr eine kostengünstige «Profi»-Baureihe mit der Bezeichnung «Profi Classic» auf den Markt gebracht – speziell konzipiert für den grösseren, gemischten Betrieb. Augenfälligste Unterschiede zur konventionellen «Profi»-Baureihe sind die bei der «Classic»-Ausführung serienmässig verbaute Niedrigdachkabine und die einfachere Motortechnik (ohne Common-Rail und ohne zusätzliche Leistungsabgabe «Power Plus»). Ansonsten unterscheiden sich die beiden Ausführungen kaum, respektive können mittels Optionen entsprechend gleich ausgestattet werden.
Als Motor kommt beim «4110 Profi Classic» von Steyr ein 4-Zylinder Dieselaggregat mit 4.5 l Hubraum, mechanischer Kraftstoffeinspritzung, Turbolader und Ladeluftkühlung zum Einsatz. Die Leistung beträgt satte 112 PS (nach ISO 14396).
Getriebe Standardmässig gibt es beim Steyr «4110 Profi Classic» das 2fache Lastschaltgetriebe mit 24 x 24 Gängen in drei Gruppen. Als Option ist jedoch auch das vollsynchronisierte, 8stufige Lastschaltgetriebe mit Powershuttle und 16 x 16 Gängen verfügbar. Besonderes Kennzeichen dieses Getriebes ist die elektronische Überwachung der Schaltstufen zum automatischen Hoch- und Runterschalten im Feldmodus (über 3 Gänge) sowie im Strassenmodus (über 9 Gänge). Dank dieser Technik kann sich der Fahrer im Acker voll auf das Anbaugerät und die auszuführende Arbeit konzentrieren oder auf der Strasse das Gefährt wie einen PKW mit Automatikgetriebe lenken. Ebenfalls als Option ist ein Kriechganggetriebe erhältlich, das eine Minimalgeschwindigkeit von 190 m/h bietet. Als weitere Option bietet sich ein auf 40 m/h reduziertes 50 km/h-Getriebe mit zusätzlichem 17. (Spar-)Gang an.
Die Zapfwelle ist mit einer Sanftanlaufsteuerung versehen, die für ein allmähliches Hochdrehen bei schweren Anbaugeräten mit hohen Massenkräften sorgt. Die optional verfügbare
Praxisstimme zum Steyr «4110 Profi Classic» Franz Maier bewirtschaftet zusammen mit seiner Frau im Rennental bei Raperswilen (TG) einen 44 ha umfassenden Betrieb mit Ackerbau und Milchwirtschaft. Im Herbst letzten Jahres ersetzte Maier einen 23 Jahre alten Steyr «8090» mit 90 PS und über 10 000 Betriebsstunden durch den «4110 Profi Classic». Da beim «alten» Steyr nie Reparaturen am Motor zu machen waren und zudem ein gutes Eintauschangebot vorlag, stand ein Markenwechsel nicht zur Diskussion. So gelangte Franz Maier mit der Frage «ich brauche einen neuen Traktor, was hast du 24
für meinen Betrieb?» an seinen Händler, dessen Antwort ein Steyr «4110 Profi Classic» mit Fronthydraulik und –zapfwelle sowie mit einem Getriebe mit 8-facher Lastschaltung lautete. Zur Debatte standen zwar auch die beiden anderen Modelle der «Classic»-Serie, doch diese 6-Zylinder-Traktoren waren für Maier dann doch etwas zu lang, mit entsprechenden Nachteilen in der Wendigkeit (und auch im Treibstoffverbrauch). Neben mehr Leistung weist der neue Traktor im Vergleich zum Vorgänger auch eine etwas breitere Bauweise auf, weshalb Maier
gleichzeitig ein neues, 3.50 m breites Frontmähwerk mit Aufbereiter anschaffte. Mittlerweile hat Maier rund 150 h Stunden mit dem neuen Traktor absolviert. Der eigentliche Härtetest, nämlich die Frühjahrsbestellung der Ackerflächen sowie die Futterernte stehen zwar noch bevor. «Der Traktor hält, was er verspricht», lautet das vorläufige Fazit von Maier. So überzeugte die Zugkraft beim Test an einem 4-Schar-Pflug sowie die Zug- und Zapfwellenleistung im Betrieb mit dem Silierladewagen (32 Messer). Besonders aufgefallen ist Maier die komfortable 4 2010 · UFA-REVUE
PRAXISTEST LANDTECHNIK Frontzapfwelle ist wie die Fronthydraulik vollkommen in die Konstruktion integriert. Das Heckhubwerk und die mechanischen Zusatzsteuergeräte werden von einer Konstantpumpe mit einer FÜrderleistung von 80 l/min angetrieben (optional ist auch eine Pumpe mit Druck-Mengensteuerung und 113 l/min mÜglich). Eine elektronische Hubwerksregelung (EHR) mit Schwingungstilgung gehÜrt ebenfalls zum Serienumfang, was den Traktor insgesamt zu einer Maschine mit interessantem Preis-/Leistungsverhältnis macht. 䥾
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Kabine mit Niedrigdach und dem serienmässigen Hochsichtfenster. Die halbautomatische Bedienung des Getriebes – ÂŤwenn man von einer konventionellen H-Schaltung her kommt, zwar etwas gewĂśhnungsbedĂźrftigÂť – ďŹ ndet Maier eine saubere Sache. Einzig beim Radeinschlag vermisse er sein Vorgängermodell doch etwas, aber dies sei halt ein Kompromiss fĂźr die Mehrleistung und bessere Bereifung (600/65R38 hinten, 480/65R28 vorne), betont Maier. UFA-REVUE ¡ 4 2010
Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur In loser Folge publiziert die UFARevue unter dem Titel ÂŤPraxistestÂť Berichte Ăźber landwirtschaftliche Maschinen. Die Interviewpartner, respektive EigentĂźmer dieser Maschinen, werden jeweils in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Herstellern oder Importeuren ausgesucht. www.case-steyr-center.ch
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NEUHEITEN KNOW-HOW
Kompakt und Kraftvoll Unter dem Motto «kompakt und kraftvoll» wurde die «Scorpion»Baureihe der Teleskoplader von Claas um ein weiteres Produkt erweitert. Der neue «Scorpion 6030 CP» bietet alle bekannten Vorteile der Baureihe und neu noch viel mehr. So beträgt die maximale Hub-
höhe 6.05 m bei einer Hubkraft von 3000 kg. Die Allradlenkung ist ideal für den Arbeitseinsatz. Das Maschinenkonzept ermöglicht einen Wenderadius von 3.60 m. Damit rangiert
Neu von Maraton: Abschiebewagen man schnell auf kleinstem Raum und wendet sicher in einem Zug. Zusätzlich kann zwischen echtem Hundegang sowie Vorderachslenkung geschaltet werden. Ein optimaler Fahrkomfort erhält man auch bei Strassenfahrten bis 40 km/h dank der Schwingungsdämpfung im Teleskoparm. Die Leistung des neuen «Scorpion» kann zwischen 58 und 74.5 kW (79/101 PS) gewählt werden. Mit einer Maschinenhöhe von 2210 mm (Bereifung 405/70-20 AS) und einer Breite von 2250 mm kommt man auch in enge Gebäude und Stallungen. Mehr Details zum neuen «Scorpion 6030 CP» beim Ihrem Claas-Partner. Serco Landtechnik AG 4538 Oberbipp 寿 032 636 66 66 www.serco.ch info@serco.ch
Der Maraton Abschiebewagen «Profi-Press» setzt neue Massstäbe in der Transporttechnik. Die Bauserie beinhaltet Modelle von 18 bis 23 t Gesamtgewicht beim Tandembeziehungsweise 33 t beim Tridemabschiebewagen. Das Ladevolumen liegt zwischen 32 und 50 m³. Die Ganzstahlwanne mit den grosszügig dimensionierten und voll verschweissten Rungen bietet eine ausserordentliche Stabilität, so dass verschiedenste Ladegüter vorgepresst werden können. In die Abschiebewand ist auch ein Bodensegment integriert. Am Schluss des Abschiebevorgangs wird dieses Bodensegment angekippt, so dass eine vollständige Entleerung des Wagens in jedem Fall gewährleistet ist. Durch die geschickte Anordnung der Abschiebeeinheit wird relativ wenig Hydrauliköl benötigt. Alle Abschiebewagen von Maraton
sind mit einem vollverzinkten Chassis versehen. Da ist eine lange Lebensdauer vorprogrammiert. Verschiedenste Fahrwerkskonfigurationen sind lieferbar, so dass auch individuelle Kundenwünsche erfüllt werden können.
Wahlweise sind für die 5M-Traktoren auch ein Kriechganggetriebe (Minimalgeschwindigkeit 300 m/h) sowie ölgekühlte Kupplungen verfügbar.
Matra, 3250 Lyss 寿 032 387 28 28 www.matra.ch info@matra.ch
GVS Agrar AG 8207 Schaffhausen 寿 052 631 19 00 info@gvs-agrar.ch www.gvs-agrar.ch
Neue John Deere «5E»-Traktoren Mit ihren kompakten Abmessungen und vielfältigen Ausrüstungsmöglichkeiten eigenen sich diese Traktoren besonders für den Einsatz auf kleineren und mittleren Viehbetrieben. Ob es um Futterverteilung, Frontladerarbeiten, Mäharbeiten, Ballenpressen, Transportarbeiten oder das Düngerstreuen geht, die neuen John Deere «5M»-Traktoren sind hierfür die richtigen Partner. Vor allem die exakt abgestimmten Frontladerlösungen aus eigenem Hause bieten als Systemlösung echten Mehrwert. Ausgestattet sind die Modelle mit 4.5 l John Deere «PowerTech M»-Motoren mit Leis-
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tungen von 70–100 PS (97/68 EC), die mit mechanischer Einspritzung, Turbolader und Ladeluftkühlung ausgerüstet sind. Abgesehen von reduzierten Abgaswerten und niedrigem Kraftstoffverbrauch warten diese Kraftpakete mit 2 % Überleistung und einem Drehmomentanstieg von 34 % auf. Je nach Einsatzspektrum bietet John Deere drei unterschiedliche Getriebevarianten an: • 32/16-Gang PowrReverserGetriebe mit 2-stufiger Lastschaltung • 16/16-Gang PowrReverserGetriebe • 16/16-Gang Synchrongetriebe.
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LANDTECHNIK
Neue Modelle mit Effizienzschub LINDER komplettiert mit den Modellen «64», «74» und «84» seine Serie 4 der «Geotrac», die nun insgesamt sieben Typen umfasst und einen PS-Bereich von 78 bis 126 abdeckt. Gleichzeitig wurden diesen neuen Modellen wesentliche Elemente des «efficient power program» eingebaut, mit dem der österreichische Hersteller seine Fahrzeuge punkto Verbrauch und Effizienz weiter optimieren möchte.
Höhe beträgt 2.30 m. Auf gleicher Basis ist der «Geotrac 64» aufgebaut, allerdings noch etwas kompakter als der «Geotrac 74» konstruiert. Der «Geotrac 64» ist mit einer abgesenkten Kabine ausgestattet und weist einen Mitteltunnel auf, was einen noch niedrigeren Schwerpunkt gewährleistet.
Bei den neuen «Geotrac» ist ein ZentralInfoboard mit IBC-Display eingebaut.
Rechtzeitig zur Werksausstellung lanciert Lindner mit dem «Geotrac 74» und «84» zwei neue Modelle der Serie 4, später folgt dann noch die Abrundung nach unten mit dem «Geotrac 64». Zusammen mit dem im letzten Herbst vorgestellten «Geotrac 94» werden diese neuen Traktoren als «Serie 4 Alpin» bezeichnet, speziell für die alpine Berg- und Grünlandwirtschaft konzipiert. In diesem Bereich ortet das Unternehmen eine grosse Nachfrage nach kompakten, wendigen und leichten Traktoren. Der «Geotrac 84» geht ab Juni 2010, die Modelle «74» und «64» gehen ab Juli 2010 in die Produktion.
Überblick Der «Geotrac 84» ist durch seine Bauweise (Höhe unter 2.50 m, Eigengewicht 3380 kg) ein ideales Fahrzeug für steiles Gelände. Das Modell leistet mit dem 4-Zylinder-CommonrailMotor von Perkins 92 PS. Als Getriebe kommt ein zweifaches Lastschaltgetriebe mit 16x16 Gängen zum Einsatz. Der «Geotrac 74» – er wird Nachfolger des legendären «Geotrac 73» – leistet 78 PS, wobei als Motor ein 3-Zylinder-Aggregat von Perkins verbaut ist. Serienmässig kommt ein vollsynchronisiertes Wendegetriebe mit 16x8-Gängen zum Zuge. Das Eigengewicht beläuft sich auf 2950 kg, die maximale
Neues Effizienzprogramm Bei den neuen Modellen hat Lindner zahlreiche Elemente seines «efficient power program» (epp) umgesetzt. So sind die Traktoren mit Commonrail-Motoren mit einem praktischen Verbrauchsrechner ausgestattet, die 4-fach-Zapfwelle sorgt dafür, dass die Drehzahl an die jeweiligen Anbaugeräte angepasst wird, und der eingebaute Visco-Lüfter hilft beim Energiesparen, denn er schaltet sich ebenso wie die Getriebeölkühlung nur bei Bedarf zu. Auch bei der Hydraulik wird die Effizienz dank getrenntem Ölhaushalt gross geschrieben. 䡵
Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur Der Schweizer Markt für Lindner wird von Sebastian Müller AG von Rapid Technic bearbeitet. Die aktuelle Modellübersicht «Geotrac» steht zum Download auf www.ufarevue.ch (Leserservice) bereit. www.lindnertraktoren.at www.sebastianmueller.ch www.rapid.ch
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KURZMELDUNGEN PFLANZENBAU
Wie schlimm ist der Blattrandkäfer? Mit der anstehenden Erbsensaat wird auch der Blattrandkäfer wieder zum Thema. Dieser vor allem in der Nacht aktive Schädling kann bedeutende Ertragsverluste verursachen. Seine Präsenz lässt sich anhand von Frassschäden an den Blättern feststellen. Aber Blattfrass stellt nicht die Hauptbedrohung dar. Gefährlicher sind die Larven im Boden. Sie können das Wachstum der Pflanzen deutlich beeinträchtigen. Denn die Larven ernähren sich von den Wurzelknöllchen der Pflanzen und stören so die Stickstoffversorgung. Die Adulten verlassen die Winterunterkunft von März bis April. Milde und trockene Winter sowie der Anbau von Leguminosen fördern die Blattrandkäfer.
Gefährdet für einen Befall sind vor allem die Erbsen, aber auch andere Leguminosen wie Ackerbohnen, Luzerne oder Wicken können betroffen sein. Möglich ist ebenfalls ein Befall der Wintererbsen im Frühling. Auszählungen (10 x 5 Pflanzen) müssen früh stattfinden, damit die Bekämpfung vor Erscheinen der dritten Blattetage erfolgen kann. Die Bekämpfungsschwelle ist erreicht, wenn mehr als fünf Frassstellen pro Doppel-Blättchen auf der ersten Blattetage vorhanden sind. Für den Insektizideinsatz gegen Blattrandkäfer braucht es eine Sonderbewilligung vom Kanton.
Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 28
Übernahmebedingungen für die Ernte 2010 «Swiss granum» hat die Übernahmebedingungen für die Ernte 2010 festgesetzt. Die wichtigste Änderung ist die Erhöhung des maximalen Feuchtigkeitsgehalts für Eiweisspflanzen von 12.5 auf 13.5 %. Gemäss neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen scheint ein Feuchtigkeitsgehalt von 13.5 % zu einer Wasseraktivität von weniger als 65 % (bei 20 °C) zu führen. Dies entspricht der anerkannten Norm für die Lagerung auf internationaler Ebene. Ein weniger strenger maximaler Feuchtigkeitsgehalt wird die
Trocknungskosten für die Eiweisserbsen reduzieren. Das dürfte die Attraktivität von Eiweisspflanzen für die Produktion erhöhen, ohne negative Auswirkungen auf die Lagerungsfähigkeit zu haben.
Ein Antrag zur Skala der Hektolitergewichte (HLG) für Gerste war Gegenstand einer vertieften Diskussion in der zuständigen Kommission von «Swiss granum». Einige finden, die geltende Skala fördere die Qualität der Gerste (hohes HLG) im Hinblick auf die Schweinefütterung nicht genug. Andere wiederum denken, der jetzige Preisunterschied zwischen Futterweizen und Gerste erlaube keine Erhöhung der Zuschläge. Schliesslich beschloss man, dieser Frage im Herbst noch vertieft nachzugehen. www.swissgranum.ch
Silomais früh säen
Clothianidin bleibt weiterhin zugelassen
Gezielt düngen dank N-Test
2009 ist in Deutschland eine Versuchsserie durchgeführt worden, um den Einfluss von Saattermin und Saatdichte auf den Silomais-Ertrag zu eruieren. Die Fausregel «je früher, desto besser» bleibt gültig. Auf eine hohe Saatdichte reagiert der Mais mit einem starken Wachstum und höheren Erträgen, aber die Reife und die Qualität werden negativ beeinflusst. Allerdings verfügen späte Saaten besonders in günstigen Lagen über Leistungsreserven. Es ist wichtig, nicht zu früh zu ernten, weil späte Saaten enorm von den letzten Vegetationstagen profitieren. Während einer kurzen Periode wächst der Mais enorm und kann noch um 20 dt/ha an Trockensubstanz zulegen. Mais ist eine Kultur, die nicht bestockt und eine zu schwache Dichte kann sich in einem Ertragsverlust auswirken. Im Falle einer späten Saat kann eine Verringerung der Saatdichte die Nachteile nur zum Teil kompensieren. Die Versuchsresultate entsprechen der Lehre «pro Woche Rückstand eine Pflanze weniger pro Quadratmeter.
Produkte mit Clothianidin zur Behandlung von Saatgut sind in der Schweiz auch 2010 zugelassen. Der Ständerat hat die Motion von Maya Graf (Grüne, Baselland), wonach dieses Insektizid hätte verboten werden sollen, abgelehnt. Allerdings hat der Ständerat den Bundesrat aufgefordert, die Form der Anwendung von Clothianidin unter die Lupe zu nehmen. Bereits 2009 hatte das Bundesamt für Landwirtschaft verschiedene Versuche in Auftrag gegeben, um die Einführung strengerer Vorschriften bei der Saat zu prüfen (Deflektoren, Qualität der Saatgutbehandlung). Dabei zeigten sich unter Einhaltung der Anwendungsempfehlungen keine negativen Einflüsse von gebeiztem Saatgut auf die Bienen. Trotz allem gilt es, Vorsicht zu üben, besonders in der Nähe von blühenden Pflanzen.
Gentech-Moratorium verlängert Der Ständerat hat das Moratorium für gentechnisch veränderte Tiere und Pflanzen in der Landwirtschaft um drei Jahre verlängert und ist damit dem Vorschlag des Bundesrates gefolgt. Bis 2013 soll die Wissenschaft im Rahmen des nationalen Forschungsprogramms «NFP 59» nun noch Zeit haben, um offene Fragen rund um die Gentechnik im Agrarbereich zu klären.
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Ressourcenvergleich Die landwirtschaftliche Nutzfläche pro Bewohner ist in der Schweiz siebenmal kleiner als in Europa und viermal geringer als im weltweiten Vergleich. Während die bewirtschaftbaren Flächen weltweit wachsen, nehmen sie in der Schweiz und in Europa ab. Die Schweiz verfügt über dreimal mehr Wasser pro Hektare als europäische Staaten und gar 37mal mehr als der globale Durchschnitt. Hier zu Lande wird pro Fläche dreimal mehr Dünger eingesetzt als im weltweiten und 1.5mal mehr als im europäischen Vergleich. Die Anzahl Arbeitskräfte pro Fläche ist höher als in den anderen Ländern Europas, aber tiefer als auf weltweitem Niveau. Hoch liegen in der Schweiz die Erträge aus den Pflanzenbaukulturen, wobei die geringe verfügbare Fläche die Produktion pro Einwohner limitiert. 4 2010 · REVUE UFA
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PFLANZENBAU
Marktanteile gewonnen BROTGETREIDE Preisdruck durch Importgetreide und ein reichliches Angebot im Inland prägten die Vermarktung der Ernte 2009. Dadurch schmilzt die Preisdifferenz zwischen Brot- und Futtergetreide. Die Einführung von «Suisse Garantie» ermöglicht neue Chancen. Das «System Maxi» geht ohne wesentliche Lagerbestände in die neue Kampagne und erwartet deutlich mehr Einlieferungen aus der Ernte 2010.
Die Richtpreisverhandlungen für die Ernte 2009 standen unter dem Eindruck der geplanten Zollsenkung auf Import-Backmehl im Herbst 2009. Die Ankündigung einer Verschiebung dieses Vorhabens durch die Bundesstellen im September kam spät, ver-
Pius Eberhard
Grafik 1: Preiskurve Mahlweizen Euronext Euro/t 310
Ernte 2007 Ernte 2008 Ernte 2009 Ernte 2010
290 270 250 230 210
mochte aber den dadurch zusätzlichen Preisdruck der Verarbeiterseite zu reduzieren. In der Folge wurde das Marktgeschehen durch den Importmarkt bestimmt. Die hohe Verfügbarkeit von Hochqualitätsweizen in Deutschland und Österreich führte zu einer fallenden Preiskurve am physischen Markt. So kostete der Klasse Top vergleichbarer Elite- oder Premiumweizen im Sommer 2009 ca. Fr. 51.00/100 kg franko Grenze, im Frühjahr 2010 lediglich noch rund Fr. 46.00/100 kg. Unterstützt wurde diese Entwicklung durch den Wertverlust des Euros. Auch die Warenterminbörse Euronext in Paris bildet diesen Trend gemäss Grafik 1 ab.
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Grafik 2: Abrechnungspreise/Richtpreise Mahlgetreide 2009 Ø Abrechnungspreise der fenaco an die Maxi-Sammelstellen Fr. / 100 kg 56 54 52 50 48 46 44 42 40 38 36 34 Top
Klasse 1
Klasse 2
Biskuitweizen
Ø Produzentenrichtpreise swiss granum 2009 Ø Abrechnungspreise «Suisse Premium» 2009 Ø Abrechnungspreise «Suisse Garantie» 2009 Ø Lagergeld an die Sammelstellen
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Anspruchsvolle Vermarktung Gemäss Erhebung von «swiss granum» wurden mit der Ernte 2009 gegen 430 000 t Mahlweizen, gut 14 000 t Mahlroggen sowie etwa 13 500 t Mahldinkel eingeliefert. Diese Ausgangslage veranlasste den Getreideproduzentenverband, den Markt mit drei Deklassierungen von rund 35 000 t Mahlweizen physisch zu entlasten. Über die ganze Kampagne gaben die im Mehrjahresvergleich tiefen Feuchtklebergehalte bei Mahlweizen zu reden. Diese Problematik wird verstärkt in die künftige Sortenwahl und die Qualitätsselektion in der Sammelstelle einfliessen. In den Wintermonaten wurden die Marktteilnehmer durch die Angebotsverhältnisse bei Labelgetreide überrascht. Während die Produzentenseite Kürzungen von Vertragsmengen für die Ernte 2010 hinnehmen muss, ist die Überversorgung im Absatzmarkt spürbar. Es stellt sich die Frage, welche Auswirkungen diese Veränderungen im Markt haben werden.
Die preisliche Konkurrenzierung durch Importgetreide sowie die momentane Angebotssituation im Inland schlagen sich in den Markterlösen nieder. Dank verlässlicher Beziehungen zu den Verarbeitern konnten die verfügbaren Mengen der Hauptklassen im «System Maxi» restlos an die Mühlen sowie eine limitierte Menge an die eigene Mischfutterproduktion abgesetzt werden. fenaco wird somit lediglich bei Biskuitweizen und Mahlroggen Lagerüberhänge auf die kommende Kampagne übertragen.
Differenzierte Abrechnung Die durchschnittlichen Abrechnungspreise der fenaco an die «Maxi»-Sammelstellen, nach Abzug der Vermarktungskosten, betragen für «Suisse Premium» der Klasse Top Fr. 48.00, für eine definierte Menge sortenreiner Lagerpartien «Runal» (grösser 120 t) Fr. 51.00, Klasse 1 Fr. 46.46, Klasse 2 Fr. 43.29, Biskuitweizen Fr. 45.00 sowie für A-Mahlroggen Fr. 38.00/100 kg (exklusiv Mehrwertsteuer). Grafik 2 zeigt die Abrechnungspreise je Klasse im Vergleich zu den Richtpreisen der Ernte 2009, gleichzeitig wird erstmals der Markterlös für die Pilotmenge «Suisse Garantie» aufgeführt. Mit Grafik 3 wird die Entwicklung der Markterlöse seit Beginn der neuen Marktordnung dargestellt. Die Vermarktungskosten liegen mit Fr. 5.29/100 kg über dem Vorjahr – eine Folge tieferer Zinsgutschriften aus dem Warenverkauf sowie eines leicht höheren Transportaufwandes. Die Dienstleistungs-Entschädigung der fenaco beträgt weiterhin Fr. 1.00/100 kg. Nebst den erwähnten Abrechnungspreisen zahlt die fenaco den Sammelstellen für die Lagerung eine durchschnittliche Entschädi4 2010 · UFA-REVUE
PFLANZENBAU gung von Fr. 1.61/100 kg für Mahlweizen, respektive Fr. 2.32/100 kg für Mahlroggen. Die Differenzierung von konventionellem Mahlgetreide gegenüber «Suisse Premium» beträgt wie bis anhin minus Fr. 1.00/100 kg. Die individuellen Abrechnungen an die Sammelstellen berücksichtigen zudem den Auslagerungszeitpunkt, die Nähe zu den Verarbeitern, eine geleistete Akontozahlung sowie die ausgelieferte Qualität. Die Sammelstellen ihrerseits gestalten die Schlussabrechnung an die Produzenten nach ihren betriebsspezifischen Gegebenheiten – diese kann daher von den vorgenannten Preisen abweichen.
Ausblick Ernte 2010 Haben die guten Aussichten auf die kommende Ernte im Inland und den umliegenden
Ländern Bestand, dürfte sich eine preisliche Erholung hinauszögern. Im «System Maxi» erwartet die fenaco aus verschiedenen Konstellationen eine deutliche Mehrmenge an Mahlgetreide. Die Erfassung der Produzentenverträge durch die Sammelstellen via Agrosolution (Datenbank der landwirtschaftlichen Organisationen) bestätigt die schwungvolle Umstellung auf «Suisse Premium/Suisse Garantie». Damit wird ein wichtiger Meilenstein erreicht. Der erfreuliche Trend wird durch positive Kundenreaktionen unterstützt und begünstigt die Ausgangslage an der Verkaufsfront. Die Juni-Ausgabe der UFA-Revue wird sich mit «Suisse Garantie» über die verschiedenen Produktgruppen befassen. In der gleichen Ausgabe sind dann auch die Anbaurichtlinien der fenaco für die Herbstsaat 2010 zu finden. 䡵
Grafik 3: Markterlöskurve Mahlgetreide seit 2001 Ø Abrechnungspreise der fenaco an die Maxi-Sammelstellen, exkl. Lagergeld Fr./100 kg 64 62 60 58 56 54 52 50 48 46 44 42 40 38
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Klasse 1 Biskuitweizen Klasse 2
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Die im «System Maxi» zusammengefassten Getreidesammelstellen konnten bei der Vermarktung der letztjährigen Getreideernte Marktanteile gewinnen. Bild: agrarfoto.com
«Suisse Premium»Getreide kann neu als Backmehl mit «Suisse Garantie» ausgelobt werden.
Autor Pius Eberhard leitet den nationalen Geschäftsbereich Brotgetreide und Ölsaaten der fenaco. An der traditionellen Informationsveranstaltung werden die MaxiSammelstellen der ganzen Schweiz über die zu Ende gehende Vermarktungskampagne im Detail informiert. Zudem befassen sich mit Prof. Dr. B. Lehmann (ETH Zürich) sowie Dr. A. Keiser (SHL Zollikofen) zwei Referenten mit den künftigen Rahmenbedingungen für den Getreidebau in der Schweiz. Mehr über diesen Treffpunkt der Getreideprofis in der nächsten Ausgabe der UFA-Revue. www.fenaco-gof.ch www.ufarevue.ch
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PFLANZENBAU
Ölsaaten bleiben interessant VERMARKTUNG 2009 Nach einem aussergewöhnlichen Vorjahr ist bei den Ölsaaten wieder Normalität eingekehrt. Die Markterlöse für Raps und Sonnenblumen festigen mit den aktuellen Preisrelationen ihren Platz im Anbau. fenaco kann dank einer gezielten Auslobung von Speiseöl mit «Suisse Garantie» mehr Sonnenblumen absetzen.
wertsteuer). Die Vermarktungskosten liegen für Raps und Sonnenblumen infolge tieferer Zinsgutschriften aus dem Warenverkauf über dem Vorjahr, für Sojabohnen im Bereich der Vorjahre. Zusätzlich erhalten die Sammelstellen eine durchschnittliche Lagerentschädigung von Fr. 1.27/100kg bei Raps, respektive Fr. 1.66/100kg bei Sonnenblumen. Grafik 2 zeigt die Abrechnungspreise der fenaco im Vergleich zu den Vorjahren.
Attraktive Markterlöse Die durchschnittlichen Abrechnungspreise der fenaco an die Maxi-Sammelstellen, nach Abzug der Vermarktungskosten, betragen für «HOLL»-Raps Fr. 89.25, konventionellen Raps Fr. 79.25, «HO»-Sonnenblumen Fr. 88.50, konventionelle Sonnenblumen Fr. 84.50 sowie für Sojabohnen Fr. 65.00/100kg (exklusiv Mehr-
Ölsaaten werden wohl auch künftig interessante Kulturen bleiben.
Ausblick Ernte 2010 Die Vermarktung der bevorstehenden Ernte startet mit Ölpreisen leicht über dem Vorjahr sowie stabilen Ölkuchenpreisen, ausser bei Sojabohnen aufgrund der deutlich tieferen Importpreise von Sojaschrot. Bei «HOLL»-Raps steht ein Sortenwechsel bevor, der sich durch die limitierte
Verfügbarkeit von Saatgut der neuen Sorten über die nächsten beiden Aussaaten hinziehen wird. Im Zentrum steht dabei die Optimierung des Fettsäurenspektrums bei verbessertem Ernteertrag. Bei Sonnenblumen gilt es die Anbaufläche von «HO»-Sonnenblumen zu halten. Mit einem gezielten Mehrpreis für konventionelle Sonnenblumen «Suisse Garantie» will fenaco die Absatzchancen nutzen und damit den Anbaurückgang stoppen. 䡵
Pius Eberhard
Autor Pius Eberhard leitet den nationalen Geschäftsbereich Brotgetreide und Ölsaaten der fenaco.
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Grafik 1: Preiskurve für pflanzliche Öle Fr./100 kg 390 380 370 360 350 340 330 320 310 300 290 280 270 260 250 240 230 220 210 200
Sonnenblumenöl Palmöl Sojasöl Rapsöl
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Die Vermarktung der Ölsaaten der Ernte 2009 wurden durch Ölpreise geprägt, die dem Niveau vor der Rohstoffhausse im 2007/08 entsprechen (Grafik 1). Unterstützt wurde der Abverkauf durch die gute Nachfrage für Ölkuchen, dies unter Berücksichtigung des reduzierten Grenzschutzes im Eiweiss- und Getreidebereich per 1. Juli 2009.
Grafik 2: Markterlöskurve Ölsaaten seit 2000 Ø Abrechnungspreise der fenaco an die Maxi-Sammelstellen, exkl. Lagergeld Fr. / 100 kg 120 115 110 105 100 HO-Sonnenblumen 95 90 Sonnenblumen 85 80 75 50 Rapssaat 65 60 55
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PFLANZENBAU
Heuwiesen gezielt anlegen IM INTERNATIONALEN JAHR DER BIODIVERSITÄT hat sich die Schweiz grosse Ziele gesetzt. Eine Schlüsselrolle nimmt dabei die Landwirtschaft ein, zum Beispiel via Neuanlage einer Heuwiese oder mit der Aufwertung bestehender Wiesen. Ein allgemein gültiges Patentrezept gibt es dabei nicht. Aber mit der nötigen Geduld und Zielstrebigkeit lassen sich schöne Erfolge erzielen.
