UFA-Revue 5/2010

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Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe • www.ufarevue.ch • 5 / 2010

Erfolg mit Biogas durch Auslastung Seite 12

Gefragte Schlagkraft in der Futterernte Seite 20

Module für Mykotoxin-Prognosen Seite 30

Alle drei Monate Klauen schneiden? Seite 68


NEW HOLLAND T5000 Hoher Schaltkomfort mit PowerClutch Komfortabel und vielseitig Leichte Traktoren f체r schwere Arbeiten Lastschaltbarer Allradantrieb und Differentialsperren Einmalig wendig dank 60째 Lenkeinschlag Kompakt gebaut Gewaltiger Drehmomentanstieg: 37 % Hubwerksregelung mechanisch oder elektronisch

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INHALTSVERZEICHNIS EDITORIAL Die Hohlkehlung sollte bei Laufstallkühen alle drei Monate erfolgen, empfiehlt der Fachmann.

Roman Engeler

FENACO AKTUELL

Bild: agrarfoto.com

Die fenaco als Arbeitgeber Leistungsbereit und motiviert

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Auf ein Wort Neue Geschäftsleitungsmitglieder

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MANAGEMENT

Merkblatt «Pacht» Es gibt einige Dinge, die man über die Pacht wissen muss, damit es keine Probleme mit dem Verpächter gibt.

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Ein Fall für den Staat Das landwirtschaftliche Einkommen

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Kurzmeldungen Biogasanlagen: Auslastung ist der Schlüssel Frage des Monats

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LANDTECHNIK Hohe Schlagkraft ist gefragt Mähen, Wenden, Schwaden und Pressen aus einem Guss

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Kurzmeldungen Neuheiten von Lemken Joskin: Für jedes Problem eine Lösung Produktneuheiten Weidemann: Systemanbieter für den Güterumschlag

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PFLANZENBAU Neue Edelsteine Lemken bringt neue Edelsteine in Form von innovativen, neu beschichteten Pflügen und Grubbern auf den Markt.

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Erdmandelgras Verbreitung, Schadpotenzial und Bekämpfung

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Kurzmeldungen Mykotoxin: Prognosen für Getreideproduzenten Getreidemarkt: 10 Jahre Vermarktungsverbund «Maxi» Futterbau: Düngung von intensivem Grünland Futterproduktion: Möglichkeiten der Kostensenkung Obstbau: Prognosemodelle für Obstschädlinge

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NUTZTIERE

«FusaProg» Das bewährte Mykotoxin-PrognosePrgramm für die Getreideproduzenten wird nun mit neuen Modulen erweitert.

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Gesextes Sperma Einsatz bringt verlässliche Resultate

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Kurzmeldungen Bio-Seite: Fischzucht im Wasserschloss UFA aktuell: Die Seiten für den Tierhalter Neuartige Fehlgärungen beim Käse: Was ist Schuld? Gesättigte Fettsäuren: Halb so schlimm Schweinedysenterie: Weiterverbreitung vermeiden Neues Präventionssystem gegen Unfälle auf Alpen Sohlengeschwüre bei Kühen: Offene Fragen geklärt Signale der Kühe ernst nehmen

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LANDLEBEN

Signale ernst nehmen Auch in Zeiten computergestützter Managementsysteme lohnt es sich, die Kühe gut zu beobachten.

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UFA-REVUE · 5 2010

Im tätigen Ruhestand Pensionierte Bauern

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Kurzmeldungen Rezept: Brot hat immer Saison Garten: Selbstversorgung Dominic Passeraub ist gerne Bauer

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MERKBLATT Landwirtschaftliche Pacht Das muss man zu diesem Thema wissen

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In der Januar-Ausgabe habe ich an dieser Stelle auf inhaltliche und gestalterische Veränderungen hingewiesen, die seit Beginn dieses Jahres in der UFA-Revue umgesetzt wurden. Ziel dieser Massnahmen ist es, die führende Schweizer Agrarzeitschrift weiter zu entwickeln und den sich verändernden Lesegewohnheiten anzupassen. Nun, allein bei diesen Massnahmen ist es nicht geblieben. Wir haben mittlerweile auch unser Redaktionsteam ergänzt und weiter spezialisiert. Matthias Roggli, seit nunmehr fünf Jahren zuständig für die Rubriken «Pflanzenbau» und «Nutztiere» wird sich künftig voll auf die Sparte der Tierproduktion konzentrieren und in enger Zusammenarbeit mit der landwirtschaftlichen Praxis, der Wissenschaft, der Industrie sowie der Beratung für fachlich fundierte Beiträge sorgen, die im Alltag auch direkt umgesetzt werden können. Verstärkung erhält das Redaktionsteam in der Person von David Vulliemin, der ab sofort für die Rubrik «Pflanzenbau» verantwortlich sein wird. Er stammt aus einer Westschweizer Bauernfamilie, hat die Gartenbauschule Lullier absolviert und seine Ausbildung mit einem Agronomiestudium an der Fachhochschule in Zollikofen abgeschlossen. Vor seiner Tätigkeit bei fenaco und UFA-Revue war er in der Entwickluzng eines Pflanzenschutz-Unternehmens tätig. Verlag und Redaktion heissen David Vulliemin herzlich willkommen und freuen sich, die Herausforderung der Produktion einer stets aktuellen und praxisorientierten landwirtschaftlichen Fachzeitschrift gemeinsam anpacken zu können.

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AKTUELL FENACO

Die fenaco als Arbeitgeber LEISTUNGSBEREIT UND MOTIVIERT Mit rund 12000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zählt die fenaco-LANDI Gruppe zu den grössten Arbeitgebern im ländlichen Raum. Sie ist sich der damit verbundenen grossen Verantwortung bewusst und fördert die berufliche Weiterentwicklung des Personals.

Jedem Mitarbeiter der fenaco ist bewusst, dass dieses Unternehmen de facto den Bauern beziehungsweise deren LANDI gehört, und dass sein Engagement dazu beiträgt, die Produktionsbedingungen zugunsten der Schweizer Landwirte zu verbessern. Gesamthaft arbeiteten im vergangenen Jahr gegen 8000 Mitarbeiter im Stammhaus der fenaco und deren Tochtergesellschaften, davon 43% Frauen und rund 400 Lernende. 70% der Mitarbeiter sind Vollzeitbeschäftigte. Das Durchschnittsalter der Mitarbeiter liegt bei 41 Jahren. Addiert man die Angestellten der Mitglied-LANDI, werden über 12 000 Personen beschäftigt. Damit zählt die fenaco-LANDI Gruppe zu den grössten Arbeitgebern im ländlichen Raum der Schweiz.

Berufe von A bis Z Von A wie Agro-Ingenieur bis Z wie Zolldeklaranten erschliessen sich in der fenaco span-

Meine Wurzeln sind eng mit der Landwirtschaft verbunden. Mit grosser Freude arbeite ich im Auftrag der Bauern. An meiner Tätigkeit schätze ich die Vielseitigkeit im Saatgutbereich und die vielen landwirtschaftlichen Kontakte. Christine Heller (28), Ressortleiterin landwirtschaftliches Saatgut, seit 3.5 Jahren bei UFA-Samen.

In diesem breit gefächerten Unternehmen stehen mir viele Wege offen. 2008 schloss ich eine weiterführende Ausbildung im kaufmännischen Bereich ab, die grosszügig unterstützt wurde. Laurent Mayor (29), Kaufmann, seit 10 Jahren bei der Eico/fenaco.

nende Berufsfelder. Jeder Mitarbeiter ist auf seinem Gebiet ein Profi. Dieses Fachwissen wird täglich optimal eingesetzt und gefördert. Auch bietet die fenaco-LANDI Gruppe vielfältige Möglichkeiten der individuellen Laufbahnplanung an. Jeder Mitarbeiter kann sein Talent und sein Wissen nutzen, um sein Arbeitsumfeld zu gestalten und weiterzuentwickeln. Die Firmenkultur fördert die Leistungsbereitschaft und die innerbetriebliche Zusammenarbeit. Grosszügig werden qualifizierte Schulungen und Weiterbildungskurse finanziert. Da die fenaco in verschiedenen Branchen schweizweit tätig ist, haben die Mitarbeiter die Chance, sich innerhalb des Unternehmens zu verändern und von einem Arbeitsplatz zum andern zu wechseln, von der Deutsch- in die Westschweiz oder beispielsweise von der LANDI zum Hauptsitz, von der Beratung zum Marketing und vom Verkauf zum Geschäftsführer. Je nach Ausbil-

VERWALTUNGSBESCHLÜSSE DÉCISIONS DU CONSEIL D'ADMINISTRATION

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Synergien in Moudon Die Verwaltung der fenaco hat Ende März einen Kredit von 7.3 Mio. Fr. für die neue Verteilzentrale für Pflanzenbau in der Region Westschweiz am Standort Moudon (VD) genehmigt. Aus Platzgründen wird der heutige Standort Yverdon verlassen. Neu wird auf dem Gelände des ehemaligen Kartoffelabpackbetriebs in Moudon eine neue und moderne Verteilzentrale für Pflanzenschutz, Saatgut und Pflanzennahrung gebaut. Die Infrastruktur der neuen Verteilzentrale wird

den regionalen und nationalen Bedürfnissen der Geschäftsbereiche entsprechen. Sie wird rationell mit hoher Flexibilität bewirtschaftet und Lagerund Verfügbarkeitsoptimierungen zulassen. Mit der Zusammenlegung der Büroarbeitsplätze von Puidoux und Yverdon nach Moudon werden auch in diesem Bereich Synergien genutzt. Die Baubewilligung wird im Juni 2010 erwartet und im Februar 2011 soll der Standort bezugsbereit sein. 5 2010 · UFA-REVUE


AKTUELL

NATS ES MO IS D D L I B DU MO PHOTO

FENACO AUF EIN WORT EN UN MOT

Ich kenne keinen Beruf, in welchem man für sich allein arbeitet, isoliert und ohne Aussenkontakte. Das ist auch in der Versorgungskette so: Vom Bauern bis zum Verkaufspersonal im Dorfladen ist ein professionelles Beziehungsnetz nötig, damit es funktioniert.

Flurbegehungen der fenaco-LANDI Gruppe Vom Bodensee bis zum Genfersee finden attraktive Flurbegehungen der fenaco-LANDI Gruppe statt. Auskunft geben die LANDI. Besonders interessant sind die Flurbegehungen am 2. Juni. Sie werden organisiert mit dem Inforama in Zollikofen (BE) und mit dem Strickhof Lindau in Humlikon (ZH). In der Ostschweiz folgen am 4. Juni der Rapsversuch in Höri (ZH) und am 24. und 25. Juni in Bünzen (AG) weitere Begehungen. Nicht verpasst werden sollte der Besuch der Weizenversuche in Versvey (Betrieb Pierre-Alain Blanc) am 8. Juni .

dung und Interesse des Mitarbeiters kann er sich weiterentwickeln und Neues kennenlernen. Die fenaco ist also karrieremässig ein Sprungbrett für ein vielseitiges Berufsleben.

Stabil und Sicher Die fenaco bietet ihren Mitarbeitern gute und arbeits-

marktkonforme Anstellungsbedingungen an. Sie sind umschrieben im Gesamtarbeitsrahmenvertrag und in den branchenspezifischen Personalreglementen. Geschätzt von den Mitarbeitern wird auch die fenaco-eigene Pensionskasse, die eine konservative Anlagestrategie verfolgt und einen ein-

IN KÜRZE EN BREF Agro-Techniker auf Kurs Ende März erhielten 44 Absolventen des Strickhofs (ZH) ihr Diplom für den Abschluss der landwirtschaftlichen Handelsschule, anerkannt auch für den Teilabschluss Agro-Techniker HF. Zu den Gratulanten gehörte als Festredner auch fenaco-Präsident Lienhard Marschall, bildet doch die fenaco-LANDI Gruppe zusammen mit dem «AgriAliForm» des Bauernverbands die Trägerschaft für die Ausbildung Agro-Techniker HF und Agro-Kaufmann HF. UFA-REVUE · 5 2010

Über 8000 Personen arbeiten in der fenaco. Chef eines Unternehmens zu sein, in dem alle Mitarbeiter mit ihrer Arbeit glücklich und zufrieden sind, bleibt natürlich ein Traum. Aber gleichzeitig ist es ein Ziel, das sich zu verfolgen lohnt. «ABS» steht in der fenaco für anerkannt, beliebt und sicher. Der Verhaltenskodex für unsere Mitarbeiterführung basiert auf diesen drei Begriffen. Werden sie gelebt, rücken wir dem Ziel zufriedener Mitarbeiter ein schönes Stück näher. A wie anerkannt: Es gibt keine sinn- oder wertlose Arbeit, denn jede Tätigkeit trägt zum Unternehmenserfolg bei. Diese Erkenntnis und die damit verbundene Anerkennung für die Mitarbeiter sind nicht neu, aber sie verdienen es, stets wiederholt zu werden. B wie beliebt: Jeder Mitarbeiter hat ein fundamentales Bedürfnis, als Mensch geschätzt und für seine Tätigkeit gewürdigt zu werden. Gewisse Vorgesetzte haben eine natürliche Fähigkeit, ihren Mitarbeitern diese Wertschätzung zu vermitteln, andere bemühen sich, es zu tun. Für sie ist es hilfreich, sich in die Lage ihres Mitarbeiters zu versetzen. S wie sicher: Ein sicherer Arbeitsplatz erlaubt es, die Arbeit effizient in unverkrampfter Atmosphäre zu erledigen. Diese Sicherheit wollen wir den Mitarbeitern geben, im Wissen, dass wir in einer sich verändernden Welt leben, in der nichts ewig dauert und wo man sich

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AKTUELL FENACO wandfreien Deckungsgrad aufweist. Der administrative Aufwand dieser Pensionskasse ist minim. Die Vermögenswerte sind in einer rechtlich selbstständigen Stiftung zusammengefasst, die unabhängig vom Vermögen der fenaco und ihrer Tochtergesellschaften sind.

AUF EIN WORT EN UN MOT Fortsetzung von Seite 5

stetig anzupassen und weiterzubilden hat. Diese veritable Evolution begleitet die fenaco mit vier eigenen Weiterbildungsstätten. Es sind dies die «Volg Academy» und das «LANDI Forum» für das Ladenpersonal, die «LANDI Arena» für LANDI-Präsidenten, LANDI-Geschäftsführer und Mitarbeiter der strategischen Geschäftsbereiche Agrar und Agrola sowie «fenaco competent» für fenaco-Mitarbeitende. Jedes Jahr stellt die fenaco viele hundert neue Mitarbeiter an. Ausgebildet in landwirtschaftlichen Schulen und anderen Sektoren der Berufsausbildung fügen sie sich in der Regel problemlos in die bestehenden Teams ein. Zusätzlich bildet die fenaco jährlich über 400 Lernende aus.

Engagement in der Weiterbildung Eine wichtige Rolle übernimmt

der Schulungsbereich des schweizerischen Bauernverbands, verantwortlich für die Rahmenlehrpläne. Dieses Engagement erbringt das Unternehmen, um die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für die vorwiegend aus bäuerlichen Kreisen stammenden jungen Menschen zu sichern. Damit soll auch der wachsende

die fenaco mit dem neuen Berufsbildungsgesetz als «Organisation der Arbeitswelt» (OdA). Für

Mit motivierten und verlässlichen Teams zu arbeiten, ist für mich eine der grössten Genugtuungen in meinem Alltag. Gerne bedanke ich mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der fenaco für ihre tadellose Leistung.

Personalbedarf der fenaco gedeckt werden können. die Bildungsgänge an den Höheren Fachschulen (Agro-Techniker HF und Agro-Kaufleute HF) ist die fenaco zusammen mit dem AgriAliForum, das ist

Willy Gehriger Vorsitzender der fenaco-Geschäftsleitung

Regionales in der Region Heinz Heller ist der Personalchef der fenaco und dem Vorsitzenden der Geschäftsleitung direkt unterstellt. Bei ihm, am

fenaco ernennt neue Mitglieder der Geschäftsleitung Heinz Mollet wird Nachfolger von Eugen Brühlmeier. Neu in der Geschäftsleitung Daniel Zurlinden.

Christian Ochsenbein übernimmt die Regionalleitung Mittelland.

Mehrere Geschäftsleitungsmitglieder der fenaco werden bis Mitte 2012 in Pension gehen. Um einen geordneten Übergang auf die Nachfolger sicherzustellen, hat die Verwaltung des Agrarund Nahrungsmittelunternehmens kürzlich mehrere Ernennungen vorgenommen. Bereits im Dezember letzten Jahres wurde Dr. Martin Keller als Departementsleiter Landesprodukte und designierter Nachfolger des Vorsitzenden der Geschäftsleitung, Dr. Willy Gehriger, bestimmt. Der Stellenantritt er-

folgt per 1. August dieses Jahres, die Stabsübergabe ist für den 1. Juli 2012 vorgesehen. Nun hat die Verwaltung der fenaco weitere Ernennungen vorgenommen, wobei alle Stellen mit internen Kaderleuten besetzt werden können, die in den letzten Jahren sorgfältig für diese verantwortungsvollen Positionen vorbereiten wurden. Bereits am 1. Oktober wird Daniel Zurlinden (49), heutiger Leiter des Controllings, in die Geschäftsleitung eintreten und die Leitung des Departe5 2010 · UFA-REVUE


AKTUELL FENACO

Ich liebe meine Arbeit. Man kann weit gehen, um so gute Arbeitsbedingungen wie in der fenaco zu finden ... ich hoffe hier alt zu werden. Walter Erni (47), Maurer, Chauffeur, seit 21⁄2 Jahren bei der Traveco/fenaco

Hauptsitz in Bern, laufen die Fäden zusammen, zum Beispiel für die Lohnabrechnungen aller Mitarbeiter der fenaco und ihrer Tochtergesellschaften. Die fenaco organisiert sich nach dem Motto «so dezentral wie möglich, so zentral wie nötig». Um mit rationellen Abläufen Administrationskosten zu sparen, sind gewisse Funktionen zentralisiert (wie die Lohnabrechnung). Ansonsten geht man vom Grundsatz aus,

dass Lokales vor Ort und Regionales in den Regionen geregelt werden soll. Der Bereich Personal ist an 19 Standorten vor Ort vertreten. Die lokalen Personaldienste sind in vier Regionen zusammengefasst (Westschweiz, Mittelland, Zentral- und Ostschweiz) und werden von einem regionalen Leiter geführt. «Wir haben in der fenaco gute Anstellungsbedingungen geschaffen, die angepasst sind an die Arbeitsverhältnisse der verschiedenen Branchen, in denen das breit abgestützte Unternehmen tätig ist», fasst Heinz Heller das Arbeitscredo der fenaco zusammen, der die individuelle Förderung der Mitarbeiter und deren aktive Mitsprache ein wichtiges Anliegen ist. 䡵

Ich arbeite eng mit den Mitglied-LANDI zusammen mit Menschen, die mit beiden Beinen fest im Boden verankert sind. Gemeinsam kommen wir konstruktiv, offen und ehrlich vorwärts. Josef Fischbacher (50), Betriebswirtschafter/Revisor LANDI-Treuhand, seit 27 Jahren bei der fenaco-LANDI Gruppe.

Ich habe eine spannende Tätigkeit und werde dort eingesetzt, wo meine Stärken sind. Man kann sich Ziele setzen. Die fenaco ist ein gutes und stabiles Unternehmen. Emrula Xhemaili (33), Automonteur, Maschinenführer, 11 Jahre bei der Ramseier Suisse AG/fenaco

Die fenaco-LANDI Gruppe sucht laufend motivierte Nachwuchskräfte. Offene Stellen auf www.fenaco.com

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TERMINE AGENDA

ments IT/Logistik von Roland Munz übernehmen. Gleich mehrere Geschäftsleitungsfunktionen sind per 31. August 2011, nach dem Rücktritt von Christian Tschudin, neu zu besetzen. So wird Josef Sommer, Leiter der Region Zentralschweiz, zusätzlich die Leitung der LANDI-Division 1 übernehmen. Das Departement Brenn- und Treibstoffe/ Energie wird in die Detailhandels-Division 6 eingegliedert und neu vom Leiter der Region Ostschweiz, Dominic Möckli, geführt. Dr. Christian OchsenUFA-REVUE · 5 2010

bein (38), heute Projektleiter bei der LANDI Treuhand in Bern, wird als neues Mitglied der Geschäftsleitung die Leitung der Region Mittelland übernehmen. Eine weitere Mutation in der fenacoGeschäftsleitung ist für den 1. Juli 2012 vorgesehen. Auf diesen Zeitpunkt hin wird Heinz Mollet (46), Leiter des Geschäftsbereichs Getreide, Ölsaaten Futtermittel (GOF), das Departement Tierproduktion und die Leitung der Agrar-Division 2 von Eugen Brühlmeier übernehmen. 䡵

Regionalversammlungen der fenaco-LANDI Gruppe Zentralschweiz 6. Mai 2010 Westschweiz 7. Mai 2010 Mittelland 18. Mai 2010 Ostschweiz 21. Mai 2010

fenaco Jahresmedienkonferenz Mittwoch, 26. Mai 2010 in Sursee

Delegiertenversammlung der fenaco Donnerstag, 24. Juni 2010 in Bern

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KURZMELDUNGEN MANAGEMENT

Je früher, desto besser In der UFA-Revue (4/2010) plädierte Sandra Contzen für Mechanismen der Früherkennung von finanziellen Problemen, die bei den Agro-Treuhandstellen und Betriebsberatungen ansetzen. Dieser Ansatz ist für uns nicht neu, praktizieren wir das doch schon jahrelang. Je früher eine Bauernfamilie erkennt, dass sie finanzielle Probleme hat, desto flexibler kann darauf reagiert werden. Die Betriebsstrategie kann überdenkt werden, vor allem bevor fehl investiert wird. Manchmal werden die Anzeichen vom Betriebsleiter nicht wahrgenommen. Warnzeichen sind, wenn die Buchhaltung trotz tiefen Abschreibungen über mehrere Jahre einen Kapitalverzehr ausweist. Offene Rechnungen und keine flüssigen Mittel manifestieren akute Liquiditätspro-

bleme. Ein gewissenhafter Treuhänder wird die Bauernfamilie auf diesen Sachverhalt ansprechen. Am besten offen und ehrlich, aber ohne die Gefühle der Bauernfamilie zu verletzen. Es braucht Diplomatie. Wichtig ist es, der Familie Mut zu machen, die Probleme anzupacken. Eine Sanierung beansprucht auf allen Ebenen enorm viel Zeit, Nerven und Verzicht. Deshalb ist es wichtig, dass auch zwischen den einzelnen Sanierungsschritten Bauernfamilie und Treuhänder in engem Kontakt bleiben. Zwischendurch schnell mal ein Telefon machen, um sich gegenseitig zu informieren, um abzuladen und Mut zu schöpfen, beeinflusst eine Sanierung positiv. Eine erfolgreiche Sanierung setzt einen ausgesprochenen

Wie weiter mit der Beratung?

Sanierungswillen voraus. Ein hohes persönliches Engagement des Betriebsleiters, aber auch des Beraters sind unerlässlich. Auch brauchen alle Beteiligten den grundsätzlichen Glauben an die Zukunft und die Überlebensfähigkeit des Betriebes. Der Treuhänder hat gegenüber der Bauernfamilie oft ein Vertrauensverhältnis und bei Problemen soll die Bauernfamilie anrufen. Kontaktadressen der Agro-Treuhand sind auf www.satv-asaf.ch zu finden. Martin Büchler, Beratungs- und Buchhaltungsverein St. Gallen-Appenzell (BBV)

Was ist ein Zuweisungsrecht

Entschädigungen

Zuweisungsrecht heisst die Möglichkeit, aus einer Erbschaft eine Sache an sich zu ziehen. Das bäuerliche Bodenrecht enthält verschiedene Zuweisungsrechte. Befindet sich zum Beispiel in einer Erbschaft ein landwirtschaftliches Gewerbe, kann ein Erbe verlangen, dass es ihm zum Ertragswert zugewiesen wird, wenn er es selber bewirtschaften will. Er kann, wenn er will, die Zuweisung des Gewerbes verlangen; er hat also ein Zuweisungsrecht. Dr. Eduard Hofer, Heimberg (BE)

Der Bauernverband hat die Ansätze zur Entschädigung von Leitungen, Schächten und Masten aktualisiert. Bezug: 寿 056 462 52 71.

Weniger Umsatz, mehr Ertrag

Genossenschaftsgedanken stärken

Bedingt durch tiefere Verkaufspreise bei Brenn- und Treibstoffen sowie beim Mineraldünger hat sich der Umsatz der GVS-Gruppe 2009 auf 174.4 Mio. Fr. reduziert (2008: 184.7 Mio. Fr.). Reduziert hat sich

Der Ostschweizer Genossenschaftsverband LV-St.Gallen verbesserte in einem konjunkturell schwierigen

aber auch der Warenaufwand, so dass sowohl der Bruttogewinn wie das Betriebsergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen höher als 2008 ausfiel. Die Eigenkapitalbasis der GVS-Gruppe konnte von 21.3 auf 25.3 % gesteigert werden. UFA-REVUE · 5 2010

Umfeld seine Marktleistungen und steigerte den Betriebsgewinn. Der Umsatz betrug 373 Mio. Fr. bei einem Betriebsergebnis vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern von 10.3 Mio. Fr. Um den Genossenschaftsgedanken zu stärken, löst der LV seine bisherige Regelung der Rückvergütungsguthaben mit einem neuen Leistungsprämiensystem ab.

Direktvermarktung Gemäss ART-Forscher Dierk Schmid erzielen Direktvermarktungsbetriebe kaum ein höheres Einkommen als die übrigen Betriebe. Sie hätten zwar eine höhere Rohleistung, aber auch höhere Fremdkosten. Die Personalkosten bei Direktvermarktung sind mindestens doppelt so hoch.

Ökoarrondierung Im Lötschental (VS) gibt es 635 ha LN, aufgeteilt in 9000 Parzellen im Besitz von 1250 Eigentümer, bewirtschaftet von 53 Landwirten (Ø 160 Parzellen), schrieb kürzlich der Walliser Bote. Daher solle eine Bewirtschaftungsgenossenschaft gegründet werden, wobei alle Parzellen zusammengelegt und neu verteilt werden. Die Eigentumsverhältnisse werden nicht verändert. Der Bund zahlt an die Verpächter eine einmalige Entschädigung. Die Vorprojektsphase dauert bis Mitte 2011. www.loetschentalplus.ch

UFA-Revue: Herr Ryser, Sie sind zum neuen Direktor der Beratungszentralen Agridea ernannt worden und just zu diesem Zeitpunkt verkündete der Bundesrat sein Sparprogramm, welches das Budget der Agridea bis 2012 um einen Drittel kürzen soll. Wie weiter jetzt? Ulrich Ryser: Wir werden uns gegen dieses inkohärente Sparvorhaben mit Händen und Füssen wehren. Bei all den Herausforderungen, die auf die Landwirtschaft zukommen, ist es leichtsinnig, ausgerechnet die Beratung dermassen zu schwächen. Gibt es Dienstleistungen, die Sie in Zukunft nicht mehr anbieten? Ulrich Ryser: Schon bisher wurden die Dienstleistungen optimiert und gestrafft. Eine derart markante Kürzung würde sich deshalb ganz klar auf die Leistungen der Agridea auswirken und entweder den Verzicht auf Angebote oder eine massive Verteuerung mit sich bringen. Das Mandat des Bundes wurde bisher als Gesamtpaket von der Agridea erbracht, soll nun aber tranchenweise öffentlich ausgeschrieben werden. Was bedeutet dies für die Agridea? Ulrich Ryser: Die Zusammenarbeit der Bundesverwaltung mit externen Organisationen wird evaluiert, dabei wird auch das Mandat der Agridea überprüft. Die Abklärungen laufen noch. Die Situation ist speziell. Einerseits, weil das kritisierte «Monopol» der Agridea auf dem Landwirtschaftsgesetz basiert. Anderseits finanziert der Bund das Mandat, die Leistungen werden jedoch primär für die Kantone erbracht. Eine Aufteilung des Mandats würde die zentrale Vernetzungs- und Umsetzungsfunktion der Agridea grundsätzlich in Frage stellen. dc

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 9


MANAGEMENT

Ein Fall für den Staat DAS LANDWIRTSCHAFTLICHE EINKOMMEN war Thema der diesjährigen Tagung der schweizerischen Gesellschaft für Agrarwirtschaft und Agrarsoziologie. Symbolträchtig fand die Tagung an der ART Tänikon statt. Laufen doch dort mit der Auswertung von Buchhaltungsdaten jene Informationen zusammen, die Auskunft über die landwirtschaftliche Einkommenslage geben.

Die so genannte zentrale Auswertung von landwirtschaftlichen Buchhaltungsdaten nahm ihren Anfang im vorigen Jahrhundert mit Ernst Laur (1871 –1964), welcher vier Jahrzehnte als Direktor des schweizerischen Bauernverbands amtete und pionierhaft auf statistische buchhalterische Auswertungen und Betriebswirtschaft setzte. Das Bauernsekretariat wurde unter ihm zu einer wissenschaftlichen Dienststelle ausgebaut. Deren statistische Erhebungen stützten die Interessenvertretung des Bauernverbandes und lieferten Material für die offizielle Agrarpolitik der Schweiz. Ernst Laur wollte Vergleichsdaten haben, um den bäuerlichen Einkommensforderungen nach einem paritätischen Lohn Nachdruck zu verleihen. Erwirtschaften die Bauern ein vergleichbares Einkommen wie die übrige Bevölkerung, so bleiben die Bauern ihrem Beruf treu und gewährleisten die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln. Zugleich erhalten sie die dezentrale Be-

siedlung. Als agrarpolitisches Vermächtnis von Laur kann der 1951 im Landwirtschaftsgesetz festgeschriebene Grundsatz «Erhaltung eines gesunden Bauernstandes» angesehen werden. In den 70er-Jahren wurde die zentrale Erfassung der bäuerlichen Buchhaltungsanstalten an die eidgenössische Forschungsanstalt Tänikon verlegt (früher FAT, heute Agroscope Tänikon), und damit quasi zu einer Bundesaufgabe gemacht.

Aufgabe der Agrarpolitik 1996 wurden im Artikel 104 der Bundesverfassung die Ziele der Landwirtschaft formuliert. So hat der Bund mit der staatlichen Agrarpolitik dafür zu sorgen, dass die Landwirtschaft durch eine nachhaltige und auf den Markt ausgerichtete Produktion die Versorgungssicherheit, Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität sowie die Pflege der Kulturlandschaft gewährleistet. Die Agrarpolitik soll die Rahmenbedingungen so gestalten, dass effiziente Betriebe ein Einkommen er-

Grafik 1: Landwirtschaftliches Einkommen je Betrieb 1990 – 2009 CHF 70 000 60 000 50 000 40 000 30 000 20 000 10 000 0

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1990

1995

2000 (2009 ist provisorisch)

2005

2009 Quelle: Agroscope ART

zielen, dass mit demjenigen der Erwerbstätigen in der Region vergleichbar ist. «Die von der Bevölkerung gewünschte Produktion von Nahrungsmitteln als Beitrag zur Versorgungssicherheit oder der Erhalt der Biodiversität und die Pflege der Landschaft können nicht sichergestellt werden, wenn die finanzielle Situation der Bauernfamilien ungenügend ist», so Manfred Bötsch, Direktor des Bundesamtes für Landwirtschaft, in seinem Referat an der Tagung der schweizerischen Gesellschaft für Agrarwirtschaft und Agrarsoziologie (SGA). Leistungsfähige Betriebe sollen ein Einkommen erzielen, das die notwendigen Investitionen zur Substanzerhaltung und Weiterentwicklung zulässt. Der Einkommensvergleich durch die zentrale Auswertung ist quasi ein Überwachungssystem, damit die Einkommensentwicklung der Landwirtschaft und diejenige der übrigen Bevölkerung nicht auseinanderlaufen. Da Marktunsicherheiten und Wetterrisiken die Entscheidungs- und Investitionsfreudigkeit der Bauern hemmen, kommt der staatlichen Agrarpolitik eine entscheidende stabilisierende Rolle zu.

Strategien und Risiken Neben Agrarhistoriker Peter Moser, der eingangs der Tagung in einem historischen Rückblick die Leistungen der Bauern und Agronomen würdigte, und Manfred Bötsch, der die Bedeutung des Einkommens in der Agrarpolitik darlegte, referierten an der SGA-Tagung Wissenschafter aus sechs Ländern und präsentierten Ergebnisse auf der Suche nach effizienten Strategien zur Erhöhung und Stabilisierung des landwirtschaftlichen Einkommens. Wobei oftmals gerade von 5 2010 · UFA-REVUE


MANAGEMENT Schweizer Forschern die Ansicht vertreten wird, dass der gegenwärtige Landwirtschaftssektor suboptimal arbeite, der Strukturwandel zu wenig schnell sei und die Agrarstrukturen wettbewerbsfähiger auszurichten seien. Einen Kontrapunkt dazu setzte der Berliner Agrarökonom Martin Odening von der Humboldt-Universität.

Genauer hinschauen Martin Odening forscht intensiv zum Thema Strukturwandel und plädierte dafür, genauer hinzuschauen. Sehr viele Bauernfamilien optimieren nämlich ihre Strukturen und Aktivitäten, auch könne das Beharrungsvermögen von Agrarstrukturen durchaus optimal sein und stelle an sich

keinen Grund für staatliche Eingriffe dar, die zum Ziel haben, den Strukturwandel zu beschleunigen. In seinen Ausführungen beschäftigte sich Odening mit den Markt- und Wetterrisiken auf das Einkommen. Heute spreche jeder von der Volatilität der Märkte. Vor zwei Jahren, als die Preise im Hoch waren, hätte man sich quasi auf das Ende der Tretmühle gefreut. Odening wies darauf hin, auch beim Marktgeschehen genau hinzuschauen. Volatibel seien nicht alle Märkte, in der Schweinemast sei in den letzten Jahren gar eine Stabilisierung eingetreten. In der Milch sei man Marktschwankungen noch nicht gewohnt und das sorge für Schlagzeilen.

Volatibel ist alles Voll auf das Einkommen schlagen Wetterereignisse durch. Trockenheit, Hagel und Gewitter verursachen Ertragsschwankungen, die sich je nach Betrieb unterschiedlich auf das Einkommen auswirken. Den so genannten Durchschnittsbetrieb gebe es nicht, darum bringe es auch nichts, bei Betriebsplanungen mit Durchschnittswerten zu rechnen. Odening schlug vor, inskünftig für Betriebsplanung mit einem «stochastischen Modell» zu arbeiten, welches methodisch betriebsspezifische Unsicherheiten und subjektive Risikoeinstellungen zur Berechnung eines Gesamtdeckungsbeitrags berücksichtigt. Die entsprechende Software basierend auf Excelapplikationen sei vorhanden. «Warum machen das nicht mehr Berater?», fragte er die Teilnehmer aus Forschung und Beratung. 䡵

Die provisorischen Ergebnisse der zentralen Auswertung von Buchhaltungsdaten der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART zeigen erste Trends für 2009 auf. Das landwirtschaftliche Einkommen pro Betrieb beträgt 61 800 Fr. gegenüber 64 100 im Jahr zuvor.

Autorin Daniela Clemenz, UFA-Revue, 8401 Winterthur SGA unter neuer Führung Nach achtjähriger Vorstandstätigkeit und vierjähriger Präsidialzeit scheidet Marco Pezzatti, Amt für Landschaft und Natur des Kantons Zürich, aus dem Vorstand der schweizerischen Gesellschaft für Agrarwirtschaft und Agrarsoziologie aus. Die Generalversammlung wählte als neues Vorstandsmitglied Esther Bravin von Agroscope Changins-Wädenswil und als neuen Präsidenten Stefan Mann von Agroscope Reckenholz-Tänikon. www.sga-sse.ch

INF BOX INFO

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MANAGEMENT

Auslastung ist der Erfolgsfaktor BIOGASANLAGEN werden in der Schweiz überwiegend mit Co-Substraten betrieben. Mit sinkenden Erlösen aus den Entsorgungsgebühren steigt die Bedeutung der Methanerträge (Stromerlöse). Art und Anteil der Co-Substrate können dann den wirtschaftlichen Erfolg massgeblich beeinflussen.

Simon Bolli

Christian Gazzarin

In Deutschland werden weiträumige Maisflächen für die Stromproduktion geerntet und vergärt. Eine solche Energieproduktion hätte in der Schweiz aus Kostengründen keine Chance. Hierzulande setzt man auf die Verwertung von organischen Abfallstoffen. Diese stehen zudem nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion.