Johannes Burri
Hanspeter Hug
Die Generalversammlung der UNO hat das 2010 zum internationalen Jahr der Biodiversität erklärt. Biodiversität heisst Vielfalt des Lebens: Ökosysteme, Artenvielfalt, Vielfalt der Gene und Sorten. Auch hier zu Lande soll die Biodiversität mit vielen nationalen und regionalen Aktionen unterstützt werden.
Bereits rund 120 000 ha werden heute in der Schweiz als ökologische Ausgleichsflächen bewirtschaftet. Die auf Leistung getrimmte Agrarlandschaft wurde in den letzten Jahren trotz Rationalisierung und Spezialisierung vielfältiger und strukturreicher: Buntbrachen, Krautsäume, Ackerschonstreifen, Hecken, gestufte Waldränder, Feuchtgebiete, Obstgärten, Stein- und Asthaufen, mit Efeu überwucherte Einzelbäume, blühende Wiesen – die Liste der Möglichkeiten und Instrumente liesse sich beliebig verlängern! Zahlreiche Landwirte haben sich zu echten Ökoprofis weitergebildet. Mit sorgfältigen Beobachtungen, guten Artenkenntnissen und einem ausgeprägten Verständnis für natürliche Zusammenhänge gelang es diesen Spezialistinnen und Spezialsten, seltene Tier- und Pflanzenarten zu erhalten oder sogar zu fördern. Trotzdem sind die hochgesteckten Ziele noch nicht erreicht. Noch immer fallen wertvolle Strukturelemente einem tief verwurzelten Ordnungssinn zum Opfer und viele tun sich schwer damit, die Begriffe «Artenreichtum», «Wildpflanzen» und «Unkräuter» richtig einzuordnen. Eine von ungezählten Möglichkeiten, zur Biodiversität beizutragen, ist die Neuanlage artenreicher Heuwiesen. Über den Erfolg oder den Misserfolg 34
entscheidet ein komplexes Zusammenspiel von Standort, Witterung, den Fähigkeiten und dem Fingerspitzengefühl des Bauern. Manchmal muss man fünf bis zehn Jahre warten, ehe man sich gegenseitig auf die Schultern klopfen kann.
Fast für alle Standorte Grundsätzlich eignen sich fast alle Standorte für Neusaaten artenreicher Wiesen. Am sichersten und schnellsten gelingen artenreiche Bestände an sonnigen-, eher trockenen-, flachgründigen Lagen. Je nährstoffreicher, humoser und schattiger die Parzelle liegt, desto schwieriger wird der Anbau und desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Neuansaat nicht im ersten Versuch gelingt. Wildblumen brauchen ein gut abgesetztes, abgetrocknetes Saatbett. Die besten Erfolge werden beim Standardverfahren erzielt. Das heisst: Winteroder frühe Frühjahrsfurche. Nach dem Pflügen mit Egge ausebnen. Sobald das Unkraut gekeimt hat, mit Federzahnegge durchfahren und dies bis zum Saatzeitpunkt zirka alle zwei Wochen wiederholen. Je mehr Eggdurchgänge stattfinden, desto besser ist die Bodenvorbereitung.
steln) nimmt der Blumenanteil deutlich ab. Als Sägerät eignet sich die Säwalze am besten! Blumensaatgut darf nicht
Artenreiche Heuwiesen tragen zur Biodiversität bei.
Wann säen? Da Wildblumen am besten bei Bodentemperaturen über 8 °C auskeimen, sollten diese Mischungen erst in der warmen Saatzeit ab Vegetationsbeginn bis Mitte Juni gesät werden. Bei späterer Saat läuft man Gefahr, dass die Keimlinge verdorren. Bei zu frühen Frühjahrssaaten verunkrautet der Bestand viel stärker, da die Wildblumen auf höhere Temperaturen warten. Im Falle von Nachgetreidesaaten (Äug4 2010 · UFA-REVUE
PFLANZENBAU
Schwalbenschwanz.
Schachbrett.
eingedrillt werden (Lichtkeimer). Es muss auf den Boden gesät und anschliessend sehr gut angewalzt werden. Um Verschlämmung zu vermeiden, soll keine Glattwalze verwendet werden.
im Aussaatjahr eine starke Verunkrautung mit einjährigen Samenunkräutern völlig normal. Der erste Schnitt muss erfolgen, sobald die Unkräuter schliessen und somit die auflaufenden Sämlinge zu unterdrücken drohen. Aber Vorsicht: Die Schnitthöhe soll 7 bis 9 cm betragen. Wenn das Schnittgut zusammen genommen wird, müssen Kreiselschwader und das Pickup vom Ladewagen so eingestellt sein, dass sie die auflaufende Saat nicht auskratzen.
Zwei- bis dreitägiges Bodenheu Säuberungsschnitte Artenreiche Bestände laufen langsam auf. Viele Arten keimen erst nach drei bis vier Monaten aus. Die Blumen blühen erstmals nach einer Überwinterung. Deshalb ist
Die Schnitttermine für artenreiche Wiesen sind in der Direktzahlungsverordnung vorgeschrieben (in der Regel nicht vor dem 15. Juni). Wird zwei- bis dreitägiges Bodenheu bereitet, können die
Samen an den geschnittenen Pflanzen nachreifen und an Ort und Stelle abfallen. Das ist für den Fortbestand einer reichen Artenvielfalt überlebenswichtig. Dank dem so gewonnenen Saatgut mit sehr hoher Qualität besteht die Gewähr, dass sich der Bestand der botanischen Gegebenheit des Standortes anpassen kann. Der zweite Schnitt darf frühestens acht Wochen nach dem ersten Schnitt erfolgen. Die Schnitthöhe sollte bei allen Nutzungen 7 bis 8 cm betragen.
Blumen über- oder nachsäen? Bei Heuwiesenbeständen, die ökologisch aufgewertet werden sollen, versucht man oft, dies mit einer Blumenmischung-Übersaat zu tun. Doch Blumensämlinge stellen hohe Anforderungen an das Saatbett. Sie verfügen über eine langsame Jugendentwicklung und sind konkurrenzschwach. Muss eine Aufwertung vorgenommen werden, so gelingt dies am besten, indem die Wiese streifenweise aufgebrochen und dann wie bei einer Neusaat vorgegangen wird. 䡵
Autoren Johannes Burri und Hanspeter Hug, UFA-Samen, 8401 Winterthur Mehr zu den Mischungen für den Ökoausgleich finden Sie im Feldsamenkatalog von UFA-Samen oder unter www.ufasamen.ch. Für weitere Auskünfte – zum Beispiel zur Möglichkeit einer massgeschneiderten und optimierten Spezialmischung für Heuwiesen – stehen die Berater von UFA-Samen gern zur Verfügung.
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PFLANZENBAU
Damit der Pflanzenschutz am richtigen Ort wirkt VOR ALLEM IN KLEINEREN BÄCHEN kommt es immer wieder zu Fischsterben durch den unabsichtlichen Eintrag von Pestiziden. Solche Gewässervergiftungen lassen sich vermeiden, wenn die Pflanzenschutzmittel vorschriftsgemäss eingesetzt werden.
Ueli Ochsenbein
Michel Gygax
Hierzulande sind gegenwärtig über 320 organisch-synthetische Wirkstoffe von Pflanzenschutzmitteln (PSM) zugelassen, die in mehr als 1000 verschiedenen Produkten vertrieben werden. Deren Absatzmenge in der Landwirtschaft beläuft sich heute auf rund 1300 t pro Jahr und nimmt tendenziell ab. Allerdings sagt die blosse Mengenentwicklung wenig über die Umweltwirkung der eingesetzten Mittel aus. Generell entwickeln die Hersteller nämlich biologisch immer aktivere PSM. Wurden etwa früher bis zu 3 kg Herbizid-Wirkstoffe pro Hektare ausgebracht, um konkurrenzierende Pflanzen im Ackerbau zu bekämpfen, so erzielen 100 bis 200 g der neuen Substanzen inzwischen den gleichen Effekt. Aus Sicht der Landwirtschaft bringt die hohe Wirksamkeit und gewollte Langlebigkeit praktisch nur Vorteile. Doch wenn Pestizide – meist durch Nachlässigkeit – in Gewässer gelangen, verkehren sich diese Pluspunkte ins Gegenteil.
Schädigung der Wasserorganismen In kleineren Bächen genügen in
Vor allem in kleinen Fliessgewässern mit geringer Wasserführung werden oberflächlich abgeschwemmte oder über Entwässerungen eingetragene Pflanzenschutzmittel unzureichend verdünnt. Hier ist deshalb besondere Vorsicht geboten. 36
der Regel bereits geringe PSM-Einträge, um Fische und wirbellose Kleinlebewesen wie Flohkrebse, Schnecken, Muscheln, Würmer oder Insekten tödlich zu vergiften. Dies gilt beispielsweise für die stark wassergefährdenden Wirkstoffe des Mittels Agora SC, wie es vor allem beim Getreideanbau grossflächig zur Bekämpfung von Pilzerkrankungen eingesetzt wird. Schon eine Belastung von gut 0.05 mg/l Wasser reicht nach Angaben des Herstellers Bayer aus, damit beispielsweise die Hälfte aller Regenbogenforellen in einem verunreinigten Gewässerabschnitt verenden.
Moderne Spritzgeräte verfügen bereits über einen integrierten Spülwassertank. Bei diesem Modell sind die entsprechenden Behälter rechts und links unten angeordnet. Zudem steht noch ein Kleintank für das Waschen der Hände zur Verfügung.
Geht man davon aus, dass für die Behandlung von 1 ha Weizen gegen den Braunrost 0.5 l des Fungizids Agora SC mit 300 l Wasser verdünnt werden, so enthält allein die technisch bedingte Restbrühe von rund 20 l in den Schläuchen und Leitungen sowie im Tank des Spritzgeräts noch 17.8 g des Wirkstoffgemischs aus Cyproconazol und Trifloxystrobin. Leider kommt es immer wieder vor, dass diese Rückstände durch eine vorschriftswidrige Reinigung der Spritze – zum Beispiel über die Entwässerung des Hofplatzes – in kleinere Fliessgewässer gelangen. Um die fischtoxische Konzentration von gut 0.05 mg/l Wasser zu
Bei diesem konventionellen Spritzgerät mit einem Tankvolumen von 600 l ist der Spülwassertank nachträglich eingebaut worden. Die Nachrüstung umfasst eine Metallhalterung, einen Wasserbehälter, wie er im Campingbereich Standard ist, Befestigungsmaterial sowie einen Schlauch zum Spülen des Brühebehälters.
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PFLANZENBAU unterschreiten, müsste die Restbrühe von 20 l folglich mit der rund 17800fachen Wassermenge oder mit umgerechnet 356 m3 gleichmässig verdünnt werden, was ungefähr dem Fassungsvermögen von 13 grossen Tanklastwagen entspricht. So gesehen erstaunt es nicht, dass die empfindlichen Wasserorganismen bei Bachvergiftungen jeweils auf einer Gewässerstrecke von mehreren Kilometern qualvoll eingehen.
Belastung des Grundwassers In Bäche eingetragene Pestizide schädigen jedoch nicht nur Wasserlebewesen, sondern beeinträchtigen auch die Qualität des Grundwassers, mit dem viele Fliessgewässer in ständiger Verbindung stehen. Auf diesem Weg gelangen PSM auch in Trinkwasserfassungen. Wie das landesweite Beobachtungsprogramm NAQUA zeigt, finden sich Spuren dieser Chemikalien und ihrer Abbauprodukte in jeder zweiten Grundwasser-Messstelle. In Wassereinzugsgebieten, wo Ackerbau oder Siedlungen dominieren, liegen die Pestizid-Konzentrationen in jedem sechsten Fall über der Qualitätsanforderung der Gewässerschutzverordnung (GSchV) von 0.1 Mikrogramm pro Liter (μg/l). Ein Gramm PSM in einem Oberflächengewässer oder im Grundwasser reicht bereits aus, um 10 Millionen Liter naturreines Wasser bis zu dieser Qualitätslimite zu belasten. Der Anforderungswert in der GSchV trägt den unterschiedlichen toxikologischen Eigenschaften der diversen Pestizide al-
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lerdings keine Rechnung. Mehrere Insektizide und Fungizide wirken so stark, dass sie die Lebensgemeinschaften von Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen in den oberirdischen Gewässern bereits in Konzentrationen schädigen, die wesentlich unter der geltenden Qualitätsanforderung liegen.
PSM von Gewässern fern halten Pestizide werden nur in Ausnahmefällen absichtlich in Oberflächengewässer eingebracht. Wichtigste Eintragswege sind Verwehungen beim Ausbringen, Abschwemmungen der Wirkstoffe nach heftigen Regenfällen, die Auswaschung in Drainagen, das unsachgemässe Reinigen der Spritzgeräte sowie eine vorschriftswidrige Entsorgung der Spritzmittelrückstände. Erfahrungsgemäss spielt der nachlässige Umgang mit Brüheresten und belastetem Waschwasser bei akuten Gewässervergiftungen in vielen Fällen eine Schlüsselrolle. Hier setzen denn auch die von den Behörden in enger Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft entwickelten Schutzmassnahmen im Kanton Bern an, der in diesem Bereich Pionierarbeit geleistet hat. Seit 2007 müssen im Bernbiet alle Spritzgeräte mit einem integrierten Spülwasserbehälter ausgerüstet sein, der mindestens 10 % des Tankvolumens für die Spritzmittel fasst. Damit kann die Innenreinigung des Brühebehälters, der Leitungen und der Spritzdüsen gleich nach dem PSM-Austrag auf dem Feld erfolgen. Weil die Bauern ihre technischen Brühreste vor Ort mit dem Spülwasser verdünnen und dann auf die soeben behandelte Kultur verteilen, enthalten die zurück auf den Hof geführten Rückstände in den Spritzgeräten deutlich weniger Pestizid-Wirkstoffe als früher. So lässt sich die zweite Stufe der Innenreinigung dann ohne Gefahr auf einem befestigten Waschplatz vornehmen, der einer Schmutzwasserkanalisation angeschlossen ist. Besteht kein Anschluss an eine Kläranlage, sind
Gewässerverunreinigungen auf der Spur Gewässerverschmutzungen sind keine Bagatelldelikte, sondern können von den Gerichtsbehörden mit Bussen von mehreren hundert Franken und einem Eintrag im Strafregister geahndet werden. Bei einem Fischsterben sind Fachleute in der Lage, die Einleitung von Giftstoffen in ein Gewässer relativ genau zu lokalisieren, indem sie die Spur anhand der toten Organismen bachaufwärts verfolgen und verschiedene Wasserproben entnehmen. Dank modernsten Analyseverfahren können spezialisierte Labors – wie etwa das Gewässer- und Bodenschutzlabor des Kantons Bern (GBL) – die Gehalte von rund 300 Pestizid-Wirkstoffen im Wasser mit Hilfe von Screening-Methoden selbst in Grössenordnungen von wenigen Milliardstel Gramm pro Liter rasch und zuverlässig nachweisen. Gestützt auf weitere Abklärungen und Informationen aus dem Pflanzenschutzmittelverzeichnis, Drainageplänen und Spritzjournalen ist es möglich, Gewässerverunreinigungen bis zur Emissionsquelle zurückzuverfolgen und auf einzelne Höfe einzugrenzen. Gelingt dieser Nachweis, kommt es in der Regel zu einer Strafverfolgung.
die Abwässer im Notfall in die Jauchegrube einzuleiten oder auf einen Miststock zu leeren.
Rasch amortisierte Nachrüstung Ab dem Jahr 2011 müssen in der Schweiz alle Spritzgeräte mit einem Fassungsvermögen von 350 l und mehr über einen Spülwassertank verfügen, sofern ein Betrieb den ökologischen Leistungsnachweis (ÖLN) erbringen will. Die je nach Fabrikat und Eigenleistung etwa 200 bis 400 Fr. teure Nachrüstung einer konventionellen 600 lSpritze zahlt sich nach Aussagen von bernischen Landwirten rasch aus, weil sie die anzumachende Brühmenge dank dem Spülwassertank genauer dosieren, die Spritzmittel effizienter nutzen und dadurch Kosten einsparen können. Kosten spart auch, wer beim Umgang mit Pestiziden alle nötigen Sicherheitsvorkehrungen trifft. Dazu gehören die genaue Berechnung der benötigten Spritzbrühe nach Angaben der Hersteller, das gründliche Ausspülen der PSM-Gebinde mit Frischwasser und die Nutzung dieses Spülwassers im Spritzentank, ein vorsichtiges Befüllen des Behälters, so dass dieser nicht überläuft, und schliesslich auch die Einhaltung der vorgeschriebenen Abstandsgrenzen zu Gewässern beim Spritzen. Je nach Gefährlichkeit des Produkts beträgt diese Mindestdistanz 6, 20 oder 50 m. 䡵
Fische und andere Wasserlebewesen reagieren sehr empfindlich auf Verunreinigungen ihres Lebensraums mit Pestiziden. Je nach Wirkstoff genügen wenige Millionstel Gramm pro Liter Wasser, um die Fauna in einem Fliessgewässer tödlich zu vergiften.
Autoren Ueli Ochsenbein, Leiter Gewässer- und Bodenschutzlabor des Kantons Bern, 3011 Bern. Michel Gygax, Leiter der Fachstelle für Pflanzenschutz des Kantons Bern, 3052 Zollikofen.
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PFLANZENBAU
Alles dicht? DAS WALZEN IM FLACHSILO ist mit leistungsfähigen Erntewagen oft ein Engpass bei der Produktion von Grassilage. Um Gärverluste und verschimmelte Silage zu vermeiden, gilt es, neben den Tipps zur Verdichtung bereits beim Bau von Flachsilos einige Regeln zu beachten.
Schnitt beim Ähren- beziehungsweise Rispenschieben der Gräser, sauberes Arbeiten, Anwelken, zügige Ernte – das sind wichtige Silierregeln. Eine speziell hohe Bedeutung hat aber die Verdichtung der Grassilage. Energie- und Trockensubstanzverluste, Nacherwärmung sowie ein erhöhtes Schimmelrisiko gehören zu den Folgen einer unzureichenden Verdichtung im Flachsilo. Während Nester im Randbereich auch auf eine undichte Abdeckung hindeuten können, liegt die Ursache für schimmelige Partien mitten in der Silage meist in ungenügender Walzarbeit.
Grösse an Entnahmemenge anpassen Experten raten, die Grassilage auf mindestens 180 kg TS/m3 zu pressen. Ziel ist, dass der Sauerstoff während der Entnahme nicht zu weit in den verbleibenden Futterstock eindringen kann. Bereits bei der Dimensionierung von Flachsilos lässt sich das Nacherwärmungsrisiko reduzieren, indem ein wöchentlicher Mindestvorschub von 1 m im Winter beziehungsweise 2 bis 3 m im Sommer gewährleistet wird.
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mit bei Sturm weder die Folien davongejagt noch die Luft zu weit in die Silage gedrückt werden. Untersuchungen haben gezeigt, dass Grassilo-Schichten von über 30 cm Dicke sich innert nützlicher Frist nicht genug walzen lassen. Um die Erntewagen gleichmässig über den Stock verteilen zu können, muss daher das Silo eine entsprechende Länge aufweisen. Durch unsaubere Räder wird unnötig viel Schmutz mit ins Silo gebracht. Daher macht es Sinn, die Zufahrten zu befestigen.
Löcher oder Haufen erschweren die gleichmässige Verdichtung und fördern die Entstehung von Problemstellen.
und schwere Reifen bei einer Fahrgeschwindigkeit von 4 bis 6 km/h. Je Schicht sollte jede Stelle dreimal überfahren werden.
Druck je nach TS Je trockener und Schäden an der Silohülle begünstigen den Sauerstoffeintritt und damit Schimmelbildung und Nacherwärmung. Eine kluge Wahl der Betonart trägt ebenso zur Sicherung der Gärqualität bei wie eine regelmässige Reparatur allfälliger «Löcher», die durch Gär- und Sichersäfte entstehen. Die Gärsaftrinne wird am besten auf der Entnahmeseite vor dem Silo eingebaut. Verläuft sie mitten durchs Silo und ist der Syphon entweder nicht vorhanden oder nicht mit Feuchtigkeit gefüllt, öffnet dies dem Sauerstoff den Weg ins Siliergut.
Schräge Wände? Was die Opti-
Kurz geschnittenes oder gehäckseltes Futter lässt sich stär-
mierung des Walzvorgangs anbelangt, verfügt Dr. Hansjörg Nussbaum von der deutschen Versuchsanstalt Aulendorf über interessante Tipps. Er empfiehlt schräg stehende Fahrsilowände (Winkel etwa 20°) und gibt damit einer guten Verdichtung an den Siloseiten eine höhere Priorität als der rationellen Futterentnahme. Eine Silobreite von 6 m lässt paralleles Abladen und Walzen zu. Idealerweise wird die Entnahmeseite nicht zur Hauptwetterseite ausgerichtet, da-
ker verdichten und begünstigt eine gute Gärung. Bei Häcksellängen bis 2 cm bleibt die Struktur des Futters erhalten. Für eine ausreichende Pressung aller Schichten soll mit dem Walzen bereits ab der ersten Fuhr begonnen werden. Empfohlen wird ein Reifenluftdruck von 2 bis 3.5 bar beim Walzgefährt. Zusatzgeräte aus dem landwirtschaftlichen Fachhandel ermöglichen ein schnelles Befüllen und Ablassen des Luftdrucks. Besonders bewährt haben sich schmale
je älter die Silage, desto mehr Walzdruck, so die Regel. Probleme bereiten Gehalte an Trockensubstanz (TS) ab 45 %, vor allem bei stängelreichem Futter. Beim Einsatz eines Silierwagens sollte das Walzgewicht einen Drittel der geernteten Frischsubstanz (FS) in Tonnen pro Stunde betragen und beim Häcksler ein Viertel. Können mit einem 45 m3-Silierwagen pro Stunde 35 t FS eingebracht werden (3.5 Wagen à 10 t), ergibt sich beispielsweise ein notwendiges Walzgewicht von 12 t. 䡵
Autor Matthias Roggli, UFA-Revue, 8401 Winterthur Welches Siliermittel? Bei nassem (unter 25 % TS) oder dreckigem Futter können chemische Mittel (Kofasil plus, Conservit) den Gärprozess stabilisieren. Unter normalen Bedingungen lässt sich die Silagequalität mit Milchsäurebakterien (Ecosyl) verbessern. Ist das Nachgärungsrisiko gross (über 45 % TS), werden Kombiprodukte (chemisch und Milchsäure) wie «Ecosyl DoubleAction» empfohlen. Mehr dazu: www.landi.ch (Pflanzenbau/Pflanzenschutz/Sortiment).
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4 2010 · UFA-REVUE
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phyto-news Feuerbrand: Wehret den Anfängen
Unkrautbekämpfung in Rüben:
Der richtige Splitt macht’s aus!
Feuerbrand kann im Kernobstbau zu massiven Schäden führen. Deshalb ist besonders wichtig, dass Obstbäume genaustens kontrolliert und befallene Pflanzenteilen oder ganze Pflanzen konsequente entfernt werden! Feuerbrandbefall führt oft zu enormer Mehrarbeit durch zusätzliche Kontrollen und Entfernen der befallenen Zweige. Beim Austrieb kann mit Sonderbewilligung des jeweiligen Kantons vorbeugend eine erhöhte Kupfermenge ausgebracht werden. Über die Blüte können mit Antibiotika Infektionen vermindert werden. Für den Einsatz von Antibiotika ist aber eine Bewilligung nötig. Als wirksame Alternative zur Verminderung von Blüteninfektionen bietet sich «Serenade» an. «Serenade» hat keine Einschränkung in der Anwendung und wird auch bei Hochstammbäumen mit Erfolg eingesetzt.
Auch nach der Blüte kann es verstärkt zu Infektionen kommen. So können die Feuerbrandbakterien über Jungtriebe, Wunden (z.B. durch Hagel), Nachzüglerblüten usw. in den Baum eindringen. Mit «Regalis» steht ein bewährtes Produkt gegen diese Art von Infektionen zur Verfügung, das auch auf Hochstämmen erfolgreich eingesetzt wird. Positive Nebenwirkung ist die Verminderung des Triebwachstums. Bild: ACW
Unbedeckte Böden, Herbizidempfindliches Jugendstadium der Rüben, später Bestandesschluss und optimaler Zeitpunkt für die Keimung der Unkräuter stellen hohe Ansprüche an die Unkrautbekämpfungsstrategie in Rüben. Ziel einer effizienten Unkrautbekämpfung in Rüben ist die Beseitigung der Unkrautkonkurrenz im besonders empfindlichen Jugendstadium der Rüben, um deren Entwicklung nicht zu hemmen. Wichtig ist eine optimale Saatbeetbereitung, um den Rüben einen guten Start zu ermöglichen. Bei hohem Druck kann die erste Unkrautwelle bereits vor der Saat mit einem Totalherbizid eliminiert werden. «Roundup Max» (4 l/ha) wird schnell und sicher von den Unkräutern aufgenommen und führt deshalb nicht zu Verzögerungen bei der Saat. Ein krümeliges Saatbeet fördert auch die Unkräuter, damit diese möglichst zeitgleich auflaufen und dadurch einfacher bekämpft werden können.
Strategie und Mittelwahl Der erste Unkrautsplitt muss sofort nach dem Auflaufen erfolgen, da Unkraut im frühen Keimstadium am sichersten erfasst wird. Die Aufwandmenge muss dem Unkrautdruck und der Witterung
Stadium Mais
Auflaufen
1. Split
Bettix 1,5 kg/ha + BeetupPro 1,0 l/ha
3. Split
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Empfehlung Frühjahr 2010
2. Split
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angepasst werden. Der zweite und dritte Splitt erfolgt, je nach Witterung und Stadium der aufgelaufenen Unkräuter, in Abständen von ca. 8 bis 12 Tagen. Die Standard-Splitts erfolgen mit «Bettix SC/WG» + «Beetup Pro», oder als Fertigmischung mit «Bettix Triple». Je nach Verunkrautung muss mit geeigneten Mischungspartnern gegen Problemunkräuter ergänzt werden: Gegen Klebern, Hundspetersilie, Winden und AmarantArten «Debut» + «Exell», gegen Knöteriche «Chloridazon DF» und gegen Gräser inkl. Hirsen «Select» + «Zofal R» beifügen. Mit einem guten Pflanzenschutz-Management können die Unkräuter gut in Schach gehalten werden. Die Rüben können ihre Ertragskraft voll ausschöpfen und die Ernte kann ohne zusätzliche Erschwernisse erfolgen.
Bei Hirsen, Raygras, Quecken etc.
2 Blatt
4 – 8 Blatt Blind beim Auflaufen
Bettix 1,0 kg/ha + BeetupPro 1,0 l/ha + Debut 30 g/ha Chloridazon DF 1,0 kg/ha + BeetupPro 1,0 l/ha + Debut 30 g/ha Select + Zofal R
1– 2 l/ha 1– 2 l/ha
7 Tage nach 1. Splitt Evt. Bodenherbizide ergänzen Gegen aufgelaufene Gräser
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S O N D E R T H E M A FOCUS
April 2010
Boden – unsere Grundlage
Bild: Roman Engeler
Mit dem Druck richtig umgehen Humusbilanz im Gleichgewicht? Ackerböden standortgerecht nutzen Schadstoffe: Wie Nadeln im Heuhaufen Kalk für eine hohe Bodenfruchtbarkeit
42 44 47 52 54
BODEN – UNSERE GRUNDLAGE SONDERTHEMA
Mit Druck richtig umgehen BODEN UND REIFEN Traktoren werden immer leistungsstärker, aber auch immer schwerer. Beim Befahren des Ackers steigt so der Druck auf den Boden. Verdichtungen, die das Pflanzenwachstum stören, den Luftaustausch im Boden beeinträchtigen und das Wasseraufnahmevermögen reduzieren, sind einige der Folgen. Für das Boden schonende Befahren muss der Innendruck des Reifens angepasst werden.
Die Boden schonende Nutzung leistungsfähiger Landtechnik erfordert bewusstes Handeln und intelligente Lösungen.
Der Boden bildet die Grundlage der landwirtschaftlichen Produktion, entsprechend sorgsam und nachhaltig sollte mit diesem Element umgegangen werden. Wenn man bedenkt, dass ein gesunder Boden zur Hälfte aus Hohlräumen, mit einem weit verzweigten Porensystem für den Luft- und Wasserhaushalt besteht, wird klar, dass man
Grafik 1: Gleiche Radlast – verschiedene Reifen identische Radlast
Bild: agrarfoto.com
erhöhter Bodendruck
sich hier auf empfindlichem Terrain, sozusagen auf «dünnem Eis» bewegt. Dies besonders dann, wenn man aus Gründen von Kosten und Arbeitseffizienz den Boden mit immer leistungsfähigeren, grösseren und damit auch schweren Maschinen befährt und bearbeitet.
Bodenmechanik Über die Kontaktfläche Reifen-Boden werden beim Befahren verschiedene Kräfte in den Boden eingetragen. Im Boden selbst treten Spannungen auf, deren Verlauf mit den Linien gleichen Bodendrucks, den sogenannten «Druckzwiebeln», abgebildet werden. Bei schmalen Reifen – im Vergleich zu breiten – ist die Spur tiefer und die Druckzwiebel schlanker. Beides vergrössert die Tiefenwirkung des Bodendrucks. Ähnlich verhält es sich, je nasser und weicher der Boden ist. Der Druck an der Kontaktfläche Reifen-Boden wird im Boden dreidimensional weitergeleitet und nimmt mit der Tiefe ab. Eine vergrösserte AufstandsfläGrafik 2: Gleiche Reifen – doppelte Radlast doppelte Radlast
erhöhter Bodendruck
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BODEN – UNSERE GRUNDLAGE SONDERTHEMA Grafik 3: Doppelte Radlast – doppelte Aufstandsfläche Verdoppelung von Radlast und Aufstandfläche
gleicher Bodendruck
Tiefenwirkung nimmt zu
che, sei es mit breiteren Reifen, Zwillingsreifen, längeren Aufstandsflächen über grössere Durchmesser, abgesenkte Reifeninnendruck oder Raupenfahrwerk, senkt den Druck an der Kontaktfläche, wobei die grösste Wirkung in der Krume erreicht wird.
Als Radlast bezeichnet man die Kraft, die ein einzelnes Rad aufgrund des Fahrzeuggewichts auf den Boden ausübt. Hohe Radlasten müssen mit grossen Aufstandsflächen abgestützt werden. Eine vergrösserte Aufstandsfläche beansprucht wiederum ein grösseres Bodenvolumen, die entsprechende Druckzwiebel reicht also auch tiefer in den Boden. Eine niedrige Radlast mit proportional kleinerer Aufstandsfläche beansprucht ein kleineres Bodenvolumen. Die Druckzwiebel reicht dann weniger tief in den Boden, obschon der Kontaktflächendruck in beiden Fällen gleich gross ist. Soll vermieden werden, dass im Unterboden zu hohe Drücke wirksam werden, dann sind höhere Radlasten mit überproportional vergrösserten Aufstandsflächen abzustützen. Als Alternativen zu dieser Massnahme eignen sich auch die Verteilung der Gesamtlast auf zusätzliche Räder (Reduktion der Radlast) mit einer Absenkung des Reifeninnendrucks oder der Einsatz von Raupenlaufwerken mit sehr grossen Aufstandsflächen (siehe auch Grafiken). Tragfähigkeit verbessern – ist und bleibt das Ziel beim Bodenschutz. Diese Tragkraft kann gestärkt werden, wenn Bodenbearbeitungsverfahren weniger häufig sowie mit geringerer Intensität und reduzierter Eingriffstiefe erfolUFA-REVUE · 4 2010
gen. Ein wichtiger Grundsatz lautet: Keine Fahrten und Bearbeitungen auf sehr feuchtem Boden, auch wenn dieser konservierend bearbeitet wurde. Gerade im Frühjahr ist der Boden wegen der gespeicherten Winterfeuchte trotz trockener Oberfläche häufig noch empfindlich. Eine hohe Schlagkraft hilft, die engen Zeitspannen mit ausreichender Befahrbarkeit der Böden effektiv ausnutzen zu können.
Reifendruck Der Luftdruck im Reifen beeinflusst die Tragfähigkeit des Reifens und entscheidet mit, welcher Druck letztlich auf den Boden ausgeübt wird. Der Luftdruck ist abhängig von der maximal zu erwartenden Radlast, von der tatsächlichen Fahrgeschwindigkeit und vom auftretenden Drehmoment. All diese Faktoren können sich bei der Arbeit verändern. So verändert sich die Radlast, je nachdem ob ein Gerät angehoben oder abgesenkt wird. Bei der Fahrgeschwindigkeit ist der namhafte Unterschied zwischen Feld- und Strassenfahrt offensichtlich. Die Vorteile eines hohen Luftdrucks bei Strassenfahrten (Fahrkomfort, Rollwiderstand, Dieselverbrauch) und eines niedrigen Drucks im Acker (Spurtiefe, Bodendruck, Schlupf und Zugkraft) können mit nachgerüsteten Reifendruckregelanlagen beim Zugfahrzeug genutzt werden. Der für die jeweilige Last und Fahrgeschwindigkeit zugelassene Reifeninnendruck lässt sich aus den Tabellen der Reifenhersteller ablesen. Als Faustregel gilt: Zum Zeitpunkt der Feldbestellung, wenn der Boden nur eine geringe Tragfähigkeit aufweist, sollte der Reifeninnendruck von 1 bar nicht überschritten werden, zum Zeitpunkt der Ernte, wenn der Boden im abgesetzten Zustand ist, sollte der Wert von 2 bar nicht überschritten werden.
Unter Schlupf versteht man den relativen Wegverlust, der sich in einer verringerten Flächenleistung und somit erhöhtem Kraftstoffverbrauch pro Hektar äussert. Ein gewisser Schlupf ist nötig, ansonsten keine Kraftübertragung erfolgen kann. Während bis zu einem Schlupf von 10 % Reifen- und Bodenverformungen vorherrschen, kommt es darüber zur Abscherung an der Oberfläche und somit auch zur Bodenschädigung.
Übermässiger Schlupf kann durch Allradantrieb, Differenzialsperren, grosse Aufstandsflächen der Reifen oder durch eine optimale Ballastierung verringert werden. Letzteres ist notwendig, damit ein Traktor (mit hoher Leistung, aber geringem Leistungsgewicht) die vorhandene Zugleistung bei geringem Schlupfrisiko optimal übertragen kann.
Fazit Der Boden ist ein äusserst komplexes Gebilde. Beim Kauf und Einsatz von Landmaschinen sollten bodenschutzrelevante Aspekte in die Entscheidung einfliessen. Dazu muss der Fahrer die für die Bodenbeanspruchung ausschlaggebenden Fahrzeug- und Reifendaten (Radlast, Reifeninnendruck, Überrollhäufigkeit, Gleichmässigkeit der Druckverteilung in der Kontaktfläche Reifen/Boden) in den Maschinenbeschreibungen finden. 䡵
Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur Die DLG hat zu dieser Thematik zwei Merkblätter (Nr. 344 und Nr. 356) publiziert. Siehe auch www.ufarevue.ch (Leserservice)
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Vorsorgliche Massnahmen im Umgang mit Böden Bodenfeuchte: Abwarten einer ausreichenden Abtrocknung des Bodens. Bodengefüge: Gefügestabilisierende Massnahmen wie organische Düngung, Kalkung oder Zwischenfutteranbau durchführen. Radlast: Reduktion der Radlast durch Verringerung des Leer- und Ladungsgewichtes (gegebenenfalls Schlaglänge verkürzen), Erhöhung der Achsenanzahl. Reifenaufstandsfläche: Vergrösserung der Kontaktfläche durch Einsatz von Breit- und Terrareifen, Zwillingsreifen, Gitterrädern, Raupenlaufwerken. Eine Erhöhung der Radlast kann nur mit einer überproportionalen Vergrösserung der Kontaktfläche kompensiert werden. Reifeninnendruck: Verringerung des Reifeninnendruckes bei gut verformbaren Reifen führt durch gleichmässigere Lastabstützung und Reifenverbreiterung zu verringerten Bodendrücken. Reifendruckregelanlagen benützen. Überrollhäufigkeit und Belastungsdauer: Verzicht oder Einsparung von Überfahrten (z.B. durch Kombination von Arbeitsgängen, schwere Transporttechnik nicht auf dem Acker abstellen, sondern am Ackerrand). Versetzte Achsen oder Dreiräder vermindern die Überrollhäufigkeit von Spuren. Schlupf: Allradantrieb, Differenzialsperren, grosse Kontaktflächen, optimale Ballastierung verringern das Schlupfrisiko. Zapfwellengetriebene Werkzeuge verringern den Zugkraftbedarf – eine effizientere Zugkraftübertragung hilft Schlupf verringern. Reifenstollen: Grünlandreifen helfen die Grasnarbe und die Bodenoberfläche zu schonen. Fahrgassensysteme: Sie begrenzen Lasteinträge auf Teilbereiche der Parzelle und sind so breit anzulegen, dass bodenschonende Reifen eingesetzt werden können. Durch GPS-gestützte Parallelfahreinrichtungen ist es möglich, einmal festgelegte Fahrgassen jedes Jahr wieder zu finden und zu benutzen. Konservierende Bodenbearbeitung verhindert die Entstehung einer Pflugsohle. Die Stabilität des Bodengefüges wird allgemein verbessert, wodurch mechanische Belastungen besser aufgefangen werden können. Onland-Pflügen schont den Unterboden, weil alle Räder auf der Bodenoberfläche fahren. Quelle: Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie 43
BODEN – UNSERE GRUNDLAGE SONDERTHEMA
Humusbilanz im Gleichgewicht? MENGE UND ZUSAMMENSETZUNG des Humus sind zentrale Elemente der Bodenqualität und beeinflussen direkt oder indirekt die meisten Bodenfunktionen. Rund um die Analyse des Humusgehaltes im Boden und seine Entwicklung haben sich in letzter Zeit wichtige Fragen geklärt.
Hans-Rudolf Oberholzer
Peter Weisskopf
Als «Humus» wird die tote organische Substanz im Boden bezeichnet. Sie setzt sich im Wesentlichen aus zwei Teilen zusammen: Nährhumus aus organischer Substanz, die dem Boden frisch zugefügt wurde und leicht abbaubar ist, sowie Dauerhumus aus schlecht abbaubaren organischen Substanzen. Der Humus ist unter anderem wichtig für die Stabilität des Bodengefüges, die Porenverteilung und damit für den Wasser- und Lufthaushalt, für die Speicherung von Pflanzennährstoffen sowie die Aktivität der Bodenorganismen. Klima- und Bodenverhältnisse bestimmen, wie viel Kohlenstoff (C) im Boden verbleibt. In Ackerböden wird die Humusdynamik vor allem durch die Bewirtschaftung beeinflusst, also durch die Intensität der Bodenbearbeitung, den Anfall von Ernteresten und die Zufuhr von organischen Düngern.
Frage
nach
dem
Optimum
Grundsätzlich wird sich bei einer bestimmten Bewirtschaftungsweise ein für den Standort (je nach Klima- und Bodeneigenschaften) typischer Humusgehalt einstellen. Er wird bestimmt durch den Humusumsatz. Damit ist das Ausmass des Humusabbaus und die Rückführung frischer organischer Substanz gemeint. Obwohl der Humusgehalt für die Bodenqualität so wichtig ist, lässt sich der optimale Humusgehalt an einem bestimmten Standort nicht zweifelsfrei festlegen. Trotzdem herrscht generell Einigkeit, dass eine Humus mehrende Bewirtschaftung für die Bodenqualität besser ist als eine Humus zehrende. Für den Boden als Lebensraum von Organismen ist es nicht nur 44
wichtig, dass der Humusgehalt in einem genügenden Bereich liegt, sondern auch, dass die Bodenorganismen mit ausreichend frischer organischer Substanz versorgt werden, um ihre Aktivitäten aufrecht zu erhalten. Allerdings kann sich eine überhöhte Zufuhr organischer Substanz oder ein zu hoher Humusgehalt auch ungünstig auswirken, weil durch den Abbau der organischen Substanz unter Umständen mehr Nährstoffe für die Pflanzen freigesetzt werden, als diese aufnehmen können.
Methoden in Schweiz und im Ausland Aufgrund der Bedeutung des Humus für die Qualität von Ackerböden ist es bei ackerbaulicher Bodennutzung wichtig, Humusumsatz und Humusgehalt im Auge zu behalten. Für diesen Zweck gibt es so genannte «Humusbilanzierungs-Methoden». In der Schweiz ist die Humusbilanzierungs-Methode von Neyroud als Beratungshilfsmittel entwickelt worden. Sie vergleicht die Humuszufuhr mit dem Humusabbau: Der Abbau («Mineralisierung») der organischen Substanz wird aufgrund von Bodeneigenschaften und Bearbeitungsintensität abgeschätzt und mit der Zufuhr von organischer Substanz durch Erntereste und organische Düngung verglichen. In Deutschland ist die Humusbilanzierungs-Methode der Vereinigung der deutschen landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalten (VDLUFA) ein Bestandteil der EU cross compliance-Anforderungen an die Betriebe für die Einhaltung von Umweltstandards. Diese Methode berechnet den Humusbedarf der angebauten Kulturen (für die Bereitstellung der Nähr-
stoffe durch Mineralisierung) und vergleicht diesen mit der Humuszufuhr durch Erntereste und organische Düngung. In einem Projekt, bei dem es um die Verbesserung von Humusbilanzierungs-Methoden für die biologische Landwirtschaft ging, wurde in Deutschland eine neue Methode («Humod») entwickelt. Speziell daran ist, dass auch die Stickstoffdüngung berücksichtigt wird, um den Humusabbau besser abschätzen zu können. Auch in Frankreich ist mit «Simeos» eine Methode entwickelt worden, mit deren Hilfe Bauern unter anderem abschätzen können, wie viel Stroh für die Energiegewinnung abgeführt werden darf, ohne den Humusgehalt der Ackerböden zu gefährden.
C-Simulationsmodelle Alle Humusbilanzierungs-Methoden berechnen, wie es der Name sagt, eine Bilanz der voraussichtlichen Humusverluste und -zufuhren, machen aber keine Aussage zum tatsächlichen Humusgehalt von Böden. Demgegenüber wird in CSimulationsmodellen der Verlauf des Humusgehaltes im Boden berechnet. Diese Berechnung der absoluten Humusgehalts-Entwicklung erfordert aber im Vergleich zu HumusbilanzierungsMethoden deutlich mehr Informationen über Standorteigenschaften, Bewirtschaftungsmassnahmen und Witterungsverlauf. Wie sieht es in der Tiefe aus? Ein grundsätzliches Problem bei der Entwicklung von HumusbilanzierungsMethoden ist deren Überprüfung. Einerseits müsste für die Bewertung der Bewirtschaftungseffekte auf die Humusentwicklung von Böden nicht nur der 4 2010 · UFA-REVUE
BODEN – UNSERE GRUNDLAGE SONDERTHEMA Grafik: Humusbilanz
kg Humus pro ha im Jahr
900
Monokultur Silomais
getreidebetonte Fruchtfolge
600 300 0 – 300 – 600 – 900
Düngeverfahren: 䡲 mineralisch 䡲 Rinder-Vollgülle + mineralisch 䡲 Mist (40 kg N/ha) + Gülle + mineralisch 䡲 Mist (72 kg N/ha) + Gülle + mineralisch
– 1200
Sowohl die Zufuhr von Mist als auch die Reduktion der Bearbeitungsintensität (geringerer Humusabbau) wirken sich positiv auf die Humusbilanz aus. Bild: Bettina Nussbaumer, Burgrain
Humusgehalt, sondern auch die gesamte in einem Boden vorhandene Humusmenge bestimmt werden. Dies ist vor allem bei der Beurteilung von Einflüssen unterschiedlicher Bodenbearbeitungssysteme wichtig, weil sie nicht nur zu einer Veränderung der Bodendichte führen, sondern auch die Tiefenverteilung der organischen Substanz beeinflussen. Wird beispielsweise permanente Direktsaat praktiziert, so steigt der Humusgehalt in der obersten Bodenschicht zwar an; dies ist aber nicht gleichzusetzen mit einem Anstieg der Humusmenge im gesamten Boden. UFA-REVUE · 4 2010
ten genaue Bestimmungen der Anfangsund Endmengen an organischer Bodensubstanz verfügbar sind, kann nur von wenigen Kulturen beziehungsweise Düngern die Humusnachlieferung direkt und genau bestimmt werden. Bei allen andern Kulturen und Düngerformen geschieht dies indirekt mittels Abschätzungen der Menge und der Qualität (Abbaubarkeit) von Wurzeln und Ernteresten.
Bewirtschaftung entscheidend Der Einfluss verschiedener Bewirtschaftungsmassnahmen auf die Humusbilanz lässt sich an dem in der Grafik dargestellten Beispiel erkennen. Verglichen werden zwei Fruchtfolgen: Eine Monokultur Silomais und eine getreidebetonte Fruchtfolge mit zwei Jahren Kunstwiese; gedüngt wird rein mineralisch, organisch-mineralisch gemischt (zwei Verfahren) und rein organisch mit grossen Mengen an Mist. Das Ergebnis der Humusbilanzierung zeigt, dass auch bei einer Monokultur Silomais die Humusbilanz nahezu ausgeglichen gestaltet werden kann. Dies erfordert allerdings eine ausreichende Versorgung mit organischen Düngern und zwar vor allem mit Mist, weil Vollgülle einen deutlich geringeren «Humuswert» aufweist. Bei der getreidebetonten Fruchtfolge bleibt die Humusbilanz, vor allem wegen der zweijährigen Kunstwiese, bei allen Düngeverfahren im positiven Bereich, ausser bei rein mineralischer Düngung. Hier kann die Humusbilanzlücke beispielsweise durch Strohdüngung ausgeglichen werden.
Hilfsmittel für Landwirtschaftsbetriebe in Entwicklung An ART Es bleiben Schätzungen Andererseits müssten für die wissenschaftliche Überprüfung einer Humusbilanzierungs-Methode die bewirtschaftungsbedingten Einflüsse durch die Wahl von Kultur, Düngerart, Düngermenge oder Bearbeitungsintensität in Dauerversuchen an unterschiedlichen Standorten (Böden, Klima) mindestens eine Generation lang getestet werden. Nur so könnte ganz genau festgestellt werden, wie sich eine bestimmte Bewirtschaftung langfristig auf den Humusgehalt auswirkt. Da solche Versuche sehr aufwändig sind und von Praxisflächen sel-
werden zurzeit mehrere Humusbilanzierungs-Methoden miteinander und mit C-Simulationsmodellen verglichen. Es hat sich gezeigt, dass die Humusbilanzierungs-Methoden in der Lage sind, deutliche Unterschiede zwischen Bewirtschaftungssystemen mindestens grundsätzlich richtig zu bewerten. Nun geht es darum, auch feinere Bewirtschaftungsunterschiede korrekt zu erfassen, damit ein zuverlässiges Hilfsmittel für die genaue Beurteilung des Humusumsatzes auf landwirtschaftlichen Betrieben bereitgestellt werden kann. 䡵
Autoren Hans-Rudolf Oberholzer, Peter Weisskopf, Agroscope Reckenholz-Tänikon (ART). www.agroscope.ch
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04 2010 ¡ UFA-REVUE
BODEN – UNSERE GRUNDLAGE PFLANZENBAU
Ackerböden standortgerecht nutzen SO VIELFÄLTIG WIE DIE SCHWEIZER LANDSCHAFT sind auch die Böden, die hier im Laufe von Jahrtausenden entstanden sind. Kennen Sie den Boden unter Ihren Füssen – oder würden Sie gerne mehr über seine Geheimnisse erfahren? Dieses Merkblatt hilft, Stärken und Schwächen von Böden einzuschätzen. Bodenprofil, Spatenprobe oder Bohrstock?
Welcher Boden sich an einem bestimmten Standort findet, hängt hauptsächlich vom Ausgangsmaterial (Moräne, Kalkstein) und von seiner Lage im Gelände ab (Kuppe, Mulde). Die oberste, bearbeitete Schicht ist durch organisches Material, den Humus, dunkel gefärbt – je dunkler, desto höher der Humusgehalt. Darunter folgt bei wenig entwickelten Böden direkt das Ausgangsmaterial. Bei tiefgründigeren Böden findet sich unter der Humusschicht der verwitterte Unterboden. Dieser ist bei gut durchlüfteten Böden durch oxidiertes Eisen rostig-braun gefärbt. Bei Sauerstoffmangel hat der Boden hingegen eine graue bis bläuliche Farbe. Böden mit ähnlicher Abfolge der Schichten werden demselben Bodentyp zugeordnet (z.B. Parabraunerde). Bei der Einteilung der Bodentypen in drei Klassen spielen der Wasserhaushalt und somit die Durchlüftung eine zentrale Rolle: 1. Gut durchlässige, gut durchlüftete, nicht bis wenig vernässte Böden (z.B. Braunerden). 2. Stauwassergeprägte, schlecht durchlüftete Böden (Pseudogleye): VernäsUFA-REVUE · 4 2010
sungsursache ist eine dichte, schlecht durchlässige Schicht im Wurzelraum. 3. Grund- oder hangwassergeprägte, schlecht durchlüftete Böden (Gleye und Moorböden): Vernässungsursache ist ein hoher Grundwasserspiegel oder Hangwassereinfluss. Ein weiteres wichtiges Bodenmerkmal ist die pflanzennutzbare Gründigkeit, auch Wurzelraum genannt. Sie gibt Auskunft über das durchwurzelbare Bodenvolumen und damit über das Wasserund Nährstoffspeichervermögen. Je tiefgründiger ein Boden ist, desto mehr Wasser und Nährstoffe kann er speichern. Der Wurzelraum ist eingeschränkt: • bei wenig entwickelten oder erodierten flachgründigen Böden. • in vernässten, sauerstoffarmen oder verdichteten Bodenschichten. • bei hohem Steinanteil. Beispiel: Ein Boden ist bis in 100 cm verwittert und durchwurzelbar; sein Steingehalt beläuft sich auf 25 %. Die pflanzennutzbare Gründigkeit beträgt 75 cm (75 % von 100 cm). Auch die Bodenart (Humusgehalt, Ton-, Schluff- und Sandanteil) bestimmt die
Qualität des Ackerbodens. Ideal ist ein mittelschwerer Boden mit einem ausgewogenen Gemisch aus Sand, Schluff und Ton (z.B. «sandiger Lehm»). Böden mit einem hohen Tongehalt sind schwierig bearbeitbar («schwere Böden»). Dagegen sind Böden mit geringem Tonanteil unstabil, die Krümel zerfallen beim Aufprall von Regentropfen («Verschlämmung») – in Hanglage sind solche Böden erosionsanfällig. Auch ein genügender Humus- und Kalkgehalt tragen zur Stabilität des Oberbodens bei. Für die Qualität von Landwirtschaftsböden sind neben den natürlichen Standortfaktoren auch Kulturmassnahmen wie Entwässerung, Bodenbearbeitung/Anbautechnik, Düngung und Fruchtfolge wichtig. Nur wer seine Böden und ihre Reaktion auf die Bewirtschaftungsmassnahmen kennt, kann sie vor Verdichtung und Erosion schützen. Nachfolgend wird eine Auswahl von zwölf Böden vorgestellt und deren Stärken und Schwächen bei landwirtschaftlicher Nutzung besprochen. Über Vielfalt und Eigenschaften von Böden in einer bestimmten Region geben auch Bodenkarten Auskunft.
Wer tiefer als mit der üblichen Spatenprobe in den Boden hineinschauen will, muss eine Profilgrube ausheben, die mindestens bis zur Untergrenze des Wurzelraumes reicht. So lässt sich der Aufbau eines Bodens beurteilen – die verschiedenen Bodenschichten («Horizonte») werden sichtbar. Ein vereinfachtes Bodenprofil lässt sich auch mit Hilfe eines Bohrstocks realisieren.
Pflanzennutzbare Gründigkeit flachgründig: bis 30 cm ziemlich flachgründig: 30–50 cm mässig tiefgründig: 50–70 cm tiefgründig: 70–100 cm sehr tiefgründig: über 100 cm 47
BODEN – UNSERE GRUNDLAGE PFLANZENBAU
Tiefgründige bis sehr tiefgründige Böden mit grossem Wurzelraum Tiefgründige Böden sind dank ihrer guten Durchlässigkeit und ihres grossen Speichervermögens für Wasser und Nährstoffe sehr gut geeignet für den Ackerbau. Sie gehören zu den besten und vielseitigsten Landwirtschaftsböden der Schweiz («Fruchtfolgeflächen»). Das Auswaschungsrisiko ist
Wie nutzen?
Wie bearbeiten?
Wie düngen?
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hier am geringsten. Zur Stabilisierung der Bodenstruktur braucht es eine regelmässige Zufuhr von organischer Substanz. Die Böden sind vor Verdichtung zu schützen; der pH-Wert muss überwacht und mittels Kalkung im optimalen Bereich gehalten werden. Tiefgründige Braunerden und Parabrauner-
den sind die häufigsten Ackerböden in der Schweiz. Sie dominieren in den Schotterebenen, Moräne- und Molassegebieten des Mittellandes. Auch auf lehmigen Ablagerungen im ehemaligen Überschwemmungsbereich von Flüssen sowie auf Lössablagerungen kommen sie häufig vor.
Boden auf schluffreichen Ablagerungen im ehemaligen Überschwemmungsbereich von Flüssen (alluviale Kalkbraunerde).
Boden auf Grundmoräne in schwach welligem Moränegebiet (Braunerde).
Boden auf Kies in einer Talebene (Parabraunerde).
Boden auf Löss (nacheiszeitliche Windsedimente) an einem schwach geneigten Hang (Braunerde).
Sehr tiefgründig.
Sehr tiefgründig.
Tiefgründig.
Tiefgründig.
Oberboden: mittelschwer (schwach humoser, lehmiger Schluff).
Oberboden: mittelschwer (schwach humoser, sandiger Lehm).
Oberboden: mittelschwer (schwach humoser, sandiger Lehm).
Oberboden: mittelschwer (schwach humoser, lehmiger Schluff).
Für alle Kulturen geeignet; schwacher Grundwassereinfluss, deshalb weniger trockenheitsanfällig.
Für alle Kulturen geeignet.
Für alle Kulturen geeignet.
Für alle Kulturen geeignet.
Einfach zu bearbeiten; neigt zu Verdichtung und Verschlämmung; reduzierte Bodenbearbeitung, hacken; ständige Bodenbedeckung mit Pflanzen oder Mulchschicht anstreben.
Einfach zu bearbeiten; alle Anbautechniken einsetzbar.
Einfach zu bearbeiten; alle Anbautechniken einsetzbar.
Einfach zu bearbeiten; neigt zu Verdichtung und Verschlämmung (Krustenbildung); schon bei geringer Hangneigung grosse Erosionsgefahr; reduzierte Bodenbearbeitung, hacken; ständige Bodenbedeckung mit Pflanzen oder Mulchschicht anstreben.
Normale Stickstoff- und Güllegaben; organische Düngung erhöht den Humusgehalt und stabilisiert die Bodenstruktur; Kalken nicht nötig.
Normale Stickstoff- und Güllegaben.
Normale Stickstoff- und Güllegaben.
Normale Stickstoff- und Güllegaben; organische Düngung erhöht den Humusgehalt und stabilisiert die Bodenstruktur.
4 2010 · UFA-REVUE
BODEN – UNSERE GRUNDLAGE PFLANZENBAU
Flachgründige bis mässig tiefgründige Böden mit kleinem bis mittelgrossem Wurzelraum Flachgründige Böden sind im Allgemeinen ertragsschwächer und weniger ertragssicher als tiefgründige Böden, weil sie weniger Wasser speichern können und somit schneller austrocknen. Liegt kein Grundwassereinfluss vor, braucht es für sichere Erträge regelmässige Niederschläge oder Bewässerung. Um die
Gründigkeit zu erhalten oder gar zu verbessern, müssen solche Böden sorgfältig bewirtschaftet werden. In erosionsgefährdeten Lagen sind Anbautechniken wie Mulch- und Direktsaat einzusetzen. Besonders auf sandreichem Ausgangsmaterial ist die Bodenstruktur mit der Zufuhr von organischer
Substanz zu stabilisieren. Flachgründige Böden kommen innerhalb einer Parzelle oft nur kleinflächig vor. Man findet sie auf erosionsgefährdeten, teilweise bereits erodierten Moräneund Molassekuppen, auf Kiesadern in Schotterebenen und auf jungen, sandreichen Flussablagerungen.
Boden auf sandreichen Ablagerungen im ehemaligen Überschwemmungsbereich von Flüssen (Fluvisol).
Boden auf Moräne-Kuppe (Regosol).
Boden auf Kalkstein im Jura (Braunerde).
Boden auf Kies in einer Talebene (Parabraunerde).
Ziemlich flachgründig (geringe Verwitterung, deutliche Schichtung, roher Sand).
Ziemlich flachgründig (geringe Verwitterung, erhöhter Steinanteil).
Mässig tiefgründig (dicht, tonig, hoher Steinanteil im Unterboden).
Mässig tiefgründig (unregelmässige Verwitterungstiefe, hoher Feinkiesanteil).
Oberboden: leicht (humusarmer, lehmiger Sand).
Oberboden: mittelschwer (schwach humoser, sandiger Lehm).
Oberboden: schwer (schwach humoser, toniger Lehm).
Oberboden: leicht (schwach humoser, lehmreicher Sand).
Mässig geeignet für Ackernutzung (sehr trockenheitsanfällig und bewässerungsbedürftig).
Mässig geeignet für Ackernutzung (trockenheitsanfällig).
Geeignet für Getreide, Mais und Raps.
Für alle Kulturen geeignet (ziemlich trockenheitsanfällig).
Wie nutzen?
Einfach zu bearbeiten (rasch abtrocknend); stark verschlämmungsgefährdet; Mulchsaat; allenfalls mit Grubber den Oberboden vorsichtig und allmählich vertiefen bei gleichzeitiger Zufuhr von organischer Substanz.
Einfach zu bearbeiten (rasch abtrocknend); möglichst Mulch- und Direktsaat.
Erschwert zu bearbeiten; Gefahr von Verkneten und Pflugsohleverdichtung; möglichst pfluglos und flach bearbeiten.
Einfach zu bearbeiten (rasch abtrocknend); alle Anbautechniken einsetzbar.
Wie bearbeiten?
Kleine Stickstoff- und Güllegaben (grosses Auswaschungsrisiko); eventuell Blattdüngung; kaum kalkbedürftig; organische Düngung erhöht den Humusgehalt und stabilisiert die Bodenstruktur.
Kleine Stickstoff- und Güllegaben (mässiges Auswaschungsrisiko); Kalken unnötig.
Normale Stickstoff- und Güllegaben (Einsickerung sicherstellen).
Mittlere Stickstoff- und Güllegaben; organische Düngung erhöht den Humusgehalt und stabilisiert die Bodenstruktur.
Wie düngen?
UFA-REVUE · 4 2010
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BODEN – UNSERE GRUNDLAGE PFLANZENBAU
Stauwassergeprägte Böden Grundwasser- oder hangwassergeprägte Böden Stauwassergeprägte Böden oder Impressum Mit Forschungs-, Beratungs- und Fachinstitutionen publiziert die UFA-Revue Merkblätter. Herausgeber: Agridea, 8315 Lindau; Agridea, 1000 Lausanne 6 Autoren: U. Zihlmann und P. Weisskopf, Agroscope ReckenholzTänikon ART; M. Müller, Schweiz. Hochschule für Landwirtschaft SHL
die Pseudogleye sind tonreich, dicht und damit schlecht durchlässig sowie schlecht durchwurzelbar. Sie speichern nur wenig pflanzenverfügbares Wasser. Bei starken Niederschlägen leiden die Pflanzenwurzeln unter Staunässe und Sauerstoffmangel; bleiben Niederschläge aus, ist das pflanzenverfügbare Wasser rasch aufgebraucht. Ertragsunsichere, schwierig zu bearbeitende «Stundenböden»: Bei Nässe verdichtungsempfindlich, bei Austrocknung hart und kaum bearbeitbar. Kommen
auf tonreichem Ausgangsmaterial vor; im Jura häufiger als im Mittelland. Drainagen mit Sickerhilfe (z.B. Kies).
Grund- oder hangwassergeprägte Böden (Gleye und Moorböden). Wie stark diese Böden vernässt sind, hängt vom Grundwasserstand und von der Wirkung der meist vorhandenen Drainagen ab. Die grau-rostfleckigen Zonen im Unterboden deuten auf Sauerstoffmangel hin. Häufig nasse Böden sollten futterbaulich genutzt werden. Bei Ackernutzung empfiehlt sich eine
Fruchtfolge mit viel Kunstwiese. Da sie langsam abtrocknen, sind sie verdichtungsempfindlich und somit schwierig zu bewirtschaften. Gleye und Moorböden sind vor allem in Mulden und bei Hangwasseraustritten anzutreffen. Oft haben sie einen humusreichen, anmoorigen bis torfigen Oberboden. Ist die Torfschicht mächtiger als 40 cm, spricht man von Moorböden. Bei drainierten, intensiv bearbeiteten Moorböden nimmt die Mächtigkeit der Torfschicht wegen des Humusabbaus kontinuierlich ab (Torfsackung).
Informationskonzept und Redaktion: B. Arnold und M. Jäger, Agridea Lindau; C. Degen, Agridea Lausanne Fotos: G. Brändle und U. Zihlmann, ART; M. Müller, SHL; M. Günter, BABU Layout und Publikation: UFA-Revue, 8401 Winterthur
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Wie nutzen?
Wie bearbeiten?
Wie düngen?
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Boden auf Mergel-Terrasse im Jura (Pseudogley).
Boden auf Seetonablagerung in Talebene (ehemaliger Seegrund; Pseudogley).
Drainierter Boden auf Schwemmlehm in Talmulde (Buntgley).
Drainierter Boden aus Torf (Moor) auf undurchlässiger Grundmoräne in Senke.
Flachgründig (geringe Verwitterungstiefe, dichte Struktur).
Mässig tiefgründig (dichte Struktur, Staunässe).
Mässig tiefgründig (dichte Struktur, zeitweilige Vernässung).
Mässig tiefgründig (zeitweilige Vernässung).
Oberboden: schwer (humoser Ton).
Oberboden: schwer (schwach humoser, lehmiger Ton).
Oberboden: schwer (humoser, toniger Lehm).
Oberboden: mittelschwer (humusreicher Lehm).
Schlecht geeignet für Ackerbau, am ehesten Wintergetreide; Ertragsleistung im Futterbau stark von der Niederschlagsverteilung abhängig.
Mässig geeignet für Ackerbau; bei günstigem Klima und angepassten Mischungen guter Futterbaustandort; Kleegrasanbau verbessert Struktur.
Mässig geeignet für Ackerbau, am ehesten Wintergetreide; keine spät räumenden Kulturen, da im Herbst häufig nass und schlecht befahrbar; Kleegrasanbau verbessert Struktur.
Für Ackerbau ungeeignet, da Bodenlockerung die Torfsackung fördert (Wiedervernässung); am besten als Wiesland nutzen; für Weidenutzung (zu) wenig trittfest.
Sehr schwierig zu bearbeiten, da langsam abtrocknend, aber dann auch rasch wieder zu trocken und zu hart; wenige günstige Bearbeitungszeitpunkte («Stundenboden»); Strukturbildung durch Witterungseinflüsse ausnutzen (Quellen, Schrumpfen, Frost); zur Verhinderung von Verdichtungsschäden möglichst pfluglos und flach bearbeiten (z.B. Mulchsaat).
Schwierig zu bearbeiten (langsam abtrocknend); zur Verhinderung von Verdichtungsschäden möglichst pfluglos und flach bearbeiten (z.B. Mulchsaat).
Auf Bodenlockerung möglichst verzichten; höchstens oberflächlich lockern oder Direktsaat einsetzen.
Kleine Stickstoff- und Güllegaben (Einsickerung sicherstellen); organische Düngung zur Verbesserung der Struktur; kaum kalkbedürftig.
Mittlere Stickstoff- und Güllegaben; organische Düngung zur Verbesserung der Struktur.
Mittlere Stickstoff- und Güllegaben; Stickstoff zurückhaltend einsetzen, da starke Stickstoffnachlieferung aus dem Humus.
Mittlere Stickstoff- und Güllegaben (Einsickerung sicherstellen); organische Düngung zur Verbesserung der Struktur.
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BODEN – UNSERE GRUNDLAGE SONDERTHEMA
Wie Nadeln in Heuhaufen ORGANISCHE SCHADSTOFFE Zehntausende von Chemikalien sind in Haushalt und Industrie im täglichen Gebrauch. Viele davon gelangen gewollt oder ungewollt in die Umwelt. Entsprechend sind auch landwirtschaftliche Böden mit einer Vielfalt von organischen Spurenverunreinigungen verschiedenster Herkunft konfrontiert.