Kampf um Substrate Bisher bringt die Verwertung von Co-Substraten (in Form von organischen Abfallstoffen) für den Anlagenbetreiber Zusatzerlöse aus den Entsorgungsgebühren. Diese leisten einen namhaften Beitrag an den Gesamterlös einer Biogasanlage, sind somit wichtig für die Rentabilität. Mit dem vermehrten Bau von industriellen und landwirtschaftlichen Biogasanlagen ist auch mit einer vergrösserten Nachfrage nach Co-Substraten zu rechnen. Die Folge ist, dass die angebotenen Preise für die Entsorgung sinken und somit die Entsorgungserlöse abneh-

men dürften. Damit würde die eigentliche Kernfunktion einer Biogasanlage, die Stromproduktion, wieder stärker in den Fokus rücken.

Planung der Methanerträge Der Erlös aus der Stromproduktion ist vom Methanertrag aus der Co-Vergärung abhängig. Die Gülle liefert im Quervergleich zu Co-Substraten nur wenig Methan. Co-Substrate können je nach Art mehr als zehnfach so hohe Methanerträge pro Kilogramm Frischsubstanz liefern. Die Erträge dieser Substrate können jedoch nicht exakt und fix vorausgeplant werden, da deren Methanertragspotenzial durch die saisonale Verfügbarkeit sowie die Zusammensetzung oft stark schwanken.

Rentabilität Für die Planung einer Anlage ist deshalb die Grösse oder elektrische Leistung sowie das Substratangebot, mit der diese Leistung ausgeschöpft werden soll, entscheidend und aus-

Tabelle 1: Methan- und Energieerträge bei unterschiedlichen Co-Substraten (CS) Anlagetyp Hofdünger

CoSubstrate (CS)

Menge Hofdünger in Frischsubstanz (t) Methanertrag in 1000 m3 (Mittelwert) bei 20 %/50 % CS Mittlere Energiemenge in kWh bei 20 %/50 % CS Wahrscheinlichkeit, dass 100 kW Leistung erreicht werden 12

Hofdünger Rindergülle Schweinegülle Rindermist Schweinemist Hühnermist Getreideabgang Grüngut Frittieröl Nur 20 %-Anteil 4000

Haushalt Rindergülle Schweinegülle

Kommunal Rindergülle Schweinegülle

Gastro Rindergülle Schweinegülle

Getreideabgang Gemüserüstabfälle Rasenschnitt 20 %/50 %-Anteil 3000

Getreideabgang Grüngut Glycerin 20 %/50 %-Anteil 3000

Getreideabgang Gastroabfälle Frittieröl 20 %/50 %-Anteil 3000

201

158/196

184/232

225/219

91

72/105

84/105

102/99

3.1 %

0.6 %/25 %

0.8 %/66 %

66 %/44 %

schlaggebend für den wirtschaftlichen Erfolg. Der Fermenter einer Biogasanlage lässt sich mit dem Pansen einer Hochleistungskuh vergleichen. Die «Fütterung» mit Substraten muss optimal auf die Bedürfnisse der Mikroorganismen im Fermenter abgestimmt werden, denn nur so kann das Leistungspotenzial der Anlage ausgeschöpft werden. Andernfalls werden Kapazitäten nicht ausgelastet. Das führt zu Erlöseinbrüchen und hohen Kosten und damit zu einer unrentablen Produktion. Die Kapazitätsauslastung ist bei Biogasanlagen besonders wichtig, da diese einen hohen Investitionsaufwand erfordern. Eine Risikoanalyse auf Stufe des Biogasprozesses, das heisst eine Untersuchung von Ertragsunsicherheiten, ist für die Planung von Biogasanlagen unerlässlich. Der Anlagebetreiber muss klären, mit welcher Wahrscheinlichkeit er bei einer gegebenen Substratmischung die elektrische Leistung der Anlage auslasten kann und wie diese Mischung allenfalls angepasst werden müsste.

Substrateinsatz bestimmt Methanertrag Basierend auf Praxisanlagen definierte die Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon (ART) anhand ihres Substrateinsatzes vier Biogasanlage-Typen und führte Simulationsrechnungen durch (Tab. 1). Der Typ «Hofdünger» setzt vor allem Gülle und Mist ein, wobei sowohl Rinder- und Schweinegülle als auch Rinder-, Schweine- und Hühnermist verwendet werden. Die Typen «Haushalt», «Kommunal» und «Gastro» werden mit je 20 % und 50 % Co-Substrat-Anteil an der Frischsubstanz der Gesamtmischung betrieben. Dabei besteht der Hofdünger je zur 5 2010 · UFA-REVUE


MANAGEMENT

Verteilung der elektrischen Leistung aus 10 000 Computer-Simulationen. Die 100 kW-Grenze ist als Senkrechte eingezeichnet. Bei einem 20 % CS-Anteil (Grafik 1, Tabelle 1) erreicht der GastroTyp (rot) mit 66 % die höchste Wahrscheinlichkeit, dass die elektrische Leistung ausgeschöpft wird. Die drei übrigen Varianten können das BHKW nicht oder kaum auslasten (0.6–3.1 %). Unter Vorgabe eines BHKW mit einer Nennleistung von 100 kW müssten deshalb die Substratmischungen (Mengen und Zusammensetzung) angepasst werden. Bei der Variante mit 50 % CS-Anteil (Grafik 2) kann die angestrebte 100%Auslastung öfter erreicht werden (in 25 % bis 66 % aller Fälle), wobei die Gastro-Anlage (rot, 44 %) enorme Schwankungen aufweist. Bei den Anlagen mit einem CS-Anteil von 20 % zeigt sich zwar eine geringere Streuung (Grafik 1 und 2) aber auch ein geringeres Methanertragsniveau als bei jenen Anlagen mit einem höheren CSAnteil (Tabelle 1). Davon ausgenommen ist die Simulationsvergärung mit Le-

Fazit Für die Planung einer Anlage ist die Substratzusammensetzung und -menge von grosser Bedeutung für die Auslastung des BHKW und die Ertragssicherheit. Höhere Erträge erkauft man sich in der Regel mit grösseren Schwankungen beziehungsweise Ertragsrisiken. Jeder Betreiber kann durch eine geeignete Substratwahl und die optimale Zusammenstellung der Substratmischung den Methanertrag optimieren und das Risiko von Ertragsschwankungen minimieren. Es muss jedoch auch berücksichtigt werden, dass die Wahl der Substratarten und -mengen oft auch extern vorgegeben ist – einerseits durch den Standort der Anlage, andererseits auch durch eine Ausrichtung auf zusätzliche

Grafik 1: Leistung bei max. 20 % Co-Substratanteil 100

0.16 relative Häufigkeit (in 10 000)

Leistung Grafik 1 und 2 zeigen die

bensmittelabfällen (Gastro-Anlage, rot), die bei einem 20 %-Co-SubstratAnteil im Vergleich zu einem höheren Anteil von 50 % mit rund 225 000 m3 höhere Erträge erreicht und dies bei geringeren Schwankungen. Die grundsätzlich hohen Ertragsunsicherheiten (Schwankungen) dieses Anlagetyps können mit einem höheren Hofdüngeranteil wirksam abgepuffert werden. Bei der ertragsreichen Vergärung von Gastroabfällen sind jedoch die Investition in eine Hygienisierungsanlage sowie die höheren Betriebskosten (Aufheizen) zu berücksichtigen. Beim Einsatz mit maximal 50 % CS-Anteil zeigt die Vergärung von kommunalem Grüngut die höchsten Ertragswerte bei kleinstem Ertragsrisiko.

0.14 0.12 .010 0.08 0.06 0.04 0.02 0 40

50

60 70 80 90 100 110 120 äquivalente elektrische Leistung (kWh)

elektr. Leistung Basic 3000/20/2 elektr. Leistung Gasto 3000/20/2

130

elektr. Leistung Kom 3000/20/2 elektr. Leistung Hd 4000/6

Grafik 2: Leistung bei max. 50 % Co-Substratanteil 100

0.16 relative Häufigkeit (in 10 000)

Hälfte aus Rinder- und Schweinegülle. Bei allen vier Typen wird das gewonnene Methan in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) verbrannt, dessen Leistung 100 kW beträgt. Die berechneten mittleren Methanerträge der Anlagetypen reichen von 158 000 m3 (Typ Haushalt, 20 % CS) bis 232 000 m3 (Typ Kommunal, 50 % CS).

0.14 0.12 .010 0.08 0.06 0.04 0.02 0 40

50

60 70 80 90 100 110 120 äquivalente elektrische Leistung (kWh)

elektr. Leistung Basic 3000/50/2 elektr. Leistung Gasto 3000/50/2

130

elektr. Leistung Kom 3000/50/2 elektr. Leistung Hd 4000/6

betriebsspezifische Rahmenbedingungen (beispielsweise betriebseigene Abfallprodukte). 䡵

Mit dem vermehrten Bau von Biogasanlagen steigt die Nachfrage nach Co-Substraten.

Autor Simon Bolli und Christian Gazzarin sind Mitarbeiter der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART, 8356 Ettenhausen.

INF BOX INFO

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UMFRAGE MANAGEMENT

Pachtland und Schriftlichkeit «Haben Sie auf Ihrem Landwirtschaftsbetrieb Pachtland? Und wenn ja, haben Sie schriftliche Verträge für alles Pachtland, für einen Teil des Pachtlandes oder haben Sie keinen schriftlichen Vertrag für das Pachtland?» Diese Frage wurde in einer repräsentativen Telefonbefragung 300 Landwirten in der Deutsch- und Westschweiz gestellt. Knapp jeder Siebte (15 %) der befragten Landwirte bewirtschaftet ausschliesslich eigenes Land, 2 % wollen oder können keine Angaben zu ihrer Situation machen. Die Mehrheit (83 %) dagegen gibt an, Pachtland zu bewirtschaften. Rund die Hälfte der Befragten gibt an, das ganze Pachtland in einem schriftlichen Vertrag geregelt zu haben. 23 % der Bauern haben für einen Teil des Pachtlandes einen schriftlichen Pachtvertrag und bei rund 15 % existieren keine schriftlichen Verträge, sondern ausschliesslich mündliche Abmachungen. Ver-

gleicht man die beiden Sprachregionen, so sind keine nennenswerten Unterschiede feststellbar. Auf den Frühling hin läuft die Telefon-Hotline des schweizerischen Bauernverbands heiss. «Thema Nummer eins sind Probleme mit der Pacht. Was auch nicht erstaunt, wenn man bedenkt, dass über 80 % der Bauern Pachtland bewirtschaften», erklärt Martin Goldenberger, der Leiter des SBV-Bereichs Schätzungen und fährt fort: «Meisten werden neue Pachtverhältnisse auf den 1. Januar eingegangen. Aber erst, wenn man mit der Bewirtschaftung anfängt, gibt es Probleme. Dann läuten bei uns oder

auch bei den kantonalen Bauernverbänden die Telefone heiss.» Als sehr positiv vermerkt Martin Goldenberger das Vorliegen eines schriftlichen Pachtvertrags. Bei Unklarheiten könne man sich darauf stützen. Schriftliche Pachtverträge regeln nicht nur den Pachtzins, sondern alle Rechte und Pflichten sowohl der Pächter, als auch der Verpächter. Was man darüber unbedingt wissen muss, ist im Merkblatt «Pacht» nachzulesen (Heftmitte). Das Auskunftstelefon des schweizerischen Bauernverbands ist zu den Bürozeiten bedient 寿 056 462 52 71. 䡵

Haben Sie Pachtland und Pachtverträge?

ja, schriftlicher Vertrag für alles Pachtland

49 50 49

ja, schriftlicher Vertrag für einen Teil des Pachtlandes

23 21 27

ja, aber keinen schriftlichen Vertrag für das Pachtland

11 10 11

nein, habe kein Pachtland

15 16 13

keine Angabe

2 3 0

0% 14

Die aktuelle repräsentative Umfrage wurde vom Marktforschungsinstitut TransferPlus AG in Stansstad im Auftrag der UFA-Revue im April 2010 durchgeführt. Wollen Sie sich auch zur Monatsfrage äussern? Die nächste Fragestellung ist auf www.ufarevue.ch aufgeschaltet.

䡵 Total (Basis: 300) 䡵 Deutschschweiz (Basis: 220) 䡵 Westschweiz (Basis: 80) 10 %

20 %

30 %

40 %

50 %

60 %

70 %

80 %

90 %

100 %

INF BOX INFO ufarevue.ch

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KURZMELDUNGEN LANDTECHNIK Aufspaltung bei Fiat Der italienische Fiat-Konzern rüstet sich für die Zukunft und spaltet sein Auto-Geschäft von der Industriesparte, zu der das Landmaschinengeschäft von CNH mit den Marken «Case», «New Holland» und «Steyr» gehört, ab. Vorausgesetzt, dass die konjunkturelle Lage stabil bleibt, soll die Trennung bis Ende Jahr vollzogen sein. Die Landmaschinensparte CNH, der Lastwagenhersteller Iveco

sowie der Motorenbau Fiat Powertrain Industrial and Marine sollen künftig unter dem Namen «Fiat Industrial» an der Mailänder Börse gelistet werden. Für diese Sparte strebt der Konzern 2014 einen Handelsgewinn von 3.2 bis 3.4 Mrd. Euro und Erlöse von 29 Mrd. Euro an.

«Catros+» mit gezackten Scheiben

Speziell für die schnelle, flache und intensiv mischende Bodenbearbeitung bietet Amazone neu die Kompakt-Scheibeneggen «Catros+» mit gezackten Scheiben an. Dank diesen Scheiben mit 510 mm Durchmesser eignen sich die Eggen in Arbeitsbreiten von 3 und 3.5 m für die Einarbeitung grosser Strohmengen. Serienmässig sind eine Steinsicherung und wartungsfreie Scheibenlagerungen mit integrierten Gleitringdichtungen verbaut. Weil die Scheiben einzeln und über Gummifeder-Elemente gelagert sind, ist auch die Anpassung an Bodenunebenheiten gegeben. Für die Rückverfestigung des Bodens lassen sich die Kompakt-Scheibeneggen mit verschiedenen Nachläufern wie Zahnpackerwalze oder Tandemwalzen kombinieren, so dass in den Streifen ein guter Bodenschluss mit idealen Keimbedingungen entsteht.

Rapid und Reform gemeinsam in Österreich Die beiden Landtechnikhersteller Rapid und Reform bündeln ihre Kräfte für den Vertrieb von Einachsern in Österreich. So übernimmt ab anfangs Juni dieses Jahres Reform in Wels (A) als Generalimporteur das gesamte Programm von Rapid für den österreichischen Markt (ausser Vorarlberg). Die beiden Unternehmungen stärken mit dieser Kooperation die beidseitigen Aktivitäten im Markt für hydrostatische Einachsgeräteträger, wovon sie sich eine Steigerung der gemeinsamen Marktanteile versprechen.

lich durchgeführt. 16 junge Berufsleute aus der ganzen Schweiz kämpften heuer im Bildungszentrum der schweizerischen Metallunion (SMU) Ende März in Aarberg um den Sieg. Den Gewinnern wink-

Die Gewinner David Niederoest, Benjamin Wüthrich und Andreas Odermatt (v.l.n.r). Bild: rolfweiss.ch UFA-REVUE · 5 2010

Bergbetriebe stehen bei der Mechanisierung vor vielfältigen Herausforderungen. Wie lassen sich die (teuren) Geräte genügend auslasten? Wie können Arbeitsspitzen speditiv

«Finger weg vom Tuning-Set» Die elektronische Motorregelung macht es möglich, dass man mit sogenanntem Chiptuning die Motorleistung eines Traktors erhöhen kann. Verkehrsexperten warnen nun davor, da die Konsequenzen von solchen Aktionen drastisch sein könnten und leider nur den wenigsten wirklich bewusst seien. Das Chiptuning stelle einen erheblichen Eingriff in die herstellerseitig konzipierte und erprobte Einstellung dar, was rechtliche, technische und wirtschaftliche Folgen haben könne.

Landmaschinenmechaniker im Wettbewerb Seit den 80er-Jahren findet für die Mechaniker der drei Berufe Landmaschinen-, Baumaschinen- und Motorgerätemechaniker ein nationaler Wettbewerb statt. Inzwischen werden diese Meisterschaften jähr-

MechanisierungsAlternativen im Berggebiet

te ein Stipendium für ihre Weiterbildung. Für die besten Nachwuchshoffnungen der Schweizer Landtechnik stellen solche BerufsMeisterschaften die ideale Plattform zur Demonstration von Höchstleistungen unter dem kritischen Auge des Fachpublikums dar. Dabei kommt es nicht nur auf fachliches Können an, auch die Selbstkompetenz spielt eine wichtige Rolle. Die Gewinner 2010 heissen Benjamin Wüthrich (Sissach, Gold), David Niederoest (Ibach, Silber) und Andreas Odermatt (Ennetbürgen, Bronze). Sie dürfen sich über ein Stipendium freuen, mit dem sie ihre berufliche Karriere fortsetzen können.

bewältigt werden, ohne dass dabei die Qualität leidet? Wie steht es zudem mit der Bodenschonung und dem Arbeitskomfort sowie mit der Sicherheit der Maschinen? Das sind nur einige von vielen weiteren, wichtigen Fragen, die sich bei der Anschaffung von Zugkräften und Maschinen für Betriebe mit Steilhängen stellen. Das landwirtschaftliche Bildungsund Beratungszentrum «Plantahof» in Landquart befasst sich mit einer breiten Palette an Alternativen zu Zweiachsmähern sowie Transportern und stellte die entsprechende Technik (auf dem Bild ein Lenktriebachs-Anhänger von Urs Schmid, Littau) kürzlich einem Fachpublikum vor. Diese Alternativen werden in den nächsten Monaten im Rahmen eines grösseren Feldversuchs noch genauer unter die Lupe genommen. Ein ausführlicher Bericht zu diesen Versuchsauswertungen wird in einer späteren Ausgabe der UFA-Revue erscheinen.

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 17


LANDTECHNIK

Neue Edelsteine LEMKEN MIT INNOVATIONEN Im Rahmen seiner 9. Pressetage präsentierte Lemken die an der Agritechnica 2009 noch als Prototypen ausgestellten Maschinen erstmals im praktischen Einsatz. Zudem wartete der deutsche Landtechnikhersteller mit weiteren Innovationen auf und zeigte die neue KTL-Beschichtungsanlage.

«Juwel» heisst die neue Generation von Anbaupflügen von Lemken, die mittelfristig die Baureihe «Opal» ablösen wird. Dank einer elektrohydraulischen Steuerung des Drehwerks lässt sich die Pflugneigung erstmals direkt vom Traktor aus einstellen und speichern. Es gibt nun keine Anschlagpunkte mehr und die Bodenfreiheit des Geräts ist wesentlich grösser geworden. Insbesondere in Hanglagen macht der vom Pfluggewicht und vom Umschaltdruck unabhängige Winkelsensor den Drehvorgang sicherer. Alle «Juwel»-Pflüge können mit den neuen «DuraMaxx»Körpern ausgestattet werden, die ohne Bohrungen oder Stanzungen gefertigt sind. Deshalb kann dafür verschleissfes-

Der neue 2-balkige Grubber «Kristall» mit den «TriMix»-Flügelscharen, die aufgrund ihrer Geometrie eine besonders intensive Durchmischung ermöglichen.

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terer Stahl eingesetzt werden. Ausserdem lassen sich Streichbleche und Streifen bei «DuraMaxx»-Körpern komplett als Verschleissmaterial aufbrauchen und sind durch einfaches Einhaken auf den Grundkörper auch schneller austauschbar. Erstmals ist jeder einzelne Streifen auch aus Kunststoff lieferbar, um den Arbeitsbedingungen auf klebrigen Böden besser gerecht zu werden. Mehr Sicherheit gewährleistet das automatische Überlastsicherungssystem «Hydromatic». Mit 38 cm nach oben

und bis zu 20 cm zur Seite ist selbst bei tiefem Pflügen immer genügend Ausweichraum für eine durchgehend störungsfreie Arbeit vorhanden. Neu am «Juwel»-Pflug ist auch das hydraulische, gedämpfte Stützrad. Damit lässt sich die Arbeitstiefe auch bei hohem Pfluggewicht und schwerem Boden mit nur einem Steuergerät verändern.

«Kristall» löst «Smaragd» ab Neu bringt Lemken zudem einen Grubber mit dem Namen «Kristall» auf den Markt, der die Serie «Smaragd» ablösen wird. Beim «Kristall» werden die bewährten Vorteile eines zweibalkigen Geräts mit den Stärken eines drei- oder mehrbalkigen Grubbers kombiniert. Weniger Zinken und effizientere Werkzeuge sorgen sowohl für Leichtzügigkeit als auch für eine optimale Arbeitsqualität der Stoppelbearbeitung. Möglich machen dies die neu entwickelten, 47 cm breiten «TriMix»-Schare, die den Boden ganzflächig schneiden. Gebogene Leitbleche an den Flügelscharen sorgen für eine intensivere Mischarbeit als bei allen bisher angebotenen Scharformen. Zur Serienausstattung gehört auch ein Schnellwechselsystem der Werkzeuge. Weitere Neuheiten Mit der Überarbeitung der Baureihe der Anhängespritzen «Albatros» (Lenkung mit Gyroskop-Sensor, Teilbreitenschaltung via GPS-Empfänger) und der Erweiterung der Anbauspritzen «Sirius» versucht Lemken, seine aufstrebende Position in diesem Marktsegment zu festigen. So kommen zusätzlich zu den 1600 und 1900 l fassenden «Sirius»-Spritzen auch kleinere Versionen mit 900 und 1300 l auf den Markt. Das mit einer Silberme-

daille an der Agritechnica ausgezeichnete Kopplungssystem «QuickConnect» vereint zwei wesentliche Vorteile, die sich bei allen bisher eingesetzten Koppelsystemen von Traktor und Gerät gegenseitig ausschliessen: Es gewährt einerseits genügend Freiraum zwischen Traktor und Gerät, um alle Verbindungselemente wie Gelenkwelle, Schläuche, Kabel und Oberlenker bequem und sicher anzuschliessen. Anderseits positioniert «QuickConnect» das Gerät automatisch so dicht am Traktor, dass auch grossvolumige Anbaugeräte ohne oder mit weniger Frontballast eingesetzt werden können. Künftig liefert Lemken alle aufgesattelten Intensiv-Grubber des Typs «Karat» ab 4m Arbeitsbreite serienmässig mit einer hydraulischen Traktionsverstärkung aus. Ein zusätzlicher Hydraulikzylinder, der mit Gasdruckspeichern vorgespannt wird, bewirkt, dass Gewicht (bis zu 2 t) vom Grubber auf die Hinterachse des Traktors übertragen wird. Das verstärkt die Zugkraft des Traktors und reduziert den Kraftstoffverbrauch bei gleicher Arbeitsqualität um 10 bis 15 %. 䡵

Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur Im letzten Jahr hat Lemken kräftig investiert, unter anderem 10 Mio. Euro in eine KTL-Beschichtungsanlage. Im Zuge dieser Investition hat das Unternehmen auch seine Fertigungsabläufe optimiert. Lemken machte im letzten Jahr einen Umsatz von 215 Mio. Euro, 16 % weniger als im Rekordjahr 2008. www.lemken.com

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ERFOLGSTORY KNOW-HOW

Hohe Schlagkraft ist gefragt TECHNIK VON KRONE steht auf dem Betrieb von Urs Frei im Zentrum, wenn es um die Futterernte geht. Sollten binnen eines Tages dutzende von Hektaren gemäht, gewendet oder gepresst werden, dann sind Schlagkraft und Leistungsfähigkeit, aber auch Einsatzsicherheit gefragte Kriterien.

Auf dem Betrieb «Kappensand» der Familie Frei in Diepoldsau (SG) dreht sich fast alles um Pferdestärken. Einerseits ist es die Pferdezucht, neben der Schafzucht und der Stierenmast Basis des landwirtschaftlichen Betriebs, anderseits ist es die Flotte von leistungsfähigen «Fendt»-Traktoren, die im Lohnunternehmen eingesetzt wird. Mit dem Ziel, künftig nur noch eine Marke und einen Ansprechpartner zu haben, entschied sich Urs Frei vor rund 16 Jahren, in Sachen Futtererntetechnik

Urs Frei und seine Söhne Urs und René (v.r.n.l.) setzen seit einigen Jahren auf Erntetechnik von Krone.

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ganz auf Krone zu setzen. Frei ist sich bewusst, dass es mit jedem Gerät einmal eine Panne geben kann. «In einem solchen Fall ist es dann entscheidend, welchen Service, welche Dienstleistung eine Werkstatt und der entsprechende Importeur bieten kann». Angesprochen sind in diesen Zusammenhang das LVMaschinencenter in Rebstein (SG) und Krone-Importeur GVS-Agrar in Schaffhausen.

Einstieg mit Presse Den Einstieg in die Krone-Technik machte Urs Frei mit einer variablen Rundballenpresse vom Typ «KR 10-16». Aufgrund der guten Erfahrungen wurden dann sukzessive alle Futtererntegeräte durch entsprechende Maschinen des deutschen Landtechnikherstellers ersetzt. Die vorläufig letzte Anschaffung war ein 4-Kreisel-Mittelschwader vom Typ «Swadro 1400» mit einer Arbeitsbreite bis zu 13.50 m. Dieses Gerät wird heuer zum ersten Mal eingesetzt.

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5 2010 · UFA-REVUE


ERFOLGSTORY KNOW-HOW

Krone: Zahlen und Fakten Der Umsatz der Krone-Gruppe stieg in den vergangenen fünf Jahrzehnten von rund 8.5 Mio. auf heute 870 Mio. Euro. Sowohl bei Landmaschinen als auch bei Nutzfahrzeugen gehört Krone zu den Marktführern in Deutschland und Europa. Im Emsland (D) ist Krone einer der grössten Arbeitgeber. Am Hauptsitz in Spelle sind derzeit 1000 Mitarbeitende beschäftigt. Das Nutzfahrzeugwerk Werlte zählt rund 600 Personen. Zudem arbeiten etwa 2000 Beschäftigte bei Zulieferbetrieben in der Region, die ausschliesslich für Krone tätig sind.

Die Vorteile der Futterernte-Technik von Krone sieht Urs Frei in der soliden, durchdachten und robusten Konstruktion der Maschinen, würden sie doch extremen Belastungen ausgesetzt. «Letztlich sind es gerade diese Punkte, damit für mich das Preis-Leistungs-Verhältnis eines Produkts auch stimmt». Pro Jahr werden die Maschinen in der Futterernte auf mehr als 600 ha eingesetzt. Nebst dem eigenen Bedarf für die Pferde, Schafe und Mastmunis macht Frei auch Lohnarbeiten für Milchviehhalter und weitere Bauern in der näheren Umgebung.

Mähwerk Gemäht wird bei Urs Frei seit vier Jahren mit einer 3-fachen Scheibenmäher-Kombination «EasyCut 9000 CV» mit Stahlzinkenaufbereiter und Schwadzusammenführung im Heck, er-

gänzt mit einem Frontmähwerk «EasyCut 32 CV» . Obwohl gemäss Prospektangaben 180 PS für den Betrieb dieser Mähwerkskombination ausreichend seien, benötige man doch über 200 PS, wolle man die Leistungsfähigkeit auch richtig nutzen, meint Urs Frei. Die Kombination setzt Frei in der Regel mit einem Fendt «936 Vario» (360 PS) ein. «Mit dieser insgesamt 9 m breiten Kombination liegen schon einmal 10 ha pro Stunde drin».

Kreiselzettwender Ist das Kreiseln überhaupt nötig, wird der gezogene (aufgesattelte), mit einem für 40 km/h ausgelegten Fahrwerk ausgestattete Kreiselzettwender «KWT 10.50» mit einer Arbeitsbreite von 10.50 m eingesetzt. Die Flächenleistung dieser mit acht Kreiseln und mit je sieben Zinkenarmen bestückten Maschine liegt ebenfalls bei rund 10 ha in der Stunde. Es ist ein etwas älteres Modelle (bereits in der siebten Saison im Einsatz) und hat das bei Krone heute übliche, wartungsfreie und im Fliessfett laufende Kreiselgetriebe noch nicht. Frei schätzt bei dieser Maschine insbesondere das Streubild und die klein dimensionierten Kreisel. Einzig bei übermässigem Futteranfall komme das Gerät manchmal etwas ins «Schnaufen». Schwader Als optimaler Vorlauf für nachfolgende, leistungsstarke Erntema-

Die Erntekette mit Triple-Mähwerk, Kreiselheuer, Schwader und Rundballenpresse.

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schinen wird der 4-Kreisel Mittelschwader «Swadro 1400» mit 13 Zinkenarmen mit jeweils vier Doppelzinken pro Kreisel betrachtet. Mit seiner zwischen 11 und 13.50 m liegenden Arbeitsbreite (hydraulisch einstellbar) garantiere dieser Schwader eine hohe Ausnutzung der oftmals begrenzt verfügbaren Feldarbeitstage, heisst es im Prospekt des Herstellers. Diese Argumente haben auch Frei überzeugt, als er im letzten Winter diese Maschine gekauft hat. «Früher stellte gerade das Schwaden vor dem Pressen einen lästigen Engpass dar, die Presse war nicht selten zu Wartezeiten verdonnert». Heute sei die Erntekette optimal aufeinander abgestimmt. Die kardanische Kreiselaufhängung sorge beim Schwader für optimale Bodenanpassung, wobei die Tiefeneinstellung über elektrische Stellmotoren erfolge, führt Frei weiter aus.

Rundballenpresse Die nun zweite Saison läuft die Presswickel-Kombination «Comprima CV 150 XC», eine Rundballenpresse mit variabler Kammer und Ballendurchmessern von 0.90 bis 1.50 m. Krone lancierte diese neue Generation von Ballenpressen mit dem mehrfach ausgezeichneten «Novogrip»-Gummigewebegurt im Jahre 2007. Frei setzt diese Presse für die Grassilage und auch für das Pressen von Stroh von Streue ein. «Die Maschine mit dem 17-Messer-Schneidrotor hat eine brutale Leistung und produziert schwere Ballen», so der Originalton von Urs Frei. Die oftmals erwähnten Kinderkrankheiten, namentlich im Stroh, welche dieser Maschine negativ angelastet wurden, kann er nicht bestätigen. «Wir haben im letzten Jahr damit über 3000 Ballen gemacht – ohne jegliche Probleme«. Ausgestattet ist die Presse mit einem «EasyFlow»-Pickup. Damit kam Krone vor rund fünf Jahren auf den Markt und bestückt heute eigentlich alle Aufnahmeaggregate seiner Erntemaschinen. Der Clou besteht darin, dass durch die besondere Gestaltung der verzinkten Abstreifer dieses Pickup ohne Kurvenbahnsteuerung der Zinken auskommt. Dies führt gemäss Hersteller zu mehr Laufruhe, zu mehr Leistung (kontinuierlicher Gutfluss) und zu weniger Wartungsarbeiten. 䡵

Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur In loser Folge publiziert die UFA-Revue unter dem Titel «Erfolgstory» Berichte über landwirtschaftliche Maschinen. Die Interviewpartner, respektive Eigentümer dieser Maschinen, werden jeweils in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Herstellern oder Importeuren ausgesucht. www.gvs-agrar.ch Mehr Informationen zum Betrieb und Gestüt von Urs Frei: www.gestuetkappensand.ch

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LANDTECHNIK

Für jeden Bedarf eine Lösung JOSKIN, bekannt als Hersteller von Güllefässern, ist in einem Viertelhundert zum europäischen Marktführer in Sachen Gülleausbringung gewachsen und hat in dieser Zeit rund 25 000 Güllefässer im Markt platzieren können. Inzwischen wurde die Produktpalette mit Miststreuern, Kippern, Silierwagen, Viehtransportwagen und Weidemulchern ausgedehnt.

Joskin ist ein relativ junges Unternehmen. Ursprünglich ein Lohnbetrieb, erweiterte Firmengründer Victor Joskin seine Aktivitäten, indem er Maschinen und Ersatzteile vertrieb und später als offizieller Importeur verschiedener Marken tätig war. 1984 stieg man in die Produktion von Güllefässern ein. 1988 folgte mit der Inbetriebnahme eigener Fabrikationshallen der Schritt in die industrielle Fertigung. Heute macht Joskin mit der um Miststreuer, Kipper, Silierwagen, Tiertransportwagen und Weidemulcher gemäss dem Motto «führend in Sachen landwirtschaftlicher Transporte» erweiterten Produktpalette über 90 Mio. Euro Umsatz pro Jahr.

Breite Palette Jährlich produziert Joskin um die 2000 Güllefässer mit Fassungsvermögen von 2500 bis 26 000 Litern. Insgesamt sind es 50 Modelle, die in Kombination mit über 700 möglichen Optionen eine Vielfalt bieten, die jeden Bedarf abdecken kann.

Die meist verkaufte Baureihe ist die Serie «Modulo 2» mit Volumina von 2500 bis 16 500 Litern. Bei dieser Baureihe sind Fasskörper und Fahrgestell miteinander verschweisst, während die Baureihe «Komfort 2» (8500 bis 16 500 l) mit einem unabhängigen Fahrgestell und einer Blattfederung der Deichsel ausgestattet ist. Wer ein kompaktes Einachserfass mit schmalem Fahrgestell und grossen NiederdruckReifen wünscht, ist mit der Serie «Cobra» (8700 bis 12 500 l) bedient. Im oberen Segment, für Lohunternehmer und Grossbetriebe, sind die Baureihen «Quadra» (2-Achs-Fahzeuge, 16500 bis 20 000 l) und «Euroliner» (3-AchsFahrzeuge, 16 500 bis 25 800 l) gedacht. Seit einigen Jahren bietet Joskin mit dem «Cargo»-Konzept ein variierbares BasisFahrgestell an, das nebst Güllefässern für weitere Aufbauten geeignet ist.

Mit «Variax», einem hydraulisch verschiebbaren Fahrwerk, lässt sich die Stützlast variieren, um beispielsweise in Hanglagen genügend Gewicht auf die Hinterachse des Zugfahrzeugs zu bekommen oder den Wendekreis des Güllefasses zu reduzieren. Joskin bietet diese Option bei den einachsigen Modellen der Baureihen «Modu-

lo 2» und «Komfort 2» an. Vielseitig ist auch das Angebot an Ausbringgeräten, angefangen bei der konventionellen Gülleverteilung über Schleppschlauchverteiler bis hin zu Ackerinjektoren, angebaut an der Heckhydraulik des Fasses.

Dank der hohen Fertigungstiefe kann Joskin individuell auf die Kundenbedürfnisse eingehen. Neben den Fasskörpern (bis anhin ausschliesslich aus Stahl) werden auch Fahrgestelle, Aufbauten und sogar Hydraulikkomponenten selbst angefertigt. Juniorchef Didier Joskin sieht dies denn auch als entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Zusammen mit den massiv gebauten Fässern, den rückblickend stets richtig gefällten, strategischen Entscheidungen (Joskin brachte beispielsweise 1988 einen Injektor für Gülle auf den Markt, drei Jahre später war diese Ausbringung in Holland dann gesetzlich vorgeschrieben) sei dies die Grundlage für das rasante Wachstum des Unternehmens Joskin. 䡵 Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur Victor Joskin begann 1968 als Lohnunternehmer, wurde ab 1974 Importeur für Hersteller wie Krone, Rauch oder Strautmann. 1984 begann die eigene Fertigung von Güllefässern in Soumagne (B). Heute beschäftigt Joskin im Hauptwerk und im Zweitwerk Andrimont sowie in Fertigungsstätten in Polen und Frankreich rund 600 Mitarbeitende, die einen Umsatz von 90 Mio. Euro generieren. Vertriebspartner für Joskin in der Deutschschweiz ist die Firma Althaus in Ersigen. www.joskin.com www.althaus.ch

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Ein Modell mit 11 000 Litern Fassungsvermögen aus der meist verkauften Baureihe «Modulo 2» von Joskin, ausgerüstet mit einem Injektor. 23


NEUHEITEN KNOW-HOW

Der mit dem besonderen Zinken 1965 brachte Lely den hakenförmigen Zinken für die «Lotus»-Zettwender auf den Markt. Im Gegensatz zu anderen Herstellern, die bei ihren Geräten in der Regel gerade verlaufende Zinken einsetzen, sind die Lely-Doppelzinken am Ende gebogen und ungleich lang. Durch diese spezielle Form kann der Zinken eine erhebliche Mehrmenge an Futter aufnehmen. Zudem lässt sich die Maschine mit einer höheren Geschwindigkeit fahren und der Verschmutzungsgrad des Futters wird reduziert. Diese hakenförmigen Zinken verbaut Lely heute bei all seinen Zettwendern. «Ein gebogener Zinken arbeitet wie ein Rechen, und zwar ziehend und mitnehmend, während konventionelle Zinken das Futter schiebend befördern.» Diesen Unterschied stellte die Fachzeitschrift «profi» in

einem Vergleichstest fest. Weiter ergab dieser Test, dass sich beim konventionellen Zinken die Farbe immer zuerst am Zinkenende abnutzte, wo dieser das meiste Futter und auch den Boden berührte. Beim Lely-Zinken hingegen verschliess der Anstrich zuerst an der Innenseite des Hakens, also an jener Stelle, die nur mit dem Futter, nicht aber mit dem Boden in Kontakt kam. Ein deutliches Indiz für eine geringere Futterverschmutzung und einen positiven Effekt hinsichtlich Schonung des Ernteguts und der Grasnarbe. Auch das Prüfzentrum der deutschen Landwirtschaftsgesellschaft «DLG» untersuchte den Zettwender von Lely und kommt in seinem Prüfbericht Nr. 4633 zum Ergebnis, dass die Zinken vergleichsweise höher über dem Boden geführt werden

Neuer Claas-Traktor: «Elios 200» Mit der Entwicklung des neuen «Elios» hat Claas den hohen Ansprüchen den Anwendern auf Grünlandund Gemüsebaubetrieben mit ihren individuellen Ansprüchen ein Traktor in kompakter Bauweise geschaffen. Die Baureihe umfasst drei Modelle von 72 bis 88 PS. Mit bis zu drei Hydraulikpumpen und einer Hydraulikleistung von max. 85 l/min eröffnet der «Elios» neue Möglichkeiten. Es stehen vier Getriebevarianten zur Auswahl: 12V/12R oder 24V/24R mit mechanischer Wendeschaltung, 24V/24R mit mechanischer Wendeschaltung und Twinshift, 24V/12R mit hydraulischer Wendeschaltung und Twinshift. Dank dem Wenderadius von 3.73 m und einer Höhe von 2.40 m passt der «Elios» ideal in kleinere Betriebsstrukturen. Der tiefe Schwerpunkt garantiert Sicherheit in steilem 24

Gelände und bei Frontladerarbeiten. Aufbauend auf dem Basismodell kann je nach Anforderung der passende «Elios» nach individuellem Wunsch zusammengestellt werden. Fragen Sie uns, wir geben gerne Auskunft. Serco Landtechnik AG 4538 Oberbipp 寿 032 636 66 66 www.serco.ch info@serco.ch

Die Lely-Zinken bleiben mit rund 35 cm viel länger im Einzugsbereich des Futters (gelber Bereich).

können. Zudem bescheinigt der DLG-Prüfbericht dem «Lotus»-Zettwender eine gleichmässige Futterverteilung, besser als bei Zettwendern mit herkömmlichen Zinken. Einen weiteren positiven Nebeneffekt hat der Hakenzinken der «Lotus»-Zettwender von Lely in seiner Beweglichkeit. Wegen seines Arbeitswinkels von rund 48° braucht er nur gerade den halben Weg, um einem möglichen Hindernis auf dem Boden auszuweichen. Dadurch verlängert sich die Lebensdauer der Zinken erheblich.

Wir fassen zusammen: Wer einen leistungsfähigen, gut verarbeiteten Zettwender mit hoher Arbeitsqualität sucht, der sollte am Lely «Stabilo» nicht vorbeigehen. Bruno Spicher, 3186 Düdingen, 寿 079 673 76 97 Karl Buob, 9404 Rorschacherberg, 寿 079 601 20 37 www.lely.com

Im Sonderangebot: John Deere «5065 E» Als Basismodelle wurden die Traktoren der Baureihe «5E» mit den Modellen «5055E», «5065E» und «5075E» (55-75 PS) für kleine Viehzuchtbetriebe, kleinere Sonderkulturbetriebe oder Nebenerwerbslandwirte entwickelt. Die Traktoren arbeiten mit luftgekühlten 3-Zylinder PowerTech Motoren (Stufe IIIa) mit Turbolader und Viscolüfter. Damit weisen sie einen geringen Kraftstoffverbrauch und Schadstoffemission auf. Das synchronisierte 9/3-Ganggetriebe verfügt über ein H-Schaltschema, lässt sich innerhalb der Gruppe unter Last schalten und hat eine Parksperre. Für die Arbeit in schwierigem Gelände haben die «5E»-Traktoren selbstnachstellende ölgekühlte Hydraulikbremsen. Das offene Hydrauliksystem arbeitet mit zwei unabhängigen Pumpen und Förderleistungen von 27 l/min für die Lenkung oder 46 l/min für die anderen hydraulischen Funktionen – wie etwa die Betätigung des Frontladers oder der 3-Punkthydraulik.

Als besondere Option bietet John Deere ein extra Steuerventil für eine Anhängerbremse. Dank ihrer Hebelbetätigung arbeitet die mechanische Hubwerkssteuerung für Geräte der Kategorie 2 besonders exakt. Mit 1800 kg an den Koppelpunkten

sind die John Deere «5E»-Traktoren auch in Sachen Hubkraft wettbewerbsfähig. Ihre Zapfwellendrehzahl von 540 U/min erreichen die Traktoren in Standardausführung bei 2400 Umin, in der 540E-Version. Profitieren Sie jetzt von unserem Nettoangebot! Matra, 3250 Lyss, 寿 032 387 28 28 www.matra.ch, info@matra.ch 5 2010 · UFA-REVUE


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BILDERBOGEN KNOW-HOW

Mit Kraft und Technik gegen Zeit und Kosten WEIDEMANN kann heuer auf 50 Jahre Firmengeschichte zurückblicken. Mit dem Ziel, die in der Landwirtschaft kräftezehrende Handarbeit durch Maschinenarbeit zu ersetzen, entwickelte Weidemann als erster Hersteller den Hoftrac.

Weidemann ist heute ein führendes Unternehmen in der Sparte Güterumschlag. Eingebettet in der Gruppe des Münchner Baumaschinenherstellers Wacker Neuson SE, einem stabilen Unternehmen mit über 3200 Mitarbeitenden und mehr als 870 Mio. Euro Jahresumsatz, konnte Weidemann in den letzten Jahren seine Produktpalette stetig erweitern. Das modular aufgebaute Programm mit den Hoftracs, den Rad- und Teleskopladern beinhaltet Modelle mit Leistungen von 25 bis 120 PS, Einsatzgewichten von 1530 bis 8400 kg und Kipplasten von 306 bis 5400 kg. Offizieller Importeur in der Schweiz ist Bucher Landtechnik AG.

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Teleskoplader im Hoftrac-Format An der Agritechnica präsentierte Weidemann als Weltneuheit den wendigen «T 4512 CC35», einen Teleskoplader im Hoftrac-Format. Als besonders kompakter Lader wird dieses Modell seinen Einsatz vor allem in mittleren und kleineren Rindviehbetrieben finden. Erleichtert werden soll vor allem der Umgang mit Rund- und Quaderballen bei der Fütterung und bei Einstreuarbeiten. Bisher werden zu diesem Zweck meist nur schwere und damit für die mittleren Betriebe zu teure Teleskoplader angeboten. Der «T 4512 CC35« soll sich hier als kompakte, vielseitig einsetzbare und bezahlbare Alternative anbieten.

Neue

«Classic»-Modelle Auch mit den neuen «Classic»-Modellen der Serien «1250 CC» und «1350 CC» bietet Weidemann massgeschneiderte Lösungen mit hoher Wirtschaftlichkeit und Effizienz an. Es handelt sich um preisgüns-

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tige Basismodelle für Betriebe, bei denen die Funktionalität sowie die Hoftrac-Eigenschaften wie Robustheit, Qualität und Leistungsfähigkeit Vorrang vor dem Komfort haben.

bei denen baulich vorgegebenen Höhen, wie beispielsweise von Bodenluken, eingehalten werden müssen, vorteilhaft.

Fahrerschutzdach Neu kann der Erweiterte Optionen An der Agritechnica im vergangenen Jahr stellte Weidemann zudem einen neuen Teleskoparm für die grösseren Radlader des Typs «3070» und «4070» vor. Die Kunden können nun zwischen dem bisherigen Teleskoparm mit stehendem Zylinder und dem neuen mit innen liegendem Zylinder wählen. Dies ist in bestimmten Anwendungsbereichen,

niedrig bauende Hoftrac «1240 CX LP« mit einem Fahrerschutzdach ergänzt werden, das gemäss neuer Maschinenrichtlinie heute gefordert wird. Diese Maschine ist nur gerade 1.90 m hoch und 0.90 m breit, verfügt trotzdem über ein nach den Sicherheitsnormen ROPS/ FOPS getestetes Dach und erlaubt somit, auch ältere, enge Ställe zu befahren. 䡵

In loser Folge publiziert die UFA-Revue unter dem Titel «Bilderbogen» illustrierte Berichte über landwirtschaftliche Maschinen – in enger Zusammenarbeit mit den entsprechenden Herstellern oder Importeuren. Mehr zu den vorgestellten Weidemann-Produkten erfahren Sie unter www.bucher landtechnik.ch

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KURZMELDUNGEN PFLANZENBAU

Die Blacke: «Störenfried» in Wiesen und Weiden Um viel und nährstoffreiches Futter aus dem Grünland zu produzieren, müssen die Blacken vom Land verschwinden. Aber wie? Die Wiesenblacke ist robust und stresstolerant, hat viele Reservestoffe in ihrer Pfahlwurzel und treibt dadurch via Erneuerungsknospen rasch wieder aus. Die zahlreichen Samen bleiben mehrere Jahrzehnte keimfähig. Vorbeugende Massnahmen haben zum Ziel, die Ausbreitung und das Versamen der Blacken zu reduzieren. Die Blütenstände müssen vor der Reife geschnitten und von der Parzelle ab-

geführt werden. Keine Blackensamen dürfen im Silo, auf dem Heustock oder in der Futterkrippe landen, denn sie werden später mit Gülle und Mist wieder verteilt. Ein dichter Pflanzenbestand und die

Vermeidung von Schäden an der Grasnarbe wirken der Einschleppungsgefahr von Blackensamen entgegen. Vorhandene Blacken müssen eliminiert werden: Stechen mit dem Blackeneisen ist eine der einzigen Möglichkeiten für Bio-Betriebe. Die chemisch-synthetische Einzelstockbehandlung eignet sich für Flächen, die wenig bis mässig mit Blacken versetzt sind. Für die Sanierung einer stark verseuchten Fläche mit mehr als einer Wiesenblacke pro Quadratmeter eignet sich die selektive chemische Flächenbehandlung.

Mäuse haben vom Winter profitiert

absorbierbarer Form vorhanden und die totale Menge stimmt nicht immer mit dem Bedarf von Mais überein. Beispielsweise ist der für die jungen Maispflanzen besonders wichtige Phosphor aus Gülle nicht vollständig verfügbar. Daher empfiehlt sich eine Gabe mit schnell verfügbarem Mineraldünger, um den Bedarf der Maispflanzen sicher decken zu können.

gentechnische Veränderung nicht eingeschränkt.

Der lange und kalte Winter hat die Mäuse gefördert. Trotz kalten Temperaturen überlebte eine hohe Anzahl dieser kleinen Nagetiere. Die Mäuse konnten sich unter der wärmeisolierenden Schneedecke in Schutz bringen. Schnee bewahrt sie auch vor Feinden wie dem Fuchs oder Greifvögeln. Schlechter sieht es für die Mäuse aus, wenn ihre Nester

Züchtung ändert Gene stärker als Gentechnik

von Regen durchnässt werden und dann Kälte folgt. Doch dies war 2009/10 kaum der Fall. Darum müssen die Kulturflächen gut auf Mäusebefall beobachtet und allfällige Bekämpfungsmassnahmen rasch umgesetzt werden.

Mais: Hofdünger mit Tücken Die Düngung von Mais mit Hofdünger ist eine geläufige Praxis in Regionen mit vielen Tieren. Mit seinem Wurzelsystem kann Mais die Hofdünger sehr gut aufnehmen. Allerdings gilt es, in einigen Punkten Vorsicht zu üben. Die Mineralien in der Gülle sind nämlich nicht alle in UFA-REVUE · 5 2010

Im Rahmen eines Forschungsprojektes wurde in Deutschland der Einfluss einer traditionellen Selektion mit jenem der Gentechnik verglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass die traditionelle Züchtung mehr Gene verändert als dies bei der Gentechnik der Fall ist. Untersucht wurden Gerstesorten mit einer neuen Pilzresistenz und neuen ernährungstechnischen Eigenschaften. Im Speziellen nahm man die Wechselwirkung mit Bodennützlingen und die Genaktivität der Gerstepflanzen unter die Lupe. Bei den beiden Sorten «Golden Promise» und «Baronesse», waren über 1600 Gene unterschiedlich aktiv. Die Funktion dieser Gene ist grösstenteils unbekannt. Demgegenüber waren in den gentechnisch veränderten Gerstenpflanzen nur wenige Gene in ihrer Aktivität beeinflusst. Auch die Wechselwirkungen mit nützlichen Bodenorganismen wurden durch die

Weniger Getreide Die Aussaatflächen nahmen beim Getreide gegenüber der letzten Kampagne ab, und zwar um 800 ha beim Brotgetreide, 1300 ha beim Futterweizen und 2200 ha bei der Gerste. Diese Zahlen gehen aus einer ersten Schätzung des Bauernverbandes hervor. Das Ertragspotenzial der Getreidesorten wird im Vergleich zum Vorjahr zwar höher eingestuft. Für den Brotsektor liegt die Ertragschätzung wegen der geringeren Fläche dennoch um etwa 11 700 t tiefer als in der Vorjahresperiode. Im Futtergetreide-Bereich geht man von einer Abnahme von 10 000 t bei den Futterweizensorten, von 20 900 t bei der Gerste und von 1100 t bei der Triticale aus. Die Rapsernte wird auf 66 000 t (–1000 t) geschätzt. Wenn sich diese Schätzung bestätigt, wird die inländische Rapsproduktion laut Swiss Granum nicht ausreichen, um die Nachfrage zu decken.

Bessere Erträge mit Trichogrammen Dass der gefährlichste Schädling im Maisanbau Ertragsverluste verursacht ist bekannt. In welcher Höhe ist wohl den wenigsten Landwirten bewusst. In einem Praxisversuch im Raum Wintersweiler, Baden-Württemberg (Deutschland, nahe an Schweizer Grenze) werden seit 2000 jedes Jahr Ertragserhebungen durchgeführt. Verglichen werden mit Trichogramma behandelte Felder und unbehandelte Felder. Da die Versuche nicht auf verschiedenen Standorten wiederholt worden sind, handelt es sich nicht um einen Exaktversuch. Jedoch zeigt sich eine eindeutige Tendenz: Im Durchschnitt der Resultate der letzten zehn Jahre (2000 –2009), gibt es einen Mehrertrag durch die Maiszünslerbekämpfung von 12 % oder 7 dt/ha. Nicht einberechnet

und schwer quantifizierbar ist die Qualitätsminderung des Maises: Nach Zünslerbefall kommt es häufig zur Besiedelung der Frassstellen an und in den Pflanzen mit Fusariumpilzen und damit einhergehend zur Mykotoxin-Belastung. So gut wie alle Maisanbaugebiete in der Schweiz sind vom Maiszünsler befallen. Ein gemeinsamer, über die Jahre kontinuierlicher Einsatz von Trichogrammen senkt den Befallsdruck des Zünslers. Bestellungen der TrichogrammaSchlupfwespen sind noch möglich bis Anfang Juni bei: LANDI Reba, Lyonstrasse 18, 4053 Basel, 寿 061 338 40 40 oder unter www.trichogramma.ch

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PFLANZENBAU

Mykotoxin in Getreide FUSAPROG Agroscope ART macht seit 2007 Prognosen für den Fusarienbefall des Getreides. Diese Prognosen können zur Beratung der Branche und Beurteilung des Deoxynivalenol (DON)-Belastungsrisikos kurz vor der Ernte einen wichtigen Dienst leisten. Aufgrund der guten Erfahrungen wurde das Prognosesystem mit neuen Modulen für DON-Berechnungen ab Ende Blüte bis zur Ernte erweitert.

Fusarien und ihre Mykotoxine bereiten den Getreideproduzenten und der Getreidebranche seit einigen Jahren Kopfzerbrechen. Verschiedene Untersuchungen im In- und Ausland haben gezeigt, dass zunehmend mit Mykotoxinbelastungen gerechnet werden muss. Ährenfusariosen können von verschiedenen FusariumArten verursacht werden, die wiederum Toxine produzieren können. Ein erstes systematisches Fusariumund Mykotoxin-Risikomonitoring wurde von Agroscope Reckenholz-Tänikon ART im Kanton Aargau von 2001 bis 2003 mit einem Vergleich von 290 Praxis-Weizenproben, die je zur Hälfte direkt gesäten oder gepflügten Parzellen entstammten, durchgeführt. Dabei hat sich gezeigt, dass bei uns Fusarium graminearum (FG) und das Toxin Deoxynivalenol (DON) am häufigsten vorkommen und die Anbaubedingungen den Fusarium-Befall bestimmen: nach der

Hans-Rudolf Forrer

Tomke Musa

Susanne Vogelgsang

Pfluglose Bewirtschaftung erhöht das Risiko Obwohl Mykoto-

Grafik 1: Fusarium-und DON-Monitoring bei Weizen von 2007–2009 Dargestellt sind der mittlere F. graminearum-Befall und der DON-Gehalt (n=307) % Körner mit Befall

Vorfrucht Mais

andere Vorfrucht % Körner mit Befall DON ppm

30

DON (ppm) 2.5 2.0

20

1.25 ppm Grenzwert

1.5 1.0

10 0.5 0

0.0 ohne Pflug

30

mit Pflug

ohne Pflug

mit Pflug

Vorfrucht Mais wiesen 29 % der Weizenproben DON-Gehalte von mehr als 1 mg/kg auf, aber nur 2 % nach anderen Vorfrüchten. Dabei entstammten die meisten der kritischen Proben den Direktsaat-Parzellen. Weiter zeigte sich, dass im Vergleich zu allen anderen Sorten allein mit dem Anbau der zwei wenig anfälligen Sorten «Arina» und «Titlis» der Anteil der kritischen Proben um 35 % reduziert werden kann! Dies zeigt deutlich, dass die zunehmenden FG und DON-Probleme auf den Maisanbau sowie auf die zunehmende Verbreitung von pfluglosen Anbauverfahren und den starken Anbaurückgang bei der Sorte «Arina» zurückzuführen ist. Die Ergebnisse des Monitorings wurden vom Kanton Aargau und von ART zur Beratung der Landwirte und zur Information von Vertretern der Getreidebranche bei Sitzungen der swiss granum Arbeitsgruppe Nahrungsmittelsicherheit (AGNS) verwendet.

xine bei Getreide in der Schweiz bis zum Vorliegen der Kanton-Aargau-Studie von ART kaum ein Thema waren und frühere Untersuchungen zeigten, dass es beim Weizen wenig Mykotoxinprobleme gibt, wurde die ART-Studie von der Branche stark beachtet und löste zum Teil heftige Reaktionen aus. Dabei wurden auch einschneidende Massnahmen erörtert, wie die Verweigerung der Annahme von Direktsaatweizen an Getreidesammelstellen. Umgesetzt wurde dies allerdings nicht, da es gelang, die Vertreter der Branche zu einer differenzierteren Betrachtung zu bewegen. Neben der Bodenbearbeitung sind die

Fruchtfolge und die Sortenwahl entscheidend für mögliche Infektionen durch FG. Auch wurden die Bedürfnisse von Praxis und Umwelt bezüglich Bodenschonung und Ökonomie anerkannt. Zudem sind andere pfluglose Anbauverfahren wie die viel verbreitete Mulchsaat ebenso problematisch. Dies geht aus einem zweiten, schweizweiten Fusarium- und DON-Monitoring von ART bei Weizen von 2007 bis 2009 hervor. Die meisten der eingesandten Proben aus pfluglos bewirtschaftetem Weizen entstammten Mulchsaatparzellen. Wie aus der Grafik hervorgeht, gab es eine hohe Übereinstimmung mit den Resultaten der Kanton-Aargau-Sudie, obwohl dort bei den pfluglosen Varianten nur Direktsaat- und nicht Mulchsaatparzellen untersucht wurden.

Mykotoxinbelastung Dass die Branche der Aargau-Risikoanalyse hohe Beachtung schenkte, beruht auch auf den seit 2007 eingeführten EU-weiten Mykotoxin-Grenzwerten für Getreide und Mais für die menschliche Ernährung. Für unverarbeitetes Getreide liegt der DON-Grenzwert beispielsweise bei 1.25 mg/kg. Per 1. April 2008 wurden diese Grenzwerte auch in der Schweiz in Kraft gesetzt. Bereits vor der Weizenernte 2007 wurde von der AGNS von swiss granum ein mehrstufiges Konzept zur Beurteilung des DON-Risikos und zur Organisation und Sicherstellung der Qualität des Getreides bei der Übernahme der Ernte entwickelt. Eine wichtige Stufe dient der Einschätzung der Mykotoxinbelastung der bevorstehenden Weizenernte. Von Agroscope ChanginsWädenswil ACW werden dazu aktuellste Fusarium-Ährenbonituren von Sor5 2010 · UFA-REVUE


PFLANZENBAU

FusaProg-Prognosen für die Branche FusaProg wurde entwickelt, um mehr über den Einfluss und Interaktionen von Anbaufaktoren und der Umwelt auf FG zu erfahren. Ein weiteres Ziel war, Getreideproduzenten zum Zeitpunkt der Blüte über das Risiko der DON-Belastung des Weizens zu informieren. Anwendungen für die Branche wie DON-Prognosen kurz vor der Ernte waren nicht vorgesehen und daher im

Grafik 2: Infektionsperioden in den Jahren 2007, 2008 und 2009 Infektionstage während Blüte

2007 2008

Changins Payerne Locarno-M. Bern-Liebefeld Buchs-Suhr ZH-Kloten Changins Payerne Locarno-M. Bern-Liebefeld Buchs-Suhr ZH-Kloten

Infektionsperioden während der Hauptblüteperiode des Weizens und den darauf folgenden zwei Wochen (Infektionsrisiko: rot = hoch, gelb = mittel, grün = gering)

Programm nicht integriert. Daher wurde versucht, anhand von Berechnungen und Vergleichen von verschiedenen Jahren das jahresspezifische DON-Belas-

Weizenähre mit Fusarium-Befall

UFA-REVUE · 5 2010

Infektionstage nach der Blüte

Changins Payerne Locarno-M. Bern-Liebefeld Buchs-Suhr ZH-Kloten

2009

tenversuchen aus der ganzen Schweiz ausgewertet. ART beurteilt anhand von FusaProg-Berechnungen das wetterbedingte Infektionsrisiko für FG während der Weizenblüte. Die Resultate der ACW- und ART-Erhebungen werden in einer AGNS-Sitzung rund zwei Wochen vor der Ernte diskutiert und dienen neben der Einschätzung des DON-Belastungsrisikos der Definition von angepassten Massnahmen, wie verstärkte DON-Elisa-Messungen von Weizenposten aus gefährdeten Regionen und der Information an alle Getreidesammelstellen.

tungsrisiko der Weizenernte einzuschätzen. Betrachtet man die Schweizer Karten und das Infektionsrisiko während der Weizenblüte, so sieht man, dass im Jahr 2009 nur ein geringes DON-Belastungsrisiko für den Weizen bestand. Dies traf tatsächlich zu, denn im erwähnten Schweizer Monitoring hatte

Maisreste auf der Erdoberfläche sind ideale FusariumInfektionsquellen.

31


PFLANZENBAU nur eine einzige der Weizenproben mehr als 1.25 ppm DON. Im 2008 war das witterungsbedingte Infektionsrisiko während der Blüte, dem optimalen Infektionszeitpunkt, in den Ackerbaugebieten hoch, was dann auch bei 22 % der Proben zu zu hohen DON-Gehalten führte. 2007 war die Situation viel weniger kritisch als 2008, da mit dem eher späten Auftreten von günstigen Infektionsbedingungen nur noch die spät blühenden Weizenbestände gefährdet waren. Da dennoch 16 % der Weizenproben den DON-Grenzwert überschritten, suchte man nach bisher unbeachteten Einflussfaktoren.

Wichtig ist auch die Witterung direkt im Anschluss an die Blüte! Die relativ hohen DON-Kontaminationen im 2007 können durch die Witterungsverhältnisse im Anschluss an die Blüte erklärt werden, die sehr günstig für die Entwicklung von FG waren. Daher konnten sich auch eher schwache

Infektionen durchsetzen. 2008 hingegen verhinderte die trockene Witterung in der gleichen Periode, dass der Anteil Proben mit kritischen DON-Gehalten nicht deutlich höher ausfiel. Im 2009 wirkten sich die einzelnen Infektionstage kurz nach der Blüte nicht aus, da während der ganzen Blühperiode kaum Infektionsperioden registriert wurden. Aufgrund der insgesamt guten Trefferquote und der guten Erklärbarkeit der Abweichungen, hat ART entschlossen, FusaProg so zu erweitern, dass es auch für Vorernteprognosen für die Branche genutzt werden kann. Damit können alle Nutzer des Systems auch in der Periode von Ende der Blüte bis zur Ernte regionale und parzellenspezifische Einschätzungen des DON-Risikos abrufen. Neben den Werten für das aktuelle Jahr kalkuliert das System die entsprechenden Resultate der beiden Vorjahre. Damit können sich alle Teilnehmenden selbst ein Urteil über das Ausmass des FG-Befalls- und des DON-Risikos bil-

den. Auch in Deutschland besteht Interesse am Prognosesystem von ART. 2010 wird FusaProg von der Fachhochschule Nürtingen für Getreideproduzenten in Baden-Württemberg geprüft und vom Bayerischen Müllereiverband wird FusaProg in der kommenden Saison im Hinblick auf die Reduktion oder den Ersatz von aufwändigen Vorernte-DONMessungen eingesetzt. Als Gegenleistung erhält ART wertvolle Vor- und Nachernte-FG-Befalls- und DON-Daten mit detaillierten Parzellendaten, anhand derer FusaProg weiter optimiert werden kann. 䡵

Autoren Hans-Rudolf Forrer, Tomke Musa, Susanne Vogelgsang, Agroscope Reckenholz-Tanikon ART, 8046 Zürich www.agroscope.ch www.fusaprog.ch

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PFLANZENBAU

Getreidebranche diskutiert über die Zukunft MAXI-EVENT Seit zehn Jahren gibt es den Vermarktungsverbund «Maxi». Wie jedes Jahr, informierten sich auch heuer über 250 Produzenten, Sammelstellenleiter, Silochefs und LANDI-Verantwortliche aus erster Hand über die Kampagne 2009.

1 · Über 250 Personen nahmen am MaxiEvent teil. 2 · Eine Milliarde Menschen hungern, das ist eine Schande für die Menschheit, so ETH-Professor Bernard Lehmann. 3 · Zehn Jahre MaxiVerbund: Kein Jahr war wie das vorangegangene. Jedes Jahr gab es neue Herausforderungen für die Beteiligten. 4 · Das zuverlässige Maxi-Team der fenaco: Heinz Mollet, Fortunat Schmid und Pius Eberhard (v.l.). 5 · Gemäss Eugen Brühlmeier müssen alle Akteure in der Getreide-Wertschöpfungskette ihre Kosten im Griff haben.

Gewinner der Partnerschaft im Maxi-Verbund werden die Produzenten sein, sagte Pius Eberhard damals, im Jahr 2000, bei der Einführung des Maxi-Konzepts. Dieses Konzept beinhaltet eine enge Zusammenarbeit in der Getreide-Wertschöpfungskette, beginnend bei den Produzenten über die LANDI bis hin zur erfolgreichen und gezielten Vermarktung durch die fenacoBereichsgruppe «Getreide, Ölsaaten und Futtermittel» (GOF). Heute, nach einer 10-jährigen Erfolgsgeschichte im MaxiVerbund, haben sich die Versprechen Jahr für Jahr bewahrheitet, auch dank der fenaco-eigenen leistungsfähigen Mischfutterproduktion (Marken «UFA» und «Melior»), die unerlässlich in der Verwertung von überschüssigem Mahlgetreide, Mühlennachprodukten sowie Ölkuchen ist. Ab Ernte 2010 werden rund 80% des Brotgetreides im System Maxi als «Suisse Premium/Suisse Garantie» vermarktet. Die Produzenten profitieren von stabilen Marktverhältnissen, einem professionellen Verkauf und einem straffen Kosten-

Getreidevermarktung in Ton und Bild Wer sich von der Professionalität des Maxi-Konzepts überzeugen will, kann dies via den Online-Film auf www. ufarevue.ch tun. Dieser Film zeigt nicht nur die gesamte Vermarktungskette beim Getreide, er beschäftigt sich am Beispiel der LANDI Seeland AG in Aarberg auch mit den zukünftig notwendigen Strukturen. 34

management, denn die Synergien in der Administration und in der Kontrolle führen zu tiefen Kosten.

Rückblick Die Brotgetreideernte 2009 war reichlich und überstieg die Nachfrage, so dass 35 000 t Mahlweizen deklassiert werden mussten. Preisdruck entstand vor allem durch Importe von Hochqualitätsweizen. Immer höhere Qualitätsansprüche verlangt die industrielle Verarbeitung, dabei erwiesen sich die tiefen Feuchtkleberwerte in der Ernte 2009 als Knackpunkt. Dennoch bezahlte die fenaco Preise, die nahe oder über den Richtpreisen von «swissgranum» lagen (siehe UFA-Revue 4/2010). Ausblick Der Preisdruck wird auch auf die Ernte 2010 einwirken. GOF-Bereichsleiter Heinz Mollet machte auf die Probleme bei Futtergetreide aufmerksam, insbesondere auf den ungenügenden Zollschutz und forderte mehr Direktzahlungen für den Anbau von Futtergetreide, auch wenn in Zukunft die Preisdifferenz zwischen Brot- und Futterweizen kleiner wird. Die Preisdifferenz von Klasse 1 zu Futterweizen könne, so Pius Eberhard (fenaco GOF), sogar unter 8 Fr./100 kg sinken. Als Damoklesschwert schwebt auch 2010 die Absenkung des Mehlzolls über dem Schweizer Getreidemarkt.

Sind offene Agarmärkte Fluch

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oder Segen für die Ernährungssicherheit der Bevölkerung? ETH-Professor Bernard Lehmann geht davon aus, dass offene Grenzen eine ausgleichende Funktion haben und längerfristig die Preise stabilisieren. Bis 1985 sind die Lebensmittelpreise gesunken, stagnierten 20

Jahre lang und heute zeichnet sich ab, dass die Lebensmittelpreise steigen werden, auch wenn zwischendurch grosse Marktschwankungen zu erwarten sind. Die Nachfrage nach Lebensmitteln wird sich bis 2050 verdoppeln, für Afrika sogar verfünffachen. Die Länder in der Dritten Welt und im mittleren Osten werden auf Importe angewiesen sein. Der Bevölkerungszuwachs in Europa stagniert, hingegen ist das landwirtchaftliche Ertragspotenzial am steigen. Es ergeben sich dadurch Exportchancen für gewisse, vor allem auch zahlungskräftige, Regionen der Welt. Die Schweiz hat agronomisch gesehen sehr gute Voraussetzungen für die Landwirtschaft. Trümpfe sind das Klima, die Bodenfruchtbarkeit, das Know-how und die Innovation auf allen Stufen, Ausbildung und Forschung in diesem Segment sowie Qualitätsstrategien. Die hiesigen Agrarstrukturen sind im Vergleich zum Ausland eher klein. Auch ist die Schweiz punkto Ernährung vom Ausland abhängig. In Zukunft wird die Schweiz mit weniger Zollschutz auskommen müssen. Das wird den Agrarsektor und die Politik vor Herausforderungen stellen.

Kosten senken Wie die Bauern den zukünftigen Herausforderungen begegnen können, versuchte Andreas Keiser, Dozent an der schweizerischen Hochschule für Landwirtschaft (SHL), darzulegen. Im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts mit der Vereinigung der schweizerischen Kartoffelproduzenten und dem Getreideproduzentenverband modellierte und analysierte die SHL vier Fruchtfolgegemeinschaften. In einer Fruchtfolgegemeinschaft legen die be5 2010 · UFA-REVUE


PFLANZENBAU teiligten Betriebe ihre Parzellen zusammen (ohne Eigentumsübertragung). Das Ziel ist, effizienter die Felder zu bestellen, Mechanisierungskosten zu sparen und gute Einkaufskonditionen zu erreichen. Gemäss Keiser lassen sich in einer Fruchtfolge-Gemeinschaft die Maschinenkosten bis um einen Drittel

stehen wollen. Ideen müssen sorgfältig abgewogen und umgesetzt werden. Gute Lösungen bereiten Freude, jedoch zu spät realisierte Projekte würden Hetze und Ärger verursachen. Die Produzenten erwarten in Anbetracht der schwierigen Situation, dass auch die Strukturen der Sammelstellen effizienter werden. 1

2

3

5

4

6 · Oliver Sonderegger (r.), noch-Geschäftsführer des Getreideproduzentenverbands wird Geschäftsführer der LANDI Gros-de-Vaud in Echallens.

Fazit fenaco-Geschäftsleitungsmitglied Eugen Brühlmeier forderte in der anschliessenden Diskussion proaktives Handeln auf allen Stufen der Wertschöpfungskette Getreide. Angesichts der Zukunftsprognosen sei «vorsichtige Panik» gerechtfertigt, aber alle Akteure müssen ihre Kosten im Griff haben und sich heute überlegen, wie sie morgen daUFA-REVUE · 5 2010

Céréale s suisse de qua s lité

vermindern. Auch die Arbeitskosten können durch weniger Wege und Rüstzeiten gesenkt werden.

7

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6

… die Marke der Gewinner! … la ma rque des gag nants! ich. Schweiz. Natürl DI Gruppe der fenaco-LAN Su–iein sseeMa. rke Naturel Suisse Premium lement. Suisse P remium – une

marque du grou pe fena co-LAN DI

8

Diesem Statement schloss sich auch fenaco-Präsident Lienhard Marschall 1 an. Als gutes, positives Beispiel hinsichtlich Effizienz und Zusammenarbeit sei hier die LANDI Seeland genannt. Die drei LANDI Kerzers, Ins und Aarberg haben sich zusammengeschlossen und ihre Getreidesammelstelle konseqent auf den Nutzen der Produzenten ausgerichtet. 䡵

7 · fenaco-Präsident Lienhard Marschall und der Geschäftleitungsvorsitzende Willy Gehriger finden die Plakatkampagne «Suisse Premium» sehr gelungen. 8 · Andreas Keiser, Dozent an der SHL Zollikofen berichtete über Fruchtfolgegemeinschaften.

Autoren David Vulliemin und Daniela Clemenz, UFA-Revue, 8401 Winterthur Das Neueste vom fenaco-Geschäftsbereich Getreide, Ölsaaten und Futtermittel (GOF) ist jeweils auf www.fenacogof.ch aufgeschaltet.

«Suisse Premium»-Getreide kann neu als Backmehl mit «Suisse Garantie» ausgezeichnet werden.

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PFLANZENBAU

Ohne Kali und Phosphor eingeschränkte Stickstoffwirkung DIE HAUPTNÄHRSTOFFE Phosphor, Kali und Magnesium sind wichtig für die Wurzelentwicklung und Zusammensetzung der Pflanzenbestände. Ohne ausreichende Versorgung können Pflanzen den Stickstoff nicht effizient nutzen.

Urs Hodel

Heinz Mathys

Hannes Koch

Im Boden sitzen grosse Reserven an Nährstoffen, jedoch sind nur Bruchteile davon für die Pflanzen verfügbar. Um hohe Erträge zu erreichen, braucht es daher eine zusätzliche Düngung. Hofdünger können gezielt mit Mineraldünger ergänzt werden.

Kaliüberschuss ausgleichen Wird auf Grünland hauptsächlich Gülle eingesetzt, sollte darauf geachtet werden, dass die Menge je Aufwuchs 20 bis 25 m3/ha nicht überschreitet. Nur so erreicht man, dass möglichst viele Nährstoffe in Pflanzenmasse umgewandelt

Tabelle 1: Düngung von intensivem Grünland N Düngungsnorm bei 135 dt/ha Ertrag (kg/ha) Variante Schweinegülle Februar Kornkali 40 %, 250 kg/ha Schweinegülle, Mast, 1:1, 20 m3 Landor Schwefel, 80 % (eingerührt), 1 kg/ m3 Nach 1. Schnitt Nitroplus 20.5.8 150 kg/ha Schweinegülle, Mast, 1:1, 20 m3 Nach 2. Schnitt Nitroplus 20.5.8 150 kg/ha Schweinegülle, Mast, 1:1, 20 m3 Total

P

K

Mg

S

160 110

325

40

60

100 44

9 6

10 5 18.4

40

25

30 40

7.5 25

12 44

3 4.5 6 5

30 40 180

7.5 25 83

12 44 245

3 4.5 6 5 57 48

Variante Rindviehgülle und Nitrophos Februar 160 kg MG-Ammonsalpeter und Schwefel 24 27.5 24 Milchviehvollgülle 1:1, 25 m3 Landor Schwefel, 80 % (eingerührt), 1 kg/ m3 Nach 1. Schnitt 150 kg Nitrophos 39 10.5 Milchviehvollgülle 1:1, 25 m3 27.5 24 Nach 2. Schnitt 150 kg Nitrophos 39 10.5 Milchviehvollgülle 1:1, 25 m3 27.5 24 Total 184.5 93 36

100

5 6

100

3 6

1

100 300

3 6 39

1 57

werden und die Umwelt wenig belastet wird. Nährstoffgehalte von Gülle und Mist variieren stark. Während Schweinegülle eher einen niedrigen Gehalt an Kali (K) aufweist, ist er bei der Rindviehgülle im Verhältnis zum Gehalt an Stickstoff (N) und Phosphor (P) eher zu hoch. Diese Missverhältnisse können gut mit Düngern wie dem Landor Nitrophos 26.7.0 + 2 Mg (beim Einsatz von Rindergülle) oder Kornkali 40 % respektive Kali 60 % (beim Einsatz von Schweinegülle) ausgeglichen werden (Tabelle 1).