Thomas Bucheli
Armin Keller
Im Messnetz der Nationalen Bodenbeobachtung (NABO) werden unter anderem Oberböden von Reb-, Obst-, Gemüseund Ackerbaustandorten untersucht.
Der Eintrag organischer Schadstoffe in landwirtschaftliche Böden erfolgt einerseits gezielt und parzellenscharf (z.B. Pflanzenschutzmittel, PSM), andererseits indirekt über Hofdünger, Kompost, Gärgut oder Presswasser oder diffus über atmosphärische Deposition (z.B. polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, PAK, Grafik). Die relative Bedeutung der einzelnen Eintragspfade variiert dabei von Substanzklasse zu Substanzklasse. Während beispielsweise polychlorierte Biphenyle (PCB) früher vor allem über Klärschlamm in die Böden gelangten, wird ein beträchtlicher Teil der PAK über die Atmosphäre eingetragen (sie52
he Artikel von Kupper & Bucheli, UFARevue 11/2008).
Sammelgefäss Boden Einmal im Boden, unterlaufen organische Schadstoffe eine Reihe von Verteilungs- und Umwandlungsprozessen (Grafik). Je nach Dampfdruck, Wasserlöslichkeit oder Bindungsfähigkeit können sie verflüchtigen, auswaschen beziehungsweise versickern oder sich an Bodenteilchen anlagern. Organische Substanzen unterliegen im Boden auch verschiedenen chemischen oder biologischen Abbauprozessen. Die Aufnahme durch Bodenorganismen oder Pflanzen ist – gemessen an der Gesamtmenge des je-
weils vorliegenden Schadstoffs – in der Regel eher gering, kann aber aus Sicht der Nahrungs- und Futtermittelsicherheit durchaus relevant sein. Die Bindung von Schadstoffen vornehmlich an die Humusfraktion des Bodens kann sie zudem für Abbau, aber auch für den chemischen Nachweis unzugänglich machen (Sequestrierung).
«Altbekannte» Schadstoffe unter Kontrolle Der Boden spielt mit seiner wichtigen Puffer-, Filter- und Abbaufunktion eine zentrale Rolle, um einerseits sauberes Trinkwasser und andererseits hochqualitative Nahrungs- und Futtermittel zu produzieren. Die Gehalte 4 2010 · UFA-REVUE
BODEN – UNSERE GRUNDLAGE SONDERTHEMA an organischen Schadstoffen des Bodens selbst ergeben sich als Resultat der oben dargelegten Prozesse. Für persistente organische Verbindungen der ersten Stunde wie PAK, PCB oder polychlorierte Dibenzo-p-dioxine und -furane (PCDD/F) liegen die Konzentrationen in Schweizer Landwirtschaftsböden in der Regel deutlich unter den Richt- beziehungsweise Prüfwerten der Verordnung über Belastungen des Bodens (VBBo).
PSM-Rückstände Über die Belastung des Bodens durch Rückstände von PSM liegen bisher in der Schweiz nur wenige Untersuchungen vor. Diese belegen aber, dass PSM-Rückstände in Böden häufiger als generell angenommen vorkommen. In einer Studie im Kanton Baselland wurden in allen untersuchten Flächen Rückstände von schwer abbaubaren Organochlor-Pestiziden (OCP) gefunden, obwohl deren Anwendung seit den 80er Jahren verboten und folgedessen gestoppt wurde. Gewisse Nutzpflanzen wie Kürbisgewächse können Rückstände der damals ausgebrachten OCP wie das Dieldrin noch heute aufnehmen, wie kürzlich in einer Studie des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) gezeigt wurde. Im Messnetz der Nationalen Bodenbeobachtung (NABO) wurden in Oberböden von Rebbau-, Obst-, Gemüse- und Ackerbaustandorten von 120 Wirkstoffen, die in den letzten 15 Jahren für den Pflanzenschutz ausgebracht wurden, etwa 80 % der Wirkstoffe oder deren Abbauprodukte wieder gefunden. Die PSMRückstände lagen dabei im Bereich von wenigen bis hin zu einigen hundert μg/kg. Fundierte Grenzwerte zur Interpretation dieser zum Teil kleinen Mengen an PSM-Rückständen in Böden wurden in der Schweiz bisher aber nicht erarbeitet. Einzig die Wegleitung zur Verwertung von ausgehobenem Boden definiert für einige wenige organische Substanzen Richt- und Prüfwerte.
Verfügbarkeit ist massgebend Die Kenntnisse über organische Schadstoffe in Böden sind nicht nur betreffend ihrer Einträge und Konzentrationen, sondern vor allem bezüglich ihrer (kombinierten) Wirkung auf das Bodenökosystem noch lückenhaft. Handlungsbedarf besteht diesbezüglich auch in einer UFA-REVUE · 4 2010
besseren Differenzierung zwischen Totalgehalten und bioverfügbaren Konzentrationen. Die meisten nationalen wie internationalen, rechtlich bindenden Verordnungen über Gehalte von organischen Schadstoffen in Böden beziehen sich auf Totalgehalte. Dies greift nach Meinung der Autoren häufig zu kurz. Für den Effekt von Schadstoffen auf die Umwelt ist nämlich nicht der Totalgehalt, sondern der bioverfügbare Anteil viel massgebender. Der Bezug auf Totalgehalte ist auch aus Sicht der Priorisierung bei der Altlastensanierung suboptimal. Zum einen ist sie unnötig konservativ und zum anderen wird unter Umständen nicht die (öko-)toxikologisch riskanteste Altlast zuerst saniert. Heutzutage gibt es zuverlässige Methoden, die bioverfügbaren Schadstoffanteile mittels einer Reihe von chemischen Extraktionen zu bestimmen. Diese sollten vermehrt Eingang in die rechtlich relevanten Dokumente finden.
Blick auf neue Schadstoffe Angesichts der grossen Vielfalt der organischen Verbindungen und deren Freisetzung aus verschiedenen Quellen gilt es den Kenntnisstand über organische Schadstoffe in Böden zu verbessern und möglichst frühzeitig relevante Schadstoffanreicherungen in Böden zu erkennen. In der Vergangenheit vergingen häufig Jahrzehnte zwischen dem In Umlauf bringen von Chemikalien, ihrem Auftreten in Böden und der Erfassung der daraus resultierenden Konsequenzen für Ökosysteme, Nahrungs- und Futtermittel. Die Umweltchemie beziehungsweise der Gesetzgeber hinkt den neuesten Entwicklungen im Bereich von Chemikalien somit permanent hinterher. Oder mit anderen Worten: Böden, aber auch Nahrungs- und Futtermittel können mit organischen Schadstoffen belastet sein, die noch gar nicht als problematisch wahrgenommen worden sind. Im Sinne einer proaktiven Strategie zur Früherkennung von sogenannten «emerging pollutants» (künftige Schadstoffe mit Gefahrenpotenzial) schlagen die Autoren deshalb ein mehrstufiges Handlungsschema vor: 1) Offenlegung und Zusammenführung von Übersichtslisten von Chemikalien, die in Industrie und Haushalt eingesetzt werden.
2) Stärkung und Ergänzung der Register zu Schadstofffreisetzung- und -transfer mit Daten von Industrie- und Haushaltchemikalien. 3) Bestimmung der chemisch-physikalischen Eigenschaften dieser Stoffe, entweder experimentell bei deren Zulassung oder mit Computermodellen.
Grafik: Ein- (rot) und Austragspfade (grün) von organischen Schadstoffen in Böden Atmosphärische Deposition Pflanzenschutzmittel
Verdampfung
Hofdünger Kompost, Gärgut
Aufnahme durch Lebewesen
Presswasser
Organische Schadstoffe in Böden
Auswaschung
Abbau
irreversible Bindung an Bodenteile
4) Vorhersage der Verteilung und des Verhaltens dieser Stoffe in der Umwelt mit entsprechenden Modellen. 5) Analyse von Bodenproben etablierter Monitoring-Programme wie der NABO oder von gezielten regionalen Bodenuntersuchungen auf die als potenziell relevant klassifizierten Substanzen sowie eine Auswahlprüfung dieser Bodenproben auf weitere, bis anhin unter Umständen unbekannte Spurenstoffe. 䡵
Autoren Thomas Bucheli, Armin Keller, Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART, Zürich-Reckenholz. Die nationale Bodenbeobachtung wird seit 1984 gemeinsam vom Bundesamt für Umwelt und vom Bundesamt für Landwirtschaft betrieben. Mit der Durchführung ist die Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART beauftragt.
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BODEN – UNSERE GRUNDLAGE SONDERTHEMA
Für eine hohe Bodenfruchtbarkeit KALK Der Boden bildet den Grundstein für eine erfolgreiche Pflanzenproduktion. Nur auf gesunden und fruchtbaren Böden ist die Erzeugung hochwertiger pflanzlicher Rohstoffe möglich. Eine wichtige Voraussetzung für einen gesunden und fruchtbaren Boden ist dessen Kalkzustand. Auf gut gekalkten Böden kann das Leistungspotenzial des Standortes optimal ausgeschöpft werden.
Michael Müller
Weshalb versauern Böden eigentlich? Einerseits werden durch Regenwasser mit einem durchschnittlichen pH-Wert von 5.6 laufend Säuren in den Boden eingetragen und anschliessend mit dem Sickerwasser in den Unterboden transportiert. Andererseits trägt die Atmung der Bodenlebewesen und Pflanzen wesentlich zur Bodenversauerung bei. Sie produzieren Kohlendioxid (CO2), welches mit Wasser eine Verbindung zu Kohlensäure eingeht und durch kalkhaltiges Material im Boden neutralisiert wird. Steht nun nicht genügend Kalk für die Neutralisation zur Verfügung, so sinkt der pH und der Boden versauert. Dabei handelt es sich um die sogenannte natürliche Bodenversauerung. Im Weiteren können acker- und pflanzenbauliche Massnahmen die Bo-
Grafik 1: Lagerungsformen von Tonteilchen im Boden Fläche – Fläche (Kohärentgefüge) Ca-Carbonat/Silikat Tonminerale
denversauerung noch verstärken. Dies zum Beispiel durch das Einbringen von organischer Substanz, die Aktivierung des Bodenlebens (CO2-Bildung) oder durch die Anwendung sauerwirkender Düngemittel (z.B. Harnstoff, Ammonsulfat). Schlussendlich wird dem Boden auch durch die Abfuhr von Ernteprodukten Kalk entzogen. Die Höhe der Entzüge ist abhängig von Pflanzenart und Ertragsniveau. Bei Getreide wird relativ wenig Kalk entzogen, wogegen die Entzüge bei Raps, Zuckerrüben, Gras und Silomais deutlich höher liegen.
Fläche – Kante (stabile Kartenhausstruktur)
Was bewirkt eine Kalkung? Kalk Porenwinkelvermörtelung
Kante – Kante (voluminös aber instabil)
(Quelle: Meyer und Pollehn, 1999) 54
ist mehr als nur ein Nährstofflieferant. Mit seinen vielfältigen Funktionen trägt er direkt und indirekt zur Bodenfruchtbarkeit bei. Kalk reguliert den pH-Wert und steuert eine Vielzahl von Prozessen. Die Kalkwirkungen können unterteilt werden in physikalische, chemische, biologische und pflanzenphysiologische Wirkungen. Unter der physikalischen Wirkung versteht man den Einfluss des Kalkes auf die Bodenstruktur, die durch die räumliche Anordnung der festen Bodenteil-
chen und Porensysteme bestimmt wird. Die Bodenstruktur bestimmt den Wasser-, Luft- und Wärmehaushalt sowie die mechanischen Bodeneigenschaften. Für die Pflanzenentwicklung, vor allem während der Keimung und im Jungpflanzenstadium, hat sie einen entscheidenden Einfluss.
Krümeliger Boden Sind im Boden nicht genügend Kalziumionen vorhanden, bilden die Tonteilchen zunächst ein «Kante-Kante-Profil» (Grafik 1). Die Tonteilchen kleben aneinander und bilden eine dichte «verschlämmte» Struktur. Gasaustausch und Wassertransport werden stark behindert. Durch die Anlagerung von Kalziumionen an die Tonteilchen bildet sich eine lockere Kartenstruktur. Dies bezeichnet man als «Flockung», welche mit steigender Kalziumkonzentration in der Bodenlösung zunimmt. Durch Kalk wird aber nicht nur die Struktur der Tonteilchen untereinander fixiert. Die Kalziumionen lagern sich auch an Humus an und bilden so eine Brücke zwischen den Ton- und Humusteilchen. Man spricht dabei vom sogenannten «Ton-Humuskomplex». 4 2010 · UFA-REVUE
BODEN – UNSERE GRUNDLAGE SONDERTHEMA Mehr Poren Durch Flockung und Brückenbildung entstehen nun grössere Aggregate. Auf diese Weise wird der Anteil an luftführenden Grobporen und wassergefüllten Mittel- und Feinporen
Das FeuchtkalkKonzept der Landor zur Aufkalkung im Ackerund Futterbau hat sich bewährt.
günstig beeinflusst. Lufthaushalt, Wasseraufnahme- und Wasserspeicherungsvermögen des Bodens werden verbessert und somit wird wiederum die Verschlämmungs- und Erosionsgefahr vermindert. Der verbesserte Luft- und Wärmehaushalt hat zur Folge, dass der Boden schneller abtrocknet und sich rascher erwärmt. Das Zeitfenster für eine Bodenbearbeitung wird ausgedehnt. Ge-
kalkte Böden lassen sich früher befahren und die Wachstumsphase setzt früher ein, was einen hohen Ertrag begünstigt. Gut mit kalkversorgte Böden schrumpfen bei Trockenheit weniger als kalkarme Böden und es entstehen weniger Spalten und Risse. Die mechanische Belastung an den Pflanzenwurzeln nimmt ab und die Böden bleiben locker. Aber auch der Zugkraftbedarf bei der Bodenbearbeitung steht damit in unmittelbarem Zusammenhang. Der Treibstoffbedarf ist bei lockeren Böden reduziert.
Grafik 2: Optimaler pH-Bereich zur Nährstoffmineralisierung optimaler pH-Bereich Stickstoff Phosphat Kali Magnesium Schwefel Kalzium Eisen Mangan Bor Kupfer, Zink Molybdan
Bessere Löslichkeit der Nährstoffe Die chemische Wirkung des Kalkes besteht darin, dass er die entstehenden und eingetragenen Säuren im Boden neutralisiert. Werden die Säuren nicht neutralisiert, sinkt der pH ab. Da die Pflanzen die Nährstoffe nur in gelöster Form aufnehmen und die meisten Nährstoffe eine optimale Löslichkeit bei einem pH von 5.5 bis 7.0 zeigen, verschlechtert sich die Verfügbarkeit der meisten Nährstoffe für die Pflanzen mit sinkendem pH stark (Grafik 2). Insbesondere die Phosphatverfügbarkeit reagiert deutlich auf zu geringe pH-Werte. Die Löslichkeit der Bodenphosphate ist im Bereich von pH 6 und pH 7 am besten. Unterhalb pH 5.5 nimmt die Verfügbarkeit deutlich ab. Bei einer optimalen Kalkversorgung werden die vorhandenen Nährstoffe im Boden also gut genutzt und deren Effizienz wird gesteigert. Mit den neuen Grundlagen zur Düngung im Acker- und Futterbau (Grudaf 2011), wo die Nährstoffnormen für
4.0
4.5
5.0
5.5
6.0 6.5 pH-Wert
sauer
7.0
7.5
neutral
8.0
8.5 basisch
viele Kulturen nach unten angepasst wurden, gewinnen solche Zusammenhänge in Zukunft immer mehr an Bedeutung. Nicht zuletzt aber wird auch die Mobilität von Schwermetallen durch den pH-Wert bestimmt. Ein neutraler pH-Wert verhindert die Freisetzung solcher unerwünschter phytotoxischer Schwermetalle (beispielsweise Cadmium) und ebenfalls einen möglichen Transfer derselben in die Ernteprodukte.
Förderung
der
Regenwürmer
Kalk hat auch eine biologische Wirkung. Bakterien, Milben und Regenwürmer, als wichtiger Bestandteil eines gesunden Bodens, sind verantwortlich für zahlreiche Umsetzungsprozesse. Ihr Vermehrungs- und Wirkungsoptimum haben
Tabelle: Kalksortiment der Landor Produkt
Gehalte
Berechnete Kalkwirkung 55 % CaO
Wirkungsweise mittel
Mahlfeinheit
Form
Bemerkungen
Dolomit-Mg-Kalk
Hasolit Kombi (Meeresalgen) Agro-Kalk
55 % CaCO3 35 % MgCO3 80 % CaCO3 10 % MgCO3 87 % CaCO3 13% MgCO3 95 % CaCO3
90 % < 0.09 mm
granuliert
52 % CaO
mittel
90 % < 0.09 mm
granuliert
Erhaltungskalkung, magnesiumbedürftige Standorte. Erhaltungskalkung.
49 % CaO
mittel
90 % < 0.09 mm
granuliert
54% CaO
mittel bis langsam
Fein bis grob.
85 % CaCO3
48 % CaO
mittel
0.09 – 0.2 mm 0.2 – 0.5 mm 0.5 – 1.0 mm 90 % < 0.09 mm
Feuchtkalk
Branntkalk
90 % CaO
90 % CaO
schnell (wasserlöslich)
körnig
Mg-Branntkalk
60 % CaO 25 % MgO
95 % CaO
schnell (wasserlöslich)
körnig
Düngkalk
UFA-REVUE · 4 2010
Pulver
Erhaltungskalkung, 30 Mikronährstoffe enthalten. Aufkalkung.
Aufkalkung, für leichte bis mittlere Ackerstandorte, zur Grünlandkalkung. Schwere Böden; Nebenwirkung gegen Schnecken, Kohlhernie; Vorsaatkalkung (Kartoffeln, Raps, Zuckerrüben, Karotten, Gerste). Für magnesiumbedürftige Standorte. 55
BODEN SONDERTHEMA
Grafik 3: Einfluss der Korngrösse auf pH-Wert pH 8 7 6 5 4 3
Kalkstrohmatratze KA 5.10
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56
d
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0
2
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Korngrösse des kohlensauren Kalks (in mm): < 0.063 0.063 – 0.1 0.1 – 0.2 0.2 – 0.5
0.5 – 0.75 0.75 – 1.8 1.8 – 2.8
Je feiner der Kalk vermahlen ist, desto besser wirkt er.
diese Kleinorganismen im schwach sauren bis neutralen pH Bereich. Sie bauen die organische Substanz des Bodens ab und verwandeln sie in wertvollen Humus. Somit ist auch die Nachlieferung der in organischer Verbindungen vorliegenden Nährstoffe (beispielsweise Stickstoff, Schwefel) gewährleistet. Regenwürmer sind zudem massgeblich an der Krümelbildung beteiligt und deren Gänge sind wichtig für das Porensystem.
Wichtig für Stoffwechsel Im Stoffwechsel der Pflanze hat Kalzium verschiedene Funktionen. Es ist am Aufbau der Zellwände beteiligt, stabilisiert Zellmembranen und greift in Hormonreaktionen ein. Kalzium wird von der Pflanze mit dem Transpirationswasser als Ca2+ aufgenommen. Wassermangel ist daher oft ein Hauptgrund für das Auftreten von Kalziummangel. Mangelsymptome treten wegen der geringen Mobilität des Kalziums in der Pflanzen zuerst an den Wachstumsspitzen, Blüten und Früchten auf (beispielsweise «Stippe»).
Welcher Dünger? Bei der Durchführung einer Kalkdüngung schlussendlich stellt sich die Frage,
welchen Kalkdünger man einsetzten soll. Es gibt in Herkunft (Naturkalke, Industriekalke, Meeresalgenkalke), Inhaltsstoffen (Magnesium, Spurenelemente) und Qualitätseigenschaften (Gehalte, Mahlfeinheit) deutlich unterschiedliche Düngkalke. Man hat die Qual der Wahl. Zunächst muss entschieden werden, ob man den Kalk nur zum «Kalken» braucht oder ob auch Nebenbestandteile wie zum Beispiel Magnesium oder Mikronährstoffe zum Einsatz kommen sollen. Danach gilt es zu klären, ob ein schnell wirkender Kalk benötigt wird oder ob ein langsam wirkender Kalk reicht. Zu beachten gibt es auch die Qualitätseigenschaften der Kalke. Bei kohlensauren Kalken zum Beispiel gilt der Grundsatz: Je feiner der Kalk vermahlen ist, desto grösser ist seine umsetzungsaktive Oberfläche und damit seine Wirkung im Boden (Grafik 3). Weiter stellt sich die Frage der Homogenität des Produktes (exakte Ausbringung möglich?) sowie der Gehaltsangaben (handelt es sich um gesicherte Werte?). Oft bleiben solche wesentlichen Qualitätsparameter bei der Kaufentscheidung unberücksichtigt. Die Tabelle (am Artikelanfang) zeigt eine Übersicht über das Vollsortiment an Qualitätskalken der Landor.
Fazit Auf einem nicht optimal mit Kalk versorgten Standort wird in der Regel das Ertragspotenzial nicht vollständig ausgeschöpft. Andere Produktionsfaktoren werden in ihrer Wirksamkeit eingeschränkt. Die optimale Kalkversorgung des Bodens ist daher eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Pflanzenproduktion. Deshalb sollte die Kalkung im Rahmen der Düngung an erster Stelle stehen. 䡵
Autor Michael Müller ist LandorBerater für das Gebiet Baselland (寿 076 348 42 80). Weitere Infos erhalten Sie auch via GratisBeratungstelefon 0800 80 99 60, www.landor.ch oder info@landor.ch.
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PFLANZENBAU
Früh oder spät behandeln? HIRSEN AUF MAISPARZELLEN Mittlerweile sind Hirsen in allen Maisanbaugebieten mehr oder weniger stark vertreten. Eine erfolgreiche Bekämpfung ist möglich. Mit Blick auf Kosten und Phytotox-Gefahr wird am besten im 1-Blattstadium des Maises behandelt. Für eine genügende Wirkung müssen jedoch die Bedingungen stimmen.
Daniel Günter
Ab Mitte der 60er Jahre wurden Hirsen in den wichtigen Maisanbau-Gebieten vermehrt entdeckt. Der damals fast ausschliessliche Einsatz von Atrazin, das eine ungenügende Hirsewirkung zeigt, führte innerhalb weniger Jahre zu einer starken Verbreitung. Werner Koch von der Universität Hohenheim schrieb 1970 im Buch «Unkrautbekämpfung»: «Bislang befriedigt der Herbizideinsatz zur Hirsebekämpfung noch nicht voll. Insbesondere tiefkeimende Individuen der Hühnerhirse und spätkeimende Vertreter der Bluthirse entgehen oft der Abtötung.»
Samen lange lebensfähig Der Zeitpunkt der Maissaat und die lange Dauer bis zum Bestandesschluss bieten den Hirsen ausgezeichnete Entwicklungsbedingungen. Der unbedeckte Boden erwärmt sich rasch und fördert die Keimung und Jugendentwicklung der Hirsen, so dass nicht selten ganze RaSo «sauber» wie hier sollen die Felder sein.
senteppiche zu sehen sind. Ohne Massnahmen können sich die Hirsepflanzen ungestört weiterentwickeln und den Mais in seiner Entwicklung hemmen. Dabei können die Hirsen viele Samen bilden, die über zehn Jahre im Boden lebensfähig bleiben.
Hühnerhirse In der Schweiz sind die Hirsearten Hühnerhirse, Borstenhirse, Blut-Fingerhirse und die Gabelblütige Hirse am meisten verbreitet. Die Vielfalt der Hirsen ist gross. In diesem Artikel wird nur eine kleine Auswahl beschrieben. Die Grafik zeigt einige Bestimmungsmerkmale der verschiedenen Typen. Davon ist die Hühnerhirse wohl die Bekannteste der unbeliebten Süssgräser. Sie ist die konkurrenzstärkste Art mit einer ausgiebigen Bestockung und profitiert stark von der hohen Stickstoffdüngung im Mais. Sie keimt vor den anderen Hirsen und läuft in mehreren Wellen bis anfangs August auf. Gerade die
spät auflaufenden Pflanzen werden von den Herbiziden zum Teil nur ungenügend erfasst. Die Hühnerhirse kann durch das fehlende Blatthäutchen und den flachgedrückten Stängel bestimmt werden.
Borstenhirse Unter den Borstenhirsen gibt es graue, gelbe und grüne Typen. In einigen Regionen ist auch die Quirlige Borstenhirse bereits vorhanden. Hier zu Lande spricht man meistens von der Grauen Borstenhirse. Die Borstenhirse ist ab dem 4-Blattstadium die am schwierigsten zu bekämpfende Art der breit vorkommenden Hirsearten. Auch sie keimt ähnlich der Gabelblütigen Hirse erst im Vorsommer. Der Stängel hat eine ovale Form. Die graugrünen Blätter sind am Blattgrund leicht behaart und besitzen kein Blatthäutchen, dafür einen deutlichen Haarkranz am Blattgrund. Die Quirlige Borstenhirse ist am Blattgrund nicht behaart. Später kann sie durch den borstenartigen Blütestand, vergleichbar mit Kammgras oder Getreide, erkannt werden. Blut-Fingerhirse Die Blut-Finger-
Maistag am 2. Juni und 15. September In Zusammenarbeit mit der fenaco organisiert das Inforama Rütti in Zollikofen zwei Veranstaltungen zum Thema Mais. Am 2. Juni 2010 findet eine halbtägige Flurbegehung zu den Aktualitäten im Feld statt. Besprochen wird unter anderem ein Versuch von fenaco zur Wirkung von Maisherbiziden bei trockenen Bedingungen. Der Hauptanlass ist dann am 15. September 2010. An diesem Tag werden folgende Aspekte thematisiert: Anbauverfahren (Pflug, Mulchsaat, Direktsaat, Streifenfrässaat), Pflanzenschutz, Maissorten, Saattermine und Saatdichte, Düngung, Fusarienproblematik, Fütterung (Schweine, Rindvieh), Maiskonservierung, Wirtschaftlichkeitsüberlegungen sowie die Erntetechnik. Alle Veranstaltungen finden am Inforama Rütti in Zollikofen (BE) statt. Weitere Infos: www.inforama2010.ch
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hirse fällt durch ihren fingerartigen Blütenstand auf. Sie ist eher niedrig und keimt im Vorsommer, so dass sie den Mais nur selten stark konkurrenziert. Die Blätter verfügen über eine grün, rotviolette Farbe mit einem weisslichen Mittelnerv. Sie sind beidseitig seidig behaart. Der Stängel hat eine runde Form und am Blattansatz lässt sich deutlich ein Blatthäutchen erkennen.
Gabelblütige Hirse Die Gabelblütige Hirse tritt auf Schweizer Ackerflächen immer öfter auf. Sie bevorzugt 4 2010 · UFA-REVUE
PFLANZENBAU
Tabelle 1: Beispiele von Herbizidmischungen gegen Hirsen Mais-Stadium Hirsen-Stadium: Vorauflauf bis maximal 1-Blatt
1-Blatt 3-Blatt Gardo Gold 4 l/ha + Laudis 1 l/ha oder Aspect 2 l/ha + Mikado 0.5 l/ha
Hirsen-Stadium: Beginn Bestockung
eher feuchte Bedingungen und keimt deutlich später als die Hühnerhirse. Die Rispe gleicht jener der Rispengräser auf Wiesen und Weiden, sie ist jedoch etwas grösser. Das kurze Blatthäutchen wird von einem feinen Haarkranz umgeben und die Blattscheiden sind behaart.
Rasche Verbreitung Hirse tritt heute praktisch auf allen Maisparzellen auf. Daher sollte die Herbizidbehandlung im Mais neben den breitblättrigen Unkräutern auch Hirsen erfassen. Aufgrund der raschen Verbreitung wäre es falsch, auf Parzellen, wo beim letzten Maisanbau vor vier oder fünf Jahren noch keine Hirsen aufgefallen sind, auf einen Wirkstoff mit guter Hirsewirkung zu verzichten. Falls weitere Problempflanzen wie Blacken, Disteln, Winden oder Durchwuchsgräser (häufig Raigras nach 200er Mischung) vorhanden oder zu erwarten sind, sollte ein entsprechendes Herbizid ergänzt werden.
Besser früh Für den Herbizideinsatz gegen Hirsen gibt es zwei altbekannte Möglichkeiten: Frühe, im 1-Blattstadium des Maises. Diese Variante ist punkto Kosten und Herbizidschadengefahr zu bevorzugen. Produkte wie «Gardo Gold», «Aspect» oder Successor T» basieren zu 80 % auf Bodenwirkung, die Unkräuter werden vorwiegend im Vorauflauf erfasst, was genügend Bodenfeuchte und ein nicht allzu grobscholliges Saatbeet voraussetzt. Ansonsten treten zu viele Wirkungslücken auf und eine Korrekturbehandlung ist unumgänglich. Die erwähnten Bodenherbizide müssen mit einem Kontaktmittel gegen früh aufgelaufene Unkräuter ergänzt werden. Spät im 5-Blattstadium des Maises. Bei dieser Variante lässt man möglichst viel Unkraut auflaufen und arbeitet dann vorwiegend mit KontaktherbiziUFA-REVUE · 4 2010
4-Blatt
5-Blatt
6-Blatt
Grafik: Unterscheidungsmerkmale wichtiger Hirsearten Hühnerhirse
Gabelblütige Hirse
Gardo Gold 3 l/ha + Laudis 1 l/ha + Dasul 1 l/ha oder Andil 1 kg/ha + Mikado 1 l/ha + Dasul 1 l/ha oder Gardo Gold 3 l/ha + Laudis 1 l/ha + Equip 1.75 l/ha
den (70–90 % Blattwirkung). Um eine genügende Hirsewirkung zu erzielen, wird die Herbizidmischung mit einem sulfonylharnstoffhaltigen Produkt ergänzt. Je nach Produkt muss dabei auf die Sortenverträglichkeit geachtet werden. Allerdings reagieren nur noch ganz wenige der aktuellen Maissorten empfindlich auf Sulfonylharnstoffe. Vorsicht ist mit «Maister» und «Equip» entlang von Gewässern geboten, da beide Produkte eine Abstandsauflage von 10 m haben, anstelle der üblichen 6 m. Mit Injektordüsen lässt sich der vorgeschriebene Abstand aber auch mit diesen Produkten auf 6 m reduzieren.
Die breiten Blätter der JungBlattscheiden und Blattunterseite pflanze am Grunde rötlich-braun- der zwei oder drei untersten violett; Blatthäutchen fehlt. Blätter ziemlich dicht bis locker, fein behaart. Blatthäutchen kurz; Haarkranz.
Graue Borstenhirse
Blut-Fingerhirse
Sulfonylharnstoffhaltige Produkte mit Wirkung auf Hirsen und andere Gräser sind «Dasul», «Equip», «Titus», «Task, Grid» und «Maister». Allesamt zeigen sie eine gute Wirkung gegen Hühnerhirse. Gegen Borsten- und Blut-/Fingerhirse verfügt «Dasul» über die beste Wirkungssicherheit, «Equip» und «Maister» sind leicht schwächer einzustufen. Insbesondere bei einer späten Behandlung ist es wichtig, nicht bei grosser Hitze, Trockenheit oder starken Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht zu behandeln, da sonst unnötige Herbizidschäden am Mais resultieren können.
Wirkung kontrollieren Nach jeder Hirsebehandlung sollte die Wirkung überprüft werden. Falls der Bekämpfungserfolg nach einer frühen Spritzung ungenügend war, kann im 6-Blattstadium noch eine Korrekturbehandlung durchgeführt werden, um die Samenbildung der Hirsen zu verringern. Oft sind solche Korrekturen nur auf Teilflächen, insbesondere an den Rändern nötig. Auch hier zeigt die Mischung «Dasul» (1 l/ha) und «Genol Plant» (2 l/ha) eine sehr gute Wirkung auf grössere Hirsen.
Blattoberseite nahe dem Blattgrund locker langhaarig; sonst kahl. Blatthäutchen kurz; Haarkranz.
Blatt beidseits und Blattscheide dicht und fein behaart. Blatthäutchen kurz.