K:Mg-Verhältnis auf den Bodenproben beachten Bei sehr hohen K-Werten im Boden und / oder hoher KDüngung ist auf ein optimales K:MgVerhältnis von zirka 1:2 zu achten. Durch den K-Mg-Antagonismus wird bei hoher K-Verfügbarkeit die Aufnahme an Magnesium (Mg) behindert. Aufgrund der leichteren Aufnahme von K, können Mg und Kalzium (Ca) in eine Mangelsituation «gedrängt» werden. Magnesiumhaltige Stickstoffdünger (Mg-Ammonsalpeter, Nitroplus, Nitrophos etc.)

oder Magnesiumdünger mit Schwefel (S) (Kieserit 15 Mg, 20 S) liefern verfügbares Mg und brechen den Antagonismus. Gerade auch bei Weidegang wird damit das Tetanierisiko vermindert.

Grünland hat hohen Schwefelbedarf Früher hat sich die Düngung von Schwefel (S) durch Einträge aus der Luft von selbst erledigt, was heute dank der Abgasreinigung nicht mehr der Fall ist. Daher ist S-Düngung in vielen Kulturen bereits Standard. Neben Raps benötigt Grünland am meisten S. Hofdünger enthalten zwar S, jedoch in Mengen, die nicht ausreichen, um den Bedarf zu decken. N und S werden von den Pflanzen gleichzeitig aufgenommen und ergänzen sich in ihrer Wirkung. Daher ist die gleichzeitige Düngung beider Nährstoffe in einem Produkt optimal. Es empfiehlt sich, Mineraldünger mit S zu verwenden (Tabelle 2).

N-Düngung vor Sommertrockenheit vornehmen Wer in einer trockenen Gegend der Schweiz zu Hause ist,

Schwefel zum Einrühren in die Gülle ist eine praktische Möglichkeit zur S-Düngung im Futterbau.

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Tabelle 2: Landor-Dünger für einen erfolgreichen Futterbau Ammonsalpeter 27 % N + 2.5 Mg Mg-Ammonsalpeter 24 N + 5 Mg + 7S Nitrophos Rapide 26.7.0 (Ergänzungsdünger zur Rindergülle) (Aktion) Nitroplus 20.5.8 + 2Mg + 3 Na + 3S (Aktion) Kieserit 15 % Mg + 20 S Kornkali 40 % + 3.6Mg + 4S+3Na Kali 60 % Landor Schwefel 80 % (zum Einrühren in die Gülle oder Streuen über den Mist) Dolomit-Mg-Kalk 55 % CaO Düngkalk 52 % CaO Hasolit Kombi (Meeresalgen) 49 % CaO Feuchtkalk 48 % CaO Agrokalk 54 % CaO

Verwendung eines Volldüngers für Weiden Der Wirkungsgrad von Exkrementen, die während dem Beweiden anfallen, ist aufgrund der ungleichen Verteilung relativ gering. Auf solchen Flächen kann die Nährstoffversorgung mit einem Volldünger abgedeckt werden. Beispielsweise beinhaltet Landor Nitroplus UFA-REVUE · 5 2010

20.5.8 neben den Hauptnährstoffen N, P und K zusätzlich Mg, S und Natrium. Natrium fördert die Schmackhaftigkeit des Futters und bewirkt einen höheren Raufutterverzehr.

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Optimalen pH-Wert anstreben Der Boden sollte einen pHWert von 6 bis 6.5 aufweisen. Ein niedriger pH-Wert führt zur Festlegung von Bodennährstoffen, vor allem von Phosphor. Die führt zu sinkendem Ertrag und Futterwert. Auch verminderte Bodenaktivität, eingeschränkte Durchlüftung und schlechte Wasserführung können die Folgen sein. Mit einer Kalkdüngung lässt sich der pH-Wert erhöhen. Es stehen etliche Produkte zur Verfügung: Granulierte Kalke (Dolomit-Mg-Kalk, Düngkalk, Hasolit Kombi, Agrokalk) zum Selberausbringen oder Feuchtkalk zur Düngung mit dem Grossstreuer. Zu beachten gibt es die Qualitätseigenschaften der Kalke. Bei kohlensauren Kalken zum Beispiel gilt der Grundsatz: Je feiner der Kalk vermahlen ist, desto grösser ist seine umsetzungsaktive Oberfläche und damit seine Wirkung im Boden. Oft bleiben solche wesentlichen Qualitätsparameter beim Kaufentscheid unberücksichtigt. 䡵

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tut gut daran, seine Wiesen im Frühling auf Trab zu halten. Eine frühlingsbetonte N-Düngung verspricht eine bessere Effizienz bei der Futterkonservierung. Eine sommerbetonte NDüngung vereinfacht zwar das Management eines Weidebetriebs, aber auch nur wenn genügend Niederschläge fallen. Eine ausgewogene Wiese enthält zirka 30 bis 40% Kleeanteil. Dieser Klee produziert gratis Stickstoff, indem er ihn aus der Luft fixiert. Leider entwickelt sich der wärmeliebende Klee im Frühling langsamer als die ertragsreichen Gräser, die den Heustock füllen. Bei ausbleibendem Regen in den Sommermonaten Juni/Juli entwickelt sich der Klee besser und bei den Gräsern setzt eine Sommerdepression ein. Der so von den Leguminosen produzierte N kann spätestens beim nächsten Regen von den Gräsern genutzt werden. Wer über genügend Gülleraum verfügt, sollte – wenn der Regen ausbleibt – auch in dieser Zeit keine Gülle austragen, da bei einem trocken Boden die Effizienz derselben sehr schlecht ist (Ammoniakverluste, Verbrennungsgefahr der Wurzeln). Das Graswachstum kann mit einer taktischen NDüngung zwar gelenkt werden, hat aber am Schluss keinen Einfluss auf den Gesamtertrag einer Wiese.

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Das Erdmandelgras verbreitet sich mit vielen kleinen Knöllchen CYPERUS ESCULENTUS Das mehrjährige Knöllchen-Zypergras oder Erdmandelgras gehört zu den Sauergräsern (Cyperaceae), ist also kein echtes Gras, sondern ein naher Verwandter von Binsen, Simsen und Seggen (Riedgräser).

Christian Bohren

Stephanie Waldispühl

Eine Pflanze bildet hunderte von Wurzelknöllchen im Jahr. Die Bekämpfung in diesem Stadium ist am wirksamsten.

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Es gibt zwei Unterarten von Erdmandelgras. Das «richtige» Erdmandelgras ist eine alte Kulturpflanze, die schon in der Antike angebaut wurde und heute unter den Namen «chufa», «suchet comestible» und «earthalmond» bekannt ist. Die Wurzelknöllchen – über 10 Millionen Stück oder 1 bis 3 t/ha – sind essbar. Das Schweizer Erdmandelgras ist ein Ungras («yellow nutsedge») und müsste in Anlehnung an das holländische «Knolcyperus» eigentlich Knöllchen-Zypergras heissen; wir bedienen uns aber der einfacheren deutschen Bezeichnung «Erdmandelgras». Es ist einkeimblättrig, hat einen dreikantigen, nicht hohlen Stängel ohne sichtbare Knoten und wird 10 bis 70 cm hoch. Die Blätter sind hellgrün, steif, in der Mitte stark gerillt und 5 bis 10 mm breit. Der Blütenstand hat 4 bis 10 bis zu 10 cm lange Äste, mit gelb-bräunlichen Ähren an den Spitzen. Im Spätsommer bilden sich an unterirdischen Ausläufern viele kleine, rundliche Knöllchen von ½ bis 1½ cm Durchmesser. Erst der Frost tötet die Pflanze ab. Die

Knöllchen überleben im Boden und keimen im folgenden Frühjahr ab Mitte April. Die Vermehrung über Samen ist unbedeutend; Sämlinge sind im Sommer meist zu schwach, um keimfähige Knöllchen zu bilden.

Schadpotenzial Erdmandelgras ist ein weltweit gefürchtetes Unkraut. Eine einzige Pflanze kann bei ungehindertem Wachstum mit den unterirdischen Ausläufern mehrere tausend Knöllchen und mehrere hundert Triebe bilden. Die Knöllchen können nicht vom Boden ausgesiebt oder sonst getrennt werden. Einmal angesiedelt lässt sich dieses Ackerunkraut kaum mehr ausrotten. Die Pflanze kann vor allem in konkurrenzschwachen Kulturen wie Mais und Gemüse massiv auftreten und Kulturpflanzen stark konkurrenzieren. Erdmandelgras bevorzugt leichte, eher nasse und leicht saure Böden. Die meisten Knöllchen finden sich in den obersten 20 cm des Bodens, wo sie den Winter gut überstehen; sie können auch aus 30 – 40 cm Tiefe austreiben.

Verbreitung Erdmandelgras kommt auf allen fünf Kontinenten vor. In Frankreich konnte mit genetischen Tests nachgewiesen werden, dass das Unkraut mit Blumenzwiebeln aus Holland eingeschleppt wurde. In der Schweiz findet man es in vergleichsweise kleinen Befallsherden vor allem im Tessin (Magadinoebene und Sottoceneri), bei Diepoldsau (SG), Frauenfeld (TG) sowie bei Ellikon, Otelfingen und Seuzach (ZH), Cham (ZG), Ballwil (LU), Herzogenbuchsee (BE) und bei Chessel, Noville und Treycovagne (VD) und Port Valais (VS). Im Gros-de-Vaud ist das Vorkommen

von Erdmandelgras nach Karottenanbau bekannt. Neue Fundstellen sind den kantonalen Fachstellen zu melden.

Bekämpfung Die vollständige Bekämpfung innerhalb einer kurzen Zeitspanne ist nicht möglich. Befallsherde müssen spätestens im Frühsommer vor der einsetzenden Knöllchenbildung bekämpft werden. Das Vorgehen ist mit den kantonalen Pflanzenschutzfachstellen abzusprechen. Ziel der Bekämpfung muss es sein, die Entwicklung der Pflanze zu stören und die Bildung neuer Knöllchen zu verhindern. Vorbeugende Massnahmen In Befallsherden birgt jede Bearbeitung des Bodens die Gefahr der Verschleppung von Knöllchen auf andere Felder. «Erdfrüchte» wie Zuckerrüben, Kartoffeln oder Feldgemüse sollten wegen möglicher Verseuchung von Ernterückständen nicht mehr angebaut werden. Ein Betriebsleiter muss die Wege von Hofdünger und Erdbesatz genau kennen, wenn er einen Befallsherd auf seinem Betrieb hat. In der Nachbarschaft von Befallsherden gilt es, sehr aufmerksam zu sein, um eine weitere Verschleppung zu verhindern. Ein neuer Befall kommt meist vom Feldrand her; die Bearbeitungsrichtung spielt eine Rolle, ebenso wie die Verteilung von Mist oder Kompost. Erdmandelgras ist empfindlich auf Lichtmangel. Auf befallenen Flächen sollten schnell wachsende, konkurrenzstarke und rasch Schatten bildende Kulturen wie Wintergetreide oder Kunstwiese angebaut werden. Dies verhindert die Bildung neuer Knöllchen zwar nicht, aber es erschwert sie. 5 2010 · UFA-REVUE


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Massnahmen Mechanisch: Hacken in Kombination mit einer flächigen Herbizidspritzung kann das Erdmandelgras im Mais gut unterdrücken. Möglichst kurz aufeinander folgende Hackdurchgänge stören die auflaufenden Triebe zwischen den Reihen empfindlich; in den Reihen helfen nur Herbizide effizient. Wendende Bodenbearbeitung bringt Knöllchen in tiefere Bodenschichten, wo sie nicht mehr bekämpft werden können. Die Knöllchen müssen jedoch oben bleiben! Auf Gemüsebauflächen ist das Anlegen eines falschen Saatbeets im späten Frühjahr mit wiederholter Bearbeitung durch Scheibenegge oder Striegel sehr wirksam. Durch die angeregte Keimung verpuffen die Knöllchen viel Energie, die Konkurrenzkraft schwindet. Hacken in Kombination mit Bandbehandlung oder Unterblattspritzung von Herbiziden ist empfehlenswert. Verseuchte Flächen sollten in eine getreide- und futterbaubetonte Fruchtfolge genommen werden. Chemisch: Eine Herbizidspritzung scheint die effizienteste direkte Bekämpfungsmassnahme

zu sein. Da beim Erdmandelgras immer wieder neue Triebe aus den unterirdischen Ausläufern austreiben, sind vor allem Kombinationen von Herbiziden mit Boden- und Blattwirkung interessant. Spezifische Gräserherbizide sind nicht wirksam, da Erdmandelgras kein echtes Gras ist, sondern zu den Sauergräsern gehört. Glyphosat tötet die Pflanzen ab und vermindert die Knöllchenbildung; diese kann nur durch wiederholte Behandlungen während eines längeren Zeitraums gestoppt werden. Im Allgemeinen haben Bodenherbizide wie Dimethenamid (Frontier) und SMetolachlor (Dual-Gold) eine gute Teilwirkung auf junge Pflanzen. Auch Triketone (Callisto, Laudis, Mikado) und Sulfonylharnstoffe (Dasul, Equip, Primus) sowie Bentazon (Basagran) haben eine recht gute Wirkung auf junge Pflanzen. Bei Befall ist eine Kombination von Bodenherbiziden im Vorauflauf und Sulfonylharnstoffen im Nachauflauf empfehlenswert. Die Wirkung von Herbiziden auf ältere Pflanzen lässt nicht zuletzt wegen der aufrechten Blattstellung stark nach. Eine Beimischung von Netzmitteln kann Vorteile bringen. Die Knöllchenbildung konnte in einem Gewächshausversuch im Vorauflauf durch Dual-Gold (S-Metolachlor) und Frontier 900 EC (Dimethenamid) unterdrückt werden.

Die Vermehrung über Samen ist unbedeutend.

Im frühen Nachauflauf gespritztes Basagran (Bentazon), Callisto (Mesotrione) und Dasul (Nicosulfuron), Maister (Foramsulfuron, Iodosulfuron), Mikado (Sulcotrione) unterdrückten die Knöllchenbildung vollständig, Hoestar (Amidosulfuron) tat dies teilweise. Nicht wendende Bodenbearbeitungssysteme bieten den Vorteil der einheitlicheren Keimung der Knöllchen, was die Kontrolle mit Herbiziden vereinfacht. In einem Feldversuch wirkte die Kombination Grubbern mit Vor- und Nachauflaufherbizid am besten; Direktsaat und frühe Nachauflaufbehandlung hatten ebenfalls eine gute Wirkung auf die Knöllchenbildung. 䡵

Die braun-gelbe Farbe der Ähren und die glänzenden gelbgrünen Blattspreiten sind Alarmzeichen für Verseuchung.

Das Erdmandelgras braucht viel Licht und breitet sich über den Feldrand aus.

Autoren Christian Bohren, Agroscope Changins-Wädenswil, 1260 Nyon, www.agroscope.ch. Stephanie Waldispühl, Inforama Rütti, 3052 Zollikofen, www.inforama.ch.

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phyto-news Nachverkürzen im Weizen Jetzt wird es Zeit die Wirkung der Erstbehandlungen von CCC oder Medax Top zu kontrollieren. Die üppigen und gut angedüngten Bestände gedeihen auf guten Böden gleichmässig und schön. Auf trockenen Standorten macht sich die Trockenheit bemerkbar und die Stickstoffeffizienz ist wie schon letztes Jahr vielfach ungenügend. Bei Weizenbeständen die unter N-Mangel oder Trockenheit leiden, sollte während der Stressphase auf eine Behandlung mit Medax Top verzichtet werden. Schöne und mit ausreichend N versorgte Weizenbestände sollten mit

Medax Top im 1 – 2-Knotenstadium behandelt werden. Kommt man zu spät, ist die Gefahr des Davonwachsens während einer wüchsigen Phase mit Regen sehr gross. Die Dosierung ist je nach Sorte, NDüngungsintensität, Erfahrung und der Dosierung der Erstbehandlung mit CCC oder Medax Top zu wählen. Der letzte trockene Frühling hat gezeigt, dass eine Nachbehandlung mit 0,4 – 0,6 l/ha Medax Top genügend ist und für standfeste sowie homogene Weizenbestände sorgte. Der Zeitpunkt für eine Zumischung eines Breitband-Fungizides (z.B. Amistar Xtra) ist auch gegeben und daher optimal. 062 746 80 00

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Jetzt den Grundstein für die Maissaison 2010 legen! Dank des trockenen Frühlings konnte vielerorts der Mais einerseits bereits früh gesät werden, andererseits fehlte oft die nötige Feuchtigkeit um zügig aufzulaufen. Geduld war gefragt, wo vorgängig ein Gras-Schnitt einsiliert wurde, da sonst der Ertrag als Folge der verhaltenen Temperaturen im April sehr bescheiden ausfiel. Problematisch beim Mais ist die langsame Jugendentwicklung. Dadurch ist der Boden lange Zeit unbedeckt und bietet den Unkräutern und Gräsern optimale Bedingungen. Genau zu diesem Zeitpunkt reagiert der Mais empfindlich auf Konkurrenz durch Unkräuter, welche die Ertragsentwicklung nachhaltig negativ beeinflussen können. Deshalb gilt es, die Unkraut-Bekämpfungsstrategie nachhaltig der Unkrauflora anzupassen. Nach einem Silageschnitt ist bei Streifenfrässaat oder Mulchsaat eine Vorbehandlung der Parzelle mit Roundup Max (4-5l/ha) zwingend, um den Druck durch die Futtergräser zu eliminieren.

Nachauflauf Als Basisprodukt für die Unkrautbekämpfung im Nachauflauf wird Callisto eingesetzt. Dieses Produkt eignet sich vorzüglich als Stan-

dardprodukt für jegliche Mischungen. Als Hauptmischpartner hat sich Successor T bewährt. Der grösste Vorteil von Successor T ist seine langanhaltende Wirkung gegen alle Hirsenarten, Amaranten und Schwarzer Nachtschatten. Diese Unkräuter sorgten in der Vergangenheit oft für unerwünschte Spätverunkrautungen.

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PACHT MERKBLATT

Landwirtschaftliche Pacht – das muss man wissen! VIELE KULTURLANDFLÄCHEN, die von einem Landwirt bewirtschaftet werden, befinden sich nicht in seinem Eigentum, sondern sind gepachtet. Der Landwirt bezahlt dafür einen Pachtzins. Pächter und Verpächter haben Rechte und Pflichten.

1980 betrug der Anteil Pachtflächen 37 %, 2005 rund 43 %. Diese Zahlen belegen, wie wichtig Pachtland für die Bauern ist. Aus diesem Grund besteht auch ein spezielles Gesetz, das den Umgang mit Pachtflächen regelt, nämlich das Bundesgesetz über die landwirtschaftliche Pacht (LPG)

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und die Pachtzinsverordnung. Sie kommen in der ganzen Schweiz zur Anwendung. Die Kantone haben die Möglichkeit einige Ausnahmebestimmungen selbst zu definieren, dazu gehörhen zum Beispiel die Gewerbegrösse oder Sonderregelungen für Alpen.

Im Grundsatz sind zwei Hauptarten von Pachtverhältnissen zu unterscheiden: • Pachtvertrag über ein ganzes Gewerbe (Gewerbepacht), • Pachtvertrag über einzelne Grundstücke/Grundstückteile (Parzellenpacht).

Die Stadt Winterthur, vertreten durch Ueli Gnehm (rechts), hat mit Beat und Nadja Sturzenegger einen neuen Gewerbepachtvertrag abgeschlossen. Die junge Pächterfamilie führt das Gewerbe weiter, nachdem die Eltern bereits 34 Jahre Pächter bei der Stadt waren.

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PACHT MERKBLATT Pachtgesetz Das LPG gilt für Grundstücke und landwirtschaftliche Gewerbe zur landwirtschaftlichen Nutzung, die voll in der Landwirtschaftszone oder teilweise noch in der Bauzone liegen. Auch Alpweiden, Allmenden, Nutzungsrecht und Anteile an Grundstücken und Gewerben fallen darunter und sind als Grundstücke zu behandeln. Die minimale Pachtfläche beträgt 25 Aren bei Acker- und Wiesland und 15 Aren bei Rebgrundstücken. Wenn ein Pächter mehrere kleine Grundstücke vom selben Eigentümer pachtet, die zusammen mehr als 25 oder 15 Aren messen, fällt das Pachtverhältnis ebenfalls unter die Bestimmungen des LPG.

Bauzone Wenn die Pachtfläche vollständig in einer Bauzone liegt oder die Pachtfläche kleiner als 25 Aren Wiesoder Ackerland oder 15 Aren Rebland sind, gilt der Schutz des LPG nicht. Dann gilt die Pacht gemäss Obligationenrecht und für diese OR-Pachten gelten andere Fristen (Art. 275ff OR).

Pachtvertrag Ein Pachtvertrag entsteht dann, wenn der Verpächter dem Pächter ein Grundstück oder Gewerbe gegen Entschädigung zur Bewirtschaftung überlässt. Weder das LPG noch das OR enthalten Bestimmungen über die Form des Pachtvertrages. Der Pachtvertrag kann stillschweigend durch entsprechendes Verhalten, mündlich oder

schriftlich zustande kommen. Auch wenn kein schriftlicher Pachtvertrag vorliegt, kann ein Pachtvertrag entstehen. Und zwar, wenn der Pächter nachweisen kann, dass er ein landwirtschaftliches Objekt im Einverständnis mit der verfügungsberechtigten Person gegen eine Entschädigung nutzt und ein gewisses Risiko bei der Bewirtschaftung trägt. Solche formlosen Pachtverträge führen oft zu Meinungsverschiedenheiten.

Vertragsdauer Zum Schutze des Pächters sind Mindestpachtdauern vorgesehen: • Einzelne Grundstücke: Sechs Jahre für die erste Pachtdauer. Falls keine Kündigung erfolgt, beträgt die Fortsetzung jeweils sechs Jahre. • Ganze Gewerbe: Neun Jahre für die erste Pachtdauer. Falls keine Kündigung erfolgt, beträgt die Fortsetzung jeweils sechs Jahre. • Eine kürzere Pachtdauer ist nur mit schriftlicher Zustimmung der kantonalen Behörde rechtswirksam.

Kündigung Die Kündigungsfrist beträgt mindestes ein Jahr und muss schriftlich erfolgen. Eine zu spät oder zur Unzeit ausgesprochene Kündigung, gilt als rechtmässige Kündigung auf den nächst möglichen Kündigungstermin.

Spezielle Bestimmungen im Pachtvertrag können zum Beispiel die Bewirtschaftungsart regeln (Bio) oder dass jeder Baum, der gefällt wird, ersetzt werden muss.

Zahlungsrückstand Wenn der Pächter mit der Bezahlung des Zinses ganz oder teilweise im Rückstand ist, kann ihm der Verpächter schriftlich androhen, dass der Pachtvertrag aufgelöst sei, falls er den ausstehenden Pachtzins nicht innerhalb von sechs Monaten bezahlt habe. Kauf bricht Pacht nicht Der Verpächter muss den Vertrag nicht persönlich erfüllen – es ist unerheblich, wer Eigentümer des Pachtobjektes ist. Erwirbt jemand ein Grundstück zur Selbstbewirtschaftung oder für eine eigene Nutzung (Überbauung), so kann er aber dem Pächter innerhalb von drei Monaten nach Vertragsabschluss schriftlich mitteilen, dass er den Pachtvertrag nicht übernehmen wird, und dass das Pachtverhältnis nach Ablauf von einem Jahr auf den folgenden Frühjahrs- oder Herbsttermin aufgehoben sei. Eine solche vorzeitige Aufhebung eines Pachtvertrages verursacht dem Pächter einen Einkommensverlust und ist zu entschädigen.

Fixpachtverträge Wollen die Parteien keine Pachtfortsetzung, sondern das Pachtverhältnis nur über eine bestimmte Anzahl Jahre führen, kann ein schriftlicher Fixpachtvertrag abgeschlossen werden. Das Vertragsverhältnis endet dann auf diesen bestimmten Zeitpunkt hin, eine Kündigung ist nicht notwendig.

Werden Vorräte übernommen, muss der Preis bestimmt werden (Menge, Qualität).

Jedes Gebäude wird vermessen.

Investiert der Pächter in Einrichtungen, zum Beispiel einen Greifer, dann muss die Zustimmung des Verpächters eingeholt werden.

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PACHT MERKBLATT

䡵 Bei Gewerbepacht Bewilligung vom Amt für Landwirtschaft einholen

Vorzeitige Kündigung In krassen Ausnahmefällen kann ein Pachtvertrag vorzeitig, in der Regel mit Anspruchnahme des Richters aufgelöst werden. Es muss aber eindeutiges Fehlverhalten vorliegen oder der Pachtgegenstand muss gefährdet sein.

Pachtdauer

Pachterstreckung Dem Pächter

Checkliste Pachtbeginn 䡵 Übergabeprotokoll anfertigen 䡵 Pachtzinsmodalitäten klären 䡵 Schriftlicher Vertrag abschliessen

䡵 Pachtzins pünktlich bezahlen 䡵 Sorgfalt walten lassen 䡵 Unterhalt und Reperaturen gewährleisten 䡵 Investitionen klären und Entschädigung für Pachtende festlegen 䡵 Verpächter über Bewirtschaftung informieren. 䡵 Kündigungsschutz 䡵 bei Eigentümerwechsel Vorkaufsrecht prüfen Pachtende 䡵 Kündigungsfristen einhalten 䡵 Pachterstreckung prüfen 䡵 Pachtrückgabe regeln

Zupachtland und Hofübergabe Wird ein landwirtschaftliches Gewerbe an einen Nachfolger übertragen, so kann der Nachfolge-Pächter dem Verpächter schriftlich mitteilen, dass er in das mit seinem Vorgänger bestehende Pachtverhältnis eintreten möchte. Der Verpächter kann dies akzeptieren oder muss innerhalb von drei Monaten dieses Pachtverhältnis ablehnen. Existiert über den Pächterwechsel zwischen Verpächter und Pächter nichts Schriftliches, entsteht ein neuer Pachtvertrag mit neuen Fristen.

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steht das Recht zu, innerhalb von drei Monaten seit Erhalt der Kündigung eine Pachterstreckung zu verlangen, wenn die Kündigung für ihn nicht zumutbar ist (Härtefall). Er muss dafür eine Klage beim Richter einreichen. Der Verpächter, der mit einer Erstreckung nicht einverstanden ist, kann Einwände wegen Unzumutbarkeit einbringen. Die Beweislast liegt beim Verpächter. Der Richter kann die Pacht um drei bis sechs Jahre verlängern, wenn eine Erstreckung für den Beklagten zumutbar ist. Für den Verpächter ist eine Erstreckung nicht zumutbar, wenn: • der Pächter gegen die gesetzlichen oder vertraglichen Pflichten verstossen hat. • der Pächter zahlungsunfähig ist. • der Verpächter, sein Ehegatte oder ein naher Verwandter den Pachtgegenstand selber bewirtschaften will. • das Gewerbe nicht erhaltenswürdig ist. • das Pachtobjekt in einer Bauzone liegt und in naher Zukunft überbaut werden soll.

Schriftliche Verträge bieten nur Vorteile und sind zu empfehlen.

Bei Fixpachtverträgen muss die Klage spätestens neun Monate vor Ablauf der ordentlichen Pachtdauer eingereicht werden. Der Verkauf des Pachtobjektes an einen Selbstbewirtschafter stellt einen vorzeitigen Kündigungsgrund dar. Eine solche vorzeitige Kündigung kann für den Pächter eine Härte darstellen, die eventuell mit der angemessenen Entschädigung allein nicht abgegolten ist. Der Pächter kann deshalb in diesen Fällen auch Klage um Erstreckung innerhalb von 30 Tagen nach Erhalt der Mitteilung beim Richter einreichen. Eine Pachterstreckung von sechs Monaten bis zwei Jahren ist möglich.

Bewirtschaftung Der Pächter ist verpflichtet, den Pachtgegenstand selbst und sorgfältig zu bewirtschaften. Er hat das Recht, die Bewirtschaftung durch Lohnarbeit, Familienangehörige, Angestellte oder durch Mitglieder einer Gemeinschaft, welcher er angehört, auszuführen. Unterhalt und Reparaturen Im

Der Zustand des Gebäudes wird mit einer Digitalkamera festgehalten.

Grundsatz ist der Verpächter verpflichtet, den Pachtgegenstand dem Pächter so zu überlassen, dass er für eine ordentliche Nutzung gebrauchsfähig ist.

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MERKBLATT Investitionen des Pächters Der

• Für kleinere Reparaturen ist der Pächter zuständig. Dazu gehören: Ersetzen von Fensterscheiben, Wasserhähnen, einzelnen Dachziegeln, Unterhaltsarbeiten an Wegen, Stegen oder Zäunen. • Der Verpächter muss für grössere Reparaturen (Hauptreparaturen) aufkommen. Der Pächter ist berechtigt, notwendige Hauptreparaturen selber auszuführen, wenn der Verpächter sie auf Anzeige hin nicht innert nützlicher Frist vorgenommen hat und die Verpflichtung dazu unbestritten ist. Bei Pachtende kann er für diese Reparaturen eine Entschädigung verlangen. Auf Vereinbarung kann der Pächter sämtliche Reparaturen und Unterhaltsaufwendungen übernehmen, was dann mit einem reduzierten Pachtzins zu berücksichtigten ist.

Pächter darf den Pachtgegenstand nicht so verändern, dass dies über die Pachtdauer hinaus Wirkung hat, das heisst er darf keine bleibenden Gebäudeumbauten machen oder Obstanlagen erstellen. Macht er dies trotzdem, muss dazu eine schriftliche Zustimmung des Verpächters vorliegen. Versäumt er die schriftliche Zustimmung einzuholen, geht er das Risiko ein, am Pachtende für allfällige Verbesserungen keine Entschädigung vom Verpächter zu erhalten.

Milchtank und Melkeinrichtungen sind häufig Investitionen des Pächters.

✁ Bestelltalon Anzahl

Preis Pachtvertrag für landwirtschaftliche Gewerbe Fr. 8.00/Stk. Pachtvertrag für landwirtschaftliche Grundstücke Fr. 15.00/Stk. Pachtvertrag OR für Grundstücke in der Bauzone Fr. 12.00/Stk. Pachtzins für einzelne Grundstücke (mit Berechnungs-Blatt) Fr. 8.00/Stk. Pachtzinse für landwirtschaftliche Gebäude Fr. 8.00/Stk. Übergabeprotokoll für Pachtliegenschaften Fr. 10.00/Stk. Checkliste für die Pachtrückgabe Fr. 7.00/Stk. plus Versandkosten

Bestelladresse Name Adresse PLZ, Ort Telefon E-Mail Schweizerischer Bauernverband, Laurstrasse 10, 5201 Brugg Telefon 056 462 51 11, Fax 056 462 52 04, info@sbv-treuhand.ch 46

Parzellenweise verpachten Wer von einem landwirtschaftlichen Gewerbe einzelne Grundstücke oder Teile davon verpachtet, braucht eine Bewilligung, sofern der verpachtete Teil Gebäude oder mehr als 10 % der ursprünglichen Nutzfläche des Gewerbes umfasst. Die Bewilligung kann erteilt werden, wenn das Gewerbe • nicht erhaltenswürdig ist. • ganz oder überwiegend in einer Bauzone liegt. • nur vorübergehend parzellenweise verpachtet werden soll. • der Verpächter aus persönlichen Gründen (Krankheit) das Gewerbe nicht mehr selber bewirtschaften kann. • anstelle der verpachteten Grundstücke andere Pachtsachen gepachtet werden. • durch die Verpachtung andere Gewerbe strukturell verbessert werden. • vorkaufs- oder zuweisungsberechtigten Personen (Nachkommen, Geschwister und Geschwisterkinder in den ersten 25 Jahren seit dem Erwerb) zustimmen. • der Ehegatte zustimmt.

Grundlage zur Pachtzinsbestimmung ist die Pachtzinsverordnung und die Schätzungsanleitung. Der Schätzer beurteilt bei einer Gewerbepacht jede einzelne Parzelle, das Ökonomiegebäude, Remisen und das Wohnhaus.

Bei der Parzellenpacht besteht diese Vorschrift nicht. Einsprachen gegen übersetzte Pachtzinse haben bis spätestens zwei Jahre seit Pachtantritt zu erfolgen.

Vorkaufsrecht Der Pächter hat ein Vorkaufsrecht am Pachtgegenstand, wenn die zweite Pachtperiode nach LPG begonnen hat, bei Grundstücken nach Ablauf des sechsten und bei Gewerben nach Ablauf des neunten Jahres und zwar unabhängig der effektiv vereinbarten Pachtdauern. Der Pächter muss denselben Preis bezahlen wie der Erstkäufer (kein Vorzugspreis). Das Vorkaufsrecht geht demjenigen der Verwandten nach Bodenrecht (BGBB) nach. Der Vorkaufsfall tritt nicht ein bei erbrechtlichen Handlungen (Kindskauf) und Enteignung. 䡵

Impressum

Unterpacht Ein

Pächter kann Pachtland nur mit Zustimmung des Verpächters weiterverpachten. Der so genannte Unterpächter geniesst denselben Schutz wie jeder andere Pächter. Der Erstpächter darf keine Verträge abschliessen, die über die Pachtdauer hinausgehen.

Pachtzins Die zulässige Höhe der Pachtzinse sind in der Pachtzinsverordnung geregelt. Der Pachtzins sowie der Pachtvertrag für ein Gewerbe ist von der kantonalen Behörde zu bewilligen.

Autor Martin Goldenberger, Schweizerischer Bauernverband, Treuhand und Schätzungen, Laurstrasse 10, 5201 Brugg, www.sbv-treuhand.ch Layout, Bilder amw, fenaco Literatur Bundesgesetz über die landwirtschaftliche Pacht Verordnung über die Bemessung des landwirtschaftlichen Pachtzinses (Pachtzinsverordnung) Schweizerisches Obligationenrecht

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PFLANZENBAU

Futterproduktion auslagern? AUF DEM MILCHWIRTSCHAFTSBETRIEB ist die Produktion von Grundfutter kapital- und zeitintensiv. Der Entscheid, diese Arbeiten vermehrt an Lohnunternehmen auszulagern, führt zu grundlegenden Veränderungen. Die eigene Mechanisierung wird radikal angepasst und die Familienarbeitskräfte können andere, lukrativere Tätigkeiten wahrnehmen. Dies ermöglicht eine Kostensenkung von bis zu 5 Rp./kg Milch.

Die Futterkosten stellen in der Milchproduktion mit einem Anteil von über einem Viertel der (Selbst-) Kosten die grösste Kostenposition dar. In der Schweiz wird nicht zuletzt wegen den hohen Kraftfutterpreisen hochwertiges Grundfutter für die Fütterung eingesetzt. Grünland wird häufig genutzt und entsprechend intensiv gedüngt. Dies führt zu hohen Arbeits- und Maschinenkosten. Die Futterproduktion ist geprägt durch hohe Arbeitsspitzen und steht oft quer zu den abendlichen Melkarbeiten. Diese Arbeitsspitzen können über eine teilweise oder vollständige Auslagerung an Lohnunternehmen oder Partnerbetriebe gebrochen werden. Doch wann ist es sinnvoll, die Futterproduktion durch andere erledigen zu lassen?

Auslagern oder Maschinen kaufen? Auf Futterbau-Betrieben ist es schon heute verbreitet, mindestens einen Teil der Futterernte auszulagern. Zu erwähnen sind insbesondere bei der Grassilageproduktion das Pressen und Wickeln von Siloballen, Laden und Verdichten im Flachsilo, Häckselservice für Hochsilos oder die entsprechenden Arbeiten bei der Maisernte. Geht man davon aus, dass der Betrieb bei den momentan tiefen Milchpreisen eine möglichst kostengünstige Futterkonservierung anstrebt, steht die Auslagerung der Futterernte immer in direkter Konkurrenz zu den verfügbaren Kapazitäten auf dem Betrieb. Konkret: Es macht wenig Sinn, andere Personen mit betriebsfremden Maschinen für sich arbeiten zu lassen, wenn eigene Maschinen vorhanden sind und man selbst Zeit hätte, dem Lohnunternehmen bei UFA-REVUE · 5 2010

der Arbeit zuzuschauen. Die Siloballenproduktion durch das Lohnunternehmen ist erst dann die richtige Wahl, wenn übrige Lagerkapazitäten wie Dürrfutterlager oder Hochsilo ausgeschöpft sind oder bei einem bevorstehenden Wetterumschlag die Futterqualität gesichert werden kann. Maschinen und Gebäude sind mit hohen Investitionen verbunden. Entsprechend gilt es, eine maximale Auslastung anzustreben, um die Kosten zu senken. Eine sorgfältige Futterkonservierung durch das Lohnunternehmen ist Ver-

trauenssache. Wer die Futterproduktion vollständig auslagert und sicher gehen kann, dass das Futter an witterungsgünstigen Tagen geerntet wird, muss konsequenterweise auf eigene Maschinen wie den zweiten Traktor, Mähwerk, Schwader und Ladewagen verzichten. Wer dennoch auf der sicheren Seite bleiben will, kauft entsprechende Maschinen höchstens als günstige Occasionen. Der Entscheid, ob die Futterproduktion teilweise oder ganz ausgelagert werden soll, stellt sich demnach bereits beim Maschinenkauf oder auch bei der

Christian Gazzarin

Tabelle 1: Vollkostenrechnung mit 30 Kühen Modellbetrieb mit eigener (eigen) und ausgelagerter Futterproduktion (Lohn). Flachsilo bzw. Rundballen. Einheit eigen Lohn 1 Anzahl Kühe 30 30 Milchproduktion kg ECM 199 170 199 170 Leistungen total Fr. / 100 kg ECM 92.7 92.7

Lohn 2 30 199 170 92.7

Maschinenkosten – davon Fixkosten Arbeitskosten Selbstkosten (Vollkosten)

Fr. / 100 kg ECM Fr. / 100 kg ECM Fr. / 100 kg ECM Fr. / 100 kg ECM

19.1 10.0 41.2 120.7

18.8 4.8 38.4 115.6

24.0 10.0 38.4 121.2

Einkommen (50 % Eigenkapital und Eigenland) Arbeitsverwertung Arbeitszeit

Fr. / ha Fr. / Akh Akh / Jahr

2791 13.78 2933

2957 15.69 2729

2216 11.76 2729

Tabelle 2: Vollkostenrechnung mit 60 Kühen Modellbetrieb mit eigener (eigen) und ausgelagerter Futterproduktion (Lohn). Flachsilo bzw. Rundballen. Einheit eigen Lohn Anzahl Kühe 60 60 Milchproduktion kg ECM 398 340 398 340 Leistungen total Fr. / 100 kg ECM 93.5 93.5 Maschinenkosten – davon Fixkosten Arbeitskosten Selbstkosten (Vollkosten)

Fr. / 100 kg ECM Fr. / 100 kg ECM Fr. / 100 kg ECM Fr. / 100 kg ECM

18.0 8.1 32.4 102.8

20.0 3.4 29.2 99.8

Einkommen (50 % Eigenkapital und Eigenland) Arbeitsverwertung Arbeitszeit

Fr. / ha Fr. / Akh Akh / Jahr

4038 25.38 4608

3891 27.14 4151 47


PFLANZENBAU

Gebäudeinvestition (Rundballen). Je mehr Arbeiten ausgelagert werden, desto kleiner muss der eigene Maschinenpark dimensioniert sein.

Mehr Einkommen mit kleinerem Maschinenpark Die Tabellen ent-

Die Vergabe der Futterproduktion an Lohnunternehmen führt zwar zu einer gewissen Abhängigkeit, bietet aber auch Spielraum für alternative Verdienstmöglichkeiten oder Vergrösserungen.

Autor Christian Gazzarin, Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART, 8356 Ettenhausen www.agroscope.ch

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halten Ergebnisse von Modellberechnungen zweier Betriebe, die sich auf Milchproduktion spezialisiert haben. Die Sommerfütterung besteht aus Weide und Silage. Tabelle 1 zeigt einen 30Kuh-Betrieb mit vorwiegend eigener Futterproduktion (Variante «eigen») und mit kompletter Auslagerung der Futterproduktion (Varianten «Lohn 1» und «Lohn 2»). Die Futterlagerung erfolgt in Flachsilos und Rundballen. Bei der Variante «eigen» wird der Silomaisanbau mit gemieteten Maschinen durchgeführt und die Silomaisernte ausgelagert. Ebenso sind die Rundballenernte und das Walzen des Flachsilos bei der Variante «eigen» ausgelagert, während bei der Variante «Lohn» die gesamte Futterkonservierung (Mähen bis Einlagern) über das Lohnunternehmen abgewickelt wird. Die beiden Lohn-Varianten unterscheiden sich im Maschinenpark des Betriebs. Während Variante «Lohn 2» den Maschinenpark konstant belässt, hat Variante «Lohn 1» einen deutlich kleineren Maschinenpark (Futterbaumaschinen nicht vorhanden oder abgeschrieben, Verzicht auf zweiten Traktor). Auch wenn es sich bei den Vorgaben um Extremvarianten handelt, zeigen die Resultate doch klar auf: Wenn die eigene Mechanisierung bei zunehmender Auslagerung der Futterproduktion nicht zurückgefahren beziehungsweise reduziert wird, verschlechtern sich die Ergebnisse deutlich. Umgekehrt, das heisst bei einer Verkleinerung des Maschinenparks und vollständiger Auslagerung, lassen sich sowohl in der Arbeitsverwertung wie auch im Einkommen pro Hektar Hauptfutterfläche deutliche Verbesserungen erzielen. Diese ergeben sich vor allem durch die Senkung der Maschinenfixkosten um mehr als 50 %, was 5.2 Rp./kg Milch entspricht.

Gewonnene Zeit anders nutzen Wenn ein Lohnunternehmen die Futterernte übernimmt, steht dem Betrieb mehr Zeit zur Verfügung. Die Lohnvarianten zeigen entsprechende Arbeitszeiteinsparungen um 7 bis 10 %. Falls der Betrieb sich diese Freizeit nicht leisten kann, muss er während der Futterernte des Lohnunternehmens anderweitig Geld erwirtschaften – immerhin sollte ja die Rechnungen des Lohnunternehmens bezahlt werden. Alternative Verdienstmöglichkeiten bieten sich meist im Nebenerwerb oder bei lukrativeren Betriebszweigen an, die in derselben Zeitperiode ebenfalls einen hohen Arbeitsbedarf haben (z. B. Spezialkulturen). Fehlen solche Beschäftigungs- oder Verdienstmöglichkeiten, macht eine Auslagerung der Futterproduktion aus ökonomischer Sicht meist keinen Sinn.

Konzentration auf das Kerngeschäft Innerhalb der Milchproduktion stellt sich aber auch bald mal die Frage der Betriebsvergrösserung. Die Steigerung des Kuhbestandes, zum Beispiel von 30 auf 60 Kühe, führt zu einem höheren Arbeitszeitbedarf. Die Auslagerung der Futterproduktion kommt letztlich der Anstellung einer zusätzlichen Arbeitskraft gleich, die jedoch äusserst flexibel (befristet und selektiv) eingesetzt werden kann. Betriebsleitende konzentrieren sich damit auf das eigentliche Kerngeschäft in der Innenwirtschaft (Melken, Tierbetreuung) und überlassen die Aussenwirtschaft Lohnunternehmen. Aufgrund dieser Arbeitsteilung erreicht der Betrieb durch das deutlich grössere Produktionsvolumen

eine markante Kostensenkung, die in der Praxis jedoch meist erst dann durchschlägt, wenn die Wachstumskosten (z. B. Abschreibung Milchkontingent) abgebaut sind. Tabelle 2 zeigt die entsprechenden Ergebnisse eines 60-KuhBetriebs (ohne Wachstumskosten). Bei der Variante «eigen» verfügt der Betrieb wiederum über eine weitgehende Eigenmechanisierung (auch Ackerbau), während die Variante «Lohn» die komplette Futterproduktion (Gras- und Maissilage) auslagert und sowohl Maschinenpark wie die eigene Arbeit nur noch auf die Innenwirtschaft fokussiert sind. Markant ist insbesondere die deutliche Verringerung der Arbeitszeit um knapp 500 Stunden jährlich und die deutliche Senkung der Maschinen-Fixkosten um mehr als die Hälfte, während die Maschinenkosten insgesamt (mit Lohnarbeiten) leicht ansteigen. Die eingesparte Arbeitszeit wird nur mit einem leicht tieferen Einkommen erkauft, während die Arbeitsverwertung pro eingesetzte Arbeitsstunde über das ganze System um knapp 2 Fr. ansteigt.

Fazit Die Auslagerung der Futterproduktion will gut überlegt sein. Vorhandene Kapazitäten auf dem Betrieb müssen ausgelastet oder gar nicht erst angeschafft werden. Insofern ist der Entscheid, ob und wie die Futterproduktion ausgelagert wird, immer auch ein Investitionsentscheid. Die alternative Verwendung der Arbeitszeit muss geprüft und die gewonne Zeit gewinnbringend eingesetzt werden. Nur so lässt sich insgesamt das Betriebsergebnis verbessern. 䡵 5 2010 · UFA-REVUE


Marktplatz Fortsetzung von Seite 42 Bergmäher Rapid 306, mit Stollenrad, betriebsbereit 055 283 23 46 Silo Huber, grün, 105 m3; Melkmaschine Alfa Laval, Standeimer, sehr günstig 044 939 15 15 Tank, Drei-PunktBehälter, 200 l, mit Auslaufhahn, Fr. 300 071 385 50 39 Motorsäge Stihl 066; Teile, zu Rapid U9; Flaschenzug, 1 t; Pflegerad 9 x 32, zu Hürlimann D90 041 921 28 49 Einzelkornsämaschine Hassia, für Mais, 4 Reihen, guter Zustand 071 385 50 39 Wischmaschine zu Grillo Mäher, Arbeitsbreite mit Seitenbesen 1 m, ungebraucht, neu, Fr. 850; Handkehrmaschine Hako Flipper, Arbeitsbreite 67 cm, Fr. 200 078 744 30 32 Elektrostapler Still, Hubkraft 1600 kg, Hubhöhe 2.9 m, mit Seitenschub, Gewicht 2880 kg, Fr. 3200 078 744 30 32 Hackgerät Bucher, für Mais und Rüben, mit Gänsefuss-Scharen, Fr. 700 071 385 50 39 Sternhackgerät Haruwy 079 810 43 53 Hydraulikaggregat zu 3-Punkt mit Zapfwellenantrieb, 540 U/min, Tank 80 l, TandemZahnrad-Pumpen, 2 x 40 l/min, 180 bar, inkl. hydr. Schläuchen, für Forstkräne, Holzspalter, Mähwerke usw., Fr. 4000 078 744 30 32 Bewässerungspumpe, mit Dieselmotor auf Wagen, Fr. 2000 031 755 67 44 Stapler Still, mit Seitenschub, Fr. 7500 031 755 67 44 Siloverteiler, Ø 38, 380V, neuwertig 079 246 86 53

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Heurüstmaschine, Fr. 150; Bandeingraser, Fr. 1180; Motorhacke mit Messerbalken, Fr. 450; Motormäher mit Hackvorrichtung, Fr. 790 079 636 12 64 / 034 461 24 65 Raupenlader Liebherr LR 631, Jg. 1986, 16 t, 2100 l Hydrostat, 6000 Std.; Moorraupenlader Komatsu D31-Q16, Jg. 1979, 7 t, 1100 l, 7600 Std. 079 661 70 50 Milchtank mobil, Kühlaggregat, neu 079 665 35 21 LKW-Kippanhänger, 2-achsig, 2.3 x 4.5 m, Inhalt 16 m3; LKWDreiachsanhänger, 9.2 x 2.45 m 033 437 51 54 / 079 628 83 80 Gummiförderband Blaser, 8 m; Gummiförderband, 14 m und 6 m; Gummiförderbänder, diverse, ab 2 m 033 437 51 54 / 079 628 83 80 Krananhänger, einachsig, 6 t, Fr. 3000 062 844 34 50 Futtermischwagen Seko, 11 m3, (Horizontalmischer ohne Waage), top Zustand, nur für Winterfütterung gebraucht, Fr. 11'200 079 483 60 90

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PFLANZENBAU

Schädlingsbekämpfung im Obst SOPRA Innovative Pflanzenschutzmassnahmen stützen sich fast immer auf den genauen Zeitpunkt ihres Einsatzes. Aus diesem Grund entwickelt die Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW Prognosemodelle für wichtige Obstschädlinge, deren zeitgenaue Ergebnisse im Internet umfassende Entscheidungshilfe für die Praxis bieten.

Jörg Samietz

Experimente zur Beziehung zwischen Temperatur und Entwicklung bei Larven des Schalenwicklers.

In mehrjährigen Kulturen, wie im Obstbau, durchlaufen viele Schädlinge einen Grossteil ihrer Entwicklung direkt an den Nutzpflanzen. Die Kenntnis des Entwicklungsstandes vorausgesetzt, ergeben sich zu unterschiedlichen Zeiten im Lebenszyklus Möglichkeiten für den gezielten und selektiven Einsatz von spezifischen, Nützlinge schonenden und umweltfreundlichen Pflanzenschutzmitteln. Beispiele dafür sind die Pheromonverwirrung zur Verhinderung der Paarung, gezielter Einsatz unterschiedlicher Insektenwachstumsregulatoren mit Wirkung auf die Ei- oder Larvenstadien oder sogar artspezifischer Viruspräparate wie beim Apfelwickler oder beim Schalenwickler. Voraussetzung für eine erfolgreiche Strategie ist einerseits der zeitlich präzise Einsatz geeigneter Überwachungsmassnahmen für bestimmte Stadien im Jahresverlauf, um unter Zuhilfenahme 50

von Schadschwellen einen Behandlungsbedarf abzuklären. Zum anderen müssen eben auch die allfälligen Pflanzenschutzmassnahmen aufgrund der spezifischen Wirkung optimal auf die entsprechenden Stadien im Lebenszyklus der Schädlinge abgestimmt werden. Die erforderlichen Kenntnisse über die Phänologie der Schädlinge können mit Prognosemodellen simuliert werden, für die an der Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW seit den neunziger Jahren die Grundlagen erarbeitet werden. Mit ursprünglichem Fokus auf Apfel wurde unter dem Kürzel Sopra (SchadOrganismen-PRognose auf Apfel) ein umfassendes Prognosewerkzeug erstellt und auf dem Internet unter www.sopra.info derzeit für folgende acht Arten verfügbar gemacht: Mehlige Apfelblattlaus (Dysaphis plantaginea), Apfelsägewespe (Hoplocampa

testudinea), Apfelwickler (Cydia pomonella), Kleiner Fruchtwickler (Grapholita lobarzewskii), Gemeiner Birnblattsauger (Cacopsylla pyri), Kirschenfliege (Rhagoletis cerasi), Apfelblütenstecher (Anthonomus pomorum) und Schalenwickler (Adoxophyes orana). Neben der Vorhersage des jahreszeitlichen Auftretens der Entwicklungsstadien enthält Sopra weit reichende Informationen über die Schädlinge selbst, stadienspezifische Behandlungsempfehlungen sowie auf die Phänologie abgestimmte, konkrete Entscheidungshilfen für den Anwender.

Grundlagen: Temperaturabhängige Entwicklung Die Geschwindigkeit sämtlicher Entwicklungsprozesse bei wechselwarmen Organismen hängt von der Temperatur ab, weil mit steigender Wärme die zugrunde liegenden physikalisch-chemischen Abläufe beschleunigt werden. Der mathemati5 2010 · UFA-REVUE


PFLANZENBAU sche Ansatz der für Sopra erstellten Modelle nutzt diese Beziehungen zur Simulation der Populationsstruktur und deren Variabilität in den überlappenden EntwicklungsA stadien. Dafür muss zuerst die Beziehung zwischen Entwicklungsgeschwindigkeit und Temperatur in aufwendigen Laborversuchen bestimmt werden. Viele hundert Individuen jeder Art werden dabei unter genau regulierten Bedingungen einer Reihe von Temperaturen ausgesetzt und täglich wird über Monate die Entwicklung einzeln für jedes Tier verfolgt. Insekten zeigen darüber hinaus Verhaltensmechanismen zur Thermoregulation oder können durch Wahl des Mikrolebensraumes ihre Körpertemperatur beeinflussen. Das muss bei der Modellierung berücksichtigt werden. So liefert beispielsweise das Modell beim Apfelwickler nur deshalb verlässliche Ergebnisse, weil die Temperatur des Aufenthaltsortes bei der Überwinterung auf Grundlage des Sonnenwinkels im Jahresverlauf nachgebildet wird. Sind schliesslich die entscheidenden Parameter bekannt, werden für alle Modelle die Ergebnisse der Simulationen mit unabhängigen Datenreihen zuerst im Freilandlabor begutachtet und später mit Felddaten mehrerer Jahre validiert, das heisst auf ihre Gültigkeit überprüft.

Von den Wetterdaten zur Entscheidungshilfe Derzeit werden 14 Wetterstationen von MeteoSchweiz genutzt, um mit Sopra die verschiedenen für den Obstbau bedeutsamen klimatischen Regionen abzudecken. Für alle Regionen wird laufend die Altersstruktur der Schädlingspopulationen und der Verlauf der Stadien über die Saison simuliert. Darauf basierend werden Schlüsselereignisse für den Pflanzenschutz angezeigt und interpretiert. Die Projektion in Sopra bietet einen grossen Vorteil gegenüber anderen Systemen. Benutzer können bereits Monate im Voraus erfahren, wann bei durchschnittlicher Witterung in einer Klimaregion mit UFA-REVUE · 5 2010

welchen Ereignissen B zu rechnen ist. Ähnlich wie bei den Wetterprognosen wird die Vorhersage umso präziser, je näher sie am aktuellen Datum ist. Schliesslich werden die Simulationsergebnisse den Benutzern als ein umfassendes Beratungsinstrument über das Internet zur Verfügung gestellt (www.sopra.info). Den Einstieg in die Webseite bietet dabei eine digitale Schweizerkarte mit den farblich umgesetzten klimatischen Regionen. Klickt man nun auf dieser Karte einen gewünschten geographischen Punkt an, so wird man direkt zur tabellarischen Übersicht aller Schädlinge am jeweiligen Ort und für den aktuellen Zeitraum geführt. Diese wie auch alle anderen tabellarischen Übersichten beinhalten in den für die einzelnen Tage stehenden Kästchen immer denselben Farbcode mit blau für Überwachung und rot für Bekämpfungsmassnahmen. Dunkelblau und dunkelrot stehen für die jeweiligen optimalen Zeiträume für die Pflanzenschutzmassnahmen. Zusätzlich werden in hellblau und hellrot Vor- und Nachwarnperioden angezeigt. Damit wird auf anstehende Ereignisse hingewiesen und es werden Zeiträume gekennzeichnet, in denen die allfälligen Massnahmen schon oder noch ausgeführt werden können. So lassen sich verschiedenste anstehenden Pflanzenschutzmassnahmen optimal abstimmen. Von der tabellarischen Übersicht aller Schädlinge am jeweiligen Ort gelangt man durch Anklicken eines Kästchens zur detaillierten Prognose der Phänologie für die entsprechende Art am gewählten Tag. In dieser Ansicht ist links der relative Verlauf der einzelnen Stadien graphisch dargestellt, auf der rechten Seite wird die Phänologie interpretiert und es werden Entscheidungshilfen gegeben. Mit Fokus auf die Nut-

C zung durch Produzenten und Berater stellt Sopra ein flexibles Werkzeug zur zeitlichen Optimierung von Überwachungs- und Bekämpfungsmassnahmen im Obstbau dar. Im Internet ist die Phänologiemodellierung mit Details zu den Schädlingen und auf den Lebenszyklus der Arten abgestimmten Empfehlungen verbunden und bietet ein umfassendes, leicht verständliches und jederzeit zugängliches Informationssystem. Damit kann Sopra die Effizienz des Pflanzenschutzes im Obstbau entscheidend verbessern, unerwünschte Insektizidapplikationen und Nebenwirkungen verringern und zudem zur effektiven, weil zeitlich optimierten Anwendung von umweltfreundlichen und spezifischen Pflanzenschutzmitteln beitragen. 䡵

A: Startseite mit anklickbarer Karte der klimatischen Regionen. B: Übersichtstabelle der Arten mit Warnstufen in einer bestimmten Region. C: Graphische Darstellung der Phänologie einer Art mit Interpretation und Entscheidungshilfe für das entsprechende Datum.

Autoren/Projektteam Jörg Samietz, Heinrich Höhn, Benno Graf, Hans Ulrich Höpli, Elisabeth Razavi, Lukas Schaub. Forschungsanstalt Agroscope ChanginsWädenswil ACW, 8820 Wädenswil Prognosen im Internet www.sopra.info Auskünfte Dr. Jörg Samietz, joerg.samietz@acw.admin.ch, 寿 044 783 61 93, Fax 044 783 64 34

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KURZMELDUNGEN NUTZTIERE

Fliegenbekämpfung mit Nützlingen

fenaco erweitert GVO-Monitoring

Mit steigenden Temperaturen draussen und in den Ställen beginnen sich die Stallfliegen wieder zu vermehren und die Tiere im Stall zu belästigen. Bevor sich eine grosse Fliegenpopulation aufgebaut hat, sollten natürliche Feinde der Fliegen im Stall angesiedelt werden: • Schlupfwespen in den Tiefstreubereichen aller Tierhaltungen und • Güllefliegen in der Schwimmschicht der Gülle in Schweinehaltungen. Die Schlupfwespen sind 2 mm gross, kaum sichtbar und belästigen weder

Mensch noch Tier. Sie legen ihre Eier in die Puppen der Stallfliegen. Aus den zerstörten Puppen schlüpfen nach einiger Zeit wieder Schlupfwespen. Die Güllefliege ähnelt im Aussehen der Stallfliege, ist jedoch lichtscheu, lebt ausschliesslich im Güllekanal und belästigt weder Mensch noch Tier. Zirka sechs regelmässige Freilassungen der Nützlinge im Abstand von rund drei Wochen, beginnend mit dem Erscheinen der ersten Fliegen, drücken die Fliegenpopulation auf ein erträgliches Niveau. In ganzjäh-

rig warmen Ställen kann die Ansiedlung sogar dauerhaft gelingen, in kalten Ställen muss sie jährlich wiederholt werden. Rolf Lösch, LANDI Reba, www.trichogramma.ch

Ursachen von Lärm und Vibration beseitigen

Klimaeinfluss der Weide überschätzt

Pferdepest: Kennen und rasch melden

Vakuumschwankungen in den Luftund Milchleitungen gehören zu bedeutendsten Verursachern von Lärm und Vibration im Melkstand. Sie schränken das Wohlbefinden von Kühen ein, können die Melkbarkeit verschlechtern und zu Euterproblemen führen. In der Praxis wird manchmal versucht, die «Symptome» durch Anbringen von geräuschund vibrationsdämmenden Materialien zu reduzieren. «Vielmehr müssen aber die Ursachen beseitigt werden», empfiehlt Maren Kauke von Agroscope. Zu den möglichen Ursachen gehören eine unzureichende Trennung von Melkstand und Vakuumpumpe, die Montage der Vakuumpumpe auf unelastischer Unterlage, ein zu hoher Anteil an 90°-Anschlüssen und Bögen in der Milchleitung, Veränderungen im Milchleitungsquerschnitt sowie die Montage des Regelventils innerstatt ausserhalb des Melkstandes. Der Lärmpegel im Kopfbereich von Tieren und Melker sollte 70 dB(A) und die Vibration am Melkstandgerüst 0.3 m/s2 nicht übersteigen.

Lachgas ist ein 300-fach stärkeres Treibhausgas als Kohlendioxid und trägt zur Klimaerwärmung bei. Gemäss bisherigen Annahmen stammt Lachgas zu über 60 % aus der Landwirtschaft, vor allem aus dem Abbau stickstoffhaltiger Exkremente weidender Schafe oder Rinder. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat nun herausgefunden, dass Weidehaltung den Lachgas-Ausstoss nicht steigert, sondern senkt.

Die Schweiz soll sich auf eine allfällige Verschleppung der afrikanischen Pferdepest (African horse sickness, AHS) aus dem Süden vorbereiten. Das fordert das Bundesamt für Veterinärwesen. Verdacht auf AHS besteht bei gehäuften Todesfällen von Pferden oder Eseln. Eine endgültige Diagnose erlaubt nur ein Virusnachweis. Die Equine Encephalosis (EE) ist eine weitere, wenig bekannte Viruskrankheit der Pferde. AHS und EE werden von den gleichen Mücken übertragen wie die Blauzungenkrankheit. Verdächtige Fälle sollen den Veterinärbehörden gemeldet und Importtiere im Zweifelsfall untersucht werden.

Genetik und Management gegen Ferkelverluste Todesfälle bei der Geburt werden bei Ferkeln hauptsächlich durch die Genetik verursacht, wie eine Studie an der Universität Gent (Belgien) auf 107 Zuchtbetrieben à je 150 Sauen bestätigt. Aber auch das Management hat einen Einfluss. So wirkte sich in der Studie eine Sauendusche mit Warmwasser vor dem Abferkeln positiv aus, sanken die Totgeburten doch von 7.7 % (ohne Dusche) auf 5.8 % (mit Dusche). Sehr wichtig ist zudem die Geburtsüberwachung.

Höheres Geburtsgewicht mit Quarantäne Die Jungsauen-Eingliederung über eine Quarantäne wie auch ein höheres Futterangebot ab der Trächtigkeit bis zur Stillzeit steigert laut einer neuen Studie mit 7000 Tieren das Geburtsgewicht von Ferkeln. UFA-REVUE · 5 2010

Hals- und Beinbruch Fast zwei Drittel der Pferde mit Knochenbrüchen verlassen das Tierspital Zürich mit einer guten Prognose. Das zeigt eine Studie der Universität Zürich anhand von 1123 Krankheitsgeschichten. Dennoch fordern die Forscher eine verbesserte Haltung von Freizeit- und Sportpferden, um Brüche möglichst zu vermeiden.

Eine hundertprozentige Sicherheit, keine Produkte mit gentechnisch veränderten Organismen (GVO) zu importieren, gibt es nicht. Mit einem angepassten Monitoring kann die Wahrscheinlichkeit eines solchen «Unfalles» jedoch minimiert werden. Aus diesem Grund hat die fenaco ihr GVO-Monitoring per 1. Mai 2010 um zwei GVO-Sojasorten erweitert. Alle Sojaprodukte werden vor der Freigabe an die fenacoKunden auf Round-up-ready-1 (bisher) und Round-up-ready-2 sowie Liberty-Link (beide neu) analysiert. Es handelt sich dabei um die drei Sorten, welche in der EU zur Verfütterung zugelassenen sind.

Wegen der EU-Anbauzulassung der gentechnisch veränderten Kartoffelsorte «Amflora» hat die fenaco auch das Kartoffelprotein neu ins GVO-Monitoring aufgenommen. «Amflora» ist eine Stärkekartoffel. Wenn diese in den Anbau gelangt, wird daraus Kartoffelstärke und Kartoffelprotein hergestellt. Die Verbreiterung des GVOMonitorings ist zwar aufwändig. Aber fenaco trägt damit der aktuellen Ausdehnung des weltweiten GVO-Anbaus Rechnung und versucht, der Verantwortung gegenüber den Kunden gerecht zu werden. Paul Klemenz, fenaco GOF

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 53


BIO-SEITE

Fischzucht im Wasserschloss WER HÄTTE DAS GEDACHT? Aquakulturen fassen auch in der Schweiz, im Wasserschloss Europas, zunehmend Fuss. Die «künstliche» Fischzucht kann die Ausbeutung der Meere etwas mindern. Besonders viel Vertrauen scheinen Bio-Fische zu gewinnen, die unter strengen Öko- und Tierschutz-Richtlinien auch auf Landwirtschaftsbetrieben produziert werden.

Fische enthalten wenig Fett, dafür viel hochwertiges Eiweiss sowie wichtige Mineralstoffe und Vitamine. Das ist ein Grund, weshalb der Fischkonsum zunimmt und in der Schweiz heute um 20 % höher liegt als vor 20 Jahren. Weil weltweit gegenüber 1960 rund vier Mal mehr gefischt wird, gelten gemäss Weltgesundheitsorganisation drei Viertel aller Wildfischbestän-

Analog zu Landwirtschaftsbetrieben ist 7 % der Fischzuchtanlage als ökologische Ausgleichsfläche auszuweisen.

de als überfischt oder völlig erschöpft. Von den grossen, bei den Konsumenten besonders beliebten Meerestieren wie Tun-, Schwertfisch oder Marlin seien seit Beginn der industriellen Fischerei in den 1950er Jahren 90 % der Bestände ausgegangen. Solche Veränderungen gefährden die Meere in ihrer Struktur und Funktion.

Aquakulturen nehmen rasant zu Der eine Lösungsansatz wäre, weniger Fisch zu essen, der andere, die Beschaffung nachhaltiger zu organisieren. Fast die Hälfte der Fische und des «Seafood» werden heute in Teichen, Fliessgewässern oder Netzgehegen in stehenden Gewässern gezüchtet. Gemäss Neuer Zürcher Zeitung sind diese sogenannten Aquakulturen seit 1980 gar der 54

am schnellst wachsende Bereich der globalen Nahrungsmittelindustrie. Wie die industrielle Wildfischerei hat auch diese Entwicklung einen Haken: Oft werden ökologisch wertvolle Biotope verdrängt. In Ecuador beispielsweise sind bereits 70 % der Mangrovenwälder der Crevettenzucht zum Opfer gefallen.

Wirtschaftlich? Schweizer Detailhändler sehen in heimischen Bio-Aquakulturen eine Alternative. «Der Marktbedarf an biologischen Fischen ist grösser als die momentanen Liefermöglichkeiten», erklärt Andreas Stamer vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL). Neben den beiden grossen Detailhändlern würden auch kleinere Abnehmer biologische Fische gern abnehmen. Derzeit beschränkt sich die Bio-Fischzucht in der Schweiz auf neun Betriebe, die über das ganze Land verteilt sind. Gezüchtet werden hauptsächlich Regenbogenforellen. Aber auch einige Bio-Saiblinge und -Bachforellen wachsen in Schweizer Aquakulturen. Familienbetriebe eventuell in Kombination mit Satzfischproduktion für Auswilderungsmassnahmen oder auch grössere Betriebe mit geringen Personalkosten sind laut Andreas Stamer die Erfolgsmodelle. Vorraussetzung bleibe ein guter Preis der Abnehmer, um die höheren Bio-Kosten (geringere Produktionsintensität usw.) kompensieren zu können. Artgerecht und umweltfreundlich Kann eine biologische Aquakultur wirklich nachhaltig betrieben werden? «Ja», ist Andreas Stamer überzeugt. Artgerechte Haltung mit genügend Deckungs- und Rückzugsmöglichkeiten, nachhaltige Fütterung und möglichst ge-

ringe Umweltbelastung seien Schlüsselbegriffe der Produzenten-Richtlinien von Bio-Suisse. So muss für Warmbruthäuser ein Energiekonzept vorgelegt werden, «welches die wirtschaftlich tragbaren Möglichkeiten zum Einsatz erneuerbarer Energien» vorsieht. Zugekaufte Jungfische und Eier sollen von Bio-Betrieben aus der Schweiz oder den Nachbarländern stammen. In biologischen Aquakulturen ist die Haltungsdichte gegenüber konventionellen Zuchten deutlich reduziert. Die pflanzlichen Futterbestandteile stammen aus dem Bio-Landbau. Raubfische dürfen zwar mit Fischmehl oder -öl gefüttert werden, beides muss aber aus Resten der Speisefischverarbeitung oder aus nachhaltiger Fischerei kommen. Vor dem Schlachten müssen Fische betäubt werden.

Gesamtbetrieblichkeit Ansonsten gelten die üblichen Knospe-Richtlinien wie gesamtbetriebliche Bio-Produktion oder Verbot einer vorbeugenden Antibiotikaverabreichung. Hygiene-, Behandlungs-, Sortiermassnahmen, die Gewässergüte sowie die Besatz- und Abgangsdaten werden in einem Fischjournal aufgezeichnet. 䡵 Autor Matthias Roggli, UFA-Revue, 8401 Winterthur Weitere Infos Informationen rund um die biologische Fischproduktion gibt es bei andreas.stamer@fibl.org, 寿 062 865 04 19. Futter In der LANDI wird Bio-Fischfutter unter dem Namen «Silver Cup HO-6507» (4.8 mm Würfel) angeboten. www.ufa.ch

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Tipp zur Weidesaison TS und Nährgehalt der Sommerration schwanken je nach Wetter, botanischer Zusammensetzung und Nutzungszeitpunkt beträchtlich und der Ausgleich ist nicht immer einfach. Der hohe Zuckergehalt im jungen Futter verlangt einen genügenden Anteil schnell fermentierbares Protein in der Gesamtration. Im jungen Weidefutter ist meist auch die Struktur knapp. Gut strukturiertes Dürrfutter (bei hohem Raigrasanteil ist gräserreiches Emd zu bevorzugen) wirkt nur, wenn es möglichst auf die ganze Fütterungszeit verteilt zugänglich ist. Zu dünner Kot weist auf eine ungenügende Versorgung mit Faser und nicht auf zu viel Protein hin. UFA Flockenfutter wie UFA 173 F, 142 F, 143 F, 164 F fermentieren weniger schnell und entlasten so

den Pansen-pH und erhöhen den erwünschten Anteil bypass-Energie. Maissilage und Gras müssen auch im Sommer mit Protein ergänzt werden. Futter aus dem ersten Schnitt und Maissilage müssen besonders

mit Magnesium ergänzt werden. Wir empfehlen im Frühjahr erhöhte Magnesiumgaben (MINEX 974). Bei hohen Kaligehalten ist neben einer guten Mg-Versorgung auch die tägliche Viehsalzgabe von 50 – 70 g zu beachten!

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Frühjahrsgras enthält als Energielieferant mehr Zucker und weniger Faser als konserviertes Futter. Die im Grünfutter enthaltene Faser ist zudem leichter abbaubar und weniger strukturwirksam. Zucker fermentiert im Pansen rasch und vollständig zu flüchtigen Fettsäuren. Die Zufütterung von faserreichem Dürrfutter und/oder Maissilage vermag ein Absinken des Pansen pH-Wertes oft nicht zu verhindern. Die Folge sind tiefe Milchfettgehalte und dünner Kot. UFA-Alkamix enthält verschiedene Puffer-

substanzen, die eine nachhaltige Pufferwirkung im Pansen bewirken. UFA-Alkamix ready enthält

zusätzlich Hefe und ist im Biobetrieb zugelassen. Profitieren Sie von der momentanen Aktion.

Das Problem

Ein zu tiefer oder täglich stark schwankender Pansen-pH führen zu tiefen Milchfettgehalten während der Sommerfütterung.

Die Symptome

Reduzierter Appetit erhöht das Energiemanko und fördert so das Auftreten einer Ketose. Pansenübersäuerung und Ketose reduzieren die Fruchtbarkeit und stören das normale Klauenwachstum.

Die Lösung

Vorübergehende Zufütterung von 150– 250g der Puffermischung UFA-Alkamix / UFA-Alkamix ready mit Hefen. Entweder mit der Mischration oder in zwei Gaben von 100– 125g über das ergänzende Grund- oder Kraftfutter. 55


UNTERWEGS MIT... EN ROUTE AVEC …

Milchviehberater Vincent Fietier Der in Frankreich aufgewachsene Vincent Fietier hat einen Grossteil seiner Jugend beim Nachbarn auf dem landwirtschaftlichen Betrieb verbracht. Nach seiner Ausbildung zum Techniker in Frankreich sammelte er als Milchkontrolleur, Milchviehberater und im Bereich Melktechnik wertvolle Erfahrungen. Seit November 2008 arbeitet Vincent Fietier beim UFA-Beratungsdienst Zollikofen. Sein Beratungsgebiet deckt weite Teile vom Jura und Berner Jura ab. Er betreut Aufzucht- und Milchviehbetriebe betreffend Fütterungsfragen und Fragen rund um die Milchviehhaltung. Die Grundlage der Rationengestaltung liefern Grundfutteranalysen und die Berechnung des Futterplans nach UFA WFOS.