Fazit Momentan gibt es auf dem Markt also genügend herbizide Wirkstoffe, um die Hirsen sauber zu kontrollieren. Wichtig ist zu wissen, welche Hirsen auf dem entsprechenden Acker vorkommen. Gerade gegen spät keimende Arten sollte unbedingt genügend Wirkstoff mit anhaltender Bodenwirkung eingesetzt werden, zum Beispiel «S-Metolachlor» (Gardo Gold). 䡵
Autor Daniel Günter, Pflanzenbauberater, fenaco Lyssach. Weitere Informationen zu den verschiedenen Herbiziden finden Sie im fenaco-Zielsortiment 2010, das in der LANDI erhältlich ist.
INF BOX INFO
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KURZMELDUNGEN NUTZTIERE
Tiergesundheitsstrategie 2010+ Das Bundesamt für Veterinärwesen und die Kantonstierärztinnen und -ärzte wollen die Vorbeugung und Bekämpfung von Tierseuchen und die Krisenbereitschaft verbessern. Dazu wurde die sogenannte «Tiergesundheitsstrategie Schweiz 2010+» definiert, welche die Führungsrolle des Bundes stärken, den Vollzug der kantonalen Veterinärdienste vereinheitlichen, Tierhaltende vermehrt in die Entscheidungsprozesse einbeziehen und die internationale Zusammenarbeit ausbauen soll. Konkret werden folgende Massnahmen vorgeschlagen: Impfstoffdatenbanken und Modellrechnungen für ver-
schiedene Impfszenarien bestimmter Krankheiten; die Entwicklung eines Anreizsystems für landwirtschaftliche Betriebe mit guter Seuchenvorsorge; der Aufbau einer zentralen Anlaufstelle für Tierärzte und Tierhalter beim Auftreten sonderbarer Krankheitssymptome; eine einheitliche interkantonale Bewirtschaftung von Seuchenmaterialien; regelmässige regionale und nationale Seuchenübungen; die Stärkung der verschiedenen Tiergesundheitsdienste und die Einrichtung einer schweizerischen Tierseuchenkasse. Diese und andere Vorschläge werden in den kommenden Monaten und Jahren in die politische Diskussion eingebracht und Schritt für Schritt umgesetzt.
Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 62
Achtung Besnoitiose! Laut Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) breitet sich Besnoitiose in Europa immer mehr aus. Mittlerweile ist diese ursprünglich aus Afrika stammende Rinderkrankheit von Frankreich nach Deutschland und Italien gelangt und es muss auch in der Schweiz mit Befällen gerechnet werden. Erkennen lässt sich Besnoitiose an starkem Tränenfluss, Veränderungen am Flotzmaul und auf den Zitzen sowie
an Knötchen auf dem Augapfel. Massive Hautschäden, Unfruchtbarkeit oder gar der Tod können folgen. Da man über Besnoitiose noch we-
nig weiss, gibt es keine Impfstoffe und Medikamente gegen sie. Übertragen wird die für Menschen ungefährliche Krankheit vermutlich über stechende Fliegen, offene Wunden und beim Natursprung. Zum Schutz der Schweizer Rinderpopulation empfiehlt das BVET, Importtiere auf Besnoitiose zu untersuchen und Verdachtsfälle sofort dem Tierarzt zu melden. Eine aktuelle Verbreitungskarte zur Besnoitiose befindet sich unter www.bvet.admin.ch
121 648 kg Milch pro Betrieb
Gute Milchqualität
Neue IBR-Fälle
Laut TSM Treuhand GmbH ist die Milcheinlieferung pro Betrieb im Jahr 2009 durchschnittlich um 8289 kg auf 121 648 kg angestiegen. 221 Betriebe lieferten mehr als eine 500 000 kg ein, zwölf Betriebe gar mehr als 1 Mio. Kilogramm. Den Löwenanteil nehmen immer noch kleinere und mittlere Betriebe ein: Gut 85 % aller Produzenten verkaufen unter 200 000 kg Milch pro Jahr.
Schweizer Rohmilch weist eine hervorragende Qualität auf. Das bestätigen die Resultate der Qualitätskontrolle 2009. 98.78 % aller Probenergebnisse zur Keimbelastung und 95.65 % zu den Zellzahlen erfolgten ohne Beanstandungen.
Im Rahmen der jährlichen Stichprobenuntersuchung sind Mitte März im Kanton Jura zwei Tiere positiv auf die Infektiöse bovine Rhinotracheitis (IBR) getestet worden. Die Ansteckung der Tiere dürfte mehrere Jahre zurückliegen, vermutet das Bundesamt für Veterinärwesen (BVET). Da die «auszurottende» Viruskrankheit bereits im Juni 2009 auf zwei Betrieben entdeckt worden war, hat das BVET die Überwachung intensiviert. Anders als bei den aktuellen Fällen gab es bei den 2009 erkrankten Rindern Aborte und es wurde die Mehrzahl der Herde befallen. IBR führt zu wirtschaftlichen Verlusten. Infizierte Tiere zeigen Ausflüsse aus der Nase und aus der Bindehaut der Augen. Sie bleiben lebenslang Träger des Virus und müssen darum getötet werden.
Entspannung muss sein Soziales Lecken zwischen Kühen verursacht sowohl beim aktiven als auch beim konsumierenden Tier einen Rückgang der Herzfrequenz. Das zeigen Studien an der Universität Wien (A). Eine tiefere Herzfrequenz bedeutet Entspannung. Besonders deutlich fiel der Rückgang der Herzfrequenz aus, wenn das Belecken nach Aufforderung stattfand. Auch der Einfluss von Kratzbürsten wurde beobachtet, wobei sich kein Entspannungseffekt im Sinne einer absinkenden Herzfrequenz nachweisen liess. Dennoch sei die Nutzung von Bürsten für die Körperpflege zweifellos als positiv einzustufen.
Einstallalter ändern? Mastkälber werden in der Schweiz im Alter von vier bis sieben Wochen eingestallt. Aus Sicht der Gesundheit ist das nicht ideal, weil die Tiere in diesem Zeitraum einerseits nicht mehr ausreichend von den Abwehrstoffen aus der Biestmilch profitieren, andrerseits ihre eigene Immunität sich noch nicht fertig
Pferde und Reiter unter der Lupe
entwickelt hat. Aber welches Alter wäre denn für eine Umstallung ideal? Von Agroscope wurden drei Gruppen à 30 Kälber im Alter von zwei bis vier, von fünf bis sieben und von acht bis zehn Wochen gleichzeitig eingestallt und dann auf ihre Gesundheit untersucht. Allerdings fielen die Unterschiede zu gering aus, um eine Änderung der Umstallungspraxis zu rechtfertigen.
Am 30. April 2010 findet in Avenches die 5. Tagung des Netzwerks Pferdeforschung Schweiz statt. Kompetente Fachpersonen referieren über Themen rund um Zucht, Gesundheit und Haltung. Präsentiert wird auch eine originelle Studie über den Gebrauch des Rettungsnetzes und den Tiertransport mit Hubschrauber sowie eine Untersuchung über die Ausbreitung der via Zecken übertragenen Piroplasmose. www.harasnational.ch 4 2010 · UFA-REVUE
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Aktion: UFA-Mineralsalze/MINEX Magnesium + Natrium: im Frühjahr doppelt wichtig Die Weidesaison steht vor der Tür. Besonders Magnesium ist im Frühlingsgras deutlich weniger vorhanden. Eine Unterversorgung kann beim Rindvieh zu Mangelerscheinungen wie Krämpfen (Weidetetanie), Appetitlosigkeit und Fruchtbarkeitsproblemen führen. Eher höher im ersten Aufwuchs dagegen sind die Kaliwerte. Eine erhöhte Magnesium- und Natriumgabe ist in dieser Zeit angebracht. Das nach Ca und P ausgewogene MINEX 974 mit 150 g/kg Magnesium, ergänzt mit 60 – 80 g Viehsalz, sorgt für eine sichere Ergänzung des Grundfutters. Dank der sehr guten Fressbarkeit der MINEX-Mineralsalze steigt die Nachfrage nach MINEX stetig. Beim Kauf von 100 kg MINEX/ UFA-Mineralsalz
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TIPP DES MONATS CONSEIL DU MOIS
Top-Leistungen mit UFA top-pig Die Würfe werden genetisch bedingt immer grösser. Durch besseres Fütterungsmanagement können mehr Ferkel bis zum Absetzen
durchgebracht werden. UFA toppig bringt den erhöhten Bedarf an Energie ins Tier. Nach dem Einstallen in den Abferkelstall über
die Säugezeit bis zum Belegen dient UFA top-pig als zusätzlicher Energie- und Nährstofflieferant für die Sau.
Das Problem
Sauen mit Top-Leistungen nehmen während den Leistungsspitzen zu wenig Energie auf.
Die Symptome
Sauen neigen zu Verstopfung oder gehen zu schwach in die Geburt. Ferkelgewichte bleiben unter dem genetischen Potenzial. Stark abgesäugte Sauen kommen schlecht in Rausche oder ovulieren zu wenig Eizellen. Kleine Würfe bzw. Umrauscher treten vermehrt auf.
Die Lösung
UFA top-pig als Unterstützung zusätzlich zur Geburtsvorbereitung und während der gesamten Säugezeit. Über das Absetzen hinaus dient UFA top-pig dem Flushing der Sauen, die danach schnell rauschen und grosse Würfe produzieren. 63
UNTERWEGS MIT... EN ROUTE AVEC …
UFA-Zuchttechniker Toni Agner Vom nördlichen Koblenz bis ins südliche Tessin betreut Toni Agner Kern- und Vermehrungszüchter des UFA 2000 Zuchtprogramms. Zu seinen Hauptaufgaben als Zuchttechniker zählen vor allem die Durchführung der Feldprüfung, Abwicklung des Zuchthandels sowie die Zucht- und Fütterungsberatung. Die Familie Reichmuth konnte im Jahr 2001 in Mettmenstetten den Neuguthof kaufen. Durch den Einsatz von bester Genetik und einem Top-Management verkaufen sie heute erfolgreich Primera-Jungsauen.
Schonende Eingliederung Der Zukauf der reinrassigen ES-Jungsauen erfolgt ausschliesslich ab dem Kernzuchtbetrieb von Peter Muff aus Hellbühl LU. Dieser liegt mit einem durchschnittlichen Gesamtzuchtwert von 125 an der Spitze der besten Herdebuchbetriebe und garantiert so für beste Genetik. Alle 6 Wochen stallt Werner Reichmuth 8 Remonten mit einem Alter von 160 bis 190 Tagen (100 bis 110 kg LG) in ein separates Eingliederungsiglu ein. So können sich die Jungsauen langsam an die Bestan-
desflora anpassen. Zusammen mit den Altsauen werden die Remonten ins Deckzentrum umgestallt, wo sie im Normalfall problemlos rauschen und mit einem SL-Mutterlinien-Eber künstlich besamt werden können. Nach der erfolgreichen Belegung werden die Jungsauen in Igluhaltung aufgezogen. Durch die regelmässige Eingliederung von Jungsauen ist eine optimale Altersstruktur in der Sauenherde gewährleistet. Die Jungsauen bestimmen, wie viele Altsauen die Herde verlassen müssen. Durch das sogenannte Jungsauenabonnement wird der Rhythmus vorgegeben, die schlechtesten je Gruppe müssen für die Jungsauen Platz machen. Die hohen Leistungen sind dank der Verjüngung der Herde, der sicheren Genetik und einem Top-Management möglich.
Jungsauen richtig konditionieren Die heutigen Jungsauen haben
Geboren
23. März 1960
Ausbildung Landwirt, seit 1987 als UFA 2000-Zuchttechniker beim UFA-Beratungsdienst Sursee in der Zentralschweiz tätig Hobbies
Ski- und Snowboard, Biken, Kochen
Motto
«Mit Primera-Jungsauen und einem guten Management sind hohe Leistungen vorprogrammiert.»
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Betriebsspiegel Werner Reichmuth Neugut 8938 Mettmenstetten LN: 19 ha, davon 12.8 ha Ackerbau (Mais, Weizen, Gerste und Raps) sowie Grünland Tierhaltung: 150 Zuchtsauen, 200 Mastsauen und 9 Brown Swiss Kühe Arbeitskräfte: Betriebsleiterehepaar mit einem Angestellten
BLICKPUNKT POINT DE VUE
Werner Reichmuth
«Mit UFA und Anicom habe ich starke Partner im Rücken, welche mir den Absatz meiner Remonten sichern.»
Toni Agner, Am Kreuzberg 16, 6252 Dagmersellen
zum Zeitpunkt der Feldprüfung eine Rückenspeckdicke von zirka 10 mm und müssen deshalb innert 7 bis 8 Wochen zirka 5 mm zulegen. Optimales Erstbelegen erfolgt bei der dritten Brunst bei 130 – 140 kg LG und 220 – 230 Tagen. Zu knapp konditionierte Jungsauen erbringen beim Säugen und beim nächsten Zyklus tiefere Leistungen. Werner
Herdenleistung steigern Via Jungsauenabo lässt sich gezielt remontieren. Unregelmässige oder ausbleibende Bestandeserneuerungen rächen sich immer in einer Herdenüberalterung verbunden mit Leistungsdepressionen. Deshalb muss und kann der Bedarf an Jungsauen kontinuierlich und langfristig geplant werden. Beim systematischen Arbeiten geben die zur Besamung anstehenden Jungsauen die Selektion der Altsauen vor und nicht umgekehrt! Die Lö-
Reichmuth’s setzen auf ihrem Betrieb in Mettmenstetten auf die Ferkelproduktion.
sung heisst: UFA 2000-Jungsauenabonnement. Mit dem UFA 2000-Jungsauenbedarfsrechner wird die notwendige Anzahl Jungsauen pro Jahr ermittelt. Die benötigten Angaben können aus der Produktionsanalyse des UFA 2000planers herausgelesen werden. Jährlicher Jungsauenbedarf = Würfe je Sau/Jahr x Bestandessauen Lebenswurfleistung 4 2010 · UFA-REVUE
Reichmuth setzt deshalb das energiebetonte UFA 367 Konditionierungsfutter mit einem optimalen Lysin-VESVerhältnis für Jungsauen ein, damit seine Remonten mit der gewünschten Körperkondition und Rückenspeckdicke zum Abferkeln kommen. Betriebsleiter Werner Reichmuth mit seinem langjährigen Angestellten Grzegorz.
14-Tage-Rhythmus Auf dem Betrieb Reichmuth wird im 14-Tage Rhythmus gearbeitet. Der Betriebsleiter übernimmt die Deckarbeit und das Jungsauenmanagement, sein Angestellter ist für das Abferkeln verantwortlich. Jeden zweiten Donnerstag wird abgesetzt und am darauffolgenden Montag wieder frisch eingestallt. 3 bis 5 Tage vor dem Wurftermin kommen die hochtragenden Sauen aus der Grossgruppe in den Abferkelstall, welcher 39 Abferkelplätze bietet. Während in der Galtphase neben UFA 361 noch 3 kg Silomais verfüttert werden, erhalten die Sauen im Abferkelstall je nach Leistung bis 7 kg UFA 361 mit 14 MJ VES. Das starke Duo Den Ferkeln wird in einer ersten Phase das Starterfutter UFA 304 piccolo vorgelegt, welches den Verzehr anregt und die Verfügbarkeit
der aufgenommenen Nährstoffe sicherstellt. Nach einer Säugezeit von 4 Wochen werden die Ferkel abgesetzt. 1 bis 2 Wochen nach dem Absetzen erfolgt schrittweise der Wechsel auf das hochverdauliche Aufzuchtfutter UFA 310 turbo. Die durchschnittlich 26.8 abgesetzten Ferkel pro Sau und Jahr zeugen von bester Genetik, einer leistungsgerechten Fütterung und einem konsequenten Management. Werner Reichmuth ist sicher, dass nur Ferkel, die in den ersten Lebenswochen hohe Zunahmen vorweisen auch später in der Aufzucht oder Mast hohe Leistungen erbringen. Die Hälfte der potenziellen Zuchtkandidatinnen werden auf dem eigenen Betrieb aufgezogen, die anderen werden an Peter Knüsel in Schönau, Rotkreuz zur Aufzucht ausgelagert. In der Aufzucht setzt Werner Reichmuth auf das phosphorreiche UFA 331-5 für ein starkes Fundament.
Intensiv aufgezogene Ferkel erbringen in der Aufzucht oder Mast höhere Leistungen.
Feldprüfung als Selektionshilfe Alle weiblichen Ferkel aus Würfen ohne Anomalien werden ohne Vorselektion markiert und aufgezogen. Nach der Feldprüfung werden die Tiere konsequent selektioniert. Jungsauen mit ungenügendem Exterieur werden geschlachtet. So gelangen nur Primera-Jungsauen mit besten Zuchteigenschaften auf den Markt. Reichmuths Remonten werden mit einem Alter von rund 160 Tagen über die Anicom an verschiedene Züchter vermarktet.
Primera-Muttersauen zeichnen sich aus durch: • Überdurchschnittliche Ergebnisse dank Heterosiseffekt • Weniger Umrauscher • Höchste Fruchtbarkeit UFA-REVUE · 4 2010
• • • • •
Sehr gute Muttereigenschaften Hervorragende Zitzenanlagen Bestes Aufzuchtvermögen Robuste Fundamente Sehr hohe Langlebigkeit und hohe Lebensleistung • Sichere Leistungen, keine Zufälle
abgesetzte Ferkel pro Sau und Jahr
Grafik: Mehr Ferkel mit Primera
Die Eingliederungstermine für Jungsauen in die Herde sind vom Produktionsrhythmus abhängig. Auch bei unterdurchschnittlichen Ferkelpreisen muss konsequent remontiert werden.
25.0 24.0 23.0 22.0
Primera ES SL
21.0 20.0
2001
2002
2003 2004 2005 Geburtsjahr Muttersau
2006
2007
65
MUTTERKUHHALTUNG VACHES ALLAITANTES
Schweizerrekord mit UFA 232 Peter und Monika Knüsel bewirtschaften ihren Landwirtschaftsbetrieb in Rotkreuz im Kanton Zug mit 20 Mutterkühen, der Aufzucht von Remonten für die Schweineproduktion sowie einer Festhütte für geschlossene Gesellschaften. Peter Knüsel ist begeisterter Züchter der Rasse Simmental. Die Zuwachsleistungen der Kälber sind in der Mutterkuhhaltung ebenso wichtig wie die Reproduktionsleistung der Kühe. Mutterkuh Schweiz wägt deshalb zwei Mal im Jahr alle Tiere auf dem Betrieb Knüsel. Muni «Uno» wurde mit einem Gewicht von 36 kg geboren. Nach 205 Tagen betrug sein Lebendgewicht be-
reits 440 kg. Der Tageszuwachs von 1970 g ist laut Mutterkuh Schweiz ein neuer Rekord in der Mutterkuhhaltung. Die hohen Zunahmen seiner Tiere führt Peter Knüsel auf langjährige Zuchtarbeit und eine gezielte Ergänzungsfütterung zurück. Bei den Kühen wird neben Heu und Grassilage UFA 142 eingesetzt. Die Kälber, welche während 300 Tagen Muttermilch geniessen, fressen neben Heu und Grassilage UFA 232 sowie das Mineralsalz UFA 195 für ein gutes Wachstum.
LESE-FUTTER À LIRE Steigerung der TSAufnahme durch Hefe
Peter Knüsel’s Muni «Uno» mit einem Lebendtagzuwachs von 1.97 kg.
HOBBYTIER-ECKE ANIMAUX D’AGREMENT
Mineralstoffe für jedes Bedürfnis Leistungsfähige Schafe und Ziegen sind auf eine genügende Mineralstoffversorgung angewiesen. Das Mineralsalz UFA 998 wurde speziell auf
die Bedürfnisse der Schafe und Ziegen angepasst. Das zusätzliche Biotin fördert die Klauengesundheit der Tiere. Eine einfache Verabreichung des
Mineralsalzes kann in Form einer Leckschale sichergestellt werden. Die Leckschale UFA 999 ist mit einem Gewicht von 12 kg oder 20 kg erhältlich. Der Cake Bloc Ovina enthält neben einer hohen Dosierung an Spurenelementen auch Biotin. Sämtliche UFAMineralstoffe für Kleinwiederkäuer sind kupferfrei und auf die Bedürfnisse dieser Tiere zugeschnitten. Der UFA–Fütterungsspezialist für Kleinwiederkäuer berät Sie gerne bei Fragen zur Schaf- und Ziegenfütterung.
Die Verfütterung von Lebendhefe führt zu einer erhöhten Anzahl verdauungsrelevanter Bakterien im Pansen, die wiederum die Fermentation verbessern. In italienischen Studien erhöhte sich die TSAufnahme um bis zu einem Kilogramm. Während die Futtereffizienz der Kontrollgruppe bei 1.56 lag, erreichten die mit der Hefekultur versorgten Kühe 1.62. Lebendhefen sind in allen UFA-Startphasenfuttern, UFA top-form und UFA-Alkamix ready drin.
Pansenazidose vermeiden Frühjahrsgras enthält als Energielieferant mehr Zucker und weniger Faser als konserviertes Futter. Zucker fermentiert im Pansen rasch und vollständig zu flüchtigen Fettsäuren. Die Zufütterung von faserreichem Dürrfutter und/oder Maissilage vermag ein Absinken des Pansen pH-Wertes oft nicht zu verhindern. Die Folge sind unnötig tiefe Milchfettgehalte und dünner Kot. UFA-Alkamix enthält verschiedene Puffersubstanzen, die eine nachhaltige Pufferwirkung im Pansen bewirken. UFA-Alkamix ready enthält zusätzlich Hefe und ist im Bio-Betrieb zugelassen. Profitieren Sie von der Aktion.
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BIO-SEITE
UFA investiert in Bio-Markt WEGEN GESTEIGERTEM FUTTERABSATZ und aus Überzeugung, dass Bio-Tierprodukte in der Schweiz eine gute Zukunft haben, modernisiert UFA das Mischfutterwerk Hofmatt in Herzogenbuchsee. Zusammen mit der UFA engagieren sich auch die Anicom und die Eico für die Schweizer Bio-Tierhalter, indem sie Absatzkanäle erschliessen und Dienstleistungen für eine wirtschaftliche Produktion erbringen.
Weitere Infos erhalten Sie bei:
Die UFA produziert das Bio-Futter im Mischfutterwerk Hofmatt in Herzogenbuchsee (BE). Hier werden heute am meisten Schweizer Bio-Rohwaren verarbeitet. Dank kontinuierlich steigendem Absatz kann das Werk in diesem Jahr renoviert und mit einer modernen Steuerung ausgestattet werden. Mit dieser Investition bekennt sich die UFA zum Bio-Markt Schweiz
Bio-Qualitätsfutter für Milchvieh, Schweine, Geflügel, Pferde, Kaninchen, Schafe und Ziegen. Die Produkte sind gewürfelt, flockiert oder gemahlen in der LANDI regional erhältlich.
und will auch in Zukunft das führende Bio-Mischfutterwerk in der Schweiz sein.
Fütterungs- oder Managementfragen. Zu den Partnern der UFA gehören unter anderem die Anicom und die Eico. Der direkte Draht zum Handel ermöglicht es den UFA-Beratern, auch in Fragen zur langfristigen Produktionsausrichtung fundierte Tipps geben zu können.
Zusammen mit Anicom und Eico Die UFA-Berater sind ausgewiesene Tierhaltungsspezialisten und unterstützen den Bio-Tierhalter gerne bei
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Das Werk Hofmatt stellt nicht nur hochwertiges Bio-Futter her, es ist auch ein wichtiger Abnehmer von Schweizer BioPflanzenprodukten.
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Umweltschutz Beim Umbau wird auf energiesparende und emissionsarme Technologie geachtet und damit nachhaltiger Klimaschutz betrieben. Für ihre Klimaschutzmassnahmen hat die UFA AG das CO2-Zertifikat erhalten. Das Mischfutterwerk Hofmatt ist ein wichtiger Abnehmer von Schweizer BioErnteerzeugnissen. Produziert werden
Schweine und Eier gesucht Besonders gesucht sind zurzeit Bio-Mastjager und Bio-Mastschweine. Als führendes Tierhandelsunternehmen mit einer gesamtschweizerischen Marktab-
deckung versucht die Anicom, die BioMastjager für die Mastbetriebe nach ökologischen und tierschützerischen Kriterien möglichst regional zu disponieren. Neben innovativen Instrumenten wie dem UFA 2000planer, Investitionsfinanzierungen und einer Risikoversicherung (AP/APP/RA) bietet die Anicom auch in Überhangsituationen eine garantierte Abnahme – und das zu guten Preisen. Der von der Anicom ausbezahlte Bio-Preis für Jager (20 kg) betrug 2009 durchschnittlich 10.80 Fr./kg Lebendgewicht, während SGD-A Jager mit 6.46 Fr./kg vergütet worden sind. Für Grossposten gibt es noch höhere Bio-Zuschläge. Auch bei den Mastschweinen ist die Anicom-Qualitätsbezahlung attraktiv. Für Bio-Schweine gab es 2009 im Schnitt 7 Fr./kg Schlachtgewicht (QM: 4.28 Fr.). Wie Bio-Schweinefleisch werden auch Bio-Eier auf dem Markt stärker nachgefragt als es das Angebot erlaubt. Die Eico übernimmt von über 85 Legehennenproduzenten in 23 Kantonen über 100 Mio. Eier pro Jahr und vermarktet diese bei allen namhaften Detailhandelsunternehmen. Mit ihrer breit abgestützten Fachkompetenz ist die Eico ein sicherer Partner in der Vermarktung von Bio-Eiern. 䡵 Autor Samuel Geissbühler, UFA-Geschäftsleitung, 3360 Herzogenbuchsee UFA-Beratungsdienst Wil, 寿 058 434 13 00 Sursee, 寿 058 434 12 00 Zollikofen, 寿 058 434 10 00 www.ufa.ch
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NUTZTIERE
Munimast mit Vision AM UFA TORO-TAG wurden die Munimäster über Aktualitäten zur Fütterung, Haltung und Vermarktung aus erster Hand informiert. Die geschickte Marktpositionierung von Schweizer Fleisch gewinnt immer mehr an Bedeutung. Am besten fährt die Branche dabei mit einer guten Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Wertschöpfungsstufen, wie die Lancierung von «Swiss Quality Beef» gezeigt hat.
1 · Yvan Meuwly von der Anicom rühmt die hohe Schlachttierqualität der Muni. 2 · UFA-Berater Andreas Elmer (l.) erklärt die Erfolgsfaktoren für die Produktion von SQB-Tieren. 3 · Der schöne Stall von Stefan Schick liegt etwas ausserhalb von Gümmenen. 4 · Jakob Kuert empfiehlt, das Aufzuchtfutter ad libitum anzubieten. Das hat zwar höhere Futterkosten zur Folge, zahlt sich aber dank mehr Verzehr, grösseren Tageszunahmen und besserer Schlachtqualität aus. 5 · Adrian Schärz, Prodega, setzt auf Fleisch von Muni mit 240 bis 260 kg Schlachtgewicht. 6 · Das Vertrauen in Rindfleisch ist zurück. Das freut sowohl die Mäster als auch Samuel Geissbühler von der UFA-Geschäftsleitung (r.). 70
Trends wie der steigende Fleischkonsum in Schwellenländern und das hohe Vertrauen in die Schweizer Landwirtschaft geben Mut und zeigen, dass Munimast hier zu Lande Zukunft hat. Mit einer Qualitätsstrategie, die Lebensmittelsicherheit, Tierund Umweltschutz und eine klare Herkunftsdeklaration umfasst, soll der Markt von inländischem Munifleisch überzeugt werden. Der Erfolg der Mäster liegt auch im Interesse der UFA AG. Deren Geschäftsleitungsmitglied Samuel Geissbühler konnte den Toro-Tag vom 2. März in Gümmenen (BE) mit der Ankündigung eröffnen, dass das ToroMischfutter auf anfangs Frühling um rund 1 bis 2.50 Fr. vergünstigt worden ist. Dazu profitieren UFA-Kunden von verbesserten Paletten- und Loserabatten sowie von einem Bonus à 5 Fr. bei der Gewährung eines dreitägigen Lieferfensters.
Am Eisen soll’s nicht fehlen Wichtige Tipps rund um die Kälberaufzucht gab der UFA-Fütterungsexperte Jakob Kuert. Die entscheidenden Stoffwechselfunktionen werden in den ersten Lebenswochen festgelegt. Wie eine aktuelle Studie bestätigt, führt eine intensive Aufzucht in den ersten acht Monaten zu einem erhöhten Leistungsvermögen in den späteren Lebensjahren. Besondere Bedeutung hat eine gute Eisenversorgung, verfügen doch nach neuesten Erkenntnissen bis 50 % der neugeborenen Kälber über zu tiefe Eisenwerte im Blut. Um den Eisenbedarf der Kälber zu decken, hat sich gemäss Jakob Kuert die Verabreichung von «UFA top-start» in die Tränke (ab erster Lebenswoche) beziehungsweise «UFA top-
fit» (ab 100 kg Körpergewicht) bewährt. Eine gezielte Einstallprophylaxe in Absprache mit dem Tierarzt begünstigt einen erfolgreichen Start in die Mast. Darum führen heute laut einer aktuellen Umfrage rund 80 % der Rindviehmäster eine solche Prophylaxe durch.
Höhere Preise als 2009 Nicht weniger wesentlich als die Neuigkeiten rund um Fütterung und Haltung sind die
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Würzfleisch-Importe Risiken bergen die von einigen Discountern geforderten Jahrespreise. Das heisst, dass im Fleischhandel zu Jahresbeginn für bestimmte Fleischsorten und -produkte fixe Preise offeriert werden müssen, die dann fürs ganze Jahr gelten. Nicht minder gefürchtet werden die zunehmenden Würzfleischimporte. Wegen einer Gesetzeslücke gelangt gewürztes Kalbund Rindfleisch günstig zum Ausserkon-
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Preistendenzen. Marktkenner Yvan Meuwly rechnet fürs laufende Jahr mit höheren Produzentenerlösen als 2009. Den Hauptgrund für diese Prognose sieht der Niederlassungsleiter der Anicom Ostschweiz im stabileren Milchmarkt. 2009 war wegen den fallenden Milchpreisen überdurchschnittlich viel Rindvieh auf die Schlachtbank geraten.
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NUTZTIERE tingents-Zollansatz über die Grenze. Adrian Schärz vom Abholmarkt Prodega / Growa hofft auf ein «Gentleman’s Agreement» unter den Importeuren, um dieser fragwürdigen und für die Wertschöpfung der ganzen Fleischbranche negativen Praxis ein Ende zu setzen. Auch die bäuerlichen Organisationen haben die Problematik erkannt und gehen auf dem politischen Weg gegen Würzfleischimporte vor.
Schweizer Fleisch ist top Vor diesem Hintergrund gilt es mehr denn je, den Konsumenten die Stärken von
Schweizer Fleisch zu vermitteln. Sowohl Yvan Meuwly als auch Adrian Schärz rühmen die hohe Qualität der hiesigen Muni. Bei der Anicom waren 2009 über 90 % der Schlachtkandidaten in den Klassen T bis C eingeteilt. Adrian Schärz hat an Degustationen teilgenommen, wo das Schweizer Rindfleisch besser oder zumindest gleich wie das ausländische Pendant abschnitt. «Schweizer Rindfleisch hat nur deshalb einen schlechten Ruf, weil einige Abholmärkte in der Vergangenheit günstig Fleisch von alten Kühen anboten», erinnert er sich.
Mehr als eine Nische In eine ganz andere Richtung zielt die Produktion von leichtem «Swiss Quality Beef» (SQB). Dieses erfolgreiche Programm hat die Ernst Sutter AG zusammen mit der Anicom lanciert, um dem Wunsch der Gastronomie nach qualitativ hochwertigen, gleichmässig kleinen Edelstücken nachzukommen. Benötigt werden Muni mit einem Schlachtgewicht von 240 bis 260 kg. Für solche Schlachtkörper mit mindestens T- bis C-Deckung und einer Fettklasse von 3 bis 4 gibt es interessante Preiszuschläge.