Moderne Bauweise Raymond Bühler hat vor zwei Jahren etwas oberhalb des Dorfes Courtelary einen Boxenlaufstall für 44 Kühe inkl. Aufzucht und Heulagerraum gebaut. Im Dorf, wo der alte Stall und das Wohnhaus steht, konnte kaum mehr geweidet werden und die Abmessungen im alten Stall entsprachen nicht mehr den Tierschutzanforderungen, dies waren die Hauptgründe für die Aussiedlung. «Rund 15 der 32 ha LN sind an den neuen Stall arrondiert

Vincent Fietier, 19 rue des jardins, 68210 Montreux-Vieux (F) Geboren

29.12.1980

Ausbildung 5 Jahre Techniker-Schule in Frankreich; 2002 bis 2005 Milchkontrolleur und Milchviehberater in Frankreich; 2005 bis 2008 Verkauf und Service bei Boumatic in Frankreich; seit November 2008 im UFA-Beratungsdienst Zollikofen Hobbies

Moto-cross, Mountain-Bike und Jogging

Motto

«Zusammen mit dem Landwirt eine nachhaltige Milchwirtschaft generieren.»

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und können problemlos beweidet werden», erzählt Raymond Bühler. Die Galtkühe und die eigene Aufzucht werden im selben Gebäude ebenfalls in Tiefboxen gehalten. Sechs Jersey-Kühe und ein Stier ergänzen die Holsteinherde. Der Stall ist sehr praktisch gebaut, da nicht nur die ganze Herde, sondern auch sämtliches Futter in einer Hülle integriert ist.

Nichtsilo-Betrieb Die

jährliche Milchmenge von 280 000 kg Milch wird bei einem guten Milchpreis in der Dorfkäserei zu Tête de Moine und der regionalen Spezialität «Erguel» verarbeitet. Die Ration besteht aus Gras, Dürrfutter und Kraftfutter. Wie im Winter wird den Kühen auch während der Weidesaison ein Heu-Emd-Gemisch an der Krippe verfüttert. An den zwei Kraftfutter-Stationen wird die Ration mit Energie (UFA 245) und Protein (UFA 248) ergänzt. Als Leistungsfutter setzt Raymond Bühler auf das hochwertige UFA 173 F. In den ersten 60 Tagen der Laktation werden zusätzlich rund 2 dl Propylenglykol pro Kuh und Tag verabreicht. Das Mineralsalz MINEX 974 wird ebenfalls über die Station verfüttert. Im Herbst wird an der Krippe zusätzlich Grünmais verabreicht, ansonsten ist die Fütterung während des ganzen Jahres gleich aufgebaut.

Wirtschaftliche und «schöne» Kuh als Zuchtziel Wie auf den meisten Betrieben steht auch bei der Familie Bühler die langlebige und wirtschaftliche Kuh im Vordergrund. Im Gespräch kommt aber rasch hervor, dass Ausstellungskühe eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen im Leben von Raymond Bühler. «Bühler Raymond Courtelary» ist im Zuchtgeschehen schliesslich eine bekannte Adresse. Stiere, welche eine hohe Milchleistung vererben stehen nicht im Vordergrund – die Zucht ist auf eine grossrahmige Kuh mit «Schaucharakter» ausgerichtet. Im Gespräch mit dem Betriebsleiter und seinen Eltern merkt man schnell, dass es

Blick in den offenen Aufzuchtstall.

UHS – Spezialisierte UFA-Milchviehberatung Wie viele andere Betriebe im Jura nutzt auch Raymond Bühler das UFA Herd Support-Programm UHS extra. Neben der Rationenplan-Berechnung für die Milchkühe und die Aufzucht, umfasst dieses Servicepaket weitere Dienstleistungen wie monatliche Auswertung der Milchkontrollergebnisse und Beratungsgespräch, Berechnung

der Grund- und Kraftfutterkosten und vieles mehr. Zudem können die UHS extra-Betriebe einmal pro Jahr an einer Weiterbildung mit Jahresauswertung und Resultatvergleich mit anderen Betrieben teilnehmen. Raymond Bühler gehört zu den Pionieren der UHS extraBetriebe. 1996 war er als einer der Ersten auf das UHS extra-Boot aufgestiegen. Die Analyse der monatlichen Auswertungen und die Besprechung mit 5 2010 · UFA-REVUE


sich hier um eine leidenschaftliche Züchterfamilie handelt. «Die Erfolge an den Ausstellungen fördern den Verkauf der Kühe», erklärt Raymond. So kann er pro Jahr rund 10 Nutzkühe an Händler und an Auktionen verkaufen. «Der Viehverkauf ist ein wichtiges Standbein neben der Milchproduktion», erklärt Raymond weiter.

Aufzucht in 4 Gruppen Die Aufzucht wird auf dem Betrieb Bühler in 4 Gruppen gehalten: Geburt bis Absetzen, Absetzen bis 6 Monate, 6 Monate bis 1 Jahr und älter als 1 Jahr. Da der Betriebsleiter sämtliche weibliche Nachkommen in die Aufzucht integriert, kön-

nen pro Gruppe zwischen 6 und 15 Rinder gehalten werden. Bereits in den ersten Tagen nach der Geburt wird den Kälbern das Aufzuchtfutter UFA 116 ad libitum angeboten. Raymond ist davon überzeugt, dass die ersten Monate betreffend Entwicklung der Kälber entscheidend sind. Bis zum Absetzen werden die Kälber in Iglus gehalten, wo ihnen auch Heu angeboten wird. Die Ration der anderen drei Gruppen besteht aus Heu, Eiweissausgleichsfutter UFA 248 und UFA 250 Speziflor, um die Ration aufzuwerten. Je nach Bedürfnis der Rinder und Qualität des Heus wird die Ration mit den UFA-Futtern entsprechend ergänzt.

Einige Wochen vor dem Abkalben werden die Rinder in die Kuhherde eingegliedert und angefüttert. «Es ist wichtig, dass die Eingliederung einige Wochen vor dem Abkalben erfolgt, damit der Stress der Tiere reduziert werden kann», erklärt Raymond.

Betriebsspiegel Raymond Bühler Grand rue 48 2608 Courtelary BZ I, 780 m ü. M. LN: 32 ha, zusätzlich Sömmerungsbetrieb mit 15 ha Tierhaltung: 38 Kühe (32 Holstein und 6 Jersey), 55 Stk. Jungvieh und 1 Stier Sommer-Fütterung: 60 % Weide, 40 % Heu-Emd Gemisch, UFA 248, UFA 245, UFA 173 F und MINEX 974 über die Abrufstation Milchleistung: 8660 kg Milch, 3.81 % Fett und 3.29 % Protein Arbeitskräfte: Betriebsleiter und Eltern

dem Milchviehspezialisten schätzt der Betriebsleiter sehr. Für ihn sind die erwähnten Dienstleistungen nicht mehr wegzudenken. Der Kontakt mit dem Milchviehberater und der Vergleich mit gleichwertigen Betrieben geben ihm wichtige Hinweise, wo er mit seinem Betrieb steht.

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Raymond Bühler und Vincent Fietier mit je einer Jerseyund einer Holsteinkuh.

Die Folie (Isocell) wird mit Hilfe eines Kompressors automatisch aufgepumpt und dient als Schutz vor Zugluft und als Wärmeisolation.

und beinhaltet die Aufbereitung und Bewertung der Kontrollergebnisse. Ein Besprechungsrapport mit Kommentar des Beraters wird per Mail, per Post, per Telefon oder im persönlichen Gespräch

bei einem Besuch des Beraters nach der Milchprobe übermittelt. Interessierte Landwirte können sich bei ihrem Milchviehspezialisten über das Dienstleistungsangebot der UFA erkundigen. 57


MILCHVIEH VACHES LAITIERES

Meersalz, eine wertvolle Hilfe zur Dürrfutterkonservierung Milchviehbetriebe wachsen und auch die Erntevolumen nehmen zu. Die Heubelüftungen sind mit den täglich grossen Einfuhrmengen überfordert. Vielmals werden zwei Erntesysteme auf den Betrieben angewandt, lose und Ballen. Die Qualität der geernteten Heuballen ist abhängig von Ernteund Lagerbedingungen und bleibt die grösste Sorge für die Landwirte. Das Heu muss staub- und schimmelfrei sein. Guter Geruch ist eine zwingende Voraussetzung für eine gute Schmackhaftigkeit. In Frankreich zeigen Versuche, dass die Beigabe von Meersalz bei der Ernte die Qualität und damit die TS-Aufnahme der Tiere fördert. Auf dem Feld wird das Salz während dem Mähen über die Schwaden gestreut (50 kg/ha). Das mit Salz angereicherte Heu trocknet besser. Damit

das Salz gut aufgenommen wird, wird das gemähte Gras erst nach vier Stunden gewendet.

Gesalzenes Heu hat einen höheren Nährwert, eine bessere Schmackhaftigkeit und fördert den Heuverzehr.

Der erste Grünfutteraufwuchs weist viel schnell verfügbare Energie in Form von Zucker auf. Auch beim Dürrfutter ist Heu zuckerreicher als Emd. Deshalb ist das Zufüttern von gräserreichem Emd (bevorzugt aus dem 2. Schnitt) zu Frühlingsgras und Weide günstiger als Heu.

Die UFA AG optimiert ihren Energieeinsatz durch energiesparende und wirtschaftliche Investitionen und betreibt damit nachhaltigen Klimaschutz. In allen Werken wurden Massnahmen zur CO2 Reduktion getroffen. Dank diesen Umsetzungen hat die UFA AG das CO2-Zertifikat erhalten.

Jetzt Entwurmen Nutzen Sie die aktuelle Entwurmungsfutteraktion, um Ihren Bestand von unerwünschten «Mitessern» zu befreien. Profilaktisch sollte dies einmal im Jahr in jedem Schweinebestand geschehen. Bekämpft werden die am häufigsten vorkommenden Endoparasiten wie Spulwürmer, Band- und Fadenwürmer.

Erfolgreich mit UFA 853 züchter. Bereits als kleiner Junge hat er das Züchten von seinem Vater erlernt und konnte seither viele Erfolge feiern. Den jüngsten Erfolg erzielte er letzten November an der Europaschau in Nitza (SK), wo er den Europameistertitel bei den DreifarbenKleinschecken in die Schweiz holte! In Spitzenzeiten hat Josef Sager bis zu 25 Zibben im Stall. So wundert es nicht, dass er 2009 mehr als 4000 kg UFA-Kaninchenfutter eingesetzt hat. Er konnte sechs Sammelkarten füllen und somit sechs Säcke Kaninchenfutter gratis beziehen bei der LANDI.

Auf die Frage, was es braucht für den Erfolg, antwortet Josef Sager: «Man muss sich mit der Materie beschäftigen, Freude an der Sache haben und die Tiere gezielt selektionieren.» UFA 853 setzt der Züchter seit rund zehn Jahren ein. «Mit diesem Futter habe ich die besten Erfahrungen gemacht, was die Gesundheit der Tiere anbelangt», erzählt Josef Sager. Neben UFA-Futter fressen die Kaninchen hauptsächlich Heu und Äste zum Knabbern, Gras wird nur als Dessert angeboten.

Josef Sager mit einem seiner Dreifarben-Kleinschecken Kaninchen Wir wünschen Josef Sager weiterhin viel Erfolg mit seiner Kaninchenzucht. 58

Emd nicht Heu zu Weide

UFA spart Energie

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Josef Sager aus Ebnet LU ist ein engagierter und erfolgreicher Kaninchen-

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Überwachungsanlage mit Monitor und 2 Kameras 041 933 15 46 Traktor Steyr 8055, Allrad, 48 PS, mit oder ohne Frontlader; Oldtimer, Bührer BG 4, Jg. 1945 079 760 78 62 Tauchmotorrührwerk MFH, Typ 4640, 2.5 kW, Fr. 3000; Heubelüftung Sumag Radial, 2.5 kW, Fr. 1000; Jauchemixer Früh, 7.5 kW; Anbaupflug, Einschar; Tränkebecken Seeberger, 8 Stk. 041 933 26 01 Spindelrasenmäher Aebi Loipfinger an Fronthydraulik, Arbetisbreite 3.2 m, Schnitthöhe 12 - 80 mm, ab 45 PS, Fr. 5500 078 744 30 32 Metrac Reform 2002, Jg. 1988, 2980 Std., letzte MFK 4 / 2009, Fronthydraulik Kat. 1, Front- und Heckzapfenwelle 540 U / min, Fotos auf agrarmaschinen.ch, Fr. 8800 078 744 30 32 Anhänger für Minibagger-Hoflader, 2 Stk., Fiat 640DT; K.-Silo, 3x3m 052 745 23 46 Feldspritze Hardi, 600 l, mechanischer Balken mit Hangausgleich, 9 m, in gutem Zustand, Fr. 950 041 921 16 35 Doppelräder, 12.4 x 36, Patent Müller, 5 Stern, Profil 90 %, passend zu 16.9-30 077 472 26 18

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NUTZTIERE

Neuartige Fehlgärungen beim Käse SILAGE STEHT IM VERDACHT, neben den gefürchteten Buttersäure-Blähungen im Käse auch andere Fehler zu verursachen. Betroffen sind vor allem Rohmilchkäse, was die Milchqualität in den Fokus rückt.

Ernst Jakob

Käsehersteller, Käsereiberater, Käsehändler und Versicherungsgesellschaften sehen sich seit einigen Jahren mit wachsenden Schäden durch Fehlgärungen im Käse konfrontiert. Neben den altbekannten Buttersäureblähungen werden in zunehmendem Masse auch neuartige Fehlgärungen beobachtet. Nicht selten sind ganze Wochenoder gar Monatsproduktionen betroffen.

Käseschädliche Bakterienarten Typisch für den neuen Fehlgärungstyp ist Gasbildung nach einigen Wochen Reifung, wodurch im Käse Risse entstehen sowie ein stechender und nicht selten auch brennender Geschmack auf der Zunge (Tabelle). Mehrere betroffene Käsepartien wurden in den Laboratorien der Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux ALP untersucht. Man fand im Käse stark erhöhte Mengen an Essigsäure und gasbildende Milchsäurebakterien, so genannte «obligat heterofermentative Laktobazillen» (OHL).

Grosse Schäden bei Rohmilchkäse durch gasbildende Milchsäurebakterien nehmen zu.

Geschmack leidet. Ein Milligramm Siliermittel oder damit behandelte Silage enthält genügend OHL, um 100 bis 1000 l Milch für die Herstellung von Rohmilchkäse ungeeignet zu machen. Aufgrund von natürlicher Kontamination kann auch unbehandelte Silage gefährliche OHL-Mengen enthalten. In Käsereien, wo Fehlgärungen durch OHL auftreten, steht in erster Linie die Milch derjenigen Lieferanten in Verdacht, die getrennt von der silofreien Milchproduktion auch Silage für die Mast herstellen und verfüttern.

Nur die Pasteurisation hilft Risse und Geschmacksveränderung OHL werden in diversen Silierhilfsmitteln eingesetzt. Sie hemmen unerwünschte Mikroorganismen und verbessern die Stabilität der Silage beim Luftkontakt. OHL können Milchsäure in Essigsäure und Kohlensäuregas spalten. Im Käse ist dies höchst unerwünscht, weil sich dadurch Risse bilden und der Tabelle: Durch Silagekeime verursachte Fehlgärungen Buttersäuregärung Latenzzeit Lochung Sensorik 60

6 bis 16 Wochen. Sehr starke Lochung, eventuell Gläs, Blähung. Ranzig (Buttersäure).

Gärung durch gasbildende Milchsäurebakterien (OHL) 8 bis 20 Wochen. Rissbildung, eventuell Blähung. Stechend, brennend.

OHL sind recht temperaturresistente Keime. Temperaturen bis 60 °C zeigen keine Wirkung, ebenso wenig die Baktofugation der Milch. Letztere wird in Silomilch verarbeitenden Käsereien eingesetzt, um die gefürchteten Buttersäuresporen zu entfernen. Nur durch Pasteurisation der Milch werden OHL sicher eliminiert. Für die Herstellung von Käse aus nicht pasteurisierter Milch gibt es nur ein Mittel gegen OHL: die möglichst hygienische Milchproduktion.

Hygieneempfehlungen Nachstehende Hygieneempfehlungen gelten generell für die Käsereimilch-Produktion (auch Silomilch!):

• OHL enthaltende Siliermittel nie im Milchproduktionsbereich lagern. • Nach Umgang mit diesen Siliermitteln oder mit Silage immer Kleider und Schuhwerk wechseln sowie Hände waschen. • Gärung von Futtermittelresten vermeiden. Für silofreie Milchproduktion neben Silagemast gibt es zusätzliche Tipps: • Strikte Trennung der Milchkühe vom Bereich der Tiere, die Silage erhalten (betrifft Stall, Fütterungsbereich, Auslaufbereich, Bedienungswege, Silofutterlagerbereich, Weiden und Austriebswege). • Kleider und Schuhwerk wechseln sowie Hände waschen vor dem Betreten des Milchproduktionsbereichs. Diese Empfehlungen sollten konsequent beachtet werden. Jede Unachtsamkeit kann in der Käserei unerfreuliche Folgen haben. 䡵

Autor Ernst Jakob arbeitet als Projektleiter im Forschungsbereich Milch- und Fleischverarbeitung der Forschungsanstalt Agroscope LiebefeldPosieux ALP.

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NUTZTIERE

Halb so schlimm GESÄTTIGTE FETTSÄUREN Bis heute glaubte man, es sei besser, wenn Nahrungsmittel weniger gesättigte und dafür mehr ungesättigte Fettsäuren enthalten würden, und die Forschung fand heraus, wie der Fettsäurengehalt von Milch und Fleisch in die gewünschte Richtung gelenkt werden kann. Neue Betrachtungen entlasten nun tierische Produkte, die gegenüber pflanzlichen Erzeugnissen viel gesättigte Fettsäuren enthalten.

«Es gibt seit längerem Hinweise darauf, dass der negative Ruf der gesättigten Fettsäuren nicht gerechtfertigt ist», so Alexandra Schmid von der Gruppe «Ernährung» bei Agroscope Liebefeld-Posieux (ALP). Gesättigte Fettsäuren (FS) erhöhen das Gesamtcholesterin im Blut, was seither mit einem erhöhten Risiko für Herzkrankheiten in Verbindung gebracht wurde. Letztes und dieses Jahr sind nun mehrere Übersichtsartikel und Analysen erschienen, welche die angeblich negative Wirkung gesättigter FS in Milchprodukten nicht bestätigen.

Neue Ernährungsempfehlungen? Ändern die Ernährungsempfehlungen für die Menschen mit den Neuheiten rund um die gesättigten Fettsäuren (FS)? «Wichtig bleibt, genügend langkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren aufzunehmen; um die Mengen an gesättigten Fettsäuren muss man sich nicht mehr kümmern. Der Gesamtfettgehalt der Ernährung spielt keine Rolle, solange man sich abwechslungsreich und dem Energiebedarf angepasst ernährt», erklärt Alexandra Schmid von Agroscope Liebefeld-Posieux. Nach wie vor einen positiven Effekt gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen hätten die langkettigen Omega-3-FS. Gesättigte FS finden sich in allen Nahrungsmitteln tierischer Herkunft wie Fleisch und Milch. Einfach und mehrfach ungesättigte FS hat es vor allem in pflanzlichen Fetten und Ölen (z.B. Sonnenblumen-, Rapsöl). Allerdings enthalten auch Milch, Fleisch und Eier beispielsweise die Omega-3-FS, welche wichtige Bausteine im Gehirn und in der Netzhaut des Auges darstellen, entzündungshemmend wirken und vor HerzKreislauf-Erkrankungen schützen.

Kein Einfluss auf Herz-Kreislauf Eine Auswertung von zwölf Studien fand in vier Studien keinen Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Milchprodukten und dem Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten. Sie umfassen insgesamt 50 000 Personen ähnlichen Alters, vor allem männlichen Geschlechts. Drei dieser Studien repräsentieren die Gesamtbevölkerung gut, zwei verfügten über eine kleine Anzahl an Testpersonen (n ≤ 2600). In den anderen Studien liess sich zwischen dem Konsum von Milchprodukten und Herz-Kreislauf-Krankheiten ein Zusammenhang finden: Drei zeigten einen negativen (Senkung des Risikos), vier einen positiven (Erhöhung des Risikos) und eine sowohl als auch (abhängig von den konsumierten Milchprodukten und der ethnischen Zugehörigkeit der Testpersonen). Die drei Studien mit einem negativen Zusammenhang umfassten 80 000 Männer und Frauen vergleichbaren Alters und gingen über Zeitperioden zwischen neun und fünfundzwanzig Jahren. Die vier Studien mit einem positiven Zusammenhang umfassten 138 000 Leute, hauptsächlich Frauen, und eine Untersuchungsdauer von acht bis sechzehn Jahren. Ein kleiner Anteil Männer wurde über fünfundzwanzig Jahre hinweg verfolgt.

Kritikpunkte Womöglich ist das Die Tipps für die menschliche Ernährung beeinflussen die Tier- und Pflanzenproduktion immer mehr. 62

letzte Wort mit den neuesten Erkenntnissen noch nicht gesprochen. Ein Nachteil der in die erwähnte Auswertung einbezogenen Studien ist, dass die meisten nicht zwischen vollfetten und fettreduzierten Milchprodukten unterscheiden. Alexandra Schmid geht jedoch davon aus, «dass sich sieben der

zwölf Studien auf vollfette Milchprodukte beziehen, da fettreduzierte Produkte erst nach Beginn dieser Studien auf den Markt kamen». Zu kritisieren gebe es weiter, dass die Ernährungsgewohnheiten der Leute häufig nur am Anfang der jeweiligen Studien erfasst worden seien. Zudem seien andere Lebensstil- und Ernährungsfaktoren in den verschiedenen Studien sehr unterschiedlich und teilweise unzureichend berücksichtigt worden.

Schrauben an Milchviehfütterung Dennoch dürften die Anstrengungen, die gesättigten unter den ungefähr 400 FS in der Milch zu reduzieren, mit den neuesten Betrachtungen etwas an Schwung verlieren, vermutet Ueli Wyss von ALP, der einige Versuche zum Einfluss der Fütterung auf die Milch-FS durchgeführt hat. Besonders bei einer graslandbasierten Fütterung können die gesättigten FS gesenkt und die ungesättigten erhöht werden. Dabei werden auch die wertvollen Omega-3-FS erhöht, die für den Menschen lebensnotwendig sind, vom Körper aber nicht selber produziert werden können (siehe Kasten). Ausserdem wurde beobachtet, dass das FS-Muster im Laufe der Weidesaison stark schwanken kann. Dies erklärt sich teilweise dadurch, dass das Wiesenfutter im Frühling und Herbst oft jünger ist, beziehungsweise tiefere Gehalte an Zellwandbestandteilen und höhere Werte an verschiedenen FS aufweist. Die Zellwandbestandteile und auch das unterschiedliche FS-Angebot im Futter wirken sich auf die FS in der Milch aus. Ebenfalls durch die Verfütterung von Ölsaaten wie Sonnenblumenkernen und Leinsamen, 5 2010 · UFA-REVUE


NUTZTIERE geprüft worden, was beim Schwein gesundheits- und leistungsmässig drinliege. Das Fettsäure-Muster lässt sich bei Schweinen einfach beeinflussen. Die wichtigsten PUFA können im Gegensatz zu den MUFA nicht vom Tier selber produziert werden, sie stammen aus dem Futter. Die PUFA-MUFA Fütterungsnorm bietet ein verlässliches Instrument zur Steuerung der Fettzahl. Allerdings: Je magerer die Schweine, desto weniger verlässlich die Fütterungsnorm.

0.5 l auf Weidebasis produzierte Vollmilch liefert rund 300 mg Omega-3-Fettsäuren und damit zirka 25 % der empfohlenen Tagesmenge. Bild: SMP

Ei war schon immer gut dran

die viel ungesättigte FS enthalten, ist ein entsprechender Effekt festzustellen. Weiter kann sich ein Energiedefizit anfangs Laktation auf das FS-Muster auswirken, da Fettreserven mobilisiert werden. Ältere Versuche ergaben, dass Milch aus dem Berggebiet einen höheren Anteil an ungesättigten FS aufweist als Talmilch. Hier spielt wiederum die Fütterung beziehungsweise der Anteil an Gras und dessen Konserven sowie die botanische Zusammensetzung des Futters eine entscheidende Rolle.

Rindfleisch im richtigen Verhältnis Auch in der Forschung rund ums Rindfleisch spielte das FS-Muster eine Rolle. So wurden im EU-Projekt «Healthy Beef» während drei Jahren die Veränderungen ernährungsphysiologisch wichtiger FS im Fleisch bei verschiedenen Produktionssystemen und Fleischrindrassen untersucht. Dabei zeigte sich wie in den Studien zur Milch, dass vorwiegend auf Grünfutter-Basis (enthält viel ungesättigte FS) ernährtes Rindvieh im Fleisch weniger gesättigte FS aufweist. Zu ähnlichen Folgerungen kam Nadine Gerber bei ihrer Dissertation an der ETH Zürich. Ausserdem fand sie heraus, dass Rindfleisch und Fleisch andeUFA-REVUE · 5 2010

rer Wiederkäuer im Hinblick auf das empfohlene Verhältnis an ungesättigten Omega-3- und Omega-6-FS überzeugen. Ein Übermass an Omega-6-FS kann beim Menschen die Verarbeitung von Omega-3-Fettsäuren behindern und umgekehrt.

Fettzahl beim Schweinefleisch Was das Fleischfett betrifft, liegt der Anteil ungesättigter FS in der Regel über 55 %. In reinem Muskelfleisch ist er besonders bei Schweinen und Geflügel deutlich höher. Das Körperfett der Schweine besteht aus gesättigten FS (42 %) und den sogenannten Monoensäuren (MUFA, 45 %) und Polyensäuren (PUFA, 13 %), beides ungesättigte FS. Zur Beurteilung der Qualität des Körperfettes wird heute in den Schlachthöfen die Fettzahl herangezogen, die sich aus der Anzahl Doppelbindungen (ungesättigte Fettsäuren) pro Milligramm FS im Rückenspeck ergibt und maximal 62 betragen soll. Bei einer höheren Fettzahl würde das Fett schmierig und die Anfälligkeit für Ranzigkeit wäre grösser. «Die maximale Fettzahl wurde aus Sicht der Fleischverarbeitung festgelegt», erinnert sich ALP-Wissenschaftler Peter Stoll. Auf der Fütterungsseite sei dann

Nicht zuletzt fand man auch beim Ei heraus, dass die Zugabe von Leinsamen und Algen zum Hühnerfutter die Omega-3-FS um drei- bis neunmal erhöhen. Ebenfalls nehmen die übrigen ungesättigten FS in der Regel zu – je nach FSProfil der zugefügten Futterkomponente. Aber: «Das Ei hat auch ohne spezifische Massnahmen eine relativ günstige Fettsäure-Zusammensetzung», betont Andreas Gloor vom Aviforum: Von rund 6 g Fett pro Ei entfallen zirka 28 % auf gesättigte FS, 42 % auf einfach ungesättigte und 14 % auf mehrfach ungesättigte. Daher sei eine «Entschärfung» der Problematik um die gesättigten FS kaum ein Vorteil für das Ei.

Fazit Die neuen Erkenntnisse rund um die Wirkung von FS auf die menschliche Gesundheit stärken die Argumentation für den Konsum von tierischen Produkten. Auf der Produktionsseite stammen die Möglichkeiten zur Senkung der gesättigten FS frisch aus der Forschungspresse und fanden in der Milch- und Rindfleischproduktion noch wenig Umsetzung. Weiterhin ein Thema bleiben im Marketing und in der Produktion wohl die Omega-3-FS. 䡵

Autor Matthias Roggli, UFA-Revue, 8401 Winterthur Mehr zu den Studien rund um die Wirkung von Fettsäuren auf die menschliche Gesundheit steht im Swissmilk-Newsletter vom Februar 2010, siehe unter www.swissmilch.ch (Angebote/Service).

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Weiterverbreitung vermeiden! SCHWEINEDYSENTERIE kommt auch in der Schweiz vor. Damit sich die Durchfallerkrankung nicht weiter ausbreitet, ist wichtig, dass Schweinehalter diese frühzeitig erkennen, vorbeugende Massnahmen ergreifen und die Bekämpfung in Zusammenarbeit mit ihrem Bestandestierarzt anpacken.

Judith Egli

An Dysenterie erkranktes Mastschwein.

Eingefallene Flanken bei Schweinen mit Dysenterie.

Lange glaubte man, die Schweiz sei frei von Schweinedysenterie-Erregern. Im Rahmen einer Doktorarbeit wurde aber vor einigen Jahren festgestellt, dass die Krankheit auch hier zu Lande auftritt. Bisher sind nur wenige betroffene Betriebe bekannt. Es laufen weitere Forschungsprojekte zur Erhebung der Erregerverbreitung. Gleichzeitig werden die Diagnostikmethoden verfeinert.

Durchfall in der Mast Schweinedysenterie ist seit 1918 bekannt und weltweit verbreitet. Die Durchfallprobleme in der Mast führen zu grossen wirtschaftlichen Schäden. Für die Infektion ist Brachyspira hyodysenteriae verantwortlich. Die Bakterien werden über 64

das Maul aufgenommen und vermehren sich im Dickdarm, wo sie Zellen der Schleimhaut zerstören, was zu Blutungen führt. Der geschädigte Darm kann nicht mehr genügend Wasser aufnehmen. In der Folge tritt mit Blut und Schleim vermengter Durchfall auf. Die Tiere fallen im Bereich der Flanken ein. Da der geschädigte Darm die Nährstoffe nur noch schlecht aufnehmen kann, kommt es zu einem massiven Leistungseinbruch. Auch andere Brachyspira-Arten kommen im Schweinedarm vor. B.pilosicoli kann ebenfalls Durchfall verursachen, der Krankheitsverlauf ist in der Regel aber wesentlich milder. Weitere Arten wie B. murdochii und B.innocens scheinen keine krankhafte Wirkung zu haben.

Bleichwerden und Kümmern Die Inkubationszeit der Dysenterie beträgt etwa zwei Wochen. Erkrankte Tiere zeigen den oben erwähnten blutigen Durchfall, der manchmal mit Schleimhautfetzen durchsetzt ist. Betroffen werden bevorzugt Tiere mit einem Gewicht zwischen 40 bis 80 kg. Sie zeigen normalerweise kein Fieber, was die Unterscheidung beispielsweise von Salmonellose erleichtert. Aufgrund des Blutverlustes erscheinen sie oft bleich. Normalerweise erholen sich erkrankte Schweine in zwei bis drei Wochen. Es kommt zu starkem Auseinanderwachsen innerhalb der Mastgruppen. Einige Tiere kümmern fortan. Todesfälle gibt es eher selten, in der Regel nur bei Neuausbruch der Krankheit auf einem Betrieb. 5 2010 · UFA-REVUE


NUTZTIERE Kotproben zur Diagnose Bei klinischem Verdacht sollten Kotproben untersucht werden. Erkrankte Tiere scheiden die Erreger nicht ständig aus, was die Diagnostik erschwert. Eine aussagekräftige Diagnose hängt sowohl von der Anzahl der beprobten Tiere sowie deren Eignung ab und sollte immer in Absprache mit dem Tierarzt erfolgen. Die Erreger werden im Kot mittels PCR nachgewiesen oder auf einem Nährboden angezüchtet. Wichtig ist, dass im Labor ein Antibiogramm erstellt wird, um die Wirksamkeit von verschiedenen Antibiotika abzuklären. In der Sektion wirkt der Dickdarm schlaff und dünnwandig. Man findet dort eine stark entzündete Schleimhaut.

Ähnliche Erkrankungen Ein ähnliches Krankheitsbild wie Dysenterie macht beispielsweise Lawsonia intracellularis. Auch hier fallen die Tiere ein, werden bleich und wachsen auseinander. Häufig sind aber eher jüngere Schweine betroffen. Nur einzelne Tiere haben Blut im Kot, die anderen verfügen eher über zementfarbenen oder schlecht verdauten Kot. Betroffen ist hier der Dünndarm. Andere Erreger wie Salmonellen oder Peitschenwürmer können ebenfalls blutigen Durchfall verursachen.

Antibiogramm, Medizinierung und Hygiene Problematisch ist die Schweinedysenterie unter anderem deshalb, weil sie nur durch einen mehrwöchigen Antibiotikaeinsatz in den Griff zu bekommen ist. Empfohlen wird eine Therapiedauer von mindestens 14 Tagen. Zur Verhinderung von Reinfektionen soll jedoch nach Abklingen der klinischen Symptome noch mindestens 21 Tage weiter mediziniert werden. Der Erreger ist bereits gegen viele Antibiotika resistent, weshalb unbedingt ein Antibiogramm erstellt werden sollte. Die Behandlung über das Futter muss möglichst früh erfolgen. Mit fortschreitender Erkrankung wird nicht mehr genügend Futter aufgenommen oder der Darm ist bereits chronisch geschädigt. Dauerausscheider sollten eliminiert werden. Zur Bekämpfung ist unbedingt ein rein-raus Management zu empfehlen, damit nach jedem Umtrieb gründlich gereinigt und desinfiziert werden UFA-REVUE · 5 2010

Beimengung von Blut und Schleim im Durchfallkot nach einer Infektion mit Brachyspiren.

kann. Bei durchgehenden Güllekanälen ist auch beim kammerweisen rein-raus Verfahren noch ein Risiko der Verschleppung vorhanden. Die Erreger überleben bei tiefen Temperaturen in der Gülle über acht Monate! Es reichen kleinste Erregermengen, die zum Beispiel durch Fliegen aus der Gülle eingetragen werden, für eine Reinfektion. Schadnager können Brachyspiren bis zu 200 Tage lang ausscheiden.

Sanierung schwierig bei Auslaufhaltung Für eine erfolgreiche Sanierung sind sowohl Stall wie Güllekanäle zu leeren, zu reinigen und zu desinfizieren. Die Gülle kann beispielsweise mit dem Desinfektionsmittel «Alzogur» behandelt werden. Da die Erreger bei hohen Temperaturen weniger lang überleben, ist eine Sanierung bevorzugt im Sommer durchzuführen. Gleichzeitig muss eine konsequente Fliegen- und Schadnagerbekämpfung erfolgen, da diese die Erreger übertragen können. Natürlich dient auch die Einhaltung sämtlicher anderen Regeln der guten Betriebshygiene zur Bekämpfung beziehungsweise Prophylaxe einer Reinfektion mit B. hyodysenteriae. Besonders wichtig ist die Besucherhygiene, Stiefeldesinfektion, Reinigung und Desinfektion von Stallgeräten sowie das Verhindern des Zutritts zum Stall durch andere Tierarten. Sehr schwierig wird eine Sanierung bei Auslaufhaltung.

zum Ausbruch. Auch bei umfangreicher Beprobung kann nie vollständig garantiert werden, dass der Erreger auf einem Betrieb nicht vorhanden ist. Nach erfolgter Sanierung auf einem Mastbetrieb wird der Zukauf ab Dysenterie-freien Betrieben empfohlen. Dies ist aus obenerwähnten Gründen sehr schwierig. Wann gilt also ein Betrieb als Dysenterie-frei? Wer trägt die Kosten einer aufwändigen Diagnostik? Dies sind Fragen, mit denen sich der Schweinegesundheitsdienst (SGD) im Moment auseinandersetzt, da die weitere Ausbreitung dieser Krankheit in der Schweiz unbedingt verhindert werden muss.

Im Verdachtsfall: Vermarkter informieren! Um die Verbreitung von Schweinedysenterie in der Schweiz möglichst zu vermeiden, ist es wichtig, dass der Betriebsleiter bei blutigem Durchfall sofort auch an diese Erkrankung denkt. Er kann sich an seinen Bestandestierarzt oder den Schweinegesundheitsdienst (SGD) wenden. Vorerst werden dann andere Ursachen wie verdorbenes Futter, Fehler in der Fütterungstechnik und -hygiene oder schlechtes Entwurmungsregime abgeklärt. Wenn andere Faktoren ausgeschlossen werden können, so wird mit dem Tierarzt und dem SGD die Diagnostik abgesprochen. Bei vorliegender Diagnose müssen unbedingt auch der Vermarkter und der Transporteur informiert werden, um eine Verschleppung der Erreger über Transportfahrzeuge zu verhindern! Das Vorgehen auf dem Betrieb bezüglich Sanierung oder Langzeitmedizinierung ist mit dem Bestandestierarzt abzuklären.