Beratung macht den Meister «Die hohen SQB-Qualitätsanforderungen erfordern hohe Tageszunahmen», weiss UFA-Munimastspezialist Andreas Elmer aus Erfahrung. Gefordert ist eine Maissilage à 8.1 MJ NEV, 490 g Stärke und 90 g Rohprotein pro Kilogramm Trockensubstanz (TS) sowie einem TSAnteil von 52.3 %. Die Grassilage soll 6.3 MJ NEV, 140 g Rohprotein und 237 g Rohfaser pro TS und einen TS-Anteil von 37.4 % aufweisen. Zur optimalen Ergänzung berechnen die UFA-Berater einen Fütterungsplan und überprüfen die Erfolgskennzahlen. So auch bei Stefan Schick, dessen Betrieb an der ToroTagung besichtigt wurde. Der sympathische Betriebsleiter verfügt über 144 Aufzucht- und 288 Ausmastplätze in einem praktisch und tierfreundlich eingerichteten Stall bei Gümmenen. 䡵
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7 · Gastgeber Stefan Schick (l.) und UFABerater Toni Wyss, der den Toro-Tag organisierte. 8 · Trotz den aktuellen Herausforderungen guten Mutes: Denn 80 % der Schweizer Konsumenten wollen heimisches Fleisch. 9 · Die UFA hat die Futterpreise auf anfangs März gesenkt. 10 · Abwechslungsreich war der Toro-Tag unter anderem dank zweier UFA-Revue Filme. 11 · UFA-Aufzuchtfutter ist mit gezielt ausgewählten Zusätzen optimal auf den Bedarf der Kälber ausgerichtet.
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12 · Stimmt die Raufutterqualität? Besonders wichtig ist hochwertige Silage für die SQB-Produktion.
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Autor Matthias Roggli, UFA-Revue, 8401 Winterthur Swiss Quality Beef Interessieren Sie sich für die Produktion von «Swiss Quality Beef» oder für eine Fütterungsberatung? Die Anicom- und UFA ToroSpezialisten geben gern Auskunft.
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Orientierungswerte ändern? MYKOTOXINE In drei Versuchen hat Agroscope Liebefeld-Posieux die Auswirkungen von Mykotoxinen auf Zuchtsauen untersucht. Die Resultate zeigen, dass keine Fruchtbarkeitsprobleme zu erwarten sind, wenn die aktuellen Orientierungswerte für Mykotoxine im Futter eingehalten werden.
Andreas Gutzwiller
Fusarien sind Pilze, die Halmgetreide und Mais auf dem Feld befallen und diese mit ihren Giften, den Mykotoxinen, belasten. Deoxynivalenol (abgekürzt DON) und Zearalenon sind die beiden häufigsten Fusariengifte. DON und Zearalenon im Futter und im Stroh verursachen laut Aussagen von Schweinezüchtern und Tierärzten oft Fruchtbarkeitsstörungen bei Muttersauen. Deshalb wurde an Agroscope Liebefeld-Posieux (ALP) in drei Versuchen abgeklärt, wie sich fusarienbelastetes Getreide im Alleinfutter und fusarienbelastetes Stroh auf die Fruchtbarkeit von Jung- und Altsauen auswirkt. Futter und Streustroh der Kontrollgruppen enthielt keine Mykotoxine.
Weniger Zuwachs Im ersten Versuch wurde abgeklärt, welche Auswirkungen eine vor der Pubertät einsetzende, mehrere Monate andauernde
Mykotoxinbelastung hat. Weibliche Schweine erhielten ab 80 kg Lebendgewicht Futter, dessen DON- und Zearalenongehalt rund das Doppelte der Orientierungswerte betrug (Tabelle 1). Die eigens für den Versuch aufgezogenen Jungsauen wurden einen bis zwei Monate nach der Belegung geschlachtet und die Gebärmutter und Eierstöcke wurden untersucht. Die Mykotoxinbelastung reduzierte zwar den Zuwachs bis 100 kg deutlich, beeinflusste jedoch die Fruchtbarkeit nicht. Im zweiten Versuch wurde der Einfluss einer DON-Belastung während einer Laktationsperiode auf die Leistung während der Säugezeit und die Fruchtbarkeit im anschliessenden Reproduktionszyklus analysiert. Altsauen erhielten ein Laktationsfutter, dessen DON-Gehalt das Dreifache des Orientierungswertes betrug. Weder die Sterblichkeit noch das Wachstum der Saugferkel wur-
de dadurch beeinflusst. Die Aufnahme von DON während der Säugezeit hatte auch keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit der Sauen im anschliessenden Reproduktionszyklus.
Belastetes Stroh ohne Einfluss Um den Einfluss von mykotoxinbelastetem Stroh auf die Fruchtbarkeit abzuklären, wurden im dritten Versuch 80 Zuchtsauen unmittelbar nach dem Belegen in eine Mykotoxin- und eine Kontrollgruppe eingeteilt und während der gesamten Trächtigkeit in Buchten gehalten, die entweder mit mykotoxinbelas-
Entgegen den Vermutungen schadete mykotoxinbelastetes Stroh in den Versuchen von Agroscope LiebefeldPosieux den Tieren nicht.
Tabelle 1: Leistungsdaten aus drei Versuchen Mykotoxine 1. Versuch: Von 80 kg Lebendgewicht bis Mitte Trächtigkeit Aufnahme von Futter mit 2 mg DON und 0.4 mg Zearalenon pro kg Tageszuwachs (zwischen 80 – 100 kg Lebendgewicht) 760 g Alter bei der Erstbelegung 223 Tage Trächtige Jungsauen 7 von 9 Foetenzahl 11.7
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Kontrolle
910 g 221 Tage 8 von 9 12.1
2. Versuch: Laktationsfutter mit 3mg/kg DON a) Leistungen der Saugferkel Abgesetzte Ferkel Tageszuwachs Saugferkel b) Fruchtbarkeit im anschliessenden Reproduktionszyklus Trächtige Sauen Wurfgrösse
9.8 266 g
9.7 272 g
25 von 26 14.5
20 von 21 14.9
3. Versuch: Galtsauenhaltung auf Stroh mit 1.5 mg DON und 1 mg Zearalenon pro kg Trächtige Sauen Wurfgrösse
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36 von 40 12.4 4 2010 · UFA-REVUE
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Fazit Die Mykotoxinbelastung der Versuchsfutter lag in den ALP-Versuchen deutlich über den Orientierungswerten für Schweinefutter, ohne dass Fruchtbarkeitsprobleme auftraten. Dies widerspricht der manchmal geäusserten Vermutung, dass eine Mykotoxinbelastung des Futters, die unter diesem Richtwert liegt, schon Fruchtbarkeitsprobleme verursachen könne. Wenn Futteruntersuchungen im Falle von Leistungseinbussen und Fruchtbarkeitsproblemen zeigen, dass die Mykotoxinbelastung des untersuchten Futters über dem Orientierungswert liegt oder wenn das Futter oder Stroh verschimmelt ist, spielen Mykotoxine wahrscheinlich eine Rolle bei der Entstehung der Schwierigkeiten. Wenn der Mykotoxingehalt und die Keimbelastung des Futters sich unter den Orientierungswerten befinden, sollten weitere mögliche Ursachen des Problems genau abgeklärt werden. 䡵
Grenzwerte für den Menschen, Orientierungswerte für die Tiere Zum Schutze der Konsumenten existieren für Nahrungsgetreide und aus Getreide hergestellte Nahrungsmittel rechtlich bindende Grenzwerte für DON und Zearalenon.
Tabelle 2: Grenzwerte in Nahrungsmitteln für Menschen Mykotoxin DON
Lebensmittel Grenzwert (mg/kg) Getreide inklusive Mais 0.75 Brot 0.5 Zearalenon Halmgetreide 0.075 Mais 0.1 Brot 0.05 Quelle: Fremd- und Inhaltsstoffverordnung (FIV), Stand 1. Oktober 2009. Die aufgeführten Grenzwerte gelten für verarbeitetes Getreide beziehungsweise Mais.
1240 CX35 LP
In der Tierernährung gibt es dagegen für die Fusarientoxine keine gesetzlich festgelegten Grenzwerte, sondern lediglich Orientierungswerte.
1370 CX50
Tabelle 3: Orientierungswerte der EU für Tierfutter Mykotoxin
Tierart bzw. Orientierungswert (mg/kg) Tierkategorie in der Gesamtration (88 % TS) DON Schwein 0.9 Kalb 2 Kuh 5 Zearalenon Ferkel, Jungsau 0.1 Zuchtsau 0.25 Kalb, Kuh 0.5 Die Orientierungswerte der EU werden von ALP Posieux empfohlen. Als Orientierungswert wurde der tiefste Mykotoxingehalt in der Gesamtration gewählt, der je in einer wissenschaftlichen Untersuchung die Versuchstiere negativ beeinflusst hat, selbst wenn in vielen anderen Versuchen bei einer höheren Belastung keine negativen Auswirkungen festgestellt worden sind. Wenn der Mykotoxingehalt der Gesamtration unter dem Orientierungswert liegt, ist eine Schädigung der Tiere somit praktisch ausgeschlossen.
Autor Andreas Gutzwiller, Agroscope Liebefeld-Posieux (ALP), 1725 Posieux.
2070 CX50 LP T
3070 CX80 LP T
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Weitere Informationen zu den an ALP durchgeführten Mykotoxinuntersuchungen sind beim Autor erhältlich: andreas. gutzwiller@alp.admin.ch
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tetem oder mit mykotoxinfreiem Stroh eingestreut waren. Die Sauen hatten täglich rund eine Stunde Zugang auf eine Weide. Sowohl in der Mykotoxin- wie in der Kontrollgruppe waren 36 der 40 belegten Sauen nach maximal zwei Belegungen trächtig und ferkelten ab. Auch die Wurfgrösse der auf belastetem Stroh gehaltenen Sauen war nicht reduziert.
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Kampf dem Sommerloch JUNGSAUENAKTION Durch eine gezielte Planung der Remontierung beziehungsweise des Jungsauenzukaufes kann der Züchter und Mäster seinen Verdienst optimieren. Die Anicom AG gewährt einen Rabatt von 20 Fr. pro unbelegte «Primera»-Jungsau. Diese Aktion ist für Anicom-Kunden gültig ab einer Bezugsmenge von drei Jungsauen.
Hans Peter Wolf
Das Sommerloch, besser bekannt unter saisonalen Fruchtbarkeitsstörungen, ist ein auf vielen Zuchtbetrieben jährlich auftretendes
Phänomen. Es führt dazu, dass die betroffenen Züchter im nachfolgenden Frühjahr bei hohen Mastjagerpreisen weniger Mastjager verkaufen können.
Dadurch lässt sich einerseits die Nachfrage nach Schlachtschweinen während der Grillsaison nie vollständig mit inländischer Ware decken. Anderer-
Bei «Primera» Jungsauen kommt der Heterosiseffekt voll zum Tragen. Das Resultat sind wenig Umrauscher, viel abgesetzte Ferkel, eine lange Nutzungsdauer sowie eine hohe Lebensleistung. Via Deckung mit «Premo» Sperma lässt sich eine gute Mastschweinqualität erreichen.
Erfolgreiche Zusammenarbeit Im Interview verrät Franz Dörig von der Brühwilzucht GmbH im st. gallischen Gossau seine Erfolgsrezepte in der Ferkelproduktion. Was hat Sie dazu bewogen, Jungsauen von der Anicom AG zuzukaufen? Franz Dörig: Die ausgeglichene TopGenetik verbunden mit optimalen Muttereigenschaften sowie die Möglichkeit, immer vom gleichen Betrieb Remonten zu erhalten, waren die entscheidenden Kriterien, auf den Zukauf von «Primera» Jungsauen umzustellen. So kann der Zuchtbetrieb vollumfänglich mit der Mastjager-Produktion ausgelastet und optimiert werden.
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Von welchem Züchter erhalten Sie die Remonten? Die Jungsauen werden via Anicom ab MZE Kalchrain, 8536 Hüttwilen geliefert. Dort veredeln sie reine Schweizer Landrasse-Sauen zu F1 «Primera»-Sauen. Wie sind Sie mit der Qualität der Jungsauen zufrieden? Die «Primera» Tiere entsprechen genau den Vorstellungen und Anforderungen, um nachhaltig Erfolg zu haben. Sind Sie mit Ihrem Betrieb bei einem Zuchtprogramm dabei? Ja, der Betrieb ist dem UFA 2000 angeschlossen. Die erfassten Sauenblätter stellen
wir der UFA zu. Dort werden sie eingelesen und ausgewertet. Die Resultate sind für mich ein sehr gutes Managementinstrument für die wirtschaftliche Führung der Schweinezucht. Warum haben Sie sich für den UFA 2000planer entschieden? Wie erwähnt, sind die meisten Zuchtprogramme auf dem Schweizer Markt mehr auf die «Vergangenheit» ausgerichtet. Mit dem UFA2000planer erhalten wir jedoch wertvolle Informationen, mit denen wir agieren können und nicht nur reagieren müssen. Zudem bilden die Arbeitslisten eine gute Grundlage, um jede Muttersau individuell zu beurteilen.
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Grafik: Fahrplan beim Jungsauenzukauf
In Ton und Bild Unter www.ufarevue.ch kann ein Film über die Ferkelproduktion der Brühwilzucht GmbH angeschaut werden. Besprochen werden die Gründe für den Jungsauenzukauf sowie die Massnahmen für eine erfolgreiche Eingliederung. Jules Birrer von der Anicom erklärt, wie die Tierhandelsfirma der fenaco zu einem ausgeglichenen Jagerangebot beiträgt.
Fr./kg 8.0 7.5 7.0
Januar 2011
Dezember 2010 September 2010
Jagerverkauf Mai 2010
6.5 April 2010
6.0 5.5
el m Artik zu diese u e . c h lm fi o e v e Vid .ufar www
Jagerverkauf
Jungsauen abferkeln
Jungsauen belegen!
Jungsauen zukaufen (170 Tag)
5.0
Preiskurve Mastjager (25 kg)
4.5 4.0
1 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25 27 29 31 33 35 37 39 41 43 45 47 49 51 52 Wochen 1 bis 52
seits profitieren die Mastjager-Produzenten nicht im vollen Umfang von den vorteilhaften Mastjager-Preisen im Frühjahr.
Besamungsmanagement (Zeitmangel durch Ernte) eine entscheidende Rolle.
ist wirtschaftlicher als Experimente mit Problemsauen.
Sauenzukauf oder mehr Besamungen Treten nun trotz Optimie-
Rechtzeitig handeln Trotz des in
Schon beim Wildschwein Die
rung der Managementfaktoren weiterhin gehäuft Fruchtbarkeitsstörungen auf, so empfiehlt es sich, im Frühsommer gezielt Jungsauen zuzukaufen beziehungsweise bis zu 20 % mehr Tiere auf diesen Zeitpunkt zu belegen. Auf erfolgreichen Betrieben wird der Bestand aktiv remontiert. Speziell in Zeiten, während denen man mit Fruchtbarkeitsstörungen rechnen muss (Sommermonate, Betriebsaufstockungen), sollen genügend Jungsauen bereitgehalten werden, um Alt- und Problemsauen ersetzen zu können. Die Arbeit mit leistungsfähigen Jungsauen
Ursachen des Sommerlochs sind vielfältig. Ihren Ursprung haben sie beim Wildschwein. Dieses hat ein deutlich ausgeprägtes saisonales Brunstverhalten, das in abgeschwächter Form auch noch beim Hausschwein vorkommt. Selbst unter optimalen Haltungs- und Fütterungsbedingungen wird der Anteil Umrauscher in den Sommermonaten immer etwas höher liegen. Daneben spielen neben der Futteraufnahme noch die Tageslichtlänge- und Intensität, Hygieneprobleme, Fütterungsmängel, Wasserversorgung sowie Fehler beim
Welches Sperma beziehungsweise welche Endprodukteeber werden bei Ihnen eingesetzt? Im Rahmen der Endprodukteprüfung bekommen wir das Sperma von der Suisag zugeteilt. Es ist vorwiegend Sperma von jungen Endprodukteebern. Wie werden die Tiere vermarktet? Die Mastjager werden vollumfänglich via Anicom vermarktet und gelangen an fest zugewiesene Mäster in der Region. Wieso werden die Tiere via Anicom vermarktet? Die Preistransparenz, termingerechte Vermarktung sowie eine korrekte
Abrechung sind die wichtigsten Kriterien für unsere Wahl. Zudem erhalten wir das Geld innerhalb von zehn Tagen. In einem Produktionsbetrieb fallen laufend Kosten an, die beglichen werden müssen. Daher ist es eminent wichtig, dass man sich auf regelmässige und schnelle Zahlungen des Vermarkters verlassen kann. Welche Dienstleistungen des Vermarkters sind für Sie von Bedeutung? Das Engagement am Markt, die Möglichkeit, die Betriebsdaten via Internet zu erhalten, sowie die Beteiligung am Zuchtprogramm gehören zu den Dienstleitungen, welche wir von einem kompetenten Vermarkter erwarten.
den letzten Jahren auf vielen Betrieben angestiegenen Jungsauenzukaufes haben die negativen Effekte des Sommerloches nicht abgenommen. Der Grund ist meistens der im Jahresverlauf zu spät gewählte Zeitpunkt des Zukaufes. Berechnungen haben gezeigt, dass zusätzliche Jungsauenzukäufe idealerweise in den Monaten April bis Juni getätigt werden sollten (Grafik).
20 Fr. Rabatt Die Anicom AG startet deshalb nach dem Erfolg im Jahre 2009 eine gezielte Aktion zur Unterstützung eines optimalen Herdenmanagements. Zukäufe von unbelegten «Primera» F1-Jungsauen (Edelschwein x Landrasse) in Top-Qualität werden im Zeitraum vom 1. April bis 30. Juni 2010 ab drei Stück pro Lieferung mit je 20 Fr. Rabatt honoriert. Durch eine gezielte Remontierung können Zuchtbetriebe das Sommerloch wirksam umgehen und in vollem Umfange von hoffentlich attraktiven Mastjagerpreisen im Frühjahr 2011 profitieren. 䡵
Autor Hans Peter Wolf, Geschäftsleitungsmitglied bei der Anicom AG, 9501 Wil Tätigen Sie Ihre Jungsauenplanung frühzeitig und bestellen Sie beim UFA 2000 Berater oder der Anicom AG unbelegte Jungsauen für die definierte Preisaktion vom 1. April bis 30. Juni 2010. www.anicom.ch
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Produzieren, was der Markt will VOLLMILCH-KÄLBERMAST IP-Suisse sucht neue Betriebe, die Kälber mit Vollmilch mästen. Die Landwirtschaft hat ein Interesse daran, dieses Marktpotenzial auszuschöpfen und von den höheren Erlösen der Labeltiere zu profitieren. Ein Schlüssel, um die nötige Schlachttierqualität erreichen zu können, liegt in einer optimierten VollmilchErgänzung.
Alfred Erni
Urs Spescha
20 000 Landwirtschaftsbetriebe vermarkten ihre Produkte mit dem Label «IP-Suisse» (IPS). Präsident vom Verein IPS ist Andreas Stalder, der in Höchstetten-Hellsau (BE) einen Milchproduktionsbetrieb führt. Im Interview erklärt er, wo die Chancen und Gefahren der IPS-Kälbermast liegen.
UFA-Revue: Was ist die Philosophie von IPS?
Andreas Stalder: Wir wollen offen sein und Lebensmittel lancieren, die der Konsument nachfragt. Landwirte sollen nicht an eine Vertragsproduktion gebunden werden, sondern die Chance erhalten, über IPS von höheren Preisen zu profitieren und Marktbedürfnisse gezielt mit Schweizer Agrarprodukten zu decken. Es ist nicht auszuschliessen, dass sich IPS künftig auch auf dem Milchmarkt engagiert. Gibt es in der Verkaufskommunikation nicht Probleme in der Abgrenzung zu Bio? In der Schweiz lassen die klimatischen Bedingungen, die Niederschläge und die Böden eine intensivere Produktion zu. Dieser Standortvorteil soll bei der IPS-Produktion genutzt werden, ohne dass dabei die Ökologie und Ökonomie zu kurz kommt. Die Produktion nach Tabelle: Preise für «TerraSuisse»-Schlachtkälber (KV) Klassen C H T+ T T– A X 76
«TerraSuisse»-Prämie sofern Fettklassierung 2, 3 oder 4 Zuschlag/Abzug TerraSuisse-Prämie Schlachtgewicht 1.20 0.80 bis 140 kg 1.00 0.80 bis 140 kg 0.40 0.80 bis 140 kg – 0.80 bis 130 kg – 0.80 0.20 bis 130 kg – 1.50 – bis 125 kg n.V. – bis 125 kg
den IPS-Richtlinien führt zu einer hohen Bioeffizienz und Biodiversität.
Premium-Kälber gefragt Gemäss IPS-Richtlinien produzierte Vollmilch-Mastkälber sind gesucht. Warum? Untersuchungen der Hochschule St. Gallen haben gezeigt, dass Schweizer Fleisch, mit Tierwohl und Ökologie gekoppelt, im Verkauf über sehr gute Chancen verfügt. 2009 konnten wir rund 40 000 IPS-Kälber vermarkten. Das ist rund ein Viertel am Schlachtkälbermarkt. Bei genügendem Angebot wären über 60 000 Kälber absetzbar. Kalbfleisch ist beliebt und IPS ein gutes Programm, dem die Konsumenten vertrauen. Zu diesem Vertrauen trägt auch die durchgehende Zertifizierung auf allen Wertschöpfungsstufen bei. Die Wirtschaftskrise ging also am Konsum von IPS-Kälberfleisch spurlos vorbei? Es ist erstaunlich, wie krisenresistent sich der Kälberfleisch-Markt jeweils verhält. Vor allem in wohlhabenden Regionen, beispielsweise rund um die Stadt Zürich, wird Kälberfleisch nachgefragt, auch wenn die Wirtschaftssituation schlecht ist. Ein grosses Thema sind momentan die Würzfleisch-Importe, wovon besonders der Kälberbereich betroffen ist. Ja, aber Schweizer Kalbfleisch hat einen hohen Stellenwert. Es gibt auch Grenzgänger, die extra in die Schweiz kommen, weil sie Schweizer Ware kaufen wollen.
Kalbfleisch muss sich klar von Rindfleisch abgrenzen. Je heller, desto teurer ist das Kalbfleisch verkaufbar. Ein entscheidender Erfolgsfaktor zur Produktion schöner Schlachtkörper stellt die Genetik dar. Leider gibt es zu wenig Mastrassen-Tränker auf dem Markt. IPS hat zusammen mit Swissgenetics ein professionelles Programm zur Steigerung von Mastrassen-Besamungen durchgeführt, indem Gutscheine abgegeben wurden. Aber der Trend zu Milchrassen-Besamungen liess sich damit nicht stoppen. Können die Qualitätsanforderungen in der Schweiz nicht erreicht werden, drohen zunehmende Edelstückimporte. Die Detailhändler werden nicht ewig auf bessere Qualitäten warten. Wichtig ist, dass sich das Qualitätsdenken auf allen vorgelagerten Stufen durchsetzt. Bietet der Einsatz von gesextem Samen eine Lösung? Ja, gegenüber solchen neuen Technologien ist IPS offen. Mit Spermasexing lässt sich die Anzahl weiblicher Tiere, die es zur Remontierung braucht, gezielt steuern. Dann können mehr Tiere mit Mastrassen besamt werden. Wie hat sich die neue Preismaske (Tabelle) auf die Kälberqualität ausgewirkt? Gegenüber dem früheren Preissystem wird heute eine hohe Qualität stärker belohnt, während Qualitätsmängel etwas mehr Abstriche zur Folge haben. Das hat die Schlachtkälber-Qualität positiv beeinflusst und die bäuerliche Kälbermast wurde gestärkt.
Bessere Qualitäten nötig Die Schlachtqualitäten der Kälber sollen noch verbessert werden. Warum?
Die Abnehmer fordern 70 % mit T3 und besser. Wie lässt sich dies erreichen? 4 2010 · UFA-REVUE
NUTZTIERE Wir sind auf dem Weg zum Ziel. Aber es braucht noch zusätzliche Anstrengungen. Eine hohe Bedeutung hat eine enge Zusammenarbeit der Marktpartner und eine konsequente Umsetzung des vorhandenen Wissens. Die UFA setzt sich via Fütterungs- und Hygieneberatung sowie via Angebot spezifischer Vollmilch-Ergänzer aktiv für eine gute Schlachtkälberqualität ein. Es ist für IPS wertvoll, auf die Kompetenz der UFA-Berater zurückgreifen zu können. Auf Betrieben, welche die Tipps der UFA-Berater aktiv umsetzen, lässt sich eine Verbesserungen in der Schlachttierqualität feststellen.
Mangel im Sommer Im Sommer gelangen jeweils zu wenig mit Vollmilch gemästete Kälber auf den Markt. Gibt es Lösungsansätze, um das Angebot zu stabilisieren? Das Problem ist erkannt und es werden Lösungen gesucht. Im Sommer werden die Tränker und die Milch auch deshalb knapp, weil viele Vollmilchmast-Betriebe sich in voralpinen Zonen befinden, wo die Tiere zur Alp gehen. Eventuell müssen wir mit den Abnehmern die Preismaske weiter optimieren, um neue Anreize zu schaffen. Verändern sich die Anfordeurngen an IPS-Kälber? Nein, die bisherigen Richtlinien haben sich bei Produzenten und Abnehmern etabliert. Aber wenn nötig, wird selbstverständlich reagiert, wie dies ja auch in der Vergangenheit bereits der Fall war. So sah man, dass BTS und RAUS bei der IPS-Kälbermast nicht Pflicht sein sollte, weil sonst zu viele gute Betriebe ausgeschlossen würden.
ben in der Bergzone gemästet. Gerade solche Betriebe wollen wir fördern. Sie sind hochmotiviert, die Biodiversitätsanforderungen zu erfüllen. Denn mit der Biodiversität lässt sich Geld verdienen. Dank langer Übergangsfristen hält sich der Umstellungsdruck in Grenzen. Sind Konsumenten wirklich bereit, für Biodiversität einen Mehrpreis zu bezahlen? Biodiversität wird wahrgenommen und gewünscht und ist eine Marktchance für Schweizer Agrarprodukte. Besser die Landwirtschaft bewegt sich selber in diese Richtung, anstatt dass der Bund die Biodiversität vorschreiben muss. Dass die Landwirte mitmachen, zeigt sich unter anderem am Beispiel des Kantons Bern. Kürzlich ist dort eine Preisaktion für Ökoflächen-Saatgut und Obstbäume lanciert worden und innerhalb nur eines Monats wurden über 1000 Hochstammbäume bestellt. 䡵
Management und Kontrolle – das A und O der Kälbermast Kälbermast ist mit Risiko verbunden und Erfolg nicht garantiert. Berücksichtigt der Mäster aber die wichtigsten Grundsätze, ist eine erfolgreiche Kälbermast möglich. Eine gezielte Einstallkontrolle der Tränker (Fieber, Nabelentzündungen, Tränenfluss, geschwollene Gliedmassen, Durchfall, Husten) sowie eine exakte Einstallprophylaxe sind wichtig. Denn nur gesunde Kälber können ihr Potenzial ausschöpfen. Ein trockenes Strohbett, ein genügend hoher Luftaustausch im Stall wie auch regelmässige Reinigungs- und Kontrollarbeiten spielen in der Kälbermast eine bedeutende Rolle. Schöne Schlachtkörper dank richtiger Ergänzung Vollmilch alleine bringt dem Kalb zu wenig Energie und Wirkstoffe, was schlussendlich zu schlecht ausgebildeten Schlachtkörpern (Fleischigkeit) und schmerzhaften Abzügen der Verarbeiter führt. Zu Beginn der Mast empfiehlt sich der Einsatz leichtlöslicher Vitamin- und Spurenelementkonzentrate wie UFA top-start, welche die Abwehrkräfte der Kälber unterstützen und die Sauglust fördern. Nebst rund 1000 l Vollmilch hilft zusätzliche Energie aus einem Vollmilchergänzer wie UFA 201 (50 bis 60g pro Liter Vollmilch), die gewünschte Schlachtkörperqualität (T3 oder besser) zu erreichen. Zum Einsatz von Vollmilchergänzern noch einige Tipps: • Dosierungsempfehlungen einhalten. • Dosierungen kontrollieren (Vorsicht: Stellt der Automat von Milch auf Wasser um, muss die Dosierung ebenfalls angepasst werden!). • Regelmässige und gründliche Reinigung des Futterautomaten.
«Gelingt es, 70 % Schlachtkälber mit guter Qualität zu erreichen, hat das IP-Suisse Programm eine rosige Zukunft», ist Andreas Stalder überzeugt.
Biodiversität ist machbar 2011 müssen Betriebe, die in die «TerraSuisse»-Kanäle der Migros liefern, 12 Biodiversitätspunkte erreichen. Werden Kälbermäster aus der IPS-Produktion aussteigen? IPS-Kälber werden häufig von FamilienbetrieUFA-REVUE · 4 2010
Autoren Alfred Erni, Leiter Kälberbereich UFA AG, Urs Spescha, UFA Marketing, 3360 Herzogenbuchsee Interessieren Sie sich für die IP-Suisse Kälbermast oder benötigen Sie eine Beratung? Die UFA-Fütterungsspezialisten helfen gern weiter. www.ufa.ch
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XY ungelöst im Rinderstall BESTANDESMEDIZIN Neben grossen finanziellen Verlusten führen lang andauernde Tiergesundheitsprobleme meist zu massiven Beeinträchtigungen der Arbeitszufriedenheit und bergen ein hohes Potenzial an Frustration. Das muss nicht sein! Eine Schwachstellenanalyse kann bei gehäuft auftretenden Erkrankungen frühzeitig Lösungsansätze aufzeigen und vor Schlimmerem bewahren.
Markus Rösch
Nicht selten wenden sich verzweifelte Landwirte auf Empfehlung ihrer Bestandestierärzte an die tierärztlichen Spezialisten vom Rindergesundheitsdienst (RGD), weil sie seit Jahren mit Tiergesundheitsproblemen im Rinderstall zu kämpfen haben. So auch ein Landwirt aus dem Kanton Aargau, der trotz intensiver Zusammenarbeit mit seinem Bestandestierarzt und mit den Empfehlungen privater Berater sein seit vier Jahren bestehendes Problem mit hohen Zellzahlen nicht in den Griff bekam.
Alarmierende Zahlen Typischerweise wurden von ihm hohe Ausmerzungsraten, zahlreiche Kühe mit dauerhaft hohen Zellzahlen, viele akute Euterentzündungen und als deren Folge hohe Behandlungskosten beklagt. Bei genauerer Analyse der Milchleistungsdaten der letzten drei Jahre durch den RGD konnte das ganze Ausmass des Problems erfasst werden: Deutliche Reduktion der durchschnittlichen Milchleistung von rund 30 auf 25 l/Kuh und Tag, mehr als eine klinische Mastitis pro Kuh und Jahr (Grenzwert: ein Fall pro vier Kühe und Jahr oder 25 % der Kuhherde), theoretische Tankmilchzellzahlen seit zwei Jahren zwischen 300 000 und 400 000 Zellen/ml (Alarmwert 150 000 Zellen/ ml) sowie meist zwischen 30 und 40 % der Kühe (Alarmwert 20 %) mit mehr als 150 000 Zellen/ml.
Tests mit unterschiedlichen Resultaten Von einzelnen Kühen wurden bereits Milchproben bakteriologisch untersucht deren Ergebnisse sehr unterschiedlich waren. So konnte nur 78
bei zwei Tieren der gefürchtete Keim Staphylokokkus aureus nachgewiesen werden, wohingegen die anderen Proben vor allem Streptokokkus uberis und andere Staphylokokken enthielten. Bevor die Tierärzte des RGD den Betrieb besucht hatten, wurde von ihnen eine sterile Milchprobenentnahme und bakteriologische Untersuchung von allen Vierteln aller laktierenden Kühe veranlasst. Daraus resultierte ein sehr überraschendes Ergebnis: 66 % der Kühe hatten in mindestens einem Viertel Corynebakterium bovis und 33 % der Kühe in mindestens einem Viertel andere Staph. Nur ein Tier war für Staphylokokkus aureus positiv. Corynebakterium bovis und andere Staphylokokken sind Besiedler des Strichkanals. Beide Erreger führen zu einem Anstieg der Zellzahl, können aber auch trotz ihrer schwachen Pathogenität klinische Mastitiden verursachen. Durch Reinigung, Melkarbeit, Melktechnik und Hautpflege lassen sich beide Keime beeinflussen.
• Der Melker trug keine Melkhandschuhe. • Ein Vormelkbecher wurde nicht verwendet.