Analyse von Zuchtbetrieben Der SGD erhofft sich, dass in Zukunft die Zuchtbetriebe zuverlässig und bezahlbar auf einen allfälligen Dysenterie-Befall analysiert werden können. Im Sinne einer Teilsanierung sollen sie wieder frei werden von dieser Krankheit. Allerdings gestaltet sich dieses Vorgehen relativ aufwändig, aufgrund der langen Überlebensfähigkeit der Erreger in der Gülle. Ziel muss es sein, die Infektion der Schweinehaltungsbetriebe möglichst von Anfang an zu vermeiden und betroffene Betrieb möglichst schnell und wirkungsvoll zu sanieren. 䡵

Infektion durch zugekaufte Tiere Die Einschleppung des Erregers in einen Betrieb erfolgt durch den Zukauf infizierter Tiere und Vektoren wie Fliegen und Schadnager. Über die Verbreitung von B. hyodysenteriae in den Schweizer Zuchtbetrieben ist bisher sehr wenig bekannt. Selbst bei Vorhandensein des Erregers kommt die Krankheit hier selten

Autorin Dr. med. vet. Judith Egli arbeitet als Beratungstierärztin und Büroleiterin beim Schweinegesundheitsdienst (SGD) Zürich-Bütschwil. www.suisag.ch

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Unfallverhütung ist Pflicht des Arbeitgebers AUCH IN DER ALPWIRTSCHAFT stellt die Verhinderung von Unfällen eine der prioritären Aufgaben dar. Besonders hoch ist die Unfallgefahr bei unerfahrenem Personal und Überforderung. Neue Hilfsmittel und Instrumente erleichtern die Prävention.

Heinz Feldmann

Fahrzeuge müssen auch für den Gebrauch auf Alpen eingelöst werden.

Speziell an Alpbetrieben ist die kurze Anstellungsdauer und teilweise jährlich wechselndes Personal. Das Unfallrisiko durch Überforderung bei neu eingetretenen Arbeitnehmenden ist in den ersten Wochen am grössten. Beim Stellenantritt sind die Hirten und Sennen mit den Arbeiten noch nicht vertraut. Die Risikowahrnehmung ist durch verschiedene unbekannte Arbeitsverfahren und viele neue Eindrücke erschwert. Falsche Vorstellungen, Unkenntnis, Missverständnisse, fehlende Ansprechpartner und schlechtes Wetter beeinflussen das Verhalten des Personals zusätzlich. Zunehmende Mechanisierung und grösser werdende Alpen stellen für die Alpverantwortlichen und das Personal eine enorme Herausforderung dar. Zusätzliche Einnahmequellen wie Produktion von Spezialitäten, Direktvermarktung und Gastronomie können die Ruhezeit vermindern.

Die häufigste Unfallursache ist der Sturz oder das Stolpern. Gute Berggängigkeit, geeignetes Schuhwerk, verbunden mit der nötigen Aufmerksamkeit können Abhilfe schaffen. Im Bereich der Alphütten lässt sich das Unfallrisiko durch Unterhalt und Einsatz geeigneter Hilfsmittel senken. Leitern, sind sie noch so kurz, stellen auf der Alp ein Risiko dar, denn ihr Zustand ist meistens ungenügend. Sauberkeit im Stall und in der Sennhütte hilft mit, rutschige Böden zu eliminieren. Die Verbesserung der Lichtverhältnisse ist eine weitere Präventionsmassnahme. 66

Umgang mit Mutterkühen Tiere können für Alppersonal ohne Erfahrung eine Gefahr darstellen. Zum Beispiel durch Tritte, Hornstösse von Kühen und Rinder beim Ein- und Ausstallen. Mutterkühe erfordern vom Alppersonal zusätzliches Wissen und Kenntnisse im Umgang. Durch fehlerhaftes Verhalten kann sich das Alppersonal in Gefahr bringen, indem Mutterkühe sie angreifen. Maschinen mit Mängeln Maschinen stellen auf der Alp eine Gefahr dar, wenn sie nicht dem Stand der Technik entsprechen und schlecht gewartet sind. Ein zusätzliches Risiko entsteht, wenn das Alppersonal nicht instruiert wurde und die benötigten Betriebsanleitungen fehlen. Oft werden Maschinen und Hilfsmittel auf der Alp eingesetzt, die im Tal keine Verwendung mehr finden. Besonders im Bereich der Brennholzaufbereitung stellt die Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) häufig Mängel fest. Alpverantwortliche haben die Pflicht, dass bauliche Mängel behoben werden und der Zustand von Maschinen und Geräten dem Verwendungszweck entsprechend in Ordnung sind. Das Fehlen von persönlichen Schutzausrüstungen auf der Alp führt immer wieder zu Verletzungen, seien es Schnittwunden bei der Brennholzaufbereitung oder Augenverletzungen durch Chemikalien in der Sennerei.

Fahrzeug eingelöst? Häufig werden Fahrzeuge ohne gültige Ausweise auf den Alpen eingesetzt. Der Umgang mit untauglichen Fahrzeugen ist fahrlässig. Immer wieder kommt es zu Unfällen

mit Fahrzeugen jeglicher Art, die Mängel im technischen Bereich aufweisen. Nach einem Unfall mit Personenschaden stellt sich auf der Alp die gleiche Frage wie im Tal: Ist das Fahrzeug eingelöst, wie ist der Zustand des Fahrzeuges und hat der Fahrer einen gültigen Fahrausweis. Weitere Abklärungen wie Alkohol- und Drogenkonsum folgen.

Erfolgt der Viehtrieb gemäss Empfehlung (links), geschehen weniger Unfälle. Bild: SMP


NUTZTIERE Die Verantwortlichkeit «Der Arbeitgeber wird geklärt. Viele Alpverist verpflichtet, zur antwortliche fühlen sich in Verhütung von Beeiner falschen Sicherheit, rufsunfällen und Beindem sie glauben, dass rufskrankheiten alle auf den Alpen weniger Massnahmen zu treffen, strenge Regeln gelten. die nach der Erfahrung Dem ist nicht so! Alpen notwendig, nach dem gehören zum öffentlichen Stand der Technik anRaum, auch wenn ein Butterfass wendbar und den gegeFahrverbot den Verkehr mit fehlendem benen Verhältnissen anzur Alp regelt. Daher müs- Schutzbügel. gemessen sind.» Weiter sen alle Fahrzeuge über eiverlangt die Richtlinie ne Zulassung verfügen. Für die Alpver6508 der Eidgenössischen Koordinatiantwortlichen stellt sich ohnehin die onskommission für Arbeitssicherheit Frage, wer und wie viele Fahrzeuge auf (EKAS), dass jeder Betrieb mit besondeder Alp geduldet werden. Durch gute ren Gefahren ein System zur Unfall- und Planung und Organisation kann ein MiGesundheitsprävention anwenden soll. nimum an benötigten Fahrzeugen erDie Landwirtschaft ist eine Branche mit reicht werden. besonderen Risiken. Daher gilt diese Richtlinie für jeden Betrieb mit familienDas Unfallversicherungsgesetz fremden Arbeitnehmenden. (UVG) verlangt, dass alle Arbeitgebenden, ob Privatperson, GenossenNeues Präventionssystem Der schaft oder Aktiengesellschaft, MassBauernverband und seine Fachverbände nahmen zur Verhütung von haben in Zusammenarbeit mit der BUL Berufsunfällen und Berufskrankheiten das Präventionssystem «agriTOP» enttreffen. Im UVG-Artikel 82 steht es so: wickelt. Mit der Anwendung von

Checkliste zu Alpfahrten und Viehtrieb auf öffentlichen Strassen Alpfahrten und Viehtrieb gehören zur Schweiz und werden seit Jahren in ähnlichem Rahmen durchgeführt. Der Strassenverkehr hat sich verändert, er ist hektischer und intensiver geworden. Deshalb muss der Viehtrieb auf öffentlichen Strassen gut geplant und vorbereitet werden. Im Strassenverkehrsgesetz ist der Viehtrieb geregelt. Basierend auf diesem Regelwerk hat die BUL zusammen mit der Polizei und Alpverantwortlichen ein Konzept mit einer dazu gehörenden Checkliste erarbeitet. Die Vorgaben dienen Verantwortlichen eines Viehtriebes als minimale Grundlage. Basierend auf der Eigenverantwortung müssen zusätzliche Massnahmen getroffen werden, wenn es die Gegebenheiten erfordern. Durch frühzeitige Anwendung der Checkliste können die Verantwortlichen sicherstellen, dass sie die nötigen Vorkehrungen zu einem sicheren Viehtrieb umgesetzt haben. Die Checkliste kann unter www.bul.ch heruntergeladen werden.

agriTOP-Alp kann der Alpbetrieb die EKAS-Richtlinie 6508 weitgehend selbstständig, effizient und kostengünstig erfüllen und auf den Beizug von teuren Spezialisten verzichten. Beim Präventionssystem agri-TOP-Alp werden die angehenden Sicherheitsbeauftragten in der Arbeitssicherheit wie auch im Gesundheitsschutz mit einer Branchenlösung begleitet. Durch diese Sensibilisierung werden die Gefahren und Risiken auf der Alp entdeckt, analysiert und mit geeigneten Massnahmen beseitigt. Damit das Präventionskonzept richtig umgesetzt werden kann, braucht es eine alpspezifische Dokumentation und eine Grundlagenschulung. Die konsequente Umsetzung von agriTOP-Alp hilft, die Unfallhäufigkeit und die Unfallschwere zu reduzieren, betriebliche Unfallkosten zu senken. Im Schadenfall kann die Alp gegenüber Behörden sowie Klägern (verunfallte Arbeitnehmende oder deren Angehörige) den Nachweis erbringen, die geltenden Vorschriften umgesetzt und eingehalten zu haben. Dass weniger Unfälle auch weniger Schmerz und menschliches Leid bedeuten, versteht sich von selbst.

Sicherheitsbeauftragten bestimmen Jeder Alpbetrieb mit familienfremden Arbeitskräften bestimmt einen Sicherheitsbeauftragten. Dies kann der Betriebsleiter, der Alpmeister, ein Vorstandsmitglied oder eine andere geeignete Person sein, die regelmässig auf der Alp ist.

Dieses Sägeblatt sollte mit einem Schutz versehen sein.

Autor Heinz Feldmann Projektleiter agriTOPAlp, Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL), 5040 Schöftland, www.bul.ch Für Auskünfte rund um Richtlinie 6508 der Eidgenössischen Koordinationskommission für Arbeitssicherheit (EKAS) steht Ihnen das agriTOP-Center 062 739 50 40 zur Verfügung.

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Offene Fragen geklärt SOHLENGESCHWÜRE BEI KÜHEN Die wichtigsten Sohlengeschwüre sind das Rusterholzsche Sohlengeschwür und die eitrig-hohle Wand. Diese beiden Klauenerkrankungen sind nach neuesten Untersuchungen diejenigen, die zu den stärksten Lahmheiten führen und allzu oft eine frühe Schlachtung der Tiere notwendig machen. Sie haben zwei Hauptursachen: Klauenrehe und mechanische Überlastung.

Karl Nuss

«Klauenrehe» ist der Name für eine Entzündung der gesamten Klauenlederhaut, die aufgrund einer Pansenübersäuerung, einer anderen Stoffwechselkrankheit oder bei eitrigen Infektionen (Euter- und Gebärmutterentzündung) entsteht. Dabei kommt es zur Bildung von Giftstoffen, welche die Klauen über die Blutbahn erreichen. Dies bedeutet, dass alle vier Beine und alle acht Klauen einer Kuh gleichermassen erkranken. Durch die Entzündung wird die Verbindung (der «Halteapparat») zwischen der Lederhaut und dem Hornschuh geschädigt.

Geschwür folgt auf Klauenrehe Da das Körpergewicht normalerweise im Hornschuh aufgefangen wird, bedeutet die Beschädigung des Halteapparats, dass der Hornschuh das Körpergewicht nicht mehr tragen kann. Der Halteapparat wird gedehnt und die Kuh «sinkt» auf die Sohlen ab. Dadurch wird die Lederhaut zwischen Hornsohle und Knochen gequetscht, besonders an der Stelle, an der später Geschwüre entstehen. Meist merkt man diese Vorgänge äusserlich nicht oder übersieht schwache Anzeichen. Das heisst, dass die Klauenrehe oft in einer leichteren Form abläuft und nicht erkannt wird. Stärker erkrankte Tiere jedoch gehen «wie auf Nadeln», sie trippeln und zeigen deutlich, dass alle Klauen schmerzen. Schwere Lahmheiten sind bei Klauenrehe selten. Einige Wochen später lässt sich die Klauenrehe an Hornringen, breiter weisser Linie und Sohlenverfärbungen erkennen. Wenn das alte Sohlenhorn abgelaufen ist, kommt die gequetschte, abgestorbene Lederhaut zum Vorschein. Sie wird von Bak68

terien infiziert und es entsteht ein Geschwür.

Aussenklauen mehr belastet Ist die Klauenrehe nun für alle Sohlengeschwüre verantwortlich? Das nicht, denn seit langem ist bekannt, dass Sohlengeschwüre (früher «Sohlenwarzen») fast immer nur die Aussenklauen der Hinterbeine betreffen. Wieso aber erkranken fast nur diese Klauen, oft auch beidseitig, wenn die Klauenrehe doch alle acht Klauen gleich stark betreffen sollte? Als Ursache für Sohlengeschwüre müssen noch weitere Faktoren hinzukommen. Die wohl wichtigste Ursache ist die Überlastung. Die Aussenklauen der Hinterbeine werden auf hartem Boden mehr belastet als die anderen Klauen, und zwar sowohl beim Gehen als auch im Stehen. Der Grund dafür liegt wahrscheinlich in einer angeborenen anatomischen Gegebenheit. Die Zehen von Rindern sind nicht alle gleich aufgebaut, sondern asymmetrisch. Man kann die Überbelastung der Aussenklauen der Hinterfüsse auch daran erkennen, dass sie bei einer Klauenrehe stärkere Veränderungen (Hornrillen, eingesunkene Vorderwand, breite weisse Linie) als die anderen Klauen aufweisen. Eitrig-hohle Wand Wie erfolgt die Überlastung der Aussenklauen beim Gehen? Am Tierspital Zürich konnte mit Zeitlupenaufnahmen von Rindern auf dem Laufband erstmals direkt nachgewiesen werden, dass Kühe und Jungrinder mit den Aussenklauen zuerst auf dem Boden auftreffen. Dieser Ablauf war an den Vorder- und Hinterbeinen fast gleich. An den Hinterfüssen fusste immer die Aussenklaue zuerst, an den

Vorderfüssen kam manchmal auch eine gleichzeitige Fussung von Aussen- und Innenklaue vor. Dieses Gangbild zeigten die Tiere unabhängig von der Rasse, von der Gliedmassenstellung, vom Alter und von der Laktation. Das heisst, die Gehweise ist angeboren und wahrscheinlich bei allen Rinderrassen gleich. Bei jedem Aufprall auf hartem Boden wirkt die Aussenklaue als Puffer für das Körpergewicht. Dadurch wird sie besonders im weichen Ballen stark verformt. Mit der Zeit bilden sich deswegen Risse in der weissen Linie, besonders an der weitesten Stelle, zwischen der Klauenwand und der Sohle. Wenn das Horn dazu noch aufgeweicht ist, bildet sich eine hohle Wand und, nach Infektion, eine eitrig-hohle Wand. Wenn man die Fussungsart bedenkt, lässt sich gut erklären, warum 5 2010 · UFA-REVUE


NUTZTIERE gleiche Verteilung liegt vermutlich darin, dass die Vorderbeine über Muskeln und Sehnen federnd am Körper festgemacht sind. Dadurch werden Stösse besser abgefangen und die Last besser auf beide Klauen eines Fusses verteilt. Zudem haben die Klauen der Vorderbeine einen höheren Ballen und sind trockener, was sie ebenfalls besser gegen die Überlastung schützt.

Weiche Lauf- und Liegeflächen

Deutlicher Unterschied in der Höhe des Kronsaums. Die Aussenklaue reicht weiter nach unten als die Innenklaue.

Rusterholzsches Sohlengeschwür (links) und eitrighohle Wand. Die infizierte Lederhaut wurde unter Lokalanästhesie freigelegt.

solche Schäden besonders häufig im Laufstall auftreten.

Das Rusterholzsche Sohlengeschwür wurde seit alters her in der Stallhaltung an den Aussenklauen der Hinterfüsse beobachtet. Bei diesem Sohlengeschwür spielt vermutlich die Überlastung im Stand die entscheidende Rolle. Frühere Überlegungen über die Ursachen waren durchaus richtig: • Mangelnde Klauenpflege führt zur Überlastung der Ballen und das Klauenbein drückt auf das Sohlenende. • Die Kühe stehen im Anbindestall schräg nach hinten geneigt, so dass sich der Körperschwerpunkt auf die Hinterbeine verschiebt. • Feuchtigkeit weicht das Ballenhorn auf und macht es weniger widerstandsfähig. UFA-REVUE · 5 2010

Äussere Zehen sind länger All diese Überlegungen erklärten bisher nicht die Frage, warum nur die Aussenklauen und nicht auch die Innenklauen der Hinterbeine betroffen sind. Auf der Suche nach dem Grund für die auffällige Häufung der Erkrankung der Aussenklauen konnte in mehreren Untersuchungen nun ein entscheidender Hinweis dafür gefunden werden: Anhand von Röntgenaufnahmen wurde festgestellt, dass die äusseren Zehen meist um 2 bis 3 mm länger als die inneren sind. Der Längenunterschied zwischen den Zehen ist an Vorder- und Hinterfüssen vorhanden und manchmal am Kronsaum sichtbar. Er ist nicht bei allen Tieren gleich gross, so dass nicht alle Kühe an einem Sohlengeschwür erkranken. Aber auch ein kleiner Unterschied wirkt sich – bei jahrelangem Stehen auf hartem, feuchtem Boden – mit der Zeit negativ aus. Da es früher üblich war, die Ställe reichlich einzustreuen und den Liegeplatz trocken zu halten, hatten die Kühe ein trockenes Polster, das den Längenunterschied ausgleichen konnte. Die Probleme waren deswegen nicht so gross wie heute in vielen Laufställen.

Hinterfüsse unter höherem Druck Die Überlastung betrifft vermutlich die Hinterfüsse mehr als die Vorderfüsse, weil sie knöchern mit dem übrigen Körper verbunden sind. Die Klauen der Hinterbeine erkranken zu gut 90 %, die der Vorderbeine nur zu knapp 10 %. Der Grund für diese un-

Welche Auswirkungen haben der Längenunterschied und die Überlastung der Aussenklauen nun auf Stallhaltung und Klauenpflege? Kühe suchen sich, wenn man ihnen die Wahl lässt, weichen Boden zum Gehen aus. Im Unterschied zum harten Boden können die Aussenklauen auf weichem Untergrund einsinken, dadurch kommen die Innenklauen in Bodenkontakt und tragen die Last mit. Auch im Stehen wird die Belastung nun viel besser auf beide Klauen eines Fusses verteilt. Auf der Weide können sich Klauen sogar von leichten Schäden erholen und ihre normale Form zurückgewinnen. Aufgrund dieser Erkenntnisse sollten möglichst weiche und trockene Liege- und Standflächen eingerichtet werden. Kühe liegen auf bequemen Plätzen länger als auf harten, feuchten Böden. Im Liegen trocknen die Klauen ab und dadurch werden sie wieder widerstandfähiger. Kraftfutterüberschuss löst auf hartem Boden viel eher Klauenrehe aus als auf weichem. Das bedeutet umgekehrt, dass weicher Boden die durch Klauenrehe verursachten Schäden abmildert. Haltung auf weichem Boden ist insbesondere bei Kühen, die sich im Abkalbezeitraum befinden, zu empfehlen. Gummiböden in den Laufställen sind bezüglich weicher Laufflächen der bisher beste Lösungsversuch. Die Kühe bewegen sich gerne und zeigen natürliche Verhaltensweisen (Brunstverhalten) deutlicher. Ein Nachteil ist, dass sich das Klauenhorn auf Gummibelägen nicht so gut abnutzt. Die Vorderwand und die Ballen werden wieder zu lang, was ohne reguläre Klauenpflege zu Druckstellen in der Sohle führt. Bei der Klauenpflege muss in diesem Fall mehr Horn abgetragen werden, damit keine Druckstellen und Geschwüre auftreten. 69


NUTZTIERE Orientierungswerte für Klauenpflege Hinsichtlich der Klauenpfle-

Autor Prof. Dr. med. vet. Karl Nuss, Departement für Wiederkäuer, Tierspital, 8057 Zürich www.vet.uzh.ch

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Fortsetzung von Seite 61 Tieflader Tridem mit Rampen; Kran Hiab mit Holzgreifer, hydr. Pumpe und Tank; Jumbo-Anhänger Tridem, 2.5 m x 9.2 m, ab Mfk 40, 27 t 079 404 87 06, www.sigg-sh.ch Tandem-Kipper, 18 t für Bautransporte, ab Mfk 40; Rüben-Transportanhänger, 24 t, ab Mfk 40km ; TandemKipper, 20 t, ab Mfk 40 079 404 87 06, www.sigg-sh.ch Tandem Jumbo Wechselbrücken Chassis, 18 t; 2-Achs Jumbo Wechselbrücken; Anhänger mit Breitreifen; Diverse Achsen 15, 17.5 und 22.5 Zoll, bereift 079 404 87 06, www.sigg-sh.ch Motor zu Reform M12 Motormäher 079 622 45 83 Druckfass Agrar, Fr. 2800 ab Platz 077 46 48 717 70

ge gelten weiterhin drei essentielle Schritte: • Abtragen der Sohle bis auf eine bestimmte Vorderwandlänge, • Angleichen der Sohlenhöhe und • Anbringen der Hohlkehlung. Klauen haben eine Vorderwandlänge von etwa 70 bis 80 mm plus eine angestrebte Sohlendicke von 5 mm im Anbindestall und etwa 7 mm im Laufstall. Nach neuesten Untersuchungen sind diese Orientierungswerte für Vorderund Hinterfüsse und für Aussen- und Innenklauen gleich. Die Vorderwandlänge ist aber je nach Alter und Gewicht der Kuh verschieden und vor allem bei älteren Tieren länger. Beim Bearbeiten der Sohlen ist nicht die Vorderwandlänge der Klauen, sondern immer die Sohlendicke der begrenzende Faktor. Wegen der Asymmetrie in der Zehenlänge muss man sich beim Angleichen der Sohlenhöhe vor allem nach der längeren Aussenzehe

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richten, weil sie oft weiter nach unten reicht. Dies geht auf zwei Wegen. Entweder lässt man an der Innenklaue von vorneherein mehr Sohlenhorn stehen und gleicht dann die Aussenklaue an oder man bringt die Aussenklaue in die richtige Form und gleicht dann die Innenklaue an. Wichtig ist, dass beide Klauen schlussendlich die gleiche Sohlenhöhe haben und gleichmässig belastet werden.

Hohlkehlung alle drei Monate Wenn die Aussenklaue geschädigt ist, muss an ihr mehr Sohlenhorn als üblich abgetragen und an der Innenklaue mehr als üblich belassen werden. Dadurch wird die Aussenklaue entlastet. Schliesslich wird die Hohlkehlung im Bereich der Druckstelle des RusterholzGeschwürs angebracht. Die Hohlkehlung beugt Sohlengeschwüren vor, fördert die Durchblutung und verhindert, dass sich im Zwischenklauenspalt Schmutz ansammelt. Letzteres hilft auch gegen Hautentzündungen wie die

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«Erdbeerkrankheit», weshalb man die Hohlkehlung bei Laufstallkühen alle drei Monate erneuern sollte. Auch die Sohlendicke wird in der Hohlkehlung abgeschätzt, weil dort das Horn zuerst nachgibt. Wenn das Horn hier auf festen Daumendruck nachgibt, darf an der Sohle nichts mehr abgetragen werden.

Fazit Zusammengefasst lassen sich Sohlengeschwüre in einer Kuhherde mit weichen Lauf- und Liegeflächen verringern, weil dann Aussenklauen und Zehen weniger belastet werden beziehungsweise der Druck sich gleichmässiger auf die Klaue verteilt. Neueste Erkenntnisse zur Klauenpflege besagen, dass für Vorder- und Hinterfüsse sowie für Aussen- und Innenklauen die gleiche Vorderwandlänge und bei Laufstalltieren eine etwas grössere Sohlendicke als bei Anbindehaltung angestrebt werden soll. In Laufställen wird empfohlen, alle drei Monate eine Hohlkehlung vorzunehmen, um Sohlengeschwüren vorzubeugen.

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NUTZTIERE

Kuhkalb schon bestellt? SPERMASEXING Welch eine Freude, wenn eine gute Zuchtkuh ein Kuhkalb zur Welt bringt. Heutzutage lässt sich dieses Glück zu 90% aktiv herbeiführen. Bisherige Erfahrungen mit gesextem Sperma in der Schweiz zeigen stabile Trächtigkeits- und Kuhkälber-Raten. Eine exakte Planbarkeit der Herdenremontierung birgt wirtschaftliches Potenzial für Milchproduktonsbetriebe.

Die Technik zur Trennung von weiblichen und männlichen Spermien ist ausgereift. Mittlerweile bieten die meisten Schweizer Genetikanbieter gesexte Samendosen an. Von Swissgenetics wird das Sperma zur Zeugung von Kuhkälbern seit Herbst 2009 unter dem Namen «Selexion» vermarktet. Die UFA-Revue hat sich bei Ulrich Witschi, Bereichsleiter Produktion und Mitglied der Geschäftsleitung, sowie Stefan Buri, verantwortlich für Schulung und Beratung, über die ersten breitflächigen Erfahrungen informiert.

Verlässliche Kennzahlen UFA-Revue: Wie hat sich der Markt mit Ulrich Witschi: «Der Trächtigkeitserfolg mit gesextem Sperma liegt in der Schweiz über dem internationalen Schnitt.»

gesextem Sperma seit der Lancierung entwickelt? Ulrich Witschi: Die Nachfrage hat sich deutlich positiv entwickelt, dennoch handelt es sich mit einem Besamungsanteil von 1 bis 2 % immer noch um ein Nischenprodukt. Swissgenetics geht es neben der Abdeckung der vorhandenen Nachfrage auch darum, Know-how mit dieser Technologie aufzubauen.

Wie sieht das Verhältnis Kuh- und Stierkälber aus? Stefan Buri: Etwas mehr als neun von zehn Kälbern werden weiblich. Das zeigen die Daten, die wir anhand der Tierverkehrsdatenbank zweimal pro Jahr erheben. Alle Stiere, von denen wir gesexte Dosen anbieten, befinden sich auf ähnlich hohem Niveau. Welche Non-Return-Rate resultiert im Vergleich zu normal besamten Kühen? Stefan Buri: Auch hier werden die bekannten Kennzahlen bestätigt, respektive sogar übertroffen, was für eine gute Qualitätssicherung vom Labor, über Transport und Besamung bis hin zu den Einsatzempfehlungen spricht. Die NonReturn-Rate überprüfen wir monatlich. 56 Tage nach der Besamung mit gesexten Dosen sind rund 10 % weniger Tiere trächtig als normal. Weshalb?

Ulrich Witschi: Zur Trennung der weiblichen und männlichen Spermien muss jedes Spermium einzeln analysiert werden. Dieses Verfahren ist langsam und verursacht leichte Schäden an den Samenzellen. Deshalb enthalten gesexte Samendosen auch nur etwas über 2 Mio. Spermien. Würde die Spermienzahl pro Dose verdoppelt, nähmen die Kosten erheblich zu.

Wie verbreitet ist der Einsatz im Ausland? Stefan Buri: Bei der Rindviehgenetik handelt es sich um einen gesättigten Markt. Daher legen die Firmen die Zahlen nicht gern offen und es können kaum entsprechende Aussagen gemacht werden. In der Regel ist die Fruchtbarkeit im Ausland tiefer als hier zu Lande, was für einen gezielten Einsatz auf Rinder und junge Kühe spricht.

Ungenutztes Potenzial

Welche Vorteile bringt gesextes Sperma dem Milchproduktionsbetrieb? Stefan Buri: Eine Untersuchung an der Technikerschule Strickhof hat gezeigt, dass sich mit einem hohen Anteil an Mastrassen-Besamungen eine verbesserte Wirtschaftlichkeit erreichen lässt. Der reine Produktionsbetrieb kann mit

Warum hat sich der Einsatz von gesextem Sperma noch nicht stärker durchgesetzt? Ulrich Witschi: Es handelt sich um etwas Neues. Die Kunden wollen zuerst Sicherheit betreffend Besamungs72

resultat. Gesextes Sperma ist zudem teurer als konventionelles und die Empfehlung, damit vorwiegend Rinder zu besamen, schränkt den Einsatz ein. Das Produkt hat aber noch viel Potenzial. Stefan Buri: Hinzu kommt, dass nur von einigen Spitzenstieren und bei den Schweizer Stieren nur Red-Holsteinund Brown-Swiss-Sperma vorhanden ist. Gesexte Holstein-, Jersey- und Montbéliarde-Stiere beziehen wir aus dem Ausland. Das hängt auch damit zusammen, dass nachzuchtgeprüfte Stiere zum Sexen natürlich noch leben müssen. Ulrich Witschi: Pro Jahr lassen wir bei der Umotest, unserer französischen Partnerfirma, von vier bis sechs TopStieren gesextes Sperma herstellen. Bei Bedarf kann dieses Angebot erweitert werden. Wir sind aber überzeugt, dass nur Spitzenstiere gesext erfolgreich eingesetzt werden.

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NUTZTIERE wickelte, gesunde Rinder und junge Kühe zu empfehlen. Aufgrund unserer Erfahrung ist eine ausgeprägte, gut erkennbare und natürliche Brunst das Schlüsselelement. Die Besamung sollte auch mit gesextem Samen im optimalen Zeitraum von 12 bis 24 Stunden nach Brunstbeginn stattfinden. Die verlässlichen Trächtigkeits- und Kuhkälber-Raten mit gesextem Sperma belegen, dass vom Labor bis hin zu den Einsatzempfehlungen gute Arbeit geleistet wird.

gesextem Sperma genauer kalkulieren, wie viele Tiere er zur Nachzucht benötigt, und dann die restlichen Kühe vermehrt mit Fleischrassen-Stieren decken. Der Zuchtbetrieb kann wertvolle Familien weiterentwickeln und gezielt Kuhkälber für den Markt produzieren. Ulrich Witschi: Wertvolle Familien und Linien können gezielt und zeitlich optimiert weiterentwickelt werden. Auch im Falle einer Wachstumsstrategie bietet der Einsatz von gesextem Sperma eine Alternative zum Zukauf von Tieren. Zu den Nebenargumente für gesextes Sperma gehören das geringere Zwickenrisiko bei Zwillingsgeburten. Zudem nehmen die Problemgeburten dank höherem Kuhkälberanteil ab. Und der Zuchtfortschritt wird schneller...

Stefan Buri: Ja. Dänische Studien bestätigen, dass der Zuchtfortschritt mit gesextem Sperma zunimmt. Wegen der geringen Auswahl an gesexten Stieren kommt dieser Vorteil noch nicht voll zum Tragen.

Nur auf fruchtbare Kühe Wo macht es Sinn, gesextes Sperma einzusetzen? Ulrich Witschi: Überall, wo der Züchtertraum vom Kuhkalb Realität werden soll. Dank unseren publizierten Trächtigkeits- und Kuhkälber-Raten können die Tierhalter auch betriebswirtschaftlich entscheiden, ob sich der Einsatz auf ihrem Betrieb lohnt. Mit der Kuhkalb-Garantie zeigt Swissgenetics, dass es sich um ein verlässliches Produkt handelt. Was sind die Hauptregeln beim Einsatz? Stefan Buri: Eine Besamung mit gesextem Sperma ist vorwiegend auf gut entUFA-REVUE · 5 2010

Neu auch männliche Spermien Welche Zukunft prognostizieren Sie dem Markt für gesextes Sperma in der Schweiz? Ulrich Witschi: Die Nachfrage wird zunehmen, sobald die erste Welle von Kälbern aus gesexten Dosen geboren wird. Bewegung könnten zudem neue technologische Entwicklungen bei der Herstellung von gesextem Sperma oder allenfalls eine positive Entwicklung auf dem Milchmarkt bringen. Sind technische Verbesserungen in Sicht? Ulrich Witschi: Optimierungen sind im Gang bei der Ausbeute an Spermien, die aktuell nur bei rund 11% liegt. Zudem wurden die Medien zur Spermienaufbereitung verbessert. Das alles trägt zu einer höheren Befruchtungsrate bei. Neu können auch männliche Spermien aussortiert werden. Grenzen setzt die kurze Dauer von zirka acht Stunden, während der mit einem Ejakulat gearbeitet werden kann. Stefan Buri: Spermien sind sehr sensibel. Mehr Druck in den Sortiermaschinen bedeutet auch mehr Verluste. Daher liegt das Verbesserungspotenzial vor allem in der Erkennung der Samen. Welche Tendenz sehen Sie beim Preis für eine gesexte Besamung? Stefan Buri: Solange die Technologie nicht bedeutend effizienter wird, gibt es kaum preisliche Veränderungen. Wir bieten gesexte Dosen analog zu den konventionellen Dosen zum Standardtarif plus Laborkosten an. Ulrich Witschi: Hinunter gehen die Kosten für gesextes Sperma auch, wenn weltweit mehr davon eingesetzt wird, weil dann die Trennmaschinen günstiger werden. Wir sind in dauerndem Kontakt mit unserer Lieferfirma, um bezüglich technischer Verbesserungen auf dem Laufenden zu bleiben.

Einsatz von gesextem Sperma lohnt sich Im Einsatz von gesextem Sperma sieht die Anicom AG eine grosse Chance zur Verbesserung der Schlachtkälberqualitäten. Milchviehbetriebe könnten durch Besamungen mit gesextem Sperma beim besten Drittel des Kuhbestandes die Nachzucht sicherstellen. Die Besamung der übrigen Milchkühe erfolgt mit Mastrassenstieren. Die daraus resultierenden Gebrauchskreuzungen können zu einem erheblichen Mehrpreis am Markt verkauft werden. Im Jahr 2009 lagen die Preisdifferenzen zwischen AA- und B-Tränker bei 4 bis 5 Fr./kg Lebendgewicht. Dies entspricht einem Mehrerlös von über 300 Fr. pro verkauften Tränker. Der Aufpreis für gesextes Sperma ist damit um ein Mehrfaches wettgemacht. Der Milchviehhalter hat auch die Möglichkeit, Tränker aus Gebrauchskreuzungen in seiner eigenen Kälbermast einzustallen, sein eigenes Milchangebot damit zu regulieren und gleichzeitig die vom Markt verlangte Kälberqualität zu produzieren. Hans-Peter Wolf, Anicom AG

Ulrich Witschi: Das ist in Diskussion. Zu beachten ist aber, dass die Empfehlungen zum Prüfeinsatz auf Erstmelkkühe sich nicht ganz mit denjenigen der gesexten Samen decken. Stefan Buri: Dafür spricht, dass sich die Prüfprogramme mit gesexten Besamungen verbilligen liessen. Heute werden Stiere von Swissgenetics nach Frankreich gebracht und dort gesext. Sehen Sie in Zukunft eine Produktion in der Schweiz? Ulrich Witschi: Das ist nicht ausgeschlossen. Der Standort unserer Partnerfirma ist ab der Schweizer Grenze allerdings innert drei Stunden erreichbar. Daher besteht kein dringender Handlungsbedarf. Vielen Dank fürs Interview!

Autor Matthias Roggli, UFA-Revue, 8401 Winterthur Mehr zum Spermasexing und die Statistiken zur Non-Return Rate finden Sie unter www.swissgenetics.ch (Über Swissgenetics, Selexion).

INF BOX INFO

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Stefan Buri: «Die Erfahrungen mit gesexten Besamungen im Ausland haben sich in der Schweiz bestätigt, wobei wir uns auf einem höheren Trächtigkeitsniveau bewegen.»

Werden einmal auch Prüfstier-Samen gesext angeboten? 73


NUTZTIERE

Signale der Kühe ernst nehmen COMPUTERGESTÜTZTE SYSTEME zur Überwachung der Milchvieh-Herden liefern immer mehr Daten. Die Herden werden grösser und die Zeit immer knapper. Aber sagen die Zahlen genügend aus über die Fütterung, das Wohlbefinden und die Gesundheit der Tiere? Es lohnt sich, das Verhalten der Tiere zu beobachten und in das Herdenmanagement einzubeziehen.

Jakob Kuert

Hanspeter Geisser

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(auch latente Formen) können als Ursache in Frage kommen.

Fressen alle Kühe genug? Ein durchschnittlicher Futterverzehr, ob geschätzt oder mit dem Mischwagen ge-

wogen, bedeutet: Die Hälfte der Kühe frisst mehr, die andere Hälfte weniger als der Durchschnitt. Eingefallene Hungergruben nach einer längeren Fresszeit (z.B. um die Mittagszeit) und ein Anteil von weniger als zwei Drittel der Kühe, die wiederkauen oder fressen, sind Alarmzeichen. Die Ursachen bei der Einzelkuh können Überkondition, latentes Milchfieber, Pansenübersäuerung oder Ketose sein. Milchfieber lässt sich früh erkennen, indem man zwischen eine offensichtlich gesunde und eine «angeschlagene» Kuh steht und je eine Hand auf das Kreuz legt. Der Temperaturunterschied lässt sich so leicht feststellen. Ein kalter Rücken ist der Anfang von latentem Milchfieber. Im Minimum ist dann Fiebermessen und rasches Handeln angezeigt. Aber auch eine Pansenazidose, verursacht durch ein Missverhältnis von Kraftfutter zu strukturiertem Raufutter bei Kalberkühen, oder eine Ketose

Hängender Kopf, aufgezogene Flanke, gewölbter Rücken und mühsames Bewegen weisen auf Schmerzen oder Störungen im Stoffwechsel hin.