Schwachstellenanalyse Mit dem Wissen um die vorherrschenden Keime und den dafür relevanten Problembereichen wurden beim Betriebsbesuch neben der Fütterung und Haltung daher besonders die hygienischen Aspekte rund ums Euter und ums Melken, die Melktechnik sowie die Euterpflege unter die Lupe genommen. Insbesondere waren folgende Aspekte zu bemängeln und zu verbessern: • Tiefe Reinigungsfrequenz der Laufgänge und dadurch hoher Eintrag von Kot in den Melkstand. • Eine Melkreihenfolge wurde nicht eingehalten. 4 2010 · UFA-REVUE
NUTZTIERE • Unbefriedigende Reinigung der Zitzen. • Unvollständiges Zitzendippen mit zu schwach konzentrierter Lösung. • Alte Zitzengummis mit Auflagerungen am Zusatzmelkzeug (Standeimer für Frischabkalber und Euterkranke). • Grenzwertig tiefes zitzenendiges Vakuum bei hohen Minutengemelken. • Unfachmännische Querschnittsverengungen an den langen Pulsschläuchen. Neben den melkbezogenen Empfehlungen wurde dem Landwirt nochmals nahegelegt, chronisch erkrankte und erfolglos behandelte Tiere unbedingt auszumerzen und beim Tierzukauf die Zellzahlen der letzten elf Wägungen zu verlangen und bei Überschreitung des
Alarmwertes vom Kauf abzusehen. Der überwiegende Teil der Empfehlungen wurde vom Landwirt umgesetzt. Vor kurzem konnte er von einer deutlichen Verbesserung der Situation berichten und dies bereits nach wenigen Monaten.
Zitzendippen wichtig Eine soeben erschienene Studie aus den Niederlanden, die den Einfluss verschiedener Managementfaktoren auf den Tankmilchzellgehalt sowie auf das Auftreten von klinischen Mastitiden untersuchte, konnte belegen, dass ungeachtet um welchen Erreger es sich handelt, das Zitzendippen nach dem Melken den grössten Einfluss darauf hat. Des Weiteren wurden folgende vier Management-
massnahmen zusammen als die wichtigsten erachtet: • Kühe sollten nach dem Melken für eine gewisse Zeit stehen (frisches Futter für alle anbieten!), • Melkzeug-Zwischendesinfektion vor allem nach Problemtieren, • separates, frisches Reinigungstuch für jede einzelne Kuh und • Melkhandschuhe tragen.
Wird die Milch regelmässig auf ihre Qualität kontrolliert, lassen sich wirtschaftliche Schäden eher vermeiden.
Fazit Anhand der Alarm- und Grenzwerte müssen Eutergesundheitsprobleme frühzeitig wahrgenommen und gelöst werden. Zellzahlprobleme müssen für jeden Betrieb individuell angegangen werden. Von grösster Wichtigkeit ist der Nachweis der beteiligten Eutererreger, weil dadurch der Fokus auf bestimmte Problembereiche gelenkt werden kann. Einwandfreie Melktechnik ist Voraussetzung für eine gute Eutergesundheit. Massnahmen, welche die Hygiene und Melkarbeit verbessern sind immer umzusetzen. Chronisch kranke und erfolglos behandelte Tiere müssen ausgemerzt werden. Beim Tierzukauf gilt es, die Eutergesundheit äusserst kritisch zu betrachten. Liegen Bestandsprobleme vor, werden diese vorerst mit dem Bestandestierarzt besprochen und gelöst. Stellen sich die gewünschten Verbesserungen nicht ein, so kann der RGD in Absprache mit dem Bestandestierarzt zugezogen werden. Der RGD erarbeitet schwerpunktmässig Lösungen in den Bereichen Eutergesundheit, Klauengesundheit, Kälbergesundheit und Fruchtbarkeit. 䡵
Autor Dr. med. vet. Markus Rösch ist Fachtierarzt für Rinder. Nach mehrjähriger Tätigkeit an zwei Tierspitälern und in zwei tierärztlichen Praxen ist er seit August 2009 Mitarbeiter beim Rindergesundheitsdienst (RGD) / Agridea. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich der Bestandesmedizin von Milchvieh- und Kälberbetrieben. www.rgd.ch
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NUTZTIERE
Mehr Speck mit Konditionierungsfutter JUNGSAUENAUFZUCHT Die Fruchtbarkeit der Schweizer Sauenrassen, besonders der «Primera» Sauen, nimmt kontinuierlich zu. Die Umsetzung der aktuellen Fütterungserkenntnisse trägt dazu bei, das Potenzial dieser Sauen auszuschöpfen.
Heinz Seelhofer
Pius Affentranger
Ferkelproduzenten und Mäster streben im Stall eine möglichst hohe Rendite an. Dem Ferkelproduzenten gelingt dies mit überdurchschnittlichen Fruchtbarkeits- und Aufzuchtleistungen. Er will seine bestehenden Stallplätze optimal auslasten und dem Mastbetrieb grosse, genetisch einheitliche Ferkelposten anbieten. Der Mäster erreicht eine hohe Rendite, wenn seine Mastschweine eine überdurchschnittliche Mastleistung erbringen und er Tiere abliefert, die bezüglich Magerfleischanteil im Zuschlagsbereich liegen.
«Primera» als Basis Der Einsatz von «Primera» Sauen (Schweizer Edelschwein x Landrasse) bildet die Basis dafür, dass Ferkelproduzent und Mäster ihre Ziele mit höherer Sicherheit erreichen. Durch den Zukauf der Jungsauen von einem anerkannten Züchter kann sich der Ferkelproduzent ganz auf die Optimierung seiner Betriebszahlen konzentrieren. Der Einsatz von «Primera» Sauen stellt ein wichtiger Baustein für den Erfolg dar. Ebenso entscheidend ist die Vorbereitung der Jungsauen auf ihren Einsatz in der Sauenherde, die Eingliederung auf dem Betrieb. Professionelle
Eingliederung
Durch eine gezielte Eingliederung wird das Krankheitsrisiko für die Stammher-
de und die Jungsauen minimiert. Die Jungsauen können sich langsam an die neue Umgebung gewöhnen. Wichtig ist ein abgetrennter Eingliederungsstall für Jungsauen. Dieser soll konsequent im Rein-Raus-Verfahren bewirtschaftet werden. Trotz der isolierten Haltung darf der Kontakt zu den Jungsauen nicht vernachlässigt werden. Die Tiere sollen den schonenden und freundlichen Umgang des neuen Tierbetreuers kennenlernen. Zutrauliche Sauen sind viel umgänglicher und empfinden weniger Stress. Dazu kommt die gezielte Fütterung der Jungsauen.
Fett ist wichtig In den vergangenen Jahrzehnten ist durch die Zucht fleischreicher Schweine der Fettanteil am Körper stetig zurückgegangen. Dabei ist das Körperfett für den Organismus aus mehreren Gründen wichtig: Zunächst hilft es als Isolationsschicht mit, eine konstante Körpertemperatur aufrecht zu erhalten. Während der Säugezeit ist das Körperfett eine wichtige Energiereserve. Zudem dient es Speicherort unter anderem für fettlösliche Vitamine und Hormone. Mehrere Untersuchungen haben gezeigt, dass die Fruchtbarkeitsmerkmale eng mit dem Körperfettanteil zusammenhängen. Mehr Rückenspeck bei 100 kg schweren Remonten führte bei
Tabelle: Entwicklung von Gewicht und Fettdicke Eigenleistungsprüfung (ELP) bis nach Absetzen 1. Wurf; 21 Versuchstiere Ankunft Nach Anfang UFA Bühl ad libitum Trächtigkeit (nach ELP) Phase Alter bei Messung Tage 165 196 260 Lebendgewicht kg 91 116 147 US Fettdicke mm 10.1 12.6 14.8 80
Ende Trächtigkeit (Umstallen) 345 196 16.2
Ende Säugezeit (Absetzen) 385 164 13.0
ihren späteren Würfen zu mehr und schwereren Ferkeln, ausserdem erhöhte sich ihre Langlebigkeit. Ein gezielter Aufbau des Körperfettanteils bei Jungsauen und künftigen Muttersauen ist demnach erwünscht.
Energiereich füttern, aber wie? Der ideale Zeitraum zur Förderung des Körperfettanteils liegt zwischen der Eigenleistungsprüfung (ELP, Feldprüfung) und dem Belegen. Dafür wird ein energiereiches Futter mit einem tiefen Proteingehalt empfohlen. Häufig eingesetzt, aber in dieser Phase ungeeignet, sind Schweinemast- oder Säugendfutter. Sie enthalten zuviel Protein. Beim Galtsauenfutter dagegen liegt der Energiegehalt zu tief. Die Lösung sind Konditionierungsfutter für Jungsauen wie UFA 367 mit einem hohen Energiegehalt und einem optimalen Lysin:VES-Verhältnis. Das UFA 367 wird von der ELP bis zum Belegen gefüttert, und zwar je nach Kondition mit 3 bis 3.5 kg pro Jungsau und Tag (siehe auch Kasten).
Versuch auf UFA-Bühl Der Versuchbetrieb UFA-Bühl kauft alle Jungsauen unbelegt zu und füttert sie während der Eingliederungsphase mit dem Konditionierungsfutter UFA 367. 2009 wurde die Entwicklung der Jungsauen von der ELP bis zum Abferkeln anhand von Lebendgewicht und Körperfettanteil verfolgt. Gleichzeitig mit der Tierwägung erfolgte immer eine Messung der Rückenspeckdicke. Für die Schätzung des Körperfettanteils gilt die Rückenspeckdicke als gutes Mass. Die Messung erfolgte auf Höhe der letzten Rippe mit einer wiederholten Ultraschall-Punkt4 2010 · UFA-REVUE
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Das Konditionierungsfutter für Jungsauen UFA 367 wird als Alleinfutter ab dem 160. Lebendtag bis zum Decken eingesetzt. Dank 13.2 MJ VES und dem tiefen Proteingehalt wird der Körperfettaufbau gefördert. Das Futter ist bestmöglich mit Mineralstoffen ausgerüstet und erlaubt das Füllen der Depots. Die Zulage von L-Carnitin unterstützt den Fettstoffwechsel. Biotin und organische Spurenelemente fördern die Klauenbildung und bereiten die Jungsau optimal auf die Reproduktionsphase vor.
messung (Renco-Lean-Meater). Von der ELP bis zum Absetzen kamen komplette Datensätze von 21 Tieren zusammen. Nach der Ankunft der Jungsauen wurde das Konditionierungsfutter UFA 367
während eines Monats ad libitum eingesetzt, danach bis zum Decken mit 32 MJ/Tag. Nach dem Decken wurde auf das Galtsauenfutter (UFA 362 Extra) und beim Abferkeln auf das Säugendfutter (UFA 361 Extra) gewechselt. Die Tabelle enthält das durchschnittliche Lebendgewicht und die Ultraschall-Fettdicke von der ELP bis zum Absetzen nach dem ersten Wurf.
Über 0.5 mm Speck pro Woche Während den ersten 30 Tagen führte die ad libitum Fütterung auf UFA-Bühl zu einem starken Fettzuwachs. In dieser Phase wuchs die US-Fettdicke im Mittel über 0.5 mm pro Woche. Während der restriktiven Fütterung (32 MJ VES) betrug der Rückenspeckzuwachs bis zum Decken immerhin noch über 0.2 mm
Grafik: Entwicklung der Rückenspeckdicke Zunahme US Fettdicke (mm/Woche)
UFA 367
0.8 0.6
0.57
0.4
0.23
0.2
0.12
0.0 – 0.2 – 0.4 – 0.6
– 0.56
– 0.8 Ad libitum Phase
32 MJ-Phase
pro Woche. Aus diesen Zahlen geht hervor, dass das Konditionierungsfutter den Rückenspeck messbar erhöhte. Bei einem früheren Einsatz auf UFA-Bühl nahm die US-Fettschicht bei Jungsauen bis zum Abferkeln mit einem Konditionierungsfutter doppelt so stark zu wie bei der Kontrollgruppe. Dass Fettreserven nötig sind, zeigte sich während der Säugezeit: Während der zirka vierwöchigen Säugezeit verloren die Jungsauen des ersten Wurfes total über 3 mm Rückenspeck.
Fazit Es hat sich gezeigt, dass die Speckschicht mit Konditionierungsfutter überproportional zulegt. Etwas mehr Speck entspricht den Anforderungen in dieser Wachstumsphase. Mit dem Konditionierungsfutter kann die Fütterung einen Beitrag zur optimalen Eingliederung und eine hohe anschliessende Leistungsbereitschaft leisten. 䡵
Trächtigkeit
Säugezeit
Ein eigenes Stallabteil mit separater Desinfektionsschleuse am Eingang und separater Bewirtschaftung sowie ein grosszügiges Raumangebot gehören zu den Erfolgsfaktoren bei der Eingliederung von Jungsauen.
Autoren Heinz Seelhofer, Betriebsleiter UFA-Bühl, 5604 Hendschiken Dr. Pius Affentranger, Leiter UFAForschung, 3360 Herzogenbuchsee Merkblatt Das Suisag-Merkblatt «Jungsauen professionell eingliedern» (www.suisag.ch) fasst auf wenigen Seite die entscheidenden Punkte für eine erfolgreiche Eingliederung zusammen. Jungsauenaktion Zukäufe von unbelegten «Primera»-Jungsauen in Top-Qualität werden bis zum 30. Juni 2010 ab drei Stück pro Lieferung mit je 20 Fr. Rabatt honoriert (siehe Artikel «Kampf dem Sommerloch»).
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Marktplatz Fortsetzung von Seite 69 Hochdruckreiniger Ehrle, Heisswasser 180 bar, Fr. 950; Druckfass Hochdorf, 3000 l, mit Kaiser-Pumpe, Fr. 550 056 622 22 49 Druckfass Kaiser, 3200 l, Fr. 2000 044 767 12 77 ab 18 Uhr Strohmühle Vakumat mit Melassiergerät; Schwingzubringer Lanker, Schüttler 079 626 72 49 Traktor New Holland TVT, 190 PS, Jg. 2004, 3500 Std., FH Luftbremse, Fr. 89'000 079 472 55 17 Strohmühle Universal D, mit Dosiervorrichtung für Melasse, 3 verschiedene Siebe vorhanden, Fr. 1000; Tauchsieder 380 V, zum 200 l-Fässer erwärmen, Fr. 250 052 653 12 00
Tischfräse Kitty, fahrbar, mit Schiebtisch, 380 V, Fr. 2200; Tischfräse Altendorf, Profimaschine, grosser Schiebtisch für Platten etc., Fr. 4800 079 424 47 22
Maschinenschrauben, neu, Dimensionen von M10 x 60 bis M16 x 460, Güte 4.6, ideal für Eigenbau mit Rundholz, Fr. 0.70 - 1.00 / kg, je nach Abnahmemenge 079 459 83 06
Elektrokabel, 30 m, 5-Polig, Stecker J15, Fr. 100 071 455 11 53
Pferdewagen, für 6 Personen hinten und 2 Personen auf Bock, 2.4 m lang, 1.4 m breit, fein gefedert, 13'' Pneuräder, super Drehkreuz, Fr. 150 079 459 83 06
Heugebläse Lanker, Injektionsgebläse 20 PS, Fr. 1500 079 335 97 47 Zuckerrübenvollernter Kleine, Automatik 5002, Fr. 900 ab Platz 077 464 87 17 Big Bags günstig abzugeben 079 426 06 35 Doppelräder 12.4 / 36, Patent Müller, 5 Stern, Profil 90 %, passend zu 16.9 / 30 Fr. 1900 041 921 16 35 Brennholz, Fr. 67 / Ster 041 921 16 35
Kreiselschwader Deutz Fahr, sehr gepflegt, einsatzbereit 034 413 00 08
Kettenzug Demag, 1 t, 5 m/min, ca. 4 m Hub, 400 V, ca. 80 kg schwer, Fr. 450; Kettenzug Meili Yale, 1 t, 5 m/min ca. 6 m Hub, 400 V, Fr. 450 079 459 83 06
Pneuwagen, 2 Stk., Holz, 5 t und 6 t; Garegge, 3.50 m; Mähwerk Bademo, 2.80 m; Förderband, 9 m 079 718 24 09
2-Scharpflug Kverneland F3, Blattfedern, guter Zustand, Fr. 750, zusätzlich neue Verschleissteile erhältlich 079 759 83 06
Milchpumpe, Chromstahl; Vakuumpumpe Hektor; Abtrennwände Argolit; Polyestertrog 60 x 40, 9 Stk.; Autoanhänger Saris, 110 x 210; Polyestersilo, 45 m3; Viehanhänger, 170 x 110 032 392 35 33
Diverse Förderbänder 079 426 06 35
Förderband Blaser, 10 m, günstiger Preis 055 440 36 87 Kreiselheuer Claas, occ., funktionstüchtig, 4.20 m Arbeitsbreite, manuell aufklappbar, Fr. 550 079 633 94 30 Bandrechen, zu Aebi AM20, CC56, CC66, Jg. 2004, wie neu, Fr. 2800; Kreiselheuer Vicon, 4 m, Jg. 2002, 3 Seiten hochklappbar, ideal für 2-Achsmäher, top Zustand, Fr. 3400 079 424 47 22 82
Traktor Fiat 766 DT, Allrad, 6280 Std., Mauser Fix Kabine, 78 PS, mit Frontlader, Fr. 8200 079 459 83 06 Schneepflug Hunziker J1V, 2.5 m breit, 0.8 m hoch, Überlastschutz mit Schraubenfedern, Stahlschneide, Fr. 600 079 459 83 06 Schweissanlage F. Weider, elektrisch/elektrode, fahrbar, 400 V, 50 cm hoch, 48 cm lang, 30 cm breit, guter Zustand, Fr. 250 079 459 83 06 Scherenhub Konstruktion, 3 Stk., ideal als Arbeitspodest oder Hubwagen, 900 x 1800 mm, Hub ca. 900 mm, Fr. 150 / Stk. 079 459 83 06
Frontmähwerk Fella KM310FP, wie neu, Fr. 3000, 076 340 84 94 Universallader Farmi TK 1600, elektrohydraulische Bedienung, Fr. 4500; Teile Kverneland Körper Nr. 3, occ., günstig 044 941 19 54 Mähaufbereiter Fella, Jg. 2003, Breitstreuvorrichtung, gepflegte Maschine, Fr. 3300 079 627 08 40
Tarn Netz, grobes Netz mit Blättern, ungeeignet als Transportsicherung, neuwertig, Fr. 50 / Stk. 079 459 83 06
Traktor Ford, Jg. 1973, vorgeführt; Traktor Fordson, Jg. 1960, sehr guter Zustand, Preis auf Anfrage 079 721 67 34
Grashäcksler IF FC800, an Dreipunkt, guter Zustand, Fr. 2400 079 530 32 71
Einachser Rapid SSuper 7584; Ladewagen Bucher T20, sehr guter Zustand; Pferdegesellschaftswagen, 12 Plätze, hydr. Bremsen; Break; Pferdegeschirr, Grösse 58 079 634 79 40
Ölfassbehälter Faser Plast, für 2 grosse Fässer, inkl. Haube mit Gasdruckdämpfer, glasfaserverstärkter Polyester, Fr. 550 079 459 83 06
NEU NOUVEAU mit zusätzlichen Rubriken Motor zu Reform M12 Motormäher 079 622 45 82 Rohrmelkanlage DeLaval, 40 m Glasleitung, 4 Aggregate, Spühlkasten Hygenius, Laugenerhitzung und Milchtank 6001 079 476 39 68 Brückenwagen, 2 Achs, Metall-Chassis, robuste Ausführung, 5.3 m lang, 2.2 m breit, 0.95 m hoch, Pneu 8.25 - 17, hydr. Bremse, Hinterachse gefedert, Achsenschenkel Lenkung, Gatter hinten und vorne, Fr. 4900 079 459 83 06 Absperrgitter Locher, Metall, 2 x 12 Plätze 071 648 11 36
Wiesenegge, gut erhalten, aufklappbare Seitenteile, Fr. 950 033 453 17 77 Traktor Case-IH 1056XL, 105 PS, Allrad, 5400 Std., Jg. 1990, Luftsitz, hydr. Oberlenker, Piton Fix, Fr. 22'000 052 743 18 10 Druckfass Agrar, 4700 l, grosse Bereifung, neue Pumpe, Fr. 7200 078 614 77 07 Vierrad Dreiseitenkipper Hoffmann, 4.6 m lang, 2.1 m breit, 1 m hoch, neu bereift, Fr. 5800 078 614 77 07 Ladewagen Pöttinger Top 3, guter Zustand 052 657 28 63 Ballenladewagen Guima 140, Ballen Profiausführung, guter Zustand, Fr. 6000 076 338 12 36 Motorhacke Simar, Jg. 1956, sehr guter Zustand, Fr. 500; Zugradhacke Simar antik, sehr guter Zustand, Fr. 300 076 338 12 36 Doppelrad Schaad, 9.5 - 32; Bandrechen Knüsel R230 LS, 4 Zincken; Silohäcksler Bucher Exakt, Jg. 2002, 15 PS 044 788 13 68
Federzahnegge, 2.5 m, Fr. 500; Kreiselschwader, 2.6 m, Fr. 200; Motoregge, 2.5 m, Fr. 600; 2 Scharpflug, hydraulisch, Fr. 500 079 636 63 68
Teleskoplader JCB 526 s, guter Zustand und Ausrüstung, 106 PS, 2.6 t Hublast, 6 m hoch, 7400 Std., Fr. 36'000 052 747 11 91
Mulchhäcksler Falc Zenit, 270 cm, Front und Heck 1000 U/min, hydr. Seitenschub, total revidiert, neues Gehäuse und Verschleisblech, neue Schläger, Fr. 8200 052 745 11 49
Morraupentrax Komatsu D31-G18, mit 6 Zylinder Motor, inkl. Tiefgangwagen, für Traktor, top Zustand, Fr. 11'600; Tandemkipper, 12 t, 15 m3, sehr guter Zustand, Fr. 11'600 052 745 12 08
Absperrgitter, 10m; Doppelkälberstand Krieger; Bockwagen; Pferdegeschirr; Ferkelautomaten, Chromstahl; Teleskopverteiler Wild, 16 - 20 m, Ø 45 cm; Milchkannen, 40 und 50 l 034 493 34 18 3-Scharpflug, Fr. 2000 079 297 09 78 Gülleverteiler Hochdorf Jova Combi, Jg. 2008, Zustand wie neu 079 733 06 46 Flügelfalttor, 5.90 m breit, 3.50 m hoch, mit Lichtband und Servicetüre 079 733 06 46 Roller Honda; Motormäher AM41, mit Bandeingrasung; Ladegerät Trunkenpolz ALG80; Bandeingraser Rapid 606 und AM30, je mit Triebachsanhänger; Aggregate Surge, Melotte 034 493 34 18 Traktor Bührer OP17, ab MFK; Anhänger, doppelbereift, hydr. Bremsen, 6.50 x 2.40; Anhänger, hydr. Bremsen, 7.50 x 2.40; 3-Scharpflug Vogel + Nodet non-stop 079 688 25 74 Ballenzange Kondor, 2-jährig; Kartoffeldämpfer, Holz Feuerung; Pneu Wagen, klein, 4 t, mit Aufsatz; PferdeEgge; Schaf-Wagen 032 351 23 58 Feldspritze Rau, occ., 600 l, 12 m, Fr. 500; Kaninchenstall, 15teilig; Siloblockschneider Kuhn, Jg. 1989, Fr. 2500 079 798 32 65 Heuverteiler Zumstein; Heugebläse Zumstein 061 951 12 25 Holzzaunpfähle, 170 cm lang; Mistzetter Saco, für Transporter 079 748 30 57
Melkstand Side by Side 1 x 4, elektr. Milchmengenmessung, mit Montageplan, Fr. 1850 079 673 58 66 Stallgang Gummimatte, 1 m x 16 m, 2-jährig, Fr. 470; Feuerwehrstiefel, mit Stahlkappen und Unterbodenschutz, occ. und neu, ca. 70 Stk., versch. Grössen, Fr. 650 079 673 58 66 Machine a planter PDT Jeantil, 2 lignes, 700 clayettes a pregermer, Fr. 1000 026 666 12 37 Förderband, 10 m, elektr. und Zapfwellenantrieb, Fr. 1800; Klappschaufel, zu Mistkran, 0.7 m3, Fr. 1200 079 324 87 74 Amazone Düngerstreuer ZA-F 604; Feldspritze Fischer, 600 l, 12 m, 5 Sekt.; Maishäcksler Mengele MB3 044 942 23 16 Kompostwender Gujer TG 30, Bj. 2006, hydr. Antrieb, Seitenversatzung, 40 km/h, sehr wenig gebraucht, in neuwertigem Zustand 076 563 98 09 Getreidetrockner; Getreidemischer; Räder 16.9 x 26; Doppelräder 9.5 x 36, zu 16.9 x 26; Huckepack, zu Kreiselegge Falc 079 243 75 25 Feldhäcksler John Deere 5730, selbstfahrend, 3400 h; Körnerprozessor, Mais und Grasausrüstung, einsatzbereit, sehr guter Zustand 078 705 54 79 Heuschrotmaschine Aebi HS2; Lüftungsventilatoren 2 Stall, mit Computer, geeignet für Kälber oder Geflügel 062 393 34 21 / 079 391 11 36 4 2010 · UFA-REVUE
Nutzen Sie die Kontaktchancen mit allen Schweizer Landwirten Verlegeplatten OSB, 27 m2, 15 mm, 250 x 67.5 cm, Fr. 190; Leinbinder, 6 Stk., gebogen, 20 m lang; Milchkühltank, 300 l, Kühlung defekt, Fr. 200 078 620 52 39
Mähwerk Reform Welger, 1.90 m 079 622 45 82
Liegeboxenbügel, 4 Stk., gegenständig, neu, Fr. 80 / Stk. 052 747 11 91
Traktor Bucher D 4000, Jg. 1960, teilrestauriert; Motormäher Rapid U 4, Fr. 700 061 841 27 82
Druckfass Agrar, Fr. 2800 ab Platz 077 464 87 17 Motorsäge Komatsu Zenoah G 3300 DX, 35 cm Schwert, Werkzeugloser Kettenwechsel, Ausstellungsmodell, Fr. 450 055 440 34 64 Scheibenmäher Aebi Mörtl FTL210, Arbeitsbreite 2.1 m, zu Aebi TT40, 50, 55, Jg. 2003, sehr guter Zustand 055 440 34 64 Mulchgerät, 80 cm zu Aebi CC56, CC66, HC55, betriebsbereit 055 440 34 64 Traktor Aebi TT88, Jg. 1999, 3760 Std., luftgefederter Sitz, top Zustand 055 440 34 64 3-Scharpflug Ott Permanit 3S, non-stop, M 950, ST-3; Presse John Deere 359 032 661 14 73
Tränkeautomat Förster mit 15olt Chromstahl; Milchtank mit Rührwerk, Fr. 2500 079 358 48 26
Dünger Säaggregat zu Haruwy Hackgerät, genau dosierbar, Fr. 530 077 472 26 18 Treichel Omlin, 3 Stk., neu; Kunststofftank, 2000 l, ohne Wanne; Break; Karette flach 041 467 12 91 Schwemmkanalrost, 40 Stk., Guss 50 x 80 cm; SchwemmkanalSchieber; Güllengruben-Rost, 5 Stk., 55 x 90; Gummimatte, 30 Stk., 110 x 175 cm; Gummimatte für Stallgang, 2 m x 10 m und 1.4 m x 20 m; 079 348 33 88 Viehputzmaschine Hata; Stallvorhang mit Elektroantrieb, 1.7 m x 8 m und 20 m; Blechsilo, 2 Stk., Ø 120 cm, Höhe 380 cm; Boiler, 200 l 079 348 33 88
Bandheuer zu Reform M12 Motormäher 079 622 45 82
Federzahnegge Kongskilde, 3 m, Fr. 500; Mischmühle President, 1 t, Fr. 500 076 437 60 52
Heuverteiler Neuero, 14 m Streulänge, inkl. Gebläse 041 988 23 62
Traktor Allis Chalmers CA, restauriert; Traktor Massey Harris, 22 KZ. 079 230 32 02
Mäusevernichter Mauki, Schubkarre mit Rauchglocke, top Zustand, Fr. 900 062 878 12 87
Motormäher Aebi HC 55; Dreiseitenkipper Wirz; Selbstfangfressgitter, 6 Plätze; Entmistungsanlage für Anbindestall 033 744 40 62
Kartoffelsetzautomat Cramer Junior super, 4-reihig, Jg. 1986, 078 823 63 18 Kt. TG Ladewagen Agrar TL 219, guter Zustand, Fr. 3300 079 660 13 95 Kreiselheuer Pöttinger Hit 54, sehr guter Zustand, Fr. 1750; Rundballenschneider, 3-Punkt-Anbau, zw.-Antrieb voll funktionsbereit, Fr. 1200 062 844 34 50 Milchtank, 500 l, günstig; Kamo X3000, guter Zustand, günstig 079 673 24 71 UFA-REVUE · 4 2010
Milchtank DeLaval, 1030 l, stationär, Fr. 2500 077 418 96 43 Aebi AM41, Gabeleingrasung, Jg. 1997, 14 PSS, Fr. 4600; Ausleger mit Balken zu Rapid, Fr. 700; Superschwader PZ, Fr. 400 071 311 18 65 Heuverteiler Zumstein, mit Steuerung; Heubelüftung Zumstein 061 951 12 25 Aebi TT80, 3760 Std., Jg. 1999, top Zustand, luftgefederter Sitz 055 440 34 64
Fendt 280, Fronthydr., Frontzapfwellen, 2 DW, 1 EW, Rücklauf, hydr. Bremsventil, 40 km/h, Jg. 2002, 3900 Std. 079 319 58 47 Hochdruckreiniger Kärcher HBS 695 M Eco, Warmwasser, Schlauch 20 m, mit Schlauchtrommel; Kunststofftank mit Wanne, 2000 l, top Zustand, wie neu 079 511 88 20 Bio-Presse Taarup, Wickelkombi, 6700 Ballen, guter Zustand; Ladewagen Kempter, Fr. 500 079 453 69 50 Vogel-Voliere, gross, innen isoliert, auch als Hundezwinger brauchbar, Länge 3.8 m, Breite 2.3 m, Höhe 2.3 m, Fr. 250 041 937 13 87 Rohrmelkanlage Westfalia Stimopuls, 3 Aggregate Melkendstop, Spülautomat Envistar, 52 mm Milchleitung, Jg. 1999, top Zustand 031 926 13 35 Hundewägeli, 4-Rad, schön, mit Bremse und Geschirr für grosse Rasse, Fr. 650 041 937 13 87 Staplermasten, 2 Stk., an 3-P., Hubkraft 1200 kg + 1700 kg, Hubhöhe ca. 3 m, Gabel 80 + 100 cm, Preis ab Fr. 1200 052 680 18 58 Fotos auf www.agrarmaschinen.ch Silowasserpresse, Ø 3.5 m, gut erhalten, Fr. 100 052 720 13 83 Doppelrad Schaad, 12.4 R 36 / 30, passend zu 16.9 R 30 oder 480 / 70 R 30, neuwertig, Fr. 1800 061 811 29 27 Bewässerung Komplett, mit Dieselmotorpumpe, Rollomat, Rohre und Werfer 052 317 13 16 Ladewagen Mengele, Quadro, Weitwinkel, Gelenkwelle, neuer Boden und Einlaufblech 032 641 23 43 Zugdeichsel zu Rapid 505, Fr. 150 056 241 11 09 Kt. AG Mulcher, 100 cm, Willibald, Fr. 450 052 685 27 77
Motormäher, Aebi AM10, mit Ersatzmesser, Arbeitsbreite 1.6 m 079 575 25 52 Förderband, neuwertig, Chromstahl, L: 200,B: 50 cm, Fr. 1000; StahlContainer, als Milchtankraum verwendbar, L: 240, B: 190; H: 200 cm, Fr. 500; Milchtank rund, Kompaktbauweise, 1200 l, Fr. 1000, Fotos per Mail: chr.wiesmann@bluewin.ch 079 636 28 42 Druckfass Kaiser, 2300 l, Fr. 1250; Bergmistzetter Rink, Fr. 900; Traktor CIH 754, 4 x 4, Jg. 1981, 6000 Std.; Kreiselheuer Pöttinger 47, mit Schwenkbock, Rapid Geotrac 15S, mit Ladegerät, 3800 Std.; Heubombe, 2 Stk. mit Roste Fr. 850 / 250; Milchkühler für 4 Kannen; Absperrgitter für 4 Kälber, alles gut erhalten 031 809 14 09 Transporter Cargo, 15 S, guter Zustand, betriebsbereit 079 676 34 50 Scheibenmäher Aebi, FTL 254, Arbeitsbreite 2.5 m, zu Aebi TT70, 75, 80, 90, 95, 210, 220, 240 055 440 34 64 Rapid 505 mit Bandeingraser, Motor Maag 1040, 9 PS, betriebsbereit, Fr. 2900 055 2832346 Motormäher Aebi AM40 079 748 30 57 Reform Metrac, 2002, Baujahr 1988, 2980 Std., letzte MFK 4.2009, Front Hydraulik Kat 1, Front und Heckzapfwelle 540 U/min, Fotos auf agrarmaschinen.ch, VP Fr. 8800 078 744 30 32 Futterwagen Althaus, 300 l, Fr. 350; Futterwagen Plastic, 250 l, Fr. 160 079 768 83 10 Milchtank, 850 l, mobil, vorgeführt Juni 2008, Milchpumpe, 200 l/min, auch installiert zum pneumatisch leeren; Milchkühler DeLaval, Taucher 079 585 26 32
LANDTECHNIK gesucht Strohwürfelhalter für Mastschweine, Ø 12 cm, rostfrei; Kunstoffmulde, zu Düngerstreuer Vicon PS 402 oder PS 602 055 445 23 62 Frontlader Fundament Alö; Grasband; Distanzringe Schaad 32 x 36 Zoll, 079 243 75 25
Zweiachswagen Marolf Spez., Brücke 5.8 m x 2.2 m, Ladenhöhe 0.9 m, hydr. Bremse, ballengeeignet; Elektroboiler 100 l und 200 l 056 441 16 57 Dosiergerät, ca. 30 m3 079 623 31 12 Minitauro Same 60, 4 x 4 079 679 82 45 Tandem 3 Seitenkipper oder Einachs 3 Seitenkipper 079 278 45 31
Heubelüftungsroste, 50 - 70 m2; Vakuumfass, 5000 - 6000 l 062 773 11 08
Gartenhäcksler mit Selbsteinzug, für 4 - 5 cm dicke Äste 079 676 34 50
Silofräse Huber 079 243 75 25
Getreidewagentrocknung 061 971 87 78
Milchkanne, 20 l, mit Bügelverschluss, in gutem Zustand, für Milchtransport 079 744 91 33
Allradtraktor, ca. 60 PS 079 245 25 02
Gusswabenroste, 800 / 1200 oder 800 / 750, Schlitzgrösse 30 / 90 079 356 52 71 Schaufel, 2 m3, zu Frontlader; Wasserpumpe, 8 bar Druck, für Löschschlauch im Geflügelstall 079 778 44 94 Traktor Ford 5000, 5600, 6600, 7000, 7600, 5610, 6610, 5640, 4830, ohne Kabine, ohne Allrad 079 717 62 19
NEU NOUVEAU mit zusätzlichen Rubriken Kreiselheuer, occ., ca. 4.80 mm breit 052 763 11 61 Dosiergerät, 20-25 m3 079 245 25 02 Ladewagen; Düngerstreuer; Mäherwerke; Kreiselschwader 079 286 15 88
Klauenpflegestand; Jaucheschläuche, günstig, ab Fr. 19.30 034 423 44 38 Vorschäler, zu altem Rabe Pflug, 2-3 Paare, mit Flachstahlhalterungen 052 680 18 58 / 076 204 78 60 Heurüstmaschine, Kranmodell; Siloverteiler, elektrisch; Heumesser, elektrisch, 220 V; Güllenmixer, ca. 10 15 PS, evt. mit Untersetzungsgetriebe oder Traktormixer 079 678 81 49 Faltenschieber, für Rinder und Kühe; Heuentnahmekran 078 871 64 15 Traktoren MF 078 824 93 19 SchwemmkanalWabenroste, 90 cm breit; Betonspaltenboden 034 495 54 14 Plattenkühler, occ., für Milch 079 652 61 79 Gummiförderband 078 910 87 39 Traktor Hürlimann, rot oder grün, bis Jahrgang 1975 062 299 14 30 Kranbahn System Huber, für 2-3 Hochsilo 032 392 57 08 / 079 211 01 24 Fortsetzung Seite 86 83
KURZMELDUNGEN LANDLEBEN
Bänz-Friedli-CD zu gewinnen!
Der Bäuerinnenund Landfrauenverband (SBLV) will mit dem Projekt «Alltagskompetenzen» den Wert der Hausarbeit und Hauswirtschaft fördern (Seite 85). Quasi auf Seite des SBLV kämpft auch Bänz Friedli für die vermehrte Wertschätzung der Hauswirtschafts- und Familienarbeit. Er hat in seiner wöchentlichen Hausmann-Kolumne im Migros-Magazin schon mehrfach den Bäuerinnen ein Kränzchen gewunden, den Berner und Zürcher Bäuerinnen. Bänz Friedli gibt es neu auf einer Doppel-CD zu hören. «Der Hausmann» enthält vom Jugoslang bis zum Polierfimmel, vom fliegenden Fenchelgratin bis zu Gianluca vo Bümpliz alle Höhepunkte aus Friedlis Live-Programm. Die UFA-Revue verlost 10 CD, signiert von Bänz Friedli. Schicken Sie bis zum 15. April 2010 eine SMS mit KFL Friedli Name Adresse an 9292 (90 Rp.).
Zwei Ohren für Bauernfamilien in Schwierigkeiten gebot für Bauernfamilien in Schwierigkeiten und helfen Blockaden zu lösen. In der Schweiz bestehen folgende Angebote: • Das bäuerliche Sorgentelefon in der deutschen Schweiz registrierte im vergangenen Jahr 116 Anrufe (041 820 02 15). Bei den
Tag der Milch mit Bäuerinnen
Gratis und gut im App-Store
Appenzell Innerrhoden kocht
100 Bäuerinnen informieren am Samstag 17. April 2010 in 30 CoopFilialen über Milch. Dazu wird eine aktuelle Rezeptbroschüre aufliegen.
Das beliebte LANDI-Wetter auf www.landi.ch ist jetzt auch iPhonetauglich. Auf Wunsch ermittelt das iPhone den Standort und zeigt die Entwicklung des lokalen Wetters an. Selbstverständlich können die Informationen auch via Postleitzahloder Ortseingabe abgefragt werden. Attraktiv ist das Agrarwetter: 6 Tage im Voraus, aktuelle Bodentemperatur, Vegetationsstand und die Regenwahrscheinlichkeit pro Region. Bald auch ergänzt mit Pollen- und Niederschlags-Langzeitprognosen.
Was kochen im April? Die Bäuerinnen aus dem Appenzell Innerrhoden
Finanzen
Sonstiges
Betrieb Gesundheit
Familie
Auflösung UFA-Revue 03.10 Max Salathé aus Diegten, Petra Rohrer aus Sachseln, Heidi Hürzeler aus Hefenhofen, Walter Herren aus Rosshäusern, Kathrin Schwarzer aus Buchs, Hans Hänni aus Walkringen, Ursi Freitag aus Matt, Fritz Häni aus Etzelkofen, Mireille Perret aus La Sagne und Ferdinand Späti aus Selzach haben die brandneue CD «Lieber einen Traktor» des Folkrock-Duo ChueLee gewonnen. Das Duo wird übrigens bei ihren Konzerten von einem Traktor «Geotrac 124» im Kuh-Look (Bild) begleitet, realisiert von den Werbepartnern Sebastian Müller AG und Lindner. 84
Gründen für die Anrufe (Grafik) stehen familiäre Probleme an vorderster Stelle. Ausserdem vermittelt die Website des Sorgentelefons in der Rubrik «Sorgen» Tipps und Anlaufstellen www.bauernfamilie.ch. • Die Telefonlinie «Le Déclic» in der Westschweiz (021 946 03 15) sorgt dafür, dass verzweifelte Bäuerinnen und Bauern wissen, wohin sie sich wenden können. www.ledeclic-agricole.ch Beide Telefonlinien sind am Montag Vormittag bedient. Das deutschschweizer Sorgentelefon zusätzlich am Donnerstag Abend.
Ich weiss gar nicht, wo anfangen … Wissen Sie einen Rat?... Ich kann die Rechnungen nicht mehr zahlen ... Ich wollte eigentlich nicht weinen … aber jetzt kann ich nicht mehr. Es ist alles so trostlos ... So und ähnlich beginnen Gespräche an den schweizerischen bäuerlichen Sorgentelefonen. Manche Anrufe sind nach 5 Minuten und dem Hinweis auf das richtige Beratungsangebot beendet, andere dauern über eine Stunde und bringen den Anrufenden vor allem eines: «Endlich hat mir jemand zugehört!» Sorgentelefone haben einen festen Platz im breiten Unterstützungsan-
Die Bäuerinnen sind Botschafterinnen des Projekts «Ernährung + Gesundheit» des schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbands. Die Standorte der Bäuerinnen sind auf www.landfrauen.ch.
Markt und Hunger
Erfolgreiche Obstaktion Im Schuljahr 2009/2010 wurden in Österreich rund 14 000 Kinder mit frischem Obst und Gemüse 15 Tage lang gratis versorgt. Auch im kommenden Schuljahr wird die Aktion fortgesetzt, das heisst, eine eintägige Gratisbelieferung von 300 bis 400 Volksschulen und 15 Tage Gratisbelieferung an Kindergärten. 50 % des Produktpreises werden von der EU gefördert. www.bauernzeitung.at
wissen Rat. Ihre Menüvorschläge sind auf www.landwirtschaft.ch, Rubrik Ernährung aufgeschaltet.
Gewählt ist Lukas Schwyn Pfarrer Lukas Schwyn aus Signau wurde Ende März an der Mitgliederversammlung der schweizerischen Arbeitsgemeinschaft Kirche und Landwirtschaft zum neuen Vorstandspräsidenten gewählt. Er ersetzt Pfarrer Ueli Tobler.
Die Liberalisierung des Handels habe Afrika mehr Schaden als Nutzen gebracht. Der freie Markt hätte zu einem Rückgang der Nahrungsmittelproduktion sowie zu Armut und Hunger geführt, etwa in Gambia und Côte d'Ivoire, wo die Abhängigkeit vom Weltmarkt hoch sei. Besser sei die Situation in Mali, wo die Bevölkerung ihre traditionellen Essgewohnheiten beibehalten habe und ein grosser Teile der Lebensmittel aus der eigenen Produktion stamme. Diese Erkenntnisse einer amerikanischen Studie unterstützen die Forderung nach einer nationalen Ernährungssouveränität. www.aiz.info 4 2010 · UFA-REVUE
LANDLEBEN
Esskultur aus dem Klassenzimmer HAUSWIRTSCHAFTSUNTERRICHT vermittelt Alltagskompetenzen und trägt dazu bei, dass Kinder und Jugendliche sich gesund ernähren und verantwortungsvoll und landwirtschaftsfreundlich konsumieren. Deshalb keine Sparmassnahmen auf diesem Gebiet, fordert der schweizerische Bäuerinnen- und Landfrauenverband.
Was wäre, wenn Turnlehrer nur noch theoretisch ausgebildet würden und keinen Sport treiben müssten? Desgleichen die Musiklehrer, sie müssten kein Instrument spielen und für den Englischunterricht würde kein Sprachaufenthalt verlangt. Unvorstellbar – die Autorität der Fachlehrer wäre in Frage gestellt. Wie ist es aber mit den Fächern Hauswirtschaft und textiles Gestalten?
Bei einem Augenschein in einer Hauswirtschafts-, beziehungsweise Kochlektion der Oberstufe wird einem klar, wieviel praktische Alltagskompetenzen in diesem Fach von der Lehrperson gefordert wird: Einkauf der Zutaten, Menüund Arbeitsplanung für 12 Schulkinder, Vermittlung von manierlicher Esskultur und Zeitmanagement (denn nach 3 oder 4 Stunden muss die Schulküche geputzt und für die nächste Lektion bereit sein).
Solche praxisrelevanten Fächer, meistens von Frauen unterrichtet und im Alltag direkt umsetzbar, haben es schwer und werden von der Bildungselite und der Wirtschaft zu wenig geschätzt. Zudem lässt auch manchmal die Motivation der Schülerinnen und Schüler zu wünschen übrig. Der Spassfaktor ist halt nicht wie bei einer TimMätzler-Kochshow, denn Genauigkeit braucht es beim Zutaten abmessen, Geduld beim Rezepte lesen und verstehen, ästhetisches Empfinden beim Tischdecken und man muss Geschirr spülen, verräumen und den Boden wischen. Der schweizerische Bäuerinnen- und Landfrauenverband (SBLV) hat sich auf die Fahne geschrieben, diesen Unterricht sowie die Fächer Textiles (Handarbeit) und technisches Gestalten (Werken) zu fördern. Mit dem Projekt «Alltagskompetenzen» wird gefordert, dass Hauswirtschaftskenntnisse von der Grundstufe bis zu den höheren Schulen in Praxis und Theorie vermittelt werden sollen. Zudem soll auch der praktischen Ausbildung von Lehrpersonen auf Stufe Volksschule, Berufsbildung und pädago-
Bernadette Barmettler
Marianne Jungo
Hauswirtschaftskenntnisse sollen in Praxis und Theorie vermittelt werden. Bild: Michael Sinn
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LANDLEBEN Hauswirtschaftslehrerinnen sind Profis im zeitgenössischen Kochen, Einkaufen und Vermitteln von Alltagskompetenzen. Bilder: Michael Sinn
gischen Hochschulen vermehrt Beachtung geschenkt werden.
Agrarfreundlich
Ein praxisorientierter Unterricht im Fach «Haus-Wirtschaft» vermittelt Sorgfalt im Umgang mit Nahrungsmitteln und unterstützt eine gepflegte Haushalts- und Lebensführung, wozu auch der Umgang mit Geld gehört. Fertiggerichte und Mikrowelle berauben der Küche ihre Vielseitigkeit. Jugendliche können Kochen über den Unterricht als wunderbaren und kreativen Zeitvertreib entdecken, was zu einem landwirtschaftsfreundlichen Konsumverhalten führt. Der SBLV ist auf den verschiedensten Ebenen aktiv. Intensiv wird Einfluss genommen auf den zukünftigen Lehrplan, damit der hauswirtschaftliche Unterricht an den Schulen erhalten bleibt und nicht zugunsten anderer Fächer geopfert wird. Auf politischer Ebene wurde im Kanton Bern eine Motion von Grossrätin
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Siloballenspitz; Futterkarre 079 575 25 52 Rollvorhang, mind. 11 m lang 079 358 48 26 Viehwaage, klein, fahrbar 041 486 25 31 Mähbalken mit Ausleger für Aebi AM70, komplett, Breite max. 1.90 m 079 776 87 71 Traktor Massey Ferguson 165, 168, 178, 185, 188 und 1080 von Sammler 079 230 32 02
NEU NOUVEAU mit zusätzlichen Rubriken
Käthi Wälchi angenommen (2009) und im Kanton Jura wurde vom grossen Rat eine zusätzliche Lektion Ernährung bewilligt, um einige Beispiele zu nennen. Im Winter 2010 wurde die Wirtschaft in die Kampagne einbezogen. Anfangs Jahr ging ein entsprechender Brief an die parlamentarische Gruppe Berufsbildung und an den Gewerbeverband. Zudem konnte der SBLV am 19. März 2010 dieses Anliegen der Economiesuisse-Kommission Bildung und Forschung vorbringen mit dem Ziel, den volkswirtschaftlichen Nutzen des hauswirtschaftlichen Unterrichts und die damit verbundene Förderung der All-
Geräte Massey Ferguson, Scheibenegge, Setzgerät, Erdschaufel, Pflug, Kipper, Miststreuer usw. 079 230 32 02 Tracteur, roues jumelées, 270 / 95R44, 11.2 R44, 14.9 / 38 ou 380 / 85R38 031 905 36 78
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tagskompetenzen aufzuzeigen und Unterstützung auch auf Wirtschaftsebene dafür zu erlangen. Autorinnen Bernadette BarmettlerBalmer, Bäuerin/Hauswirtschaftslehrerin, Aettenschwil (AG), ist zusammen mit Projektleiterin Marianne Jungo Schmitten (FR) sowie Ruth Ritter-Buess Ormalingen (BL) Mitglied der Arbeitsgruppe «Alltagskompetenzen» des schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbands. Auskunft: Geschäftsstelle des SBLV, Laurstrasse 10, 5201 Brugg, +41(0)56 441 12 63 www.landfrauen.ch.
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Fortsetzung Seite 95 4 2010 · UFA-REVUE
UFA-REVUE LESERREISE, 20. JUNI BIS 1. JULI 2010
LESERREISE LANDLEBEN
Kanada Ostküste erleben Kanadas Ostküste bietet den Reiz des ursprünglichen Kanadas. Die Spuren der ersten Einwanderer in dieses traumhafte Land sind hier zu finden. Die ersten französischen Siedler, aber auch Schotten und Iren, haben hier ihre Zeugnisse hinterlassen. Bei einem Besuch der drei Atlantikprovinzen Nova Scotia, New Brunswick und Prince Edward Island kann man das ursprüngliche Kanada jenseits der ausgetretenen Touristenpfade erleben, aussergewöhnliche Naturphänomene und die vielfältige Kultur dieser Gegend erforschen. So vielseitig wie die Region ist die Landwirtschaft der «Maritimes». Neben der klassischen Forst- und Milchwirtschaft spielen der Kartoffelanbau, Obst- und Gemüse, alle Produkte des Ahornbaumes und der Fischfang eine grosse Rolle. Fachbesuche Der fachliche Teil dieser Reise ist bezeichnend für die Vielseitigkeit Atlantik-Kanadas. Neben Besichtigungen auf interessanten Mutterkuh-, Rinder- und Schweinemastbetrieben stehen Besuche bei Schaf- und Pferdezuchten (Morgan Pferde)
UFA-REVUE · 4 2010
auf dem Programm. Grosse Aufmerksamkeit verdient auch der grösste Anbaubetrieb für Heidelbeeren und Cranberries (Moosbeere). Nicht vergessen wird dabei ein Rundgang auf grossen Obst- und Gemüseanbaubetrieben, einer Käserei, einem Weingut, einer Kartoffelfarm mit Verpackungsanlagen. Zusätzlich wird über die Ahornsirup-Produktion informiert sowie über den Lavendelanbau. Rahmenprogramm Die zahlreichen touristischen Highlights der Region runden diese Reise ab. Neben den Schönheiten von Halifax steht ein Besuch des berühmten Leuchtturmes bei Peggys Cove auf dem Programm. Die Fahrt geht weiter entlang der wilden Steilküsten Nova Scotias und durch grosse Obstanbaugebiete nach New Brunswick. Hier beeindrucken die «reversing falls» in Saint John, lebendige Geschichte im Museumsdorf «Kings Landing», die Provinzhauptstadt Fredericton, ein Besuch der Hopewell Rocks (Unterschied des Wasserstandes bei Ebbe und Flut von 15 m) und eine der längsten Brücken der Welt nach Prince Edward Island. Eine Überfahrt mit der Fähre zurück nach Nova Scotia und eine Fahrt über den Cabot-Trail, eine der reizvollsten Strecken der Region, runden diese Reise ab und geben nochmals Gelegenheit einen Blick auf die vielfältige Tierwelt des Nordatlantiks zu erhaschen. Neben den beeindruckenden Naturschauspielen und kleinen und grösseren Städten besticht die liebliche und gleichzeitig raue Landschaft, die Weite Kanadas, die immer wieder fantastischen Ausblicke auf den Atlantik und natürlich die Freundlichkeit und Gastfreundschaft der Kanadier.
Preise und Leistungen Im Pauschalreisepreis von 4990 Fr. pro Person (bei mindestens 30 Teilnehmern) sind folgende Leistungen eingeschlossen: • Linienflüge mit Air Canada Zürich-Toronto-Halifax und zurück (Economy Class) inkl. Taxen (472 Fr. Stand März 2010) Bordverpflegung und Freigepäck. • Unterkunft in Hotels der guten Mittelklasse (Basis Doppelzimmer zur Doppelbelegung), inklusive Frühstück. • Zwei Mittag- und sieben Nachtessen (ohne Getränke). • Alle Transfers und Ausflüge in komfortablen Reisebussen. • Alle im Programm beschriebenen fachlichen und touristischen Besichtigungen, inklusive Eintritten und Schiffsfahrten. • Lokale deutschsprechende, fachkundige Reiseleitung ab/bis Halifax. • Begleitung der gesamten Reise durch einen Vertreter der UFA-Revue. • Auftragspauschale. • Ausführliche Reisedokumentation. Nicht inbegriffen sind lediglich individuelle Mittag- und Abendessen, die nicht im Programm erwähnt sind, Getränke, persönliche Auslagen, Trinkgelder an lokale Reiseleiter und Busfahrer, Reiseversicherungen (105 Fr./179 Fr.) sowie der Einzelzimmerzuschlag.
Die detaillierte Reiseausschreibung und den Anmeldetalon finden Sie unter www.ufarevue.ch oder www. agrar-reisen.ch, Leserreisen. Oder fordern Sie die Unterlagen an bei Agrar Reisen, Rohrerstrasse 100, 5001 Aarau, 062 834 7151, groups@agrar-reisen.ch Agrar Reisen ist Mitglied der Knecht-Reisegruppe und gehört dem Garantiefonds der Schweizer Reisebranche an. Anmeldeschluss ist der 10. April 2010.
www.ufarevue.ch
INF BOX INFO 4 · 10
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BÄUERINNEN KOCHEN LANDLEBEN
Frühling in der Küche BÄRLAUCH, RHARBARBER UND HOLUNDERBLÜTEN Was haben wir dieses Jahr auf den Frühling gewartet. Jetzt ist er da, und mit ihm der Bärlauch. Eva Betschart liebt ihn und verrät der UFA-Revue wie daraus ein feiner Antipasto entsteht. Ostereier lassen sich mit schottischen Schinkeneiern verwerten. Als Dessert schlägt Eva Betschart einen Frühlingsbecher vor, der prickelnd und erfrischend den Gaumen verwöhnt.
Bärlauch-Rollen 0.5 dl Rahm 50 g Bärlauch, gehackt 100 g Tilsiter, gerieben Salz, Pfeffer, wenig Cayennepfeffer 1 dl Rahm, geschlagen 9 Tranche Bergkäse, gehobelt 9 Tranche Trockenfleisch Salat oder Bärlauchblätter Rahm, Bärlauch und Tilsiter mit einer Gabel gut mischen. Würzen. Schlagrahm darunterziehen. die Käsestreifen auf ein Brettli auslegen. Mit je einer Tranche Trockenfleisch belegen. Die Bärlauchfüllung darauf verstreichen und einrollen. Kühl stellen.
Schottische Schinkeneier 6 Ostereier hartgekocht, 600 g Kalbsbrät 6 EL Paniermehl 2 EL Bratbutter Die Eier schälen und gleichmässig dick mit Brätmasse einpacken. Das Brät mit nassen Händen verarbeiten, es klebt weniger. Bräteier im Paniermehl wenden und in der Bratpfanne rundum bräunen. Dazu passen eine Tomatenoder Currysauce mit Trockenreis.
Frühlingsbecher Creme: 1 EL Maizena 2 dl Wasser 1 Ei 1 dl Holunderblütensirup 180 g Bio Dessert-Extrafin «Punkto Ernährung setze ich auf saisonal und regional», erklärt die Botschafterin für gesunde Ernährung.
Rhabarberkompott: 1 EL Wasser 1 EL Zucker ½ dl Holunderblütensirup 500 g Rhabarber Maizena in die Pfanne geben. Wasser beifügen und mit dem Schwingbesen verrühren. Ein Ei verrühren und unterrühren. Den Holunderblütensirup darunter ziehen. Die Creme unter ständigem Rühren bei mittlerer Hitze zum Kochen bringen. Wenn die Masse cremig wird, Pfanne vom Herd nehmen und 1 Minute weiterrühren. Durch ein Sieb in eine Schüssel giessen und zugedeckt auskühlen lassen. ¾ Becher von Bio-Dessert-Extrafin darunter mischen. Rhabarber in 2 cm grosse Stücke schneiden. Mit Wasser, Zucker und Holunderblütensirup zugedeckt bei mittlerer Hitze 5 Minuten weich köcheln lassen. Auskühlen. Zum Anrichten das Kompott in 4 Gläser verteilen. Die Creme darüber giessen und mit DessertExtrafin verzieren. 䡵
Unsere Rezeptbäuerin Eva Betschart-Waser (43 J.) wohnt mit Ehemann Meinrad und den Söhnen (Kilian 14, Silvan 12 und Ramon 10) in Rickenbach bei Schwyz. Sie bewirtschaften einen 20-ha-Bio-KnospeBetrieb. Die diplomierte Bäuerin Eva Betschart ist Hauswirtschaftslehrerin und macht mit am Projekt «Ernährung und Gesundheit» des schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbands. Einmal pro Woche unterrichtet sie zudem an der Oberstufe in Schwyz. Zur Entspannung ist ihr Tipp «Kurzferien», wie es Betscharts seit Jahren machen. Ist die Arbeit getan, das Heu eingefahren, dann schaut man via Internet im LANDI-Wetterradar nach, wo die Sonne scheint. Dann werden die Kinder und das Zelt ins Auto gepackt und los geht’s. «Freie Zeltplätze findet man auch spontan immer im Wallis, Tessin, Jura oder am Bodensee.» www.biohof-husmatt.ch.
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Leckeres Frühlingsgemüse GRÜNSPARGEL ist einfach zu kultivieren. Einmal gepflanzt und gut gepflegt, kann man gut zehn Jahre lang ernten. Eine Reihe findet Platz am kleinsten Ort. Im Sommer spriesst zart gefiedertes Kraut, das als Sichtschutz und Schnittgrün dient. Im Herbst schmückt es sich mit roten Beeren.
post düngen. Im Spätherbst das gelb verfärbte Laub bodeneben abschneiden und entfernen.
Der weisse Bleichspargel ist ein anspruchsvolles Gemüse aus dem Untergrund. Für eine Erfolg versprechende Ernte eignen sich nur Regionen mit nährstoffreicher, sandiger Erde und mildem, von Sonne und damit Wärme verwöhntem Klima.
Grüne auf dem Vormarsch Grünspargeln spriessen hingegen kraftvoll der Sonne entgegen, der sie die grüne Farbe verdanken. Ihr Anbau ist bedeutend einfacher. Doch was sich auf dem Teller und im Gaumen so deutlich unterscheidet, ist ein und dasselbe Gemüse: Asparagus officinalis, ein Liliengewächs, verwandt mit Lauch und Zwiebel. Die Pflanze ist zweihäusig, sie hat weibliche und männliche Blüten, die von Bienen bestäubt werden. Grüne Tipps für den Nutz- und Ziergarten • Im Freiland ist Saattermin für Spinat, Schnittmangold, Krautstiel, Radiesli, Rettich, Kopf-, Nüssli- und Schnittsalat, Kresse, Schwarzwurzeln, Karotten, Erbsen und Kefen. • Für zügiges Wachstum Saatbeete und Setzlinge mit Vlies abdecken: Das erhöht die Bodentemperatur um rund fünf Grad. • Rhabarber düngen und bei Trockenheit tüchtig giessen. • Jeweils zwei Samen von Gurken, Kürbis, Mais und Tomaten direkt in Töpfchen mit Aussaaterde säen und bei Zimmertemperatur keimen lassen. Bei fortschreitendem Wachstum die schwächere Pflanze abschneiden. • Wer ohne viel Aufwand in einem Blumenmeer schwelgen will, sät Mischungen von Blumensamen direkt ins Freiland. UFA-REVUE · 4 2010
Edith Beckmann
Pflege und Geduld ist nötig Die
Der Anbau von Bleichspargel ist anspruchsvoll. Bild: Uschi Dreiucker/pixelio
Die winzigen, hellgelben Glöckchen sitzen auf den Seitenästchen, die mit fein gefiederten Blättchen besetzt sind. Aus den weiblichen Blüten entwickeln sich Pfefferkörner grosse, grüne Beeren, die sich im Herbst rot verfärben, giftig sind und Samen enthalten.
Ernte beginnt im 3. Jahr nach der Pflanzung und dauert nur 6 Wochen, um die Kultur zu schonen. Kurz bevor sich die Triebspitzen öffnen, die rund 20 cm langen Stangen mit einem Messer knapp über dem Boden abschneiden. Ab dem vierten Jahr ist hingegen mit vollem Ertrag zu rechnen. Traditionell endet die Ernte jeweils am Johannistag, dem 24. Juni. Dann die Kultur kräftig mit organischem Volldünger oder mit reichlich Kompost versorgen. Zwölf Jahre nach dem Pflanzen verringert sich der Ertrag. 䡵
Aufzucht und Pflege Spargelpflanzen können denn auch im Frühling aus Samen gezogen werden. Für den Hausgarten kauft man jedoch mit Vorteil einjährige Wurzelstöcke im Gartenfachhandel. 20 Pflanzen reichen für eine vierköpfige Familie und benötigen eine Fläche von 8 bis 10 m². Die Seestern ähnlichen Wurzeln werden Anfang April bis Mitte Mai strahlenförmig ausgebreitet in einen 15 cm tiefen Graben mit gut gelockertem Untergrund gesetzt. Die Deckerde reichlich mit Kompost oder verrottetem Mist anreichern. Pflanzabstand innerhalb des Grabens 40 cm; von Reihe zu Reihe mindestens ein Meter. Die Spargeln während der ersten zwei Jahre ungestört wachsen lassen. Jeweils im Sommer mit einem organischen Volldünger (50 bis 80 g/m²) oder mit Kom-
Delikat und gesund: Der violette Purpurspargel wird gleich angebaut wie Grünspargel. Bild: Klaus M./pixelio
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ICH BIN GERNE BÄUERIN LANDLEBEN
Zupackend und intensiv
Natalie Brunner (37 J.) aus Eggiwil (BE):
«Am besten gefällt mir die Arbeit im Stall, zusammen mit den Kindern.» 94
Vor fünf Jahren erfüllte sich für Natalie Brunner und ihren Mann Christian ein Traum. Sie konnten den Betrieb Hofacker in Eggiwil, im Emmental, pachten. Auf dem 16.5 ha-Betrieb leben sie von der Milchwirtschaft, vom Wald und Agrotourismus. Zusätzlich unterrichtet die ehemalige Hauswirtschaftslehrerin mit Neuseelanderfahrung einmal pro Woche Englisch und bildet Jugendliche im Rahmen des Bildungsjahr Hauswirtschaft aus. «Ich bin gerne Bäuerin», erklärt Natalie Brunner, um dann aber fortzufahren, dass sie es manchmal auch nicht sei. Man müsse spüren, was einem gut tue, erklärt sie. Sie brauche einen Ausgleich. Einmal pro Woche Unterrichten oder auch Singen im Jodlerchor tue ihr gut oder auch mal wieder in die Stadt gehen. Aufgewachsen ist sie nämlich in der Stadt Bern. Initiativ und innovativ wie Natalie Brunner ist, packte sie mit Einzug auf den Hofacker ihre Bäuerinnenausbildung an und holte ihr Bäuerinnendiplom am Inforama Waldhof (BE). Am besten gefällt ihr die Arbeit mit den Tieren, zum Beispiel das Kälbertränken. Mit den Kindern, Lena ist sechs und die Zwillinge Samuel und Simon sind vier Jahre alt, zusammen im Stall arbeiten, «fägt», wie Natalie Brunner es auf Berndeutsch sagt. Ihr Metier ist zudem die Burenziegenzucht. Vier Ziegen und einen Geissbock, nennt sie ihr eigen. Die Burenziege sei weltweit die einzige Fleischziege und stamme ursprünglich aus Südafrika. Das Fleisch rieche nicht nach Bock und werde selber vermarktet. Schon eine gewisse Hoftradition bei Brunners hat das «Melken-Käsen». Das funktioniert folgendermassen: Eine Gästegruppe kommt auf den Hof, melkt eine Kuh von Hand und stellt in der eigenen mobilen Schaukäserei Käse her, der nach 2 Monaten Reifezeit zur «Chästeilet» abgeholt wird. Serviert wird dabei manchmal ein Apèro im Gewölbekeller. «Das war eines der ersten Projekte, die wir hier auf dem Hof angepackt haben», erzählt Natalie Brunner. Der alte Keller wurde ausgeräumt und wunderschön eingerichtet. www.brunnerhofacher.ch dc 4 2010 · UFA-REVUE
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Herausgeber fenaco Genossenschaft, Erlachstrasse 5, 3001 Bern
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Mitherausgeber LV-St. Gallen, GVS Schaffhausen. Die Beteiligungen der Herausgeber an anderen Unternehmungen sind in den gültigen Geschäftsberichten aufgeführt. Erhältlich beim Verlag.
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