Klarer, klebriger, fadenziehender Nasenschleim zeigt eine zu intensive oder stark schwankende Säurebildung mit entsprechendem Abfallen des Pansen-pH an.

Eine eingefallene Hungergrube gibt Hiweise auf ungenügende Futteraufnahme. Pansenübersäuerung, latente Ketose, latentes Milchfieber oder Schmerzen können die Ursache sein.

Eine gesunde Kuh, die sich wohl fühlt, bewegt sich locker und hält den Kopf hoch, wenn sie steht. Sie ist ruhig, aber stets aufmerksam. Das Fell ist glatt und glänzend, die Haut leicht abhebbar. Ein aufgezogener Bauch und gekrümmter Rücken deuten auf Schmerzen im Bereich Körper (Pansenazidose?) oder Gliedmassen hin. Eine Kuh mit Schmerzen nimmt weniger Futter auf. Stresshormone verhindern einen normalen Geschlechtszyklus und mindern die Abwehrfunktionen. Kühe mit eingeschränktem Wohlbefinden sinken in der Rangordnung der Herde ab, dies führt zu weiterem Stress für das Tier. Ein guter Hinweis auf das Wohlbefinden der Herde liefert die Anzahl Kühe, die liegen oder fressen. Herumstehende Kühe sind nicht produktiv.

Den Kühen in die Augen schauen Die Augen der Kühe können, wie beim Menschen auch, Geschichten erzählen. Gesunde Kühe haben lebendige, weit vorstehende Augen. Tränende Augen weisen auf ein Ungleichgewicht zwischen Protein und Energieversorgung hin (häufig im Herbst bei Proteinüberschuss im Weidegras). Dauert dieser Zustand an, bildet sich eine Kruste unter den Augen. Ist diese gelblich, wird Harnstoff entsorgt. Das heisst meistens, dass die Ration über zu wenig pansenfermentierbare Energie oder einen namhaften Proteinüberschuss verfügt. Eine dunkle, schwarze Kruste, gerötete oder ödemartig geschwollene Augen bedeuten einen Überhang an schnell fermentierbarer Energie, meist verbunden mit einer mindestens zeitweisen Pansenübersäuerung.

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NUTZTIERE Tabelle: Einschätzung der Kot-Konsistenz Charakterisierung Erbssuppenkonsistenz. Sehr flüssig. Kotpfützen statt Fladen. Gefahr einer Pansenübersäuerung, wenn Harn mehrheitlich farblos statt gelblich. Zwischenstufe: Fladen 2 bis 3 cm hoch. Ringe sichtbar. Haferbreikonsistenz. Fladen 3 bis 4 cm hoch. 4 bis 6 Ringe. Kot klebt an Stiefeln und Klauen. Dicker Kot. Klebt nicht. Keine Ringe. «Galtkühe-Kot».

Nase

und Nasenspiegel Ein feuchter, rosa gefärbter Nasenspiegel ist ein Gesundheitszeichen. Fliesst dagegen aus den Nüstern ein klarer, klebriger und fadenziehender Schleim, an dem Futterreste kleben, dann ist eine Überfunktion der Nasenschleimhäute die Ursache. Ausgelöst wird diese durch eine Reizung der Pansenwand als Folge einer Pansenübersäuerung, in Ausnahmefällen auch von einer Alkalose. Die Ration enthält dann entweder zuviel schnell fermentierbare Kohlenhydrate (Zucker, Getreide, Kartoffeln, Rüben) oder zu wenig strukturierte Faser. Besonders ausgeprägt tritt Nasenschleim auf, wenn der Pansen-pH durch ungenügende Verteilung schnell abbaubarer Kohlenhydrate stark schwankt oder das Verhältnis Kraftfutter zu Raufutter am Anfang der Laktation nicht stimmt.

In Limus veritas Kot und Harn geben gute Hinweise auf die Verdaulich-

Normaler Kot: Teigig, grünliche Farbe. Fladen 3 bis 4 cm hoch, mit Ringen und Grübchen in der Mitte. Keine unverdauten Teilchen enthaltend.

Mögliche Fütterungsfehler Mangel an strukturierter Faser. Hohe Verdaulichkeit der Faser. Hoher Anteil Zucker oder Stärke. Hoher Gehalt an Rohasche. Falsche Mineralisierung. Wie oben. Bei hohem Anteil Weide oder jungem Grünfutter. Ausgewogene Ration.

Überschuss an Faser. Knappe oder ungenügende Proteinversorgung. Wenig oder keine Stärke in der Ration.

keit und die Zusammensetzung einer Ration. Ist die Passagerate zu hoch, befinden sich unverdaute Raufutterteilchen im ausgewaschenen Kot. Die Konsistenz ist nicht eine Frage der Proteinzufuhr, sondern ein Spiegel der Säureverhältnisse im Pansen. Mehrheitlich heller, farbloser Harn kann auf einen tiefen Pansen-pH hinweisen. Gelblicher Harn ist normal. Die Kot-Konsistenz lässt sich mit Hilfe der Tabelle grob einschätzen.

Fazit Die monatlichen Milchproben sind wertvoll für die Überprüfung der Herde. Bestimmt lohnt es sich aber, gelegentlich auch etwas Zeit für die Herdenbeobachtung einzuplanen. Einfach mal hinschauen, was sich in der Herde so tut. Auffälliges muss sofort angegangen werden. Zeit heilt hier nur selten Wunden! Folgende Zeichen sind zu beachten: • Wirkt die Herde relaxt und nicht gestresst?

Die Verhältnisse im Pansen widerspiegeln sich in der Klauengesundheit. Eine Übersäuerung hindert die Hornbildung und führt zu Rillenbildung...

• Bewegen sich die Kühe normal, locker mit geradem Rücken. Sind sie aufmerksam, lebendig? • Glänzt das Fell; sind die Tiere einigermassen sauber? • Sind alle Kühe vollgefressen (Hungergrube!)? • Sind die Kühe in guter Kondition und melken nicht stark ab? • Erreichen die Kühe 55 bis 65 Schläge pro Bissen Futter? • Sind die Augen trocken, ohne Ödem und ohne Kruste? • Sind die Nüstern sauber, ohne klebrigen Schleim? • Treten keine abnormalen Lahmheiten auf? • Stehen die Kühe ruhig beim Fressen? • Ist der Kot von normaler Farbe; breiig, klebrig und der Fladen 3 bis 4 cm hoch? Es lohnt sich auch, mal eine betriebsfremde Person reinschauen zu lassen (Berufkollege, Fütterungsberater, Tierarzt usw.). Denn Betriebsblindheit kann auf Dauer teuer zu stehen kommen! 䡵 ...und Klauenrehe. Durch die Pansenübersäuerung verändert sich die Pansenflora, was zur Bildung von gefässbeeinflussenden Giftstoffen führen kann.

Tränende Augen mit Krustenbildung und angeschwollene Augenlider zeigen, dass die Ration nicht wiederkäuergerecht ist. Gelber Niederschlag weist auf Mangel an schnell fermentierbarer Energie hin. Eine schwarze Kruste zeigt eher einen Mangel an pansenfermentierbarem Protein auf.

Autoren Jakob Kuert, Bereichsleiter Milchvieh, UFA AG, 3360 Herzogenbuchsee; Hanspeter Geisser, UFA-Milchviehberater, UFA-Beratungsdienst, 9500 Wil. Die im Artikel erwähnten Tierzeichen gehen teilweise auf ein Buch von Dr. Bruno Giboudeau «Les vaches, nous parlent d’alimentaion» zurück und wurden mit Beobachtungen von Jakob Kuert in der Praxis ergänzt. Unter ufa.ch finden Sie eine Checkliste mit den im Artikel genannten Kriterien zur Beurteilung einer Herde.

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KURZMELDUNGEN LANDLEBEN

Wertvorstellungen von Bauern Grundlegende menschliche Werte lassen sich in vier Typen einteilen, wie Martin Dobricki erklärt. 1. Wertmuster «Konservativ». Konformes und korrektes Verhalten und Sicherheitsdenken sind prioritär. 2. Wertmuster «Selbstbehauptung». Es zählen Karriere, hohes Einkommen und Macht über andere. 3. Das Wertmuster «Offenheit für Neues» zeigt die Akzeptanz von Veränderungen. Abwechslung und Stimulation sind wichtig. 4. Beim Wertmuster «Hilfsbereitschaft gegenüber Menschen, Natur, Tieren», geht es um das Wohlergehen gegenüber der Mitwelt. Eine Untersuchung von Martin Dobricki zeigte, dass in der ersten Wertekatego-

rie, umschrieben mit «Konservativ», die Landwirte im Vergleich zu den übrigen Schweizern überdurchschnittlich vertreten sind. Quasi gegenteilig dazu, ist die dritte Kategorie «Offenheit gegenüber vom Neuem». Dort sind die Bauern unterdurchschnittlich vertreten. Auch die Unternehmer von Klein- und Mittelbetrieben sind in dieser Kategorie unterdurchschnittlich vertreten. Das zweite Wertmuster, Karriere und Machtbestrebungen, ist den Bauern deutlich weniger wichtig, hingegen bei den

Kanada-Leserreise: Neues Datum im September

SBLV bei Economiesuisse

Wege aus der Sackgasse

Bernadette Barmettler und Marianne Jungo präsentierten das SVBLProjekt «Alltagskompetenzen» (UFA-Revue 4/2010) der Economiesuisse-Kommission für Bildung und Beratung. Das Bedürfnis nach Stärkung der handwerklichen Fächer Hauswirtschaft, Textiles und technisches Gestalten wurde dabei sehr wohl erkannt. Allerdings, könne Economiesuisse dieses Anliegen nicht direkt, sondern nur indirekt unterstützen. Gute Gespräche gab es beim Stehlunch, organisiert von der Bäuerin Mona Mühlemann aus Eglisau und der Zürcher Landfrauenpräsidentin Margreth Rinderknecht.

Die schweizerische Arbeitsgemeinschaft Kirche und Landwirtschaft (SRAKLA) ist dabei ein Positionspapier unter dem Titel «Wege aus der Sackgasse – Zukunftsvisionen für die Landwirtschaft» zu verfassen. Der Entwurf wurde anlässlich der ausserordentlichen Mitgliederversammlung der SRAKLA vorgestellt und enthält ein starkes Plädoyer zu Gunsten einer schweizerischen Ernährungssouveränität.

Kanadas Ostküste bietet den Reiz des ursprünglichen Kanadas. Spannende Landschaften und vielfältige Landwirtschaft erwarten Sie abseits der üblichen Touristenpfade. Erleben Sie spektakuläre Naturschauspiele, liebliche Landschaften, quir-

lige Städtchen und landwirtschaftliche Besuche vielfältigster Art (Kartoffel, Milch- und Mastviehaltung, Obst- und Gemüseanbau, Heidelbeeren, Cranberries und Ahorn). Bitte beachten Sie den neuen Reisetermin 5.– 16. September 2010 – das ist Kanada zur besten Reisezeit. Organisation durch Agrar Reisen, Rohrerstrasse 100, 5001 Aarau. 寿 062 834 71 51. Informationen auf www.ufarevue.ch. UFA-REVUE · 5 2010

Der Psychologe Martin Dobricki ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der ARTTänikon. Zurzeit untersucht er Unterschiede zwischen Bauern, die Vollweide praktizieren und Bauern, die auf Hochleistung und Stallfütterung setzen. Die Resultate werden auf einen späteren Zeitpunkt hin veröffentlicht.

Geschäftsführern von Klein- und Mittelbetrieben sehr ausgeprägt. In der vierten Kategorie zeigt sich, dass das Wohlergehen von anderen Menschen, Tieren und der Natur den Bauern ebenso wichtig ist wie der restlichen Schweizer Bevölkerung. Die Ausprägung dieser Wertkategorien (Bauern eher konservativ, wenig offen für Neues, wenig karrierebewusst und gutes Verhältnis zur Mitwelt) ist nicht positiv oder negativ zu werten. Es kann ja, je nach Situation sinnvoll sein, auf Traditionen zu setzen. dc

4. Frauenkongress 1000 Frauen sollen ihre Träume auf www.wehaveadream.ch veröffentlichen. Patinnen . auee o g esss dafür sind Stephanie Glaser, Sandra Studer sowie Carolina M ü l l e r- M ö h l . Der Traum, welcher vom Publikum des 4. Frauenkongresses am meisten Unterstützung erhält, wird mit einer Traumreise nach Mauritius belohnt. 4. Frauenkongress am 27. Mai 2010 im Casino Zug. www.kbz-zug.ch o e stag,

Anmelden für Brunch Bis zum 17. Mai kann man sich für die Durchführung des 1. AugustBrunch beim Bauernverband in Brugg anmelden. www.brunch.ch

Ferien für Kinder Der Verein «Schweizer Gasteltern» sucht Familien, die bereit sind, ein Kind für vier Wochen während den Sommerwochen (kostenlos) aufzunehmen. www.gasteltern.ch

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VERLOSUNG! Jubiläumskochbücher zu gewinnen

Das Volg-Kundenmagazin «Oise Lade» feiert seine 200. Ausgabe und verlost in der UFA-Revue zehn Jubiläums-Kochbücher. Darin sind auf 196 Seiten 222 naturnahe Rezepte querbeet durch alle Gänge und Anlässe enthalten. Bereichert werden die Menüs durch Weintipps und Ideen für Deko und Mitbringsel. Das Volg-Kochbuch «Frühling Sommer» saisongerecht, einfach nachzukochen, attraktiv fotografiert und mit praktischen Tipps. Senden Sie eine SMS mit KFL Volg Name Adresse an 9292 (90 Rp.). Einsendeschluss ist der 17. Mai 2010.

Auflösung UFA-Revue 4/2010 Die Bänz-Friedli-CD geht an: Therese Püntener aus Erstfeld, Erica Spörri aus Hofstetten, Christian Leibundgut aus Zauggenried, Marit Amstutz aus Rebévelier, Hedy Horat aus Aadorf, Thomas Christen aus Speicher, Bethli Anliker aus Gondiswil, Maja Werner aus Merishausen, Elda Ryf aus Rumisberg und Käthi Aeschlimann aus Oberthal. Wer den Hausmann live erleben möchte, kann die Auftrittstermine auf der Website von Bänz-Friedli finden. www.derhausmann.ch

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 81


LANDLEBEN

Im tätigen Ruhestand PENSIONIERTE BAUERN Vor einiger Zeit flatterte ein Brief in die Redaktion. Schreiber war der 73-jährige Landwirt Ernst Ehrat aus Lohn (SH), er fragte an, ob die UFA-Revue der Frage nachgehen könne, wie die Bauern das Rentenalter meistern. Die UFA-Revue traf sich mit ihm zum Gespräch und fasst hier für den Leser seine Meinung zusammen.

Ernst Ehrat findet, dass einem Landwirt in seiner aktiven Zeit oft die Musse fehlt, um sich Gedanken über die Pensionierung zu machen. Wenn dann mit heute spätestens 65 Jahren der Betrieb übergeben wird, dann ist es fast zu spät, um noch ein Hobby zu finden, vor allem da zu diesem Zeitpunkt die meisten Bauern noch auf dem Betrieb mitarbeiten. Aber was ist, wenn die Kräfte schwinden und die Zeit lang und das Leben unnütz erscheinen?

Kleine Erfolge Etwas auch ausserhalb der Landwirtschaft zu schaffen, das einem kleine Erfolgsgefühle gibt, ist für einen Bauern, der seinen Lebtag lang

mit «grossen Sachen» gearbeitet hat, nicht leicht. Im Alter steht man sich zudem oft selber im Weg und traut sich nicht mehr, etwas Neues anzufangen. Sinnvoller wäre es, in jungen Jahren seine Talente zu pflegen, zum Beispiel malen, zeichnen, musizieren, fotografieren, mit Holz und Metall arbeiten oder Körbe flechten. Aber die jungen Bauern sind enorm gefordert und haben kaum Zeit, ausserhalb der Landwirtschaft Kontakte zu pflegen, zu lesen, Gedanken austauschen und sich kulturell zu bilden. Dem Landwirt habe man seine Seele gestohlen und ihn dafür mit Technik und Vorschriften gefüttert, erklärt Ehrat, musische Tätigkeiten führten zu seeli-

scher Gesundheit und hülfen, die verlorene Seele wiederzufinden. Oft versucht ein Landwirt im Alter seinen Wert durch Arbeit zu erhalten. Wenn die Kräfte nachlassen, ist man oft deprimiert und hat das Gefühl nur noch im Wege zu stehen. Manch einer ist noch mit siebzig «en Hagebuechige», andere sind dann schon eine «Zitterpappel». Wenn man immer vergleicht, zum Beispiel mit dem Nachbarn oder Schwager, der vorbeikommt und körperlich besser im Schuss ist, und sich dann absondert, wird man zum Aussenseiter.

Mundart-Autor Ernst Ehrat hat seine Berufung gefunden. Seit 1985 schreibt er, damals für den «Schaffhau-

Ohne die Alten geht es nicht Es könne doch nicht sein, dass die pensionierten Bäuerinnen und Bauern die Landwirtschaft subventionierten, indem ihre AHV direkt in den Betrieb fliesst oder indirekt in Form von Arbeitsleistungen dem Betrieb zugutekommt. Das sei nicht Sinn und Zweck der AHV und sei bei der übrigen Bevölkerung im Aufbau der Altersvorsorge auch nicht so vorgesehen, erklärt Ernst Beyeler und schneidet damit ein Thema an, das so Ernst Beyeler (61) machte BLWDirektor Manfred Bötsch und Bundesrätin Leuthard auf die Leistungen der pensionierten Bäuerinnen und Bauern aufmerksam. 82

selbstverständlich ist, dass niemand gross davon spricht, nämlich den grossen Beitrag, den Rentner an die produktive Landwirtschaft leisten. Diese Arbeitsleistungen lassen sich kaum quantifizieren. Oft sind sie unentgeltlich, das heisst aber nicht, dass sie betriebswirtschaftlich nicht relevant wären. Zeit ist für den aktiven Landwirt immer mehr ein begrenztes Gut. Einspringen tun die Pensionierten. Ein Beispiel ist die Tierbeobachtung im Laufstall. Fruchtbarkeit und Brunsterkennung sind für das Einkommen enorm wichtig. Ganz selbstverständlich hüten auch die pensionierten Bäuerinnen Kinder, kochen Mahlzeiten, tränken Kälber und

waschen das Milchgeschirr. Zu berücksichtigen sind auch die Vorleistungen. Die Senioren haben nämlich den Betrieb aufgebaut, oft auf Ferien, Freizeit und andere Konsumausgaben verzichtet. Sie haben investiert und übergeben den Betrieb zum Ertragswert, das heisst zu einem Bruchteil der Gestehungskosten. Viele zahlten nur das Minimum in die AHV ein und leisteten sich keine Pensionskasse oder 3. Säule. Ob ihnen das bewusst sei, fragte Ernst Beyeler den Direktor des Bundesamtes für Landwirtschaft, Manfred Bötsch, und Bundesrätin Leuthard. Zur Kenntnis genommen hätten es beide, und Ernst Beyeler hofft, dass die agrarpolitischen 5 2010 · UFA-REVUE


LANDLEBEN

Kein rosiges Altwerden Gesundheitlich geht es den bäuerlichen Pensionierten eher schlechter als den übrigen Rentnern. Sie haben häufig Gelenk- und Gliederschmerzen, so genannte Abnutzungserscheinungen. Auch leiden die Landwirte mit zunehmendem Alter vermehrt unter Einsamkeit. Wirtschaftlich hat das Wohnrecht eine grosse Bedeutung, denn die finanzielle Situation ist oft nicht rosig. Die AHV ist die bedeutendste Grundversicherung für die bäuerliche Bevölkerung im Alter. Der Wunsch, so lange wie möglich selbstständig wohnen zu können und niemandem zur Last zu fallen, ist gross. Viele Bauern sind erleichtert, wenn sie das Gewerbe übergeben können und die Verantwortung für Betrieb, Aufzeichnungen und Kontrollen nicht mehr tragen müssen. Sie freuen sich, dass ihr Sohn oder ihre Tochter einsteigt, und unterstützen ihre Nachfolger gerne. Quelle: Agrarbericht 2006

ser Bauern», heute zum Vergnügen, und ist dabei zu einem veritablen Schaffhauser Mundartschriftsteller geworden. Er wird auch oft angefragt für Lesungen. Zum Schreiben zieht sich Ernst Ehrat in seine so genannte Höhle zurück, das ist seine Studier- und Schreibstube. Jeder Mensch braucht eine Höhle, ist Ehrat überzeugt, ein Zimmer oder einen stil-

Rahmenbedingungen dadurch auch ein bisschen realitätsnäher werden. So wie es heute laufe, nehme man nämlich den Verfassungsauftrag Artikel 104 BV nicht ernst, erklärt Beyeler. Heute erwirtschaftet ein Drittel der Betriebe ein ungenügendes Einkommen, sie können nicht mehr investieren und leben von der Substanz. Die Unterstützung der Bauern sei ungenügend und nicht zukunftsgerichtet. Beyeler bezweifelt, dass die heutigen jungen Landwirte, wenn sie alt sind, ihre Hofnachfolger im gleichen Mass unterstützen können wie die heutigen Senioren. Viele Bauern arbeiten noch gerne auf dem Betrieb mit, lassen ihre ErfahrunUFA-REVUE · 5 2010

len Winkel, wo man sich zurückziehen und sein Gesicht verlieren kann.

Hofübergabe Auch ohne Internet und Politik bietet Ehrat das Leben als Landwirt genug Stoff für geistige Auseinandersetzungen und Geschichten. Zum Beispiel das Thema Hofübergabe: Darüber zu reden, fällt vielen schwer. Warum sich Gedanken machen, das kommt schon früh genug, heisst es in vielen Bauernfamilien. Aber meistens fragt man sich dann schon zwischen 50 und 55 Jahren: «Macht eines der Kinder weiter? Und wie?» Dann ist man nicht mehr so frei in den Entscheidungen. Investitionen, Fruchtfolge, Strukturanpassungen und Betriebsvergrösserungen werden nun in Hinblick auf die Neigung des Nachfolgers gemacht. Aber dann, wenn es so weit ist, soll die Verantwortung für den Hof vollständig abgegeben werden, meint Ehrat. Dieser Einschnitt im Leben sei wie eine Wunde oder ein Riss. Je gerader und sauberer dieser sei,

umso schneller verheile es. «Wenn der Bauer beim Pflügen die Erdkrume nicht sauber dreht, dann wächst die alte Kultur immer wieder in die neue hinein. Der Vater darf dem Jungen die Bewährung nicht stehlen mit seinem Dreinreden», fasst Ehrat seine Gedanken zusammen und fügt an: «Ich dachte von mir, dass ich ein guter Landwirt gewesen bin, aber ich muss sagen, der Junior ist ein besserer.» 䡵

«Vor allem isches wichtig da me inerhalb vo der Familie im Gschprööch bliibt», sagt Ernst Ehrat.

gen einfliessen, aber es dürfe kein Müssen sein, sagt Beyeler. Auch er wolle mit der Pensionierung nicht mehr so eingespannt sein, sich auch mal eine Woche Ferien gönnen. Zeit für seine Frau und seine Enkelkinder haben und um sich ernsthafter mit Ethik, Philosophie und Landwirtschaft zu befassen. Ernst Beyeler ist Präsident des Vereins «schweizerische Arbeitsgemeinschaft Kirche und Landwirtschaft» (SRAKLA). Mit seiner Ehefrau und seinen Söhnen führt er eine Betriebsgemeinschaft in Oberflachs (AG).

Autorin Daniela Clemenz, UFA-Revue, 8401 Winterthur Und Ihr Hobby? Teilen Sie uns doch mit, was für ein Hobby Sie, liebe Leserin, lieber Leser, auf Ihre alten Tage hin pflegen. info@ufarevue.ch

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BÄUERINNEN KOCHEN LANDLEBEN

Brot hat immer Saison NICHT NUR ZUM FRÜHSTÜCK, nicht nur als Betriebszweig, sondern auch für feine Hauptmahlzeiten und Desserts, verwendet die Bäuerin Heidi Stucki Brot.

Brotauflauf 8 Scheiben Brot 8 Scheiben Schinken Guss: 3 Eier 1.5 dl Rahm 1.5 dl Milch Salz, Pfeffer Peterli 100 g geriebener rezenter Käse Brot und Schinken lagenweise in eine Auflaufform schichten. Den

Heidi Stucki ist jeden Samstag auf dem Markt in Aarau anzutreffen.

Eierguss darüber verteilen. Mit geriebenem Käse bestreuen. Im vorgeheizten Backofen bei 200 °C eine halbe Stunde backen.

Äpfelbröisi 300 g Brot 400 g Äpfel 2 Stück Butter 2 EL Rohrzucker Das Brot fein schnippeln und in Butter andünsten. Herausnehmen und beiseite stellen. Die Äpfel (Golden oder Jonathan) fein schneiden oder in Würfel, im Butter dünsten bis sie weich sind. Das Brot dazugeben und alles miteinander vermischen und zuckern. Während 5 Min. bei kleiner Hitze köcheln lassen.

Süsser Auflauf 300 g Weissbrot 400 g Zwetschgen (tiefgefroren) 3 Eier 1 dl Rahm 1 dl Milch 1 KL Zimt 1 KL Vanillezucker 3 EL Rohrzucker

Unsere Rezeptbäuerin Heidi Stucki bewirtschaftet gemeinsam mit ihrem Sohn Daniel einen Milchwirtschaftsbetrieb in Erlinsbach (AG). Ihr Hobby ist Backen, und das Backen hat sie auch in den letzten Jahren zu einem Betriebszweig aufgebaut. Am Freitag beliefert sie ihre Kundschaft und am Samstag verkauft sie ihr Brot am Wochenmarkt im Aarau. Sie legt Wert auf währschafte gesunde Menüs. Wichtig sind ihr der Garten und die Blumen ums Haus herum. Einmal pro Woche hütet sie ihr Enkelkind, dann bleibt noch Zeit für die Trachtengruppe und ab und zu sind ein paar Freitage angesagt, wo sie mit ihrem Frauenstamm Ausflüge macht.

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Tiefgekühlte Zwetschgen leicht aufkochen und den Saft abgiessen. Eier, Rahm und Milch mit dem Schneebesen schlagen. Zucker dazu geben und in eine gebutterte Auflaufform einfüllen. Bei 200 °C 40 Minuten backen.

Hackfleischtäschli 300 g Hackfleisch 1 grosser Lauch

2 Rüebli 1 Zwiebel 1 Ei Salz, Pfeffer Peterli, Oregano 2 Scheiben Brot wenig Milch Bratensaucepulver Rotwein Den Lauch fein schneiden und in wenig Wasser leicht dämpfen. Die Rübeli mit der Bircherraffel reiben. Die Zwiebel fein hacken. Das Gemüse unter das Hackfleisch mischen. Die Brotscheiben in Milch aufweichen, ausdrücken und beigeben. Ein Ei verklopfen und daruntermischen. Würzen. Gehackte Kräuter beifügen und die Masse von Hand durchkneten. Tätschli formen. Im Paniermehl wenden und im Öl anbraten. Und noch 20 Minuten in einer Bratsauce köcheln lassen. Die Sauce mit einem Schuss Rotwein verfeinern.

Speckzopf 1 kg Mehl 80 g Butter 20 g Salz 1 Hefewürfel 1 Zwiebel 200 g Speck Speck fein schneiden und zusammen mit der gehackten Zwiebel andünsten. Auskühlen lassen und gemeinsam mit allen Zutaten zu einem Zopfteig verarbeiten. Eine Stunde den Teig auf das Doppelte gehen lassen. Den Teig zu einem Zopf flechten und nochmals 30 Minuten gehen lassen. Im vorgeheizten Ofen bei 200 °C 30 Minuten backen. 䡵 5 2010 · UFA-REVUE


GARTENSEITE LANDLEBEN

Selbstversorgung ist Trumpf PFLANZZEIT Sind die Gartengeräte einsatzbreit, der Anbauplan erstellt, Samentütchen und Hilfsmittel eingekauft? Nach den Eisheiligen Mitte Mai geht es im Hausgarten so richtig los. Wichtig für einen guten Wachstumsstart ist ein lockerer, krümeliger Boden.

Beete, die noch nicht vorbereitet sind, werden mit dem Kräuel durchgehackt oder mit dem Sauzahn gelockert. Die oberste Erdschicht mit dem Rechen verfeinern. Als Grunddüngung zwei Schaufeln voll Kompost (zwei bis drei Liter) pro Quadratmeter ausbringen – oder organischen Dünger, nach Herstellerangaben dosiert – und oberflächlich einarbeiten.

So gelingt die Aussaat Halten Sie den auf Samentüten vermerkten Abstand unbedingt ein: Pflanzen, die zu dicht stehen, treten sich gegenseitig auf die «Füsse» und können sich nicht richtig entwickeln. Saatrillen ziehen, diese tüchtig giessen, dann säen. Bei nachträglichem Wässern werden die Sämchen meistens weggeschwemmt! Grüne Tipps für den Nutz- und Ziergarten • Dill stimuliert die Keimung von Gemüsesaaten: Mischen Sie ein paar Dillsamen unter diejenigen von Karotten, Kohl, Randen, Rettich und Salat. • Pflanzzeit ist für Kartoffeln, Kohlgewächse, Salat, Lattich und Sommerlauch; nach der zweiten Maihälfte auch für frostempfindliche wie Sellerie, Tomaten, Gurken, Kürbis, Zucchetti, Zuckermais und Peperoni. • In gut durchwärmten Boden gegen Monatsende Bohnen sowie Bohnenkraut und Basilikum säen. • Nach Mitte Mai Kistchen und Töpfe für Balkon und Fenstersimsen pflanzen. • Kübelpflanzen an einem Schattenplatz an ihren Sommeraufenthalt im Freien gewöhnen. • Verblühte Polsterstauden können zur Vermehrung geteilt werden. UFA-REVUE · 5 2010

Frisch auf den Tisch: Nichts schmeckt besser als Gemüse und Salat aus dem eigenen Garten. Bild: Stephanie Hofschlaeger/pixelio

Samen mit einer Handvoll Sand oder feiner Erde vermischen: So gelingt die sparsame und gleichmässige Verteilung besser. Saat mit feiner Erde dünn bedecken und für guten Bodenkontakt mit dem Rechenrücken festdrücken. Bis die Jungpflanzen spriessen, darf das Saatbeet nie austrocknen!

Im Nu bepflanzt Mit gekauften Setzlingen kommt man schnell zum Ziel. Achten Sie bei den Jungpflanzen jedoch auf einen kurzen, gedrungenen Wuchs, auf gesunde und kräftige Blätter und unbeschädigte Wurzeln. Denn aus einem hoch aufgeschossenen, «mageren» Setzling wird auch bei bester Pflege nichts. Setzlinge vor dem Pflanzen in eine Wasserschale stellen, damit sich die Wurzelballen tropfnass voll saugen. Denn trockene Ballen verhindern das Anwachsen! Frisch eingepflanzte Setzlinge mit der Giesskanne (ohne Brause) tüchtig einschwemmen, damit die Erde die Wurzeln fest umschliesst. Bis die Jungpflanzen angewachsen sind, was ein paar Tage währt, müssen sie bei praller Sonne beschattet werden.

Schutz vor Frost Wärmebedürftige Pflanzen wie Tomaten, Gurken, Zucchetti, Kürbis, Bohnen, Sellerie und besonders Basilikum reagieren empfindlich auf tiefe Temperaturen, mit denen bis Ende Mai zu rechnen ist. Einen gewissen Schutz – sogar vor Schnecken – bieten Pflanzhütchen. Gute Dienste leisten aber auch Töpfe oder Kartonhütchen, die vor kalten Nächten über die Pflanzen gestülpt werden und sich zudem für die Beschattung eignen. 䡵

Edith Beckmann

Gartenspass: Bald sind die Setzlinge gross und sonnengereifte Tomaten können direkt vom Strauch genascht werden. Bild: Pro Specie Rara

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ICH BIN GERNE BAUER LANDLEBEN

Leidenschaft und Berufsstolz

Dominic Passeraub (30 J.) aus Getwing in Niedergampeln (VS):

«Landwirt ist ein Beruf, der naturverbunden und abwechslungsreich ist, wo ich morgens zufrieden aufstehe und abends erfüllt ins Bett sinke!» 86

«Mir standen viele Wege offen, aber ich entschied mich für die Landwirtschaft. Einen Beruf, der mich glücklich macht und wo ich jeden Morgen zufrieden aufstehe. Es gibt wohl keinen anderen Beruf, der vielseitiger ist», erzählt der Oberwalliser Dominic Passeraub. Der 30-jährige Meisterbauer ist mit seinem Land Cruiser in der Rhoneebene unterwegs. Er wohnt im Getwing in Niedergampeln (VS). Dort fährt er um 5 Uhr morgens rund 18 km nach Lalden. Hier hat er seinen Stall mit 12 Eringern und zwei Simmentalern. Nachdem die Tiere versorgt sind, fährt er nach Visp, zum 5 km entfernten landwirtschaftlichen Zentrum, wo er als Stellvertreter des Gutbetriebsleiters arbeitet. In der Mittagspause schaut er bei seinen Tieren vorbei und schiebt Futter nach. Abends, nach dem Melken und Kälbertränken geht er heim. Am Freitag jedoch ist er am Inforama Rütti in Zollikofen, wo er die Agro-Techniker HF Ausbildung absolviert – ein top ausgebildeter Eringerzüchter. Zusammen mit seinem Cousin, der zurzeit die Jungtiere aufzieht, übernahm Dominic Passeraub mit 16 Jahren die Eringerzucht von seinem Vater und seinem Onkel. «Man arbeitet das ganze Jahr, steht früh auf und beobachtet seine Eringerkühe. Man fiebert schon Tage vor den Stechfesten. Als ich noch jünger war, konnte ich die Nacht vorher kaum schlafen. Wenn eine der eigenen Kühe gewinnt, ist es ein unbeschreibliches Glücksgefühl. Das ist die Belohnung für die Arbeit», erzählt Dominic Passeraub und fährt fort: «Diese emotionalen Momente teilt man mit der Verwandtschaft und den Freunden, die das Jahr über mitgeholfen haben.» Heuer starten seine Kühe nicht an den regionalen Ausscheidungen, sondern Passeraub anvisiert die Alpmeisterschaft. Er ist Alpvogt auf der Alp Rotigen im Turtmanntal und am 5. Juni ist Alpaufzug. Dann kämpfen im Turtmanntal 110 Eringerkühe. «Das ist ein richtiges Volksfest, mit Zuschauer von nah und fern», erzählt Passeraub. Den ganzen Sommer über gibt es Rangkämpfe unter den Kühen und Ende September wird die Alpkönigin gekürt. dc

5 2010 · UFA-REVUE


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Fortsetzung von Seite 76

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Gemeinsam unternehmerisch tätig sein, in Harmonie ein Projekt entwickeln und Geld verdienen – das klappt nicht immer. info@ufarevue.ch

Impressum UFA-Revue Die Mitglieder-Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe. Die Ausgaben Nr. 1, 3, 5, 7-8, 9 und 11 erscheinen mit im Abonnement inbegriffener Beilage des LANDI-Contact. ISSN 1420-5106

Herausgeber fenaco Genossenschaft, Erlachstrasse 5, 3001 Bern

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Mitherausgeber LV-St. Gallen, GVS Schaffhausen. Die Beteiligungen der Herausgeber an anderen Unternehmungen sind in den gültigen Geschäftsberichten aufgeführt. Erhältlich beim Verlag.

Matthias Roggli, David Vulliemin Anne-Marie Trümpi, Redaktionsassistenz.

Redaktion Tel. 058 433 65 30 Fax 058 433 65 35 Schaffhauserstr. 6, 8401 Winterthur Dr. Roman Engeler, Chefredaktor; Daniela Clemenz, Christian Hirschi, Cyril de Poret und

UFA-Revue Anzeigenberatung Schaffhauserstrasse 6 8401 Winterthur Martina Bernet, Alex Reimann

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Bezugspreis Für Mitglieder landwirtschaftliche Genossenschaften gratis. UFA-Revue-Abonnenten akzeptieren die Nutzung und Weitergabe ihrer Post-Adresse für den Versand von zielgerichteten Mailings. Ist dies nicht erwünscht, kann die Adresse beim Verlag gesperrt werden. Prepress Stephan Rüegg, Iris Turke, AMW, Winterthur; Mattenbach AG, Winterthur

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